Abgründe (B-1) by JolinarJackson
Summary: Ein Team (SG-8 und Daniel) wurde auf einem anderen Planeten entführt und gefangen gehalten. Jetzt, eine Woche später, taucht Daniel wieder auf und teilt mit, die andere seien tot. Doch ihn selbst verfolgen die Ereignisse noch jetzt...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Angst, Friendship, General, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 6 Completed: Ja Word count: 20946 Read: 34082 Published: 28.01.13 Updated: 28.01.13
Story Notes:
MAL ALLE HERHÖREN! Es gibt Zeitsprünge, die eindeutig gekennzeichnet sind. Zwei Reihen * untereinander bedeuten einen großen Zeitsprung. Ihr findet schon noch raus wie das System klappt. Zu faul, um ständig Flashback drüber zu schreiben...

1. Kapitel 1 by JolinarJackson

2. Kapitel 2 by JolinarJackson

3. Kapitel 3 by JolinarJackson

4. Kapitel 4 by JolinarJackson

5. Kapitel 5 by JolinarJackson

6. Kapitel 6 by JolinarJackson

Kapitel 1 by JolinarJackson
Abgründe


Teal´C betrat den Kontrollraum. Jack und Sam waren bereits anwesend."Empfange bisher keine IDC!", berichtete der Techniker und Hammond nickte."Alles in Alarmbereitschaft!", ordnete er an und mehrere Soldaten stürmten den Torraum."Könnte es SG-8 mit Daniel Jackson sein?", fragte Teal´C."Nachdem sie eine Woche überfällig sind, wäre es ja mal an der Zeit.", meinte Jack und wechselte einen besorgten Blick mit Sam. Seit über einer Woche versuchte das SGC erfolglos, Kontakt zu SG-8 und Daniel aufzunehmen. Sie waren zu einer Forschungsmission aufgebrochen. Es ging um Tempelruinen auf P6S-327. Eigentlich sollte es sich nur um einen Besuch von knapp 25 Stunden handeln, um Fotografien und Filme anzufertigen, die dann auf der Erde gefahrlos ausgewertet werden konnten...Doch weder das Team noch Daniel waren zurück gekehrt oder hatten eine Botschaft geschickt. Auch gab es keinerlei Reaktion auf Funksprüche welcher Art auch immer."Chevron 5 aktiviert.", berichtete der Techniker und Teal´C wandte seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Tor zu wo gerade der 6. Chevron einrastete."Chevron 6, aktiviert."Hammond blickte nun auch zum Torraum und seine Anspannung war ihm deutlich anzusehen."Chevron 7, aktiviert."

Mit einem beinahe widerwillig klingende Geräusch rastete der letzte Chevron ein und der Ereignishorizont stabilisierte sich."Iris öffnen!", befahl Hammond, nachdem er die Soldaten im Torraum noch einmal kurz gemustert hatte. Jack hielt es wohl nicht mehr länger im Kontrollraum aus, denn er machte sich auf den Weg nach unten. Sam und Teal´C folgten ihm mit schnellen Schritten. Gerade, als sie unten ankamen und hinter den Soldaten Posten bezogen, stolperte ein Mann aus dem Tor und konnte gerade so einen Sturz verhindern. Er blickte auf."Daniel.", murmelte Jack. Daniel sprach kein Wort sondern schloss erschöpft die Augen. Jack deutete die Zeichen richtig und rannte hoch auf die Rampe, um Daniel aufzufangen, bevor er auf der Rampe aufschlug. Gerade so erreichte er den Archäologen und griff ihm unter die Arme. Dann ging er in die Knie und hielt Daniel in einer halbwegs sitzenden Position fest. Sam und Teal´C rannten zu ihm hoch."Sanitäts-Team sofort in den Torraum!", ordnete Hammond per Lautsprecher an. Teal´C ging neben Jack in die Knie. Daniel hatte die Augen halb geöffnet und atmete schwer. Er schien völlig am Ende mit seinen Kräften und war offensichtlich verletzt. Jack sprach ihn an, doch der Archäologe reagierte nicht. Mehr konnte Teal´C nicht ausmachen, denn Sanitäter an den Sprengklappen zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Er blickte ihnen entgegen."O´Neill.", sagte er. Der Colonel und Sam blickten Janet nun ebenfalls entgegen. Die Ärztin blieb kurz stehen, dann zeichnete sich Erleichterung in ihren Zügen ab. Erst jetzt fiel Teal´C auf, dass das Tor sich die ganze Zeit über nicht geschlossen hatte. Das holte es jetzt nach."Daniel?", fragte Janet im Näherkommen. Die Frage war an SG-1 gerichtet."Ja.", antwortete Jack. Janet ging neben ihm in die Knie und untersuchte Daniel kurz."Können Sie mich hören, Daniel?", fragte sie. Doch es kam keine Reaktion."Okay, wir bringen ihn erst mal auf die Krankenstation.", meinte Janet und winkte zwei Sanitäter mit einer Trage heran. Die beiden hoben Daniel vorsichtig an und legten ihn auf der Bahre ab."Los.", sagte Janet und sie verschwanden im Laufschritt aus dem Torraum.

Jack war sofort hinter ihnen. Sam und Teal´C blieben zurück. Sam drehte sich zum Tor um."Und SG-8? Hoffentlich sind sie noch am Leben.", meinte sie. Teal´C nickte.

***

***

"Eine karge Gegend.", kommentierte Lt. Christine Ward und blickte sich neugierig um."Nicht lange. Da vorne ist ein gemütlicher Wald.", erklärte Daniel und deutete auf eine Baumgruppe weiter entfernt, die im Sonnenschein lag. Ein kalter Wind wehte und zerrte an den Kleidern der fünf Reisenden. Major Kate Marinaro – die Anführerin von SG-8 – sendete gemeinsam mit Captain Billy Estrada die Sonde zurück zur Erde."Lange werden wir uns hier ja nicht aufhalten. Höchstens 25 Stunden. Dann erwartete Hammond unsere Rückkehr.", erklärte Major Marinaro und das Tor schloss sich."Lasst uns aufbrechen, dann sind wir in einer halben Stunde am Wald.", schloss sie anschließend und stiefelte in Richtung Forst los.

***

***

"Ich habe ihm vor etwa einer Stunde ein Beruhigungsmittel verabreicht. Seitdem schläft er.", berichtete Janet und blickte in die Runde. Jack, Sam, Teal´C und Hammond waren außerdem noch anwesend und lauschten der Ärztin gespannt bei ihren ersten Diagnosen."Er ist sehr schwach, stand kurz vor einem Kreislaufkollaps, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Sein rechtes Bein weist eine leichte Schusswunde auf. Sie stammt vermutlich aus Daniels eigener Waffe, oder aus einer Pistole des SG-8 Teams.", berichtete Janet weiter.

"Wie sieht es mit seinen Blutwerten aus?", fragte Sam und Janet kramte ein Blatt hervor."Ähm...eine Menge an Narkotika, die er erst mal verarbeiten muss, Beruhigungsmittel, Schmerzmittel...alles in großen Mengen, als hätte jemand es darauf abgesehen, ihn permanent ruhig zu halten.", meinte Janet."Oder als wäre jemand zu der Überzeugung gekommen, dass ein müder Gefangener mehr Informationen preis gibt, um endlich schlafen zu können.", fügte Jack bitter hinzu. Janet nickte."Oder das.", meinte sie."Darf ich mal?", fragte Sam und Janet reichte ihr das Blatt."Das sind aber alles Drogen, die mir unbekannt sind.", meinte sie nach einer Weile.

Teal´C nahm ihr das Blatt aus der Hand."Ich habe die Bestandteile analysiert und konnte sie mit Aufzeichnungen vergleichen, die Anise mal hier gelassen hat, falls wir auf solche Probleme stoßen sollten. So konnte ich die Narkotika als solche identifizieren.", erklärte Janet."Das sind alles Mittel, die die Goa´uld einsetzen, um Gefangene ruhig zu stellen.", bestätigte Teal´C ruhig und reichte Janet das Blatt zurück."Das habe ich mir auch gedacht.", berichtete die Ärztin und steckte das Blatt weg, bevor sie ein neues hervor zog."Aber das hier hat mich stutzig gemacht. Eine Chemikalie oder ein Medikament, dass ich nicht kenne und dass eindeutig keine sedativen Wirkungen hat.", meinte Janet.

Sie reichte das Blatt an Teal´C weiter. Sam lehnte sich zur Seite und warf auch einen Blick auf die Zusammensetzung des Elementes. Ein einziges Wort stand unter diesem Stichpunkt, bevor hinter einem Komma ein Fragezeichen folgte."Naquada?", sprach Sam das Wortlaut aus."Ja.", antwortete Janet."Ist es genug, um Daniel die Fähigkeit zu verleihen, Goa´uld zu erkennen?", fragte Sam."Nein, es ist der kleinste Bestandteil. Nur etwa 1% der Chemikalie besteht daraus.", erklärte Janet."Diese Chemikalie ist mir ebenfalls unbekannt.", berichtete Teal´C. Janet seufzte und steckte das Blatt weg."Hat es denn Auswirkungen auf Dr. Jackson?", fragte Hammond."Ich habe keine Ahnung. Wenn ich nicht fest legen kann was genau die Chemikalie enthält, kann ich nicht fest legen wozu sie dient.", erklärte Janet und zuckte die Schultern. Jack blickte sie an."Was gibt es sonst noch?", fragte er.

Janet zog ein weiteres Blatt hervor und begann, vorzulesen."Im rechten Bein – wie schon gesagt – eine leichte Schusswunde...also nichts lebensgefährliches, wenn auch recht schmerzhaft. Teilweise ziemlich schwere Hämatome am Torso und schwere Prellungen. Zudem noch innere Verletzungen – ebenfalls nichts lebensgefährliches. Sein linkes Handgelenk ist verstaucht, er weist leichte bis schwere Schürfwunden am Kopf auf, außerdem hat er einen Schlag ins Gesicht erhalten. Eine schwere Gehirnerschütterung dürfte noch hinzu kommen, außerdem hohes Fieber.", berichtete Janet."Was sagt Ihnen das? Wurde er gefoltert?", fragte Jack."Nicht direkt gefoltert – eher verhört würde ich sagen. Vielleicht wurde er gezwungen, Informationen über die Erde preiszugeben. Immerhin waren es Goa´uld, die ihn gefangen hielten und somit auch SG-8 würde ich annehmen.", berichtete Janet."Keine Hinweise auf den Verbleib von SG-8?", hakte Hammond nach."Nein, Sir. Er war zwar die ganz Zeit über mehr oder weniger wach, aber er hat nur wenig gesprochen.", berichtete Janet."Was hat er gesagt?", fragte Jack.

"Unzusammenhängende Worte, meist hat er in Goa´uld-Sprache geredet. Ich konnte ihn nicht verstehen.", meinte Janet."Jack nickte verstehend."Gut, dann werde ich ein Team nach P9X-893 schicken, damit es nach SG-8 sucht.", beschloss Hammond. Sam blickte ihn verwirrt an."Aber, die Mission fand doch nach P6S-327 statt-""Das stimmt schon, aber Dr. Jackson kam nicht von dort, sondern von P9X-893. Außerdem wurde P6S-327 schon zur Genüge abgesucht und wir haben nichts entdecken können.", erinnerte Hammond."Das mag ja sein, aber den gesamten Wald haben wir noch nicht durchforstet.", entgegnete Sam."Ganz abgesehen vom Gebirge.", ergänzte Jack."Und der Felsenwüste.", fügte Teal´C hinzu."Eigentlich haben wir innerhalb der letzten Woche viel zu wenig für die Rettung von Daniel und SG-8 getan, Sir.", meinte Sam wieder."Wir haben so lange gesucht wie es uns möglich war, sogar nachts.", erinnerte Hammond."Wir hätten besser voran kommen können.", meinte Jack."Wenn uns das Pentagon nicht die Mittel verwehrt hätte.", ergänzte Sam. Hammond nickte."Ich habe bereits bei Major Davis nachgefragt. Offenbar befindet sich ein Maulwurf im System und hat dafür gesorgt, dass einflussreiche Stimmen einer Rettungsmission die nötigen Mittel verwehrte.", berichtete er."Also wollte jemand unbedingt verhindern, dass man Daniel und SG-8 findet.", schloss Janet."Aber warum?", hakte Jack nach."Das würde mich und Major Davis ebenso interessieren. Doch die Ermittlungen laufen noch.", berichtete Hammond. Dann lehnte er sich vor und schloss die vor ihm liegende Mappe."Vorerst werden wir einen Suchtrupp für SG-8 losschicken. Ich werde einige freiwillige Soldaten, SG-6, SG-4, SG-17 und SG-1 schicken...natürlich nur wenn Sie nicht den dringenden Wunsch haben, hier bei Dr. Jackson zu bleiben.", räumte er schließlich ein.

"Natürlich werden wir den Suchtrupp begleiten. Wir waren schon oft genug selbst auf Hilfe und Trupps angewiesen.", erinnerte Jack und Sam und Teal´C nickten zustimmend."Wunderbar. Dann treffen sich alle um 1700 im Torraum – also in vier Stunden. Wegtreten!", befahl Hammond und löste die Besprechung auf.

***

***

Es war bereits Abend, als Daniel mit einer Taschenlampe bewaffnet die Mauern des Tempels ein weiteres mal nach weiteren Hinweisen absuchte. SG-8 saß nur einige hundert Schritte von ihm entfernt am Lagerfeuer. In der klaren Nachtluft konnte er ihre Stimmen hören. Offenbar unterhielten sie sich angeregt."Hey, Doc!"Erschrocken drehte er sich um und leuchtete Major Marinaro ins Gesicht. Sie hob schützend die Hände und Daniel nahm das Licht herunter."Ich wollte Sie nicht erschrecken, tut mir leid!", meinte sie lächelnd und trat zu ihm.

"Schon okay.", antwortete Daniel und fuhr fort, die Wände zu untersuchen."Schon was interessantes herausgefunden?", hakte die Anführern des Teams nach."Es ist schwer zu lesen. Irgendwie eine Mischung aus arabisch und indisch.", erklärte Daniel."Haben Sie denn alles aufgenommen was Sie auf der Erde für die Übersetzung brauchen?", erkundigte Marinaro sich."Ja.", antwortete Daniel."Gut. Es gibt Essen, also..."Sie brach mitten im Satz ab. Schüsse von weiter weg waren zu hören."Verdammt.", fluchte Marinaro und machte ihr MP schussbereit."Kommen Sie!", rief sie Daniel zu und der Archäologe wollte ihr gerade folgen, als er am Kragen gepackt und in die Schatten der dunklen Ruine zurück gezogen wurde.

Marinaro bemerkte sein Verschwinden nicht und rannte weiter. Die Taschenlampe fiel zu Boden und ging aus."Major!", rief Daniel und sie blieb stehen. Bevor er ein weiteres Wort sagen konnte, fühlte er sich an eine Person hinter sich gedrückt, die ihm den Mund zu hielt. Eine Zat-Waffe legte sich an seine Schläfe."Und jetzt ganz ruhig.", ordnete ein Mann an. Daniel ließ die Hände, die er zur Gegenwehr erhoben hatte, sinken und stand still da."Doc?! Dr. Jackson?!", rief Marinaro. Daniel versuchte, noch einmal sich aus dem Griff zu befreien, doch die Waffe drückte sich nur noch fester an seine Schläfe."Ruhig bleiben, habe ich gesagt."Daniel amtete schwer, er hatte grauenhafte Angst. Marinaro kam langsam näher, blieb dann aber misstrauisch stehen. Die Schüsse von oben waren verstummt."Ruf sie her!", befahl der Mann hinter Daniel und ließ seine Hand sinken. Daniel schwieg."Nun mach schon!", zischte der Mann.

Etwas lauter, als beabsichtigt, denn Marinaro hörte ihn. Sie fuhr herum. Die Lampe an ihrer MP huschte über die massiven Wände, bis sie Daniel ins Gesicht leuchtete. Der Archäologe ging in die Knie und Marinaro feuerte eine Salve auf den Mann hinter ihm ab. Mit einem Schmerzensschrei sackte dieser auf dem Boden zu zusammen. Marinaro kam auf Daniel zu und zog ihn auf die Füße."Gute Reaktion.", lobte sie und blickte den Mann am Boden an. Auch Daniel warf einen Blick auf ihn. Er trug Jaffa-Kleidung und ein merkwürdiges Zeichen auf der Stirn – ein doppelter Kreis, in dessen Mitte eine Pyramide saß."Alle in Ordnung mit Ihnen, Doc?", erkundigte Marinaro sich.

Daniel nickte."Mit dem Schrecken davon gekommen.", berichtete er und versuchte ein nervöses Lächeln."Wir müssen zu meinem Team.", meinte Marinaro und zog Daniel hinter sich her aus der Ruine. Das kurze Stück Rasen war schnell überwunden, die beiden tauchten in den Wald in. Nach etwa drei Minuten hatten sie den Lagerplatz erreicht. Die drei restlichen Mitleider von Marinaros Team lagen bewusstlos am Boden, am Waldrand lag ein weiterer Jaffa, den es offensichtlich erwischt hatte. Marinaro zog Daniels Pistole aus der Halterung und reichte sie ihm. Vorsichtig schlichen sie auf das Lager zu und schließlich auf die kleine Lichtung, auf der es lag. Plötzlich zischte eine blaue Entladung durch die Bäume und traf Marinaro. Daniel feuerte blind in die Richtung, aus der das Geschoss gekommen war, dann spürte er ebenfalls den Schuss einer Zat-Waffe im Rücken. Bewusstlos ging er zu Boden.

***

***

Jack blickte auf, als Sam und Teal´C zu ihm in den Fahrstuhl traten."Hey, Sir! Auch unterwegs zur Krankenstation?", hakte der Major nach. Jack nickte."Mal sehen wie es unserem Danny-Boy so geht.", meinte er. Sam drückte den Knopf für die Ebene der Krankenstation und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Es war still, bis der Fahrstuhl wieder hielt und die drei SG-1 Mitglieder stiegen aus und passierten einige Türen, bevor sie in einem Mehrbett-Zimmer auf Janet trafen."Hey, Fraiser!", grüßte Jack."Ist Daniel wach?", fragte er dann.

Janet nickte."Ja, er ist vor kurzem aufgewacht. Sie können zu ihm, aber stürzen Sie nicht so auf ihn ein, okay? Er ist ziemlich verstört.", räumte sie ein. Jack nickte."Hammond will von ihm wissen, ob er Infos über den Verbleib von SG-8 hat.", räumte Sam ein. Janet seufzte unwillig."In Ordnung, aber zwingen Sie ihn nicht, ich weiß nicht wie er reagiert.", meinte sie."Geht klar.", meinte Jack und ging an mehreren leeren Betten vorbei, bis er schließlich noch zwei abgetrennte Lager passierte und bei Daniels Bett stehen blieb. Er war heute schon einmal hier gewesen, kurz, nachdem Daniel eingeliefert worden war. Allerdings hatte Janet ihn sofort wieder raus geschickt. Er schob den Vorhang zu Seite und trat ein."Hey, Daniel!", grüßte er. Er bekam keine Reaktion. Daniel lag auf der Seite, die Beine an den Körper gezogen und starrte vor sich hin. Jack blickte Sam und Teal´C kurz an, dann trat er näher und berührte Daniel vorsichtig an der Schulter."Danny?"

"Hm?", war die Antwort. Erleichtert stieß Jack die Luft aus."Wie fühlen Sie sich?", erkundigte Sam sich und zog einen Stuhl vom Nebenbett heran.

Teal´C stellte sich hinter sie."Schlecht.", war die knappe Antwort."Okay.", meinte Jack und musterte kurz die bandagierte Hand und die Pflaster auf Daniels Stirn und neben seinem rechten Auge. Die Region um das Auge herum war verfärbt und die rechte Wange ebenfalls mit einem Pflaster versorgt worden."Was ist passiert?", wollte Jack dann wissen.

Daniel schwieg. Jack blickte wieder zu Sam und Teal´C."Wir verstehen, dass es schwer sein muss, Daniel, aber es ist wirklich wichtig.", erklärte Sam sanft. Daniel hatte noch keinen von ihnen angeblickt und er tat es auch jetzt nicht. Stattdessen schloss er die Augen."Daniel.", protestierte Jack."Wir müssen wissen was mit SG-8 geschehen ist, Daniel Jackson.", erklärte Teal´C. Der Archäologe öffnete die Augen wieder. Jetzt blickte er Teal´C direkt an und Jack kam es vor, als stecke in diesem Blick die Geschichte der ganzen letzten Woche. Schließlich atmete Daniel tief ein und antwortete leise:"Tot."

***

***

"Aufwachen!"Daniel stöhnte auf. Ganz in seiner Nähe war ebenfalls ein Stöhnen zu vernehmen und er schlug vorsichtig die Augen auf. Neben ihm lag Lt. Ward. Ihre braunen Haare fielen ihr nun offen auf die Schultern, denn ihre Kappe war verschwunden. Daniel hatte keine Gelegenheit, sie näher zu mustern, denn er wurde am Kragen gepackt und hoch gerissen. Dunkle, braune Augen musterten ihn kurz, dann wurde er zu Boden geschleudert und blieb dort benommen liegen."Wach auf!", rief der Mann erneut und verließ dann das Zelt, in dem das Team mit Daniel am Boden lag.

"Oh, verdammt!", fluchte Ward und hielt sich den Kopf."Was ist passiert?", fragte sie dann."Wir wurden angegriffen und nieder geschossen.", erinnerte Marinaro sie und richtete sich auf. Sie warf einen prüfenden Blick in die Runde und fragte dann:"Alles klar?"

"So klar wie immer.", antwortete Estrada und richtete sich ebenfalls auf."Kopfweh.", klagte Warlock und Ward ließ ein kurzes Stöhnen vernehmen, dass wohl dieselben Beschwerden äußern sollte."Doc?", hakte Marinaro nach."Ja, man gewöhnt sich dran.", antwortete Daniel und brachte es fertig, sich aufzurichten."Wer sind diese Typen?", wollte er dann wissen.

"Keine Ahnung. Sie haben sich uns nicht vorgestellt, als sie das Feuer eröffneten.", kommentierte Estrada."Wir hörten die Schüsse von der Ruine aus und wurden dort ebenfalls angegriffen. Dabei tötete ich einen Jaffa. Dann kamen wir zu euch und oben angekommen hat man uns auch erwischt.", berichtete Marinaro kurz und fuhr sich durch die blonden, langen Haare. Bisher hatte sie diese geschickt unter einer Kappe verstecken können."Man hat uns entwaffnet.", berichtete Estrada und blickte an sich hinunter. Tatsächlich war ihnen allen nur noch die Grundausstattung geblieben. Keine Westen, keine Waffen. Wäre ja auch ziemlich bescheuert von denen, dachte Daniel."Wenn Sie einen Jaffa erledigt haben, könnten das Goa´uld sein, oder?", hakte Ward nach."Möglich.", antwortete Daniel aufweichend. Er war sich nicht sicher. Der Typ, der ihn vorhin hoch gerissen hatte, hatte nicht wie ein Jaffa gewirkt. Genauer angesehen hatte Daniel ihn aber auch nicht. Die Kleidung hätte entscheidende Auskünfte geben können. Jetzt trat der Typ wieder ein und er trug eine gewöhnliche Jaffa-Uniform. Entmutigt senkte Daniel den Blick."Du.", sagte der Jaffa und deutete auf Daniel."Mitkommen!"


weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by JolinarJackson
Kapitel 2

Daniel wurde aus dem Zelt geführt und fand sich auf einer kahlen Lichtung riesigen Ausmaßes wieder. Der Boden in der Mitte dieser Lichtung war größtenteils unter der sengenden Hitze der vergangenen Jahre ausgetrocknet und kaum ein Grashalm wuchs darauf. Die wenigen, die man sah, verbargen sich im Schatten größerer Steine. Zum Waldrand hin nahm das Grün allerdings wieder zu. Acht Zelte waren aufgebaut worden, vereinzelt Menschen zu sehen – alles Männer – die einfache Hosen und kurzärmelige Hemden trugen. Innerhalb der Zelte bewegten sich noch andere Männer, die Daniel nicht so gut erkennen konnte und sie trugen dieselbe Kleidung. Der Jaffa hinter ihm ließ ihm keine Zeit, sich die Sache näher anzusehen, sondern stieß ihn vorwärts. Sie betraten ein weiteres Zeit in der Nähe des Waldrandes und der Jaffa legte Daniel eine Hand auf die Schulter, als Zeichen, dass er stehen bleiben sollte. Über einen Tisch gebeugt standen drei weitere Männer. Sie schienen die Neuankömmlinge gar nicht zu bemerken."Roger?", fragte der Jaffa hinter Daniel endlich. Der älteste der Männer drehte sich um. Seine hellgrünen Augen musterten Daniel argwöhnisch, das graue, glatte Haar war kurzgeschnitten und erinnerte ein wenig an Jacks Frisur. Er winkte den beiden anderen, zu gehen und befahl dem Jaffa hinter Daniel schließlich:"Geh dich umziehen! In der Uniform bekommst du noch einen Hitzschlag."Der Jaffa nickte und ging hinaus. Daniel blieb stehen und blickte zu Boden. Dann entschloss er sich, aufzublicken. Roger hatte sich gegen den Tisch gelehnt und musterte ihn interessiert. Plötzlich fiel es Daniel wie Schuppen von den Augen: Einfache Hosen in grün und schwarze T-Shirts...Diese Leute kamen von der Erde! Er hatte die Uniformen nur schwer erkennen könne, da sie teilweise in schlechtem Zustand und schon ausgebleicht waren, aber Rogers Uniform sah noch recht annehmbar aus. Der Mann griff nach hinten und holte drei Mappen hervor."Ja, wir kommen von der Erde.", antwortete er auf Daniels unausgesprochene Frage. Daniel blickte etwas perplex und so fuhr Roger fort:"In Ihren Augen kann man ziemlich viel lesen, Doc. Zum Beispiel, dass Sie Angst haben. Und zwar große Angst."

Daniel senkte wieder den Blick. Es passte ihm nicht, dass Roger ihn so einfach durchschauen konnte. Und dass er seinen Namen offensichtlich kannte, passte Daniel schon gar nicht."Wer sind Sie?", wollte er wissen, ohne den Blick zu heben.

"Colonel Roger Krüger.", stellte der Mann sich vor."Sie brauchen mir Ihren Namen nicht zu sagen, Doc. Daniel Jackson, Dr. der Archäologie. Ich habe eine ziemlich ausführliche Mappe über Sie. Und nicht nur über Sie, sondern auch über Major Kate Marinaro und Captain Billy Estrada. Die beiden anderen sind neu, nehme ich an. Deshalb liegt mir nichts über sie vor.", meinte er dann.

"Was wollen Sie?", wollte Daniel wissen."Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, bevor ich Ihnen das anvertrauen kann. Ich möchte, dass Sie wissen wo wir herkommen. Ich meine, wenn Sie einverstanden sind.", meinte Roger und lächelte kalt. Daniel blickte ihn an."Ist Ihnen der Name Maybourne ein Begriff?", fragte Roger. Daniel stöhnte unwillkürlich auf."Genau der.", bestätigte Roger."Ich kann ihn auch nicht sonderlich leiden, aber er sorgte dafür, dass wir hierher kamen. Doch dann...vergaß er uns.", berichtete Roger kopfschüttelnd.

"Nein, nicht ganz. Wir haben seine Aktivitäten entdeckt und gesprengt.", berichtete Daniel."Oh, na klar. Außerirdische Technologien stehlen...sowieso ein ziemlich trockenes Geschäft. Jetzt haben wir viel mehr Spaß.", meinte Roger. Daniel verdrehte die Augen."Was wollen Sie?", wiederholte er.

"Informationen über die Erde. Dass Sie uns über den Weg liefen, war mehr als perfekt. Ishtar wird erfreut sein.", meinte Roger. Daniel blickte auf. Ishtar? Er dachte nach. Bei den Babyloniern hatte es eine Ishtar gegeben. Sie war die Göttin des Venussternes."Sie arbeiten mit einer Goa´uld zusammen?", hakte er schließlich nach und verlieh seiner Stimme absichtlich einen spöttischen Unterton."In der Not frisst der Teufel Fliegen.", meinte Roger und trat an Daniel heran."Sie ist bei den Systemlords in Ungnade gefallen und jetzt will sie ihren ursprünglichen Posten als Systemlady wiederhaben.", erklärte er.

"Indem sie den Systemlords Informationen über die Erde gibt. Und wir können Ihnen diese Informationen geben.", mutmaßte Daniel."Oh ja. Hey, Sie sind ja wirklich so clever wie Harry sagte. Wie steht es mit Carter? Ist sie auch so klug?", hakte Roger nach. Daniel schüttelte den Kopf und blickte zu Boden."Wie jetzt? Ist sie nicht so klug?...Oder wollen Sie mir darauf nicht antworten?", hakte Roger nach.

"Wir werden Ihnen auf gar nichts antworten.", entgegnete Daniel."Wir? Wer spricht denn von ‚wir’?", fragte Roger mit gespielter Verwirrung.

Daniel blickte ihn an und er merkte wie sich alles in ihm zusammen krampfte."Nein. Das tun Sie nicht.", behauptete er."Glauben Sie?", hakte Roger nach. Vier Schüsse hallten durch die Stille des Waldes und übertönten die Geräusche des kleinen Lagers. Um Daniel drehte sich alles. Er wandte sich mit einem Ruck um und rannte nach draußen. Roger schien nichts unternehmen zu wollen, um ihn aufzuhalten. Daniel rannte durch das gesamte Lager und langte bei dem Zelt an, in dem er und die anderen Gefangenen erwacht waren. Er wollte die Plane beiseite schlagen, aber ein Mann kam ihm in dem Moment entgegen, eine MP um die Schulter gehängt."Nein!", rief Daniel. Jemand trat hinter ihn und versetzte ihm einen Schlag gegen den Kopf. Bewusstlos brach er zusammen.

***

***

"Verdammt!", murmelte Jack, als er aus dem Ereignishorizont trat. Hinter ihm kamen die, die von der Suchmannschaft noch übrig geblieben waren."Colonel, was ist passiert?", fragte Hammond."Wir wurden angegriffen. Keine Verletzten...nur Tote. Wenn die Jaffa getroffen haben, dann richtig.", berichtete Jack und klopfte einer Soldatin aufmunternd auf die Schulter, die an ihm vorbei ging. Sie lächelte ihm kurz traurig zu. Sie hatte ihr Team verloren."Wie viele?", hakte Hammond nach.

"Von den Freiwilligen haben wir drei verloren. Von SG-6 ist nur noch eine übrig. Von SG-4 ebenso und SG-17 ist ausgelöscht worden.", berichtete Jack. Hammond senkte den Blick."Dafür haben wir etwas Interessantes entdeckt.", berichtete Sam. Hammond nickte."Wir treffen uns nach Ihrer Untersuchung im Besprechungszimmer.", beschloss er und verließ den Torraum.

***

"Wir haben die geringe Chance, dass SG-8 noch am Leben ist.", berichtete Sam und blickte Hammond an, wartete gespannt auf eine Reaktion. Der General lehnte sich vor."Wie das?", hakte er nach.

"Wie schon gesagt, wurden wir von Jaffa angegriffen.", erinnerte Jack."Auf P9X-893 gibt es eine Goa´uld-Kolonie.", fuhr Sam fort."Es handelt sich dabei um die ehemalige Goa´uld-Systemlady Ishtar.", erklärte Teal´C."Wenn SG-8 und Daniel in deren Gefangenschaft geraten sind, dann erklärt das nicht nur den hohen Gehalt an Goa´uld-Narkotika in Daniels Blut, sondern wir dürfen auch annehmen, dass SG-8 mit einem Sarkophag wieder belebt wurde.", erklärte Sam."Aber die Forschungsmission ging nach P6S-327.", entgegnete Hammond."Wäre ja nicht das erste Mal, dass die Goa´uld auf anderen Planeten Gefangene machen.", erinnerte Jack. Hammond nickte nachdenklich."Richtig.", meinte er."Leider konnten wir nicht bis in die Pyramide vordringen.", berichtete Jack."Es war uns nicht möglich, diese Theorien zu unterstützen.", ergänzte Sam."Als wir uns dem Schiff näherten, wurden wir entdeckt und von mehreren Jaffa angegriffen. Da wir keine Chancen hatten, mussten wir uns zurück ziehen.", berichtete Jack."Eine weitere Mission dorthin wäre erst mal nicht zu empfehlen. Die werden jetzt aufpassen.", erklärte Sam. Es klopfte und Janet trat ein."Entschuldigen Sie, darf ich teilnehmen?", fragte sie. Hammond nickte. Janet setzte sich und blickte in die Runde."Keine schlimmeren Verletzungen bei den zurück gekehrten Suchmannschaften gefunden. Nur Kratzer und Schnitte. Aber das war es auch schon.", berichtete sie dann.

"Gut zu hören.", meinte Hammond."Was ist mit Daniel?", fragte Jack."Dazu wollte ich gerade kommen.", erklärte Janet und lehnte sich vor, um sich mit den Armen auf der Tischplatte abzustützen."Unser vorrangiges Problem sind nicht die Verletzungen oder das Fieber. Das vorrangige Problem ist hier die Tatsache, dass Daniel nicht richtig schläft.", erklärte sie dann.

"Wie meinen Sie das?", wollte Sam wissen."Er ist nervös, ängstlich, kann keine richtige Ruhe finden.", präzisierte Janet."Warum geben Sie ihm dann nicht einfach was zum Schlafen?", fragte Jack.

"Weil ich das nicht möchte. Daniel hat schon genügend Beruhigungsmittel und Narkotika im Blut, da muss ich nicht noch mitrühren. Diese Mittel machen ihn nur noch nervöser.", erklärte Janet."Was können wir tun, Dr?", fragte Hammond.

"Ich schlage vor, ihn hier raus zu bringen. Für einige Tage. Bis er die Mittel verarbeitet hat und wieder ruhiger schlafen kann.", erklärte die Ärztin."Ich dachte, er ist krank.", meinte Jack skeptisch."Sein Fieber ist zwar hoch, aber er schwebt nicht in Lebensgefahr. Es entspricht dem Fieber einer schweren Grippe. Seine Verletzungen beeinträchtigen ihn auch nicht lebensgefährlich. Das was er jetzt braucht, ist einfach nur Ruhe und Schlaf...Sicherheit. Ich glaube seine Psyche hat mehr davon getragen, als sein Körper.", meinte Janet. Hammond nickte und blickte sein Team dann fragend an."Ich nehme ihn mit.", sagte Jack, gerade, als Sam sich anbieten wollte."Ich werde ihn begleiten.", meinte Teal´C. Sam nickte Hammond zu, als Zeichen, dass sie genauso dachte."Gut, dann wäre das gelöst.", meinte Hammond."Wann können wir ihn mitnehmen, Fraiser?", fragte Jack.

"Meinetwegen in der nächsten Woche. Ich komme mit, muss aber am nächsten Tag zurück in die Basis.", meinte die Ärztin. Hammond meinte wohl, dass die Besprechung abgeschlossen war und sagte:"Wegtreten!"Dann verließ er das Besprechungszimmer. Die anderen blieben noch kurz sitzen und besprachen Einzelheiten, dann standen sie auch auf.

***

"So, da sind wir.", verkündete Jack und bog in den mit Schotter versehenen Feldweg ein. Janet schlug die müden Augen auf."Danke, dass Sie gefahren sind.", meinte sie und musterte kurz Daniel auf der Rückbank ihres Wagens. Sie hatte wegen zwei Notfällen in den letzten Nächten durchackern müssen und war einfach zu müde gewesen, um vernünftig Auto fahren zu können. Morgen würde sie sich hinter das Steuer setzen und in die Basis zurück kehren, wenn sie bei Jack richtig ausgeschlafen hatte."Wie geht es ihm?", erkundigte Jack sich und blickte in den Rückspiegel, um zu kontrollieren, ob Sam in ihrem Wagen – den sie mit Teal´C teilte – auch hinterher gekommen war.

"Er schläft und hat Fieber. Nichts sonderlich schlimmes. Wir sollten ihn sofort ins Bett bringen.", erklärte Janet. Dann blickte sie Jack fragend an."Wie wird das eigentlich mit der Bett-Geschichte? Ich meine...wir sind immerhin fünf Leute. Haben Sie denn genug Platz für uns?", fragte sie.

"Also, ich werde es mir auf der Couch gemütlich machen. Sie und Carter können das Schlafzimmer bekommen – Doppelbett. Dann hätten wir schon drei weg. Daniel kriegt das Gästezimmer und Teal´C kann das Kinderzimmer bewohnen. Ich habe es inzwischen in ein zweites Gästezimmer umgemodelt. Es kommt vor, dass Daniel und Carter, manchmal sogar Teal´C bei mir übernachten.", berichtete Jack. Janet nickte. Dann blickte sie verzückt nach vorne. Jack lächelte."Ist es das?", fragte Janet."Ja.", antwortete Jack und fuhr auf den Vorplatz der kleinen Blockhütte."Es ist schön. Wirklich romantisch. Kann man im Sommer baden?", fragte Janet mit einem Seitenblick."Unter Umständen.", meinte Jack ausweichend."Wenn Sie die Fische nicht stören.", fügte er dann hinzu.

"Die Fische stören wohl eher mich.", meinte Janet lächelnd."Das ist alles eine Frage des Standpunktes.", sagte Jack und schaltete den Motor ab, bevor er ausstieg und sich streckte. Janet tat es ihm nach. Sam parkte ihren silbernen Wagen gleich neben ihnen und stieg mit Teal´C ebenfalls aus."Mann, eine Stunde Fahrt und es kommt mir vor, als sei ich den ganzen Tag gefahren.", meinte die Wissenschaftlerin gähnend."Das liegt daran, dass Sie in den letzten 14 Tagen nun mal nicht sonderlich gut geschlafen haben.", erklärte Janet. Jack musste ihr zustimmen. Erst hatten sie sich eine Woche um Daniel und SG-8 gesorgt und dann – als Daniel zurück gewesen war – hatte sich das nicht gebessert. Pausenlos war SG-1 auf der Krankenstation gewesen oder auf der Suche nach SG-8. Jack öffnete die Tür zur Rückbank und krabbelte so gut es ging hinein."Hey, Danny.", sagte er leise. Müde schlug er die Augen auf."Gut geschlafen?", erkundigte Jack sich.

"Ich habe nicht geschlafen.", berichtete Daniel. Jack nickte und zog ihn aus dem Auto."Geht es?", erkundigte er sich und nahm Daniel beim Arm, um ihn zu stützen."Sie ziehen sich drinnen am besten gleich wieder um und gehen ins Bett, Daniel!", meinte Janet und fühlte seine Stirn. Der Archäologe reagierte nicht. Janet ignorierte es und auch die anderen sagten nichts. Daniel hatte in der letzten Woche öfters so reagiert. Jack suchte den richtigen Schlüssel raus und schloss auf."So, da wären wir. Home sweet home.", meinte er und ließ die anderen an sich vorbei gehen. Janet war bei Daniel, Sam trug Einkaufstüten, die unter anderem das Frühstück für den nächsten Tag enthielten. Teal´C hatte sich inzwischen die Taschen von Jack und Sam geschnappt und auch Jack hatte Daniels Tasche mit einigen Sachen und Büchern aus Janets Auto geholt. Gemeinsam mit Sam hatte er einfach das zusammen gepackt was Daniel wohl brauchen würde."Die Küche ist geradeaus und das Gästezimmer direkt daneben. Fühlt euch wie zu Hause, Leute!", meinte Jack und schloss die Tür.

Dann ging er in die Küche, um Sam beim Auspacken zu helfen.

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"Ich glaube, er kommt zu sich.", sagte eine Frau und Daniel schlug zögernd die Augen auf. Marinaro blickte auf ihn hinunter und lächelte bemüht freundlich, als er sie verwirrt anblickte."Aber ich dachte Sie-""Ja. Die Schüsse gingen in die Luft. Man wollte Sie reinlegen. Das ist eine beliebte Methode. Lassen Sie sich auf diese Weise nicht unterkriegen, Doc!", sagte Marinaro. Daniel richtete sich auf und blickte sich um. Er befand sich wieder mit den anderen vier in dem Gefangenen-Zelt. Vor der geschlossenen Plane entdeckte er den Schatten eines Wachtpostens. Es war Abend geworden und allmählich wurde es kühl."Wer ist dieser Typ?", fragte Estrada nun und blickte Daniel fragend an. Der Archäologe berichtete was Roger zuvor ihm erzählt hatte und die Mienen der SG-8 Mitglieder verdüsterten sich."War doch klar, dass Maybourne nicht nur auf einem Planeten was laufen hat.", meinte Estrada und fuhr sich durch die dunklen Haare.

"Tja, das hatten wir uns auch gedacht. Aber was sollten wir tun? Das ist, als suche man die Nadel im Heuhaufen.", meinte Daniel. Marinaro nickte. Die Zeltplane wurde wieder zurück geschlagen und der Handlanger Rogers erschien. Er deutete auf Warlock und sagte:"Mitkommen!"Warlock stand zögernd auf und folgte ihm nach draußen."Es geht los.", meinte Estrada leise und Marinaro stand auf, um ihrem Lt hinterher zu blicken.

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***

Es dämmerte schon draußen, als sich Janet, Sam, Jack und Teal´C zum Abendessen zusammen fanden. Alle hatten unterschiedliche Dinge in der Zwischenzeit getan. Jack hatte alle Händevoll damit zu tun gehabt, Sam beim Kochen zu stören – auch wenn er das nicht beabsichtigt hatte. Sam hatte Jack schließlich aus der Küche geworfen und Teal´Cs Gesellschaft in Anspruch genommen...und ihn somit aus seinem Kel´No´Reem gerissen. Janet war den ganzen Nachmittag über bei Daniel gewesen und hatte sich um ihn gekümmert. Ab und zu hatte sie das Zimmer verlassen und Jack hinein geschickt. Der hatte die Zeit zwischen seinem Rauswurf aus der Küche und den Besuchen bei Daniel mit fernsehen totgeschlagen. Obwohl eine recht fröhliche Atmosphäre im Haus herrschte, konnte der, der die einzelnen Personen kannte, eine angespannte Stimmung erkennen, die nur von der Fröhlichkeit übertüncht wurde, um sich abzulenken. Die Gedanken der Teammitglieder und die Gedanken Janets drehten sich hauptsächlich um SG-8 und ob diese Einheit nun noch am Leben war oder nicht. Das Abendessen war ziemlich ruhig und leise und man achtete darauf, Daniel nicht zu wecken, der inzwischen endlich eingeschlafen war. Später am Abend zogen sich die vier Freunde vor den Fernseher zurück und schauten sich einen Film an, dann ging Teal´C zu seinem Kel´No´Reem. Janet schaute noch mal nach Daniel und zog es dann vor, sich mit Sam ins Bad zu begeben, um sich bettfertig zu machen und auch Jack hielt es nicht mehr lange aus. Er machte das Sofa zum Bett und bestückte es mit Bettwäsche, wartete – wie er sagte – ‚stundenlang’ vor dem Bad, bis die ‚Ladies’ endlich fertig waren und er sich hinlegen konnte. Er schlief dann – wie wohl alle - recht zügig ein und es wurde still in der Blockhütte.

***

Jack wachte auf. Durch die Fenster fiel noch das fahle Mondlicht, es war mitten in der Nacht. Warum war er wach geworden?

Müde stand er auf und bemerkte, dass er großen Durst hatte. Er schlich in die Küche und kehrte mit einer Flasche Wasser und einem Glas zurück. Wie angewurzelt blieb er stehen. Die Tür zum Gästezimmer stand offen. Jack machte einige schnelle Schritte hinein und blickte auf das leere Bett Daniels. Leise fluchend ging er zurück ins Wohnzimmer und blieb er erneut stehen, als ihm etwas auffiel, dass er vorher noch nicht bemerkt hatte. Daniel hatte sich in Jacks Sessel gelegt und schlief dort friedlich. Jack stieß erleichtert die Luft aus. Er stellte Flasche und Glas ab und ging zu Daniel hinüber. Dabei erinnerte er sich, dass er vorher schon mal kurz wach gewesen, allerdings sofort wieder eingeschlafen war. Vielleicht war Daniel da gerade aus dem Zimmer gekommen oder er hatte versucht, Jack zu wecken. Seufzend nahm er Daniel hoch, ohne ihn zu wecken und trug ihn zurück ins Zimmer. Morgen würde er ihn fragen was er mit dieser Aktion beabsichtigt hatte. Er deckte Daniel zu und ging kurz zum Fenster hinüber. Der Steg lag verlassen, das Mondlicht erhellte den See und Jack bemerkte erste Regetropfen an der Fensterscheibe. Müde gähnte er und ging zurück ins Wohnzimmer. Leise schloss er die Tür zu Daniels Zimmer und legte sich auch wieder schlafen. Dass er sich Wasser geholt hatte, vergaß er völlig.

***

Sam schlug erschrocken die Augen auf, als der Wecker neben Janet klingelte."Oh nein.", murmelte die Ärztin und schleuderte den Wecker mit einer schnellen Handbewegung zu Boden. Sam lächelte und blickte sie an."Machen Sie das jeden Morgen so?", fragte sie. Janet richtete sich etwas auf. Die dunklen Haare waren zerzaust und Sam fand, dass sie so richtig niedlich aussah...Zumindest total anders als im SGC wo sie immer darauf achtete, die Haare hoch zu stecken."Ja.", antwortete sie. Dann blickte sie auf den Teppichboden der Hütte."Und er überlebt es immer wieder.", lachte sie dann.

Sam zog die Jalousien hoch und blickte hinaus auf den See."Es regnet.", berichtete sie dann und beobachtete wie Janet sich räkelte und schließlich müde die Tür öffnete, um ins Bad zu gehen. Sam schnappte sich ihre Jeans und wechselte sie schnell gegen die Pyjama-Hose ein. Janet kam wieder zurück und lächelte auf eine seltsam traurige Art und Weise."Was ist los?", fragte Sam. Janet nahm sie bei der Hand und zog sie aus dem Zimmer ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch standen eine Wasserflasche und ein Glas. Jack lag auf dem ausgezogenen Sofa und schlief friedlich und neben ihm hatte Daniel sich hingelegt und war ebenfalls eingeschlafen. Sam lächelte ebenfalls traurig."Armer Kerl.", meinte sie leise und schnappte sich die Wolldecke von der Sessellehne. Dann deckte sie Daniel vorsichtig zu."Er hat noch Fieber.", berichtete sie.

"Das denke ich mir. Er sieht noch immer recht blass aus.", meinte Janet. Sie blickte Sam an."Machen wir Frühstück?", fragte sie.

Sam nickte zustimmend.


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Kapitel 3 by JolinarJackson
Kapitel 3

Jack räkelte sich mit geschlossenen Augen, bemerkte das Tropfen des Regens auf dem Dach über ihm und registrierte durch die geschlossenen Lider, dass es draußen taghell war. Er überlegte einige Momente, ob die Aktion letzte Nacht ein Traum gewesen war, entschied sich dann dagegen und hörte jemanden in der Küche werken. Dazu erklangen ab und zu Janets und Sams gedämpfte Stimmen. Immer noch spürte er die überspielte Gedrücktheit in diesem Haus und schließlich öffnete er die Augen. Er stöhnte leise auf, als er Daniel direkt neben sich erblickte. Der Archäologe schlief noch."Ach, Danny.", murmelte Jack und stand leise auf, um ihn nicht zu wecken. Dann begab er sich in die Küche."Morgen, Ladies.", grüßte er.

Sam und Janet blickten ihm entgegen."Guten Morgen, Sir.", sagten sie synchron."Frühstück schon fertig?", hakte Jack nach und blickte auf den gedeckten Tisch."Nein. Der Kaffee ist noch nicht fertig, die Eier noch nicht mal im Topf und die Brötchen haben wir im Super-Markt vergessen.", berichtete Sam."Ich habe irgendwo noch Toastbrot rumfliegen.", meinte Jack und ließ sich müde auf einen Stuhl fallen."Haben Sie bemerkt, dass Daniel zu Ihnen gekommen ist, Colonel?", fragte Janet nun und setzte sich ihm gegenüber."Beim ersten Mal schon.", berichtete Jack."Beim ersten Mal?", wiederholte Janet."Ja. Er war vorher schon mal zu mir geschlichen. Ich bin aufgewacht, aber gleich wieder eingeschlafen, ohne zu registrieren was eigentlich vorging. Irgendwann bekam ich Durst und fand ihn auf dem Sessel. Ich habe ihn in sein Zimmer gebracht. Er hat geschlafen, als ich wieder ins Bett ging.", berichtete Jack."Aha.", machte Janet."Daniel Jackson war fast die ganze Nacht wach.", ertönte Teal´Cs Stimme von der Tür. Alle drehten sich zu ihm um."Ich habe meditiert, anstatt zu schlafen und habe ständig Schritte gehört. Er hat nur einmal mitten in der Nacht geschlafen und als es dämmerte, war er ganz ruhig.", berichtete der Jaffa weiter und fing mit einer lässig wirkenden Bewegung ein Ei auf, dass von der Arbeitsplattform der Küche gerollt war.

"Na toll. Jetzt wundert mich nicht, dass er immer noch schläft. Jemand, der seit gestern Abend mit nur winzigen Unterbrechungen geschlafen hätte, wäre jetzt wach.", meinte Jack."Haben Sie nicht versucht, Daniel ins Bett zu bringen?", fragte Janet an Teal´C gewandt. Der Jaffa nickte."Er war ziemlich verstört, als ich ansprach. Ich habe ihn ins Bett gebracht und mich wieder meinem Kel´No´Reem gewidmet. Ein paar Minuten später war er wieder unterwegs.", berichtete er. Jack stützte den Kopf in die Hände. Es war kurz still in der kleinen Küche."Er sucht Sicherheit.", sagte Sam plötzlich."Wie?"

Jack horchte auf. Janet nickte zustimmend."Das könnte stimmen. Die Beruhigungsmittel lassen nach. Vielleicht treten jetzt vermehrt schlimme Alpträume oder auch Flashbacks auf, durch Angst bedingte Halluzinationen...Er hat Angst und sucht Nähe.", präzisierte sie dann."Vielleicht redet er dann ja jetzt mit uns. Dann finden wir auch endlich heraus was mit SG-8 los ist.", meinte Jack hoffnungsvoll. Sam nickte."Möglich.", meinte sie."Ich muss nach dem Frühstück los, also werde ich mir am besten noch mal Daniels Verletzungen im Gesicht ansehen und die Bandagen erneuern. Teal´C, bringen Sie ihn bitte zurück in sein Zimmer?", bat Janet und Teal´C folgte ihr mit einem Nicken."Ich hoffe, wir kommen klar.", meinte Jack. Sam blickte ihn an, bevor sie die Eier in heißem Wasser versenkte."Ich auch.", sagte sie schließlich.

***

Teal´C legte Daniel im Bett ab und trat zur Seite, damit Janet an ihn heran kam."Daniel? Hey, Daniel.", sagte sie leise und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Er öffnete die Augen und blickte Janet verwirrt an."Ist es Morgen?", fragte er leise."Ja, es ist Morgen. Ich habe gehört, Sie hätten die Nacht kaum geschlafen. Haben Sie Schmerzen?", erkundigte Janet sich und kramte ihren Arztkoffer unter dem Bett hervor."Ich wollte sicher sein, dass niemand herkommt.", meinte Daniel und antwortete nicht auf Janets Frage. Die Ärztin blickte ihn fragend an, dann zu Teal´C."Wer sollte hierher kommen?", fragte der Jaffa.

Daniel schloss die Augen."Ich bin müde.", behauptete er. Janet nickte leicht."Okay. Ich kümmere mich um Ihre Verletzungen, ja? Versuchen Sie, so lange noch wach zu bleiben! Wenn Ihnen etwas weh tut, dann sagen Sie es mir!", ordnete sie mit sanfter Stimme an. Daniel nickte leicht.

***

***

Etwa eine Stunde später kam der Mann zurück und zog Daniel auf die Beine. Der Archäologe wurde quer über den ganzen, in der Nacht still da liegenden, Platz geschleift und in Rogers Zelt gestoßen wo Warlock am Boden kniete. Daniel wurde neben im aufgestellt. Er blickte zu dem jungen Lt hinunter und verzog das Gesicht. Er hatte ein blaues Auge davon getragen, das teilweise blutig unterlaufen war und jede Menge blutender Wunden überall. Trotzig blickte er zu Roger auf und warf Daniel nur einen kurzen Blick zu. Roger stand am Tisch und spielte mit einer Pistole herum."Nennen Sie mir die Zahl der Soldaten, die sich im Cheyenne-Mountain befinden, Doc!", sagte er und blickte Daniel auffordernd an. Der Archäologe zögerte."Ich...weiß es nicht.", antwortete schließlich. Ein weiterer Mann mit mausgrauen Augen trat vor und versetzte Daniel einen Schlag in die Magengegend. Daniel ging in die Knie und keuchte."Kann man die Iris noch auf andere Weise durchqueren?", fragte Roger ruhig weiter, als sei nichts geschehen. Diesmal ließ man Daniel nicht so viel Zeit zum überlegen. Der Typ trat ein weiteres Mal zu und Daniel krümmte sich auf dem Boden zusammen."Verfügt ihr über außerirdische Technologien innerhalb der Basis?", fragte Roger. Daniel antwortete nicht und wartete auf den nächsten Tritt oder Schlag, aber es kam nichts. Daniel blickte auf. Roger lächelte abfällig."Sie sind viel zu unkooperativ.", meinte er und nickte seinem Handlanger zu. Der trat hinter Warlock und legte mit einer Stabwaffe auf dessen Rücken an."Also: Nennen Sie mir die Zahl der Soldaten, die sich im Cheyenne-Mountain aufhalten, Doc!", wiederholte Roger.

Daniel ließ seinen Blick auf Warlock ruhen und dachte angestrengt nach."Jetzt antworte schon!"Ein weiterer Tritt ließ ihn zusammen zucken und erzeugte ein unangenehmes Schwindelgefühl."Doc?", hakte Roger nach. Warlock schüttelte entschieden den Kopf. Daniel blickte ihn aus brennenden Augen heraus an."Ich..."Er brach hilflos ab."Eine Antwort. Eine Zahl. Mehr verlange ich doch nicht von Ihnen.", meinte Roger. Daniel zögerte. Er fühlte den harten Griff des Mannes neben ihm in der Schulter und beobachtete wie sich der Blick des Schützen verfinsterte, je länger Daniel mit einer Antwort auf sich warten ließ."Ich..."Er kam wieder nicht weiter. Sein Mund war trocken und er fühlte sich müde. Warlock blickte ihn an und schüttelte wieder den Kopf."Letzte Chance.", mahnte Roger."Ich...weiß es nicht.", antwortete Daniel leise."Ich habe Sie nicht verstanden. Könnten Sie das noch einmal wiederholen?", fragte Roger mit einem abfälligen Grinsen."Ich weiß es nicht!", schrie Daniel und blickte Roger wütend an. Dann schaute er zu Warlock. Der Mann lächelte und nickte, dann löste sich der Schuss aus der Waffe und er brach lautlos auf dem Boden zusammen. Daniel sprang auf und machte Anstalten, sich auf Roger zu stürzen."Sie verdammter-"Der Schütze packte ihn auf halbem Wege und hielt ihm den Mund zu, während er ihn eng an sich presste. Daniel versuchte, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien, doch es gelang ihm nicht."Halt ihn ruhig, Quentin! Er wird sich schon wieder einkriegen. Hardy...", damit wandte Roger sich an den Mann mit den mausgrauen Augen, "...beschaff mir irgendwas zur Beruhigung. Beruhigungsmittel, Narkotika und so was. Ich bezweifle, dass wir so weiter kommen. Gib ihm das! Aber haltet ihn wach! Wir sehen uns in einer halben Stunde."

Damit verließ Roger das Zelt und ließ Quentin mit Daniel zurück. Der Archäologe ging in die Knie und stützte sich auf seine Hände. Jemand war seinetwegen gestorben und er hätte es ändern können! Hättest du das?, war die Antwort in seinem Kopf. Quentin legte seine Hände auf Daniels Schultern und zwang ihn, aufrecht zu knien."Verdammt.", murmelte Daniel. Quentin drehte sich um, als Hardy das Zeit wieder betrat."Hast du was?", fragte er. Hardy schien wohl zu nicken, denn Quentin packte Daniel und zog ihn auf die Beine."Gehen wir!", sagte er und führte den Archäologen nach draußen.

***

"Wissen Sie...ich kenne Ihren Anführer. Jonathan.", sagte Roger. Daniel brach in die Knie. Ihm war schwindelig und er war müde. Die Beruhigungsmittel begannen zu wirken. Draußen war der Morgen bereits wieder angebrochen. Hardy hatte auf Rogers Befehl hin doch noch mal mit den Beruhigungsmitteln gewartet. Der Colonel hatte sich selbst eine Mütze voll Schlaf gönnen wollen und Daniel war von Quentin wach gehalten worden, bis Hardy mit der Injektion gekommen war. Da hatte es schon zum Morgen gedämmert. Jetzt zog Quentin ihn wieder auf die Beine. Hinter ihm betrat jemand das Zelt und nur einen Moment später wurde Estrada neben ihm auf die Knie gezwungen."Er hat es lieber, wenn man ihn Jack nennt, oder?", hakte Roger nach.

Daniel schloss die Augen. Ein brennender Schmerz entstand unterhalb seiner letzten Rippen und Daniel öffnete die Augen wieder. Er bekam keinen Laut heraus. Neben ihm stand Hardy, die Stabwaffe noch in der Hand, mit der er ihm einen Schlag versetzt hatte."Hey.", protestierte Estrada, schwieg aber, als Hardy auch bei ihm einen Schlag androhte."Was wollen Sie hören?", wollte Daniel leise wissen.

Allmählich verschwamm alles vor seinen Augen und denken fiel unglaublich schwer."Die Zahl der Soldaten.", antwortete Roger. Daniel blickte mühsam auf."Die kann ich Ihnen nicht geben.", meinte er. Hardy versetzte ihm einen weiteren Schlag und Daniel ging keuchend zu Boden."Können Sie nicht oder wollen Sie nicht?", wollte Roger lauernd wissen. Daniel zog es vor zu schweigen. Hardy trat ihm in die Seite. Daniel stöhnte auf. Hardy aktivierte die Stabwaffe und zielte auf Estrada."Wollen Sie für den Tod von Captain Estrada verantwortlich sein?", wollte Roger wissen. Daniel schloss die Augen und drehte sich auf die Seite."Quentin.", sagte Roger nur und Daniel fühlte sich auf die Beine gezogen."Jetzt wird nicht geschlafen.", sagte Roger wütend und Daniel bekam einen weiteren Schlag in die Magengegend ab.

"Hey, jetzt lassen Sie ihn in Ruhe!", verlangte Estrada."Doc!", rief Roger und Daniel bekam einen weiteren Schlag ab. Er öffnete die Augen. Er fühlte nichts, er fühlte überhaupt nichts...nur Müdigkeit."Bitte...schlafen.", murmelte er."Erst, wenn Sie mir die Frage beantwortet haben.", räumte Roger ein und blickte Daniel auffordernd an."Ich weiß es nicht.", antwortete er. Hardy feuerte und Estrada kippte nach vorne."Der Mann ist wegen Ihnen gestorben, Doc. Ist Ihnen das klar?", fragte Roger laut und Daniel starrte auf die Leiche am Boden. Er konnte nicht mehr, war unglaublich müde und alles verschwamm immer wieder vor seinen Augen. Er wollte nach Hause."Lass ihn los!", befahl Roger und Daniel wurde von Quentin frei gegeben.

Er ging zu Boden und starrte Estrada in die leeren Augen."Nein...verdammt, nein.", murmelte er."Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen, Doc!", fuhr Roger ihn an. Daniel zuckte zusammen und schloss die Augen."Lasst ihn schlafen! Schafft den weg und bringt mir eine der Frauen! Wir machen in ein paar Stunden weiter.", beschloss Roger und stiefelte an Daniel vorbei.

Auch die anderen verließen das Zelt und ließen Daniel allein zurück."Ich wollte das nicht..."

***

***

Sam blickte auf, als Janet und Teal´C eintraten, um ebenfalls zu frühstücken."Wie sieht’s aus?", fragte Jack sofort und goss Janet einen Kaffee ein, bevor er auch Teal´C welchen anbot.

"Er ist schweigsam. Er ist einer Diskussion aus dem Weg gegangen.", berichtete Janet resigniert und schlürfte an ihrem Kaffee."Wenigstens wissen wir jetzt, dass Daniel Jackson heute Nacht sicher gehen wollte, dass ‚niemand herkommt’.", zitierte Teal´C."Dass niemand herkommt?", echote Sam."So drückte er es aus.", nickte Teal´C."Wer sollte herkommen?", fragte Jack.

"Wollte Teal´C auch wissen, doch Daniel wich aus und sagte, er sei müde. Ich habe mir seine Verletzungen angesehen, die Bandagen erneuert und bin gegangen. Er schlief, als wir das Zimmer verließen.", berichtete Janet."Ich wüsste zu gerne was passiert ist.", meinte Jack."Sie sollten es heraus finden, aber bedrängen Sie ihn nicht. Wenn er sich bedrängt fühlt, könnte er wie ein verwundetes Tier reagieren, dass die angebotene Hilfe nicht erkennt. Er hat Fieber, ist verletzt und noch schwächer als ich dachte. Zu viel Aufregung wäre nicht gut für ihn.", meinte Janet."Sollten wir ihm was zu Essen bringen, Dr. Fraiser?", fragte Teal´C."Sie könnten ihm etwas anbieten, sobald er wach ist. Wenn er etwas will, dann nur leichte Sachen wie Toast mit Butter oder eine Suppe...mehr nicht. Außerdem braucht er viel zu trinken. Als er ankam, war er sowohl unterernährt als auch dehydriert. Ich habe das soweit normalisieren können. Ich kann ihn bedenkenlos hier lassen. Sie wissen wo Sie mich erreichen können. Ich habe veranlasst, dass Gespräche von Ihnen direkt in mein Büro gestellt werden und nicht erst die Zentrale der Station erreichen. Mein Pieper sagt mir Bescheid, wenn Sie angerufen haben. Ich versuche dann, so schnell wie möglich zurück zu rufen.", versprach Janet. Jack nickte."Gut.", meinte Sam."Wie ist das mit Medikamenten gegen Fieber, Schmerzen und so?", fragte sie dann.

"Oh, ich lasse Ihnen einige leichte Sachen da.", erklärte Janet. Jack nickte.

***

Jack öffnete leise die Tür zu Daniels Zimmer. Die Rollläden waren herunter gelassen, Licht brannte. Der Archäologe blickte ihm entgegen, bewegte sich aber nicht. Er lag auf der Seite und drückte die Decke mit den Händen gegen den Oberkörper. Jack balancierte das Wasserglas hinein und stellte es auf dem Nachttisch ab."Hey! Wollen Sie was trinken?", wollte er wissen und setzte sich auf die Bettkante."Hm."Jack wusste nicht, ob das nun ein Ja oder Nein gewesen war, doch er wertete es positiv und reichte Daniel das Glas."Fraiser meint, es würde Ihnen gut tun.", berichtete er. Daniel griff nach dem Glas und trank es in einem Zug leer, dann gab er es Jack zurück. Der Colonel nickte zufrieden."Wie geht es denn so?", erkundigte er sich dann.

Er musste irgendwie auf das Thema kommen, über das er schon eine ganze Weile mit Daniel sprechen wollte: SG-8 und die Erlebnisse, die Daniel in der Woche seiner Abwesenheit gehabt hatte."Nicht gut.", antwortete Daniel. Jack legte ihm eine Hand auf die Stirn."Sie sind auch recht heiß. Sie haben ziemliches Fieber bekommen seit gestern. Stimmt was nicht?", wollte Jack wissen."Alles klar.", antwortete Daniel."Hören Sie, ich kann nicht ändern was passiert ist. Sprechen Sie doch wenigstens mit mir darüber!", meinte Jack. Daniel drehte sich auf die andere Seite."Ich bin müde.", sagte er. Jack senkte den Blick und legte Daniel eine Hand auf die Schulter, bevor er ihn wieder auf den Rücken drehte."Okay.", meinte er."Sagen Sie mir wenigstens, ob Sie irgendwann mal reden werden!", bat er dann.

Daniel blickte ihn leer an."Irgendwann?", wiederholte er."Ja.", antwortete Jack."Ich weiß es nicht.", antwortete Daniel. Er schloss die Augen. Jack umarmte ihn."Lassen Sie sich Zeit, Daniel!", meinte er. Daniel verkrampfte sich fühlbar in Jacks Umarmung."Bitte lassen Sie mich los!", flüsterte er beinahe verzweifelt. Jack nickte traurig. Er deckte Daniel richtig zu und legte noch einmal eine Hand auf seine Stirn."Wird schon.", meinte er sanft. Dann stand er auf und knipste das Licht aus, verließ das Zimmer. Sam und Teal´C blickten ihm fragend entgegen. Jack schloss die Tür und lehnte sich dagegen. Dann setzte er sich in den Sessel."Das wird ein hartes Stück Arbeit.", meinte er.

***

Es war wieder Abend geworden. Der ereignislose Nachmittag war sehr ruhig gewesen. Sam hatte ein Buch gelesen, Jack die Zeitung studiert und Teal´C war seinem Kel´No´Reem nachgekommen. Daniel hatte geschlafen. Jack spülte gemeinsam mit Teal´C den letzten Teller ab und blickte auf, als Sam die Küche betrat."Er ist wach. Er hat tatsächlich etwas Hunger und sein Fieber ist fast weg.", berichtete sie lächelnd."Das ist ja schon mal ein gutes Zeichen.", meinte Jack und steckte ein Toastbrot in den Toaster."Hat er sonst noch was gesagt?", fragte er dann.

Sam schüttelte den Kopf."Ich habe ihn gefragt, ob er Hunger habe und er sagte Ja. Ich habe seine Stirn gefühlt. Das war schon alles.", berichtete sie. Jack nickte nachdenklich."Okay, belassen wir es erst mal dabei. Wenn Fraiser recht behält, distanziert er sich möglicherweise noch mehr, sobald wir ihn bedrängen.", meinte er. Sam nickte und bestrich das Brot mit Butter."Ich bringe es ihm schnell.", meinte sie und verließ mit einer Wasserflasche und einem Glas die Küche.

***

Sam gähnte etwa drei Stunden später und blickte auf die Uhr. Jack stellte den Fernseher auf ‚Stumm’ und blickte sich nach der Fernsehzeitung um."Ich gehe schlafen.", meinte Sam und stand auf, räkelte sich kurz."Gute Nacht, Jungs!", verabschiedete sie sich und verschwand erst im Bad, dann in ihrem Zimmer wo sie jetzt ein Doppelbett für sich hatte.

"Ich werde mich ebenfalls zur Ruhe begeben.", meinte Teal´C."Du solltest auch schlafen.", äußerte er dann in Jacks Richtung.

Der Colonel schmiss die Zeitung auf den Tisch und nickte gähnend."Ich gehe schlafen, danke, Teal´C. Bis morgen!", meinte er."Bis morgen!", echote der Jaffa und ging in sein Zimmer. Jack verfuhr wie am Abend zuvor, wusch sich und verkroch sich unter seine Bettdecke. Mit einem letzten Blick auf den Wecker stellte er fest, dass es gerade 23.00 Uhr läutete und schlief sofort ein.

***

Jack wachte auf, als sich die Tür zu Daniels Zimmer leise öffnete. Er seufzte stumm und wartete einen Moment, bevor er Daniel am Fußende der Schlaf-Couch als schemenhaften Schatten wahr nahm. Müde richtete er sich auf und blickte Daniel an. Dieser schien unentschlossen was jetzt zu tun war. Jack deutete auf den freien Platz neben sich und meinte:"Komm schon her!"Er benutzte wissentlich die persönlichere Anrede und nahm wahr, dass Daniel um ihn herum schlich und sich in einigem Abstand neben ihn legte. Dann griff der Archäologe nach der Decke, die neben der Couch auf dem Boden lag und deckte sich zu. Jack hatte sie wohlweislich vorher schon hingelegt, damit Daniel – sollte er in dieser Nacht tatsächlich wieder auftauchen – nicht fror. Seine Vorkehrung hatte sich als nützlich erweisen. Lächelnd schloss Jack die Augen wieder."Danke.", flüsterte Daniel. Jack öffnete die Augen noch mal und nickte."Schon okay.", meinte er. Dann schlief er wieder ein.

***

***

Es tat weh. Das erste was Daniel fühlte, als er allmählich wieder zu sich kam, war ein entsetzlicher Schmerz im Oberkörper. Er wimmerte kurz und musste fest stellen, das er noch immer alleine war. Das Zelt war verlassen, der Eingang geschlossen. Estradas Leiche war weg und auch kein anderer ließ sich blicken. Draußen war es mal wieder dunkel. Daniel stand mühsam auf und stolperte zum hinteren Ende des Zeltes. Er musste hier verschwinden und die verbliebenen Mitglieder von SG-8 gleich auch noch mitnehmen. Erleichtert stellte er fest, das die Heringe nicht fest im Boden verankert waren und so hob er die Zeltplan an und krabbelte hinaus. Auf der anderen Seite befestigte er den Hering wieder im Boden und rappelte sich auf. Bisher hatte man scheinbar noch nichts von seiner Flucht bemerkt. Wahrscheinlich dachten die Typen, er würde noch schlafen. Langsam näherte er sich dem Gefangenenzelt und legte sich auf den Boden, um hineinschauen zu können. Drinnen war nur Major Marinaro. Sie ging unruhig auf und ab und fuhr sich dabei immer wieder durch die blonden Haare."Major?", flüsterte Daniel. Sie wurde auf ihn aufmerksam und riss erstaunt die Augen auf, dann kam sie zu ihm und kniete sich neben ihm hin."Doc, was tun Sie hier? Wie konnten Sie entkommen?", fragte sie.

"Unter der Plane durch. Sie haben Estrada und Warlock umgebracht. Wo steckt Ward?", fragte Daniel."Wurde abgeholt.", berichtete Marinaro."Hey!"Neben ihm. Daniel fuhr herum. Hardy stand in einigen Metern Entfernung und hielt eine Waffe schussbereit."Los! Verschwinden Sie und holen Sie Verstärkung!", rief Marinaro und Daniel stand auf, um in den Wald zu rennen. Hardy rannte auf ihn zu und legte eine Pistole auf ihn an. Er feuerte und traf Daniel am Bein. Der Archäologe knickte weg und landete auf dem Waldboden. Hardy war schnell über ihm und legte die Waffe auf seinen Kopf an."Aufstehen!", befahl er. Als Daniel nicht sofort reagierte, zog Hardy ihn grob auf die Beine und stieß ihn vorwärts. Daniel verhinderte einen zweiten Sturz und wurde von Quentin in Empfang genommen. Der Mann zog ihn mit sich zurück ins Lager.

***

***

Jack schreckte hoch, als jemand neben ihm laut aufschrie. Er setzte sich auf und blickte verwirrt um sich. Daniel saß schwer atmend kerzengerade neben ihm im Bett und zitterte sichtbar. Die Tür zu Teal´Cs Zimmer öffnete sich und der Jaffa tauchte wenige Augenblicke später im Wohnzimmer auf."Daniel.", stieß Jack immer noch mit klopfendem Herzen hervor und zwang sich, sich auf den Archäologen zuzubewegen."Schon okay.", murmelte er leise und legte Daniel eine Hand auf die Schulter.

"Marinaro.", flüsterte Daniel."Schon gut.", sagte Jack ruhig und zog Daniel in eine Umarmung."Nein, bitte...", murmelte Daniel und verkrampfte sich wieder. Diesmal wollte Jack nicht so einfach aufgeben."Ich tue Ihnen nichts. Bleiben Sie ruhig! Sh, ruhig.", flüsterte er und hielt Daniel weiterhin fest."Teal´C?"Auch Sam kam aus ihrem Zimmer getorkelt. Schlaftrunken blickte sie Jack und Daniel an."Lassen Sie mich los, bitte! Bitte, lassen Sie mich los!", sagte Daniel."O´Neill..."Jack blickte Teal´C an. Der Jaffa schüttelte den Kopf. Doch Jack hielt Daniel weiterhin umklammert."Sie sollen mich loslassen! Lassen Sie mich los!!"Daniel rang sich aus Jacks Griff und stand schwer atmend auf. Er stolperte und wäre fast gestürzt, fing sich aber wieder, bevor Sam ihn erreichen konnte. Rückwärts ging auf die Küche zu."Lassen Sie mich! Bitte. Ich brauche Sie nicht.", sagte er leise.

"Daniel.", sagte Jack beschwichtigend und stand ebenfalls auf."Nein.", sagte Daniel und fest und war mit einer schnellen Bewegung in der Küche verschwunden. Er knallte die Tür hinter sich zu und Jack hörte Glas zerspringen."Daniel!", rief er und hämmerte gegen die Küchentür, da er sie nicht aufbekam."Daniel, machen Sie auf!", verlangte nun auch Sam."Gehen Sie weg!", verlangte Daniel laut. Jack hämmerte weiter gegen die Tür. Wieder zersprang Glas und dann war es still. Jack wartete nicht länger. Er rannte gegen die Tür und versuchte so, sie zu öffnen, doch es misslang kläglich. Er rieb sich mit einem Schmerzenslaut die Schulter. Teal´C hatte es bereits nach dem ersten Versuch geschafft, die Tür aufzubrechen und als die drei eintraten, bemerkte Jack, dass der Boden nass war."Oh Gott, bitte nicht.", murmelte er und schaltete das Licht an. Dann blickte er hinunter. Erleichtert stieß er die Luft aus, als er bemerkte, dass er in einer Wasserlache stand und machte wenig später noch dazu die grandiose Entdeckung, dass er in Glasscherben stand."Au! Verdammt!"Auf einem Bein humpelte er aus der Küche und zog sich eine mittelgroße Scherbe aus dem Fuß. Sam und Teal´C hatten von Anfang an Hausschuhe angehabt und umgingen nun die Wasserlache, bis sie in einer Ecke der Küche aus Jacks Blickfeld verschwanden."Au!", murmelte Jack und hielt sich ein Taschentuch auf die blutende Wunde. Leise Stimmen waren zu hören, dann kam Teal´C mit Daniel auf dem Arm aus der Küche. Erschrocken sprang Jack auf."Was ist mit ihm?", erkundigte er sich und humpelte hinter Sam und Teal´C her zur Schlaf-Couch.

"Keine Sorge, er ist nicht schlimm verletzt. Ein paar kleine Schnitte. Aber er ist bewusstlos. Wahrscheinlich etwas zu viel Aufregung auf einmal, Schock noch dazu und das hat ihm den Rest gegeben.", erklärte Sam und strich Daniel vorsichtig über das Gesicht."Verflucht!", stieß Jack hervor und ließ sich in den Sessel fallen."Sir, geht es?", erkundigte Sam sich."Wie man es nimmt.", meinte Jack und deutete auf die Tür zu Daniels Zimmer."Fraiser hat Verbandszeug hier gelassen.", berichtete er und Teal´C verschwand.

Wenig später kam er mit dem Koffer zurück. Jack holte sich eine Mullbinde raus und verarztete sich erst mal den Fuß."Sam?"

"Schon okay, Daniel. Alles in Ordnung.", beruhigte sie ihn."Ich wollte nicht...Es tut mir leid.", sagte er."Ist gut. Ist ja nichts passiert.", meinte Sam. Jack verdrehte die Augen. Das fing ja alles wunderbar an."Meine Schuld.", sagte er dann."Ich habe Sie bedrängt. Es tut mir leid.", meinte er.

"Ich...ich..."Daniel brach hilflos ab."Lassen Sie mich mal Ihre Hand sehen, Daniel!", bat Sam und untersuchte die Schnittwunde in der Handfläche."Es war dunkel. Ich konnte nichts sehen und bin gegen eine Flasche gestoßen und dann gegen noch eine und gestolpert und dann...Ich hatte Angst.", berichtete Daniel schnell hintereinander."Schon okay.", meinte Jack. Teal´C reichte den Koffer mit dem Verbandszeug an Sam weiter und Jack griff nach dem Telefon."Ich rufe wohl besser mal Fraiser an. Sie soll morgen mal vorbei kommen und sich das Dilemma ansehen.", meinte er und wählte die Nummer zum Komplex.

"Ja, bitte?""Hier ist Colonel Jack O´Neill, Einheit SG-1. Verbinden Sie mich bitte mit Dr. Janet Fraiser.""Einen Moment, Sir."Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ich bringe Sie zu mir ins Bett, dort können Sie schlafen. Ich komme bald nach.", versprach sie und blickte Jack zeitgleich fragend an. Er nickte."Tut mir Leid, Dr. Fraiser ist momentan nicht zu erreichen. Aber eine Botschaft ist an ihren Pieper gegangen. Sie wird Sie bald zurück rufen."

"Danke."Jack legte auf."Sie ruft bald zurück.", verkündete er.


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Kapitel 4 by JolinarJackson
Kapitel 4

Jack hätte am nächsten Morgen alles darum gegeben, in Daniel hinein sehen zu können. Der Colonel lag noch auf der Schlaf-Couch und ging die Ereignisse der letzten Nacht durch, als Sam aus ihrem Zimmer kam und sich in den Sessel neben ihn setzte."Hey, Sir! Gut geschlafen?", fragte sie."Wie man es nimmt.", antwortete Jack und blickte sie an."Daniel?", fragte er nach einer Weile.

"Er schläft noch, aber er hat sich beruhigt. Als ich gestern Abend ins Zimmer kam, hat er noch nicht geschlafen. Ich habe ein bisschen auf ich eingeredet. Er war plötzlich viel offener.", berichtete Sam."Ich wünschte, ich wüsste was passiert ist.", meinte Jack."Er wurde gefoltert.", entgegnete Sam."Das weiß ich. Ist ja nicht zu übersehen.", meinte Jack."Ich meine seelisch.", erwiderte Sam."Ich auch. Solche Sachen gehen meist nicht spurlos an einem Menschen vorbei. Deshalb wüsste ich gerne was passiert ist. Um ihm helfen zu können. Ich habe das Gefühl, dass er sich furchtbar allein fühlt.", meinte Jack. Sam nickte nachdenklich."Wie viel Uhr haben wir?", fragte Jack dann.

"10.", antwortete sie."In einer Stunde kommt Fraiser. Machen wir Frühstück.", meinte Jack und stand auf.

***

"Hey, guten Morgen, Daniel! Hunger auf ein Frühstück?", hakte Sam nach und betrat mit dem Tablett das Schlafzimmer. Daniel war die restliche Nach tatsächlich ruhig gewesen und auch jetzt reagierte er nur mit einem matten Blick und einem seichten Kopfschütteln. Sam witterte, dass etwas nicht stimmte und stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab, bevor sie sich neben Daniel setzte."Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Daniel?", fragte sie besorgt und musterte ihn.

"Mir geht es nur nicht gut.", beschwichtigte der Archäologe sie. Sam legte ihm eine Hand auf die Stirn."Sie haben auch ziemlich hohes Fieber. Wo kommt das denn jetzt her?", fragte sie.

"Keine Ahnung.", antwortete Daniel."Okay, trinken Sie was! Janet wird bald hier sein und mal nach Ihnen sehen. Sie weiß sicher was zu tun ist.", meinte Sam und reichte ihm das Wasserglas. Daniel nahm es in die Hände und trank es leer, dann legte er sich wieder hin. Sam strich ihm noch einmal über die Stirn."Ich gehe jetzt auch was essen. Wir sehen uns ja gleich wieder.", meinte sie und verließ mit einem zuversichtlichen Lächeln das Zimmer.

***

"Also, Colonel, um ehrlich zu sein, hätte ich Daniel lieber auf der Krankenstation unter Beobachtung. Er hat sehr hohes Fieber – stressbedingt, nehme ich an. Außerdem will ich sein Verhalten im Auge behalten.", erklärte Janet und blickte in die Runde. Sam, Jack und Teal´C saßen im Wohnzimmer und blickten die Ärztin immer noch wartend an. Nun meinte Jack:"Ist das wirklich nötig? Ich meine...so langsam fasst er, glaube ich, Vertrauen."Sam schüttelte den Kopf."Tut mir Lied, aber ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Er redet zwar mehr mit uns, aber er sieht uns kaum richtig an und weicht richtigen Problemdialogen immer noch aus.", meinte sie. Jack blickte sie genervt an. Er persönlich wusste, dass es so war, aber es gab ihm wenigstens ein gutes Gefühl, wenn er Daniel im Auge behalten konnte und zwar in einer Umgebung, in der er sich auch bestens auskannte und die etwas persönlicher war als die Krakenstation des SGC."Tut mir Leid, aber das kann ich nicht tun. Er hat fast 41 Fieber. Es ist meine Pflicht, ihn zurück zu holen. Ich würde sagen, Sie bringen ihn heute Nachmittag vorbei. Er soll vor der Autofahrt noch ein bisschen schlafen.", erklärte Janet und machte sich auf den Weg zur Tür."Doc, ich weiß nicht...ich würde ihn lieber hier behalten.", bat Jack. Janet schüttelte den Kopf."Die Krankenstation ist wirklich nicht das beste, um ihn wieder zu rehabilitieren – seelisch...aber sehen Sie, Daniel ist auch physisch krank und auf diese Alarmglocke muss ich nun mal auch hören. Tut mir Leid.", sagte sie und verließ die Hütte. Jack ließ sich zurück in den Sessel fallen, den er im Laufe des Gespräches erlassen hatte."Also wieder zurück.", schloss er."Lasst uns packen!", meinte er dann.

***

Sam lächelte, als sie an Daniels Bett auf der Krankenstation trat und setzte sich auf den Stuhl daneben. Er hatte wieder eine Bandage weniger im Gesicht. Jetzt nur noch die beiden neben dem rechten Auge was noch immer verfärbt war und sicherlich noch schmerzte."Hey, Daniel! Geht es Ihnen besser?", erkundigte Sam sich sanft. Er nickte etwas."Janet hat mir was gegeben.", berichtete er."Wunderbar.", meinte Sam und blickte zu Boden. Hammond wollte es jetzt endlich wissen...Zumindest sollte SG-1 ein Gespräch mit Daniel versuchen."Hey, Danny!", grüßte nun auch Jack. Daniel blickte vom einen zum anderen."Was ist los?", fragte er mit zitternder Stimme.

Offensichtlich hatte er gemerkt, dass es sich hierbei nicht nur um einen Freundschaftsbesuch handelte. Jack setzte sich ebenfalls und blickte Daniel erst an."Wir müssen mit Ihnen reden.", erklärte er."Worüber?", fragte Daniel.

"Über SG-8 und was passiert ist. Wer Sie entführt hat und so.", antwortete Sam. Daniel wich etwas zurück."Ich bin müde.", sagte er. Sam seufzte."Sind Sie nicht.", entgegnete Jack fest."Wir wissen, dass die Goa´uld SG-8 umgebracht hat. Sie müssen uns das nicht erzählen. Aber warum hat Ishtar Sie nicht auch noch umgebracht? Wie konnten Sie fliehen?", fragte Sam.

Daniel antwortete nicht."Erinnern Sie sich daran, Daniel?", fragte Jack eindringlich."Ja.", antwortete der Archäologe."Dann sagen Sie es uns bitte.", meinte Sam. Daniel schwieg weiterhin."Hören Sie! SG-8 könnte noch am Leben sein. Ich weiß, dass Sie die Teammitglieder sehr gut kannten und dass Sie oft mit ihnen auf Mission waren. Ich möchte sie da gerne wieder raus hauen, aber dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Sie müssen uns sagen wie Sie fliehen konnten, weil wir dann eventuell die Chance haben, auf dem selben Weg in die Pyramide hinein zu gelangen und SG-8 zu retten.", erklärte Jack."SG-8 ist tot.", sagte Daniel. Sam registrierte die Verzweiflung in Daniels Stimme und blickte besorgt zu Jack, doch der Colonel schüttelte nur den Kopf."Nein, Ishtar könnte sie wieder belebt haben. Hören Sie? Ishtar könnte einen Sarkophag verwendet haben. SG-8 lebt sicher noch.", sagte Sam also. Sie hasste es, Daniel so unter Druck zu setzen. Daniel richtete sich abrupt auf."SG-8 ist tot und daran können Sie nichts ändern. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe!", verlangte er. Jack nickte langsam. Er blickte Sam an."Könnten Sie uns mal kurz alleine lassen?", fragte er. Sam nickte und verließ das Mehrbettzimmer. Draußen lehnte sie sich gegen die Wand und atmete tief durch. So hatte sie Daniel noch nie gesehen. Er wirkte müde und allein, gleichzeitig wehrte er sich heftig gegen jede Art Gespräch, dessen Inhalt länger als eine Woche zurück lag. Janet blieb vor ihr stehen."Sam, alles in Ordnung?", erkundigte sie sich. Der Major blickte auf und Janet in die Augen."Ich weiß nicht. Daniel ist so...seltsam.", versuchte sie sein Verhalten zu beschreiben. Janet zog verwirrt die Stirn in Falten."Seltsam?", echote sie."Ja, er...redet so wenig, nur das nötigste und er ist so verschlossen. Ich hatte früher immer das Gefühl, wenigstens in seinen Augen lesen zu können, aber jetzt ist nicht mal mehr das vorhanden. Er blickt uns ja nicht mal direkt an.", meinte Sam. Janet nickte."Er ist traumatisiert. Ich weiß selbst nicht so recht wie lange das noch anhalten wird, aber er wird schon noch aus sich heraus kommen. Er muss erst mal selbst mit dem Geschehenen abschließen.", erklärte die Ärztin dann. Sam nickte. Jack kam zu ihnen und fuhr sich seufzend durch die Haare."Und?", fragte Sam."Nicht gut. Gar nicht gut. Jetzt redet er gar nicht mehr mit mir.", erklärte Jack."SG-1 bitte sofort in den Kontrollraum!", hallte es durch die Gänge."Und dann das noch.", beschwerte Jack sich und machte sich mit Sam auf den Weg. Janet blickte ihnen nach und betrat dann das Mehrbettzimmer."Wie fühlen Sie sich, Daniel? Kann ich Ihnen..."Sie unterbrach sich selbst. Daniel war verschwunden.

***

***

"Wer ist für diese Unachtsamkeit verantwortlich?", fragte Roger aufgebracht. Ward kniete vor ihm am Boden, Daniel wurde von Quentin fest gehalten und Hardy erstattete gerade Bericht."Einer der Wachtposten hat seinen Dienst zu spät angetreten.", berichtete Hardy und blickte zu Boden."Das meine ich nicht. Hast du mir nicht versichert, dass er mindestens fünf Stunden schlafen würde? Stattdessen ist er nach zwei Stunden wieder auf den Beinen.", sagte Roger."Die Dosierung war zu gering, nehme ich an.", meinte Hardy."Sorg dafür, dass das nicht wieder geschieht!", ordnete Roger an und schickte Hardy mit einer wütenden Handbewegung nach draußen. Er atmete tief durch und rieb sich die Stirn."Was für ein Theater.", murmelte er.

Ward blickte zu ihm auf und lächelte zuckersüß."Ist wohl schwer, gutes Personal zu finden.", meinte sie. Auch sie war geschlagen worden, allerdings hatte man bei ihr nicht so viel Hand angelegt wie bei Warlock."Halten Sie die Klappe!", fuhr Roger sie an und versetzte ihr einen Schlag ins Gesicht. Dann wandte er sich an Quentin."Bring ihn raus! Versorge die Wunde notdürftig und gib ihm was! Wir fangen noch einmal von vorne an.", meinte er.

Quentin stieß Daniel vor sich her aus dem Zelt.

***

Trotz heftiger Gegenwehr war es Quentin und Hardy gelungen, Daniel ein weiteres Beruhigungsmittel zu geben. Außerdem ein Schmerzmittel wegen seiner Schusswunde. Halb bewusstlos war er wieder von Roger befragt worden und auch diesmal hatte er einige Schläge wegstecken müssen, obwohl Roger es jetzt vorzog, ihn ins Gesicht zu schlagen. Jetzt ging Roger vor ihm auf und ab und hielt schließlich bei ihm an."Wollen Sie wirklich das Leben eines weiteren Menschen auf sich laden?", wollte er wissen und legte diesmal mit der Pistole selbst auf Ward an. Daniel blickt ihm in die Augen."Wollen Sie das?", fragte Roger noch einmal.

"Tun Sie’s nicht, bitte!", sagte Daniel. Roger lächelte."Das hängt alleine von Ihnen ab, Doc.", meinte er. Offensichtlich hielt er diese Schlacht für gewonnen."Die Zahl?", hakte er nach.

Daniel stiegen Tränen in die Augen."Ich...kann es Ihnen nicht sagen. Nicht schießen, bitte!", flehte er. Er wollte nicht mit ansehen wie ein dritter Mensch wegen ihm starb. Roger lächelte."Also?", hakte er nach. Er genoss es offensichtlich, Daniel so in der Hand zu haben. Daniel senkte den Blick."Ich...nein.", sagte er. Ein Schuss ertönte. Ward schrie auf und hielt sich den Arm. Daniel blickte auf."Bitte nicht. Bitte.", bettelte er.

Roger feuerte ein zweites Mal. Ward keuchte und starrte auf die Wunde in ihrem anderen Arm."Doc.", sagte sie. Daniel blickte sie an. Sie schüttelte den Kopf."Sagen Sie es nicht!", meinte sie.

Roger feuerte ein weiteres mal. Diesmal traf er ihr Bein."Hören Sie auf damit!", schrie Daniel und wollte auf ihn zuspringen, doch Roger nickte Quentin zu und der hielt Daniel fest."Die Zahl.", sagte Roger. Daniel schüttelte den Kopf."Nein.", murmelte er. Ein vierter Schuss."Doc, ich habe nur noch zwei Kugeln.", meinte Roger. Daniel blickte auf. Er weinte längst."Bitte, bitte...", sagte er kraftlos. Quentin hielt ihn immer noch fest, doch Daniel leistete keine Gegenwehr mehr."Die Zahl!", schrie Roger und legte auf Wards Oberkörper an."Bitte...", sagte Daniel."Sagen Sie sie endlich!", rief Roger und spannte den Hahn."Nein, bitte tun Sie’s nicht!", antwortete Daniel nur und starrte Roger flehend an."Bitte."Roger feuerte den Schuss ab."Nein!!", schrie Daniel.

Er sackte in Quentins Griff zusammen. Er konnte nicht mehr. Ward war tot und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Marinaro starb. Roger war wütend. Er schritt auf Daniel zu und legte die Waffe auf ihn an."Die Zahl!", schrie er. Daniel weinte."Warum ich?", fragte er leise.

Roger spannte den Hahn und drückte ab...

...das Magazin war leer. Roger lachte auf."Glück gehabt.", meinte er und blickte dem verzweifelten Daniel in die Augen."Großes Glück."

***

***

Teal´C blickte Sam und Jack entgegen, die den Kontrollraum betraten. Im nächsten Moment blieb Jack stehen und schaute zum Tor hinunter."Okay, ist heute der 1. April? Das Ding bewegt sich doch gar nicht.", beschwerte er sich."Es geht auch nicht um eine Aktivierung des Sternentores. Es um das Pentagon. Sie haben denjenigen entdeckt, der die Mittel für eine Suche einschränkte.", berichtete Hammond."Und...wer war’s?", fragte Jack gespannt."Colonel Maybourne.", antwortete Hammond."Was? Was hat denn..."Das Telefon klingelte und unterbrach Jack abrupt. Hammond ging ran."Hammond?"Eine Weile schwieg er, dann nickte er."Verstanden. Ich schicke sie hoch.", sagte er. Er wandte sich an SG-1."Dr. Jackson ist es gelungen, aus der Krankenstation zu fliehen. Dr. Fraiser will, dass Sie sich bei ihr melden.", berichtete er.

Jack und die anderen machten sich auf den Weg nach draußen. Am Fahrstuhl angekommen, sagte Jack:"Ich werde mal in seinem Büro nachsehen und in seinem Quartier. Geht schon mal vor zu Fraiser!"Sam und Teal´C nickten und Jack fuhr mit ihnen ein Stück nach oben, bevor er ausstieg und sich auf den Weg in Daniels Büro machte.

***

"Daniel?"Vorsichtig betrat Jack das Büro des Archäologen. Es kam keine Antwort und auf den ersten Blick schien das Büro auch vollkommen leer zu sein. Doch überall brannte Licht und Jack entschloss sich dazu, näher nach zu haken."Ich weiß, dass Sie hier sind. Ich war vorhin in Ihrem Quartier und da waren Sie nicht. Also sind Sie hier.", schloss er.

Das war glatt gelogen. Aber das konnte Daniel ja nicht wissen."Was wollen Sie?", wollte der Archäologe wissen. Jack umrundete den Schreibtisch und fand ihn auf dem Boden dagegen gelehnt vor."Mit Ihnen reden.", antwortete er und setzte sich neben ihn."Sie müssen zurück auf die Krankenstation. Sie haben Fieber.", sagte er dann und musterte Daniel besorgt.

"Das ist mir egal.", meinte der."Aber mir nicht. Ich habe nicht eine Woche lang nach Ihnen gesucht, damit Sie jetzt aufgeben.", sagte Jack. Daniel blickte ihn kurz an."Eine Woche?", hakte er nach."Ja. Es war eine Woche.", berichtete Jack."Ich weiß nicht wie ich...ich weiß nicht was...ich weiß gar nichts.", meinte Daniel und barg das Gesicht in den Händen."Oh, das kenne ich. So geht es mir ständig.", erklärte Jack lächelnd."Vor allem, wenn Carter von Sonnendingsdas spricht.", fügte er dann hinzu. Dann wurde er wieder ernst."Sie sind wie ausgewechselt. Ich weiß nicht wie ich Ihnen helfen soll. Sie lassen mich ja nicht an Sie ran.", erklärte er.

Daniel blickte ihn an."Ich weiß ja selbst nicht wie ich damit klar kommen soll.", meinte er."So schlimm es auch immer war oder was auch immer passiert ist...jetzt ist es vorbei und nie wieder wird Sie jemand so behandeln. Das garantiere ich Ihnen.", schwor Jack."Oh, ich denke..."Daniel brachte den Satz nicht zu Ende. Es wurde still. Jack genoss die Stille einige Momente lang, bis Daniel sie unterbrach:"SG-8 ist tot. Sie sind es, denn...sie wurden nicht von Goa´uld getötet."

Jack blickte ihn erstaunt an."Nicht?", wiederholte er. Daniel schüttelte den Kopf und atmete tief durch."Man hat sie abgeschlachtet. Einen nach dem anderen. Und ich konnte nichts tun. Ich...ich hätte gerne etwas getan, aber ich konnte nicht. Die hatten mir so viele Drogen gegeben, dass ich gar nichts mehr klar erfassen konnte. Entweder kam meine Reaktion zu spät oder sie erwarteten sie schon. Ich weiß nicht was ich hätte tun können und ich bin Schuld daran und das weiß ich. Und es tut mir leid. Marinaro hatte Kinder und Estrada wollte heiraten. Und Ward und Warlock hatten ihre Karriere hier noch vor sich. Und ich habe nichts getan...und ich habe..."Er brach hilflos ab. Tränen standen ihm in den Augen. Jack legte ihm vorsichtig einen Arm um die Schulter und zog ihn an sich."Und ich habe nichts getan.", wiederholte Daniel verzweifelt."Ich habe sie umgebracht."

"Quatschen Sie nicht so einen Müll! Wer redet denn davon?", fragte Jack und strich ihm beruhigend über den Rücken."Ich weiß es nicht...Roger.", antwortete Daniel."Roger? Kenne ich den Idioten?", wollte Jack wissen."Er sagte, dass Sie ihn kennen. Von früher vielleicht. Ich weiß es nicht. Er hat die Fragen gestellt und er war es, der den Befehl zum Töten gegeben hat und er hat Ward selbst getötet. Er hätte mich auch erschossen, aber er hatte eine Kugel weniger als erwartet. Oder er wusste, dass er eine weniger hatte und wollte mich fertig machen. Ich weiß es nicht. SG-8 ist jetzt tot und wir können nichts dran ändern und ich weiß nur, dass ich es hätte ändern können, wenn ich geantwortet hätte.", erklärte Daniel."Es war gut, dass Sie nicht geantwortet haben. Hat SG-8 Ihnen einen Vorwurf gemacht? Haben sie darum gefleht, dass Sie Roger die Wahrheit sagen?", fragte Jack. Daniel antwortete nicht. Jack hielt ihn fest und strich ihm weiter über den Rücken."Ich bin stolz auf Sie.", sagte er beruhigend. Daniel reagierte immer noch nicht. Das Telefon klingelte und Jack tastete mit der Hand danach, nahm den Hörer ab."O´Neill?"

"Sir, haben Sie Daniel gefunden?", fragte Sam."Ja. Er ist bei mir.", sagte Jack."Janet möchte ihn auf der Krankenstation haben. Wegen dem Fieber. Können Sie ihn herbringen?", fragte Sam."Gebt uns ein paar Minuten, okay?"Einige Momente war es still am andere Ende, dann sagte Sam:"Ist okay. Ist er in Ordnung?"

"Erkläre ich Ihnen später.", versprach Jack und legte auf."Roger wird mich immer noch verfolgen.", meinte Daniel plötzlich."Warum sollte er?", fragte Jack.

"Weil ich zum Handel gehöre, den er mit Ishtar geschlossen hat.", antwortete Daniel."Welcher...was für ein Handel denn?", hakte Jack nach.

Doch Daniel schwieg. Jack wartete noch einige Minuten, da er hoffte, Daniel würde noch weiter aus sich heraus gehen, doch Daniel sagte nichts mehr."Hey, Danny!...Gehen wir zurück?", fragte Jack schließlich. Daniel nickte leicht."Super! Kommen Sie!", meinte Jack und zog ihn auf die Beine.

***

***

Der Schuss hallte über die Lichtung. Daniel brach weinend zusammen. Marinaro war tot. Roger trat auf Daniel zu und schlug ihn ins Gesicht. Es dämmerte zum Morgen und Roger hatte Daniel die gesamten letzten 24 Stunden nicht in Ruhe gelassen, sondern ihn immer wieder befragt und geschlagen. Doch auf diesen Schlag kam zum ersten Mal seit langem keine Reaktion. Daniel war wie betäubt."Ihre Schuld, Doc.", fuhr Roger ihn an. Daniel starrte nur auf Marinaros Leiche. Ihm war alles gleichgültig geworden. Er spürte einen weitaus stärkeren Schlag mit dem stumpfen Ende einer Stabwaffe und verlor das Bewusstsein.

***

***

Sam blickte Jack und Daniel entgegen, als die beiden die Krankenstation betreten hatten. Janet nahm den Patienten in Empfang und brachte ihn ins Bett, Jack trat sofort zu den anderen."Was ist denn mit ihm?", fragte Sam besorgt.

"Also, der Kerl, den wir suchen, heißt Roger und ich soll ihn mal gekannt haben. Ich persönlich erinnere mich aber nicht an ihn. Außerdem nehme ich an, dass wir in falscher Richtung nach SG-8 suchen. Daniel hat mir erzählt, dass Roger das Team ermordet hat, nachdem Daniel keine Antworten gegeben hat. Er schob Daniel die Schuld zu und der glaubt daran. Aus welchem Grunde auch immer.", erklärte Jack. Sam nickte nachdenklich."Unter Einfluss der Beruhigungsmittel hat er ihm das so lange vorgehalten, bis Daniel selbst daran geglaubt hat. Eine Art Gehirnwäsche um ihn zum Reden zu bringen, vielleicht.", meinte sie."Major Carter, O´Neill...wenn Daniel Jackson und SG-8 von Roger in Gefangenschaft gehalten wurden, ist es dann nicht möglich, dass sie ganze Zeit über auf P6S-327 waren?", erkundigte der Jaffa sich."Durchaus möglich, dass sie erst später nach P9X-893 kamen. Aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht arbeitete dieser...Roger mit Ishtar zusammen.", erwiderte Sam."Also müssen wir nach P6 noch mal einen Suchtrupp schicken. Um wenigstens die Leichen zu überführen.", sagte Jack bitter. Sam nickte."Ich spreche mit General Hammond.", sagte sie und entfernte sich mit schnellen Schritten. Janet gesellte sich zu Jack und Teal´C."Er ist sehr aufgeregt und ziemlich verstört. Ich habe ihm was zur Beruhigung gegeben. Was haben Sie denn mit ihm angestellt?", fragte sie an Jack gewandt.

"Ich habe nichts mit ihm angestellt. Es war Roger.", berichtete Jack und blickte beinahe feindlich die Wand an. Janet schaute fragend. Jack entschied sich, ihr eine Erklärung zu geben."Der Typ hat SG-8 abgeschlachtet, als Daniel nicht antwortete. Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Er war plötzlich sehr redselig. Das hat Erinnerungen aufgewirbelt.", erklärte er.

Janet nickte."Er wird bis morgen durchschlafen. Für heute war das genug Aufregung.", meinte sie.


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Kapitel 5 by JolinarJackson
Kapitel 5

Teal´C betrat mit Jack etwa eine halbe Stunde später das Besprechungszimmer. Hammond hatte sie rufen lassen und Sam war schon anwesend. Jack und Teal´C setzten sich, dann trat Hammond ein und die Besprechung begann."Wie Major Carter berichtete, könnte sich die Lösung unserer Suche auch auf P6S-327 befinden.", begann der General."Ja, das wäre durchaus möglich. Daniel unternahm mit SG-8 die Forschungsmission dorthin. Sie verschwanden und da Daniels Rückkehr von P9X-893 erfolgte, nahmen wir an, dass wir auch SG-8 dort finden müssten.", wiederholte Sam die bisherigen Ergebnisse."Daniel sagte mir, dass es ein gewisser Roger gewesen sei. Da ich diesen Typ angeblich kenne, muss er mit seiner Truppe von der Erde stammen. Das erklärt Maybournes Rolle in der Sache. Dieses Projekt, außerirdische Technologien zu stehlen, könnte ein weiteres Basislager gehabt haben und Maybourne wollte nicht, dass es auffliegt.", erklärte Jack."Die Organisation wurde gesprengt und den Teilnehmern auf P6 könnte langweilig geworden sein.", fuhr Sam fort."Also schlossen sie eine Allianz mit Ishtar.", beendete Teal´C die Überlegungen. Hammond nickte nachdenklich."Informationen über die Basis an eine Goa´uld...", überlegte er laut. Dann nickte er wieder."Wenn Roger SG-8 erst getötet hat, trotzdem noch keine Informationen in der Hand hielt und Ishtar langsam ungeduldig wurde, dann wird er Daniel Jackson zu ihr gebracht haben.", sagte Teal´C."Und von dort gelang ihm die Flucht.", schloss Jack."Entschuldigen Sie, aber das ergibt keinen Sinn.", meinte Sam plötzlich."Warum sollte Ishtar einem solchen Handel zustimmen?", fragte sie.

"Wir wissen doch nicht, ob sie ihm zugestimmt hat.", antwortete Hammond."Doch, wissen wir.", entgegnete Jack."Daniel erwähnte so etwas.", erklärte er dann.

"Roger muss über irgendetwas verfügen, dass Ishtar Angst oder zumindest Respekt einflößte. Etwas, dass sie dazu veranlasste, mit einem Ta´uri einen Handel einzugehen.", meinte Teal´C."Aber was?", hakte Sam nach."Darüber können wir uns später noch den Kopf zerbrechen. Die Suchmission nach P6S-327 startet um 1600. Wegtreten!", befahl Hammond.

***

Teal´C blickte sich aufmerksam auf P6S-327 um. Jack und Sam waren schon ein Stück vorgelaufen und sicherten die Gegend. Weitere vier Teams und zusätzlich noch etwa zehn Soldaten schwärmten um das Tor herum aus. Hammond rechnete zwar nicht mit Widerstand, wollte aber auf Nummer Sicher gehen. Vielleicht hielt Roger sich mit seiner Truppe ja noch dort auf. P6S-327 – Jack verwendete schon seit einiger Zeit die einfachere Bezeichnung ‚P6’ – war mit einem riesigen Wald bewachsen, an dessen Rand die Tempelruine lag, in der Daniel Untersuchungen durch geführt hatte. Rechts vom Sternentor breitete sich eine Felsenwüste aus, die sich auch hinter dem Tor entlang zog und schließlich wieder links davon mit dem Wald verschmolz. In der Ferne war diese Gegend um das Tor von einem Gebirge eingekesselt. Die Untersuchungen mit UAV waren vor der Abreise weiter in den Wald vorgedrungen als noch zuvor und man hatte eine Lichtung mit Zelten ausgemacht – etwa vier Stunden von hier."In Ordnung, Leute! Auf geht´s!", rief Jack und der Trupp setzte sich in Bewegung.

***

Jack blickte misstrauisch um sich. Gerade erst waren sie in den Wald eingetaucht und hatten sich etwas verteilt, aber das Gefühl, beobachtet zu werden, blieb."Teal´C, siehst du was?", fragte er. Der Jaffa schüttelte den Kopf."Aber ich spüre die Gegenwart anderer.", erwiderte er dann."Beruhigend.", kommentierte Jack."Carter, was ist bei euch los?", fragte er ins Funkgerät.

"Alles ruhig.", war die Antwort. Jack befragte gerade das letzte Team, als er Schüsse rechts von sich wahr nahm und im nächsten Moment ging der Soldat neben ihm tot zu Boden."Verdammt, Jaffa! Rückzug! Los! ALLES ZUM TOR!", schrie er und feuerte auf die bisher noch nicht sichtbaren Gegner."Sir, wir werden angegriffen. Wir sind eingekesselt.", berichtete Sam."Wir kommen.", antwortete Jack."LUNA, WEBSTER! KOMMEN SIE! TEAL´C!", schrie er über den Schlachtlärm. Zwei Soldaten und Teal´C rannten hinter ihm her. Bald war es ruhiger, sodass sie sich besser auf die Schüsse aus Sams Richtung konzentrieren konnten. Dann wurde es totenstill vor ihnen. Jack hob eine Hand und seine drei Begleiter blieben stehen."Kein Funkkontakt.", ordnete der Colonel an. Er hatte Angst, eines der Teammitglieder von Sam zu gefährden, wenn er jetzt funkte. Langsam ging er weiter. Doch es blieb still. Dann ertönte ein Schrei – ein Schmerzensschrei – und er kam von Sam! Jack rannte weiter. Er langte auf einer winzigen Lichtung an. Keine Jaffa zu sehen. Das Team, das Sam begleitet hatte, lag tot oder schwer verwundet am Boden."Carter!", rief Jack, während Teal´C und die anderen sicherten.

"Sie ist hier.", antwortete ein Mann. Jack trat zu dem Soldat und blickte ihm kurz in die Augen. Er sah müde und abgekämpft aus."Sie ist verwundet, aber sie lebt.", berichtete er, stand auf und lief zu den anderen.

"Carter?"Jack hob vorsichtig ihren Kopf an. Der Schlachtlärm um sie herum erstarb allmählich."Die Jaffa ziehen sich zurück!", funkte ein Soldat."Danke. Stellung am Tor halten!", befahl Jack. Sam schlug die Augen auf."Sir, ich..."

"Schon okay, wir bringen Sie heim.", versprach Jack und hob sie hoch. Eine Schusswunde in ihrer rechten Seite färbte die Uniform dunkel."Wen können wir mitnehmen?", fragte Jack traurig.

Der Soldat, der vorhin schon mit ihm gesprochen hatte trat zu ihm."Zwei. Sie sind schwer verletzt, könnten aber durchkommen.", berichtete er. Luna nickte Jack bestätigend zu."Gut, dann gehen wir.", beschloss er.

***

***

Roger betrat einige Zeit später das Zelt wieder und musterte den bewusstlosen Daniel."Habe ich ihn schwer verletzt?", wollte er wissen. Er war in Sorge. Wenn Daniel jetzt sterben würde, würde Ishtar nicht begeistert sein. Sie hatte den Handel über die neue Quelle für Informationen über die Erde freudig begrüßt und wartete nun auf Roger und seine Leute. Sie verfügte über keinen Sarkophag. Die Tok´ra, mit denen sie in letzter Zeit einige Probleme hatte, hatten ihr ihren gestohlen und ihn vernichtet. Daniel konnte also nicht wieder belebt werden und Roger hatte hingegen seiner Erwartungen in den letzten vier Tagen nichts herausbekommen. Der Archäologe war mindestens genauso stur wie Jack. Hardy kniete neben Daniel und fühlte seinen Puls."Nein. Er ist nur bewusstlos. Dürfte ganz schöne Kopfschmerzen haben, wenn er aufwacht.", meinte er."Wir reisen in einer Stunde ab. Bis dahin muss er wach sein. Lass dir was einfallen, Hardy!", befahl Roger und verließ das Zelt wieder.

***

Daniel hatte Kopfschmerzen. Er stöhnte leise auf und versuchte sich zu bewegen, doch er bekam es nicht so ganz hin. In der Nähe hörte er Leute sprechen - Roger und Hardy."Also, ich habe ihm das Zeug gegeben.", berichtete Hardy gerade."Sicherer so. Ishtar muss ja nichts davon erfahren.", meinte Roger."Wird er denn wach?", fragte er dann.

"Ja, ich denke, er wird bald von selbst aufwachen.", meinte Hardy. Daniel merkte, dass er diesmal auf einer Pritsche lag und als er die Augen leicht öffnete, erkannte er verschwommen ein Lazarett-Zelt."Hey, Doc."Roger grinste ihn an."Wollen wir los?"

***

***

"Guten Morgen, Carter!", grüßte Jack und betrat die Krankenstation. Sein Major strahlte ihm entgegen. Gott, wie er dieses Lächeln liebte."Und wie fühlen wir uns?", fragte er und überreichte ihr eine Tafel Schokolade.

"Danke, Sir. Wofür ist die denn?", fragte Sam und ihr Lächeln wurde noch strahlender."Na ja, jetzt liegen zwei meiner Leute auf der Krankenstation und ich dachte mir, ich bringe beiden mal was richtiges zu Essen mit.", erklärte Jack und wedelte mit einer anderen Tafel herum."Wo steckt Daniel denn?", fragte er dann.

"Er wollte kurz in seinem Büro einige Bücher holen gehen. Er ist sicher gleich zurück.", meinte Sam."Und wie sieht es bei Ihnen aus, Carter?", fragte Jack erneut."Ach, es ist nur ein leichter Streifschuss. Sieht schlimmer aus, als es ist, meint Janet. Wird bald wieder.", berichtete Sam und lächelte fröhlich."Sie sind aber gut gelaunt.", meinte Jack."Ich weiß auch nicht. Vielleicht, weil mein Lieblings-Colonel mich heute besucht?", rätselte Sam."Oh, danke.", meinte Jack."Ich werde Daniel dann mal entgegen gehen. Wahrscheinlich hat er sich wieder fünf Bücher und dreißig Hefte auf einmal geschnappt und es fällt ihm ständig was runter.", vermutete er anschließend.

Sam nickte."Ist okay.", antwortete sie."Ach ja...und Sie sind mein Lieblings-Major.", sagte Jack, bevor er das Zimmer endgültig verließ. Sam lächelte und drehte die Schokolade in ihren Händen.

***

Daniel starrte auf die Tür, als Jack eintrat. Der Colonel musterte ihn skeptisch und trat näher heran."Daniel?"Er fuhr zusammen wie unter einem Hieb und blickte Jack erschrocken an."Was ist los?", fragte der Colonel und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Er ist hier.", sagte Daniel."Wer ist hier?", fragte Jack."Roger. Ich habe ihn gesehen.", berichtete Daniel und deutete auf die Tür. Jack blickte ebenfalls auf den Flur hinaus. Verwirrt schüttelte er den Kopf und schaute wieder Daniel an. Der Archäologe starrte wieder auf die Korridorwand."Daniel...niemand ist hier.", behauptete Jack. Zeitgleich fragte er sich, ob es möglich wäre. Dann schüttelte er den Kopf. Wo denn?

Und wie?"Er ist hier. Er hat mich angesehen und wollte zu mir kommen, doch ein anderer Soldat kam und er lief weiter.", berichtete Daniel."Wann war das?", fragte Jack.

"Vor ein paar Sekunden.", antwortete Daniel."Dann müsste er mir doch entgegen gekommen sein, oder?", hakte Jack nach. Daniel nickte."Ich habe ihn nicht gesehen. Mir ist niemand entgegen gekommen. Nicht eine Menschenseele.", sagte Jack beruhigend.

Daniel blickte ihn wieder an."Er war-""Was sollte er denn von Ihnen haben wollen, Daniel? Was haben Sie?", fragte Jack und blickte ihn forschend an. Daniel senkte den Blick."Sehen Sie?", fragte Jack und legte ihm eine Hand auf die Schulter."Welche Bücher brauchen Sie?", fragte er dann.

Daniel blickte ihn trübe an."Jack, ich bin mir absolut sicher, dass ich ihn gesehen habe. Ich weiß nicht was er von mir will, aber er ist hier. Glauben Sie mir doch!", bat er. Jack blickte ihn lange und durchdringend an, dann klopfte er Daniel auf die Schulter."Schluss jetzt, okay?", fragte er. Er hatte es so satt, diese ganze Situation stand ihm bis zum Hals und er wollte einfach nur, dass wieder Normalität einkehrte, dass SG-1 wieder auf Missionen ging, dass Sam ihn mit Sonneneruptionen nervte und Daniel ihn durch seine Neugierde zum Wahnsinn trieb und dass das ganze durch Teal´Cs stoische Ruhe gekrönt wurde. Außerdem hatte Daniel in einer Art und Weise gesprochen, die in dem schwach erleuchteten Büro todernst rüber kam. Jack hatte Angst, dass Daniel Recht haben könnte. Er würde auf der Krankenstation auf ihn aufpassen, das nahm Jack sich vor. Es war nur wichtig, Daniel die ganze Sache auszureden. Daniel trat einen Schritt zurück."Nein, ich-""Sie haben ein Gespenst gesehen. Ein Fantasiegebilde. Ich bringe Sie zu Fraiser, die wird Ihnen das erklären.", unterbrach Jack ihn schroff."Er wird mich umbringen. Ich weiß nicht was sich habe, aber er wird mich umbringen, um es zu bekommen!", rief Daniel und blickte Jack schwer atmend an."Okay.", sagte Jack leise und legte Daniel beide Hände auf die Schulter. Er erkannte nicht nur Panik in Daniels Augen, sondern auch Verwirrung. Weil Jack ihm nicht glaubte?"Daniel, wenn Sie so etwas sagen, machen Sie mir Angst. Also lassen Sie es sein und kommen Sie mit! Fraiser wird Sie untersuchen und alles wird wieder in Ordnung kommen.", versprach Jack und griff sich einige Bücher und beschriebene Zettel von Daniels Schreibtisch und blickte den Archäologen auffordernd an.

"Sie glauben mir nicht.", stellte Daniel nüchtern und mit einer erschreckenden Bitterkeit fest."Sir?"Draußen stand ein Soldat. Jack drehte ich zu ihm um."Kann ich Sie kurz sprechen?", fragte der Man und Jack folgte ihm auf den Korridor."Ich kann General Hammond nicht finden und da Sie die Verantwortung für die neuen Rekruten übernommen haben, wollte fragen wo ich sie hinbringen soll.", meinte der Mann.

Jack verdrehte die Augen."In Ordnung. Hammond sagte irgendwas vom Konferenzraum. Schaffen Sie sie da hin und warten Sie auf ihn! Er ist sicher bald zurück.", meinte Jack."Jawohl, Sir.", antwortete der Soldat. Jack drehte sich wieder zu Daniel um. Er war weg.

***

***

Sie waren durch das Sternentor gegangen – Roger, Daniel, Hardy, Quentin und die restliche Truppe des Colonels. Ein bewaldeter Planet empfing sie, in der Ferne thronte eine Pyramide – wohl das charakteristische Kernstück eines Goa´uld-Mutterschiffes."Da wären wir. Jetzt noch eine Stunde durch den Wald und wir werden uns wohl nicht mehr wiedersehen. Sind Sie enttäuscht?", wollte Roger spöttisch wissen und klopfte Daniel auf die Schulter. Daniel blickte ihn nur wütend an und senkte dann den Blick. Sie hatten P6S-327 verlassen. Und das etwa vier Tage, nachdem sie in Gefangenschaft geraten waren. Ob schon jemand suchte? Quentin stieß Daniel vorwärts und der Archäologe lief los. Seine Gedanken schweiften zu SG-8. Lt. Christine Ward. Eine junge Frau, die er sehr gemocht hatte. Erst vor knapp sechs Monaten war sie mit Lt. Warlock in das SGC gekommen. Daniel und Sam hatten die beiden mit einigen anderen Kadetten unterwiesen und alles erzählt was es zu wissen gab. Ward hatte sich sehr für Archäologie interessiert und war am Überlegen gewesen, ob sie ebenfalls den Dr. machen sollte. Sie hatte es auch studiert, es allerdings bald aufgegeben und die militärische Laufbahn vorgezogen. Major Kate Marinaro war eine rücksichtvolle, sympathische Frau gewesen, immer bereit, sich für ihr Team zu opfern, immer bereit, ihren Mitgliedern zuzuhören. Sie hatte schnell neue Freunde und Sympathiepunkte bei jedem. Mit den hellen blauen Augen hatte sie auch noch umwerfend ausgesehen und war verheiratet gewesen. 2 Kinder. Lt. Warlock hatte Daniel anfangs nicht so nahe gestanden. Obwohl er Wissenschaftler nicht verurteilt hatte, hatte er doch immer Abstand von ihnen gehalten und ähnelte Jack in seinen Ansichten sehr. Doch wenn er erst mal jemanden richtig kennen gelernt hatte, dann war er auch ein aufgeschlossener Mensch gewesen. Zu Daniel hatte er noch vor der Mission gesagt, dass er ‚für einen Wissenschaftler’ ganz in Ordnung sei. Und Daniel hatte die selben Worte von ihm auch Sam gegenüber gehört. Zudem glaubte Daniel, zwischen ihm und Ward Sympathien gespürt zu haben, die über Freundschaft hinaus gingen. Und Captain Estrada – geborener Amerikaner, doch seine Eltern kamen aus Italien – hatte immer den Traum gehegt, einmal eine Familie zu gründen: ’Mit vielen, vielen Kindern, Doc!’ Seine Freundin Maria – die ‚schönste Frau der Welt’ - würde sicher trauern. Daniel beschloss, bei ihr vorbei zu schauen...falls er überlebte. Sie passierten die Baumgrenze und traten in den Wald ein, der zu Ishtars Schiff führte.

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Im Fluchtschacht war es fast dunkel und Daniel konnte nur wenig erkennen. Er kletterte die Leiter nach oben. Er war sich darüber im Klaren, dass Jack nach ihm suchen würde, doch es war ihm egal. Roger war da gewesen, das wusste er ganz genau. Und er würde nicht zulassen, dass er ihn noch mal zu fassen bekam. Daniel keuchte und kletterte die letzten Stufen zu einer Ebene hinauf, dann ließ er sich neben der Treppe nieder und schloss die Augen. Warum lief in letzter Zeit alles so gründlich schief?

Er schüttelte resignierend den Kopf und kauerte sich auf dem Boden zusammen. Er war unendlich müde...

***

Teal´C war gerade auf der Krankenstation, um Sam zu besuchen, als Jack eintrat, einen Blick auf Daniels Bett warf und dann seufzend den Kopf schüttelte."Was ist los?", fragte Sam besorgt.

"Er ist weggelaufen. Er hat behauptet, Roger gesehen zu haben. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen und wollte ihn auf die Krankenstation bringen. Ein Soldat sprach mit mir und als ich mich umdrehte, war er weg.", berichtete Jack."Er ist weg?", wiederholte eine Stimme hinter ihm. Jack drehte sich um. Janet stand hinter ihm, die Hände in die Hüften gestemmt und mit einem ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht."Er kann nicht weg sein. Wo soll er denn hin?", fragte Sam, wohl, um Janet zu beruhigen.

Jack war sich nicht sicher, ob es wirkte. Die Ärztin musterte ihn mit einem vernichtenden Blick."Möglicherweise hatte er angstbedingte Halluzinationen, Colonel. In diesem Zustand hätten Sie ihn nicht aus den Augen lassen sollen. Er hätte ohne Umschweife direkt hierher gebracht werden sollen.", erklärte sie. Sie griff zum Telefon, das an der Wand hing."Hier ist Dr. Fraiser, verbinden Sie mich bitte mit General Hammond!"

Jack hörte nicht mehr hin, sondern drehte sich bereits zu Sam und Teal´C um."Glaubt ihr, er verlässt die Basis? Ich meine, ich habe ihn ziemlich grob behandelt, habe ihn nicht ausreden lassen und so. Er hätte allen Grund abzuhauen.", meinte Jack. Sam und Teal´C blickten ihn nur an, mit diesen musternden Blicken, die nichts anderes ausdrückten als: ‚Warum?’

"Weil er mir Angst gemacht hat mit seinem Gefasel. Dass Roger kommen würde und ihn umbringt. Ich wollte ihn nur beruhigen und habe wohl die falsche Methode gewählt. Noch dazu habe ich Angst, dass es wahr sein könnte. Auf dem Korridor gibt es viele Nebentüren. Roger hätte sich sehr gut meinen Blicken entziehen können. Verdammt, wenn er jetzt hier ist und Daniel läuft ihm direkt in die Arme...das könnte ich mir nie verzeihen.", meinte Jack."Einige Soldaten suchen nach ihm. Ich habe auch ein paar Sanitäter losgeschickt. Wir müssten ihn finden.", erklärte Janet zuversichtlich. Teal´C blickte auf die Uhr."O´Neill. General Hammond erwartet uns zur Abschlussbesprechung.", teilte er mit. Jack nickte zerstreut."Wir sind bald zurück.", versprach er in Sams Richtung und machte sich mit Teal´C auf den Weg.

***

***

Ishtar saß auf ihrem Thron und blickte Roger, Quentin und Daniel entgegen. Ihre hellblauen Augen blickten Roger eher abfällig als lobend an und die kurzen, braunen Haare legte sich in dunklen Locken um ihr schmales Gesicht mit den markanten Zügen und den großen Augen. Ihre Robe schien aus einem einzigen Stück Stoff zu bestehen und war in sattem Gelb gehalten."Colonel Krüger.", grüßte sie Roger. Er ging auf die Knie und Quentin tat es ihm nach. Nicht, ohne Daniel mit runter zu ziehen."Herrin.", antwortete Roger auf ihre Begrüßung und senkte den Blick. Ishtars Augen leuchteten auf. Sie stand auf und ging auf die Ankömmlinge zu. Roger und Quentin standen wieder auf, Daniel blieb knien, ihm war schwindelig. Ishtar blickte ihm lange in die Augen. Dann winkte sie einen Jaffa heran."Bring ihn in eine Zelle! Ich kümmere mich um ihn.", sagte sie. Daniel wurde auf die Beine gezogen, doch als er Roger passierte, hielt dieser ihn am Arm fest und zog ihn zu sich rüber."Was habt Ihr uns als Gegenleistung anzubieten?", fragte er an Ishtar gewandt.

Ihre Augen leuchteten auf, sie lachte."Nichts. Ich bin eine Göttin.", behauptete sie spöttisch lächelnd."Es wäre besser, Ihr bietet uns etwas an.", meinte Roger. Ishtar lächelte."Ach ja? Aus welchem Grund?", fragte sie."Nun ich habe etwas auf meinem Planeten, dass ich Sinin getauft habe. Ihr habt sicher schon davon gehört.", meinte Roger. Ishtars Gesichtsausdruck versteinerte."Du lügst.", stieß sie hervor."Nein. Mein Kollege ist unten am Tor. Sollten sich Jaffa nähren, reist er sofort zurück und holt es und wir wissen ja alle was dann geschieht...", meinte Roger. Ishtar schwieg."Was wollt ihr?", fragte sie dann geknickt.

"Unterkunft. Fürs erste.", meinte Roger grinsend. Ishtar nickte."Bringt ihn in eine Zelle und zeigt ihnen dann ihre Unterkünfte!", befahl sie. Daniel wurde wieder vorwärts gestoßen.


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Kapitel 6 by JolinarJackson
Kapitel 6

"Sam? Sammy!" Jacob blickte seine Tochter an. Sie hatte einen Verband um den Kopf und die Augen geschlossen.

Neben ihr piepste ein EKG, zwei Gehirnströme wurden auf einen Bildschirm geworfen. Jacob griff nach der Hand seiner Tochter und hielt sie fest. Beide Handgelenke befanden sich in Lederriemen, die den Goa´uld davon abhalten sollten, aufzuspringen und zu fliehen oder jemanden zu verletzen. Jacob konnte ihre Füße nicht sehen, doch er nahm an, dass es dort genauso aussah. "Dad?" Er blickte sie an. Ihre Augen waren halb geöffnet und Tränen liefen ihre Wangen herunter. "Janet...ist sie..."

Weiter kam sie nicht. Ihre Stimme erstarb. "Nein, mein Schatz. Sie lebt und ist inzwischen außer Lebensgefahr.", berichtete Jacob. "Wird sie mir...das jemals verzeihen können? Ich hätte sie beinahe umgebracht.", flüsterte Sam mit tränenerstickter Stimme. "Es war der Goa´uld, nicht du.", erinnerte Jacob. "Was ist mit...Daniel? Sie haben etwas vor mit ihm. Es...es wird ihn zerstören.", sagte Sam und neue Tränen liefen über ihr Gesicht. Jacob blickte sie alarmiert an. "Was haben sie mit ihm vor?", fragte er.

"Ishtar will ihn zu einem Goa´uld machen. Ihr Mann Aker braucht einen Wirt. Ich...ich war...zu schwach um..." Ihre Stimme erstarb erneut, als sie die Augen schloss und das Gesicht vor Schmerz verzog. Sie keuchte. "Sam?", fragte Jacob besorgt. Er ließ ihre Hand los. "Sam!"

"Ihr werdet mich nicht zerstören!", rief E´esiqa und wollte aufstehen, doch die Riemen rissen zu zurück. "Stirb, Shol´va!", schrie sie Jacob entgegen und bäumte sich erneut auf. Mehrere Pfleger kamen heran und drückten sie runter. Eine Beruhigungsspritze wurde ihr verabreicht. E´esiqa tobte solange weiter, bis Dr. Gielgud ihr auch eine zweite Spritze gab. "Sir.", sagte und ging auf Jacob zu, der mit dem Rücken zu seiner Tochter stand. Er blickte sie wie hypnotisiert an. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Hat sie Sie verletzt?", fragte Dr. Gielgud.

"Nein, Dr. Mir geht es gut, danke. Ich muss eine Blutprobe von Daniel untersuchen, und außerdem mit Janet Fraiser reden. Geht es?", fragte er. Gielgud nickte. "Kommen Sie, Sir!", sagte sie und winkte ihm ihr zu folgen.

***

Jack stöhnte auf. Ihm war schlecht und seine rechte Hand pochte schmerzhaft. Überrascht stellte er fest, dass sie nicht nur verbunden war, sondern auch geschient. Okay, das beste Verbandszeug war ein SG-Shirt nicht, aber immerhin. Jack fiel auf, dass es vollkommen still um ihn war, nicht mal auf sein Stöhnen wurde reagiert. Hätte Teal´c normalerweise nicht- "O´Neill?" Jack fuhr wie unter einem Hieb zusammen, als er plötzlich die Stimme hinter seinem Kopf hörte. "Gott, Teal´c.", entfuhr es ihm. Der Jaffa beugte sich über ihn. "Bist du in Ordnung?", fragte er. Jack nickte mühsam. "So in Ordnung wie man sein kann, nachdem einem die Hand gebrochen wurde. Verdammt noch mal!", fluchte Jack und richtete sich langsam auf. Seine Blick fiel auf Daniel, der regungslos in einer Ecke der Zelle saß und feindselig zu Jack und Teal´c hinüber blickte. "Wer hat die Kontrolle?"

"Aker.", antwortete Teal´c stoisch. "Daniel Jackson hatte sie bereits seit Stunden nicht mehr. Ich fürchte, Aker besiegte ihn.", meinte der Jaffa dann.

"Und warum holt ihn seine kleine Goa´uld-Freundin nicht nach oben?", fragte Jack bewusst etwas lauter. Aker stieß ein verächtliches Geräusch aus. Jack lächelte ihn überfreundlich an. "Ich glaube, dass Aker nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Das macht Ishtar misstrauisch. Wenn Goa´uld krank oder schwach sind, hat das nichts Gutes zu bedeuten.", erklärte Teal´c und Jack bemerkte jetzt auch den feuchten Schimmer auf Daniel Gesicht und Akers zitternde Hände. Er richtete sich auf und setzte sich nah an das Gitter heran. Aker verstand die Herausforderung. Er stand langsam auf und kam mit zitternden Schritten näher. Man merkte ihm an, dass er um einiges schwächer war, als er zugeben wollte. Auf halber Strecke sank er zu Boden, als hätte ihn plötzlicher Schwindel gepackt und auf einmal machte Jack sich auch Sorgen um Daniel. Mehr noch als zuvor. "Wenn Aker krank ist, was ist dann mit Daniel?", fragte er. "Wenn die Krankheit den Symbionten direkt angreift, geht es ihm den Umständen entsprechend. Sollte die Krankheit allerdings Daniel Jacksons physisches Erscheinungsbild angreifen, könnte auch er krank sein."

"Euer Freund ist schwach. Ich habe gesiegt. Er musste leiden.", berichtete Aker in diesem Moment. Jack ignorierte ihn. "Was geschieht, wenn Aker an der Krankheit stirbt, Teal´c?", fragte er.

"Dann wird er ein Gift freisetzen, das auch Daniel Jackson tötet.", erwiderte Teal´c. Jack blickte Aker aufmerksam an. "Tut mir echt leid, dass es so für dich gelaufen ist.", sagte er spöttisch. Aker verzog wütend das Gesicht. "Reize mich nicht, Ta´uri!", verlangte er. Er fasste sich plötzlich an die Stirn und sackte endgültig zu Boden, schrie unter Schmerzen auf. "Daniel?" Jack war aufgesprungen und lehnte nun nah dem Gitter, als wolle er es durchbrechen. Akers Schrei erstarb. Er blieb reglos liegen und atmete schwer. Jack erkannte mehr Schweiß auf seiner Stirn. "Teal´c."

Er blickte den Jaffa auffordernd an. Der Krieger schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht, O´Neill.", antwortete er. Jack blickte wieder zu Aker hinüber, der noch immer reglos und mit geschlossenen Augen am Boden lag.

***

"Ah!" Daniels leises Stöhnen erweckte Jacks und Teal´cs Aufmerksamkeit. Die beiden standen auf und gingen wieder näher an das Gitter, das sie im Laufe der letzten Stunde verlassen hatten, um sich ruhiger unterhalten zu können.

Es hätte ja sein können, dass Aker ihnen nur eine Ohnmacht vorspielte. "Danny?" Der Archäologe wendete langsam den Kopf und blickte zu Jack hinüber. "Was ist los?"

Daniel blickte ihn leer an, Tränen standen in seinen Augen. "Aker...Aker ist krank. Er ist schwach. Er stirbt.", murmelte er leise. Er verzog das Gesicht, als hätte er große Schmerzen und krümmte sich auf dem Boden zusammen. Jack griff nach dem Gitter und zog sich näher heran. "Daniel?"

"Ich...ich weiß...nicht, ob ich...es schaffe. Ich...ich weiß...es nicht.", stieß Daniel hervor und entspannte sich langsam wieder. "Was hast du? Was tut weh?", fragte Jack besorgt.

"Aker.", antwortete Daniel nur. Jack blickte fragend zu Teal´c. "Der Symbiont versucht, Daniel Jackson zu schwächen, um sie Kontrolle zurück zu erlangen.", erklärte Teal´c. Jack schaute wieder zu Daniel. Dessen Augen glühten in diesem Moment auf. Er war schneller auf den Beinen, als Jack reagieren konnte und rannte auf das Gitter zu. Teal´c packte Jack am Kragen und zerrte ihn außer Reichweite. Aker griff durch das Gitter hindurch und versuchte, Jack zu packen, doch er schaffte es nicht. Wütend umklammerte er das Gitter und blickte zu den beiden Gefangenen auf der anderen Seite hinüber. Dann ließ er sich zu Boden sinken und blieb im Schneidersitz auf der anderen Seite sitzen. Sein Gesichtsausdruck wurde hochmütig. Jack keuchte noch immer erschrocken und starrte Daniel an – seinen besten Freund. Er überlegte inwieweit sich ihr Verhältnis ändern würde, sobald das hier überstanden war und kam zu dem Schluss, dass es das nicht tun würde. Er würde sich weiterhin um Daniel kümmern, ihm helfen, über Roger und Aker hinwegzukommen und ihn notfalls auch in Ruhe lassen, wenn es der dringende Wunsch des Archäologen war. Die Zentrale dieser Tätigkeiten würde hoffentlich sein Haus in Minnesota sein. Gemeinsam mit Sam und Teal´c, denn auch Sam würde Einiges aufzuarbeiten haben. E hoffte sehr, dass es ihr gut ging. Dann hielt Jack gedanklich an und machte eine Kehrtwende zurück zum Anfang. Inwieweit würde sich Daniels Verhältnis ihm gegenüber ändern? Was würde der Archäologe zuerst tun, wenn er wieder ‚in Ordnung’ war?

Weglaufen? Jack das Gespräch verweigern? Der Colonel wusste es nicht. Und es war ihm in diesem Moment auch egal. "Wir holen dich da raus.", murmelte er und setzte sich Aker gegenüber, um Augenkontakt aufzunehmen. Diese kalten Augen hatten einmal anders ausgesehen. Sie erinnerten ihn an Sams kalten und höhnischen Blick als sie ihm in diesem Verließ gegenübergestanden hatte.

Aus den Augen des Majors und des Archäologen war alles gewichen was er kannte was ihm so vertraut vorkam: Die hohe Intelligenz, die hingebungsvolle Liebe, die unbändige Freude und die ansteckende Faszination. In vielen Dingen glichen sich Sam und Daniel sehr. In einigen unterscheiden sie sich. Daniel war ein begnadetes Talent darin, in Schwierigkeiten zu geraten und er kostete das voll aus. Sam war hochbegabt darin, fremde Technologien solange zu untersuchen und zu testen, bis sie bewusstlos in ihrem Labor umkippte. Daniel konnte niemanden zurück lassen und Sam konnte in Jack dieses bestimmte Gefühl wecken...War es Freundschaft? Jack schüttelte innerlich den Kopf. Es war mehr als das. Es war Liebe. ‚Bitte, Sam. Sei in Ordnung!’

***

Jack starrte Aker noch immer an, obwohl sich die Stellung der beiden geändert hatte. Aker hatte erneut eine Schmerz-Attacke gehabt, wir besinnungslos zusammengebrochen.

Er lag schwer atmend am Boden, immer noch bewusstlos. Jack lag ebenfalls und schaute zu ihm hinüber. Er hatte sich geschworen, Daniel nicht alleine zu lassen, um keinen Preis der Welt.

Daniel stöhnte leise auf. "Teal´c?" Jack war so froh, dass der Jaffa da war. Ohne ihn hätte er das vermutlich nicht durchgestanden. In den letzten 10 Stunden war so viel passiert. "Ja, O´Neill?", antwortete der Jaffa ruhig. "Was tut Aker?", fragte Jack.

"Er versucht noch immer, die Kotrolle zu behalten. Die Tatsache, dass Daniel Jackson Schmerzen äußert, weist darauf hin, dass er die Kontrolle hat und der Symbiont schwächer wird.", erklärte Teal´c geduldig. "Woran erkennen wir, dass er Gift freisetzt?", erkundigte Jack sich.

"Das sehen wir erst, wenn es zu spät ist. Wenn der Symbiont den letzten Atemzug tut oder fest von seinem Tod überzeugt ist, setzt er das Gift frei, das den Wirt in den Tod reißt. Es gibt keine Heilung dagegen.", klärte Teal´c ihn auf.

***

"Dr. Fraiser?" Janet schlug leicht die Augen auf, fixierte Jacob mühsam mit ihrem Blick. Sie wirkte unendlich müde, das blaue Auge war die einzig sichtbare Wunde, die ‚Sam’ hinerlassen hatte. Jacob kannte die Goa´uld durch Selmak sehr genau und der vermutete, dass ‚Sam’ einen scharfen Gegenstand eingesetzt hatte, um die Ärztin zu verletzen.

Doch der Oberkörper der Frau verschwand bereits unter der Bettdecke und Jacob konnte nichts erkennen. "Jacob, hi.", grüßte Janet schwach. "Wie fühlen Sie sich?", fragte der General.

"Ganz gut. Ich denke, ich kann bald aufstehen und die Krankenstation wieder übernehmen. Wie geht es Sam? Was gibt es Neues?", fragte Janet.

Sie war eine erbärmliche Lügnerin. Jacob ahnte, dass sie noch lange nicht soweit war, um aufstehen zu können. Doch er ging nicht darauf ein und erwiderte: "Sam geht es schlecht. Ihr Symbiont setzt ihr schwer zu, Dr. Gielgud hat sie ruhig gestellt. Selmak befürchtet genau wie Dr. Gielgud, dass der Symbiont in den nächsten Stunden sterben wird." Janet nickte leicht. "Sam kriegt das schon hin.", meinte sie zuversichtlich. Jacob nickte. "Da bin ich sicher.", antwortete er. Er blickte kurz zu Boden. Dann fuhr er fort: "Keine Spuren, die auf den momentanen Zustand von Daniel, dem Colonel oder Teal´c hindeuten. George schickt ein SG-Team los, um die drei zu retten."

Janet nickte. "Ich habe Daniels Blut analysiert, bevor ich zu Ihnen kam. Ich kenne die Chemikalie darin. Es ist Anti-Symbiontengift.", sagte Jacob. Janet wirkte irritiert. "Was soll das sein?" fragte sie.

"Es tötet den Symbionten innerhalb eines Körpers." , erklärte Jacob. Janets Augen weiteten sich. "Aber...Roger soll das entwickelt haben?", entfuhr es ihr. "Sieht so aus. Die Materialien dazu bekam er wahrscheinlich von Ishtar. Die gute Ishtar schien nicht einmal zu wissen was er damit zusammenbraute. Unser Spion berichtete, dass sie sehr aufgebracht über diese Chemikalie war. Sie nannte sie Sinin. Dadurch, dass Daniel es in sich hat, könnte er jetzt immun gegen eine Infizierung mit einem Symbionten sein.", meinte Jacob. "Was wollen Sie...damit sagen? Dass die Symbionten, die ihn übernehmen sterben? Das wäre doch ein guter Ansatz für eine Verteidigungstaktik hier im Stützpunkt gegen eine Übernahme durch Goa´uld.", meinte Janet hoffnungsvoll. "Nein, das denke ich nicht. Ich denke, Daniel steckt ihn ernormen Schwierigkeiten, wenn ein Symbiont ihn übernimmt. Und das ist wahrscheinlich der Fall. Der Symbiont in Sam sagte mir etwas darüber, dass Ishtar einen Goa´uld in Daniel einpflanzen wolle.", berichtete Jacob. "Was...was bedeutet das jetzt? Was geschieht, wenn der Symbiont in Kontakt...mit dem Sinin kommt?", wollte Janet wissen. Begreifen weitete bereits ihre Augen. "Der Symbiont wird krank werden und nach einiger Zeit sterben. Er setzt Gift frei, das auch den Wirt in den Tod reißt...Und wir kennen kein erprobtes Mittel gegen dieses Gift.", erklärte Jacob.

***

Daniels Hand verkrampfte sich, verstärkte den Druck auf Jacks gesunde Hand und krallte sich in die Handfläche des Colonels. Er gab aber keinen Laut von sich. "Es ist bald vorbei, Daniel. Du hast es bald geschafft.", murmelte Jack leise, versuchte, eine Beruhigung herzustellen, von der er selbst nicht überzeugt war. "Aker wird sterben.", sagte Teal´c. "Ich weiß, Teal´c. Aber ich bin nicht gewillt, Daniel aufzugeben.", antwortete Jack. Er fixierte den Jaffa. "Die Tok´ra wissen eine Lösung.", sagte er fest.

Teal´c blickte zu Boden. "Ich bin bei Weitem nicht so sicher.", meinte er. Jack sagte: "Hammond holt uns raus. Daniel wird gesund. Roger wird dieses Spiel nicht gewinnen." Teal´c hob den Blick sagte: "Ja, O´Neill." Jack wandte sich an Daniel, drückte fest seine Hand, die er vor einiger Zeit in seine und Teal´cs Zelle hinübergezogen hatte.

***

Jacob nahm dem Tok´ra die Ampulle ab und verabschiedete sich von ihm. Der Techniker wählte den Heimatplaneten der Tok´ra an, um den Boten zurückzuschicken. Jacob ging unverzüglich auf die Krankenstation. Dort präsentierte er Hammond und Dr. Gielgud die Lösung all ihrer Probleme...Hoffentlich. "Das ist das Heilmittel gegen das Gift des Symbionten.", erklärte er, blickte kurz zu Boden und fuhr dann fort, Hammond fixierend: "Wir haben Nachricht von unserem letzten Spion in Ishtars Reihen. Er wird eurem Team helfen, Daniel und die anderen zu befreien, aber..."

Jacob stockte. Hammond blickte ihn fragend an, während Gielgud einen Teil der Flüssigkeit in der Ampulle in eine Spritze zog. Sie murmelte dabei irgendetwas von ‚Dosierung’. "Es geht Dr. Jackson nicht gut. Der Symbiont, den Ishtar in ihn eingepflanzt hat, liegt im Sterben. Ich hatte so etwas ja bereits vermutet."

"Was erwartet uns bei der Ankunft der drei?", fragte Hammond geradeheraus.

"Ich würde mir nicht allzu viele Hoffnungen machen. Daniel ist extrem angeschlagen und soweit ich von dir gehört habe, war er das bereits, als er in Ishtars Gewalt geraten ist. Ich kann nicht sagen wie die Geschichte ausgeht.", meinte Jacob. Hammond nickte. "Wann wird das Rettungsteam wieder hier eintreffen?", fragte er.

"Unser Spion sagte, dass sie ihn bereits kontaktiert hätten. Er hat dafür gesorgt, dass sie als Frachtschiff durchgehen, das eine erwartete Ladung bringt und auch ungehindert wieder abfliegen kann. 12 Stunden etwa, dann sind sie hier. Wenn alles glatt geht." Hammond nickte.

***

Jack erwachte aus einem traumlosen Schlaf. Daniel lag unverändert, sein Gesicht war blass, er hatte starkes Fieber und ab und zu äußerte er Schmerzen durch ein Verkrampfen seiner Hand.

Teal´cs leise Stimme wehte zu Jack hinüber. Dann erstarb sie und jemand antwortete. Plötzlich wurde die Zellentür geöffnet und Personen traten ein. "O´Neill schläft, Daniel Jackson ist nicht bei Bewusstsein.", berichtete Teal´c. Jack drehte sich um und löste vorsichtig Daniels harten Griff, dann stand auf und stutzte: "Colonel Summers." Der Anführer eines SG-Teams, dessen Bezeichnung ihm nicht einfiel, grinste ihn aus einer Jaffa-Uniform heraus an. "Wir sind hier, um euch den Hintern zu retten.", berichtete er und lächelte schelmisch, als er Jacks verwirrten Blick sah. "Gott sei Dank.", sagte Jack dann. "Wir müssen los.", sagte ein ziemlich ungeduldig dreinblickender Mann an der Zellentür. Jack hielt ihn anhand der tiefen Stimme für einen Tok´ra. Die Nebenzelle wurde geöffnet, ein weitere Jaffa trat ein und griff Daniel unter die Beine und den Oberkörper, bevor er ihn hochhob. "Wollen Sie hier Wurzeln schlagen, O´Neill? Hauen wir ab!", meinte Summers und Jack lächelte glücklich. "Ja, lasst uns gehen."

***

"Geht es Ihnen gut, Sir? Was ist mit Ihrer Hand?", fragte Captain Lenser, eine junge Frau, die mit Colonel Summers zusammen in einem Team war.

Außer Jack und Daniel war sie die Einzige, die sich im hinteren Laderaum des Tel´taks aufhielt. Teal´c hatte sich in die Pilotenkanzel begeben, um kurz über das Geschehene zu berichten und alle anderen aus dem SG-Team befanden sich bei ihm.

Jack identifizierte nun den Aufnäher auf Captain Lensers Jacke als den Aufnäher des SG-6 Teams. "Ich glaube, sie ist gebrochen, aber das kann warten.", meinte er und blickte auf Daniel hinunter, der in seinen Armen lag und sich nicht rührte. "Lassen Sie mich danach sehen, Sir!", meinte Lenser und Jack nickte ergeben. "Wie geht es Major Carter?", fragte er, während Lenser vorsichtigst den Verband löste.

"Schlecht, soweit ich weiß. Ihr Symbiont hat versucht, sich zu erschießen. Die Kugel steifte Major Carter nur, aber der Symbiont hat Gift freigesetzt und liegt selbst im Sterben. Sobald er tot ist, können wir nichts mehr für sie tun. Es sei denn, die Gerüchte, die ich gehört habe, stimmen. Die Tok´ra sollen ein Gegenmittel haben und Major Carters Vater wollte es in die Basis bringen.", berichtete Lenser. Jack sog die Luft zwischen den Zähne ein, als er einen stechenden Schmerz verspürte. "Dann kommt ja alles wieder in Ordnung.", murmelte er. Lenser nickte und begutachtete seine Hand. "Siehst du, Danny? Alles kommt wieder in Ordnung.", flüsterte Jack leise. Daniel stöhnte leise auf.

***

"In Ordnung, da rüber!", befahl ein junger Mann. Janet richtete sich vorsichtig auf und glitt in den Rollstuhl neben ihrem Bett. Nachdem Gielgud beinahe einen Herzinfarkt gehabt hatte, als sie Janet ohne irgendeine Gehhilfe durch die Krankenstation wandeln sah, hatte sie zu Rollstuhl-Sitzen verdonnert, wenn sie schon unbedingt aufstehen müsse.

Hektische Schritte hinter dem Vorhang, der ihr Bett abtrennte. Janet schob ihn zur Seite und fuhr auf den Gang hinaus. SG-6 marschierte an ihr vorbei. Lenser stützte Jack, dessen rechte Hand notdürftig verbunden war. "Colonel!", rief Janet und rollte schnell zu ihm hinüber. Er ließ sich auf ein Bett fallen und blickte ihr müde entgegen. "Wo sind Daniel und Teal´c?", fragte Janet, ignorierte die stechenden Schmerzen in ihrer Brust, dort, wo das Skalpell sie getroffen hatte.

Jack deutete müde zum Eingang des Mehrbettzimmers. "Rufen Sie sofort Dr. Gielgud!", verlangte jemand auf dem Gang. Teal´c erschien, trug den scheinbar bewusstlosen Archäologen und legte ihn auf einem Bett ab. Daniel wimmerte leise und krümmte sich zusammen. Mit einer geschickten Bewegung drehte Janet um und fuhr zu ihm. "Daniel?" Er blickte sie leer an. Sein Gesicht war blass, er hatte Fieber und schien bis zum letzten Ende erschöpft.

"Helfen Sie mir bitte mal!", sagte Janet und winkte einen Sanitäter heran. Er hob sie aus dem Stuhl und stützte sie, bis sie einigermaßen das Gleichgewicht gefunden hatte.

"Danke. Stethoskop?" Der Pfleger reichte ihr das Verlangte und drehte Daniel auf den Rücken. "Okay, Daniel, hören Sie mich?", fragte Janet leise und blickte ihm in die Augen.

Ihr Blick wurde leer erwidert. "Was ist passiert?", fragte Janet in Jacks und Teal´cs Richtung.

"Wie lange ist er schon so?", addierte sie und hörte Daniels Herzschlag ab, bevor sie nach einem Lämpchen griff, dass der Pfleger in der Brusttasche trug.

"Seit etwa einer halben Stunde. Er ist auf dem Schiff aufgewacht und Aker hatte kurzzeitig die Kontrolle.", berichtete Teal´c. "Daniel war zu schwach, um sich gegen ihn zu wehren. Nach etwa fünf Minuten hatte er aber wieder die Oberhand.", fügte Jack hinzu und zuckte zusammen, als eine Schwester Lensers Verband um sein Handgelenk löste. "Kommen Sie bitte mit zum Röntgen!", meinte sie und führte Jack langsam aus dem Mehrbettzimmer. "Janet! Was in Gottes Namen tust du denn da? Du-" Gielgud verstummte und trat schneller heran. "Dr. Jackson von SG-1. Das dort ist Teal´c. Sie kamen gerade an.", berichtete Janet knapp und nahm Daniel das Fieberthermometer aus dem Mund. Nachdenklich studierte sie das Ergebnis. Gielgud nickte kurz und stellte sich auf die andere Seite des Bettes. "Okay, wie sieht es aus?", fragte sie. "Er wurde von einem Goa´uld übernommen, doch der Parasit ist geschwächt, ähnlich wie bei Major Carter-"

"General Carter erzählte mir davon.", unterbrach Gielgud. "Hey, Dr. Jackson. Sagen Sie etwas!", verlangte sie dann.

Janet schüttelte den Kopf. "Total weggetreten, hohes Fieber, ziemlich schwach, Schmerzen verursacht durch den Symbionten. Ich fürchte, das Ding liegt im Sterben. Schwacher Herzschlag, langsamer Puls.", erklärte Janet weiter. "In Ordnung, wir isolieren ihn wie Major Carter auch und dann fixieren wir ihn, bis wir sicher sind, dass der Parasit tot ist." Gielgud wandte sich an einen Pfleger. "Machen Sie einen Bluttest! Sagen Sie mir sofort bescheid, wenn Sie Symbiontengift feststellen!", ordnete sie an.

Der Mann nickte. "Und du kommst zurück ins Bett.", wandte Gielgud sich an Janet. Die Ärztin drückte ihre Kollegin zurück in ihren Rollstuhl. "Ich spreche mit General Carter. Ich fürchte, der Parasit in Major Carter wird nicht mehr lange durchhalten. Ich gebe ihm noch eine Stunde.", erklärte sie und schob Janet zu ihrem Bett hinüber.

"Wir müssen es Colonel O´Neill und Teal´c sagen.", meinte Janet dumpf. Gielgud nickte langsam. "Wenn das Mittel gegen das Symbiontengift nicht wirkt, müssen sich die beiden sich damit auseinandersetzen, das Major Carter sterben wird.", erklärte Gielgud langsam. Janet stiegen die Tränen in die Augen. "Und dann...wahrscheinlich auch Daniel. Aker lässt ihn nicht davonkommen.", fügte sie hinzu. Sie schüttelte den Kopf. "Ich wäre verwundert, wenn der Colonel sich danach nicht gleich einen Strick nimmt.", meinte Gielgud. "Der Colonel hat mehr Lebensmut und Lebenswille als du und ich zusammen. Er kriegt das hin – er hat Teal´c. Trotzdem wird es ihn hart reffen. Er würde nicht nur Teammitglieder verlieren, sondern Familienmitglieder. Die kleine Schwester und den kleinen Bruder, verstehst du?", erklärte Janet. Gielgud nickte. "Ich sage es ihm.", meinte Janet leise.

Gielgud nickte erneut, bevor sie Janet in die Arme schloss.

***

Jack betrat zögernd Sams Zimmer und setzte sich zu ihr ans Bett. Sie hatte die Augen geschlossen und war sehr blass.

Das Fieber war ihr deutlich anzusehen. "Colonel." Er drehte sich nicht um, sondern ergriff Sams Hand. Dann legte er seine andere Hand auf ihre Stirn. "Colonel O´Neill."

Janet bremste den Rollstuhl neben ihm. Er blickte ihr in die dunklen Augen. "Warum ist sie nicht fixiert?", fragte er dann hohl.

"Der Symbiont ist tot. Wir haben ihr ein Mittel gegeben, dass Jacob Carter von den Tok´ra mitbrachte. Es soll gegen das Gift eines Symbionten helfen. Die Tok´ra nennen es Carnon." Jack nickte langsam. "Major Carters Symbiont starb nicht an der Verletzung, die er seinem Wirt zufügte. Er hat sich wahrscheinlich selbst getötet. Sich in eine Art Trance versetzt. Sein erster Versuch schlug fehl. Da hat er...versucht, Major Carter mitzureißen. Beim zweiten Versuch vor etwa drei Stunden hat er nur sein eigenes Herz zum Stillstand gebracht. Major Carter war seinem Gift ausgesetzt, deshalb sorgte Dr. Gielgud dafür..., dass sie das Carnon erhielt. Daniels Symbiont hingegen wird wahrscheinlich an dem Sinin sterben. Doch wir hoffen, dass das Carnon auch bei ihm wirkt.", erklärte Janet. "Wenn es überhaupt wirkt.", meinte Jack. Janet nickte langsam. "Ja, Colonel. Wenn es überhaupt wirkt. Ich kann es Ihnen nicht sagen, wir müssen hoffen. Selmak sagt, dass, wenn das Mittel in fünf Stunden nicht wirkt, alles zu spät ist. Dann…dann wird Major Carter..." Sie brach ab und wischte sich über die Augen. Jack blickte Wand an. "Schon klar.", antwortete er mit brüchiger Stimme. "Ich werde zu Daniel gehen. Ich werde nach ihm sehen.", meinte Janet und drehte den Rollstuhl hastig herum, als wolle sie die Flucht ergreifen. "Wenn er wach wird, will ich es wissen.", sagte Jack leer. Janet nickte. "Ja, Sir.", flüsterte sie und verließ das Zimmer. Jack richtete seinen Blick wieder auf Sam. Er beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann legte er seine gegen die ihre und flüsterte: "Ich liebe Sie, Major." Er gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund, dann richtete er sich wieder auf und blickte sie an. General George Hammond blieb still auf dem Observations-Deck stehen und beobachtete Jack. Er hatte nicht verstanden was er Sam zugeflüstert hatte, doch er glaubte es zu wissen.

Und er glaubte zu wissen, dass das seinen Vorgesetzten nichts anging.

***

Jack saß noch immer bei Sam. Er betrachtete sie. Die Schönheit, die sie jetzt ausstrahlte. Er hatte auch Jacob und Hammond nicht bemerkt, die die zwei immer noch beobachteten.

Sams Gesicht war ruhig, blass, aber friedlich. Ihre Lippen lächelten leicht. Diesen Anblick würde Jack nie wieder vergessen. Er wusste noch nicht, dass es das Letzte sein würde was er je von Sam sah. Doch er spürte es. Noch bevor ihn dieses Gefühl der Kälte bis zum Innersten aufwühlte, hörte er das monotone Piepsen des EKGs, hörte er hektische Schritte auf sich zukommen, spürte er Hände, die ihn nach draußen schoben, stießen. "Carter?" Er wollte zurück, zu seinem Major zurück, doch er konnte nicht. Eine Sanitäterin hielt ihn eisern fest, redete auf ihn ein. Doch die einzigen Worte, die er verstand, waren die Worte Gielguds. "200! Zur Seite!" Und dann war da noch eine leisere Stimme, verwirrt und durcheinander von dem plötzlichen Trubel, die ihn zurück in die Realität zerrte. "Daniel ist wach.", sagte Janet. "Was ist hier los?", fragte sie dann panisch.

"Carter stirbt." Wie konnte man nur in so einem kalten Ton sprechen? Er wollte rein, wollte zu ihr, doch die Schwester hielt ihn zurück. "Sie wären im Weg."

"250!"

"Nein.", flüsterte Janet. "250, kommt schon!!" Nur Sekunden später erstarb das heulende Piepen des EKGs, kam Gielgud zu ihnen, rannte Jacob vom Observationsdeck zu Sam hinein, Tränen in den Augen, tauchte Hammond auf der Bildfläche auf. Janet schluchzte. Jack blickte leer an die Wand. "Wir konnten nichts tun.", sagte Gielgud leise.

"Nein!" Schluchzend warf Janet sich zu Boden und krümmte sich zusammen, als hätte sie Schmerzen. Jack ging in die Knie, griff aus und zog sie zu sich, hielt sie in einer festen Umarmung. "Sam.", schluchzte sie.

"Sam."

***

"Hi, Danny!" Seine Stimme klang rau und unwirklich. Der Archäologe stöhnte auf und öffnete die Augen. Jack ergriff seine kalte Hand. "Aker-"

"Keine Sorge, er ist tot." Jack spürte Tränen in seinen Augen. Er konnte es ihm nicht sagen. Er konnte Daniel doch nicht sagen, dass seine beste Freundin gerade gestorben war, wo der Archäologe doch selbst ums Leben kämpfte. Daniel schien Schmerzen zu haben. Jack konnte ihm doch nicht sagen, dass Sam tot war, obwohl sie doch dasselbe Gegengift erhalten hatte wie Daniel selbst.

Da konnte er den Archäologen auch gleich schlagen. Das käme weniger überraschend und würde weniger schmerzen. "Jack, weinst du etwa? Ist etwas passiert?", fragte Daniel verwirrt. Jack schüttelte den Kopf. "Nein, Danny. Nichts. Du hast hohes Fieber, du bist erschöpft. Alles wird gut. Du wirst schon sehen.", sagte er leise. Seine Tränen verrieten ihn, begannen, sich ihren Weg, über seine Wangen zu bahnen. Warum weinte er jetzt und nicht, als er Janet im Arm gehalten hatte?

Schnell beugte er sich runter und zog Daniel in eine feste Umarmung. Sein rechter Arm presste den Archäologen fest an sich, seine linke Hand ergriff Daniels. "Und du hast es bald geschafft, du wirst schon sehen, Kleiner. Es wird dir bald besser gehen. Es ist bald vorbei.", sagte er möglichst gefasst. Seine Stimme betrog ihn nicht. "Gut.", seufzte Daniel, "ich dachte nur...ich bin einfach müde."

"Dann schlaf etwas.", meinte Jack, zwang seine Tränen zurück, wischte seine Augen möglichst vorsichtig mit seiner Hand trocken, mit der er Daniel umklammert hielt. Dann ließ er ihn zurück in die Kissen gleiten. "Ich bleibe hier.", fügte er hinzu.

"Mhm.", antwortete Daniel. Und Jack blieb.

***

Jack spürte das feuchte Gras unter seinen bloßen Füßen. Der See lag still da. Vor drei Stunden war auch Daniel gestorben. Jack hatte seine Hand gehalten bis zum Schluss.

Er wusste noch nicht wie es weitergehen sollte. Er hatte Teal´cs Gesichtsausdruck noch gut in Erinnerung und seine Worte, als der Jaffa Janet auf den Arm nahm, um sie in sein Quartier zu bringen. Die Ärztin hatte sich seine Nähe gewünscht, um schlafen zu können.

"Wir werden sie nicht vergessen, O´Neill. Keine Angst!" Dann hatte er sich umgedreht und war gegangen, beruhigend auf Janet einredend.

Bereits jetzt wusste Jack, dass er noch öfter als zuvor herkommen würde...Um an die zwei zu denken.

Daniel Jackson – Spacemonkey, Sprachkünstler und Krieger der Hoffnung

Sam Carter – Genie, Physik-Ass und stärkste Kriegerin der Ta´uri

Du hast gewonnen, Roger!

***

"Viele, die noch leben, haben den Tod verdient. Und manche, die sterben, hätten das Leben verdient. Kannst du es ihnen wiedergeben?" J.R.R. Tolkien; ‚Der Herr der Ringe – Die Gefährten, 1. Buch’

Ende

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