Mehr Zeit by Arica
Summary: Warum hatte ich nicht mehr Zeit?! Mehr Zeit, um uns allen das Leben zu retten.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, Rodney McKay
Genre: Angst, Character Death, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 608 Read: 3127 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Warum hatte ich nicht mehr Zeit?! Mehr Zeit, um uns allen das Leben zu retten.
Spoiler: -
Charaktere: McKay, Weir
Kategorie: Vignette, Angst, Charakter Death
Rating: PG-13
Author's Note: Mir fällt auf, dass McKay immer in letzter Sekunde den rettenden Einfall hat. Darum musste diese kleine FF her.
Widmung: Meinem Bruder, der von den "Gerettet im letzten Moment"-Aktionen nicht genug bekommen kann. Nicht wahr? *gg*
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: bidde! - ari.ca@hotmail.com

1. Kapitel 1 by Arica

Kapitel 1 by Arica
Mehr Zeit


Zwölf Sekunden bis zum Einschlag.

Ich prüfe die Energie. Sie reicht nicht. Weder für die Schilde noch für Abfangraketen. Es ist mir gerade noch so gelungen, die wichtigsten Systeme in Betrieb zu halten. Alle anderen leiten bereits ihre gesamte Energie in die Schildversorgung. Es wird wohl eng werden, aber ich werde es schaffen. Ich muss es schaffen. Ich habe es immer geschafft.

Elf Sekunden.

Noch elf Sekunden, dann werden die feindlichen Projektile in der Stadt einschlagen. Es bleibt noch genug Zeit, um den Schild hochzufahren, beruhige ich mich. Es fehlen nur mehr acht Prozent Energie. Acht Prozent...
Eine Kleinigkeit für mich.

Zehn Sekunden.

Ich bekomme kaum etwas von der Hektik und Panik, die um mich herum herrscht, mit. Meine Augen sind starr auf den Bildschirm gerichtet, zeigen mir beschädigte Programme, die die Stadt wertvolle Energie kosten. Ich muss sie abschalten, abkoppeln, irgendetwas unternehmen, um sie daran zu hindern.

Neun Sekunden.

Immer mehr Warnleuchten beginnen nun zu blinken, immer mehr Systemausfälle erschüttern Atlantis. Die mehrstündige Bombardierung hat ihre Spuren hinterlassen. Aber darum sollen sich die Anderen kümmern.

Acht Sekunden.

Ja!
Es ist mir gelungen, weitere drei Prozent aus beschädigten, unbenutzten oder wertlosen Systemen zu holen. Meine Finger rasen über die Tasten meines Laptops, über die Knöpfe der Antikerkonsolen auf der Suche nach der Rettung in letzter Sekunde.

Sieben Sekunden.

Die Beleuchtung fällt überall auf Atlantis aus, als ich deren Stromquelle ebenfalls anzapfe. Das bringt mir nochmals wertvolle zwei Prozent. Somit fehlen mir nur mehr drei Prozent.

Sechs Sekunden.

Die Zeit läuft mir davon. Ich fühle es, fühle regelrecht, wie mein Leben, das Leben aller hier, mit jeder verstreichenden Sekunde näher an den dunklen Abgrund rückt. Als würde ich zusehen, wie ein Sandkorn nach dem anderen fällt und mir zeigt, dass die Sanduhr bald abgelaufen ist.
Reiß dich zusammen, Rodney!

Fünf Sekunden.

Jetzt hab ich's!
Ich kann nicht anders, ich muss grinsen. Endlich ist mir die rettende Idee gekommen, wie ich die letzten drei Prozent beschaffe. Alles, was ich dafür tun muss, ist durch ein paar raffinierte Kniffe die Effizienz der verbliebenen Systeme und des ZPM's zu erhöhen.
Ein Kinderspiel.

Vier Sekunden.

Ich habe es wieder einmal geschafft.
Flackernd aktiviert sich der Schild rund um unser Zuhause. Gott, dieser Anblick war noch nie so wunderschön.

Drei.

Eine Explosion, so gewaltig, so laut, dass Atlantis darunter erzittert und stöhnt, ertönt in einem Teil der Stadt. Noch ehe ich erkennen kann, was passiert ist, sehe ich es. Nach einem letzten Aufleuchten verschwindet der Schild. Ich bemerke kaum, wie Elizabeth neben mich tritt.

Zwei.

Was auch immer explodiert ist, es hat die Stadt fast die Hälfte der Energiereserven gekostet. Fassungslos starre ich auf den Countdown, der mir erbarmungslos die Wahrheit zeigt.
0:02
Ich drehe mich zu Elizabeth. Sie sieht mich an, als würde sie hoffen, ich könnte ihr wie durch ein Wunder einen neuen Schild aus dem Hut zaubern. Nicht dieses Mal...

Eins.

In meiner Verzweiflung wende ich meinen Blick von ihr ab und blicke aus dem Fenster. Zu groß sind meine Schuldgefühle, meine Wut auf mich selbst, auf mein Versagen. Ich würde es nicht ertragen, diese Gefühle in ihren Augen zu erkennen.
Warum hatte ich nicht mehr Zeit?! Mehr Zeit, um uns allen das Leben zu retten.

Ich sehe die Projektile jetzt mit freiem Auge.
Eine Hand legt sich auf meine, welche noch immer auf der Tastatur ruht und drückt sie leicht.

Langsam schließe ich meine Augen. In Gedanken sehe ich das letzte Sandkorn fallen.

ENDE
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