Kisses by Cibbi, Xily
Summary: Sam wird bei einer Mission einem unbekannten Stoff ausgesetzt. Nach ihrer Rückkehr ins Stargate Center verhalten sich plötzlich alle Männer ihr gegenüber ziemlich merkwürdig...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Friendship, Humor, Romance, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 4 Completed: Ja Word count: 10134 Read: 24157 Published: 01.01.11 Updated: 01.01.11
Story Notes:
Authors' Notes:
cibbi: Meine 1. CoPro auch wenn es etwas gedauet hat, aber es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht - stimmt's Xily? Waren es nun ein oder zwei Jahre?!? *grins* *knautsch*
feff: So…wir haben es geschafft…es hat auch lange genug gedauert XD Aber cibbi hat ja nicht aufgegeben :D *bussi*
Widmung:
cibbi: natürlich an Xily, Nenya fürs geduldige Korrekturlesen und alle, die diese 17 Seiten bis zu Ende lesen :)
Feff: Natürlich an die liebe cibbi ;)
Disclaimer: MGM Television Entertainment und Konsorten

1. Kapitel 1 by Cibbi

2. Kapitel 2 by Cibbi

3. Kapitel 3 by Cibbi

4. Kapitel 4 by Cibbi

Kapitel 1 by Cibbi
Es war ein lauer Morgen, als sich das Stargate auf PX-746 aktivierte und ein stabiles Wurmloch etablierte.
Der blaue Schein durchdrang das trübe Wetter, aber nichts regte sich, als die 4 Personen durch den blauen Ereignishorizont schritten und sich umsahen.
„Bäume…ich wusste es!“, brummte Jack O’Neill, als er sich die Umgebung ansah.
Daniel bedachte ihn nur mit einem tadelnden Blick, den der Colonel mit einem weiteren Brummen zur Kenntnis nahm.
Für Daniel mochte es ja interessant sein, auf jedem zweiten Planeten Bäume zu finden, aber O’Neill konnte sie nicht mehr sehen.
„Sir, dort scheint ein Pfad zu sein.“, wies Carter hin, die sich inzwischen umgesehen hatte und nun zu den drei Männern zurückkam.
Sie sah den Unmut auf Jacks Gesicht, aber inzwischen hatte sie gelernt, diesem nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Sie kannte ihren Colonel, er mochte reine Erkundungstouren nicht besonders und das würde sich wohl auch niemals ändern. Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und wandte sich dann wieder um.
Daniel hatte inzwischen bereits seinen Rucksack geschultert und lief in die ihm vorgegebene Richtung.
Jack seufzte nur und trottete dann hinter ihm her. Auch Teal’C schloss sich der Truppe an und Sam, die hinter ihren Teammitgliedern lief, unterdrückte ihr Grinsen.

***

Zwei Stunden später hatte sich der Wald gelichtet und den Blick auf weite Wiesen freigegeben. Das Gras wuchs sehr hoch und ging ihnen beinahe bis zur Hüfte.
Die Sonne war inzwischen vollends aufgegangen und verlieh dem Gras einen goldenen Schein.
Daniel war trotz des langen Fußmarsches immer noch enthusiastisch etwas zu finden. Jack hingegen war genervt und schickte tödliche Blicke in Richtung des Archäologen. Er hatte zwar das Kommando, aber er konnte Daniel schon hören, wenn er nun mitteilte, dass sie umkehren würden.
Er mochte Daniel und er mochte es auch, wenn sie etwas fanden - der Reiz des Neuen. Nur mochte er es nicht, auf einer reinen Erkundungstour zu sein. Ohne Ziel. Ohne etwas, weswegen es sich lohnen würde, einen Planeten zu besuchen.
„Daniel…“, ließ er verlauten und schloss zu dem jungen Mann auf.
„Jack, wir sind gerade mal 2 Stunden unterwegs.“, verteidigte sich Daniel, da er ahnte, worauf Jack hinaus wollte.
„Und es scheint hier nichts zu geben außer Wiesen und Gras.“
„Um das zu beurteilen, haben wir zu wenig gesehen.“, gab Daniel zurück. Ein vernehmbares Seufzen kam von Jack.
„Komm schon, nur noch bis zu diesen Hügeln. Wenn wir dort nichts finden gehen wir zurück.“ Kritisch schätzte Jack die Entfernung bis zu den Hügeln ab, kam dann aber zum Entschluss, dass es besser wäre, Daniel nicht befehlstechnisch von diesem Planeten zu holen.
„Wollen wir wetten?“, fragte er dann, als sie einige Schritte gelaufen waren.
„Um was?“, stieg Daniel ein.
Teal’C zog nur die Augenbraue hoch, als er das Gespräch zwischen seinen Freunden verfolgte und Sam lächelte.
„20 Dollar?“
„Geht klar!“, stimmte Daniel zu und sie besiegelten es per Handschlag.
„Möchte noch jemand mit einsteigen?“, wandte sich O’Neill um und sah Sam und Teal’C an.
„Nein, danke, Sir.“, lehnte Carter grinsend ab.
„Teal’C?“
Der Jaffa lehnte ebenfalls ab und Jack zuckte mit den Schultern. Er hatte bereits öfters mit Daniel gewettet und bisher hatte der Archäologe immer den Kürzeren gezogen.
Daniel konnte an Jacks Gesichtsausdruck erraten, an was er dachte und schickte ihm den ‚Wir-werden-sehen’-Blick, den der Colonel nur mit einem Zwinkern zur Kenntnis nahm.

„Und, was habe ich ihnen gesagt?“, meinte der junge Archäologe und lächelte zufrieden.
Jack machte ein zerknirschtes Gesicht. Dies war hoffentlich die erste und letzte Wette,
die er gegen Daniel verlor.
„Sir?“, fragte Sam einige Sekunden später, die soeben den Hügel erklommen und sich nun neben Daniel und Jack gestellt hatte. Auch Teal'C schloss nun auf und das Team blickte auf ein großes Tal hinab.
„WOW!“, meinte Sam nur, als sie die große Ruinenstadt sah, die sich dort unten erstreckte. Sie musste sich mehrere Kilometer in jede Richtung erstrecken.
„In der Tat.“, meinte Teal'C nur dazu und wölbte leicht eine Augenbraue.
„Hast du so etwas schon mal gesehen, Teal'C?“, fragte ihn Daniel begeistert.
„Nein, so eine große Stadt hätten nicht einmal die Systemlords bauen können, wenn sie all ihre Ressourcen zusammengelegt hätten.“
„Na gut.“, meinte Jack. „Dann sehen wir uns das Ganze mal aus der Nähe an.“
Jack kontrollierte noch einmal seine Waffe, da man sich auf solchen Missionen nie sicher sein konnte und übernahm die Führung des Teams.

***

Es dauerte eine geschlagene halbe Stunde, bis das Team endlich den Fuß des Hügels erreicht hatte, der anscheinend doch eher als Berg zu bezeichnen war. Daniels Spannung war natürlich bis ins Unermessliche gestiegen und er konnte es gar nicht mehr abwarten, die Ruinenstadt zu betreten. Wenn sie so riesig und wunderschön aussah, was würden dann erst für Artefakte dort lagern! Zudem hoffte er auf Schriftzeichen, die ihm etwas über die Erbauer erzählen konnten, da die Ruinenstadt nicht mehr bewohnt sein dürfte.

Jack ging der Enthusiasmus von Daniel mittlerweile ziemlich auf die Nerven, da Daniel die
ganze Zeit über davon erzählt hatte, was man alles in dieser Ruinenstadt finden könnte.
Kaum unten angekommen, platzte ihm deshalb auch schon der Kragen.
„Daniel – es reicht!“, wandte er sich an den Archäologen. „Machen Sie ihre Arbeit, damit
wir endlich von hier verschwinden können.“
Der Angesprochene zog den Kopf ein, gab ein gemurmeltes „Aye, Sir!“ von sich und machte sich an die Arbeit, während das restliche Team ihm Deckung gewährte.

„Und, schon etwas gefunden?“, fragte Jack nach einer Weile etwas versöhnlicher. Ihm tat es leid, dass er Daniel so angeschnauzt hatte, aber dieser Planet langweilte ihn nur, da er nichts zu tun hatte.
„Also die Symbole, die sich hier draußen an den Ruinen befinden, scheinen eine Mischung aus griechischen Buchstaben und ägyptischen Hieroglyphen zu sein - um genau zu sein,
glaube ich, dass es sich hierbei um einen Vorgänger dieser Schriften zu handeln scheint. Womöglich stammt diese Ruine sogar von den Atanikern. Ihre Schrift und diese Symbole scheinen sehr ähnlich zu sein.“
Dies war etwas, das sofort Jacks Aufmerksamkeit erweckte.
„Wollen Sie damit etwa sagen, dass diese Ruinen von den Bewohnern von Atlantis stammen?“
„Ja, Sir. Vielleicht finden wir hier sogar eine Spur zum Aufenthaltsort von Atlantis oder etwas, dass uns im Kampf gegen die Goa'Uld helfen könnte!“, meinte Daniel triumphierend.

***

„Sir, ich habe einen Eingang gefunden!“, rief Sam kurz danach aus einigen Metern Entfernung. Als das Team bei Sam eintraf, wartete sie schon an einem versteckten Tor. An dieser Stelle schien die alte Stadt weniger beschädigt zu sein und das Quartett begab sich ins Innere. Nachdem es eine Weile durch lange Tunnel geirrt war, kam das Team endlich wieder in einen größeren Raum. Genauer gesagt kamen sie aus einem kleinen engen Tunnel in eine riesige Halle mit meterhohen Wänden.

Daniel eilte sofort zu einer der Wände, die voller Inschriften waren, welche er sofort zu übersetzen begann. Das restliche Team sah sich inzwischen in der Halle um. Es gab nicht viel, wahrscheinlich handelte es sich um einen Speisesaal oder ein Konferenzzimmer, denn in der Mitte des Raumes befand sich ein langer Tisch mit mehreren Stühlen. Jack zählte rund 20 Stück und alles war, ebenso wie der Tisch, aus Stein.
„Tja, hoffentlich sind die Ataniker nicht so kalt wie ihre Einrichtung.“, meinte Jack mit einem Blick auf den kalten Stein.
„Jack, ich habe soeben einen Teil der Inschrift übersetzt. Anscheinend handelt es sich bei dieser Stadt eher um eine Einrichtung, die einzig und allein der Forschung diente.“, meinte Daniel etwas verblüfft.
„Der Forschung?“, hakte Sam nach.
„Ja, Biologie, Medizin, Technologie, Verteidigung, Waffen…“
Die letzten zwei Worte ließen Jacks Augen regelrecht aufleuchten.
„Daniel, finden Sie heraus, wieso die Ataniker die Stadt verlassen haben. Teal'C, Sam und ich werden inzwischen sehen, ob wir hier vielleicht noch irgendetwas Brauchbares im Kampf gegen die Goa'Uld finden können.“
Das Team machte sich sofort an die ihm zugeteilten Aufgaben.

Sam befand sich mittlerweile etwas abseits von den anderen, machte sich aber keine Sorgen, da sie noch mit den anderen Mitgliedern in Funkkontakt stand. Sie entdeckte eine kleine Nische und ging in den winzigen Raum hinein, um sich alles genauer ansehen zu können. An der dem Eingang gegenüberliegenden Wand sah sie ein goldenes Symbol aufblitzen und ging darauf zu. Vorsichtig berührte sie das Dreieck, es schien aus purem Gold zu bestehen.
Plötzlich öffnete sich unmittelbar vor ihr eine Art kleine Kammer. Ein rosafarbenes Gas
strömte Sam entgegen. Vor Schreck stieß Sam einen kurzen Schrei aus, der das restliche SG-1-Team alarmierte.

Als es bei Sam eintraf, lag sie ohnmächtig auf dem Boden. Von einem Feind oder einer Bedrohung war nichts zu sehen, da sich das Geheimfach bereits wieder geschlossen hatte. Jack beugte sich besorgt über sie.
„Sam? … Sam, wachen sie auf!“
Er versuchte die Angst und Panik, die ihn ihm aufstieg, zu unterdrücken und ertastete vorsichtig ihren Puls. Er war schwach, aber vorhanden.
„Sie lebt!“, wandte er sich etwas beruhigter an die anderen beiden Männer, die direkt hinter ihm standen. „Daniel, helfen Sie mir, sie hochzuheben. Ich fürchte, wir müssen die Mission vorerst abbrechen.“
Daniel nickte stumm und die beiden Männer hoben Sam hoch. Sie stützten sie links und rechts, denn auch wenn sie bewusstlos war, konnte sie anscheinend noch auf ihren eigenen Beinen stehen und laufen, was zumindest ein positives Zeichen war.
Teal'C folgte ihnen zum Tor und blickte sich dabei immer wieder nach möglichen Bedrohungen um. Es dauerte ewig bis Daniel und Jack Sam den Hügel hochgeschleift und alle das Stargate erreicht hatten.
Kapitel 2 by Cibbi
Das Team hätte sich mittlerweile bei Hammond melden müssen. Umso erleichtert war er, als das Stargate endlich aktiviert und der Identifizierungscode von SG-1 gesendet wurde. Teal'C trat zuerst durch das Tor.
„General Hammond, Sam braucht sofort ärztliche Hilfe.“
Während der General ein Sanitätsteam in den Gateraum beorderte, kamen auch schon Daniel und Jack durch das Tor, die Sam noch immer stützten. Ohne es zu bemerken, hatten sie die ganze Zeit über während sie Sam trugen ebenfalls das rosa Gas eingeatmet, das Sam nun verströmte. Allerdings war die Dosis diesmal nicht so hoch und deshalb bemerkte es niemand, da man es in dieser Konzentration nicht sehen konnte.
„Was ist passiert?“, fragte Hammond mit einem Blick auf Sam.
„Das wissen wir nicht. Wir entdeckten eine Ruinenstadt, die vermutlich von den Atanikern gebaut wurde und kamen in eine Halle. Die Stadt wurde anscheinend früher einmal als Forschungseinrichtung genutzt und deshalb sahen wir uns näher um, dabei wurde Sam von uns getrennt. Wir hörten einen kurzen Aufschrei von ihr. Als wir zu ihr kamen, lag sie bereits in einem etwas abseits gelegenen Raum bewusstlos auf dem Boden. Wir konnten sie bis jetzt nicht wieder aufwecken.“, schilderte Daniel kurz die Situation.
Das Sanitätsteam hatte Daniels kurzen Bericht mit angehört und man brachte Sam sofort auf die Krankenstation. Jack und Daniel sahen ihr besorgt hinterher, während beide plötzlich den starken Wunsch verspürten ihr auf der Stelle zu folgen…

Stunden später wachte Sam müde und orientierungslos auf der Krankenstation auf. Sie blinzelte einige Male, um sich an das helle Licht zu gewöhnen und setzte sich schließlich vorsichtig auf.
Dr. Fraiser, die am anderen Ende des Raumes einige Blätter durchgesehen hatte, bemerkte die Bewegung und drehte sich lächelnd zu Sam um.
„Hey.“, sagte sie erfreut und ging näher auf ihre Patientin zu.
„Wie geht es Ihnen?“, fragte sie und kontrollierte Sams Puls und Atmung, als sie die Blässe ihres Gegenübers bemerkte. Als sie diesen kräftig unter ihren Fingern schlagen hörte, lehnte sie sich beruhigt zurück.
„Ich fühle mich sehr müde.“, murmelte Sam und ihre Knochen fühlten sich bleischwer an.
„Nun ja, anscheinend wurden Sie auf der Mission einem starken Betäubungsgas ausgesetzt. Sie haben mehrere Stunden geschlafen.“
„Was war das für ein Gas?“, fragte nun die Wissenschaftlerin in Sam.
„Wir wissen es nicht. Ich habe keinerlei Restspuren gefunden, es handelt sich hier lediglich um Vermutungen.“
Sam seufzte.
Sie konnte sich dunkel daran erinnern, was passiert war. Sie hatte das Symbol gefunden und danach hatte sie keinerlei Erinnerungen mehr.
„Ruhen Sie sich noch etwas aus. Ich werde General Hammond Bescheid geben, dass Sie wach sind.“, beruhigte die Ärztin sie und verließ daraufhin ihre Patientin.

Sam musste nicht lange warten und General Hammond kam mit Jack, Daniel und Teal’C im Schlepptau in die Krankenstation. Sie schenkte ihren Freunden ein kleines Lächeln und setzte sich dann wieder auf. Das lähmende Gefühl ihres Körpers verschwand langsam und so fühlte sie sich auch nicht mehr so erschöpft.
„Major, schön, dass Sie wieder wach sind.“, begrüßte General Hammond sie.
„Können Sie uns erzählen was vorgefallen ist?“, fragte er dann und Sam nickte.
„Wir haben die Räume erforscht und ich fand eine kleine Nische. Es gab dort ein goldenes Symbol und ich berührte es. An mehr kann ich mich nicht erinnern.“
„Wir fanden Sie bewusstlos auf dem Boden liegend.“, erzählte Jack und Sam runzelte die Stirn. Seine Stimme klang weich und er sah sie beinahe intensiv an.
„Dr. Fraiser konnte nichts finden, was erklären würde wieso sie das Bewusstsein verloren haben.“, sagte nun Daniel und auch seine Stimme klang sonderbar sanft.
Sam betrachtete beide Männer noch einen Moment, bevor sie schließlich sagte: „Ich hörte ein zischendes Geräusch, bevor ich ohnmächtig wurde. Möglicherweise handelt es sich um ein Gas.“
General Hammond nickte. „Wir werden weitere Untersuchungen anstellen. Ruhen Sie sich aus Major, so lange wie es Dr. Fraiser für nötig hält.“
Sam nickte und die Männer verließen den Raum. Sam blieb mit ihren Gedanken alleine zurück.

***

Zwei Stunden später ging Jack O’Neill gemütlich durch die Gänge vom Stargate-Center und war auf dem Weg zu Daniels Labor. Er war in der Cafeteria gewesen und hatte sich einen Kaffee und auch einen für Daniel geholt. Jack wusste, dass der Archäologe schon wieder an den Übersetzungen hing und wahrscheinlich nicht zum Essen und schon gar nicht zum Trinken kam. Da er das inzwischen gewohnt war, hatte Jack sich angewöhnt, Daniel immer eine Kleinigkeit mitzubringen. Seufzend schüttelte er den Kopf. Bei Carter war es ja dasselbe, aber sie dachte immerhin daran ab und zu in die Cafeteria zu gehen und sich etwas zu holen.
Wie er vorausgesehen hatte, hatte Daniel eine Menge Blätter vor sich liegen, als Jack schließlich das kleine Labor betrat.
„Hey, Daniel.“, grüßte er ihn und stellte den Kaffee direkt auf die Blätter.
Daniel zog nur die Augenbraue hoch, nahm den Kaffee von den Blättern und trank genüsslich einen Schluck.
„Danke, Jack.“
„Keine Ursache.“, wehrte dieser ab und warf einen Blick auf das viele Gekritzel, das auf den Zetteln stand.
„Schon weitergekommen?“, fragte er dann.
Daniel trank noch einen großen Schluck und stellte den Becher vorsichtig außer Reichweite.
„Na ja, die Symbole sind schwerer zu übersetzen, als ich dachte. Aber hier…“ seine Stimme klang aufgeregt und er deutete auf ein großes Blatt mit aufgemalten Symbolen. „…hier steht, dass die Stadt dazu benutzt wurde, um wissenschaftliche Untersuchungen zu machen. Ich habe mir noch andere Inschriften angesehen und wie es scheint, war dies keine normale Stadt. Es wohnten dort keine Familien mit Kindern, sondern sie wurde nur zu Forschungszwecken benutzt.“
Daniel hatte seine übliche Begeisterung wieder gewonnen und seine Augen leuchteten, als er Jack davon erzählte.
„Nur zu Forschungszwecken?“, wiederholte Jack und klang ungläubig. Die Stadt war riesig, wie konnte sie nur zu solchen Zwecken benutzt werden?
„Ja. Ich konnte es auch zuerst nicht glauben, da die Stadt so groß ist, aber es wird nirgends erwähnt, dass hier auch Familien lebten.“
„Steht da auch, welche Art von Forschung betrieben wurde?“, fragte Jack und ließ sich von Daniels Begeisterung anstecken. Wenn dies wirklich stimmte, gab es dort womöglich Unmengen von Technologien, mit denen sie sich vor den Goa’uld schützen konnten.
„Nein, das nicht. Es wird nur erwähnt, dass die Stadt zur Forschung genutzt wurde, aber anhand der Größe ist es nicht auszuschließen, dass sie dort die unterschiedlichsten Sachen erforscht und auch entwickelt haben.“
„Haben Sie auch etwas gefunden, was zu Carters Beschreibung passen würde?“, fragte Jack dann und brachte somit das eigentliche Problem zur Sprache.
„Bis jetzt nicht. Aber ich denke auch nicht, dass ich so schnell etwas darüber finden werde. Die Stadt ist riesig und Sam hat eine kleine Nische beschrieben…“ Auf Daniels Gesicht zeigte sich Besorgnis, da auch er sich um die Freundin sorgte.
Jack nickte.
„Ich werde Hammond Bericht erstatten, wenn Sie etwas Neues finden, dann melden Sie sich.“
Daniel nickte und sammelte dann wieder seine Blätter zusammen. Er hatte noch nicht einmal annähernd ein Viertel übersetzt, es lag noch eine Menge Arbeit vor ihm.

***

Sam fragte sich allmählich, ob sie heute Morgen etwas Falsches gegessen hatte. Andererseits konnte es auch sein, dass sie wegen dem Vorfall vor zwei Tagen immer noch nicht wieder richtig gesund war… Vor einer knappen Stunde hatte Janet Frasier sie aus der Krankenstation entlassen und nun begab sie sich zu einer Konferenz des SG-1-Teams. Seit sie die Krankenstation verlassen hatte, schien sich jedoch Einiges im Stargate-Center verändert zu haben: Die Männer sahen ihr so komisch hinterher… Zunächst war ihr dies nicht aufgefallen. Ein paar Männer beobachteten sie immer sehr intensiv und Sam war sich bewusst, dass sie nicht gerade unattraktiv war. Zudem gab es auch nicht sehr viel weibliches Personal im SGC. Aber jetzt war etwas anders.
Zuerst hatte ihr ein jüngerer Offizier hinterher gepfiffen, dann hatte sie ein Major fast umgerannt und sich mehrfach dafür entschuldigt, wobei er sich anschließend dreimal nach ihr umdrehte und sie dabei sehr intensiv ansah. Schließlich war sie auch noch auf die dumme Idee gekommen, Daniel zu besuchen, doch auch dieser verhielt sich unnormal.

„Daniel? Hören Sie mir überhaupt zu?“, fragte Sam den Archäologen, dem sie soeben von ihren merkwürdigen Begegnungen mit den männlichen Mitgliedern des SGC erzählt hatte. Er hingegen starrte sie regelrecht an.
“Aber natürlich, Sam. Ich höre dir immer gerne zu, du hast so eine bezaubernde und schöne Stimme.“, säuselte Daniel fast und sah Sam dabei fast verliebt an. Diese war ihrerseits sehr irritiert.
„Daniel, ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, fragte die Wissenschaftlerin besorgt.
„Solange du hier bist, immer!“, kam prompt die Antwort.
Nun war Sam noch verwirrter. Sie und Daniel waren zwar Freunde, aber sie duzten sich trotzdem äußerst selten und dann noch seine „Anmachversuche“.
Doch es kam noch schlimmer, denn Daniel rückte näher an sie heran und ergriff plötzlich ihre Hand.
„Sam, weißt du eigentlich, wie schön du bist?“, flüsterte er leise und sah sie verliebt an.
Die ganze Situation kam Sam nun doch etwas merkwürdig vor, zumal sie Daniels Verhalten zunehmend nicht nur als unnormal, sondern auch aufdringlich empfand.
Daniel rückte noch näher an sie heran und kam ihrem Gesicht gefährlich nahe.
Er wollte doch nicht ernsthaft? Doch, er wollte!
Als Daniel versuchte, Sam zu küssen, wich diese erschrocken zurück.
Was war bloß in ihn gefahren?

„Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe und Sie wieder ihrer Arbeit überlasse!“,
versuchte Sam sich aus der Affäre zu ziehen und wollte soeben den Raum verlassen, als Daniel ihr plötzlich den Weg versperrte.
„Sam, willst du denn schon gehen?“, säuselte er verliebt. „Ich wollte dich doch eben zu einem romantischen Essen einladen.“
Erneut versuchte Daniel ihr auf seine etwas tollpatschige Art seine Liebe zu erklären und versuchte nun bereits zum zweiten Mal Sam zu küssen, doch erneut war sie schneller.
Mit einer geschickten Verrenkung konnte Sam durch die kleine Lücke zwischen Daniel und dem Türspalt hindurch schlüpfen, doch Daniel folgte ihr.
„Sam! Wo willst du denn hin?“, fragte er etwas enttäuscht.
Sam beschleunigte ihren Schritt. Daniel passte seinen an, so dass sie noch schneller lief.
Schließlich rannte Sam von einem liebestollen Daniel verfolgt durch die Gänge des Stargate-Centers - was eigentlich eine ziemlich komische Szene darstellte, hätte Sam nicht das Gefühl, dass Daniel anscheinend ernsthaft von ihr besessen war.
Zudem spürte sie weiterhin die intensiven Blicke einiger männlicher Stargate-Mitglieder, während sie auch weiterhin durch die Gänge rannte.

***

Allmählich war Sam am Ende ihrer Kräfte angelangt. Seit einer halben Stunde rannte sie nun schon durch die Gänge des Stargate-Centers – verfolgt von einem liebestollen Daniel, der ständig ihren Namen rief und ab und zu seine Hand nach ihr ausstreckte,
als könnte er so den Abstand zwischen ihnen verringern.
„Sam, so bleib doch stehen! - Wieso rennst du denn vor mir weg – ich liebe dich doch!“
Sie spürte, dass Daniel ihren Vorsprung bald einholen würde, da ihr langsam die Puste ausging, was leider nicht auf Daniel zuzutreffen schien. Was sollte sie bloß tun? Das Seitenstechen in ihrer linken Körperhälfte wurde immer schlimmer und sie bekam kaum noch Luft.
Plötzlich prallte sie mit Jemandem zusammen – definitiv ein Mann und sehr groß!
Konnte es denn noch schlimmer kommen? Vorsichtig blickte sie nach oben.
Teal’C!
„Major Carter?“, fragte er verwirrt und zog eine Augenbraue in die Höhe.
„Gibt es einen Grund dafür, dass Sie rennen?“
„Teal’C, Sie haben nicht vor mich zu küssen, oder?“, fragte Sam direkt.
Die Augenbraue das Jaffa kletterte um Meter höher.
„Major??“, fragte er irritiert.
In diesem Moment kam Daniel um die Ecke gerannt.
„Sam! Schatz! So warte doch auf mich?“, rief er schon von Weitem.
Teal’Cs Augenbrauen kletterten noch weiter nach oben.
„Kannst du mir den Gefallen tun und mir Daniel vom Leib halten? - Beschütz mich einfach vor ihm, ich weiß nicht, was in ihn gefahren ist. Ich erklär dir später alles“, wandte sich Sam an den ehemaligen Primus von Apophis, der anscheinend noch einer der wenigen Männer hier im SGC zu sein schien, der seinen Verstand noch nicht verloren hatte – was wahrscheinlich an seiner Physiognomie lag.
„Und was ist mit der Besprechung? General Hammond wartet bereits auf uns!“
„Ich fürchte, die muss warten.“ meinte Sam, während Daniel nun die Beiden erreicht hatte.

„Sam!“, meinte er erfreut und streckte erneut die Hand nach ihr aus, doch diesmal blockierte Teal’C den Weg zu seinem heißgeliebten Ziel. Erfolglos versuchte Daniel an dem fast zwei Meter hohen Hünen vorbeizukommen.
„Teal’C – aus dem Weg!“ Daniel wurde so aggressiv, dass sogar Teal’C Mühe bekam, ihn von Sam fernzuhalten. Jetzt verstand er, wieso der Major seinen Schutz suchte.
„Sam gehört mir, lassen Sie mich vorbei!“, winselte Daniel nun fast.
Schließlich kam Teal’C die rettende Idee. Er schob den Archäologen in Richtung einer kleinen Tür und gab Sam ein Zeichen, diese zu öffnen. Dann schubste er Daniel dort hinein und zusammen mit Sams Hilfe schlossen sie die Tür.
Auch wenn es nur eine Notlösung war, so funktionierte diese zumindest für den Moment - obwohl Daniel sich in der Abstellkammer nebst all den Besen und Wischeimern wohl kaum wohlfühlen würde…
Kapitel 3 by Cibbi
Sam atmete einen Moment tief ein und warf dann Teal’C einen dankbaren Blick zu. Langsam wurde es ihr unheimlich. Alle Männer benahmen sich seltsam und auch wenn sie sich geschmeichelt fühlen sollte, es war ihr unangenehm von allen so bedrängt zu werden.
„Danke, Teal’C.“, sagte sie dann und der Jaffa nickte.
„Kein Problem.“
Er neigte den Kopf und musterte sie dann. „Gibt es einen Grund für Daniel Jacksons Verhalten?“
Auch ihm war dieses Verhalten suspekt vorgekommen, da so etwas bis jetzt noch nie vorgefallen war und er hatte noch nie gesehen, dass Daniel Sam so sehr bedrängt hatte.
Sam seufzte nur und zuckte dann mit den Schultern.
„Seit wir wieder von dieser Mission zurück sind, verhalten sich alle Männer so.“, meinte sie und Teal’c zog überrascht die Augenbraue nach oben.
„Ich habe keine Ahnung woran es liegt.“
„Das ist sehr eigenartig.“, sagte Teal’C und Sam nickte.
„Mir werden merkwürdige Blicke nachgeworfen und mir wird nachgepfiffen und das mit Daniel hast du ja mitbekommen.“
Teal’C nickte. „Wir sollten mit General Hammond und Colonel O’Neill sprechen.“
Sam nickte. „Hoffen wir nur, dass sie neuerdings nicht auch so von mir angetan sind.“, fügte sie ironisch hinzu und um Teal’Cs Lippen zuckte beinahe ein Lächeln.

Sam ignorierte die vielen Blicke, als sie zusammen mit Teal’C durch die Gänge des Stargate Centers lief.
Der Jaffa schirmte sie so gut es ging ab, aber das hinderte einige Männer nicht daran, sich umzudrehen und ihr anzügliche Bemerkungen nachzuwerfen.
Im Laufe der Jahre hatte Sam gelernt, dass sie ein hartes Fell brauchte, um in diesem Beruf nicht unterzugehen, aber sie hatte nie damit gerechnet von einer Horde liebeskranker Männer verfolgt zu werden.
„Das ist wirklich sehr eigenartig.“, meinte Teal’C, nachdem er einen weiteren Offizier mit einem harten Blick davon gejagt hatte.
„Wem sagst du das.“, murmelte Sam und die Beiden setzten ihren Weg fort.
Sie bogen um eine Ecke und Sam blieb so ruckartig stehen, dass Teal’C fragend die Augenbraue hob und dann den Gang entlang schaute.
Colonel O’Neill kam ihnen entgegen und das dicke Lächeln auf seinem Gesicht zeigte deutlich, was er von seinem weiblichen Gegenüber hielt.
„Samantha.“, begann er, wurde dann aber von Teal’C daran gehindert, seiner Herzdame näher zu kommen.
„Teal’C, geh mir aus dem Weg.“, meinte O’Neill. Seine Stimme hatte den weichen Klang verloren und war durch einen härteren Tonfall ersetzt worden.
„Du bist nicht du selbst, O’Neill.“, entgegnete Teal’C und rührte sich nicht von der Stelle.
„Was soll das denn bedeuten?“, brauste der Colonel auf und wollte sich an dem Jaffa vorbeischieben, der ihn allerdings am Arm festhielt.
„Solange du dich so verhältst, kann ich dich nicht zu Major Carter lassen.“, sagte Teal’C und hatte keine Mühe, sein Gegenüber von Carter fernzuhalten.
„Teal’C, geh mir aus dem Weg!“, sagte O’Neill diesmal gefährlich leise und Sam wurde mulmig zu Mute. Das Letzte was sie wollte war ein Streit zwischen den Beiden, aber es schien kaum verhinderbar.
Allerdings wusste sie auch, dass Teal’C sie nicht vor jedem Mann beschützen konnte und daher mussten sie dringend mit General Hammond sprechen.
Sie trat daher aus Teal’Cs Schatten und sofort veränderte sich O’Neills Gesichtsausdruck, wurde sanfter und weicher.
Teal’C sah sie nur leicht verwirrt an, aber sie signalisierte ihm, dass es in Ordnung war.
Jack lächelte sie an und sie lächelte etwas gezwungen zurück.
„Colonel…“, fing sie an, aber er unterbrach sie.
„Jack! Nenn mich Jack.“
„Jack…wir müssen dringend zu General Hammond. Würden Sie uns bitte durchlassen?“
Sie zeigte nicht, wie unwohl sie sich unter seiner ewigen Musterung fühlte. Es war schlichtweg ungewohnt und unter dieser ständigen Anhimmelei fühlte sie sich unwohl.
„Dann werde ich euch begleiten.“, meinte Jack und warf seinem Gegenüber verliebte Blicke zu.
Sam seufzte innerlich. „Es ist wirklich sehr wichtig, Jack. Wir müssen das alleine regeln.“
Als sie sah, dass er widersprechen wollte, setzte sie ihr bestes Lächeln auf. „Bitte.“
Dem konnte Jack nicht widerstehen und so nickte er.
„Danke.“, meinte Sam immer noch lächelnd und packte dann Teal’C am Arm, um weiter zu laufen.
Jack folgte ihnen tatsächlich nicht und das aufgesetzte Lächeln fiel von Sams Gesicht ab.
„Ich habe nichts gegen Aufmerksamkeit, aber dies ist eindeutig zu viel.“, sagte sie dann und lief mit großen Schritten weiter. Blieb also nach wie vor nur zu hoffen, dass Hammond sich noch normal verhielt und sie nicht auch anhimmelte.

Einige Minuten und einige Konfrontationen später hatten die beiden schließlich das Büro von Hammond erreicht.
Sam atmete erleichtert auf und Teal’C zog nur die Augenbraue nach oben, immer noch verwundert über das Verhalten der Männer.
Sam klopfte endlich an die Tür des Büros und wartete auf das ‚Herein’ von innen, ehe sie öffnete.
General Hammond saß hinter seinem Schreibtisch und schien leicht überrascht als die Beiden eintraten.
„Major, Teal’C, was kann ich für Sie tun?“, fragte er und erhob sich von seinem Stuhl.
„General…“, Sam kam näher und stellte mit Erleichterung fest, dass Hammond sich normal verhielt und keine Anstalten machte ihr näher zu kommen. Allerdings konnte das immer noch passieren.
„Wir haben festgestellt, dass sich ein Großteil der Männer seit unserer letzten Mission… nun ja…eigenartig benimmt.“, sagte sie schließlich und war nicht überrascht, als der General nur verwundert die Augen zusammen kniff.
„Inwiefern?“, fragte er und Sam verzog unwohl das Gesicht.
„Die Männer scheinen ein erhöhtes Interesse an Major Carter zu haben.“, sagte Teal’C schließlich, was Hammonds Verwirrung nur steigerte.
„Ein erhöhtes Interesse?“, hakte er nach und kam um den Schreibtisch herum.
Sam nickte. „Ich werde permanent verfolgt und von Einladungen und Komplimenten überhäuft.“
Sie sagte dies ohne eine erkennbare Gefühlsregung, da sie es keinesfalls gewohnt war, solche Sachen mit ihrem Vorgesetzten zu besprechen. Und doch betraf es die Basis und es war ihre Pflicht Hammond darüber in Kenntnis zu setzen.
Dieser sah sie nun an und in seinem Blick lag Unglauben. Unglauben darüber, dass die Männer in seiner Basis laut Carter und Teal’C seinen besten wissenschaftlichen Offizier bedrängten.
„Und Sie haben da nicht etwas missverstanden, Major?“, fragte er daher.
Sam schüttelte den Kopf.
„Die Anzeichen konnte man nicht missverstehen.“, sagte nun Teal’C. Hammond nickte.

„Sir, was sollen wir jetzt tun? So können wir das Stargate-Center auf keinen Fall weiterführen – geschweige denn jemanden auf Außenmission schicken.“, meinte Sam.
„Das sehe ich genauso.“, stimmte Hammond ihr zu. „Unter diesen Umständen sehe ich mich gezwungen das Stargate-Center vorübergehend unter Quarantäne zu stellen... Teal’C, Sie scheinen wohl auf Grund ihres Symbionten immun zu sein. Falls ich auch betroffen sein sollte, übernehmen Sie das Kommando über das SGC.“
„Verstanden Sir.“, meinte Teal’C und nickte zustimmend.
„Major, da dieser mysteriöse Virus - oder was es auch immer sein sollte - anscheinend nur durch ihre Anwesenheit ausgelöst wird, sollten sie sich umgehend von Dr. Frasier auf der Krankenstation untersuchen lassen. Vielleicht ergibt sich dadurch etwas, dass uns weiterhelfen könnte die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.“, befahl Hammond.
„Sir, da die anderen Frauen nicht diese Wirkung auf die Männer haben, würde ich vorschlagen, dass sie vorübergehend die wichtigsten Positionen im SGC einnehmen.“, äußerte Teal’C einen Vorschlag.
„Eine sehr gute Idee. Ich werde schnellstmöglich einen neuen Dienstplan ausarbeiten lassen.“, stimmte der General zu. „Sie können wegtreten.“
Sam und Teal’C wollten soeben das Büro verlassen, als sich der Befehlshaber des SGC erneut zu Wort meldete.
„Teal’C, da Sie nicht betroffen sind, ernenne ich Sie zu Major Carters persönlichem Leibwächter. Lassen Sie keinen der Männer in ihre Nähe, egal welchen Dienstgrad er haben sollte – das gilt auch für mich.“, betonte er seine letzte Aussage.
Teal’C zog zum x-ten Mal an diesem verrückten Tag die Augenbraue in die Höhe, senkte dann aber den Kopf und verbeugte sich leicht ehrerbietig vor dem General.
„Sir, ich werde mein Bestes geben, um Major Carter und das SGC zu schützen.“
Sam musste leicht lächeln. Auf den Jaffa konnte man sich immer verlassen und er gab eine passable Leibwache ab.
„General, wenn Sie mich dann entschuldigen würden, ich begebe mich unverzüglich zur Krankenstation.“, meinte nun Sam, die endlich wissen wollte, was los war.
Hammond nickte und gefolgt von Teal’C verließ Samantha Carter das Büro des Generals, um Dr. Frasier einen Besuch abzustatten.

***

„Sam. Schön sie zu sehen.“, begrüßte Dr. Janet Frasier ihre langjährige Freundin, als diese begleitet von Teal’C durch die Tür der Krankenstation trat.
“Was kann ich für Sie tun?“, fragte die Ärztin die beiden.
„Janet, das ist eine lange Geschichte. Stellen Sie sich einfach vor, dass alle Männer plötzlich an Ihnen interessiert sind und Sie wie liebeskranke Affen verfolgen – und Sie wissen nicht wieso.“, meinte Sam etwas erschöpft und lehnte sich an eines der Krankenbetten, um für einen kurzen Moment die Augen zu schließen.
„Das ist doch nicht ihr Ernst?“, fragte Janet irritiert und auch etwas belustigt.
„Leider doch.“, meinte Carter niedergeschlagen und das Lächeln verschwand aus Janets Gesicht.
„Und Teal’C?“, fragte Dr. Frasier nun mit einem Seitenblick auf den Jaffa.
„Mir geht es gut, Doktor. Und General Hammond war bis vor einigen Minuten auch noch er selbst. Er hat mich soeben zur Leibwache von Major Carter ernannt.“, meinte der Jaffa gelassen, aber Janet glaubte für ein paar Sekunden ein belustigtes Leuchten in seinen Augen erkannt zu haben.
„Janet, können sie mich jetzt endlich untersuchen.“, meldete sich Sam nun leicht nervös zu Wort.
„Aber natürlich! Legen Sie sich bitte auf das Bett. Ich werde sie gründlich durchchecken, dann wissen wir hoffentlich bald, was los ist.“, meinte die Ärztin.
Sam nickte und nahm auf der Krankenliege Platz. Sie mochte Janet, aber gegen Ärzte und Untersuchungen hatte sie ebenso wie Jack eine Abneigung entwickelt und nun sollte sie komplett durchgecheckt werden. Sie unterdrückte einen leisen Seufzer, während Teal’C an der Tür zur Krankenstation Position bezog.

„Na bitte, was haben wir denn da. Wieso ist mir das nicht schon früher aufgefallen.“, meinte Janet etwa fünfzehn Minuten später über ein Mikroskop gebeugt. Sam stand neben ihrer Freundin und warf nun ebenfalls einen Blick durch das Objektiv auf die Blut- und Gewebeproben, die sich darunter befanden. Alle anderen Untersuchungen, darunter ein CT, eine Spektographie, Ultraschall und Röntgen hatten nichts ergeben. Laut diesen Untersuchungen war Sam völlig gesund. Aber ihre Blut- und Gewebeproben zeigten etwas anders. Sie waren leicht rosa verfärbt und kleine rosa Punkte schienen sich darin zu bewegen. Sam vergrößerte das Bild mit Hilfe des Objektivs.
„Naniten!“, rief sie erstaunt aus und warf Janet einen irritierten Blick hinzu.
„Major, haben Sie vielleicht eine Ahnung, wie diese in ihr Blut gelangen konnten, denn bei ihrer letzten Untersuchung konnte ich keine Anzeichen davon finden.“, fragte die zierliche Ärztin nun.
„Leider nein, ich habe nur eine Vermutung. Auf unserer letzten Außenmission auf PX-746 haben wir merkwürdige Ruinen entdeckt und ich wurde eine zeitlang vom Außenteam getrennt. Ich fand einen separaten Raum und wurde dort einer Art rosa Gas ausgesetzt und bewusstlos. Ich wachte ja auch erst hier wieder auf. Vielleicht war es dieses Gas, das alles ausgelöst hat, immerhin hat es die gleiche Farbe wie die Naniten.“, vermutete Sam, die sich plötzlich wieder an alles erinnern konnte.
„Gibt es Goa’Uld, die Naniten benutzt haben oder vermuten sie eine andere Spezies dahinter?“, fragte die Ärztin nun weiter.
„Soweit ich weiß haben die Antiker damit experimentiert und diese Naniten vermutlich von den Goa’Uld kopiert. Die einzige Goa’Uld von der wir wissen, dass sie sich mit Naniten auskennt, ist Hathor.“, meinte Carter.
„Hathor?“, fragte Dr. Frasier erstaunt.
„Hathor!“, wiederholten beide nun und ihre Gedanken rasten und formten sich zu Ideen zusammen.
„Denken Sie das Gleiche wie ich?“, fragte Sam die Ärztin. Janet nickte.
„Dann sollten wir unverzüglich General Hammond informieren.“, sprach Janet und diesmal nickte Sam.

***

Die beiden Frauen und Teal’C erreichten endlich das Büro des Generals. Ohne Teal’Cs Hilfe wären sie wahrscheinlich nie soweit gekommen und Janet konnte sich nun endlich selbst einen Blick verschaffen – und langsam verstand sie auch, wieso Sam die Männer als ‚liebekranke Affen’ bezeichnet hatte. Das Ganze war noch eine Untertreibung. Teal’C klopfte an die Tür des Oberbefehlshabers des Stargate-Centers.
„Herein!“, erklang dessen autoritäre Stimme und das Trio betrat den Raum.
„Wie es aussieht, haben sie wohl endlich den Auslöser dieses Zirkus’ gefunden.“, meinte Hammond und deutete ein beruhigendes Lächeln an, dass Sam in sich aufzog, denn es war ein ehrliches Lächeln. Endlich mal ein Mann, der noch wusste wer er war und normal lächeln konnte, ohne dass es verkrampft wirkte…
„Das haben wir in der Tat.“, meinte Teal’C.
„General, können Sie sich noch daran erinnern, was auf der letzten Außenmission von SG-1 mit Sam passiert ist?“, fragte ihn Dr. Frasier.
„Selbstverständlich. Ich habe den Einsatzbericht gelesen. Worauf wollen sie hinaus?“
Sam ergänzte ihren Bericht durch die fehlenden Erinnerungen und berichtete dann von den Testergebnissen.
„Dr. Frasier hat Blut- und Gewebeproben von mir untersucht. Diese waren rosa verfärbt und hatten die gleiche Farbe wie das Gas, dem ich auf PX-746 ausgesetzt wurde.“, äußerte Major Carter und Hammond nickte, da er zu verstehen begann.
„Außerdem habe ich Naniten in Sams Blut entdeckt und diese können eigentlich nur von einer Person stammen… - Hathor.“, beendete Janet die Ausführungen von Sam.
„Hathor?“, fragte Hammond nun und setzte sich kerzengerade auf.
„Ja, Sir. Zudem wissen wir, dass die Ataniker Zugang zur Goa’Uld-Technologie hatten. Wir wissen ja, welche Wirkung Hathor bei ihrem ersten Besuch auf die männlichen Mitglieder des SGC hatte und dass die Frauen und Teal’C nicht betroffen waren. Außerdem fanden wir ja heraus, dass Hathor diesen Liebestrank versprühte, um sich die Männer gefügig zu machen.“, frischte Sam seine Erinnerungen auf.
„Ich verstehe. Dr. Frasier, versuchen Sie zusammen mit Major Carter ein Gegenmittel zu entwickeln. Ich werde inzwischen den Präsidenten über unsere Fortschritte informieren.“, meinte Hammond nun und beugte sich nach vorne, um den Telefonhörer seines roten Telefons abzunehmen, dass direkt vor ihm auf dem Schreibtisch stand.

Dies hätte er allerdings nicht tun sollen, denn unmittelbar neben dem Telefon stand Sam.
Hammond holte Luft, um das Trio wegtreten zu lassen und auf einmal spürte er einen süßen rosa Duft. Es war nur ein kurzer Augenblick, denn sofort lehnte er sich irritiert zurück und sah Sam an … und dann war alles zu spät.
Anstatt das Team wegtreten zu lassen, stand Hammond nun auf und bewegte sich zielstrebig auf Sam zu. Diese hatte noch gar nicht richtig verstanden, was los war, als Teal’C Hammond plötzlich aufforderte, stehen zu bleiben, doch dann sah sie den Blick in den Augen des Generals. Nein, dass durfte doch nicht war sein. Dem Team blieb nicht anderes übrig, als fluchtartig den Raum zu verlassen und die Tür direkt vor Hammonds Nase zu schließen. Der anschließende Rumms hinter der Tür verdeutlichte, dass Hammond erst einmal außer Gefecht gesetzt war und mit einem riesigen Brummschädel wieder aufwachen würde. Hoffentlich bedeutete dies keine Degradierung wenn er wieder klar denken konnte.

***

Hammond erholte sich jedoch schneller als gedacht und schloss im Nu zum Team auf. Er folgte ihnen um jede Ecke und Biegung des Stargate Centers und seine Kopfschmerzen schienen wie weggeblasen zu sein – was man von der dicken roten Beule auf seinem Kopf jedoch nicht behaupten konnte.
„Sam, bleiben Sie doch endlich stehen. Das ist ein Befehl.“, rief ihnen Hammond hinterher, der auf Grund seines Gewichtes Probleme hatte, ihnen zu folgen.
„Was sollen wir nur tun?“, fragte Janet, der allmählich die Puste ausging.
Die drei rannten an der Kantine und einem Crewmitglied vorbei, als Sam plötzlich eine Idee kam und sie abrupt stoppte. Dr. Frasier wäre fast in sie hinein gelaufen.
„Lieutnant Marek, kann ich mir das mal kurz ausleihen?“, säuselte Sam und Marek gab ihr bereitwillig den Gegenstand in seiner Hand. Janet und Teal’C starrten nur darauf, doch da Hammond aufholte, setzten sie ihre Flucht fort. Ein paar Sekunden später warf Sam den Gegenstand über ihre Schulter und das Trio bog um eine Ecke.
Bis auf Teal’C zuckten alle leicht zusammen, als sie das ohrenbetäubende Geräusch hörten als General Hammond - Oberbefehlshaber des Stargate-Centers - auf der Bananenschale ausrutschte … und sich Sekunden später auf dem Boden wieder fand. Die Beule schrumpfte ins Unermessliche. Sam sagte sich, dass es lediglich dazu diente, möglichst schnell auf die Krankenstation zu kommen und möglicherweise würden sich die Männer an die Geschehnisse gar nicht erinnern. Und wenn doch…General Hammond würde es sicher verstehen – hoffte sie zumindest. Da er jedoch im Moment nicht er selbst war, blieb der befürchtete Ärger aus und stattdessen sah er sich lediglich nach den beiden Frauen um, die sich hinter der Ecke geduckt hatten und rieb sich den Schädel.
„Sam?“, rief er und sie verdrehte die Augen. „Das gibt’s doch nicht.“, murmelte Samantha und nickte Janet und Teal’C zu, die in Richtung Krankenstation weiterliefen.
„Meinen Sie, Sie können ein Gegenmittel entwickeln?“, fragte Sam, als sie im Laufschritt an der Krankenstation ankamen und die Türen von innen verschlossen.
Keiner der Männer hatte gesehen wo sie hingelaufen waren, aber mit Sicherheit würde es nicht allzu lange dauern und sie würden hierher kommen. Hammond wusste ja was sie vorhatten.
„Ich hoffe es, aber dazu brauche ich noch weitere Untersuchungen.“, sagte Janet und setzte sich an ihren Computer.
„Gibt es für diese Anlässe kein bestimmtes Procedere?“, fragte Teal’c und deutete mit dem Kopf in Richtung der Korridore außerhalb der Krankenstation.
„Du meinst, wenn die Befehlshaber nicht mehr einsatzbereit sind?“, hakte Sam nach und der Jaffa nickte.
„Im Moment sind sie keine Gefahr. Wir können aber den Ausgang des Stargate Centers verschließen, damit keiner rauskommt.“
Teal’C nickte und stellte sich neben Janet an den Schreibtisch.

***

Während Janet ihre Forschungen fortsetzte, leitete Sam zunächst mehr Energie und anschließend die Kontrolle über das SGC in einen Laptop um. Anschließend sperrten Teal’C und sie mit ihren Codes sämtliche Ausgänge des Centers nach draußen.
„So, dass wäre erstmal geschafft.“, meinte Sam nach einer Viertelstunde erleichtert.
„Janet, wie kommen sie vorwärts?“, wandte sie sich an die Ärztin.
„Schlechter als erwartet. Ich könnte ihre Hilfe gebrauchen.“, war die prompte Antwort und Sam stürzte sich sofort in die Arbeit, schließlich war sie es, die ‚gerettet’ werden wollte – oder um genau zu sein wieder ein normales Leben wollte.

Es dauerte jedoch nicht einmal zehn Minuten bis die zwei erneut in ihrer Arbeit unterbrochen wurden. Es klopfte lautstark an die Tür.
“Major Carter. Öffnen Sie die Tür!“
Hammond.
Sam stöhnte und warf Teal’C einen Blick zu, den er erwiderte und ihr somit versicherte, dass die Türen auch wirklich bombenfest abgeriegelt waren.
Carter überlegte einen Moment, ob sich die drei nicht tot stellen sollten als Janet einen Geistesblitz hatte.
„Ich glaube, ich habe jetzt endlich die richtige Kombination für das Gegenmittel. Allerdings brauche ich mindestens eine Viertelstunde, um es fertig zu stellen – und ich brauche eine Testperson.“
“Carter?“, kam es nun wieder vom anderen Ende der Tür.
Sam überlegte, ob Hammond als Kommandeur des SGC wirklich diese Testperson spielen sollte, als der Tumult hinter der Tür plötzlich lauter wurde.
“Was ist das los?“, fragte Sam irritiert.
Im nächsten Moment hörte sie mehrere Männerstimmen und wie von außen versucht wurde hineinzugelangen.
Zunächst waren es nur ein paar Laserschweißgeräte, was sie etwas beruhigte, da die Stallwand sehr dick war.
Nach 10 Minuten kam allerdings Jack lautstark auf die Idee, sich doch den Weg mit TNT frei zu sprengen.
Dies war natürlich wieder typisch Jack. Allerdings würde er hinterher wohl eine Menge Ärger bekommen, dass er Dynamit im SGC benutzt – das größere Problem bestand für Sam jedoch darin, dass der ganze tobende Männermob in weniger als ein paar Minuten vor ihr stehen würde.
Ein Blick zu Janet machte ihr klar, dass die Zeit mehr als knapp werden würde.
Sam hatte diesen Gedanken noch nicht einmal zu Ende gedacht, als es plötzlich zu einer lautstarken Explosion kam.
Kapitel 4 by Cibbi
Sam, Teal’C und Janet starrten auf die Tür, die es aus der Angel gerissen hatte und beißender Rauch stieg auf. Sam konnte es immer noch nicht fassen und ungläubig schaute sie auf die Männer, die sich vor dem großen Loch in der Tür tummelten, welches das TNT von Jack hinterlassen hatte.
Sie hoffte nur, dass Janet möglichst bald das Gegenmittel entwickelt hatte, damit diese liebeskranken Burschen wieder normal wurden.
Sicher, es war schmeichelhaft derart im Mittelpunkt zu stehen, aber langsam wurde es definitiv zu viel und sie bevorzugte doch wieder die starken Soldaten, als diese sie anhimmelnden Jungs.
Jack kam als erster durch die Tür und lief sofort auf sie zu, wodurch Teal’C sofort neben ihr Stellung bezog, aber sie waren sich beide im Klaren, dass sie niemals all diese Männer würden bezwingen können. Es waren inzwischen einfach zu viele.
„Du bist die Sonne in meinem Leben, ich vergöttere dich.“, flötete Jack auf Knien und blickte hoch zu Sam. Diese war sich nicht sicher, wie sie reagieren sollte, da es einfach zu abwegig aussah wie ihr Vorgesetzter vor ihr kniete und ihr seine Liebe gestand, zumal diese poetisch-romantische Ader eigentlich nicht sein Stil war.
Es ging langsam definitiv zu weit und als auch noch Hammond auf sie zukam und sie stillschweigend mit den Augen anschmachtete, verdrehte sie nur die Augen und warf dann einen verzweifelten Blick zu Janet, die immer noch vor ihrem Gegenmittel stand und daran arbeitete.
Es war an sich schon ein Wunder, dass die Ärztin das Mittel so schnell herstellen konnte und Sam war mehr als froh darüber. Jetzt musste es nur noch fertig werden und dann auch wirken!

Es vergingen weitere fünf Minuten, in denen Sam alles zu tun hatte, um die liebeshungrige Meute unter Kontrolle zu halten. Teal’C hatte sich dezent in den Hintergrund verzogen, nachdem er von mehreren Soldaten Drohungen erhalten hatte und Sam hielt es für sicherer, wenn er auch dort blieb.
Potenziell war jeder Mann eine Gefahr für sich selbst und für seine Mitmenschen und Sam wollte keinen Streit provozieren, in dem es dann möglicherweise auch noch zu Verletzten kam.
Sie lächelte einem jungen Offizier zu, der ihr eine Blume überreichte und dann lief sie unauffällig – immer noch mit einem übertriebenen Lächeln im Gesicht – in Richtung Janet.
„Wie lange noch?“, fragte sie Janet leise und die Ärztin brauchte einen Moment, ehe sie antwortete.
„Fertig. Ich brauche einen Freiwilligen.“, meinte sie und Sam seufzte.
Generell dürfte das nicht so schwer werden, immerhin gab es hier genug Männer, die alles tun wollten, was sie ihnen auftrug.

„Okay, Janet hat etwas für euch. Wer von euch möchte es zuerst für mich testen?“, säuselte Sam. Sofort hoben natürlich alle Männer die Hände und drängelten sich vor, um ihrer geliebten Sam den Wunsch zu erfüllen. Sam rollte die Augen.
“Ruhig, Jungs. Immer der Reihe nach.“, beschwichtigte sie die Meute.
O’Neill, der direkt vor ihr stand, wurde immer aufdringlicher und versuchte gerade, sie zu küssen.
Sam wich einen Schritt zurück. Er war zwar ihr Vorgesetzter und eher als Versuchskaninchen nicht geeignet, aber immer noch besser als Hammond – und er war ihr von allen gerade am aufdringlichsten.
“Ich denke, wir haben einen Freiwilligen gefunden.“, wandte sich Sam an Janet, der O’Neills Annäherungsversuch nicht entgangen war.
“Okay, wenn Sie sich da sicher sind?“, meinte Janet, der Jacks wichtige Position ebenfalls bewusst war. Wenn er wieder klar denken konnte, nützte er ihnen jedoch mehr.
Es war soweit. Janet übergab Sam ein Stück der Probe und diese reichte es weiter an Jack O’Neill. Der Soldat trank das Mittel seiner Angebeteten nicht nur bereitwillig und sofort, sondern auch bis auf den letzten Schluck.
Jetzt mussten sie nur noch warten bis es wirkte. Und wie es das tat: von einer Sekunde zur nächsten kippte Jack um und landete ziemlich unsanft, da er die Tischkante mitnahm. Er war sofort außer Gefecht gesetzt.
Sam seufzte und kniete neben ihm nieder.

Nachdem mehrere Versuche ihn anzusprechen nicht halfen, schlug sie ihm erst vorsichtig, dann etwas heftiger ins Gesicht.
Es dauerte gerade einmal zwei Sekunden bis Jack plötzlich Sams Hand ergriff und festhielt, so dass sie ihm keinen weiteren Schlag versetzten konnte.
“Sind Sie verrückt geworden, Major?“, fragte er barsch und erhielt stattdessen ein erfreutes Lächeln.
“Er ist wieder der Alte!“, rief Sam laut aus und Janet machte sich sofort daran, dass Medikament in größerer Menge herzustellen.
Jack hingegen blieb auf dem Boden liegen, rieb sich seinen geschundenen Kopf und sah Sam verwirrt an.
Sie entdeckte die Kopfwunde an der Stelle, an der er auf die Tischkante geprallt war und holte sofort ein Medikit. Ein kurzer Blick von Janet auf ihren Patienten konnte sie jedoch beruhigen. Es ging ihm gut, allerdings würde er wohl die nächsten 2 – 3 Tage auf der Krankenstation verbringen müssen, da er eine Gehirnerschütterung hatte.
Für Sam ein guter Grund ihn zu besuchen und über alles zu reden, denn sie ahnte, dass
es bei ihm nicht nur der Einfluss des Gases gewesen war.

Zunächst verabreichten sie und Teal’C jedoch den anderen Männern das zu schluckende Gegenmittel – allerdings im Sitzen, damit es ihnen nicht wie Jack erging. Innerhalb von drei Stunden waren sie fertig und mehr als erledigt. Janet hatte sich inzwischen um Jack sowie ein paar andere verletzte Mitglieder gekümmert und rief nun Sam, die Jack endlich sehen wollte.

***

“Ist er wach?“, fragte sie die Ärztin.
“Mehr oder weniger, aber sie können kurz zu ihm.“
Sam lief in das Innere der Krankenstation, wo sie sofort auf Jacks Bett zusteuerte. Er hatte die Augen geschlossen, öffnete sie aber, als er ihre näher kommenden Schritte hörte.
„Major“, meinte er grüßend und sie nickte ihm zu.
„Colonel…wie geht es Ihnen?“, fragte sie vorsichtig, da sie nicht wusste, ob er sich an etwas erinnern konnte. Janet hatte nichts gesagt und so musste sie das nun anscheinend selbst herausfinden.
„Gut, abgesehen von dieser Umgebung…die trübt meine gute Laune.“ Er hatte seinen sarkastischen Humor nicht verloren, stellte sie erleichtert fest und setzte sich auf einen der Stühle neben seinem Bett.
„Janet meint, Sie dürfen bald wieder gehen.“, meinte sie aufmunternd und er nickte nur murrend.
Es vergingen einige Sekunden, in denen Sam überlegte, wie sie auf den Grund ihres Kommens eingehen konnte.
Wie sollte sie ihm sagen, dass sie nicht genau wusste, wie sie mit all dem umgehen sollte? Es war schmeichelhaft von allen Männern begehrt zu werden und doch konnte sie die anderen alle außen vor lassen. Bei Jack war es jedoch etwas anderes.
„Was genau ist passiert, Sam?“, fragte er dann nach der kurzen Stille und sah sie dieses Mal ernst an.
„Hat Janet Ihnen noch nichts erzählt?“
„Nein, ich weiß nur das, an was ich mich erinnern kann.“ Er zuckte kurz die Schultern und wich dann ihrem Blick aus.
„An was genau können Sie sich denn…erinnern?“, fragte sie vorsichtig und war sich nicht sicher, ob sie die Antwort überhaupt wissen wollte.
„Ich denke an so gut wie alles. Ich weiß nur nicht, wie wir… zu liebeskranken Teenagern wurden.“ Er blickte verlegen zu ihr auf und sie konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
„Es…handelte sich um die Substanz, die auch Hathor benutzt hat. Sie scheint nur Auswirkungen auf die Männer gehabt zu haben.“
„Das habe ich gemerkt.“
Erneut suchte Sam nach den richtigen Worten.
„Sir…ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, aber…sie waren am aufdringlichsten.“, platzte es aus Carter heraus.
Während O’Neill sofort Haltung annahm, schoss beiden die rote Farbe ins Gesicht. Sie strahlten wie Tomaten um die Wette.
Sam fing zu stammeln an, da sie nicht wusste, wie sie es ihm sagen sollte.
„…nicht das es mich gestört hätte, Sir.“, fügte sie schnell hinzu, bevor er etwas sagen konnte.
Jack entspannte sich darauf sichtlich, da er wusste, wie sie es meinte.
„Wirklich?“, fragte er etwas baff.
„Nun ja.“, meinte Sam nun.
„Sie waren mir gegenüber immer noch angenehmer als Sgt. Siler, der versucht hat…“, erneut wurde Sam rot und schwieg.
„WAAAS?“, fragte Jack und es klang fast eifersüchtig.
„Nicht so wichtig, Teal’C hat mir aus der Situation herausgeholfen… Was ich sagen wollte …Ihre Bemühungen um mich waren immer noch die Aufrichtigsten und im Gegensatz zu den anderen waren sie – ein richtiger Gentleman.“, kam Sam zurück zum Thema.
Jack wirkte irgendwie verlegen.
„Ich hatte das Gefühl, dass Sie nicht nur unter Hathors Drogeneinfluss standen, sondern es irgendwie – ernst meinten.“, flüsterte sie leise, während sie nach den richtigen Worten suchte und dabei den Blick senkte, da sie Jack nicht länger in die Augen schauen konnte.
Nach einer kurzen Zeit des Schweigens fand Jack endlich ein paar Worte.
„Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass Sie es waren Sam, weil…“
Jack brach erneut ab.
„Weil was?“, fragte Sam nach einigen Minuten und war sich dabei genau bewusst, in welche Richtung ihr Gespräch führen würde. Sie war bereit für die Konsequenzen – für alle. Und er hoffentlich ebenfalls.
„Weil ich dich…“, Jack brach abrupt ab und Carter bemerkte fast ärgerlich, dass Teal’C soeben die Krankenstation betreten hatte und zielstrebig auf Jacks Krankenbett zusteuerte. Mist, Jack wollte ihr gerade etwas gestehen und der prompte Wechsel zum du war ihr auch nicht entgangen.
„Vielleicht sollte ich später wiederkommen.“, meinte sie zaghaft.
„Bleib. Bitte!“, meinte er leise und sie sah in seinen Augen, dass er es ernst meinte und ihr Gespräch nicht weiter aufschieben wollte – wenn nicht jetzt, dann vielleicht niemals und das war beiden bewusst.
Jetzt mussten sie allerdings nur noch Teal’C wieder loswerden, um ihr Gespräch in Ruhe fortsetzen zu können.
„O’Neill, wie geht es dir?“, fragte Teal’C und man erkannte an seiner Stimme seine Besorgnis.
„Ach, schon viel besser. Ich könnte glatt angeln gehen.“, meinte Jack und richtete sich etwas in seinem Bett auf, verzog dabei allerdings bereits das Gesicht, da er immer noch Kopfschmerzen hatte.
“Alles okay?“, fragte Sam sofort besorgt und half ihm eine bessere Position zu finden.
„Wenn der Brummschädel nicht wäre, bestimmt besser. Aber im Gegensatz zu Hammond habe ich wohl noch Glück gehabt. Janet meinte, es dauert nur noch ein paar Tage, bis die wieder weg sind und dabei hab ich solch einen Hunger...“, murrte Jack etwas, dem soeben eine Idee gekommen war.
Teal’C sprang augenblicklich darauf an.
„Soll ich dir etwas aus der Cafeteria holen?“, fragte der Jaffa.
„Hmh, am liebsten ein großes Steak mit Kartoffeln und blaue Götterspeise.“, meinte Jack, der mittlerweile wirklich ziemlichen Hunger bekommen hatte.
Teal’C war schon fast aus der Tür, als Jack ihm noch etwas hinterher rief.
„Und vergiss die Vanillesoße nicht!“, rief er und lehnte sich dann entspannt im Bett zurück.
„Hat doch super geklappt oder nicht?“, witzelte er zu Sam und wurde dann ernster.
„Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte der Colonel, obwohl er genau wusste, an welcher Stelle sie unterbrochen wurden.
„Sie, äh du, wolltest mir etwas sagen.“, meinte die Blondine verlegen und senkte den Blick, da sie ihren Vorgesetzten immerhin gerade geduzt hatte und sich daher etwas unsicher war.
Jack sah sie jedoch nicht böse an, sondern hob stattdessen ihr Kinn zu ihm hoch, so dass sie ihm direkt in die Augen sehen musste.
„Ich habe mich wohl deshalb so verhalten, weil…“, Jack suchte nach den richtigen Worten, obwohl eigentlich nur drei dafür in Frage kamen.
„…weil ich dich liebe, Sam.“, flüsterte er leise und dennoch voller Leidenschaft in seiner Stimme.
Sam lief ein warmer Schauer den Rücken hinunter. Darauf hatte sie – hatten beide – so lange gewartet.
Dennoch hatte es der Blondine zunächst die Sprache verschlagen, so dass Jack sie immer nervöser ansah.
Schließlich schenkte sie ihm ihr unwiderstehliches Lächeln, so dass er beruhigt war.
„Ich habe gehofft, dass du es endlich sagen würdest.“, flüsterte sie leise.
„Ich liebe dich auch, Jack.“, erwiderte sie nun zärtlicher und die Beiden näherten sie endlich zu ihrem ersten aufrichtigen Kuss.
Sam genoss das Gefühl, wie sich seine Lippen warm und angenehm auf ihre legten und instinktiv drückte sie sich noch enger an ihn, um seinen Körper näher an ihrem zu spüren. Sie hatte sich so lange überlegt, wie es sich anfühlen würde und doch übertraf es ihre Erwartungen. Es fühlte sich einfach richtig an und es dauerte nicht lange, bis der Kuss intensiver wurde und Jack nun seinerseits die Arme um sie legte und sie näher an sich heranzog. Die Kopfschmerzen waren vergessen.
Keiner von Beiden bemerkte wie sich nach einiger Zeit die Tür zur Krankenstation öffnete und Teal’C zusammen mit Janet eintrat, die dem Jaffa vorsichtshalber das Tablett abgenommen hatte, um zu kontrollieren, was er ihrem Patienten überhaupt vorsetzen wollte.
Die Neuankömmlinge blieben erschrocken stehen, als sie das Paar vor sich sahen und Janet war kurzeitig so verblüfft, dass sie nicht merkte, wie sich die Muskeln ihrer Arme lockerten und das Tablett demzufolge aus ihren Händen glitt.
Das laute Klirren und Poltern brachte alle vier sofort wieder in die Wirklichkeit zurück und Sam und Jack fuhren auseinander wie die Teenager und räusperten sich als sie bemerkten, dass sie nicht mehr alleine waren.
Jacks Blick schweifte auf den Boden, wo sich das Essen verteilt hatte und schmerzlich verzog er das Gesicht.
„Ich wollte das eigentlich essen.“, klagte er und lenkte somit auch von der peinlichen Situation ab.
„Wir…holen Ihnen eine neue Portion.“, schaffte es Janet zu sagen und kam nicht umhin Sam mit einem großen Grinsen anzuschauen, da sie schon länger wusste, wie es um die Gefühle ihrer Freundin stand.
„Teal’C?“, fragte die Ärztin mit hochgezogener Augenbraue, als sie wieder die Tür öffnete und sich der Jaffa keinen Zentimeter bewegte.
Janets Worte schienen ihm zu signalisieren, dass sie den Raum lieber verlassen sollten und so nickte er, bevor er sich noch verbeugte und mit „Meinen Glückwünsch.“ den Raum verließ.
Sam beobachtete peinlich berührt, wie die Beiden die Tür hinter sich schlossen und mit einem unsicheren Lächeln sah sie zu Jack auf.
Dieser hatte sich wieder gefangen und zuckte nur die Schultern, bevor er sie wieder an sich zog und sie ihren Kuss fortsetzten.

Drei Tage später hatte sich das Team im Besprechungsraum eingefunden und Hammond, der immer noch einen großen Eisbeutel auf dem Kopf trug, über die gesamte Situation informiert. Sein Dank galt besonders Sam, Janet und Teal’C, welche die Bedrohung für das SGC erfolgreich abgewendet hatten. Als sich das Treffen dem Ende neigte, blickte Hammond noch einmal zur Tür und dann zurück zum Team und fragte: „Wo ist eigentlich Daniel?“

Ende
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