Kein Abschied- aber auch kein Wiedersehen by Jenny
Summary: Zwei ganz bestimmte SG-1 Mitglieder müssen lernen, dass einem Abschied nicht immer auch ein Wiedersehen folgt.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara
Genre: Character Death, Drama, Friendship, General, Hurt/Comfort, Songfic
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 13 Completed: Ja Word count: 29064 Read: 81079 Published: 11.02.13 Updated: 11.02.13
Kapitel 4 by Jenny
Teil 4

Kann meinen Ohren nicht trauen, ich fass’ nicht was man sagt.
Werd es auch morgen nicht glauben,
denn es ist ganz gewiss nicht wahr.
Irgendwer irrt sich bestimmt,
oder du spielst mir einen Streich.
Es ist sicher nur halb so schlimm und wir beide sehen uns gleich.



Jack hatte schon viele verschiedene Arten von Schmerzen durchgemacht. Er war mit Carter in der Antarktis gestrandet, wurde von Aprophis erschossen und von Ba’al gefoltert.

Aber die eine Tatsache, die er in all den Jahren gelernt hatte war, das nichts so sehr weh tat wie seelischer Schmerz.

Eine körperliche Wunde konnte mit der richtigen Einstellung zum Leben gut verheilen, doch wenn erst mal die Seele litt, gab es nichts, dass den Körper aufhielt, ihr beizuwohnen.

Der menschliche Geist war so stark, dass er bereit war, sich selbst aufzugeben, wenn er an einen gewissen Punkt angelangte.

Und Jack musste es schließlich wissen.

Er war es, der seinen einzigen Sohn verlieren musste, weil er seine Waffe nicht richtig verstaut hatte. Es war etwas, dass er sich niemals verzeihen würde, ein Albtraum, der ihn fast jede Nacht einholte, egal wie viel Zeit verging.

Seine Seele hatte diesen Schock niemals verkraften können und litt noch heute- wie auch sein Körper.

Die Schalfstörungen, die Anfälligkeit für Depressionen, die Stimmunsgschwankungen, Appetitlosigkeit, Lethargie...

Die Liste war lang aber Jack hatte nie wirklich etwas daran gelegen, das zu ändern. Immerhin war dies die Strafe, die ein Vater für solch eine Tragödie erhielt.

Und nun stand er im südamerikanischen Dschungel und verschluckte fast seine Zunge.

„Huh?“, war das einzige, was Jack über die Lippen kam.

Was hatte der Mann da gerade gesagt?

War er ein morbider Komiker? Oder sprach er die Sprache nicht gut genug und meinte Opfer der Entführung? Was für ein seltsamer Film spielte sich da vor seinen Augen ab?

„Es tut mir wirklich leid, Senior.“, wiederholte der Polizist. Wahrscheinlich war es offensichtlich, dass Jack ihm nicht glaubte.

Wie konnte er das auch? Es handelte sich hier um ein lächerliches Missverständnis!

Daniel war nicht tot, er war entführt worden.

„Nein.“, antwortete Jack.

Es war kein verzweifeltes nein, sondern ein bestimmtes, ruhiges nein.

Trotzdem spürte er bereits den Schock in sich aufkommen.

Sein Herz raste, er konnte kaum mehr einen klaren Gedanken fassen, die Bilder verschwammen vor seinen Augen...

Sein Geist bereitete sich auf ein traumatisches Erlebnis vor...

„Nein?“, erkundigte sich der Polizist überrascht.

Wahrscheinlich hatte er mit einem Wutausbruch gerechnet, einigen Schimpfwörtern und Tränen. Aber nicht mit einem bestimmten nein.

„Nein.“, wiederholte Jack schlicht.

Wusste der Mann denn nicht, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass so etwas passierte?

Wie gering die Wahrscheinlichkeit war, dass Daniel Jackson überhaupt sterben konnte?

All die Missionen, all die Close calls, all die Risiken, die sie eingegangen waren. Der Mann wusste offensichtlich nicht, von wem er hier sprach.

„Aber Senior, Sie haben doch selbst gesagt, dieser Mann hier sei Ihr Freund.“

Der Polizist wedelte Daniels Reisepass vor Jacks Augen herum und das machte den General wütend. Dies war persönliches Eigentum und gehörte nicht in die Hände eines Kleinstadtpolizisten.

„Das ist er auch. Aber er kann nicht tot sein.“

Der Mann sah ihn verzweifelt an und schüttelte leicht den Kopf.

„Hören Sie, Senior. Ich war zuerst vor Ort und habe die Leichen identifiziert. Glauben Sie mir, es ist Ihr Freund.“

Das unsichtbare Messer führte den Todesstoss in Jacks Magengrube aus und raubte ihn das letzte bisschen Energie.

Sein Herz schlug so schnell wie nach einem Marathon und sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Er begann zu zittern, so sehr, dass er es nicht mehr hinter seiner Militärfassade verbergen konnte.

„Ich...ich will ihn sehen.“


weiter: Kapitel 5
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