Planet Hollywood by Tanagra
Summary: SG1 verschlägt es an einen ganz besonderen Ort. Das Problem ist: Wie kommen sie da wieder weg?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, General, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 5754 Read: 2383 Published: 10.05.12 Updated: 10.05.12

1. Kapitel 1 by Tanagra

Kapitel 1 by Tanagra
Planet Hollywood


"Verdammt, was war das denn?!" fluchte Colonel O'Neill und rappelte sich auf. Soeben war er mit seinem Team im hohen Bogen aus dem Ereignishorizont des Stargates katapultiert worden.
Er sah sich nach seinen Kameraden um.
"Jemand verletzt?"
Teal'c schüttelte den Kopf, Sam hielt sich das Handgelenk, und Daniel rieb sich mit schmerzverzerrtem Blick das Schienbein.

"Zeigen Sie mal her, Carter." Jack trat zu Sam und befühlte ihr Handgelenk.
"Es ist nichts, Sir," versicherte sie und zuckte zusammen, als er leicht zudrückte.
"Lassen Sie Daniel einen Verband anlegen." Er sah zu dem Archäologen. "Ist das Bein ok?"
Daniel nickte und richtete sich auf.
"Nur ein Kratzer." Er kramte sein Erste-Hilfe-Paket aus seiner Ausrüstung und versorgte schnell Sams Handgelenk.

"Was zum Teufel ist denn da wieder schiefgegangen?" fragte O'Neill und sah seinen Major an. "Sind wir etwa wieder durch eine Sonne transportiert worden oder so was?"
"Ich weiß es nicht, Sir," antwortete Sam und überprüfte den Sitz des Verbandes.

"Ähm... müsste vor uns laut MALP-Übertragung nicht so eine Art Steppe liegen? Und Berge im Hintergrund?"
Daniel deutete auf die Gegend um sie herum: So weit man sehen konnte, gab es nur Bäume. Sie befanden sich mitten in einem Wald.
"Wir sind definitiv nicht auf R4X593," stellte Teal'c emotionslos fest.
"Carter?" O'Neill sah Sam mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist, Sir." Sie erwiderte seinen Blick ratlos.

"O'Neill," ergriff Teal'c noch einmal das Wort. "Ich sehe kein DHD."
Alle blickten sich noch einmal suchend um.
"Na klasse," seufzte Jack. "Wir haben keine Ahnung, wo wir sind - und es gibt kein DHD. Das fängt ja gut an!"
Er wandte sich an Daniel.
"Können Sie die Adresse der Erde rauskriegen, auch wenn Sie nicht wissen, wo wir sind? Damit wir eventuell manuell anwählen können?"
Daniel betrachtete die Symbole auf dem Stargate und verzog das Gesicht, ohne etwas zu sagen. O'Neill hob die Augenbrauen.
"Daniel?"
"Jack, wie soll ich sagen... Es ist das gleiche Problem wie damals auf Abydos, bevor wir die Kartusche gefunden haben."
"Heißt das nein?"
Daniel nickte langsam.
"Die Symbole auf diesem Stargate habe ich alle noch nie gesehen. Ich fürchte, ohne etwas Ähnliches wie diese Kartusche..."

Er brach ab, als Jack und Teal'c plötzlich ihre Waffen hochrissen und auf einen Punkt hinter ihm zielten. Er wirbelte herum.
Zwischen den Bäumen war eine Frau aufgetaucht, die ebenfalls eine Waffe auf sie angelegt hatte. Sie trug knappe Shorts und ein Shirt, und ihr Haar hatte sie zu einem langen Zopf geflochten.

"Das glaub ich ja nicht!" entfuhr es Sam, und auch Jack stand mit offenem Mund da und starrte die Frau an.
"Was? Was denn?" wollte Daniel verwirrt wissen.
"Angelina Jolie," antwortete Jack und löste widerwillig den Blick von der Frau, um Daniel anzusehen. "Naja, sie sieht zumindest so aus."
"Eine Freundin von dir?" fragte Teal'c.
Jack lachte und schüttelte den Kopf.
"Leider nicht, Teal'c. Angelina Jolie ist eine Schauspielerin," erklärte er.
"Wie ist das möglich?" fragte Sam verwirrt. "Sind wir auf der Erde? Ich meine..."

Ein ungeduldiges Schnaufen schnitt ihr das Wort ab.
"He!" rief die Frau. "Schluss jetzt mit der netten Unterhaltung! Wer seid ihr und wo kommt ihr her?!"
"Colonel Jack O'Neill und Major Sam Carter von der US Air Force," antwortete Jack. "Außerdem Dr. Daniel Jackson und ...Teal'c. Wir sind aus dem Stargate gekommen. Ähm, dem runden Ding da." Er machte eine Pause. "Und Sie sind..."
"Jedenfalls keine Schauspielerin, wie Sie es genannt haben." Sie ließ langsam die Waffe sinken.
"Mein Name ist Lara Croft."
"Ja, sicher," murmelte Jack und warf Sam einen vielsagenden Blick zu.
"Dieses Artefakt... Sie nennen es Stargate? Es ist also so eine Art Pforte?"
Teal'c nickte zur Bestätigung, weil seine Teamkollegen die Frau nur weiter betrachteten, ohne etwas zu sagen.
"Ha!" rief sie und lachte. "Das wird Dr. Jones freuen. Er hat also wieder Recht behalten."
"Dr. Indiana Jones...?" fragte Sam vorsichtig und erntete einen spöttischen Blick von Jack und Daniel.
"Was? Nein," antwortete die Frau, die sich Lara Croft nannte, und die anderen wirkten erleichtert, dass sie offenbar doch nicht völlig durchgedreht war.
"Nein, Indy hat eine andere Theorie. Dr. Henry Jones senior, sein Vater, vermutete, dass es sich um ein Tor handelt."

Die Gesichter der drei Erdenbürger wurden wieder länger, und Teal'c sah irritiert von seinen Teamkollegen zu der fremden Frau.
"Wieso kennt ihr die Freunde dieser Frau? Sind wir doch noch auf der Erde?"
Daniel räusperte sich und sah Jack und Sam unsicher an.
"Ich kann es dir ehrlich nicht sagen, Teal'c. Wir verstehen im Augenblick selbst noch nicht so ganz, was hier eigentlich los ist."
"Herrje, ihr gehört doch nicht auch zu diesen Spinnern, die glauben, von einem anderen Planeten zu kommen?" fragte Lara misstrauisch.
"Nein, nein, so ein Blödsinn," antwortete Jack und schüttelte den gesenkten Kopf.
"Was für ein Tag!" murmelte er.

"Gut," fuhr Lara erleichtert fort. "Dr. Jones senior ist zur Zeit auf einer Expedition. Aber ich kann Sie zu Indy bringen, wenn Sie wollen. Den scheinen Sie ja zu kennen."
Sie wartete einen Augenblick, und als keine Antwort kam, zuckte sie die Achseln und drehte sich um.
"Na, dann wollen wir uns ‚Indy' mal ansehen," sagte Jack und setzte sich in Bewegung. "Und ich wette, er sieht aus wie Harrison Ford."

Sie mussten nicht weit laufen, dann stießen sie auf eine Lichtung, auf der eine Holzbaracke und zwei Zelte standen.
"Indiana!" rief Lara und sah sich suchend um. "Ich hab Besuch mitgebracht!"
Die Tür der Baracke öffnete sich, und es trat ein Mann heraus.
"Hab's doch gesagt..." murmelte Jack und warf Sam und Daniel einen kurzen Blick zu. "Harrison Ford."
"Lara, schon zurück? Wen hast du denn da aufgegabelt?" fragte Indiana Jones neugierig und schob seinen Hut aus der Stirn, als er zu ihnen herüber kam.

Jack seufzte.
"Ok!" rief er. "Wenn das ein Scherz sein soll, dann ist er gelungen! Nein, wirklich! Wir haben uns sehr amüsiert! Können wir jetzt weiterarbeiten?!"
Er drehte sich um seine eigene Achse und blickte suchend in die Bäume.
"Wo ist die Kamera?!"

"Jack, glauben Sie wirklich, die verpflichten für einen Scherz einen weltbekannten Schauspieler und weihen ihn dafür extra in das geheimste Programm der Air Force ein?" fragte Daniel zweifelnd.
Jack zuckte die Achseln.
"Sir, das ist nicht Harrison Ford," flüsterte Sam.
"Ist er nicht?" entgegnete Jack und musterte den Mann erneut, der sie aufmerksam betrachtete und sich die Unterhaltung interessiert anhörte.
"Harrison Ford ist älter als Sie, Sir, aber dieser Mann hier ist jung..." Sie sah ihn groß an, schluckte bei seinem Blick kurz und fügte dann hinzu: "Genau genommen ist Harrison Ford ganz deutlich älter als Sie, Sir."

"Hab schon verstanden!" knurrte O'Neill leicht gereizt. "Und was genau wollen Sie damit sagen? Dass er tatsächlich Indiana Jones ist?!"
Sam zuckte ratlos die Achseln.
"Naja, Sir, wenn sie Lara Croft ist..."
Jack senkte den Kopf.
"Bin ich denn nur von Irren umgeben..."

"Tja, nette Konversation," warf nun Indiana ein und klatschte einmal kurz in die Hände.
"Leider bin ich für derartige Probleme der falsche Dr. - Da wenden Sie sich vielleicht doch lieber an Dr. Lecter."
"Oh mein Gott," entfuhr es Sam.
"Dr. Hannibal Lecter?" fragte nun Teal'c und erntete überraschte Blicke seiner Teamkollegen.
"Ah, Sie kennen ihn also schon. Hab ich mir fast gedacht." Jones grinste.
"Sie kennen auch dich," meldete sich Lara zu Wort. "Jedenfalls nannten sie deinen Namen, als ich Dr. Jones erwähnte."

"O'Neill," flüsterte Teal'c Jack zu, ohne den Blick von dem Mann und der Frau zu lassen. "Die beiden reden da von einer Filmfigur, als gebe es sie wirklich."
Jack seufzte.
"Teal'c, die beiden sind selbst Filmfiguren. Zumindest behaupten sie das."
"Und sie sehen auch so aus," ergänzte Daniel.
"Den Film kenne ich nicht," stellte Teal'c fest.

"Komische Vögel, was?" lachte Lara und klopfte Indiana kurz auf die Schulter. "Ich hab sie bei dem Artefakt gefunden. Was sie dazu zu sagen haben, solltest du dir mal anhören. Allerdings..." Sie warf noch einen zweifelnden Blick auf die Besucher. "Bei dem Quatsch, den die sonst reden, hat das vielleicht gar nichts zu bedeuten."

"Ähm... entschuldigt uns einen Moment," sagte O'Neill und zog seine Teamkollegen etwas weiter abseits, so dass sie reden konnten, ohne von den beiden gehört zu werden.
"Hat irgendjemand eine Idee, was hier gespielt wird?" fragte er in die Runde.
Er sah in ratlose Gesichter.
"Vielleicht ist das wieder so eine Art alternative Realität," überlegte Daniel.
"Mit Indiana Jones und Lara Croft?!" zweifelte Jack.
"Und Dr. Lecter zum Dessert," fügte Sam hinzu.
Alle drei sahen sie.
"'Tschuldigung."

"Nein, im Ernst," fuhr Daniel fort. "Vielleicht ist hier ja wirklich alles real, was bei uns nur... Fiktion ist."
O'Neill hob abwehrend die Hände und schüttelte den Kopf.
"Ich finde das Ding mit den ‚normalen' alternativen Realitäten ja schon gewöhnungsbedürftig, aber das hier ist mir dann doch eine Spur zu abgefahren."
"Aber es wäre eine Erklärung, Sir. Wenn man das Unmögliche ausschließt, bleibt manchmal nur das Unwahrscheinliche übrig - und das ist dann die Lösung," wandte Sam ein.
"Sherlock Holmes?" fragte Daniel und lächelte.
"Dr. Watson," grinste Sam.

Jack sah resigniert zu seinen Teamkollegen.
"Na, die laufen dann hier ja wohl auch irgendwo rum." Er räusperte sich. "Der Gedanke, dass hier unsere Fiktion Realität ist, gefällt mir überhaupt nicht."
"Sir?" Sam sah ihn fragend an.
"Naja, Major. Ich weiß nicht, was für Filme Sie bevorzugen, aber ich hab ein paar echt üble Streifen gesehen. Jedenfalls von dem Standpunkt aus, dass sie plötzlich Realität werden."

Sam und Daniel nickten und sahen sich unbehaglich um. Nur Teal'c lächelte plötzlich. "Teal'c?" O'Neill sah ihn fragend an. "Gibt's einen Grund zur Freude?"
Teal'c legte den Kopf schief.
"Ich habe mir immer gewünscht, einmal gegen Darth Vader zu kämpfen. In dieser Welt scheint das möglich zu sein."
O'Neills Blick hing noch einen Augenblick an dem Jaffa, dann schüttelte er fassungslos den Kopf.
"Hat jemand vielleicht etwas Konstruktives zum Thema beizutragen? Zum Beispiel, wie wir hier wieder wegkommen?"

Es herrschte allgemeines Schweigen. Dann zuckte Sam die Achseln.
"Sir, wenn Dr. Jones senior eine Theorie über das Stargate hat, dann hat er vielleicht auch eine Idee, wie wir zurückkommen könnten. Ich denke, wir sollten auf jeden Fall mit ihm reden."
Jack sah sie an und musste grinsen.
"Major, Sie sind doch nur scharf auf Sean Connery, geben Sie's zu," neckte er.
"Nein, Sir. Ich steh nicht auf ältere Männer," konterte Sam. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. "Jedenfalls nicht auf so alte."
Daniel lachte laut auf, und Jack warf ihm einen kalten Blick zu, bevor er verstimmt zu Jones und Lara stapfte.

Es war Abend geworden, und sie saßen um ein warmes Lagerfeuer herum.
Teal'c saß meditierend etwas abseits, Daniel unterhielt sich angeregt mit Lara und Indy über Archäologie und Ausgrabungen auf der ganzen Welt.

Anfangs hatte Jack ihn noch wiederholt darauf hingewiesen, dass er da mit Filmfiguren wissenschaftliche Gespräche führte, es dann aber entnervt aufgegeben. Also starrte er nur in das Feuer und dachte nach. Er schien hier ja der einzige seines Teams zu sein, der sich ernsthaft überlegte, wie sie wieder zurückkommen sollten! Bei diesem Gedanken fiel ihm auf, dass Sam nicht mehr mit ihnen am Feuer saß.
Er sah auf und suchte das kleine Lager mit den Augen ab, konnte sie aber nirgends entdecken. Also rappelte er sich hoch und ging zu den Zelten, die sie neben denen von Indy und Lara aufgeschlagen hatten.

"Carter? Schlafen Sie schon?" Er sah in ihr Zelt, aber sie war nicht dort.
Missmutig kniff er die Lippen zusammen. Es gefiel ihm nicht, dass sie hier irgendwo allein herumwanderte. Also packte er seine Waffe und marschierte los, um sie zu suchen.
"Carter?" rief er leise in den düsteren Wald. "Sam?"

Plötzlich hörte er ein Knacken von Zweigen neben sich und fuhr nahezu lautlos herum, die Waffe im Anschlag.
Das blasse Mondlicht fiel auf das Gesicht seines Majors.
"Bin hier, Sir. Ich wollte mal ein bisschen für mich sein. Daniels Diskussion mit ... den beiden hat mich beim Denken gestört."
Jack ließ die Waffe sinken und nickte.
"Ja, mich auch." Er seufzte und lehnte sich an einen Baum.
"Daniel ist so fasziniert von seinen neuen - Freunden, dass er unser Problem zu vergessen scheint."
Sam lächelte.
"Wann hat man schon mal die Gelegenheit, mit Indiana Jones zu fachsimpeln?"
"Und dabei Angelina Jolie anzustarren," ergänzte Jack grinsend.
"Lara Croft," berichtigte Sam und musste ebenfalls breit grinsen. "Ganz schön verrückte Sache, in die wir da geraten sind, oder?"

Jack winkte ab.
"Hatte schon verrücktere Erlebnisse."
Sam musterte ihn amüsiert.
"Da bin ich aber gespannt!"
Er sah sie an.
"Naja, als Sie da plötzlich doppelt im SGC rumliefen, mit den langen Haaren und so, das war echt abgedreht."

Sie wollte gerade etwas entgegnen, als sie ein knackendes Geräusch und dann ein Rascheln hörten.
"Wir sollten wieder zum Lager zurückgehen. Ich war nur hier raus gekommen, weil mir der Gedanke nicht gefiel, dass Sie hier allein durch den Wald stromern. Wer weiß, wer hier nachts so unterwegs ist," sagte Jack ernst und zog sie an ihrer Jacke zu sich herüber.
Sie deutete kurz auf ihre Waffe.
"Ich bin ja vorsichtig, Sir," beruhigte sie. Ein warmes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit, als sie seinen besorgten Gesichtsausdruck sah.

"Ich weiß, dass Sie auf sich selbst aufpassen können," räumte er ein. "Aber die Kreaturen, die hier vielleicht rumschleichen, könnten immun gegen unsere Waffen sein."
Sie sah ihn mit großen Augen an.
"Sir?"
"Ich sag's doch. Ich hab ein paar echt üble Filme gesehen. Da passieren wirklich ziemlich kranke Sachen!"

Plötzlich fühlte sie sich unbehaglich in dem Wald, dessen Ruhe und Dunkelheit sie eben noch genossen hatte.
Alte Kindheitsängste vor Werwölfen und Zombies schwappten an die Oberfläche ihres Bewusstseins.
Sie schluckte.
Jack musste lächeln, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Manchmal sah sie plötzlich ganz unerwartet so verletzlich und mädchenhaft aus, dass er sie am liebsten sofort in den Arm nehmen würde.
"Vielleicht kommt ja auch nur Rotkäppchen um die Ecke," grinste er.

Sie gingen zurück zum Lager, wo die anderen gerade das Feuer löschten, um sich schlafen zu legen.
"Haben Sie bei Ihren intensiven Gesprächen irgendetwas herausgefunden, was uns weiterhelfen könnte, Daniel?"
fragte Jack.
"Wäre möglich." Daniel nickte zu Lara hinüber.
"Lara hat im Wald ein Stück weiter westlich Tempelruinen entdeckt. Sie meint, die Inschriften, die sie dort gesehen hat, gleichen den Symbolen auf dem Stargate. Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, wo wir sind - oder sogar eine Kartusche wie die auf Abydos. Ich würde mir das morgen gerne mal ansehen."

Jack nickte.
"Und wir werden morgen um das Stargate herum nochmal gründlich nach dem DHD suchen. Vielleicht ist es ja einfach nur eingebuddelt oder zugewachsen oder was weiss ich."
Er deutete kurz zu dem Zelt hinüber, in das Lara gerade kroch. Daniel folgte seinem Blick, und die beiden Männer beobachteten gebannt, wie ihr in die engen Shorts gezwängtes Hinterteil zwischen den Zeltplanen verschwand.

"Meine Herren, ich wünsche süße Träume!" Carter sah von einem zum anderen und schüttelte den Kopf. Männer!
Jack räusperte sich.
"Ja. Ähm... ja. Daniel, Sie untersuchen morgen mit Lara den Tempel." Er sah noch einmal zu dem Zelt hinüber.
"Nehmen Sie Jones und Teal'c mit," ergänzte er trocken.

Daniel und Teal'c saßen im Lager und machten betretene Gesichter.
"Das wird O'Neill nicht gefallen," sagte Teal'c, sah Daniel dabei aber nicht an.
"Gar nicht gefallen," stimmte dieser zu und seufzte.
"Eure Freunde kommen zurück," sagte Lara.
Teal'c hob den Kopf, und Daniel sprang auf.

Sam war einige Schritte hinter Jack, der mit verkniffenem Gesichtsausdruck näher kam. Er schien wütend zu sein. Als er Daniel und Teal'c sah, blieb er stehen.
"Lasst mich raten: Ihr habt nichts erreicht. Der Tempel war ein Schuss in den Ofen."
Daniel nickte langsam.
"Ich hätte jetzt versucht, es etwas anders auszudrücken, aber... ja."

Jacks Blick wanderte zu Lara und Indy.
"Habt ihr Whiskey hier?" fragte er müde.
Indiana grinste.
"Gin," antwortete er.
"Auch gut," nickte Jack und ließ sich auf einen der Holzklötze, die als Hocker dienten, sinken. Indy ging ins Zelt, um den Gin zu holen.

"Ihr habt kein DHD gefunden," stellte Teal'c fest.
"Nein," sagte Sam resigniert und setzte sich ebenfalls.
"Und weißt du, was der Witz ist?" fragte Jack und grinste. Es sah gefährlich aus.
"Es gibt gar kein DHD. Es hat nie eines gegeben."
Teal'c legte den Kopf schief und sah seinen Freund an.
"Es gibt," fuhr Jack fort und nahm ein Glas mit Gin von Indiana in Empfang, das er sofort in einem Zug leerte. Er verzog nur kurz das Gesicht und schüttelte sich.
"Es gibt auch kein Stargate," vervollständigte er den Satz. "Das verdammte Ding ist eine Attrappe."

"Was?!" Daniel sah ungläubig zu Sam. "Wie ist das möglich?"
Sam zuckte ratlos die Achseln.
"Ich habe keine Ahnung, Daniel. Es ist auch nicht aus Naquada, hat keinerlei Energie und auch keine beweglichen Teile. Es ist einfach... wie eine Filmkulisse."

"Genau," bestätigte Jack ruhig. "Und ich werde mich jetzt besaufen."
Er hielt Indiana sein Glas hin.

"Colonel, Sir..." wandte Sam ein. Sie verstummte, als ihr der Blick ihres Vorgesetzten begegnete.
"Sie können gerne dem General Meldung machen, wenn Sie ihm begegnen, Major. Ich persönlich betrachte mich für den Rest des Tages als außer Dienst."
Nach dem zweiten Glas schüttelte es ihn schon nicht mehr ganz so sehr. Er griff sich von Jones die Flasche und schenkte selbst nach.

"Die Sache ist doch die," meinte Jack und sah bedeutungsvoll in die Runde.
"Dass Godzilla nach dem letzten Film eindeutig ein Weibchen ist. Ich meine, wie kann das sein? Die haben doch immer von ihm als ‚Er' gesprochen. Und plötzlich legt der Eier?"

"Vielleicht können bei den Dinossauriern ja auch die Männchen Eier legen," überlegte Sam. Ihre Aussprache war etwas schwammig.
"Godzilla ist doch kein Dinosaurier!" protestierte Daniel und hickste hörbar. Seit einigen Minuten hatte er einen hartnäckigen Schluckauf.

"Ich finde, die hätten ihn in Japan lassen sollen, wo er hingehörte," brummte Jack. Dann sah er zu Sam.
"Außerdem hätte ich von Ihnen eine wissenschaftlich etwas fundiertere Aussage erwartet."
Alle sahen ihn groß an, und Daniel hickste wieder.
"Das hassu jetzt aber wirklich schön gesagt," meinte er.
"Ich muss ins Bett!" stellte Sam plötzlich fest und erhob sich. Sie schwankte leicht.

"Major, ich werde Sie begleiten," sagte Jack und stand ebenfalls auf. Er hakte Sam unter.
"Wurd' aber auch Zeit," murmelte Daniel und rappelte sich ebenfalls auf. "Im Film gibt's ja auch immer'n Happy End."
"Nicht immer," wandte Teal'c ein und griff Daniel stützend unter die Arme, als der umzukippen drohte.
"Ich werde dich in dein Zelt bringen, Daniel Jackson."
Daniel hob abwehrend eine Hand und fuchtelte damit in der Luft herum.
"Nee-nee-nee, Teal'c. Du weißt, dass ich dich wirklich mag, mein Großer, aber das… nee, ich..." Seine Knie gaben nach, und Teal'c schleppte ihn kommentarlos ins Zelt, wo er ihn einfach ablegte. Als er wieder hinaustrat, kam auch O'Neill aus Carters Zelt.

"Die jungen Leute können heute nichts mehr ab!" stellte der Colonel fest und sah zu Dr. Jones hinüber, der noch am Lagerfeuer saß.
"Ich geh auch ins Bett, Indy! Danke für den Gin."
Der Angesprochene hob kurz die Hand und starrte weiter in die Flammen.

"Übernimmst du die Wache, mein Freund?"
Jack klopfte Teal'c auf die Schulter.
"Ich bin zwar nicht so hinüber wie unsere beiden wissenschaftlichen Freunde, aber mein Leben würde ich mir im Augenblick nicht anvertrauen."
Teal'c nickte.
"Was werden wir jetzt tun, O'Neill? Ohne Stargate?" fragte er, als Jack schon fast in seinem Zelt war.
Jack lächelte müde.
"Teal'c - ich habe keine Ahnung."

Am nächsten Morgen verlief das Frühstück sehr ruhig. Sam, Indy und Daniel tranken nur Kaffee und kauten lustlos auf etwas Brot herum. Lara, Jack und Teal'c dagegen aßen mit gutem Appetit.
"Warum hat der eigentlich keinen Kater," murmelte Sam mit einem missmutigen Blick auf Jack. "Der Kerl hat mehr gesoffen als ich."
"Mehr als wir beide zusammen," stimmte Daniel zu und hielt sich den Kopf.

"Habt ihr schon eine Idee, was ihr jetzt machen wollt?" fragte Lara und sah SG-1 über den Rand ihres Kaffeebechers an.
"Sterben," jammerte Daniel.
"Schlafen," sagte Sam müde.
Jack seufzte.
"Na, euch geb' ich noch mal was zu trinken! Eigentlich wollte ich heute weitermarschieren."
"Weiter?" fragte Daniel wenig begeistert. "Wohin denn?"
Jack zuckte die Achseln.
"Keine Ahnung, aber hier ist nichts, was uns irgendwie weiterhelfen könnte."

"Vielleicht solltet ihr wirklich auf Henry warten. Immerhin hat er sich einige Gedanken zu diesem Tor-Artefakt gemacht," gab Lara zu bedenken.
"Himmel, das Tor ist kein Artefakt!" rief Jack ungeduldig. "Es ist eine Attrappe, und deswegen hilft es uns auch nichts, die Gedanken einer weiteren Filmfigur über dieses Papp-Ding zu hören!"
"War nur ein Vorschlag," sagte Lara ungerührt und nippte ruhig an ihrem Kaffee.

Jack schnaufte nur und erhob sich.
"Abmarsch in 30 Minuten! Wir gehen nach Westen!" Er stapfte zu ihren Zelten und begann, die Ausrüstung zusammenzupacken.
Lara pustete in ihren dampfenden Becher, ohne aufzusehen.
"Ist der immer so?"
Sam grinste nur, und Daniel antwortete: "Nein, manchmal kann er auch richtig unausstehlich sein."

Sie waren ein ganzes Stück Richtung Westen marschiert, bis sie den Wald hinter sich gelassen hatten, und legten nun am Rand einer Grassteppe eine Pause ein, da Daniel und Sam leichte Kreislaufprobleme hatten.
"Lara und Indy müssen uns für ziemlich verrückt halten," überlegte Sam. "Unser Aufbruch war ja ziemlich überstürzt - und nicht sehr höflich."
"Diese ganze Situation ist so verrückt, dass es mir reichlich egal ist, was diese - Gestalten von uns denken. Ich will hier nur weg," stellte Jack fest.
"Wie weit wollen wir denn noch laufen? Wonach suchen wir eigentlich?" fragte nun Daniel.

Jack seufzte.
"Ich weiss es auch nicht genau. Vielleicht entdecken wir ja ein Raumschiff oder so was, es gibt doch genug Science-Fiction-Filme."
In diesem Moment erzitterte der Boden etwas, und das Wasser in einem Feldbecher, der neben Sam stand, vibrierte.

"Oh oh, das kommt mir bekannt vor," murmelte sie und griff nach ihrer Waffe. Die anderen waren auch sofort schussbereit und sahen suchend in die Umgebung.
"Wenn es das ist, was ich befürchte, das es ist, müssten wir es eigentlich sehen," raunte Jack.
Daniel sah ihn kurz an, bevor sein Blick wieder angestrengt über das hohe Gras glitt.
"Was meinen Sie?"
"Wir hätten gestern vielleicht nicht über Dinosaurier reden sollen," antwortete Jack.
"Wir haben über Dinosaurier geredet?" fragte Daniel verständnislos und sah von Sam zu Teal'c, die trotz der Anspannung grinsen mussten.

"T'Rex - auf drei Uhr," flüsterte Jack plötzlich, und alle erstarrten. "Wie war das in dem Film? Der kann nur sehen, was sich bewegt? War das so?"
Daniel schluckte hörbar.
"Wollt ihr euch darauf verlassen? Ich meine, das war ein Film... vielleicht kann der prima sehen, und wir stehen hier wie auf dem Präsentierteller..."
"Nur weil es diesen Film gibt, läuft das Vieh ja hier rum, Daniel," gab Jack zu bedenken. Aber man merkte ihm an, dass er sich in seiner Position ebenfalls nicht wohlfühlte.
"Vorausgesetzt, dass unsere Theorie stimmt," flüsterte Sam.
Der Colonel überlegte kurz.
"Okay, auf drei werden wir..."

In diesem Moment riss der Tyrannosaurus seinen furchterregenden Schädel in die Luft und gab einen ohrenbetäubenden Schrei von sich. Er erhob sich zu voller Größe und riss das Maul auf.
"Mein Gott!" entfuhr es Daniel leise.
Das riesige Raubtier wandte sich in eine andere Richtung und preschte in den Wald davon, wobei die Erde bei jedem Schritt erzitterte, auch als es schon nicht mehr zu sehen war.

"Da haben wir nochmal Glück gehabt," meinte Sam und ließ ihre Waffe sinken. Sie zitterte.
"Oder auch nicht," bemerkte Teal'c und deutete über die Grasfläche.
Wenn man direkt hinsah, war alles ruhig, aber wenn man den Blick etwas abwandte, glaubte man, aus dem Augenwinkel Bewegungen wahrzunehmen.
"Jetzt haben wir wirklich ein Problem," stöhnte Jack und sah seine Freunde an.
"Ich denke, das sind diese Rattoren."
"Raptoren," verbesserte Daniel mechanisch.
"Die mit dieser Riesenkralle," nickte Jack.
"Die so superintelligent sind," ergänzte Sam.
"Und schnell," stimmte Teal'c zu und gab einen Schuss mit seiner Stabwaffe ab.

Unwillkürlich hatten sie einen Kreis gebildet und standen nun Rücken an Rücken, den Blick immer wachsam auf das hohe Gras gerichtet.
"Verdammt, der T'Rex wär' mir lieber gewesen," stellte Jack fest. "Das war wenigstens nur einer - und er war ein leichtes Ziel. Das Vieh konnte man ja kaum verfehlen. Diese Biester hier-" Er nickte in Richtung Gras. "Die sieht man ja nicht mal."
Er gab eine Gewehrsalve in die Richtung ab, in der er meinte, eine Bewegung wahrgenommen zu haben.
"Sie kreisen uns ein," sagte Daniel mit belegter Stimme. "Es sind bestimmt 12 oder 15 Stück."
"Eher zwanzig," schätzte Teal'c. "Und sie kommen immer näher. Ich kann sie schon riechen."

"Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für eine gute Idee!" Jack feuerte wieder auf eine Bewegung im Gras gerade mal vier bis fünf Meter vor ihnen. Ein Quietschen ertönte, gefolgt von wildem Rascheln.
"Carter? Daniel? Könnt ihr klugen Köpfe mal was ausspucken?"
"Mir fällt beim besten Willen nichts ein, Sir," antwortete Sam. Ihre Stimme hatte einen schrillen Unterton bekommen.
"Verdammt!" Wieder gab Jack eine Salve in das Gras vor sich ab. Auch die anderen schossen nun immer öfter.
Die Raptoren zogen den Kreis um sie enger und enger.

"Kann Scottie uns nicht einfach hochbeamen?!" schnaufte Jack. "Oder wir schlagen die Hacken zusammen und sagen ‚Ich wollt, ich wär daheim!'? Wie haben die in dem Film diese Rattoren ausgetrickst?"

"Jack!" rief Daniel begeistert. "Das ist es!"
"Ja," sagte auch Sam aufgeregt. "Warum sind wir da nicht eher draufgekommen?"
O'Neill sah sie verständnislos an.
"Wovon redet ihr denn? Was ist los?"
Daniel zog die Augenbrauen hoch und lächelte etwas unsicher.
"Wir machen es wie Dorothy: Wir schlagen die Hacken zusammen und..."
Jack schüttelte mit einem schiefen Lächeln den Kopf.
"Jetzt seid ihr komplett durchgeknallt, oder? Das war ein Film!"

"Colonel, wir kämpfen hier gegen Raptoren, eben ist uns ein Tyrannosaurus über den Weg gelaufen, und letzte Nacht haben wir mit Indiana Jones und Lara Croft zu viel Gin getrunken."
Sam sah ihren Vorgesetzten verzweifelt an.
"Es ist unsere einzige Chance."

Jetzt konnten sie die Leiber der Reptilien dicht vor sich durch das Gras streifen sehen. Der Angriff stand unmittelbar bevor.
"Okay," gab Jack widerwillig nach.
"Am besten fassen wir uns alle an den Händen," schlug Daniel vor.
"Dann können wir nicht mehr schießen," wandte Teal'c ein.
"Es ist eh gleich vorbei, Teal'c. Wir können sie uns nicht viel länger vom Hals halten. Entweder es funktioniert, oder..."
"Okay," wiederholte Jack. "Auf drei. - Eins, zwei ... drei!"
Sie ließen ihre Waffen los und fassten sich an den Händen.
"Ich wollt, ich wär..."

Das Gras vor Jack teilte sich, er sah gelbe Augen mit einer länglichen Pupille. Er sah grünlich-bräunliche Schuppen und feuchte Tropfen um die Nüstern an der Spitze des Schädels. Er sah die lange, gebogene Hornkralle am Ende des Vorderlaufs, wie sie wie in Zeitlupe auf ihn zukam. Er roch den Raubtiergeruch und spürte den Schmerz an seiner Schulter.
Während er zu Boden gerissen wurde, schlug er die Hacken zusammen.

"Daheim!" schrie Jack und richtete sich ruckartig auf.

"Colonel! Colonel! Beruhigen Sie sich! - Jack, ganz ruhig! Es ist alles in Ordnung!"

Er riss die Augen auf und sah vor sich Dr. Janet Fraiser, die ihn besorgt ansah und nun vorsichtig wieder auf das Bett zurückdrückte, auf dem er lag.
"Holen Sie General Hammond," wies sie nun eine Schwester an. "Sagen Sie ihm, alle Mitglieder von SG-1 sind aufgewacht."

"Was ist passiert?" fragte Jack wenig später, als der General auf der Krankenstation angekommen war. Sie saßen alle vier auf ihren Betten und sahen verwirrt zu Dr. Fraiser und dem General.

"Das Tor hatte eine Fehlfunktion. Sie hatten gerade alle den Ereignishorizont passiert, als das Wurmloch instabil wurde und wir einen Energieabfall am Stargate hatten. Zum Glück wurden Sie alle auf unserer Seite wieder hinausgeschleudert, bevor die Verbindung zusammenbrach und wir einen kompletten Stromausfall hatten."
Der General fuhr sich über seinen kahlen Schädel.
"Sie waren alle vier bewusstlos, 52 Stunden lang, ohne dass Ihnen aus medizinischer Sicht etwas fehlte."

"Zumindest soweit wir das feststellen konnten," fügte Dr. Fraiser hinzu. "Und jetzt sind Sie alle vier fast zeitgleich aufgewacht."
"Ich fühle mich gut," stellte Teal'c fest.
"Ich auch," sagte Daniel.
Sam nickte zustimmend.
Alle sahen Jack an, der aufschreckte, als er es bemerkte.
"Bestens, bestens. Alles in Ordnung."

"Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, warum Sie dann noch auf der Krankenstation bleiben sollten," sagte Dr. Fraiser, die spürte, dass die Mitglieder von SG-1 - wie immer - die Krankenstation so schnell wie möglich verlassen wollten. "Allerdings möchte ich, dass Sie die Basis nicht verlassen. Ich möchte Sie sicherheitshalber in 24 Stunden noch einmal untersuchen."

Die Angesprochenen erhoben sich und nickten.
"Und sollte jemand doch noch Beschwerden haben - oder bekommen, soll er sofort hierher kommen. Verstanden?"
Ihr Blick galt besonders Colonel O'Neill, der etwas blasser wirkte als die anderen.
"Wegtreten," sagte der General.

Eine halbe Stunde später trieb es Jack in die Cafeteria. Wie erwartet, traf er dort auf seine Teamkollegen.
"Leute, ich muss mit euch reden. Sofort. In meinem Quartier."
Die anderen sahen sich an, standen dann auf und folgten ihm.

"Also, was gibt's?" fragte Daniel unbehaglich, als sie in Jacks Quartier angekommen waren und die Tür geschlossen hatten.
"Wir sind nicht einfach nur aus dem Tor geflogen und haben dann 52 Stunden im Koma gelegen," stellte Jack fest.

"Wie kommen Sie darauf, Sir?" fragte Sam vorsichtig.
Jack atmete tief durch.
"Also, ich für meinen Teil bin auf irgendeinem Planeten rumspaziert, habe mit Indiana Jones und Lara Croft zusammengesessen und gegen Dinosaurier gekämpft," erklärte er.
Die anderen wurden blass. Selbst Teal'c wurde eine Nuance heller.
"Ich hatte ebenfalls diesen Traum," gab er zu.
Sam seufzte erleichtert.
"Ich auch. Und er schien so real!"
Daniel nickte.
"Ich hätte mich nicht getraut, davon anzufangen, weil es so... abgedreht ist. Ist es nicht seltsam, dass wir alle das gleiche geträumt haben?"

"Wir haben nicht geträumt," sagte Jack ruhig.
"Sir..." wollte Sam einwenden, doch Jack zog wortlos sein Hemd aus. Sie schluckte.
Auf seiner Schulter war eine Fleischwunde zu sehen, die noch blutete.
"Sir!" entfuhr es Sam. "Das müssen Sie verbinden lassen!"
"Sieht schlimmer aus als es ist," schüttelte O'Neill den Kopf. "Einer der Raptoren war wirklich scharf auf mich."

Daniel setzte sich auf die Pritsche. An den Anblick von Blut hatte er sich immer noch nicht gewöhnt.
"Diese Verletzung kannst du dir auch zugezogen haben, als du aus dem Tor geschleudert wurdest," gab Teal'c zu bedenken, doch Jack zeigte noch mal auf die Wunde.
"Dann hätte Janet sie verbunden. Nein, dieser Kratzer ist frisch - weil mich das Vieh erwischt hat, unmittelbar bevor wir... na ja, wieder zuhause waren."

Stille trat ein.
"Wir waren also tatsächlich dort - wo immer es auch sein mag," flüsterte Daniel.
Jack nickte.
"Genau so ist es."
"Und unsere Körper waren anscheinend hier - aber wie konnten Sie dann verletzt werden?" überlegte Sam.
"Ich weiß es nicht," antwortete Jack. "Und ich möchte meine Aussage von vorgestern Abend korrigieren: Das hier war wirklich das Abgedrehteste, was mir je passiert ist."

Sam lächelte.
"Wie auch immer - werden wir jemandem davon erzählen?" Sie sah in die Runde. "Ich meine, sollten wir es General Hammond sagen?"
"Damit der uns für vollkommen übergeschnappt hält? Nein." Jack wedelte mit dem Zeigefinger in der Luft hin und her.
"Kommt gar nicht in Frage."
"Aber was machen wir jetzt? Was, wenn das noch mal passiert?" Daniel dachte beunruhigt an ihre nächste Mission, die sicher nicht lange auf sich warten lassen würde. "Ich glaube nicht, dass ich da noch mal hin möchte."

"Siler ist schon dabei und sucht den Fehler am Tor, außerdem werden wir die gesamte Computeranlage noch mal durchchecken, bevor das Tor wieder benutzt wird," beruhigte Sam. "Ich glaube nicht, dass das noch mal passieren kann."

"Also bleibt das ganze unter uns," sagte Jack, und die anderen nickten zustimmend.
"Okay." Er setzte sich und zog sein Hemd wieder über.
"Aber ich bin verdammt froh, dass ich nicht der einzige bin, der das erlebt hat."
Daniel legte den Kopf schief.
"Wenn ich es mir so überlege, war es doch eigentlich ganz nett," sagte er. "Bis auf die Sache mit den Sauriern natürlich. Aber die Gespräche mit Lara..."
"Ich hätte gerne noch mehr Bereiche dieses Planeten erforscht. Und seines Universums," stellte Teal'c mit leichtem Bedauern fest. "Vielleicht wären wir wenigstens noch Obi Van begegnet."
"Oder George Clooney - in welcher Rolle auch immer," sinnierte Sam mit einem Lächeln.

Jack grinste.
"Raus, allemann! Mit euch Besessenen will ich nichts zu tun haben!"
Sie lachten und gingen zur Tür.
"Gibt's denn niemanden, den Sie gern mal treffen würden, Jack? Nur so zum Spaß?" fragte Daniel.
"Nein," antwortete Jack und sah sie der Reihe nach an.
"Ich bin ja schon in der Realität nur von Irren umgeben."
Sie verließen sein Quartier, und er schloss hinter ihnen die Tür.
"Naja," sagte er zu sich selbst und pulte ein sehr langes, dunkles Haar von seinem Uniformhemd.
"Lara Croft war allerdings wirklich ein Erlebnis."

ENDE
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