Verschwunden by Vala
Summary: Ein großer Wirbel um Vala’s Verschwinden – und SG-1 lässt bekanntlich nie seine Leute zurück!
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara
Genre: Angst, Friendship, General, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4289 Read: 2500 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12
Story Notes:


Spoiler: Vala - Staffel 8, damit alle wissen, wer Vala ist
Staffel: 9

Anmerkung: Wenn es euch gefallen hat, würde ich mich über ein nettes Feedback freuen! :) Vala-Fähnchen schwenk

1. Kapitel 1 by Vala

Kapitel 1 by Vala
Verschwunden


Prolog

„Außerplanmäßige Aktivierung von Außen, Sir.“ Das SG-1 Team, sowie General Landry und Dr. Lam, welche Bereitschaftsdienst hatte, schauten durch die Panzerglasscheibe, während der Sergeant die Iris schloss.
„Haben wir einen Code?“ Der General schaute den Sergant an, dann funkte eine zackenförmige Linie über den Monitor: Match!
„Signal identifiziert, es ist SG-2.“ Der Sergeant erwartete den Befehl seines Vorgesetzten.
„Iris öffnen!“ Ein metallisches Surren verkündet die Öffnung der Iris.
Sogleich traten drei Personen aus dem Portal.
SG-1 und Dr. Lam stürzten in den Gateraum, der General war im Kontrollraum geblieben.
„Wo ist Vala?“ Cameron fasste den Offizier an den Schultern und schüttelte ihn leicht.
„Sie ist…“, er atmete rasselnd ein, „…sie ist weg.“


Sorge um Vala

Der Lieutenant und beide Soldaten verloren das Bewusstsein.
„Medizinisches Notfallteam sofort in den Gateraum!“ Die Sanitäter legten die Soldaten auf eilig herbei getragene Liegen. Während die drei auf die Krankenstation gebracht wurden, sprach Carolyn Lam unaufhörlich Befehle aus und sorgte für den korrekten Abtransport der Verletzten.


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Die junge Dr. Lam hatte sich strikt geweigert eine Truppe von fünf Personen zu ihren Patienten zu lassen. Lieutenant Todd war bereits aufgewacht, die beiden anderen Offiziere lagen noch im künstlichen Koma und wurden durch einen dünnen Schlauch in der Nase beatmet. Cameron und der General bekamen widerwillig ihre Erlaubnis.
„Alexander, was ist passiert? Wo ist Vala?“ Landry schaute seinen Offizier besorgt und zugleich auch fragend an.
„Ich…“, er hustete laut, „…weiß nicht, wo sie ist.“ Er atmete tief ein und fuhr fort. „Als wir ankamen beschrieb sie den Weg zu der außerirdischen Energiequelle…“, wieder ein Husten, diesmal etwas röchelnder, „…wir wollten zuerst die Daten des UAV abrufen, Sir.“
„Was ist dann passiert, Lieutenant?“ Jetzt hatte Cameron das Wort ergriffen, er redete heftiger auf den Soldaten ein als der General.
„Eine Kugel rollte vor unsere Füße, ähnlich den Goa’Uld-Granaten, Sir…“, er schloss kurz sie Augen und hustete heftig, „…dann war alles schwarz.“
„Können Sie sich danach an nichts mehr erinnern? Kommen Sie, mein Junge, konzentrieren Sie sich!“
Der General schaute ihn besorgt und fürsorglich an. Als sein Blick kurz auf seiner Tochter ruhte, stellte er fest, dass auch sie besorgt ihre Augenbrauen zusammen kniff.
„Als wir aufwachten, lagen wir vor dem Tor“, der Soldat verzerrte sein Gesicht, „Vala und unsere Waffen waren weg.“ Er ließ sich in die Kissen zurückfallen, sehr erschöpft und deutlich mitgenommen aussehend. Landry wandte sich Dr. Lam zu.
„Steht es sehr schlecht um ihn?“ Er fragte betont leise, sodass nur Cameron und er selbst die Worte Carolyns verstehen konnten. Die junge Ärztin nickte kaum merklich und winkte beide in ihr Büro.
„Chand und Rander sind in tödlichen Mengen verstrahlt worden, beide liegen noch immer im Koma. Bei Leutnant Todd ist der Strahlenwert ungefähr 20% weniger.“
Gerade als Carolyn ihren Satz beendete, ergriff Cameron das Wort.
„Sie werden sterben, hab ich recht? Alle drei?“ Dr. Lam nickte erneut.
„In wenigen Tagen werden sie sterben, bis da hin…“, sie seufzte betrübt, „…können wir ihnen nur Schmerzmittel geben.“ Landry wandte sich zum gehen.
„Ich werde die nächsten Angehörigen informieren lassen.“ Er verschwand.



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„Aktivierung von Außerhalb. Code Red. Aktivierung von Außerhalb.“
Der automatische Alarm des Gateraumes hallte durch sämtliche Korridore und Büros des SGC.
Nach wenigen Momenten versammelten sich eine ganze Reihe von Offizieren und Ärzten im Kontrollraum, unter ihnen SG-1, Landry und Carolyn.
„Haben wir ein Signal, Sergant?“
„Ja, Sir, es ist SG-15, sie senden eine Bildmitteilung über das MALP.“
Das Bild eines Mannes erschien auf einem der Monitore.
„Sir? Wir haben nichts gefunden, kein Zeichen von ihr. Sollen wir weitersuchen?“ Der Major erwartete seinen Befehl und kniff die Brauen zusammen, da die drei Sonnen des Planeten blendeten.
„Nein, kommen Sie und ihr Team zurück, gute Arbeit, Major.“ Sorgfältig vermied der General den Blickkontakt zu Cameron, Sam und Daniel. Teal’C war mit SG-7 auf Erkundungstour, da sich vielleicht ein Hinweis auf den Verbleib der Schwarzhaarigen auf den umliegenden Planeten finden würde.
„Wieso berechen sie die Suche ab? Ach, wir werden selber gehen!“ Daniel war zwar nicht der Kommandant von SG-1, doch da ihm alle zustimmten spielte das diesmal keine Rolle.
„Dr. Jackson, wir haben den gesamten Bereich sorgfältig durchsucht, keine Spur von Vala.“ Kaum merklich zog er seine Augenbrauen zusammen und seine Stimme verhärtete sich.
„Es sind bereits sieben Teams zu den Koordinaten der nächstgelegenen Planeten geschickt worden, was erwarten Sie noch? Ich bin in meinem Büro!“
Daniel erwiderte nichts, doch seine Augen sprachen Bände, ebenso die Sams. Beide wollten Vala nicht aufgeben, da sie inzwischen fest zum Team gehörte.


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Um 1300 kam SG-7 in Begleitung Teal’Cs wieder, doch auch sie hatten keine Spur gefunden. Daniel hatte sich nach dem Streit mit Landry in sein Büro zurückgezogen und durchforschte Berichte über die Ori, Fortschritte machte er keine, da er sich einfach nur ablenken wollte. Sam und Cameron warteten die Rückkehr des Jaffa im Gateraum ab.
„Es tut mir Leid, Ma’am, wir haben keine Spur von Miss Mal Doran gefunden.“ Teal’C bestätigte die Aussage des Colonels.
„Das ist leider korrekt, Colonel Carter, auf diesem Planeten gab es nichts.“


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Daniel saß noch immer in seinem Büro und hatte einige Akten über Antikertechnologie in den Händen, doch anstatt diese zu bearbeiten, dachte er an die Schwarzhaarige - ständig hatte sie ihn genervt, jedoch fehlte sie ihm jetzt. Zwar war sie erst seit vier Stunden fort, doch wussten sie nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben war.
Als er seine Tasse hob um einen Schluck daraus zu trinken, stellte er genervt fest, dass sie leer war; die zwölfte Tasse Kaffee und das, in wenigen Stunden!
Erneut entfloh ein leiser Seufzer seiner Kehle und er legte die Akten weg; in dieser Nacht würde er sich nicht mehr konzentrieren können.
„Daniel?“ Die Silhouette einer Frau stand im Türrahmen seines Büros.
„Hey, Sam.“ Daniel hob leicht seine Hand und verzog seinen Mund zu einem Lächeln.
Sam schaute Daniel mitleidig an, auch sie hatte Vala gemocht, sehr sogar, in den letzten Wochen hatten beide immer mehr Gemeinsamkeiten entdeckt.
„Magst du vielleicht in die Cafeteria gehen? Einen Kaffee trinken?“ Sam lächelte jetzt überzeugend, sie hoffte ihm wenigstens ein vernünftiges Lächeln abgewinnen zu können, eines der Lächeln, die selbst der ernsten Vala ein Lachen schenkten.
„Ich würde mich über eine Abwechslung freuen, danke.“ Er stand auf, seufzte lautlos und ging auf Sam zu. Eigentlich war er ihr dankbar, auch Cameron und Teal’C hatten schon versucht ihn abzulenken, bisher waren diese Bemühungen leider erfolglos gewesen.


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In der Cafeteria angekommen nahmen sie sich beide eine Süßspeise und einen Becher Kaffee.
„Ich vermisse sie auch.“ Sam seufzte jetzt.
„Ich dachte anfangs, wir würden nie miteinander auskommen!“ Noch immer lächelte Sam Daniel an.
„Ich vermisse sie auch, ich weiß gar nicht wieso, ständig nervt sie…“ Sorgfältig vermied er es, Sam in die Augen zu sehen. Dann rieb er sich mit Daumen und Zeigefinger über Augen und seufzte.
„Ich gehe wohl besser zurück in mein Quartier, ich muss noch… ach egal, ich will einfach alleine sein.“
Als er aufstehen wollte hielt Sam ihn am Handgelenk zurück.
„Wenn du Hilfe brauchst, also einfach etwas Ablenkung, Daniel, wir sind für dich da.“ Sie lächelte ihn sanft an und ließ ihn wieder los.
Daniel bedeutete dieses Angebot eine Menge; er wusste, dass seine Freunde, sein Team und er, sie finden würden.
Mit dem ersten richtigen Lächeln auf den Lippen stand er auf und nickte Sam nochmals zu, bevor er sie und seinen unberührten Pudding in der Cafeteria zurückließ und sich auf den Weg in sein Quartier machte.



Hoffnung?

Ein leises Klopfen an die massive Tür zum Büro des Generals.
„Herein.“ Dr. Lam betrat den Raum, ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, missfiel es ihr sehr mit ihrem Vater alleine in einem Raum zu sein; schließlich wollte sie Distanz zu ihm halten.
„Carolyn. Ich freue mich dich zu sehen. Was führt dich her?“ Landry lächelte sie an, das Lächeln wurde nur widerwillig und ausgesprochen kurz erwidert.
„Lieutenant Todd möchte dich sehen, er sagt es sei wichtig.“ Der General stand auf und folgte seiner Tochter zur Krankenstation.


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„Sir…“, die Stimme des Offiziers klang rau, „…in meiner Uniform, Sir…“ Er hustete röchelnd und fuhr mit geschwächter Stimme fort, „…eine Schriftrolle… sagen Sie Vala, wir wussten es nicht, ich wollte sie nicht…“ Sein Gesicht erstarrte und seine Bewegungen erschlafften; er war tot.


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„SG-1 in den Konferenzraum.“
Nach wenigen Minuten fand sich das Team im Raum zusammen.
„Was ist passiert, Sir?“ Cameron schaute seinen Vorgesetzten mit fragendem Blick an.
„Lieutenant Todd ist tot, kurz bevor er starb erwähnte er eine Schriftrolle in der Innentasche seiner Uniform. Als wir seine Kleidung durchsuchten fanden wir das.“ Mit diesen Worten übergab er Daniel eine vergilbte Schriftrolle.
„Können sie mir etwas dazu sagen?“ Da der General keines dieser Zeichen und Symbole je gesehen hatte, hoffte er sehr, dass der junge Archäologe sie kannte.
„Scheint eine außerirdische Sprache zu sein, nein, nicht Goa’Uld.“ Fügte er hinzu, als Teal’C seine linke Augenbraue hob. Dann öffnete er das antike Schriftstück vorsichtig. „Nein, scheint mir eher, hm…“ Erneut musterte er die geöffnete Rolle, dann hellte sich seine konzentrierte Miene merklich auf. „Ich denke es stammt von den Atanikern.“ Als er die erhobenen Augenbrauen seiner Teammitglieder und das fragende Gesicht des Generals sah fügte er schnell hinzu: „Nein, ich bin sicher: es stammt von den Atanikern.
„Können sie das übersetzten?“ Cameron interessierte sich scheinbar für das Artefakt, was verwunderlich war, da er sich nicht für außerirdische Geschichte interessierte.
„Das sollte nicht schwierig sein, Freyas Tagebuch beinhaltet ein genaues Alphabet…“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg in sein Büro.
„Wenigstens lenkt ihn das ab.“ Sam lächelte traurig und sah Teal’C an. Dieser erwiderte ihr Lächeln nicht minder traurig.
„Das ist korrekt, Colonel Carter.“
„Wie dem auch sei, Sie können gehen.“ Der General nahm seine Akten vom Tisch und verließ den Raum.


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Später am Nachmittag stürmte Daniel in das Büro des Generals, dieser war sichtlich erschrocken, da die Angestellten des Stargate-Centers für gewöhnlich anklopften.
„General? Ich habe die Übersetzung fertig!“ Er holte kurz Luft und sah den noch immer erschrockenen General an.
„Wir werden sie finden!“


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Als das Team und der General erneut im Konferenzraum versammelt waren, begann Daniel seine Enddeckung zu erläutern.
„Also, der Planet P4G-356, Crysto, ist einer Sage nach ein Planet der Opferung.“
Er blickte gespannt in die Runde und als er, wie erwartet, fragende Gesichter sah, fuhr er fort.
„Dieser Legende nach wird jedes Jahr zur Sonnenwende eine Jungfrau geopfert und diesem Absatz zufolge, ist die Sonnenwende in exakt neunzehn Stunden!“
Er hatte so hastig gesprochen, dass außer Carter niemand seinen Worten folgen konnte, diese schien nachdenklich.
„Du meinst, Vala soll geopfert werden?“ Ihre Stimme klang ungläubig.
„Eine Jungfrau? Dann hat unsere liebe Vala nichts zu befürchten!“ Camerons Stimme klang locker und er grinste breit. Als er Daniels ausgesprochen finsteren Blick sah wirkte er eingeschüchtert, was für einen erfahrenen Soldaten seines Standes ungewöhnlich war, und fügte locker hinzu: „Nur ein dummer Spruch…“, er schaute sich in der Runde um - strafende Gesichter, „…vergessen Sie’s einfach…“
Betreten summend lehnte er sich in seinen Stuhl zurück und schwieg.
Daniel schien einen Moment verwirrt, fand jedoch schnell seine Stimme wieder.
„Wir müssen sofort auf den Planeten zurück! Auf der Karte“, er deutete auf das Schriftstück, „ist der Ort beschrieben.“
„Worauf warten Sie noch?“


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Exakt sechs Minuten später fand sich das, in Rekordzeit fertige, Team im Gateraum ein.
„…Chevron sieben – kodiert.“ Mit einem gewaltigen Rauschen etablierte sich das schimmernde Portal.
„Und SG-1.“ Der General sprach in das Mirkofon zum Gateraum, das Team drehte sich zu ihm um.
„Bringen Sie sie zurück, wir erwarten Sie!“
Cameron rückte seine P-90 zurecht, zog seine Kappe an und nickt zuversichtlich.
„Alle bereit? Na dann mal los!“
Der Reihe nach marschierten sie durch das Tor.


Rettung in letzter Sekunde!

Gerade auf dem Planeten Crysto angekommen, suchte SG-1 sofort eine sichere Deckung.
„Die Sonne ist untergegangen, das verschafft uns den Vorteil, dass man uns nicht sofort sehen kann.“
Cameron verstaute seine Sonnenbrille, während sich Carter durch das Funkgerät meldete. „Sonnen. Es sind drei Sonnen und sechs Monde.“
Cameron verdrehte seine Augen und antwortete etwas genervt.
„Dann halt drei Sonnen, jedenfalls ist es hier stockdunkel. Nachtsichtgeräte rausholen!“
Als die vier Mitglieder ihre Nachtsichtgeräte angepasst hatten, marschierten sie los. Da Daniel den Weg kannte, was er zumindest glaubte, übernahm er die Führung.


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„In Deckung!“ Cameron legte sich auf den steilen Hang und tausche sein Nachtsichtgerät gegen ein Nachtsicht-Fernglas. Zu sehen war ein langer hölzerner Pfahl, um welchen stapelweise Äste und andere Hölzer verteilt waren.
Drei merkwürdige Kreaturen, welche Ähnlichkeit mit Unas hatten, zerrissene Kleidung und dennoch schwere Waffen trugen, bewachten ein scheinbar menschliches Wesen. Dieses war an den Pfahl gefesselt worden. Nach genauerem hinsehen erkannte Sam, die sich ebenfalls ein Nachtsicht-Fernglas genommen hatte, wer dieser Mensch war: Vala.
Kurz planten sie ihre Vorgehensweise:
„Es sind nur drei, trotzdem sollten wir leise sein, da wir nicht wissen, wie viele hier noch rumlungern.“
„Ich stimme Colonel Mitchell zu.“ Teal’C nickte und schaute ebenfalls durch sein Fernglas.
„Danke, Teal’C“ Cameron klopfte dem Jaffa auf den Rücken, dieser hob erneut eine Augenbraue.
„Also, Daniel, Teal’C ihr werdet diese Viecher ausschalten, ich gebe euch Rückenfeuer, falls ihr braucht.“ Beide nickten und standen auf.
„Sam, Sie werden unsere ‚Jungfrau’ befreien.“
Leise schlich die Lieutenant Colonel durch das Dickicht des Waldes; immer wieder legte sie kurze Pausen ein um sich zu vergewissern, dass sie nicht verfolgt wurde.


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„Teal’C, erst den Rechten, dann den Mittleren, ich kümmere mich um den Linken – so kreisen wir sie ein und hindern sie an der Flucht.“ Daniel und der Jaffa nickten sich zu und schlichen in verschiedene Richtungen davon.
An der günstigsten Position angekommen, aktivierte Teal’C lautlos seine Stabwaffe. Durch das knackende Geräusch eines Astes, den der Jaffa mit Absicht zerbrach wurde eine der Kreaturen aufmerksam und ging direkt auf die Stelle zu, an welcher sich der Krieger befand. Teal’Cs Plan war aufgegangen, denn schon zierte eine tiefe und blutige Wunde die Brust der unas-ähnlichen Kreatur.
Leise schlich er an die mittlere Wache heran; diese hatte zu spät realisiert, dass einer von ihnen verschwunden war. Sein Pech war es ebenfalls, das der Jaffa sich nahezu lautlos anschleichen konnte, denn schon erwischte ein Energiestoß der Stabwaffe sein Bein. Ehe er dann seine Waffe zücken konnte traf ihn erneut ein Energieblitz. Diesmal genau im Nacken, Nummer zwei war erledigt.


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Daniel trat auf seinem Versteck heraus und hob seine Hände auf Schulterhöhe. Die letzte Wache richtete sofort die schwere Waffe auf den Archäologen.
„Hallo. Wir sind friedliche Forscher, wir sind gekommen um unsere Freundin zu holen.“ Mit diesen Worten deutete Daniel auf die offenbar bewusstlose Vala. Die Richtung, in welche Daniels Hand zeigte, verfolgte die Kreatur mit ihrem ledernen Gesicht. Daniel lächelte.
„Wir wollen euch nichts tun, wir wollen nur unsere Freundin.“
„Das Menschenweib wird unserem Gott geopfert.“ Die Stimme des Außerirdischen war tief und grollend.
Als Daniel vor Überraschung seine Augenbrauen hob, ergriff die Kreatur erneut das Wort.
„Das Weibchen wird sterben, du wirst es nicht mehr erleben!“ Als der Krieger mit seiner Waffe in Daniels Gesicht zielte, ging er in die Knie. Das ‚Viech’, wie Cameron es nannte, versuchte seinen Kopf zu drehen, fiel dann aber vornüber und blieb regungslos liegen.
„Danke, Cameron.“ Der Archäologe holte tief Luft.
„Machen Sie das extra, Jackson? Wollen sie uns umbringen?“ Cameron schaute den Archäologen mit verengten Augen an.


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Während Teal’C die Wachen tötete, schlich Sam lautlos auf den mächtigen Holzpfahl zu.
Valas sonst so schönes Gesicht sah grauenvoll aus: dunkle Ringe umrundeten ihre geschlossenen Augen, ihre Haut wies zahlreiche Schnitte und Brandwunden auf und ihre Lippen waren an drei Stellen aufgeplatzt. Ihr gesamter Körper zeichnete eine kniende Position: ihre Beine, von kleinen Ästen zerschnitten, lagen angewinkelt auf dem Boden, ihre Arme waren etwa einen viertel Meter über ihrem Kopf fest an den Pfahl geschnürt und ihr Kopf lehnte an ihrem rechten Arm. Das schwarze Tanktop war zerrissen und wies hier und da blutige Flecken auf. Ihre olivgrüne Uniformhose schien fast völlig in Blut getränkt zu sein.
„Vala? Kannst du mich hören?“ Sam hob ihr Kinn sanft mit ihrer Hand an und streichelte ihre Wange.
„Bitte sei nicht tot!“ Mit tränenden Augen strich sie ihr einige Strähnen des schwarzen Haars aus dem Gesicht.
„Komm schon, sprich mit mir, öffne die Augen!“
- Keine Reaktion.
Noch immer rannen Tränen die Wangen der Blonden herab, während sie die festen Schnüre mit einem Messer durchtrennte.
Langsam und vorsichtig drehte sie Vala, zog sich schnell die Jacke aus und wickelte diese um den ausgekühlten Körper. Sie hob ihr Funkgerät und schloss kurz ihre Augen.
„Ich brauche Hilfe. Vala ist bewusstlos.“ Sie setzte sich neben die Schwarzhaarige, legte ihre Arme um sie, während noch immer vereinzelte Tränen ihre Wange herab rannen.


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„Colonel Carter!“ Teal’C, Daniel und Cameron rannten auf sie zu. Daniel half Sam auf und Teal’C hob die Bewusstlose vorsichtig hoch, während Cameron aufmerksam die Umgebung musterte und seine P-90 bereithielt.
„Ich will euch ja echt nicht hetzten, aber wir sollten uns beeilen. Gleich wimmelt es hier von diesen Dingern.“
Teal’C nickte und ging mir Vala in den Armen voran, ihm folgte Sam. Daniel und Cameron, beide die Finger an den Abzügen ihrer Waffen, bildeten den Schluss.

„Bringen sie uns nach Hause, Sam!“ Cameron legte seine rechte Hand auf ihre Schulter und lächelte ihr beruhigend zu, während sie mit der rechten Hand die Toradresse wählte und mit der linken ihre Tränen abwischte.


Gerettet!

„Aktivierung von Außerhalb, Sir.“ Rasch verschloss der Sergant die aus einer Trinium-Titanligierung bestehende Iris.
„Haben wir ein Signal?“ Mit schnellen Schritten kam der General die metallene Wendeltreppe zum Kontrollraum hinunter.
Gerade als der junge Mann verneinen wollte, zuckte eine zackenförmige Linie über einen Monitor.
Signalsuche… Match!
„Signal identifiziert, es ist SG-1!“ Sergant Andrews lächelte jetzt.
„Iris sofort öffnen!“ Gespannt erwartete General Landry die Ankunft seines Eliteteams. Er griff zum Mikrofon und rief ein Notfallteam aus.
„Ein Notfallteam umgehend in den Kontrollraum, auf Ankunft einer Verletzten vorbereiten.“


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Cameron trat als erster aus dem Portal, dicht gefolgt von Teal’C, der die noch immer bewusstlose Vala trug. Sam und Daniel bildeten den Schluss.
„Mr. Teal’C legen Sie die…“ Weiter kam die junge Ärztin nicht, da das Team sofort aus dem Gateraum stürzte. Ein kräftiger Sanitäter ging auf den Jaffa zu und wollte die Schwarzhaarige auf eine bereitstehende Trage legen. Ein bedrohlicher Blick des Jaffas ließ ihn zurückweichen.
Dr. Lam ergriff das Wort.
„Bereiten sie ein Krankenzimmer vor.“ Beide machten sich sofort auf den Weg.
„Geht schon vor, ich erstatte dem General Bericht.“ Cameron nickte Landry zu und ging davon.
Sam, welche auch Teal’Cs Stabwaffe trug, drückte beide Waffen einem Soldaten in die Hand, Daniel tat das Gleiche mit seiner.


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Vorsichtig legte der Krieger Vala in dem bereitgemachten Bett ab.
Dann musste das unvollständige Team das Zimmer verlassen; Sekunden später nahmen sie auf den Stühlen im, mit Panzerglas umrandetem, Observationsraum platz.
Die zuständige Krankenschwester positionierte eine Trennwand um Valas Bett, damit sie die Uniform gegen ein Nachthemd tauschen konnte.


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Etwa eine halbe Stunde nach der Einlieferung der Schwarzhaarigen, schaute Carolyn zu ihnen in den Observationsraum, sie nickte.
Gerade als die drei den Raum betraten kam Cameron zu ihnen.
„Ich hab einen vollständigen Bericht abgegeben.“ Er lächelte Sam an.
„Danke, Cameron.“ Sam lächelte.
„Wie geht es ihr, Doc?“ Daniels Stimme schien sehr angespannt, während er das Gesicht der jungen Ärztin musterte.
„Ich konnte nicht viel tun, ich habe ihre Wunden gesäubert und gegebenenfalls geklammert. Sie ist nicht aufgewacht, ich schätze, sie ist seit sechsunddreißig Stunden bewusstlos.“ Seufzend drehte sich sie zu ihrer Patientin um.
„Ich werde sie allein lassen.“ Fügte sie betrübt hinzu, verließ den Raum und machte sich auf den Weg in ihr Büro.
Sam setzte sich auf die Bettkante, nahm Valas rechte Hand in ihre linke und streichelte sanft darüber.
Die Jungs setzten sich auf sie Stühle auf der anderen Seite des Bettes und schauten das Gesicht der Schwarzhaarigen traurig an.
Ihre Haut wirkte kreidebleich, die dunklen Ringe unter ihren Augen ließen das sonst schöne Gesicht eingefallen wirken. Zwei der tieferen Wunden, eine über der linken Augenbraue, die Andere an der rechten Schläfe, waren mit Klammern gerichtet worden.
„Du fehlst uns, wach bitte auf.“ Erneut rannten Tränen die Wange der Blonden hinunter.
Nach einer Weile kam die junge Doc wieder.
„Tut mir Leid, aber sie müssen das Zimmer jetzt verlassen.“
Cameron stand auf und nickte Teal’C zu, auch dieser stand auf. Der Lieutenant Colonel winkte die Ärztin zu sich und ging mit ihr einige Schritte davon.
„Hören Sie, Carolyn, Teal’C, Daniel und ich werden gehen, lassen sie Sam hier. Bitte.“
Dr. Lam schien zu überlegen.
„Dann müssten sie keine Schwestern hier lassen. Vielleicht eine.“ Fügte er hinzu, als sie die rechte Augenbraue hob.
„Vala braucht ein bekanntes Gesicht, sollte sie aufwachen!“
Dann seufzte sie laut und schüttelte geschlagen den Kopf.
„Wenn Colonel Carter alleine hier bleibt, geht das in Ordnung. Sehr widerwillig, wie ich hinzufügen möchte!“ Sie lächelte jetzt und schaute erst Cameron, dann den Jaffa an. Jetzt streckte sie ihren rechten Zeigefinger in die Luft und setzte einen strafenden Blick auf.
„Das ist eine Ausnahme, nur damit wir uns richtig verstehen!“
Cameron lächelte die junge Frau an.
„Danke, Carolyn. Und, Daniel?“ Der Angesprochene drehte sich um.
„Kommst du? Sam passt auf Vala auf!“
„Heißt das, sie darf…?“ Er hob seine Augenbrauen, auch Sam schaute fragend.
„Ganz genau, komm Daniel. Sam, wir sehen uns später!“ Er machte eine lockere Handbewegung und grinste. Daniel lächelte und schaute Sam an.
„Ich werde im Observationsraum sein, falls du etwas brauchst.“ Sam nickte und drückte leicht seinen Unterarm. „Danke.“
„Sayonára!“ Cameron legte seinen Arm auf die Schulter der jungen Ärztin, woraufhin diese den Jaffa überrascht anschaute. Teal’C erwiderte ihren Blick und hob ebenfalls eine Augenbraue.
Wortlos verließen die Jungs den Raum, Carolyn lächelte Sam nochmals zu und schloss die Tür hinter sich.


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„Ich werde mich in den Observationsraum setzen.“ Daniel hielt an und deutete mit seinem linken Daumen über seine Schulter.
„Ich werde dich begleiten, Daniel Jackson.“ Der Jaffa neigte seinen Kopf kaum merklich und ging mit dem Archäologen davon.
„Haben Sie Lust, einen Kaffee zu trinken?“ Camerons Stimme klang beton beiläufig. Als wäre diese Betonung der Ärztin aufgefallen, lächelte diese und nickte.
„Gerne.“ Beide machten sich auf den Weg in die Cafeteria.


Erwachen

Noch immer saß Samantha Carter am Bett Valas und hielt deren Hand. Mittlerweile war auch Cameron erschienen und saß neben dem eben eingeschlafenen Daniel, als Sam überrascht aufstand und nach einer Krankenschwester rief.
Vor wenigen Sekunden hatte die Hand der Schwarzhaarigen gezuckt, dann hatten sich langsam ihre dunklen Augen geöffnet.
Als Dr. Lam den Raum mit schnellen Schritten betrat, war Vala wieder ganz bei Bewusstsein.
„Gehen Sie bitte zur Seite, Colonel Carter.“ Sam tat was befohlen wurde.
Nach wenigen Minuten waren alle Checks an und um Vala abgeschlossen und Sam durfte sich wieder auf die Kante ihres Bettes setzten.
„Hey.“ Sam lächelte sie an.
„Hey.“ Auch die Angesprochene lächelte, wenn auch etwas schwach. Das Gesicht Sams war mindestens genauso blass wie das Valas, ihre Augen waren geschwollen und blutunterlaufen.
„Du siehst furchtbar aus.“ Jetzt musste Sam lachen, Vala verlor offenbar nie ihren Sinn für Humor.
„Alle Checks überlebt?“
„Ich dachte schon die Mädels stehen auf mich!“ Erneut ein breites Grinsen und Vala setzte sich auf.
„Schön dich zu sehen.“ Vala nickte ihr heftig zu.
„Ich dachte schon, ich würde nicht wiederkommen und euch gar nicht mehr sehen!“ Jetzt lehnte sich die Schwarzhaarige gegen die Schulter der Blonden und legte ihre Arme um sie, Sam erwiderte ihre Umarmung und stützte ihren Kopf sanft auf den Valas.


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Nach einer Weile kamen Daniel, Cameron und Teal’C ins Krankenzimmer.
„Wir wollten früher kommen, aber Dr. Lam hat uns einfach nicht durchgelassen!“
Vala setzte sich auf und lächelte.
„Jetzt seid ihr da, schön euch zu sehen!“ Der Reihe nach umarmten sie Vala, Daniel als Letzter.
„Na, hast du mich vermisst?“ Sie grinste selbstsicher, da sie die Antwort bereits zu kennen glaubte.
„Hm, ein bisschen vielleicht.“ Daniel schaute demonstrativ in eine andere Richtung.
„Daniel!“
„Ist ja schon gut, Sam, also… ja, ich hab dich vermisst.“ Jetzt lächelten Sam und Vala zufrieden, beide nickten sich zu und Vala zwinkerte.
„Dachtet ihr echt, ich würde mich von so was töten lassen? Mit denen wär’ ich doch locker fertig geworden, ich wollte nur sehen ob ihr mich rettet!“ Vala boxte einige Male in die Luft, plötzlich fingen alle, einschließlich der Schwarzhaarigen, zu lachen an.


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Gegen Mittag kam Daniel in ihr Zimmer. Vala hatte die Arme hinter ihrem Kopf verschränkt und einen gelangweilten Gesichtsausdruck.
„Langweilig?“ Daniel setzte sich auf ihre Bettkante.
„Ich hätte nicht gedacht, dass euer Vergnügungsplanet so öde ist!“ Vala setzte sich auf und legte den Kopf schief.
„Und wieso bist du hier? Sehnsucht gehabt?“ Ihr Grinsen verbreiterte sich zunehmend.
„Nein, ich wollte dich nur zum General begleiten.“ Jetzt seufzte er und lächelte leicht.
„Willst du nicht aufstehen und gehen?“ Sie schaute ihn mit erhobenen Augenbrauen an.
„Wieso?“ Daniel schien verwirrt.
„Na, willst du mir unbedingt beim umziehen zuschauen? Nicht, das ich was dagegen hätte, aber…“
„Bin schon weg!“ Langsam ging Daniel zur Tür, warf aber noch einen flüchtigen Blick über seine Schulter.


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„Hier bin ich!“ Vala erschien im Türrahmen und lehnte lässig dagegen.
„Setzten Sie sich bitte, Vala.“ General Landry wies mit seiner rechten Hand auf den leeren Platz neben Sam.
„Ich habe eine Ausgangserlaubnis für Sie beantragt, der Präsident persönlich hat sie genehmigt und unterschrieben, also können Sie sich auf unserem Planeten frei bewegen.“ Vala staunte nicht schlecht.
„Bekomm ich auch eine von diesen Kreditkarten, so eine wie Daniel sie hat?“ Ein breites Grinsen und Cameron schüttelte den Kopf.
„Immer noch die alte, geldgeile Vala.“
„Das hast du süß gesagt!“

Ende


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