Tage wie dieser by Lenari
Summary: Das SGC und SG-1 einmal aus der Sicht eines anderen Soldaten oder vielmehr einer Soldatin...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Tok’ra, Universell
Genre: General, PoV, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 12845 Read: 2668 Published: 15.04.14 Updated: 15.04.14
Story Notes:
konnte es mal wieder nicht lassen. Ist eine meiner Spontanideen am Rande gewesen und das, obwohl ich dafür eigentlich keine Zeit hätte. Ich arbeite doch schon an genug Geschichten. Aber egal! Es ist nun einmal passiert, es lässt sich nicht mehr ändern und die anderen müssen dann halt noch etwas warten. Besser später als nie!!!! Ich quatsch auch bloß wieder sinnloses Zeug, lest am besten einfach die Geschichte!

1. Kapitel 1 by Lenari

Kapitel 1 by Lenari
Tage wie dieser


Es war ruhig in der Basis. Zu ruhig, wie ich fand - fast schon beängstigend. Es war schließlich Wochenende, da ging es immer etwas gelassener zur Sache, denn viele der Teams und Wissenschaftler dieser Basis hatten frei. Für meinen Teil war es dann gelegentlich so langweilig, dass man nichts mit sich anzufangen wusste. Heute war es besonders schlimm, denn ich saß hier fest. Oft kam und ging ich, wann es mir passte - jedenfalls übers Wochenende - doch diesmal war es mein fester Arbeitsplan.
Berichte hatten sich auf meinem Schreibtisch aufgetürmt, doch die hatte ich längst abgearbeitet und in die Ablage verbannt. Auch auf eines meiner vielen Projekte hatte ich momentan keine große Lust. Das war nichts Neues, es war nicht mehr aufregend. Ich brauchte ganz dringend einen Tapetenwechsel. Dieses Labor drohte bereits, mich zu zerquetschen. Vielleicht würde ein Ausflug in die Cafeteria ja schon genügen. Mein Kaffee neigte sich eh schon dem Ende entgegen und war längst kalt geworden. Eventuell begegnete ich ja noch jemanden, den ich kannte und der mich etwas ablenkte.
Ich war noch nicht sehr lange hier, aber ein paar Bekanntschaften hatte ich dennoch schon geschlossen. Ich wünschte mir sehnlichst, dass mein Team auch hier wäre - ich verstand mich mit ihnen einfach blendend - doch sie hatten sich alle drei frei genommen. Ich war freiwillig hier geblieben, denn der Colonel - Michael Shanks - wollte unbedingt zu seinen Kindern, die jetzt bei seiner Frau lebten. Sie waren geschieden, doch ich dachte mir, dass er sie noch immer liebte. Der Anthropologe unter uns - Christopher Judge - verbrachte das Wochenende bei seinem Bruder, denn er hatte ihn Jahre nicht mehr gesehen.
Dann war da noch Captain Richard Dean Anderson, ein verrückter Hund, der Ärger magisch anzog. Er hatte eines seiner vielen Dates, von denen er uns dann immer vorschwärmte, aber ich glaubte ihm nicht alles, was er sagte. So verführerisch konnte niemand sein, auch wenn ich zugeben wusste, dass er ziemlich appetitlich aussah. Was dachte ich da überhaupt, er war schließlich ein Soldat, genau wie ich und ich war sogar der Ranghöhere. Das konnte mich ganz leicht meine Karriere kosten. Ich musste wirklich aus diesen vier Betonwänden raus, also schnappte ich mir meine Tasse und trat auf dem Flur.
Augenblicklich ging es mir besser, auch wenn ich nur eine Betonwand gegen eine andere getauscht hatte. Ich hatte mich freiwillig gemeldet, hier zu bleiben, denn sonst wäre die Basis nicht ausreichend besetzt gewesen. Ich hätte mich dafür im Nachhinein ohrfeigen können. Aber letzte Woche war ich noch so voller Elan gewesen, dass ich nicht für möglich gehalten hätte, dass ich jetzt solch einen Durchhänger haben würde. Normalerweise hatten Tage bei mir achtundvierzig Stunden und ich hatte so viel um die Ohren, dass ich nicht wusste, wo mir der Kopf stand, doch ausgerechnet heute war dem nicht so, dabei würde ich wahrscheinlich am Meisten schaffen.
Ich musste unweigerlich lernen, damit zu leben. Auch dieser Tag würde schon irgendwie zu Ende gehen. Ich war keine zehn Meter vorwärts gekommen, als jemand um die Ecke gefegt kam und direkt in mich hineinlief. Ich landete unsanft auf dem Hintern und zu allem Überfluss verschüttete ich mir meinen restlichen kalten Kaffee über meine Uniform. Das war wieder einmal typisch für mich, so etwas konnte auch nur mir passieren.
„Können sie nicht aufpassen, verdammt!“, schrie ich den Übeltäter an, ohne auch nur hinzusehen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, aufzustehen und dabei leise zu fluchen.
„Entschuldigen Sie, Major.“, drang eine männliche Stimme an mein Ohr. „War anscheinend einen Gang zu schnell. Ist doch nichts passiert, oder?“ Ich sah zum ersten Mal auf und blickte direkt in das Gesicht von Colonel O’Neill. Mir blieb das Herz stehen. Ich war nicht nur so dreist gewesen, einen ranghöheren Offizier anzufahren, es war zu allem Überfluss auch noch Jack O’Neill, der Kopf von SG-1, dem Eliteteam dieses Stützpunktes. Nach allem, was ich gehört hatte, war er ein Held. Außerdem sah er für sein Alter unverschämt gut aus. Er hatte ein schuldbewusstes Lächeln aufgesetzt und schon war der Kaffeefleck auf meiner Uniform vergessen. Man konnte diesem Mann einfach nicht böse sein.
„Nein,... alles in Ordnung.“, stotterte ich vor mir her. „Ist ja nichts weiter passiert.“ Ich fuhr mir verlegen durchs kurze Haar, wenn man die schwarzen, zerzausten Fransen so nennen konnte. Ich war sichtlich nervös und dafür hätte ich mir gleich wieder eine Ohrfeige verpassen können. Ich bin Soldat verdammt, dann sollte ich mich gefälligst auch wie einer benehmen. Ich riss mich zusammen und nahm wieder Haltung an. Um meine Unsicherheit ganz zu überspielen, fügte ich grinsend hinzu: „War ja kein Rotwein.“
„Ich würde sie als Entschädigung ja gerne zu einem Kaffee einladen, aber im Moment habe ich leider keine Zeit. Aber wie wäre es nachher mit Lunch. So gegen eins. Dann haben sie auch genügend Zeit, sich umzuziehen.“, fragte er gerade heraus. Er schien wirklich ziemlich in Eile zu sein, also wollte ich ihn nicht weiter aufhalten.
Schnell entgegnete ich: „Klingt gut, Sir, wenn sie mir versprechen, mich nicht auch noch damit bekleckern.“ Ich war geschmeichelt, überspielte das aber geschickt. Man musste mir ja nicht gleich alles anmerken. Er war nämlich mit einer der Gründe, warum ich hier war. Auch, weil ich Projekte in Angriff nehmen konnte, die mich wirklich interessierten, aber vorrangig, um zu lernen, ein so guter Soldat zu werden.
„Würde mir nicht im Traum einfallen. Also, dann bis später.“, wehrte er ab und setzte sich wieder in Bewegung. Ich sah ihm grinsend nach. Er hat wirklich einen knackigen Arsch. Ich musste wirklich mal wieder hier raus und ausgehen, wenn ich mich schon über Kollegen hermachen wollte. Das würde auf Dauer doch eh nicht gut gehen. Nächstes Wochenende, soviel steht fest, ist mal wieder ein Gang in die Disco mit meinen besten Freundinnen fällig.
Ich hatte sie eh lang nicht mehr gesehen, es wurde mal wieder Zeit. Ein kalter Schauer riss mich aus meinen Überlegungen. Dieser erinnerte mich an meine immer noch nasse Uniform. Wenn ich mich sowieso schon umziehen wusste, dann könnte ich eigentlich auch ganz duschen. Bis um eins war noch ein Weilchen hin und mein kurzes Haar trocknete sehr schnell.

Nur mit Handtuch bedeckt kehrte ich in den Umkleideraum zurück. Um diese Uhrzeit gehörte er den Frauen, doch es hätte mich auch nicht weiter gestört, wenn er von Männern überfüllt gewesen wäre. Das musste man als weiblicher Soldat gewöhnt sein. Wir wurden zwar immer noch mit Samthandschuhen angefasst, aber lang nicht mehr so wie früher. Unser anderes Geschlecht durfte keine Rolle mehr spielen. Für einige Wenige war das dennoch Gang und Gebe. Ich war froh, dass es bei meinem Team nicht so war.
Als einzige Frau konnte man sich an bestimmten Tagen schon mal unwohl zwischen einem Haufen verrückter Männer fühlen, nichtsdestotrotz wollte ich sie nicht missen. Sie waren einfach nur großartig. Besonders Rick, der wirklich wusste, wie er Frauen zu behandeln hatte. Auch Michael, der ja verheiratet gewesen war und mit stolzen Frauen seine Erfahrungen hatte. Chris trat da schon öfters mal ins Fettnäpfchen, doch rissen ihn die anderen immer wieder raus und ich nahm es ihm auch nicht wirklich übel.
Das konnte ich bei meinen Männern gar nicht. Wenn auch nur einer von ihnen diesen Dackelblick aufsetzte, war all meine Standhaftigkeit dahin. Besonders Rick konnte ich nicht böse sein, denn er war einfach zu scharf. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht laut zu seufzen. In diesem Punkt hasste ich es, Soldat zu sein. Ich wäre zu gerne eine seiner Eroberungen gewesen und ich war mir sicher, ich hätte es auch geschafft, ihn zu halten. Zumindest hätte ich es versucht.
Ich hörte Schritt auf dem Betonfußboden. Eine Frau kam um die Ecke und ging zu einem der vielen Spinde. Sie war um Einiges größer als ich, hatte blondes, kurzes Haar und blaue Augen. Ich erkannte sie sofort als Major Samantha Carter. Sie war mir schon des Öfteren auf dem Flur begegnet und meine Jungs hatten sie alle samt flachlegen wollen. Schon, sie war hübsch und ihr Lächeln war toll, aber für mich wirkte sie zu perfekt. Soviel wie sie wusste, passte doch unmöglich in einen Kopf.
Sie machte sicherlich keine Fehler und war immer eine vorbildliche Soldatin. Kein Wunder also, dass Colonel O’Neill so auf sie stand. Ich war da doch nur ein unscheinbares Ding gegen. Ich war ja grade einmal einsfünfundsechzig groß und konnte somit mit diesen langen Beinen nicht mithalten, fand mich auch etwas dicker als sie, außerdem war ihre Frisur immer perfekt.
Ich fragte mich unwillkürlich, wie lange sie morgens brauchte, damit ihr Haar aussah, als wäre sie gerade erst aufgestanden. Sicher eine halbe Stunde. Major Carter war auch immer pünktlich und vergaß nie etwas - wie schon erwähnt, sie war perfekt. Männer standen ja bekanntlich auch auf so etwas. Wer würde mich ihr schon vorziehen. Niemand, der auch nur halbwegs bei Verstand ist.
„So ein verdammter Mist!“, riss mich Major Carters Stimme aus den Gedanken. Sie fluchte weiter: „Ist ja mal wieder typisch, Sam. Das Wichtigste wird vergessen. Und wie willst du dir um Himmelswillen jetzt das Haar waschen?“ Ich konnte mir das Grinsen nicht verkneifen. Anscheinend hatte ich mich geirrt. Sie war auch nicht perfekter als jeder andere Mensch, sie schaffte es nur besser, das zu verstecken. Ich würde mich ab heute wohl mit meinen Vorurteilen zurückhalten müssen. Eventuell würde sonst irgendjemand noch genauso über mich denken, wie ich heute über sie.
Ich mischte mich mit einer gewissen Zurückhaltung ein: „Sie können ruhig meines benutzen, Major.“ Sie drehte sich zu mir um und sah mich einen Moment mit einer Mischung aus Verwunderung und Skepsis an, als würde sie überlegen, ob sie mein Angebot annehmen oder lieber ablehnen sollte.
„Major Tapping, richtig?“, fragte sie dann mit erhobenem Zeigefinger.
„Ja, Ma’am.“, antwortete ich lächelnd. Sie erinnerte sich an mich, obwohl wir uns erst ein paar Mal begegnet waren. Irgendwie echt cool. Ich holte mein Shampoo aus meinem Spind und reichte es ihr. Sie nahm es dankend und auch verlegen entgegen.
„Normalerweise denke ich an so etwas.“, versuchte sie die Lappalie noch weiter herunterzuspielen. „Ich bin wohl heute nicht ganz da. Ich sollte wirklich mal wieder ein Wochenende Urlaub machen, wie der Colonel vorgeschlagen hatte.“ Carter grinste und fuhr sich durchs Haar.
„Ein kluger Mann, sie sollten vielleicht wirklich auf ihn hören. Ich an ihrer Stelle würde es machen.“, gab ich zurück und begann mich anzukleiden. Sam zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder ihrem Spind zu, um sich zu entkleiden.
Einige Zeit später, ich hatte nur noch mein T-Shirt vor mir, hakte sie nachdenklich nach: „Sind doch bei SG-7, oder?“ Ich nickte zustimmend.
„Ja Ma’am.“ Ich fragte mich, worauf sie hinaus wollte. Das war doch eine wirklich belanglose Frage.
„Wie schaffen sie es nur, sich da durchzusetzen?“, wollte Sam wissen. Ich sah ihr perplex entgegen. Was soll das denn jetzt für eine Frage sein? Hält sie mich etwa für ein dummes, kleines Schulmädchen. Nein, ich darf keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sicherlich habe ich sie nur falsch verstanden.
„Ma’am?“, hakte ich nach. Sie schien den leicht säuerlich Unterton in meiner Stimme bemerkt zu haben, obwohl ich ihn krampfhaft zu unterdrücken versucht hatte.
„Verstehen sie mich nicht falsch, Major.“, wehrte sie sofort ab. „Ich will damit nicht sagen, dass sie sich nicht behaupten können, aber ich weiß, wie es ist, in einem Männerteam zu sein. Manchmal können sie ziemlich schwierig werden. Ich meine, unsere Teams sind ja auch nicht zu vergleichen. Es ist lediglich der Colonel, der Soldat ist und mich immer wieder herausfordert - dagegen sind Teal’c und Daniel Teddybären - aber sie haben gleich drei von der Sorte.“
„Ich habe meine Männer gut im Griff, Ma’am. Sie sind zwar oft wie große Kinder, aber im Grunde harmlos. Man muss nur wissen, wie man sie zu nehmen hat.“, lachte ich. Wir schienen uns doch ähnlicher zu sein, als ich annahm. Zumindest was die Probleme mit unseren Jungs anging. Ich würde um nichts in der Welt mit ihr das Team tauchen wollen, aber dennoch hätte ich zu gerne gewusst, wie es war, mit Colonel O’Neill, Doktor Jackson und dem Jaffa Teal’c auf Mission zu gehen. Leider würde General Hammond sicher nicht zustimmen, es mal einen Tag lang auszuprobieren. Zu schade. „Falls sie ein paar Tipps brauchen, Ma’am, fragen sie nur.“
„Ich bin sicher, ich komme darauf zurück.“, grinste jetzt auch Sam. Ich zog mich zu Ende an und verließ den Umkleideraum. Ich warf dabei einen flüchtigen Blick auf meine Armbanduhr und stellte zufrieden fest, dass ich noch eine Viertelstunde Zeit hatte. Genug, um pünktlich in der Cafeteria zu sein.

Ich hatte mich gerade erst gesetzt und widmete mich meinem Kaffee, als sich jemand neben mich setzte. Ich sah überrascht auf. Es war nicht Colonel O’Neill, der neben mir Platz nahm, sondern Doktor Daniel Jackson. Er war in seine Unterlagen vertieft und schien mich gar nicht zu bemerken. Ich warf einen Blick in die Akte. Fotos von altertümlichen Steintafeln mit mir unbekannten Schriften waren zu erkennen.
Er machte sich Notizen, die wahrscheinlich noch schwieriger zu entziffern wären, als dass, was dort auf den Bildern stand und blätterte immer wieder zwischen den einzelnen Seiten hin und her. Ich fragte mich, was er damit bezweckte, sich ausgerechnet neben mich zu setzten, besonders da die meisten Tische nicht belegt waren, aber ihn zu fragen, hätte in seiner momentanen geistigen Abwesenheit eh keinen Sinn gehabt. Vielleicht hatte er mich ja wirklich übersehen.
„Wie kommt es, dass du auch hier bist, Janet?“, fragte Daniel plötzlich. Ich sah ihn entgeistert an. Er hatte mich doch tatsächlich verwechselt.
„Janet?“, fragte ich säuerlich, doch ich war ihm natürlich nicht wirklich böse. Das konnte schließlich jedem Mal passieren. Außerdem bemerkte ich erst jetzt, dass er seine Brille gar nicht auf der Nase trug, sondern sie in die Brusttasche seiner Uniformjacke gesteckt hatte. Auch er hatte was an sich, dass eine Frau schwach werden lassen konnte. Er strahlte Treue, Verständnis und Sanftheit aus. Ganz im Gegensatz zu Colonel O’Neill, der rau, wild und stark wirkte. Eine Mischung aus Beiden wäre wohl genau das, was sich jede Frau wünschen würde. Doktor Jackson fuhr beim Klang meiner Stimme erschrocken mit dem Kopf hoch und blickte mir perplex entgegen. Fast gleichzeitig lief er vor Verlegenheit rot an, was mich unwillkürlich dazu brachte, leise zu kichern.
„Oh,... Entschuldigung!“, stotterte er verlegen. „Habe sie wohl verwechselt.“
Ich gab sarkastisch zurück: „Ach wirklich, hätte ich nicht vermutet.“ Er sah mich einen Augenblick verständnislos an. Nach und nach breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Er schien auch endlich verstanden zu haben. Ernst hakte ich nach: „Sie haben mich wirklich mit Doc Fraiser verwechselt?“
„Sie sahen irgendwie so aus. Die Größe, das dunkle Haar und... habe ich die Größe schon erwähnt?“, versuchte er sich zu verteidigen. Ich konnte nur resignierend mit dem Kopf schütteln. Ohne seine Brille wäre dieser Anthropologe wohl vollkommen aufgeschmissen. Fragte sich nur, warum er sie dann nicht aufsetzte.
„Vielleicht sollten sie das nächste Mal die hier benutzen, ehe sie sich zu einer wildfremden Frau setzen.“, meinte ich lächelnd und klopfte ihm vorsichtig auf die Brusttasche, in welcher seine Brille steckte. Sein Blick wanderte zu der Stelle, an die ich gerade noch getippt hatte, dann zog er betreten die Brille hervor.
„Ja, da haben sie eventuell Recht.“, meinte er und setzte sie auf. Murmelnd fügte er hinzu: „Wenn ich dann noch weiß, wo ich sie gelassen habe.“ Natürlich verstand ich jedes Wort und musste mich auch ziemlich zusammenreißen, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen, aber irgendwie schaffte ich es, neutral und unwissend zu wirken. Wir schwiegen. Irgendwie wusste keiner so Recht, was er sagen sollte. Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und er schien sich nicht entscheiden zu können, ob er jetzt bleiben oder lieber gehen sollte.
Schließlich ergriff ich doch das Wort und stellte mich vor: „Major Amanda Tapping.“ Er reichte mir bereitwillig die Hand.
„Doktor Daniel Jackson.“, entgegnete er. „Aber nennen sie mich ruhig Daniel.“
„Nur, wenn sie mich Amy nennen.“, gab ich freundlich zurück.
„Das gilt doch sicher auch für mich.“, meinte eine Stimme hinter mir und kurz darauf setzte sich auch Colonel O’Neill mit breitem Grinsen zu mir. Er hatte ein Tablett mit den verschiedensten Nachspeisen bei sich, das er zuerst auf dem Tisch abstellte. Er kommentierte, als er meinen Blick bemerkte: „Ich wusste ja nicht, was sie mögen.“ Ich nahm mir einen gelben Wackelpudding und einen Löffel. Er war einfach zu aufmerksam. Ich verstand nicht, warum Major Carter sich da beschwerte. Vielleicht ist er ja anders zu ihr, als zu mir. Na ja, ich kannte ihn ja insgesamt erst ein paar Stunden und sie ihn bereits einige Jahre. Wahrscheinlich zeigte er mir nicht sein wahres Ich.
„Ich danke vielmals.“, sagte ich und nahm einen großen Löffel der Köstlichkeit. Daniels Blick huschte zwischen Colonel O’Neill und mir hin und her. Anscheinend glaubte er, irgendetwas nicht mitbekommen zu haben, was durchaus der Wahrheit entsprach. Ich bemerkte, belanglose Konversation haltend: „Daniel und ich haben gerade darüber philosophiert, wie ähnlich ich Doc Fraiser doch sehe.“
„Ach wirklich?“, fragte Jack verwundert, musterte erst mich und sah dann Doktor Jackson fragend an.
Dieser verteidigte sich: „Was, ich hatte meine Brille nicht auf und da kann das doch schon mal vorkommen. Die Größe hat mich irritiert.“ Ich sah dem Colonel an, dass er sich ein Lachen nur schwer verkneifen konnte. Um es zu unterdrücken, löffelte er fleißig seinen roten Wackelpudding. Den aß er anscheinend immer.
„Tja, wenn du deine Brille auf der Nase lassen würdest, wo sie hingehört, anstatt sie irgendwohin verschwinden zu lassen, wo du sie nicht wieder findest, dann würde es gar nicht erst so weit kommen, Hudinni.“, entgegnete dieser belehrend. Die beiden Männer kannten sich wirklich gut, besonders, was die Macken des anderen anging.
„Und was hast du verbrochen, dass du Amy zum Lunch einlädst?“, hakte Daniel ohne Umschweife und wohl wissend, dass etwas gewesen sein musste, nach. Als O’Neill keinen Anstalten machte, zu antworten und nur unkundig mit den Schultern zuckte, beschloss ich das für ihn zu übernehmen.
„Er ist in mich hineingerannt und hat mich mit Kaffee bekleckert.“, antwortete ich beiläufig. „Aber das war halb so wild. Wollte eh eine kleine Auszeit.“ Ich schnappte mir den Schokoladenpudding, auf welchen Colonel O’Neill offensichtlich auch gerade ein Auge geworfen hatte. Sein Blick wanderte weiter zum Käsekuchen, doch Daniel war schneller. Dieser hatte wohl entschieden, sich uns anzuschließen. Etwas enttäuscht entschied Jack sich schließlich für Eiscreme. Damit war das Tablett auch schon leer.
„Was machen sie überhaupt hier, ich dachte, SG-7 hätte frei? Die Glücklichen!“, fragte Doktor Jackson und widmete sich wieder seinem - was auch immer das genau sein sollte. Colonel O’Neill nutzte die Gunst der Stunde, um ihm ein Stückchen vom Käsekuchen zu klauen. Ich kicherte leise, aber nicht laut genug, als das Daniel, der bereits wieder halb abgedriftet war, es mitbekommen hätte. Ich erntete ein breites Lächeln für meine Verschwiegenheit.
„Oh, ich bin freiwillig geblieben, da sonst die Basis unterbesetzt gewesen wäre. Außerdem hatte ich gehofft noch etwas mit meinen Projekten voranzukommen, doch ich habe irgendwie ein totales Tief. Tja, da muss ich wohl durch.“, erklärte ich grob und widmete mich wieder meiner Nachspeise, bevor Colonel O’Neill noch auf die Idee kam, mir diese auch noch zu stibitzen.
Dieser hakte verwundert nach: „Projekte? Ich dachte, sie wären Soldatin. Sagen sie bloß, sie sind Wissenschaftlerin?“ Fast ängstlich verzog er sein Gesicht.
„Beides, Sir!“, stellte ich richtig. „Biogenetikerin und Major. Ist das etwa so schlimm. Ich koche dennoch auch nur mit Wasser, genau wie jeder andere Mensch auch.“ Ich wusste, wie er zu Wissenschaftlern stand, doch die Tatsache, dass ich in erster Linie Soldat war, machte diesen Umstand wieder wett. Außerdem ließ ich das nicht heraushängen, was ihn sichtlich beruhigte. Murmelnd fügte ich hinzu: „Obwohl ich selbst das noch anbrennen lasse.“
„Das ist schon klar, ich war nur verwundert. Sie hören sich nicht an wie ein...“ Er unterbrach sich selbst, fand anscheinend nicht die richtigen Worte, um auszudrücken, was Doktor Jackson, Major Carter und all die anderen darstellten, ohne diese zu beleidigen.
„Freak.“, beendete ich seinen Satz, lachte leicht. Sowohl Jack als auch Daniel sahen mich über meine Offenheit erstaunt an. Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und kratzte den letzten Rest meines Puddings aus der Schale. Ich sah dabei flüchtig auf die Uhr. Ich musste in mein Labor zurück - leider. Wenn ich heute noch etwas schaffen wollte, dann jetzt. Heute Abend wäre ich sicherlich fiel zu müde. Ich hatte schon die letzten Nächte durchgearbeitet und nicht wirklich etwas zustande gebracht. Ich erhob mich, schnappte mir meinen Becher Kaffee und verabschiedete mich. Beide wünschten mir noch einen schönen Tag.
Ich hörte Colonel O’Neill abschließend noch Daniel zuflüstern: „Also, ich finde nicht, dass sie dem Doc ähnlich sieht. Hast du den Arsch gesehen?“ Ich grinste triumphierend vor mich hin, während ich auf den Flur trat. OK, vielleicht sehe ich doch nicht ganz so miserabel aus.
Doktor Jacksons ermahnendes und vor allem lautes „Jack!“ war selbst noch auf dem Gang zu hören.

Ich hatte mein Labor gerade erst erreicht, als mir Teal’c entgegen kam. Verwundert zog ich die linke Augenbraue hoch. Was machte der denn in meinem Labor?
„Kann ich behilflich sein?“, fragte ich gefasst, versuchte nicht sauer zu klingen. Es gab sicher eine ganz einfache Erklärung für sein Verhalten. Ich musste mir abgewöhnen, Vorurteile zu haben. Außerdem würde dieser Mann sicher nichts stehlen. Wem sollte er es auch schon verkaufen, außer dem Personal vom Stargatecenter kannte er schließlich niemanden. Darüber hinaus konnte ich mir nicht vorstellen, dass er auch nur einen Hauch dessen verstand, was ich dort machte. Das Meiste kapierte ich ja auch kaum. Außerirdische DNS war halt nicht wie menschliche.
„Nein, ich bin in ihrem Labor fertig. Sie können beruhigt wieder an die Arbeit gehen, ihre Räume sind von Reetou nicht besetzt.“, entgegnete Teal’c stoisch.
„Da danke ich vielmals. Ihnen noch einen schönen Tag und viel Spaß beim Verstecken spielen.“, gab ich höflich zurück und grinste wahrscheinlich so breit wie ein Honigkuchenpferd. Er zog nur verständnislos die Augenbraue hoch, da er anscheinend nicht zu verstehen schien, was ich eigentlich meinte. Colonel O’Neill hatte ihm wahrscheinlich dieses Spiel noch gar nicht erklärt. Schlecht, schlecht! Ich habe mehr von dem größten Held des Universums erwartet. Aber wie man so schön sagte, er kochte schließlich auch nur mit Wasser. Bei all den Lobpreisungen und Horrorstories durfte man nie vergessen, dass er auch nur ein Mensch war und schon Etliches hinter sich hatte. Etwas Zynismus war da dann doch ganz angebracht. Ich fügte resignierend hinzu: „Vergessen sie es, war ein schlechter Scherz.“
„So etwas versuche ich O’Neill auch immer wieder zu erklären.“, gab Teal’c ernst zurück. Dieser Kommentar brachte mich zum Lachen. Das war doch tatsächlich witzig. Hinter dieser ernsten Miene steckte doch tatsächlich ein Komiker. Er musste Jack zur Verzweiflung bringen. Kein Wunder also, dass Major Carter sich so wehleidig angehört hatte und Doktor Jackson aus dem Aufregen nicht mehr herauskam. Laut kichernd und amüsiert den Kopf schüttelnd betrat ich mein Büro. Das wirft einen um. Ich habe nicht einmal mehr ein Wort herausgebracht und das ist eigentlich selten.

Kaum, dass ich mein Büro betreten hatte, erklang über Lautsprecher eine Stimme, die SG-1 befahl, zu General Hammond zu kommen. Gleich danach wurde auch mein Name genannt. Das wunderte mich dann schon. Überrascht verließ ich mein Labor gleich wieder und begab mich schnellen Schrittes in Richtung Besprechungsraum. Es musste wichtig sein, wenn SG-1 zusammengetrommelt wurde. Aber was zum Teufel wollte man dann von mir? Es war ja nicht so, dass ich die einzige Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Biogenetik hier war und auch nicht so, dass ich eine der wenigen SG-Mitglieder der Basis darstellte. Ich erreichte zeitgleich mit SG-1 den Besprechungsraum. Der General betrat den Raum und begrüßte uns.
„Worum geht es, General?“, fragte Colonel O’Neill geradeheraus. Wir hatten uns an den Tisch gesetzt und warteten nun neugierig darauf, dass Hammond uns alles erklärte.
„Die Tok’ra haben darum gebeten, dass wir ein SG-Team zu ihnen schicken. Sie haben anscheinend wieder ein sehr wichtiges Anliegen.“, erläuterte dieser.
„Ha, Daniel, ich hatte Recht.“, stieß Jack freudig hervor und klatschte in die Hände.
„Ach was!“, währte Daniel ab. „Du hast nur gut geraten.“
Major Carter lenkte ein, um aufs eigentliche Thema zurückzukommen: „Worum es dabei geht, haben sie nicht gesagt, oder?“ Ihr Vater war einer der Tok’ra - das hatte ich zumindest gehört - sicher machte sie sich Sorgen. Er war schon einmal von einem Goa’uld gefangen genommen worden und sie hatten ihn nur knapp befreien können. Das war noch gar nicht so lange her gewesen. Ich konnte ihre Ängste durchaus verstehen. Wenn meine Mutter dort wäre, hätte ich auch immer Angst, sobald eine Nachricht käme. Aber diese ist zum Glück schon im Ruhestand.
„Nein, Jakob ließ nichts verlauten. Er bat nur darum, dass ich vorrangig SG-1 für diese Mission in Erwägung ziehe.“, antwortete der General. Die Erleichterung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Was mich zu einer Frage brachte.
„Und was habe ich mit der ganzen Sache zu schaffen, General?“
Dieser entgegnete: „Die Tok’ra haben um eine fähige Biogenetikerin gebeten und ich hielt sie für geeignet für diesen Job.“
„Aber es gibt fähigere Leute als mich. Doktor Price zum Beispiel oder Lieutenant Torries.“, wandte ich ein. Wieso sollte man auch ausgerechnet mich auswählen, wenn man doch zwei zukünftige Nobelpreisträger unter sich dienen hatte. Ich ahnte, dass er sagen würde, dass ich die Fähigste unter ihnen sei und außerdem ein Major, was sich gut bei Kampfeinsätzen machen würde und außerdem hätte ich mit Reisen Erfahrung - was er auch tat - dem ungeachtet wusste ich, dass sicherlich auch meine Mutter ihre Finger da im Spiel hatte. Sie war auch im Militär gewesen und kannte den General gut. Sicher hatte sie mal verlauten lassen, mir jeden wichtigen Posten zu überlassen. Wie ich das hasse, dass sie sich immer noch in mein Leben einmischt.
„Wann geht es los?“, hakte Jack ein.
„In einer halben Stunde.“, meinte Hammond. „Wegtreten!“ SG-1 verließ den Raum, doch ich blieb sitzen. Ich wollte eine ehrliche Antwort. Mein Vorgesetzter fragte mich: „Ist noch etwas, Major?“
„Hat meine Mutter mit ihnen geredet, Sir?“, wollte ich ernst wissen. Normalerweise war ich nicht so gerade heraus, doch es gab für alles ein erstes Mal. Ein Lächeln stahl sich in sein Gesicht, was ihn fast väterlich wirken ließ. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Er verwirrte mich damit.
Ruhig antwortete er: „Ich würde sie nicht auf solch eine Mission schicken, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass sie nicht die Richtige für diesen Job wären, Major, ganz gleich, was für eine tolle Frau ihre Mutter auch sein möge und wie gut ich sie auch kennen würde. Ich bin überzeugt, dass es keinen besseren Soldaten für diese Mission gibt.“
„Danke, Sir, das bedeutet mir sehr viel.“, gab ich verlegen zurück. Auch das passierte mir nicht oft, aber ich wurde ja auch nicht oft gelobt. Mum war immer sehr streng und korrekt gewesen und Dad - er verschwand, als ich sieben war. Ich erinnerte mich nicht mehr an ihn.
„Sie haben sehr viel von ihrer Mutter, aber sie können auch jeder Zeit über sie hinaus wachsen, wenn sie es nur wollen.“, schmeichelte er mir erneut und erhob sich dann. Seine Miene wurde wieder kühl und er sachlich. „Viel Glück, Major.“ Ich erhob mich ebenfalls und salutierte stramm.
„Danke, Sir!“, entgegnete ich und verließ den Besprechungsraum. Ich würde mich umziehen und meine Ausrüstung kontrollieren müssen. Das würde dauern, denn ich war tierisch aufgeregt. Das erste Mal, dass ich den Tok’ra begegnen würde. Ich wünschte, meine Jungs könnten dabei sein, dass würde die leichte Angst, die in mir hoch kroch, vertreiben. Sie würden sich in den Arsch beißen, nicht dabei gewesen zu sein.

Die Tok’ratunnel waren riesig. Wenn SG-1 nicht bei mir gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich hoffnungslos verlaufen. Ich hatte noch nie einen besonders guten Orientierungssinn gehabt. OK, in der Stadt merkte ich mir die Richtungen anhand der verschiedenen Läden oder anderen Anhaltspunkten, doch hier sah jeder Gang gleich aus. Da konnte man sich doch nur verlaufen. Ab und zu kamen uns Männer oder Frauen in Uniformen entgegen - Tok’ra wie ich vermutete. Was auch sonst? Wir betraten einen großen Saal. Er sah auch nicht anders aus, als der Rest dieses Stützpunktes. Ein junger Mann begrüßte uns. Ich kannte ihn vom Sehen her.
Er war erst vor ein paar Wochen bei uns gewesen in Begleitung eines älteren Mannes. Martouf hieß er, soviel ich mitbekommen hatte. Der andere Tok’ra war Major Carters Vater gewesen - Jakob Carter. Michael hatte mir von ihm erzählt. Anscheinend hatte er mal mit ihm zusammengearbeitet oder so. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht wirklich hingehört. Na ja, jedenfalls schien Sam ihn sehr zu mögen, der Colonel jedoch weniger. Wahrscheinlich fühlte er sich von ihm bedroht. Ich war zwar noch nicht lange im Programm, doch die Gerüchte waren bereits am ersten Tag zu mir durchgedrungen. Chris war eine Klatschtante, was das anging. Ich hielt jedoch nichts darauf. Mein Gott, über unser Team wurde schließlich genauso ein Mist gequatscht.
Wenn ich den Gerüchten glauben würde, hätte ich gleich drei Affären auf einmal. So nach dem Motto: Drei Männer teilen sich eine Frau! Ich müsste Nymphomanin sein, um das auch nur eine Woche durchzuhalten. Außerdem hatte mich noch nie gejuckt, was andere über mich erzählten. Meinen vier Begleitern schien es nicht anders zu gehen, denn sonst hätte einer von ihnen sicher schon einen Ausraster gekriegt und davon hatte ich bis jetzt noch nichts gehört. Man musste einfach über dem Gerede der anderen stehen können, wenn man seinen Job vernünftig machen wollte. Sollten die doch reden, wenn es sie glücklich machte. Ich für meinen Teil hatte auch so schon genug zu tun.
„Martouf, das ist Major Amanda Tapping. Sie ist die Biogenetikerin und Mitglied von SG-7.“, stellte Jack mich vor. Ich reichte dem hochgewachsenen Mann meine Hand.
„Es freut mich sehr, sie kennen zu lernen.“, entgegnete ich. Er sah gar nicht mal so schlecht aus. Kein Wunder, dass Major Carter ihn so mochte. Wer würde nicht auf dieses Lächeln abfahren. Verdammt, ich brauchte wirklich einen Freund, wenn ich jetzt sogar schon mit Schlangenköpfen zu flirten beginnen wollte. Wieso hatte ich auch nicht einfach frei genommen? Tja, selbst Schuld, schätze ich mal.
„Wo ist Dad?“, wollte Sam neugierig wissen.
Martouf erwiderte: „Er ist bei unseren Wissenschaftlern. Ich werde euch zu ihm führen.“ Wir setzten uns in Bewegung und ich kam mir vor, wie in einer Gruppe Entenkücken, die ihrer Mutter zum nächsten See folgten.
„Worum geht es eigentlich genau. Jakob war nicht gerade informativ.“, hakte Jack nach und ließ seinen Blick in der Gegend umherschweifen. Es gab nichts Außergewöhnliches zu sehen, aber sein jahrelanges Training ließ ihn dennoch wachsam bleiben. Er verabscheute die Goa’uld, also behagte es ihm augenscheinlich auch nicht, wenn er sich in den Reihen der Tok’ra aufhielt. Mir war ehrlich gesagt, auch nicht ganz wohl in meiner Haut.
„Wir versuchen schon seit Längerem die DNS der Goa’uld zu verändern, um einen Symbionten zu entwickeln, der zwar das Wissen der Goa’uld in sich trägt, jedoch die Gesinnung eines Tok’ra besitzt. Wir hoffen so, die verlorenen Jahre wieder aufzuholen.“, erklärte der Tok’ra grob. Das klang ziemlich interessant aber auch sehr riskant. Man konnte schließlich nie sagen, was daraus werden würde. Vielleicht würde alles nach Plan verlaufen oder man erschuf eben mal so Frankensteins Monster - einen Goa’uld, der bösartiger nicht sein konnte. Und ausgerechnet ich sollte daran mitarbeiten. OK, wenn es um die Heilung von Krankheiten geht, meinetwegen, ich bin dabei, aber ein Eingriff in die Evolution? Ich war mir nicht sicher, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren konnte.
„Ihr macht was?“, brauste Daniel auf und blieb stehen. „Ist euch denn nicht klar, was ihr damit anstellen könntet? Denkt doch nur mal daran, was passieren würde, wenn die Goa’uld davon Wind bekämen.“ Da musste ich Doktor Jackson Recht geben. Auch mir waren diese Bedenken längst gekommen. Das war wie die Spielerei mit dem Stargate - das Öffnen der Büchse der Pandora.
„Deswegen seit ihr hier. An diesem Projekt arbeitet bis jetzt nur eine Tok’ra. Ihr kennt Anise sicher noch. Wir wollen den Kreis der eingeweihten Tok’ra auch so gering wie möglich halten, weshalb wir eure Hilfe erbeten haben.“, versuchte Martouf Daniels Einwände zu entschärfen. Dieser schien sich damit jedoch nicht zufrieden geben zu wollen, doch ein Blick von Colonel O’Neill brachte ihn zum Verstummen. Anscheinend sah er die ganze Sache anders als wir. Vielleicht wollte er auch einfach nur abwarten, was passierte. Er konnte uns immer noch abziehen, wenn er erhebliche Bedenken wegen diesem Projekt bekam.
Jack gab zurück: „Na, wenn das so ist, sehen wir uns die ganze Sache doch mal an.“ Wir betraten ein kleines Labor, in dem sich lediglich zwei Personen befanden. Diese hielten in ihrer Diskussion inne und wandte sich uns zu. Den älteren Herrn erkannte ich wieder - General Carter - die Frau musste also Anise sein.
„Dad!“, rief Sam aus und fiel ihrem Vater um den Hals. Sie begrüßten sich überschwänglich. Ihre drei Männer gaben ihm lediglich die Hand. Die Tok’ra wurde nur mit einem knappen Hallo bedacht. Auch ich sagte höflich guten Tag. „Dad, das ist Major Tapping, sie wird euch bei den Forschungen behilflich sein.“
„Tapping?“, überlegte dieser laut. „Ist ihre Mutter zufälligerweise General Alice Tapping?“ War ja klar, dass er sie kannte. Wer auch nicht. Sie ist viel herumgekommen und langsam wurmt es mich, dass alle zu wissen scheinen, wer sie ist.
„Wer?“, fragte Jack neugierig, anscheinend nur, um mitreden zu können. OK, fast jeder.
„Ja, so ist es, Sir!“, gab ich lakonisch zurück. Ich wollte nicht unhöflich sein und meine Verärgerung offensichtlich zeigen. Dennoch glaubte ich, dass ich das Zähneknirschen nicht ganz verbergen konnte. General Carter beugte sich zu mir hinunter. Selbst er war größer als ich. Langsam sollte ich mich wirklich daran gewöhnt haben.
Leise flüsterte er mir zu und zwinkerte dabei: „Sie sehen ihr überhaupt nicht ähnlich. Und nennen sie mich ruhig Jakob.“ Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Er war der Erste, bei dem es mich freute, dass er mich mit meiner Mutter verglichen hatte. Ich sah ihr wirklich nicht besonders ähnlich. Ich kam mehr nach meinem Vater, den ich jedoch nie kennen gelernt hatte. Nur von Fotos her kannte ich ihn. Ich nickte zustimmend. Major Carter konnte sich glücklich schätzen, solch einen Vater zu haben. Ich beneidete sie.

„Machen sie schon Fortschritte.“, fragte eine männliche Stimme hinter mir und riss mich so aus meinen Überlegungen. Ich hatte die letzte halbe Stunde damit verbracht, herauszufinden, wie ich die veränderten Gene in den Organismus eines Goa’ulds einschleusen sollte ohne zu viel Schaden anzurichten. Ich sah von meinen Aufzeichnungen auf und lächelte Doktor Jackson freundlich an.
„Kann man so nicht sagen.“, entgegnete ich und streckte meine müden Knochen. Sechs Stunden waren erst seit unserem Auftauchen vergangen und ich fühlte mich jetzt schon, als hätte ich drei ganze Tage durchgearbeitet. Ich hatte mir den falschen Tag ausgesucht, um freiwillig im Berg zu bleiben, soviel stand fest. Heute war mit mir einfach nichts anzufangen.
„Ich habe ihnen einen Kaffee geholt. Na ja, zumindest hat Sam behauptet, dass es sich um so etwas Ähnliches handeln würde.“, meinte Daniel und reichte mir den Becher mit dem dampfenden Gebräu. Ich nahm einen kräftigen Schluck und spuckte das scheußliche Zeug sofort wieder in die Tasse zurück.
„Igitt, das ist ja eklig.“, stieß ich hervor und wir beide begannen zu lachen. „Die wollen einen wohl vergiften.“ Ich stellte den Becher beiseite und musterte Doktor Jackson eingehend. Er schien noch etwas auf dem Herzen zu haben, sonst wäre er wahrscheinlich längst mit seinem Anliegen herausgeplatzt. Ich wartete geduldig auf etwas von ihm.
Schließlich hakte er nach: „Was halten sie eigentlich von der ganzen Sache?“
„Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich bin nicht Genetikerin geworden, um Gott zu spielen, sondern um Krankheiten schon vor der Entstehung zu bekämpfen. Das, was sie hier machen wollen, verstößt im Grunde gegen meine Berufsethik.“, antwortete ich ernst und warf einen Blick auf den Goa’uldsymbionten, der in einem Behälter gefangen war. Es war noch eine sehr junge Larve und eines ihrer Objekte, falls man das so nennen konnte. Alles hier kam mir vor wie in einem schlechten Horrorfilm, wo man versuchte, den perfekten Menschen zu erfinden - die perfekte Schlange.
„Also, wir haben kein gutes Gefühl.“, schloss Jackson daraus. Ich nickte zustimmend.
„Niemand kann uns garantieren, dass es auch so funktioniert, wie wir es haben wollen. Der Goa’uld könnte sogar wissen, was man mit ihm gemacht hat. Von den Auswirkungen, die negative Erinnerungen mit sich bringen können, mal ganz zu schweigen.“, argumentierte ich sachlich. Nicht, dass es mich nicht reizte, dass ich nicht diese Art Forschung gebrauchen könnte, um ein Mittel gegen Alzheimer oder ähnliche Erbkrankheiten zu finden - die Selbstheilungskräfte der Symbionten könnten mich dabei weiterbringen - aber der Preis schien viel zu hoch zu sein. Ich hatte schließlich auch nie zuvor versucht, einen Menschen zu erschaffen, der perfekt war. Etwas würde immer sein. Ich ließ mich in meinen Stuhl zurücksinken.
„Vielleicht sollte ich mit Jack reden und ihn davon überzeugen, dass wir den Tok’ra unsere weitere Hilfe verwehren.“, schlug Daniel vor und nahm neben mir Platz. Außer uns war ein Glück niemand anwesend. Anise machte eine Pause und Jakob war mit seiner Tochter beschäftigt. Jack und Teal’c behielten die anderen im Auge und achteten auf Auffälligkeiten. Was hätte ich nicht alles dafür gegeben, wenn Rick, Michael oder Chris hier gewesen wären, aber nein, die hatten sich gekonnt aus der Affäre gezogen, als hätten sie so etwas gerochen. So war das schon immer bei ihnen gewesen, vielleicht waren wir gerade deswegen alle noch immer zusammen. Ich musste wohl erst noch so ein Gespür entwickeln. Das hier würde mir eine Leere sein.
„Noch nicht.“, wehrte ich ab. Wenn ich hier schon gegen meine Überzeugungen verstieß, dann doch wenigstens mit dem Ziel, ein paar Informationen zu erlangen, die wichtig für uns sein könnten. „Anise gewährt mir keinen vollen Zugang auf alle Daten. Ich glaube, dass sie uns etwas verheimlicht und ich will herausfinden, was.“ Außerdem nahm ich an, dass uns ihre Erkenntnisse über die Goa’uldphysiologie helfen könnten, ein wirksames Antiserum oder ein Gift gegen die Goa’uld zu entwickeln, dass zwar die Symbionten auf zellularer Ebene zersetzten würde, die Wirte aber am Leben ließ. Eine Art universaler Impfstoff wäre vielleicht auch drin. Das hing ganz von der Fülle der Informationen ab. Es würde zwar Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte dauern, bis wir ein Produkt soweit hätten, doch es wäre das Warten wert.
„Denken sie etwa, sie hat schon mit den Experimenten angefangen?“, wollte Daniel verunsichert wissen. Das hatte ich auch bereits angenommen. Er hatte wirklich einen scharfen Verstand, was auch sehr sexy sein konnte. Amanda, du solltest dich besser auf andere Sachen konzentrieren, als dein persönliches Vergnügen. Sei realistisch, dieser Mann ist nichts für dich. Er würde nur alles durcheinander bringen. Deswegen hast du deine letzte Beziehung doch auch für diesen Job geopfert. Aber konnte man das vergleichen? Themenwechsel!
„Was denken sie? Würde es sie nicht reizen, mit ihrem Spielzeug auch zu spielen, anstatt es nur anzusehen?“, gab ich sarkastisch zurück. Der Vergleich war mehr als makaber, aber dennoch zutreffend. Ein Nicken war alles, was er noch zustande brachte, denn im selben Augenblick betrat Anise das Labor und er verabschiedete sich.

„Ich kann nicht effektiv arbeiten, wenn ich nicht vollen Zugriff auf all eure Daten erlange.“, brauste ich auf. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, laut zu werden, aber Anise hatte mir nicht einmal zuhören wollen. Ihre Sturheit ließ mich an die Grenzen meiner Beherrschungskraft gehen. Das war wirklich ein schlechter Tag gewesen, um herzukommen, um sich mit einem Tok'ra zu streiten.
„Ich werde dir deine Fragen gerne beantworten.“, erwiderte Anise ruhig, was mich nur noch mehr in Rage brachte. Wie konnte diese Frau nur so sachlich bleiben. Hatte sie denn keine Leidenschaft, kein Feuer in sich?
Ich gab bestimmt zurück: „Darum geht es ja. Du bist nicht immer hier. Was, wenn ich eine wichtige Antwort benötige und du nirgends zu finden bist. Was dann. So kann ich nicht arbeiten. Wenn ich euch helfen soll, müsst ihr mir schon trauen. Ich bin sicher, dass Selmak das ähnlich sieht.“ Das war der letzte Trumpf, den ich auszuspielen wusste und er zog. Ich merkte, wie es in ihr rumorte. Schließlich gab sie doch noch nach. Kurz senkte sie ihren Kopf zum Zeichen, dass ihr Wirt die Kontrolle übernehmen würde.
„Du musst verstehen, dass wir uns selbst nur schützen wollen. Wir wissen nie, ob unsere Geheimnisse nicht vielleicht irgendwann den Goa'uld in die Hände fallen könnte. Du bist ebenso Mitglied eines SG-Teams wie auch SG1. Wir müssen das Risiko niedrig halten. Deswegen wollte ich dir nicht mehr Informationen anvertrauen. Ich hoffe, du verstehst das.“, bat mich Freya um Verständnis. Ich nickte zustimmend. Sie holte einen kleinen, roten Kristall aus einem Beutel an ihrem Gürtel und speiste ihn in das System ein. Ich hatte nun vollen Zugang auf all ihre Daten.
„Danke. Ich verspreche dir, es niemals zu verraten. So wie ich mich kenne, habe ich es morgen garantiert schon wieder vergessen.“, versuchte ich einen schlechten Scherz. Ich machte mich sofort wieder an die Arbeit, griff damit gleich auf die neue Fülle an Daten zurück, die Freya mir zur Verfügung gestellt hatte.
„Ich muss noch einmal weg.“, meinte diese schließlich, jedoch wieder mit der Stimme eines Goa'uld. Ich nickte nur, sah nicht von den Aufzeichnungen auf. Kurz darauf war sie auch schon verschwunden.

Nicht ganz drei Stunden später brauchte ich dringend eine Pause. Nichts ergab mehr einen Sinn. Dinge, die vorher noch so klar schienen, waren nun ohne Zusammenhang, während sich immer neuere Fragen auftürmten. Es musste jetzt auf der Erde fast siebzehn Uhr sein und ungefähr solange war ich auch schon auf den Beinen. Ich sah auch schon meinen wohlverdienten Schlaf in weite Ferne rücken. Wenn doch nur meine Freunde bei mir wären, dass würde das alles nicht so anstrengend machen. Michael brachte mich immer zum Lachen, lenkte mich ab, Chris half mir, so gut er konnte, und Rick - OK, der hielt mich eher von allem ab, aber es machte spaß, mit ihm zu reden. Das brachte mich auch oft auf die richtigen Gedanken. SG1 war toll, aber sie reichten nicht an meine Jungs heran.
Ich begab mich in den Aufenthaltsraum, wo ich auch die anderen antraf. Jack und Jakob spielten gerade eine Art Schach, was jedoch komplizierter aussah, da es auf drei Ebenen ausgetragen wurde. Anscheinend war der Colonel auch gerade am verlieren, denn er zuckte immer wieder von einer Figur zur anderen. Fair ist das sicher nicht, schließlich ist das ein Tok'raspiel und General Carter hat durch Selmak wesentlich mehr Erfahrung damit. Ich setzte mich zu ihnen und sah ein Weilchen zu.
So lange bis O'Neill mich fragte: „Na, schon weitergekommen?“ Auch Major Carter und Doktor Jackson gesellten sich zu uns. Sie waren bis eben noch in ein hitziges Gespräch vertieft gewesen, doch jeder von ihnen schien seinen Standpunkt klar ausformuliert und vorgetragen zu haben, denn jetzt schwiegen sie wieder.
„Nicht wirklich. Ich verstehe einiges noch nicht ganz. Vielleicht hatte General Hammond Unrecht, eventuell bin ich nicht die Richtige für diesen Job. Ich habe nicht die nötige Erfahrungen mit Goa'uld. Außerdem verwirren mich eure Aufzeichnungen. Sie ergeben zum größten Teil keinen richtigen Sinn.“, antwortete ich euphorisch, fast schon hyperventilierend. Ich wünschte, mein Team wäre hier. Ich brauchte sie in diesem Augenblick mehr denn je in meinem Leben. Ich musste in ihre Gesichter sehen, um Selbstbewusstsein zu schöpfen, ich vermisste ihre aufmunternden und anregenden Worte, jedes nachsichtige oder auch amüsierte Lächeln - eben alles, was mir die nötige Sicherheit verschaffte, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und das Problem zu meistern.
„Was genau?“, hakte Selmak nach.
„Na ja, zunächst einmal, wie könnt ihr von einer zweiundachtzigprozentigen Fehlerklausel ausgehen, obwohl ihr technisch höher entwickelt seit als wir und unsere Wissenschaftler bereits Zellen klonen können ohne einen Verlust zu erlangen. Laut den Versuchen mit Schaf Dolly liegt die Wahrscheinlichkeit sogar nur bei siebzig Prozent. Das verstehe ich nicht. Mit vierzig bis fünfzig Prozent habe ich gerechnet, aber ausgerechnet zweiundachtzig Prozent? Ist das nicht etwas viel Spielraum?“, sprudelte es aus mir heraus.
„Goa'uld sind keine Säugetiere. Vielleicht ist ihre Physiologie komplexer, daher der höhere Verlustfaktor.“, folgerte Daniel, die Schultern leicht nach oben gezogen. General Carter schüttelte den Kopf und ich musste ihm da wirklich zustimmen.
„Ganz im Gegenteil.“, meinte Jakob sachlich. „Allein das Gehirn eines Säugetiers ist viel kompakter als das eines Symbionten. Sie speichern zum größten Teil Erinnerungen, nur das Naquada macht sie noch mächtig. Major Tapping hat Recht, die Fehlerquote hätte viel niedriger angesetzt werden müssen. Anise wird wohl ihre Gründe haben. Sie ist sehr gewissenhaft.“
„Wir wissen ja, wie das enden kann.“, meldete sich nun endlich auch Colonel O'Neill zu Wort, natürlich in seiner eigenen, flapsigen und sarkastischen Art.
Sam erwiderte perplex: „Was genau meinen sie, Sir?“
„Wie meine Mutter es ausgedrückt hätte: 'Wenn man Spielzeug hat, will man auch damit spielen, oder?' Sie hat uns mit den Manschetten schon einen heiden Ärger eingehandelt, wer sagt denn, dass sie es jetzt nicht erneut versucht.“, antwortete Jack sarkastisch. Jetzt verstehe ich. Also das war es, was ich nicht kapiert habe. Ich hätte es wissen müssen. Es war doch offensichtlich gewesen, dass sie die Experimente an lebenden Zellen schon hatte beginnen müssen, um solche Datenmengen erhalten zu können. Aber konnte das wirklich sein. Würde sie ernsthaft ihr Volk für einen so minimalen Erfolg aufs Spiel setzten? Ich konnte das nicht glauben.
„Ich werde sie zur Rede stellen. Experimente mit verändertem Genmaterial hat der Hohe Rat noch nicht gestattet.“, brauste Selmak aus.
„Wartet noch.“, bat ich ihn. „Ich will sehen, ob sie mir ihr Geheimnis lüftet. Es könnte doch gut sein, dass sie sich weigern könnte, uns ihr geheimes Labor zu zeigen. Es hat ja bis jetzt auch niemand entdeckt. Außerdem glaube ich, dass ich kurz vor der Lösung stehe. Nur noch ein wenig Zeit, mehr will ich nicht. Ich werde sie sicher nicht ermutigen, ihre Forschungen zu intensivieren, darauf könnt ihr wetten.“
„Ich dachte, sie wären keine Schlangenexpertin?“, fragte Jack mit einem schiefen, besserwisserischeren Grinsen auf den Lippen.
„Tja, dann habe ich mich wohl geirrt.“ Ich grinste viel sagend.
Martouf kam in diesem Moment auf uns zu und wandte das Wort sofort an General Carter: „Der Hohe Rat erwartet ihre Anwesenheit. Es wurde eine Versammlung einberufen. Ich nehme an, dass es um das Genprojekt geht, welches von Anise geleitet wird.“ Jakob nickte verstehend und erhob sich. Bevor er ging, setzte er noch eine seiner Figuren an einen anderen Platz des Spiels.
„Trinet.“, kommentierte er es, an Jack gewandt. „Bedeutet soviel wie Schach.“ Mit diesen Worten war er verschwunden.
„Was?“, platzte es aus Colonel O'Neill heraus. „Unmöglich.“
„Glauben sie mir Jack, es ist möglich.“, erwiderte Jakob grinsend und verließ endgültig den Raum. Auch ich machte mich wieder an meine Arbeit.

„Wie kommst du zu der Annahme, dass es mit der Selektion nicht funktionieren wird?“, fragte ich Anise ganz unverblümt. Ich musste das Eis brechen, herausfinden, was sie für ein Spiel spielte. Wir waren beide allein im Büro. Sie entnahm dem Goa'uld gerade Gewebeproben. Dieser wehrte sich heftig, konnte sich aber so gut wie gar nicht bewegen. Sie sah von ihrem Objekt auf und starrte mich einen Moment nur an, als müsste sie überlegen, was sie mir antworten sollte oder lieber nicht.
„Das haben etliche Simulationen gezeigt. An den Erinnerungen des Symbionten würde das nichts ändern.“, antwortete sie stoisch. Ich wollte und konnte mich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben.
„Sie meinen, durch Versuche.“, erwiderte ich ernst. Sie entgegnete nichts, also fuhr ich fort: „Sie können diese Daten nicht allein durch Simulationen erlangt haben. Ich könnte ihnen helfen, aber ich muss auch ihre Forschungen studieren können, nur so wiederhole ich ihre Fehler nicht.“
Anise wehrte vehement ab: „Ich weiß nicht, wovon sie reden.“
„Irgendwo in diesem Stützpunkt haben sie ein geheimes Labor versteckt, in dem sie nicht genehmigte Experimente durchführen. Entweder sie zeigen es mir und ich halte die Klappe oder sie weigern sich und ich werde es dem Hohen Rat melden. Was ist ihnen lieber?“ Ich stellte sie endgültig vor die Wahl und hoffte, dass sie sich zu meinen Gunsten entscheiden würde. Ich bin nie besonders gut in Poker gewesen.
„In diesem Moment entscheidet der Hohe Rat über dieses Problem und der Großteil stimmt mit mir überein, dass wir nicht warten sollten, denn auch die Goa'uld führen Forschungen durch, die uns vernichten sollen.“, entgegnete sie unbeeindruckt. Ich musste das mit dem Bluffen wohl noch etwas üben.
„Da begebt ihr euch also auf das Niveau dieser Schlangenärsche. Was wollt ihr dann eigentlich noch von mir? Ich bin sicher, dass ihr dieses Problem auch ganz alleine in den Griff bekommt. Ich meine, da du deine Experimente schon begonnen hast, wirst du sie sicherlich auch ohne mich zu aller Zufriedenheit beenden können.“, brauste ich auf. Das hier war alles Zeitverschwendung gewesen. Sie hatten meine Hilfe nie benötigt, mich aber dennoch herkommen lassen. Wahrscheinlich nur, um den Schein unserer Regierung und dem Hohen Rat so lange wie es nötig war, aufrecht zu erhalten. Ganze sechs Stunden - sicher ein neuer Rekord für die Tok'ra.
Anise gab zurück: „Du bist hier, weil es eben nicht funktioniert. Egal, was ich versuche, das erhoffte Ergebnis bleibt aus. Die Tok'ra hatten gehofft, dass die Menschen von Tauri vielleicht einen Weg finden könnten. Wir brauchen wirklich eure Hilfe. Wir haben ein gemeinsames Ziel, ist es da nicht egal, wie wir in die Position gelangen?“
„Für mich nicht. Wenn wir zusammenarbeiten wollen, solltest du langsam anfangen, mir zu vertrauen, sonst werde ich dem General Nahelegen müssen, euch nicht länger in dieser Angelegenheit zu unterstützen.“, erwiderte ich mit ruhiger Stimme. Das, was sie hier tat, war in gegen all meine Überzeugungen, gegen die Berufsethik, die ich vertrat, aber in erster Linie musste ich die Beziehungen zwischen den Tok'ra und uns schützen, so dass ich nicht einfach alles hinschmeißen konnte. Ich musste Colonel O'Neills Befehl abwarten. Außerdem war es schon ein verlockender Gedanke, sich keine Sorgen mehr um Menschenmordende Symbionten den Kopf zu zerbrechen, die versuchten, uns zu vernichten, weil sie all das Schlechte vergessen hatten. Ein Traum würde wahr werden.
„Du hast recht, ich sollte den Menschen von Tauri mehr Vertrauen schenken. Ich werde es dir zeigen.“, antwortete sie nickend. Sie musste verzweifelt sein, wenn sie unsere Hilfe so dringend brauchte. Ihr schien wohl keine Alternative mehr zu bleiben. Sie holte einen kleinen, quadratischen Kristall aus einer kleinen Seitentasche und ließ diesen im Quarz der Tunnelwand vor sich verschwinden. Ein etwa mannshohes Loch entstand und machte den Blick auf ein dahinter befindliches Genlabor frei. Ich erhob mich von meinem Stuhl und betrat voller Obacht den Nebenraum. Überall standen Inkubationskammern auf hüfthohen Säulen. In ihnen waren auf die unterschiedlichsten Arten entstellte Goa'uld enthalten. Ich hielt mir die Hand vor den Mund, so abstoßend und schockierend war der Anblick. Ich wusste nicht, was ich sagen soll. Es kommt mir vor, als wäre ich in einem schlechten Horrorfilm gelandet.

„Spielberg hätte es wahrscheinlich nicht besser hinbekommen.“, riss mich eine Männerstimme aus den Gedanken. Es war die des Colonels, welcher gerade erst das Labor betreten hatte. Hinter ihm hatten sich sein restliches Team sowie General Carter postiert.
Selmak erwiderte mit der typisch scheppernden Goa'uldstimme: „Zu Anise Glück hat sich der Hohe Rat eben gerade zu der Genehmigung von Experimenten dieser Art entschieden. Somit verfällt dieses schlimme vergehen. Sie werden es höchstens als lobenswerte Eigeninitiative werten.“
„Aber das widerspricht jeder Ethik.“, protestierte Daniel lautstark. Er sprach mir aus der Seele. Auch ich fand, dass niemand das Recht dazu haben sollte, einfach so Gott zu spielen. Der Eingriff in das höchste Gut der Menschen - den einzelnen Chromosomen, die ihn ausmachten - allein war schon unverschämt. Auch wenn es das war, was ich eines Tages zu bewerkstelligen versuchte, indem ich ein Verfahren mitentwickelte, in welchem man kranke Gene durch gesunde ersetzten konnte, hielt ich es dennoch für falsch. In erster Linie stand bei mir der Gedanken, Lebewesen durch meine Arbeit helfen zu wollen, aber ich konnte nie aus den Augen verlieren, wozu meine Forschungen alles missbraucht werden könnten. Darüber hätte Einstein sich vielleicht auch mal Gedanken machen sollen.
„Nicht jedes Leben im Universum hält sich an ethische Grundsätze, Daniel.“, entgegnete Jack resignierend. „Wieso sollten es dann die Tok'ra tun? Sie haben uns doch schon des Öfteren für ihre Versuche missbraucht.“
„Nicht alle Tok'ra sind so, Jack. Vieles hängt auch von dem Wirt selbst ab. Der Charakter ist entscheidend und das gilt ebenso für die Menschen der Erde.“, wies Jakob seinen Freund zurecht. Er wusste schließlich, wovon er sprach, war er doch in beiden Fällen betroffen. Er war einer von ihnen, aber auch einer von uns. Hohe des Generals Hilfe wäre unsere Allianz mit den Tok'ra sicher schon längst in die Brüche gegangen. Wir hatten ihm sehr viel zu verdanken. Ich nahm an, dass Colonel O'Neill oft einfach nur verdrängte, dass Sams Vater einen Symbionten in sich trug.
„Ich versichere dir, Colonel, dass ich das nur in bester Absicht für das Projekt und unser aller Überleben getan habe. Es war dir doch immer schon sehr wichtig, die Goa'uld endlich vernichtend zu schlagen, dann solltest du akzeptieren, dass es nicht immer konventionelle Wege gibt, so etwas zu bewerkstelligen. Manchmal müssen Opfer gebracht werden, um ein höheres Ziel zu erreichen.“, verteidigte sich Freya endlich vor den anderen. Dem Gesichtsausdruck O'Neills zu urteilen, teilte er ihre Meinung nicht.
„Komm mir nicht damit.“, fuhr er sie ungehalten an. „Diese Ausrede ist alt und zieht schon lange nicht mehr. Ich habe schon oft Dinge gesehen, die mit Entschuldigungen wie diesen abgetan wurden, und dennoch nichts weiter als unmenschlich waren. Versuche an Soldaten, an unschuldigen Kindern und Patienten, nur um den eigenen Erfolg zu sichern, sich selbst einen Namen zu machen und mächtiger zu werden. Egal, wie du diese Schlächterei auch nennst, es wird doch nichts anderes sein als das.“ Mit diesen Worten verließ er wütend das Labor und verschwand schnellen Schrittes hinter der nächsten Ecke. Daniel Jackson folgte ihm nur einige Augenblicke später.
Sonst rührte sich keiner weiter. Wir alle waren Militärs, wir verstanden nur allzu gut, wie der Colonel sich fühlen musste. Jeder von uns hatte von den Experimenten im zweiten Weltkrieg und in Vietnam gehört. Jakob war sogar selbst dort gewesen. Alles war mit einer höheren Wahrheit gerechtfertigt worden, etwas Größerem, dass es zu erschaffen galt, aber es hatte nichts daran geändert, dass es einzig und allein ein Verbrechen an der Menschheit gewesen war. Ich hatte Genetikerin werden wollen, um den verruchten Ruf unserer Zunft wieder rein zu waschen, aber ich merkte mehr denn je, dass ich das wohl nie könnte. Ich müsste schon die Geschichte unseres Planeten noch einmal neu schreiben. Dazu brauchte ich aber eine Zeitmaschine und technische Geräte zählte ich nicht gerade zu meinen Freunden. Es ist hoffnungslos.

Es war ungefähr acht, als Colonel O'Neill erneut das Büro betrat. Der Durchgang war wieder geschlossen worden und war gerade dabei gewesen, den Computer eine Simulation durchlaufen zu lassen. Bis jetzt verlief alles reibungslos, doch auch die Male davor hatte es gut begonnen und später war es dennoch in einer Katastrophe geendet. Ich sah von dem Bildschirm auf und blickte ihm erwartungsvoll entgegen.
Es dauerte ein Weilchen, doch schließlich fragte er doch noch: „Wieso sind sie Genetikerin geworden?“
„Weil ich den Menschen helfen wollte, schätze ich.“, antwortete ich ehrlich. Ich wusste, dass er - einmal ganz abgesehen von Major Carter und Doktor Jackson - Wissenschaftler nicht besonders leiden konnte. Auch Ärzte nicht, wenn man Major Doktor Janet Fraiser nicht dazuzählte. Ich war auch noch ein wenig von beidem, was es nicht gerade einfacher machte. Ich ahnte, dass er mich trotz meines Berufes mochte, denn ich war ebenso Soldatin, aber er war nicht damit einverstanden, was ich mich mit meinem Leben verschrieben hatte.
„Aber wieso gerade Genetik?“, stellte er seine Frage anders.
„Mein Bruder ist von Geburt an behindert gewesen. Ich hatte ihm immer irgendwie helfen wollen, doch ich wusste nie, wie. Ich schätze, dass war meine Art, ihm doch noch Respekt zu erweisen. Spätere Generationen sollten einfach nicht mit der Angst ein Kind in die Welt setzen, dass es vielleicht nicht vollkommen gesund sein könnte. Die Anzahl geistiger und körperlich behinderter Kinder nimmt immer mehr zu, ich will versuchen, dem entgegenzuwirken. Deswegen auch das Stargatecenter. Es bietet die beste Möglichkeit, das zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe, auch wenn ich annehme, dass ich nicht allein und schon gar nicht von heute auf morgen, alle Probleme aus der Welt schaffen kann.“
Ich musste an Randy denken und wie stolz er doch trotz der Behinderung immer gewesen war. Ich war es ihm schuldig, es wenigstens zu versuchen. Mein Vater hatte damals in Vietnam gekämpft und unsere Familie hatte immer angenommen, dass das der Grund für seine Andersartigkeit gewesen war. Ich, die ich nie anders gewesen war, wollte wohl auch zu einem gewissen Teil ihr Gewissen erleichtern. Ich hatte mir immer Vorwürfe gemacht, weil ich nicht so geworden war, wie er. Bis heute konnte sich keiner erklären, warum es ihn erwischt hatte und mich nicht. Die gleichen Gene und doch so unterschiedlich. Das Leben war nicht fair, das hatte ich früh lernen müssen, aber Randy hatte damit leben müssen. Bis zu dem Tag, an dem er... Ich habe ihm nie sagen können, wie stolz ich auf ihn bin.
„Verstehe. Und die Sache mit der Airforce?“
„Meine Mutter. Sie war eine der ersten weiblichen Offiziere, die in Vietnam mitgewirkt haben, ebenso wie mein Vater. Meine Entscheidung war wohl so etwas wie Familienpatriotismus. Meine Schuldgefühle sind zu dieser Zeit wohl der Mount Everest gewesen.“, versuchte ich das Gespräch etwas aufzulockern.
„Und jetzt passen sie nur noch in den Cayenne-Mountain. Ist doch ein Fortschritt, finden sie nicht auch, Major?“, erwiderte Jack locker.
„Ich dachte, wir wären bereits bei Amy angelangt. Sagen sie mir, was ist ihre Ausrede, jetzt hier sein zu können?“, fragte ich unverblümt und nippte an dem, was Daniel so fälschlicher Weise als Kaffee bezeichnet hatte. Es schmeckte immer noch scheußlich, aber ich begann gerade, mich daran zu gewöhnen.
Er antwortete ehrlich: „Mein Vater schätze ich. Er war auch Pilot, starb aber noch vor meiner Geburt bei einem Einsatz. Ich wollte ihn wohl auf diese Art in meinem Gedächtnis behalten, auch wenn ich ihn nur auf einem Foto gesehen habe und alles, was ich über ihn weiß, von meiner Mutter stammt.“
„Sehen sie ihm ähnlich?“ Jack zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Schon möglich.“

„Gibt es denn gar keine Möglichkeit, den Hohen Rat davon zu überzeugen, dass diese Experimente eine gänzlich schlechte Idee sind?“, wollte Doktor Jackson im Moment noch sachlich wissen. Ich blieb hinter der Abzweigung stehen und lauschte dem Verlauf der Unterhaltung. Es war ja nicht so, dass ich schnüffelte, aber ich wollte mich auch nicht einmischen. Eventuell brachten sie mich auch auf eine Idee, dieses Projekt zu stoppen, ohne es zu sabotieren. Denn genau das hatte ich eigentlich vorgehabt.
„Nur, wenn sie keinen ausreichenden Nutzen mehr aus den Versuchen ziehen würden, wären sie bereit, es einzustellen.“, meinte Jakob resignierend. Man sah Daniel die Enttäuschung förmlich an. Er konnte das nicht erreichen, ich schon. Ich musste nur einen Weg finden, ihnen klar zu machen, dass dieses Projekt viel zu gefährlich für sie sein würde. Ich musste nur einen Goa'uld züchten. Das war leichter gesagt als getan, aber es würde sicher funktionieren, wenn ich mich anstrenge. Ich musste nur Anise eine brauchbare Idee verkaufen, die glaubwürdig genug klang, aber dennoch nicht funktionierte.
Denn eines wusste ich bereits mit Sicherheit, durch einen Goa'uld würden wir es nicht schaffen, ihr Wesen zu ändern. Das Problem war nur, ich hatte noch keinen Geistesblitz gehabt. Ich musste mich also wieder an die Arbeit machen. So schwer konnte das doch nicht sein. Ein paar Gene entnehmen, andere hinzufügen und schon war alles perfekt. He, das ist es. Ran an die Arbeit!

Es war kurz vor Mitternacht. Ich hatte es doch tatsächlich geschafft, dass Anise mir zugehört und meinen Vorschlag angenommen hatte. Nun stand ich vor dem fast fertigen, genetisch veränderten Klon eines Goa'uld und wartete auf das wahrscheinlich ausbleibende Ergebnis, dass sich die Tok'ra erhofften. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie feststellen würden, dass auch diese Art der Manipulation nicht funktioniert hatte. Außer mir war nur noch Doktor Jackson in dem kleinen Labor anwesend. Ich goss mir gerade dieses kaffeeähnliche Zeug ein, als sich der Goa'uld zu bewegen begann. Er war noch eine kleine Larve, aber bald würde auch er zu einem ausgewachsenen Symbionten herangewachsen sein. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
„Ich dachte, dass sie etwas gegen diese Art und Weise der Forschung haben?“, riss Daniel mich aus den Gedanken. Ich sah auf. Er hatte ja Recht, aber was hätte ich anderes tun sollen. In mir tobte ein unerbittlicher Kampf. Einerseits schien es mir die einzige Möglichkeit, dieses Projekt zu stoppen, andererseits schrie mich ein Teil von mir an, dass ich einen anderen Weg hätte finden müssen. Ich wusste ja auch noch nicht einmal, wie ich weitermachen sollte. Der Klon war angefertigt und reifte heran, doch man würde das Ergebnis erst sehen, wenn er in einem Wirt steckte. Ich würde das keinem Menschen antun können, ob er sich nun freiwillig gemeldet hätte oder nicht. Der neukreierte Symbiont war nicht lebensfähig - zumindest hatte ich ihn so erschaffen - doch allein die Erfahrung, seine Gedanken und seinen Körper diesem Ding überlassen zu müssen, jagte mir einen eiskalten Schauer über den Rücken.
„Das tue ich auch. Es ist nur: Bleibt mir denn eine andere Wahl?“, stellte ich eine Gegenfrage.
„Wahrscheinlich nicht.“, gab er zu. „Ich wünschte nur, wir könnten die Probleme der Tok'ra anders lösen, als Gott zu spielen und so die Goa'uld zu vernichten.“
„Na ja, wir würden sie ja nicht vernichten, sondern nur zu Tok'ras machen, aber im Grunde haben sie natürlich recht. Wir würden eine ganze Rasse vernichten, nur damit eine andere überlebt. Ich denke nicht, dass das Schicksal so etwas vorgesehen hat. So einfach kann das doch nicht sein.“
„Wenn es so wäre, hätte Hitler die Juden vernichten können.“, stimmte Daniel mir auf eine etwas makabere, aber doch zutreffende Art und Weise zu. Das Leben fand doch immer einen Weg. Ich drehte mich zu dem Goa'uld um, welcher in einer Flüssigkeit bestehend aus Proteinen, Stammzellen und anderen Nährstoffen bestand. Ähnlich des menschlichen Fruchtwassers und dem Sekret aus der Bauchhöhle eines Jaffa. Der eigentlich perfekte Lebensraum für einen Symbionten.
Laut fragte ich mich: „Was er wohl gerade denkt?“ Ich blickte genau in die Augen der Schlange und für einen Augenblick glaubte ich seine machtverzehrte Stimme in meinem Kopf zu hören, die mir mitteilte, dass jeder Widerstand zwecklos sei. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von dem Symbionten abwenden. Vielleicht, weil ich mir immer weniger vorstellen konnte, dass so ein hilflos erscheinendes Wesen, soviel Angst und Schrecken verbreiten konnte. Ich hatte die grausamen Auswirkungen goa'uldischer Macht mit eigenen Augen miterlebt, dennoch kam mir alles so unwirklich vor. Irgendwie irreal.
„Hoffentlich nicht, wie er ausbrechen kann.“, erwiderte Doktor Jackson, doch genau das befürchtete ich. Ich wandte mich ihm in genau dem Moment wieder zu, als der Goa'uld blitzschnell auf die Glasscheibe zuschoss, diese durchstieß und sich in das Fleisch in meinem Nacken bohrte. Ein unerträglicher Schmerz durchzuckte jede Faser meines Körpers, während er sich schmatzend und beißend seinen Weg in meinen Körper bahnte. Kaum ein paar Sekunden später wickelte sich der Symbiont um meine Wirbelsäule und versuchte sich Zugang zu meinem Nervensystem zu erlangen, um schließlich die Kontrolle zu erringen.
„Amy?“ Daniel sah mich irritiert an. Er schien von all dem nichts mitbekommen zu haben. Die Übernahme war schnell und schmerzvoll von Statten gegangen. Er hatte nicht einmal die Chance gehabt, mich zu retten. Ich merkte förmlich, wie ich nach und nach jegliche Kontrolle über meinen Körper verlor, wie sich der Goa'uld langsam aber sicher in mein Bewusstsein bohrte und mich zu verdrängen versuchte. Erst verlor ich die Kontrolle über meine beine, die sich ohne mein Zutun in Bewegung setzten, dann über meinen rechten Arm, der Doktor Jackson wie ein lästiges Insekt zur Seite schleuderte und zu guter Letzt über meine Augen, die sich von dem bewusstlosen Körper des Mannes lösten, mit dem ich mich gerade noch über den Sinn des Lebens unterhalten hatte.
Ich hoffte, ihm nicht ernsthaft wehgetan zu haben. Der Goa'uld führte mich aus dem Labor, den Korridor in Richtung Transportringe entlang. Der Rest von SG-1 sowie die beiden Tok'ra kamen mir entgegen. Ich stieß den Colonel beiseite und rannte an ihnen vorbei. Währenddessen zog meine Hand meine Waffe und richtete sie in einer schnellen Drehung auf Anise. Er hatte seine Peinigerin wieder erkannt und überflutete mich nun mit den Bildern sowie den Schmerzen dieser monatelangen Experimente, die sie an dem Original und durch das genetische Gedächtnis auch an diesem Symbionten durchgeführt hatten. Ich hatte es gewusst, dennoch fühlte ich mich, als hätte ich versagt. Das hätte nicht passieren dürfen. Ein Leben als Wirtin soll dabei wohl meine Strafe sein.
Die Kugel verfehlte ihr Ziel nicht. Ich stolperte weiterhin vorwärts, auch wenn ich meine Beine zum Stehen bleiben zu bewegen versuchte. Ich hörte Major Carter hinter mir meinen Namen rufen, doch mein Mund weigerte sich, ihr zu antworten. Dann war da Daniels Stimme - ich hatte ihn also nicht ernsthaft verletzt: „Der geklonte Symbiont ist in sie eingedrungen. Das Experiment ist schief gegangen. Wir müssen sie daran hindern, zu fliehen und dieses Ding aus ihr entfernen.“ Ich hoffte, dass sie mich aufhalten könnten, doch in bezweifelte es, denn ich war nur noch einige Meter von den Transportringen entfernt, als ich erneut auf Widerstand stieß. In diesem Moment verdrängte mich das Bewusstsein des Goa'ulds ganz.

Als ich mich wieder an die Oberfläche gekämpft hatte, erkannte ich, dass ich bereits durch die felsenreiche Wüste hastete und mich auf das Sternentor zubewegte. Ich spürte die Anwesenheit des Naquadas ganz deutlich in meinem Blut. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Etliche Fragen schossen mir durch den Kopf. Hatte ich jemanden verletzt oder sogar getötet? Wieso lebte dieses Ding immer noch in mir? War ich wirklich denn schon so schwach, einen noch nicht ganz ausgereiften Goa'uld nicht unter Kontrolle zu bekommen? Ein merkwürdiges Schimmern ging von dem Tor aus. Der Ereignishorizont musste gerade zusammengebrochen sein.
Ich würde also erneut auf Widerstand stoßen. Wer es wohl sein würde? Weitere Tok'ra oder doch eher Menschen von der Erde - ein Team von Wissenschaftlern, welches General Hammond auf Wunsch Colonel O'Neills hergeschickt hatte? Ich nahm nicht an, dass er kurz nach Mitternacht solch eines aufgetrieben bekommen hatte. Vielleicht auch Jaffa. Ein Spähtrupp der Goa'uld. Für den Symbionten in mir wären sie ein Segen, für mich jedoch eine Katastrophe. Ich erklomm den letzten Hügel auf dem Weg zum Stargate und konnte nun einen Blick auf diejenigen werfen, die gerade erst das Tor passiert hatten. Voller Erstaunen sah ich mich meinem eigenen Team gegenüber.
„Seht nur, Tapping hat gerochen, dass wir hier aufschlagen würden. Sie ist doch immer wieder für eine Überraschung gut.“, bemerkte Captian Anderson wenig überrascht. Er war der Erste, der mich erblickte. Auch die anderen sahen nun in meine Richtung und im nächsten Moment zeichneten sich Schrecken und Verwirrung auf ihren Gesichtern ab. Ich stürmte unablässig vorwärts. Ich versuchte, die Kontrolle über meinen Körper wieder an mich zu reißen, doch ich war in mir selbst gefangen. Colonel Shanks erreichte mich noch vor den anderen, stellte sich mir in den Weg. Ich schlug ihn mitten ins Gesicht, so dass er fast zwei Meter nach hinten flog. Dann spürte ich nur noch wie mich ein Stromstoß durchzuckte und ich in mich zusammensank. Der harte Aufprall blieb aus, stattdessen schlangen sich starke Arme im letzten Augenblick um meinen Leib und fingen den Sturz ab. Mit einem abschließenden Blick in Ricks Gesicht verlor ich das Bewusstsein.

Ich konnte nicht lange ohnmächtig gewesen sein, denn Colonel Shanks sarkastische Worte holten mich schnell in die Realität zurück: „Habt ihr zufällig etwas verloren?“
„Was machen sie hier, Colonel?“, entgegnete O'Neill mit einer Gegenfrage.
Chris antwortete für meinen Vorgesetzten: „Anscheinend euren Job.“ Wie süß, er macht sich Sorgen um mich. Immer, wenn er ausfallend wurde, dann nur, wenn er einen von uns angegriffen glaubte. Wahrscheinlich plagte ihn auch gerade ein schlechtes Gewissen. Nicht nur, weil er mich einfach allein gelassen hatte, sondern auch, weil er hatte auf mich schießen müssen. Nur er konnte es gewesen sein. Er trug als Einziges eine Zat bei sich, wenn wir auf Mission gingen. Er war Soldat, doch er hatte dennoch nie aufgehört, ein Pazifist zu sein. Er könnte ja mal ausversehen einen Freund erschießen.
„Was zum Teufel ist eigentlich passiert?“, brauste Michael auf. Auch an ihm schienen Schuldgefühle zu nagen. Das geschah ihnen ganz recht, schließlich hatten sie mich auch mit SG-1 auf diesen Tok'rastützpunkt und diese Frankenstein spielende Anise losgelassen. Das war ein absolut mieser Tag gewesen, aber jetzt, wo er vorbei war, konnte es nur besser werden. Der Goa'uld in mir war auch nicht mehr in meinem Bewusstsein anwesend. Entweder war er längst gestorben und löste sich gerade in seine Bestandteile auf oder aber er war einfach außer Gefecht gesetzt. Wie auch immer, ich hatte die Kontrolle über meinen Körper wieder und das war auch gut so. Jetzt musste ich nur noch die Kraft finden, meine Augen zu öffnen und mich zu bewegen, damit Rick mir half, mich zu erheben.
„Na ja, das ist etwas kompliziert.“, begann Doktor Jackson herumzudrucksen. „Major Tapping hatte uns dabei geholfen, einen Goa'uld zu klonen, und ist dann leider von ihm übernommen worden. Es war ein Unfall.“
„Ein Unfall?“, meldete sich jetzt auch Richard zu Wort. „Komischerweise geschieht ihnen bei ihren Leuten nie so ein Unfall, Colonel.“ Nicht auf meinen Arsch aufgepasst zu haben, war eine schwerwiegende Unterstellung, die sowohl dem Captian als auch dem Colonel leicht den Job kosten konnte, wenn sie vor einem Militärgericht vorgebracht werden würde. Aber Jack wusste sicher, dass sie einfach nur wütend waren, weil ausgerechnet mir dieser Zwischenfall passieren musste und sie nicht bei mir gewesen waren, um mich vor dem Symbionten zu schützen. Ich habe auch immer wieder so ein Glück.
„Captian!“, ermahnte Shanks ihn. „Lassen sie die Unterstellungen und kümmern sie sich lieber um Major Tapping. Wie geht es ihr.“
„Sie fühlt sich, als hätte sie ein Blitz getroffen, Sir.“, erwiderte ich selbst auf die Frage. Meine Stimme war nicht mehr als ein heiseres Flüstern. Ich spürte mittlerweile wieder jede Faser meines Körpers und so gut dieses Gefühl auch war, so höllisch schmerzten doch auch die Muskeln. „Und entschuldigen sie den rechten Haken. Ich war nicht ganz ich selbst. Für sie gilt das Gleiche, Daniel.“ Rick half mir, mich aufzusetzen. Mein Schädel dröhnte, doch das musste wohl so sein. Jetzt war ich mir sicher, dass der Goa'uld verschwunden war. Es war ja auch nur eine Frage der Zeit, bis er sich von selbst aufgelöst hätte. Ich war nur froh, dass ich es nicht mehr geschafft hatte, das Stargate zu durchqueren. Das hätte alles unerträglich gemacht.
„Für ihre Größe haben sie einen ganz schönen Schlag drauf.“, meinte Doktor Jackson mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen. Er war mir also nicht böse.
Jack fügte grinsend hinzu: „Dafür sollten sie an ihrer Treffsicherheit noch feilen. Zu unser aller Bedauern haben sie Anise leider nur gestreift.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich hörte, dass ich die Tok'ra nicht getötet hatte. Mit Ricks Hilfe brachte ich es dann auch endlich fertig, mich wieder auf meine Füße zu stellen und die ersten, unsicheren Schritte zu machen. So ein Volltreffer aus einer Zatwaffe hatte es echt in sich.
„Was macht ihr eigentlich hier?“, wandte ich das Wort an mein Team und griff somit die Frage des Colonels noch einmal auf.
„Na ja, wir hatten ein schlechtes Gewissen, weil wir dich alleine in der Basis gelassen haben. Du weißt schon - diese Beschützerinstinktsache. Hammond sagte uns, wo du bist und hat uns hinterhergeschickt.“, erläuterte Rick die Sache grob. Ich glaubte ihm kein Wort. OK, vielleicht den Teil mit dem General aber das war auch schon alles.
„War deine Verabredung so miserabel?“
„Ich bin über die Vorspeise nicht hinausgekommen.“, gestand er mir letztendlich doch.
„Und welche Ausreden habt ihr, eurer Wurmlochsucht nachgegangen sein zu können?“, richtete ich das Wort an den Shanks und Judge.
„Mein Sohn ist krank und meine Frau hat mir nicht erlaubt, ihn mitzunehmen.“, sagte Michael.
Christopher beichtete: „Mein Bruder war genau fünfzehn Minuten in Colorado. Wir haben uns auf dem Flughafen getroffen und fast sofort wieder verabschiedet.“ Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Sie waren einfach unverbesserlich. Wie hatte ich nur nicht darauf bestehen können, nur mit ihnen die Erde zu verlassen. Ich bin so ein Idiot gewesen. SG-1 in allen Ehren, aber meine Jungs waren mir dann doch lieber.
„Und dann seit ihr beim General betteln gegangen, damit er euch erlaubt, mich zu besuchen.“, vollendete ich ihre Geschichte wahrheitsgemäß. Alle drei nickten zustimmend.

„Ich kann mir nicht erklären, warum der Versuch gescheitert ist. Es schien endlich die Lösung des Problems zu sein.“, rechtfertigte sich Anise keine Stunde später vor dem Hohen Rat. Ich konnte ein Gähnen kaum noch unterdrücken. Über vierundzwanzig Stunden war ich jetzt schon auf den Beinen, ich brauchte dringend ein Bett. Wenigstens hatten die Tok'raärzte mir bestätigen können, dass sich der Symbiont in meinem Organismus vollkommen aufgelöst hatte. Dieses Problem war ich schon mal los.
„Ich schon.“, mischte ich mich ein und trat vor. Mit einer Handbewegung deutete Jakob Carter mir an, zu sprechen. „Es ist mir erst aufgefallen, als ich von dem Goa'uld übernommen wurde, aber ich denke, ich habe eine Erklärung dafür, warum alle Experimente, die Anise durchgeführt hat, gescheitert sind. Es liegt an dem Goa'uld.“ Es war etwas geschwindelt, denn ich hatte auch schon vorher gewusst, dass es nicht funktionieren würde, aber auf die Ursache war ich wirklich erst nach der geistigen Vergewaltigung gekommen.
„Wie genau meinen sie das.“, fragte einer der Ratsmitglieder neugierig.
Ich fuhr mit meinen Ausführungen fort: „Es ist ganz einfach. Man kann kein existierendes Wesen genetisch verändern, weil es viel zu komplex ist. Man kann es nur so klonen, wie es ist. Um eine Veränderung in den Genen zu schaffen, muss man einen Organismus ganz neu erschaffen. Am besten wäre es, die Goa'uld in dem Augenblick zu verändern, wenn sie gerade erst gezeugt wurden. Einige Wissenschaftler auf der Erde sind soweit, dass sie die Gene eines ungeborenen Kindes im Mutterleib noch verändern können, das jedoch nur in den ersten zwölf Wochen. Danach wäre der Fötus einfach zu weit herangereift. Die Stammzellen, die nach und nach den Körper und die Organe bilden, wären so gut wie aufgebraucht.
Genauso müsste es sich bei den Goa'uld verhalten. Den Rest macht dann hoffentlich die natürliche Evolution. In Fachkreisen bezeichnet man das als künstlich herbeigeführte Mutation. Leider wird es so gut wie unmöglich sein, eine Goa'uldkönigin in die Finger zu bekommen. Sie sind nicht nur rar geworden, weil wir einige von ihnen hatten töten müssen, sie waren auch so nicht gerade häufig vertreten. Ich kann also nur empfehlen, die Experimente einzustellen, solange euch keine Mutter zur Verfügung steht.“
„Hast du verstanden, was sie genau damit gemeint hat?“, fragte Colonel Shanks flüsternd, ich verstand ihn dennoch sehr gut. Rick, an den die Frage gerichtet worden war, zuckte nur mit den Schultern.
„Sie meint damit, dass wir eine baldige Lösung zur Auslöschung der Goa'uld fürs Erste vergessen können.“, übersetzte Christopher das Ausschlaggebende. Damit trifft er so ziemlich den Nagel auf den Kopf.

Natürlich war das Projekt eingestellt worden, was mich sehr glücklich machte. Ich hoffte nur, dass der General mir nicht noch einmal befehlen würde, so etwas für die Tok'ra zu tun. Ich würde desertieren müssen. Ich würde nie wieder Gott spielen, was auch geschah. Das war einfach zu viel Verantwortung für mich. Ich forschte lieber weiter nach einem Heilmittel für Aids, Krebs oder was sonst noch so anfiel. Vor uns baute sich endlich das Wurmloch nach Hause auf. SG-1verabschiedete sie von Jakob Carter und wir warteten in gebührendem Abstand, um wenigstens den Anschein einer Privatsphäre zu wahren. Ich wollte nur noch nach Hause und ins Bett. Endlich konnte ich auch ausgelassen und herzhaft gähnen. Ich regte mich noch einmal und legte dann jeweils einen Arm um Richard und einen um Chris.
Theatralisch verkündete ich mit einem tiefen Seufzer: „Verlasst mich ja nie wieder!“ Dann traten wir nach SG-1 durch das Stargate auf dem Weg in das nächste Abendteuer. Aber diesmal nur in meinen Träumen.

Ende


© 2005 Lenari


Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=2695