Farewell by Xily
Summary: "Ich hätte mit zum Fischen gehen sollen", meinte Rodney plötzlich und John schaute ihn erstaunt an. Er hatte gehört, dass Rodney die Verabredung mit Carson abgesagt hatte, hatte aber nicht mehr näher darüber nachgedacht und nun wurde ihm klar, dass dies ein Punkt sein musste, der den Kanadier sehr belastete.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Rodney McKay
Genre: Friendship
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1301 Read: 3166 Published: 25.12.10 Updated: 25.12.10

1. Farewell by Xily

Farewell by Xily



Short-Cut: "Ich hätte mit zum Fischen gehen sollen", meinte Rodney plötzlich und John schaute ihn erstaunt an. Er hatte gehört, dass Rodney die Verabredung mit Carson abgesagt hatte, hatte aber nicht mehr näher darüber nachgedacht und nun wurde ihm klar, dass dies ein Punkt sein musste, der den Kanadier sehr belastete.
Spoiler: -
Charaktere: McKay, Sheppard
Kategorie: Friendship
Rating: PG-13
Author's Note: Tjaja…was soll ich sagen? Warum müssen eigentlich immer die Ärzte sterben? Die Folge war so traurig, als Carson starb *schnuff* Und Rodney war wirklich süß
Widmung: Für den lieben Carson…I'll miss you :)
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Büdde: Feff@gmx.de

Farewell


Es war gerade früher Morgen, als Rodney am Pier von Atlantis stand und sich den Sonnenaufgang anschaute. Er war lange nicht mehr hier gewesen, zuletzt hatte er hier gestanden, kurz nachdem Carson gestorben war und seitdem hatte er es vermieden hier heraus zu kommen.
Carson war sein Freund gewesen, wenn nicht sogar sein bester und dieser Verlust zerrte immer noch hart an ihm.
Ja, auch er, Dr. Rodney McKay, hatte eine weiche Seite und auch, wenn er stets versuchte, diese nicht allzu oft zu zeigen, so kam sie trotzdem immer wieder hervor.
Sonst schämte er sich dafür, aber Beckett hatte es nicht verdient, dass er sich dafür schämte, um ihn zu trauern und es auch zu zeigen.
Die Freundschaft fehlte ihm, obwohl ihm das noch nie so bewusst gewesen war. Er war von jeher gern zu Carson gekommen und sie hatten nach einiger Zeit auch häufiger ihre Freizeit miteinander verbracht. Nun fehlte all das und es tat ihm weh, dass er nicht vorher schon gesehen hatte, wie wichtig ihm der Schotte war.
Ihm fiel wieder dieser Spruch ein, der sagte, dass man erst wusste, was man gehabt hatte, wenn man es verloren hatte. Es stimmte und dieses Wissen schmerzte.
Immer wieder fragte er sich, wieso er nicht einfach mit zum Fischen gegangen war.
Sicher, in dem Moment war ihm sein Date wichtiger erschienen, aber die Verabredung mit Carson war bereits länger festgestanden und er hätte es tun sollen.
Ich habe es nicht getan und nun ist er tot, dachte er und wusste gleichzeitig, dass er so nicht denken sollte. Alle hatten ihm das gesagt. Es war nicht seine Schuld.
Aber er konnte trotzdem die Schuldgefühle nicht loswerden und dies zeigte ihm nur allzu deutlich, dass er es eben doch bereute, nicht mit zum Fischen gegangen zu sein. Egal, was jeder sonst zu ihm sagte.
Er schreckte zusammen, als plötzlich eine Person neben ihm auftauchte und drehte den Kopf, um zu sehen, wer es war. John Sheppard stand neben ihm und sah ihn kurz an, bevor er den Blick auf die Weite des Ozeans richtete.
"Was tun Sie hier draußen?", fragte John mit neutraler Stimme, obwohl er bereits eine Vermutung hatte, aber er wollte, dass Rodney es auch wirklich aussprach.
"Ich denke nach."
Über diese Äußerung und die Ehrlichkeit, die dahinter steckte, überraschte John, da Rodney in letzter Zeit sehr verschlossen gewesen war und nicht viel raus gelassen hatte.
Der Tod von Carson hatte sie alle mitgenommen, aber Rodney war seitdem einfach nicht mehr der Gleiche und John fing langsam an sich Sorgen darüber zu machen.
"Worüber denken Sie nach?"
"Über Carson." Auch diese Antwort kam sofort und John war auch darüber überrascht.
Hatte McKay beschlossen, ab heute nicht mehr so verschlossen zu sein?
Er hatte bereits überlegt, ob er Kate Heightmeyer Bescheid geben sollte, aber er wollte Rodney Zeit lassen und erst selbst mit ihm sprechen.
Er hatte nicht erwartet, dass der Wissenschaftler derart auf den Tod von Beckett reagieren würde, aber das lag nur daran, dass man von Rodney so etwas nicht gewohnt war.
"Er fehlt Ihnen, oder?", fragte er daher und stellte fest, dass es ihn Überwindung kostete, die Frage zu stellen.
Er nannte zwar McKay seinen Freund, aber trotzdem hatten die Beiden selten so ernste Gespräche geführt und es war eine seltsame und neue Situation.
Rodney nickte nur und sagte dieses Mal nichts. Es wunderte John nicht, dass Carson eine Lücke hinterlassen hatte, da ihm schon länger aufgefallen war, dass sich die beiden Männer gut verstanden hatten.
Man konnte auf Atlantis gute Freunde brauchen und Rodney war ein schwieriger Mensch und hatte nicht viele dieser Freunde, aber Beckett war einer davon gewesen.
"Ich hätte mit zum Fischen gehen sollen", meinte der Wissenschaftler plötzlich und John schaute ihn erstaunt an.
Er hatte gehört, dass Rodney die Verabredung mit Carson abgesagt hatte, hatte aber nicht mehr näher darüber nachgedacht und nun wurde ihm klar, dass dies ein Punkt sein musste, der den Kanadier sehr belastete.
"Sie sollten an so etwas nicht denken", sagte er, aber Rodney schüttelte den Kopf.
"Es ist aber genau der springende Punkt. Wären wir Fischen gegangen, dann wäre er nicht zu dem Zeitpunkt in Atlantis gewesen und hätte auch nicht operieren können. Er wäre nicht gestorben."
Rodney sah ihn ernst an und zum ersten Mal konnte John sehen, wie sehr sein Gegenüber wirklich darunter litt. Er war kein Psychologe, aber er konnte sich vorstellen, dass es qualvoll war, mit so einer Gewissheit zu leben.
"Selbst wenn Sie fischen gegangen wären, hätten wir vermutlich nach Carson gerufen. Er war der beste Arzt und wäre gekommen."
Daraufhin sagte Rodney nichts und Sheppard wusste, dass er sich erst einmal mit dieser Version anfreunden musste.
John konnte nicht sagen, wie es gelaufen wäre, wenn die beiden Männer tatsächlich fischen gegangen wären und vielleicht hätten sie auch nie nach Carson gerufen, aber es war eine mögliche Option und sie hätte auf dieselbe tragische Weise enden können.
"Sie sollten nicht über Möglichkeiten nachdenken, Rodney. Atlantis ist eine gefährliche Stadt und Carson wusste das. Er war gerne hier. Daran sollten Sie denken und nicht, was alles hätte anders laufen können."
Rodney nickte nur. "Ich weiß." Doch etwas wissen und etwas tun war was vollkommen Anderes und beide wussten das. Es würde vermutlich nur Zeit brauchen.
Zeit heilte bekanntlich alle Wunden und in dieser Zeit brauchte man Freunde.
John wusste das und deswegen tat er etwas, was er noch nie zuvor bei McKay getan hatte.
Er legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte diese.
"Sie haben einen Freund verloren, Rodney, aber Sie haben hier noch mehr Freunde. Wir helfen Ihnen und das wissen Sie." Er musste nicht aussprechen, wen er mit ‚wir' meinte.
Es war offensichtlich. Seine Teamkameraden waren auch gleichzeitig seine Freunde und John wusste, dass sich Teyla und Ronon ebenfalls Sorgen machten.
Es fehlte einfach der ewig maulende und besserwisserische Rodney McKay und sie würden alle helfen, dass dieser wieder zurückkehrte. Es würde Zeit brauchen, aber irgendwann würde er wieder der Alte sein.
"Danke", flüsterte Rodney nur und John klopfte ihm auf die Schulter.
"Gern geschehen."
Ein paar Minuten schwiegen die Männer und ließen das Gespräch auf sich wirken. Es entstand eine fast peinliche Stille, da sie einfach nicht gewohnt waren, so miteinander umzugehen. Es war ein Schritt zu einer besseren Freundschaft und das war das Einzige, was zählte.
"Gehen wir was essen?", fragte John plötzlich und Rodney konnte ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Sie waren einfach nicht gut in dieser Freundschaftssache, aber er war dankbar, dass John es versucht hatte und seine Stimmung hatte sich tatsächlich verbessert.
Er drehte sich herum und nickte nur. Zusammen liefen die beiden Männer den langen Pier entlang in Richtung der Stadt und Rodney hatte das Gefühl, dass sich Carson darüber gefreut hätte.

Fin
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