Whisper - Schattenmelodie by Nancy Wieschon
Summary: Ein Mädchen aus der Vergangenheit versucht ihre Welt zu retten. Sie reist in die Zukunft um Hilfe zu finden - und findet so viel mehr. Während Sam und Jack versuchen trotz gegebenem Anlasses Freunde zu bleiben - versucht er dem Abgrund zu entfliehen. SAM/JACK; SAM/PETE
Categories: Stargate SG-1 Characters: Bra’tac, Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Jacob Carter / Selmak, Own Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Adventure, Drama, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 4 Completed: Nein Word count: 20306 Read: 14577 Published: 24.04.19 Updated: 24.04.19
Kapitel 2 - Pandora by Nancy Wieschon
Kapitel 2
Pandora

Samantha Carters Haus
Erde

Zur selben Zeit…



Vor dreiundzwanzig Jahren starb meine Mutter bei einem Autounfall. Mein Vater hatte sich jahrelang Vorwürfe gemacht. Hätte er es verhindern können, wenn er an diesem Morgen seinen Wecker fünf Minuten zurück gestellt hätte?

Gedankenverloren blickte sie zu dem breiten Fenster, dessen Jalousie nur einen Hauch von Licht durchlies. Die schmalen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg hindurch bahnen konnten, trafen sanft auf das breite Bett. Sie konnte winzige Staubpartien darin tanzen sehen.

Vor achtzehn Jahren unterzeichnete ich ein Dokument, welches mich verpflichtete die Grundausbildung der US Air Force zu absolvieren. Hätte ich mich an diesem Tag an eine renommierte Universität eingeschrieben, wäre meine Mutter nie in dieses Taxi gestiegen?

Ihr Blick glitt von den tanzenden Partikeln, hinunter zu dem dunkelgrauen Bettbezug, welcher verziert war mit feinen Ornamenten. Sanft strich ihre Hand über eine der filigranen Linien, die erhellt war von gedämmten Licht. Warm war er dort.

Vor zehn Jahren wurde ich zu einem Projekt der höchsten Sicherheitsstufe hinzugezogen. Ein Ring aus einem Material, welches auf Erden nicht existiert, ließ mich dem Universum näher sein als ein einfacher Blick zu tausend Sternen. Hätte ich Jonas Hanson jemals kennengelernt, wäre ich niemals Teil der Air Force geworden?

Sachte zog sie ihre Hand zurück und drehte sich auf den Rücken, darauf bedacht die Person neben sich nicht zu wecken. Ihre schmalen Finger fanden den Weg zu ihrem nackten Hals und streiften über kühles Metall.

Vor acht Jahren schritt ich zum ersten Mal durch das Stargate. Man vergisst niemals ein erstes Mal. Was nur hätte sich alles verändert, wäre ich niemals in der Lage gewesen das Anwahlprogramm zu initiieren? Teal'C wäre vielleicht immer noch der erste Primus an Apophis Seite. Daniel würde immer noch Vorträge vor leeren Stühlen halten und General O'Neill hätte vielleicht die Zeit gefunden, mit Sara zusammen, über ihren gemeinsamen Verlust hinweg zu kommen.

Leicht wickelte sich dünner Edelstahl um schmale Finger, bis sie schließlich die Anhänger daran spürten. Zwei Metallblättchen. Einen Ring.

Und ich würde nicht in diesem dämmernden Raum liegen und über all das nachdenken.

Sie hatte ja gesagt.

Sie hatte zugestimmt an seiner Seite zugehen. Zugestimmt gemeinsam mit ihm ein Leben zu gestalten, wie sie es sich so oft ersehnt hatte. Doch warum konnte sie das dumpfe Gefühl in ihrem Innern nicht loswerden? Ein Gefühl von Unsicherheit, Leere und Verlust. Sie würde doch so viel gewinnen.

Vor 81 Tagen nahm ich seinen Antrag an und gab Pete mit dieser uralten Geste, ein unausgesprochenes Versprechen. Würde es mir leichter fallen dieses Versprechen einzuhalten, wäre ich Jack O’Neill niemals begegnet?

Ihr Wecker klingelte, die Person neben ihr bewegte sich und Sam war zurück in der Realität. Sanft glitt der Ring aus ihrer Hand, sachte schlug sie die weiche Daunendecke auf und gemächlich verließ sie den gedämmten Raum. Ohne zurück zu blicken.

Wie jeden Morgen.

Seit 81 Tagen.



Cheyenne Mountain Complex
Erde



Papierberge. Akten über Akten stapelten sich auf seinem breiten Schreibtisch, der gleiche Schreibtisch an dem zuvor Hammond jahrelang saß. Jack konnte sich jedoch nicht daran erinnern jemals diese Masse an Papier, auf seinem Pult gesehen zu haben. Irgendwie musste man doch Herr über dieses Aktenimperium werden.

Nur wie um Himmels willen?

Wie?

Eine Idee schien sich in seinen Gedanken zu formen.

Grinsend schielte der General hinüber zum Aktenvernichter. Ob er? Nein. Es sollte ohne die Eliminierung dieser durch und durch wichtigen Dokumenten geschehen. Anderseits –

„Jack!“

Erschrocken blickte er zum Eingang seines Büros. Er wollte den Aktenvernichter wirklich nicht benutzen.

„Daniel.“

Verdutzt musterte Dr. Jackson die Türme aus Papier. Ihm entging der schuldbewusste Ausdruck des Generals nicht.
„Alles okay?“, harkte der Archäologe zögernd nach.

„Sicher“, entgegnete Jack rasch und griff nach einer der unzähligen Akten. Sie war blau. „Was gibt’s?“

„Es geht um den Einsatz mit SG9 und eventueller Entdeckungen die ich dir verschwiegen habe.“

„Hast du?“, fragte Jack gleichgültig und öffnete die blaue Akte. Ein Missionsbericht von SG3, freundlicher Kontakt, P5G-

„Ja.“

Einen Moment war es vollkommen still. Langsam und völlig ruhig blickte Jack auf und fixierte das nervöse Gesicht seines Besuchers.

„Was zum Teufel… warum?“, brummte O’Neill schließlich aufgebracht.

„Ich wollte nicht, dass Dr. Donovan etwas mitbekommt“, erklärte Daniel beklommen. „Über sie müsste ich auch noch mit dir reden. Ganz so langweilig war die Expedition nicht.“

„Ach, wirklich?“

Argwöhnisch musterte Jackson seinen Freund und als Jack nichts weiter darauf erwiderte, hielt ihm der Archäologe zögernd eine Tafel aus Stein entgegen. „Wir haben das hier entdeckt.“

Wiederwillig senkte O’Neill seinen Blick, um die steinerne Platte in Daniels Händen zu begutachten. Er war wütend, definitiv, jedoch versuchte er Ruhe zu bewahren.

„Die Zeichen darauf habe ich nie zuvor gesehen. Es besteht eine Ähnlichkeit zur Keltischen Keilschrift, aber meine Versuche das zu übersetzten verliefen ins Leere. Das hier zum Beispiel“, erklärte Daniel fiebrig, während er auf die unterste Passage des Textes deutetet. „Würde laut meiner ersten Vermutung: Beeren die über grüne Wolken fliegen, heißen.“

„Dämlich“, entgegnete der General und fragte sich Augenblicklich, wie der Mann vor ihm nur in Stande war solch Gekrakel überhaupt zu entziffern.

„Ja“, stimmte der Wissenschaftler gedankenverloren zu. „Ich bin dran und gehe gerade die Datenbanken durch.“

„Gut... und was hat das Ganze mit Donovan zu tun?“, harkte Jack nach. Er versuchte wirklich nicht aus der Haut zu fahren.

„Sie hatte es bei sich als sie wieder bei uns war“, erklärte Daniel ohne seinen Blick von der Tafel zu nehmen.

„Sie war weg?“

„Na ja. Nicht wirklich“, stotterte Daniel und sah auf.

„Also war sie nicht weg?“

„Ähm, physisch nicht, nein.“

„Daniel“, brummte Jack warnend und stand auf.

„Das Labor war bestückt mit verschiedenen technischen Anlagen und du kannst dir sicherlich vorstellen wie erfreut Donovan darüber war-“

„Komm auf den Punkt“, unterbrach O’Neill.

„Sie wurde Ohnmächtig als sie sich näher mit diversen Kristallen beschäftigt hatte“, gab Daniel schließlich zu. Argwöhnisch musterte der Archäologe sein Gegenüber.

„Und du hast mir das verschwiegen, weil?“, fragte Jack - nun sichtlich wütend. „Verdammt Daniel. Du kennen das Protokoll und ich bin extrem kurz davor dich dafür zu bannen.“

Verwirrt richtete Jackson sein Brillengestell. „Weil ich diese Kleinigkeit ausgelassen habe?“

„Ja!“

„Wir haben Hammond andauernd etwas verschwiegen“, verteidigte sich Jackson rasch.

„Yeah... aber jetzt bin ich der Boss“, entgegnete Jack empört.

„Und wir verschweigen dem Boss nichts mehr“, stellte Daniel zögernd fest.

„Schlaues Kerlchen“, meinte Jack knapp. Er griff nach dem Hörer des roten Telefons und gab die Kurzwahl der Krankenstation ein.

„Das Memo muss ich übersehen haben“, murmelte Daniel leise und erntete einen warnenden Blick vom General.

„Berufen Sie Doktor Donovan und Doktor Sheffield ein, sofort. Ich bin auf dem Weg.“
Noch bevor der Hörer zurück in die Angel viel, deutete Jack mit erhobenem Finger auf den Verräter . „Du kommst mit!“

Wenigsten entging er, dank Daniel, dem Papiermonster auf seinem Pult.

Er sah nicht zurück.

Eilig schritten beide Männer den grauen, kahlen Gang der unterirdischen Einrichtung entlang. Genau wegen solchen Situationen wollte er niemals der Boss sein. Und irgendwie waren das Universum und alles drum herum komplett gegen Jack O’Neill. Er vermisste das Feld mit all seinen Facetten und nun war er verdonnert gegen Monster aus Papier und Tinte zu kämpfen. Er begann seinen Job zu hassen. Seinen Job und so vieles mehr. Doch daran wollte er nicht denken. Nicht jetzt, nicht später, niemals.

„Jack“, unterbrach Daniel seine Gedanken und versuchte mit dem General Schritt zu halten.

„Muss das wirklich sein? Ich meine, uns geht es gut und...na ja, solange das so bleibt müssen wir Dr. Brightman doch nicht wirklich wertvolle Zeit stehlen.“

Abrupt blieb Jack stehen, beinahe wäre Daniel in ihn hineingestoßen. Zögernd wendete sich O’Neill dem Archäologen zu. „Okay. Raus damit!“

„Was?“, fragte Daniel leichthin.

„Was verheimlichst du mir noch?“, harkte Jack skeptisch nach.

„Um Dr. Donovans Privatsphäre zu schützen möchte ich nicht unbedingt ins Detail gehen, allerdings-“

„Allerdings?“, wiederholte O’Neill und betrachtete seinen Freund abschätzend.

„Diese Sache sollte nicht in den Bericht“, gab Daniel schließlich von sich.

„Und ich soll das Beurteilen obwohl du mir nicht erklär-„

„UNANGEKÜNDIGTE AKTIEVIERUNG VON AUSERHALB – ICH WIEDERHOLE – UNANGEKÜNDIGTE AKTIVIERUNG VON AUSSEN!“, ertönte die metallene Stimme Walters durch die Lautsprecher und unterbrach das Gespräch der Männer sofort.

„Darüber reden wir noch, Daniel“, entgegnete Jack warnend und lief, wie auch Daniel, in Richtung Kontrollraum.

Als beide Männer den Raum betraten, war der Schutzschild des Stargates bereits geschlossen.

„Sergeant?“, fragte Jack rasch und blickte hinunter zum metallenen Ring. Einzig ein blaues Schimmern lies den Ereignishorizont erahnen.

„Kein Kodierungscode, Sir.“

„Iris bleibt geschlossen“, entgegnete General O’Neill ohne seinen Blick dem Gate abzuwenden.

„Irgendein SG Team das erwartet wird?“, erkundigte sich Daniel.

„Nein“, erwiderte Jack knapp und schielte zu seinem Freund hinüber. „Laut Protokoll nicht.“

„Ist ja schon gut“, murmelte Daniel verdrossen und wendete sich ab. Er blickte hinunter zu den vier Soldaten im Torraum. Sie positionierten sich rhythmisch und das, so dachte er, war sehr beeindruckend. Auch wenn er der Air Force immer noch wenig abgewinnen konnte, so war es erstaunlich mit anzusehen, wie autonom sich jeder einzelne Soldat verhielt. Im Einklang mit dem Ganzen. Ein Widerspruch in sich.

„Erhalte Kodierungscode von-„ hörte er Walter sagen, der verdutzt auf den Monitor vor sich starrte.

„Harriman?“, harkte Jack vorsichtig nach.

„SG7, Sir.“

SG7. Ein kalter Schauer legte sich über Jacks gebräunte Haut. SG7, seit vier Monaten vermisst. Das erste SG Team welches unter seinem Kommando M.I.A ging. Sie kehrten zurück. Sie kamen nachhause.

„Iris öffnen!“, rief Jack laut und griff zugleich nach dem Lautsprecher zu seiner Linken. „Soldaten positionieren! Medizinisches Team in den Stargateraum!“

Plötzlich geschah alles ganz schnell.

Gerade eben noch beobachtete Daniel vier Soldaten im Torraum und nun gesellte sich bereits ein Duzend weiterer Bewaffneter Personen hinzu. Stockend und dennoch geschmeidig zogen sich die dünnen, silbernen Platten der Iris zurück und gaben somit den schimmernden Ereignishorizont frei. Daniel sah hinüber zu seinem Freund und eine Welle der Erleichterung umgriff Jackson augenblicklich. Jack hatte sich solch Vorwürfe gemacht als SG7 nicht pünktlich zurückkehrte. Nie zurückkehrte. Jack O’Neill hatte es natürlich nicht ausgesprochen, doch Daniel, Teal’C und Sam wussten es dennoch. Nicht umsonst standen diese vier Personen, fast ein Jahrzehnt, Seite an Seite beieinander.

Einen kurzen Moment später trat eine Person durch den blauen Horizont und sackte sogleich in sich zusammen. Schlagartig vernahm Daniel O‘Neills Gestalt, die zügig an ihm und allen anderen im Kontrollraum vorbei eilte, hinunter zum Stargateraum. Rasch folgte er ihm.

Als Daniel an der Rampe zum Tor ankam, kniete General O’Neill bereits vor der Person die kurz zuvor durch das Sternentor trat. Eine Person, dachte Jackson und schluckte bitteren Beigeschmack hinunter, SG7 bestand aus vier Mitgliedern.
Das Stargate war bereits geschlossen und mehr als ein Dutzend Menschen schwirrten umher. Daniel blendete das Geschehen um ihn herum aus. Er konzentrierte sich allein auf Jack und die Frau, die vor dem General kniete.

„Hey, Pollack, schön ruhig“, sprach Jack ihr sachte zu. „Was ist passiert? Wo ist ihr Team?“

Verwirrt sah sich Mona Pollack um und wirkte so völlig verloren. Ihre Kleider, der Rest ihrer moosgrünen Tarnuniform, hing in Fetzten an ihrem schmutzigen Körper hinunter.

„Sir?“ fragte die junge Soldatin verstört. „Bin ich zurück, Sir?“

Jack betrachtete die Frau vor sich mit einem bestürzten Ausdruck. Ihr Gesicht war übersät von Schnittwunden und dunklen Flecken. Dennoch versuchte er Herr der Lage zu sein, sowie es Hammond ihm all die Jahre vorgemacht hatte.

„Ja, alles ist gut, Sie sind zurück Mona. Alles ist gut“, entgegnete er nüchtern.

Zögern legte O’Neill seine Hände um ihre Oberarme um sie zu fixieren, um ihr ein wenig Halt zu geben. Das Medizinische Team bereitete unterdessen eine Transportliege vor. Die Soldaten hatten sich bereits zurückgezogen. All das bekam O’Neill nur am Rande mit.

„Sie sind tot“, sprach die Soldatin verzweifelt und sah direkt in Jacks braune Augen. „Alle tot, Sir!“

Erstarrt war er von ihrem Verlust, vom Verlust der gesamten Einheit. Was nur sollte er auf diese Aussage hin erwidern. Er war froh, als Dr. Brightman die junge Soldatin von seinem Griff löste und mit sich nahm. Jedoch war ihm immer noch nicht klar, wie er mit solch einem Ereignis zurechtkommen sollte. Wie er solch ein Ereignis den Soldaten, Mitgliedern dieser Einrichtung begreiflich machen sollte. Er wusste doch selbst nicht wie er damit in Einklang kommen konnte.

„Jack?“

Sachte wendete sich der General dem Geschehen ab und blickte hinauf zu seinem Freund. Daniel stand auf der Rampe zum Sternentor, direkt neben ihm. Der Archäologe hielt einen Kasten in Händen, einen metallenen Kasten den er nur zu gut kannte. Betroffen musterte Daniel den Mann vor sich.



Als General Jack O’Neill einige Stunden später abermals an seinem Schreibtisch saß, ignorierte er das Chaos auf dem Pult. Auch die blaue Akte vor sich, die immer noch geöffnet war, fand seine Beachtung nicht. Wieder und wieder hallten Mona Pollacks Worte durch seine Gedanken. Worte, die selbst einem Soldaten wie ihm einen Schauer einjagten. Ihr Team hatte sich gegenseitig umgebracht, auf bestialischste Weise. Die junge Soldatin überlebte diesen Albtraum nur, weil sie sich all die Monate versteckte. Kaum schlaf, kaum Nahrung. Dafür das grauenhafte Gefühl in sich, niemals in Sicherheit zu sein. Nur diese einfache, metallene Truhe mit dem Zeichen der Heimat darauf, spendete ihr Trost und Hoffnung. Sie tötete letztendlich Colonel Roberts und konnte somit nachhause zurückkehren.

„Wie geht es Captain Pollack?“

Jack sah auf und wie selbstverständlich blieb sein Blick an ihr haften. Einen kurzen Moment. Nicht mehr.

Gemeinsam betrat SG1 sein Büro.

„Den Umständen entsprechend“, antwortete er besonnen und betrachtete die schwarze Truhe in Carters Händen. “ Was haben wir hier?“

Er wollte wirklich nicht darüber reden. Nicht mit diesen drei Menschen vor ihm. Mit niemandem.

„Die Schatulle die der Captain bei sich hatte. Darin haben wir ein Handbrosche und eine Art Tagebuch gefunden. Die Handbrosche durchläuft gerade einige Tests. Außerdem hatte Pollack eine Erkennungsmarke bei sich die ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, sie wird gerade rekonstruiert, Sir“, erwiderte Sam sachlich und dennoch musterten ihre blauen Augen den Mann vor sich beklommen. Er riss sich zusammen, dem war sie sich sicher.

„Die Marke hat SG7 zusammen mit der Box auf P4X7353 gefunden“, informierte Jack das Team, ohne seinen Blick dem schwarzen Metall zu entziehen. „Wie lange wird die Rekonstruktion dauern?“

„Spätestens heute Abend werden wir wissen wessen Marke es ist. Was die Brosche betrifft kann ich Ihnen noch nichts Genaueres sagen, Sir.“

„Gut“, meinte der General knapp und sah hinüber zu Daniel. „Und das Tagebuch?“

„Ich habe etwas darin gelesen, englisch, das macht es einfach“, erklärte Daniel während seine Finger über braunes Leder streiften. „Die Person, die das hier niedergeschrieben hat war auf der Flucht. Sie erwähnt Wesen die sie die Schatten nennt und einen Goa’Uld.“

Nun lagen sechs Augenpaare auf dem Archäologen.

„Natürlich wird ein Schlangenkopf erwähnt“, entgegnete O’Neill sogleich und furch mit seinen Händen über sein Gesicht. Konnte dieser Tag noch schlimmer werde?

„Eintrag Nummer 4“, begann Daniel vorzulesen. „Heute war es sehr knapp, doch bin ich nun sicher, dass es sich um die Schatten handelt. Sie verfolgen mich. Wie sie mich aufspüren konnten ist mir unbegreiflich, die Katze ist wohl viel stärker als wir annahmen. Das macht mir Angst.“

„Und der Goa’Uld?“, harkte Jack verwirrt nach.

„Die Katze“, erklärte Daniel rasch. „In der ägyptischen Mythologie wurde nur eine Göttin in Form einer Katze dargestellt-“

„Bastet“, unterbrach Teal’C monoton und es schien als hätte er sich nicht einmal bewegt.

„Genau“, stimmte ihm Daniel zu. „Bei den Ägyptern wurde sie als Göttin der Fruchtbarkeit verehrt, die oft als Katze oder Frau mit Katzen- oder Löwenkopf dargestellt wurde. Als Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe fungierte Bastet auch als Beschützerin der Schwangeren. Sie ist auch Göttin der Freude und des Tanzes.“

„Ich erinnere mich wage an einen rothaarigen Goa’Uld“, entgegnete Jack daraufhin genervt. „Sind in dem Buch keine Hinweise darauf wem es gehört?“

„Nein, das nicht, allerdings wird ein Planet genannt“, antwortete Jackson rasch und blätterte weiter. „Eintrag Nummer 27 – Ich habe bereits aufgehört mitzuzählen. Zu Beginn meiner Reise war es aufregend und so unglaublich faszinierend fremde Welten zu betreten. Doch nun will ich einfach nur in meine Welt zurück, so gerne. Ich weiß dies ist unmöglich, ich weiß sie müssen mich erst finden und diese Tatsache bereitet mir sorgen. Was, wenn sie mich niemals finden? Was, wenn ich Utebanumaat Heimat nennen muss?“

Als Daniel anschließend aufsah, blickten ihm erneut sechs Augenpaare entgegen. Dieses Mal jedoch sahen seine Freunde ihn verständnislos an.

„Ut – eb – a – nu – ma – at. Das ist die Adresse“, erklärte er langsam. „Wir sollten uns das ansehen.“

„Aus welchem Grund, Daniel?“, fragte O’Neill.

Daniel betrachtete ihn fassungslos. „Vielleicht finden wir den Besitzer des Tagebuches, vielleicht finden wir heraus was genau geschehen ist und können helfen, vielleicht-„

„Vielleicht ist das Ganze eine Falle“, unterbrach Jack nun scharf.

„Wozu?“

„Daniel?“

„Wozu das Ganze? Das Buch, die kryptische Nennung einer Adresse, die Marke auf der nichts zu erkennen ist. Wozu so viel Mühe alles zu vertuschen, nur dass wir doch darauf stoßen sollen? Das klingt irgendwie nicht nach einem Hinterhalt.“

„Daniel Jackson hat recht, O‘ Neill“, pflichtete ihm Teal’C bei und trat einen Schritt näher an Jacks Pult. „Die Goa’Uld sind zu überheblich, um so viel Aufmerksamkeit einem Hinterhalt zu widmen.“

„Na schön. Und was ist wenn der Autor dieses Erstlingswerkes bereits tot ist?“, warf Jack ernüchternd in die Runde.

„Dann haben wir es wenigstens versucht“, sagte Daniel schließlich und schloss das ledernde Heft in seinen Händen. „Jack, für SG1 stehen in den nächsten Tagen keine Einsätze auf dem Plan, lass uns wenigstens nachschauen was auf dem Planeten zu finden ist.“

„Negativ.“

„Warum?“

„Daniel, ich habe momentan neun Teams da draußen, warten wir erst mal mit welchen Schwierigkeiten die zurückkommen bevor ich SG1 losschicken, okay?“

„Aber Jack...“

„Carter“, unterbrach der General laut und wendete sich der blonden Frau zu, ohne sie wirklich anzusehen. „Informieren Sie mich umgehend sobald sie Rückmeldung bezüglich der Hundemarke erhalten oder Sie herausfinden was das Schmuckstückchen so drauf hat. Wegtreten.“

„Ja, Sir“, erwiderte Sam ganz nach Protokoll.

Der General griff nach seinem Kuli, richtete die blaue Akte und ignorierte somit das Team in seinem Büro. Sam musterte ihn einen kurzen Moment traurig, bevor sie sich den anderen beiden Männern zuwandte und ihnen andeutete den Raum zu verlassen.



Zur Mittagszeit war in der Kantine reger Betrieb, laut schallte es durch den großen Raum und es duftete nach so vielen verschiedenen Gerichten. Dennoch stand vor ihr nur eine einfache, weiße Tasse. Kaffee. Schwarz. Etwas Milch.
Für SG1 standen vorerst keine Missionen auf dem Plan und diese Handbrosche in ihrem Labor lieferte kaum Erkenntnisse. Es war ein Schmuckstück und von diesem trat Energie aus. Mehr hatte Sam nicht. Es war frustrierend.

Schmuck und mein Labor passen definitiv nicht zusammen, stellte Sam ernüchternd fest und umgriff das weiße Porzellan fester. „Nicht schon wieder“, murmelte sie vor sich hin und schloss ihre Augen. Nicht daran denken. Nicht an ihn.

„Was ist los mit ihm?“

Überrascht öffnete sie ihre Lider. In ihr Blickfeld traten Daniel und Teal’C, die sich ihr gegenüber nieder ließen. Der Jaffa musterte die einsame, weiße Tasse abschätzend.

„Jack O'Neill hat momentan große Last auf seinen Schultern zu tragen, Daniel Jackson“, erwiderte Teal’C ruhig und betrachtete jedoch Sam mit einem schwachen Lächeln. Kurz blickten sich beide entgegen, anschließend widmete sich der Jaffa seiner Mahlzeit. Als sei nichts geschehen.

„Ich habe die Adresse bereits entschlüsselt, die Symbole von Utebanumaat sind schon durch das Programm gelaufen. Es ist kein Planet den wir zuvor besucht haben“, erläuterte Jackson und griff nach seinem Besteck. „Außerdem wäre es reine Aufklärung. Ich verstehe ihn einfach nicht.“

„Die Entscheidung wurde bereits getroffen“, sagte Teal’C besonnen.

„Sam, ich weiß die ganze Sache mit SG7 geht Jack sehr nahe, aber kannst du nicht versuchen nochmal mit ihm zureden?“, fragte Daniel beiläufig und stocherte in seine Makkaroni. Carter jedoch starrte immer noch auf den Jaffa.

„Nein“, antwortete sie monoton.

Verdutzt hielt Daniel inne. „Nein?“

Erschrocken über ihre eigene Aussage blickte Sam zu Daniel. Das Verhalten des Jaffa hatte sie völlig überrannt. Sie befeuchtete ihre trockenen Lippen, schielte nochmals hinüber zu Teal’C ehe sie zögernd antwortete. „Der General hat seinen Standpunkt klar gemacht und ich kann diesen nachvollziehen. Ich hätte nicht anders gehandelt.“

Rasch umgriff sie die weiße Tasse, ignorierte den verwirrten Ausdruck in Daniels Gesicht und stand auf. „Die Brosche wartet. Wir sehen uns.“

Noch ehe einer der Männer etwas entgegnen konnte, war sie bereits durch die graue Tür hinaus getreten.

„Das war merkwürdig“, murmelte Daniel perplex.

„In der Tat“, pflichtete ihm Teal’C bei.

Langsam wendete sich Jackson seinem Freund zu und beäugte diesen argwöhnisch. „Weißt du irgendetwas was ich nicht weiß?“

„Nein.“

Und als Daniel sich wieder seiner Mahlzeit widmete, übersah er den Hauch eines Lächelns in Teal’Cs Gesicht.




Frustriert stützte Sam den Kopf in ihre Hände. Ihre Augen waren geschlossen und sie konnte das Gefühl nicht unterdrücken, dass ihr etwas Wichtiges Entging. Irgendetwas an dieser Brosche kam ihr bekannt vor, doch sie kam einfach nicht darauf, was es war. Das goldene Schmückstück war filigran geschwungen, darin eingefasst ein ovaler, grüner Edelstein. Ein Edelstein welches auf Erden nicht existierte. Dies konnte Sam bereits in Erfahrung bringen. Nur zögernd öffnete sie ihre Augen. Sie war sich sicher, dass sie diesen Handschmuck bereits gesehen hatte. Nur wo?

„Colonel Carter, du hast nach mir verlangt?“

Sam richtete sich auf und blickte zum Eingang ihres Labors. Dort stand Teal’C und deutete eine höfliche Verbeugung an.

„Ja, danke dass du so schnell kommen konntest, es geht um die Brosche“, erwiderte sie lächelnd und deutete auf das Gerät vor sich. „Hast du so etwas schon einmal gesehen?“

Gemächlich trat der Jaffa näher und musterte die Brosche eindringlich. „Dieses Schmuckstück kommt mir bekannt vor.“

Verblüfft blickte sie auf. Sie war doch auf der richtigen Spur. Sie hatte die Brosche bereits gesehen. Irgendwo. Genau wie Teal’C.

„Ja, mir geht es ebenso. Ich weiß nur nicht woher“, entgegnete sie zögernd. Nachdenklich zog sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne. „Ist es Goa’Uld Technologie?“

„Nein“, antwortete Teal’C.

Er sah sie nicht an als er sprach und irgendwie war Sam froh, dass der Jaffa nicht mehr sagte. Der Zwischenfall in der Kantine war mehr als Genug des Guten. Auch wenn sie sich immer noch nicht sicher war, ob sie sich sein Verhalten nur eingebildet hatte. Teal’C war ein standhafter Krieger, ein Mann den man nur schwer lesen konnten. Selbst nach so vielen Jahren war es selbst ihr nicht möglich, ihn zu durchschauen. Nur dann, wenn er es zuließ.

Ein Klingeln holte sie schließlich aus den wirren Gedanken. Entschuldigend lächelte sie Teal’C zu, während sie eilig zum Telefon eilte. „Carter.“

Starr beobachtete der Jaffa ihre konzentrierte Gestalt. Ihre Augen fixierten einen Punkt auf dem rauen Betonboden. „Das ging ja ziemlich schnell, danke.“

Sie legte auf und eilte hinüber zu ihrem schmalen Laptop.

„Die Rekonstruktion der Erkennungsmarke ist abgeschlossen“, erklärte Sam rasch. Sie öffnete den Bericht der ihr am Telefon angekündigt wurde, hielt inne und begann zu lesen. Einen Moment später weiteten sich ihre Augen.

„Das gibt es doch nicht“, flüsterte sie erstaunt. Sie sah auf und blickte auf ihren Freund. „Hol bitte General O’Neill und Daniel her.“


Nur zögernd lief Jack in Richtung des Labors. Ihr Labor. Das letzte Mal als er diesen Raum betrat, betrachtete er ein kleines, schwarzes Etui, darin verborgen ein Ring der mittlerweile seine Albträume heimsuchte. Träume, die er verdrängte. Wie auch jetzt. Wie immer. Aber er war nun einmal der Boss. Ihr Boss. Wie ein Mantra wiederholte er in Gedanken die letzten Worte und schritt in das Labor.

SG1 war bereits komplett anwesend. Während Teal’C starr in der Ecke neben dem Eingang stand, las Daniel ruhig in dem schmalen Tagebuch. Einzig Sam blickte zu ihm. Dieses Mal konnte er ihre blauen Augen nicht ignorieren. Das Mantra war vergessen.

„Die Rekonstruktion der Marke ist abgeschlossen“, erklärte sie sachlich und beäugte ihren Vorgesetzten angespannt.

„Gut, und?“, entgegnete er rasch. O’Neill Schritt weiter zum breiten Labortisch und musterten die Gerätschaften darauf. Das Mantra war zurück.

„Es ist Ihre Erkennungsmarke, Sir.“

„Meine?“, fragte O’Neill überrascht. Auch Daniel und Teal’C sahen erstaunt zu Sam.

„Ja“, antwortete Sam zögernd. Dieses zögernd gefiel Jack gar nicht. Wenn Carter zögerte, war sie sich unsicher und sobald sie unsicher war – es gefiel ihm einfach nicht.

„Aber auch nicht“, gab sie schließlich von sich.

„Carter?“

Sie wendete sich ihrem Vorgesetzten ab und deutete auf ihren Laptop. „O’Neill, Jonathan, U.S AF, B positiv.“

„Passt für mich“, bestätigte Jack knapp.

Sam griff nach ihrem Laptop und schob ihn hinüber zum General, sodass er auf den Bildschirm sehen konnte. „Bis auf die Personenkennziffer, Sir. Es ist nicht Ihre.“

„Und… was sagt uns das?“, fragte Jack verdutzt. Er sah auf. Sein Blick glitt von Carter die stumm zu Boden sah, hinüber zu Teal’C der ihm starr entgegenblickte. Daniel wiederum blätterte konzentriert durch die Seiten des Buches. Stille trat ein. Nur das umschlagen von Papier war zu vernehmen, als Jack die Schatulle entdeckte, die neben der Brosche stand. Abwesend griff er nach dieser und beäugte die Box in seinen Händen.

„Genau!“, rief Daniel plötzlich laut aus. Alle Anwesenden sahen überrascht auf.

„Willst du deine Erleuchtung mit uns teilen, Danny-Boy?“

„Äm,… ja, ich suche nur den richtigen Eintrag“, murmelte Daniel vor sich hin. „Hier! Eintrag Nummer 12 - Heute werde ich endlich erlöst. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend, für meinen Geist und meinen Körper. Er sagt mir ständig wie wichtig das alles ist, dass ich nicht Aufgeben und nach vorne Blicken soll, aber umso mehr Zeit vergeht, desto schwieriger wird es für mich.

„Du denkst die Person spricht von General O’Neill?“, harkte Teal’C nach, während er die Schatulle in Jacks Händen musterte.

„Nun ja, es würde passen“, erwiderte Daniel und als er Jacks verdutzen Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er rasch hinzu: „Ich meine, nicht du.“

Dies half sichtlich wenig. Jacks Mimik veränderte sich nicht, doch Sam nickte gedankenverloren. O’Neill konnte bereits Zahnräder in ihrem Kopf rattern hören.

„Eine alternative Zeitlinie“, sagte sie schließlich lächelnd. „Das würde die unterschiedlichen Registrierungsnummern erklären.

„Im Gegensatz zur zweiten Theorie“, pflichtete Daniel ihr ebenso lächelnd bei.

„Leute“, meldete sich der General genervt. Beide Wissenschaftler machten dies ständig.

„Nun ja, Sir“, begannt Sam zu erklären. „Falls Sie die erwähnte Person sind, ein anderes Sie, dann ist es wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um einen O’Neill aus einer anderen Zeitlinie handelt, im Gegensatz zu Ihnen aus einer anderen Zeit.“

Auch diese Erklärung half ihm nicht. Irgendwo zwischen Zeit und Zeit hatte er sie verloren.

„Ah ja“, erwiderte er daraufhin knapp und widmete sich weiter der Schatulle.

„Aber wieso das alles hier?“, warf Daniel nun ein. Das lederne Buch hatte er bereits aus Händen gelegt. „Ich meine, wenn jemand da draußen Hilfe braucht und Jack, ein Jack, demjenigen hilft, sie aber nicht weiter kommen, laut dem Tagebuch. Warum melden sie sich nicht bei uns?“

„Wir kennen nicht die Hintergründe, Daniel Jackson.“

„Teal’C hat Recht“, pflichtete Sam ihm bei. „Wir kennen die Beweggründe nicht. Vielleicht können sie nicht Kontakt zu uns aufnehmen. Vielleicht wäre es zu riskant oder-„

Ein lauter Knall unterbrach das Gespräch momentan und acht Augenpaare blickten zu Boden. Dort lag die Schatulle die Jack bisher in Händen hielt. Langsam sahen sechs Augenpaare auf und musterten das versteinerte Gesicht des Generals. „Ups.“

Empört bedachte Sam ihren Vorgesetzten mit einem tadelnden Blick. O‘Neill jedoch ignorierte diesen, indem er ziemlich konzentriert einen Fussel von seinem Armel entfernte.

Als Sam die Schatulle aufheben wollte, bemerkte sie die eingedrückte Innenplatte. Was allerdings unmöglich war, denn dieses Material war darauf ausgelegt viel mehr auszuhalten, als einen einfachen Sturz aus einem Meter Höhe. Es sei denn, hierbei handelte es sich um einen doppelten Boden. Rasch tastete sie die restliche Platte ab, bis diese komplett herausgebrochen war. Das Gerät welches sich dahinter verbarg, kannte sie nur zu gut.
Sachte griffen ihre Finger um schwarzes Plastik und sie musterte das schmale Gerät in ihren Händen. Mit weit aufgerissenen Augen blickte sie auf. „Ein GDO.“

„Na, super, ist ja typisch“, entgegnete Jack O’Neill daraufhin empört und riss aufgebracht seine Arme in die Luft. „Daniel bekommt wiedermal was er will.“

„Was?“, fragte Daniel perplex.

Verwirrt blickte SG1 auf den General, der wiederum genervt auf das Gerät in Carters Händen deutete. „Ich denke Mal ich bin nicht der einzige hier der wissen will, wer zum Teufel da draußen Zugang zu einem Transmitter hat…hatte. Wie auch immer.“




Jack O‘Neills Haus
Erde



Leise viel die Tür hinter ihm ins Schloss und er stand im Dunkeln. Nur das schwache Mondlicht, welches durch die Fenster brach, spendete ein Hauch von Licht. Mehr als grauschattierte Umrisse war dennoch nicht zu erkennen.

Klirrend kam sein Schlüsselbund auf der Anrichte, neben der Tür zum Ruhen und Jack schritt weiter durch den großen Raum, hinüber zum Schränkchen neben dem Fernseher. Immer noch war es dunkel.

Er zog eine Flasche heraus, griff nach einem Glas und ging hinüber zu seinem breiten Sessel. Seine Augen hatten sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt.

Warum musste ich dir begegnen?

Jack griff nach der farblosen Flüssigkeit, füllte das Glas vor ihm und kurz darauf rann der Alkohol brennend seine Kehle hinunter.

Acht verdammte Jahre bereits warte ich auf diesen einen Moment, endlich in Worte fassen zu können, was du mir bedeutest. Doch ist mir dieses simple Privileg untersagt. Und jetzt sitze ich hier. In meinem gottverdammten Haus. Alleine. Im dunklen. Mit meinem Kumpel Wodka. Der richtige Moment wird niemals kommen. Sorry.

Erneut griff Jack nach der farblosen Flasche, abermals wurde ein Glas gefüllt und wieder rann die Flüssigkeit brennend seine Kehle hinunter.

Ein Hoch auf die Air Force, dem Institut dem ich Treue schwor. So viel habe ich für euch gegeben, so viel riskiert und was ist mein Lohn? Eine verdammte Mauer habt ihr errichtet. Eine Mauer voll Hochachtung, Pflichtgefühl und Respekt. Eine Mauer vor der jeder brave Soldat umkehrt. Ein Soldat wie Colonel Samantha Carter.

Abermals griff Jack nach der farblosen Flasche, wieder wurde ein Glas gefüllt und erneut rann die Flüssigkeit brennend seine Kehle hinunter.

Was bleibt dazwischen noch übrig? Eine geheime Liebe. Treffen im Dunkeln. Sex im Geheimen. Das Klischee einer Affäre. Sam ist nicht die Frau dafür. Sie ist keine Frau die nach Feierabend ein warmes Bett verdien. Nein. Sie ist eine Frau die ein verdammtes, warmes Haus verdient. Mit allem Drum und Dran.

Wieder griff Jack nach der farblosen Flasche, erneut wurde ein Glas gefüllt und abermals rann die Flüssigkeit brennend seine Kehle hinunter.

Aber nicht Pete. Verdammt, nicht dieser Cop.

Erneut griff Jack nach der farblosen Flasche, abermals wurde ein Glas gefüllt und wieder rann die Flüssigkeit brennend seine Kehle hinunter.

Gott, Sam, nicht er!

Die Umrisse um ihn herum begannen zu tanzen, schneller, immer schneller. Alles um ihn herum schien sich wild zu drehen.

Wie jeden Abend.

Seit 82 Tagen.
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