Der 24. Dezember by SamVonSpinnweb
Summary: Apophis feiert mit seiner Verwandtschaft Weihnachten - die Katastrophe ist vorprogrammiert.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Apophis, Goa'uld, Multi-Chara
Genre: General, Humor, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2904 Read: 2451 Published: 20.05.12 Updated: 20.05.12
Story Notes:
Diese Story ist erst heute (am 03. 12.) entstanden, weil ich vorher noch überhaupt nicht in Weihnachtslaune war. Doch seit dem 1.Advent laufen im Radio und bei uns zu Hause die ersten Weihnachtslieder und die haben mich zu dieser Story inspiriert.
Bitte schreibt ein Feedback, wenn ihr Zeit habt. *lieb guck*

1. Kapitel 1 by SamVonSpinnweb

Kapitel 1 by SamVonSpinnweb
Der 24. Dezember


Weihnachten. Das Fest der Liebe. Das Fest der Freude. Das Fest der Harmonie. Das Fest der FAMILIENFEIERN!!! Apophis ging unruhig in seinem Quartier auf und ab, wobei er sich die Haare raufte. Musste dieses Fest denn jedes Jahr stattfinden? Die Tradition dieser dämlichen Tau´ri war vor einiger Zeit auch zur Tradition der Goa´Uld geworden und es war üblich, dass sie sich alle trafen und gemeinsam feierten. Dieses Jahr war er an der Reihe das Fest für seine Verwandten vorzubereiten. Und mit Verwandten waren sämtliche Goa´Uld der gesamten Galaxie gemeint, denn über irgendwelche Ecken und Enden war hier jeder mit jedem verwandt.
FAMILIENFEIERN!!! Familienfeiern der Goa´Uld waren immer gleich! Bei dem Gedanken daran stampfte der Systemlord mit dem Fuß kräftig auf den Boden und fegte schnaubend ein Artefakt von einem Regal, sodass es scheppernd auf dem Boden zersprang.

Sein Primus, der bisher zitternd in der Ecke des prunkvoll mit Gold geschmückten Raumes gestanden hatte, zuckte zusammen, als das klirrende Geräusch an sein Ohr drang.
Apophis wandte sich zu ihm um. "Ist alles bereit, Mek´no?", fragte er, "Haben wir genug Eierpunsch und ist das Jaffa-Sonderkommando bereit sein Krippenstück aufzuführen?"
"Ja, Gebieter, alles ist bereit.", antwortete der Primus und fügte hinzu: "Mei- mein Gebieter, wollt ihr euch nicht euer weihnachtliches Prunkgewand anziehen?"
Ein anderes Artefakt fand durch Apophis Hand geleitet seinen Weg auf den Boden. "Das habe ich doch bereits!", grollte er.
"Oh, erh ... ja, Gebieter.", stammelte der Primus und betrachtete Apophis goldene Rüstung, auf der ein großes schwarzes X zu sehen war.
"Ehm ... ein Kreuz?"
"Ein X.", erklärte Apophis böse, während er mit dem Finger auf seine Brust deutete, "Darüber steht Merry und darunter Mas. Merry X-Mas."
"Haben wir irgendwelche Absagen bekommen? Ich habe gehört, Lord Yu ist zur Zeit in einer Schlacht gegen die Mirlox.", fuhr Apophis in einem etwas milderen Ton fort.
"Nein, Lord Apophis. Alle werden heute pünktlich auf dem Planet P4X-964, der auch Hendri genannt wird, eintreffen."

Auf eben diesem Planeten, der eigentlich unbewohnt war, befand sich seit ein paar Tagen SG-1. Es war Winter auf dem Planeten, der fast nur von Tannen und Wiese bedeckt war. Das bedeutete, alles war mit einer glitzernden weißen Schicht aus Schnee bedeckt - auch ein Zelt, dessen Reißverschluss sich an diesem Morgen öffnete. Aus dem Zelt trat ein müde aussehender Archäologe. Es war Daniel Jackson. Ihm folgte nach kurzer Zeit Colonel Jack O´Neill, der sich gerade seine grüne Jacke überstreifte und herzhaft gähnte. Aus der anderen Richtung hörte man das markante Geräusch von Schritten im Schnee. Es waren Major Carter und Teal´C, die zu ihnen gestapft kamen.
"Ey, Jungs! Was blickt ihr denn so trübe drein?", fragte Sam, die putzmunter zu sein schien. "Heute ist der 24. Dezember. Wisst ihr, was das bedeutet?"
"Ja.", knurrte Jack, "Wir können endlich heute Abend diesen elenden Planeten verlassen und auf die Erde zurückkehren."
"Ja, das auch.", entgegnete Sam, "Aber ich meine: Es ist Weihnachten!"
Daniel nieste."Toll. Die Offiziere im SGC sitzen im Warmen und hören bestimmt schon seit Tagen nur noch Weihnachtslieder. Ich will heim!"

Mit dieser Aussage erntete er mitfühlende Blicke von allen Mitgliedern seines Teams. Sam jedoch setzte ein verschmitztes Gesicht auf und sagte: "Ratet mal, was ich aus der Kantine habe mitgehen lassen!"
Sie zog eine Hand hinter ihrem Rücken hervor und präsentierte stolz eine 2-Liter-Thermoskanne.
"Glühwein!", strahlte sie und schenkte ihren Teamkameraden, deren Stimmung sich schlagartig besserte eine Tasse ein.
Während die Schneeflocken leise anfingen zu fallen, tranken sie die wohlschmeckende und wärmende Flüssigkeit. Teal´C allerdings begriff nicht, was daran so besonders sein sollte.
Nach einer Weile begann Daniel zu einer unhörbaren Musik hin und her zu wippen. Dann fing er an zu singen: "We´re driving home for Christmas ..."
Der Colonel, der auch seinen Teil beitragen wollte, deutete mit der Hand auf die Bäume, die überall um sie herumstanden und rezitierte: "Draus´ vom Walde komm´ ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr."
Eine wohlige Weihnachtsstimmung machte sich unter Sam, Daniel und Jack breit.
Teal´C hatte sich in den Eingang seines Zeltes gesetzt und sah zu, wie die Schneeflocken tanzend zu Boden fielen.

Zur selben Zeit begab sich Apophis in den Ringtransporterraum.
"Ich werde jetzt zu dem Lager gehen, das wir auf Hendri vorbereitet haben.", sagte er, "Du wirst mich hier erwarten, wenn ich zurückkehre. Und pass auf das Schiff auf. Es sind zwar beim Weihnachtstreffen keine Waffen erlaubt, ich glaube aber dennoch, dass Niirti einen Spähtrupp hierhin schicken wird. Also, bewache die Gänge und erstatte mir Bericht, wenn etwas Ungewöhnliches passiert."
Dann betrat der Goa´Uld den Kreis auf dem Boden und aktivierte den Ringtransporter mit einem Gerät, dass an seinem Arm befestigt war.
Kaum war er weg, kam ein anderer Jaffa in den Raum.
"Hey, Mek´no.", sprach er den Primus an. "Der Tok´ra Spion bei Hathor veranstaltet wieder eine riesen Weihnachtsparty, während seine Gebieterin weg ist. Kommst du mit?"
"Na, klar.", antwortete der Angesprochene. "Hoffentlich kommt auch diese süße Dienerin von Seth wieder. Der ist letztes Mal hören und Sehen vergangen, als ich ihr unterm Mistelzweig einen Weihnachtskuss gegeben habe. Yo, die Tok´ra verstehen es einfach fette Partys zu schmeißen. Und es kostet keinen Eintritt. Wir dürfen diesen Tok´ra Spion bloß für ein Jahr wieder nicht verraten."
Die beiden tauschten ihre eisernen Metallkappen gegen schwarze Zylinder mit Mistelzweigen auf der Krempe ein, benutzten den Ringtransporter und ließen Apophis Schiff menschenleer im Weltraum zurück.

Auf Hendri war der Schneefall inzwischen intensiver geworden. Apophis stapfte mürrisch durch den Schnee auf das Lager zu, dass seine Untergebenen für ihn errichtet hatten. Es befand sich im Freien, was Apophis im Nachhinein nicht mehr für eine so gute Idee hielt, da sich am Buffet schon Eiszapfen bildeten. Er hatte es jedoch nicht gewagt die Feier auf seinem Schiff auszurichten, seitdem er letztes Jahr miterlebt hatte, was auf Sokars Schiff passiert war.
Niirti hatte zur Belustigung der Gäste eine ihrer neuesten Erfindungen mitgebracht - ein schwarzes Loch in der Flasche. Dieses Loch hatte sich selbstständig gemacht und das Schiff samt einiger Planeten aus der Umgebung verschluckt. Apophis konnte froh sein, dass er es lebend von dieser Feier geschafft hatte.
Falls wieder etwas ähnliches passieren sollte ... diesen Planeten würde sowieso keiner vermissen.
Auf einer runden Lichtung waren ein paar weiße Zelte aufgebaut worden, die mit Tannenzweigen und Lichterketten geschmückt waren. Auf jedem dieser Zelte prangte das Symbol eines Systemlords. Auf der freien Fläche standen ein paar Tische mit rot gepolsterten Stühlen und auf der anderen Seite stand das Buffet, auf welchem sich Speisen aller Art türmten, die aber mittlerweile durch den Frost ein wenig steif geworden waren und nach und nach mit einer pudrig weißen Schneeschicht überzogen wurden. Die Tannen in der Umgebung leuchteten grün, da sie von dem Schnee befreit worden waren.
Der Systemlord in der goldenen X-Mas-Rüstung begab sich in sein Zelt um zu überprüfen, ob er auch für alle seine Verwandten die Geschenke parat hatte. Die einzige Sache, die auf Anubis Wunschzettel gestanden hatte, war das Auge des Ra. Wo um alles in der Welt hätte er das herkriegen sollen? Und selbst wenn er es gehabt hätte, dann hätte er es bestimmt nicht Anubis überlassen. Auf seinem Kurztrip nach Abydos hatte er jedoch in einem Souvenirladen ein Artefakt gefunden, welches so ähnlich aussah. Er konnte nur hoffen, dass Anubis es nicht direkt auf der Feier ausprobieren wollte und den Schwindel bemerkte.

Ein paar Stunden später, als bereits sanfte Weihnachtsmelodien über die Lichtung schwebten, trafen die ersten Gäste ein. Sie hatten ebenfalls metallene Rüstungen an, die aber in allen erdenklichen Farben leuchteten. Betrachtete man die Lichtung aus der Luft, dann sah es so aus, als würden einige bunte Christbaumkugeln in einer Schneekugel von Tannenbaum zu Tannenbaum hüpfen.

Am Eingang zum Lager stand ein Asgard, den Apophis als Türsteher engagiert hatte. Er nahm den ankommenden Goa´Uld ihre Handspangen ab und platzierte sie auf den Spitzen der Tannen ringsherum. Als Weihnachtssterne machten sie zwar einen ganz netten, aber auch befremdlichen Eindruck.
"Hoooarrr!" Als Apophis diesen Ausruf tiefsten Unmuts vernahm, drehte er sich zum Eingang um. Dort stand eine wutschnaubende Hathor, die sich partout weigerte dem Asgard ihre Handspange zu überlassen. An ihrem Rockzipfel hingen zwei Goa´Uld Kinder, die in der Kälte bibberten. Apophis wollte schon hineilen, als der Asgard die Sache selbst in die Hand nahm. Mit einer Kraft, die man diesem kleinen Kerlchen niemals zugetraut hätte, schnappte er sich Hathors Handspange und schleuderte sie in den Himmel. Als sie das blinkende Gerät durch die Luft fliegen sahen, riefen die beiden Goa´Uld Kinder gleichzeitig: "Guck mal, Mami! Eine Sternschnuppe!"
Bevor die Goa´Uld Dame den Kindern irgendetwas antun konnte, reichte der Asgard ihr, wie den anderen Gästen zuvor auch, einen Eierpunsch und geleitete sie in das Lager.

Dort herrschte jedoch eine ziemlich gedrückte Stimmung.
Der Eierpunsch hatte sein Ziel in zweierlei Hinsicht verfehlt. Zum einen waren die Systemlords keinesfalls beschwipst davon geworden und in einen fröhlicheren Zustand versetzt worden, da ihre Symbionten die Wirkung des Alkohols neutralisierten. Zum anderen waren die Proteine aus den Eiern im Eierpunsch den Symbionten überhaupt nicht bekommen, sondern hatten ihren Kreislauf total durcheinander gebracht. So saßen nun sämtliche tapfere Bösewichte der Galaxie in den Ecken des Lagers und hielten sich die Bäuche, weil sie Magenkrämpfe hatten.
"Toll hast du das hinbekommen!", brauste Hathor auf, "Willst du uns alle vergiften?"
Apophis hob beschwichtigend die Hände und wich ein paar Schritte zurück.
"Vie - vielleicht sollten wir jetzt zum nächsten Programmpunkt übergehen.", versuchte er die Situation zu retten.
"Sokar möchte uns sein Weihnachtsständchen vortragen."

Sokar, der von seinem Gastgeber angesprochen worden war, trat vor und begab sich auf die kleine Bühne, die in der Mitte der Lichtung aus einem Eisblock gehauen worden war. Er trug einen langen, dunkelroten Samtmantel, dessen Kapuze sein Gesicht fast vollständig verbarg. Was man von seinem Gesicht noch sehen konnte, war schneeweiße Haut, durch die man die Adern blau schimmern sah.
Er räusperte sich und begann dann mit einer so hohen Stimme zu singen, die die Frage aufwarf, ob fortpflanzungstechnisch noch alles in Ordnung bei ihm war: "Ihr Goa´- Uld kommet, oh kommet doch all ..."
Als er bei den letzten Takten angekommen war, fingen seine Verwandten vorsichtig an sich die Finger aus den Ohren zu ziehen, die sie sich so fest wie nur irgend möglich hineingesteckt hatten.
"... schlaaaafe in himmlischer Ruuuuuu - huuuuuu! Schlafe in himmlischer Ruhhhhhh!"
Erleichtert, dass es nun vorbei war atmete Apophis auf. Doch plötzlich spürte er, dass der Boden bebte und hörte in der Ferne ein dumpfes Grollen, das sich zu nähern schien.
Er blickte hoch zu einem Berg, der das Lager überragte. Die anderen Systemlords folgten seinem Blick. Wie in Zeitlupe sahen sie die Lawine herunterkommen, die Sokar mit seinen Gesangsdarbietungen ausgelöst hatte.

Das Rauschen und Tosen des sich hinabwälzenden Schnees wurde immer ohrenbetäubender und schließlich wurde die ganze Gesellschaft von dem Schnee wie von einer Flutwelle überrollt.
Nachdem sich das laute Geräusch gelegt hatte und die Schneemasse, die das ganze Lager bedeckt hatte, sich nicht mehr weiterbewegte, herrschte für einen langen Augenblick Stille.
Dann begannen ringsumher, als ob es schon Frühling wäre, die Köpfe der Goa´Uld aus dem Schnee zu sprießen. Sie waren durcheinander und sahen sich verdutzt gegenseitig an.

Da ertönte in der Nähe ein fröhliches "Rudolph the rednosed reindeer", und die Systemlords hörten unregelmäßige Schritte, die durch den Schnee auf dem Weg zu ihnen waren. Plötzlich kam Sam Carter um die Ecke des Lagers gehüpft. Sie war in eine Art leichten Trab verfallen und schmetterte dabei aus voller Brust dieses Weihnachtslied über ein rotnasiges Rentier. Ihre eigene Nase hatte teils durch die Kälte, die hier draußen herrschte, teils durch den Alkoholgenuss eine nicht minder starke Färbung angenommen und sie trug einen Haarreifen, an dem ein Elchgeweih befestigt war. Ihr hinterher lief ein rotwangiger Daniel, der genüsslich an einer rot-weiß gestreiften Zuckerstange lutschte. Der dritte in der Reihe war Jack O´Neill. Er schwenkte seine Tasse Glühwein ausgelassen durch die Luft und torkelte beträchtlich beim Gehen. Teal´C bildete den Schluss. Er hatte den Auftrag bekommen die Thermoskanne mit Nachschub-Glühwein zu tragen. Der Jaffa hatte eine ernste Mine wie eh und je, denn sein Symbiont verhinderte, dass er auch nur ein wenig beschwipst wurde.
Die versammelten Goa´Uld beobachteten sprachlos diesen merkwürdigen Zug. Und bevor sie auch nur irgendetwas sagen oder irgendwie reagieren konnten, war die Truppe auch schon hinter einem Baum auf der anderen Seite des Lagers verschwunden. Bald hörten sie nur noch, wie Jack in der Ferne ein ziemlich schräges "Stille Nacht, heilige Nacht" anstimmte, woraufhin ein klagendes "For crying out loud!" von Teal´C zu hören war.

Nachdem alle sich aus dem Schnee befreit hatten, waren sie ziemlich durchnässt und ihre Laune auf dem Tiefpunkt.
Seth rief: "Lasst uns jetzt die Sache mit den Knallbonbons hinter uns bringen und dann endlich von hier verschwinden." Als Antwort bekam er zustimmendes Gemurmel und Apophis ging in sein nun wieder freigeschaufeltes Zelt um die erwähnten Knallbonbons zu holen.
Bei den Goa´Uld war es nämlich eine Tradition an Weihnachten Knallbonbons zu ziehen. Heraus kamen jedoch keine Süßigkeiten oder buntes Konfetti, sondern jeweils nur ein Zettel. Auf diesem Zettel befand sich ein Symbol. Es zeigte einem, gegen wen man im nächsten Jahr Krieg führen musste. Hatte man Glück und zog sich selbst, konnte man seine Armeen aufstocken, hatte man Pech, zog man Anubis und sah sich so einem aussichtslosen Kampf gegenüber.

Als Apophis mit einem Tablett kam, auf dem die Knallbonbons, die wie Blendegranaten mit gelbem Krepppapier an den Seiten aussahen, lagen, nahm sich jeder der Anwesenden eins und suchte sich einen Partner, mit dem er daran ziehen konnte.
Schon bald konnte man auf der Lichtung Plopp-Geräusche, erleichtertes Ausatmen und Flüche in einem Goa´Uld Gossen-Dialekt hören.

Apophis wollte sein Knallbonbon zusammen mit Osiris öffnen, nachdem sie ihres geöffnet hatten, was ihr gesagt hatte, dass sie im Sommer Niirtis Heimatplaneten angreifen sollte.
Apophis hoffte, dass bei ihm Lord Yu herauskommen würde. Dieser hatte letztes Jahr einige herbe Niederlagen gegen Baal einstecken müssen und war deshalb ein relativ einfacher Gegner.
Mit einem Peng! öffnete sich das Bonbon und Apophis faltete den Zettel auf, der hinausgefallen war.
Als er auf das Symbol starrte, das abgebildet war, zitterte seine Hand und er lief leicht grün an, soweit das bei ihm möglich war. Das konnte nicht sein! Er hatte schon drei Jahre in Folge das gleiche, unheilbringende Symbol gezogen. Es war ein A, bei dem der Strich fehlte und auf dessen Spitze ein kleiner Kreis war. Es bedeutete, dass er schon wieder die Tau´ri angreifen musste.
Warum musste es immer ihn treffen? Langsam fing er an zu glauben, dass die anderen Goa´Uld kein ehrliches Spiel mit ihm spielten.

Er zerknüllte den Zettel in seiner Faust, während er zusah, wie die anderen Systemlords auf den Ausgang des Lagers zuströmten und dort von einem Ringtransporter auf ihre Schiffe transportiert wurden.
Nachdem auch sein letzter Gast, Baal, ihm ein "Tschüß Apo! Bis nächstes Jahr!" zugerufen hatte, stand Apophis ganz alleine und niedergeschlagen auf der Lichtung.
Familienfeste. Er hasste sie. Aber für dieses Jahr war es vorbei. Und er lebte noch.
Aus seiner Tasche zog er etwas, das wie eine Papiertröte aussah. Er blies herzhaft hinein und das quietschende Geräusch verhallte in der Stille.
"Merry Christmas! Ich hoffe, ihr amüsiert euch gut, Tau´ri. Genießt es, solange ihr noch könnt!", rief er den Sternen im schwarzen Nachthimmel zu, die unschuldig zu ihm hinabzwinkerten.

In der Kantine des SGC, wo SG-1 mittlerweile angekommen war, lief die Weihnachtsparty auf Hochtouren.
Der General saß mit einer Nikolausmütze auf dem Kopf und einem Becher Punsch in der Hand an einem Tisch und beobachtete, wie die anderen Offiziere und Angestellten des SGC sich auf der Tanzfläche vergnügten, als mindestens zum zehnten Mal "Last Christmas" gespielt wurde.
Einige in der mit Lametta und Weihnachtssternen geschmückten Kantine konnten noch richtig tanzen, andere hielten sich nur noch an ihren Partnern fest um nicht umzukippen und gackerten und lallten.

In einer Ecke des Raumes standen Sam, Jack, Daniel und Teal´C. Die Thermoskanne mit dem Glühweinvorrat, den sie sich angelegt hatten, war mittlerweile leer und stand zu Teal´Cs Füßen.
Der Jaffa war seit sie die Party betreten hatten nicht mehr wiederzuerkennen. Sein Mal auf der Stirn wurde von einem goldenen Papier-Stirnreif mit einem Stern verdeckt und auf seinen Lippen war ein Grinsen zu sehen, das sonst nur durch einen besonders witzigen Jaffa-Witz hervorgerufen werden konnte. Doktor Fraiser, die Schneeflockenohrringe trug und sich einen glitzernden Stern auf die Wange geschminkt hatte, beobachtete ihn zufrieden. Ihr Gemisch aus Wodka und Tretonin, welches sie ihm angeboten hatte, hatte also seine Wirkung nicht verfehlt.
Als die muntere Melodie von "Let it snow" durch den Raum klang, blickte Jack unwillkürlich nach oben.
Von der Decke sah er allerdings keinen Schnee fallen, dafür aber einen Mistelzweig hängen.
"Schau mal da!", gluckste er, "Da hängt ein Mistelzweig. Wo ist mein blonder Major? Ich muss ihr noch einen Weihnachtskuss geben. Das gehört sich doch so." Er drehte sich nach rechts, wo Sam seiner Meinung nach eben noch gestanden hatte, schloss die erste Person, die er dort fand, in seine Arme und gab ihr einen schmatzenden Kuss. Leider hatte er Daniel erwischt. Dieser war allerdings zu blau um zu bemerken, dass er seinen Freund vor sich hatte und erwiderte den Kuss. Unter einem anderen Mistelzweig in der Nähe fanden sich Sam und Teal´C und küssten sich ebenfalls, nachdem sie nach dem dritten Versuch gegenseitig ihre Münder gefunden hatten.
An diesem Abend rief Jack scherzend: "Wisst ihr eigentlich, warum die Goa´Uld immer so mies drauf sind? Die wissen einfach nicht, wie man feiert!"
Und er wusste nicht, wie Recht er damit hatte.


ENDE
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