Jatosh by Queen
Summary: Indianertraditionen und Liebesrituale...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, General, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 6163 Read: 2342 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12
Story Notes:
In Versuch charaktergetreu zu bleiben. Erwarte Kritiken!

1. Kapitel 1 by Queen

Kapitel 1 by Queen
Jatosh


Teal'c durchschritt als letzter das Stargate und wirkte sofort, als er den Planeten PX-7852 zum erstenmal sah, davon angetan, ""Dies ist eine überaus schöne Welt."" O'Neill, Carter und Daniel sahen alle gleichermaßen verwirrt zu Teal'c auf, der noch immer auf dem Portal stand und die Aussicht von dort genoss.
""Teal'c, so sieht es an manchen Orten unserer Welt auch aus!"" Teal'c sah O'Neill an und legte den Kopf schief, ""Woher sollte ich das wissen? Du hast mir eure Welt schließlich immer noch nicht vollständig gezeigt."" O'Neill winkte ab, ""Ich war doch selber noch nicht überall."" Teal'c kam verdutzt zu den anderen hinunter und starrte O'Neill fassungslos an, ""Wir auf Chulak durchreisen den Großteil unserer Jugend unseren eigenen Planeten. Wie sollen wir andere Welten erkunden, wenn wir unsere eigene Welt noch nicht vollständig gesehen haben?"" O'Neill zuckte genervt die Schultern, ""Ich würde ja auch gern öfter reisen ..."" er sah zu Carter und Daniel, ""Sagen Sie doch mal was! Und tun Sie nicht so, als wären Sie schon in ... Australien gewesen!"" Daniel sah verdutzt zu Carter, ""War ich aber schon!"" Carter nickte, ""Ich auch!""
O'Neill knurrte kaum hörbar: "Hab’ mich im Beispiel vertan!" dann drehte er sich um und machte eine, den ganzen Planeten einbeziehene Geste, "Trotz meiner Ahnungslosigkeit, was Australien betrifft, kann ich dir sagen, Teal'c, dass es dort wohl ebenso aussieht wie hier." Teal'c trat neben ihn, "Ich denke, du warst noch nie dort!" "Noch nie was von Fernseher gehört?"
Carter schreckte nun plötzlich auf, "Sir!" O'Neill folgte ihrem Fingerzeig und hob überrascht die Augenbrauen, als ein Mann, der wie ein Indianer gekleidet und bemalt war, auf einem Pferd einen Hügel hinunter kam, "Wow ... das ... das erinnert mich so an ‚Der mit dem Wolf tanzt’!"
Daniel schien verwirrt, "Aber Costner hatte doch nichts an!"
O'Neill hob seine Waffe etwas und ging Daniel ignorierend auf den Einheimischen zu, "Hallo!" dabei hob er die Hand.
Der Mann tat es ihm gleich und betrachtete Jack verwirrt, "Homa al kurrnokotock?"
O'Neill lächelte freundlich und drehte sich mit diesem Lächeln zu Daniel, "Was hat er gesagt?" presste er hervor und Daniel kam sofort näher, "Keine Ahnung, Jack, aber sehen Sie nur, die haben hier Pferde, wie bei uns!" O'Neill seufzte und grinste gleichzeitig den Einheimischen an, "Was interessiert mich der Gaul? Ich will wissen, was der gesagt hat!"
Der Mann kam näher mit seinem Pferd und stieg ab, "Homa al kurrnokotock?"
"Der hat dasselbe noch mal gesagt!" O'Neill sah Daniel unbeeindruckt an, "Toll, Daniel, Sie sind heute wirklich unverzichtbar!"
Carter hatte die Streitereien der beiden langsam satt und verdrehte genervt die Augen, aber es war Teal'c, der urplötzlich die Initiative ergriff. Er trat vor und legte seine Waffe nieder, "Wir sind Freunde!"
Die Sprache mochte er nicht verstanden haben, aber trotzdem reagierte der Indianer mit einem freundlichen Nicken und einer einladenden Geste, "Alma roer!"
O'Neill klopfte Teal'c auf die Schulter, "Man, Junge, wenn du so weitermachst, kannst du Daniel's Job als Dolmetscher übernehmen."

Nach einem langen Fußmarsch, über dessen Dauer Daniel versuchte hatte, der Sprache des Einheimischen etwas abzuringen, erreichten sie einen richtigen Indianerstamm.
Es war wie in einem Film, Frauen und Kinder versteckten sich hinter starken Indianer-Männern, Pferde und Hunde rannten umher, Tipis waren über eine große Fläche verteilt aufgebaut und galten als ihre Hauptbehausung.
O'Neill war begeistert, in ihm blühte förmlich wieder alles auf, was er als Kind je über Indianer gelesen oder gesehen hatte. Für ihn waren sie das aller Größte, was es an Amerikas Geschichte zu bewundern galt. Immer wieder hatte er sich in seiner Jugend Demonstrationen der Indianer angeschlossen und gehofft, dass sie ihn in ihrer Mitte akzeptieren.
Nun erfüllte es ihn mit unendlicher Zufriedenheit zu sehen, dass sie hier auf diesem Planeten weiterlebten und nicht vom 'Weißen Mann' vertrieben wurden.
Aber all diese positiven Gefühle sah man ihm nicht an, als er über das Volk der Indianer blickte.
Umso verwirrender war es, dass Teal'c sich plötzlich nicht zurück halten konnte, "Das ist das Schönste, was ich je erlebt habe. Sie leben tatsächlich in Einklang mit der Natur, wie es in euren Filmen immer gezeigt wird." Carter nickte, "Da will man am liebsten mitmachen." stieß sie gedankenverloren aus und bemerkte gar nicht, dass der Indianer sie kurz von der Seite musterte.
"Kilmana hal Jatosh!" erklärte der Mann und schien ihnen mit diesen Worten sein Volk vorstellen zu wollen, "Jatosh?" fragte Daniel nach und er nickte, "Jatosh!"
"Das muss der Name seines Volkes sein!"
Dann ging der Eingeborene einfach los und redete auf sein etwas verängstigtes Volk ein.

Nach ungefähr einer Stunde, die die vier auf dem großen Platz inmitten der ganzen Tipis gesessen und sich weiterhin nur mit dem gleichen Indianer - sein Name schien 'Tomok' zu sein - versucht hatten zu unterhalten, wurde auch der Rest des Volkes etwas zutraulicher.
Den Anfang machte ein kleines Mädchen, das seiner Mutter ausgebüchst war und sich übermütig an Teal'c's Oberarm klammerte. "Meine Güte, die Kleine hat Mut!" stieß O'Neill mit einem Grinsen hervor. Zu ihm kam ein Junge, der sich zu ihm auf den Boden setzte und versuchte seine Sitzhaltung nachzuahmen.
Daniel lachte, "Scheinbar haben Sie auf Kinder eine ganz eigene Wirkung, Jack. Die müssen Sie immer nachmachen! Zu erst Skaara ..." O'Neill nickte und meinte geistesabwesend: "Und jetzt der Kleine hier!" dabei legte er dem Kind die Hand auf den Kopf und lachte mit ihm über irgendwas und gar nichts.
Carter beobachtete ihn kurz dabei und bemerkte sofort, als sie den Blick wieder abwendete, dass auch sie beobachtet wurde. Tomok lächelte sie kurz an und deutete zu den Frauen, die aus einer Zeltöffnung lugten.
Carter nickte, "Ja, ich bin auch weiblich!" sagte sie laut, weil sie glaubte, dass das seine unausgesprochene Frage war. O'Neill lachte kurz, "Das wird er schon mitbekommen haben, Carter!"
Dann war, wie bereits angedeutet, das Eis vollends gebrochen und die Menschen waren zu ihnen getreten.

Langsam aber sicher war dem SG-Team die Situation schließlich über den Kopf gewachsen.
Teal's wurde von einer Horde Kinder überrannt und belagert, Daniel vom Häuptling beschlagnahmt, Carter von den Indianern mit kleinen Geschenken überhäuft und O'Neill von den Frauen - zum Leidwesen der Männer - aus der Ferne angehimmelt, "Daniel ... was tun wir hier?" fragte O'Neill schließlich und Daniel wedelte schnell in der Luft herum, als Zeichen, dass er sich gerade in einem wichtigen Gespräch befand. Das Gespräch war natürlich nicht von sprachlicher Natur, sondern ernährte sich einzig und allein von Gesten, Mimik und von in den Sand gemalten Bildern. O'Neill akzeptierte, dass er Daniel erst später den Kopf waschen konnte.
"Sir?" O'Neill sah zu Carter, die auf der anderen Seite des Lagerfeuers saß. Vor ihr war ein Indianer in die Knie gegangen und schien sie mit seinen Blicken um ihre Liebe anzuflehen, "Sehen Sie, die haben mitbekommen, dass Sie 'ne Frau sind!" "Können Sie nicht was tun?" O'Neill zuckte die Schultern und grinste breit, "Wieso denn? Er wird doch nicht gefährlich, oder?" In diesem Moment hob der Indianer seine Hand und wollte ihr über die Wange streicheln, "Hey!" rief O'Neill sofort und alle waren still.
Sofort erhob sich der Indianer wieder und nickte O'Neill entschuldigend zu, worauf dieser ihm mit seinen Blicken alles Mögliche androhte, sollte er je wieder versuchen diese Frau gegen ihren Willen zu berühren.
Daniel hatte gerade wieder den Faden der `Unterhaltung´ mit dem Häuptling wiedergefunden, als Tomok plötzlich aufsprang und etwas auf seiner Sprache in die Runde fragte.
Sofort gab es ein begeistertes Geheule und Gejubel. Die Frauen liefen ganz durcheinander und machten sogar das Feuer nervös.
"Herrje!" stieß O'Neill aus, als zwei Frauen zu ihm kamen und ihm zu Verstehen gaben, dass er sich erheben solle, "Daniel?" Daniel hatte alles mitverfolgt und versuchte verzweifelt den Grund für die Aufruhr zu erfragen, "Keine Ahnung, Jack!" O'Neill erhob sich und sah, dass auch Carter von Frauen umringt wurde.
Als er wieder zu Daniel sah, nickte dieser, "Spielen Sie einfach mit, ich brauche noch etwas Zeit." "Toll und wenn das Kannibalen sind?" rief O'Neill, während er abgeführt wurde, "Sie sind bestimmt friedlich. Benehmen Sie sich!"
Carter wurde nun ebenfalls abgeführt, doch solange man ihr nicht ihre Waffe wegnahm, glaubte sie nicht an eine Gefahr. Schließlich wurden O'Neill und Carter zusammen in eines der Tipis geworfen und mit ihren Fragen allein gelassen.

"Sir? Wissen Sie, was die alle wollten?"
O'Neill schüttelte den Kopf und ließ sich am Boden des Indianerzeltes nieder.
Als es unter ihm federte, machte er ein ganz erschrockenes Gesicht, "Hoppla, das ist ja weich!"
Carter fühlte auch und schien ganz begeistert, "Womit machen die so was? Die haben doch noch keine Matratzen, oder?" nun sah O'Neill ganz ernüchtert wieder auf, "Was denken Sie, die wollen doch nicht, dass wir ... wir beide ... hier ..." nun hörte Carter auch auf zu strahlen und wurde ganz bleich, "Ach was!" meinte sie schnell und O'Neill nickte, "Sicher nicht, Sie haben recht."
Als nach einer halben Stunde eine Frau anklopfte und eintrat, sah sie ganz verwirrt aus und blickte immer von Carter zu O'Neill und zurück. Aber dann stellte sie die Sachen ab, die sie gebracht hatte.
Kopfschüttelnd verließ sie das Tipi wieder und Carter sah zu O'Neill, der wohl immer noch die gleiche Vorahnung hatte.
Als es abermals klopfte, trat Daniel ein und Jack sprang sofort auf, "Aha ... da ist er ja, der Meister!" O'Neill packte ihn und grinste ihn gefährlich breit an, "Was soll das alles hier?" Daniel wurde etwas nervös, "Na ja ..." "Na ja ... ein guter Anfang. Ich meine, irgendeinen Grund wird es geben, dass Sie uns vor ungefähr einer Dreiviertelstunde geraten haben, den Leuten zu folgen und zu bleiben, wo sie uns hinbringen, oder?"
Daniel nickte und lachte unsicher, "Ja, aber ich vermutete etwas anderes hinter dieser Zeremonie ..." Daniel deutete um sich und O'Neill sah sich ebenfalls um, "Zeremonie?" fragte er ganz ruhig und setzte sich wieder, "Was für eine Zeremonie?" Daniel atmete tief durch, "So weit ich das erfahren habe, geht es hierbei um ein Liebesritual." O'Neill verschluckte sich augenblicklich und Carter wurde noch blasser, "Wie bitte?"
Daniel deutete auf das riesige Lager, "Sie beide sollen hier ..." O'Neill hob die Hände, "Ich habe das eben schon verstanden, ja! Aber wie kommen wir hier raus, ohne das ... zu tun?"
Daniel zuckte die Schultern, "Ich ... werde das in die Hand nehmen müssen." O'Neill nickte, "Ganz genau, Daniel!" "Gut, dann gehe ich und fange gleich an mit dem Häuptling zu reden." Daniel wollte gehen, deutete aber noch mal auf das Essen, "Bis dahin sollten Sie sich besser abregen und sich ... entspannen!"
Sofort lief O'Neill ihm hinter her und trat nach ihm, aber Daniel war zum Glück schneller, "Ahh!"

Daniel wischte sich die Hände an seiner Hose ab, als er aus dem Zeremonie-Tipi kam und atmete aus.
Er hatte gewusst, dass es nicht leicht sein würde, Jack so was beizubringen, aber nun hatte er es überlebt und hatte eine schwierige Aufgabe zu meistern.
Der Häuptling sah, dass sein neu gewonnener Freund von der Erde wieder aus dem Tipi der anderen zurück gekehrt war und winkte ihm gleich zu. Daniel winkte ebenfalls, allerdings etwas unsicherer.
Seine Aufgabe war wahrhaftig nicht leicht, schließlich hatte er es immer noch nicht geschafft die Sprache einzuordnen. Gelegentlich fanden sich Elemente der Sioux- und der Pawnee-Sprache, auch Fetzen des Keltischen waren vorhanden, aber es war nie genug um die Sprache wirklich zu begreifen und zu übersetzen.
"Komm'!" rief der Häuptling nun etwas ungeduldig und Daniel sah verwirrt auf. Offenbar war dieser Mann äußerst sprachbegabt, auf jeden Fall hatte er dieses eine Worte gut gelernt.
Neugierig geworden folgte Daniel dem Häuptling nun und betrat nach ihm das große Tipi des hohen Rates der Indianer. Es war außerdem das Zelt des Häuptlings selbst.
"Setz' dich, Daniel Jackson!" Daniel erstarrte, "Du ... du lernst schnell!" stieß er vorsichtig hervor in der Hoffnung, dass es nicht nur diese paar Brocken waren, die der Mann erlernt hatte.
Der Häuptling nickte, scheinbar hatte er sofort Daniel's Aussage verstanden, "Ja. Es braucht etwas Zeit, aber durch Zuhören ist es uns möglich die Worte eines Fremden mit den Bildern in seinem Kopf zu kombinieren und so seine Sprache zu lernen. Mein Name ist Goltak." Daniel zögerte, "Bilder in meinem Kopf?" Goltak nickte wieder, "Ich habe gemerkt, dass ihr nicht die Fähigkeit besitzt, unsere Gedanken zu lesen. Damit unsere Freundschaft nicht in ein Ungleichgewicht gerät, verspreche ich dir, dass hier niemand mehr in eure Gedanken blicken wird." Daniel nickte unsicher, "Danke, Goltak."
Der Häuptling holte nun eine Schale mit seltsam aussehender Nahrung hervor und stellte sie Daniel hin, aber Daniel hob abwehrend die Hände, "Nein, ich ..." die Blicke des Häuptling belehrten ihn eines besseren, "Okay!" er aß ein paar von diesen blätterartigen Kräutern und wunderte sich gleich, woher sie ihren Geschmack bezogen. Dann konzentrierte er sich jedoch wieder auf sein Problem ... O'Neill's und Carter's Problem: "Goltak. Es gibt ein Missverständnis. Meine beiden Freunde, der Mann und die Frau, sie gehören nicht zusammen." Der Häuptling sah Daniel an, als käme er von einem anderen Stern - worin er nicht Unrecht hatte: "Eine Frau und ein Mann gehören immer zusammen." Daniel schüttelte den Kopf, "Bei uns gehören sie nur zusammen, wenn der eine ... der Wahl des anderen entspricht ... und umgekehrt!"
Der Häuptling verstand nicht so recht, "Ich weiß, so ist es bei uns auch, aber dein Freund hat deine Freundin doch ganz offensichtlich als sein Weib gewählt. Er wollte keinen anderen Mann an sie heranlassen!" Daniel seufzte, "Ja, aber das hat er getan, weil er die Verantwortung für sie hat. Er hat auch die Verantwortung für Teal'c und mich." Goltak schüttelte verwirrt den Kopf, "Teal'c ... ist das der andere mit dem Zeichen auf der Stirn?" Daniel nickte, "Er ist ein Jaffa der Goa'uld!" "Ich weiß!" entgegnete der Häuptling und Daniel schien überrascht, "Ihr kennt die Goa'uld?" Goltak war ganz versteinert, als er erwiderte: "Ja, wir kennen sie sehr gut. Sie haben uns vieler Krieger beraubt. Aber besonders nahmen sie uns das Wertvollste, was wir haben: Frauen und Kinder." Daniel schluckte hart, "Aber ... ihr habt Teal'c trotzdem zusammen mit uns aufgenommen?" Goltak lächelte schwach, "Unsere Fähigkeit Gedanken zu lesen, ermöglicht uns auch in eure Herzen zu blicken, mein Freund. Bei uns gibt es keine Vorurteile. Dein Freund ist ein ehrenwerter Krieger, der erkannt hat, was falsch und was richtig ist. Ich verspüre großen Respekt vor ihm." Daniel lächelte und freute sich über diese Einstellung, "Ja, ich glaube, er ist auch ganz begeisterte von euch."
Goltak holte nun eine Art Pfeife heraus und Daniel war ganz begeistert, "Ist das eine Friedenspfeife?" Goltak zog die Augenbrauen zusammen, "Friedenspfeife? Nein, das ist `Lomaram´. Ihr Rauch verjagt Feinde und böse Geister aus dem Stamm!" Goltak nahm etwas von dem Kraut aus Daniel's Schüssel und stopfte es in die Pfeifenöffnung am unteren Ende, "Aber erzähl’ mir doch, weshalb dein Freund und deine Freundin ihre Gefühle füreinander so unterdrücken!" Daniel seufzte, "Sie haben keine besonderen Gefühle fürein ..." er hielt die Luft an, als Goltak im Stopfen inne gehalten hatte und ihn nur wissend anstarrte, "Sie haben?" fragte Daniel nur, aber Goltak ignorierte diese Frage. Wahrscheinlich konnte er nicht glauben, dass sein Gegenüber wirklich so blind war.
Während er ein Säckchen mit feingemahlenem Pulver hervor holte und es über das Kraut in die Öffnung seiner Pfeife streute, fragte Goltak: "Wieso bleiben sie getrennt?" Daniel schluckte, "Na ja ..."

Carter lief andauernd hin und her, "Das darf doch nicht wahr sein. Sehen wir aus, als könnte man mit uns alles machen?" O'Neill seufzte und sah kauend aus einem Schlitz in der Zeltöffnung, "Ach, Carter, regen Sie sich ab, es sind Indianer, da läuft das halt anders." er griff wieder in die Schale und aß eines von den leckeren Dingen, die aussahen, als wären sie Blütenblätter, "Was essen Sie da eigentlich? Das sollten Sie vielleicht nicht tun, Colonel, wer weiß, was diese Sachen bewirken!" O'Neill hielt sofort inne und Carter trat zu ihm um ihm die Schale wegzunehmen. Als sie so nah bei ihm war, beugte er sich zu ihr und meinte: "Oh ... es wirkt schon!" erschrocken war Carter sofort zurückgesprungen und O'Neill grinste breit, "Das war ein Schreck, was?!" empört stemmte sie die Hände in die Hüfte und sah ihn wütend an, "Sir!"
O'Neill war schon still, schob sich noch so ein Blütenblatt rein und schmatzte lustlos, "Entschuldigung."

"Militär ist eine Art Verband von ..." Daniel seufzte und hatte keine Ahnung, wie er dem Häuptling die ganze Situation mit Jack und Sam erklären sollte, "Es sind Kämpfer, die unser Land ... unseren Planeten schützen vor den Gefahren, die uns durch Feinde wie die Goa'uld drohen." Goltak nickte, "Unsere Männer sind unser Militär." Daniel nickte ebenfalls, "Ganz genau, aber bei uns gibt es unumstößliche Regeln beim Militär, weil unser Stamm so riesengroß ist und die Krieger so zahlreich. Das muss überschaubar bleiben. Jeder einzelne muss verlässlich bleiben, rational handeln und Befehle ausführen. Darauf kann man nicht mehr bauen, wenn es eine ... eine Liebesbeziehung zwischen einem Krieger und einer Kriegerin gibt."
Goltak schien das von Daniel Gesagte nicht glauben zu wollen, "Also sind eure Krieger so viele, dass sie sich untereinander nicht einmal alle kennen?" Daniel nickte und ihm fiel auf, dass es sich in Goltak’s Ohren so anhören musste, als würde Daniel den Standpunkt des Militärs voll und ganz vertreten. Wenn er es nun überlegte, fragte er sich, weshalb er mit dem Verein überhaupt zusammen arbeitete.
"Unsere Krieger ..." rief Goltak und war ganz aufgebracht, "Sie kämpfen wie Bären gegen unsere Feinde, zusammen mit ihren Freunden. Sie handelt nie rational. Ohne Liebe und Hass wären sie doch nur Maschinen, die absolut besiegbar wären. Emotionen machen den Krieger doch erst gefährlich!"
Daniel seufzte, natürlich hatte Goltak damit mehr als recht und er verspürte den Drang danach noch stundenlang weiter über das Thema mit Goltak zu sprechen, aber in seiner eigentlichen Mission ging es überhaupt nicht voran.

Carter hatte sich gesetzt und starrte vor sich hin, während O'Neill begonnen hatte hin- und herzulaufen, "Ich würde jetzt lieber Joggen gehen, Berge hochklettern oder Bungee-jumpen ... irgendwas in der Art. Hauptsache raus aus diesem Zelt." Carter nickte etwas, "Haben Sie schon mal Bungee-jumping gemacht?" O'Neill schüttelte den Kopf, "Nicht mit Gummi!"
Carter musste lachen und als O'Neill strafend zu ihr sah, hielt sie gleich die Luft an, "Entschuldigen Sie, Sir."
O'Neill sah ziemlich grimmig aus, "Wir sollten sehen, dass wir von dem Thema wegkommen, klar?"
Carter nickte, "Klar, Sir!" O'Neill wendete sich wieder dem Schlitz in der Zeltöffnung zu, "So was hätte eh nur böse Folgen." erklärte er leise vor sich hin, da richtete Carter sich auf und zog die Augenbrauen zusammen, "Was haben Sie gesagt?" O'Neill schüttelte den Kopf, "Nichts."
Carter lehnte sich wieder zurück, musterte ihn aber von hinten, "Erzählen Sie mal was!" O'Neill seufzte etwas, "Eh ... es war einmal ..." "Was Richtiges!" "Wir sind hier nicht zum Geschichten erzählen!" Carter nickte genervt, "Ja, wir sind für was Anderes hier!" O'Neill wirbelte herum und stierte sie wütend an, "Hören Sie schon auf!" Carter hatte sich schon längst die Hand vor den Mund gehalten und nickte hastig, "Entschuldigen Sie, Sir!"

"Was hat es mit diesem Ritual auf sich, Goltak?" Goltak lächelte selig wie ein Kind und blickte zur Zeltöffnung seines Zeltes, durch das gerade ein paar Sonnenstrahlen fielen, "Liebe ist die Grundlage von allem und Liebe ist es, die Hass und das Böse an sich bekämpfen kann.
Die bösen Geister lassen sich durch unsere Lomaram nicht wirklich vertreiben, sondern nur durch das Liebesritual. Wenn ihr unsere Freunde sein wollt, müsst ihr auch Interesse daran haben uns vor den bösen Geistern zu schützen." "Was sind das für böse Geister?" fragte Daniel interessiert und schob sich noch was von dem Kraut rein, "Sie treten nur nachts in Erscheinung, sie verdunkeln die beiden Monde und schweben in gespenstigen Farben um unseren Stamm herum. Manchmal entführen sie ein Kind oder eine Frau, wenn wir nicht aufpassen. Alles, was sie vertreiben kann, ist das Liebesritual. Die Geister kamen nie, wenn wir das Ritual abhielten." Daniel schüttelte irritiert den Kopf, "Ich verstehe nicht, dass nicht Männer und Frauen deines Stammes dieses Ritual abhalten können. Warum sollen es gerade meine beiden Freunde ... tun?"
Goltak rückte näher zu Daniel und meinte verschwörerisch, "Sie waren etwas besonderes. Deine beiden Freunde sind charakterstarke Persönlichkeiten und ihre Liebe wäre fähig die Geister für immer zu vertreiben. Bei unseren Ritualen verfliegt langsam die Wirkung, weil unsere Liebe von Angst überschattet ist." Daniel überlegte hastig, wie er das Blatt wenden konnte, "Meine Freunde haben noch viel mehr Angst. Wenn sie tun, was sie hier tun sollen, werden sie zu Hause bestraft werden." Goltak schluckte hart, "Tatsächlich?"

Carter erwachte aus einem einstündigen Schlaf und bemerkte, dass O'Neill ebenfalls eingeschlafen war. Sehnsüchtig sah sie zur Zeltöffnung und wünschte sich, dass Daniel endlich auftauchte, damit Sie hinaus konnte um all diese Gedanken wieder aus dem Kopf zu kriegen.
Sie war nach vorn zum Zelteingang gekrochen und sah hinaus, während dessen erwachte O'Neill und richtete sich neben ihr auf, "Eingeschlafen!" Carter nickte, "Ja, Sir. Es wird schließlich langweilig."
O'Neill sah sie wieder strafend an, "Sie sind ja schrecklich, was sollen diese ganzen Andeutungen?"
Carter machte große Augen, "Andeutungen?" O'Neill nickte, "Ja, sicher, was war das denn sonst?"
Carter überlegte fieberhaft und wurde leicht nervös, "Unterhaltung, ich hatte das auf Unterhaltung geschoben ... eh bezogen." O'Neill lächelte etwas, "Okay, wir werden uns etwas unterhalten." er richtete sich auf und sein Blick fiel auf das Trinkgefäß, dass die Frau mit den Blütenblättern gebracht hatte, "Wollen Sie was trinken?" Carter nickte und O'Neill schenke für sie und sich etwas ein.

Goltak grinste plötzlich breit und Daniel senkte seine zum Gestikulieren erhobenen Hände, "Was?"
"Ich verstehe. Aber das ist kein Problem. Unser Medizinmann kann deiner Freundin ihre Jungfräulichkeit zurück geben, wenn das Ritual erfolgreich war. Niemand wird etwas merken!" Daniel hatte die Augen weit aufgerissen, "Nein, Goltak, sie ist bestimmt ... sie hat ihre ... Jungfräulichkeit wahrscheinlich ... so wieso nicht mehr!" Daniel wurde ganz rot dabei und hatte den Drang danach etwas Luft schnappen zu gehen, "Goltak, ich würde gern etwas meine Füße vertreten, wenn es dir nichts ausmacht."
Goltak blickte ganz verständnislos drein und nickte nur kurz um sein Einverständnis zu geben.
Als Daniel das Zelt verlassen hatte, schloss er müde die Augen, nahm seine Brille ab und polierte sie kurz. Dann steuerte er auf das Zelt von Jack zu Sam zu, nur was sollte er sagen?
Er zögerte wieder und sah dann, dass Teal'c noch immer bei den Kindern saß. Die Sache mit dem Ritual hatte ihn relativ kalt gelassen, wie es schien. Aber er blickte auf und bemerkte die verzweifelte Haltung seines Freundes. Sofort erhob Teal'c sich und vertröstete die Kleinen für einen Moment.
"Daniel Jackson!" Daniel lächelte dankbar, dass ihm sein Freund beistehen wollte, "Ja, Teal'c?"
"Hat der Häuptling kein Verständnis?" Daniel schüttelte den Kopf und atmete tief durch, "Hast du irgend einen Tipp für mich, Teal'c? Ich weiß nicht mehr weiter." da meinte Teal'c zu Daniel's Entsetzen: "Lass sie das Ritual durchführen." Daniel's Augen waren aufgerissen, "Teal'c! Weißt du welche Konsequenzen das haben kann?" Teal'c blickte ihn ganz unbeeindruckt an, "Würde es denn jemand merken? Ich begreife nicht, dass es dich so stört." Daniel schüttelte den Kopf und trat von Teal'c zurück, "Du hast wohl zuviel mit den Kindern gespielt."

O'Neill hatte ein Kartenspiel in den Taschen seiner SG-Uniform gefunden und sie hatten schon verschiedene Kartenspiele ausprobiert, "Mein Dad hat mir Skat beigebracht." O'Neill musste lachen und brachte nur mühsam hervor: "Wie wär’s mit Strippoker?"
Carter sah überrascht aus, musste diesmal jedoch trotzdem lachen, "Ach, wer macht denn hier Andeutungen?" O'Neill winkte ab und wischte sich übers Gesicht.
"Sollen wir?" fragte Carter und hob sofort abwehrend die Hände, "War ein Scherz!"
O'Neill nickte nur kurz um klarzumachen, dass ihm ihre Anmerkungen nichts mehr ausmachten und warf sein Blatt hin, "Sie haben gewonnen!" Carter sammelte die Karten ein, dann merkte sie, dass es verdammt warm war, "Ich zieh’ die Jacke aus!" O'Neill lachte noch mal kurz und begann wieder auszuteilen. In diesem Moment kam Daniel herein, "Leute, ich ..." verwirrt hielt er inne und starrte auf Carter, die gerade die SG-Jacke abstreifte. O'Neill sah Daniel ausdruckslos an und meinte ganz ruhig: "Strippoker."
Daniel nickte, "Ach so ... eh ... dann spielt noch ein bisschen weiter, ich habe den Häuptling nämlich noch nicht so richtig rumgekriegt ... um ehrlich zu sein ... noch kein Stück, aber ich werde mein Bestes geben!" Er verschwand sofort wieder und O'Neill warf genervt seine Karten hin, "Shit. Ich bringe ihn um!" Carter legte ihre Karten auch zur Seite und schüttelte den Kopf, "Sie tun ihm Unrecht. Was kann Daniel denn dafür? Kein Gelehrter der Erde hätte die Sprache dieser Indianer verstanden und ich denke, auch Daniel hätte, wenn er gleich verstanden hätte, was sie mit uns vorhaben, nicht das Geringste tun können."
O'Neill winkte ab, "Irgendwie muss er doch irgendwas getan haben, die kommen doch nicht von selbst auf solche Ideen!" Carter verdrehte die Augen, "Weshalb sollte denn Daniel etwas getan haben? Immer schieben Sie alles auf ihn! Vielleicht haben ja Sie was getan und haben es selbst nicht mitbekommen."
O'Neill musterte sie grimmig, "Sie haben wahrscheinlich recht ..." er legte sich auf die Seite und stützte seinen Kopf mit der Hand, "Vielleicht haben wir auch alle nichts getan und die wussten nur ..." er redete nicht weiter und Carter schluckte hart, "Vielleicht." meinte sie tonlos und begann die Karten einzusammeln.
Mit einem tiefen Seufzer richtete O'Neill sich wieder auf und reckte sich, "Und jetzt? Erzählen Sie doch `ne Geschichte." Carter schüttelte den Kopf, "Nein, Sie haben ja noch nichts erzählt. Alles, was Sie getan haben, war hinter Karten verstecken." "Weshalb sollte ich die Karten denn auch fallen lassen?" meinte er nun ziemlich laut, energisch und etwas böse, "Ich wollte Ihnen doch ein schönes Märchen erzählen!" Carter sah ihn kopfschüttelnd an, "Aber Märchen mag ich nicht. Sie sollten was von sich erzählen." sie brach den Blickkontakt ab, "Wissen Sie, nach all der Zeit, die wir schon zusammen durch die Stargates reisen, kann ich behaupten, dass ich Daniel kenne. Ja, sogar Teal'c kommt mir schon vertraut vor. Aber Sie?"
"Was brauchen Sie mich zu kennen. Sie können sich doch auf mich verlassen, oder etwa nicht?" Carter nickte, "Sicher ..." "Dann regen Sie sich nicht auf. Ich will davon nichts mehr hören, okay?" Carter schüttelte den Kopf über ihn und begab sich in einen hinteren Teil des Tipis, "Ich dachte nur, dass wir Freunde werden könnten." O'Neill schloss die Augen und seufzte, "Wir sind doch schon Freunde, Sam."
Carter sagte nichts mehr.
Es war lange Zeit still und O'Neill wurde es zu kalt am Zelteingang. Als er sich umdrehte, sah er, dass Carter eingeschlafen war. Geräuschlos zog er den Schlitz in der Zeltöffnung zu und kroch ebenfalls weiter ins Tipi hinein. Er versuchte Carter nicht zu wecken und sich einigermaßen weit von ihr entfernt niederzulegen, aber da öffnete sie die Augen, "Sie haben gar nicht geschlafen?" sie schüttelte den Kopf und richtete sich auf, "Tut mir leid, wegen eben." O'Neill nickte, "Okay ... eh ... ist es auch okay, wenn ich mich hier neben Sie lege?" Carter nickte ebenfalls, "Natürlich. In der Arktis hat mir das auch nichts ausgemacht." O'Neill lächelte etwas und diesmal wirkte sein Lächeln ganz anders als sonst.
Carter wusste nicht recht, was sie sagen sollte, sie spürte nur, dass es ihr höllisch warm wurde, und dachte andauernd an das Essen und das Trinken der Indianer, "Ist das Zeug doch so was wie ..." O'Neill rückte näher, "Dann spüren Sie das auch?" Carter nickte und konnte es gar nicht mehr abwarten, dass er noch näher kam, "Jetzt sind wir wohl stoned, oder nicht?" fragte er noch, dann zog Carter ihn zu sich und presste ihre Lippen auf seine.
Sofort war seine Zunge in ihrem Mund und ihre Hand unter seinem Hemd, "Er wird einfach keiner erfahren!" flüsterte Sam, als er absetzte, "Kein einziger ..." kaum hatte er das gesagt, ließ er davon ab sie weiterhin zu küssen und hob hastig den Kopf, "Nein!" er atmete tief durch, "Das ... das geht nicht, Carter!"
Widerwillig ließ sie ihn los. Er kroch wieder von ihr runter und legte sich mit Abstand neben sie, ohne sie anzusehen, "Wir vergessen das, verstanden?" "Ja, sir!" antwortete Carter und versuchte ihre Gefühle im Zaun zu halten.

"Es wird dunkel." meinte Daniel, als er zu Goltak zurückkehrte. Dieser schien sich seit Daniel's Fortgehen nicht einen Zentimeter von der Stelle gerührt zu haben. Auf seinem Gesicht stand noch immer die Ungläubigkeit von vorher, "Daniel Jackson. Das verstehe ich nicht, obwohl ich die ganze Zeit darüber gegrübelt habe. Wieso ist sie keine Jungfrau mehr und hat trotzdem nicht mit deinem Freund geschlafen?"
Daniel seufzte, nahm wieder seine Brille ab und putzte nervös, "Ich weiß das nicht wirklich, aber sollte sie keine Jungfrau mehr sein, hat sie sie an einen anderen Mann verloren!" Goltak machte große Augen, "Lieben eure Frauen mehr als einen Mann?" Daniel zuckte die Schultern, "Ich denke nicht. Wenn sie den anderen noch lieben würde, wäre sie noch bei ihm." Goltak seufzt schwer, "Ihr seid kompliziert. Unsere Frauen wissen immer, welcher der Richtige ist. Da gibt es keine Fehlgriffe!"
Daniel sah geschafft aus, "Das liegt vielleicht daran, dass wir nicht wissen, was der andere denkt. Meine Freunde kennen sich noch nicht lang genug um sich ihrer Liebe sicher zu sein. Du stürzt sie vielleicht ins Unglück, schließlich könnte es ein Fehlgriff sein." nun sah Goltak nachdenklich aus, "Das ist etwas anderes. Das habe ich nicht bedacht, obwohl ich dir versichern kann, Daniel, dass ihre Gefühle sich die Waage halten. Trotzdem ... na ja, es ist spät. Es ist unheilig nach der Abenddämmerung noch mal zu stören, aber im Morgengrauen darfst du sie zurück haben." Daniel seufzte erleichtert, obwohl er sie lieber gleich da raus gehabt hätte.
Wer wusste schon, was sie gerade miteinander anstellten?
Egal was, er würde von ihnen dafür verantwortlich gemacht werden.

Mitten in der Nacht wachte Sam wieder auf. Sie hatte einen miesen Traum gehabt und wusste erst gar nicht, wo sie war.
Dann bemerkte sie O'Neill neben sich. Er lag auf dem Rücken, hatte das Gesicht aber von ihr abgewendet.
Sam musste leise und vor lauter Verzweiflung lachen, es klang fast wie ein Weinen.
Nach einer Weile streckte sie ihre Hand aus und strich ihm leicht über den Kopf. Als er sich etwas bewegte, zog sie ihre Hand schnell wieder weg. Dann drehte er den Kopf, "Carter?"
"Ja, Sir?" nuschelte sie in ihre Decke.
"Schlafen Sie?"
Sam verzog das Gesicht, als er sie immer noch nicht mit ‚Sam’ ansprach, "Ja, Sir!" nuschelte sie wieder. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf, "Fein, ich auch." darauf streckte er die Hand nach der letzten brennenden Kerze aus und drückte den Docht mit angefeuchteten Fingern aus.
Nach einer Weile, die er sich die Zeltdecke angesehen hatte, fragte er: "Wieso schlafen Sie denn?"
Carter stieß genervt Luft aus, "Ich hatte einen miesen Traum, ... Sir!"
"Sind Sie sauer, ... Major?" beinahe wütend knurrte sie: "Nein, Sir." "Oh gut."
Nach einer weiteren Weile drehte er den Kopf zu ihr, "Sam?" sie gab keine Antwort mehr und ihr Atem ging gleichmäßig. Vorsichtig rückte er näher und schob seinen Arm über ihren Kopf, "Gute Nacht!"

Früh am Morgen erwachte Sam und schreckte hoch, als sie bemerkte, dass sie nicht allein geschlafen hatte.
Nach einem Moment des Schreckens sah sie, dass O'Neill sie im Arm gehalten hatte.
Etwas verwirrt legte sie den Kopf wieder auf seine Brust, wo er wohl die halbe Nacht gelegen hatte. Dann schloss sie die Augen noch mal und seufzte zufrieden. Aber sie konnte nicht mehr einschlafen, sie lauschte seinem Herzschlag und seinem Atem.
Plötzlich klopfte es am Zelteingang und Daniel kam sofort darauf einfach so hereingestürmt. O'Neill saß direkt aufrecht und unvorsichtigerweise rutschte Sam die Hand bei all dem Schrecken direkt in seinen Schoß.
"Leute wir kö..." Daniel verschluckte sich plötzlich und O'Neill sah verwirrt auf seine Hose hinunter, auf die auch Daniel's Blick gefallen war. Hastig zog Sam ihre Hand weg und O'Neill sah ganz ruhig wieder zu Daniel, "Bitte, was?"
"Ich wollte sagen ... " er räusperte sich und fuhr souverän fort: "Ich habe es geschafft sie zu überzeugen!"

O'Neill atmete auf, als er das Stargate passiert hatte und kam die Rampe hinunter, "Home sweet home!" meinte er und das Gate schloss sich hinter Teal'c, der als letzter hindurch gekommen war.
"Willkommen zu Hause, SG-1!" meinte Hammond, der im Kontrollraum am Mikro stand, "Machen Sie sich frisch und kommen Sie um 10.00 zur Berichterstattung!"
Bei dem Wort ‚Berichterstattung’ sah Carter auf und atmete tief durch, "Shit!" stieß sie hervor und bemerkte, dass O'Neill, bevor er den Stargate-Raum verließ, noch zu ihr blickte.

"Jack?" Daniel trat im Waschraum an O'Neill heran, dieser sah etwas gereizt auf, "Was ist?"
"Ehm ... ich denke, es wäre besser, wenn wir uns eine neue Geschichte ausdenken, die wir Hammond verkaufen. Ich habe schon mit Carter geredet!" O'Neill zog die Augenbrauen zusammen, "Was reden Sie für einen Mist, wir können doch nicht ..." "Jack, mein Aufenthalt auf diesem Planeten galt einzig und allein einer Diskussion mit einem Häuptling und zwar darüber, dass Sie beide tiefe Gefühle füreinander haben, die irgendwelche bösen Geister vertreiben sollen. Halten sie das für eine gute Idee?"
O'Neill grinste schief, "Das lag einzig und allein an diesen Blütenblätter-Dingern!" Daniel zog die Augenbrauen zusammen, "Diese roten Kräuter?" O'Neill nickte, aber Daniel schüttelte den Kopf, "Die habe ich auch gegessen. Die haben gar nichts bewirkt." O'Neill hielt die Luft an, "Okay. Denken wir uns was aus."

Am Abend fing O'Neill Daniel ab, als er den Stargate-Centre verlassen wollte um nach Hause zu fahren. Daniel machte in letzter Zeit viele Überstunden, fast schon wie Carter.
"Daniel?" Daniel sah auf und betrat den geöffneten Fahrstuhl nicht, "Jack? Was ist?" O'Neill trat zu ihm und atmete tief durch, ehe er meinte, "Ich wollte, ... ich wollte mich bedanken. Ich meine, dass Sie die Sache ... vereitelt haben. Hätte peinlich werden können." Daniel sah überrascht aus, "Gern geschehen." er zögerte, "Ich hätte nicht gedacht, tatsächlich einen Dank von Ihnen zu bekommen." O'Neill seufzte, "Na ja, eigentlich ... es ist nicht so, dass ich ihre Arbeit nicht zu schätzen weiß, ... es nervt mich nur!"
Daniel lächelte nun etwas, "Danke für das Lob, Jack." O'Neill knurrte etwas, "Gewöhnen Sie sich nicht dran." Daniel lachte und betrat den Fahrstuhl, "Gute Nacht! Oder wollen Sie mit rauffahren?"
O'Neill schüttelte etwas den Kopf, "Ich wollte noch nach Carter sehen und verhindern, dass sie die Nacht durcharbeitet." Daniel nickte unsicher, "Tun Sie, was Sie nicht lassen können."

"Hey!" Carter, die über irgend ein Gerät gebeugt stand, blickte verwirrt auf und machte sofort große Augen, "Sir?" O'Neill nickte, "Wollen Sie nicht mal Schluss machen?" sie blickte über ihre Arbeit, "Bald, ja."
Er kam näher, "Geht's Ihnen gut?" sie nickte etwas, "Sicher." "Ich meine, ist das ein Problem, dass wir heute nicht ganz die Wahrheit gesagt haben?" sie schüttelte sofort den Kopf, "Nein, bestimmt nicht. Ich meine, wir hätten nur Probleme bekommen für etwas, was ... was eigentlich nicht passiert ist, oder?" "Ja, genau!"
Dann sah er auf die Maschine, "Was bauen Sie das schon wieder?" er kam um ihren Tisch herum und sie holte die Pläne hervor, "Das hier ist ein Generator für die Windmühlen, die wir auf PX-4673 aufgebaut haben. Wissen Sie noch? Da, wo sie so schluderig mit Atomkraft gearbeitet hatten. Wir dachten, es wäre gesünder, wenn Sie ihre Stürme ausnutzen würden und sich nicht mit Atomkraft verseuchten." O'Neill nickte, schüttelte aber gleichzeitig den Kopf, "Was haben Sie gesagt?" fragte er ratlos. Carter schluckte und legte vorsichtig ihr Hand auf seine, die er auf die Pläne gestützt hatte.
"Carter ..." er wollte sie wieder wegziehen, als auch gerade Dr. Fraiser hereinkam, "Sam, ich wollte mich nur noch ... oh Colonel!" sie lächelte, "Fangen Sie auch schon an mit Überstunden?" er grinste schief und schob seine Hände in die Hosentaschen, "Gute Nacht alle zusammen!" meinte Janet und verschwand aus der Tür um zum Aufzug zu gehen.
O'Neill sah wieder zu Carter, die sich wieder versuchte auf ihre Pläne zu konzentrieren.
Nun hob er seine Hand, legte sie an ihr Kinn und richtete ihren Blick auf. Als sie ihn ansah, wirkte sie verwirrt über seinen Sinneswandel. Er kam näher ... "Major Carter?" nun war es Simmons, der zur Tür hereinkam.
"Eh ..." O'Neill hatte sich sofort weggedreht und Carter blickte mit großen Augen zu Simmons, "Ja, Graham?" fragte sie verzweifelt und er hob nur kurz die Hand, "Ich wollte Ihnen noch eine `Gute Nacht´ wünschen, Major!" Carter nickte, "Danke, gute Nacht!" "Ihnen auch, Sir!" O'Neill drehte nur kurz den Kopf und nickte ihm zu.
Als auch Simmons wieder verschwunden war, sah er sie wieder an, "Irgendwie ..." er schüttelte den Kopf. Carter sah ihn verzweifelt an und bettelte förmlich nach einem weiteren Versuch, aber da stieß er sich von ihrem Tisch ab und drehte sich zur Tür, "Das ... sollten wir vergessen, nicht wahr?" meinte er an der Tür. Sie nickte schwach und blickte wieder auf ihre Pläne, "Gute Nacht, Major!" sie schloss die Augen und presste hervor: "Gute Nacht, Colonel!"


Ende

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