Das Artefakt by Pandora
Summary: Das Atlantisteam entdeckt in einem weit entfernten Teil der Pegasus Galaxie ein Signal, welches kein Wraith, sondern ein irdisches Signal ist. John und sein Team sollen nun herausfinden, um was es sich handelt. Dabei finden sie auf dem Planeten Serania ein Artefakt, welches John in ein Paralleluniversum bringt.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Crossover, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 10 Completed: Ja Word count: 26895 Read: 71017 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10

1. Kapitel 1 by Pandora

2. Kapitel 2 by Pandora

3. Kapitel 3 by Pandora

4. Kapitel 4 by Pandora

5. Kapitel 5 by Pandora

6. Kapitel 6 by Pandora

7. Kapitel 7 by Pandora

8. Kapitel 8 by Pandora

9. Kapitel 9 by Pandora

10. Kapitel 10 by Pandora

Kapitel 1 by Pandora
Sie hatten angegriffen, die Wraith hatten Atlantis angegriffen.

Doktor Weir lief gedankenversunken in ihrem Büro auf und ab. Viele gute Leute hatten sie verloren, würden nie wieder kommen und einige würden Atlantis verlassen. Unzähliges wurde zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Vieles in Atlantis war noch unentdeckt, es gab also noch genug Arbeit. Doch ausruhen, ausruhen konnte und wollte sich niemand, jeder war auf seinem Posten, jeder gab sein bestes. Doktor Weir blickte auf die Menschen, die mit ihr hier in Atlantis lebten und arbeiteten. Sie war stolz auf jeden von ihnen. Es sind die besten und klügsten Köpfe, die hier den Traum ihres Lebens lebten. Hektische Betriebsamkeit hatte sich ausgebreitet und jeder wusste, was zu tun war.

"Welche Verantwortung habe ich nur auf mich genommen?" Weir verschränkte ihre Arme vor der Brust und beobachtete John, wie er gut gelaunt zwei Stufen auf einmal die Treppe hinaufstürmte. Sie lächelte: "Wenigstens einer der gute Laune hat."

"Morgen Elizabeth", begrüßte er fröhlich seine "Chefin".

"Morgen John", antwortete sie nervös.

"Sie sind heute Morgen ja schon bei recht guter Laune."

"Ja, das bin ich. Ich lass mir doch von den blassen Kerlchen nicht den Tag versauen."

"Was ist los?", fragte John neugierig und setzte sich auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. John wusste, wenn sie so unruhig war, gab es keine guten Nachrichten. Neugierig und interessiert blickte er die Frau gegenüber an: "Raus mit der Sprache", forderte John endlich Antworten.

"Wir haben heute Nacht weitere Wraithschiffe lokalisiert. Ihre Armada ist wirklich riesig", platzte es plötzlich aus ihr heraus.

Die Angst, die er in Elizabeths Augen sah, erschreckt ihn. John hob die Augenbraue, innere Unruhe machte sich in ihm breit. Diese Gefühle musste er unter Kontrolle halten, er wollte ihr nicht zeigen, dass auch er Angst hatte. Angst ist eine Schwäche, und Schwäche zeigt man als Soldat nicht.

John lächelte schief: "Sie sehen schrecklich aus, Elizabeth." Sie schaute ihn verblüfft an. "Entschuldigung", fügte er noch schnell hinzu.

"Schon gut", antwortete sie und blieb vor ihrem Schreibtisch stehen.

"Zeigen Sie mir was Sie gefunden haben", erwiderte John knapp. Er stand auf und blickte Elizabeth fordernd an, ihm in den Kommandobereich zu folgen.

"Gut! Kommen Sie mit", antwortete Doktor Weir und schob John sanft aus dem Büro. Die dunklen Ränder unter ihren Augen hatte er bereits bemerkt und war sichtlich besorgt.

"Haben Sie überhaupt geschlafen?" fragte John, während sie gemeinsam in den Kommandobereich von Atlantis gingen.

"Nein, nicht so richtig", lächelte Elizabeth müde.

"Dann sollten Sie sich vielleicht etwas hinlegen. Ich kann mir auch selbst ein Bild machen."

"Dazu habe ich im Moment keine Zeit."

"Keine Zeit? Die werden Sie sich jetzt nehmen. Das ist ein Befehl!"

"Befehl! Sie können mir keine Befehle erteilen", lächelte sie gequält.

"Doch, dass kann ich und hiermit mache ich es auch. Also ab ins Bett. Es nützt uns nichts, wenn Sie irgendwann zusammenbrechen. Falls etwas Wichtiges eintritt, werde ich Sie persönlich wecken."

Mit diesen Worten schob er sie in Richtung der Unterkünfte. Elizabeth nickte verstehend und streichelte sanft seinen Oberarm, bevor sie sich in ihren Bereich zurückzog. Er sah ihr nach wie sich die Tür hinter ihr schloss und begab sich allein in den Kommandobereich.

******


Von weiten sah er bereits die beiden Wissenschaftler McKay und Zelenka, die in ihre Arbeit vertieft waren. Sheppard trat zu Rodney, der damit beschäftigt war, Einstellungen an den Computern vorzunehmen.

"Morgen!" begrüßte John die beiden.

"Ach Sie sind es", antwortete Rodney und hob nur kurz den Kopf.

"Was machen Sie?", fragte Sheppard. Rodney schaute ihn etwas verdutzt an.

"Nach was sieht es denn aus Colonel?" fragte Rodney zurück.

"Entschuldigung, würden Sie mich bitte aufklären, meine Herren!"

McKay verdrehte die Augen, er fand diese dauernde Fragerei über seine Arbeit nervig und reagierte dementsprechend barsch.

"Ja, Colonel, ich…", versuchte Rodney zu erklären und blickte zu Doktor Zelenka, der bereits anhob ebenfalls eine Antwort zu geben. "…habe die ganze Nacht, während Sie süß träumten, die Sensoren erweitert."

John wusste, wie McKay, auf Fragen reagierte. Er ist ein brillanter Kopf, allerdings manchmal eine richtige Nervensäge.

"Entschuldigung! Aber auch für mich waren die letzten Tage und Wochen nicht gerade Urlaub. Ich hatte die letzten Tage wenig Schlaf und den habe ich mal nachgeholt."

"Schon gut. War nicht so gemeint. Wir haben die Tiefraumsensoren so erweitert, dass wir einen weitaus größeren Teil des Weltraumes scannen können als bisher. Dabei haben wir das gefunden" und zeigte auf eine riesige Armada von Wraith - Mutterschiffen.

Doktor Zelenka trat hinzu: "Wir haben aber noch etwas gefunden."

Rodney blickte seinen Kollegen brüskiert an. John musste lächeln. Die dauernden kleinen Sticheleien der beiden fand er ziemlich amüsant. Diese sahen mitunter wie Revierkämpfe der beiden aus.

"Ja, haben wir", antwortete Rodney und drehte sich wieder weg.

"Was?", fragte John genervt.

"Könnten Sie beide mir nicht zusammenhängend erklären was Sie raus gefunden haben."

John hasste die Art der beiden Wissenschaftler. Besonders Rodney wirkte auf ihn arrogant, überheblich und sprühend von Narzissmus. Als ob alle anderen in seiner Umgebung Dummköpfe wären.

Doktor Zelenka winkte John zum großen Bildschirm und zeigte auf einen kleinen Punkt im Weltraum. Viel sehen konnten die Anwesenden nicht, aber es blinkte in einem weit entfernten Sektor des Pegasussystems.

"Ja und? Was sehe ich hier?"

"Es ist kein Wraithschiff, Colonel", antwortet Zelenka.

"Was ist es dann?" wollte Sheppard wissen.

Es nervte ihn, den Beiden alles aus der Nase ziehen zu müssen. Wütend schaute er die beiden Wissenschaftler an.

Doktor Zelenka drehte sich um: "Sir, es trägt eine SG Signatur!"

"Eine Was?" Verdutzt blickte John mit weit aufgerissenen Augen zu den beiden Wissenschaftlern.

"Wie kommt die Signatur hierher?"

"Wissen wir nicht. Es bewegt sich nicht. Zumindest konnten wir keinerlei Bewegungen von diesem Objekt empfangen. Leider hatten wir bisher auch noch keinen Funkkontakt."

"Weiß Doktor Weir davon?"

"Nein Colonel! Wir sind gerade erst mit den Feineinstellungen fertig geworden, als dieser Punkt zu leuchten begann."

Sheppard lief unruhig hin und her. Er wusste, wenn da draußen ein Schiff von der Erde war, dann sollten sie es ganz schnell kontaktieren.

"Doktor, können Sie mir zeigen, wo genau sich die Koordinaten des SG - Signals befinden?"

"Nein, kann ich nicht", antwortete Doktor McKay sichtlich gestresst. "Dazu müssen wir noch weitere Einstellungen an den Tiefraumsensoren vornehmen. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe eines Planeten. Teyla, kann uns da bestimmt weiterhelfen."

"Wieso kann ausgerechnet Sie uns weiterhelfen?", fragte John verblüfft.

"Ähm…", McKay drehte sich um "…der Planet hat den Namen Serania, vielleicht hatte ihr Volk mit den Menschen dort Kontakt."

"Serania?", fragte John nach "Woher kennen Sie den Namen Rodney?"

Rodney verdrehte die Augen: "…das steht da Colonel" und zeigte auf den Bildschirm. Die Antikerdatenbank hatte automatisch dem Sensorsignal eine Bezeichnung hinzugefügt.

"Okay! Wo ist Teyla?", wollte er wissen bevor die beiden Wissenschaftler wieder ihrer Arbeit überließ.

"Ich glaube im Trainingsraum", John nickte. "Dann werde ich mich auch mal dort hin begeben und Sie machen weiter, damit wir ein paar mehr Informationen bekommen."

"Was glauben Sie eigentlich, was wir hier machen…", reagierte Rodney auf die Ansage des Colonel's.

John drehte sich nochmals um: "Rodney, nicht reden. Arbeiten!"

Rodney plusterte sich auf und setzte an sich zu rechtfertigen. Doch Colonel Sheppard hatte bereits den Kommandobereich verlassen. Wütend blickte Rodney ihm hinterher. "Was denkt der sich. Als wenn wir den ganzen Tag nichts anderes zu tun hätten."

"Beruhigen Sie sich, er hat es nicht so gemeint", versuchte Doktor Zelenka Rodney zu beruhigen. Doch das hatte keinen Zweck. Rodney wollte sich gerade mal wieder beschweren und das könnte dauern bis wieder Ruhe einkehrt. Zelenka drehte sich um und arbeitete weiter an der Feineinstellung, während Rodney weiterhin vor sich hin brubbelte und an den Sensoren arbeitete.

******


John hatte den Trainingsraum erreicht und hörte bereits von außen, wie seine Teamkameraden mit den Stöcken übten. Er musste daran denken, wie Teyla ihm jedes Mal seine Grenzen aufzeigte und wie oft er auf dem Boden gelandet war. "Offensichtlich klappt es zwischen den beiden besser", lächelte John und beobachtete eine Weile ruhig das Training, bevor er Teyla und Ronon unterbrach.

"Teyla! Ronon! Kommt, ich brauche Euch beide sofort im Besprechungsraum."

Teyla schaute John ernst an "Ist etwas passiert?" wollte sie wissen, während sie ihre Kampfstäbe einpackte.

"Ja! Alles weitere später. Ich hole nur noch schnell Doktor Weir."

Teyla und Ronon nickten und verließen den Trainingsraum.

Kapitel 2 by Pandora
******


John machte sich auf den Weg zu den Unterkünften. Als er vor ihrer Tür stand, klopfte er zaghaft an.

"Herein!", kam die Antwort aus dem Inneren. John trat verlegen ein. "Was gibt es?", rief sie aus dem Badezimmer.

"Entschuldigung! Ich komme wieder, wenn Sie fertig sind."

John wurde rot und wollte schon die Kabine verlassen, Elizabeth schaute kurz aus dem Badezimmer: "Nein, bleiben Sie. Ich bin gleich fertig." "Okay!" antwortete er und lief unruhig auf und ab. Doktor Weir kam mit einem Handtuch auf dem Kopf aus dem Bad und John wurde noch verlegener. Sie musst lächeln "Ist etwas?" fragte sie, während sein Blick umherschweifte.

"Nein … ähm … konnten Sie etwas schlafen?" lenkte er ab.

Elizabeth drehte ihm den Rücken zu. "Nicht wirklich. Die letzten Tage haben mir etwas zu schaffen gemacht."

"Ich verstehe…"

"Verdammt, ich gehe jetzt besser", John fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Gegenwart und verlies ihre Kabine. Noch während er ging, drehte er sich um und sah in das lächelnde Gesicht einer bezaubernden Frau.

"Würden Sie bitte in den Besprechungsraum kommen! Wir haben interessante Neuigkeiten."

Sie lächelte, als sie sah, dass sie den Colonel total aus dem Konzept gebracht hatte und wollte ihn nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.

"Süß, wie verlegen er aussieht.", sinnierte Elizabeth, während sie John nach schaute und die Tür sich hinter ihm schloss.

******


Sichtlich erleichtert endlich aus "dieser Falle" entkommen zu sein, ging er immer noch mit hoch rotem Kopf in den Besprechungsraum.

McKay bemerkte als erster die Verlegenheit des Colonel's und konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen. "Ah, Captain Kirk betritt den Raum" meinte er scherzhaft. Doch John konnte darüber nicht lachen.

"Halten die Klappe Rodney", antwortete er wütend, bevor er sich an den großen Tisch setzte. McKay schaute irritiert in die Runde, doch auch die anderen fanden die Bemerkung nicht witzig, eher ungläubiges Kopfschütteln erntete er für seinen verbalen Ausrutscher.

Kurz nach John, betrat auch Doktor Weir den Besprechungsraum und blickte zu John, der ihren Blicken auswich. Niemand sollte merken, welche Gefühle zwischen ihnen entstanden. Sie setzte sich ihm gegenüber und noch immer wich er ihren Blicken aus.

"Bitte nicht", dachte er "es muss niemand wissen."

"So John, ich bin da. Was ist los?" Weir wartete, welche Informationen nun wieder ihren Tag durcheinander bringen würden. John nickte und übergab McKay das Wort.

"Ich…," dabei schaute er in Richtung seines Kollegen und machte eine theatralische Pause "…sowie Doktor Zelenka, haben in unermüdlicher, nächtlicher Arbeit…"

"Rodney…, nur das was wichtig ist", unterbrach John den ausschweifenden McKay.

"Schon gut, Colonel", antwortete Rodney und setzte seine Erläuterungen fort.

"Wir haben die Tiefraumsensoren kalibriert und können somit einen noch größeren Bereich des Weltalls scannen."

"Das, wissen wir bereits, Rodney…", unterbrach ihn Doktor Weir.

"Könnten Sie mich bitte nicht andauernd unterbrechen", antwortete Rodney darauf genervt.

"Schon gut, machen Sie weiter…"

"Außer, dass eine riesige Wraith - Armada auf den Weg zu uns ist…", Rodney schaute in die Runde, "…auch das wissen wir schon…", lächelte Rodney verlegen. "…haben wir eine SG Signatur in der Nähe des Planeten Serania gefunden."

"Serania?" erkundigte sich Doktor Weir erstaunt.

Teyla, horchte auf "Serania?"

"Kennen Sie den Planeten?", fragte John und sah Teyla neugierig an.

"Ja! Serania ist ein Planet mit dessen Bewohnern mein Volk in der Vergangenheit Handelsbeziehungen hatte."

"Hatte?"

"Seit die Wraith auf ihrem Ausdünnungszug sind, konnten wir nicht mehr zu ihnen gelangen." Teyla wurde traurig. Viele Freunde hatten Sie auf diesem Planeten verloren.

Es wurde ruhig und Rodney wusste nicht, ob er noch weiter sprechen sollte. Doktor Weir schaute ihn an: "Machen Sie weiter Rodney."

"…vielleicht sollten wir mal nachschauen", antwortete er verlegen.

Weir überlegte, ob es sinnvoll wäre, jetzt ein Team auf Außenmission zu schicken.

"Wie weit sind die Wraithschiffe entfernt von Atlantis?", fragte sie nachdenklich.

"Nach den uns vorliegenden Daten dauert es noch circa zwei Monate bis sie hier sind. Aber genau wissen wir es nicht", antwortete Doktor Zelenka.

"Dann sollten Sie weiter daran arbeiten, etwas genauere Daten zu erlangen, als die, die wir derzeit vorliegen haben", antwortete Doktor Weir.

"Nun Doktor! Dann erklären Sie mir noch mal genau, wo Sie das Signal genau geortet haben", warf Colonel Sheppard ein.

Doktor Zelenka stand auf und zeigte auf dem Bildschirm die genaue Position des Signals im Weltall.

"Wir haben es in unmittelbarer Nähe des Planeten Serania gefunden und es sendet immer noch ein Signal."

"Konnten Sie inzwischen heraus bekommen, um was für ein Signal es sich handelt?"

"Nach unseren bisherigen Erkenntnissen handelt es sich offenbar um ein Raumschiff, welches ungefähr die Größe der Prometheus X303 hat."

Nachdenklich blickte Sheppard auf die Bildschirmanzeige. "Könnte es die Prometheus sein?" wollte daraufhin der Colonel wissen.

"Nein, soviel ich weiß wurde die Prometheus zur Erde zurück beordert", antwortete Doktor Weir.

"Dann ist es ein anderes. Haben wir noch eines?" fragte Sheppard erneut.

Weir, Rodney und Zelenka zuckten mit den Schultern.

"Ehrlich gesagt, weiß ich das nicht", erwiderte Weir. "Können wir bereits Kontakt aufnehmen?" fragte Weir weiter und blickte zum Bildschirm.

"Nein, dazu ist es zu weit entfernt", antwortete Zelenka.

Johns Blick ging zu Teyla: "Besitzt Serania ein eigenes Stargate?"

"Ja", antwortete Teyla.

"Welche Entwicklungsstufe hat Serania?", fragte John weiter.

Teyla sah kurz auf und nickt in Weirs Richtung, bevor sie weiter sprach: "Es sind einfache Bauern und Viehzüchter. Der Planet ist nicht besonders reich an Bodenschätzen. Er verfügt über große Waldbestände und vereinzelte Erzvorkommen. Bei unseren früheren Besuchen haben wir meist Nahrungsmittel und Holz erworben. Sie sind sehr gastfreundliche und einfache Menschen.", erklärte Teyla.

"Gut, dann machen Sie einen Jumper bereit und untersuchen Sie die Quelle des SG-Signals", antwortete Elizabeth und nickt zum Einverständnis. Sie stand auf und verließ den Besprechungsraum, während ihr John hinterher schaute.

Elizabeth drehte sich um: "Colonel! Bitte kommen Sie mit. Ich muss mit ihnen sprechen."

John bestätigte, stand auf und folgte ihr.

******


"Machen Sie bitte die Tür zu", sagte Elizabeth und trat hinter ihren Schreibtisch. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und blickt John nachdenklich an. "Sollte sie ihm ihre Gefühle beichten? War jetzt der Zeitpunkt? Oder sollte sie…"

"Was gibt es?" wollte John wissen, während er sie aufmerksam beobachtete. Elizabeth lief in Ihrem Büro auf und ab. Ihre Unruhe machte ihn verrückt.

"Setzen Sie sich. Sie machen mich nervös. Was ist los? Was hat Sie so aus dem Gleichgewicht gebracht?"

Elizabeth Weir ging langsam auf John zu, blieb vor ihm stehen und schaute ihm tief in die Augen. Doch dieser Blick von ihr hatte soviel Traurigkeit in sich, dass er sich fragte, was wohl passiert sein muss, um ihn auszulösen. Langsam wurde er unruhig.

"Raus mit der Sprache. Was ist eigentlich los? Du machst mich verrückt, bleib doch bitte stehen und erzähl mir endlich, was passiert ist."

"Gut!" antwortete sie und John merkte, dass es ihr sichtlich schwer viel weiter zu sprechen. John ließ ihr Zeit, er wollte sie nicht drängen. Elizabeth blieb stehen, holte tief Luft und begann leise zu sprechen.

"John! Jedes Mal, wenn ich ein Team auf eine Außenmission schicke, habe ich Angst, dass es nicht wieder zurückkommt. Ich habe die Verantwortung für jeden einzelnen von Euch und mir macht es keinen Spaß, Briefe an Angehörigen zu schreiben, in denen ich ihnen mein Beileid ausdrücke, weil ihr Sohn oder ihre Tochter von einem Einsatz nicht wieder zurückkehren wird. Darauf wurde ich nicht vorbereitet. Ich bin Diplomatin, keine…"

"Hast Du Angst um uns? Oder speziell um mich?", unterbrach John sie.

"Frag nicht so. Du weißt, wie ich es meine."

"Tu ich das?", antwortet John und schaute die Frau, die vor ihm stand, durchdringend an. Er stand auf und nahm sie in den Arm. Sie wehrte sich nicht dagegen, sondern legte ihren Kopf an seine Schultern.

"John! Ich habe Angst, Dich zu verlieren", sagte sie leise.

"Ich weiß!"

"Weißt Du wirklich, was in mir vorgeht, wenn sie Dich verletzt oder halbtot von einer Mission mitbringen?", fragte sie.

"Ich gehöre der Air Force an, das weißt Du. Und bei jedem Einsatz kann etwas passieren."

"Stimmt, aber auf solch eine Verantwortung hat mich niemand vorbereitet. Und hätte ich gewusst, was auf mich zukommt…"

John legte seine Hand auf ihren Mund und schaute ihr tief in die Augen.

"Du hättest die Herausforderung dennoch angenommen. So wie Du es immer tust", sagte er leise.

Tränen rollten über ihr Gesicht. So hatte er die Leiterin des Atlantisprojektes noch nie gesehen.

"Nicht weinen! Ich werde aufpassen!"

"Versprich es!"

"Das kann ich nicht und das weißt Du."

John drückte sie fest an sich. Sie schaute ihn durchdringend an.

"Ich habe bereits einen Mann, den ich liebte, zurücklassen müssen. Dich will ich nicht auch noch verlieren", sagte sie, während er seine Lippen auf die ihren drückte.

"Ich liebe Dich", sagte sie und entzog sich vorsichtig seiner Umarmung.

"Ich weiß", antwortete er und lächelte sie an. "Wir sollten den Einsatzplan besprechen. Wenn es wirklich eine SG - Signatur ist, dann müssen wir so schnell wie möglich Kontakt aufnehmen oder schauen, wer oder was da draußen ist."

"Gut! Gehe schon vor, ich komme gleich", antwortete Elizabeth und John verließ ihr Büro.

"Geht es Dir gut?", fragte John, während er schon halb zur Tür heraus war.

"Ja, mach Dir keine Sorgen, geh schon."

Sie war wieder alleine und viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf: "War es richtig, ihm meine Gefühle zu zeigen?" fragte sie sich.

Schnell legte sie diesen Gedanken beiseite, irgendwann hätte sie es ihm sowieso gesagt. Aber ausgerechnet jetzt, wo sie ihn wieder auf Mission schicken muss. Elizabeth lief nervös hin und her. Selbstzweifel und Schuld machten sich breit "Warum zum Teufel muss ich mich ausgerechnet in diesen Hallodri verlieben!" Sie lächelte, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und begab sich auf den Weg zum Besprechungsraum.

******


Während in Atlantis alle Maßnahmen für die Sicherheit der Stadt getroffen wurden, damit die darin lebenden Menschen vor den anrückenden Schiffen der Wraith geschützt wurden, bereiteten sich Sheppard und sein Team auf den Einsatz vor. Weir war aufgeregt und besorgt zu gleich. Doch wusste sie auch, dass sie unbedingt herausbekommen müssen, wer oder was sich da draußen befindet. Jede Hilfe gegen die Wraith konnte nützlich sein. Also gab sie schweren Herzens ihr Einverständnis für die Mission.

"Sie haben grünes Licht", sagte Doktor Weir über Headset, während das Anwahlgerät die Zielkoordinaten des Planeten anwählte. Aus dem Atlantisgate schoss der Wurmlochstrudel und der Jumper verschwand.

"Sein Sie vorsichtig!" rief sie noch hinterher.

"Schutzschild schließen!" befahl Elizabeth und blieb noch eine Weile nachdenklich vor dem Gate stehen.
Kapitel 3 by Pandora
Wenige Tage vorher

Die "Pegasus" befand sich auf dem Heimflug zur Erde. Viele mussten zurückgelassen werden und die Betabasis glich einem Friedhof. Die Angehörigen auf der Erde werden nie die Möglichkeit haben um ihre toten Angehörigen zu trauern. Doch das Volk der Xels hatte wieder einmal gewonnen, schon Jack und SG-1 hatten ihre Erfahrungen mit diesem Volk gemacht. Doch was General Smith etwas irritierte, warum mussten 120 Mitglieder einer Forschungsstation sterben und die beiden Jungs von SG-2. Er konnte es nicht verstehen. Capitan Friedrichs trat zu ihm:

"Sir!"

"Ja!"

"Wir sind bereit für den Flug in den Hyperraum. Colonel Pendergast wird voraus fliegen und den ersten Flug der "Pegasus" begleiten."

"Gut Capitan, ich komme."

General Smith betrachtete sich nochmals die "Totenstation" die nun das Grab so vieler Menschen geworden war. Beinahe wäre seine letzte Ruhestätte auch auf diesem Felsbrocken im All gewesen. Den Virus den er in sich trug, konnte Doktor Beka nicht heilen, doch er hatte ihn vor dem Virus der Xels gerettet und nun ging es endlich nach Hause. Er freute sich bereits seine Familie wieder zusehen und auf den Urlaub, den er schon solange zurückgestellt hatte. John betrat die Kommandozentrale und setzte sich in den Kommandantensitz "schon komisch", dachte er "jetzt fliege ich dieses gewaltige Raumschiff.", es machte ihn stolz.

Der Antriebe der "Pegasus" wurden gezündet und der Hyperantrieb nahm seine Arbeit auf. Das Raumschiff setzte sich in Bewegung. Ein gewaltiger Wirbel öffnete sich und die "Pegasus" verschwand in ihm.

Sie hatten noch keine große Entfernung im Hyperraum hinter sich gebracht, als ein gewaltiger Ruck das gesamte Raumschiff durchzog.

"Was ist los?", fragte der General, Capitan Friedrichs.

"Der Hyperantrieb hat eine Fehlfunktion und wir befinden uns nicht mehr im Hyperraum."

"Wo dann?"

"Sir! Wir sind nicht im Erdorbit, sondern in der Pegasusgalaxie gelandet!"

"Wir sind wo gelandet?", fragte General Smith erstaunt.

"Laut unseren letzten Sensordaten, befinden wir uns in der Pegasusgalaxie, im Orbit eines bewohnten Planeten."

"Was ist passiert?", fragte der General weiter.

"Die "Pegasus" war noch nicht komplett einsatzfähig als wir uns entschlossen zur Erde zurück zukehren, Sir! Der Hyperantrieb hat eine Fehlfunktion, die Sensoren und der Funk sind defekt. Wir sind blind und taub."

"Schöne Aussichten…, wieder keine Familie, Urlaub und keine sichere Heimkehr. Langsam habe ich die Nase voll", dachte John und stand auf. Er drehte sich zu Capitan Friedrichs um: "Konnten Sie eine Nachricht an die Prometheus senden bevor wir hier gelandet sind?"

"Nein Sir!"

"Wie geht es jetzt weiter?", fragte John.

"Der Planet gehört zu den bewohnten Planeten in diesem System, Atmosphäre - Sauerstoff -, wie auf der Erde."

"Woher wissen Sie das, wenn die Sensoren ausgefallen sind?"

"Sir! Nur die Langstreckensensoren sind ausgefallen, die Nahbereichssensoren funktionieren noch."

"Gut! Ich gebe meine Zustimmung für einen Erkundungseinsatz erst, wenn geklärt wurde, dass keine Gefahr von dem Planeten ausgeht. Stellen Sie ein Team zusammen und bereiten Sie alles vor, Capitan!"

"Aye, Aye Sir!", antwortete Capitan Friedrichs und machte sich mit zwei Technikern an die Arbeit.

General Smith und die SG Teams 12 und 2, machten sich für den Erkundungseinsatz auf dem Planeten bereit. Capitan Friedrichs bestätigte, dass keine stellaren Waffensysteme im Nahbereich des Planeten zu finden waren und auch der Planet über keinerlei stationären Waffen verfügte.

"So, dann wollen wir mal. Es wird eine Erkundungseinsatz und nichts weiter, also nicht gleich auf alles schießen was sich bewegt.", sprach General Smith und drehte sich dabei nach Major Coburn um, dieser schaue etwas verdutzt und nickte zur Bestätigung. Ganz hatte John seinem Offizier die Action auf der Betabasis noch nicht verziehen, deshalb wollte er sichergehen, dass diesmal nichts schief ging. Das Transportersystem der Pegasus beförderte das Einsatzteam innerhalb von Sekunden auf die Oberfläche des Planeten.

Sie materialisierten innerhalb einer kleinen Höhle, in dessen Zentrum eine Art Altar stand. Das Licht, welches von dem ihm ausging erhellte den gesamten Raum. Neugierig traten die Männer näher und betrachteten das Objekt.

"Dafür haben wir jetzt keine Zeit meine Herrn!", sagte John.

"Wir haben einen Auftrag, dafür bleibt später auch noch Zeit", sich noch einmal nach dem Licht umschauend, verließ auch der General die Höhle.

"Major Farretty! Sie sichern mit Ihren Leuten den Höhleneingang. Major Coburn! Sie begleiten mich, dort unten im Tal befindet sich eine Ansiedlung, vielleicht kann man uns dort weiterhelfen. Alles verstanden?"

"Aye, Aye, Sir!"

******


Serania

Der Jumper flog über hohe Berge, bewaldete und weite grüne Flächen. Hin und wieder waren große Seen und ausgedehnte Flusslandschaften zu sehen.

"Erinnert mich irgendwie an Kanada", dachte Rodney, während John einen geeigneten Landeplatz suchte.

"Erkennen Sie etwas wieder?" schaute sich John nach Teyla um.

"Ja Colonel, dort hinter den Bergen müsste eine kleine Ansiedlung sein", antwortete sie und zeigte auf die bewaldeten Berg auf die sie zuflogen.

"Wissen Sie es? Oder vermuten Sie es?", fragte John und blickte Teyla neugierig an.

"Wir hatten lange keinen Kontakt zu den hier lebenden Menschen und einiges hat sich verändert."

John zog eine Augenbraue hoch und setzte daraufhin den Kurs in die Richtung, in der Teyla die Siedlung vermutete.

Je näher sie dem Bergmassiv kamen, umso unruhiger wurde der Flug. John schaute nachdenklich auf die Anzeigen, konnte jedoch keinen Fehler finden. Plötzlich ging ein gewaltiger Ruck durch das gesamte Schiff. Die Anzeigen flackerten und der Jumper war kaum noch zu steuern.

"Was ist los?", fragte McKay.

"Ich weiß es nicht!", John und Stackhouse hatten große Mühe, den Jumper in der Luft zu halten.

"Dort…", schrie Rodney und zeigt auf die Berge.

Ein gewaltiger Energiestrahl schoss aus den Bergen auf den Jumper zu. Es war bereits zu spät auszuweichen. Der Jumper schlingerte und konnte kaum noch in der Luft gehalten werden. John versuchte mit Sergeant Stackhouse's Hilfe, irgendwie sicher zu landen. Doch durch den Treffer war dies nicht einfach zu bewerkstelligen.

"Machen sie doch was!", schrie McKay, während er versuchte, irgendwo festen Halt zu finden.

"Festhalten", schrie John, "ich kann den Jumper nicht..., Shit, das wird ne harte Landung!", antwortete er.

Der Aufprall war hart. Erde wirbelte auf, Ausrüstung flog durch das Schiff. Keine der Anzeigen des Jumpers funktionierte mehr. Krachende Geräusche, Menschen die sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Nach dem Absturz, Stille!

******


Nach und nach regte sich wieder Leben im Jumper. Ronon hatte als erster das Bewusstsein wieder erlangt und schaute sich in diesem Chaos um. Elektrische Entladung, abgerissene Kabel und Ausrüstungsteile versperrten ihm den Weg. Teyla lag unter einer Ausrüstungskiste, die zum Glück keine schweren Teil enthielt, so konnte Ronon sie darunter vorziehen.

"Bist Du verletzt?" fragte er, während er Teyla auf half. Teyla schüttelte den Kopf.

"Nein, mir geht es gut", antwortete sie und hielt sich den Kopf. "Die anderen?", schaute sie Ronon fragend an.

"Keine Ahnung, ich bin selbst gerade aufgewacht.", antwortete Ronon.

McKay erwachte als nächster. "Was ist passiert?", fragte er noch etwas benommen. "Oh Gott! Wir sind abgestürzt!" Panik stieg in Rodney hoch als er das Chaos um ihn herum sah. "Was ist mit dem Colonel und Stackhouse?", fragte er sichtlich besorgt.

Doktor Beckett hatte sich aufgesetzt und kontrollierte, ob er irgendwelche Verletzungen hatte. Da dies nicht der Fall war blickte er sich um und bemerkte als erster die reglosen Gestalten, die über der Steuerkonsole des Jumpers lagen.

"Helfen Sie mir, Rodney!", rief er ihm zu und sprang auf. Sie holten John und den Sergeant vorsichtig von der Konsole herunter und legten sie auf den Boden des Jumpers. Doktor Beckett untersuchte als ersten Stackhouse. Außer einer Beule an der Stirn hatte er keine weiteren Verletzungen. Anders sah es um Colonel Sheppard aus, er hatte eine klaffende Wunde an der Stirn. Beckett untersuchte John oberflächlich, sein Kopf machte ihm Sorgen. "Verdammt John! Nicht schon wieder!", Beckett drehte sich nach Rodney um: "Ich brauche meine Tasche…! Schnell!"

"Ja doch! Ich bin doch schon dabei…", antwortete Rodney und suchte in dem Durcheinander nach Doktor Beckett's Medizintasche.

"Haben Sie sie endlich gefunden?", fragte Beckett ungeduldig.

"Ja …, schrie Rodney.

Teyla bahnte sich einen Weg durch das Chaos: "Wie geht es Ihnen?", wollte sie wissen und nahm McKay die Tasche ab und reichte sie an Doktor Beckett weiter.

Carson blickte besorgt auf und nahm Teyla die Tasche ab. Er öffnete sie, entnahm das Stethoskop und legte es um seinen Hals. Er riss ein Verbandspäckchen auf und versorgte die Wunde an Colonel Sheppards Kopf.

"Sergeant Stackhouse hat eine Beule und wird, wenn er aufwacht, heftige Kopfschmerzen haben. Colonel Sheppards Verletzungen sind etwas schwerer. Durch den Aufprall, hat er eine Platzwunde an der Stirn. Weitere Verletzungen konnte ich bisher noch nicht feststellen. Ich muss ihn noch weiter untersuchen."

"Gut! Kommen Sie alleine klar?", fragte Teyla und drehte sich zu Ronon.

Doktor Beckett war mit der Untersuchung beschäftigt und nickte: "Rodney ist auch hier, er kann mir helfen."

"Okay, dann werden wir die Umgebung absuchen und uns einen Überblick verschaffen, wo wir runter gekommen sind. Bei unserem letzten Besuch auf Serania verfügten die Seraniern noch nicht über solch hoch entwickelte Technologie."

Ronon nickte und verließ den Jumper. Teyla schaute sich nochmals um und ihr Blick viel auf den blassen McKay. So bleich, wie bei diesem Einsatz, hatte sie ihn noch nie gesehen. Um ihn von dem Geschehen abzulenken, fragte sie nachdrücklich: "Können Sie den Jumper wieder reparieren, Rodney?"

Rodney reagierte nicht: "Können Sie den Jumper reparieren?"

Als er immer noch nicht reagierte, schüttelte sie ihn. "Rodney! Rodney! Reißen sie sich zusammen. Können sie den Jumper wieder reparieren?"

Ihre Frage war diesmal durchdringender und intensiver, so dass McKay endlich reagierte. Er schaute sich langsam um und machte sich einen groben Überblick über das Ausmaß der Schäden, die durch den Aufprall im Inneren entstanden waren.

"Keine Ahnung, ich muss erst mal wissen welche Schäden bei unserer Bruchlandung entstanden sind." Rodney drehte sich irritiert um und suchte in dem Chaos seinen Laptop.

"Können wir noch was tun?", fragte Teyla und lächelte Rodney an, der sich endlich gefangen und damit begann, die Technik des Jumpers nach Schäden zu kontrollieren.

"Ja…", antwortete Doktor Beckett, "…kontrollieren Sie, ob das Funkgerät noch geht. Wir sollten Atlantis informieren, dass wir abgestürzt sind und wohl eine Weile festsitzen."

Rodney nickte und nahm das Funkgerät in die Hand. Es hatte den Crash zum Glück unbeschadet überstanden.

"Ich glaube wir haben Glück, es geht. Ich werde mich mit Atlantis in Verbindung setzen und einen kurzen Lagebericht abgeben."

"Gut tun Sie es, ich kann mich dann inzwischen um die beiden kümmern", antwortete Beckett und drehte sich wieder zu John und Stackhouse um.

Rodney war froh endlich etwas machen zu können, dass nicht mit Blut oder irgendwelchen Mutproben zusammen hingen. Er nahm das Funkgerät in die Hand und betätigte den Rufknopf, in der Hoffnung, dass die Nachricht ihren Empfänger erreichte.

"Atlantis! Hier ist McKay! Ich weiß nicht, ob sie diese Nachricht empfangen. Hier ist Jumper 1! Wir sind auf Serania abgestürzt. Wir wurden von einer Art Energiestrahl getroffen. Colonel Sheppard und Sergeant Stackhouse sind verletzt. Den anderen geht es, bis auf leichte Blessuren gut. Allerdings ist der Jumper bei dem Absturz beschädigt worden. Wir wissen nicht, wie lange die Reparatur und unser Aufenthalt auf diesem Planeten dauern werden. McKay Ende!"

Rodney sah Doktor Beckett besorgt an: "Wie geht es dem Colonel?"

Beckett's ernster Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. "Außer der Gehirnerschütterung hat er offensichtlich noch eine gebrochen Rippe. Wobei es sein kann, dass sie die Lunge verletzt hat. Ich kann ohne Röntgengerät nichts Genaueres sagen. Ich muss vielleicht operieren, mir wäre lieber, ich könnte mit ihm zurück nach Atlantis."

"Das geht aber derzeit nicht, Doktor", reagierte McKay hektisch.

"Rodney! Bleiben Sie ruhig", erwiderte Beckett "ich muss ihn noch fertig untersuchen. Vielleicht müssen Sie mir assistieren, alleine schaff ich das hier nicht."

"Ich?", fragte Rodney entsetzt und seine Augen weiteten sich. "Ich? Ich kann kein Blut sehen …und außerdem muss ich mich um die Reparatur des Jumpers kümmern", antwortete er ausweichend.

In Doktor Beckett stieg Wut auf. "Stellen Sie sich nicht so an. Sie müssen mir nur die Instrumente reichen."

"Auch das kann ich nicht", erwiderte Rodney daraufhin. Er hatte keine Lust mit Beckett zu diskutieren.

"Ich bin Wissenschaftler kein Arzt oder Sanitäter", dachte Rodney trotzig und tat so, als wäre er schwer beschäftigt. Ihn interessierte in diesem Moment die Meinung der anderen nicht. Auch bemerkte er den Blick Doktor Beckett's nicht, der immer noch nicht verstand, warum McKay wieder einmal so reagierte.

"So ein Egoist und Feigling noch dazu, denkt nur daran seinen…", weitere Gedanken darüber wollte Beckett nicht verschwenden, er drehte sich wieder seinen beiden Patienten zu. Rodney, hatte seine Analyse der Schäden begonnen.

Teyla, die den Disput zwischen McKay und Beckett mitbekommen hatte, konnte nur mit dem Kopf schütteln. Manchmal verstand sie diesen Mann nicht, trat zu Beckett und schob Rodney beiseite. Den bösen Blick den sie ihm zuwarf, konnte er verkraften. Solange er nicht bei der Operation dabei sein muss.

"Dann werde ich Ihnen assistieren Doktor. Sie, Rodney, sehen zu, dass der Jumper wieder fliegt", war die bestimmte Reaktion Teyla's. Rodney nickte und machte sich an die Arbeit. Er war erleichtert, nicht etwas tun zu müssen, wo ihm eh immer schlecht wurde. Also begab er sich an seine Arbeit und prüfte alle relevanten Systeme auf Ausfälle.

Ronon, wartete eine Weile auf Teyla, die sich immer noch im Jumper befand. Er hatte keine Lust zu warten. Wollte lieber etwas tun als sinnlos hier zu stehen und nichts zu machen. Er betrat den Jumper und bemerkte, dass er hier eh nicht viel helfen konnte. Er nickte Teyla zu: "Ich werde mich mal umsehen", erklärte er knapp und verschwand im Unterholz des nahe gelegenen Waldes.

Rodney McKay untersuchte im Innenraum des Jumpers, ob Strukturelle Schäden entstanden waren, denn sollte dies so sein, wäre eine sichere Rückkehr nach Atlantis nicht möglich. Währenddessen bereitete Doktor Beckett und Teyla alles für die Johns Operation vor.

******


In Atlantis machte man sich bereits Sorgen. Es bestand kein Funkkontakt zum Jumper. Sie hätten sich eigentlich schon vor Stunden melden sollen. In Weir stieg eine böse Ahnung empor.

"Ist da wieder was passiert", fragte sie sich nachdenklich. Der Ruf des Kommunikationsoffiziers riss sie aus ihren Gedanken.

"Ma'am!" rief der Kommunikationsoffizier: "Wir haben einen Funkspruch von Jumper 1 erhalten."

"Wird auch langsam Zeit", entgegnete Weir nervös.

"Ich glaube, es gibt keine guten Nachrichten. Doktor McKay klang panisch und aufgeregt. Außerdem habe ich ihn schlecht verstanden, Ma'am."

"Was sagt er?"

"Sie sind abgestürzt oder abgeschossen worden, so genau konnte ich es aufgrund der Verzerrungen nicht verstehen."

"Gibt es Verletzte?"

"Ich fürchte ja."

"Wer?", fragte Weir sichtlich unruhig.

Der junge Offizier blickte auf und schaute Weir durchdringend an: "Sergeant Stackhouse und der Colonel, Ma'am."

Doktor Weir konnte ihre Gefühle kaum unter Kontrolle halten und die innere Unruhe drohte nach außen zu dringen. Sie holte tief Luft und unterdrückte ihre aufkommende Panik.

"Der Kontakt…?"

"…ist unterbrochen, Ma'am."

Panik erfasste Liz, doch durfte sie es nicht zeigen. "Gut! Ich komme gleich wieder", erwiderte sie und verließ den Kommandobereich, um einen Moment allein sein zu können. "Warum immer nur wieder er?", dachte sie und Tränen standen in ihren Augen. Gerade jetzt, wo sie ihm ihre Gefühle gestanden hat, soll sie ihn schon wieder verlieren.

"Ma'am!", der Kommunikationsoffizier stand plötzlich hinter ihr.

"Ja!", antwortete Elizabeth erschrocken und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht.
"Wir haben Kontakt. Doktor Beckett ist dran", sagte er und zeigte dabei auf das Mikrophon. Elizabeth war froh, endlich konnte sie erfahren, was passiert und wie schwer John verletzt ist. Sie folgte dem jungen Offizier und betätigte den Rufknopf.

"Weir hier! Doktor, was ist passiert? Wir haben nur Bruchstücke mitbekommen, da die Verbindung nicht optimal war."

"Ich habe nicht viel Zeit. Wir sind abgestürzt, Colonel Sheppard wurde schwer und Sergeant Stackhouse leicht verletzt. Ich muss vielleicht operieren."

"Operieren?", fragte Weir entsetzt. "Können Sie mir nicht mehr Informationen geben, Doktor?"

"Ich bin noch nicht fertig mit der kompletten Untersuchung Colonel Sheppards. Sollte sich mein Verdacht bestätigen, dann werde ich wohl operieren müssen. Teyla hilft mir, Rodney versucht den Jumper wieder flott zu bekommen und Ronon sondiert die Lage. Also alles in allem haben wir genug zu tun. Sollte sich etwas anderes ergeben, werde ich Sie sofort informieren. Ich muss mich jetzt um meine Patienten kümmern."

"Okay! Können Sie mir sagen, was passiert ist?", wollte Weir als nächstes wissen.

Der Arzt machte ein Pause und sprach weiter: "Wir wurden von einer Art Energiestrahl getroffen. Ich bin Arzt, kein Spezialist auf diesem Gebiet, also müssen Sie die Frage jemand anderem stellen."

"Carson!", rief Doktor Weit, als die Funkverbindung knackte, doch dieser hatte bereits das Funkgerät an Teyla weiter gereicht, um sich seinen beiden Patienten zu widmen.

"Doktor Weir! Doktor Beckett versorgt Colonel Sheppard", klang die Stimme Teyla's aus dem Mikrophon. "Wie Doktor Beckett bereits sagte, wurden wir von einem Energiestrahl aus den Bergen getroffen."

"Einem Energiestrahl?" fragte Weir erstaunt. "Ich denke die Bewohner besitzen keine höhere Technologie."

"Bei unserem letzten Besuch verfügten die Seranier noch nicht über diese Technologie."

"Können sie nicht nach Atlantis zurückkehren?", wollte Liz wissen.

"Nein, können wir nicht, Elizabeth…", schrie Rodney aus dem Hintergrund. Noch bevor er weiter sprechen konnte, warf Teyla Rodney einen bösen Blick zu, danach wand sie sich wieder ihrem Gespräch mit Doktor Weir zu.

"Rodney ist etwas panisch wie immer…", sprach Teyla weiter. "Derzeit sieht es so aus, dass wir nicht von hier weg kommen."

"Wie geht es Colonel Sheppard?", fragte Doktor Weir erneut besorgt nach.

"Doktor Beckett glaubt, er hat sich bei dem Absturz eine Rippe gebrochen und diese könnte die Lunge verletzt haben. Er untersucht Ihn gerade. Ich muss jetzt Schluss machen, der Doktor braucht mich."

"Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden. Atlantis Ende!"

Elizabeth Weir war aufgewühlt, Ihre Gedanken kreisten um den Mann, den sie liebte und der auf einem fremden Planeten um sein Leben kämpfte. Helfen? Von hieraus konnte sie nicht viel machen. Die Stadt musste vor den anrückenden Wraith - Schiffen gesichert werden und da gab es noch viel Arbeit. Sie musste stark sein, John war in guten Händen, versuchte sie sich zu beruhigen.
Kapitel 4 by Pandora
******


Doktor Beckett hatte die Untersuchungen abgeschlossen und war erleichtert. Seine Befürchtungen einer größeren Verletzung und der daraus resultierenden OP, waren doch nicht eingetreten. Hier hätte er nicht wirklich die Möglichkeit dazu gehabt. Die Hämatome, die werden weggehen und die Wunde am Kopf, da bleibt nur eine kleine Narbe. Etwas andere bereitete ihm zurzeit mehr Kopfzerbrechen.

"Wieso, hat John das Bewusstsein noch nicht wieder erlangt? Gut, der Aufprall auf die Konsole war wohl heftig, doch die Kopfverletzung erschien nicht so schlimm zu sein. Also, Wieso?" fragte sich Carson.

Teyla stand am Eingang des Jumpers und beobachtete die Umgebung. Alles war ruhig, Ronon war noch nicht wieder zurück. Fragend schaute sie Doktor Beckett an, dieser nickte und lächelte ihr zu.

"Ist doch nicht so schlimm, wie ich dachte…", beantwortete er den fragenden Blick der jungen Frau.

"…er wird einen riesigen Brummschädel haben, die Platzwunde am Kopf werde ich wohl nähen müssen, aber der Verdacht der gebrochenen Rippe, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Es sind nur Prellungen und ich muss nicht operieren."

Teyla war erleichtert und ging nach draußen um ihre innere Unruhe, die sie seit dem Unfall hatte, nicht zeigen zu müssen. Ronon kam von seinem kurzen Erkundungsgang zurück und sah Teyla vor dem Jumper.

"Wie, geht es den beiden?", fragte er. Teyla schaute zum Jumper.

"Sie werden beide wieder gesund?"

"Gut", erwiderte Ronon und blickte sich aufmerksam um.

"Was ist los?" fragte Teyla. Die die sichtliche Unruhe Ronon's bemerkt hatte.

"Na ja! Tarnen brauchen wir uns nicht."

"Wieso?"

"Der Colonel hat eine so riesige Schneise in die Landschaft geschlagen, dass selbst normale Spurenleser uns jederzeit finden können. Also, kein wirklich sicherer Platz, finde ich."

"Wir können hier nicht weg. Der Colonel ist noch ohne Bewusstsein und bei dem Sergeant sieht es auch nicht anders aus. Auch er ist noch ohne Bewusstsein."

"Wo befinden wir uns?"

"Wir sind etwa zwei Meilen von der Ansiedlung deiner Freunde entfernt abgestürzt. Gesehen habe ich allerdings niemand. Der Ort sieht verlassen aus und irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir beobachtet werden."

"Inwiefern?"

"Wir sind hier nicht allein."

"Die Wraith?", fragte Teyla erschrocken.

"Nein, eher nicht. Die Kerle würde ich spüren. Ich glaube, es sind die Bewohner, die hier rumschleichen."

"Und? Was schlagen Sie vor?"

"Wir sollten schnell raus finden, wer es ist und irgendwie den Jumper zu verstecken. So wie es aussieht, sind wir derzeit ein sehr Gutes Ziel."

"Ich werde Doktor Beckett Bescheid geben", erwiderte Teyla und ging zum Jumper zurück.

******


Carson hatte Johns Wunde bereits versorgte und Rodney schaute dem Arzt dabei zu. Langsam viel die Anspannung von ihm ab. Nachdenklich betrachtete er den verletzten Colonel. Er hatte sich Sorgen gemacht, er zählte den Colonel zu seinen Freunden und gute Freunde waren eher selten in seinem bisherigen Leben. Aber zeigen? Zeigen würde er solche Gefühle nicht offen. Als Teyla den Jumper betrat, wand er sich wieder seinen Analysen zu. Sergeant Stackhouse war erwacht und sah etwas blass aus.

"Was ist passiert?", fragte der junge Sergeant und seine Hand ging an den schmerzenden Kopf.

Teyla lächelte: "Wie geht es Ihnen?", erkundigte sie sich.

"Mir geht es soweit gut, Ma'am", beantwortete der Sergeant die Frage. Erschrocken ging sein Blick zu Doktor Beckett, der immer noch mit der medizinischen Versorgung Colonel Sheppards beschäftigt war. "Der Colonel?", wollte er wissen und versuchte aufzustehen.

"Sie bleiben noch liegen, junger Mann", erwiderte er in einem scharfen Ton, der keiner weiteren Diskussion bedarf. Stackhouse legte sich wieder zurück und Teyla lächelte.

"Wir sind abgestürzt. Machen Sie langsam Sergeant, Sie haben sich hart den Kopf gestoßen", antwortet Doktor Beckett und zog eine Injektion auf. Er streifte Stackhouse den Ärmel hoch "…das wird gegen die Kopfschmerzen helfen."

"Danke Sir! Wie geht es dem Colonel?"

"Na ja, genau wie Sie hat er sich den Kopf angeschlagen und noch ein paar weitere Verletzungen davon getragen. Er ist noch ohne Bewusstsein", erklärte Doktor Beckett.

"Der Jumper?"

"Den haben Sie zerlegt meine Herren", erklärte Rodney trocken und überprüfte weitere Schaltkreise.

Stackhouse blickte in die Runde: "Können wir damit noch zurück nach Atlantis?"

"Nein!", war die barsche Antwort Rodneys.

Bevor noch weitere Fragen, auf die Rodney noch keine Antworten hatte, gestellt werden konnten, wurden sie durch Rufe Ronon's unterbrochen.

"Teyla! Doktor!", rief Ronon und forderte Teyla und Carson auf, nach draußen zu kommen.

"Was gibt's?", fragten die beiden und traten neben Ronon. Er legte seinen Finger auf dem Mund und zeigt auf die Bäume zwischen denen sich eine Gestalt bewegte.

"Pst!", Ronon bewegte sich vorsichtig, so dass er nicht bemerkt wurde, in Richtung Wald, während Teyla und Beckett in der Nähe des Jumpers blieben. Es dauerte nicht lange und sie hörten Schreie eines Jungen, den Ronon aus der Deckung zerrte.

"Lass mich los!", schrie der Junge angstvoll. Doch dem Griff des wesentlich größeren Mannes konnte er sich nicht entziehen.

"Wer bist Du?", wollte Ronon wissen.

"Lass mich los! Die Götter werden Euch bestrafen", schrie er weiter und schlug mit Armen und Beinen um sich.

"Welche Götter?", fragte Ronon weiter.

"Die, die in den Bergen wohnen…", entgegnete der Junge.

Teyla kniete sich vor den immer noch schreienden Jungen. Sie sah Ronon an und deutete ihm an, ihn los zu lassen.

"Wer bist Du und was machst Du hier?" Teyla schaute den Jungen an, der trotzig an ihr vorbei sah.

"Du brauchst keine Angst haben, wir werden Dir nichts tun, mein Junge. Also wer bist Du?"

Trotzig, mit Tränen die ihm die Wange hinunter liefen und einem starren auf den Boden gerichteten Blick, bekam Teyla keine Antwort von dem circa 10jährigen Knaben.

"Na gut, wenn Du nicht mit mir sprechen möchtest, dann vielleicht mit den Männern im Jumper."

Teyla stand auf und Ronon zog den Jungen in Richtung Jumper, doch dieser strampelte und war nicht bereit mit zugehen.

"Also! Sagst Du uns jetzt, wer Du bist?", fragte Ronon weiter und versuchte ein noch grimmigeres Gesicht zu machen als er es sonst hatte. Teyla drehte sich um, sie wollte dem Kind nicht zeigen, dass sie lachen musste.

"Er ist mein Sohn, Rhan", beantwortete eine Männerstimme aus dem Hintergrund seine Frage.

"Lassen Sie Ihn bitte los, er hat nichts getan!"

Erschrocken blickte sich Ronon um, die Gestalt, die aus dem Unterholz trat, hatte er nicht bemerkt. Er ließ den Jungen los und richtet seine Waffe auf den Mann. Teyla drehte sich um und erkannte in dem Mann Rhanu, einen guten Freund, den sie seit längeren nicht mehr gesehen hatte. Sie drückte Ronon's Waffe nach unten.

"Nicht! Er ist ein Freund. Nimm die Waffe runter."

Rhan rannte zu seinem Vater und versteckte sich hinter ihm.

"Wer sind die Leute, Vater?"

Sanft schob er den Jungen wieder ins Unterholz. Rhan wollte widersprechen, doch der Blick seines Vaters veranlasste ihn, doch das zu tun, was ihm gesagt wurde. Teyla lächelte und ging Rhanu entgegen und begrüßte ihn.

"Rhanu! Ich grüße Dich."

"Teyla Emmagan! Es ist lang her, dass man dich auf Serania begrüßen konnte. In der Zwischenzeit hat sich einiges verändert."

"Ich weiß, aber seit die Wraith…"

"Ja, dieses Übel, hat auch diesen Planeten nicht verschont. Doch seit wir durch die Götter der Berge geschützt werden, sind sie nicht mehr auf diesem Planeten gewesen."

"Götter der Berge?", fragte Teyla nach.

"Ja, seit einiger Zeit werden wir durch diese beschützt."

"Wer sind Sie?", wollte Ronon wissen und blickte auf das Gebirge am Horizont.

"Warum schleicht ihr hier im Unterholz herum und gebt Euch nicht zu erkennen?", erkundigte sich Ronon weiter.

"Wir wussten nicht wer ihr seid und es ist hier nicht besonders sicher für uns. Wir haben uns in die Wälder zurückgezogen, damit wir und unsere Familien in Sicherheit sind."

"Was ist passiert?", wollte Teyla wissen, während sie mit Rhanu zum Jumper ging.

Doktor Beckett kam aus dem Jumper und rief nach Teyla und Ronon.

"Kommen Sie, der Colonel ist bei Bewusstsein."

Sie betraten den Jumper und John schaute noch etwas benommen in die Runde.

"Was ist passiert?", fragte er.

"Wir sind abgeschossen worden", antwortete Rodney. "Der Jumper ist defekt und wir können hier nicht weg."

Rodney wurde wieder panisch. Doch diesmal hatte er keine Chance. Beckett umfasste seine Schultern und schüttelte ihn durch.

"Jetzt reicht es aber, Rodney! Konzentrieren Sie sich auf Ihre Arbeit und machen Sie nicht alle verrückt."

Rodney erstarrte, so hatte er Carson noch nicht erlebt. Erschrocken wand er sich wieder seiner Arbeit zu. Teyla und Ronon, hatten mit Rhanu den Jumper betreten und Sergeant Stackhouse stand bereits auf seinen Beinen, während John sich vorsichtig, mit Hilfe des Doktors, aufsetzte. Seine Hand berührte den Verband um seinen Kopf.

"Ich musste nähen, John. Sie haben eine Platzwunde und Prellungen. Es wird ihnen bald wieder besser gehen."

John nickte und schaute Teyla an. Sie lächelte und war sichtlich erleichtert ihn wieder munter zu sehen.

"Wir haben uns Sorgen gemacht, Colonel."

John lächelte gequält: "Unkraut vergeht nicht, Teyla", antwortete er.

"Unkraut?"

"Schon gut, ist nur so ein dummer Spruch", antwortete John säuerlich lächelnd.

Carson musste lachen: "Es geht ihm gut, er kann schon wieder Witze reißen."

"Helfen Sie mir auf, Doktor", sagte John und reichte ihm die Hand.

"Das sollten sie aber noch nicht, sie sind lange ohne Bewusstsein gewesen."

"Wir haben einen Auftrag, Doktor. Ausruhen kann ich mich später."

"Gut! Aber wenn es ihnen schlechter geht, dann möchte ich es sofort wissen", antwortete der Arzt und half John aufzustehen. John schwankte und war doch noch nicht in der Lage auf seinen Beinen zu stehen.

"Wow, langsam Colonel."

Beckett hielt ihn fest, damit er nicht wieder um fiel. Vorsichtig führte er ihn hinaus.

"Wo sind wir?", wollte er wissen. Seine Augen mussten sich erst an das Licht gewöhnen.

"Circa zehn Meilen vor der Ansiedlung, von Teyla's Freunden. Einer ist hier, Teyla spricht gerade mit ihm."

John wurde schwarz vor Augen und er musste sich setzen. Doktor Beckett sah besorgt aus. "Ich hätte ihn noch nicht aufstehen lassen", dachte er während er John beobachtete. Teyla sah den besorgten Gesichtsausdruck von Carson und trat zu ihm.

"Was ist los?", fragte sie.

"Ich mache mir Sorgen um John. Seine Kopfverletzung…"

Teyla legte ihre Hand auf Carsons Schulter, der sich umdrehte und der jungen Frau tief in die Augen schaute.

"Ich weiß, aber ich muss mit ihm sprechen."

Doktor Beckett nickte "…gut. Kommen Sie, Teyla."

John lehnte am Jumper, ihm war schlecht und kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. "Verdammte Kopfschmerzen", dachte er.

"Doktor!", rief John. "Können Sie mir etwas gegen die Schmerzen geben? Ich halte es nicht mehr aus. Ich muss auf dem Posten sein."

"Ich gebe ihnen was, Colonel", antwortete Beckett und holte seine Medizintasche und bereitete eine Injektion vor.

"Lange anhalten wird das nicht. Sie gehören eigentlich ins Bett."

"Schon gut, geben sie mir das Zeug", antwortete John, sein Gesicht drückte Schmerzen aus.

Teyla kam hinzu und fragte John, ob er in der Lage sei, aufzustehen und sie zu begleiten. John nickte, reichte ihr die Hand, damit sie ihm aufhelfen konnte. Es drehte ihm immer noch im Kopf und irgendwie wollte er eigentlich nur wieder die Augen schließen, doch einmal auf den Beinen funktionierten auch diese wieder. Die Schmerzmittel zeigten offenbar langsam Wirkung. John konnte endlich klar denken, ohne pausenlos dem Handwerker da oben sagen zu müssen "aufhören". Mit schwankendem Schritt folgte er Teyla zu Rhanu, der bereits auf sie wartete.

"Rhanu! Das ist Colonel Sheppard, Du musst ihm erzählen was Du mir gerade berichtet hast."

Rhanu schaute nachdenklich zu Colonel Sheppard. Teyla lächelte und beruhigte ihn.

"Keine Angst! Er ist ein Freund."

Rhanu's Misstrauen gegenüber Fremden, war ihr sehr wohl bekannt. Doch die Informationen die er hatte, musste er unbedingt weitergeben. Sie bemerkte, dass John immer noch nicht sicher auf seinen Beinen stehen konnte.

John schwankte immer noch etwas "ich glaube ich sollte mich besser setzen", dachte er während er nach einer geeigneten Stelle suchte. Doktor Beckett beobachtete vom Jumper aus, dass John doch noch nicht so recht auf dem Posten war wie er dachte. Ronon trat zu ihm: "Ist er in der Lage das Team weiter zu führen?"

Ein erstaunter Blick Carsons, machte diese Frage überflüssig.

"Ich denke schon, allerdings sollten wir uns beeilen, er gehört auf die Krankenstation. Ich kann ihm hier nicht viel helfen. Ich werde ihn weiter beobachten."

Ronon verstand und sicherte weiter die Gegend ab.

"Doktor", Carson drehte sich um, Rodney stand hinter ihm.

"Was gibt's?"

"Der Jumper fliegt wieder. Doch werden wir mit ihm nicht nach Atlantis zurückkehren können. Dazu sind die strukturellen Schäden zu groß."

"Und jetzt?"

"Ich werde ihn soweit reparieren können, dass wir zumindest nicht bis in die Berge laufen müssen. Ich denke Sie stimmen mir zu, der Fußmarsch wäre sowohl für den Colonel und den Sergeant zu anstrengend."

Carsons Besorgnis hatte sich durch diese Information auch nicht in Luft aufgelöst. "Warum geht eigentlich immer etwas schief?", dachte er während er seine Ausrüstung kontrollierte und im Jumper verstaute.
Kapitel 5 by Pandora
******


Teyla hatte für John inzwischen eine geeignete Stelle gefunden, an welcher er sich setzen konnte.

"Danke!", John lächelte, setzte sich vorsichtig auf den Boden und lehnte sich an einen Baum, der ihm etwas Schatten spendete. Sein Kopf schmerzte immer noch, doch durch die Injektion des Doktors konnte er zumindest klar denken. Erwartungsvoll schaute er Rhanu an.

"Welche Informationen hast du für uns?"

"Erzähl endlich!", forderte Teyla Rhanu auf. Rhanu nickte und setzte sich ebenfalls auf dem Boden.

"Vor zwei Dekaden kamen Fremde in unser Dorf und fragten, ob sie bei uns Nahrungsmittel und Wasser erhalten könnten. Wir waren erstaunt sie zu sehen. Keiner unserer Späher hatte sie aus dem Ring der Vorfahren oder mit einem Fluggerät, welches auch ihr benutzt, kommen sehen. Sie waren einfach da."

John wurde nachdenklich: "Wie haben sie ausgesehen?", wollte er wissen.

"Sie trugen fast die gleiche Kleidung wie ihr. Nur das Zeichen auf dem Arm ist anders."

John kramte in seiner Tasche und zeigte Rhanu das Abzeichen eines SG - Einsatzteams. Rhanu's bestätigte und Johns Blick ging zu Teyla.

"Ich glaube wir sollten so schnell wie möglich die Sache untersuchen."

Teyla bestätigte und sah Rhanu fragend an "...die Fremden?"

Rhanu nickte kurz: "...die Fremden kamen nicht wieder, nur das Licht aus den Bergen, das ist geblieben und beschützt uns seither. Wie in unseren Legenden von den Göttern der Berge."

"Götter?", fragte John weiter.

"In alten Schriften unseres Volkes, werden Wesen beschrieben, die in gleißendem Licht über unser Schicksal wachen. Sie geben uns das Wasser, das Licht, welches an jedem morgen wieder neu aufersteht und die Sicherheit eines friedlichen Lebens. Doch irgendwann kamen die Götter nicht wieder und seit dem ist nichts mehr wie es einst war ", erklärte Rhanu traurig.

"Seit unserem letzten Besuch, hat sich wirklich viel verändert", antwortete Teyla daraufhin und blickte in die traurigen Augen ihres Freundes. Sie legte ihre Hand auf dessen Schulter: "…da ist doch noch etwas" und sah in fragend an.

"Rhan, mein Sohn ist im 11ten Jahr seines Lebens und wird bald das Initialisierungsritual durchlaufen, welches ihn in den Kreis der Männer aufnimmt. Warya, meine Frau, ist zur Andachtsstätte in den Berge gegangen um die Götter gnädig zu stimmen und nicht wieder zurückgekehrt. Wir haben überall gesucht und sie nicht gefunden." Rhanu wurde traurig, seither war er für Rhan verantwortlich. Teyla legte ihren Arm um Rhanu und drückte ihn fest an sich.

******


Rodney trat aus dem Jumper und rief nach John.

John dreht sich um: "Was gibt es?

"Wir können den Jumper starten und in die Berge fliegen. Aber zurück nach Atlantis kommen wir nicht mehr. Sie haben ganze Arbeit geleistet mit dem Absturz."

"Das habe ich auch mit Absicht getan McKay!", antwortete der Colonel und verdreht leicht verärgert die Augen und wand sich wieder Rhanu zu.

"Kannst du uns die Stelle zeigen, an welcher ihr die Fremden gesehen habt?", wollte John von Rhanu wissen.

"Ja, ich werde sie euch zeigen."

Rhanu stand auf und wollte in den Wald gehen. Doch Teyla hielt ihn fest.

"Wir werden fliegen Rhanu! Du kannst uns begleiten."

"Mein Sohn?"

"Er kann auch mitkommen. Wie viele seid ihr hier?", fragte Teyla.

"Nur wir beide. Wir wollten Holz für unser Lager holen, als Rhan Euch entdeckte."

"Wo ist der Junge?", fragte Teyla erneut.

"Rhan…", rief sein Vater und der Junge kam aus dem Unterholz gekrochen. Er war nicht weit von seinem Vater entfernt in den Wald gerannt. Sie gingen zum Jumper, doch je näher sie ihm kamen, umso größer wurde seine Panik. Angst spiegelte sich in den Augen des Mannes wieder. Solch Technik hatte nur einmal gesehen und nun sollte er auch noch damit fliegen. Teyla beruhigte ihn.

"Wir haben zwei Verletzte, die die Strapazen eines Fußmarsches nicht verkraften würden. Außerdem sind wir etwas vor eventuellen Angriffen "Eurer Götter" geschützt."

Rhanu nickte und Rhan versteckte sich hinter seinem Vater während sie Teyla folgten.

Ronon half Colonel Sheppard aufzustehen, während Rodney und Sergeant Stackhouse den Jumper für den Flug vorbereiteten.

Die Flugzeit betrug nur 20 Minuten, dann hatten sie das Dorf von Rhanu's Clan erreicht. Vorsichtig landete Sergeant Stackhouse den Jumper auf dem großen Platz in mitten des Dorfes. Keine Menschenseele war zu sehen, aber irgendwie hatten alle das Gefühl, dass sie nicht allein waren. Sie öffneten die Heckluke und Ronon ging als erster hinaus. Als er keine Gefahr spürte, zeigte er auch den anderen, dass es ungefährlich ist den Jumper zu verlassen. Rhanu, Rhan und Teyla folgte Ronon.

"Leben hier noch Mitglieder deines Clans, Rhanu?", fragte Teyla.

"Ja", antwortete er knapp. "Sie haben sich nur versteckt."

Aus den Häusern kamen die Menschen vorsichtig auf den großen Platz als sie Rhan und seinen Vater sahen. Überglücklich die beiden wohlbehalten wieder zusehen.

"Das sind Freunde von Teyla, die wir von früheren Besuchen in unserem Dorf bereits kennen", erklärte er den Menschen, die sich nur zögerlich dem Jumper näherten. Ein alter Mann bahnte sich seinen Weg durch die Menge.

"Rhanu! Wieso bringst Du wieder Fremde hierher?", fragte der alte Mann.

"Das letzte Mal als dies geschah, waren die Götter erzürnt und viele mussten sterben."

"Ich weiß, Kantho! Doch diese wollen uns helfen die Götter zu besänftigen. Außerdem sind zwei von ihnen verletzt die unsere Hilfe benötigt und wir haben noch niemals Hilfe verweigert."

Kantho überlegte kurz und erlaubte den Fremden in das große Besprechungshaus mitzukommen. Ronon half Sheppard, Doktor Beckett und die anderen Mitglieder des Teams folgten dem Weisen.

******


"Nehmt Platz", erwiderte Kantho und zeigte auf die Feuerstelle.

"Erklärt mir bitte, wie ihr es anstellen wollt die Götter der Berge zu besänftigen", fragte er neugierig.

Doktor Beckett hatte inzwischen die Verletzungen des Colonel's versorgt und Teyla sprach jetzt für sie alle.

"Kantho! Du kennst mich und mein Volk schon lange. Wir sind also keine Fremden mehr für Euch."

Kantho nickte und auch die anderen Ältesten, die sich im Raum befanden, bestätigten Teylas Worte.

"Die Menschen mit denen ich heute hier bin sind Freunde. Sie haben mich und mein Volk vor den Wraith gerettet und kommen aus der heiligen Stadt Atlantis."

Kantho neigte seinen Kopf: "…dann seit ihr auch Götter. Wie konnten wir an Euch zweifeln. Verzeiht!"

"Nicht doch!", antwortete Sheppard daraufhin. "Wir sind keine Götter, wir sind genau solche Menschen wie ihr es seid und möchten nur herausfinden, was euch so in Angst und Schrecken versetzt hat."

John legte dem Ältesten das Abzeichen mit dem SG Symbol vor.

"Waren solche Menschen bei Euch?"

Kantho nahm das Zeichen in die Hand. "Ja! Solche Zeichen haben wir an der Kleidung gesehen", antwortete der Alte etwas verstört.

"Könnt ihr uns zeigen wo sie hingegangen sind?", fragte John weiter.

"Ja! Auch das können wir. Es wird ein Auserwählter sein, denn kein anderes Mitglied dieses Clans wird nochmals sein Leben aufs Spiel setzten."

Rhanu meldete sich: "Kantho! Ich werde sie begleiten. Ich habe uns wieder in Gefahr gebracht."

Kantho und der Ältestenrat waren damit einverstanden.

"Ihr könnt für die Nacht hier bleiben und neue Kraft schöpfen. Das wenige was wir zum Leben haben, werden wir mit Euch teilen und morgen Früh begleitet Euch Rhanu in die Berge."

Kantho und der Ältestenrat verließen das Besprechungshaus. Die Frauen des Dorfes brachten Früchte, Brot und Wasser herein. John war inzwischen am Feuer vor Erschöpfung eingeschlafen. Doktor Beckett schaute nochmals nach ihm und war erleichtert, auch dem jungen Sergeant ging es gut. Die Beule sah gut aus und nahm inzwischen alle Farben an. Beckett nickte ihm aufmunternd zu und der junge Mann erwiderte mit einem Lächeln.

"Es geht ihnen gut", beantwortete er die fragenden Blicke der anderen.

Rodney, Carson, Teyla und Ronon begaben sich nach draußen. Die Menschen schauten immer noch misstrauisch die Fremden an, doch da der Ältestenrat entschieden hatte, löste sich dieses langsam auf.

******


Nacht senkte sich über Serania. Die Sterne einer fremden Galaxis strahlten und der Energiestrahl, welcher gerade in den Himmel wies, erhellte das Dorf. Ruhe kehrte ein und auch die anderen Mitglieder machten sich bereit um etwas zu schlafen.

"Ich übernehme die erste Wache", sagte Ronon zu Teyla.

"Gut!", antwortete sie, bevor auch sie sich in die große Halle zurückzog.

******


Der nächste Morgen war angebrochen. John war bereits sehr früh aufgestanden. Die Schmerzen hatten ihn die gesamte Nacht nicht schlafen lassen. Alles tat ihm weh, doch der Anblick der Landschaft, die frische Luft, der Nebel der sanft über die Berge ins Tal wallte, vertrieben für kurze Zeit die Schmerzen. Es war ruhig und nur das zwitschern der Vögel unterbrach die Ruhe. John genoss es, einige Minuten allein zu sein. Er schaute sich um, niemand befand sich außer ihm auf dem großen Platz.

Kleine Holzhäuser die im Kreis um das große Besprechungshaus standen und der Platz blitzte vor Sauberkeit. Irgendwie erinnerte es ihn an sein Zuhause. Gepflegte Häuser und Vorgärten. "Sie sind nicht anders als wir", dachte John und sein Blick viel auf den Energiestrahl. "Was für ein Geheimnis beinhaltest du?", dachte er.

Magisch zog es ihn in Richtung Berge. Doch Teyla hatte bereits bemerkt, dass der Colonel nicht mehr auf seinem Schlafplatz lag und fand ihn draußen stehend.

"Colonel! Geht es ihnen gut? Was machen Sie hier draußen allein? ", fragte sie.

John drehte sich um: "Ja, es geht mir gut, ich wollte nur ein paar Minuten allein sein. Ich konnte nicht mehr schlafen, die Schmerzen machen mich wahnsinnig. Wir sollten aufbrechen", antwortete John unvermittelt und begann sich in Richtung Berge zu bewegen. Irgendetwas zog ihn unaufhörlich dorthin.

"Warten Sie! Sie können doch nicht allein los marschieren!", reagiert Teyla entsetzt und schrie laut nach Ronon und Carson, die daraufhin aus der Unterkunft stürzten.

"Was gibt es", fragten die beiden.

"John…" und wies in die Richtung in die Colonel Sheppard lief.

"Was ist los?", fragte ein noch verschlafener McKay.

"John ist allein los. Wir sollten ihm folgen", antwortete Teyla kurz, griff ihre Ausrüstung und rannte so schnell wie es ihr mit dem schweren Rucksack möglich war hinter Colonel Sheppard her. Mit einem Satz waren auch die anderen auf den Beinen und suchten in aller Eile ihre Ausrüstung zusammen und folgten John und Teyla.

Doktor Beckett war sichtlich besorgt. "Was denkt er sich nur? Ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen!", dachte er in diesem Moment. Teylas Gesichtsausdruck und die Sorge die sich darin widerspiegelte kannte er genau. Er ist verletzt und wer weiß was sonst noch alles passieren könnte.

******


John war bereits ein gutes Stück vorangekommen. Der Weg war nicht besonders steil und je näher er dem Berg kam umso unruhiger wurde er. In der Ferne sah er die restlichen Mitglieder seines Teams, die verzweifelt versuchten ihn einzuholen. Er musste weiter, irgendetwas trieb ihn an immer weiter zu laufen. Die Umgebung änderte sich je näher er dem Berg kam. Felsen die ihm den Weg versperrten, kaum Vegetation und der Weg wurde steiler. Die Atmosphäre war geladen, das Atmen viel ihm sichtlich schwer. Doch er hatte es geschafft, irgendwie. Plötzlich stand er vor dem Eingang einer Höhle. Er setzte sich um etwas auszuruhen, der Anstieg hatte ihn geschafft. Er schaute sich um "Man, so hoch bin ich gestiegen", erstaunt blickte er ins Tal. Die kleine Ansiedlung, in welcher sie noch vor kurzer Zeit waren, war klein wie in einem Spielzeugland. John schloss die Augen "schlafen, nur kurz, dann muss ich weiter", dachte er.

Als erster erreichte Ronon die Stelle an der John an einem Felsen gelehnt mit geschlossenen Augen saß.

"Ich habe ihn gefunden", rief er den anderen entgegen.

"Wie geht es ihm?", wollte Doktor Beckett, der außer Atem endlich auch den steilen Anstieg geschafft hatte, wissen.

"Ich weiß nicht. Ich denke er schläft", beantwortete Ronon die Frage und schaute sich in der Umgebung der Höhle um.

Es dauerte noch eine Weile bis alle angekommen waren. Carson eilte als erster zu seinem Patienten. Der blass und mit Schweißperlen auf der Stirn, ruhig atmend an einem Felsen lehnte.

John öffnete die Augen: "Mir geht es gut Doktor!", antwortete er leise. "Müde! Ich bin nur müde."

"Was haben Sie sich dabei gedacht, hier einfach allein loszuziehen?", fragte Carson böse, dessen Atmung sich langsam wieder beruhigt hatte.

"Keine Ahnung! Es zog mich einfach nur hier her."

"Mir wäre lieber, ich hätte sie in meiner Krankenstation, dort könnte ich mehr für Sie tun. Haben sie Schmerzen?"

"Ja!", antwortete John.

"Ich gebe ihnen noch etwas. Moment!", Carson holte seine Tasche und spritzte ihm eine weitere Dosis des Schmerzmittels.

"Es geht ihnen gleich wieder besser."

Ronon kam von seinem kleinen Erkundungsgang zurück.

"Hier gibt es außer Felsen und dieser Höhle nichts. Ein trostloser Ort."

John hatte sich, nachdem er die Medizin erhalten hatte, schnell wieder erholt. Er stand auf und begab sich langsam zum Höhleneingang.

"Sir! Sie sollten nicht allein hineingehen, wer weiß was da drin ist", rief ihm Sergeant Stackhouse noch nach. Doch John hatte bereits die Höhle betreten. Die anderen wollten folgen, wurden aber durch ein Kraftfeld, welches den Höhleneingang abschirmte, zurückgehalten.

"Colonel!", rief McKay entsetzt. "Kommen sie zurück…", doch er hörte die Rufe nicht mehr. Machtlos mussten die anderen zusehen was im inneren der Höhle geschah.

John wurde schwarz vor Augen und danach Dunkelheit. Entsetzt mussten sie mit anschauen, wie John auf den Boden viel. Sie konnten ihm nicht helfen, sie waren durch das Kraftfeld nicht in der Lage zu ihm zu gelangen.

******


Nach einer Weile, erwachte John und schaute sich vorsichtig um. Die Höhle war sehr klein, in der Mitte stand eine Art Altar, welchen man mit Blumen und anderen Opfergaben geschmückt hatte.

Die Höhle selbst war in ein blau schimmerndes Licht getaucht, welches vom Altar ausging. Vorsichtig richtete sich John auf. Die Schmerzen, hatten wieder die Oberhand erlangt und es bereitet ihm Mühe aufzustehen. Neugier, überstieg die Schmerzen die er fühlte. Langsam näherte er sich dem Altar. Fasziniert vom Licht und der Schönheit des Objekts im inneren des Altars, bewegte er sich vorwärts. Seine Hand berührte es und ein stechender Schmerz durchfuhr erneut seinen Körper.

Das letzte was er wahrnahm, war ein untersetzter Mann, der auf ihn zukam. Danach Dunkelheit, Stille, keine Schmerzen, war das letzte was John denken konnte. Er fiel zu Boden und blieb regungslos liegen.

Wie lange er so gelegen hatte wusste er nicht, die Schmerzen im Kopf und in der Brust waren heftiger als zuvor. Er schaute sich um, er lag auf einem Feldbett und der untersetzter Mann mit SG Abzeichen am Arm blickte ihn lächelnd an. Dass er sich ihm vorstellte vernahm John nur noch aus der Ferne.
Kapitel 6 by Pandora
Irgendwo, Irgendwann

Die Sterne tanzten vor seinem inneren Auge. Ganze Universen zogen durch seine Iris. Jede Faser, jedes Atom seines Körpers schien aus Schmerz zu bestehen. Die Prellungen und die Wunde am Kopf, die er sich kurz zuvor beim Absturz des Jumpers zugezogen hatte, machten sich in diesem Moment besonders bemerkbar. Ein Stöhnen stahl sich über seinen Rachen und über die Lippen.

Er sah ein Gesicht. Schlank, umrahmt von dunklem Haar und mit dem schönsten Lächeln, das er je gesehen hatte. "Elizabeth, wo bist du?", schrie er in Gedanken nach der Frau seiner Träume.

Der Schmerz ließ langsam nach. Sheppard öffnete vorsichtig die Augen. Er konnte nichts erkennen, alles war für ihn wie mit einem Schleier bedeckt, farbige Schemen wanderten vom linken Auge zum rechten und wieder zurück. Er rieb sich die Augen und es wurde alles viel klarer. Seine Hand ging zum Kopf, vorsichtig ertastete er den Verband an seiner Stirn. Schmerzen, die Handwerker arbeiteten immer noch und machten das Denken nicht gerade leicht.

"Ah, endlich wach geworden, Colonel. Wie geht es ihnen?"

Überrascht drehte er sich zu der fremden Stimme und musterte den Mann zu dem sie gehörte.

"General Smith? Sie sind doch der neue Leiter des SGC", stellte Sheppard erstaunt fest.

Der etwas untersetzte Mann nickte kurz: "Ja! Genau der…, freut mich auch sie kennen zu lernen Colonel."

John Sheppard richtete sich auf und stützte den Oberkörper auf den Ellenbogen ab, während er seinen Blick einmal umherwandern ließ. Sie befanden sich in einer kleinen Höhle. In der Mitte stand ein Podest, mit einem Artefakt, das dem ähnelte, was er kurz zuvor noch irrlichternd in einer scheinbar anderen Welt erlebt hatte. Es glich einem sandfarbenen Ei, durchzogen von blauschimmernden Kristalladern.

"Wo sind wir? Das ist nicht die Höhle auf Serania."

Der Mann, mit dem Stern eines Brigadier Generals auf der Schulter, zuckte kurz mit seinen Schultern.

"Ich habe keine Ahnung. Alles, was ich während meines kurzen Rundgangs entdecken konnte, waren nichts als Steine, Sand und Sie."

Er lächelte kurz. "Wenn ich's nicht genau wüsste, dass es unmöglich ist, würde ich sagen, wir sind auf Abydos."

"Abydos? Wie kommen Sie denn darauf, Sir?"

General Smith machte eine ausladende Geste: "…Sand, Steine und sonst nichts."

John verstand. Er war nie auf Abydos gewesen, doch die Berichte des SG-1 Teams kannte er und konnte sich ungefähr vorstellen, was der General meinte.

"Wie bin ich hierher gekommen und wieso sind wir nicht mehr in der Pegasus - Galaxie?" fragte Sheppard weiter.

"Das kann ich ihnen nicht beantworten, Colonel."

"Ich muss Kontakt mit Atlantis aufnehmen. Wo sind meine Leute eigentlich?", wollte Sheppard wissen und blickte sich erneut suchend in der Höhle um.

"Auch diese Frage kann ich nicht beantworten. Außer Ihnen habe ich keine weiteren Personen gefunden."

Sheppard versuchte aufzustehen und griff nach dem Funkgerät. Das Aufrichten und die Bewegung des Armes verursachten eine erneute Explosion des Schmerzes, die ihn in die Knie zwang. Smith war sofort bei ihm und stützte ihn.

"Langsam mein Junge. Sie sollten sich nicht allzu viel bewegen. Ich werde das erledigen."

Mit diesen Worten nahm er ihm das Funkgerät ab. Sheppard war dankbar und legte sich wieder zurück auf sein Lager.

"Hier spricht Brigadier General John Smith. Atlantis können sie uns hören? Bitte melden sie sich. Pause… Kann uns irgendwer hören? Pause… Atlantis, wenn sie uns hören, bitte bestätigen sie."

Er nahm den Daumen vom Senden - Knopf. Rauschen. Der General sah nachdenklich zu Colonel Sheppard: "Wir sollten uns vielleicht auf einen längeren Aufenthalt einrichten."

Dann versuchte er erneut Funkkontakt mit Atlantis herzustellen, doch außer atmosphärischem Rauschen konnte er nichts hören.

******


M7X-679, Magellanbasis, Juli 2006

Es war ein ruhiger Morgen auf diesem Planeten. Brigadier General John Smith stand vor der kleinen Gedenktafel, die man in der Mannschaftsmesse angebracht hatte. Fünf Namen standen dort, in der Reihenfolge wie sie gestorben waren.

Captain Sebastian Clarke, gestorben am 09. März 2006
Doktor Andrea Desert, gestorben am 10. März 2006
Doktor Mike Jäger, gestorben am 10. März 2006
Major Janine Borows, gestorben am 10. März 2006
Captain Cassandra Tabea Winters, gestorben am 15. Juni 2006

Sein Blick blieb bei den letzten beiden Namen hängen.

Mit Captain Winters, die bei einem Aufklärungseinsatz durch einen Ree´tou getötet wurde, ist auch der letzte Rest von seinem ursprünglichen SG-Team gestorben. Besslers blieb weiterhin verschwunden. Niemand wusste wo sie war. Die Trümmerreste des Forschungskomplexes wurden alle genauestens durch- und untersucht. Doch wurden keinerlei menschliche Überreste entdeckt, was den Schluss zuließ, dass sie noch am Leben war. Die große Frage ist aber, wo? Und er würde nicht eher ruhen, bis er es herausgefunden hatte.

Borows Tod war ebenso mysteriös. Durch den Stich eines spitzen Gegenstand, womöglich eines Dolches oder eines Messers, direkt ins Herz getötet; so lautete ein Satz in dem Obduktionsbericht. Die Tus hatten Dolche besessen. Aber sie hatten nie einen tropfen Blut verschwendet, das wusste er aus Boldts Erzählungen und seinen eigenen Beobachtungen. Doch die Leiche des Majors wurde umrahmt von ihrem eigenen Blut gefunden. Irgendetwas war da extrem faul, was ihm auch der Untersuchungsbericht eines der Tus bestätigte, dessen Körper sie in den Trümmern gefunden hatten.

Dieser Blutdämon war durch Energieeinwirkung auf das Gehirn gestorben, ähnlich dem Handgerät eines Goa´uld. All dies waren Fragen und Rätsel, die er sich geschworen hatte zu lösen.

Seine Uhr piepste. "Zeit für meine Medizin", dachte er und machte sich auf den Weg, in Richtung Krankenstation.

******


Kalter, aber doch angenehmer Wind wehte ihm um die Ohren. Die Sonne stand hoch im Zenit, als er sich dem Medorevier näherte. Auf halbem Weg mischte sich eine junge weibliche Stimme in das Raunen des Windes.

"General! Warten Sie bitte einen Moment."

Smith blieb stehen und sah seine Adjutantin, Lieutenant Carina Schulte, auf ihn zurennen. Mit leicht hängenden Schultern und etwas außer Atem blieb sie vor ihm stehen.

"Sir, der Geniebunker hat sich gemeldet. Sergeant Klein sagte, dass ihre Anwesenheit dringend erforderlich ist."

John lächelte "Geniebunker", so nannten sie den Teil der Anlage, in welchem sich die Artefakte und die Funkanlage befanden. Er überlegte kurz: "Gut, gehen Sie zum Doc und sagen Sie ihr, dass ich später vorbeikomme."

"Ja, Sir."

******


"General anwesend!!!", schallte es durch die kleine Zentrale, als er den Raum betrat.

Ein leises "Rühren" seinerseits, löste die scheinbar krampfhafte Anspannung bei einigen anwesenden Soldaten. Sergeant Rebekka Klein trat vor.

"Sir, gut das Sie hier sind." John musste lächeln.

Diese kleine Frau strahlte eine Autorität aus, bei der sogar er sich zusammenreißen musste nicht stillzustehen, wenn sie vor ihm stand. Hätte sie sich für die höhere Offizierslaufbahn entschieden, wäre sie bestimmt mit ihren 29 Jahren schon Captain, wenn nicht sogar Major.

"Was ist so wichtig, das ich den Doc versetzen musste?"

Klein trat zur Seite und machte eine einladende Geste in Richtung Satellitenüberwachung.

"Der Asgardsatellit hat ein schwaches und sehr verzerrtes Signal aufgefangen."

"Ein Signal? Von wem?"

"Das können wir nicht genau feststellen. Die Funk - ID ist nicht zu entschlüsseln, aber es scheint menschlicher Herkunft zu sein, sehr wahrscheinlich sogar vom SGA - Kommando."

Smith blieb wie vom Donner gerührt stehen, und fragte nach ob er richtig verstanden habe. Der Sergeant bejahte.

"Hören Sie selbst, Sir."

Mit ihrer linken Hand aktivierte sie die Aufzeichnung.

"Hier…(rauschen) Brigadier General…(rauschen) Atlantis können…(rauschen) hören… (rauschen) melden…(rauschen) irgendwer…(rauschen) Atlantis…(rauschen) sie…(rauschen) bestät…(rauschen)"

Er ließ sich die Aufzeichnung noch zweimal vorspielen.

"Ein Hilferuf nach Atlantis. Die sind aber ziemlich weit vom Kurs abgekommen. Konnten Sie herausfinden, von wo das Signal her kam?"

"M2X-901. Das Signal wurde vom Satelliten das erste Mal um 1017 und das letzte Mal um 1145 empfangen."

"Warum wurde ich erst jetzt verständigt?", seine Uhr zeigte 1316.

"Weil wir solange gebraucht haben, um es einigermaßen verständlich hinzukriegen, Sir."

Der General drehte sich um, und im Gehen sagte er zu dem weiblichen Sergeant: "Lassen Sie Boldt, Jackson, Tratzki und Heinz in den Besprechungsraum kommen, und schicken Sie ein UAV, das die Lage erkunden soll."

"Aye, Sir!"

******


Sie wusste das die Zeit der Ruhe vorbei war, als sie Sergeant Klein in ihre Richtung kommen sah. Colonel Boldt befand sich auf dem Fitnessgelände und machte Klimmzüge. Es war ein außergewöhnlich warmer Tag auf diesem Planeten, weshalb sie nur in Trainingshose und Top trainierte. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Der Grund dafür war ein junger Captain, der sie unverhohlen musterte. Wobei sein Blick garantiert nicht auf ihr Gesicht gerichtet war, sondern eher auf das durchschwitzte Oberteil. Lieutenant Colonel Sina Boldt war eine durchtrainierte und wohlproportionierte Frau Ende Dreißig, die ihr schulterlanges blondes Haar zu einem Zopf geflochten trug. Ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich wieder auf die kleine, resolute Frau, die nun bei ihr angekommen war.

"Der General will Sie unverzüglich im Besprechungsraum sehen. Es ist wichtig."

Sie ließ die Stange los, an der sie trainiert hatte, und griff zu dem Handtuch, das auf dem Boden lag.

"Verstanden! Sagen Sie dem Alten, dass ich da bin, sobald ich geduscht habe."

******


Das erste was sie bemerkte, als sie den Raum betrat, war der Duft frisch gekochten Kaffees. General Smith schenkte sich gerade eine Tasse ein.

"Colonel Boldt meldet sich wie befohlen, Sir!"

Smith nickte kurz in ihre Richtung und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.

Sie salutierte lässig und setzte sich auf den letzten freien Stuhl. Die Stühle am Besprechungstisch reichten gerade für vier Leute, den General nicht mitgerechnet. Außer ihr und Smith waren noch Major Beka Jackson, die Stationsikone in Sachen entschlüsseln und sprechen außerirdischer Sprachen und ein junger weiblicher Lieutenant namens Jennifer Nuckles. Sie gehörte zu den letzten Neuzugängen, war 27 Jahre alt und hatte dunkles Haar, das sie kurz geschnitten trug, streng nach Vorschrift. Boldt grinste, sie würde bald feststellen, dass der General nicht allzu sehr auf die Verhaltensvorschriften achtete, sofern man seine Arbeit machte. Ihre zierliche Gestalt, sie wog ca. 55 Kilo bei einer Größe von 1,68 Metern, konnte dazu verleiten diese Frau zu unterschätzen. Dabei wusste der Colonel, dass sie eine Expertin in Nahkampf, Waffen- und Sprengstoffkunde war. Zu guter Letzt saß ihr der junge Captain gegenüber, der ihr schon auf dem Trainingsplatz aufgefallen war. Tratzki stand auf seinem Namenschild, und somit war das auch schon alles was sie von ihm wusste.

Smith stellte die Tasse mit dem Kaffee ab, von der er gerade genippt hatte.

"Schön, da nun alle versammelt sind, kommen wir zu dem, weshalb ich Sie rufen ließ."

Er öffnete eine vor ihm liegende Akte und holte vier Blätter hervor, je eins für die hier Anwesenden.

"Das ist der Auszug eines Funkspruchs, den unser Satellit vor kurzem aufgefangen hat. Das Signal kommt von einem Planeten mit der Bezeichnung M2X-901. Einer bislang unerforschten Welt. Das UAV, das vor kurzem durchs Tor geschickt wurde, hat uns erste Daten übermittelt. Es handelt sich um eine Wüstenwelt, Durchschnittstemperatur 41° Celsius, kaum Vegetation und kein feststellbares Leben, egal welcher Art. Bis auf die zwei menschlichen die von der Sonde 22 Meilen vom Tor entfernt entdeckt wurden. Colonel Boldt…" Er richtete seinen Blick auf die blonde Frau, "…Sie werden mit dem Major und unseren beiden Neuzugängen der Sache nachgehen. Wenn wir dem Funkspruch glauben schenken, befinden sich dort zwei Menschen die in einem Zusammenhang mit der Stadt Atlantis stehen. Passen Sie auf sich auf."

"Sir, eine Frage."

"Sprechen Sie, Colonel."

"Was ist mit Lieutenant Heinz? Kommt sie nicht mit?"

"Nein, der Lieutenant ist vorübergehend dem Team von Colonel Kree zugeteilt. Haben Sie damit ein Problem Colonel?"

Boldt stand auf "…nein Sir" und nickte, als Smith den Raum verließ. Danach wandte sie sich an die drei Verbliebenen.

"Wir starten in 15 Minuten. Volle Bewaffnung und Ausrüstung. P90, Reservemunition, TPM´s - Transphasenmodule (ein kleines 20x20 Zentimeter großes Gerät, das auf der Technologie der Tok'ra Transphasenlöschstäbe basiert. Löste das noch nicht ausgereifte DRS-System ab. Bewirkt das die Tarnfähigkeit der Ree´tou neutralisiert wird), medizinische Ausrüstung und Proviant für einen Tag. Länger werden wir nicht brauchen. Lieutenant Nuckles, sorgen Sie dafür, dass ausreichend Wasservorräte vorhanden sind. Weggetreten."

******


Es war immer wieder faszinierend dabei zuzusehen, wie sich das Wurmloch aufbaute. Die Öffnungswelle, so harmlos wirkend und doch mit einer Kraft ausgestattet die wohl nur die Antiker verstanden. Boldt riss sich von dem Anblick los und wandte sich ihrem Team zu.

"Okay! Ihr wisst Bescheid. Keine Extratouren. Rein, suchen, finden und wieder raus. Das ist ein Spaziergang. Ich will nicht, dass es zu einem Horrortrip wird. Verstanden?"

Das letzte Wort schrie sie förmlich und das folgende: "Verstanden, Ma'am!", schallte ebenso laut zurück.
******


Der Sand wehte mit kräftigen Böen um das Tor herum. Es wirkte verloren und irgendwie deplaziert in der Wüste des Planeten M2X-901. Das leuchtende Blau des Ereignishorizontes nahm sich wie ein Fremdkörper in dieser Einöde aus.

"Brillen aufsetzen!"

Der Colonel musste ihre ganze Kraft in die Stimme legen, um gegen das Heulen des Windes anzukommen.

"Nuckles, stellen Sie mit dem Palm eine Verbindung zum UAV her und rufen Sie die aktuellen Daten ab."

Der Lieutenant hantierte einige Sekunden mit dem Handcomputer und trat anschließend an Boldts Seite, damit sie nicht schreien musste.

"Die Lebenszeichen haben ihre Position nicht verändert. Sie befinden sich bei einer kleinen Hügelkette, 22.34 Kilometer von hier entfernt."

"Verstanden! Tratzki! Sie kommen mit mir. Nuckles und Jackson, Sie sichern das Tor. Nur weil wir nichts entdeckt haben, heißt es nicht zwangsläufig, dass auch nichts da ist. Statusmeldung alle 30 Minuten."

Sie entsicherte ihre P90 und kontrollierte das TPM, dann machte sich Colonel Boldt zusammen mit dem Captain in Richtung der mysteriösen Lebenszeichen auf.

******


In der Höhle auf M2X-901

Er konnte den Wind selbst hier hören. Tief im Inneren dieser kleinen Felsenhöhle. Colonel Sheppard hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. Smith musste an seine Frau und seine beiden Kinder denken. Wie Bianca wohl reagieren würde, wenn sie erfuhr das er vermisst wurde?

Er konnte es sich lebhaft vorstellen. Sie würde ruhig und gefasst ins Schlafzimmer gehen und die Tür hinter sich schließen. Dann würde sie ihren Tränen freien Lauf lassen und den Tag verfluchen an dem sie ihn kennen und lieben gelernt hatte.

Diese verdammten Kopfschmerzen. Er hatte sie schon, seit sie auf diesem trostlosen Planeten angekommen waren. Der General gab ihnen beiden keine große Chance diese Sache zu überstehen. Das Funkgerät hatte vor wenigen Stunden den Geist aufgegeben, ohne dass sie eine Antwort auf ihren Hilferuf erhalten hatten und ihre Vorräte waren kaum nennenswert. Hinzu kam das Sheppard verletzt und im Augenblick keine große Hilfe war. Ein leiser Fluch kam ihm über die Lippen, der den Colonel dazu veranlasste seine Augen zu öffnen.

"Alles in Ordnung, Sir?"

"Nichts ist in Ordnung, außer das ich zu alt für diesen Scheiß werde."

Colonel Sheppard konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, doch die Schmerzen in seinem Kopf holten ihn schnell wieder auf den Boden.

"Das Gefühl kenn ich."

Er machte eine kurze Pause. "General, ich frag mich schon die ganze Zeit wie sie in unsere kleine Galaxis gelangt sind, und vor allem hierher."

Nun war es John Smith, der kurz auflachte.

"Ich war auf Mission mit der Prometheus, um ungeklärte Ereignisse auf der Betabasis im Orionsystem zu ergründen."

"Betabasis? Orionsystem?"

"Ja! Einer unserer Außenposten und geheim noch dazu. Dort wurde ein neues Schiff gebaut. Nachdem wir die Mission beendet hatten, flog Colonel Pendergast mit der Prometheus in Richtung Erde vor. Ich wollte mit der X-305 "Pegasus" hinterher fliegen."

"X-305 "Pegasus"?"

"Ja, unser neustes Schiff", erklärte der General.

"Was ist passiert, da sie hier gelandet sind?"

"Kurz nachdem wir den Hyperantrieb aktiviert hatten kam es zu einer extremen Beschleunigung. Es dauerte einige Sekunden, bis es uns gelang den Antrieb zu deaktivieren. Angekommen sind wir dann im Orbit um diesen Planeten."

"Serania"

"Wenn er so heißt! Funk und Fernortung waren tot. Mit den Nahbereichssensoren konnten wir eine kleine Ansiedlung ausmachen und ich beschloss ein Team runterzuschicken, dass herausfinden sollte ob es auf diesem Planeten eventuell ein Sternentor gibt. Ich führte den Trupp selber an. Wir landeten mit dem Beam in einer kleinen Höhle, in dem ein solches Artefakt untergebracht war."

Er zeigte auf das Ei, das nach wie vor auf seinem Podest ruhte.

"Einer meiner Leute berührte es aus Versehen. Zuerst geschah nichts, erst viel später, als wir in dem Dorf waren. Ein Energiestrahl schoss aus der Spitze des Berges hervor. Wir kehrten zum Schiff zurück, was ein Fehler war. Wir kamen noch hinein, aber nicht mehr hinaus. Eine Energieblase hatte sich um das Schiff gebildet und ließ nichts mehr raus. Sämtliche Versuche diese Energiehülle zu durchbrechen schlugen fehl. Nach einigen Tagen stellten wir einen Anstieg des Energiewertes fest und kurz darauf materialisierten sie auf der Brücke des Schiffes, bewusstlos. Ich kniete mich neben Sie und berührte sie um nach ihrem Puls zu fühlen. Ich spürte einen innerlichen Schlag, ähnlich dem, wenn man seine Finger zu tief die Steckdose steckt. Das nächste was ich dann noch weiß, ist das ich hier neben ihnen aufgewacht bin."

Sheppard starrte den General aus großen Augen an.

"Die anderen Ihrer Mannschaft, Sir?"

"Sind noch auf dem Schiff nehme ich an. Ich kann sie nicht erreichen und sie mich auch nicht. So und nicht anders war es, Colonel. Ebenso hab ich keine Erklärung, wie es uns hierher verschlagen hat, geschweige denn, wo wir sind."

John Sheppard wollte aufstehen.

"Sparen Sie sich die Mühe Colonel, wir kommen erst mal nicht weg. Draußen tobt ein Sandsturm."

Colonel Sheppard ließ sich wieder fallen und seufzte leise vor sich hin. "Ich werd zu alt für diesen Scheiß."
Kapitel 7 by Pandora
******


Planet M2X-901

Zwei vermummte Gestalten bewegten sich durch die Wüste. Der Sturm wurde heftiger. Ganz so, als ob es ihn Erzürnen würde, dass sich zwei lächerliche Menschen gegen ihn auflehnten. Sie blieben stehen. Einer der beiden sah auf das Display eines kleinen Handgerätes. Die Stimme war kaum zu verstehen.

"Colonel! Ich habe ein drittes Signal, nicht menschlich. 180 Meter entfernt."

Boldt nahm dem Captain den Palm aus der Hand.

"Scheiße! Ein Bug. Entsichern und laden."

Sie sah sich nach einer Deckungsmöglichkeit um, fand aber keine.

"Wir graben uns ein. Los!"

Sie schaufelten jeder eine kleine Kuhle und machten sich darin so klein wie möglich. Der Sturm nahm ihnen die Arbeit ab sich wieder mit Sand zu bedecken. Boldt sah über den Rand ihrer Deckung hinaus. Mit einem Auge die Umgebung beobachtend, während das andere weiterhin den Palm im Auge behielt. Noch 130 Meter und es kam direkt auf sie zu. Sie hörte das Klacken der Mandibeln. Durch das Plastik der Schutzbrille konnte sie die Beine des Ree´tou erkennen. Er war höchstens 5 Meter von ihr entfernt. Sie bewegte sich nicht. Jede kleine Bewegung konnte sie verraten. Den Sand über ihr in Bewegung setzen und dadurch ihre Deckung offenbaren. Der Bug bewegte sich hin und her, ganz so als ob er nicht genau wüsste wo er hin soll. Sein Oberkörper wandte sich von ihr ab, was sie an der Stellung der Beine erkennen konnte.

"Jetzt!"

Gleichzeitig sprangen Boldt und der Captain aus ihrer Deckung und eröffneten das Feuer. Die Kugeln trafen alle ihr Ziel. Trotzdem schaffte es das Insekt sich zu drehen und einen einzelnen Schuss abzugeben, bevor es tot umkippte. Der Colonel sah den Energieball direkt auf sich zurasen, wie in Zeitlupe. Sie spürte einen Ruck an der Seite der sie aus der Schusslinie riss. Die Gesichter der beiden waren sich verdammt nahe.

"Vielen Dank, Captain. Aber könnten sie jetzt von mir runter?"

Sie sah es nicht, aber sie spürte, wie der junge Mann rot wurde, während er sich von ihr abrollte. Boldt legte ein neues Magazin in ihre Waffe ein und griff zu ihrem Funkgerät.

"Boldt an Jackson! Packen Sie das Insektenspray aus, wir haben einen Käfer erwischt und es könnten sich noch weitere hier herumtreiben."
Ein doppeltes Klicken bestätigte ihre Meldung. Sie hob den Palm vom Boden auf.

"Noch 8 Kilometer. Wir marschieren weiter."

Ohne eine Antwort abzuwarten setzte sie ihren Marsch fort.

******


Sie hatten es ohne einen weiteren Zwischenfall bis zu ihrem Ziel geschafft. Der Sturm war abgeflaut und Colonel Boldt hatte den Gesichtsschutz abgelegt. Sie vergewisserte sich, dass sie auch an der richtigen Stelle waren und betrachtete den kleinen Höhleneingang. Erinnerungen an die unterirdischen Gänge des Forschungskomplexes, in dem die Tus sie gefangen und gefoltert hatten, drängten sich durch Schichten des Vergessens an die Oberfläche ihres Denkens. Boldt schob die Erinnerungen wieder dorthin zurück, wo sie hergekommen waren, und montierte eine kleine Stableuchte auf den Lauf ihrer Waffe. Der Captain tat es ihr gleich. Dann liefen sie geduckt zu dem Eingang und postierten sich jeweils rechts und links neben der Öffnung. Der Colonel spähte in die halbseidene Dunkelheit.

"Dann wollen wir mal. Sie bleiben hier und sichern den Eingang", flüsterte sie und drang ins Innere des Felsens vor.

******


General Smith versuchte zu schlafen, doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Ob es die Angst vor Alpträume, über die Geschehnisse auf der Betabasis, oder diese verdammten Kopfschmerzen waren, wusste er nicht zu sagen. Smith nahm einen kleinen Schluck aus der Feldflasche mit dem Wasser, das Sheppard bei sich getragen hatte. Oh Gott, wie sehr sehnte er sich nach einem anständigem Kaffee und einer gehörigen Portion Rührei mit Zwiebeln, wie seine Frau sie machte. Er schloss die Augen und rief sich ihr Gesicht in Erinnerung. Das scheue Lächeln als sie sich das zweite Mal getroffen hatten. Der Moment in dem er genau wusste, das ist SIE. Er hatte sie auf einer Sylvesterfeier von Freunden kennen gelernt. Es wurde zu einem der schönsten Abende die er je erlebt hatte.

Ein leises Poltern schreckte ihn aus seinen Erinnerungen hoch. Seine Hand griff zum Pistolengurt an seiner Hüfte und zog die 9MM heraus. Mit einer Hand rüttelte er Colonel Sheppard wach und gab ihm zu verstehen still zu sein. Der Mann nickte, dass er verstanden hatte. Wer auch immer da durch den Gang kam, er versuchte leise zu sein. Doch es gelang ihm nicht völlig. Der Boden war mit Sand und Kieseln bedeckt die unter den herannahenden Schuhabsätzen knirschten. Eine Person näherte sich. Ein kleiner Lichtkegel tauchte aus dem Dunkel auf. Er bewegte sich genau in ihre Richtung. Smith drückte sich so flach wie möglich an die Wand, die 9MM schussbereit erhoben. Ein kaum hörbares Klicken und die Waffe war entsichert. Sheppard stellte sich schlafend, mit einer Hand am Abzug der P90, die er mit seinem Oberkörper verdeckte. Ein Kopf erschien in dem Eingang zu ihrer kleinen Höhle, den Blick auf den Mann am Boden gerichtet. Es war eine Frau, der blonde Pferdeschwanz lugte unter dem Schutzhelm hervor. Der General zielte mit seiner Pistole genau auf ihre Schläfe.

"Identifizieren Sie sich."

Die Unbekannte hob ihre Hände in die Höhe. In der Rechten immer noch die schussbereite Waffe.

"Lassen Sie die Waffe fallen", befahl ihr eine Stimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. Sie wollte sich umdrehen.

"Stopp! Erst sollten wir uns besser kennen lernen, bevor wir uns näher kommen."

Er konnte sich den kleinen Sarkasmus nicht verkneifen. "Ich habe zuviel mit Jack O´Neill rumgehangen", dachte er für wenige Sekunden.

"Lieutenant Colonel Sina Boldt, Magellankommando Einheit 1, ID - Nummer 269628252", platzte es aus der Frau heraus.

"Schön Lieutenant Colonel, nehmen Sie die Hände runter und werfen Sie die Waffe weg und, was zur Hölle ist das Magel…"

In der nächsten Sekunde fand er sich auf dem Boden liegend wieder, den Colonel mit der 9MM in der Hand, über ihn stehend.

"Das würde ich lassen, Colonel!", vernahm der General, Sheppards Stimme und war erleichtert. "Ich ziele genau auf ihren Kopf. Nehmen Sie die Pistole runter! General Smith, Sie sollten ihr jetzt die Waffe wegnehmen."

"General Smith?", fragte die Frau bei der Erwähnung des Namens verwirrt. Sie nahm ihre Schutzbrille ab und sah dem Brigadier General genauer an.

"Das… das… ist unmöglich, Sir", stotterte sie als ob sie einen Geist gesehen hätte. Wie zum Geier?"

Smith nutzte die Verwirrung und nahm ihr die 9MM ab.

"Ich bin Brigadier General John Smith, Kommandant des Stargatekommando's und der etwas blasse Junge da, ist Lieutenant Colonel Sheppard von der Atlantisbasis", stellte er sich und John vor.

Erschöpft setzte sich Sheppard wieder auf den Boden.

"Geht es Ihnen gut", fragte der General während er die Waffe weiterhin auf die Fremden richtete.

"Ja", antwortete John und blickte in das entsetzte Gesicht der jungen Frau.

Sie musste träumen. Ja, genau das war es. Alles nur ein Traum, oder ein schlechter Scherz ihrer Kameraden. Er sah so aus wie der Alte, er sprach wie der Alte und hatte denselben entschlossenen Gesichtsausdruck, wenn es darum ging etwas wissen zu wollen. Boldt atmete tief durch.

"Sir! Wieso sind Sie hier?"

"Was soll das bitte heißen Lieutenant? Kennen wir uns?"

"Ähm…, ja oder es gibt zwei von Ihnen", beantwortete Boldt die Frage. "…wenn ich Sie bitten dürfte uns zur Magellanbasis zu begleiten. Ich glaube es gibt einige Dinge zu klären. Aber das können wir nicht hier."

"Wir werden nirgendwo hingehen, wenn Sie mir nicht endlich sagen, wo wir sind. Und ich habe das Gefühl, das Sie mich kennen. Woher?"

"General! Bitte! Diese Fragen können wir am besten in unserer Basis klären. Ich kann ihnen im Moment nicht viel dazu sagen, da ich selber nicht genau weiß, womit wir es hier zu tun haben. Außerdem ist es hier zu gefährlich."

Er zögerte. Seine Kiefermuskeln zuckten. Genau wie beim Alten, wenn ihm was zuwider lief.

"Einverstanden! Doch ich werde Sie im Auge behalten Lieutenant. Lieutenant Colonel Sheppard ist verletzt, er braucht Hilfe."

"Lieutenant Colonel Sheppard? Toll, irgendwie hab ich das Gefühl ich befinde mich gerade in einem schlechten Film", erwiderte sie genervt und griff zu ihrem Funk.

Sheppard blickte sie erstaunt an: "…kennen wir uns auch?"

Boldt nickte und gab ihm zu verstehen, dass nicht nur der General, sondern auch er offensichtlich doppelt vorhanden war.

"Boldt an Tratzki. Habe unser Signal entdeckt. Zwei Menschen, einer davon verletzt, kommen Sie her und helfen Sie uns." Sie hielt kurz inne: "…und nicht überrascht sein, wenn Sie die Höhle betreten."

Kurz nachdem der Colonel den Funkspruch abgesendet hatte, erschien ein junger Mann. Er blieb kurz stehen und sah die Frau fragend an, als er General Smith und Colonel Sheppard erblickte. Er wollte gerade fragen, als er durch Boldt unterbrochen wurde: "Keine Fragen Captain, ich habe keine Antwort darauf", und deutete auf Lieutenant Colonel Sheppard.

"Helfen Sie dem Lieutenant Colonel."

Smith sah, wie der junge Captain dem Mann aus Atlantis auf die Beine half. Ein Nicken deutete an, dass sie aufbruchbereit waren. Boldt ging voran, mit ihrer P90 im Anschlag. Irgendetwas war hier nicht so, wie es sein sollte, dachte Smith, diese Leute verhalten sich ein wenig sonderbar. Gehörten sie eventuell sogar zum TRUST? Nachdem sie aus dem Felsen heraus waren, setzte Colonel Boldt einen zweiten Funkspruch ab.

"Major Jackson! Nehmen Sie Kontakt zur Basis auf. Wir haben zwei Menschen gefunden und sind auf dem Rückweg. Sagen Sie dem General, dass er sich auf eine Überraschung gefasst machen soll."

******


Magellanbasis, Krankenstation

Er spürte das kalte Metall des Stethoskops auf seiner Brust. Sein Atem ging flach, wie es der Doktor befohlen hatte. Der Raum war durchdrungen vom Geruch des Desinfektionsmittels. Leise Piepen war von den Apparaturen zu hören, von denen kleine Kabel zu seinem Körper führten und in Saugnäpfen endeten, die überall an ihm angebracht waren. Die Ärztin notierte alles in ihrem kleinen Buch, auf dessen Deckel sein Name stand, mit dem Vermerk "persönlich". Niemand auf der Basis wusste von seiner Krankheit, ausgenommen Stella Austin, die Chefärztin des Magellankommandos. Er war sich sicher, dass Gerüchte über seinen Zustand kursierten, aber dies war ihm völlig egal. Die Menschen wussten nichts Konkretes.

Nachdem der Doc die Anzeigen der Geräte kontrolliert hatte, wandte sie sich ihrem Patienten zu.

"Ihre Werte sind in Anbetracht Ihrer Krankheit hervorragend. Sie sollten sich aber trotzdem schonen, General. Stress und Hektik können den Ablauf beschleunigen."

"Das ist mir durchaus bewusst. Geben Sie mir die Medikamente, damit ich mich wieder an die Arbeit machen kann." Doktor Austin schüttelte nur den Kopf, angesichts dieser Sturheit. Aber sie war schon froh, dass er sich von ihr ansatzweise helfen ließ. In manchen Belangen glich er sehr Jack O´Neill und den anderen Mitgliedern des legendären SG-1 Teams. Sie schmunzelte ein wenig, als sie sich an so manche Situation mit Doktor Fraiser erinnerte. Wie sie sich aufregte, weil sich SG-1 mal wieder gegen jede Vernunft auf Mission begab, obwohl die Verletzungen nicht auskuriert waren.

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Wie konnte es nur so kalt sein, wenn die Sonne des Planeten so stark auf sie hinab brannte. Aber sie gab nicht viel drum, denn Lieutenant Schulte fror immer. Sie hatte bereits deswegen einen Arzt aufgesucht und alles was er ihr geraten hatte, war sich einen kleinen Speckpanzer anzuessen. Die junge Frau wog bei 1,79 knappe 60 Kilo, also ein Strich in der Landschaft, wie der General es ausdrücken würde. Dieser Strich öffnete die Tür zur Krankenstation und stand direkt an einem kleinen Schreibtisch, dem Empfang. Hinter dem kleinen Tisch aus Billigmetall saß eine Schwester, deren Namenschild sie als Lieutenant Joane Flanigan auswies. Sie sah noch relativ jung aus, hatte kurzes schwarzes Haar, das sie oben leicht zerwühlt trug. Braune Augen, des knapp 1,75 großen Körpers, der ca. 62 Kilo wog, sahen zu ihr hinauf. Leicht gelangweilt, wie es schien.

"Kann ich Ihnen helfen, Lieutenant?"

"Ich suche den General."

"Er ist bei Doktor Austin. Sie wollen nicht gestört werden."

Schulte ignorierte den letzten Satz und wollte sich in das Behandlungszimmer begeben, doch die Schwester war schneller und stellte sich ihr in den Weg.

"Ich sagte doch gerade, dass sie nicht gestört werden wollen."

"Ich muss aber dringend zum Alten, es ist wichtig."

Flanigan zog die Luft scharf ein: "Dafür müssten Sie aber erst an mir vorbei, und auch wenn es nicht so aussieht ich war die Beste im Nahkampf in meinem Ausbildungsjahrgang."

"Wenn Sie hier den napoleonischen Machtzwerg raushängen lassen wollen, bitte schön, Schwester. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich eine äußerst wichtige Nachricht für General Smith habe, und wenn er sie nicht erhält, wer Glauben sie wird der Nächste sein der mit dem Nachschub zur Erde zurückdarf?"

"Auch wenn Sie hier rumschreien, werde ich Sie nicht vorbei lassen. General Smith hat ausdrücklich befohlen, er möchte nicht gestört werden. Jetzt nehmen Sie Platz Lieutenant und warten. Ich werde nachfragen."

Schulte kochte vor Wut: "Was bildet sich diese Schwester ein?", und blickte ihr hinterher, wie sie im Behandlungszimmer verschwand.

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Das kleine Büro der Ärztin wirkte völlig anders, als der sterile Raum in dem sie vorhin gewesen waren. An der Wand zu seiner Linken war ein lebensgroßes Poster, das den Querschnitt eines Menschen zeigte, zu sehen. An der gegenüberliegenden Seite stand ein niedriger, dafür lang gezogener Aktenschrank. Die Wand darüber war mit unzähligen Fotos bestückt, das die Ärztin mit zwei Männern zeigte.

"Ist das ihre Familie?"

Doktor Austin sah von ihrem Bericht auf und starrte etwas gedankenverloren an die Wand.

"Ja! Mein Mann Carl und mein Sohn Mike. Sie waren beide bei der Navy und auf einem der Schiffe stationiert, welches bei Anubis Angriff auf die Erde zerstört wurde."

Smith räusperte sich. "Entschuldigung, das wusste ich nicht."

"Kein Problem. Haben Sie denn meine Akte nicht gelesen?"

"Ich muss ehrlich sagen, Nein. Sie wurden mir von O´Neill wärmstens empfohlen, und da hielt ich es nicht für notwendig."

"Vielleicht hätten Sie es tun sollen", antwortete die Ärztin und widmete sich übergangslos dem Untersuchungsbericht des Generals.

"Und wie sieht es aus?" Er konnte die Fragezeichen über ihren Kopf fast sehen.

"Laut dem Bericht leiden Sie an Leukämie, aber da ist noch was anderes. Es wird von dem Computer als virulent eingestuft, Herkunft unbekannt, aber es verlangsamt das Krankheitsbild das wir von Leukämie her kennen."

John wollte zu einer Antwort einsetzen, als es an der Bürotür klopfte und eine erregte Lieutenant Schulte, gefolgt von Schwester Flanigan reingestürmt kam.

"Entschuldigung General, ich konnte sie nicht aufhalten", erwiderte Schwester Flanigan.

"Schon gut", lächelte Smith, er kannte seinen impulsiven Offizier der sich nicht von einer Krankenschwester aufhalten lässt: "Was ist so wichtig?"

"Sir, entschuldigen Sie. Colonel Boldt hat sich gemeldet, sie haben zwei Menschen gefunden und sind auf dem Weg zurück zur Basis."

"Gut, Lieut…"

"Das ist noch nicht alles…" unterbrach ihn Lieutenant Schulte: "…wir haben einen Code 349." Smith drehte sich um und seine Aufmerksamkeit, war nun ganz auf seinen Offizier gerichtet.

"Wer?"

"Sie und Lieutenant Colonel Sheppard, Sir", erklärte sie und Smith Augen wurden größer.

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Wind fuhr ihm durchs Haar und brachte seine grade erst geordnete Frisur wieder durcheinander. Er hatte das Areal um das Sternentor räumen lassen. Niemand der nicht unbedingt notwendig war sollte hiervon was mitbekommen, vorerst. Nicht bevor sie die Identität des Codes 349 bestätigt hatten oder sie als Fälschung entlarvt wurden. Als Code 349 bezeichnet man einen Doppelgänger der aus einer anderen Realität stammt. Seines Wissens war dies erst einmal in der Geschichte des Stargatekommando's vorgekommen. Vor sieben Jahren als Doppelgänger von Samantha Carter und Major Kowalsky durch den Quantumspiegel in Area 51 erschienen und für einige Aufregung gesorgt hatten. Und nun sollte dies wieder geschehen. Sein "Doppelgänger" und der des Colonel's würden jeden Augenblick durch das Blau des Ereignishorizonts treten.

Der Symbolring des Sternentors begann sich zu drehen. Wie oft hatte er diesem Vorgang zugesehen? Irgendwann hatte er aufgehört zu zählen, war es für ihn Routine geworden, zu etwas normalem. War er deswegen so nervös? Weil ihm durch dieses Ereignis wieder in den Sinn kam, das Reisen durch das Tor nichts Normales waren? Egal wie oft man sie schon absolviert hatte. Der letzte Chevron sprang in seine Position und das Wurmloch öffnete sich. General Smith atmete tief durch. Zuerst kamen Lieutenant Nuckles mit Major Jackson durch das Tor. Danach folgte der junge Captain und kurz danach traten Colonel Boldt und ER aus dem wallenden Blau, in der Mitte einen verletzten Mann stützend, der sofort von Doc Austin und Schwester Flanigan in Empfang genommen wurde.

Der ANDERE nahm seine Schutzbrille ab und nun standen sie sich gegenüber, Angesicht zu Angesicht. Der andere ergriff das Wort.

"Ich glaub es nicht. Ich hatte so was geahnt, aber es jetzt selber zu erleben. Sie sind ich."

"Brigadier General John Smith, befehlshabender Offizier des Magellankommandos", stellte sich John vor.

Der andere sah ihm so ähnlich. Dieselben Augen, deren Farben sich nicht zwischen blau, grün und braun entscheiden konnten. Dieselbe Kurzhaarfrisur, dasselbe Kinn und der leichte Bauchansatz. Nur ein Bartschatten, der sich auf dem Gesicht seines Gegenübers breitgemacht hatte und einige Kratzer die er sich wohl vor kurzem zugezogen hatte unterschieden diese beiden Männer. Der andere reichte ihm die Hand mit den folgenden Worten.

"Ich bin Brigadier General John Smith, Kommandant des Stargatekommando's und mein Begleiter ist Lieutenant Colonel Sheppard von der Atlantisbasis im Pegasussystem. Ich denke, dass Sie sich jetzt vergewissern wollen keiner Täuschung zu obliegen"

Und sie hatten dieselben Gedankengänge, stellte John fest und nickte kurz.

"Wenn Sie nichts dagegen haben, begleiten Sie uns bitte auf das Medorevier."

Der andere nickte nur und bedeutete mit seiner Geste, dass er ihm folgen würde.
Kapitel 8 by Pandora
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John Smith sah das leichte Kräuseln auf der Oberfläche seines Kaffees. Mit Spannung wartete er darauf, dass Doktor Austin endlich die Mappe mit den Untersuchungsergebnissen öffnete und seinen Doppelgänger als Schwindler entlarvte. Die Ankunft seines zweiten "Ichs" wurde streng geheim gehalten, folglich wusste es bereits die ganze Basis. Sein Inneres war hin und her gerissen. Die vergangenen zwei Stunden hatte er sich mit dem anderen John Smith unterhalten. Dieser hatte ihm seine ganze Geschichte erzählt. Angefangen von den Ereignissen die ihn zum Kommandanten des Stargatecenters gemacht hatten über die Vorfälle mit den Xels auf der Betabasis bis hin zu seiner Ankunft in dieser Dimension. Er hatte ihn auch von dem Artefakt berichtet, das gerade in diesem Moment im Geniebunker untersucht wurde.

Die Tür hinter ihm öffnete sich und die Warterei hatte ein Ende. Der Doc setzte sich mit einer angespannten Miene an ihren Platz. John hatte das Gefühl das sie schon wieder ein wenig älter geworden war.

Sie seufzte "Ich halte hier in meiner Hand die Ergebnisse der genetischen Vergleichsanalyse. Tja General, so wie es aussieht gibt es Sie jetzt zweimal und auch Lieutenant Colonel Sheppard haben wir jetzt in doppelter Ausführung auf unserer Basis. Die DNS stimmen mit dem ihrer jeweiligen Gegenparts zu 100 % überein. Bei Ihnen sogar, bis hin zu dem geheimnisvollen Virus der ihrer beider Krankheiten aufzuhalten scheint. Der einzige Unterschied ist die Art der Krankheit. Sie haben Leukämie, er ist mit der Krankheit infiziert die nach seinen Angaben der Besatzung der Betabasis das Leben gekostet hat."

Smith hatte das Gefühl, dass ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Ihm wurde schwindelig, ob es an der Neuigkeit oder seiner Krankheit lag, würde niemand so genau sagen können. Mit einem kurzen nicken wehte er den kleinen Schwächeanfall von sich.

"Kein Irrtum möglich, Doktor?"

"Nein Sir. Diese Ergebnisse sind eindeutig und lassen keinen Zweifel aufkommen."

John fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht.

"Da ist noch etwas, Sir."

Er hielt inne in seiner Bewegung und spitzte die Ohren, was konnte jetzt noch kommen. War das nicht genug?

"Nach den Aussagen des anderen und meinen persönlichen Erfahrungen damals mit Carter, können wir davon ausgehen, das uns noch maximal 12-18 Stunden bleiben, bevor sie beide, ich meinte natürlich sie vier, in ernsthafte Schwierigkeiten kommen. Zumindest ihr Gegenstück und das des Lieutenant Colonel's dürfte in ernster Gefahr sein."

"Wie immer...", dachte Smith, "...irgendwo gibt es immer noch jemanden der mit einem noch größeren Hammer darauf wartet, um ihm oder seinen Leuten einen drauf zu geben."

"Ich versuche es Ihnen mal so einfach wie möglich zu erklären. Sind sie etwas in der Filmgeschichte bewandert?"

Er nickte.

"Es gab da mal vor Jahren einen Film über einen Zeitpolizisten...Timecop"

"Das war damals einer meiner Lieblingsfilme, Doktor." Dem General ging ein Licht auf.

"Ein und dieselben können nicht im selben Raum existieren. Das gleiche Phänomen gab es damals in Area 51 als Sam Carter und Kowalsky als Doppelgänger auftauchten."

"Korrekt, Sir! Der andere hatte mit bei der Untersuchung gesagt, dass er unter Kopfschmerzen leide, seit er hier ist, von Lieutenant Colonel Sheppard konnten wir dieses noch nicht erfahren, da er immer noch bewusstlos ist. Das sind die ersten Anzeichen."

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Unterdessen, ein paar Räume weiter, lag John Sheppard auf einem Krankenbett. Ein Strauß duftender Blumen stand neben ihm auf dem kleinen Tisch. Die Tür öffnete sich und Schwester Flanigan trat mit einem großen, übervollen Tablett herein. Auf dem befanden sich wohl so ziemlich alles versammelt, was die hiesige Kantine zu bieten hatte. Träumte er oder lag da wirklich ein Steak auf dem Essteller?

"Ist es das wofür ich es halte, Lieutenant?"

Sie sah etwas verwirrt aus, als sie den Blick zwischen Sheppard und dem Tablett zu deuten versuchte, als sie kapierte was er meinte, stieg leichte Schamesröte in ihr jugendlich wirkendes Gesicht.

"Nein Colonel, aber es kommt dem ziemlich nah."

Mit einem verführerisch wirkenden Lächeln stellte sie das Essen auf seinen Schoß.

"Vielen Dank."

John Sheppard griff zum Essbesteck, als er gerade dabei war, mit dem Messer das zarte Fleisch zu zerschneiden, hielt er kurz inne und warf sich im nächsten Moment mit seinem Gewicht gegen das Kissengestell. Er schrie wie am Spieß. Der Schmerz den er gerade empfand war schlimmer als der, von einem Wraith das Leben ausgesaugt zu kriegen. Brennendes Feuer fraß sich durch seinen Körper, von der Zehenspitze bis zu den Spitzen seines strubbelig wirkenden Haares. Sheppard schloss die Augen, doch in der nächsten Sekunde riss er sie wieder auf. Als die Lider sich berührten fühlte es sich an wie ein Stromschlag. Sein Kopf schien sich zu verdoppeln, wenn er seitlich sah, blickte ihm sein eigenes schmerzverzerrtes Gesicht entgegen.

John versuchte mit den Händen die Decke von seinem Körper zu schieben, da diese sich anfühlte, wie zentnerschweres Geröll das seine Beine zerquetschen wollte. Er nahm gar nicht wahr, wie mehrere Leute in den kleinen Raum stürmten und versuchten ihn zu fixieren.

Den Einstich der Spritze spürte er ebenso wenig wie das Gefühl der Müdigkeit. Für ihn war es eine Erlösung, diese Schmerzen nicht mehr zu spüren. Sein Kopf sackte leicht zur Seite und sein Blick fiel auf das Stück Fleisch, das auf dem Boden gelandet war. Der letzte Gedanken den sein gemartertes Gehirn zustande brachte war: "Wie schade..." Dann sanken seine Lider und diesmal fühlte es sich gut an.

Die beiden Smiths hatten jeder mit seinen Händen einen Arm des Mannes festhaltend, während der Doktor die Spritze aus dem Arm des Colonel's zog.

"Das dürfte ihn erstmal eine Weile ruhig stellen."

Beide Generäle sahen sich an und dann gingen ihre Blicke gleichzeitig zur Ärztin. Als ob der eine, die Gedanken des Anderen erraten hätten stellte sie dieselbe Frage.

"Was, in Hergottsnamen war das?"

In aller Seelenruhe warf Stella Austin die Spritze in den Abfallbehälter, zog ihre OP-Handschuhe aus, die sie sich in aller Eile vorhin übergestreift hatte und wandte sich dann den beiden Männern zu.

"Das bedeutet nichts anderes, dass der Lieutenant Colonel offenbar weniger Zeit hat als Sie beide, oder besser gesagt, als Sie, Sir."

Dabei deutete sie auf den alternativen Smith, den man nur anhand des Kratzers auf der Wange von dem anderen unterscheiden konnte. Irgendwie schaffte sie es beiden gleichzeitig in die Augen zu sehen, während sie fortfuhr.

"Ja, aber unser Sheppard ist doch nicht im selben Raum", erwiderte Smith nachdenklich. "Der ist im Geniebunker und entschlüsselt die Daten."

"Egal er ist auf jedem Fall auf diesem Stützpunkt und dies langt bereits. Das hier war eine Phasenverschiebung, wie sie damals Doktor Samantha Carter erlitt. Ich kann es ihnen leider nicht so fachtechnisch erklären wie ein Astrophysiker. Doch es bedeutet, dass unser Universum auf ihre Anwesenheit reagiert, ihre Fremdartigkeit feststellt und sie, die Fremdkörper, abstößt. Aufgrund der Stärke des gerade erlebten Anfalls gehe ich davon aus, das Sheppard noch mindestens 12, maximal 24 Stunden hat, bevor er stirbt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bevor auch Sie davon betroffen werden, Mister Smith."

Schweigen. Stille. Die Ruhe wurde nur unterbrochen von kurzen und regelmäßigen Atemzügen John Sheppards.

Brigadier General John Smith, Chef des Magellankommandos, von seinen Leuten kurz und respektvoll "Der Alte" genannt ergriff die Initiative. "Doc, Sie halten unsere beide Gäste unter Beobachtung und versorgen sie so gut Sie können."

Er drehte sich zu sich selbst um hob die Hand, bevor der Andere reden konnte.

"Sie bleiben hier. Sie haben gehört was die Ärztin gesagt hat. Glauben Sie mir, ich weiß ganz genau was in ihnen vorgeht, aber Sie wären, falls Sie so einen Anfall erleiden eher eine Belastung, als eine Hilfe. Helfen können Sie uns aber trotzdem. Ich lasse Sergeant Klein vorbeikommen, sie wird einige Aufzeichnungen mitbringen, anhand derer Sie bitte das Artefakt identifizieren, falls dies möglich ist. Ich werde unterdessen unseren Genies in den Arsch treten, um einen Weg zu finden, Sie beide zurückzubringen."

Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging schnellen Schrittes von dannen. Sein anderes Ich sagte eher zu sich selbst, als zu den noch Anwesenden: "Wusste gar nicht, dass ich so ein harter Knochen bin."

******


John Smith stand auf einem kleinen Stück Boden dieses Planeten und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Er gönnte sich einen Moment der Ruhe und dachte nach, wie sie aus dieser vertrackten Situation wieder herauskamen.

"Ich bin schon größeren Schwierigkeiten als dieser raus gekommen", ging es ihm durch den Kopf.

Während er so da stand und die aufkommende Brise an seiner Uniformjacke zerrte, fiel ihm auf, dass sie dem Planeten, auf dem sie sich befanden, noch keinen Namen gegeben hatten. In den Unterlagen wurde er als Magellanbasis geführt, Koordinaten M7X-679.

Da er es zu unpersönlich fand er, sollten sie ihn "Refuge" nennen, wie die Menschen aus der Zukunft bei denen er und sein altes Team kurz zu Gast und die eigentlich der Hauptgrund für dieses Unternehmen waren?

Nein, die "Refuge" wurde zerstört, das könnte man als schlechtes Omen bezeichnen. Was war dieser Ort für sie? Eine Basis, eine zweite Heimat? Auch wieder nein und doch ja, im Grunde war dieser Planet, diese Basis und die Menschen die auf ihm arbeiteten nichts anderes als die letzte Hoffnung für alle humanoiden Völker der Milchstraße und aller Galaxien der lokalen Gruppe. Genau, "Last Hope", die letzte Hoffnung, so würde er diesen Ort nennen. Er schloss seine Augen und streckte sein Gesicht der Sonne entgegen. Seine Ohren nahmen kurze und kräftige Schritte wahr. John wusste wer es war, bevor sie ihre Stimme erhob.

"Berichten Sie Sergeant Klein."

Die kleine aber resolute Frau blieb stehen.

"Sir, er hat das Artefakt identifiziert."

Sie hielt ihm einen Laptop entgegen, auf dem ein Bild des sandfarbenen Eis mit den blauen Kristalladern zu sehen war.

Er öffnete die Augen.

"Colonel Kree soll mit ihren Leuten umgehend aufbrechen und das Gerät bergen. Lassen sie Colonel Boldt und ihr Team in den Besprechungsraum kommen."

Er wollte gerade gehen, als er noch mal inne hielt.

"Und sagen sie dem "Anderen" Bescheid, ich möchte ihn gerne bei der Besprechung dabei haben."

"Ja, Sir", Sergeant Klein salutierte und machte kehrt.

******


Der Besprechungsraum hatte sich ein wenig verändert, in den letzten Tagen hatte Smiths Adjutantin es ein wenig "heimeliger" gestaltet, wie sie es nannte. Links neben dem Fenster hing ein Bild von US-Präsident Hayes, rechts daneben hingen Bilder von allen bisherigen Kommandeuren des Stargateprogramm's. General West, General Hammond, General Landry und natürlich General Jack O´Neill, sogar ein Bild von Doktor Elizabeth Weir und General Bauer hing dort, die zwar nur kurz auf dem Chefsessel gesessen hatten, aber sie hatten drauf gesessen, beharrte seine Adjutantin , als sie diese Bilder auf hing.

Neben der Tür hing eine Panoramaansicht der Milchstraße. An der Fensterfreien Wand hing die Flagge mit dem Zeichen des Magellankommandos. Der Hintergrund der Flagge bestand aus einem Sternenmeer. Der Mittelpunkt der Flagge bestand aus einer Weltraumansicht der Erde. Über der Erde waren 3 Hände zu sehen, die zu einem Menschen, einem Jaffa und einem Asgard gehörten, eingerahmt wurde das ganze von einem Stargate, wo die Symbole der Hauptwelten dieser drei Völker deutlich hervortraten und am unteren Rand der Flagge stand geschrieben: "Zusammen vereint, gegen eine dunkle Zukunft."

Hinter dem Chefsessel war eine Sternenkarte der Großen Magellanschen Wolke zu sehen.

John Smith saß auf seinem Stuhl. Hannibal Smith stand schräg hinter ihm und sah auf die Daten die der Laptop ihnen präsentierte. Sie waren überein gekommen das der alternative General seinen zweiten Vornamen benutzte, während seiner Anwesenheit, damit auch jeder wusste welcher von beiden gemeint war.

Die Tür ging auf und Lieutenant Schulte, seine Adjutantin kam herein, mit einem Tablett voller Tassen und 2 Kannen, aus denen es verdächtig nach Kaffee roch. Hannibal sah etwas erstaunt drein.

"Kaffee? Hier am Ende des Universums?"

John grinste wie ein kleiner Junge, dem ein Streich gelungen war. "Es gibt eben Dinge, auf die kann ich einfach nicht verzichten."

Der junge Lieutenant gab sich die Klinke mit Colonel Boldt und ihrem Team in die Hand.

"Ah, genau zum richtigen Zeitpunkt", sagte der Offizier mit dem langen blonden Haarschopf und nahm eine der Kannen in die Hand, goss die Tassen voll und stellte jedem eine hin.

Hannibal nahm einen tiefen Schluck und sein Gesicht verzog sich.

"Da fehlt eindeutig Zucker."

"Verzeihung Sir, aber der General trinkt ihn normalerweise nur mit Milch und da Sie er sind dachte ich..."

John reichte seinem "Ich" den Zucker und drückte auf den Knopf einer kleinen Fernbedienung. Das Fenster verdunkelte sich und die Karte der Kleingalaxie wurde von einer automatischen, aufrollbaren, Leinwand verdeckt. Ein kleiner leistungsstarker Projektor, der mit dem Tischcomputer verbunden war, warf nun die Bilder des Artefakts, auf die Leinwand. John Smith begann zu sprechen.

"Meine Herrschaften, wie Sie ja alle wissen, hatten wir es vor einigen Monaten mit einer blutsaugenden Fehlentwicklung zu tun. Die Tus waren aber anscheinend nicht das einzige Süppchen was in dem Forschungskomplex gekocht wurde. Die Daten, die Sie jetzt links sehen können, besagen das auch dieses "Ei" dort entwickelt und gefertigt wurde. Es sollte ursprünglich dazu dienen, einen Stützpunkt in eine andere Phase zu versetzen. Anfangs scheiterte es an der Energie. Die vorhandenen Ressourcen reichten nicht aus. Bis es einem der Wissenschaftler gelang eine Lösung zu entwickeln. Wenn das "Ei" aktiviert wird, schießt ein Zapfstrahl daraus hervor der sich im hyperenergetischen Spektrum der Sonne verankert und die nötige Energie in das Gerät leitet. Dabei wird automatisch ein undurchdringliches Schutzfeld aufgebaut, damit die übergeordneten Energien keinen Schaden anrichten. Unglücklicher Weise ging etwas schief. Das Artefakt versetzte die Testpersonen nicht in eine andere Phase, sondern in eine andere Realität. Das Experiment galt anfangs als gescheitert. Bis einige Jahre später die verschwunden Forscher wieder auftauchten. Sie berichteten ihren Kollegen, dass sie nicht nur in eine andere Realität, sondern auch räumlich an einen anderen Ort versetzt worden sind, in die Pegasus Galaxis unseres alternativen Freundes hier. Dort ist es ihnen gelungen ein zweites Artefakt zu bauen und zu aktivieren. Sie wollten einfach zurück zu ihren Familien und Freunden. Kurz nach ihrer Ankunft kam es zum Aufstand der Tus und der feigen Flucht Ras."

Major Beka Jackson war die erste die das Wort ergriff.

"Und wie ging es weiter?"

Hannibal beantwortete ihr die Frage.

"Wir gehen davon aus, dass es einigen der Wissenschaftler gelungen ist mit dem Artefakt durch das Tor zu fliehen. Dort haben sie es dann in dieser Höhle versteckt und aktiviert und sind geflohen, da es mit den Stargates kein Entkommen aus dieser kleinen Galaxie gibt und Hilfe aus der Milchstraße nicht zu erwarten war."

Nun war es Captain Stone der nicht mehr an sich halten konnte.

"Geht aus den Aufzeichnungen auch hervor, wieso es uns von Anfang an nicht gelungen ist eine stabile Verbindung von der Erde hierher oder umgekehrt aufzubauen?"

"Ihr Part John." Hannibal nickte seinem Gegenüber zu.

"Nachdem wir aus diesen Aufzeichnungen erfuhren, dass dieses Problem anscheinend auf deren Konto geht haben wir die geretteten Daten nochmals durchsuchen lassen und sind fündig geworden. Sie nannten es übersetzt "Projekt - Cocoon". Es gab oder gibt zwei Planeten auf denen so ein Forschungskomplex erbaut wurde. Einer der sich vorrangig mit der Erschaffung einer Kriegerrasse und sekundär mit anderen Forschungen beschäftigte und ein Planet auf dem dieses Projekt verwirklicht wurde. Dieses Projekt sollte sicherstellen, das von außerhalb der Wolke niemand das Projekt der Kriegerrasse stören würde. Cocoon sollte verhindern, das der Feind von außen einwählen kann indem es ein Kraftfeld erzeugt, das aufgrund höher energetischer Emissionen den Aufbau eines Wurmlochs verhindert. Ras Flotte sollte dafür sorgen das niemand auf die Idee kam mit Schiffen vorbeizuschauen. Einen Nebeneffekt dieses Störfeldes war es das auch niemand aus der Wolke raus wählen kann. Der Stargateverkehr innerhalb der Wolke verläuft ganz normal, da die Schockwellen, die den Aufbau verhindern nur nach außen gerichtet sind, nicht aber nach innen. Dieses Kraftfeld scheint nach unseren Erfahrungen immer noch aktiv zu sein und bevor einige von ihnen fragen, nein, aus den Aufzeichnungen geht die Position dieses Planeten nicht hervor."

John schaltete den Projektor aus und ließ die Sonne wieder durch das Fenster scheinen.

"Das ist im Groben und Ganzen alles, was wir aus den Aufzeichnungen erfahren haben. Ich hab Colonel Kree und ihr Team bereits losgeschickt um das Artefakt zu bergen."

"Was machen wir dann hier?"

"Sie, Colonel, und Ihr Team sind mir persönlich für den Schutz dieses Gerätes verantwortlich und Sie überwachen auch die Arbeiten an der Energiequelle mit der das Gerät verbunden wird."

"Sir, darf ich davon ausgehen das sie das ZPM verwenden wollen?"

Hannibal riss die Augen auf.

"Sie haben ein Modul hier auf der Basis?"

"Ja. Es unterliegt der strengsten Geheimhaltung, nur die hier Anwesenden Personen und die daran arbeitenden Techniker wissen davon. Für den Rest der Mannschaft werden wir von mehreren Naquadahreaktoren versorgt. Dieses Modul dient auch dem Zweck der Selbstvernichtung, sollten die Ree´tou uns jemals hier finden. Es ist ein kleines Geschenk von General O´Neill, aus dem Fundus der Atlantis Expedition."

Bevor die beiden Generäle weiterreden konnten kam Lieutenant Schulte durch die Tür. "Sir, wir haben eine Nachricht von Colonel Kree. Sie und ihre Einheit stehen unter starkem feindlichen Beschuss."

"Verdammt!!!! Colonel Boldt, brechen Sie unverzüglich auf."

"Ja..."

"Ich will mit!" Hannibal Smith sah ernst und kompromisslos aus.

"Dann gehen wir beide", erwiderte John und blickte seinem Ich tief in die Augen.

******


Die beiden Smiths und die Einheit 1 des Magellankommandos unter Colonel Boldt warten darauf, dass das letzte Symbol einrastete. Sie standen alle nervös auf dem Dorfplatz, so oder die Dorfmitte wurde der Ort, wo das Sternentor stand von dem Personal der Basis genannt. Hier ging es nicht nur darum den Gästen aus einer anderen Realität die Rückkehr zu ermöglichen, sondern auch um Kameraden in Not.

Das Wurmloch baute sich auf. Jeder der Anwesenden war jetzt ganz Soldat und auf seine Aufgabe konzentriert. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schritten sie in den wallenden Ereignishorizont.

Sechs Personen knieten im Wüstensand, halbkreisförmig vor dem Tor verteilt. Captain Stone überprüfte den Bewegungsmelder: "Sir, keine Insekten im Umkreis von 100 Metern."

John Smith erhob sich, dass war auch das Signal für alle anderen sich aus dem staubigen Wüstenboden zu erheben.

"Colonel Sie Major Jackson und Captain Stone sichern das Tor. Lieutenant Nuckles Sie kommen mit uns. Melden Sie sich nur wenn Gefahr droht. Wir müssen die Bugs nicht unnötig auf uns aufmerksam machen."

******


Der Vogel kreiste über die Wüste, immer auf der Suche nach Nahrung. Seine scharfen Augen erblickten drei potenzielle Opfer. Er schwang seine Flügel und schwebte elegant in den Luftströmen seiner Beute entgegen. Doch je näher er kam desto gewisser wurde ihm, das diese Beute zwar äußerst schmackhaft, aber leider zu groß für ihn war. Er krähte seinen Unmut laut hinaus und machte sich wieder auf den Weg, nach einer besseren Beute suchend.

"Sir, sehen Sie. Ein Vogel."

Nuckles sah freudestrahlend dem geierähnlichen Tier hinterher.

"Ich habe eine neue Tierart entdeckt, ich darf sie taufen."

Der Lieutenant warf sich stolz in die Brust. Der Blick den Hannibal seinem anderen Ich zuwarf, veranlasste diesen dazu die junge Frau zu rügen.

"Beherrschen Sie sich. Konzentrieren Sie sich auf ihre Aufgabe."

Wenige Minuten später kletterten die drei eine kleine Sanddüne hinauf, hinter der die Höhle lag in dem sich das Artefakt befand. Eng zusammen und flach auf dem Boden kauernd lagen sie auf der Spitze. Mit ihren Ferngläsern suchten sie die Umgebung der Höhle ab. Sie fanden Spuren eines Kampfes. Am Höhleneingang lagen zwei regungslose Körper. Männer aus Colonel Krees Einheit. Aber keine Überreste eines Insekts.

"Sie müssen überrascht worden sein. Aber wo sind die Leichen der beiden anderen Teammitglieder? Können Sie was erkennen, Lieutenant?"

"Nein, Sir. Keine Bewegung oder Wärmequellen in näherem Umkreis."

"Was ist mit den Daten des UAV's?"

"Meinen Sie die da?"

Hannibal deutete auf einen kleinen Vorsprung in der Felswand auf der mehrere Einzelteile der Flugsonde lagen.

"Verdammt, wenn das nicht nach einer Verhöhnung und nach eine Falle riecht bin ich nicht mehr John Smith."

Der Duft des Todes zog in die feine Nase des Vogels. Seinem Instinkt folgend hatte er die Beute doch weiter verfolgt. Er spürte, dass ihm jemand die Arbeit abnehmen würde sein Abendessen selber zu erlegen.

Irgendetwas war hier faul, das spürte sie und ihr Gespür hatte sie bisher noch nie betrogen. Sie roch förmlich die Gefahr die von diesem Ort ausging. Sina Boldt sah zu ihren drei Kameraden hinüber und konnte an ihren Gesichtern erkennen, dass es ihnen ebenso erging. Sie hörte wie sich Sand bewegte und ihr "Spinnensinn" schlug Alarm.

"In Deckung!!!!"

Sie warfen sich in den Sand und machten sich so flach wie möglich. Keine 10 Meter entfernt waren Ree´tou aus dem Sand hervor gekrochen unter dem sie sich schon die ganze Zeit versteckt haben mussten.

Der Befehl zum Feuern war überflüssig. Die P90 spuckten bereits ihre tödliche Munition den Bugs entgegen, bevor sie auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, diesen Befehl zu geben.

In einer stillen Sekunde dankte sie den Forschern, die, die Transphasenmodule entwickelt hatten damit man wenigsten erkennen konnte worauf man schoss. Die Körper der Ree´tou waren dazu imstande sich leicht in eine andere Phase zu versetzen.

Es waren Dutzende, eine kleine Flut aus Chitin die sich aus dem Erdinneren ergoss. Der Colonel analysierte die Lage und fasste einen Entschluss.

"Jackson, aktivieren Sie das Tor. Wir geben ihnen Feuerschutz."

Unter dem Deckungsfeuer ihrer Kameraden rannte der Major zum DHD. Hockte sich dahinter, um den Bugs keine leichtes Ziel zu bieten und taste nach den Symbolen und drückte sie. Es schien ihr wie Stunden bevor sie das letzte Symbol ertastet hatte, doch in Wahrheit sind nur Sekunden vergangen. Als der Ereignishorizont sich stabilisiert, sendete sie den GDO Code, damit die Selbstschussanlagen der Basis sie nicht in wandelndes Gehacktes verwandelten.

"Alles klar!" Sie stand auf und gab den beiden anderen nun Deckung, Boldt stieß Captain Stone durch das schimmernde Blau, dann rief sie den Major, dass auch sie sich zurückziehen solle und sie Ihr Deckung gibt. In den paar Sekunden die sie auf die Frau wartete sendete sie eine Funkbotschaft an die beiden Generäle.

"Team 1 an Team 2. Wir müssen uns zurückziehen, stehen unter starkem Beschuss. Halten sie durch, wir werden mit Verstärkung zurückkommen." Just in dem Moment als sie den Funkspruch abgesendet hatte sprang der Major durch das Tor und sie folgte ihr stehenden Fußes.
Kapitel 9 by Pandora
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John Smith stand mit seinem zweiten Ich und dem jungen Lieutenant vor dem Sockel, auf dem das sandfarbene Ei stand. Sie waren ohne große Zwischenfälle bis zur Höhle vorgedrungen. John ließ den Blick durch die Höhle schweifen, auch hier gab es keine Spur von Colonel Kree und dem anderen verschollenen Teammitglied. Vielleicht waren sie in Gefangenschaft geraten und wurden von den Insekten gefoltert.

"Sir! Sehen Sie hier."

Während Hannibal weiterhin das Artefakt in all seinen Einzelheiten musterte gesellte sich John zu Lieutenant Nuckles die etwas abseits auf dem Boden kniete und etwas Schimmerndes in der Hand hielt. Das Rangabzeichen eines Colonel's. Was war hier geschehen? War Colonel Kree das gleich zugestoßen wie Monate zuvor Major Kowalskey? Auch von ihr hat man nur das Rangabzeichen gefunden.

Was war hier geschehen? Würde er jemals eine Antwort darauf bekommen, geschweige denn seine vermissten Leute wieder finden? Er hoffte es inständig.

******


2 Stunden vorher, in der Höhle

Sergeant Waters kam in die Höhle gerannt. Er schwitzte am ganzen Körper. Angstschweiß vermischte sich mit dem Schweiß der Anstrengung. Colonel Kree hockte neben dem Höhleneingang. Ein Schuss der Ree´tou hatte ihr Bein gestreift und sie blutete ziemlich stark.

"Ma'am! Heinz und Sage hat es erwischt. Sie sind beide tot. Die Bugs kommen immer näher, ich konnte noch einen Funkspruch zur Basis absetzen. Ich hoffe das sie ihn empfangen haben."

Stefanie Kree schloss ihre Augen und sammelte kurz Kraft.

"Das wird er. Der Alte wird uns hier raus holen. Er wird niemanden seinem Schicksal überlassen."

"Das weiß ich Ma'am, trotzdem frage ich mich gerade, welcher Teufel mich geritten hat mich freiwillig für diesen Einsatz zu melden."

Sie lächelte leicht, während sie dem Mann in die Augen sah.

"Diese Frage stell ich mir nicht zum ersten Mal, Hank."

Ein Knirschen und das Klacken von Mandibeln waren aus dem Höhlengang zu hören.

"Sie kommen", stellte der 40jährige Sergeant überflüssig fest.

Die Entschlossenheit die aus den Gesichtern der beiden Soldaten sprach, sagte nichts anderes, als das sie sich niemals kampflos ergeben würden.

Sergeant Waters half seiner Teamleaderin hoch. Sie postierten sich an den Seiten des Ein- und ausgangs der Höhle. Bereit mit den letzten Resten ihrer Munition ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.

Sie nahmen beide das kurze weiße Leuchten hinter ihnen war und drehten sich herum. Noch in der Drehung wurden sie von einem blauen Energiestrahl getroffen. Kleine Elmsfeuer tanzten auf Krees Körper. Sie sackte bewusstlos zu Boden und bekam nicht mehr mit wie Sergeant Waters zwei weitere Male getroffen wurde und sich unter diesen Elmsfeuern auflöste, als habe er nie existiert. Der schlanke Körper der zu der Hand gehörte die, die Waffe bedient hatte beugte sich zu der übrig gebliebenen Person und riss ihr das Rangabzeichen von der Schulter, so wie er es schon einmal getan hatte, vor Monaten bei der anderen Frau. Dann warf er es in die Ecke, sicher, dass man es finden würde. Kniete sich neben die bewusstlose Frau und hielt sie am Arm fest, während er mit der anderen Hand das Amulett auf seiner Brust berührte und mit seiner Beute wieder in dem weißen Leuchten verschwand.

******


Höhle, Gegenwart

John Smith verstaute das Rangabzeichen in seiner Westentasche.

"Wir sollten hier besser nicht allzu lange bleiben, bevor die zurückkehren die das Chaos draußen angerichtet haben."

Hannibal nickte nur. Dann griff er mit beiden Händen nach dem Artefakt und packte es in seinen Rucksack.

"Macht nicht viel her, wenn es ausgeschaltet ist, oder?"

Der Mann aus einer anderen Realität erhielt darauf keine Antwort.

"Machen wir das wir hier wegkommen, ich hab schon zuviel Zeit in dieser..."

Hannibal Smith brach zusammen. Er biss sich auf die Lippen damit der Schmerz, der sich in seinem Körper ausbreitete, sich nicht lauthals seinen Weg nach draußen bahnte und sie möglicherweise verriet. Das musste also Sheppard durchgemacht haben, so fühlte sich also eine Phasenverschiebung an. Keine Erfahrung die man gerne zweimal machte. Mit all seiner Kraft und seinem Willen schaffte er es tatsächlich den Schmerz zurückzudrängen und wieder zu Sinnen zu kommen. Als er wieder klar sehen konnte, sah er in sein eigenes besorgtes Gesicht. Bevor John auch nur ein einziges Wort über die Lippen kam hatte er selbst das Wort ergriffen. "Mir geht es wieder gut, nicht allzu schlimm. Wir sollten uns jetzt aber wirklich beeilen von hier fort zu kommen", stöhnte er und der andere hob besorgt die Augenbraue.

"Wirklich?" fragte er nochmals nach bevor sie sich auf den Rückweg begaben. Er hielt ihm die Hand hin und half ihm hoch. Zusammen verließen sie die Höhle.

******


Zeitgleich, auf der Magellanbasis...

John Sheppard hasste diese Schmerzen. Er wusste nicht wie oft er diese Anfälle schon bekommen hatte und mit jedem Mal wurden sie schlimmer. Die Ärztin dieses Stützpunktes unternahm alles um seine Schmerzen zu lindern, doch je mehr Medikamente er zu sich nahm umso schlimmer schien es zu werden. Ohne es selber zu merken flüchtete sich sein Körper in die Bewusstlosigkeit.

Besorgt sah Schwester Flanigan in das Gesicht von Doktor Austin.

"Ich glaube nicht das er das noch lange durchhält, Ma'am."

"Das weiß ich selber Lieutenant, ich kann nur hoffen, dass der Alte sich beeilt."

******


Ihre Augen hatten sich so sehr an das Dunkel der Höhle gewöhnt, das die Sonne ihre Augen blendete, als sie aus dem Felsenloch heraustraten.

"Sir, sehen sie dort, das ist der Vogel von vorhin."

Das sollte der letzte Satz sein, den Lieutenant Jennifer Nuckles von sich gab. In der nächsten Sekunde starb sie an dem faustgroßen Energieball, der sich durch ihre Weste einen Weg zu ihrem Herzen bahnte. Das was von ihren Organen übrig war trat aus ihrem Rücken wieder aus und verteilte sich auf die beiden Generäle.

Die beiden Männer warfen sich zurück ins Dunkel und drückten sich so flach wie möglich an die Wand.

"Shit! Was war denn das?" Hannibal fluchte gerade so laut das nur John ihn hören konnte.

Die einzige Antwort die er erhielt war ein Gegenfluch.

"Wieso muss so eine Scheiße immer mir passieren? Wieso kann nie eine Mission glatt gehen, ist doch echt zum Kotzen." Dann lud John durch und hielt die P90 aus seiner Deckung und schoss blind.

"Diese Insekten kotzen mich ehrlich gesagt langsam aber sicher an!!!"

Dann griff er zum Funk.

"Team 2 an Team 1. Bitte melden!! Boldt melden Sie sich!! Der Funk scheint gestört zu sein"

Keine Antwort.

"Wenn ich raten dürfte, würde ich sagen die sind genauso überrascht worden wie wir. Wir sollten uns in die Höhle zurückziehen und auf unsere Verstärkung warten."

John Smith sah sich selbst ins Gesicht.

"Wollen wir hoffen, dass welche kommt."

Energieentladungen jagten an ihnen vorbei den Gang hinein.

Die beiden nickten sich zu und rannten los, immer nach hinten und blind feuernd.

Kurz vor der Höhle kniete sich Hannibal hin und zog 2 Handgranaten und einen Nähfaden, aus dem Verbandspäcken, aus der Weste. Er verband die beiden Splinte und vergrub die Granaten an den Wänden des Ganges. Sie waren kurz hinter einer Gangbiegung, so dass die Schüsse der Ree´tou sie vorerst nicht erreichen konnten.

Er stand auf, sah John grinsend an und meinte...: "Für den Fall, dass die sich hier her trauen."

Ihre kurze Flucht endete in der kleinen Kaverne. Das Podest wirkte ohne das Artefakt richtig leer. John und Hannibal ließen sich an den Seitenwänden neben dem Eingang fallen. Sie wischten sich gleichzeitig den Schweiß von der Stirn und fingen an zu lachen, als sie es bemerkten.

"Was glauben sie John, wie lange brauchen die um hier rein zu kommen?"

"Ich habe keine Ahnung. Wir können nur hoffen, dass sie lange brauchen", erwiderte John und lud seine Waffe. Sie warteten darauf, dass sich eines dieser Wesen zeigen würde.

******


Irgendwo im Orbit um M2X-901

Die Sterne strahlten hell. Doch ihr Schein reichte nicht aus das Schiff aus seiner Tarnung zu reißen, das sich seit ein paar Stunden in der Umlaufbahn befand. Hätte man durch das Tarnfeld hindurchsehen können, hätte man ein Schiff entdeckt das äußerlich einer Mischung zwischen einer Kugel und einer Pyramide glich. Der Rumpf bestand aus einer, nach oben hin abgeflachte Kugel. Auf der planen Fläche wuchs eine Pyramide empor. Wie groß dieses Schiff war, konnte man nur erahnen. Es bestand aus einem tiefschwarzen, leicht schimmernden Material. In einem Raum im Inneren des Schiffes stand ein jung wirkender Mann, der eine Frau auf eine Art Untersuchungstisch legte. Dann wandte er sich zu einem sargähnlichen Behälter zu, dessen Deckel aus Glas zu bestehen schien. Aus dem Inneren schimmerte es, als würde es aus Eis bestehen. Inmitten dieses "Eises" war ein Körper zu sehen. Dieser gehörte zu einer jungen Frau mit langen blonden Haaren. Das Haar war ganz glatt und am Ende zusammengebunden. Auf den Augen saß eine Art Brille, der Rest des Körpers war komplett in einem schwarzen Stoff eingekleidet der hauteng anlag und denselben schimmernden Effekt besaß wie die Hülle des Raumschiffes. An den Händen trug sie dicke Handschuhe, die wie angewachsen wirkten. Von der Hüfte an abwärts umgaben ihre Beine ein dünnes Exo - Skelett, die in Stiefeln endeten und die wie die Handschuhe angewachsen wirkten. Der Mann berührte mit seiner Hand eine kleine Schaltfläche auf der Oberfläche des Sargs, der Deckel versank in den Seiten und gab den Körper frei.

Mit einer seltsam verzerrten Stimme sprach er die Frau an. "Deine Zeit ist gekommen. Erhebe dich und diene mir."

Die Gläser der Brille glühten blau auf und sie bewegte sich.

"Du kennst deine Aufgabe. Geh und hilf ihnen."

Dann verschwand die Frau in einem weißen Glühen.

Sie wusste nicht wer sie war, sie wusste nur, dass sie ihrem Schöpfer zu dienen hatte und sie würde ihm dienen, auch wenn sie starb.

Sie materialisierte inmitten eine Wüste und das Display ihre Multifunktionsbrille deutete ihr denn Weg, gleichzeitig zeigte es 23 insektenartige Wesen, die ihre Datenspeicher als Ree´tou identifizierten, die eine Höhle an einem kleinen Berg belagerten. Dorthin musste sie. Ihre Sensoren identifizierten auch zwei menschliche Signale die sich im Inneren des Berges auf das Eindringen der Insekten vorbereiteten. Ihre Aufgabe war es, zu verhindern, das die Ree´tou Erfolg haben. Mit einem kurzen Gedanken aktivierte sie die Waffensysteme ihres Kampfanzuges und rannte los. Im Laufen hob sie beide Arme und feuerte kurze kontrollierte Stöße. Jede dieser Salven fand ihr Ziel in einem der Insektenkörper. Sie stoppte ihren Lauf und blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Kopf drehte sich. Sie suchte nach neuen Zielen. Zwei der Ree´tou waren in die Höhle eingedrungen, ihre Berechnungen ergaben, dass die beiden Menschen mit ihnen fertig werden würden. Ihre Sensoren entdeckten in einiger Entfernung eine Ansammlung Naquadah, das Sternentor. Die Energieentwicklung ließ darauf schließen, dass sich gerade ein Wurmloch aufbaute. Nur einen Sekundenbruchteil später registrierte sie mehrere menschliche Lebenszeichen. Die insektoiden Lebenszeichen verschwanden in immer schnellerer Folge von ihrem Sensorendisplay. Sie entschied, dass ein Eingreifen ihrerseits nicht mehr nötig ist und kontaktierte ihren Schöpfer. Kurz darauf verschwand sie, wie sie erschienen war.

John und Hannibal starrten wie gebannt in den Gang hinein. Sie hörten Kampflärm von draußen.

"Ob das die Verstärkung ist?", fragte der Andere.

"Ich will es hoffen."

Der Waffenlärm verstummte und kurz danach hörten sie das charakteristische Klacken von Greifklauen auf dem Boden. Zwei Ree´tou stürmten den Gang in Richtung Höhle und starben in der provisorischen Minenfalle die Hannibal Smith installiert hatte. Die Explosion verursachte eine Wolke aus Staub, Chitin und inneren Organen der Insekten. Nachdem der Staub sich gelegt hatte standen die Männer auf und bahnten sich ihren Weg nach draußen. Die Explosion hatte den Gang zum Glück nicht einstürzen lassen.

Sie standen im Zugang zum Höhlensystem und sahen wie sich der Vogel, dem sie kurz vorher begegnet waren, sich an einem der toten Ree´tou genüsslich tat.

"Hören sie noch was, John?"

"Nein, ich werde versuchen einen Funkkontakt herzustellen."

Er wischte den feinen Staub von seinem Funkgerät und betätigte die Sendetaste. "Hier spricht John Smith. Bitte melden!"

Es knackte und rauschte und wider Erwarten bekam er sogar eine Antwort.

"Hier ist Boldt, Sir. Schön Sie zu hören. Mein Team und ich sind gerade mit Verstärkung eingetroffen und haben die Bugs am Tor eliminiert. Wir machen uns umgehend auf den Weg zu ihnen." Er hielt inne. Sah sein anderes Ich mit einem fragenden Blick an und antwortete.

"Sagten Sie gerade, dass Sie eben erst eingetroffen sind?"

"Ja, Sir."

Mehr zu sich selbst, als ins Funkgerät sagte er: "Wer zum Teufel hat dann hier aufgeräumt?"

"Sir?", kam die fragende Stimme des weiblichen Colonel's.

"Schon gut. Wir haben hier drei Leichen. Bringen sie genug Leute mit, damit wir sie abtransportieren können."

"Verstanden, Sir! Wir sind unterwegs."

Die beiden Generäle sollten nicht lange auf Colonel Boldt und ihre Leute warten. Gemeinsam verstauten sie die Toten in die Leichensäcke und trugen sie zum Tor. John Smith fragte sich immer wieder, wer ihnen geholfen hatte und was mit Colonel Kree und Sergeant Waters passiert ist. Das waren wieder zwei Fragen auf seiner Liste derer, die er unbedingt beantwortet haben wollte.

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Kurze Zeit später, Magellanbasis...

Der Raum in dem sich die beiden Smiths befanden, war der Raum in dem sich das wichtigste Gerät dieser Basis befand, das Zero - Point - Modul.

Von der Halterung liefen zwei dicke Kabelstränge zu einer provisorisch Halterung für das Artefakt. Man spürte förmlich wie die Energie knisterte. Die beiden Männer sahen richtig gefährlich und verwegen aus, aufgrund des Zeitdrucks hatten sie noch keine Gelegenheit sich zu duschen oder umzuziehen.

Nachdem die Einsatzgruppe das Tor passiert hatte, wurde das Artefakt in diesen Raum gebracht und Colonel Sheppard wurde aus der Krankenstation geholt, gegen Anraten der Ärztin. Sie hatten den Colonel mit Aufbaumitteln und Schmerzdämmern soweit transportfähig gemacht, dass er nichts von dem mitbekam, was um in rum passierte.

Colonel Boldt und ihr Team sicherten den Zugang, das niemand die Arbeiten störte.
Die Techniker überprüften ein letztes Mal die Verbindungen und gaben dann ihr OK.
John und Hannibal Smith sahen sich ein letztes Mal an und wünschten sich alles Gute für ihre weitere Zukunft. Dann zogen sich die Menschen dieses Universums an die äußere Wand zurück. Hannibal Smith hielt John Sheppard unter den Armen, mit einem letzten Blick in die Richtung seines anderen Ichs, schaute nochmals in die Runde und danke den Menschen die ihm und Colonel Sheppard die Rückkehr in ihr eigenes Universum ermöglichten.

"Wir sollten das Teil vernichten, bevor es noch mehr Unheil anrichtet", sprach er kurz, nahm die Hand des Colonel's und legte sie auf das Artefakt. Ein kleiner Strahl schoss daraus hervor in Richtung des ZPM's, kurz darauf baute sich das schützende Kraftfeld auf und wenige Sekunden später waren die beiden Männer verschwunden.

Das Kraftfeld und der Strahl verschwanden und es wirkte wieder so leblos wie zuvor.
Die Stille die sich ausbreitete wirkte gespenstisch. Der General trat vor und drehte sich zu den anderen Anwesenden herum.

"Das sollten wir. Ich befehle, dass dieses Artefakt zerstört wird. Ich kann und will nicht riskieren, dass wir uns eines Tages aus Versehen in einem fremden Universum wieder finden und um unser Überleben kämpfen müssen. Unsere eigene Zukunft zu verhindern fordert uns schon genug."

Dann bahnte er sich seinen Weg durch die paar Menschen und war durch die Tür verschwunden.

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Höhle auf Serania

John Hannibal Smith schaute nochmals zurück, hinter ihm das helle Licht war verschwunden. Nichts deutete darauf, dass sie sich in einem anderen Universum befunden hatten. Das leise Stöhnen Johns brachte ihn wieder in das Hier und Jetzt. Vorsichtig legte er ihn auf den Boden der Höhle, kontrollierte seine Vitalfunktionen und stellte fest, dass es ihm trotz der Verletzungen den Umständen entsprechend gut ging, soweit er es als Nichtmediziner beurteilen konnte.

"War das die Höhle auf Serania? Oder vielleicht eine erneute andere Realität", fragte er sich, während seine Blicke die Umgebung nach Anhaltspunkten absuchte. Das knacken seines Funkgerätes lies ihn aufhorchen.

"General Smith! Bitte melden!", vernahm er die Stimme Capitan Friedrichs.

John betätigte den Rufknopf: "Captain, schön ihre Stimme zu hören. Verdammt gut. Offensichtlich konnten sie die Probleme auf der Pegasus beheben."

"Wir versuchen sie schon seit Stunden zu erreichen und ja, General, dank Doktor McKay."

"Doktor McKay?"

"Er gehört zu den Leuten aus Atlantis die wir auf dem Planeten gefunden haben. Ich hoffe es ist ein Lieutenant Colonel Sheppard bei ihnen Sir."

General Smith blickte auf den Mann der mit einem Verband um den Kopf bleich auf dem Boden lag.

"Ja, er braucht Hilfe. Es geht ihm nicht gut."

"Wo befinden sie sich?"

"Wenn ich mich nicht irre, in der Höhle auf Serania oder wie der Planet hier heißt", beantwortete er die Frage seines Offiziers.

"Bleiben sie wo sie sind wir beamen sie an Bord", antwortete Captain Friedrichs und ein gleisender Lichtstrahl erfasste die beiden Männer und materialisierte sie auf der Brücke der Pegasus.

Doktor Beckett erwartete sie bereits und brachte beide Männer sofort auf die Krankenstation des Schiffes.
Kapitel 10 by Pandora
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"Schlafen, nur schlafen", dachte der General und schloss die Augen. Die Erlebnisse der letzten Tage und Wochen zollten ihren Tribut.

Captian Friedrichs betrat die Krankenstation und betrachtete die beiden Männer die ruhig atmend in ihren Betten lagen.

"Es geht beiden gut", sprach Doktor Beckett den jungen Offizier an und klappte die medizinischen Unterlagen des Generals zu. Captain Friedrichs nickte und verließ die Krankenstation. Während er schon halb zur Tür heraus war, drehte er sich nochmals um "...informieren Sie mich bitte, wenn der General wach ist?"

"Mach ich", antwortete Doktor Beckett und wand sich wieder seinen beiden Patienten zu.

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3 Stunden später

Langsam erwachte John. Sein Kopf schmerzte, die Medikamente schlugen nicht wirklich an und irgendwie hatte er das Gefühl von einem Pferd getreten geworden zu sein.

"Man, was zum Henker hat mir Carson da nur gespritzt?", fragte er sich und blickte sich um. Das leise Schnarchen aus dem Nachbarbett brachte ihn zum lächeln. General Smith lag mit leicht geöffnetem Mund in seinem Bett und holte offensichtlich mehrere Tage Schlaf nach. "Schön wenigstens einer der sich nicht mit Schmerzen herum plagen muss", resignierte er und versuchte erneut die Augen zu schließen.

Es klopfte an der Tür und John schaute auf. Teyla und Ronon standen im Türrahmen und nickten ihm aufmunternd zu.

"Schön sie wieder unter den Lebenden zu sehen", begrüßte ihn Teyla und das leichte Kopfnicken Ronon's bestätigte das Gesagte.

"Wir dachten, wir haben..."

"...so schnell verlieren sie mich nicht. Aber wenn diese Kopfschmerzen nicht bald aufhören, könnte es noch dazu kommen", vollendete er Teylas Satz noch bevor sie ihn zu Ende sprechen konnte.

"Wie lange bin ich eigentlich schon hier und wo bin ich?"

"Ein paar Stunden. Sie befinden sich an Bord der Pegasus auf der Krankenstation und wir sind auf dem Weg nach Atlantis", beantwortete Doktor Beckett seine Fragen und trat an sein Bett. Das Stethoskop war kalt und ein leichtes Frösteln lief John den Rücken hinunter.

"Sie hätten es wenigstens etwas anwärmen können", beschwerte sich John. Doktor Beckett setzte ein spitzbübisches Lächeln auf "...stellen Sie sich nicht so an. Ich denke Sie sind Soldat, da sollte Sie doch Kälte nicht stören."

"Tut es auch nicht, aber..."

"Atmen Sie tief durch", unterbrach Doktor Beckett Johns Fragerei. John holte tief Luft und atmete danach aus.

"Alles in Ordnung soweit." Doktor Beckett schrieb das Untersuchungsergebnis in die Unterlagen. "Sie brauchen noch etwas Ruhe. Die Schwester wird sich noch etwas Blut holen und dann sind wir fertig", drehte sich um und wollte das Krankenzimmer verlassen.

"Wie lange war ich weg?", fragte John und blickte dabei seine Kameraden fragen an.

"2 Tage", antwortete Ronon "...wir haben Sie überall gesucht. Sie waren einfach weg. Die Höhle wurde durch ein Kraftfeld geschützt, durch welches wir nicht zu ihnen gelangen konnten. Rodney hat alles versucht, aber wir hatten keine Möglichkeit..."

"Schon gut." John legte sich zurück und schloss die Augen.

"So genug", erwiderte Doktor Beckett und blickte Ronon ernst an. "Sie brauchen noch Ruhe Colonel. Wir sind noch eine Weile unterwegs und es ist Zeit genug alle ihre Fragen zu beantworten."

"Doktor McKay?"

"Der arbeitet am System der Pegasus, es gibt immer noch einige Probleme. Aber wir sind sicher..."

"Genug", unterbrach Carson das Gespräch und schob die beiden aus der Tür.

"Wir kommen später noch mal nach Ihnen schauen", verabschiedeten sich die beiden und verließen mit dem Arzt das Krankenzimmer.

"Doktor", rief John Doktor Beckett hinterher "Ist alles in Ordnung?"

Der Mediziner drehte sich langsam um: "Laut dem Krankenbericht, den mir netterweise Doktor Austin mitgegeben hat, haben sie durch die Ruhigstellung die Gehirnerschütterung einigermaßen gut überstanden, doch die Medikamente werden noch etwas nachwirken und ich kann noch nicht sagen, welche Auswirkungen sie auf ihren Organismus haben werden", erwiderte der Arzt und verließ die Krankenstation.

"Ärzte", vernahm er die Stimme aus dem Nachbarbett.

"Sie sind wach General?"

"Ja, schon eine Weile. Jetzt wissen sie, warum ich mich nicht gern untersuchen lasse. Die Halbgötter in Weiß haben viel zu viel Macht."

John lächelte "...stimmt", antwortete er und schloss die Augen.

******


Einige Stunden später

John öffnete die Augen, sein Blick ging erneut zum Nebenbett, es war leer. Offensichtlich hatte der General die Krankenstation verlassen. Ein durchdringendes Knurren seines Magens sagte ihm, dass er Hunger hat. Doch weder die Schwester noch der Doktor reagierten auf seine Rufe. Also stetzte sich John aufrecht in sein Bett. Es drehte zwar noch, doch wenn er es langsam anging würde er sicherlich etwas Essbares auf diesem Schiff finden. Hier musste es ja schließlich auch eine Kantine geben.

Vorsichtig setzte er seine Füße auf den Boden, die ihm natürlich den Dienst versagten. "Verdammt", fluchte er leise und stützte sich an der Bettkante ab. Langsam zog er sich nach ob und stellte fest, dass er mit dem Hemdchen welches seinen Körper umhüllte auf keinen Fall aus der Krankenstation gehen konnte. Suchend schaute er sich um und fand auf dem Stuhl neben seinem Bett seine Kleidung. Er zog sie an und wankte auf unsicheren Füssen aus der Krankenstation. Das durchdringende Geräusch des Alarms störte ihn empfindlich. Aber offensichtlich musste es etwas wichtiges sein, denn Militärangehörige hasteten durch die Gänge der Pegasus und beachteten ihn nicht. Irgendwie hatte er es dann doch geschafft die Kantine des Schiffes zu erreichen. Sie war leer, nur im hinteren Teil bemerkte er General Smith der gerade hastig seine Tasse Kaffee austrank. Er blickte auf und blickte in das bleiche Gesicht des Colonels.

"Sollten Sie nicht im Bett sein?", und stellte die Tasse auf das Tablett neben der Tür.

"Schon. Aber ich habe Hunger", und blickte dem General hinterher der mit schnellem Schritt in Richtung Kommandozentrale ging.

"Was ist eigentlich los", rief er ihm noch nach.

"Wir verlassen gleich den Hyperraum", antwortet eine Stimme hinter ihm. John dreht sich um und blickte in das erzürnte Gesicht Doktor Becketts.

"Ich gebe es langsam auf. Meine Patienten sind eine ausgesprochene ungeduldige Spezies. Man kann sie einfach nicht auf der Krankenstation halten ohne sie ruhig zu stellen, denn sonst rennt man ihnen pausenlos hinterher."

"Ich hatte einfach nur Hunger und da keiner reagierte, habe ich mich halt selbst entlassen", antwortete John unschuldig und lies sich widerstandslos zurück bringen.

"Ich möchte Sie nochmals untersuchen und wenn soweit alles in Ordnung ist, können Sie von mir aus ihren Dienst wieder aufnehmen. Doch gesund, dass sind Sie bei weitem noch nicht. Im Moment wird jeder gebraucht. Wenn wir wieder in Atlantis sind, werden Sie sich bei mir auf der Krankenstation melden. Die Medikamente, die ihnen Doktor Austin gegeben hat, sind noch immer in ihrem Blutkreislauf und die Blutwerte sind ausgesprochen schlecht."

"Okay Doc, ich melde mich", antwortete John. Doktor Beckett schmunzelte, "...dann wären Sie der erste meiner Patient, der dies ohne weitere Aufforderung machen würde."

John setzte eine unschuldige Miene auf und lies die Abschlussuntersuchung über sich ergehen.

******


John betrat die Brücke der Pegasus und General Smith blickte vom Kommandosessel in seine Richtung.

"Lieutenant Colonel, schön dass Sie endlich wieder auf den Beinen sind. Wie geht's? Sie sehen noch etwas blass um die Nase aus."

"Sie aber auch, Sir. Mir geht es gut", antwortete John. Teyla und Ronon standen hinter dem Kommandostuhl und nickten ihm kurz zu. Die Tür öffnete sich und ein hektischer McKay betrat, gefolgt von mehreren Technikern die Kommandobrücke.

"Wer zum Henker hat das nur zusammengepfuscht? Kein Wunder das es Fehlfunktionen im Hyperantrieb gibt. Man sollte kontrollieren, ob alle Kristalle an ihrem Platz sind bevor man das Raumschiff in den Hyperraum steuert. Die Anzeigen sind immer noch nicht so wie ich sie haben möchte und wenn nicht wieder ein fataler Fehler im Hyperantrieb auftreten soll, dann sollten wir ganz schnell die Fehler beseitigen. Kann doch nicht so schwer sein oder?", wetterte er und rannte fast John um. Plötzlich blieb er abrupt stehen und drehte sich um.

"Oh! Colonel...schön das Sie wieder auf den Beinen sind. Ich..." Rodney verbesserte sich "...wir haben uns Sorgen gemacht" und drehte sich zu Teyla und Ronon.

"Wo zum Teufel waren Sie, wir haben Sie überall gesucht", platzte es aus Rodney heraus. Er hätte sich gleichzeitig ohrfeigen können, warum musste er immer so patzig reagieren. John zeigen, dass er ihn vermisst hat und sich um ihn sorgte, würde er nie.

"Danke Rodney, es freut mich auch Sie zu sehen", antwortete John.

Rodney blickte John etwas verdutzt an und verschwand mit den Technikern. General Smith drehte sich zu John.

"Ist der immer so?"

"Ja", antworteten John, Teyla und Ronon gleichzeitig. General Smith begann laut zu lachen.

"Wie kann man ihn nur ertragen?"

"In dem man ihn ignoriert. Funktioniert zumindest manchmal", antwortete John lächelnd.

"General!"

"Ja Captain"

"Wir verlassen den Hyperraum"

"Gut! Melden sie uns in Atlantis an, nicht das sie uns für Wraith halten", befahl der General und stand auf. Er trat an das Panoramafenster und blickte auf den tiefblauen Planeten in dessen Orbit zu gerade angekommen waren. "Fast wie die Erde", sinnierte er, als er die Stimme einer Frau vernahm.

******


Atlantis

"Ma'am!"

"Ja!", Elizabeth Weir drehte sich um.

"Wir werden von einem Captain Friedrichs von der Pegasus gerufen"

"Pegasus?"

"Ja Ma'am! Wir haben seit kurzer Zeit Kontakt mit einem unbekanntem Schiff im Orbit um Atlantis"

"Okay, geben Sie ihn mir!"

Hier ist Doktor Elizabeth Weir. Mit wem spreche ich."

"Hier ist General John Smith an Bord der Pegasus."

"General Smith? Pegasus? Sir, man hat uns nicht informiert, dass Sie kommen."

"Schon klar Doktor Weir. Wir sind der leuchtende Punkt auf ihrem Bildschirm den sie nicht identifizieren konnten. Wir würden gern bei ihnen andocken, unser Schiff bedarf noch einiger Modifizierungen bevor es weiter zur Erde fliegen kann. Außerdem haben wir noch ein paar Passagiere, die sie sicherlich gern wieder sehen möchten. Doktor Beckett lässt ausrichten, er benötigt ein medizinisches Team für Lieutenant Colonel Sheppard."

"Natürlich können Sie andocken. Wie geht es Colonel Sheppard?" fragte Doktor Weir und ertappte sich dabei, ihre Gefühle offen zu zeigen.

"Den Umständen entsprechend gut", antwortete Doktor Beckett aus dem Hintergrund. Erleichterung machte sich in Elizabeth breit.

"Medizinisches Team in den Landebereich", wies sie an und begab sich danach ebenfalls dort hin um General Smith zu begrüßen. Ihre Gefühle musste sie noch eine Weile unter Kontrolle halten. Die meisten auf der Basis ahnten etwas, doch niemand wusste etwas Genaues. So sollte es auch bleiben, zumindest vorläufig.

******


Als sie den Landebereich betrat kamen ihr bereits Teyla, Ronon und Doktor Beckett entgegen die John auf einer Krankentrage gelegt und zur Krankenstation bringen wollten. Liz lächelte und ein kurzes Nicken Johns bestätigte ihr das es ihm gut ging.

Ein graumelierter Mann, mit leichtem Bauchansatz und blassem Gesicht kam ihr entgegen, gefolgt von Rodney McKay der pausenlos auf ihn einredete. Doktor Weir bemerkte den genervten Gesichtsausdruck und ging ihm entgegen.

"General Smith! Ich begrüße Sie in Atlantis. Ich bin Doktor Elizabeth Weir, Leiterin der Atlantisstation", versuchte Doktor Weir Rodney davon abzuhalten weiter auf den General einzureden Dankbar endlich von diesem nervenden Wissenschaftler befreit zu sein reichte er ihr die seine entgegen.

Elizabeth hatte General John Smith nur zweimal auf der Erde gesehen. Die leicht ergrauten Haare hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht an ihm bemerkt und als sehr resoluten Mann kennen gelernt, der ähnlich wie General O´Neill die Dinge die das Stargatecenter angingen handhabte. Elizabeth wusste nur, dass der General auf einer geheimen Mission im Orionsystem unterwegs war und als verschollen galt. Ihn gesund zu sehen wird auch die Verantwortlichen auf der Erde erfreuen.

"Danke" und leicht nach vorn gebeugt, fast flüsternd "...könnten Sie mir bitte diese Nervensäge vom Hals halten", fragte er flehend.

Doktor Weir lächelte, sie wusste was der General meinte und wand sich Rodney zu.

"Doktor McKay, nun lassen Sie unseren Gast doch erst einmal zu Atem kommen."

Rodney blickte sie mit einem erstaunten Gesichtsausdruck an. "Ich habe doch nur ...", plusterte sich Rodney auf und noch bevor er weiter sprechen konnte "...die Techniker sind bereits auf dem Weg und Sie können sofort mit den Modifizierungen beginnen", erklärte Doktor Weir und schob ihn sanft in Richtung "Pegasus".

"Danke, ich habe eh nicht verstanden was er mir da erklärt hat", bedankte sich der General und folgte Doktor Weir in den Kommandobereich von Atlantis. Beeindruckt von der Größe und der Technik schaute er sich um und Doktor Weir erwies sich als gute "Fremdenführerin", obwohl sie mit ihren Gedanken eigentlich wo anders war. Der General bemerkte den Blick "...er wird wieder gesund", sagte er unvermittelt als sie sich auf einem der Balkone des Außenbereiches befanden.

"Sieht man es so deutlich?", fragte Elizabeth leicht errötend.

"Ja, man sieht es. Halten Sie ihn fest, ich weiß von was ich spreche. Ich geh jetzt besser in die Krankenstation. Doktor Beckett wird schon auf mich warten."

Die Tür schloss sich hinter ihm und Elizabeth war allein.

******


Doktor Beckett saß an seinem Schreibtisch und bearbeitete gerade die Unterlagen die er für General Smith zusammengestellt hatte, als der General neben im stand.

"Wie lange noch?", fragte er den Arzt unvermittelt. General Smith hasste es im Dunklen gelassen zu werden. Er wusste dass er eine Krankheit in sich trug, die ihm das Leben kosten konnte.

"Kann ich nicht sagen...", beantwortete er die Frage des Generals, "…ich habe mir Ihre Befunde durchgelesen. Sie wissen, dass das Virus derzeit inaktiv ist und somit im Moment Ihre kein Grund zur Sorge besteht. Also wollen wir hoffen, dass es auch so bleibt bis wir eine Therapie finden, die die Krankheit heilt oder zumindest aufhält. Ich habe die Unterlagen für Sie fertig gemacht. Ich weiß dass sie eine Familie haben. Sie sollten die Zeit nutzen, die Ihnen noch bleibt."

"Danke Doktor", erwiderte der General und ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund, obwohl er genau wusste, dass er ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte.

General Smith reichte Doktor Beckett die Hand und verabschiedete sich von ihm.

"Ich werde mich noch von den anderen verabschieden und danach auf die Erde zurückkehren." Dann verließ er die Krankenstation. Beckett blickte ihm noch eine Weile hinterher.

******


General Smith stand auf der Balustrade und schaute auf das Gate. Es sah aus wie auf der Erde nur der Ring und die Chevrons waren anders. Gleich würde er durch dieses Gate nach Hause zurückkehren und endlich seine Familie in den Arm nehmen können. Er würde den Rat Doktor Becketts befolgen und mehr Zeit mit ihnen verbringen.

Doktor Weir trat neben ihn "...Sie wollen uns schon wieder verlassen?"

"Ja, auch wenn Atlantis eine beeindruckende Stadt ist. Ich bin schon zu lange unterwegs."

"Sie haben Familie?"

"Ja und ich glaube die wartet bereits."

Doktor Weir verstand was er meinte. Der General dreht sich zu ihr um: "...ich habe Ihre Berichte gelesen und bin beeindruckt von Ihrer Arbeit, die Sie und Ihr Team hier leisten. Mir ist auch bekannt, dass Atlantis in Gefahr ist. Colonel Caldwell ist mit der "Daedalus" im Orbit und übernimmt die Sicherung aus dem Weltall. Die "Pegasus" wird dank ihrem Doktor McKay und Hermiod für die Verteidigung von Atlantis zur Verfügung stehen und außerdem werden meine Leute ihrem Kommando unterstellt. Major Coburn und SG 2 habe ich Lieutenant Colonel Sheppard unterstellt. Wir werden weiter Hilfe für die Verteidigung schicken. Doch die Erde hat mit einem ebenso gefährlichen Gegner zu tun und es könnte schwierig werden. Mal sehen was ich machen kann."

Elizabeth reichte General Smith zum Abschied die Hand "...es war schön Sie wieder zu sehen.

Doktor Beckett war inzwischen mit Colonel Sheppard in den Gateraum gekommen und überreichte ihm die Unterlagen für die Ärzte auf der Erde. Er nickte ihm aufmunternd zu und beobachtete wie er die Treppe hinunter ging. Der General drehte sich nochmals um: "...Colonel Sheppard", rief er und winkte ihn zu sich. Gemeinsam gingen sie auf das Gate zu.

"Sie wissen, dass sie Sie liebt?", fragte er unvermittelt und brachte John damit in Verlegenheit. Er drehte sich um und schaute auf die Frau die mit verschränkten Armen auf dem Balkon stand.

"Ich weiß", antwortete er.

"Dann sollten Sie es ihr sagen und sie festhalten, mein Junge", schmunzelte John und verabschiedete sich und trat durch das Gate.

John stand noch eine Weile vor dem Gate und dachte nach. Elizabeth war inzwischen die Treppe hinunter gekommen und berührte ihn an der Schulter.

"Ein beeindruckender Mann." John nickte kurz.

"Ich hab mir Sorgen gemacht, als du..." John legte seinen Finger auf ihre Lippen.

"Ich bin da", sagte er und küsste sie. Es war ihm in diesem Moment egal, dass die anderen zuschauten.

Ende
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