Summary: Auf Ages herrscht der Gott Atum. Bald findet SG-1 heraus, dass er eine gefährliche Allianz eingehen will. Aber mit wem? Während Teal´C auf der Erde Bericht erstattet, findet die jährliche "Auslese" statt. Was das ist?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1), Tok’ra
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja
Word count: 11441 Read: 13845
Published: 01.10.12 Updated: 01.10.12
Story Notes:
Spoiler: Sha´res Tod, Der Kuss der Göttin
Staffel: 4
Kapitel 1 by JolinarJackson
Servants of the Death
Teil 1
Daniel sah sich fasziniert in dem kleinen Dorf um. Die Menschen lebten
hier auf eine Art und Weise, die man ohne Reue als extrem einfach
bezeichnen konnte, keine fortschrittlichen versteckten Technologien,
einfach nur Holzhütten und Strohdächer. Es war großartig. Und
doch...Ein tiefgehendes Ereignis dämpfte seinen Enthusiasmus. Vor zwei
Jahren, auf den Tag genau, war Sha´re gestorben. Was hatte er letztes
Jahr um diese Zeit getan?
Er hatte zu Hause gesessen und auf den
Balkon hinaus gestarrt, mit dem Gedanken gespielt, einfach zu
springen. Es waren trübe Gedanken gewesen und er kam sich
unglaublich dumm vor, so gedacht zu haben. Dann, später, hatte er
doch auf diesem Balkon gestanden, Jack hatte ihn gerade noch
rechtzeitig weggezogen. Das Licht hatte ihn so beeinflusst, ihm jeglichen
Lebenswillen genommen.
Jetzt war es wieder so weit und er saß mit
einem Schreibblock und überkreuzten Beinen auf einem Stück Wiese
mitten im Dorf und arbeitete an einer Übersetzung. Jack, Sam und
Teal´C hatten sich verteilt und widmeten sich verschiedenen Dingen.
Jack verhandelte mit dem Anführer des Dorfes. Er versuchte ihm klar zu
machen, dass Atum, der ägyptische Ur-und Schöpfergott, eben das nicht
war. Schwer zu glauben für einen Menschen, der von Geburt an zu
diesem Gott gebetet hatte. Sam sah sich einige kranke Kinder an, die in
einer isolierten Hütte lagen. Daniel hatte sie über Funk mitgeteilt, dass
es sich lediglich um Windpocken handelte.
Die Dorfbewohner waren
angesichts dieser Krankheit aber in rohe Panik verfallen. Und Teal´C
ließ sich von einigen Dorfbewohnern den Palast von Atum zeigen, der
nur wenige Kilometer entfernt in einer riesigen Stadt lag."Danijel?",
fragte jemand. Daniel blickte auf, lächelte kurz über die Aussprache
seines Namens und erkannte eine ältere Frau. Es war Aki, eine der
Dorfbewohnerinnen und die Ehefrau des Anführers. Sie war trotz dieses
starken Akzentes immer noch diejenige, die die verschiedenen Namen
von SG-1 am besten aussprach.
"Jack, Sem und Tialk werden zusammen
mit dir zum Essen erwartet.", teilte sie mit. Daniel nickte. Aus
irgendeinem Grunde gelang es jedoch jedem Dorfbewohner Jacks
Namen richtig auszusrpechen, vielleicht, weil er einfach der am
leichtesten zu artikulierende war. Daniel machte sich keine Sorgen
darüber, sondern stand auf und folgte Aki quer über den Dorfplatz.
Sam trat ein und erkannte in der schattigen Dunkelheit der Holzhütte,
die lediglich von Fackeln erhellt war, ihre Kameraden. Sie saßen im
Kreis mit einigen anderen Dorfbewohnern: Dem Anführer des Dorfes,
Tu´u, seine Ehefrau Aki, seine Tochter Qiwa und seinem Sohn Ohu. Sie
blickten auf, als Sam eintrat. Die nickte Jack, Daniel und Teal´C kurz zu
und setzte sich dann.
"Was hast du am Palast herausfinden können,
Teal´C?", begann sie ein Gespräch mti dem Jaffa. Unbewusst hob sie
immer wieder den Blick, streifte Ohu kurz und lächelte den jungen Mann
an, der seine grauen Augen keine Sekunde von ihrem Gesicht nahm.
Sam war es nicht einmal uangenehm, so von ihm taxiert zu werden,
aber sie bemerkte sehr wohl auch Jacks Blicke und tat daher, als würde
sie nichts merken.
"Atum hat eine riesige Stadt um seinen Palast
erbauen lassen. Viele Wachen. Ich konnte keinen genaueren Blick
hinein werfen.", berichtete Teal´C in seiner gewohnt knappen Art."Das
ist schade.", meinte Jack und schaute nun Ohu unverwandt, beinahe
warnend an. Der nahm seinen Blick rasch von Sams Gesicht und starrte
auf seinen Suppenteller. Qiwa musterte Daniel mit einigem Interesse,
strich sich die blonden Haare aus der Stirn. Daniel schien nichts zu
bemerken, war ganz in Gedanken versunken, mit wehmütigem Gesicht.
Schon den ganzen Tag.
Sam würde ihn mal darauf ansprechen, das
legte sie fest. Später, in ihrer Gasthütte, die sie für die Dauer des
unbestimmt langen Aufenthaltes zugeteilt bekommen hatten.
Regelmäßig ging ein SG-1 Mitglied zur Erde und informierte Hammond
über den Verlauf der Aktion.
Gestern war Sam weg gewesen, morgen
würde Teal´C den Planeten, der von den hier lebenden Leuten einfach
nur Ages genannt wurde, verlassen. Das Schweigen wurde
unangenehem und so aßen alle Beteiligten schnell auf und
verabschiedeten sich dann in freundlichem Tonfall voneinander.
Jack entschloss sich, mit Daniel zu sprechen. Der Archäologe war ruhig,
seltsam ruhig, ließ sich nicht einmal über die Kultur Agenier aus,
sondern starrte einfach nur aus dem kleinen Fenster der Holzhütte in die
Nacht hinaus, hoch zu den Sternen. Jack wusste was nicht stimmte.
Zwei lange Jahre, seit Teal´C abgedrückt hatte, seit Sha´re und Amonet
getötet wurden. Er wusste es genau, er hatte Daniels Zerrisssenheit
damals beinahe nicht aushalten können. Er wusste auch, dass am
nächsten Tag alles wieder normal sein würde, wie sonst auch. Langsam
schritt er auf den Archäologen zu, wurde von Sam am Arm fest
gehalten.
"Sir, es ist mir etwas unangenehm zu fragen, aber wissen Sie,
was nicht stimmt?", erkundigte Sam sich und schaute leicht verlegen in
die Runde. Jack nickte nur. Daniel drehte sich vom Fenster weg und
ging zur Tür, murmelte etwas von "Frische Luft schnappen", bevor die
Tür hinter ihm gegen die Holzwand knallte.
"Sha´re.", sagte Jack nur und
Sam nickte verstehend."Zwei Jahre.", ergänzte er."Ich wollte mit ihm
sprechen.", berichtete Sam. Beinahe fragend blickte sie Jack an."Ich
übernehme das.", sagte der."Besser so. Er kennt Sie einfach besser,
Sir.", meinte Sam und ließ ihn an sich vorbei zur Tür gehen. Jack trat in
die stille Nacht hinaus, schaute sich suchend um und fand Daniel auf der
Wiese sitzend, mit überschlagenen Beinen.
Gerade ließ sich der
Archäologe zurück sinken und schaute auf die Sterne am Himmel,
bemerkte nicht, wie Jack hinter seinen Kopf trat und sich dann neben
ihn auf den Boden legte."Zwei Jahre.", sagte er. Daniel nickte."Ja.",
antwortete er nur.
"Möchten Sie darüber reden?", erkundigte Jack sich,
hatte Angst, dass Daniel zustimmen würde. Er war nie sonderlich gut in
solchen Dingen gewesen."Sie wollen das doch gar nicht.", antwortete
Daniel."Können Sie Gedanken lesen?", erkundigte Jack sich ironisch und
Daniel lächelte kurz, dann schaute er wieder geradeaus nach
oben."Reden Sie ruhig, Daniel! Vielleicht hilft es.", meinte Jack und
wandte sich ebenfalls den Sternen zu, die hell und klar über ihnen
schienen.
"Ich...weiß nicht, wie ich es beschreiben soll.", antwortete
Daniel stockend und Jack verstand ihn nur zu gut.("Was denkst du jetzt,
Jack?"-"Ich weiß es nicht. Ich kann es nicht sagen."-"Unser Sohn hat
sich mit deiner Waffe erschossen. Was denkst du jetzt, Jack?"-"Ich weiß
es nicht.")"Sie war wie...das Ende und der Anfang in einer Person. So
schön, so...ruhig. Ich weiß nicht, ich wollte sie gar nicht annehmen, als
sie die Hütte betrat. Sie war so sanft und hatte Angst. Ich konnte nicht.",
berichtete Daniel. Er hatte noch nie mit Jack darüber gesprochen.
"Und
dann hat sie mich in die Ruinen geführt und wir lernten, uns zu
verständigen und es war alles so...klar.", berichtete Daniel. Jack
lächelte."Und ich war der Störenfried.", fügte er hinzu."Ja...Nein...Ach,
ich weiß nicht.", antwortete Daniel."Schon klar. Und morgen?",
erkundigte Jack sich."Ich verstehe nicht.", antwortete Daniel."Was wird
morgen? Noch mehr Trauer? Die Rückkehr in den Alltag?", erkundigte
Jack sich.
"Das Letztere. Ich kann nicht ewig trauern, das ist mir klar,
aber ich kann einen Tag festlegen, an dem ich über alles nachdenken
kann.", meinte Daniel."Trauer fragt nicht, wann sie kommen soll.",
antwortete Jack."Nein, das tut sie wohl nicht.", antwortete Daniel."Ich
bin auf jeden Fall da.", sagte Jack. Daniel blickte ihn an."Danke.",
antwortete er dann.
Daniel fühlte sich seltsam wach, als er am Morgen aufwachte. Teal´C
war weg, schon unterwegs zu Hammond, wie Daniel vermutete. Jack
und er hatten noch längere Zeit gesprochen, auch über Charlie. Daniel
hatte erstaunt Einblicke in Jacks Gefühle gehabt und selbst sehr viel
preis gegeben, als wären sie uralte Freunde. Obwohl, waren sie das
nicht?
Sam trat auf ihn zu, lächelte aufmunternd. Sie wusste es, er
wollte nicht zeigen, dass es ihn noch immer bewegte. Er lächelte zurück
und schwang sich aus dem Holzbett."Was steht heute auf dem Plan?",
fragte Jack gerade und zog sich die Schuhe an."Ich werde weiter an den
Übersetzungen arbeiten, die ich auf dem Stein neben dem Sternentor
gefunden habe.", sagte Daniel.
"Ich werde nach den Kindern sehen.",
fügte Sam hinzu."Ich werde...hin und wieder bei Ihnen vorbei schauen
und mich nach den Ergebnissen erkundigen.", meinte Jack und Daniel
musste lächeln. Jack hatte immer das letzte Wort und hatte er es einmal
nicht, so war er beleidigt oder fühlte sich hintergangen, wenn nicht gar
ertappt. Daniel liebte diese Eigenschaft und er empfand es als großes
Vergnügen, auch mal das letzte Wort und somit Jacks beleidigten
Gesichtsausdruck zu haben.
Schnell zog er sich ebenfalls Schuhe an und
verließ dann mit seinen Aufzeichnungen die Hütte.
Teal´C war am Abend noch nicht zurück. SG-1 traf sich zu einer
genaueren Besprechung über die Übersetzung, die Daniel hatte
entschlüsseln können.
"Es ist im Grunde eine Art...historische
Beschreibung des Planeten. Sie besagt, dass Atum, der ägyptische Ur-
und Schöpfergott, kam und den Menschen hier das Leben gab. Er hielt
sie immer in seinem Schutz und verbot ihnen, durch den Ring des Todes
un der Kälte zu gehen. Er selbst aber benutzte ihn viel hundert Male.",
berichtete Daniel.
"Das ist nichts Neues. Er wollte offenbar seine Macht
beweisen, indem er unversehrt aus der Kälte des Weltraumes
zurückkehrte.", meinte Sam."Das ist mir irgendwie nicht ganz klar.
Irgendeiner von denen muss sich doch daran erinnert haben, von der
Erde zu kommen. Sie könnten das Wissen von Generation zu
Generation weitergegeben haben.", meinte Jack."Ja, das ist schon
richtig aber ich denke, dass Atum schon seine Mittel hatte, sie zum
Schweigen zu bringen, damit sie nie auf die Idee kommen von diesem
Planeten zu fliehen.", meinte Daniel.
"Ohu erzählte mit heute, dass die
Menschen aus seinem Dorf in der warmen Jahreszeit, die bald wieder
anbricht, in den Mienen nahe der Stadt arbeiten und dass sie dort ein
Metall abbauen.", sagte Sam."So, sagt Ohu das?", erkundigte Jack sich
missglaunt. Es gefiel ihm nicht, dass Sam so viel Zeit mit dem Sohn des
Anführers vebrachte. Er war eifersüchtig. das hätte er natürlich nie
zugegeben."Naquadah.", schloss Daniel.
"Ja, Atum benötigt es zur
Ausschmückung seines Palastes und der Stadt und zu dem Bau von
Waffen und dann erfuhr ich etwas besonders interessantes. Offenbar ist
Atum dabei, eine Allianz ein zu gehen.", meinte Sam."Mit wem?", fragte
Jack."Und warum?", setzte Daniel nach."Mit wem konnte Ohu mir nicht
sagen. Nur, dass sie mächtig ist.", sagte Sam."Mächtig also? Wen
kennen wir denn da?", fragte Jack."Osiris?", fragte Daniel.
"Das wollen
wir doch nicht hoffen.", meinte Sam und schaute entsetzt."Sie schwor
doch, zurück zu kehren.", meinte Jack."Oder Hathor.", fügte er dann
hinzu."Nein, auf keinen Fall.", meinte Daniel schnell."Sie haben sie
getötet, Sir.", erinnerte Sam. Jack nickte. Er hoffte es nicht und er
sprach es auch nicht aus aber er war sich nicht so sicher, ob Hathor tot
war. Es wäre eine Katastrophe, wenn sie heraus fände, dass SG-1 hier
war. In bescheidenem Umfang schuldete Jack ihr noch ein Leben als
Wirtskörper und Daniel...Er wollte gar nicht dran denken. Daniel wohl
auch nicht, denn er stand auf und trat ans Fenster."Dann muss es eine
Fremde sein.", meinte er und ging ebenfalls zum Fenster. Daniel
reagierte auf einen fragenden Blick.
"Es gibt viele Göttinnen im alten
Ägypten: Bastet, Anukis, Chepre, Imentit, Maat, Mertseger, Nechbet und
Neith. Das waren längst nicht alle.", berichtete Daniel. Jack schaute auf
den nächtlichen Dorfplatz. Zwei kleine Mädchen liefen hintereinander
her darüber hinweg und verschwanden in einem Haus, in den Schatten
eines anderen Hauses waren zwei Personen zu erkennen, die sich
angeregt unterhielten und ein Ehepaar oder einfach nur zwei Freunde
saßen auf einer Holzbank vor dem Haus und unterhielten sich, während
sie die Sterne ansahen. Jack wandte sich ab und kehrte zu Sam zurück.
Daniel blieb noch einige Augenblicke stehen und kam dann zu ihnen.
Es
klopfte. Aki trat ein. Sie hielt ein Tablett mit drei Bechern in der
Hand."Ihr seid noch so spät wach und ich dachte, ich bringe euch etwas
zu trinken.", meinte sie und stellte das Wasser auf dem Boden ab. Jack
nickte dankbar und Aki ging wieder."Na ja, ich würde sagen, wir machen
für heute Schluss.", meinte er und nahm sich einen der Becher, trank
ihn in einem Zug leer. Daniel nippte kurz daran und stellte den Becher
dann weg. Er blickte auf die Uhr und gähnte.
"Ja.", antwortete er und sie
legten sich schlafen.
Es war nicht wirklich warm gewesen, den ganzen Tag nicht. Und in
dieser Nacht herrschte eine Hitze, die Daniel aus dem Schlaf riss. Er
hielt die Augen geschlossen und ignorierte das Flackern und plötzlich
merkte er, dass etwas nicht stimmte. Die Konsistenz der Luft - es war
stickig, beinahe heiß, zu heiß, als das ein einfacher
Temperaturumschwung das erreichen konnte und es roch nach
verbranntem Holz.
Die Geräusche, die er vorher noch als schemenhafte
Erinnerungen eines Traumes abgetan hatte, entpuppten sich nun als
Schreie und Warnungen. Er riss die Augen auf und entdeckte, dass das
Flackern keinesfalls Einbildung gewesen war, sondern Feuer, das
langsam aber sicher die Wand an der gegenüberliegenden Seite fraß.
Daniel sprang auf und rüttelte Jack an der Schulter. Der drehte sich um
und schlief weiter.
"Jack!", rief er. Keine Reaktion. Daniel fluchte, packte
ihn und hob ihn sich auf die Schultern, rannte mit ihm nach draussen. Er
ließ Jack zu Boden gleiten und rannte wieder rein, holte Sam heraus.
Hinter ihnen griff das Feuer auf das Dach über. Daniel ließ Sam runter
und fiel auf die Knie. Dann blickte er auf. Das gesamte Dorf brannte.
Überall liefen panisch Menschen herum und versuchten die Flammen zu
löschen, zahllose Verletzte wanden sich auf dem kleinen Stück Wiese,
Aki und Qiwa liefen zwischen ihnen herum und kümmerten sich um ihre
Verletzungen.
Daniel lief zu ihnen und fragte:"Kann ich irgendwo
helfen?"Aki blickte ihn kurz an, dann fragte sie:"Wo sind Sem und
Jack?""Sie sind dort drüben, ich weiß nicht, sie wachen nicht auf, sie
schlafen einfach.", meinte Daniel. Aki blickte verwirrt, dann antwortete
sie auf seine Frage.
"Dort hinten sind noch einige Häuser nicht gelöscht.
Lauf hin und frag bei Tu´u nach, wo wir deine Hilfe benötigen können.",
meinte sie und wandte sich dann einem jungen Mann zu, der sich eine
tiefe Wunde am Kopf zugezogen hatte.
Daniel lief zu Jack und Sam
zurück und brachte sie zu Aki und Qiwa, ausserhalb der Reichweite
jeglicher Feuer, dann rannte er über den Dorfplatz und an mehreren
Häusern vorbei. Er fand Tu´u damit beschäftigt, das Ratshaus zu
löschen."Die Hälfte der Bewohner sind noch in ihren Häusern.", sagte er,
als Daniel auftauchte.
"Geh rüber zu Ohu, er teilt die Gruppen ein, die
nach diesen Menschen suchen, dort können wir deine Hilfe sicher
gebrauchen.", meinte er und Daniel nickte, erkannte Ohu als einen
Schatten, der mehreren jungen Männern soeben Instruktionen erteilte.
Daniel gesellte sich zu ihnen."...zum Schulhaus, darüber wohnen noch
Leute, vielleicht ist noch jemand dort. Ähm, Solo, du läufst mit drei
anderen zur Lagerhütte. Ich habe die Hokens noch nicht sehen können.
Du gehst mit ihm.", sagte Ohu und deutete auf Daniel.
Der nickte und
lief hinter Solo und zwei anderen her. Am Rande des Dorfes trafen sie
auf die Lagerhütte, ein größeres Gebäude, in dem wahrscheinlich noch
eine Wohnung integriert war. Plötzlich entdeckte Daniel Schatten hinter
den Gebäuden, die langsam aber sicher das Dorf ein zu kreisen
schienen. Er achtete nicht weiter darauf, folgte den anderen in die
Flammen der Lagerhütte. Drinnen war es heiß und stickig, Flammen
züngelten aus den Wänden und versuchten nach den vier Leuten zu
greifen, die hustend und fluchend durch den Innenraum und schließlich
eine Tür in eine Wohnstube liefen.
Solo teilte die Gruppe mit
Handbewegungen auf und Daniel lief allein in eines der hinteren Zimmer
Es war niemand zu sehen und er drehte sich einmal um die eigene
Achse, bevor er sich die Hand vor den Mund hielt und hustend wieder
aus dem Raum taumelte. Er prallte gegen irgendetwas, das plötzlich den
Weg nach draußen versperrte und als er hochblickte, sah er, dass die
Tür verschlossen worden war.
Er rüttelte panisch daran und rief einige
Male, aber Solo und die anderen schienen ihn nicht zu hören. Langsam
wurde Daniel schwindelig und der Hustenreiz immer schlimmer. Dann
hörte er, wie jemand von außen gegen die Tür schlug, in regelmäßigen
Abständen, wurde sich bewusst, dass jemand die Tür aufbrechen wollte
und verlor im selben Moment das Bewusstsein.
Schemenhaft erkannte Jack Schatten über sich und ihm war merkwürdig
heiß. Als er den Kopf wandte, sah er Sam neben sich liegen, die immer
noch zu schlafen schien. Was taten sie hier draußen? Mühsam versuchte
er, sich alles ins Gedächtnis zu rufen, bemerkte, dass das Dorf brannte
und nahm es doch eher als einen Traum wahr. Warum ware er nicht
aufgewacht und wo zum Teufel war Daniel? Im selben Moment beugte
sich Aki über ihn.
"Du bist endlich wach, Jack.", stellte sie fest und hielt
ihm einen Becher hin."Was...was ist los?", fragte er und nahm dankbar
einen Schluck. Langsam wurde er wach."Atum hat uns angegriffen und
seine Wachen umstellen gerade das Dorf. Sie werden kommen, wenn
alles abgebrannt oder gelöscht ist und dann werden sie neue Arbeiter
für den Palast raussuchen. Erst danach lassen sie uns wieder in Ruhe.
Das machen wir jedes Jahr durch, allerdings kam es noch nie dabei vor,
dass jemand über dieses Ereignis hinaus geschlafen hat.", berichtete
Aki.
"Das Wasser!", fiel es Jack plötzlich ein."Was meinst du, damit,
Jack?", fragte Aki."Du hast uns Wasser gebracht. Carter und ich haben
gleich alles ausgetrunken. Es war was drin. Was hattest du vor, Aki?",
fragte Jack."Ich habe euch kein Wasser gebracht. Ich war bei den
kranken Kindern. Den ganzen Tag, bis das Feuer ausbrach.", berichtete
Aki."Aber-"Jack stockte."Wo ist Daniel?", fragte er dann.
"Er ist mit
einigen anderen Männern unterwegs und sucht nach Überlebenden.
Nachdem er euch aus der Hütte raus geholt hatte, wollte er helfen.",
berichtete Aki. Jack nickte."Warum wurden wir betäubt?", fragte er
mehr sich selbst als Aki."Vielleicht, weil ihr in das Geschehen hättet
eingreifen können. Ihr glaubt nicht an die Götter.", sagte Aki. Jack
nickte.
Sam hatte Kopfschmerzen und das Erste was sie sah, war Jack, der sich
über sie beugte und an der Schulter wach rüttelte. Schnell berichtete er
ihr alles, was geschehen war und half ihr auf die Beine. Sam machte
sich sofort daran, den Verwundeten zu helfen. Jack ging ihr dabei zur
Hand.
"Was tun wir jetzt, Sir? Wegen den Goa´uld?", erkundigte Sam
sich, während sie einem älteren Mann den Arm verband."Keine Ahnung.
Vielleicht sollten wir uns verstecken.", meinte er."Sie würden euch
finden. Sie durchsuchen das ganze Dorf. Die Feuer sind eine Art Ritual.
Nur die Stärksten sind es wert, zu leben.", sagte Tu´u und schaute
verbittert auf die vielen Verletzten hinunter."Warum setzt ihr euch nicht
einmal zur Wehr, Tu´u?", fragte Jack und stand auf, um dem Anführer
des Dorfes in die grünen Augen sehen zu können.
"Er ist ein Gott.",
sagte der und wandte sich ab. Mehrere Männer kamen über den Platz.
Daniel war bei ihnen und hustete. Jack rannte ihnen entgegen."Was ist
passiert?", fragte er und half Daniel, auf der Wiese Platz zu
nehmen."Irgendjemand hat mich eingesperrt.", berichtete er zwischen
zwei Hustenanfällen und nahm dankbar einen Schluck Wasser an. Sam
trat zu ihnen, als sie das hörte."Da legt wohl irgendjemand großen Wert
auf unseren Tod.", meinte sie.
"Wer wohl?", fragte Jack in gespieltem
Grübeln versunken."Es ist garantiert nicht Atum. Keine seiner Wachen
war im Dorf, als die Tür hinter mit zufiel. Sie standen nur außenherum.",
berichtete Daniel."Dann muss es einen Verräter im Dorf geben.", meinte
Sam."In Ordnung, so sieht es aus: Wir sitzen in einem halb
abgebrannten Dorf, umzingelt von Schlangenköpfen.
Dazu kommt, dass
jemand uns zusammengerechnet zweimal umbringen wollte.
Betäubungsmittel und Rauchvergiftung sind nicht gerade schöne Arten
zu sterben.", meinte Jack."Tja, wir müssen jedenfalls erstmal
abwarten.", meinte Daniel.
So langsam verlosch ein Feuer nach dem anderen. Jack hatte Daniels
Platz eingenommen und war mit Solo noch immer unterwegs, um
Eingesperrte zu retten. Daniel hatte sich währenddessen zusammen mit
Sam um die Verletzten gekümmert. Nun saß er wartend auf der Wiese
und schaute durch ein Nachtglas aufmerksam zu den Wachen hinüber,
die geduldig einen Ring um das Dorf schlossen. Jemand war bei ihnen,
tauchte hinter einem Haus auf und unterhielt sich angeregt mit ihnen.
Daniel konnte die Person nicht erkennen. Sie hatte sich einen weiten
Umhang umgelegt und eine Kapuze übergezogen."Danijel, ist alles
Ordnung? Was tust du da?", fragte Qiwa und setzte sich neben ihn."Ich
beobachte unsere Freunde.", antwortete Daniel und ließ seinen Blick
nicht von der Person. Er musste rausfinden wer es war.
"Ich habe von
euren Theorien gehört. Sem hat mir davon erzählt. Ich glaube nicht,
dass einer aus unserem Dorf so etwas tun würde.", meinte Qiwa und
Daniel zuckte die Schultern."Leider gibt es keine andere Möglichkeit. Es
sieht sogar so aus, als könnte diese Person die Gestalt einer anderen
annehmen. Sie kam in Gestalt deiner Mutter zu uns und brachte uns
Wasser, dass mit Betäubungsmittel versetzt war.", berichtete Daniel.
Qiwa schwieg.
"Ich glaube trotzdem nicht daran.", antwortete sie."Dazu
zwingt dich auch keiner.", meinte Daniel und beobachtete nun, wie die
Person im Mantel wieder in de Schatten des Hauses
verschwand."Verdammt.", fluchte er."Was ist?", fragte Qiwa."Sie ist
weg.", sagte Daniel und ließ das Nachtglas sinken."Atum wird uns in
diesen schweren Zeiten schützen.", meinte Qiwa. Daniel blickte sie
perplex an.
"Atum hat euer Dorf in Brand stecken lassen.", berichtete
er."Ja, aber nur, um die Starken und Schwachen aus zu lesen und zu
trennen. Er ist ein Gott. Er weiß was er tut.", meinte Qiwa."Der Meinung
bin ich nicht.", antwortete Daniel."Kommt ihr denn von einer Welt, in der
es keine Götter gibt, Danijel?", fragte Qiwa.
"Natürlich gibt es bei uns
Götter. Aber sie sind etwas...Unsichtbares und Himmlisches. Sie können
nicht in Fleisch und Blut vor dir stehen und sie zwingen dich nicht, an sie
zu glauben.", meinte Daniel."Aber, bestrafen sie euch denn nie?",
erkundigte Qiwa sich."Das weiß ich nicht. Wenn einen Menschen bei uns
ein schwerer Schlag des Schicksals trifft, führt er das manchmal auf den
Gott zurück, den sein Volk verehrt. Manche unter uns sagen aber auch,
dass es keinen Gott gibt und wieder andere glauben an ihn, aber gehen
nicht ins Extreme.", meinte Daniel."Und du?", fragte Qiwa."Ich weiß
nicht so genau.", antwortete Daniel.
"Wie heißt dein Gott?", fragte Qiwa
weiter."Er heißt einfach nur Gott oder Herr. Manche sprechen auch
seinen Sohn Jesus oder seine Mutter Maria an.", erklärte Daniel."Das ist
seltsam.", meinte Qiwa."Du wirst mir nicht glauben wie oft mir das
schon gesagt wurde.", antwortete Daniel.
"Sem?", fragte jemand. Sie drehte sich um und starrte direkt in Ohus
graue Augen."Hi!", grüßte sie und schaute ihn fragend an."Werdet ihr
uns schützen vor der Auslese der Deiner?", erkundigte Ohu sich."Was
meinst du damit, Ohu?", fragte Sam."Atum sendet seinen Diener, um
Arbeiter für den Palast zu finden. Ich will dort nicht hin.", antwortete
der. Sam überelgte.
"Wir werden sicher unser möglichstes tun, aber wir
sind selbst schon oft in Gefangenschaft der Goa´uld geraten.",
berichtete Sam."Nennt ihr sie so? Goa´uld?", erkundigte Ohu sich
interessiert."Ja, ich und Daniel meistens. Colonel O´Neill nennt sie oft
Schlangenköpfe und Teal´C benutzt die Bezeichnung falsche Götter.
Mehr sind sie nämlich nicht. Menschen, besessen von Sclalngen.", sagte
Sam.
"Das weiß ich.", meinte Ohu."Woher?", fragte Sam."Ich habe oft
davon geträumt.", berichtete Ohu und schaut zu Boden, als schäme er
sich dafür."Du hast davon geträumt", hakte Sam nach."Ja, ich bin in
diesem Dorf so etwas wie ein Seher.", meinte Ohu."Davon wusste ich
gar nichts.", antwortete Sam."Eigentlich solltest du es auch nicht
erfahren. Verrate es deinen Freunden nicht, Sem, bitte!", sagte Ohu. Sie
zögerte, dann nickte sie lächelnd.
"Wir werden unser möglichstes tun.",
versprach sie dann."Verrate es niemandem!", verlangte Ohu."Warum?",
frage Sam."Es ist nicht gerade eine ehrbare Fähigkeit.", meinte
Ohu."Was werden sie tun, wenn sie es herausfinden?", fragte Sam."Oh,
sie...werden mich vermutlich töten.", meinte Ohu."Dein eigener Vater?",
erkundigte Sam sich.
"Ja, mein eigener Vater.", antwortete Ohu."Sam,
es ist so weit!", rief Daniel. Er lief zu ihr hinüber, Qiwa und Jack im
Schlepptau. Jack warf ihr ihre MP zu."Was?", fragte sie."Sie kommen.",
antwortete Jack."Die Goa´uld kommen.", wiederholte er.
weiter: Kapitel 2
Disclaimer: All publicly recognizable characters and settings are the property of their respective owners. The original characters and plot are the property of the author. No money is being made from this work. No copyright infringement is intended.