Schlicht und einfach Freunde by Arica
Summary: Sie waren nun Freunde, die besten Freunde, sie konnten sich aufeinander verlassen und würden immer füreinander da sein.
Categories: Stargate SG-1, Stargate Atlantis Characters: Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1)
Genre: Crossover, Friendship, PoV
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1472 Read: 2798 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Sie waren nun Freunde, die besten Freunde, sie konnten sich aufeinander verlassen und würden immer füreinander da sein.
Spoiler: 4. Staffel
Charaktere: Carter, O'Neill
Kategorie: Friendship, PoV, Crossover
Rating: G-6
Author's Note: Ne ziemlich alte SG1-FF aus dem Jahre Schnee, die ich euch nicht vorenthalten wollte. Ich war immer ein riesiger Sam/Jack Shipper, aber es sollte wohl nicht sein :-(
Widmung: allen Sam/Jack Shipper :D
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment, ich borg sie mir nur für meine Fantasien aus.
Feedback: Tut meinem Autoren-Ich gut Arica

1. Kapitel 1 by Arica

Kapitel 1 by Arica
Schlicht und einfach Freunde


Die Sonne schien hell durchs Fenster, ihre Strahlen brachen sich an der Kristallvase und zeichneten überall im Raum kleine Regenbögen an die Wände.
Reglos stand Col. Samantha Carter vor dem Spiegel und betrachtete sich eingehend.
War dies ein Traum oder Realität?
Ihr Blick wanderte zu ihren Händen, die in langen, seidenen Handschuhen steckten.
Stand sie wirklich hier, in diesem Kleid und würde in ein paar Minuten vor den Traualtar treten?
Wieder musterte sie sich von oben bis unten im Spiegel, nahm jede Kleinigkeit, vom spitzenbesetzten Dekolleté bis zur langen Schleppe, genau auf, bis ihr Spiegelbild ihren Blick erwiderte.

Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf und begann, leise zu lachen. Die Situation war einfach zu komisch.
Elf Jahre lang - sei es in dieser Galaxie oder einer anderen - hatte sie gegen gefährliche, oft übermächtig scheinende Feinde gekämpft, zwischendurch tagelang verdreckt und verschwitzt in Verstecken ausgeharrt, war immer wieder nur knapp dem Tod entronnen und nun stand sie tatsächlich in Weiß gekleidet im Nebenzimmer einer durch und durch irdischen Kirche.

Der Gedanke an ihre Freunde in der Kirche, alle aus beiden Galaxien, sogar Teal'c und Ronon, fein gekleidet für diesen besonderen Anlass, ließ sie verträumt lächeln. Ihr Gesicht nahm jedoch bald darauf einen ernsteren Ausdruck an, als sie sich all jene ins Gedächtnis rief, die heute nicht bei ihr sein konnten.
Martouf, der ihr ein guter Freund gewesen war und sie durch ihre kurze Verbindung mit Jolinar auf eine Weise verstanden hatte wie kein anderer.
Janet. Sie vermisste ihre beste Freundin. Ganz besonders dann, wenn sie Cassandra besuchte und feststellte, was für eine kluge, hübsche Frau doch aus ihr geworden war.

Ihre Gedanken glitten zu ihrem Vater. Was würde er wohl zu seinem zukünftigen Schwiegersohn sagen? Wahrscheinlich würde er ihm einer harten Befragung unterziehen und ihm diverse Drohungen an den Kopf werfen, dachte sie amüsiert. Es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht an ihn dachte, aber es waren schöne, angenehme Erinnerungen. Sie war dankbar für jeden weiteren Tag, den die Symbiose mit dem Tokra ihm gewährt hatte.
Was würde er ihr heute wohl raten?
Trauer mischte sich unter ihre Euphorie, als ihr einfiel, dass eigentlich ihr Vater sie zum Traualtar hätte führen sollen und nicht sein guter Freund General George Hammond.
Sie riss sich schnell wieder zusammen und konzentrierte sich auf einen speziellen Gedanken: Wäre er heute bei ihr und könnte sie vor der Trauung noch einmal in die Arme schließen, dann wäre er mächtig stolz auf sie.

Das Geräusch der sich öffnenden Tür ließ Samantha sich erwartungsvoll umdrehen.
Möge das neue Leben beginnen, schoss es ihr durch den Kopf.
Verdutzt hielt sie mitten in der Bewegung inne, als nicht wie erwartet General Hammond das Zimmer betrat.
Wortlos standen sie sich gegenüber.
"Hey Sam", brach er schließlich die Stille.
Sie stand einfach nur da, ohne etwas zu erwidern. Die Galauniform stand General Jack O'Neill hervorragend, er wirkte entspannt und selbstsicher wie sie ihn kannte und doch war sie viel zu überrascht, um zu reagieren. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass er kommen würde. Im Gegenteil, sie hatte akzeptiert, dass dieser Tag ohne ihn stattfinden würde.
Er schien ihren Gedanken zu erraten.

"Dachtest du etwa, ich komme nicht?", schmunzelte er angesichts ihrer verwirrten Miene.

Diese Worte lösten sie unverzüglich aus ihrer Starre.
"Um ehrlich zu sein, ja."
Mit dieser Antwort hatte er wohl nicht gerechnet, denn er wandte sich verlegen zum Fenster, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte.

"Danke, Jack", fügte sie hinzu, bevor er etwas erwidern konnte. "Ich bin froh, dass du hier bist, das bedeutet mir viel."

Er lächelte ihr zu, bevor sich ein melancholischer Ausdruck in seine Augen schlich.

"Das zwischen uns hatte einfach nicht sein sollen, nicht wahr?", scherzte er gerade heraus, ohne Zeit mit belanglosem Smalltalk zu verschwenden und klang dabei so ernst wie sie ihn nie zuvor erlebt hatte.

Sie nickte nur, denn sie wusste genau, was er meinte.
Sieben Jahre lang waren sie ein Team gewesen, hatten Seite an Seite gekämpft und sich immer den Rücken freigehalten.
Als Kollegen und Freunde, der Vorgesetzte und die Astrophysikerin.
Nie mehr.
Drei Jahre hatte sie ohne ihn ferne Planeten bereist und geheime Missionen durchgeführt. Ein Jahr lang hatten sie nicht einmal in der gleichen Galaxie gelebt. Doch selbst als sie nicht mehr zusammengearbeitet hatten, waren sie nie über eine freundschaftliche Beziehung hinausgekommen.

Vielleicht lag es daran, dass sie zu lange gewartet hatten, dass sie daran gewöhnt waren, einfach nur Freunde zu sein.
Vielleicht lag es aber daran, dass die Angst, alles nur noch schlimmer zu machen oder etwas so Wertvolles wie ihre Freundschaft zu zerstören, all die Jahre ebenso gegenwärtig gewesen war wie die Anziehung zwischen ihnen.
Als Samantha ihm nun hier in diesem Zimmer zu diesem Zeitpunkt gegenüber stand, stellte sie fest, dass es für sie beide schlicht und einfach zu spät war.
Sie waren nun Freunde, die besten Freunde, sie konnten sich aufeinander verlassen und würden immer füreinander da sein.
Mehr nicht.
Jack deutete kurz in Richtung Kirchenhalle.

"Der Kerl ist ein echter Glückspilz, weiß er das?"

Sam lachte, froh darüber, dass wieder die ursprüngliche entspannte Atmosphäre zwischen ihnen herrschte.
"Das hoffe ich doch!"

"Falls nicht...", meinte Jack, "...hetz ich ihm ein paar Freunde auf den Hals... einige Asgard und Jaffa schulden mir noch einen Gefallen."

Ohne nachzudenken trat sie grinsend auf ihn zu und umarmte ihn fest.
"Ich hatte nichts anderes erwartet", flüsterte sie und genoss die Umarmung ihres Freundes.

Jack trat einen Schritt zurück und blickte sie ein paar Herzschläge lang nachdenklich an. Wieder erkannte sie den verlegenen Gesichtsausdruck, der bereits vor ein paar Minuten sein Gesicht geziert hatte.

"Ich wollte mich noch schnell bei dir entschuldigen, bevor das Spektakel losgeht." Er hob leicht die Hand, um Sams Einwand im Keim zu ersticken. "Ich hätte auf deine Einladung antworten sollen, aber..."

Jack wich ihrem Blick aus, als er nach Worten suchte. Sie schwieg, denn an seinem nervösen Verhalten erkannte sie, dass er dies unbedingt tun wollte.
Als er soweit war, richtete er wieder seine volle Aufmerksamkeit auf die Braut vor ihm.

"... ich gebe zu, ich war zuerst etwas überrascht über die plötzliche Hochzeit..."

Samantha konnte ein kleines Lächeln nicht verbergen. Plötzlich? Sie kannte Greg bereits noch vor ihrer Zeit auf Atlantis und seit einem dreiviertel Jahr, ziemlich genau seit ihrer Rückkehr auf die Erde, führten sie bereits eine ernsthafte Beziehung. Jack hatte das gewusst, sie hatte ihm und den anderen bei mehreren Treffen von Greg erzählt, von ihrem Einzug in ihre gemeinsame Wohnung, von ihren Plänen...

"... womöglich habe ich einfach nicht damit gerechnet, wie ernst es dir mit ihm ist. Aber ich freue mich wirklich für dich und um nichts in der Welt hätte ich den heutigen Tag verpassen wollen."

Seine Entschuldigung und Erklärung war kurz, prägnant und präzise.
Typisch für ihn, dachte sie schmunzelnd.
Jack beugte sich über sie und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Du siehst wunderschön aus", fügte er noch ehrfurchtsvoll hinzu.

In diesem Moment fühlte sie sich unheimlich erleichtert und entspannt. Ihr bester Freund hatte ihr seinen Segen geben, alle ihre Lieben saßen bereits draußen versammelt und bald würde sie endlich den Mann heiraten, der ihr alles bedeutete. Ihr neues Leben, ein Leben nach dem Stargateprojekt, nach Atlantis, verlief einfach großartig.

Es klopfte an der Tür.
Sam griff noch kurz nach Jacks Händen und drückte sie fest. Viele Worte waren jetzt nicht mehr nötig, denn nach all den Jahren verstanden sie sich blind.
Deswegen merkte sie nur noch eines an.

"Wage es bloß nicht, zu früh von meiner Hochzeit zu verschwinden!", drohte sie gespielt ernst und erntete dafür ein breites Grinsen.

"Ich bleibe, solange es Bier gibt", schwor er feierlich, was ihr abermals ein fröhliches Lachen entlockte.

George Hammond betrat den Raum und deutete ihr, dass es Zeit wurde.
Jack erwiderte noch kurz ihr Drücken und schritt schließlich zur Tür hinaus.
Sie ergriff General Hammonds dargebotenen Arm und kurz darauf standen sie vor dem Mittelgang zum Altar. Die Musik erklang, ihre Freunde erhoben sich und ihr zukünftiger Ehemann wartete freudestrahlend vor dem Altar.

Samantha ließ noch einmal den Blick über alle schweifen, über Daniel und Teal'c, McKay und Sheppard, lächelte bei Jacks aufmunterndem Nicken und begann, den Mittelgang hinunter zu schreiten.
Möge mein neues Leben beginnen...

ENDE
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