Die Letzte der Ersten (A-2) by JolinarJackson
Summary: Als Gefangene einer Sklavenhändler-Truppe haben Jack, Daniel und Sam keine Fluchtmöglichkeiten. Doch das Raumschiff, in dem sie sich befinden, stürzt ab und sie landen auf einem fremden Planeten. Auf dem Weg zum Tor werden sie mit einem Mythos konfrontiert – die Legende um die Letzte der Ersten…
Fortsetzung der FanFiction: Verschüttet
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Own Character, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Die Letzte der Ersten
Chapters: 9 Completed: Ja Word count: 29553 Read: 58337 Published: 22.01.13 Updated: 22.01.13
Story Notes:
Spoiler: meine Stories ‘Kollison 1-4’ und ‘Verschüttet 1 + 2’ außerdem die Folgen ‚Die Auferstehung’ und ‚Kopfgeldjäger’

Staffel: 3. Staffel, nach ‚Die Tollan-Triade’


Fortsetzung der FanFiction: Verschüttet

1. Kapitel 1 by JolinarJackson

2. Kapitel 2 by JolinarJackson

3. Kapitel 3 by JolinarJackson

4. Kapitel 4 by JolinarJackson

5. Kapitel 5 by JolinarJackson

6. Kapitel 6 by JolinarJackson

7. Kapitel 7 by JolinarJackson

8. Kapitel 8 by JolinarJackson

9. Kapitel 9 by JolinarJackson

Kapitel 1 by JolinarJackson
Die Letzte der Ersten


"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Jack spürte Kopfschmerz. Rasenden Kopfschmerz und es schien schlimmer zu werden, je wacher er wurde. Was war denn jetzt schon wieder passiert?

Hatten sie sich nicht auf dem Heimweg befunden? Musste denn immer was schief gehen? Er erinnerte sich an die Jaffa und daran, dass sie keine Zeichen auf ihrer Stirn getragen hatten. Zu wem sie wohl gehörten? Es war still um ihn. Er stöhnte leise und führte eine Hand zum Kopf – dorthin wo ihn der Schlagstock getroffen hatte. Seine gesamte linke Gesichtshälfte tat furchtbar weh und er spürte unterhalb des linken Auges getrocknetes Blut. Mühsam öffnete er die Augen. Der Frachtraum eines Transportschiffes erschien vor ihm, leicht verschwommen, aber die Sicht besserte sich allmählich."Daniel? Teal´C? Carter?"Er erhielt keine Antwort auf seine Rufe und fragte sich ängstlich, ob die Jaffa seine Kameraden wohl im scheinbar ewigen Eis zurück gelassen hatten. Dann strich er diesen Gedanken aus dem Kopf. Vielleicht waren sie nur bewusstlos und meldeten sich deshalb nicht. Er richtete sich auf und blickte sich um. Zu beiden Seiten der Tür standen Transportkisten, jeweils zwei übereinander. Jack musste sich erst vollständig mit dem Rücken zur Tür drehen, um Sam zu entdecken. Sie war bewusstlos, schien aber nicht verletzt worden zu sein. Jack kroch zu ihr hinüber."Carter?"Sie antwortete nicht. Er drehte sie vollständig auf den Rücken und schlug ihr leicht gegen die Wangen."Hey, Carter!""Sir?"Jack stieß erleichtert die Luft aus, als Sam die Augen öffnete."Sir.", stellte sie dann fest."Ja. Wer sonst?", fragte Jack.

Er half Sam, sich aufrecht hinzusetzen."Wie fühlen Sie sich? Sind Sie verletzt?", erkundigte er sich besorgt."Nein, Sir. Ich glaube nicht.", meinte Sam und griff automatisch zu ihrer Pistole, die sonst immer um ihr Bein hing."Man hat mich entwaffnet.", berichtete sie dann."Ach, wirklich? Wir sind Gefangene.", erinnerte Jack sie unwillig. Sam nickte zerstreut."Natürlich.", meinte sie."Wo sind die anderen?", fragte Jack.

"Ich habe keine Ahnung. Ich war bei Teal´C als wir Ihre Meldung über Funk erhielten."…

FLASHBACK:

"Carter, alles klar bei Ihnen?", ertönte Jacks Stimme aus dem Funkgerät. Sam wollte gerade nach dem Gerät greifen, als eine Stabwaffensalve knapp neben Teal´C im Boden einschlug."Wir werden angegriffen!", rief Teal´C überflüssigerweise. Sam rannte hinter ihm her auf die nächste Erhebung zu und warf sich mit ihm dahinter, um sich zu verteidigen."Was ist mit dem Colonel?", fragte sie und blickte kurz zurück.

Sie konnte sehen, dass Jack und Daniel mit zwei Angreifern kämpften und wandte sich wieder den beiden Jaffa zu, die versuchten, sie und Teal´C auszuschalten. Sie feuerte einige Schüsse ab, traf aber nicht."Wir können die Stellung hier nicht halten!", meinte sie zu Teal´C und sorgte zeitgleich mit einigen geschickt angelegten Schüssen dafür, dass die Angreifer nicht näher kamen. Teal´C blickte sich um und entdeckte in der Nähe einen größeren Felsen."Dort!", rief er und zeigte Sam den Steinblock."Wir können dort nur von einer Seite aus angegriffen werden! Das gibt uns einen taktischen Vorteil!", erklärte er. Sam nickte."Du zuerst! Ich sorge für Rückendeckung!", rief sie und feuerte erneut auf die beiden Jaffa, die sich Teal´C zuwandten, als der Jaffa aus dem Versteck sprang. Sam gelang es zwar, die beiden Jaffa vor ihr davon abzuhalten, auf Teal´C anzulegen, doch plötzlich wurde der Jaffa von einem Energieentladung getroffen, die hinter Sam abgefeuert worden war. Sam blickte kurz zu Jacks und Daniels Angreifern. Einer von ihnen schlug gerade Jack zu Boden, der andere hatte auf Teal´C gefeuert und trug Daniel auf der Schulter. Sam blickte zu Teal´C. Er taumelte und ging getroffen zu Boden. Dann bewegte er sich nicht mehr."Teal´C!", schrie Sam. Sie fuhr herum und legte auf den Angreifer an, spürte die Entladung einer Zat im Rücken…

GEGENWART:

…"Was dann geschah, weiß ich nicht mehr. Ich verlor das Bewusstsein.", berichtete sie und blickte Jack an, der ihrem Bericht mit besorgtem Ausdruck auf dem Gesicht gefolgt war."Ist er tot?", erkundigte er sich dann."Ich weiß es nicht. Ich konnte ihn nicht untersuchen. Ich wurde vorher getroffen. Ich muss gestehen, dass ich auch gar keine Zeit hatte. Ich war umzingelt.", berichtete Sam und senkte den Blick. Jack blickte betroffen zu Boden."Es tut mir furchtbar Leid, dass ich nicht mehr sagen kann.", meinte sie. Jack lächelte aufmunternd. Es wurde eher eine Grimasse."Der wird es schon schaffen.", meinte er zuversichtlich."Wenn Sie es sagen.", meinte Sam. Die Tür zum Frachtraum glitt auf und Jack und Sam fuhren herum. Jack stand auf. Ein junger Mann betrat den Raum. Er hielt eine Zat-Waffe in der Hand, mit der er auf Sam und Jack anlegte."Bleibt dort!", befahl er. Jack musterte ihn. Er hatte schwarze gelockte, Haare, eine tiefbraune Haut. Die braunen, tief liegenden Augen wirkten beinahe freundlich. Er trug nicht mehr die Jaffa-Uniform, die er beim Angriff getragen hatte. Jack erinnerte sich nicht an ihn. Er musste also einer der beiden Jaffa gewesen sein, die Sam und Teal´C beschossen hatten. Jetzt trug er ein dunkelbraunes Hemd aus Leinen und eine hellbraune Leinehose. Nun blickte er zurück in die Pilotenkanzel und winkte jemandem. Jack konnte auf dem Pilotensitz einen weiteren Jaffa erkennen, außerdem noch einen auf dem ‚Beifahrersitz’."Was können wir denn für euch tun?", fragte Jack nun.

"Das werdet ihr noch früh genug erfahren.", versprach der junge Mann. Ein weiterer Jaffa betrat den Raum. Er trug Daniel. Der Archäologe war bewusstlos."Was habt ihr mit ihm gemacht?", fragte Jack und trat einige Schritte vor, doch der junge Mann, offensichtlich der Anführer der Bande, aktivierte die Zat-Waffe.

"Komm nicht weiter oder ich schieße.", drohte er. Jack hob die Hände auf Kopfhöhe. Der zweite Jaffa legte Daniel auf dem Boden ab und ging wieder. Auch der Anführer wandte sich um und ging hinaus. Die Tür schloss sich. Jack ging mit schnellen Schritten zu Daniel hinüber und neben ihm in die Knie."Danny?"Er antwortete nicht. Sam war nun auch bei ihnen angelangt."Er ist so blass. Hat er Fieber?", erkundigte Jack sich besorgt und Sam legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ja. Es ist nicht sonderlich schlimm. Die Injektion, die ich ihm verpasst habe, wirkt nicht mehr.", erklärte sie. Vorsichtig untersuchte sie eine blutende Wunde auf Daniels Stirn und tastete eine bläulich schillernde Verfärbung neben dem rechten Auge ab."Sie haben alle beide ziemlich was abgekriegt.", meinte sie und griff nun auch nach Jacks Wunde. Er zuckte zusammen."Au! Immer vorsichtig, ja?", beschwerte er sich. Sam zuckte die Schultern."Ist aber nichts Ernstes.", meinte sie."Tja, bei uns haben sie nicht den schnellen Weg gewählt. Sie zogen es vor, uns mit Schlagstöcken niederzuschlagen, anstatt eine Zat zu benutzen.", berichtete Jack und tastete selbst noch einmal nach seiner Wunde."Schlagstöcke?", wiederholte Sam skeptisch."Ja. Ungewöhnlich, finden Sie nicht auch?", wollte Jack wissen. Sam nickte."Sehr sogar.", stimmte sie zu."Ich konnte auch keine Abzeichen auf der Stirn erkennen.", berichtete Jack weiter."Vielleicht gehören sie zu keinem Goa´uld. Vielleicht sind sie frei.", mutmaßte Sam."Tja, dann möchte ich aber zu gerne wissen, was die von uns wollen.", antwortete Jack.

* * *

Teal´C blickte auf. Das Tor war durch den wirbelnden Schnee schemenhaft weit weg zu erkennen. Er raffte sein Zeug zusammen, dass er während de kurzen Pause abgelegt hatte und lief weiter. Der Verband um seine Schulter war inzwischen wieder so gut wie wirkungslos, aber sein Symbiont kümmerte sich um die Wunde. Teal´C nahm an, dass es ihm mit ein bisschen Ruhe und etwas Kel´No´Reem bald wieder besser gehen würde. Mehr Sorgen machte er sich momentan um seine Freunde. Wenn sich das was er glaubte, bewahrheitete, hatten sie ein Problem. Dann würde es nämlich so gut wie unmöglich sein, SG-1 wieder zu finden.

* * *

"Jack? Sam?"Er spürte beinahe umgehend Hände an der Schulter und Sams Hand auf seiner Stirn."Daniel?", fragte sie. Er schlug die Augen auf, blickte an die Decke eines Tel´tak."Was ist passiert?", fragte er.

"Erst mal werden Sie uns sagen wie Sie sich fühlen!", erwiderte Jack mit besorgter Mine. Daniel dachte einige Augenblicke nach, registrierte die Kopfschmerzen, das Stechen in er Lunge und vor allem die Kälte, die immer wieder von Hitzewellen unterbrochen wurde."Fühlte mich schon einmal besser.", versuchte er einen lahmen Witz. Jack lächelte tatsächlich etwas."Das Antibiotikum, das ich Ihnen verabreicht habe, wirkt nicht mehr. Ich nehme an, schon seit mindestens drei Stunden. Deshalb hat sich Ihr Zustand wieder verschlechtert.", erklärte Sam mit fachmännischer Mine und nahm ihr Hand von seiner Stirn."Was ist passiert?", wiederholte Daniel.

Er hatte jetzt keine Geduld, um sich ewige Vorträge über seinen Zustand anzuhören. Er wusste selbst wie er war."Wir wurden gefangen genommen.", erinnerte Sam."Wenn man es so nennen will.", fügte Jack mit düsterer Mine hinzu. Daniel blickte ihn fragend an."Wir befanden uns auf dem Rückweg zum Tor. Alles lief glatt. Plötzlich kamen diese Wahnsinnigen, von denen ich gerne wissen würde, woher die überhaupt von uns wussten und schlugen uns nieder. Ohne ein Wort der Erklärung.", regte der Colonel sich nun auf und lief einige Schritte hin und her wie ein Tiger in einem Käfig."Wie lange war ich bewusstlos?", fragte Daniel.

"Keine Ahnung. Ich hatte kein Zeit, auf die Uhr zu sehen, als der Typ über mich herfiel.", meinte Jack bissig. Er war unzufrieden mit der Lage. Das war zwar nicht weiter verwunderlich, aber wenn Jack diese Unzufriedenheit auch noch offen kundtat und selbst mit bissigen Bemerkungen Richtung Team anfing, machte er sich echte Sorgen. Das wiederum hieß, dass er noch keinen Ausweg gefunden hatte. Und das hieß, dass Jack schon sehr lange nach einem suchte. So einfach war gab er nämlich nicht auf, das wusste Daniel."Wo ist Teal´C?", fragte er.

"Nicht hier. Wir hoffen, dass er sich zum Tor durch schlagen kann. Er ist verletzt.", berichtete Sam. Daniel wurde müde."Sie sollten wirklich versuchen zu schlafen. Ich weiß nicht wie lange wir unterwegs sein werden. Diese Jaffa sind auch nicht gerade fleißig im Weitergeben von Informationen. Trotzdem sollten Sie die Zeit nutzen und so lange schlafen wie nur irgend möglich. Wir wissen nicht was uns erwarten wird.", meinte Sam."Oder wer.", fügte Jack hinzu."Haben sie noch nicht gesagt, zu welchem Systhemlord sie gehören?", erkundigte Daniel sich. Jack schüttelte den Kopf."Sie tragen auch kein Abzeichen.", erklärte er dann. Daniel schloss die Augen. Er war mit einem Mal unglaublich müde. Kaum hatte sich auf die Seite gedreht, schlief er auch schon ein.

* * *

Sam blickte auf die Uhr. Knapp vier Stunden mussten sie nun schon unterwegs sein. Sie fragte sich wie lange die Reise noch andauern würde. Sie lehnte an einer Wand des Tel´tak-Frachtraums und dachte nach. Über ihre Situation, über die Jaffa und vor allem über Jack. Über sein Verhalten, über das was er vor ihr und Teal´C verheimlichte. Dass Daniel es wusste, war Sam klar. Meistens war er derjenige, der am ehesten etwas aus Jack heraus bekam. Zwar musste er den Colonel ziemlich lange dafür nerven, aber Jack war nicht gerade geduldig und irgendwann gab er dann nach und redete. Sam überlegte gerade, ob sie ihn fragen sollte was nicht stimmte, als sie bemerkte, dass er fest schlief. Er lehnte neben ihr an der Wand und schlief, als hätte er das seit Monaten nicht mehr getan. Sam seufzte. Gerne hätte sie ihn jetzt auf seine Probleme angesprochen. Daniel murmelte irgendetwas im Schlaf vor sich hin. Sein Fieber war noch weiter gestiegen und Sam fragte sich langsam, ob sie die Jaffa nicht einfach mal fragen sollte, ob sie ihr einen der Rucksäcke aushändigten, damit sie für Daniel sorgen konnte. Sie schloss die Augen und entspannte ich etwas. Manchmal, wenn sie allein zu Hause war und mitten in der Nacht aufwachte, weil irgendein Alptraum oder eine Erinnerung Jolinars sie aus dem Schlaf getrieben hatten, setzte sie sich einfach aufrecht in den Schneidersitz und versuchte, mit der Tok´ra in ihr ‚Kontakt aufzunehmen’. Ihr war natürlich bewusst, dass das nicht mehr möglich war. Doch sie war neugierig und wenn sie ehrlich sein sollte, hatte sie es oft bereut, nicht noch mehr Zeit mit Jolinar verbracht zu haben. Sie hätte sicher viel lernen können. Sie konzentrierte sich…

…Plötzlich war sie in einer Holzhütte. Sie war allein – fast. Ein junger Mann baute sich vor ihr auf."Warum hast du uns aufgesucht?", fragte er und Sam erkannte ihn plötzlich.

Es war der Anführer der Jaffa, der auch schon mit ihr und Jack gesprochen hatte."Ich hoffte, ihr hättet Neuigkeiten über die Systhemlords für mich.", meinte Jolinar."Neuigkeiten? Wie kommst du darauf, dass ausgerechnet wir mehr wissen könnten als die Tok´ra?", fragte der junge Mann.

"Weil ihr Kresta seid.", antwortete Jolinar und ihr schien es genug Antwort zu sein. Doch Sam verstand kein Wort. Kresta? Was bedeutete das?

Sie konzentrierte sich wieder mehr auf das Gespräch. Der junge Mann lächelte beinahe beeindruckt."Ihr habt uns also tatsächlich gefunden. Damit habt ihr etwas geschafft was Apophis zehn Jahre lang nicht gelang.", meinte er anerkennend."Wir arbeiten effizienter als die Goa´uld.", meinte Jolinar."Was willst du?", fragte der Anführer.

"Informationen.", sagte Jolinar."Worüber?", fragte der Anführer."In letzter Zeit kümmern sich die Systhemlords kaum noch um uns Tok´ra. Ihr seid immer in ihrer Nähe und wisst vielleicht was los ist.", meinte Jolinar. Der Anführer lächelte."Ja. Sie sind auf der Suche. Allen voran Re.", berichtete er bereitwillig."Wonach?", fragte Jolinar.

"Du hast sicher schon von diesem Mythos gehört. Von dieser Überlebenden der Familie mächtiger Goa´uld. Von IHR, die den Mord an ihrer Sippe überlebte – als einzige.", meinte der Anführer und seine Stimme wurde immer leiser."Ja.", antwortete Jolinar."Es scheint fast, als hätten sich die Systhemlords in den Kopf gesetzt, die Letzte der Ersten zu finden."…

…Sam schlug die Augen auf. Mit dem letzten Satz waren so viele Bilder und Gedanken auf sie eingeströmt, dass ihr ganz schlecht geworden war. Aber sie hatte keines der Bilder erkennen können, alles war so verwischt gewesen. Sie atmete tief durch, als hätte sie einen langen Lauf hinter sich gebracht. Die Letzte der Ersten. Was hatte das zu bedeuten?

Und plötzlich wusste sie es. Und sie wusste noch mehr. Sie wusste, dass die Letzte der Ersten nicht die letzte Überlebende eines Goa´uld-Massakers an einer mächtigen Goa´uld-Familie war…Jedenfalls nicht nur.

* * *

Jack schreckte hoch, als sich die Tür zum hinteren Frachtraum öffnete. Der Anführer trat ein und stellte ein Tablett mit drei Bechern Wasser und drei Schalen mit irgendetwas Undefinierbarem ab. Dann wandte er sich ohne ein Wort um und ging wieder."Dankeschön! Guter Zimmerservice.", rief Jack hinter ihm her. Direkt neben ihm schreckte Sam aus einem scheinbar ziemlich leichten Schlaf hoch."Sehen Sie mal! Man hat uns Wasser und…"Er rührte zögernd mit dem Löffel in dem grau-weißen Brei, "…Tapetenkleister gebracht."Angeekelt ließ der den Löffel fallen und wandte sich dem Wasser zu. Zögernd nahm er einen Schluck."Na ja, das geht.", meinte er."Wie geht es Daniel?", fragte er dann.

Sam beendete gerade ihre kurze Musterung des schlafenden Archäologen und setzte sich neben Jack. Müde rieb sie sich die Augen."Das Fieber ist noch etwas gestiegen. Es geht ihm nicht so gut.", meinte sie und gähnte herzhaft, bevor sie mit einer ähnlich angeekelten Mine den ‚Tapetenkleister’ musterte."Was in Gottes Namen ist das?", fragte sie.

"Da wird einem doch klar warum die Jaffa immer so mies drauf sind.", erklärte Jack. Sam lächelte kurz. Zögernd probierte sie den Brei."Und?", fragte Jack."Es schmeckt besser als es aussieht.", meinte Sam und trank einen Schluck Wasser. Dann schien sie plötzlich einen Entschluss zu fassen."Sir? Kann ich Sie mal etwas Privates fragen?", erkundigte sie sich."Kommt ganz drauf an.", meinte Jack und löffelte den Brei in sich hinein."Haben Sie irgendwelche Probleme?", erkundigte Sam sich vorsichtig. Jack hielt inne und blickte sie an."Wie meinen Sie das?", fragte er.

"Na ja…privater Natur.", meinte Sam zögernd und stellte die Schale weg. Nervös musterte sie ihren Colonel nun."Ich…Wie kommen Sie darauf?", fragte Jack zögernd. Es war klar gewesen, dass Sam irgendwann einmal danach fragen würde. Er hatte nur gehofft, dass sie es in einer ruhigeren Situation tat."Sie sind so abwesend in letzter Zeit…mehr noch als sonst. Haben Sie Probleme?", erkundigte Sam sich erneut. Jack gab auf. Er hätte sich jetzt auch auf eine ellenlange Diskussion einlassen können, aber er wusste, dass es keinen Zweck haben würde. Sam war um einiges cleverer in solchen Sachen und irgendwann hätte sie ihn fest genagelt."Erinnern Sie sich an Sarah?", erkundigte er sich also und trank einen Schluck Wasser. Sam überlegte einige Augenblicke, dann hakte sie nach:"Ihre Ex-Frau?"Jack nickte."Sie ist krank.", sagte er. Da war er wieder, dieser eine Satz, der sich während der letzten Wochen in seinem Gedächtnis eingegraben hatte. ‚Ich werde sterben.’ "Was hat sie? Ist schlimm?", erkundigte Sam sich mitfühlend."Sie hat einen Hirntumor.", sagte Jack. ‚Ich werde sterben.’ "Sie wird sterben.", wiederholte den Monolog in seinem Kopf und senkte kurz den Blick. Sam schwieg. Jack blickte wieder auf und konnte regelrecht verfolgen wie Sam langsam begriff was er eben gesagt hatte. Sie selbst hatte Sarah nur flüchtig gesehen, nach der ‚Auferstehung’ Charlies. Doch Jack wusste, dass sie immer mit ihren Teamkameraden fühlte, wenn irgendein Angehöriger gestorben oder krank war. Das war schon bei Sha´res Tod so gewesen oder als Apophis Rya´c mit dem Nish´ta infiziert hatte. Selbst wenn sie es nicht gezeigt hatte. Sie hatte damals mitgelitten."Das tut mir Leid.", sagte sie jetzt dumpf. Jack lächelte hilflos."Ich weiß.", meinte er."Okay.", sagte er dann lauter, um den Gedanken loszuwerden. Er musste jetzt in erster Linie an sein Team denken."Wie kommen wir hier raus?", fragte er.

Sam starrte noch einige Sekunden ins Leere, dann antwortete sie mit brüchiger Stimme:"Gar nicht.""Sam?"Die beiden drehte sich zu Daniel um."Ja. Ich bin da.", sagte der Major und krabbelte neben ihn."Ich wollte nur sicher gehen, dass…Sie es sind.", meinte Daniel leise. Sam griff nach dem letzten Becher und richtete Daniel vorsichtig etwas auf."Hier.", meinte sie und flößte ihm etwas Wasser ein. Daniel schlief wieder ein, bevor Sam den Becher zurück stellen konnte. Die Tür glitt zur Seite und der Anführer trat ein. Er blickte kurz zu den drei Gefangenen und machte sich dann an einer der Transportkisten neben der Tür zu schaffen."Entschuldigung.", sagte Sam und stand auf. Langsam ging sie einige Schritte nach vorne, blieb aber stehen, als der Anführer warnend zur Zat-Waffe griff, die in seinem Gürtel hing."Ich…könnte ich einen unserer Rucksäcke bekommen?", erkundigte Sam sich vorsichtig. Der Anführer blickte sie irritiert an."Wozu?", fragte er schließlich.

Sam machte eine Handbewegung in Jacks und Daniels Richtung und antwortete:"Es befinden sich Medikamente darin, die Daniel helfen könnten, dass Fieber zu senken. Dann kann er wenigstens aufstehen und fühlt sich relativ gut."Der Anführer warf einen Blick auf Daniel und schalte dann wieder Sam an."Woher weiß ich, dass das kein Trick ist?", wollte er wissen.

"Das kannst du nicht wissen. Du musst mir einfach vertrauen.", erklärte Sam. Der Anführer wandte sich zur Tür und ging hinaus. Die Tür glitt wieder vor den Eingang."War wohl nichts.", meinte Jack. Nur einen Moment später öffnete die Tür sich wieder und der Anführer trat mit einem der Rucksäcke ein. Er warf den Rucksack in Sams Richtung und sie fing ihn auf."Danke.", meinte sie und lächelte kurz. Dann kehrte sie zu Daniel und Jack zurück und packte eine kleine weiße Plastikkiste aus. Jack stand auf und blickte den Anführer fragend an."Und…was habt ihr so mit uns vor? Bringt ihr uns zu Zipacna? Apophis? Chronos?", fragte er."Ich weiß noch nicht. Der, der am meisten für euch zahlt, wird euch bekommen.", erklärte der Anführer und warf einen misstrauischen Blick in Sams Richtung."Ihr seid Kopfgeldjäger?", vermutete Jack."Sklavenhändler.", korrigierte der Anführer."Kresta.", sagte Sam plötzlich. Jack drehte sich mit einem fragenden Blick zu ihr um. Sie gab Daniel eine Injektion und packte die leere Ampulle weg."Hä?", machte Jack, um seinen fragenden Blick zu unterstreichen."So nennen wir uns.", bestätigte der Anführer."Ich bin Qorus. Woher weißt du von uns?", fragte er dann.

"Ich war einst Wirtin für eine Tok´ra namens Jolinar. Sie hatte Kontakt zu euch.", erklärte Sam."Jolinar von Malkshur. Ich mochte sie. Sie war clever. Ist von Netu entkommen.", meinte Qorus."Ja, sie war wirklich klug. Aber ich kapiere nicht ganz…ihr dient keinem Goa´uld, aber frei scheint ihr auch nicht zu sein.", meinte Jack ungeduldig."Wir sind frei. So frei wie man sein kann. Die Goa´uld sind abhängig von uns. Von uns bekommen sie die seltensten und besten Sklaven. Tok´ra, Ta´uri, Nox…", erklärte Qorus."Jaffa.", ergänzte Jack."Nein. Wir verkaufen keine Jaffa.", sagte der Sklavenhändler und winkte beinahe angewidert ab."Das wäre Verrat an der eigenen Rasse.", meinte er dann. Er nahm den Rucksack von Sam entgegen."Wie habt ihr uns gefunden?", fragte der Major interessiert.

"Wir waren auf der Suche nach einigen Tok´ra für Chronos. Wir spürten euch wegen eurer Waffen auf. Wir hatten bereits drei Planeten vor diesem angeflogen.", berichtete Qorus."Ihr könnt Naquada aufspüren.", sagte Sam begeistert. Qorus nickte."Wie Aris, Sir. Erinnern Sie sich?", erkundigte Sam sich nach einem fragenden Blick Jacks."Die Stabwaffe und die Zats.", ergänzte Qorus ihre Erklärung. Er lächelte beinahe vergnügt und verließ den kleinen Raum.


weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by JolinarJackson
Kapitel 2

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

...Daniel lenkte seine Schritte auf Jack zu. Erneut ertönte das Knacken."Stop!", rief Jack. Daniel blieb stehen und blickte nach unten. Feine Risse zogen sich unter seinen Füßen dahin. Gerade wollte er Jack anblicken und ihm von seiner Situation berichten, als das Eis wegbrach und er mit einem Aufschrei unter Wasser gedrückt wurde. Wie Nadeln drang das Wasser sofort durch seine Kleidung, schon nach Sekunden konnte er sich kaum noch bewegen. Er tauchte prustend wieder auf und versuchte, nach etwas zu greifen, doch es gelang ihm nicht und er wurde von seinem Gepäck erneut unter Wasser gezogen. Vorher sah er Jack verschwommen auf sich zukommen, aber sein Gehirn hatte keine Möglichkeit, diese Information genauer zu verarbeiten. Er spürte, dass sein Körper nicht mehr auf seine Befehle reagierte und die Luft ging ihm aus. Plötzlich wurde er hart an der Weste gepackt und nach oben gerissen. Er musste husten."Fest halten!", ordnete Jack an und drückte Daniels Hände an den Rand der Einbruchsstelle, doch Daniel registrierte seine Worte nicht. Er fühlte sich zu schwach und ließ sich von Jack über Wasser halten. Das Funkgerät ertönte, jemand rief etwas, aber Daniel wurde allmählich schwarz vor Augen. Sein Rucksack wurde gelöst und schließlich packte Jack ihn unter den Armen und zerrte Daniel auf das Eis. Er verlor das Bewusstsein und alles wurde schwarz...

...Er musste husten und würgen und jemand versuchte noch immer, über das Funkgerät Kontakt aufzunehmen. Daniel fühlte sich am Kragen gepackt und in eine aufrechte Position gezogen. Nur Sekunden später registrierte er, dass es Jack war, der ihn nun an sich drückte und zu wärmen versuchte. Erneut musste Daniel husten und mit einem Mal wurde ihm furchtbar kalt."Sir!"Wieder das Funkgerät. Diesmal reagierte Jack."Carter.""Sir, was ist passiert? Wir hörten Schreie.", berichtete Sam."Daniel ist eingebrochen. Nehmen Sie sich vor Kreuzungen in Acht! Die haben die Vorliebe, sich als kleine, vereiste Seen zu entpuppen.", sagte Jack. Daniel bekam kaum Luft, seine Lunge schien vor Kälte zu gefrieren und plötzlich musste er weinen. Der Schock wirkte nachhaltig und Daniel krallte sich in Jacks Jacke."Ist Daniel okay?", erkundigte Sam sich."Ich weiß noch nicht. Er hat zwar keine Verletzungen davon getragen, aber er ist offenbar ziemlich geschockt und total durch nässt. Wir müssen ihm schnell irgendetwas Warmes besorgen, sonst…"Jack brachte den Satz nicht zu Ende."Und Sie?", wollte Sam wissen."Etwas nass, aber mit dem kleinsten Schrecken davon gekommen."Jack machte eine kurze Pause, bevor er sagte:"Carter, Sie sagten, dass Sie unsere Schreie gehört hätten. Vielleicht finden wir eine Möglichkeit, wieder zusammen zu kommen."Es wurde kurz ruhig."Ja, könnte sein. Teal´C und ich glauben, dass wir die…Zeichen gefunden haben, von denen die Übersetzung sprach. Ähm…Ihre Rufe kamen aus südlicher Richtung, soweit wir das beurteilen können. Da gibt es einen Tunnel, aber Teal´C war schon drin und der ist durch einen unterirdischen Fluss unterbrochen. Keine Überquerungsmöglichkeiten."Es wurde eine ganze Weile ruhig. Daniel versuchte, seine Atmung zu regulieren und ließ Jack nicht los. Er klammerte sich an ihn, nur um zu wissen, dass es noch mal gut gegangen war. Jack nutzte die Zeit, um zu fragen:"Wie geht es Ihnen, Daniel?"

"K…alt.", antwortete der Archäologe. Seine Stimme kam nur zögerlich, er spürte noch immer Tränen hoch kommen."War ein ziemlicher Schock, hm?", fragte Jack leise. Daniel nickte."Beruhigen Sie sich erst Mal.", meinte Jack sanft und bewegte sich etwas...

..."Daniel?"Er schlug die Augen auf. Sam hatte sich über ihn gebeugt."Hey.", grüßte sie nun und legte ihm eine Hand auf die Stirn."Wie fühlen Sie sich?", wollte sie besorgt wissen.

Daniel dachte nach."Gut. Recht gut. Was ist passiert?", fragte er."Sie hatten starkes Fieber. Ich habe Qorus dazu bringen können, mir einen der Rucksäcke auszuhändigen. Ich gab Ihnen von dem Antibiotikum, dass ich Ihnen bereits auf P5S-238 verabreicht hatte. Ihr Fieber ist erst Mal beseitigt. Ich vermute einfach mal, dass auch die anderen Symptome verschwunden sind.", meinte Sam. Daniel dachte nach."Ja.", antwortete er dann."Das hält erst Mal ein paar Stunden. Ich habe die Dosis erhöht.", berichtete Sam und half ihm, sich aufzurichten."Wer ist Qorus?", fragte Daniel verwirrt.

"Unser Gastgeber.", antwortete Jack. Er kam von den Transportkisten aus auf die beiden zu und ließ sich auf die Knie nieder."Die Dinger gehen nicht auf.", berichtete er. Sam nickte."Wer sind diese Leute?", fragte Daniel und versuchte, Ordnung in das Chaos zu bringen, dass in seinen Gedanken herrschte.

"Sklavenhändler. Sie leben auf einem anderen Planeten mit ihren Familien und ziehen aus, um Sklaven für die Goa´uld zu fangen. Belohnen lassen sie sich mit Nahrung, Metallen oder Waffen.", berichtete Sam. Die Tok´ra sprach aus ihr. Solche Informationen stammten meist von Jolinar und Sam bekam meistens einen etwas abwesenden Blick, während sie diese Informationen weiter vermittelte."Wir werden bald ankommen, nehme ich an.", meinte sie dann.

***

Jack lehnte sich an die Wand. Er schloss kurz die Augen und lauschte auf das gleichmäßige Rumoren des Frachtschiff-Antriebes. Es schläferte ihn allmählich ein. Plötzlich wurde es ruhig. Jack öffnete die Augen."Was geht denn jetzt ab?", fragte er.

Eine ruckartige Bewegung ging durch das Transportschiff und Jack rutschte zur Seite. Rufe ertönten von der anderen Seite der Tür aus."Was passiert hier?", fragte er in Sams Richtung.

Sie schüttelte unwissend den Kopf. Dann war es plötzlich vorbei und wieder ruhig. Der Antrieb lief wieder und kein Rucken ging durch das Transportschiff. Erleichtert stießen die SG-1 Mitglieder die Luft aus."Hatte den Anschein, als sei kurz der Antrieb ausgefallen.", antwortete Sam nun verspätet auf Jacks Frage."Was passiert, wenn der Antrieb ausfällt?", fragte der Colonel, obwohl er es sich schon denken konnte.

"Das Tel´tak stürzt ab.", erklärte Sam dennoch."Das wäre weniger erfreulich.", meinte Jack und blickte kurz zu Daniel, der an der Tür stand und offensichtlich versuchte, Worte von der Pilotenkanzel aufzuschnappen."Hören Sie was?", erkundigte Jack sich und trat neben ihn."Nein. Nichts.", meinte Daniel mit beunruhigter Mine. Plötzlich ging ein solcher Ruck durch das Transportschiff, dass alle drei Teammitglieder nach hinten geschmissen wurden und hart auf dem Boden aufkamen."Carter?", fragte Jack mit überschnappender Stimme, als das Schiff sich mit kreischendem Motor nach vorne lehnte und die drei Teammitglieder gegen die Wand gepresst wurden."Wir stürzen ab.", rief Sam."Ja, das kann ich mir gerade so noch denken. Aber warum?", wollte Jack wissen. Sam antwortete nicht. Sie starrte neben sich, schräg nach oben. Jack folgte ihren Blicken."Die Kisten!", rief Sam und sprang nach vorne. Keine Sekunde zu früh wie sich später heraus stellte, denn dort wo sie eben noch gesessen hatte, landete eine Kiste und bohrte eine Delle in den Boden. Sam wurde bereits wieder zurückgeworfen und landete mit einem Schmerzenschrei an den Schnallen des Behälters. Jack sprang auf und lehnte sich an die Wand, dann hechtete er nach vorne und erreichte einen Wandvorsprung weiter oben. Ihm war klar, dass sie einen Aufprall des Schiffes nicht überleben würden, solange sie weiter an die Wand gepresst wurden."Kommen Sie!", rief er und spürte Sams Griff an seinem Fußgelenk. Sie zog sich weiter hoch und umklammerte Jacks Bein."Daniel!", rief sie. Jack konnte nicht sehen was geschah, aber Daniel kam nicht. Im nächsten Moment schlug das Schiff auch schon mit unglaublicher Wucht auf und schlitterte einige hundert Meter weit. Jack klammerte sich an den Wandvorsprung und hielt die Luft an, als könnte ihm das helfen, mehr Kraft zu schöpfen. Plötzlich riss ein großer, grüner Gegenstand die Seitenwand des Transportschiffes auf und Jack und Sam wurden hinaus geschleudert. Sie landeten auf hartem Felsgestein und hörten wie sich das Schiff mit einem kreischenden Geräusch entfernte. Jack überschlug sich mehrmals und blieb schließlich benommen liegen. Bevor er das Bewusstsein verlor, bemerkte er die Stille und dann einen plötzlichen Aufschrei Sams:"Daniel!"Dann wurde es wieder still und nur Sekunden später war ein Krachen und Bersten zu hören, dass irgendwann wieder endete und Jack wurde schwarz vor Augen.

***

"General Hammond?"Teal´C betrat das Büro des Generals und erfasste, dass der Leiter des SGC wohl in einer Akte geblättert hatte. Jetzt blickte auf und schaute Teal´C fragend an."Was kann ich für Sie tun, Teal´C?", verlieh er seinen Gedanken Ausdruck und Teal´C schloss die Tür hinter sich.

"Ich muss Sie sprechen.", erklärte er. Hammond nickte und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch."Was gibt es denn?", wollte er wissen, als der Jaffa sich gesetzt hatte, verschränkte die Arme auf der Schreibtischplatte und lehnte sich vor wie er es immer tat, um zuzuhören.

"Es geht um die Rettung von SG-1. Ich habe intensiv nach gedacht und bin nun sicher, dass unsere Freunde von Kresta gefangen genommen. Diese Gruppe söldnerischer Jaffa bildete sich kurz nach Res Tod. Es sind ehemalige Krieger von ihm darunter, aber auch andere, die mit ihren Familien in die Verbannung geschickt wurden oder aber einfach nicht mehr an die Goa´uld glauben. Gemeinsam mit ihren Frauen und Kindern haben sie sich eine Basis auf einem unbekannten Planeten gesucht und leben dort versteckt. Sie haben Landwirtschaft erlernt und lassen sich von Systemlords für Sklaven bezahlen, die sie in vielen Galaxien fangen. Tok´ra, Nox...und wie es scheint, auch Ta´uri. Sie tauschen gegen Waffen, denn sie haben nur wenige davon und benutzen deshalb meist Schlagstöcke. Aber das gefährlichste ist ihre Technologie. Sie bewegen sich in Gruppen von vier Jägern durch das Weltall, in Tel´taks, die in der Lage sind, besonders schnell zu fliegen und Naquada aufzuspüren.", erklärte Teal´C."Das erklärt warum Sie gefunden wurden.", meinte Hammond. Teal´C nickte."Kennt man den Unterschlupf dieser Kresta nicht?", wollte Hammond wissen."Nein.", antwortete Teal´C."Aber vielleicht können uns die Tok´ra helfen.", warf er dann ein.

***

Er hustete. Ihm war unerträglich heiß und er versuchte, sich zu erinnern was geschehen war. Unglaublich stechende Schmerzen im Kopf hielten ihn davon ab. Neben seinem rechten Auge pochte es unsanft und sein rechter Fuß tat weh. Seine Lunge brannte und er merkte erst jetzt, dass er Rauch einatmete."Ja-"Weiter kam er nicht. Er musste erneut husten. Jemand lag neben ihm, reglos und er spürte kalte Haut an seinem Arm. Wie lange lag er schon so hier?

Mühsam öffnete Daniel die Augen einen Spalt und blickte in die völlig zerstörte Pilotenkanzel des Tel´taks. Qorus lag direkt neben ihm. Er war tot und starrte Daniel ausdruckslos an. Erschrocken fuhr der Archäologe hoch und wollte aufstehen, aber scharfe Schmerzen im Kopf und im Fuß hinderten ihn daran. Er schrie auf und stürzte wieder zu Boden. Erneut musste er husten und er hatte das Gefühl, zu ersticken. Er musste hier raus und versuchte, während er seine letzten Kräfte mobilisierte, sich an die Geschehnisse zu erinnern. Sam hatte ihm eine Hand entegegen gestreckt und Daniel wollte gerade springen, als die Tür hinter ihm aufglitt und er rückwärts in die Pilotenkanzel geschleudert wurde. Das gesamte Tel´tak hatte kurz still gestanden und war dann einen Abhang hinunter gestürzt, etwa sechs Sekunden waren sie gefallen, dann hart aufgeschlagen. Danach hatte Daniel das Bewusstsein verloren. Er spürte wie das Antibiotikum nach ließ und wurde mutloser. Was, wenn Jack und Sam nicht überlebt hatten?

Ohne genug Kraft aufzubringen, sich aus dem brennenden Tel´tak zu retten, schloss Daniel die Augen und verlor das Bewusstsein.

***

Sie blickte auf das brennende Transportschiff hinunter. Angesichts des Feuers unten schnaubte Ihr Pferd unruhig und tänzelte etwas zurück, doch mit einem gekonnten Drücken gegen seine Flanken brachte Sie es wieder zur Ruhe."Sieh dir das, Yeruj!", sagte Sie zu dem weißen Hengst und lehnte sich weiter nach vorne, um direkt neben seinem Ohr sprechen zu können."Sie haben mich gefunden.", flüsterte Sie. Der Hengst schnaubte unruhig und tänzelte wieder angespannt, doch diesmal beruhigte er sich von alleine wieder."Oder sie sind ohne ihre Absicht hier. Was meinst du? Sollten wir nach sehen, ob sie noch am Leben sind, Yeruj?", erkundigte Sie sich. Mit skeptischen und vielleicht auch etwas ängstlichen Blicken musterte Sie das brennende Wrack."Wir sollten Artemis bescheid sagen.", beschloss Sie dann und ritt in den nahen Wald davon.

***

Jack richtete sich erschrocken auf und blickte über die kleine Felsebene, die direkt auf einen Wald hinter dem Colonel folgte. Die Schneise zwischen den Bäumen, die das abstürzende Transportschiff geschlagen hatte, würde noch nach Jahren zu sehen sein. Jack kümmerte sich nicht weiter darum, ignorierte auch die brennenden Schmerzen im linken Bein und die pochenden und stechenden Schmerzen im Rückenbereich und stolperte zu Sam hinüber, die nur wenige Schritte von ihm entfernt am Boden lag. Das Erste was ihm auffiel, war, dass ihr T-Shirt in Brusthöhe etwas dunkel verfärbt war."Carter?", fragte Jack vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken. Sie schlug die Augen auf und blickte verwirrt um sich."Sir.", sagte sie dann und setzte sich auf, registrierte mit einem kleinen Aufschrei einen stechenden Schmerz im Rücken und tastete mit ihrer Hand danach. Blut klebte an ihren Fingern, als sie die Hand zurück zog."Lassen Sie mich mal sehen!", verlangte Jack und ging um sie herum. Dann zog er ihr die Jacke und das T-Shirt hoch und bemerkte beunruhigt eine 2 cm breite Schürfwunde, die sich über ihren gesamten Rücken zog. Wahrscheinlich war sie über den Stein geschlittert. Sam zuckte zusammen, als Jack die Ränder der Wunde vorsichtig berührte."Entschuldigung.", murmelte er."Eine Schürfwunde.", berichtete er dann und registrierte wie Sam in ihren Ausschnitt lugte, um die Wunde im Brustbereich zu mustern. Er drehte sich unwillkürlich weg, wandte seinen Blick zur Plateaukante. Ein weites, bewaldetes und später flaches Tal erstreckte sich zu ihren Füßen."Sir?"Sam blickte ihn an und lächelte zaghaft."Ist nur ein Kratzer. Sind Sie verletzt?", erkundigte sie sich."Nur ein Kratzer.", behauptete Jack und merkte, dass er log. Eine seiner Rippen pochte gefährlich schmerzhaft. Sam nickte."Daniel.", fiel es ihr dann ein. Sie stand auf und lief zu dem Felsvorsprung."Oh, mein Gott.", hörte Jack sie murmeln. Er hätte es sich denken können. Da sich das Schiff nicht mehr hier oben auf dem Plateau befand, musste es gestürzt sein und Sams Gesichtsausdruck verriet, dass es tief gestürzt war. Jack kam näher und spähte neben ihr nach unten. Er schätzte den Waldboden unter ihnen auf etwa sechs Meter Entfernung. Und unten lag das brennende Wrack des Transportschiffes."Oh nein.", murmelte er und schrie plötzlich:"DANIEL!"Sein Ruf verhallte, in der Nähe flogen ein paar Vögel auf."DANIEL!", rief nun auch Sam.

***

"DANIEL!"Er konnte es hören, es weckte ihn aus einer ruhigen Bewusstlosigkeit. Er schwitzte, das Feuer war näher gekommen."DANIEL!"Jetzt hatte Sam gerufen. Sie lebten also beide noch."DANIEL, BITTE ANTWORTEN SIE!""Jack.", flüsterte er kraftlos. Dann drehte er sich auf den Rücken und blickte an die Decke. Er sammelte all seine Kraft und schrie:"JACK!"Ein Hustenanfall quälte ihn, ließ ihn sich wieder auf die Seite drehen und schien gar nicht mehr aufhören zu wollen. Oben war es still geworden."Jack.", flüsterte Daniel schließlich und kroch auf den Eingang zu. Doch bevor er ihn erreichen konnte, verließen ihn die Kräfte und er sank wieder auf dem Boden zusammen.

***

"JACK!""Er lebt.", jubelte Sam und ihr fiel in Stein vom Herzen. Sie blickte Jack an. Auch er lächelte glücklich."Wir müssen zu ihm runter.", meinte er und wollte sich an den Abstieg machen, doch Sam hielt ihn zurück."Wir müssen außen herum gehen. Es ist zu gefährlich ohne Sicherung. Sie könnten abstürzen und dann wären Sie Daniel wirklich keine große Hilfe.", meinte sie. Jack schien das einzusehen und blickte nach rechts und links."Wo gehen wir am besten lang, Carter?", fragte er.

Auch der Major schaute suchend in beide Richtungen und deutete schließlich nach links."Dort. Sehen Sie den kleinen Pfad, der gleich unter den Bäumen beginnt?", hakte sie nach und vermerkte sich im Kopf, dass es hier also anderes Leben geben musste. Ob im positiven oder negativen Sinne, ließ sich sicher noch früh genug fest stellen. Jetzt mussten sie erst einmal zu Daniel. Möglicherweise war er schwer verletzt. Jack nickte und stand auf, dann streckte er Sam eine Hand entgegen. Sie stand auf, registrierte mit einem Verziehen der Mine die Schmerzen im Rücken und lief auf den schattigen Wald zu. Sie begann zu frieren. Bisher hatte sie es nicht bemerkt, aber auf diesem Planeten schien Winter zu sein. Am Himmel erblickte sie eine Sonne, die bereits den Zenit überschritten hatte. Jack übernahm die Führung, als sie in den Wald eintraten. Sam musterte den sanft abfallenden Hang, der weiter unten das Tel´tak gut erkennen ließ. An manchen Stellen war der Pfad sogar noch durch Holztreppen ausgebessert. Seufzend machten die beiden sich auf den Weg. Es wurde Zeit, dass sie nach Hause kamen.

***

Sie hatte den Hügel der Götter – wie die Bewohner dieses Planeten ihn nannten – erreicht. Der Name hatte durchaus Sinn. Hier nahm Sie Kontakt mit den Göttern von Chae auf. Ihre Aufgabe war es, über die Chaener zu wachen und den Göttern alles zu berichten was hier unten vorging. Sie sprang mit einer geschickten Bewegung von Yeruj und band ihn an einen Holzpflock mitten in der kreisrunden Höhle fest. Dann stellte sie sich in die Mitte und aktivierte einen Knopf an einem Armband um ihr Handgelenk. In einem Aufleuchten verschwand Sie. Während das Licht noch erlosch, konnte man am Boden der felsigen Höhle ein Zeichen erkennen. Eine Pyramide mit einer gewellten, waagerechten Linie darüber und einer Sonne, die darauf hinunter schien. An der Wand hinter dem Transporter befand sich noch ein Zeichen. Ein Alpha in einem Oval. Sam hätte diese beiden Zeichen erkannt. Sie gehörten zu Utopia – zu der Welt, die sie vor einiger Zeit aus Versehen besucht hatte, als das Wurmloch mit einem anderen zusammen gestoßen war.


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Kapitel 3 by JolinarJackson
Author's Notes:
Während des Absturzes wurden die Ta´uri nur leicht verletzt, doch die Kresta sind tot. Werden sie endlich nach Hause kommen? Eine Entführung Sams kommt diesen Plänen dazwischen.
Kapitel 3

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

"General Carter.", grüßte Teal´C, als der Tok´ra aus dem Ereignishorizont in den Torraum trat."Hallo, Teal´C! Was gibt es denn?", fragte er neugierig und hielt nach seiner Tochter Ausschau.

Sein Blick verfinsterte sich."Wo ist Sam?" fragte er.

***

Sam fröstelte. Inzwischen waren sie unten angekommen und rannten hinüber zu dem brennenden Wrack des Tel´taks."Daniel!", rief Jack schon auf halbem Wege, doch Sam bezweifelte, dass der Archäologe antworten würde. Sie konnte den Riss in der Flanke des Tel´taks nicht sehen, durch den sie mit Jack hinaus gestürzt war, aber sie sah sehr wohl die hohe Rauchentwicklung, die beim Brand entstand. Das T-Shirt und die Jacke schabten unangenehm auf ihrer Schürfwunde am Rücken, doch Sam ignorierte den Schmerz und rannte mit Jack um das Tel´tak herum. Einige Sekunden lang untersuchte sie die Eingangstüre, die fest verschlossen war. Jack war nicht ganz so geduldig."Ich gehe schon mal hinten rum rein.", meinte er und verschwand nur Momente später nach einem kurzen Zögern im dichten Rauch. Drinnen konnte sie ihn husten und rufen hören. Dann fand Sam den Mechanismus, der die Eingangstüre öffnete. Das erste was ihr entgegenschlug, war dicker Rauch und sie musste husten. Ihre Lunge kratzte und für einige Sekunden fragte sie sich ernsthaft, ob Daniel noch lebte. Dann trat sie ein, hörte nebenbei Jacks Schritte im hinteren Teil des Raumschiffes. Ein paar Schritte weiter in der Pilotenkanzel war der Rauch schon weniger schlimm. Der Hauptteil schien aus dem Kristallbehälter neben der Tür zu dringen. Die bunten Kristalle waren allesamt angeschmolzen oder angekohlt. Direkt daneben lag einer von Qorus Helfern. Sam konnte nicht viel erkennen und sie glaubte, auch ganz froh darüber zu sein."Daniel!", rief Jack und stolperte nach einer ungeschickten Bewegung in die Pilotenkanzel. Das Stolpern war durch den leblosen Körper des zweiten Jaffa-Freundes von Qorus verursacht worden, der quer in der Tür lag, der dritte war in eine Ecke geschleudert worden."Carter! Hier!", rief Jack und Sam stolperte in den weißlichen Rauch hinein. Sie musste kurz husten, erkannte den toten Qorus und Daniel daneben."Lebt er?", erkundigte sie sich schnell."Ja.", antwortete Jack."Bringen Sie ihn raus, Sir! Ich sehe nach unserer Ausrüstung.", erklärte Sam und Jack nahm Daniel vorsichtig hoch. Nur Sekunden später waren sie durch die Eingangstür in die winterliche Welt gestolpert und verschunden. Sam erblickte die Rucksäcke des Teams in der Nähe eines Feuers und eilte darauf zu. Als erste packte sie die Schlafsäcke und warf sie Richtung Tür. Zwei davon fielen sofort nach draußen. Kurze Zeit später hörte sie wie Jack den dritten holte. Sie untersuchte die Rucksäcke, stellte fest, dass die Inhalte der Tornister total hinüber waren – entweder geschmolzen oder bereits verbrannt – und schnappte sich nur noch ihre MP und die Waffe des Colonels, außerdem Qorus Zat und die eines anderen Jaffa, bevor auch sie es nicht mehr länger in dem Wrack aushielt und raus wollte. Ein kurzer Blick in den Transportraum, ließ sie aber noch mal verharren."Carter! Raus da.", hörte sie Jack rufen."Sofort.", antwortete sie und packte drei der Decke, die aus einer der Transportkisten gefallen waren. Die anderen Kisten waren noch immer verschlossen. Sam beschäftigte sich nicht näher damit, sondern stolperte nach draußen und atmete die kalte Luft ein. Sie blickte auf und erkannte Jack am Waldrand. Sie eilte auf ihn zu und ließ die Waffe und die Decke fallen."Die Kocher sind hinüber, auch die Taschenlampen, die Ersatzmagazine konnte ich nicht finden, die Seile waren verbrannt, das Erste-Hilfe-Zeug so extrem zusammengeschmolzen, dass ich nicht weiß, ob es noch in Ordnung ist und die Verbände auch verbrannt oder angekokelt, von den Tütensuppen ist nichts mehr übrig, die Wasserflaschen haben es auch nicht überstanden. Ich habe also nur drei Decken, die Schlafsäcke, Ihre und meine Waffe und zwei Zats raus holen können, Sir.", berichtete sie außer Atem und Jack griff nach einer der Decken."Das ist doch schon mal gar nicht so schlecht.", meinte er und deckte Daniel zu, der zitternd in seinen Armen lag."Er ist bewusstlos und hat Fieber, blass und er hustet ab und zu, vielleicht eine Rauchvergiftung oder so was. Mehr konnte ich bisher nicht fest stellen.", berichtete der Colonel und blickte Sam kurz an. Der Major trat neben ihn und legte Daniel eine Hand auf die Stirn. Sie verzog das Gesicht."Das Erste-Hilfe-Zeug ist hinüber. Ich kann ihm nichts gegen das Fieber geben. Es ist auch noch nicht sonderlich hoch...Vielleicht 38, 5 oder so.", erklärte sie."Sam?"Daniel sprach nur sehr leise und Sam rückte näher heran, um ihn besser verstehen zu können."Ja. Wir sind beide hier. Colonel O´Neill und ich.", bestätigte sie. Daniel öffnete die Augen und starrte Jack ins Gesicht."Hey.", grüßte der Colonel."Haben Sie Schmerzen?", erkundigte Sam sich. Daniel antwortete nicht. Er starrte nur weiterhin nach oben, wirkte furchtbar abwesend."Daniel?", hakte Jack nach. Als immer noch keine Reaktion kam berührte ihn leicht an der Schulter."Kopfschmerzen, ich kann nicht laufen.", antwortete Daniel schließlich und hustete kurz."Gut möglich, dass Sie sich eine Gehirnerschütterung eingefangen haben.", erklärte Sam fachmännisch. Daniel hörte sie schon gar nicht mehr. Er hatte bereits wieder das Bewusstsein verloren. Sam blickte Jack an, einige Sekunden schwiegen sie."Sir, wir müssen so schnell wie möglich zum Tor, wenn es hier eines gibt. Nicht nur wegen Daniel. Wir haben keine Nahrung, kein Wasser. Außerdem sind wir alle verletzt und total erschöpft. Ein paar Stunden Schlaf täten uns gut, aber woher nehmen und nicht stehlen? Das beste, auf das wir hier hoffen können, ist wahrscheinlich eine Höhle und da kann man nun wirklich nicht erholsam schlafen. Noch hinzu kommt, dass es hier Zivilisation gibt und wir wissen nicht mal, ob diese friedlich ist oder nicht.", schilderte Sam ihre Sicht der Dinge. Jack wurde nachdenklich."Ja, aber was machen wir mit Daniel? Er kann nicht laufen.", erinnerte er schließlich."Ja, Sir, das weiß ich. Wir könnten ihm eine Trage bauen.", schlug Sam vor."Ohne Seile?", hakte Jack nach. Sam nickte nachdenklich. Es wurde eine ganze Weile still."Ich kann ihn tragen, aber sobald er aufwacht, muss er alleine laufen.", meinte Jack. Sam nickte."Okay. Wo gehen wir hin?", fragte sie.

"Oben konnte man das Tal ganz gut überblicken. Einer von uns geht da hoch und...überblickt das Tal.", schlug Jack vor. Sam nickte."Ich gehe schnell. Ich bin bald zurück.", versprach sie. Sie richtete sich auf."Packen Sie Daniel warm ein!", empfahl sie und joggte Richtung Pfad davon.

***

Teal´C hatte Jacob von dem berichtet was geschehen war. Seit einer Weile saß der Tok´ra stumm und in Gedanken versunken am Konferenztisch. Hammond war nicht anwesend, hatte Jacob nur kurz begrüßt und sich dann in den Kontrollraum begeben. Nun trat er wieder ein und Jacob blickte auf. Seufzend ließ Hammond sich auf seinen Stammplatz sinken."Ich habe mit dem Pentagon gesprochen. Ich war gezwungen, ihnen von den Vermissten zu berichten. Sie wollen, dass wir auf der Stelle die GDO-Codes sperren.", berichtete er."Was?", fragte Jacob.

"SG-1 brach vor 48 Stunden zu der Mission nach P5S-238 auf. Das Pentagon ist der Meinung, dass es zu spät ist.", berichtete Hammond."Können wir nicht dagegen angehen, George?", ereiferte Jacob sich."Nein. Ich fürchte, uns sind die Hände gebunden.", meinte Hammond."Und was geschieht, wenn sie uns anwählen?", wollte Jacob wissen."Dann wird ihr Code nicht erkannt und die Iris bleibt geschlossen, bis im Torraum genügend Sicherheitskräfte aufmarschiert sind. Dann öffnen wir die Iris.", erklärte Hammond. Jacob nickte beruhigt."Dann haben sie also doch noch die Chance, durchzukommen.", stellte er fest."Korrekt.", antwortete Teal´C."Aber das braucht das Pentagon ja nicht zu erfahren.", meinte Hammond dann lächelnd.

***

Sie betrat die große Halle auf dem riesigen Raumschiff, dass weit entfernt von Chae im Weltraum schwebte. Der lange, schwarze Kimono reichte Ihr bis zu den Knöcheln, sodass man die tief blaue Stoffhose darunter geradeso erkennen konnte. Die Bekleidung an Ihrem Oberkörper – ein weißes Stoffhemd mit langen Ärmeln und darüber ein weiß-blaues kurzes Top – waren nicht mehr zu sehen. Langsam schritt Sie die Halle hinunter und trat durch eine Tür."Artemis?", fragte Sie, bevor Sie vollends eintrat.

***

Daniel stöhnte und hob eine Hand zum Kopf. Ihm war kalt, er spürte Schmerzen in der Lunge, im Kopf und im rechten Fuß und erst jetzt bemerkte er den Brandgeruch in der Luft. Dann erinnerte er sich wieder."Danny?"Er öffnete die Augen. Jack kniete neben ihm."Hey!", grüßte er den Archäologen und hob eine Hand."Hey!", antwortete Daniel leise und hustete."Geht es?", erkundigte Jack sich. Daniel nickte."Wird schon.", antwortete er."Wo ist Sam?", wollte er dann wissen.

"Sie sucht nach dem Tor. Sie ist bald zurück.", versprach Jack. Daniel nickte langsam. Er schloss die Augen wieder und schlief ein.

***

Sam hatte das Plateau erreicht und blickte aufmerksam um sich. Unten konnte sie das Wrack des Tel´taks sehen und nah am Waldrand Jack und Daniel. Die weite Ebene hinter dem Wald war leer, aber direkt hinter dem Waldrand bei der Ebene glaubte Sam, einige Rauchfahnen sehen zu können und mitten im Wald ebenfalls eine einzelnen Rauchsäule. Also Zivilisation. Aber wo war das verdammte Tor? Sie schaute aufmerksam noch einmal durch die Gegend und erkannte schließlich ziemlich weit weg eine Waldlichtung mit einem kleinen Hügel, auf dem etwas stand, dass dem Tor zumindest ähnlich sah. Als sie auch noch das DHD davor erblickte, jubelte sie innerlich. Dem Weg nach Hause stand nichts mehr im Wege."Bist du ein Engel?"Erschrocken fuhr Sam herum. Ihr Herz schlug will und ihre MP richtete sie nun auf die Person, die sie angesprochen hatte. Es war ein kleines Mädchen von höchstens 10 Jahren. Verwundert ließ Sam die Waffe sinken. Am Zügel hielt das kleine, braunhaarige Mädchen ein großes, schwarzes Pferd. Ihre Haare gingen ihr bis zu den Schulterblättern, wurden auf dem Kopf aber von einer Fellmütze bedeckt. Die Felljacke, die sie trug, musste früher einmal irgendeinem großen Tier gehört haben und die Lederschuhe sahen aus, als seien sie gefüttert. Die braunen Augen blickten neugierig."Hallo.", grüßte Sam."Hallo. Bist du ein Engel?", wollte das Mädchen erneut wissen. Sam lachte nun."Nein. Ich bin keine Engel. Wie kommst du darauf?", fragte sie.

"Du bist so schön.", sagte das Mädchen. Sam lächelte geschmeichelt und ging in die Hocke."Gibt es denn bei euch niemanden, der so aussieht wie ich?", wollte sie wissen."Nein. Deine Haare sind hell und deine Augen sind es auch. So jemanden kenne ich nicht. Nicht einmal die Herrin hat so eine Haar- und Augenfarbe wie du. Du musst also ein Engel sein.", schloss das Mädchen."Wie heißt du?", wollte Sam wissen.

"Ze´taj. Und wie heißt du?", wollte das Mädchen wissen."Ich bin Sam.", stellte der Major sich vor und streckte die Hand aus. Ehrfurchtsvoll berührte das Mädchen sie flüchtig."Was tust du so alleine hier?", fragte Sam.

"Ich reite.", sagte die Kleine."Oh...", machte Sam."Natürlich.", antwortete sie dann."Kommst du von den Göttern? Willst du uns etwas mitteilen?", fragte Ze´taj."Nein. Ich bin kein Engel. Ich bin ein Mensch, aber ich komme nicht von hier. Deshalb sehe ich so aus.", erklärte Sam."Engel sind Boten der Götter.", sagte Ze´taj."Mag sein, aber ich bin kein Engel. Tut mir wirklich leid.", meinte Sam und legte dem Mädchen beide Hände auf die Schultern."Bist du eine Goa´uld?", wollte das Ze´taj wissen. Sam stockte der Atem."Ich bin...Nein. Ich bin keine eurer Götter.", sagte sie."Das meinte ich nicht. Ich fragte, ob du eine Goa´uld bist. Die Goa´uld beherrschen uns nicht.", erklärte Ze´taj."Nein? Wer tut es dann?", fragte Sam.

"Die Götter und die Herrin.", sagte Ze´taj."Die Herrin?", hakte Sam nach."Die Letzte der Ersten.", präzisierte Ze´taj."Ze´taj!"Sam hob ihre Waffe. Eine junge Frau kam aus dem Wald gestürmt. Sie rannte auf das Mädchen zu und riss sie von Sam weg."Ze´taj.", murmelte sie. Kurz nach ihr kamen drei Männer aus dem Wald, bewaffnet mit Gewehren."Geh von dem Mädchen weg, Goa´uld!", riefen sie."Ich bin keine Goa´uld. Ich bin ein Mensch.", schwor Sam."Du kamst mit dem Schiff vom Himmel. Du bist Goa´uld.", sagte einer der Männer. Die Mutter von Ze´taj setzte die Kleine aus das Pferd und führte sie zu den Männern. Einer von ihnen nahm das Mädchen glücklich in den Arm. Sam hob die Hände."Ich tue euch nichts.", schwor sie. Sie sprach absichtlich lauter und hoffte, Jack würde sie hören können. Ihre Stimme hallte wider. Einer der Männer ging auf sie zu, riss ihr die Waffe aus der Hand und stieß sie vorwärts."Du hättest nicht zurück kommen sollen, Goa´uld. Niemand aus eurem Volk hätte zurück kommen sollen.", sagte er und stellte sich hinter sie. Einen Moment später spürte sie einen harten Gegenstand am Kopf und verlor das Bewusstsein. Das Letzte was sie hörte, war:"Aber sie ist ein Engel."

***

"Ich tue euch nichts.", sagte Sam laut. Es hallte wider. Besorgt blickte Jack nach oben, dann kurz zu dem schlafenden Daniel hinunter. Vorsichtig nahm er den Schlafsack, in den er Daniel gewickelt hatte und zog ihn in die Schatten der Bäume. Schnell klaubte er auch noch das restliche Zeug zusammen und wartete. Nichts war mehr zu hören. Dafür zu sehen. Ein Pferd mit einem kleinen Mädchen darauf, eine junge Frau und drei Männer kamen wenig später den Hang hinunter, den Jack und Sam benutzt hatten, um das Transportschiff zu erreichen. Einer der Männer trug Sam über der Schulter. Sie war offensichtlich bewusstlos."Verdammt.", fluchte Jack. Er beobachtete die Prozession und dachte fieberhaft nach. Er hätte die Leute verfolgen können, aber was tat er in der Zeit mit Daniel? Die Worte der Menschen hallten leise in dem verlassenden Waldstück wieder und Jack konnte ‚Stadt’ heraus hören. Die Richtung, die die Menschen einschlugen war geradeaus weiter durch den Wald und Jack hoffte einfach, dass sie auch bei dieser Richtung blieben. Dann war der Zug verschwunden."Daniel."Jack rüttelte ihn sanft an der Schulter. Daniel schlug mühsam die Augen auf."Können Sie laufen?", erkundigte der Colonel sich. Daniel schüttelte den Kopf und erklärte:"Mein Fuß."Jack seufzte."Ich seh mir das mal an."

***

Sam erwachte und schlug die Augen auf. Unter ihr zog der Erdboden dahin und sie erkannte kleine weiße Flecken darauf, die aussahen wie...Schnee! Innerlich stöhnte sie genervt auf. Schon wieder Schnee. Ihr Träger hielt ihr Beine gepackt, sodass Sams Rücken wenigstens nicht sehr wehtat, aber allmählich merkte sie die Wunde doch. Die Leute hielten sie für eine Goa´uld, weil sie mit dem Tel´tak abstürzt war? War das ihr Ernst? Wie konnte man nur so eingeschränkt denken?

Sam schob die Schuld auf eine frühere Goa´uld-Diktatur, dachte noch kurz über die ‚Götter’ nach und beschloss dann, einfach abzuwarten. Vom unter ihr dahingleitenden Waldboden wurde ihr allmählich übel und so schloss sie die Augen und dachte an Jack, Daniel und Teal´C. Wenn sie sich nicht täuschte, würde Daniel bald ziemlich hohes Fieber haben und Jack schien auch schwerer verletzt zu sein, als er zugab. Aber nicht so schwer, dass es ihm wirklich schaden könnte. Und ob Teal´C es zum Tor geschafft hatte? Sam gab auch diese trübsinnigen Gedanken auf und versuchte, sich auszuruhen.

***

Teal´C blickte auf den Monitor des Computers hinunter."Ich bin bereit, den SG-1 Code zu sperren.", teilte der Techniker mit. Hammond nickte."Tun Sie’s!", befahl er. Der Techniker drückte die Eingabetaste und auf dem Bildschirm erschien ein weiteres Fenster, in dem stand: SG-1 Code – Suspended.

***

Daniel lehnte gegen dem Baum und versuchte, sich den Schuh wieder anzuziehen. Jack hatte festgestellt, dass der Knöchel nur verstaucht war und behauptete steif und fest, dass sich der Schmerz geben würde, wenn Daniel nur lange genug lief. Jack blickte auf."Sollten wir Carters Schlafsack mitnehmen, Daniel?", fragte er. Daniel zuckte die Schultern. Er fühlte sich nicht gut und hatte Kopfschmerzen. Außerdem fror er furchtbar. Da half die Air-Force-Jacke auch nicht viel weiter. Die Kälte schien auch eher von innen zu kommen."Wir sind heute aber ganz und gar nicht gesprächig.", stellte Jack leise fest."Mir geht es nicht gut.", verteidigte Daniel sich und schnürte den Schuh so locker wie möglich zu."Ich weiß, aber so schlimm ist das Fieber doch noch gar nicht. Stellen Sie sich nicht so an, Daniel! Ich will nach Hause.", meinte Jack."Ich doch auch.", murmelte Daniel und stand auf. Er verzog kurz das Gesicht und humpelte dann auf Jack zu, um neben ihm in die Knie zu gehen. Jack reichte ihm seinen Schlafsack und Daniel hängte ihn um seine Schulter. Die Decke hatte Jack auch noch irgendwie darin verpackt und so schien das Ding schwerer zu sein, als es normalerweise schon war. Da Zat hängte Daniel sich in den Gürtel. Jack nahm die anderen beiden Schlafsäcke und seine MP mit der Zat. Die andere MP war bei Sam gewesen. Jack legte Daniel eine Hand auf die Stirn."Ist wirklich noch nicht hoch.", bestätigte er seine vorherige Vermutung."So fühle ich mich aber nicht.", erwiderte Daniel."Sie sind nur müde. Wie wir alle.", meinte Jack und diesmal sagte er es weder in genervtem, noch in bösem Ton. Eher beruhigend."Wir kriegen das schon hin. Wir schnappen uns Carter und sind in vielleicht 30 Stunden weg von hier, wenn wir Nachts rasten.", schätzte er."Wo ist das Tor?", fragte Daniel.

"Das weiß nur Carter. Aber weit weg ist es, glaube ich nicht.", antwortete Jack."Was macht Sie so sicher?", fragte Daniel."Mein Optimismus.", antwortete Jack lächelnd und stand auf.

***

Eine Stunde später waren sie ein ganzes Stück weiter gekommen und Jack war sehr zufrieden mit ihren Fortschritten. Er hielt an und beschloss, sich und Daniel eine kleine Pause zu gönnen. Keuchend ging der Archäologe neben ihm und die Knie und hielt sich den Kopf."Alles klar?", fragte Jack besorgt."Geht schon.", antwortete Daniel."Sicher?", hakte Jack nach. Daniel sah ziemlich blass aus und ziemlich erschöpft noch dazu."Sicher.", echote der Archäologe als Antwort."Durchhalten, ja?", sagte Jack und legte ihm eine Hand auf die Schulter."Ja.", antwortete Daniel."Wollen wir weiter oder brauchen Sie eine Pause, Daniel?", wollte Jack dann wissen."Ich will eine Pause. Es ist auch gleich dunkel.", sagte der Archäologe und blickte durch den dämmernden Wald."Stimmt. Wir suchen noch etwa eine Stunde nach einem Unterschlupf, okay, Daniel? Hier draußen zu übernachten ist nicht ratsam.", sagte Jack und zog Daniel auf die Beine. Erleichtert stellte er fest, dass das Fieber nicht gestiegen war. Doch kaum stand Daniel, brach er wieder zusammen und in die Knie. Mit den Händen stützte er sich ebenfalls ab."Daniel? Was ist los?", wollte Jack besorgt wissen und ging neben ihm in die Hocke.

"Schwindelig. Nur kurz.", versicherte der Archäologe und lächelte nervös. Jack lächelte nicht zurück."Sie bleiben hier. Ich suche nach einem Unterschlupf. Höchstens eine Stunde, also nicht weglaufen oder so einen Unsinn veranstalten.", meinte er nur. Daniel nickte und lehnte sich gegen einen Baum."Gut.", meinte er. Jack stand auf, legte beide Schlafsäcke ab und lief mit seiner MP und der Zat in die Dämmerung davon. Er hoffte inständig, dass niemand durch Zufall auf Daniel stoßen und ihn mitnehmen würde wie es bei Sam der Fall gewesen war.

***

Sie beobachtete wie der ältere Mann ging und der Jüngere - an einen Baum gelehnt - zurück blieb. Ihr war dieses Verhalten rätselhaft, doch Sie kümmerte sich nicht weiter darum, sondern schlich leise näher. Artemis hatte Sie empfangen und Sie hatte ihr alles erzählt: Dass ein Goa´uld-Schiff abgestürzt war, dass es vielleicht sogar Überlebende gab. Artemis hatte daraufhin zur Vorsicht gemahnt, Ihr aber befohlen, näher zu erforschen wer – wenn überhaupt - überlebt hätte. Die vier Jaffa im Schiff waren eindeutig tot gewesen, aber die beiden Männer hatte Sie den ganzen Tag nicht aus den Augen gelassen. Sie hatte ihre Entscheidung verfolgt, aufzubrechen und eine gewisse Carter zu retten, Sie hatte den Aufbruch gesehen und war ihnen gefolgt nachdem Sie sich vom Tod der Jaffa überzeugt hatte. Die letzten Sätze hatte der Ältere sehr leise und beruhigend gesprochen, sodass Sie sie nicht verstanden hatte. Dass der Jüngere in keinem guten Zustand war, war Ihr bereits aufgefallen. Als Sie hinter einem Baum in der Nähe anhielt und den Jüngeren beobachtete, bemerkte Sie, dass er wohl eingeschlafen war. Vorsichtig schlich Sie noch näher. Neben ihm angekommen betrachtete Sie ihn genau. Seine Kleidung ähnelte nicht der eines Goa´uld. Vorsichtig ging Sie neben ihm in die Knie. Er wachte davon nicht auf. Sie beobachtete ihn und Ihr Blick wurde von der Zat in seiner Hand angezogen. Vorsichtig streckte Sie die Hand danach aus und berührte die Waffe. So etwas hatte Sie noch nie gesehen, obwohl Sie glaubte, sie kennen zu müssen. Aus Ihrer Vergangenheit. Sie strich über den Griff und bemerkte den kleinen Schalter, der die Waffe wohl aktivierte. Plötzlich packte er nach Ihrem Handgelenk und hielt Sie fest. Sie schrie kurz auf und wollte weglaufen, doch er hielt Sie fest, stand hastig auf und zwang Sie, stehen zu bleiben."Schon okay, ich tu dir nichts.", versprach er. Inzwischen war es schon recht dunkel geworden und Sie blicke sich nach einem geeigneten Versteck um."Ruhig.", sagte er. Sie streckte in Panik Ihre freie Hand aus, ein Licht leuchtete kurz auf und er wurde von Ihr geschleudert, landete drei Meter entfernt auf dem Waldboden. Sie starrte auf das Handmodul, dass sich um Ihr Handgelenk schmiegte und dann auf ihn. Hatte Sie ihn umgebracht? Erschrocken näherte Sie sich ihm wieder. Sie konnte ihn nicht erkennen, es war zu dunkel."Daniel?!"Sie blickte kurz in die Richtung, aus der der Ruf kam. Der Ältere rannte durch das Unterholz."Hey!", rief er, als er Sie erblickte. Sie fuhr herum und pfiff kurz und laut durch die Zähne. Der Ältere richtete seine Waffe auf Sie, schien sich aber nicht im Klaren darüber zu sein, ob er feuern sollte. Sein Blick schweifte zu dem Jüngeren – Daniel – und Sie blickte auch kurz dorthin. Er regte sich nicht."Wer bist du?", fragte der Ältere.

In diesem Moment zeigte Ihr Pfiff Reaktion und Yeruj kam durch den Wald galoppiert. Sie hielt sich an seinem Sattel fest und schwang sich nach oben."Hier geblieben!", rief der Ältere und wollte auf Sie zu rennen, doch Sie stieß Yeruj die Fersen in die Seite und der Hengst stieg wiehernd auf. Der Ältere wich zurück, um nicht von den Hufen getroffen zu werden und fiel schließlich zu Boden. Sie zwang Yeruj mit einem Reißen an den Zügeln herum und galoppierte in rascher Flucht davon."Wer bist du?!", rief er Ihr hinterher.


weiter: Kapitel 4
Kapitel 4 by JolinarJackson
Author's Notes:
Jack kämpft sich auf der Suche nach Sam mit Daniel durch die Kälte. Dann beginnt es auch noch zu schneien und als Jack schon glaubt, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann, muss er fest stellen, dass er sich getäuscht hat. Daniels Fieber steigt beträchtlich und die Zeit rennt Jack davon...
Kapitel 4

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

"Daniel."Jack stand auf und eilte zu seinem Kollegen. Entfernt hörte er die Hufe des Pferdes auf dem harten Waldboden. Jack berührte Daniel vorsichtig an der Schulter. E reagierte und schlug die Augen auf."Ach du..."Mehr brachte er nicht heraus."Was ist passiert?", fragte Jack.

"Sie hat mit einem Handmodul..."Daniel schüttelte den Kopf und schloss die Augen erschöpft wieder."Ich habe sie erschreckt. Sie hat sich nur gewehrt.", erklärte er dann."Handmodul? Ist sie eine Goa´uld?", wollte Jack wissen."Keine Ahnung. Sie sprach nicht.", antwortete Daniel und versuchte, sich aufzurichten. Jack half ihm und zog ihn auf die Beine."Wow. Mir ist schwindelig.", meinte Daniel und schloss die Augen. Jack fasste ihn vorsichtshalber an der Schulter."Ich habe eine Höhle gefunden. Nur ein paar Minuten von hier. Bis dahin werden Sie doch noch laufen können, oder?", fragte er. Er war sich bei weitem nicht so sicher."Ja...wird schon gehen.", meinte Daniel."Gut.", meinte Jack. Er nahm wieder die beiden Schlafsäcke an sich und hängte sie sich um die Schulter. Er verzog kurz das Gesicht, als seine Rippe protestierte. Außerdem nahm er sich vor, Daniel mal nach seinem Rücken sehen zu lassen, als er dort ein Brennen wahr nahm. Daniel raffte ebenfalls sein Zeug zusammen."Ich hätte nur zu gern gewusst wer sie ist.", meinte der Archäologe."Ein Mädchen.", sagte Jack lakonisch."Das glaube ich nicht. Sie konnte ein Handmodul benutzen. Dafür braucht sie Naquada im Blut.", erklärte Daniel. Jack stimmte ihm innerlich zu. Sie war seltsam gewesen, sehr seltsam sogar...Und sie schien regelrecht erschrocken darüber, dass sie Daniel verletzt hatte.

***

Sam seufzte. Seit einer Stunde saß sie in diesem Raum mit nur einem Fenster auf einer Pritsche und starrte die Wand an. Was die Männer von ihr wollten, hatten diese nicht geäußert, aber Sam war sich sicher, dass es nichts Gutes wahr. Die Nacht brach herein und allmählich wurde es kalt. Sam wusste, dass sie noch nicht würde schlafen können. Also setzte sie sich in den Schneidersitz und versuchte, mehr über die Letzte der Ersten herauszufinden...

..." Es scheint fast, als hätten sich die Systemlords in den Kopf gesetzt, die Letzte der Ersten zu finden."Jolinar starrte Qorus ungläubig an."Was wollen sie von ihr?", fragte sie.

"Kannst du dir das nicht denken? Sie ist eine Legende. Du weißt, dass sie über Mächte verfügen soll.", erinnerte Qorus."Ich habe eine alte Übersetzung von Chae gelesen, ja. Aber das ist kein Grund. Hört sich an, als benutze das Mädchen gewöhnliche Goa´uld-Technologie.", meinte Jolinar."Ja, aber du kennst die Goa´uld. Und vielleicht ist an den Gerüchten doch was dran, die man so in Yus Hofstaat hört.", meinte Qorus geheimnisvoll."Gerüchte?", wiederholte Jolinar."Ja. Laut dieser Gerüchte soll das Mädchen nicht die leibliche Tochter der beiden Goa´uld gewesen sein. Eigentlich soll sie menschlicher Abstammung sein.", behauptete Qorus."Warum kann sie dann die Waffen der Goa´uld benutzen?", fragte Jolinar.

"Das weiß niemand. Manche behaupten, sie sei eine Magierin – das bezweifle ich. So etwas wie Magie existiert nicht. Wieder andere sagen, sie sei Ergebnis eines Experimentes, das mit gewöhnlichen Menschen durch geführt wurde – darauf gibt es keine Hinweise.", berichtete Qorus."Wer ist sie dann?", fragte Jolinar.

Qorus kam ganz dicht an sie heran."Wenn du mich fragst, Jolinar von den Tok´ra, dann ist sie eine Tochter der Götter – und ich meine nicht die Goa´uld - die sich vergessen hat. Nachdem ihre ‚Eltern’ starben, floh sie in Verzweiflung und Hast und wurde seitdem nicht mehr gesehen."Jolinar schwieg kurz."Ich werde sie trotzdem finden.", behauptete sie dann...

...Sams Konzentration ließ nach und sie befand sich wieder in der kleinen Zelle. Die Holzwände schienen näher gerückt zu sein. Sam lehnte sich zurück. Ihr wurde kalt, also legte sich hin und versuchte wenigstens, einzuschlafen.

***

"Sie scheinen sich eine oder zwei Rippen geprellt zu haben. Außerdem eine Schürfwunde und ein Schnitt. Aber nichts ernstes. Das kriegt Janet in den Griff.", sagte Daniel zuversichtlich und beendete seine Musterung an Jacks Rücken."Sind Sie sonst noch irgendwo verletzt?", erkundigte der Colonel sich und zog sich wieder die Jacke über."Nein. Nur Kopfschmerzen und mein Fuß halt.", meinte der Archäologe und kroch in seinen Schlafsack. Jack tat es ihm nach. Daniel schloss müde die Augen und legte einen Arm unter seinen Kopf. Ihm war schlecht und er bemerkte ein leichtes Schwindelgefühl, wann immer er die Augen öffnete, dass sich erst nach Minuten gab. In der Höhle war es mittlerweile fast dunkel. Der Mond schien ziemlich hell, deshalb konnte man noch Konturen erkennen. Jack atmete ruhig. Offenbar war er schon eingeschlafen. Daniel wurde kalt. Er ignorierte es und versuchte, einzuschlafen, aber es gelang ihm nicht. So drehte er sich letztlich auf den Rücken und starrte die Decke an. Jack drehte sich im Schlaf um und murmelte kurz etwas vor sich hin, dann war es wieder ruhig. Schließlich setzte Daniel sich auf und stolperte zum Höhleneingang wo er sich – in eine der Decken gewickelt – nieder ließ und den stillen Wald betrachtete. Und er wusste nicht, ob es bereits seinem Traum angehörte oder nicht, aber in den Schatten der Bäume glaubte er, ein weißes Pferd zu sehen. Und daneben ein Mädchen in dunkler Hose und hellem Hemd, über das ein weiteres dunkles Kleidungsstück gezogen war. Er beobachtete sie...Und sie beobachtete ihn.

***

Sie beobachtete den Jüngeren schon eine ganze Weile. Doch jetzt schien er eingeschlafen zu sein. Einen Moment lang überlegte Sie, ob Sie näher schleichen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Die beiden waren vielleicht gefährlich. Aber sie waren keine Goa´uld – das konnte Sie mit ziemlicher Sicherheit sagen. Und deshalb waren sie sicher nicht hier, um Sie zu jagen...

***

Jack schlug die Augen auf. Die Wintersonne strahlte in die kleine Höhle und es war merklich kühler geworden. Gähnend drehte der Colonel sich auf die Seite und richtete seinen Blick auf Daniel...Doch Daniel war nicht da. Der Schlafsack war leer. Alarmiert richtete Jack sich auf. Nur ein paar Schritte von ihm entfernt lag Daniel am Boden der Höhle und zitterte am ganzen Leib. Jack kämpfte sich aus seinem Schlafsack und ging neben Daniel in die Knie, bevor er ihn auf den Rücken drehte. Trübe blickte der Archäologe ihn an und schien gleichzeitig durch ihn hindurch zu sehen. Jack blickte flüchtig nach draußen. Es hatte geschneit in dieser Nacht und der Waldboden war mit einer weißen Schicht bedeckt. Wenn Daniel die ganze Nacht ohne Schlafsack hier gelegen hatte, musste er sich völlig unterkühlt haben."Jack?"Er blickte hinunter. Daniel schaute ihn fragend an."Ja.", antwortete der Colonel und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Wie er erwartet hatte, glühte Daniel regelrecht."Warum sind Sie aufgestanden?", fragte Jack und griff nach einer Decke in der Nähe, um Daniel damit zu wärmen.

"Ich ko-konnte nicht schla-schlafen.", stotterte Daniel. Er fror sichtlich."Verdammt, Daniel..."Jack sprach nicht weiter. Schelte war etwas was Daniel jetzt am wenigsten brauchte. Er fasste Daniels Hand und bemerkte, dass diese zwar eiskalt war, aber verschwitzt und so wickelte er den Archäologen schließlich in die Decke und nahm ihn hoch. Seine Rippen protestierten und Jack beeilte sich, bei Daniels Schlafsack anzukommen. Als er den Archäologen darin untergebracht hatte, wickelte er sich selbst in den seinen und blickte Daniel an."Sie war da le-letzte...Nacht.", berichtete Daniel und Jack horchte auf."Wer?", fragte er.

"Das Mädchen. Sie be-beobachtete uns.", berichtete Daniel. Jack glaubte ihm nicht so recht. Einerseits war es durchaus möglich, doch andererseits hatte Daniel hohes Fieber."Sie sollten ein wenig schlafen. Wir brechen in zwei Stunden auf. Wir müssen noch Carter holen.", erklärte Jack. Daniel ignorierte ihn."Ich bin eingeschlafen und als ich wie-wieder...wach wu-wurde, war sie immer noch da und ich wo-wollte Ihnen be-bescheid sagen, a-aber dann-""Daniel! Halten Sie die Klappe und schlafen Sie endlich! Sie haben Fieber. Wahrscheinlich haben Sie bloß geträumt.", äußerte Jack seine Vermutung."A-Aber Jack...sie-""Was? Sie war wirklich da?", vermutete Jack. Daniel nickte kraftlos."Ihr Fieber hat Ihnen einen Streich gespielt.", behauptete Jack. Er hoffte inständig, dass es so war. Das Mädchen begann ihm unheimlich zu werden."Wir brechen in zwei Stunden auf. Bitte, machen Sie es mir nicht so schwer, Daniel! Ich möchte, dass Sie schlafen. Sie haben bereits so lange durch gehalten, sorgen Sie dafür, dass es so bleibt!", sagte er dann sanft. Daniel schloss nach einer Weile die Augen. Ob er nun nachgegeben hatte oder ob die Müdigkeit ihn übermannt hatte, wusste Jack nicht. Er war nur froh, dass Daniel endlich schlief.

***

Daniel schlug als Erster von beiden wieder die Augen auf. Er fror noch immer, der Kopfschmerz war sogar noch stärker geworden und er musste husten. Das weckte Jack auf, der alarmiert um sich blickte, bevor er erkannte, dass kein Angriff bevorstand. Offensichtlich hatte er schlecht geträumt."Hey. Gut geschlafen?", wollte er wissen. Daniel schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte er nur oberflächlich geschlafen. Er fühlte sich immer noch erschöpft und hatte das Gefühl, keinen Schritt laufen zu können."Wir gehen weiter.", verkündete Jack und er half Daniel aus dem Schlafsack."Können Sie denn wenigsten zwei oder drei Stunden laufen?", wollte er dann wissen. Daniel bekämpfte den Schwindel, indem er den Blick starr auf Jack richtete und antwortete leise:"Wird schon gehen.""Das sagen Sie schon die ganze Zeit. Können Sie mal Klartext reden?", fragte Jack entnervt. Hätte Daniel sich nicht so schlecht gefühlt, hätte er eine schnippische Antwort gegeben, doch jetzt schwieg er wieder und fragte sich was er angestellt hatte, dass Jack so wütend auf ihn war. Er wurde verzweifelt. Wenn es ihm schlecht ging, war sein Selbstbewusstsein um einiges kleiner, aus welchem Grunde auch immer. Wie lange versuchten sie nun schon nach Hause zu kommen?

Er blickte auf die Datumsanzeige seiner Uhr, doch die war schon vor einiger Zeit stehen geblieben. Wasser hatte sich darin gesammelt."Welchen haben wir heute, Jack?"

Er blickte den Colonel schüchtern an und hoffte, dass dieser ihn nicht wieder verbal angriff. Doch nichts geschah. Er blickte auf seine Uhr und antwortete:"Meine ist hinüber. Wir müssten den...16. haben. So was in der Richtung. Warum?"

Daniel blickte zu Boden."Dann sind wir schon fast drei Tage von zu Hause weg. Werden die die Codes sperren?", fragte er. Jack schien es inzwischen schon wieder leid zu tun, dass er Daniel so angefahren hatte, denn er setzte eine zuversichtliche Miene auf."Wahrscheinlich, aber sie werden uns trotzdem nicht aufgeben.", versprach er. Eine Weile sagte niemand etwas und niemand bewegte sich."Was, wenn wir Sam nicht finden, Jack?", fragte Daniel schließlich.

Jack stockte hörbar der Atem und er zögerte eine Weile, dann sagte er:"Wir lassen niemanden zurück.""Und wenn sie tot ist?", hakte Daniel nach."Jetzt hören Sie doch endlich mit dieser Schwarz-Malerei auf, Daniel!", fuhr Jack auf und Daniel zuckte zusammen."Entschuldigung.", sagte er und kniete sich auf den Boden. Jack kniete sich vor ihn und blickte ihn forschend an."Es geht Ihnen nicht nur nicht gut, oder?", vermutete er. Daniel blickte ihn an."Ich fühle mich furchtbar.", gab er zu. Jack nahm ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken."Hören Sie, Daniel! Das schaffen wir schon. Wir haben es doch immer geschafft, oder? Und jetzt üben wir einfach mal positives Denken: Wir werden Carter finden! Das Tor ist ganz nah! Wir kehren nach Hause zurück!", zählte er auf. Daniel erwiderte nichts."Können Sie laufen?", fragte Jack dann erneut."Ich werde es versuchen.", versprach Daniel.

***

Jack blickte drei Stunden später hinter sich. Daniel war einige Meter zurück gefallen und jetzt blieb er ganz stehen. Jack seufzte und ging zurück."Was?", fragte er, als er bei dem Archäologen ankam.

Daniel blickte ihn aus trüben Augen an."Ich kann nicht mehr.", verkündete er schließlich leise und brach ohne Vorwarnung einfach zusammen. Jack griff nach seinem Arm und hielt ihn fest, zog ihn wieder hoch."Kommen Sie! Da vorne ist ein See oder so etwas. Ich habe jedenfalls eine Eisdecke und einen Steg gesehen. Bis dahin noch.", sagte er und blickte vorwärts zu dem kleinen Waldsee, an dem sich nicht nur ein Steg, sondern in einiger Entfernung auch ein kleines Haus mit einer Scheune daneben befand. Jack war es so ziemlich egal, ob dort Menschen lebten. Er würde einfach die Waffe bereit halten, falls er sich und Daniel verteidigen musste. Es war zwar unvorsichtig, aber sie brauchten mal wieder was richtiges zu trinken. Zwar war der Schnee recht akzeptabel, aber Jack zog richtiges Wasser doch vor."Ich kann...nicht mehr.", wiederholte Daniel. Jack hielt den Archäologen fest, als dessen Beine schon wieder nach gaben und legte einen von Daniels Armen um seine Schulter, um ihn aufrecht zu halten. Mit der freien Hand fühlte er Daniels Stirn. Sie war nass und die Haare am Stirnansatz ebenfalls und Jack bemerkte, dass das Fieber noch angestiegen sein musste, seit er es das letzte Mal kontrolliert hatte."Ich bin müde.", sagte Daniel leise, sodass Jack ihn kaum verstand. Jack beschloss, aufzugeben. Er ging in die Knie und lehnte Daniel gegen einen umgestürzten Baumstamm. Mit einer der Decken schützte er ihn vor dem kalten Wind, der ab und zu durch den Wald blies und weitere Schneeflocken vom Himmel trieb."Bleiben Sie hier, Daniel! Ich bin gleich zurück.", versprach Jack, registrierte, dass Daniel ihn wohl kaum verstanden hatte und lief schnell Richtung See los. Unten angekommen warf einen kurzen Blick auf das Haus, bevor er einen Streifen der Decke abriss und ihn ins Wasser tauchte, nachdem er die dünne Eisschicht eingeschlagen hatte. Während das kalte Wasser das Tuch durch drang, überlegte Jack und wog die Chancen ab. Als er zu einem Ergebnis gekommen war, wusste er, dass ihm nichts anderes übrig bleiben würde. Er musste um Hilfe bitten, auch, wenn er damit riskierte, sich und Daniel in Gefangenschaft zu begeben. Im Haus regte sich nichts, aber im Fenster brannte eine Kerze, also musste jemand zu Hause sein. Jack beugte sich vor und trank einige Schlucke Wasser, bevor er zurück zu Daniel lief."Hey.", grüßte er. Daniel reagierte nicht. Jack setzte sich neben ihn und wischte ihm mit dem nassen Deckenstreifen über die Stirn. Dann zog er ihn zu sich und gönnte ihm noch einige Minuten Pause. Daniel wimmerte leise."Wir werden die Bewohner einer Hütte am See um Hilfe bitten, okay?"Da Jack sowieso nicht mit einer Antwort rechnete, fuhr er fort:"Wir müssen es versuchen. Dann lade ich Sie dort ab und Sie können sich erst mal ein wenig ausruhen, während ich Carter suche. Ich kenne ja die ungefähre Richtung und die Leute dort können mir sicher auch sagen wo die Stadt ist."Daniel reagierte nicht. Jack seufzte resigniert. Vermutlich war es jetzt zu viel geworden. Er schätzte, dass die Erschöpfung, die über ihnen allen lastete, einfach zu groß war und Daniel bekam es als erstes spüren, weil er sowieso schon ziemlich angeschlagen gewesen war. Jack lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er durfte nur nicht einschlafen. Aber Daniel sollte noch ein bisschen Pause haben. Ein bisschen...

***

Daniel spürte die regelmäßigen Atemzüge Jacks, als er nach einem kurzen Schlaf die Augen wieder aufschlug. Offenbar schlief der Colonel. Daniel verhielt sich ruhig, um ihn nicht zu wecken und blickte den Schneeflocken entgegen, die vom Himmel fielen. Irgendwo in seinem Unterbewusstsein nahm er wahr, dass es gefährlich war, länger in dieser Kälte zu verweilen, aber das Fieber und die Erschöpfung - aber auch die Kopfschmerzen - ließen nicht zu, dass diese Information oder Ahnung eine Reaktion hervor rief. Irgendwann musste Daniel dann wieder das Bewusstsein verloren haben. Er nahm es nicht einmal richtig wahr.

***

..."Dad!"Jack blickte auf."Charlie, hey! Wie war die Schule?", fragte er."Wie immer.", antwortete der Junge."Mathearbeit?"Mehr brauchte Jack nicht zu sagen. Charlie blickte ihn betreten an."Nicht so gut.", antwortete er schließlich. Jack legte den Schraubenzieher zur Seite und richtete sich auf. Der Keilriemen konnte warten."Wie ‚nicht so gut’ war es denn?", fragte er.

"Ähm..."Charlie druckste eine Weile herum."Nun?", fragte Jack."E.", sagte Charlie."E?", echote Jack."Du hast eine fünf geschrieben? Wie konnte das passieren?", fragte er dann aufgebracht.

"Ich weiß nicht.", antwortete Charlie. Er begann zu weinen."Ich kriege Mathe einfach nicht hin.", sagte er und wischte sich die Tränen weg...

..."Jack."...

...Jack drückte den Jungen an sich. Was sollte er auch anderes tun? Ihn anschreien? Tausendmal hatte er Charlie bereits ermahnt, mehr für Mathe zu tun...Nichts kam rüber...

..."Jack?"...

...Er zog Charlie näher an sich...

..."Jack, nicht aufgeben! Bitte, bitte nicht aufgeben! Jack? Jack.""Was?", fragte der Colonel verwirrt."Nicht aufgeben!", wiederholte Daniel und blickte auf ihn hinunter. Erst jetzt nahm Jack seine Umgebung wieder vollständig wahr. Er lag auf dem Rücken im Schnee. Soweit er sich erinnern konnte, war er an den Baumstamm gelehnt eingeschlafen. Es fiel inzwischen eine Menge Schnee vom Himmel, ein richtiger Vorhang bildete sich daraus und man konnte Dinge, die weiter als sechs Schritte entfernt waren, nicht mehr erkennen. Es war dunkel, dämmerig wohl eher, denn er konnte noch genau Daniels Gesichtszüge erkennen. Er sah verzweifelt aus."Nicht aufgeben!", wiederholte er jetzt und legte seinen Kopf auf Jacks Oberkörper."Ich gebe nicht auf. Keine Angst.", meinte der Colonel und versuchte, sich zu orientieren. Ihm war entsetzlich kalt."Sie sind nicht mehr aufgewacht. Dabei wollte Sha´re unbedingt, dass sie aufwachen. Sie hat gesagt, dass ich Sie wecken soll.", berichtete Daniel. Jack hob einen Arm und legte ihn auf Daniels Rücken."Wer?", fragte er verwirrt.

"Sha´re. Essen ist fertig.", sagte Daniel leise."Was reden Sie denn da?", fragte Jack irritiert und richtete sich auf. Er fasste an Daniels Stirn. Fieber. Noch immer. Was hatte er erwartet?

"Sie fantasieren.", sagte er ruhig und blickte zu der Hütte hinunter. Schwach fiel der Schein der Kerze durch die Bäume. Jack stand auf und zog Daniel hoch, der noch am Boden kniete und irgendetwas von ‚Abendessen’ und ‚Sam und Teal´C holen’ redete. Jack nahm ihn kurzerhand am Arm und lief auf die Hütte zu."Wo gehen wir hin?", fragte Daniel.

"Um Hilfe bitten.", antwortete Jack knapp. Wenn Daniel schon anfing, wirres Zeug von sich zu geben, dann war die Lage wirklich ernst. Plötzlich wurde er zurück gerissen. Daniel kniete am Boden und hielt sich den Kopf."Was ist los? Was haben Sie?", fragte Jack besorgt.

Daniel wimmerte nur leise und kippte zur Seite. Jack fing ihn auf und legte ihn vorsichtig zu Boden. Er hatte das Bewusstsein verloren. Jack blickte zu der Hütte, mobilisierte seine letzten Kräfte und hob Daniel hoch."Wär ja gelacht, wenn ich nicht mein Team wieder nach Hause bringe.", murmelte er. Er zögerte noch einmal kurz vor der Tür, dann klopfte er mit dem Fuß an. Drinnen wurde ein Stuhl zurück geschoben. Schnelle Schritte näherten sich der Tür."Re´uz, sagte ich nicht, dass wir-"Die Frau brach mitten in ihrer wütenden Ausführung ab, als sie die Tür öffnete. Ihre grünen Augen starrten Jack ungläubig an, dann Daniel, der bewusstlos in seinen Armen lag."Qewud!", rief sie. Ein Mann in ihrem Alter kam an die Tür und schob die Frau schützend hinter sich, als er Jack erblickte."Wir wollen euch nichts tun. Ich...brauche einfach nur euere Hilfe.", sagte Jack. Qewuds Augen waren von tiefem braun und Jack glaubte, Unsicherheit darin erkennen zu können. Der Colonel spürte, wie seine Kräfte ihn verließen."Bitte.", sagte er noch, dann brach er zusammen und verlor das Bewusstsein.


weiter: Kapitel 5
Kapitel 5 by JolinarJackson
Author's Notes:
Jack und Daniel fanden Unterschlupf, doch trotzdem bessert sich Daniels Zustand nicht. Zudem wird Jack mit der erschreckenden Tatsache konfrontiert, dass Sam hingerichtet werden soll und macht sich auf den Weg, um sie zu retten. Doch nur eine hat die Macht, einzuschreiten...
Kapitel 5

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Sam schlug erschrocken die Augen auf. Der Morgen graute. Es musste heftig geschneit haben in der letzten Nacht, denn der Dorfplatz, den sie von ihrer Zelle aus sehen konnte, war dick bedeckt, aber jetzt war es ruhig. Eiskalt strahlte die Wintersonne von einem Himmel wie im Bilderbuch. Sam stand auf und gähnte kurz. Niemand war zu sehen. Das Dorf lag still da. Sam nahm sich Zeit, um es genauer zu betrachten. Holzhäuser mit Holzveranden standen neben einander und bildeten somit eine einzige Straße, die durch das ganze Dorf führte. Viele Bewohner konnte es hier also nicht geben. Sam blickte die Straße hinunter. Der Eingang des Dorfes wurde durch ein Schild gekennzeichnet. Sie sah nur die Rückseite und konnte somit nicht lesen was darauf stand. Sie ging zurück zu ihrem Bett und lehnte sich gegen die Wand. Ihr Rücken tat weh, die Schürfwunde machte sich bemerkbar. Außerdem hatte sie großen Hunger."Toll.", murmelte sie wütend und lehnte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie."Ganz toll!"

***

Ihm war angenehm warm und zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich wieder einmal ausgeschlafen. Jack erinnerte sich an wirre Träume ohne Bedeutung, die er in dem Moment vergessen hatte, in dem er aufwachte. Das einzige was er wusste, war, dass sie da gewesen waren. Er hielt die Augen geschlossen und versuchte, sich daran zu erinnern was geschehen war. Leise Schritte waren zu hören, gedämpfte Stimmen, die sich ruhig miteinander unterhielten. Jack öffnete die Augen. Das Zimmer, in dem er lag, hätte genauso gut die Kulisse für einen Wild-West-Film sein können. Das Bett lehnte an der Wand, eine Daunendecke und noch eine Steppdecke erzeugten die Wärme, die Jack gleich zu Anfang gespürt hatte. Neben dem Bett stand ein Nachttisch, darauf ein Becher und eine Kerze – die einzige Lichtquelle in diesem Raum. Der wuchtige Schrank an der Wand gegenüber nahm einen Grossteil des Zimmers für sich ein und die Kommode neben der Tür war mit Büchern gefüllt. Die Tür selbst war geschlossen. Jack griff nach dem Becher auf dem Nachttisch und stellte fest, dass sich Wasser darin befand. Sein Durst regte sich und er trank den Becher in einem Zug leer. Dann musterte er den Verband um seinen Oberkörper, der die Schürfwunde und den Schnitt am Rücken verdeckte, seine Rippen pochten, aber es hatte sich gebessert. Anbehalten hatte er nur die Shorts. Schritte kamen näher und die Tür öffnete sich. Die Frau von vorher trat ein und lächelte erfreut, als sie Jack bei Bewusstsein vorfand."Du bist endlich wach.", meinte sie und öffnete das kleine Fenster, bevor sie die Fensterläden zur Seite stieß und das Fenster wieder schloss. Jack blickte in die weiße Welt hinaus. Richtig, es hatte ja geschneit! Die Frau kam an sein Bett und blies die Kerze aus, bevor sie aus einem Wasserkrug Wasser in den Becher nachfüllte."Du warst die ganze Nacht ohne Bewusstsein.", berichtete sie dann und lächelte Jack an. Ihre grünen Augen wirkten etwas müde. Das Kleid, das sie trug war ziemlich einfach geschnitten und von hellem Braun."Wie´ti?"Der Mann trat ein. Jack erinnerte sich nur schemenhaft an seinen Namen: Qewud."Oh, du bist aufgewacht.", stellte er fest. Wie´ti nickte ihm zu und verließ das Zimmer mit eiligen Schritten wieder."Wo ist Daniel?", fragte Jack und wollte aufstehen, aber Schwindel packte ihn und er ließ es lieber bleiben.

"Er ist hier. Mach dir keine Sorgen!", meinte Qewud. Er wirkte noch immer etwas misstrauisch."Ist er wach? Ich würde gerne zu ihm.", meinte Jack."Nein, er ist bewusstlos.", antwortete Qewud knapp. Offenbar war er kein Freund vieler Worte. Dann schien er einen Entschluss zu fassen und lächelte freundlich."Er hat Wie´ti die ganze Nacht wach gehalten. Sie konnte nicht schlafen, weil sie nicht wusste, ob er durch hält.", berichtete er. Jack nahm diese Nachrichten mit einem besorgen Blick auf."Wo kommt ihr her?", fragte Qewud schließlich in die entstandene Stille hinein.

"Ist eine sehr lange Geschichte.", kommentierte Jack nur. Er dachte nach. Erst mussten sie Sam finden und wenn sie das geschafft hatten, fehlte ihnen nur noch eine Möglichkeit, Daniel so schnell wie möglich zum Tor zu bringen."Nun gut.", meinte Qewud. Er stand auf und wollte gehen, doch Jack rief ihn zurück."Ist eine Freundin von uns hier irgendwo aufgetaucht?", wollte er wissen. Qewud drehte sich um."Ja. Re´uz hat sie in die Stadt gebracht.", berichtete er."Warum? Und wo ist diese Stadt?", fragte Jack."Die Städter halten sie für eine Goa´uld.", berichtete Qorus."Was? Wieso?", fragte Jack aufgebracht.

"Dafür brauchen sie keinen Grund.", erklärte Qewud verächtlich und schüttelte den Kopf."Sie halten sie jedenfalls für eine Goa´uld. Wenn du sie retten willst, würde ich mich beeilen. Sie soll heute Abend hingerichtet werden.", berichtete Qewud.

***

Sie gab es auf. Die beiden Männer waren verschwunden, ihre Spuren durch den heftigen Schneefall verwischt. In der Stadt brauchte Sie erst gar nicht zu suchen. Die beiden waren in entgegengesetzter Richtung verschwunden und nicht mehr aufgetaucht. Der heftige Schneefall hatte es Ihr unmöglich gemacht, ihnen zu folgen. Seufzend drehte Sie ihr Pferd um und trabte Richtung Hügel der Götter davon. Das kleine Haus am See zog Sie in Ihre Überlegungen nicht ein.

***

"Daniel?"Leise betrat Jack das abgedunkelte Zimmer, in dem nur eine Kerze warmes Licht verbreitete. Hinter sich schloss er die Tür und Qewuds und Wie´tis Gespräche wurden gedämpft dagegen geworfen. Jack hatte von den beiden etwas zu Essen bekommen und seine getrocknete Kleidung zurück erhalten. Trotzdem würde er bei Hammond auf eine neue Uniform bestehen. Am Rücken waren die Jacke und das T-Shirt zerschlissen, am linken Bein zog sich ein Riss am Schienbein nach oben und gab den Blick auf einen langsam verheilenden Schnitt frei, den Wie´ti wohl als zu ungefährlich eingestuft und sich erst gar nicht die Mühe aufgehalst hatte, ihn zu verbinden. Er trat neben das Bett und setzte sich auf den Stuhl, die Jacke hängte er über die Stuhllehne. Daniel schien zu schlafen. Er war blass, seine Augen schienen tief zu liegen, er schwitzte und zitterte kaum merklich. Auf seine Stirn hatte Wie´ti ein nasses Tuch gelegt, wohl, um das Fieber zu senken, aber es schien nicht sonderlich zu helfen."Hey, Danny.", flüsterte Jack und tippte ihn an der Schulter an. Er musste ihm von seinem Plan erzählen, damit er sich keine Sorgen machte oder gar glaubte, Jack hätte ihn zurück gelassen. Sicher, Wie´ti und Qewud hätten es ihm bestimmt erklärt, aber Jack wollte das persönlich übernehmen. Auch Daniel hatte man offenbar nur die Shorts angelassen, allerdings war er bis zu den Schultern zugedeckt. Wie´ti hatte Jack berichtet, dass Daniel sich zwei Rippen gebrochen hatte und Jack schob die Schuld auf den Absturz."Jack?""Ja.", antwortete der Colonel schnell. Daniel schlug die Augen auf und blickte ihn an. Sie waren trübe und verschleiert, er schien durch Jack hindurch zu blicken."Ich werde gehen und Carter holen.", berichtete der Colonel nun langsam, damit Daniel ihn auch verstand."Wo...?"

Daniel brach ab und hustete."In der Stadt...Oder meinen Sie: Wo sind wir? Ähm...in einer kleinen Hütte. Es ist in Ordnung, die Leute sind nett. Die beiden werden auf Sie aufpassen, bis sich wieder komme.", erklärte Jack."Bis Sie wieder kommen?", wiederholte Daniel fragend. Er hatte es offenbar nicht verstanden. Jack seufzte innerlich."Ich werde Carter holen.", erklärte er erneut. Jetzt nickte Daniel leicht. Eine scheinbar ewig andauernde Pause trat ein."Ich will nach Hause.", meinte Daniel schließlich leise. Jack nickte."Ja. Ich auch.", stimmte er ihm zu. Daniel blickte ihn an."Seien Sie vorsichtig! Goa´uld sind..."Er brach ab und hustete."Nein, ich werde nicht gegen Goa..."Jack unterbrach sich selbst. Er nickte nur."Ich bin vorsichtig.", versprach er. Dann blickte er zu Boden und dachte nach, ob er noch irgendetwas aufmunterndes sagen könnte. Nach einigen Sekunden hob er den Blick wieder. Daniel war eingeschlafen. Jack legte ihm eine Hand auf die Stirn und nahm das Tuch herunter. Auf dem Nachttisch stand eine Schale mit kaltem Wasser. Er nässte das Tuch und legte es wieder auf Daniels Stirn. Der Archäologe zuckte leicht zusammen, als die Kälte ihn berührte, doch er wachte nicht auf."Geben Sie nur nicht auf!", verlangte Jack leise, dann stand auf und ging nach draußen."Wie geht es ihm?", fragte Wie´ti, als er das Vorzimmer betreten und die Tür hinter sich geschlossen hatte.

"Na ja, wie es jemandem mit wenigstens 40 Fieber so geht.", antwortete Jack und setzte sich an den Tisch."Ich könnte – mit deinem Einverständnis – die Herrin fragen, ob sie etwas für ihn tun kann.", schlug Wie´ti vor. Qewud blickte sie an, dann nickte er in Jacks Richtung."Gute Idee.", meinte er."So was hat die drauf?", hakte Jack nach. Wie´ti und Qewud hatten ihm von ihrer ‚Herrin’ erzählt und Jack hatte sie als das Mädchen aus dem Wald identifiziert. Und er mochte sie nicht."Mit der bloßen Hand.", sagte Wie´ti. Jack blickte sie ungläubig an."Ich habe es gesehen.", berichtete Wie´ti."Das ist falsch. Sie streift sich vorher einen Handschutz über.", berichtigte Qewud."Einen Handschutz?", wiederholte Jack. Niemand antwortete. Offenbar wussten die beiden nicht wie sie es beschreiben sollte, dann stand Wie´ti plötzlich auf und ging zu einem Bücherregal über dem Kamin. Sie zog ein schmales, schwarzes, in Leder gebundenes Buch heraus und blätterte einige Seiten um. Dann schien sie gefunden zu haben was sie suchte."Hier."Sie legte es auf den Tisch und schob es Jack zu. Der Colonel nahm das Buch an sich und starrte auf den ‚Handschutz’. Er kannte dieses Gerät. Es war nichts anderes, als ein Goa´uld-Heilungsgerät. Als er sich etwas von seinem Schock und seiner Verwirrung erholt hatte, fragte er:"Das kann Fieber senken?""Nein, aber die Schmerzen nehmen. Dein Freund hat sich zwei Rippen gebrochen – die könnte die Herrin sogar heilen - und sicherlich noch andere unsichtbare Verletzungen.", erinnerte Qewud."Kommt nicht in Frage.", sagte Jack und klappte das Buch zu. Auf dem schwarzen Ledereinband prangte ein goldenes Symbol. Eine Pyramide, darüber ein waagerechter, gewellter Strich, der die Sonne von der Pyramidenspitze abschnitt."Ich lasse keine Goa´uld an Daniel ran.", fügte er dann hinzu."Sie ist keine Goa´uld.", erwiderte Wie´ti."Woher willst du das wissen?", fragte Jack.

"Sie ist unsere Herrin. Sie sagte uns, dass sie im Namen der Götter handelt.", erklärte Qewud."Sie verachtet Goa´uld.", fügte Wie´ti hinzu."Ach ja? Dann lasst mich mal was sagen. Höchstwahrscheinlich sind eure Götter Goa´uld. Glaubt mir, ich kenne diese Typen. Die geben sich immer als Götter aus.", erklärte Jack. Er blätterte wieder nervös durch das Buch und blieb bei einer weiteren Zeichnung stehen."Sie ist keine Goa´uld. Beleidige nicht unserer Herrin oder die Götter in unserer Gegenwart!", verlangte Wie´ti. Jack starrte noch immer auf die Zeichnung."Sagen wir mal, es wäre so...könnt ihr mir dann erklären was die Handspange hier zu suchen hat?", erkundigte er sich. Er deutete auf eine Skizze des Gerätes. Plötzlich wusste er wie das Mädchen es geschafft hatte, Daniel zu überwältigen. Mitbekommen hatte er nur die plötzliche Flucht des Mädchens."Das ist Goa´uld-Technologie.", erklärte er dann."Bloß weil sie sie anwendet, muss sie doch keine von denen sein.", erklärte Qewud. Jack senkte den Blick, dachte an die Tok´ra und nickte."Entschuldigt. Ihr habt natürlich recht.", sagte er. Er blätterte die handbeschriebenen Seiten durch und bemerkte, dass er diese Schrift nicht lesen konnte."Was ist das eigentlich für ein Buch?", fragte er.

"Die Offenbarung.", sagte Wie´ti."Darin steht die Geschichte unserer Welt.", erklärte Qewud."Sowas wie die Bibel?", hakte Jack nach, bemerkte die ratlosen Gesichter des Ehepaares und schüttelte den Kopf."Könnt ihr das lesen?", fragte er dann."Natürlich, sonst würde sie uns nicht nutzen.", antwortete Wie´ti."Ich kann dir später einmal daraus vorlesen, aber zuerst musst du dich um deine Freundin kümmern. Als ihr ankamt, hielt ich euch für den Statthalter der Götter der Stadt am Waldrand. Re´uz wird ohne Zweifel schnell handeln. Sie haben uns zur Hinrichtung eingeladen. Als wir ablehnten, ging er. Dann kamt ihr und ich dachte Re´uz wäre zurück gekommen.", fügte sie dann hinzu. Jack nickte und legte das Buch weg. Schade eigentlich!, dachte er. Auf eine seltsame Art und Weise faszinierte ihn dieses Buch.

***

Gegen Mittag kam Leben in die Stadt. Einige Männer begannen damit, Holz heranzuschaffen, Frauen und Kinder sahen ihnen dabei zu oder erledigten Einkäufe. Sam beobachtete die Bauarbeiten eine Weile und erkannte plötzlich was die Männer da zusammen zimmerten: Ein Podium mit einem Pfahl darauf und Holzscheiten darunter...Ein Scheiterhaufen. Und er war garantiert für Sam gedacht. Die Tür öffnete sich und ein junger Mann mit stechenden, grünen Augen und schwarzen Haaren trat ein. Sam wandte sich zu ihm um."Ich habe euch nichts getan.", verteidigte sie sich, bevor der Mann etwas sagen konnte. Der ignorierte den Satz und stellte sich vor:"Ich bin Re´uz. Statthalter für die Götter und die Herrin in dieser Stadt. Nenn mir deinen Namen!"Sam verdrehte die Augen und sagte:"Sam Carter.""Was tust du hier?", fragte Re´uz.

"Keine Ahnung. Ihr habt mich hier eingesperrt.", erinnerte Sam und bemerkte die sarkastische Ader in ihrer Antwort. Zu lange mit Jack zusammen! Viel zu lange!, dachte sie nur. In Re´uzs Augen funkelte es wütend."Ich meine nicht diesen Raum. Ich meine diese Welt.", sagte er."Ich bin abgestürzt. Mit einem Raumschiff.", sagte Sam."Das wissen wir.", meinte Re´uz."Warum fragt ihr dann?", fragte Sam aufgebracht.

"Du bist Goa´uld."Das schien für den Statthalter genügend Begründung zu sein. Doch dann entschied er sich um."Goa´uld stürzen nicht so einfach ab. Da steckt mehr dahinter. Du bist Spionin für sie.", behauptete er."Nein!", antwortete Sam laut."Ich bin keine Goa´uld.", wiederholte sie verzweifelt."Deine Lügen helfen dir auch nicht mehr. Du wirst sterben...heute Abend.", versprach Re´uz und verließ die Zelle, dann die Hütte, in der diese sich befand."Ihr gebt mir nicht einmal eine faire Verhandlung?! Ich darf mich nicht einmal verteidigen?!", schrie sie hinter ihm her. Alle auf dem Platz verstummten und drehten sich in ihre Richtung. Re´uz antwortete:"Das brauchen wir nicht. Die Götter sind unsere Richter."

***

"Sie sind jetzt seit über drei Tagen vermisst.", seufzte Hammond."Wenn man die Mission nach P5S-238 mitrechnet.", fügte er dann hinzu. Miese Stimmung herrschte im Konferenzraum. Hammond war da. Auch Teal´C und Janet saßen mit am Tisch. Jacob war zurück nach Vorash gereist. Vielleicht fand sich dort eine Spur zu dem Hauptquartier der Kresta."Das Schlimmste ist wohl, dass wir nichts tun können. Wie wissen ja nicht mal wo sie sind.", meinte Janet. Auf der Krankenstation herrschte Leerlauf und so hatte die Ärztin sich entschlossen, mal wieder nach neuen Erkenntnissen zu fragen. Das war vor einer Stunde gewesen. Seitdem saßen die drei Leute nachdenklich im Konferenzraum und warteten auf Jacobs Rückkehr oder ein Zeichen von SG-1."Das Pentagon hat mir bereits die Papiere geschickt, die erforderlich sind, um Colonel O´Neill, Major Carter und Dr. Jackson für tot zu erklären.", berichtete Hammond. Janet senkte betroffen den Blick."Die haben es ja ganz schon eilig.", murmelte sie."Das werden Sie doch jetzt noch nicht ausfüllen wollen.", meinte Teal´C."Nein. Für wen halten Sie mich, Teal´C? Ich warte. Und wenn es meinen Job kostet.", meinte Hammond.

***

Jack streifte sich den Pelzmantel über und zog die Mütze auf."Ich sehe sicher aus wie ein Idiot.", murmelte er leise, dann bemerkte er Wie´ti, die mit einer Trinkflache aus Leder auf ihn zukam."Das ist heißer Tee. Du kannst ihn sicherlich gebrauchen. Dein Pferd wird gerade von Qewud gesattelt. Wenn du schnell reistest, dürftest du heute Abend rechtzeitig ankommen, bevor das Urteil vollstreckt wird.", erklärte die Farmerin und hängte Jack die Flasche über die Schulter."Reiten?", wiederholte der Colonel. Wie´ti nickte."Aber...ich kann doch gar nicht reiten.", sagte Jack. Wie´ti blickte ihn ungläubig an, dann lächelte sie."Aber jeder kann doch reiten.", erwiderte sie. Jack schüttelte den Kopf."Ich komme nicht von hier. Das sagte ich doch schon. Bei uns gibt es Autos.", erklärte er."Was sind Autos?", fragte Wie´ti.

"Nicht so wichtig. Ich werde es einfach versuchen.", meinte er."Was ist mit der Herrin?", fragte Wie´ti, als Jack sich schon zur Tür wandte.

Fragend drehte er sich noch einmal um."Soll ich sie wegen deinem Freund rufen?", wollte Wie´ti wissen. Jack überlegte."Er hat kaum Chancen und sie könnte dafür sorgen, dass er überlebt, bis ihr nach Hause zurück gekehrt seid durch dieses..."Sie suchte nach dem Begriff, den Jack vor etwa einer viertel Stunde beiläufig erwähnt hatte."Stargate.", beendete der Colonel den Satz."Genau.", sagte Wie´ti."Ich bin nicht sicher.", antwortete Jack auf die Frage."Aserl´ak – meine Tochter - war einmal sehr krank. Sie war gestürzt und hatte sich mehrere innere Verletzungen zugezogen. Es war eine schlimme Zeit. Die Herrin hat sie geheilt und ihre Leiden schwanden, bis sie wieder gesund war...von einem Moment auf den anderen. Sie hat diese...Kräfte. Das ist richtig. Aber sie ist keine Goa´uld, Jack. Sie wird Daniel nichts antun. Ich lege für sie meine Hand ins Feuer.", sagte Wie´ti ernst. Jack nickte."Gut. Ruf sie!", stimmte er schließlich zu. Qewud betrat die Hütte."Dein Pferd ist bereit, Jack.", berichtete er. Der Colonel lächelte."Super.", sagte er.

***

Es war später Nachmittag geworden. Sam blickte trübsinnig nach draußen. Der Scheiterhaufen war längst fertig, der wolkenverhangene Himmel versprach, sich gegen Abend doch noch aufzulockern. Einige Sonnenstrahlen zierten das schaurige Gebilde in der Stadtmitte. Die Tür öffnete sich und Re´uz trat ein. Auf dem Bett neben Sam ließ er ein Tablett fallen. Wortlos ging er wieder. Sam sah sich die Brote und die Wurst an, musterte kurz die Milch und den Käse. Sie stand auf und trat ans Fenster. Plötzlich packte sie unbändige Wut. Auf sich selbst, auf die Kresta, auf die gesamte verdammte Situation. Sie ging zum Bett und schleuderte das Tablett gegen die Wand."Ich habe keinen Hunger!", rief sie.

***

Sie trabte auf den Hof und sprang elegant vom Pferd. Yeruj blieb ruhig stehen, während Sie die Veranda betrat und klopfte. Wie´ti öffnete nur kurze Zeit später."Ich habe deine Nachricht erhalten.", berichtete Sie und hielt den kleinen Zettel mit der Handnotiz kurz hoch, den Sie am Hügel der Götter entdeckt hatte, nachdem Sie von dem Wrack des Tel´taks zurück gekehrt war. Sie hatte eine ganz bestimmte Vermutung was den Kranken anging, wagte es allerdings noch nicht, diese klar zu äußern."Herrin. Kommt rein!", antwortete Wie´ti mit einer angedeuteten Verbeugung. Sie nickte. Qewud stand auf und verbeugte sich ebenfalls vor Ihr."Wo ist er?", fragte Sie und blickte sich um.

Das Ehebett war leer, die Tür zum Gästezimmer geschlossen, die Tür zu Aserl´aks Zimmer nur angelehnt."In Aserl´aks Zimmer.", antwortete Wie´ti in diesem Augenblick. Während Sie darauf zuschritt, fragte Qewud:"Wie geht es unserer Tochter?"

Sie blickte ihn an."Sie fühlt sich auf Utopia sehr wohl. Habt keine Angst! Es geht ihr gut.", berichtete Sie und zog einen Brief aus Ihrer Umhängetasche."Sie hat mir das für euch gegeben, als ich kürzlich auf dem Weg zurück hierher war.", sagte Sie und Wie´ti nahm den Umschlag freudestrahlend entgegen."Die Götter sind zufrieden. Aserl´ak wählte den richtigen Weg.", sagte Sie und betrat schließlich alleine das abgedunkelte Zimmer. Sie tauschte das Handgerät gegen ein Heilungsgerät ein und trat langsam auf das Bett zu. Sie wollte dem Kranken helfen, selbst wenn es sich dabei um Daniel oder den Älteren handelte. Es war Daniel. Sie nickte kurz in sich hinein. Ganz wie Sie vermutet hatte. Vorsichtig legte Sie Ihre Tasche ab und setzte sich neben Daniel ans Bett. Er schlief offenbar, lag halb auf der Seite und zitterte. Er musste hohes Fieber haben. Sie erhob sich und streckte die Hand über ihm aus. Die untere Fläche des Gerätes begann zu leuchten. Eine Weile blieb Sie so stehen, dann schaltete Sie ab und verließ das Zimmer wieder."Seine Verletzungen sind schwer. Die Heilung wird lange dauern. Wie lange ist er bereits hier?", fragte Sie.

Qewud und Wie´ti blickten von dem Brief auf."Seit letzter Nacht.", antwortete der Mann. Sie nickte."War jemand bei ihm?", erkundigte Sie sich."Ja. Ein älterer Mann namens Jack. Außerdem waren sie auf der Suche nach einer Frau namens Sam. Wir haben Jack gesagt, dass sie in der Stadt ist.", berichtete Wie´ti. Sie blickte fragend. Ein übler Verdacht kam in Ihr hoch."In der Stadt?", wiederholte Sie."Ja. Re´uz hält sie für eine Goa´uld und will sie hinrichten lassen.", berichtete Wie´ti."Wann?", fragte Sie aufgeregt.

Der Heilungsprozess musste warten. Nervös eilte Sie ins Zimmer zurück und holte Ihre Tasche."Heute Abend.", sagte Qewud."Das ist gegen das Gesetz. Warum habt ihr mir nicht früher davon berichtet?", fragte Sie aufgebracht.

Die Antwort hörte Sie schon nicht mehr. Sie rannte nach draußen und sprang mit einer fließenden Bewegung auf das Pferd. Qewud tauchte in der Tür auf."Herrin! Sie halten Sam für eine Goa´uld.", wiederholte er Wie´tis Aussage. Das hatte Sie vermutet. Aber egal, ob Goa´uld oder nicht: Mord wurde schwer bestraft. Die Götter wollten nicht, dass die Menschen, über die Sie wachte, so etwas taten. Nicht nur, weil es gegen das Gesetz war, zu morden. Das Gesetz war allein deshalb aufgestellt worden, weil die Menschen auf Ta´uri – die Vorfahren der Chaener - dasselbe getan hatten: Sinnlos gemordet! Artemis wollte nicht, dass sich das wiederholte. Und nur die Götter hatten das Recht, jemanden zu verurteilen und – wenn nötig – zu töten. Aber das kam nie vor. Selbst im Sternentor-System war Chae sehr abgelegen und die Legenden, die sich um die Götter rankten, schreckten einige Goa´uld auch ab. Seit langer Zeit war niemand mehr getötet worden. Zweifellos würden die Götter einen Ta´uri ohne Zögern töten, aber einen Menschen, der unschuldig für einen Goa´uld gehalten wurde...Sie hatte Daniel und Jack gesehen und Sie wusste, dass es sich bei Sam auch um keine Goa´uld handeln konnte. Aber um wen es sich handelte, wusste Sie noch immer nicht. Sie wusste nur, dass Sie die Hinrichtung stoppen musste. Wenn die Götter heraus fanden, dass eine Goa´uld – oder jemand, der für eine solche gehalten wurde – ermordet worden war – hingerichtet - dann konnte Sie mit einer Verbannung rechnen. Das war fast so ein schweres Vergehen wie einem Ta´uri zu helfen. In wildem Galopp ritt Sie in den Wald davon.


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Kapitel 6 by JolinarJackson
Author's Notes:
Eine Spur führt das SGC zu den Kresta...Jack will Sam befreien, doch es gelingt ihm nicht...
Kapitel 6

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Es war Abend geworden. Irgendwann kam Re´uz und zerrte Sam hinter sich her auf den Platz. Die gesamte Stadt schien versammelt zu sein – selbst die Kinder – und sie blickten beinahe religiös zu dem Pfahl auf. Sam ließ sich von Re´uz mitschleifen. Er zog sie eine Treppe hinauf und sie stand schließlich neben ihm oben auf dem Podest. Jemand trat hinter sie und band ihr die Hände auf dem Rücken zusammen."Diese hier,", rief Re´uz und deutete auf Sam, "ist eine Goa´uld! Abgestürzt mit einem ihrer Raumschiffe auf unserem Planeten! Niemand ihres Schlages hat es seit langer Zeit gewagt, Chae zu betreten, doch jetzt haben sie wieder eine Spionin geschickt!"Alle Menschen riefen Worte, die so unterschiedlich waren, dass Sam sie nicht verstand."Ich bin keine Goa´uld.", murmelte sie leise vor sich in. Sie wusste, dass die Menschen ihr nicht glauben würden."Man hat uns zwar befohlen – per göttlichem Gesetz – keinen Menschen mehr zu morden oder hinzurichten! Man hat uns somit die Freiheit genommen, selbst entscheiden zu können wer unser Feind ist! Unsere...Götter haben schon seit Ewigkeiten nicht mehr ihre Gnade gezeigt! Wo waren sie, als die Flut unsere Felder verwüstete?! Wo waren sie, als die Trockenheit unser halbes Dorf zerstörte?! NICHT HIER!!"Die letzten beiden Worte hatte er geschrien. Langsam begriff Sam. Diese Menschen fingen eine Revolte gegen ihre Götter an. Und Re´uz war höchstwahrscheinlich der Urheber dieses Aufstandes. Wieder riefen die Menschen zustimmende Kommentare. Sam erkannte, dass sich mehrere Kinder ängstlich hinter ihren Müttern versteckten und auch einige Erwachsene schienen nicht begeistert von dem was Re´uz sagte. Wie auf der Erde!, dachte Sam. Eine Revolte wie damals auf der Erde gegen Re!"Ihr dürft sie nicht töten."Es war kurz still geworden und in dieser Stille hatte sich eine leise Stimme erhoben. Alle wandten ihren Blick um. Ze´taj blickte Sam schreckensstarr an."Sie ist ein Engel. Die Götter haben uns nicht verlassen, sie prüfen uns nur. Sie wollen, dass wir eigenständig leben..."Das Mädchen wurde leiser und schließlich verstummte sie ganz."Lügen! Alles Lügen! Diese Lügen hat uns die...Herrin aufgetischt, damit wir brav schweigen, damit wir nicht ausfallend werden und die heiligen Gesetze nicht brechen!", sagte Re´uz."Wie kannst du da sicher sein?", fragte Sam.

Sie war aus ihrer Erstarrung erwacht."Ich komme aus einer Welt, in der der Glaube uns stärkt, schwere Zeiten durchzustehen! Das sollt ihr auch! Deshalb helfen sie euch nicht! Ihr könnt doch nicht verlangen, dass sie ewig dafür sorgen, dass ihr im Paradies lebt!"Sam bemerkte im nächsten Moment wie dumm ihre Worte gewesen waren. Re´uz holte aus und schlug sie zu Boden."SIE SOLL BRENNEN!", rief er und viele stimmten mit lauten Rufen zu. Die anderen verschwanden in ihren Häusern, darunter auch Ze´taj mit ihren Eltern. Offenbar hatte die Kleine sie überzeugt. Sam wurde hoch gerissen und gegen den Pfahl gestoßen. Dort wurde sie fest gebunden. Re´uz ob die Arme und nahm zwei Fackeln entgegen. Damit sprang er vom Podium und rief:"SIE SOLL BRENNEN!""NEIN!"Sam traute ihren Augen nicht."Colonel O´Neill.", murmelte sie leise, als Jack mit einer mehr oder weniger geschickten Bewegung vom Pferd sprang."Lasst sie gehen!", verlangte er."Colonel!", rief Sam. Die Menschen auf dem Platz hatten schnell reagiert und zwei Männer stürzten auf Jack zu und rangen ihn zu Boden."Wer bist du?", fragte Re´uz herrisch.

"Colonel Jack O´Neill! Ich gehöre zu ihr! Wir werden verschwinden! Lasst sie gehen, dann seht ihr uns nie wieder!", verlangte der Colonel erneut."Du gehörst zu der Goa´uld?", wiederholte Re´uz lauernd. Sam schüttelte heftig den Kopf, doch Jack nahm es nicht richtig wahr."Ja!", antwortete er."Dann musst du auch ein Goa´uld sein.", schloss Re´uz."Bringt ihn her!", rief er.

***

"80 Stunden sind es jetzt genau.", teilte Hammond mit und blickte auf die Uhr. Jacob betrat den Konferenzraum. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, ihn im Torraum zu begrüßen."Neuigkeiten!", sagte der Tok´ra knapp. Selmak war an der Reihe, sein Wissen zu verkünden. Mit tiefer Stimme sagte er:"Ich sprach mit Martouf. Laut seiner Aussage ist es Jolinar einmal gelungen, Kontakt zu den Kresta zu suchen. Sie hat den Tok´ra dann die Adresse gegeben, doch diese wurde seitdem nicht mehr angewählt."Hammond setzte sich auf und auch Teal´C lehnte sich vor."Dort könnten sie sein?", hakte Hammond nach."Dort müssen sie sein. Martouf zeigte mir Berichte Jolinars über diesen Kontakt. Die Sklaven werden meist erst nach einer Woche weiter verkauft. Man will sicher gehen, dass sämtliche Spuren verwischt sind.", erklärte Selmak."Hast du die Koordinaten?", fragte Teal´C."Natürlich.", antwortete Selmak und schob ihm einen Zettel über den Tisch. Teal´C blickte Hammond fragend an."SG-3 steht bereit.", nickte der General.

***

Jack blickte rüber zu Sam. Er war an den selben Pfahl gefesselt worden wie sie und Re´uz stand wieder mit erhobenen Fackeln vor dem Scheiterhaufen."Hey, Carter! Toller Abenteuerurlaub, was?", kommentierte er ironisch. Sam blickte ihn nur skeptisch an. Offensichtlich hielt sie seine sarkastischen Bemerkungen für unangebracht."Daniel?", fragte sie. Jack zuckte die Schultern."Sieht nicht gut aus. Er muss nach Hause. Ich habe ihn bei zwei Farmern einquartiern können.", berichtete er. Sam nickte. Jack wandte seine Aufmerksamkeit weder Re´uz zu."Und deshalb werden sie sterben!", beendete dieser gerade eine überschwängliche Rede."Was ist das eigentlich für ein Sektenhaufen hier?", fragte Jack mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Sie halten uns für Goa´uld.", erklärte Sam."Was denn? Ausgerechnet uns?", hakte Jack nach. Sam nickte."Sie hörten nicht auf mich.", berichtete sie dann. Re´uz trat mit den Fackeln auf den Scheiterhaufen zu."Hey, Leute! Ihr macht da einen großen Fehler!", rief Jack. Re´uz blickte auf."Das glaube ich kaum, Goa´uld.", antwortete er, dann lächelte er hämisch und senkte die Fackeln."Bye, Carter.", sagte Jack."War echt nett mit Ihnen. Wir haben-""Haltet ein!"Jack – etwas verärgert über die Unterbrechung dieser schwungvollen und gutklingenden Rede, doch zugleich unglaublich erleichtert – blickte zum Rand des Platzes. Alle hatten sich in einer synchronen Bewegung umgedreht. Ein weißes Pferd stand zwischen zwei Häusern. Auf ihm saß ein Mädchen von höchstens 17 Jahren. Sie hatte beinahe schulterlange, braune Haare und am Handgelenk trug Sie eine Handspange. Ihr Pferd schnaubte unruhig und schwitzte. Offensichtlich war Sie sehr schnell geritten."Die Herrin.", flüsterte Jack. Er erkannte Sie sofort wieder. Es war dämmerig gewesen, doch er erkannte Daniels Angreifern ohne Zweifel wieder."Wer?", fragte Sam verwirrt.

"Lange Geschichte.", antwortete Jack nur."Herrin..."Fassungslos starte Re´uz Sie an. Dann ließ er die Fackeln in einem Eimer mit Wasser verschwinden und fiel auf die Knie. Alle taten es ihm nach."Was geht hier vor sich?", fragte Sie und sprang vom Pferd.

Leichtfüßig – barfuss wie Jack jetzt fest stellte – landete Sie im Neuschnee, der sich über Nacht gebildet hatte. Eine Hand legte Sie an den Hals des vor Anstrengung zitternden Pferdes, die mit der Handspange hielt Sie gesenkt. Sie trug eine blaue Hose, ein weißes, langärmliges Hemd und darüber ein blau-weißes, topartiges Kleidungsstück. Um Ihre Schulter hing eine blaue Ledertasche."Re´uz?", fragte Sie. Der Mann blickte auf."Herrin, wir..."Er schien keine Worte zu finden."Ihr?", ermunterte Sie ihn."Wir waren gerade dabei, zwei Goa´uld zu richten. Es war uns nicht bewusst, dass Ihr uns beobachtet.", berichtete Re´uz schließlich."Ihr habt gegen das höchste Gesetz verstoßen.", korrigierte Sie und blicke wütend um sich. Aus einigen Häusern kamen nun Menschen und fielen ebenfalls auf die Knie."Aber...die Goa´uld sind gefährlich. Das wisst Ihr-""Mag schon sein, aber diese Personen sind keine Goa´uld. Ich würde es spüren, wenn es welche wären.", erklärte Sie. Re´uz blickte hilflos um sich."Außerdem haben die Götter das zu entscheiden.", fügte Sie hinzu. Sie sprach sehr leise, trotzdem hörte man Ihre Worte weit. Es war totenstill. Mit schnellen Schritten trat Sie vor Re´uz."Haben die Götter dich nicht zu ihrem Statthalter ernannt, weil sie dich für zuverlässig hielten, Re´uz?", fragte Sie. Erschüttert nickte der Statthalter."Warum?", fragte Sie.

"Warum brecht ihr das heilige Gesetz dieses Planeten?", präzisierte Sie dann."Wir-""Schweig! Das war keine Frage, auf die es eine Antwort gibt. Die Götter verboten euch, so zu handeln. Mit Hass erreicht man nichts. Nur die Götter haben das Recht, über Schicksale zu entscheiden. Sie wollen nicht, dass ihr so werdet wie die Ta´uri.", erklärte Sie. Jack horchte auf. Auch Sam schien überrascht, schwieg aber. Re´uz schwieg noch immer, Sie trat noch näher an ihn heran und befahl ihm mit einer Handbewegung, aufzustehen. Jack spürte wie Sam sich neben ihm anspannte."Oh, mein Gott.", murmelte sie. Jack blickte sie fragend an."Was?", fragte er.

Sam starrte das Mädchen nur an und antwortete nicht."Du bist nicht länger Statthalter.", sagte Sie."Die Götter werden einen neuen erwählen. Ich werde euch morgen das Ergebnis mitteilen.", verkündete Sie dann."GEHT!", schrie Sie, als sich niemand rührte. Schell verschwanden die Menschen in en Häusern. Sie kam das Podium hinauf und stellte sich vor die beiden Ta´uri. Nervös lächelte Sie."Verzeiht ihre Dummheit, Gäste! Ich bitte euch darum.", sagte Sie. Ihr Blick wanderte von Jack zu Sam."Ich weiß nicht was..."Sie unterbrach ich selbst und starrte Sam an."Kennen wir uns?", wollte Sie wissen. Sam schüttelte den Kopf."Nein. Ich wüsste nicht woher.", meinte sie. Sie nickte nur und löste die Fesseln. Jack wusste, dass Sam log, doch sie hatte sicher einen Grund und so schwieg er. Sie verbeugte sich vor den beiden."Ich bin Kamoen, mivo fi´iso – die Letzte der Ersten – und Statthalterin der Götter hier auf Chae, Priesterin der hohen Artemis auf Utopia."

***

Sam blickte eine halbe Stunde später zu dem Mädchen hinüber, das neben ihr auf dem weißen Pferd saß und in tiefes Nachdenken vertieft zu sein schien. Unbehelligt hatten sie die Stadt verlassen können. Jack lief, Sam hatte er sein Pferd überlassen. Der Major dachte angestrengt über ihre Situation nach und versank in Erinnerungen, ohne es zu merken...

..."Wo bin ich hier?", fragte Sam."In Utopia.", antwortete Wo’etus. Sam hatte von einem Buch gehört, dass ‚Utopia’ hieß und dass das Wort übersetzt so viel wie ‚Paradies’ bedeutete...

..."Du bist eine Erwählte. Also wirst du gereinigt werden. Und du hast Glück. Kamoen wird deiner Reinigung beiwohnen.", meinte Wo’etus."Ist sie auch eine Göttin?", erkundigte Sam sich. Wo’etus lachte."Nein. Sie ist die hohe Priesterin der Götter. Die höchste Priesterin. Wenn sie deiner Reinigung beiwohnt, ist das fast so viel, als wäre ein Gott dabei. Viele schwören, sie sei selbst eine Göttin, die aus irgendeinem Grunde diese Stellung verloren hat.", erzählte er...

..."Also weißt du nicht wie ich hierher komme.", vermutete Sam gedrückt."Nein. Ich würde es dir sagen, wenn ich es wüsste. Hauptsache, du kommst nicht von der Erde.", sagte Aserl’ak. Sam stockte."Warum nicht?", fragte sie so unbekümmert wie möglich.

"Es wäre schlecht.", meinte Aserl’ak."Warum?", wiederholte Sam."Es ist halt so. Frag nicht weiter! Wo kommst du denn überhaupt her?", fragte Aserl’ak...

..."Ich wollte Priesterin werden und Kamoen half mir. Sie ist das Medium zu den Göttern auf meinem Planeten.", sagte Aserl’ak...

..."Auf meiner Heimat wird sie auch unter ihrem Titel angesprochen. Sie ist Kamoen, die mivo fi´iso.", erklärte Aserl’ak."Was bedeutet das?", fragte Sam.

"Sie ist königlich. Vielleicht mehr als das. Aber übersetzen konnten wir den Titel nie. Das können nur die Götter.", erklärte Aserl’ak...

...Sam blickte an sich hinunter und bemerkte erst jetzt wieder das Armband. Sie nahm es genauer unter die Lupe. Eine Pyramide war abgebildet wie die der Erde, nur, dass statt dem senkrechten Strich ein waagerechter, gewellter Strich zu sehen war, der die Pyramide praktisch von der Sonne abschnitt. Neben diesem Zeichen erkannte Sam ein Oval, das ein weiteres Zeichen umrundete. Der griechische Buchstabe Alpha wie er im Matheunterricht verwendet wurde...

..."Carter!", rief Jack. Sam schreckte aus ihren Gedanken hoch."Sir.", sagte sie verwirrt und blickte zu Kamoen."Ist alles in Ordnung mit dir?", erkundigte die Letzte der Ersten sich. Sam nickte."Ja...alles klar. Wir sollten zu Daniel. Wenn er wirklich so dringend nach Hause muss wie Sie sagten, Sir, dürfen wir keine Zeit verlieren.", erklärte sie dann. Jack nickte."Ich kann euren Freund heilen.", meinte Kamoen. Sam spürte es deutlich. Das Naquada. Kamoen hatte Naquada in ihrem Blut. Und wieder stellte Sam sich die Frage: Woher?

Eine Tok´ra? Eine Goa´uld? Vielleicht ein ehemaliger Wirt. Oder eine neue Spezies? Vielleicht tatsächlich das Ergebnis eines Experimentes wie Qorus Jolinar erzählt hatte.

***

"Jack? Sam?"Daniel wachte aus einem Alptraum auf."Sh...ist gut.", sagte Wie´ti neben ihm leise und drückte ihn zurück. Sein Oberkörper tat weh, er spürte ein Stechen in der Lunge und Atmen fiel schwer."Sie werden bald zurück sein.", versprach Wie´ti."Kopfschmerzen.", murmelte Daniel."Das geht vorbei.", meinte Wie´ti. Daniel schloss die Augen wieder."Das geht vorbei."...

***

Teal´C trat als erster aus dem Wurmloch und ging sofort in Deckung. SG-3 stolperte nacheinander ebenfalls aus dem Ereignishorizont und tat es ihm nach. Doch keine Gefahr drohte. Vor ihnen lag eine Wiese, ein sanft abfallender Hügel führte zum Stargate hinauf, ein Weg - gepflastert mit vermoosten Steinen – führte in einen nahen Wald. Es sah aus, als sei er lange nicht benutzt worden."Sir?"Der Anführer von SG-3 näherte sich von hinten und schaute auf seinen Kompass."Wir müssen erst in den Wald und dann einige Meilen nach Norden. Wenn wir schnell laufen, erreichen wir die Siedlung in etwa fünf Stunden.", berichtete er. Teal´C nickte."Danke.", sagte er. Das UAV hatte eine Siedlung ausmachen können, dann war der Funkkontakt abgebrochen...Das kleine Flugzeug war abgeschossen worden. Vorsichtig machten die fünf sich auf den Weg.

***

Jack sah mit Erleichterung die kleine Hütte und den See durch die Bäume und berührte Sam am Bein. Kamoen war die ganze Zeit über schweigend neben den beiden hergeritten, in tiefes Nachdenken versunken und ab und zu hatte Sie Sam angestarrt, als denke Sie immer noch intensiv darüber nach woher Sie dieses Gesicht kannte. Ihr Pferd lief von alleine, Sie schien es nicht lenken zu brauchen."Dort ist es.", sagte Jack. In dem Moment traten sie auf die freie Seelichtung hinaus und Jack konnte Wie´ti am See mit zwei Wassereimern hantieren sehen."Hey!", rief er. Die Frau blickte auf und stutzte, dann rannte sie auf die drei Ankömmlinge zu."Jack!", rief sie und umarmte ihn stürmisch. Etwas verdutzt erwiderte Jack die Umarmung und bemerkte einen belustigten Blick Sams in seine Richtung."Ich dachte schon, es sei etwas passiert. Du warst seit gestern Nachmittag nicht mehr hier.", sagte Wie´ti erleichtert."Wir haben unterwegs eine Rast eingelegt. Das ist Sam.", stellte Jack vor und schaffte es endlich, sich aus Wie´tis Umarmung zu befreien. Die Frau strich sich die schwarzen, langen Haare zurück und lächelte Sam freundlich an."Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Mein Name ist Wie´ti. Mit meinem Mann führe ich diese Farm.", stellte sich die Farmerin nun auch vor. Sam nickte und lächelte zurück. Dann wandte Wie´ti ihre volle Aufmerksamkeit Kamoen zu. Sie verbeugte sich. Kamoen sprang leichtfüßig vom Pferd und landete barfuss auf der mit Schnee bedeckten Wiese. Sam schaffte es nicht ganz so glanzvoll von ihrem Pferd und musst schließlich von Jack aufgefangen werden."Alles okay?", erkundigte der Colonel sich besorgt, als er ihre müden Augen unter die Lupe nahm."Ja, danke, Sir. Nur etwas müde.", beschwichtigte sie seine Sorgen. Jack nickte."Du solltest schlafen. Das Gästezimmer ist frei. Dort könntet ihr euch hinlegen.", erklärte Wie´ti und nahm die Zügel des weißen Hengstes von Kamoen und von Jacks Pferd entgegen."Was? Wir...beide?"Jack wusste, dass das Zimmer nur über ein Doppelbett verfügte und so sträubte er sich etwas gegen diese Idee."Warum nicht?", fragte Wie´ti unbekümmert.

Dann lief sie mit den Pferden Richtung Scheune davon. Sam blickte Jack an."Nur...ein Bett?", vermutete sie. Jack nickte."Richtig.", antwortete er."Oh.", machte Sam."Wir sollten vielleicht...erst nach Daniel sehen.", meinte Jack. Sam nickte."Richtig.", antwortete sie. Kamoen lauschte der Konversation seltsam aufmerksam und schien jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Dann riss Sie sich los und ging den beiden voran zum Haus.

***

Teal´C war innerlich extrem aufgewühlt. Die fünf Stunden hatten sich auf zehn verlängert, da die Ta´uri Pausen brauchten. Der Wald war sehr unwegsam gewesen, der gepflasterte Weg total überwachsen und Teal´C gewann allmählich den Eindruck, dass hier niemand mehr lebte. Jetzt – endlich – traten sie an den Waldrand zu einer tiefliegenden Lichtung. Felsen schmückten den Weg nach unten, kleine Kiesel würden den Abstieg schwierig gestalten. Unten lag ein kleines Dorf mit Holzhütten, die Fensterläden waren geschlossen, kein Mensch zu sehen oder zu hören."Sieht verlassen aus.", urteilte Captain Lewis in dem Moment."Wir sollten trotzdem nachsehen, ob SG-1 dort unten ist.", erwiderte Teal´C und machte sich an den Abstieg. Die vier Ta´uri folgten ihm zögernd. Gerade, als sie schlitternd, rutschend und fluchend die Hälfte des Felsabhanges hinter sich gebracht hatten, hörte Teal´C das Geräusch mehrer sich aktivierender Waffen."RUNTER!", schrie er und seine Warnung kam nicht zu spät. Mehrere Energiesalven beschossen das Team und Teal´C aus mehreren Richtungen und der Jaffa drückte sich gemeinsam mit Lt. Catenacci hinter einen Felsen. Der junge Mann hielt seine Waffe umklammert und erwiderte ab und zu das Feuer. Die restlichen Mitglieder von SG-3 suchten geduckt Deckung. Colonel Spencer rutschte bald schon auf den kleinen Steinen ab und rollte, schlitterte und stürzte den restlichen Wag nach unten wo er reglos liegen blieb. Major Eastwood stolperte und stürzte, knallte mit dem Kopf gegen eine Felskante und sank bewusstlos zu Boden. Trotzdem stürzte sie noch einige Meter den steilen Abhang hinunter. Und Captain Lewis schlug der Länge nach hin und schrie kurz auf. Noch immer feuerte Lt. Catenacci ohne Unterlass auf die Feinde."Stop!", rief Teal´C. Der Lt. gehorchte und hielt inne. Weiterhin schossen Energiesalven aus dem Wald. Teal´C griff nach seiner Zat und hatte binnen weniger Sekunden alle bedrohlichen Feinde ausgeschaltet."Tek.", sagte er knapp und Lt. Catenacci blickte staunend zu ihm."Was?", fragte er verständnislos.

"Automatische Abschussvorichtungen. Die Kresta schützen damit offensichtlich ihre Dörfer.", stellte Teal´C fest. Dann stand er auf und lief zu Lewis."Ah! Verdammt, tut das weh!", fluchte der junge Mann. Er drehte sich auf den Rücken und gab den Blick auf seine blutverschmierte Hose frei. Catenacci ging neben ihm in die Knie und zog Erste-Hilfe-Zeug aus seinem Rucksack. Teal´C stolperte zu Eastwood und fühlte ihren Puls. Sie lebte, war nur bewusstlos und hatte sich ein heftige Kopfwunde eingehandelt. Ansonsten schien sie in Ordnung zu sein. Teal´C drehte sie um und legte sie gerade auf den Boden, um anschließend Spencer aufzusuchen, der mit schmerzverzerrtem Gesicht am Ende des Abhanges lag."Fuß...gebrochen.", stieß er hervor. Teal´C gab es nicht gerne zu, aber sie mussten zurück kehren. Das Dorf schien so und so unbewohnt zu sein. Man hätte inzwischen sicher auf ihre Ankunft reagiert."Lasst und aufbrechen!", sagte er knapp und half Spencer auf die Beine.


weiter: Kapitel 7
Kapitel 7 by JolinarJackson
Author's Notes:
Wieder vereint, wollen Jack, Sam und Daniel nur noch nach Hause...
Kapitel 7

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Jack betrat leise das abgedunkelte Zimmer. Sam, Kamoen und Wie´ti folgten ihm. Qewud war zur Jagd draußen und würde wohl erst gegen Abend wieder zurück kehren."Daniel?"Sam war mit einigen schnellen Schritten am Bett angelangt und begann sofort mit einer professionell wirkenden Untersuchung. Jack wusste, dass sie wohl die begabteste seines Teams in Erster Hilfe war und ließ sie in Ruhe. Er stellte sich lediglich hinter sie. Neben sich spürte er Kamoens seltsame Art der Anwesenheit. Ihm lief ein Schauer über den Rücken. Das Mädchen war so ruhig und friedlich und doch unglaublich furchterregend...Vielleicht war ‚furchterregend’ das falsche Wort. Aber was passte besser? Man hatte einfach Achtung vor Ihr. Vor Ihrer ganzen Präsenz, die dermaßen real war, dass es fast weh tat. Sogar Jack glaubte, das Naquada zu spüren, das laut Sams Berichten von Utopia in Ihr vorhanden sein sollte."Er ist bewusstlos. Möglicherweise mehrere gebrochene Rippen, innere Verletzungen, hohes Fieber. Ich tippe immer noch auf eine Gehirnerschütterung.", berichtete Sam und richtete sich auf."Wie konnten Sie so weit mit ihm kommen, Sir?", fragte sie dann.

"Es ging ihm eigentlich noch eine ganze Weile gut. Er konnte sogar selbst laufen. Schlechter ging es ihm erst, nachdem..."Jack unterbrach sich selbst."Du.", stieß er hervor und blickte Kamoen an. Das Mädchen schaute ihm offen in die Augen."Sir?" fragte Sam verwirrt."Sie hat Daniel mit der Handspange angegriffen und anschließend ist er mitten in der Nacht zusammen gebrochen. Sie hat ihm den Rest gegeben, als sie ihn mit dem Ding angriff.", berichtete der Colonel knapp. Er ließ seinen Blick nicht von Kamoen."Ich wollte ihn nicht verletzen.", sagte Sie nur, dann wandte Sie sich an Sam."Ich kann euren Freund heilen. Nicht vollständig. Das Fieber zu senken liegt außerhalb meiner Macht, aber die inneren Verletzungen kann ich ihm nehmen. Es wird dauern, aber ich kann es.", erklärte Sie. Sam nickte langsam."Ist gut.", stimmte sie zu."Was? Carter?", fragte Jack ungläubig. Wie konnte sie zulassen, dass dieses Mädchen – diese Letzte der Ersten oder wie Sie hieß – sich Daniel näherte?

Sam blickt ihn bittend an."Du warst einverstanden.", erinnerte Wie´ti ihn nun. Jack erwiderte nichts. Er drehte sich nur weg."Ich hoffe, wir wissen was wir tun, Carter. Ich will nicht ins SGC zurück kehren und Hammond erklären müssen, dass wir Daniel an eine Goa´uld verloren haben - freiwillig.", meinte er."Sie ist-""Sh!"Kamoen hatte Wie´tis Worte mit einem scharfen Geräusch unterbrochen."Ich will dich sprechen. Auf der Stelle.", sagte sie zu Sam. Jack blickte den Major beunruhigt an."Was ist?", fragte dieser.

"Ich will dich sprechen. Allein.", präzisierte Kamoen. Sam nickte und verließ mit dem Mädchen den Raum. Jack blickte ihnen fragend nach."Komm, Jack! Du musst hungrig sein.", vermutete Wie´ti und zog ihn aus dem Zimmer. Auf dem Tisch im Vorraum lag die Offenbarung. Jack ließ sich von Wie´ti auf einen Stuhl drücken. Nachdenklich blätterte er in dem Buch und entdeckte noch mehr Zeichnungen. Auf einer Seite waren in zwei Reihen neun Zeichen gemalt. Darunter stand die verschnörkelte Schrift dieser Welt. Jack musterte die obere Reihe. Er kannte das eine Zeichen bereits. Es war die Pyramide mit der gewellten waagerechten Linie und der darüber scheinenden Sonne. Daneben das Zeichen für ‚Erde’. Dann kam ein Oval, das ein schön gezeichnetes Alpha umschloss und zuletzt eine gewellte, senkrechte Linie, recht und links von Klammern umgeben. Doch die beiden Klammern hatten einander die Rücken – nicht die Öffnungen – zugewandt und so sah es fast aus, als würden sie einen notdürftig gezeichneten Torso darstellen. Die Reihe darunter wiederholte das Ta´uri-Zeichen und das Alpha in dem Oval. Neu hinzu kam ein Turm – unten breit, oben immer schmaler werdend – dessen Spitze von drei Strichen umgeben war, als würde er strahlen. Daneben zwei Halbkreise, die gegeneinander verschoben beinahe wie ein acht wirkten, doch sie berührten sich nicht. Und jetzt ein Zeichen, dass Jack kannte. Zwei Flügel, die zu schweben schienen."Nox.", flüsterte er und erinnerte sich an die Triade. Unter den Flaggen, die dort vor den Quartieren gehangen hatten, war auch die mit dem Wappen der Nox gewesen."Interessiert dich das Buch?", wollte Wie´ti lächelnd wissen und tischte ihm eine kräftige Suppe auf."Ja.", antwortete Jack."Wenn das hier überstanden ist, könnt ihr mich besuchen und dann lese ich euch daraus vor.", versprach Wie´ti. Jack nickte dankbar lächelnd.

***

Kamoen blickte an die Gästezimmertür."SGC?", fragte Sie schließlich tonlos. Sam blickte Sie an, dann schien es ihr einzufallen."Ja.", antwortete sie."Du sagtest vor einiger Zeit auf Utopia, dass du von einem Planeten mit dem Namen Esgece stammst.", sage Kamoen langsam. Sie schüttelte betrübt den Kopf und drehte sich zu Sam um, die auf dem Bett saß."Kamoen-""Nein! Ich will keine Erklärungen. Warum seid ihr hierher gekommen?", fragte die Letzte der Ersten.

Ihr stiegen Tränen in die Augen. Die Ta´uri hatten Chae nun doch gefunden. Wie würden wohl die Götter reagieren?"Wir wurden von vier Kresta gefangen genommen und stürzten ab. Es war nicht unsere Schuld, hörst du? Auch, dass ich damals nach Utopia kam, war nicht meine Schuld. Ich wünschte, wir wären uns niemals begegnet, wenn davon nur Probleme abhängen.", sagte sie und packte Kamoen an der Schulter, ließ Sie aber gleich wieder los. Die Letzte der Ersten atmete tief durch."Seit wann weißt du, dass ich Kamoen bin?", wollte Sie wissen."Seitdem du in der Stadt aufgetaucht bist. Ich habe dich sofort erkannt und mich an Aserl´aks Worte erinnert: ’Hauptsache, du kommst nicht von der Erde. Es wäre schlecht.’ Seitdem wusste ich, dass ich schweigen musste. Es tut mir leid, wenn du dadurch in Schwierigkeiten geraten bist.", sagte Sam ehrlich. Kamoen senkte den Blick."Das ändert einiges. Kennst du die Gesetze von Chae? Es ist dem Volk verboten, Ta´uri zu helfen oder über jemanden zu richten.", erklärte Sie. Sie blickte wieder auf und in Sams Augen."Das soll heißen, dass du Daniel nicht helfen darfst.", vermutete diese."Ja.", antwortete Kamoen."Versteh das nicht falsch! Ich würde ein Gesetz brechen. Ich könnte verbannt werden. Die Götter sind alles was ich noch habe.", erklärte Sie dann. Sam nickte verstehend."Du willst nichts riskieren.", sagte sie."Das verstehe ich.", meinte sie dann, "Dann solltest du verstehen, dass wir auch nichts riskieren wollen. Wir werden gehen."Mit schnellen Schritten verließ sie de Raum und schmiss die Tür hinter sich zu. Kamoen ließ sich auf die Knie fallen."Ihr Götter!", flüsterte Sie."Warum muss ich diese Wesen gern haben?"

***

Daniel hörte Stimmen entfernt reden."Wir könnten eine Trage bauen und ihn tragen. Laufen kann er auf keinen Fall. Das Tor ist etwa 20 Meilen entfernt. Wir müssten bei diesem Gelände 3 Meilen pro Stunde schaffen. Also brauchen wir etwa 6-7 Stunden.", rechnete Sam. Daniel öffnete die Augen und blickte zu ihr hinüber. Sie unterhielt sich mit Jack und Wie´ti. Keiner der drei achtete auf ihn. Er wurde wieder müde, bekämpfte aber den Schwindel, der die Müdigkeit begleitete und zwang sich, weiter zuzuhören. Seine Lunge schien stärker zu schmerzen als zuvor und er musste stoßweise atmen, um überhaupt irgendwie schmerzlos Luft zu bekommen."Qewud und ich werden euch zum Tor begleiten. Wir könnten euch Pferde geben.", meinte Wie´ti. Jack nickte nachdenklich."Das wäre zwar toll, aber ich habe das Gelände da draußen gesehen. Etwa zehn Meilen vom Tor entfernt befinden sich Felsregionen. Ausläufer eines Gebirges, dass es vielleicht mal gab und durch irgendwelche Erosionen-""Carter. Schon gut.", unterbrach Jack ihre Erklärung."Ich will nicht, dass ihr uns begleitet. Ihr habt wahrscheinlich so und so schon genug Probleme wegen uns.", meinte er dann in Wie´tis Richtung. Sam blickte zu Daniel hinüber und bemerkte, dass er wach war."Sir.", sagte sie leise und ging an ihm vorbei zu Daniel hinüber."Hey. Wie fühlen Sie sich, Daniel?", erkundigte sie sich.

Daniel schüttelte nur den Kopf. Er fühlte sich zu schwach für eine Antwort. Sam legte ihm eine Hand auf die Stirn."Sie haben noch immer sehr hohes Fieber. Schmerzen?", erkundigte sie sich dann. Daniel nickte leicht."Wo?", fragte Sam und legte ihre Hand auf Daniels Brustkorb.

"Hier?"Sie drückte leicht und Daniel nickte hastig."Okay, und wie sieht es hier aus?"Ihre Untersuchung ging noch einige Minuten so weiter, dann richtete sie sich auf."Könnte ich Sie mal draußen sprechen?", fragte sie in Jacks Richtung. Der Colonel nickte mit einem besorgten Blick."Moment noch. Gehen Sie schon mal vor!", meinte er. Sam nickte und Wie´ti folgte der Wissenschaftlerin aus dem Zimmer."Hey, Danny.", grüßte Jack."Hey.", antwortete er leise und musste kurz husten."Wir sind unterwegs nach Hause, okay? Also machen Sie nicht schlapp.", meinte Jack. Daniel nickte nur."Gut.", sagte Jack und strich ihm die Haare aus der Stirn."Dann schlafen Sie noch etwas. Wir brechen bald auf.", erklärte er und verließ das Zimmer.

***

Kamoen kam aus dem Gästezimmer und beobachtete Wie´ti wie sie einzelne Kerzen im Zimmer entzündete. Es war dämmrig geworden."Werdet ihr noch diese Nacht aufbrechen?", fragte Sie in Sams Richtung. Sam saß an dem Tisch und verschlang ihre Suppenportion. Als Kamoen diese Frage stellte, blickte sie auf."Wir müssen.", erklärte sie einfach nur und aß dann weiter."Herrin, seid Ihr hungrig?", fragte Wie´ti. Kamoen nickte. Wie´ti stellte einen Teller für Sie auf den Tisch. Jack kam aus Aserl´aks Zimmer und setzte sich zu den drei anderen. Qewud war bisher noch nicht zurück gekehrt."Ich glaube, er schläft jetzt wieder. Zumindest habe ich ihn darum gebeten.", berichtete er und lehnte sich zurück. Wieder griff er nach der Offenbarung, um gedankenverloren darin herumzublättern, während Sam auf aß."Also, Kamoen, ich habe gehört, dass du Daniel doch nicht helfen kannst.", meinte Jack schließlich. Die Letzte der Ersten blickte ihn an, dann zu Sam."Ich habe meine Gründe erläutert.", berichtete Sie. Sam blickte Jack bittend an."Sir, sie kann auch nichts für die hiesigen Gesetze.", beschwichtigte sie ihn. Offensichtlich hatte sie Kamoen den plötzlichen Umschwung Ihrer Meinung verziehen oder respektierte ihn zumindest."Wir müssen so bald wie möglich aufbrechen. Wie es aussieht hat Daniel schwerere Verletzungen als ich angenommen hatte, dazu noch Atemprobleme.", erklärte sie nun."Kann er es denn die 20 Meilen überstehen durch die Kälte? Wir haben eine eisige Winternacht.", erinnerte Jack mit einem Nicken zum Fenster."Wir haben immer noch die drei Schlafsäcke und die Decken, die Sie die ganze Zeit über mitgeschleppt haben.", erinnerte Sam. Jack nickte."Stimmt.", meinte er."Kann man hier irgendwo vernünftiges Holz für eine Trage herbekommen?", fragte er dann an Wie´ti gewandt."Wir haben sogar eine in der Scheune stehen.", erwiderte die Farmerin."Super.", meinte Jack."Wir packen uns Daniel, decken ihn warm zu und verschwinden noch heute Abend. 6 Stunden?", hakte er noch einmal nach. Sam nickte."Es wird nicht so lange dauern, wenn ich euch begleite.", versprach Kamoen. Alle am Tisch blickten Sie an."Was denn? So plötzlich doch wieder auf unserer Seite?", hakte Jack nach."Nein. Ich will nur nicht, dass euer Freund stirbt. Ich will nur, dass ihr endlich geht..."Sie hätte ‚und uns in Ruhe lasst’ gerne noch dran gehängt, aber ließ es bleiben."Gut. Dann mache wir uns in...sagen wir...einer Stunde auf den Weg.", meinte Jack."Carter, Sie helfen mir mit Daniel. Wie´ti, könnte wir Nahrung für unterwegs bekommen?", fragte er."Natürlich.", antwortete die Farmerin."Wunderbar. Kamoen...bleib sitzen!", meinte Jack mit einem verachtenden Blick und stand auf.

***

Daniel wachte nur kurz auf. Jemand hatte ihm seine Sachen wieder angezogen und hob ihn nun vom Bett auf eine Trage aus Holz, die mit einem Schlafsack und einer Decke gepolstert war. Müde schlug er die Augen auf und blickte Jack an. Der Colonel lächelte nur und schloss den Schlafsack."Warm genug?", erkundigte er sich. Daniel reagierte nicht. Was hätte er sagen sollen?

Er fror sowieso die ganze Zeit. Jack schien es als ein ‚Nein’ aufzufassen und breitete noch eine Decke über ihm aus, bevor er ihn mit dicken breiten Seilen festband. Daniel merkte schon wie wieder alles verschwamm. Als letztes hörte er Jack sagen:"Ich glaube, er hört uns nicht mehr."

***

Teal´C betrat Hammonds Büro. Janet war bereits anwesend."Sie wollten mich sprechen.", sagte der Jaffa und setzte sich ebenfalls."Richtig. Es geht um Ihre letzte Mission.", berichtete der General. Das hatte Teal´C sich gedacht. Dennoch schwieg er."Ich habe SG-3 jetzt eine Weile lang untersucht. Colonel Spencer hat sich den rechten Fuß gebrochen. Major Eastwood hat einen schlimmen Schnitt am Kopf und ein verdrehtes Knie und Captain Lewis eine heftige Schürfwunde am Bein. Diese Mission war das reinste Massaker wenn man bedenkt, dass keine Feinde anwesend waren und wir SG-1 immer noch nicht finden konnten.", meinte die Ärztin."Sie wollen die Suche aufgeben.", vermutete Teal´C."Das Pentagon drängt mich, ihnen die Papiere zuzuschicken, allerdings konnte ich noch 24 Stunden Zeit einräumen. Ich behauptete, wir hätten eine heiße Spur.", berichtete Hammond."24 Stunden.", wiederholte Teal´C.

***

Sam betrachtete die dunklen Bäume, die sich vor ihnen erstreckten, dann wandte sie sich wieder Wie´ti zu. Die Farmerin stand Arm in Arm mit ihrem Mann vor Jack. Jetzt reichte sie ihm ein Buch."Hier, das schenken wir dir.", sagte sie."Warum? Du wolltest mir doch vorlesen.", erinnerte der Colonel."Wir sehen uns doch höchstwahrscheinlich nicht mehr wieder.", erinnerte Wie´ti mit einem Seitenblick zu Kamoen. Jack nickte betrübt. Offensichtlich hatte er die Farmersfamilie ins Herz geschlossen. Wie ´ti trat nun auch auf Sam zu."Ich wünsche euch viel Glück. Ich hoffe, Daniel wird wieder gesund. Ich hoffe, ihr alle seid bald wieder wohlauf. Ich habe euch gern.", gab sie zu und umarmte Sam. Der Major erwiderte die Umarmung und auch die Umarmung von Qewud nahm sie an. Dann machten sie sich schließlich auf den Weg zum Tor. Kamoen hatte Ihr Pferd bei den Farmerleuten untergestellt und lief neben Sam und Jack mit der Trage her. Sam wollte die Gelegenheit wahr nehmen und mit dem Mädchen sprechen, nachdem sie die Baumgrenze erreicht hatten."Warum tust du das?", fragte sie also.

Kamoen blickte sie an."Weil ich an das Gute im Menschen glaube. Ihr könnt nichts für das was euere Vorfahren getan haben. Ich dachte immer, dass ich euch hassen würde, wenn ich euch treffe, aber das stimmt nicht. Ich finde euch interessant.", meinte die Letzte der Ersten. Sam blickte Sie erstaunt an."Du wirst verstoßen werden. Du riskierst hier einiges.", sagte sie."Das ist meine Bestimmung. Und nein...ich werde nicht verstoßen werden. Die Götter werden nie von euch erfahren. Deshalb dürft ihr nie zurück kehren.", erklärte Kamoen."Nur mal rein theoretisch: Eines schönen Tages stehen wir wieder auf der Fußmatte...", begann Jack."Sie werden euch töten.", versprach Kamoen."Was denn? Einfach so?", fragte Jack. Kamoen nickte."Sie hassen die Ta´uri.", erklärte Sie dann."Warum?", fragte Sam.

"Weil ihr etwas grauenhaftes getan habt.", antwortete Kamoen."Was?", fragte Sam."Ihr habt ihnen alles genommen. Mehr braucht ihr nicht zu wissen.", meinte Kamoen.

***

Kamoen blickte vor sich in den Wald. Jack und Sam hatten es sich auf dem Waldboden in ihren Schlafsäcken gemütlich gemacht und schliefen. Auch Daniel schlief, allerdings atmete er nicht so ruhig wie die beiden anderen Ta´uri. Sie hatten nach drei Stunden eine Pause einlegen müssen. Ein Lichtschein zwischen den Bäumen fiel Kamoen ins Auge. Sie richtete sich auf und blickte ihm entgegen. Völlig reglos stand Sie da und beobachtete wie es mehr dieser Lichtscheine wurden."Doll ardh.", flüsterte Kamoen ungläubig. Einen Moment tanzten die Lichtscheine an den Reisenden vorbei – in einiger Entfernung – und verschwanden dann. Kamoen drehte sich wieder zu Ihren Schützlingen um. Die drei hatten nichts von dem Schauspiel mitbekommen. Leise ging Kamoen in die Richtung, in die die Lichtscheine verschwunden waren."Feanor?", flüsterte sie. Nur einige Schritte vor ihr flitzte etwas kleines, schneeweißes durch die Luft und verschwand wieder in der Dunkelheit. Kamoen lächelte."Is in adel.", murmelte Sie."Was?", fragte ein ziemlich verschlafener Jack hinter Ihr.

Kamoen fuhr herum. Sie hatte ihn nicht kommen hören."Nichts...ich habe nur laut gedacht.", erklärte Sie und zog ihn zurück zum Lager. Mit einem letzten Blick zurück verließ Sie Fend dor - wie die hiesigen Menschen es nannten.

***

Sam richtete sich verschlafen auf und entdeckte Jack und Kamoen. Der Colonel wurde von dem Mädchen vorwärts gezogen. Verschlafen gähnte der Major und kämpfte sich aus dem Schlafsack, zuckte kurz zusammen, als ihre bloße Hand den Schnee berührte, der auf dem Waldboden lag. Dann krabbelte sie zu Daniel hinüber und untersuchte ihn kurz."Wir sollten weiter.", meinte Jack und packte seinen Schlafsack zusammen."Mhm.", machte Sam nur bestätigend."Wo wart ihr denn?", fragte sie dann.

Ihre Neugier hatte nun doch gesiegt."Nirgendwo.", sagte Kamoen, bevor Jack ein Wort hervor brachte. Sam zuckte die Schultern. Wenn Kamoen es nicht sagen wollte...dann halt nicht."Wie geht es Daniel?", fragte Jack besorgt.

"Nicht so gut. Er reagiert nicht, sein Puls ist schwach, seine Atmung flach, hohes Fieber.", diagnostizierte Sam."Dann sollten wir wirklich weiter.", schloss Kamoen. Sam blickte das Mädchen erstaunt an. Sie schien regelrecht Angst davor zu haben, hier zu bleiben. Dann berichtigte sie sich. Kamoen hatte keine Angst...Sie empfand faszinierte Ehrfurcht. Das war das richtige Wort. Faszinierte Ehrfurcht in einem verschneiten Wald wie diesem? Seltsam!, dachte Sam, während sie sich ihren Schlafsack um die Schultern hängte. Sehr seltsam!

***

Jack konnte einen kleinen Jubelschrei nicht unterdrücken, als er das Tor auf der Anhöhe vor ihm sah."Carter, wir..."Er kam nicht weiter. Er konnte es selbst nicht erklären. ‚Wir kommen nach Hause.’, war zu wenig in dieser Situation und ihm fiel nichts besseres ein. Er grinste sie nur an und lächelte dann das Tor an, als sei es sein größter Schatz."Nach Hause.", flüsterte er. Kamoen hatte mit Sam das letzte Stück die Trage transportiert, also rannte Jack die Anhöhe nach oben und suchte die richtigen Koordinaten. Er würde nach Hause zurück kehren. Daniel würde gesund werden, Teal´C war sicher auch schon da, Sam konnte sich endlich ausruhen und er konnte Sarah besuchen und Hammond nach den Tok´ra fragen. Sam und Kamoen stellten die Trage neben dem DHD ab. Erst jetzt merkte Jack, dass er noch nicht eine Koordinate gedrückt hatte. Er starrte nur auf die Schaltflächen. Sam legte ihm eine Hand auf die Schulter."Sir?", fragte sie. Jack nickte. Langsam begann er, die Koordinaten zu aktiveren, dann drückte er den roten Kristall in der Mitte. Der innere Ring drehte sich noch, während Sam und Jack sich schon wieder an Kamoen wandten."Danke für deine Hilfe.", sagte Sam gerade. Dann beugte sie sich vor und flüsterte Kamoen etwas ins Ohr. Das Mädchen wirkte erstaunt, dann erfreut und umarmte Sam."Vielen Dank. Das habe ich gemerkt.", sagte Sie, bevor Sie sich an Jack wandte. Das Tor aktivierte sich. Der Materiestrahl wirbelte ihnen entgegen."Ich muss mich wohl auch bei dir bedanken.", sagte Jack."Das musst du nicht, wenn du es nicht willst. Ich würde es verstehen.", versprach Kamoen lächelnd. Jack blickte Ihr in die grünen Augen."Ja. Das würdest du.", meinte er. Dann hob er mit Sam die Trage an."Ich wünsche euch viel Glück.", meinte Kamoen."Leb wohl!", sagte Sam und ging als erste durchs Tor. Jack atmete durch und trat in die eisige Kälte des Weltraumes. NACH HAUSE...


weiter: Kapitel 8

End Notes:


Doll ardh – Verborgenes Reich

Feanor – Feuergeist(er)

Fend dor - Grenzland

Is in adel! – Ihr seid zurück!

Kapitel 8 by JolinarJackson
Author's Notes:
Zu Hause verschlechtert sich Daniels Zustand weiterhin. Und auch Kamoen findet noch keine Ruhe...
Kapitel 8

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Kamoen blickte zu dem Tor hinauf und beobachtete wie sich der Ereignishorizont schloss. Sie wollte umdrehen und zurück zu Wie´ti und Qewud gehen, doch ein wärmendes Licht hüllte Sie ein und im nächsten Moment stand Sie im Privatquartier von Artemis. Die braunen Haare hingen ihr auf die Schulter, die blauen Augen blickten Kamoen fragend an."Was hast du getan?", fragte sie.

***

Teal´C blickte in den Torraum hinunter, als das Sternentor eine Adresse annahm und mit dem Wahlvorgang begann. Hammond und Jacob stürzten hinter ihm in den Kontrollraum."Sind sie das?", fragte Jacob."Empfange keine IDC.", berichtete der Techniker."Das ist auch gar nicht möglich. Wir haben den Code gelöscht.", erinnerte Hammond. Auch er blickte gespannt auf das sich drehende Sternentor hinunter. Teal´C war auf das äußerste aufmerksam."Alles in Alarmbereitschaft!", befahl Hammond und einige Soldaten stürmten den Torraum. Teal´C lief ebenfalls nach unten und wartete, bis das siebte Chevron aktviert war und der blau-silberne Materiestrahl ihnen entgegenschlug. Nur einen Moment später stolperten Sam und Jack aus dem Wurmloch. Sie taumelten vorwärts und fielen auf die Knie, als die Rampe abschüssig wurde. Die Trage in ihren Händen knallte auf den Aufgang und das Tor schloss sich."Wir brauchen hier Hilfe!", rief Jack. Teal´C rannte die Rampe hinaus."O´Neill.", grüßte er. Jack blickte ihn nur kurz an, dann wandte er sich Daniel zu, der durch den Aufprall wach geworden war und verwirrt um sich blickte."Wir sind zu Hause.", sagte Jack leise. Dann ließ er sich neben Daniel auf die Rampe fallen und verlor das Bewusstsein. Sam versuchte aufzustehen und zu Hammond zu laufen, doch unterwegs gaben ihre Beine nach und sie wäre auf die Rampe gefallen, hätte Teal´C sie nicht schnell gehalten. Er legte sie sanft auf den stählernen Aufgang."Major Carter, bleib liegen!", sagte er.

"Daniel ist innerlich verletzt...ich meine, innere Verletzungen, hörst du?", sagte sie und schloss erschöpft die Augen. Jack war bereits auf eine Trage geladen und abtransportiert worden. Janet war noch dabei, die Seile an Daniels Trage zu lösen, um den Archäologen besser einer ersten Musterung unterziehen zu können."Dr. Fraiser, Daniel Jackson hat innere Verletzungen.", berichtete Teal´C und hob Sam hoch, um sie an zwei Sanitäter zu übergeben."Okay, danke, Teal´C. Vorsicht. Sam, begleiten Sie Major Carter und Colonel O´Neill! Sie brauchen Heizdecken und außerdem so schnell wie möglich ein EKG und ein EEG.", sagte die Ärztin an eine Sanitäterin gewandt."Ja, Dr.!", antwortete diese und rannte aus dem Torraum."Wir bringen ihn weg.", sagte Janet und lief neben der Trage mit Daniel her auch aus dem Torraum. Teal´C blickte ihnen hinterher, dann zu Hammond und Jacob, die den Torraum betreten hatten."Wo immer sie herkommen...sie waren auf keinen Fall bei den Kresta.", sagte er zu den beiden.

***

PIEP-PIEP-PIEP...Regelmäßig und beinahe beruhigend neben ihr. Sam öffnete die Augen. Sie nahm alles nur verschwommen war, hatte etwas Kopfschmerzen und fühlte sich äußerst schlecht. Ihr war ziemlich schwindelig, wenn sie den Kopf bewegte und ihr war sehr heiß."Daniel?"Sie räusperte sich, bevor sie auch noch nach Jack rief:"Colonel?""Keine Sorge. Sie sind alle beide hier.", sagte eine ihr bekannte Stimme. Sam schluckte und blinzelte ein paar mal, bevor sie Jacob über sich erkannte."Keine Sorge?", wiederholte sie. Soweit sie wusste, war es Daniel ziemlich schlecht gegangen seit ihrem Aufbruch zum Stargate und – laut Jacks Berichten – auch schon vorher. Und an Jack war garantiert auch nicht alles spurlos vorüber gezogen. Ihr Vater verstand die Frage und verzog das Gesicht."Daniel ist bewusstlos und Jack schläft tief und fest. Und das solltest du auch tun, du hast dir eine Grippe eingefangen.", meinte er."Wird Daniel überleben?", fragte Sam schwach. Sie hätte nichts lieber getan als schlafen, aber sie musste vorher unbedingt noch wissen, ob die ganze Eile zum Tor umsonst gewesen war."Ich weiß es nicht. Dr. Fraiser untersucht ihn gerade gründlich...", berichtete Jacob und unterbrach sich mitten im Satz selbst."Aber?", hakte Sam nach."Es sieht nicht gut aus.", gab Jacob zu. Sam schwieg und blickte zur Decke."Mach dir keine Gedanken, Kleines! Dr. Fraiser und Daniel kriegen das schon irgendwie hin.", munterte Jacob sie auf. Sam blickte ihn wieder an. Er legte ihr eine Hand auf die Wange."Ich habe mir furchtbare Sorgen um dich gemacht.", berichtete er. Sam lächelte etwas."Du kennst mich doch. Ich schaffe es immer irgendwie.", sagte sie. Jacob nickte."Ja. Schlaf ein bisschen, Schatz! Vielleicht sieht es später schon ganz anders aus.", meinte Jacob und lächelte ihr zu. Sam schloss erschöpft die Augen."Gute Nacht, Dad.", sagte sie leise.

***

Teal´C betrat als erster den Konferenzraum und setzte sich. Hammond hatte ein kurzes Treffen mit Janet und Jacob einberufen, um den Zustand er drei SG-1 Mitglieder zu diskutieren. Der Jaffa brauchte nicht lange zu warten. Bald kamen Jacob und Janet und zuletzt auch Hammond in den Konferenzraum und setzten sich."Was gibt es?", fragte der General und blickte Janet fragend an.

Die Ärztin schlug eine Mappe auf und holte ein Blatt mit einigen Notizen hervor."Alle drei sind unglaublich erschöpft. Es wird wohl eine Woche oder länger dauern, um sie wieder auf den Damm zu kriegen...und zwar nach ihrer Genesung.", erklärte sie. Hammond nickte."Sie bekommen Urlaub.", versprach er und machte sich selbst eine Notiz."Kommen wir nun zum einzelnen: Also, bei Colonel O´Neill konnte ich außer einer schweren Erkältung auch noch eine tiefe Schnittwunde am linken Bein und eine Schürfwunde und einen Schnitt am Rücken fest stellen, ganz davon abgesehen, dass er sich noch drei Rippen geprellt und eine angebrochen hat. Er schläft momentan und wird die nächste Zeit wahrscheinlich auch nicht mehr aufwachen. Major Carter hat eine schwere Grippe und ebenfalls eine schwere Schürfwunde am Rücken. Ich nehme an, dass alle beide irgendwo hinaus gestürzt und über Steinboden oder Felsgestein geschlittert sind. Das wäre die einfachste Erklärung. Major Carter ist inzwischen auch eingeschlafen. Daniel könnte problematisch werden. Ich konnte ein schwere Gehirnerschütterung und einen verstauchten Fuß fest stellen. Er hat sich eine starke Lungenentzündung geholt und mehrere innere Verletzungen und Blutungen. Die Blutungen konnten wir stillen, doch er ist bewusstlos. Eine angebrochene und fünf gebrochene Rippen. Von diesen fünf hat eine seine Lunge erwischt und diese beschädigt. Die ganze Sache hätte ich mit medizinischen Hilfsmitteln sofort in den Griff bekommen, doch es sieht so aus, als hätten Colonel O´Neill und Major Carter keine solchen Hilfsmittel mehr gehabt und so hat sich Daniels Zustand zunehmend verschlechtert. Er atmet selbstständig, aber extrem flach. Er muss große Schmerzen haben, aber ich glaube nicht, dass er auf die Medikamente anspricht, die ich ihm gegeben habe. Bisher hat sich noch keine Reaktion eingestellt.", berichtete Janet und blickte auf."Wann wird Dr. Jackson denn wieder aufwachen?", fragte Hammond.

"Ich kann es Ihnen nicht sagen. Genau wie Major Carter und Colonel O´Neill ist Daniel wirklich extrem erschöpft und er ist sehr schwach. Das in Kombination mit dem hohen Fieber...es sieht nicht gut aus. Möglicherweise fällt er ins Koma, wenn sich sein Zustand nicht bald bessert.", erklärte Janet."Können die Tok´ra da nichts tun?", fragte Hammond. Jacob zuckte die Schultern."Ich könnte es mit einem Heilungsgerät versuchen.", meinte er."Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee wäre. Momentan atmet Daniel zwar noch selbstständig, aber er ist ziemlich instabil. Jede Kleinigkeit könnte jetzt zum Koma führen. Ich würde das Risiko nur ungern eingehen.", meinte Janet."Wann könnten wir es denn versuchen, Dr.?", fragte Hammond.

"Die nächsten 24 Stunden sind extrem entscheidend. Wenn Daniel in dieser Zeit nicht selbst aufwacht, können wir einen Versuch mit dem Heilgerät starten, aber vorher würde ich solche Aktionen nur ungern sehen.", meinte die Ärztin."Gut, dann warten wir so lange.", meinte Hammond.

***

"Artemis.", stieß Kamoen hervor und blickte die Göttin unsicher an. Hatte sie gemerkt, dass die Abreisenden Ta´uri gewesen waren?"Du hast Ta´uri geholfen.", sagte die Göttin in diesem Moment. Kamoen blickte zu Boden."Verzeih mir, Artemis! Ich musste es tun.", meinte Sie."Du weißt, dass wir die Erde nun angreifen müssen, oder?", vermutete Artemis. Kamoen blickte auf."Was? Aber warum?", hakte Sie aufgebracht nach. Die ersten Wesen, die Ihr seit Jolinar wieder viel bedeuteten, sollten sterben? Nur, weil sie mit einem Raumschiff aus versehen hier gelandet waren? Hatten Jack, Sam und Daniel dafür den Heimweg erkämpft?"Das dürft ihr nicht tun.", fügte Kamoen nun hinzu und blickte Artemis flehend an."Sie haben das Böse im Blut.", sagte Artemis."Das große Feuer ist viele Jahrhunderte her. Du kannst sie doch nicht für etwas bestrafen, dass ihre Vorfahren verbrochen haben.", meinte Kamoen. Artemis schüttelte nur den Kopf."Was sie getan haben verjährt nicht.", sagte sie fest entschlossen."Sie wissen nicht einmal mehr davon.", sagte Kamoen."Das passt zu ihnen. Sie vergessen die größten Laster der Geschichte einfach.", sagte Artemis bitter."Es wurde wahrscheinlich nie wieder angesprochen, weil es ihnen zutiefst peinlich war, so gehandelt zu haben. Sie handelten voreilig.", verteidigte Kamoen ihre Freunde."Kamoen! Sie haben die Kinder meines gesamten Volkes ermordet!", schrie Artemis. Kamoen blickte sie an. War Sie zu weit gegangen?"Sie wissen nichts mehr davon.", wiederholte die Letzte der Ersten. Artemis blickte Ihr in die entschlossenen Augen."Du...du empfindest wirklich etwas für sie, oder?", hakte sie nach. Kamoen nickte."Ich finde sie interessant. Sie sind mit einem Raumschiff abgestürzt. Sie können nichts dafür.", erklärte Sie. Artemis umarmte Sie mütterlich."Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht so anschreien dürfen.", meinte sie leise und blickte Kamoen in die Augen."Ich weiß, dass ihr mich verbannen müsst, weil ich ihnen geholfen habe.", meinte das Mädchen. Artemis lächelte."Wir müssten dich verbannen, wenn du zu meinem Volk gehören würdest. Du bist so viel mehr als ein Mitglied meines Volkes.", sagte sie. Kamoen blickte sie an."Es ist deine Entscheidung, mit wem du kooperierst. Und wenn du die Ta´uri gern hast, dann musst du zu ihnen gehen. Es ist dir frei gestellt. Ich bitte dich nur um eines: Sie dürfen nicht hierher kommen! Ich könnte es nicht ertragen, dich in Gesellschaft dieser Wesen zu sehen.", meinte Artemis."Wenn einer der Ta´uri also meine Hilfe benötigt...dann darf ich zur Erde gehen und ihm meine Hilfe anbieten?", hakte Kamoen nach. Artemis nickte."Ich kann dich nicht davon abhalten. Genauso wenig wie ein Bettler einen König davon abhalten kann, sein Pferd zu besteigen.", meinte Artemis. Kamoen blickte sie fragend an."Was soll das bedeuten?", fragte Sie, "Du bist eine Göttin."

"Nein, und das weißt du. Ich bin genauso wenig Göttin wie die Goa´uld. Du bist ein höheres Wesen, Kamoen. Du bist die Letzte der Ersten – die letzte Überlebende eines Adelsgeschlechtes. Ageria wäre stolz auf dich gewesen.", behauptete Artemis."Deine Mutter hielt auch viel von den Ta´uri.", fügte sie dann erklärend hinzu.

"Ja.", antwortete Kamoen. Sie blickte zu Boden. Artemis streckte ihre Hand aus und hob Kamoens Kopf wieder an, bis die Letzte der Ersten ihr in die Augen blickte."Du bist das wichtigste Wesen dieses Universums. Senke deinen Blick niemals!", sagte sie. Kamoen lächelte traurig."Das wichtigste Wesen des Universums kann sich nicht mal daran erinnern wie ihre Mutter aussah.", sagte Sie bitter."Du brauchst ihr Aussehen nicht zu kennen. Hauptsache, du weißt was sie großes vollbracht hat.", meinte Artemis. Kamoen nickte."Sie gründete die Tok´ra.", sagte Sie.

***

Als Sam das nächste Mal erwachte, war sie allein. Das piepsende Gerät neben ihr war entfernt worden, doch sie hörte trotzdem mehrere dieser Apparaturen in verschiedenen Ecken der Krankenstation. Sie drehte leicht den Kopf und erkannte Daniel neben sich. Er sah blass aus und müde und er hatte offensichtlich Fieber. Sam richtete sich etwas auf und ignorierte den leichten Schwindel, den diese Bewegung verursachte."Daniel?"Hingegen ihrer Erwartungen reagierte er und schlug die Augen auf."Sam?"Seine Stimme klang heiser und er musste husten. Sam stand auf und ging zu ihm hinüber. Sie war einerseits froh, ihn bei Bewusstsein aufzufinden, doch andererseits bereitete ihr sein Zustand Sorgen. Sie griff nach seiner kalten Hand und strich ihm beruhigend über die Wange. Der Hustenanfall verging und Daniel stöhnte kurz auf."Das..."Weiter kam er nicht denn erneut musste er husten."Daniel, tun Sie mir den Gefallen und sprechen Sie nicht, okay? Sie sind krank.", sagte Sam. Daniel warf ihr einen ‚Wäre-ich-nie-drauf-gekommen’-Blick zu und Sam lächelte etwas."Okay.", sagte sie leise und strich ihm über die Stirn."Daniel? Ist alles...Sam."Janet lächelte erfreut. Doch ihr Lächeln trübte sich, als sie bemerkte, dass ihre Patientin sich nicht in ihrem Bett befand."Hinlegen!", ordnete sie an."Aber ich fühle mich gut.", protestierte Sam."Ja, sicher. Sie haben eine Grippe. Und ich will sie wieder auskurieren, also legen Sie sich hin!", wiederholte Janet und schob Sam zu ihrem Bett.

Ergeben legte der Major sich hin und ließ sich von Janet zudecken."Und Sie stehen bitte nicht mehr auf.", sagte die Ärztin."Was ist mit Colonel O´Neill?", fragte Sam.

"Da müssen Sie mich was leichteres fragen.", erklärte die Ärztin missgelaunt."Wie meinen Sie das?", wollte Sam wissen."Er ist mir entwischt.", berichtete Janet. Sam grinste."Das ist nicht komisch. Er hat eine schwere Erkältung und dürfte normalerweise noch gar nicht aufstehen. Am Fahrstuhl hat man ihn ohne weiteres durchgelassen. Ich verstehe das nicht. Warum ist es nur so schwer, einen gesunden Menschen von einem Patienten zu unterscheiden? Eine Schwester und ein Pfleger suchen ihn überall. Am Ausgang ist er glücklicherweise noch nicht vorbeigekommen.", berichtete Janet aufgebracht.

Sam grinste noch mehr."Man kann ihn kein fünf Minuten alleine lassen. Manchmal frage ich mich wie er sich dermaßen über Daniels Neugierde beschweren kann.", sagte die Ärztin und blickte kurz zu dem Archäologen hinüber."Kann er es schaffen?", wollte Sam wissen. Janet zuckte die Schultern."Zwar ist er momentan nicht bewusstlos, aber sein Zustand hat sich dennoch verschlechtert. Er ist schwächer als es aussieht.", erklärte sie dann mit einem besorgten Unterton.

"Was ist mit Dad? Er könnte ihm helfen und ich bin sicher, dass Daniel das zulassen würde.", erklärte Sam. Janet nickte."Daran habe ich auch schon gedacht, aber Jacob musste überstürzt abreisen. Die Tok´ra haben einen Notfall, bei dessen Behebung Selmaks Unterstützung erforderlich ist. Er kommt frühestens in einer Woche zurück.", berichtete sie.

Sam schloss müde die Augen, öffnete sie dann wieder."Weiß er es?", wollte sie schließlich wissen. Janet schüttelte den Kopf."Wenn er selbst sich keine Chance mehr gibt, hat er erst recht keine.", erklärte sie.

***

Jack verließ den Fahrstuhl und schlich sich zu dem Zimmer, in dem er mit Sam, Daniel und einigen anderen untergebracht worden war. Keine Janet Fraiser weit und breit zu sehen. Nur ein schlafender Daniel und Sam weiter hinten. Grinsend zog er einen Schokoriegel aus der Tasche und riss das Papier ab. Er warf es gekonnt in den Papierkorb neben seinem Bett und legte sich hin. Entspannt schloss er die Augen und überlegte wie lange er nun schon keine Süßigkeiten mehr gegessen hatte. Viel zu lange! Damit gab er sich zufrieden und öffnete die Augen wieder, stöhnte enttäuscht auf, als er Janet neben seinem Bett erkannte."Könnten Sie mir verraten was diese Vorstellung sollte?", wollte die Ärztin wissen und Jack glaubte, die 1000 Volt in ihrem Blick körperlich spüren zu können."Ähm...ich hatte Hunger.", meinte er."Auf Schokolade?", hakte Janet nach."Äh...ja.", antwortete Jack und damit war das Thema für ihn erledigt. Er wollte gerade wieder abbeißen, doch Janet nahm ihm den Riegel aus der Hand."Hey, was soll das? Der...""...ist beschlagnahmt, bis Sie etwas Vernünftiges gegessen haben.", vollendete Janet den angefangenen Satz."Fraiser, ich habe seit Wochen nichts Süßes mehr gegessen.", protestierte Jack."Da liegen Sie vollkommen falsch. Sie waren nicht mal eine Woche weg. Vor Ihrer Abreise untersuchte ich Sie und da hatten Sie ebenfalls zwei dieser Riegel dabei. Stellen Sie sich nicht so an! Sie sind krank und bekommen deshalb vernünftiges Essen, dass Sie auch verdauen können.", erklärte Janet."Ich kann Schokolade immer verdauen.", behauptete Jack."Ich habe Ihnen einige Medikamente geben müssen...die könnten unter Umständen zu Brechreiz führen.", erklärte Janet. Jack blickte sie wütend an."Ich habe aber Hunger.", sagte er."Das ist gut. Sie bekommen gleich etwas zu Essen. Etwas, dass 1. gesünder für kranke Menschen ist und 2. satt macht.", sagte Janet und beförderte den Schokoriegel in den Papierkorb."Krankenhausfutter ist Gift.", sagte Jack."Das ist mir egal.", meinte Janet. Sie drehte sich um und ging. Jack blickte ihr übel gelaunt hinterher. Dass er sich tatsächlich etwas schwindelig und krank fühlte, verschwieg er."Sie macht sich nur Sorgen.", meinte Sam. Jack blickte zu ihr hinüber. Sie saß aufrecht im Bett und quälte sich mit einer Suppe herum. Offensichtlich hatte sie keinen Hunger. Wenn Jack Janet richtig verstanden hatte, hatte Sam auch eine richtige Grippe. Offenbar wollte die Ärztin das gesamte Team wieder aufpäppeln – mit allen Methoden. Er griff in seine Tasche und holte den zweiten Schokoriegel heraus. Sam lächelte."Sie sind unverbesserlich.", sagte sie."Und ich bin es gerne.", fügte Jack hinzu.

***

Kamoen stand vor dem Tor und überlegte. Welche Koordinaten hatte die Erde gehabt? Schließlich erinnerte sie sich und drückte eine nach der anderen. Hintereinander leuchteten die Symbole auf, die Chevrons rasteten ein und das Tor öffnete sich.

***

Ein unglaublicher Schmerz durchfuhr ihn. Daniel glaubte zu fallen und schlug hart auf dem Boden auf. Er hätte gerne aufgeschrieen, aber er bekam nur ein Wimmern heraus."Daniel."Sam war erschrocken aufgesprungen und kniete nun neben ihm am Boden."Was ist passiert?", fragte Janet und stürmte heran, als sie Sam nicht mehr in ihrem Bett, sondern neben dem am Boden liegenden Daniel vorfand.

"Wir haben geschlafen. Ich glaube, er ist aus dem Bett gefallen.", meinte Sam und Daniel tastete mit der Hand nach seinen Rippen. Er hatte einen seltsamen Geschmack im Mund und identifizierte ihn als Blut. Ihm wurde schwindelig und schlecht."Daniel."Janet drehte ihn auf den Rücken."Kommen Sie mal her! Ich brauche hier Hilfe.", rief sie zwei Schwestern und einem Pfleger zu und die drei unterbrachen ihr Gespräch und eilten zu Janet hinüber. Vor seinen Augen verschwamm alles und der Raum drehte sich. Er schloss die Augen, um erneuter Übelkeit zu entgehen, doch Janet schlug ihm leicht gegen die Wangen."Daniel, hier bleiben!", rief sie und dann sagte sie zu dem Pfleger:"Heben Sie ihn auf das Bett!"

"Was...was ist denn los?"Jacks verschlafene Stimme mischte sich in den allgemeinen Tumult. Daniel hörte ihn husten und im nächsten Moment wurde er bewusstlos...

..."Daniel. Sagen Sie doch was! Wachen Sie auf!"Er drehte leicht den Kopf."Janet! Ich glaube, er kommt zu sich."Sofort war eine Berührung in seinem Gesicht und Janet leuchtete ihm in die Augen."Mehr oder weniger. Die Reaktion ist nicht gerade stark.", diagnostizierte die Ärztin und Daniel schlug die Augen leicht auf. Sam und Jack waren da, Janet befand sich außerhalb seines Blickfeldes, doch sie untersuchte offenbar seinen Oberkörper. Ein scharfer Schmerz durch fuhr ihn und er stöhnte kurz auf. Janet hörte auf und sprach leise mit jemandem."Daniel, können Sie sprechen?", fragte Sam und strich ihm über die Stirn. Daniel versuchte es, bemerkte aber, dass es zu sehr weh tat, sich irgendwie zu bewegen und schüttelte mühsam den Kopf. Er hatte plötzlich das Gefühl, ersticken zu müssen und versuchte krampfhaft einzuatmen."Janet, ich glaube, er kriegt keine Luft mehr.", berichtete Sam und verschwand aus Daniels Blickfeld."Ruhig bleiben, Daniel!", sagte Jack. Er schloss die Augen und verlor wieder das Bewusstsein...


weiter: Kapitel 9
Kapitel 9 by JolinarJackson
Author's Notes:
Ende...
Kapitel 9

"Und die Götter schickten eine Priesterin, die die Letzte der Ersten genannt wird. Und die Letzte der Ersten verfügt über mythische Kräfte. Sie kann Menschen heilen, ohne Kräuter einzusetzen, sie hat engen Kontakt zu unseren Göttern und sie lebt scheinbar ewig…"

(aus den Mythen von Chae)

Jack blickte müde auf, als Hammond die Krankenstation betrat. Sam schlief im Bett nebenan. Unruhig, aber sie schlief."Colonel? Ist es möglich, dass Sie kurz mit mir kommen?", fragte Hammond. Jack nickte zerstreut."Ja.", antwortete er und stand auf."Wie geht es Dr. Jackson?", erkundigte Hammond sich im Fahrstuhl.

Jack hustete kurz und antwortete:"Fraiser hat ihn verlegt und...an Geräte angeschlossen, weil er nicht mehr selbstständig genug Luft bekommt."Er blickte zu Boden. Hammond schwieg. Auf Ebene 16 angekommen, verließen sie den Fahrstuhl und betraten das Observationsdeck einer Isolationszelle. Kamoen lächelte erfreut, als Sie Jack sah und winkte ihm zu."Kennen Sie das Mädchen?", wollte Hammond wissen."Ja. Das ist Kamoen.", sagte Jack."Wer?", hakte Hammond nach.

Erst jetzt fiel Jack wieder ein, dass bisher noch kein Bericht über die Mission verlangt worden war. Schließlich waren er, Daniel und Sam auch erst seit knapp 15 Stunden wieder zu Hause. Jetzt wunderte Jack gar nicht mehr, dass er so müde und ausgepumpt war. Er hatte während der ganzen Zeit allerhöchstens drei Stunden geschlafen. Janet glaubte, dass sie erst mal wieder zur Ruhe kommen müssten, bevor sie wieder eine ganze Nacht durchschlafen konnten. Egal wie erschöpft sie waren. Zwar hatte die Ärztin anfangs angenommen, dass sie Ewigkeiten ruhig schlafen würden, doch daraus war wohl nichts geworden. Und Jack hatte noch am wenigsten Ruhe abbekommen."Sie half uns auf Chae.", berichtete er nun und hob eine Hand zum Gruß. Kamoen lächelte wieder und bedeutete ihm, runter zu kommen."Sie ist etwas...weltfremd.", meinte Hammond. Jack blickte ihn fragend an."Sie kam durch das Tor und das erste was sie sagte, war, dass sie Sie sprechen müsse. Ihr zweiter Satz klang eher etwa so: ’Sind das Waffen, die ihr in der Hand haltet? Wie haben die sich entwickelt?’ Von da an hat sie ununterbrochen geredet.", berichtete Hammond schmunzelnd. Seine Sympathie für das Mädchen war nicht zu übersehen. Jack musterte Kamoen. Sie trug ein weißes Kleid, dass bis zu Ihren Knöcheln reichte, einen blauen Umhang, der leicht durchsichtig war, sodass man das Kleid darunter gut erkennen konnte. Die Kapuze war herunter gezogen. Der schwarze Gürtel wirkte wie ein übergroßer Bindfaden und die Ledertasche, die Jack bereits auf Chae aufgefallen war, lag auf einem Stuhl neben der Tür."Ich werde mal zu ihr rein gehen.", meinte er und stiefelte aus dem Observationsdeck in den Flur und dann in den Isolationsraum."Hi.", grüßte er. Er wusste, dass Hammond jedes Wort verstehen konnte – Kamoen offenbar nicht."Hallo, Jack. Ich finde es einfach großartig hier. Die ganze Technik. Der alte Mann da oben ist wirklich sehr freundlich. Herrscht er über dich? Er sieht nicht wie ein Herrscher aus.", platzte es aus Ihr heraus. Jack lächelte etwas und grinste Hammond entschuldigend an."Nein, er ist mein Chef.", erklärte er schließlich."Chef?"

"Er sagt mir was ich zu tun habe...meine Arbeit hier – neue Planeten entdecken – er sagt mir wann und wo.", erklärte Jack."Das ist interessant. Wie hat sich das genau entwickelt?", fragte Kamoen.

Jetzt war Hammond an der Reihe zu grinsen."Das ist doch jetzt egal. Was tust du hier? War es nicht so, dass wir uns nie wieder sehen dürfen?", hakte Jack nach. Kamoen nickte."Ihr dürft nie wieder nach Chae kommen. Mir aber ist der Kontakt zu euch durchaus erlaubt. Das hat Artemis mir heute gesagt. Ich bin hier, um nach euch zu fragen.", sagte Sie. Jack setzte sich."Oh...na ja, das ist sehr nett von dir.", meinte er."Seid ihr gut angekommen?", fragte Kamoen."Ja.", antwortete Jack."Und Daniel?", hakte Kamoen nach. Jack blickte auf."Es geht ihm momentan nicht so besonders.", wich er aus. Kamoen blickte ihn stirnrunzelnd an."Nicht so besonders?", echote Sie."Er ist sehr krank. Fraiser – unsere Ärztin...oder Medizinerin...Heilerin – sie sagt, dass er wahrscheinlich...sterben wird.", erklärte Jack. Kamoens Lächeln erlosch."Dann sind eure Methoden nicht so gut wie du behauptet hast?", vermutete Sie."Ja.", antwortete Jack."Manchmal überschätzt man sich etwas.", fügte er dann hinzu.

Kamoen ging zu Ihrer Tasche und zog das Goa´uld-Heilgerät heraus. Jack warf Hammond einen fragenden Blick zu."Sie wollten die Tasche durchsuchen, aber ich habe ihnen die Handspange freiwillig gegeben.", berichtete Kamoen auf seinen fragenden Blick hin."Und dies ist keine Waffe.", fügte sie erklärend hinzu. Jack nickte."Würdest du mich lassen?", fragte Kamoen."Ich kann ihm helfen...wenn seine Verletzungen nicht bereits zu schwer sind.", fügte Sie dann hinzu.

Jack lächelte."Da bin ich sicher.", meinte er."Aber ich glaube, dafür müssen wir vorher einiges klären...zur Sicherheit.", erklärte er. Kamoen blickte irritiert."Was?", fragte Sie.

"Zum Beispiel: Warum kannst du eine Goa´uld-Technologie benutzen?", fragte Jack."Ich habe Naquada im Blut.", antwortete Kamoen."Warum?", fragte Jack.

"Ich wurde schon so geboren. Es ist das Erbe meiner Mutter.", erklärte Kamoen."Und wer war deine Mutter, Kamoen?", hakte Jack nach."Ageria.", antwortete Kamoen. Jack stutzte und warf Hammond einen scheelen Blick zu."Die Frau, die die Tok´ra gründete?", hakte der Colonel dann nach.

"Ja.", antwortete Kamoen."Aber...du bist so jung. Ich meine, das ist Tausende von Jahren her und du...du kannst höchstens 17 sein.", sagte Jack."Ich bin 2375.", antwortete Kamoen."Ohne Symbiont...wie-""Ich weiß es nicht. Es ist halt so.", antwortete Kamoen. Sie blickte auf das Heilgerät."Soll ich eurem Freund jetzt helfen, Jack? Ja oder nein?", wollte Sie wissen.

***

"Daniel?"Müde schlug Sam die Augen auf. Sie hatte furchtbar geschlafen und fühlte sich noch müder als vorher. Sie rieb sich die Augen und drückte den Knopf an der Wand neben sich. Nur Sekunden später erschien ein Pfleger."Kann ich etwas für Sie tun?", fragte er."Wie geht es Daniel?", erkundigte Sam sich.

Der Pfleger überlegte."Warten Sie bitte einen Augenblick, Ma´am! Ich werde nachfragen.", meinte er und ging wieder. Sam ließ sich in die Kissen fallen und starrte die Decke an. Er hatte einfach das Bewusstsein verloren. Nach nur wenigen Sekunden hatte Janet festgestellt, dass er kurz davor war zu kollabieren und man hatte Sam und Jack zurück in ihre Betten gedrängt. Dann war Janet mit einigen Schwestern und Pflegern und Daniel verschwunden. Seitdem hatte Sam sie nicht mehr gesehen. Eine Schwester hatte ihr eine Beruhigungsspritze gegeben und Sam hatte an ihren Vater gedacht, bevor sie eingeschlafen war. Er hatte doch die Möglichkeit, Daniel zu helfen und dann reiste er urplötzlich ab."Sam?"Janet war an ihr Bett getreten. Der Major blickte sie verwirrt an."Wo waren Sie mit ihren Gedanken, Sam?", wollte Janet lächelnd wissen.

"Bei Dad.", antwortete der Major knapp."Wie geht es Daniel?", erkundigte sie sich dann erneut."Er ist...ins Koma gefallen, außerdem müssen wir ihn...künstlich beatmen.", erklärte Janet. Sam barg das Gesicht in den Händen."Er wird sterben, oder?", vermutete sie. Janet zögerte. Sam konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch sie vermutete, dass die Ärztin nicht wusste wie sie es ausdrücken sollte."Er...beim Sturz aus dem Bett haben sich zwei Rippen in seine Lunge gebohrt und erhebliche Blutungen ausgelöst. Es ist sehr schmerzhaft für ihn und ich glaube kaum, dass er eine...Chance hat.", sagte sie schließlich. Sam blickte wieder auf und nickte."Ist er klinisch tot? Ich meine...wird er nur noch von den Geräten am Leben-""Nein. Er zeigt minimale Gehirnaktivitäten, aber sie sind vorhanden. Er wird nicht nur von den Apparaten am Leben erhalten. Er lebt noch. Wäre es anders, müssten wir schon längst...abschalten.", erklärte Janet schnell. Sam nickte."Richtig.", antwortete sie."Kann ich zu ihm, Janet?", fragte sie dann.

Sie blickte die Ärztin flehend an."Okay.", antwortete diese."Ich besorge einen Rollstuhl.", sagte sie dann."Es geht auch ohne.", behauptete Sam."Nein. Sie sind krank. Hören Sie auf mich, Sam! Lassen Sie sich von mir zu Daniel bringen!", meinte Janet. Sam nickte ergeben."Okay."

***

"Kamoen!", entfuhr es Sam. Sie wurde von einer dunkelhaarigen Frau im Rollstuhl um die Ecke geschoben."Darf ich vorstellen? Dr. Janet Fraiser, das ist Kamoen. Sie hat uns auf Chae geholfen, den Weg zum Tor zu finden.", berichtete Jack und überging Sams Überraschung einfach."Was tust du hier?", fragte der Major jetzt.

"Ich will Daniel helfen.", antwortete Kamoen und deutete auf die Tür zu Daniels Zimmer. Sam nickte."Danke.", meinte sie."Ich versuche es zumindest. Ich kann nichts versprechen.", erklärte Kamoen und folgte Janet, Sam und Jack in Daniels Zimmer. Teal´C wartete dort bereits auf sie."Teal´C, das ist Kamoen.", stellte Jack vor und der Jaffa trat vor das Mädchen und streckte eine Hand aus. Kamoen ergriff sie und verbeugte sich. Teal´C tat es Ihr gleich. Dann wandte sich das Mädchen an Daniel. Er war sehr blass und wirkte ziemlich schwach. Er hatte wohl hohes und Fieber. Kamoen musterte den Archäologen und die Geräte an seinem Bett eine Weile. Schließlich spürte Sie zwei Hände auf Ihrer Schulter und drehte sich um. Janet stand hinter Ihr."Er wird künstlich beatmet, weil er selbst nicht genug Kraft hat. Außerdem liegt er im Koma. Weißt du was das bedeutet?", wollte die Ärztin wissen. Kamoen nickte. Dann drehte Sie sich wieder um und streckte Ihre rechte Rand über Daniels Oberkörper aus. Das Handgerät leuchtete auf und eine Weile konzentrierte Kamoen sich völlig auf die Botschaft, die es Ihr übermittelte. Dann wandte Sie sich um."Seine Verletzungen sind zu stark, als dass ich alle auf einmal heilen könnte. Aber ich könnte dafür sorgen, dass seine Lunge wieder heilt und außerdem könnte ich ihn aus dem Koma holen. Mehr wird wohl erst mal nicht möglich sein. Wenn ich mich ausgeruht habe, könnte ich weiter machen und auch die restlichen Verletzungen heilen.", erklärte Sie. Janet schüttelte den Kopf."Das ist wohl nicht nötig. Den Rest kriegen wir auch alleine hin. Momentan geht es nur um seine Lunge.", sagte sie. Kamoen nickte."Gut.", antwortete Sie und drehte sich wieder um. Ihre linke Handfläche legte Sie auf den rechten Handrücken, dann trat Sie wieder näher an Daniel und streckte die Hände aus. Sie hatte es schon oft getan. Es war im Prinzip ganz einfach, nur sehr anstrengend. Sie konzentrierte sich in dieser Zeit immer auf alte Erinnerungen oder Bilder oder auf die Dinge, die Sie heraus gefunden hatte, während Sie Ausgrabungen durch geführt hatte. An eine dieser Ausgrabungen dachte Sie jetzt wieder...

...Die Sonne brannte heiß vom Himmel. Kamoen hatte sich in den Schatten zurück gezogen und wischte den Staub von der Inschrift eines alten Ataniker-Tempels."Ich dachte, ich hätte die Chance, hier alleine zu sein.", sagte eine Frau hinter Ihr. Kamoen fuhr herum und musterte eine junge blonde Frau mit hellen Augen. Sie trug Tok´ra-Kleidung und lächelte etwas."Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin Jolinar. Ich wollte hier Ausgrabungen nachkommen.", berichtete die Tok´ra."Jolinar!"Eine weitere junge blonde Frau trat heran."Wer ist das?", fragte sie, als sie Kamoen sah.

"Ich weiß es nicht.", antwortete Jolinar."Ich bin Kamoen.", stellte die Letzte der Ersten sich vor."Ich bin Anise.", sagte nun die andere Tok´ra."Hast du hier zufällig Hinweise auf Manschetten gefunden?", war Jolinars nächste Frage...

..."Kamoen?"Jolinar betrat die Höhle auf dem Hügel der Götter und verbeugte sich kurz, als sie Kamoen sah. Irritiert blickte das Mädchen sie an."Warum tust du das?", fragte Sie.

"Ich habe in alten Aufzeichnungen nachgesehen und heraus gefunden wer deine Mutter war.", berichtete Jolinar...

...Kamoen ließ die Hand sinken und schloss die Augen. Ihr war schwindelig und Sie brach in die Knie. Teal´C war mit einer schnellen Bewegung bei Ihr und fing Sie auf, bevor Sie auf dem Boden aufschlug. Er nahm Sie hoch und drehte sich zu den anderen um. Sam blickte besorgt auf das Gesicht des Mädchens. Sie war blass und sah sehr erschöpft aus. Janet führte eine kurze Untersuchung durch."Nichts ernstes. Sie ist bewusstlos. Ich denke, sie ist einfach nur erschöpft.", meinte sie und bedeutete Teal´C, ihr zu folgen."Wir legen sie in eines der Betten.", rief sie den verbliebenen im Raum noch zu und verschwand um die nächsten Ecke. Jack und Sam blieben bei Daniel zurück."Ob es wohl geholfen hat?", fragte Sam leise und griff nach Daniels Hand. Augenscheinlich hatte sich nichts verändert. Daniel war noch genauso blass wie zuvor, seine Hand war eiskalt und er zitterte leicht."Wir müssen abwarten.", meinte Jack.

***

Jack gähnte herzhaft und streckte sich. Für einige Sekunden schloss er die Augen. Er fühlte sich wahnsinnig müde und die Tatsache, dass Daniel sich immer noch nicht geregt hatte, machte ihn nervös. Wenigstens hatte Janet die Beatmungsgeräte entfernt, sodass Jack annehmen musste, dass Kamoens Versuche erfolgreich waren."Wenn Sie müde sind warum gehen Sie dann nicht schlafen?"Jack wandte seinen Blick auf Daniel, doch der hatte die Augen weiterhin geschlossen und rührte sich nicht. Also schaute er zur Tür."Hey, Jack!"An der Tür stand niemand und dieser Gruß kam eindeutig von Daniel. Jack lächelte und schaute wieder zu dem Archäologen. Jetzt hatte er die Augen leicht geöffnet und blickte Jack müde an."Hey, Danny!", antwortete er."Wo waren Sie?", fragte er dann.

"Ich weiß nicht.", antwortete Daniel. Jack grinste und fragte:"Wie fühlen Sie sich, Daniel?""Einigermaßen. Ist ziemlich heiß hier drin, außerdem Kopfschmerzen und mein Fuß tut weh und dann wären da noch einige Rippen-""Schon gut. Ich habe es kapiert.", meinte Jack."Wie geht es Sarah?", erkundigte Daniel sich.

Jack lachte."Sie sind unglaublich.", meinte er dann."Danke.", meinte Daniel und lächelte gequält."Ich weiß es nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich sie in dem Tumult der letzten Tage total vergessen. Ich werde gleich mal bei ihr anrufen.", meinte Jack. Daniel nickte."Gut.", antwortete er."Soll ich Fraiser holen? Geht es soweit?", erkundigte Jack sich."Oh, ich glaube nicht, dass das nötig ist. Ich fühle mich soweit ganz gut. Nur Schmerzen.", meinte Daniel und schloss erschöpft die Augen."Gut.", antwortete Jack."Dann schlafen Sie.", fügte er hinzu und verließ das Zimmer.

***

Sam umarmte Kamoen."Werden wir uns denn wiedersehen?", fragte sie. Kamoen lächelte leicht."Ich weiß nicht. Vielleicht.", orakelte Sie und trat auf Jack zu."Richte Daniel Grüße von mir aus!", sagte Sie."Werde ich. Danke.", meinte Jack und schüttelte Kamoen die Hand. Zuletzt trat die Letzte der Ersten vor Teal´C."Du bist ein großer Krieger. Pass auf deine Freunde auf, Teal´C! Ich glaube, sie haben es nötig.", meinte Sie und lächelte Jack mit einem scheelen Seitenblick an. Teal´C nickte und verbeugte sich. Kamoen trat vor die schillernde Fläche, dann drehte Sie sich noch einmal um."Kommt nicht zu mir! Wenn es an der Zeit ist, sehen wir uns wieder!", versprach Sie. Dann trat Sie durch den Ereignishorizont und verschwand. Das Tor schloss sich."Was für ein Abenteuer.", stöhnte Jack. Sam blickte ihn grinsend an."Sagen Sie bloß, Sie werden allmählich alt.", neckte sie ihn."Das was wir hier täglich erleben, könnte in eine bessere Sci-Fi-Serie passen.", meinte der Colonel lächelnd. Sam lachte auf."Wäre komisch. Möglicherweise hängen uns dann Tausende von Fans an den Lippen und sprechen jedes Wort mit.", meinte sie."Sie würden Fanclubs gründen.", meinte Jack."Oh, ja, und natürlich Conventions abhalten."

"Geschichten über uns schreiben.""Glaubt ihr nicht, dass ihr übertreibt?", dämpfte Teal´C das Spiel der beiden Offiziere."Das ist doch gerade der Witz an der Sache, Teal´C. So eine Serie gab es nicht, gibt es nicht und wird es auch nie geben.", schloss Jack."Genau.", antwortete Sam."Wie kannst du da so sicher sein, O´Neill?", fragte Teal´C.

"So etwas würde nie Erfolg haben.", meinte Jack. Die drei verließen den Torraum.

***

***

EPILOG

"Hey, Daniel! Was tun Sie so?", fragte Jack und betrat die Krankenstation. Daniel blickte von einer Übersetzung auf und lächelte."Ich versuche, die Offenbarung zu übersetzen. Die Sprache ist ein Gemisch aus griechisch und noch irgendetwas, aber das bekomme ich schon noch raus.", meinte er."Viel Spaß.", wünschte Jack. Daniel nickte."Danke."

"Und schlafen Sie zwischendurch mal.", verordnete der Colonel noch, dann verabschiedete er sich und ging zum Fahrstuhl. Drei Wochen war es her, dass Kamoen gegangen war. Sarah ging es den Umständen entsprechend. Die Tok´ra würden sogar einen Symbionten für sie auftreiben können. Unterwegs traf er auf Janet."Sir? Ich wollte mich entschuldigen.", meinte die Ärztin."Entschuldigen? Wofür?", fragte Jack.

"Dass ich Sie nach Ihrem Ausflug in die Kantine so angefahren habe. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt fünf Notfälle auf der Krankenstation und war etwas gestresst.", meinte die Ärztin. Jack lächelte."Entschuldigung angenommen.", meinte er."Ich muss Ihnen noch etwas beichten, Sir.", meinte Janet zögernd."Sie waren in der letzten Woche aber ziemlich Sündenaktiv gegen mich. Was gibt es?", fragte Jack.

Janet drückte ihm etwas in die Hand und sagte:"Nichts für ungut."Dann ging sie. Jack blickte verdutzt auf seinen Autoschlüssel hinunter. Dann schüttelte er den Kopf und ging zum Fahrstuhl. Sam blieb neben ihm stehen."Hallo, Sir! Wie sieht Ihre Urlaubsplanung aus?", fragte sie.

"Ich werde mal bei Sarah vorbei schauen, bevor sie morgen zu einer Freundin fährt. Außerdem muss ich Papiere vorbereiten, wenn sie nächsten Monat kommt und sich die Tok´ra ansieht. Und bei Ihnen, Carter?", antwortete er."Ach, wissen Sie...ich kenne da einen netten kleinen See in Minnesota wo die Barsche so...", sie breitete die Arme aus, "...fett werden.", verkündete sie."Ach wirklich?", machte Jack grinsend."Ja.", antwortete Sam."Klingt gut.", meinte Jack."Haben Sie vielleicht Lust, mitzukommen?", fragte Sam."Ich lasse mich gern in meine eigene Hütte einladen.", meinte Jack."Wunderbar.", antwortete Sam. Der Fahrstuhl hielt und die beiden stiegen ein. Jack drückte den Knopf für das Erdgeschoss und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung."Nehmen wir die anderen mit?", fragte er schließlich."Ich glaube, Daniel würde nicht Nein sagen. Und Teal´C?", hakte sie nach."Ich kann ihn ja mal fragen.", meinte Jack."Was ist mit Janet und Cassie?", fragte Sam.

"Okay.", antwortete Jack. Sie verließen die Kabine und Sam blickte sich nach ihrem Auto um."Oh...", machte sie dann."Oh...was?", fragte Jack."Mein Auto. Es ist in der Werkstatt.", erklärte Sam."Ich fahre Sie nach Hause.", bot Jack sich an. Sam lächelte."Vielen Dank.", meinte sie. Die beiden stoppten neben Jacks Jeep und der Colonel schloss die Autotür auf."Wussten Sie, dass Fraiser mir meinen Schlüssel geklaut hatte, Carter?", wollte er dann wissen.

Sam nickte zögerlich."Das hatte seine Gründe.", meinte sie dann vieldeutig und deutete auf den Fahrersitz. Jack erblickte einen kleinen Korb mit Schokoriegeln. Er drehte sich zu Sam um. Dann musterte er den Korb genauer."Aber...das wäre doch..."Er unterbrach sich selbst."Ich habe Ihnen den Schlüssel weggenommen. Eigentlich, während Sie schliefen.", erklärte Sam. Jack lächelte."Vergeben und vergessen.", meinte er grinsend. Sam blickte zum Sternenhimmel hinauf."Wissen Sie was ich glaube?", wollte sie wissen."Ich bezweifle es.", meinte Jack und richtete seinen Blick auch nach oben."Ich glaube, dass die Geschichte um die Letzte der Ersten erst begonnen hat.", entgegnete Sam."Wie kommen Sie darauf?", wollte Jack wissen.

Sam lächelte ihn an:"Gefühle. Mein Gefühl sagt es mir."

Ende



Fortsetzung: Sarahs Entscheidung



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