Ich bereue nichts by Nenya
Summary: Ich weiß noch genau, wann ich ihn zum ersten Mal sah.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Samantha Carter (SG-1)
Genre: Angst, Romance, Songfic, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1621 Read: 2849 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Ich weiß noch genau, wann ich ihn zum ersten Mal sah.
Spoiler: -
Charakter: Sam Carter/ Henry Fitzroy
Kategorie: Character Death, Crossover (SGA/Blood Ties), Song-Fic, Vignette, Romance, Angst
Rating: R-16
Author's Note: Das Lied ist 'Ich bereue nichts' von Silbermond.
Widmung: An alle Atlantis Fans.
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Hinterlasst einen Kommentar, wenn ihr mögt. - Nenya

1. Kapitel 1 by Nenya

Kapitel 1 by Nenya
Ich bereue nichts


Ich weiß noch genau, wann ich ihn zum ersten Mal sah. General Landry hatte mich zu einer Kunstausstellung eingeladen, als ich wegen einer Besprechung mit dem IOA zur Erde reisen musste. Er dachte wohl, ich bräuchte ein wenig Ablenkung von den trockenen Bürokraten und nahm mich deswegen mit. Ein zweiter Grund war, dass seine Tochter keine Zeit hatte, ihn zu begleiten.
Es war eine Ausstellung über Graphic Novels, also Comics für Erwachsene, mit denen ich mich überhaupt nicht auskannte, doch selbst ich fand, dass der Künstler großes Talent besaß. Ich war in die Betrachtung einer Frau versunken, die anscheinend gerade von einem Vampir angegriffen wurde, als ich jemanden neben mir spürte. Als ich mich umdrehte, verschlug es mir den Atem. Der Mann, der neben mir stand, sah nicht das Bild sondern mich an. Ich hatte schon lange keinen so intensiven Blick mehr auf mir gespürt und unter seinem charmanten Lächeln wurde ich rot. Ich fühlte mich sofort zu ihm hingezogen.

Ich halte deine Hand, so lange wie ich kann
Und tret' die letzte Runde an.


Wir unterhielten uns und ich muss zugeben, ich dachte nicht einmal an Atlantis, die Pegasusgalaxie und die ganzen Probleme, die dort auf mich warteten. Ich war selbst erstaunt von mir, als ich mit ihm ging und die Nacht in seiner Wohnung verbrachte. Die freie Zeit meiner restlichen Tage auf der Erde verbrachte ich fast ausschließlich mit ihm und ich glaube, ich hatte noch nie in meinem Leben etwas so sehr genossen, wie die Gesellschaft von Henry Fitzroy.

Wir habens beide gewusst und doch verdrängt bis zum Schluss,
Dass man die Zeit nicht besiegen kann.


In meiner letzten Nacht mit ihm sagte er es mir. Mein rationaler Verstand wollte zuerst nicht begreifen, was er mir da erzählte, doch ich hatte schon von Anfang an gespürt, dass er kein normaler Mensch sein konnte. Im ersten Augenblick war ich erschrocken, als Henry mir sein wahres Gesicht zeigte, doch ich hatte schon schlimmeres als Vampire gesehen. Schließlich reiste ich fast täglich durch das Weltall, da sollte mich die Existenz von Vampiren und anderen übernatürlichen Wesen eigentlich nicht erstaunen. Ich weiß nicht, aus welchem Grund ich ihm von den Wraith und meiner Arbeit auf Atlantis erzählte, vielleicht weil er mir auf Grund seines Alters einfach vertrauenswürdig erschien oder weil ich mich in seinen Armen so geborgen fühlte. Ich war froh, als er mir sagte, dass er keine Menschen töten würde, um ihr Blut zu trinken.

Vielleicht wär's besser, es wär so nie passiert,
Doch vielleicht ist so ein feiges Wort...


Auf meiner Reise mit der Daedalus zurück nach Atlantis musste ich häufig an ihn denken. Ich bemerkte die seltsamen Blicke, die mir Caldwell manchmal zuwarf kaum. Meine Gedanken kreisten, wenn ich alleine war nur um ihn und ich musste mir eingestehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Doch wie konnte man sich in einen Vampir verlieben, der auch noch mehr als 400 Jahre älter war als man selbst? Ich wusste es nicht, doch ich konnte die Tatsachen nicht leugnen.
Die Dinge auf Atlantis liefen ihren gewohnten Gang, doch etwas hatte sich verändert, ich hatte mich verändert. Dann kam der Tag, an dem neue Expeditionsmitglieder durch das Stargate von der Erde zu uns kamen und plötzlich stand er vor mir.

Wir haben immer gekämpft und kein Sandkorn verschenkt
Und jetzt stehn wir hier.


Ich wollte meinen Augen nicht trauen, doch er war es und er stand wahrhaftig vor mir. Ein Räuspern von Rodney neben mir, brachte mich wieder auf den Boden der Tatsachen und ich sah noch, wie Henry zusammen mit den anderen neuen Mitglieder in einem Gang von Atlantis verschwand.
Abends stand ich unruhig auf einem der vielen Balkone der Stadt und fragte mich, ob ich Henrys Erscheinen doch nur geträumt hatte. Ich hatte ihn den ganzen Tag über nicht gesehen und fragte mich, wie er hierher gekommen war. Meine Unruhe trieb mich gerade dazu mich umzudrehen und zu fragen, wo sich sein Quartier befand, als sich zwei Arme von hinten um mich legten. Ohne mich umzusehen, wusste ich, dass Henry hinter mir stand und ich lehnte mich an ihn. Die Unruhe fiel von mir ab und machte einer seltsamen Zufriedenheit Platz, die durch meinen ganzen Körper strömte.
Henry erzählte mir, wie er nach Atlantis gekommen war. Er würde die Übersetzungsabteilung verstärken, da seine Sprachkenntnisse ziemlich gut seien. Das konnte mir nur ein belustigtes Schnauben entlocken, da er in über 400 Jahren sicher genug Zeit gehabt hatte, um sich einige Sprachen anzueignen. Ich wusste noch nicht genau, wie er hier verbergen wollte, das er ein Vampir war, doch anscheinend hatte er eine gefälschte Krankenakte vorgelegt, in der von einer starken Sonnenallergie die Rede war. Im Grunde genommen, war mir das im Moment egal. Henry war hier und das war alles, was zählte.

Und ich bereue nichts,
Nicht einen Schritt, nicht einen Augenblick davon.
Auch wenn es verloren ist,
Auch wenn es für uns nicht reicht
Es war doch nichts umsonst.
Bereue nichts davon,
Nichts davon


Ich blühte irgendwie auf, was sogar den anderen auffiel, doch ich war einfach nur glücklich. Meine Beziehung zu Henry hängte ich nicht an die große Glocke, doch an Teylas wissendem Lächeln erkannte ich, das ihr die Verbindung zwischen uns nicht entgangen war. Sie war zum Glück so taktvoll, mir keine Fragen darüber zu stellen.
Ich wusste, dass Henry sich hauptsächlich von Blutkonserven aus der Krankenstation ernährte. Jennifer beklagte sich schon über den hohen Verbrauch an Konserven, doch sie schrieb dies den vielen Verwundeten aus den Kämpfen mit den Wraith zu. Ab und zu bat er mich von mir trinken zu dürfen, wenn er den Geschmack von kaltem Blut nicht mehr ertragen konnte. Ich ließ ihn gewähren, da ich wusste, dass er nie zu viel von meinem Blut nehmen würde und irgendwie empfand ich es als sinnlich, wenn er von meinem Blut trank. Doch wie das Leben so spielt, musste auch die schönste Zeit einmal zu Ende sein.

Die Zeit läuft gegen uns, das letzte Korn fällt stumm
Und langsam ist die Runde um...


Wir hatten beide ein paar freie Tage und ich nahm Henry mit auf einen Planeten, auf dem es fast den ganzen Tag über dunkel war. Es schmerzt mich, an die Stunden zu denken, die wir so glücklich dort verbracht haben, denn es waren die letzten, in denen wir Glück verspüren sollten.

Viel zu schnell sollten wir herausfinden, dass wir doch nicht so alleine auf diesem Planeten waren, wie wir dachten. Ich hatte das Gefühl, die Zeit steht still, als Kolya vor mir auftauchte. Henry gab sich alle Mühe gegen ihn zu kämpfen, doch selbst seine Vampirkräfte konnten nichts gegen Kolyas Waffen und seine kleine Armee ausrichten. Es waren einfach zu viele, selbst für ihn.

Wir haben auf Sand aufgebaut, das hat uns viel Kraft gebraucht,
Doch alles davon, war es mir wert.
Und ich dank dir für jeden Tag bei dir.


Sie brachten uns in einen alten Bunker und Kolya bereitete es sichtlich Freude uns beide zu foltern. Der Geruch von meinem Blut musste Henry fast verrückt gemacht haben, doch er beherrschte sich eisern. Kolya war von seiner Widerstandsfähigkeit hellauf begeistert und als er entdeckte, wie Henry auf Sonnenlicht reagierte, konnte er sich das diabolische Grinsen kaum noch verkneifen.
Es wurde wieder dunkel in unserem Gefängnis und Kolya ließ uns an gegenüberliegende Wände ketten. Henry versuchte immer noch, sich aus seinen Ketten zu befreien, doch er war zu geschwächt, um irgendetwas ausrichten zu können. Nachdem er uns auch noch geknebelt hatte, verließ Kolya ohne ein weiteres Wort den Raum.

Denn ich bereue nichts,
Nicht einen Schritt, nicht einen Augenblick davon,
Auch wenn es verloren ist,
Auch wenn es für uns nicht reicht
Es war doch nichts umsonst,
Nicht umsonst.


Irgendwie wussten wir beide, dass wir hier nicht lebend herauskommen würden. Auf Atlantis erwartete man uns erst am nächsten Tag zurück und wenn sie dann einen Suchtrupp losschicken würden, wäre es schon längst zu spät. Über mir in der Wand war ein Fenster und ich wusste, dass ich nicht die erste sein würde, die auf diesem Planeten starb.
Das einzige, was uns noch blieb, war uns anzusehen und zu warten. Ich überlegte, ob ich es bereute, Henry getroffen zu haben oder dass er mir nach Atlantis gefolgt war. Doch da war nichts dergleichen, nur diese schmerzliche Liebe, die ich für ihn empfand und die in wenigen Stunden ebenso wie mein Atem aus mir weichen würde.
Als die Sonne langsam aufging, versuchte Henry noch einmal sich zu befreien, doch er hatte keine Kraft dazu. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken, doch ich schaffte es nicht. Er wollte nicht, dass ich zusah, wie er langsam von der Sonne verbrannt wurde, doch ich konnte meine Augen nicht von ihm lassen. Als nur noch ein Häufchen Asche von ihm übrig geblieben war, schloss ich die Augen und lehnte meinen Kopf an die kalte Wand meines Kerkers. Ich hoffte, der Tod würde mich schnell ereilen und dieses eine Mal betete ich, dass es ein Leben nach dem Tod gab, in dem ich Henry wieder begegnen würde.

Ich bereue nicht ein falsches Wort, nicht einen Augenblick,
Ich nehme keinen Schritt zurück,
Denn ich bereue nichts,
Ich bereue nichts,
Ich bereue nichts,
Nichts davon,
Ich bereue nichts.


ENDE
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