Santa Claus is coming to Atlantis by Arica
Summary: Was antwortet man einem fünfjährigen Mädchen auf die Frage, ob der Weihnachtsmann den Weg nach Atlantis findet?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Own Character, Radek Zelenka, Rodney McKay
Genre: Friendship, Humor, PoV, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1458 Read: 2561 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Was antwortet man einem fünfjährigen Mädchen auf die Frage, ob der Weihnachtsmann den Weg nach Atlantis findet?
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: McKay, Zelenka, OC
Kategorie: Friendship, Humor, PoV
Rating: G-6
Author's Note: Mir gefällt die Vorstellung zweier hilfloser Genies im Angesicht unschuldiger Kinderfragen *gg*
Widmung: Kat und Nin. Dafür, dass ich noch in allerletzter Minute mit einer weiteren Geschichte ankomme ;-)
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Immer erwünscht. - ari.ca@hotmail.com

1. Kapitel 1 by Arica

Kapitel 1 by Arica
Santa Claus is coming to Atlantis


Große, dunkelgrüne Augen starrten ihn neugierig an und warteten auf eine Antwort.
Seufzend blickte Rodney von seinem Laptop auf. Sie zu ignorieren wäre sinnlos und schon gar nicht erfolgsversprechend, das hatte er nach all den Jahren hier auf Atlantis bereits festgestellt.
Aber was antwortete man einem kleinen, fünfjährigen Mädchen auf die Frage, was man hier macht, während man sich gerade mit komplizierter Astrophysik beschäftigte?
Er entschied sich zu seiner Standardantwort.
"Ich arbeite."
"Und woran?"
Da war sie, die Gegenfrage, die er so sehr hasste wie einen Zahnarztbesuch.
Warum hatte er auch zugestimmt, auf sie aufzupassen?!
Hier, in seinem Allerheiligstem, seinem Rückzugsort vor dem derzeitigen Weihnachtstrubel, seinem geliebten Labor.
Er kannte die Antwort auf diese Frage.
Weil Elizabeth ihn nett darum gebeten hatte und er einer schwangeren Frau sowieso nur schwer einen Wunsch abschlagen konnte. Außerdem hatte die Kleine da bereits neben ihr gestanden und Allys süßes Lächeln bei seinem Anblick nahm ihm immer jeglichen Wind aus den Segeln. Es war ihm ein Rätsel, warum sie ausgerechnet an ihm einen Narren gefressen hatte.
"Ich arbeite an hochkomplizierten Simulationen zu Energieausstößen eines ZPM."
Erstaunlicherweise gab sich Ally mit dieser Antwort zufrieden und malte summend mit ihren Buntstiften weiter.
Erleichtert widmete er sich wieder den Simulationen und nahm hier und da ein paar Einstellungen vor. Zwischendurch rief er Radek eine Bemerkung zu, welcher sich im hinteren Teil des Labors verkroch, um nur ja nicht zu nahe an einen dieser Quälgeister ranzukommen, wie er es auszudrücken pflegte.
Sobald sie hier fertig waren, würde er sie wieder bei ihren Eltern abliefern, egal ob die Beiden ihre Weihnachtsvorbereitungen abgeschlossen hatten oder nicht.
Er war Astrophysiker und kein Babysitter!
"Rodney?"
"Ja?", seufzte er, ohne seinen Blick vom Computer abzuwenden.
"Glaubst du, der Weihnachtsmann findet den Weg nach Atlantis?"
Dieses Jahr hielt sich Ally das erste Mal mit ihrer Familie zur Weihnachtszeit in Atlantis auf. Normalerweise waren sie die letzten Jahre über die Feiertage auf die Erde gereist und hatten bei Elizabeths Verwandten gefeiert.
Er unterbrach kurz seine Arbeit, überlegte eine einfache Antwort, die ihn nicht den Zorn ihrer Eltern einbrachte, weil er den Weihnachtsmann als wundersame Erfindung bezeichnete, und entschied sich für die logischste Variante.
"Ich bin mir sicher, dass er mit seinem GPS hierher findet."
Keine so schlechte Entgegnung, dachte er stolz.
"Und wie kommt er nach Atlantis?"
Musste er wirklich hier sitzen und einer Fünfjährigen die physikalischen Möglichkeiten des Weihnachtsmannes erläutern?
"Mit seinem Schlitten natürlich."
Die einfachste Antwort war doch immer noch die beste.
"Und wie schafft er das so schnell?"
Langsam wurde er nervös. Jede Lösung auf eine ihrer Fragen brachte ihm eine Gegenfrage ein. Noch dazu musste er aufpassen, dass ihm keine abfälligen Bemerkungen über diesen Weihnachtsmannhumbug rausrutschte.
Hilfesuchend blickte er zu Radek, der nur mit den Achseln zuckte und sich schnell wieder in seiner Arbeit verkroch.
Dann musste er eben improvisieren.
"Der Weihnachtsmann verfügt über einen sehr schnellen Schlitten mit wahnsinnig schnellen Rentieren, der schafft das."
Vielleicht bekam er jetzt eine Verschnaufpause. Kinderfragen beantworten konnte wirklich anstrengend sein.
"Dann ist der Schlitten des Weihnachtsmannes also schneller als Onkel Stevies Raumschiff?"
Rodney hörte ein Kichern aus Zelenkas Richtung. Jeder hier auf Atlantis grinste bei der Erwähnung von Onkel Stevie, während Caldwell selbst es bereits resigniert hingenommen hatte, dass Ally ihn so nannte. Anscheinend fand ihr Vater es ausgesprochen komisch, ihr ständig neue Wörter, Bezeichnungen und auch Kosenamen für ihre Mitmenschen beizubringen.
"Ja", antwortete er kurz angebunden und wollte sich nun wieder seiner Arbeit widmen, als…
"Wenn Rentiere einfach so im All fliegen können, warum können Menschen das dann nicht?", fragte sie neugierig.
"Wir können doch im All fliegen, Ally", meinte er genervt.
"Aber Rentiere brauchen kein Raumschiff, denn sie ziehen den Schlitten des Weihnachtsmannes!", erwiderte das Mädchen.
Wie kamen Kinder nur auf solche Gedanken?
"Es sind besondere Rentiere. Eine ganz besondere Züchtung. Vielleicht sogar Mutationen. Nicht wahr, Radek?"
Der Tscheche hatte sich bis jetzt geschickt aus dem Gespräch rausgehalten, doch Rodney wollte sich nicht mehr alleine mit den Fragen der Kleinen auseinandersetzen.
Dr. Zelenka blickte ihn überrascht und kurz darauf drohend an, nickte jedoch schließlich.
Als Ally erneut Luft holte und zu einer Frage ansetzte, ließ Rodney erschöpft seinen Kopf auf den Schreibtisch fallen.
"Aber wo kommt der Weihnachtsmann rein? Atlantis hat doch keinen Schornstein!"
Wieder suchte er Radeks Blick, doch dieser schüttelte nur verwirrt den Kopf.
"Vielleicht durch die Lüftungsschächte?", versuchte Zelenka zu helfen.
Ally überlegte kurz, gab sich jedoch mit dieser Erklärung noch nicht ganz zufrieden.
"Was ist, wenn er sich in den Lüftungsschächten verirrt?", fragte sie erschrocken.
"Wenn er laut genug klopft, finden wir ihn", erwiderte Radek zuversichtlich, was Ally aber keineswegs zu beruhigen schien.
"Natürlich verirrt er sich nicht", warf Rodney ungeduldig ein "Ich habe dir bereits erklärt, dass er über ein GPS verfügt. Er wird also im Handumdrehen den richtigen Weg finden."
Jetzt musste das Thema doch bald vom Tisch sein!
Dass Ally seine Ansicht nicht teilte, erkannte er sofort an ihrem Gesicht, wo sich bereits die nächste Frage abzeichnete. Vielleicht genügte einfach nur ein Themenwechsel zu ihrer Lieblingsbeschäftigung.
"Und jetzt, bitte, male in aller Stille dein hübsches Bild, damit wir arbeiten können."
Falls er das Thema nun endlich für erledigt gehalten hatte, da Ally tatsächlich wieder zu ihren Buntstiften griff, musste er sich nach nur einer Minute seinen Irrtum eingestehen.
"Rodney?"
Er schlug verzweifelt die Hände vors Gesicht. Gedanklich erstellte er eine Liste an Beschwerden, die er sowohl Elizabeth als auch John vorlegen würde. Sie schuldeten ihm eine Menge für die enorme Geduld, die er heute an den Tag legte.
"Was ist denn?", antwortete er schließlich, da er genau wusste, dass Widerstand zwecklos wäre.
"Bekommt mein kleiner Bruder auch ein Geschenk vom Weihnachtsmann?"
Gute Frage, denn die Wahrheit war, dass er keine Ahnung hatte, ob seine Kollegen dem baldigen Zuwachs auf Atlantis auch Geschenke besorgt hatten.
Hatte Carson nicht irgendetwas in dieser Richtung erwähnt?
Er entschied sich zu einer Gegenfrage.
"Warum sollte er keines bekommen?", meinte er schließlich.
Hab ich dich, dachte Rodney triumphierend, als Ally über seine Frage zu grübeln begann.
Er atmete erleichtert aus, als Rettung in Col. Sheppards Gestalt nahte.
"Wo hast du so lange gesteckt? Und was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht?! Ich bin kein Babysitter! Wieso fragt die Kleine eigentlich so viel?!"
John blieb grinsend hinter Ally stehen und streichelte sanft über ihr dunkles Haar, ohne auf Rodneys Vorwürfe einzugehen.
"Hat es dir bei Rodney in seinem Labor gefallen?", fragte er lächelnd seine kleine Tochter, während Rodney angesichts Allys möglicher Antwort bereits weitere Abende als Babysitter auf sich zukommen sah.
"Rodney hat mir von den mutierten Rentieren des Weihnachtsmanns erzählt!", plapperte sie sogleich aufgeregt, unbeeindruckt von Johns verwirrtem Gesichtsausdruck. "Außerdem müssen wir den Weihnachtsmann suchen, wenn er in den Lüftungsschächten stecken bleibt, damit wir sein Klopfen hören."
Rodney musste sich insgeheim schuldbewusst eingestehen, dass Allys kurze Zusammenfassung gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt lag.
Im Gesicht ihres Vaters erkannte er deutlich die unausgesprochene Frage.
Was zum Teufel hast du ihr da erzählt?!
Allen Versuchen zum Trotz hatte er seine Antworten wohl doch nicht so sorgfältig ausgewählt, wie er es angenommen hatte. Dennoch konnte er ein selbstgefälliges und schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken. Das war wohl das letzte Mal, dass sie Allison in seine Obhut gegeben hatten.
John beugte sich kurz zu seiner Tochter.
"Draußen steht deine Mum, geh schon mal zu ihr."
Ally nickte aufgeregt, wandte sich noch kurz an Rodney, der sich aufgrund ihrer Aufforderung zu ihr hinunter beugte und drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange, bevor sie nach draußen zu ihrer Mutter lief.
John blickte grinsend zu einem völlig überrumpelten Dr. McKay.
"Abgesehen von den Geschichten, die du ihr erzählst, scheinst du wohl ein enormes Talent als Babysitter zu besitzen. Allison freut sich jedes Mal auf dich."
Noch vor einer Erwiderung oder den protestierenden Entgegnungen glitt er lachend und so schnell wie möglich zur Tür hinaus und ließ Rodney verwirrt und missmutig stehen.
Auch wenn die Kleine einfach zum Anbeißen war und er tatsächlich ein kleinwenig ihre Anwesenheit genoss, so sollte er endlich klarstellen, dass er Wissenschaftler war und kein Babysitter!
Das nächste Mal würde er mit ihnen ein ernstes Wort reden, wenn sie Ally bei ihm abliefern wollten.
Oder spätestens beim übernächsten Mal…

~ Fin ~
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