Veränderungen by ZWIESI
Summary: Bra'tac stirbt, Teal'c verlässt das Team und sein Sohn Rya'c kommt mit O'Neill mit und kommt in SG1...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Nein Word count: 7866 Read: 6713 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12

1. Kapitel 1 by ZWIESI

2. Kapitel 2 by ZWIESI

Kapitel 1 by ZWIESI
Veränderungen


Teil 1

„Außerplanmäßige Aktivierung des Stargates“ hallte es durch die Gänge des SGC. „Nicht schon wieder“, stöhnte Jack O’Neill. Gerade hatte er es geschafft Carter von ihrem Naquada-Reaktoren wegzubringen und auf eine Tasse Kasse in die Cafeteria zu schleifen. Und jetzt das! „Tja, wir sollten uns auf den Wegmachen“, meinte Carter und stand auf „Schade, ich hab gerade angefangen mich zu entspannen.“
„Dass sind sicher die Tok’Ra.“
„Warum gerade die?“ „Das spüre ich und außerdem kommen die immer in den ungünstigsten Augenblicken.“ Schwer atmend bogen sie um die letzte Ecke und standen im Kontrollraum. „Haben wir schonen einen Iriscode?“ fragte O’Neill einen der Leute. „Noch nic...“ wollte dieser gerade antworten, als ein „Iriscode erhalten“ ertönte. „Oder auch doch.“ meinte O’Neill und an den Sergeant gewannt sagte er: „Iris öffnen“, was dieser sofort ausführte. „Na mal sehen wer durch kommt.“ Es war eine einzelne Gestalt.
„Rya’c“ riefen O’Neill und Carter erstaunt und etwas schadenfroh fügte sie an Jack gewannt zu: „Tja Gefühle können auch trügen.“ „Nur manche“ knurrte dieser, aber das hörte sie schon nicht mehr. Als beide unten ankamen waren Teal’c und Daniel schon anwesend und begrüßten den Ankömmling.
„Hey Rya’c, na wie geht’s? Alles paletti auf Chulak?“ fragte O’Neill und begrüßte den Jungen. „Warum hast du Bra’tac und deine Familie allein gelassen?“ fragte Teal’c. „Komm schon, es wir sie nicht umbringen, wenn sie mal ein paar Stunden ohne ihn auskommen müssen. Sicher wollte er dich nur mal Besuchen und Ferien machen“ schaltete sich O’Neill ein. „Wie geht es deiner Frau und deinem Sohn?“ fragte Carter, um vom Thema abzulenken. „Es geht ihnen gut“ antwortete Rya’c einfach, aber seine Dankbarkeit schwang in einem kleinen Unterton mit. „Aber nun zu dem Grund warum ich hier bin. Bra’tac bittet SG1 zu ihm zu kommen.“ „Nicht schon wieder so ein Auftrag, bei dem sie uns unbedingt brauchen,“ stöhnte O’Neill auf. „Nein, es ist nichts dergleichen,“ fuhr Rya’c unbeirrt fort. „Er wird bald seine Reise nach Kreep antreten und wünscht euch ein letztes mal zu sprechen.“
„Was! Bra’tac liegt im Sterben? Und ich dachte immer den würde nie was um hauen. Wer hat den dieses Meisterstück vollbracht? Doch nicht die Goa‘Uld“ fragte O’Neill mit einer vor Zynismus geradezu triefender Stimme. „Nein! Es ist das Alter. Er ist fast 400 Jahre alt“ „Wow“ war das einzige was O’Neill noch rausbrachte. „Natürlich werden wir seinem Wunsch nachkommen. Nicht wahr O’Neill?“ Teal’c schaute Jack fragend an. „Natürlich! Also, in 1 Stunde Abmarsch und das mir niemand zu spät kommt“ „übrigens haben wir ihn auf die a-Seite verlegt, da es dort sicherer ist.“

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Als sie auf Px-369 oder auf a-Seite ankamen wurden sie bereits erwartet und sofort in ein Zelt am Dorfrand gebracht. Als sie eintraten sahen sie Bra’tac auf ein Lager gebettet. Er schien zu schlafen, doch als sie eintraten schlug er seine Augen auf und versuchte sich aufzurichten, was ihm aber nicht gelang. „Entschuldigt, dass ihr mich so antreffen müsst.“ sagte er mit schwacher Stimme, „aber mein Ende ist nahe und ich habe eine persönliche Bitte an euch alle. Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich gern mit jedem alleine Spreche.“ Alle stimmten zu und wollten das Zelt verlassen „Teal’c! Bitte bleibe du bei mir.“
„Natürlich, wenn du es wünscht.“
Als alle draußen waren begann Bra’Tac: „Teal’c ich brauche einen Nachfolger, der da weitermacht, wo ich aufgehört habe, einen der die Jaffa eines Tages in die Freiheit führen wird, der die falschen Götter bekämpfen und allen Jaffa die Wahrheit offenbaren wird. Und du bist der, dem ich diese Bürde übergeben möchte. Du bist der stärkste Jaffa, den ich kenne, und auch der erfahrenste im Umgang mit Goa’Uld. Und bevor du etwas sagst, habe ich noch eine Bitte an dich. Schick Rya’c zu den Menschen. Von ihnen kann er noch einiges lernen im Kampf gegen die Goa'Uld und er wird ihnen eine große Hilfe und ein guter Ersatz für dich sein. Er ist der beste Kämpfer, den ich zurzeit unterrichte und auch darum bitte ich dich. Bilde unsere Jaffa, die den falschen Göttern abgesagt haben weiter aus und mache sie stark und geschickt.“
„Ich werde deinem Wunsch nachkommen, soweit es mich betrifft, aber über Rya’c’s weiteres Schicksal kann nur O’Neill entscheiden, da er das SGC nun leitet,“ versicherte ihm Teal’c ruhig. „Was ist mit dem Hamond aus Texas passiert?“ „Er wurde versetzt.“ „Nun gut! Bitte, schicke nun O’Neill zu mir.“ „Wie du wünscht!“ sagte Teal’c und verschwand. Kurz darauf kam O’Neill herein.
„O’Neill, wie ich gehört habe bist du nun der Leiter des SGC.“ „Jep, ich bin jetzt General und darf den ganzen Tag in einem kleinen Büro sitzen und Schreibarbeit leisten. Während die anderen raus gehen und sich mit den Goa’Uld amüsieren.“ konterte O’Neill zynisch. „Ich wollte dich nicht verärgern. Aber kommen wir zu meiner Bitte. Ich bitte dich Rya’c mit zu euch zu nehmen. Er wird euch im Kampf gegen die Goa’Uld behilflich sein. Und da Teal’c meinen Posten auf Chulak übernehmen wird, habt ihr immer noch einen von uns in eurer Mitte.“
„OK. Jetzt mach mal halblang,“ meldete sich O’Neill zu Wort. „Teal’c will uns verlassen? Ab er dass geht doch nicht. Er weiss mehr über Goa’Uld als Daniel, und das will was heißen. Außerdem ist er einer unserer besten Kämpfer. Ich kann ihn nicht so einfach gehen lassen. Und hast du schon mit Rya’c gesprochen? Vielleicht will er ja garnicht mit uns mit.“ „Teal‘c muss unseren Aufstand weiter führen, bis alle Jaffa befreit sind. Und mit Rya’c hab ich schon gesprochen. Er war sofort einverstanden. Er ist außerdem auch sehr gut im Kampf und weiss sehr viel über die Goa’Uld.“
„Oh. Also gut. Ich werde den Kleinen mitnehmen und ihm das Leben in dem großen weiten Universum zeigen, wenn das dein letzter Wille ist, denn dann wird er es auch verdient haben. Aber sobald er auch nur den kleinsten Fehler macht werde ich ihn zurück schicken.“
„Daran werde ich dich dann nicht mehr hindern können. Aber ich versichere dir, du wirst sehr zufrieden mit ihm sein. Und noch ein Rat von mir bevor du gehst. Lieb sie, solange du noch kannst, denn sonst ist jemand anderes schneller.“ Jack wollte schon fragen was er damit meinte, aber als er das Grinsen auf dem Gesicht des Jaffa sah, wußte er, dass er ihn und Carter meinte. Doch bevor er sich in den Gedanken an sie verlor holte Bra’tac ihn in die reale Welt zurück.
„Könntest du mir nun bitte Daniel hereinschicken?“ „Ja, ja natürlich,“ kam es von einem verwirrte Jack zurück. Draus angekommen sagte er zu Daniel: „Bra’tac möchte jetzt mit dir sprechen.“, setzte sich und sah verstohlen zu Carter rüber, die sich mit Teal’c unterhielt, und träumte von ihrem bezaubernden Lächeln, ihre strahlenden Augen und herzlichem Lachen. Wie oft er sich doch schon gewünscht hatte sie festzuhalten, sie zu küssen, sie nie wieder loszulassen, .... Halt! Schalt er sich selbst, das darfst du nicht, das ist gegen die Regeln und die kannst nicht einmal du ändern. Sonst hätte er ihr schon längst seine Liebe gestanden, aber so musste er sie jeden Tag verstecken. Aber das schlimmste war, wenn sie auf Mission ging und er nicht wusste, ob er sie je wiedersehen würde, ihr nie gesagt zu haben, was sie ihm bedeutete.
Im Zelt wartete Bra’tac schon auf Daniel. Er hatte 2 kleine Steintafen in der Hand und 2 blaue Steinchen, ähnlich wie die Tafel von Pelops damals. Auf die erste deutend meinte dieser „Diese ist für dich. Sie wird dir etwas über deine Familie erzählen, das du nicht wusstest und das dich sicherlich erfreuen wird. Die zweite,“ er deutete auf die andere, etwas größere „kannst du noch nicht lesen, denn es ist eine sehr alte Sprache, aber es wird jemand kommen, der diese Sprache versteht und dieser Person musst du sie geben. Sie wird euch einiges über euch und die Geschichte der Goa’Uld erzählen. Und nun geh und schick mit Carter herein.“
Völlig verdattert zugleich fasziniert ging Daniel zurück nach draußen und musterte die Steintafel. Als er bemerkte, dass Carter ihn fragend ansah nickte er nur in Richtung Zelt. Sie verstand seinen Wink und verschwand als letzte nun auch im Zelt.
Sie wurde mit einem warmen Lächeln von Bra’tac empfangen und eingeladen, neben ihm Platz zu nehmen. „Es gibt so viel, dass du wissen solltest, dass ich dir aber nicht erzählen kann.“ begann Bra’tac und erntete einen fragend Blick von Carter Seite. „Bald wird jemand in dein Leben treten, den du am Anfang vielleicht nicht magst, der sich aber als sehr nützlich erweisen wird und dem du Vertrauen musst, auch wenn es vielleicht anders scheint. Nutze auch die Zeit, die du hast weise und erfülle dir deine größte Sehnsucht, bevor es zu spät ist.“ Carter wurde immer verwirrter, jemanden den sie nicht mochte und dennoch vertrauen sollte. Und von welcher Sehnsucht sprach er?
Meinte er etwa ihre Gefühle für Jack, die sie eigentlich gar nicht haben dürfte? Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm. Warum so viele wage Andeutungen? Noch total verwirrt ging sie hinaus zu den anderen, die schon angefangen hatten ihr Lager auf zu schlagen.
In den nächsten Tagen hatte Bra’tac viel Besuch. Anscheinend wollte jeder Jaffa ihm eine gute Reise wünschen. O’Neill schenkte ihnen wenig Beachtung, aber als auf einen Schlag Totenstille im Lager herrschte, schaute er dich auf und sah gerade noch, wie eine in Schwarz gekleidete Person im Zelt verschwand. Er wartete neugierig das Zelt nicht aus den Augen lassend, doch als nach einer halben Stunde immer noch niemand aus dem Zelt kam, ging seine Neugier mit ihm durch und er wollte nach sehen. Er drehte sich zu seinen Kameraden und meldete sich bei diesen mit einem „Ich geh Bra’tac besuchen,“ ab, doch gerade als er sich umdrehte und losgehen wollte, sah er wie die dunkle Gestalt wieder in der Menge verschwand, die ihr ehrfurchtsvoll Platz machte.
Er wollte ihr gerade hinter herlaufen, als ein Jaffa, der wohl in der Zwischenzeit in das Zelt gegangen war, einen Klageruf anstimmte. Sofort wusste jeder, dass Bra’tac nun Tod war. Bei keinem der Jaffa zeigte sich sonst eine Regung, nur das Klagen der Frauen und Kinder war zu hören, denn für einen Jaffa war eine Gemütsregung ein Zeichen für Schwäche. Auch bei SG1 stahl sich nur eine kleine Träne aus Sam’s Auge, sonst blieben alle Regungslos. Über dem nun folgenden Begräbnis vergaß Jack vollkommen die dunkle Gestalt. Aber er sollte nur zu bald wieder an sie erinnert werden.

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Als Jack, Carter, Daniel und Rya’c wieder im SGC waren sagte O’Neill: „Erste Lagebesprechung für SG1 in 24 Stunden. Bis dahin ruhen sie sich aus. Ich teile ihnen außerdem Rya‘c zu. Somit seid ihr bis auf weiteres Entlassen. Ich will sie erst wieder morgen sehen und zwar alle frisch und munter ausgeschlafen.“


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Kapitel 2 by ZWIESI
Teil 2

„Hi General“ grüßte Sam Jack als sie zu ihm in den Aufzug stieg. Verdammt sieht sie gut aus in ihrem Minirock und der kurzärmeligen Bluse, dachte O’Neill, bevor er bemerkte, dass er sie anstarrte. „Morgen auch,“ brummte er. „Na, heute nicht so gut drauf, was? Dabei sollten sie sich doch freuen.“ „Warum das denn?“
„Na heute kommen doch die neuen Rekruten und Wissenschaftler.“ „Ich wusste gar nicht, dass wir noch mehr Wissenschaftler brauchen.“ „Nun ja, nachdem Dr. Callahan geheiratet hat und schwanger ist und Dr. Kennedy ihr strengstens verboten hat zu arbeiten und Dr. MacFraisen mit seinem Team leider bei einem Einsatz umkamen, haben wir reichlich wenig Wissenschaftler. Außerdem kommt doch ihr Klon.“
„Ja, der Kleine ist erwachsen geworden,“ seufzte Jack. „Also vergessen sie’s nicht. Die Neuen wären sicherlich enttäuscht, wenn der General nicht da wäre.“ meinte Sam noch, bevor sie aus dem mittlerweile unten angekommenen Aufzug ausstieg. „Werd ich schon nicht, außer die Asgard haben mal wieder vor, ihr Schiff zu sabotieren,“ grinste dieser als Antwort.
Um kurz vor drei klopfte es an der Tür des Generals. „Herein,“ rief Jack, der gerade seine Krawatte vor dem Spiegel zurechtrückte, aber mit dem Knoten nicht so Recht zufrieden war. „Sind sie fertig?“ fragte Carter, „Die Feier wird gleich beginnen.“ „Es fehlt nur noch der Knoten,“ brummte O’Neill. „Kommen sie, ich helfe ihnen,“ meinte Carter und, bevor er noch etwas sagen konnte, stand sie vor ihm und richtete seine Krawatte. Mein Gott! In Uniform sieht sie fast noch besser aus als heute Morgen im Aufzug, dachte O’Neill. „So! Fertig! Ein vorbildlicher Knoten, nach allen Regeln der Kunst,“ stellte Carter zufrieden fest und riss ihn damit aus den Gedanken.
„Wow! Sieht echt professionell aus. Wo haben sie das denn gelernt? Haben sie etwa einen Freund, von dem ich noch nichts weiß und dem sie immer die Krawatten binden? Oder woher können sie das sonst so gut?“ fragte Jack mit gespieltem Ernst. „Nein, das leider nicht. Ich habe Vater immer die Krawatten gebunden. Er konnte das auch nie,“ lachte Sam und wandte sich zum Gehen. „Na dann, auf zum Fest. Wir wollen die Kleinen ja nicht länger als nötig auf die Folter spannen, was sie hier erwarten wird.“ Jack folgte ihr. Nach kurzer Zeit des Schweigens meinte er: „Wissen sie schon etwas über meinen Klon? Ich bin noch nicht dazugekommen mir seine Akte anzusehen.“ „Ich weiß nur, dass er jetzt schon Major ist, Major O‘Haily. Und das mit nur 20 Jahren,“ war das Einzige was Carter dazu zu sagen hatte.
„Aber das hätte ich bei so einem Vorbild auch nicht anders erwartet,“ fügte sie noch hinzu. „Tja, er kommt halt von guten Eltern.“ „Na, ob die Eltern da so viel bewirkt haben, ist fraglich. Ich denk, dass es nur ihr Wissen ist, dass sie so freundlich waren, mit ihm zu teilen,“ bemerkte Carter. O’Neill wollte gerade noch eine bissige Bemerkung machen, aber da bogen sie schon um die letzte Ecke und Carter ließ ihn alleine stehen, nachdem sie ihm noch ein „Viel Glück“ zugeraunt hatte.
Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Als Jack in die Runde blickte konnte er auf all den neuen Gesichtern eine Mischung aus Angst, Spannung und auch Vorfreude sehen. Nur ein Gesicht passte nicht so recht hinein. Das Gesicht von Major O’Haily. Nach einem kurzen Räuspern, das seiner Rede Gewicht verleihen sollte, fing Jack an: „Ich bin kein Mann vieler Worte, also will ich das hier kurz machen. Ich seid die Besten der Besten und deshalb auserwählt worden, hier an diesem geheimen Projekt mitzuarbeiten. Jeder von euch weiß natürlich, dass alles, was hier geschieht, der strengsten Geheimhaltung unterliegt und so. Also kein Wort an niemanden, der nichts damit zu tun hat! Aber das wisst ihr ja schon längst. Die neuen Wissenschaftlern werden in den kommenden Tagen von Colonel Carter eingewiesen und die Militärs kommen zur Probe zu einigen SG-Teams als Ersatz und Hilfe dazu. Alles Weitere werdet ihr im Laufe der Zeit schon noch mitkriegen. Damit erteile ich jetzt Leutnant Colonel Carter das Wort, die den organisatorischen Teil übernimmt.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich O’Neill, froh endlich wieder gehen zu dürfen. Reden hatte er noch nie gemocht.
Er begab sich zu einem Platz möglichst weit hinten, von dem aus er alles gut überblicken konnte, ohne selber aufzufallen. Carter bestieg das Podium und ordnete ihre Listen. „Ich werde jetzt ihre Namen aufrufen und ihnen ihren Platz zuweisen. Wenn ich jemanden vergessen sollte, sagen sie es mir einfach am Schluss. Also Dr. MacGammon SG13, Major Frishmen SG14, ...“ So ging das weiter, bis alle verteilt waren. „So. Das wär’s. Habe ich jemanden vergessen?“ fragte Carter eher automatisch. „Ja, mich!“ schallte es vom Ende der Halle. Alle Köpfe drehten sich in die Richtung. „Ach, richtig. Major O’Haily. Sie sollen sich bei SG1 melden. Da ist gerade ein Platz frei.“ Aufgeregtes Gemurmel breitete sich über der Gatehalle aus. Carter verließ das Podium und machte sich auf den Weg in ihr Labor um die nächsten Stunden bis zur Besprechung mit ihrem Naquada-Reaktoren zu verbringen, wurde vor der Halle aber von O’Neill abgefangen. „Haben sie Daniel heute schon gesehen oder kommt er mal wieder nicht von seinem Steinzeitfernseher weg? Der saß doch wohl nicht die ganze Nacht an diesen behämmerten Steintafeln! Ich habe heute eine neue Mission für euch mit 2 neuen Mitgliedern. Da muss er doch fit sein.“
„Sie könnten doch einfach bei ihm vorbeischauen und ihn fragen. Ich geh‘ jetzt auf jeden Fall ins Labor.“ „Hah! Also hatte ich doch Recht. Sie haben doch einen Freund.“ „Nanu, davon wusste ich ja gar nichts. Wer ist den der Arme?“ „Dafür, dass er so arm ist, gibt es aber viele Leute, die diesen Posten wollen.“ Carter errötete. O’Neill schien das gar nicht zu bemerken, sondern schwatze fröhlich weiter. „Na egal. Ich meine ihren Naquada-Reaktoren. Sie verbringen ihre gesamte Freizeit mit diesem Ding. Was ist eigentlich so spannen an diesem Teil?“ „Das würden sie sowieso nicht verstehen. Also bis in zwei Stunden.“ Und schon war sie um die Ecke und außer Sichtweite.

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General Jack betrat den Versammlungsraum, in dem das gesamte neue SG1 auf ihn wartete. Sogar Daniel war ausnahmsweise mal pünktlich erschienen, auch wenn er sehr müde aussah. Wahrscheinlich hat er die ganze Nacht kein Auge zugetan, sondern nur an einer dieser dummen Steintafeln gesessen, die ihm Bra’tac gegeben hat, sinnierte Jack. „Also, Carter. Sie meinten doch, einen überaus interessanten und produktiven Planeten gefunden haben. Darf ich bitten.“
„Also, auf P3X-336 gibt es reiche Naquada-Vorkommen und keine Spur von Leben, obwohl es einige Ruinen gibt, die Daniel sehr interessieren.“ „Davon bin ich überzeugt!“ „Auf jeden Fall,“ fuhr Carter unbeirrt fort „sollten wir das Ganze ungestört abbauen können.“ „Sind sie Luftproben auch schon angekommen ? Nicht das da irgendwelche fiesen Teilchen in der Luft sind, die, ähm, die,...“ überlegte Jack, der nicht wusste, wie er den Satz beenden konnte. „...die sie ihres strahlendes Aussehens berauben könnten.“ vollendete Major O’Haily. Alle schauten überrascht zu ihm hinüber. „Hey, das ist nur, was O’Neill gerade gedacht hat.“ meinte der Major.
„Woher willst du das wissen.“ dementierte der General empört. „Na, ich bin doch ihr Klon,“ meinte der Gefragte breit grinsend. Eigentlich hat er ja Recht, dachte der Angesprochene. Während dieser Debatte hatte keiner gemerkt, dass Carter knallrot angelaufen war. Schnell setzte sie sich, den Blick gesenkt. „Also, wie sind die Luftproben?“ ,wandte sich der General an sie. „Nichts zu befürchten!“ war die einfache Antwort. „Also dann sehe ich nichts, was ihrer Mission im Weg stehen sollte. In einer Stunde brecht ihr auf. Ehe ich’s vergesse. Ich schätze, du hast keine Erfahrung mit MP’s oder Pistolen, Rya’c?“
„Korrekt, O’Neill. Ich bin nur in den Waffen der Jaffa geübt.“ „Na gut. Dann nimm deine Stabwaffe und ein Zat mit. Aber sobald ihr wieder zurück seid, bekommst du einen Crashkurs mit unseren Waffen. Hat bei Daniel auch geklappt. Und der hat null Gespür für Waffen,“ meinte O’Neill noch, bevor er sie entließ.

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„Aktivierung des Stargates. Iriscode erhalten. Es ist der Code von SG1, Sir“ meldete der Sergeant. „Na dann öffnen sie doch das verdammte Ding und lassen sie unsre Leute durch,“ sagte O’Neill zu diesem gewandt und zu dem angekommenen Team, „Wurde auch Zeit. Besprechung in einer halben Stunde. Und Carter, kommen sie bitte in mein Büro.“
5 Minuten später betrat Carter das Arbeitszimmer des General. Ich bewundere diese Frau, dachte O’Neill, sie schafft es selbst in den verdrecktesten Klamotten noch unheimlich sexy auszusehen.„Sie wollten mich sprechen?“ fragte Carter leicht irritiert durch das Schweigen des Generals. Durch ihre Worte aus den Gedanken gerissen meinte er: „Ja, mich würde interessieren, wie das Team so funktioniert. Ich meine mit 2 neuen Mitgliedern. Hoffentlich hat ihnen Klein-Jack keine Schwierigkeiten gemacht. Ich weiß, dass ich manchmal nicht so leicht zu ertragen bin.“
„Nun, er hat manchmal ein paar Probleme, sich mir unterzuordnen, da es von ihnen gewöhnt war mir Befehle zu geben, und es war ihm etwas langweilig, da wir nur gemessen und übersetzt haben, was sie wahrscheinlich bestens verstehen. Aber, wissen sie, das bin ich von ihnen schon gewohnt. Also nur halb so schlimm. Rya’c hat Daniel geholfen die Ruinen zu erforschen. Es waren einige alt-goa’uldische Texte dabei. Wir schließen daraus, dass dort früher mal eine Goa’Uld-Mine war, die heute aber total verlassen ist. Warum die Goa’Uld sie verlassen haben, wissen wir nicht. Es lag jedenfalls nicht daran, dass es dort nichts mehr zu holen gab. Wir vermuten, dass sie vielleicht von einem anderen Goa’Uld, den wir inzwischen besiegt haben, angegriffen und besiegt wurden.“
„Na gut, dann werden wir ein extra Einsatzkommando dorthin schicken, um das Naquada zu bergen.“ „Sir, ich würde gerne mitgehen und die Arbeiten überwachen.“ „Kommt nicht in Frage. Gerade haben wir ein neues SG1 und schon soll es wieder einen Mann, ähm Frau einbüßen? Das kann ich nicht erlauben, Carter.“ Außerdem, wie soll ich es denn solange ohne dich aushalten? Ich halte es doch keine 3 Stunden aus, ohne mich nach dir zu verzehren, fügte O’Neill in Gedanken hinzu. Carter sah ein, dass es keinen Sinn hatte weiter mit ihm zu diskutieren, und ging. Sie überlegte, was sie jetzt machen könnte, und beschloss, bei Daniel vorbeizuschauen. Als sie vor seinem Büro stand, sah sie, dass er total in die Übersetzung der Steintafeln versunken war. Nach kurzem Anklopfen, was Daniel überhaupt nicht realisierte, trat sie ein und schaute ihm über die Schulter.
„Was seht denn da?“ fragte sie. Erschrocken fuhr Daniel auf. „Carter, was machen sie denn plötzlich hinter mir? Wollen sie mich umbringen? Ich habe sie garnicht reinkommen hören.“ „Entschuldigung. Ich wollte sie nicht erschrecken.“ „Schon gut. Was wollten sie wissen?“ fragte er schon etwas ruhiger. „Ich fragte, was da steht.“
„Ich bin mir nicht sicher, aber es handelt von einem Planeten, der der Planet der lebenden Seelen genannt wird. Ich glaube, dass ist so etwas wie ein Planet, auf dem Leute leben, die einmal gestorben sind, jetzt aber wieder leben. Er ist nur wenigen Leuten überhaupt bekannt und seit langem in Vergessenheit gerate. Es könnte aber auch ein ehemaliger Antiker-Stützpunkt sein, zumal dort Tote leben. Ich weiß nur noch nicht, auf was Bra’tac hinaus will. Vielleicht denkt er ja, dass das Atlantis sein könnte, wobei ich das bezweifle. Wir haben Atlantis ja schon gefunden.“ „Vielleicht denkt er, dass Jack da Charlie wiederfindet, oder Kawalsky. Wer weiß. Auf jeden Fall sollten wir da mal hingehen, wenn du das fertig übersetzt hast.“
„Ja, das sollten wir.“ Mit diesen Worten wandte sich Daniel wieder der Steintafel zu und Carter verließ das Zimmer. Ohne bestimmtes Ziel schlenderte sie durch die Gänge. Zufällig kam sie an einem der Labore vorbei, in dem ein paar der neuen Wissenschaftler tätig waren. Einer der Wissenschaftler sah sie zufällig und rief: „Colonel Carter, kommen sie doch und schauen sie sich das an. Wir haben soeben herausgefunden, dass das neue Gerät, das SG5 von P3X-789 mitgebracht hat eine Art ZPM ist, aber anders funktioniert. Die Energiegewinnung wird durch Freisetzung von Antimaterie getätigt. Die Ausweitung der Explosion auf einen Raum außerhalb der Kugel wird aber durch zwei gegensätzlich geladene Magnetfelder eingedämmt. Die Stärke der einzelnen Magnetfelder verhält sich proportional zur Energie der Explosion. Die Explosion wird auf carboneingefasste Magnetkabel geleitet, die das Objekt dann mit Strom versorgen.“
„Das ist ja interessant!“ erwiderte Carter und vertiefte sich in die Studien.

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„Himmel! Wo steckt diese Person nur? Warum müssen Wissenschaftler immer zu spät kommen?“ fluchte O’Neill. „5 Minuten versteh ich ja noch. 10 Minuten auch. Aber eine halbe Stunde! Ich geh‘ sie jetzt suchen und dann kann sie was erleben!“ Aufgebracht stürmte Jack aus dem Büro und lies einen verdutz dreinschauenden Daniel, der nicht verstand, warum O’Neill so ausflippte, einen keine Regung zeigenden Rya’c und einen grinsenden Major, der O’Neill nur zu gut verstand, zurück. Zuerst steuerte er ihr Büro an, das er aber leer vorfand. Dann machte er sich auf den Weg zum Labor. Dort traf er sie auch in irgendwelche Nachforschungen vertieft an. „Carter, wo bleiben sie denn?“ herrschte er sie etwas schroffer an, als er eigentlich gewollt hatte.
„O mein Gott, schon so spät!“ Erschrocken drehte Carter sich um. „Ich habe die Zeit total vergessen, aber das ist auch ein sensationeller Fund, Sir. Wir könnten eine neue Energiequelle für das Stargate gefunden haben, die wir selber herstellen könnten. Damit könnten wir unsere Leute von Atlantis wieder nach Hause holen.“ berichtete sie aufgeregt.
„Schon gut. Aber erst sollten sie zur Besprechung kommen. Wir können doch nicht ohne die wichtigste Person des Teams anfangen. Wo kämen wir denn sonst hin?“ Ohne ihr auch nur den Hauch einer Chance zum Antworten zu geben, drehte er sich um und marschierte in Richtung Besprechungsraum davon. Mit einem genervten, aber auch leicht wehmütigen Blick auf ihre Tests folgte sie ihm.
Bei der Besprechung verlief alles glatt und eine viertel Stunde später entließ der General sie alle. Daniel, der während der ganzen Besprechung etwas abwesend gewirkt hatte, stand als Erster auf und stürmte in Richtung seines Büros. „Leute, die vor mehreren Jahrtausenden gelebt haben, interessieren ihn mehr als die Leute von heute.“ stellte der General sarkastisch fest und erntete dafür einen mahnenden Blick von Carter, worauf er es vorzog, sich in sein Büro zurückzuziehen.

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„Ich hab’s, ich hab’s!“ aufgeregt stürzte Daniel in O’Neill’s Büro. „Was haben sie?“ „Ich weiß jetzt, was auf der Tafel steht!“ „Und deswegen rennen sie morgens um drei schreiend durch die Gänge? Das kann doch sicherlich noch bis morgen warten. Legen sie sich wieder hin.“ brummte O’Neill. „Aber es geht um Leben und Tod!“ „Wer stirbt?“ fragte O’Neill immer noch schlaftrunken. „Ich!“
„WAS!“ sofort war O’Neill hellwach. Schließlich ging es um das Legen eines seiner besten Linguisten- und seines Freundes. „Wenn ich nicht sofort auf den Planeten mit folgenden Koordinaten gehen darf,“ Daniel reichte ihm einen Zettel mit sieben Symbolen, „werde ich noch verrückt oder begehe Selbstmord.“ „Warum das denn?“ fragte O’Neill verständnislos. „Weil da vielleicht Sharee ist!“ „Aber die ist doch tot.“ Das Fragezeichen auf O’Neill’s Gesicht wurde immer fragender. „Ja, nein, ich weiß nicht!“ „OK. Setzen sie sich und erzählen sie mir alles ganz von vorne.“ meinte O’Neill. „Schlafen kann ich jetzt sowieso nicht mehr.“ „Also. Sie erinnern sich doch bestimmt noch an die Steintafeln, die Bra’tac mir vor seinem Tod gegeben hat. Ich habe die eine, die für mich war, bereits gelesen. Sie berichtet von einem Planeten auf dem anscheinend Tote leben. Wahrscheinlich so etwas wie ein Planet, auf dem Leute leben, die von den Antikern wiederbelebt wurden. Auf jeden Fall habe ich am Schluss eine Liste von Namen gesehen, die, wie ich vermute, die Namen der Bewohner wiedergibt. Drunter habe ich auch Sharee’s Namen gesehen.“
„OK. Wenn ich das also richtig verstehe, lebt ihre Frau vielleicht noch auf diesem Planeten und sie wollen dorthin. Richtig?“ „Richtig. Und...“ „Wissen sie, ob da Goa’Uld sind oder sonst irgendwelche von diesen gefährlich Kreaturen? Bevor ich das nicht weiß, lasse ich sie nicht gehen und dann nur mit Unterstützung. Ich setze die Koordinaten auf den Missionsplan von SG1“ „Aber verstehen sie nicht? Ich muss dahin. Allein der Gedanke, dass meine Frau noch lebt und ich nicht bei ihr bin, macht mich wahnsinnig.“ Ich weiß nur allzu gut, was du meinst. Jeder Augenblick ohne Carter ist auch für mich verloren, dachte O’Neill, ließ es sich aber nicht anmerken.
„Na gut. Ich werde morgen eine Sonde dorthin schicken und bis dahin versuchen sie etwas zu schlafen. Ich will ja nicht, dass ihre Frau einen Schock bekommt, weil sie aussehen wie Frankensteins Monster.“ „In Ordnung“ seufzte Daniel, der aus Erfahrung wusste, dass der General manchmal sehr stur sein konnte, besonders, wenn es um seine Leute ging. Er drehte sich um und trottete zur Tür hinaus.
Danach schlief O’Neill sehr unruhig und am nächsten Morgen fühlte er sich wie gerädert, was man ihm auch deutlich ansah und anmerkte.
Er gab dem Sergeant den Zettel und meinte etwas schroffer als sonst : „Wählen sie folgende Koordinaten an und senden sie ein M.A.L.P. durch.“ „Aber ....“ meinte Sergeant. „Kein aber. Machen sie schon!“ „Aber es ist zweimal das gleiche Zeichen drauf.“ „Hab ich auch schon gemerkt. Und, was ist damit?“ „Nichts, ich meinte ja nur.“ erwiderte der Sergeant etwas eingeschüchtert und drehte sich zu seinem Computer um die nötigen Informationen einzugeben.
Kaum hatte das Gate angefangen sich zu drehen, stürzte Daniel auch schon herein. „Welche Koordinaten sind das?“ „Die von P5X-856“ antwortete Jack, und als er Daniels fragendes Gesicht sah, erklärte er: „Die, die sie mir gestern gaben. Ich dachte, sie würden mir keine Ruhe lassen, bevor sie nicht wissen, was dort ist, und da ich heute keinen Nerven für ihr Gequengle habe, lasse ich das lieber gleich erledigen.“
„Also ist die Mission genehmigt?“ „Erst nachdem wir das M.A.L.P. durchgeschickt haben und das ganze Sicherheitszeugs erledigt ist.“ Und damit drehte O‘Neill sich um und schaute wieder auf das Stargate. Kaum erklang „Chevron 7 aktiviert!“, da schimmerte auch schon der blaue Ereignishorizont. Immer wieder mussten alle aufs neue Staunen, und sogar der General bekam ein Kribbeln in der Magengegend, wie auch schon die Hunderte oder Tausende von Malen davor. „Schickt das M.A.L.P. durch und zeigt mir die Bilder und Analysen!“ befahl O’Neill und schon flackerte die Übertragung über den Monitor. „Die Werte sind alle normal. Keine übermäßige Sonneneinstrahlung oder irgendwelche giftigen Gase in der Luft,“ meinte Carter.
Der General zuckte zusammen.. Er hatte sie gar nicht kommen gehört. Er hatte ganz vergessen, wie leise sie sein konnte. Wie eine Katze, dachte er amüsiert, eine Katze mit Krallen „Kann ich dann gehen?“ nörgelte Daniel, der unruhig von einem Bein aufs andere trat. „Gleich! Gibt es irgendwelche Anzeichen für feindliche Lebewesen irgendwelcher Art?“ „Nein, Sir. Ich kann gar kein Lebenszeichen auf diesem Planeten entdecken. Er scheint verlassen.“ „Na gut. Daniel, sie dürfen gehen.“ Kaum hatte O’Neill dies gesagt, schoss der Archäologe wie von der Tarantel gestochen auf und rannte wie ein Verrückter hinunter. Dort wartete er ungeduldig darauf, dass die schweren Türen sich öffneten und schlüpfte durch, sobald er genug Platz hatte.
„Halt, sie brauchen doch wenigstens ihre Ausrüstung. Vorher dürfen sie mir nicht gehen“ bremste O’Neill Daniel, der schon fast durch das Stargate gerannt war. „Und melden sie sich in spätesten2 24 Stunden wieder!“ „Ja, ja.“ murmelte dieser ganz verstört und drehte sich um. Als er sich gerade auf den Weg machen wollte, um seine Sachen zu packen, kam Sam mit einem gepackten Rucksack rein. „Hier. Eigentlich ist das der Rucksack von Major O’Conners, aber der kann sich nochmal einen packen.“ Damit gab sie ihm den Rucksack und half ihm beim Festschnallen. Dann umarmte sie ihn ein Letztes mal. „Du wirst mir fehlen,“ flüsterte sie ihm ins Ohr, bevor sie ihn losließ und er durch das Tor verschwand.

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„Jetzt haben wir ein ernstes Problem“ meinte O’Neill zu Carter. Sie saßen an einem Tisch in der Cafeteria und aßen Kuchen. „Warum?“ fragte diese und biss herzhaft in ihr Stück. „Weil wir schon wieder ein Mann zu wenig sind im SG1 Team. Deshalb. Ich kann außerdem nicht noch mehr Reisen verschieben.“
„Wir könnten doch Jonas fragen. Der würde sich sicher freuen.“ schlug Carter vor. „Was, wenn er aber nicht will?“ „Der wird schon wollen.“ „Na, wenn sie meinen. Aber ich schicke am besten sie, denn ihrem Charme kann keiner wiederstehen, Carter.“ Diese senkte nur verlegen den Kopf. Und wie gesagt, so getan. Wenig später brach SG1 auf, um Jonas zurück zu holen.

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„Das ist SG1. Sie kommen wieder zurück, Sir.“ „Na dann öffnen sie die Iris. Wir wollen doch nicht, dass unser bestes Team auch noch anklopfen muss, damit wir sie einlassen.“ meinte O’Neill und an die Wachen im Stargateraum. „Ihr könnt die Waffen senken. Das ist SG1, die da kommen. Ihr solltet lieber Rosen für sie werfen. Immerhin haben die mehrere Male euren Arsch gerettet.“ Auch wenn sie damals noch etwas anders zusammengesetzt waren, dachte O’Neill. Ja, das waren Zeiten! Mit Carter, Daniel und Teal’c die Welt retten. Jetzt kann ich nur noch zuschauen, wie andere meinen Job machen. Bevor seine Gedanken noch weiter abschweifen konnten in die vergangen Zeiten, konzentrierte er sich wieder auf den Gateraum, wo mittlerweile Rya’c und Jack-Junior, wie O’Neill seinen Klon immer nannte, standen.
Nun trat auch Carter durch das Tor. Als alle von der Rampe gingen, ohne sich nochmal umzudrehen und zuschauen, ob Jonas auch kam, und alle weiter vergeblich auf dessen Auftauchen warteten, rief O’Neill: „Wo ist den Jonas?“ „Der kann leider nicht kommen, Sir.“ „Erklären sie mir das später, Colonel. Lagebesprechung in 30 Minuten.“
Eine halbe Stunde später saß SG1 mit O’Neill im Besprechungsraum. „Also,“ richtete dieser sein Wort an Carter, „erklären sie mir, was sich auf Kelowna abgespielt hat.“
„Ganz einfach. Wir sind angekommen, wurden überschwenglich begrüßt, was mich wunderte, und sind sofort zum ersten Minister geführt worden. Das hat mich etwas noch mehr gewundert, warum er uns sehen wollte, aber ich wollte auch nicht unhöflich sein. Also kamen wir wieder in diesen Tagungsraum oder was auch immer das ist. Kaum waren wir dort angekommen, hat unsere Eskorte uns verlassen und die Türen geschlossen. Wir haben ein paar Minuten gewartet und dachten schon die hätten uns vergessen, als so eine Art Herold hereinkam und uns den ersten Minister ankündigte. Ich dachte natürlich an den von unserem letzten Besuch. Deshalb war ich um so erstaunter, als Jonas reinkam. Natürlich dachte ich, dass jetzt noch jemand kommen würde, aber als sie die Türen schlossen, begriff ich, dass Jonas wohl der erste Minister war. Wir begrüßten uns und ich stellte ihm Rya’c und Jack vor. Natürlich wunderte er sich, warum es nochmal einen Jack gab und warum sie, Teal’c und Daniel nicht dabei waren. Ich erklärte ihm natürlich die Geschichte mit den Asgard, dass sie jetzt General wären, und auch, warum Teal’c nicht da war. Auf jeden Fall stellte sich meine Vermutung als korrekt heraus. Jonas war erster Minister von Kelowna geworden. Deshalb konnte er uns leider auch nicht begleiten, so gern er das auch gemacht hätte. Ich fürchte, wir müssen uns also um einen anderen Linguisten kümmern.“ beendete Carter ihren Bericht.
„Sieht ganz so aus,“ stimmte O’Neill ihr nicht gerade sehr erfreut zu. „Ihr braucht einen Linguisten? Warum habt ihr das den nicht gleich gesagt.“ mischte sich nun auch Major Jack ein. „Ich kenne eine ausgezeichnete Person. Sie hat einen Doktor in Geschichte, spricht ungefähr 20 Sprachen fließen, darunter auch Goa’Uld und sowas und ... sie ist sogar noch im Militär. Also keine Probleme wegen irgendwelchem Ungehorsam. Ihr Name ist übrigens Dr. Rebecca Mueller.“ „Und woher kennst du diese Dame so gut?“ hakte O’Neill nach. „Sie war mit mir auf der Airforce-Schule. Wir waren sozusagen Kampfkameraden.“
„Na gut. Ich will mir mal ihre Akte anschauen. Ist sie eigentlich hier oder müsste ich sie erst herholen.“ „Keine Sorge, Mann. Sie hat ein astreines Zeugnis, eine perfekte Akte und ist sogar schon hier.“ „Dann werd ich mir die Dame mal anschauen.“ Und das tat O’Neill auch. Außer der Tatsache, dass sie Wissenschaftlerin war und O’Neill keine Wissenschaftler leiden konnte, - mit Ausnahme von Daniel und natürlich Sam - hatte er nichts an ihr auszusetzen. Und so stellte er sie, da er sonst niemand bessern finden konnte, ein. Sie wurde sogleich von Major Jack davon unterrichtet und freute sich wahnsinnig. O’Neill sah sie zum ersten Mal bei der Lagebesprechung für ihre nächste Mission. Es sollte auf einen verlassenen Planeten mit vielen Ruinen gehen, auf dem vielleicht die Goa’Uld einmal geherrscht hatten. Auf jeden Fall ein Planet mit vielen Schriftzeichen, also eine Bewährungsprobe für Captain Muellers Sprachkenntnisse.
Alle waren im Besprechungsraum versammelt und warteten nur noch auf das neue Mitglied. Major O’Haily bastelte Papierschiffchen, Rya’c schaute gelangweilt in die Runde, Carter las sich die Akte der Fehlenden durch und O’Neill tigerte unruhig im Zimmer auf und ab. „Sir, können sie das bitte lassen. Sie machen einen ganz meschugge mit ihrem ewigen hin und her Gerenne.“ meinte Carter irgendwann genervt. „Sorry, Carter, wollte sie nicht nerven,“ entschuldigte sich dieser und setzte sich, um mit seinem Stift zu spielen. Kaum hatte er dies jedoch getan, klopfte es an der Tür.
„Herein!“ rief O’Neill und setzte sich kerzengerade in seinen Stuhl. Herein trat ein junge Frau von 20 Jahren mit etwa kinnlangem, dunkelbraunen Haar, dunkelbraunen Augen, die freundlich dreinblickten und sie neugierig musterten, und einer guten Figur, jedenfalls soweit man das beurteilen konnte, die in der normalen braun-grünen Uniform der Leute in diesem Komplex steckte.. „Hallo, ich bin Captain Rebecca Mueller,“ stellte sie sich vor. „Nun, ich bin...“ „General O’Neill. ich weiß. Und dass sind Rya’c, Major O’Haily und Colonel Carter.“ vollendete sie.
„Äähh ... jap!“ meinte O’Neill, etwas aus dem Konzept gebracht. „Setzten sie sich doch. Nun zuerst einmal zu dem Planeten, den sie gleich besuchen werden. Er ist voller Ruinen, also ein Paradies für sei. Wir haben keine Anzeichen von Leben gefunden, aber es könnte sein, dass dennoch Goa’Uld dort sind. Seien sie also bitte vorsichtig. Man weiß ja nie, was passieren kann. Und beeilen sie sich bitte,“ setzte er mit einem Seitenblick auf seinen Klon hinzu und entließ sie dann.
Wenig später stand SG1also mal wieder im Gateraum. Alle warteten darauf, dass sich das Tor endlich öffnen würde. Carter ließ ihren Blick in die Runde schweifen. Lauter neue Gesichter!, dachte sie. Vor ungefähr einem Monat war sie noch mit O’Neill, Daniel und Teal’c zusammen auf Mission gegangen. Doch dann hatte O’Neill sich dazu entschieden, den Posten des Generals anzunehmen, und damit hatte alles angefangen. Erst waren sie noch zu dritt oder mit Ersatz gegangen. Aber als dann auch noch Teal’c sich verabschiedet hatte und Rya’c und Major O’Haily gekommen waren, waren sie nur noch zu zweit gewesen. Sie und Daniel. Doch jetzt hatte auch Daniel sich verabschiedet.
Von dem alten SG1 Team, dass schon so viel zusammen erlebt hatte, dass mehrere Male die Erde gerettet hatte und in dem jeder dem anderen ohne den geringsten Zweifel ihr Leben anvertraute, war nur noch sie übrig. Nun, sie hatte immer noch Jack’s Klon, aber das war auch nur ein teilweiser Ersatz. Ihr wurde schwer ums Herz. Doch da wurde sie von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Colonel, sie haben die Erlaubnis zu gehen. Aber melden sie sich in spätestens 12 Stunden wieder.“ Und damit verschwand SG1 mal wieder in die Weiten des Universums.

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„Achtung! Ducken!“ schrie Carter und begann dann, Anweisungen an Captain Mueller in ihr Walky-Talky zu geben. „Captain, rennen sie zum Tor und wählen sie das SGC an. Und beeilen sie sich. Wir können unsere Stellung nicht länger halten! Carter Ende.“ „Verstanden! Mueller Ende.“ knisterte es und die Verbindung brach. „Rückzug zum Tor!“ schrie Carter den anderen über den Kampflärm hinweg zu.
Sie waren nach ungefähr 4 Stunden ruhiger Arbeit plötzlich von einer Horde von Goa’Uld-Gleiter angegriffen worden. Diese waren mittlerweile aber wieder verschwunden, dafür hatten sie nun aber einen ganzen Trupp Jaffa-Krieger am Hals. Immerhin hatten diese sie nicht vom Stargate abgeschnitten und so bestand die einzige Möglichkeit in der Flucht, da die Jaffa weit in der Überzahl waren und es immer mehr zu werden schienen. Nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatte, dass die anderen schon los gerannt waren, feuerte sie noch ein paar Schüsse auf den nächsten Angreifer und verschwand dann auch im angrenzenden Wald. Nach einem kurzen Sprint von ungefähr 100 Metern sah sie schon den blauen Ereignishorizont durch die Bäume schimmern.
Die anderen drei hatten sich in der Nähe verschanzt und gaben ihr Deckung. „Los, los, durch das Stargate!“ befahl sie. Nach ein paar letzten Schüssen taten das auch alle, der Major natürlich zuletzt, und auch Carter war schon fast im Stargate verschwunden, als sie einen stechenden Schmerz an Schulter und Rücken fühlte, der sie durch das Tor schleuderte. Das Letzte, was sie mitbekam, war das unbeschreibliche Gefühl der Stargatereisen.

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„Aktivierung des Stargates, Sir!“ „Erwarten wir jemanden zurück, Major?“ fragte der General. „Nein, Sir. SG5 und SG1 werden erst in mehreren Stunden zurück erwartet, aber warten sie, da ist ein Iris Code. Es ist der Notfall Code von SG1.“ „Na, dann öffnen sie doch endlich diese verdammte Blechvorrichtung. Oder wollen sie etwa, dass unser bestes Team gegen dieses Teil prallt?“ schnappte O’Neill und rannte in Richtung Gateraum. Zuerst stürzte Captain Mueller durch das Tor, dicht gefolgt von Rya’c und seinem Klon. Auch Carter ließ nicht lange auf sich warte, doch erhob sie sich nicht.
„Iris schließen! Und sofort ein Ärzteteam hier her. Der Colonel ist schwer verletzt.“ schrie Captain Mueller, die am nächsten bei Carter stand und die Lage sofort überblickt hatte. „Was in Gottes Namen ist hier passiert?“ rief O’Neill außer sich, als er herbei stürzte. „Wir wurden überraschend von einer Horde Jaffa angegriffen.“ berichtete Klein-Jack etwas außer Atem. „Sie waren in der Überzahl und wir mussten fliehen.“ „Und was ist mit Carter passiert?“ „Ich habe keine Ahnung, Sir, aber es sieht nach einer Verletzung durch eine Stabwaffe aus. Sie muss sie sich zugezogen haben, als sie durch das Tor sprang, oder nur wenige Momente vorher.“ meinte dieser etwas ratlos. „Platz da. Wir haben hier einen Notfall.“ rief ein Sanitäter des Ärzteteams, das mittlerweile im Stargateraum angekommen war.
„Notbeatmung und eine Spritze zur Stabilisierung des Kreislaufes und dann sofort auf die Intensievstation. Die sollen schon einmal ein paar Blutreserven herrichten. Sie scheint einiges Blut verloren zu haben.“ Und schon rannten die Ärzte mit wehenden Kitteln und der Bahre, auf der Carter lag, aus dem Raum.
„Besprechung in einer Stunde. Erholen sie sich, duschen sie und ziehen sie was Frisches an!“ rief O’Neill den anderen noch zu, bevor er den Ärzten nachrannte.

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„Wie geht es ihr, Doc?“ O’Neill war aufgeregt. Er hatte eine Stunde lang vor dem OP-Saal gewartet, war dann missmutig zur Besprechung gegangen und sobald als möglich wiedergekommen. Nun wartete er schon ungefähr 2 Stunden, ohne auch nur irgendetwas über Carter’s Zustand zu erfahren.
„Nun ja. Sie hat eine schwere Verletzung an der Schulter und einem Teil des Rückens, aber die Wirbelsäule hat es, soweit wir beurteilen können, nicht erwischt. Es könnte aber sein, dass einzelne kleine Nerven beschädigt wurde. Genaueres kann aber noch nicht gesagt werden. Auch hatte sie innere Blutungen durch den nicht gerade sanften Aufprall auf die Rampe, die wir aber stoppen konnten. Des Weiteren ein paar blaue Flecken, ein paar Blutergüsse, ein gebrochenes Schlüsselbein, eine mittel schwere Gehirnerschütterung und einige Prellungen, aber nichts wirklich Schlimmes.“ vervollständigte die Gefragte den Bericht. „Wird sie es also schaffen?“ „Ganz so einfach ist es nicht.“ war die Antwort. „Sie hat sehr viel Blut verloren und wir konnten nicht verhindern, dass sie ins Koma fällt. Eigentlich müsste sie es schaffen, da die Verletzungen nicht so schwer sind, aber auf jeden Fall kann sie so schnell nicht mehr auf Mission gehen.
Je nachdem, wie schnell sie aus den Koma aufwacht, dauert die Heilung ihrer inneren Wunden 3-4 Wochen. Dann schätze ich noch mindestens 6 Wochen für die Heilung der Rückenverletzung und des Schlüsselbeins. Dann noch die Ruhepause, damit das Schlüsselbein sich wieder stabilisieren kann und den Wiederaufbau der geschwächten Muskeln. Ich denke, dass sie mindestens für die nächsten 3 Monate nicht auf Missionen geschickt werden kann. Aber es könnte im schlimmsten Fall - wir nehmen nicht an, dass es so schlimm kommt - könnte es aber dennoch sein, dass Nerven beschädigt wurden und sie bleibende Schäden davon tragen wird.“ Und damit lies sie Jack zurück. Dieser hatte gemischte Gefühle.
Einerseits lebte Sam noch. Zwar war sie im Koma, aber sie lebte! Aber andererseits konnte es sein, dass sie bleibende Schäden davontrug. Und er musste schon wieder eine Lücke im Team füllen. Nun ist auch noch das letzte alte Mitglied von SG1 gegangen, dachte er wehmütig, bevor er in sein Büro zurückkehrte. Gerne wäre er bei Carter geblieben, aber er hatte noch viel Arbeit zu erledigen. Er musste die Missionsberichte lesen, Missionspläne erstellen und jetzt auch noch ein neues Mitglied für SG1 suchen.
Oder soll ich das Team lieber auflösen? Es sind lauter junge Leute, keiner mit Erfahrung. Na gut ,mein Klon hat ein bisschen theoretische Erfahrung und Rya’c ist auch nicht ohne, aber eigentlich Grünschnäbel, und das neue Mitglied wird auch ein Grünschnabel sein, da die anderen Astrophysiker entweder in anderen Teams arbeiten oder zu dumm sind. Die werden das Team wahrscheinlich nur in noch mehr Gefahr bringen. Ich werde mir die Akten der Neuen mal durchschauen und dann entscheiden, was ich tun werde. Mit einem Seufzer öffnete er die Tür in sein Büro, ging hinein und lies sich in seinen Sessel fallen. Lustlos blickte er auf seinen Schreibtisch, der mit ungetaner Arbeit beladen war und fing an all diesen Krempel, wie er es immer nannte, abzuarbeiten. Seine Gedanken schweiften aber immer wieder zu Sam, die gerade mit dem Leben kämpfte, während er hier saß und las.

Fortsetzung folgt!

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