Die Insel der Göttin by Sphinx
Summary: Jack tritt zu einem besonderen Wettstreit auf dem Planeten Serenae an.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Own Character
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 4 Completed: Ja Word count: 26619 Read: 19566 Published: 09.05.12 Updated: 09.05.12
Story Notes:


Spoiler: Die Macht der Weisen, Engima, die Tollan-Triade.
Staffel: irgendwo in der 3.

1. Kapitel 1 by Sphinx

2. Kapitel 2 by Sphinx

3. Kapitel 3 by Sphinx

4. Kapitel 4 by Sphinx

Kapitel 1 by Sphinx
Die Insel der Göttin


Teil 1


Das pyramidenförmige Flaggschiff des Systemlords Heru-ur ruhte regungslos zwischen den Sternen.
Primus Shu´tar, oberster Kommandant der Jaffa des falkenbehelmten Goa´ulds, trat in der großen Landebucht des Raumschiffes seinem Herrn entgegen. Er ging in die Knie und hob dann den Kopf. "Mein Herr, ich bin bereit." sagte Shu´tar.
"Du hast eine wichtige Aufgabe vor Dir, Shu´tar! Enttäusche mich nicht!" antwortete der Goa´uld mit verzerrter Stimme, in die ein ernster Ton mit schwang.
"Das werde ich nicht, mein Pharao! Ihr könnt euch auf mich verlassen!" gab der Jaffa selbstsicher zurück. Dann erhob er sich, deutete eine Verbeugung an und begab sich zu einem kleinen Transportschiff.
Kurz darauf verließ der Transporter das Mutterschiff, beschrieb einen Bogen und ging dann auf Lichtgeschwindigkeit.

Einge Stunden später landete Shu´tar auf einen verlassenen, felsigen Planeten. Zwischen zwei Felssäulen befand sich eine Empore mit einem Stargate. Der Jaffa stieg aus und verschloß die Luke seines Schiffes hinter sich. Seine Stabwaffe nahm er mit. Dann entfernte er sich einige Schritte. Kurze Zeit später drehte er sich wieder um und berührte ein Juwel an seinem Armreif. Im nächsten Moment wurde das Schiff unsichtbar, Shu´tar hatte die Tarnvorrichtung aktiviert. Er begab sich zum Wahlgerät für das Stargate und drückte eine Reihe von Symbolen. Nachdem er den roten Auslöser berührt hatte, etablierte sich der Ereignishorizont. Mit entschlossener Miene stieg der Jaffa die Stufen zur Empore hinauf und schritt durch die schimmernde Linse...

Zur selben Zeit, auf dem Planeten der Nox....
Eine Gruppe von einheimischen Männern und Frauen begleitete Anteaus bis vor die Stufen zum Sternentor. Im Hintergrund hing die schwebende Stadt dieses besonderen Volkes sichtbar zwischen den Wolken.
"Wir wünschen Dir alles Gute, Anteaus. Ich hoffe, das Volk von Serenae wird weise entscheiden." sprach Opher, der Älteste. Er überreichte Ihm einen großen Umhängebeutel aus grob gewebtem Material.
Anteaus nickte stumm und nahm die Gabe entgegen. Dann hob er die Hand zum Abschied, breitete die Arme aus und aktivierte das Stargate. Nachdem sich der Ereignishorizont auf geheimnisvolle Weise in nur wenigen Sekunden etabliert hatte, schritt er hindurch und trat seine Reise an.

Und auf Tollana...
Vor dem Sternentor auf dem Heimatplaneten der Tollaner hatte sich eine Gruppe Männer und Frauen versammelt, um Einen von Ihnen zu verabschieden. Kanzlerin Travell, eine ältere, würdevolle Frau trat vor und winkte einen Mann mittleren Alters von kräftiger Statur zu sich.
"Der hohe Rat von Tollana hat bestimmt, das auch wir einen Anwärter nach Serenae schicken. Die Wahl fiel auf dich, Robaro. Vertrete würdig die Interssen unseres Volkes und halte dich an den Kodex, denn das Volk von Serenae ist nicht so fortschrittlich entwickelt wie wir. Aber wir können dazu beitragen, die Zukunft der Bewohner in die richtigen Bahnen zu lenken."sprach sie.
"Das werde ich, Emminenz. Ich werde Tollana würdig vertreten!"
"Möge das Glück und das Geschick mit Dir sein."
Kanzlerin Travell betätigte einen roten Schalter an einem breiten Armreif Ihres rechten Handgelenks und das Stargate wurde aktiviert. Robaro nahm von seiner Familie Abschied, schulterte seinen Rucksack und durchschritt das Sternentor.

Und einige Galaxien entfernt, auf der Erde, tief unten im Stargate-Center....
Colonel Jack O´Neill, Major Samantha Carter, Daniel Jackson und Teal´c hatten am großen Besprechungstisch im Raum über der Halle mit dem Sternentor Platz genommen. Am rechten Kopfende des Tisches saß bereits General Hammond, neben Ihm Dr. Janet Frasier. Jack spielte mit einem halbvollen Wasserglas in den Händen herum, Daniel kritzelte hastig einige Notizen auf ein Blatt Papier, Carter wechselte kurz einige Worte mit Dr. Frasier, nur Teal´c hockte regungslos wie ein steinerner Buddha auf seinem Platz.

"Ich habe dieses Treffen einberufen, weil wir eine Botschaft von PQH-22W3A erhalten haben." begann der General. Alle Anwesenden sahen auf und in Richtung des obersten Kommandanten des Stargate - Centers.
"Der Planet Serenae? SG-6 ist doch gerade dort, um unsere diplomatischen Beziehungen mit der Regierung auszubauen und über den Abbau von Naquadah zu verhandeln. "bemerkte Carter.
"Vor fünf Stunden kehrte Major Perkins mit seinen Leuten zurück, mit einer besonderen Einladung." fuhr Hammond fort.
Jack setzte sein Wasserglas ab und fragte: "Was für ne´ Einladung? Ein Barbecue am Strand?" Er konnte es einfach nicht lassen, selbst beim Briefing immer wieder eine witzige oder ironische Bemerkung zu machen.
Der General ignorierte diese Bemerkung und antwortete:" Der hohe Rat von Serenae wünscht die Anwesenheit der stärksten und größten Helden aus den umliegenden Galaxien. Er sagt, die Zukunft Serenaes hinge davon ab!"
"Kein Wunder, auf diesem Planeten leben nur alte Leute! Keiner ist unter sechzig! Und Ihre Kultur ist auf dem Niedergang! Die Gebäude sehen zwar imposant aus, verfallen aber und überall sprießt Unkraut!" erklärte Jack.
"Besser gesagt, diese Leute sind fast alle gleich alt! Das hat Dr. Frasier feststellen können, als sie mit uns dabei war! Es scheint, als seien die Bewohner von Serenae alle im gleichen Zeitraum zur Welt gekommen! Der Planet wird von einer einzigen Generation bewohnt!" erklärte Daniel.
"Und noch etwas ist seltsam: Mehrere Gen-Analysen haben ergeben, das diese Leute alle irgenwie miteinander blutsverwandt zu sein scheinen! Ich habe unzählige Blutproben entommen-überall das selbe Ergebnis! Außerdem können sich die Bewohner nicht vermehren. Nicht auf natürliche Weise!" fuhr Dr. Frasier fort.
"Und warum braucht die Regierung von Serenae Helden? Droht ein Angriff durch die Goa´uld oder eine andere feindliche Spezies?" fragte Teal´c.
"Nein, in der Botschaft heißt es, die Besten sollen in einem Wettbewerb antreten. Und dieser würde über die Zukunft Serenaes entscheiden." antwortete Hammond.
"Ein bischen merkwürdig, das Ganze." warf Jack mißtrauisch ein.
"Tatsache ist , daß unsere neuen Freunde uns um Hilfe gebeten haben."
"Und jetzt stellt sich uns allen die Frage: Was hat es mit diesem Wettkampf auf sich ?"
"Das sollen sie herausfinden."
Und WEN schicken wir als Anwärter? Wer ist unser großer Held?"
"Colonel, Sie haben sich bereits durch Ihre Taten einen Namen gemacht. Also werden wir SIE als Kandidaten für diesen Wettstreit nach Serenae schicken.
"OH! Zuviel der Ehre, General! Ich bin gerührt! Habt Ihr gehört, Freunde? Ich bin ein Held!" rief O´Neill im gespielten Stolz. Manchmal konnte er wohl gar nicht ernst bleiben.
"Schon gut, Jack, wir haben es ja gehört!" antwortete Daniel etwas genervt. Er fand, das er bei Anerkennungen immer zu kurz kam. Nicht, das er eifersüchtig auf Jack oder die anderen Mitglieder seines Teams war, aber es fuchste Ihn doch etwas.
"Ihr Team startet Morgen um 09.00 Uhr!" erklärte Hammond.
"Verstanden, General." nickte O´Neill.

Und anderntags war es soweit. Das SG-1-Team ging wieder auf interstellare Reise.
"Chevron sieben-codiert!" Mit einem knirschenden Geräusch rastete die siebte und oberste Klammer am Stargate ein, Sekunden später etablierte sich das Wurmloch. Carter, Daniel und Teal´c standen bereits auf der Rampe und sahen zu Jack hinunter, der noch einige letzte Anweisungen von Hammond erhielt. Er trug als gewählter Vertreter seiner Heimatwelt seine dunkelblaue Ausgeh-Uniform mit den Abzeichen seines Ranges und den Auszeichnungen, Carter, Daniel und Teal´c trugen die übliche olivgrüne Montur mit Bewaffnung und Marschgepäck, das kleine sechsrädrige Transportfahrzeug F.R.E.D. transportierte Jacks Gepäck und den Rest der Ausrüstung.
"Ich hoffe, sie werden die Erde würdig vertreten, Colonel. Machen Sie das Beste aus der Sache. Doch vor allem: Halten Sie die Augen offen!" sprach der General.
"Jawohl, Sir!" antwortete Jack ,stand stramm und salutierte, Hammond erwiderte den militärischen Gruß. Dann schloß sich O´Neill seinen Kammeraden an. Zuerst wurde das Transportfahrzeug durchgeschleust, dann trat ein Teammitglied nach dem anderen durch das Stargate und verschwand im silbernen Licht des Ereignishorizonts.

Auf Serenae empfing das SG-1-Team ein trüber und dunstiger Tag. Schwehre, graue Wolken hingen über Ihnen, ein leichter Regen fiel. Jack holte seinen Mantel vom Transportfahrzeug und zog Ihn sich über.
Das Stargate befand sich auf einer einsamen Ebene, das bei Ihrem ersten Besuch damals grüne Gras hatte nun eine stumpfe, grau-grüne Farbe angenommen. "Oh Mann! Nicht gerade bestes Wettkampf-Wetter!" maulte O´Neill. "Hätte meinen Regenumhang mitnehmen sollen! Das letztemal schien so herrlich die Sonne!"

"Hier herrscht zur Zeit die Tag-und Nacht-Gleiche. Das bewirkt das stürmische und nasse Wetter. Die Wissenschaftler mit denen ich das letzte Mal gesprochen habe, haben es mir erklärt. Das ist auch die Zeit, in dem der neue Jahreszyklus auf Serenae beginnt." erklärte Carter.
O´Neill bedachte seinen Major wieder mit jenem Blick, der für Sam bedeutete, daß Jack mal wieder nicht ganz begriffen hatte, was sie meinte.
"Tag-und Nacht-Gleiche bedeutet, das die Tage und Nächte hier zur Zeit gleich lang sind, Sir. Wie schon der Name sagt." versuchte sie geduldig dem Colonel klarzumachen.
"Ach so. Danke für den Hinweis, Sam. Ich hoffe, wir müssen nicht bis zur Hauptstadt laufen, wie das letzte Mal." antwortete O´Neill.
"Keine Sorge, Jack. Da kommt bereits unser Empfangs-Komitee." sprach Daniel und wies vom Stargate weg zum Horizont.
Zuerst war es nur ein dunkler Punkt, dann näherte sich das Gefährt, rasch den Freunden.. Als es dann seitlich neben den Ankömmlingen zum Stehen kam, konnten sie es richtig sehen. Es ähnelte einem Cabrio ohne Räder, das etwa einen halben Meter über dem Boden schwebte. Das Fahrzeug besaß bereits einige Beulen im Blech und Roststellen. Vorne, am Steuer, saß ein greiser Mann mit weißen Haaren und einem weißen Vollbart Neben Ihm saß eine Frau, die gut Daniels oder Carters Großmutter hätte sein können und winkte den Neuankömmlingen zu.
"Wow, was für ein irres Gefährt! Ein Cabrio ohne Räder." kommentierte Jack.
"Das sind Kanzler Marcoss und Ministerin Tjuhja!" erkannte Jackson die beiden Alten.
"Wirklich ein beeindruckendes Gefährt. Das Fahrzeug scheint auf einem Art Magnetkissen zu laufen." bemerkte Carter interessiert. "Eine Art Gleiter."
Das ältere Paar, dessen Kleidung an das späte Mittelalter erinnerte, stieg aus dem Gefährt und kam auf O´Neill zu.
"Willkommen auf Serenae! Sie, Colonel, werden wohl die Erde vertreten." begrüßte der Kanzler Jack, nachdem der Greis anhand dessen besonderer Kleidung und Aufmachung den Kommandanten von SG-1 als Kandidaten für die Wettkämpfe vermutete.
Dieser nickte. "Ich grüße Sie, Emminenz. - Ministerin..."O´Neill reichte dem Oberhaupt von Serenae die Hand und nickte der Ministerin zu, die sein Nicken lächelnd erwiderte.
"Und Sie drei begleiten Ihren Vorgesetzen." wandte sich Ministerin Tjuhja an den Rest des Teams.
"Stimmt, wir sind sozusagen die Ehrengarde." lächelte Carter.
"Wir werden Sie in die Stadt bringen. Ihre Konkurrenten sind bereits anwesend, Colonel." sprach der Kanzler und öffnete eine Tür im hinteren Teil des Gleiters, wo sich zwei gegenüberliegende Sitzbänke befanden, die je zwei Leuten auf jeder Seite Platz boten. Teal´c verstaute mit Daniel das Gepäck im Ladekasten hinter den Sitzen, dann stiegen Sie zu Carter und Jack ein. Teal´c setzte sich mit seiner Stabwaffe in der rechten Faust neben O´Neill, als hätte er eine Funktion als Bodyguard, Daniel nahm neben Carter Platz.
"Dann wollen wir mal." bemerkte Jack.
"Eure Delegation ist die Letzte. Die anderen drei sind übrigens ohne Begleitung gekommen." erklärte Tjuhja, während sie mit dem Kanzler wieder vorne am Steuer Platz nahm.
"Wir sind nur zu Viert? Was ist das für ein Wettkampf?"
Das Gefährt setzte sich rasch wieder in Bewegung und schlug den Weg zur Hauptstadt ein. Das irdische Allrad-Transportfahrzeug blieb beim Stargate zurück.
"Wir würden auch gerne mehr über diesen Wettkampf wissen! Und was hat das mit der Zukunft Serenaes zu tun?" fragte Daniel.
Ministerin Tjuhja drehte sich zu dem SG-Team herum und sprach:" Ich will es Ihnen erklären. Wie Sie wissen, sind wir alle etwa gleich alt, eine Generation. Und bei Ihren ersten Besuchen haben Sie sicher bemerkt, daß unsere Stadt dem Verfall preisgegeben ist, weil niemand mehr da ist, der diese Reparaturen ausführen kann. Unsere Handwerker haben nicht mehr die Kraft, dies alles zu bewältigen, sie kommen nur noch langsam voran. Wir sind alle einfach zu alt, um unserer Stadt Meridian und unserer Zivilisation zu neuer Blüte zu verhelfen. Deshalb muss eine neue Generation diese Aufgabe übernehmen."
"Aha. Es ist quasi Zeit für eine Ablösung." bemerkte Jack.
Das Gefährt passierte das große, steinerne Tor von Meridian und fuhr in die Hauptstadt ein. Die einst prachtvollen Gebäude waren im griechisch-römischen Stil gehalten und erinnerten Daniel ein wenig an die Architektur von Chulak, Teal´cs ehemaliger Heimat. Aber jetzt verfielen die meisten Häuser und wurden nur mäßig repariert. Steinerne Brücken waren vielerorts mit Holzpfählen abgestützt worden, damit sie nicht einstürzten, an vielen Stellen entdeckte Jackson Warnschilder in einer fremden Schrift.
"Es sieht wirklich traurig aus, Ministerin. Und das trübe Wetter drückt noch mehr auf die Stimmung." bemerkte Carter. "Hier müsste einiges an Restaurations-oder Wiederaufbauarbeiten geleistet werden."
"Einzig die großen Gebäude am Hafen sind noch gut intakt. Doch hier...sehen sie nur, das da vorne ist unsere große Markthalle. Hier haben wir Handel mit anderen Welten betrieben. Sie kamen in Raumschiffen, einige sogar durch das runde Tor. Doch das ist fast alles zum Erliegen gekommen." erklärte die Ministerin und wies auf ein großes Gebäude, unter welchem sie gerade durchfuhren. Eine Säulenreihe zierte die Vorderfront der großen Halle, doch viele der Säulen waren brüchig oder es klafften große Risse im Gestein.
"Es ist wirklich Zeit für eine neue Generation. Und deshalb haben wir diesen Wettkampf organisiert." erklärte der Kanzler.
"Wie soll ein Wettkampf von Außenweltlern Ihnen helfen?" fragte Carter ratlos.
"Major Carter, Sie wissen doch, daß wir von Serenae uns untereinander nicht fortpflanzen können." begann die Ministerin.
"Ja, weil Sie erstens zu alt sind und zweitens steril. Das kommt wohl durch Ihre Blutsverwandschaft untereinander."
"Deshalb muss etwa alle hundert Tag-und Nachtgleichen eine neue Generation die Alte ablösen. Diese Zeit ist nun gekommen."
"Die Zeit zwischen jeder Tag-und Nachtgleiche entspricht etwas mehr als ein Jahr bei uns. Etwa 379 Tage."
"Und während der Tag-und Nachtgleiche ziehen die Besten und Stärksten unseres Volkes aus, um die Insel der Göttin Mut zu erobern. -Sehen Sie, dort taucht sie gerade zwischen den Wolken auf."
"Mut....das kommt mir irgendwie bekannt vor...."murmelte Daniel und überlegte.
Der Gleiter hielt auf einer Anhöhe. Von hier aus hatte man einen guten Ausblick auf das Meer, gerade brachen einzelne Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke, es hatte zu regnen aufgehört. Und am Horizont war schemenhaft der Teil einer bergigen Insel zu erkennen.
"Das ist die Insel von Mut, der Göttin des Lebens. Viele von unseren tapfersten Helden haben es in den Tag-und Nachtgleichen der letzten Zyklen versucht, ohne Erfolg. Alle scheiterten oder kehrten nie wieder zurück. Diejenigen, die es überlebten, konnten sich an nichts mehr erinnern, was sie auf der Insel erlebt hatten. Die Zeit verging, aber keine Kinder der Mut sind von der Insel gekommen! Doch es muß geschehen, sonst sind wir verloren! Unsere Zeit wird knapp, denn wie können wir der neuen Generation alles Wichtige lehren, wenn wir zu alt sein werden? Wenn die Tag-und Nachtgleichen dieses Zyklusses vorrüber sind, ist es zu spät! Und wir können nicht noch einen Zyklus warten! Wir müssen jetzt handeln!" erzählte der Kanzler eindringlich. "Und deshalb brauchen wir Sie, Colonel und die anderen Kandidaten! Ich hoffe, einer von Ihnen kann das erreichen, was unseren Männern nicht gelungen ist! Sonst wäre es das Ende von Serenae! Weil es keine Nachkommen geben wird! Wir brauchen einen Männlichen, der mutig genug ist, die Prüfungen zu bestehen und dem es gelingt, die Gunst der Göttin Mut zu erlangen, auf das sie Ihn erwählt. Er wird dann der Überbringer des Codes des Lebens sein, der nötig ist, um eine neue Generation zu erzeugen."
Erst jetzt begannen Jack und die Anderen das ganze Ausmaß dieser Sitouation zu verstehen!
"Mut-Es ist das altägyptische Wort für Mutter!" rief Daniel. "Eine göttliche Mutter!"
"Und mit dem "Code des Lebens" ist die DNS, der genetische Bauplan, die Erbmasse eines Lebewesens gemeint!" fuhr Carter fort.
"Mit diesem und Ihrem Code erschafft Mut neues Leben, unsere neue Generation. So überliefern es die alten Schriften.
Und auch bei Jack fiel nun der Groschen.
"Soll das etwa heißen, Sie brauchen einen von uns, der Ihre Fortpflanzungsprobleme löst?" rief er entsetzt. " Oh nein! Rechnen Sie nicht mit mir! Wenn ich das gewußt hätte! Ich bin Soldat und keiner, der auf eine Vaterschaft aus ist! Ich kann doch nicht einfach so für Nachwuchs sorgen! Das bedeutet Verantwortung!"
Daniel fühlte sich wieder an die Sache mit Hathor erinnert, die ebenfalls den genetischen Code eines Lebewesens brauchte, um für diese Rasse die passenden Goa´uld-Larven zu produzieren, damit die neuen Wirte sie nicht abstießen. Mit Unbehagen dachte er daran, wie sie Ihn gefügig gemacht und sich den Code von Ihm geholt hatte. War diese Mut etwa ein ähnliches Wesen? Doch die Bewohner von Serenae waren keine Wirte und auch keine Goa´uld. Mut gehörte vielleicht zu einer verwandten Spezies der Goa´uld-Königinnen.

Der Gleiter hatte inzwischen vor dem Eingang zu einem Amphitheater gehalten.
"Sie wollen also nicht am Wettbewerb teilnehmen, Colonel?" fragte der Kanzler.
"Nein, nicht in diesem Fall, außerdem weiß ich ja gar nicht, was mich erwartet! Ich kann mich doch nicht einfach mit einer wildfremden Person einlassen, falls diese mich auswählt! Wer weiß, was das für Auswirkungen haben wird! Wir Menschen sind da nicht so freigiebig! Wie ich schon sagte, Kinder bedeuten Verantwortung!" entgegnete Jack.
"Na, einige schon..." bemerkte Carter.
"Aber nicht ich!" knurrte O´Neill.
"Ihre Konkurrenten sind da anderer Meinung. Außerdem ist unsere Sitouation hier ein Ausnahmefall! Ohne die Kinder der Mut sind wir dem Untergang geweiht! Ihr Außenweltler seid unsere letzte Hoffnung!"

Vor dem Eingang zur Arena standen der Tollaner, der Nox und der Jaffa. Jack und die anderen starrten verwundert zu der kleinen Gruppe hinüber, die sich in Begleitung des übrigen hohen Rates von Serenae befand.
"Die machen alle mit? Ich glaubs nicht!" staunte Jack.
"Das ist doch Anteaus von den Nox! Und der neben Ihm ist von Tollana! Und dann noch ein Jaffa!" rief Daniel.
"Besser gesagt, der Primus von Heru-ur! Sein Name ist Shu´tar! Ein ziemlich überheblicher Kerl!" bemerkte Teal´c.
"Sie nehmen die Gefahren auf sich, um Serenae vor dem Untergang zu retten." erklärte Ministerin Tjuhja.
"Gegen die ersten Zwei hätte ich ja nichts...aber der Jaffa...der hat hier eigentlich nichts verloren!" knurrte Jack mit finsterer Miene.
Die vier Kammeraden stiegen aus. Als die übrigen Minister die drei Anwärter darauf aufmerksam machten, sahen alle zu den Neuankömmlingen hinüber. Der Nox nickte Ihnen freundlich zu, der Tollaner neigte kurz den Kopf und der Jaffa musterte das SG-Team mit abschätzigem Blick.
"Na toll! Was soll ich jetzt machen, Daniel? Wenn wir wieder verschwinden, gewinnt vielleicht der Jaffa und dann fällt Serenae in die Hände der Goa´uld!" sagte Jack genervt und trat nervös hin und her.
"Eine schwierige Sache. Es könnten auch der Tollaner oder der Nox siegen. Jeder hat eine gute Chance. Doch letzlich wird Mut entscheiden, wen sie nimmt." bemerkte Daniel. "Du könntest die Sache nur zu einem Teil beeinflussen."
Der Kanzler unterhielt sich gerade mit seinen Ratsmitgliedern über Jacks Entscheidung, als auf einmal sich der Jaffa aus der Gruppe der Kandidaten löste und hochmütig auf das SG-Team zuschritt. Teal´c legte sofort seine Stabwaffe an, Carter Ihr automatisches Gewehr.
"Nimm deine Stabwaffe weg. Shol´wah*, ich bin heute nicht hier, um mit Dir zu kämpfen!" rief Shu´tar Teal´c zu, dann wandte er sich an Jack. "Seine Eminenz hat gesagt, daß Du kneifst, O´Neill! Du bist also gar nicht so mutig, wie man es sich unter den Systemlords erzählt! Dann ist der Sieg schon so gut wie mein! Hah, der große Held von Ta´uri hat Angst, sich mit uns zu messen! Er ist ein Feigling!
Du wärest sowieso ein armseliger Stammvater für diese nächste Generation! Aber meine Kinder werden stark sein! Und nichts und niemanden fürchten, schon gar keinen feigen Ta´uri und keinen Shol´wah!" zog der Jaffa O´Neill auf.
"Ach ja? Die Nox und die Tollaner haben euch schon mehrmals in die Pfanne gehauen! Du hast ja keine Chance!" fuhr Jack den Jaffa an.
"Es sind auch würdige Gegner! Ihr Ta´uri hattet bisher einfach nur Glück! Aber wartet nur, eure Stunde kommt noch! Euer primitiver Planet wird bald uns gehören!"
"Denkste! Die Erde steht unter dem Schutz der Asgard!"
"Die Asgard sind uns völlig egal! Wir sind die Goa´uld, die Mächtigsten der Galaxie!"
"Jetzt reichts aber ,Du verdammter Jaffa! Reiß dein Maul nicht so weit auf, sonst sorge ich dafür, daß Du´s nie wieder zukriegst!" giftete O´Neill zornig, der kurz davor war, Shu´tar an die Gurgel zu gehen, doch die ruhige, aber bestimmte Stimme des Nox brachte beide Streithähne wieder zur Besinnung.
"Werte Herren! Sollten wir unsere Kräfte nicht für die Prüfungen aufsparen?" fragte Anteaus, der neben die beiden Streithähne getreten war.
"Der Nox hat Recht. Was gebe ich mich auch mit einem Feigling wie Dir ab!" sagte Shu´tar verächtlich, drehte sich um und ging zu den versammelten Ministern zurück.
Jack stand da, innerlich vor Zorn bebend und mit geballten Fäusten. Dieser Jaffa hatte Ihn in seinem Stolz verletzt! So etwas konnte und würde er nicht durchgehen lassen! Außerdem hatte er nicht nur Ihn, sondern auch die ganze Erde beleidigt! Und O´Neill fasste einen Entschluß.
"Carter! Mein Gepäck! - Ministerin, wo kann ich mich hier kurz umziehen?" fragte er. Die Greisin lächelte.
"Dort drüben befinden sich Umkleideräume."
"Gut. Die Förmlichkeiten sind vorbei! Lasst uns zur Tat schreiten!" knurrte Jack und ergriff seine grüne Reisetasche.
"Sir! Wollen Sie etwa..." begann Carter.
"Dieser Jaffa hat mich herausgefordert! Und ich lasse mich doch nicht vor allen Leuten als Feigling abstempeln! Außerdem-wenn der Jaffa gewinnt, können wir diesen Planeten und die Naquadah-Schürfrechte abschreiben! - Kanzler, ich bin dabei! Die werden noch sehen, was ich kann!"
"Gut, mein Freund. Zuallererst will unser Volk eine Demonstration Ihres Könnens sehen. Shu´tar wird beginnen." sprach Marcoss.
"Gut.-Danny, ich zieh mich schnell um und komm´ dann nach."
"Kommen Sie, Colonel." sagte Ministerin Tjuhja und führte Jack zu einem Eingang an der großen Mauer.
"Ich hoffe, er bereut seinen Entschluß nicht noch!" bemerkte Daniel.
Carter, Daniel und Teal´c begaben sich in das vollbesetzte Amphitheater und nahmen in der vordersten Reihe auf den Rängen mit den Ministern Platz. Der Kanzler kündigte unterdessen den Jaffa an.
Hochmütig stolzierte Shu´tar in die Arena. In der rechten Faust hielt er eine Stabwaffe. Nachdem er sich in Pose geworfen hatte, begann er mit lauter Stimme zu sprechen.
"Werte Greise! Ich Shu´tar, Primus des großen Heru-ur, schwöre bei meiner Ehre als Jaffa, mit aller Härte und ohne Gnade zu kämpfen, um das Ziel für die Zukunft eures Planeten zu erreichen! Seht nun den Beweiß meiner Macht! Der Macht der Systemlords!" rief er in die Menge. Dann aktivierte er seine Stabwaffe und feuerte auf eine der Säulen in der Mitte der Arena. Der Energieblitz sprengte das Gestein auseinander und fällte die Säule. Beifall brandete auf, aber Carter glaubte auch einige Rufe wie "Schwindler" zu hören und Buh-Rufe. Als sie das Ratsmitglied neben sich fragend ansah, meinte dieser:"Das sind unsere Helden, die versucht haben, die Gunst unserer Göttin zu erlangen und scheiterten. Von Ihnen traut sich keiner mehr auf diese Mission."
Shu´tar schien diese Mißrufe überhört zu haben, denn er stolzierte ohne mit der Wimper zu zucken, aus der Arena und begab sich zu den Rängen.
Der Nächste war der Tollaner.
Er trat in die Arena, verbeugte sich höflich und hob dann zu sprechen an.
"Bewohner von Sereane! Ich, Robaro von Tollana, werde mein Bestes geben, um eure Welt vor dem Untergang zu bewahren! Aber ich besitze nicht nur Stärke...."
Mit diesen Worten trat er vor eine massive Mauer-und verschwand darin! Erstaunte Rufe wurden laut. Kurz darauf tauchte er wieder auf und erntete großen Beifall.
"Phantastisch! Er kann durch massive Wände gehen!" staunten die Ratsmitglieder.
"Ja, aber sie geben Ihre Technologie niemanden preis, außer höher entwickelten Kulturen als sie selbst! Seit sie Ihre erste Heimatwelt durch Weitergabe von Technologie, die in falsche Hände geriet, verloren haben, ist Ihr oberstes Gesetz, Ihre technologischen Errungenschaften zu hüten." erklärte Carter.
"Vielleicht werden die Kinder dieses Kandidaten eines Tages diese Technologien entwickeln."
"Vielleicht."
"Als nächstes wird nun der ehrenwerte Anteaus von den Nox zu euch sprechen!" verkündete der Kanzler.
Der Nox betrat die Arena und verbeugte sich.
"Ihr weisen Alten von Serenae. Man kann sein Ziel auch ohne Kampf und Brutalität erreichen. Wir Nox gehen den Weg der Ruhe und des Friedens und sind eins mit der Natur und dem Universum, von dem jeder ein Teil in sich trägt... und vieles ist oft nicht so, wie es scheint...."
Plötzlich war er verschwunden, unsichtbar- um an einer anderen Stelle der Arena wieder sichtbar zu werden! Wieder erstaunte Ausrufe aus dem Publikum.
"Unsere Stärke ist die Weisheit. Sie kann viel vollbringen..."
Anteaus ließ er sich im Schneidersitz nieder, holte etwas aus seinem Beutel, den er um den Hals trug und steckte es in den Boden. Er schloß er die Augen und konzentrierte sich. Einen Moment später begann an der Stelle ein Keimling aus dem Boden zu wachsen und wurde zu einer Pflanze.
"Wow! Ich wußte nicht, das die Nox auch Pflanzen wachsen lassen können!" staunte Carter.
"Überleg´ doch mal, Sam! Sie haben uns damals wieder zum Leben erweckt! Und das hier ist im Prinzip das selbe! Er hat einen Pflanzensamen zum Leben erweckt! Da! Jetzt rankt sie sich schon um die Säule! Phantastisch!" rief Daniel und fiel in den Applaus mitein. Shu´tar verzog verächtlich das Gesicht.
"Als Vierter und letzter Kandidat kommt nun Colonel Jack O´Neill von der Erde..." kündigte Minister Marcoss an.
"Jetzt ist Jack an der Reihe! Mal sehen, was er bringt.." murmelte Carter. Shu´tar grunzte abschätzig.
O´ Neill stapfte in seinem blaugrauen Tarnanzug, das automatische Gewehr in den Fäusten und den tarnfarbenen Helm auf dem Kopf entschlossen in die Arena. Zuerst ließ er seinen Blick schweifen, dann bezog er neben der zerschossenen Säule Posten.
"Nun-eh-wir Menschen von der Erde haben zwar keine so fortschirttliche Technologie wie die Goa´uld oder die Tollaner und keine solchen besonderen Fähigkeiten wie die Nox, doch wir besitzen andere Qualitäten, die euch genauso von Nutzen sein können! Und-wir sind nicht wehrlos!" rief Jack, fuhr mit angelegtem Gewehr herum und feuerte auf eine Zierknospe, die auf einem steinernen Pfosten aufgesetzt war. Ratternd entlud sich eine Kugelgarbe und trennte sie von Ihrem Sockel. Mit zwei leisen Tak-Tak - Geräuschen fiel das Zierstück zu Boden. Der Applaus fiel nur mäßig aus. Shu´Tar lachte hämisch.
"Na großartig!" seufzte Jack und begab sich zu seinen Kammeraden.
"Kopf hoch, Jack, das war nicht schlecht! Zielgenaues Schießen." versuchte Carter Ihren Vorgesetzten aufzumuntern.
"Bis heute Abend haben Sie nun noch Zeit, sich auszuruhen und Kräfte zu sammeln. Dann sehen wir uns alle am Hafen wieder." erklärte Kanzler Marcoss.
Die vier Kandidaten wurden in die beste Herberge der Stadt einquartiert, direkt am Hafen, in der Nähe des Regierungspalastes. Jack stand auf dem Balkon und starrte schweigend auf die tosende See hinaus. Während der Tag- und Nachtgleiche tobten ohne Unterbrechung Stürme über das Meer und die Küste und brachten Regen.
"Glaubst Du, das es richtig war, sich auf diesen Wettbewerb einzulassen? Du weißt nicht, was Dich erwartet!" sprach Carter ernst und trat neben O´Neill auf den Balkon.
"Der Jaffa darf nicht gewinnen! Schon deshalb nicht, weil er mich beleidigt hat! Je mehr Gegner er hat, desto besser!"
"Es bringt nichts, ob jemand als Erster am Ziel ist oder nicht. Die Göttin Mut wird letztlich die Entscheidung treffen, welchen Sie von euch nehmen wird." bemerkte Daniel.
"Ich hoffe, sie nimmt den Richtigen. Es wär mir egal, ob es der Tollaner oder der Nox wäre, Hauptsache nicht der Jaffa!" knurrte Jack.
"Und was ist, wenn sie dich erwählt?" fragte Carter ernst.
"Mich?" O´Neill lachte und schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht. Ich sehe von allen Kandidaten am ältesten aus!" Er fuhr sich durch sein silbergraues Haar. Mut steht sicher auf jüngere Typen! Oder einen von denen mit besseren Fähigkeiten! Meine Chancen gegenüber dem Tollaner und dem Nox sind gering Ich will nur verhindern, das nicht Shu´tar den Zuschlag erhält! Ich hoffe, die Lady wählt vernünftig!"
"Du solltest Dich ausruhen und etwas essen, damit Du für heute Abend fit bist." bemerkte Carter. "Marcoss hat uns ein fürstliches Menue bringen lassen."
"Okay. Stärken wir uns erstmal."
Die drei Kammeraden kehrten an den reich gedeckten Tisch in Ihren Räumen zurück und setzten sich zu Teal´c an die Tafel. Während des Essens fiel kein Wort, selbst der sonst so redselige Jack schwieg und hing irgendwelchen Gedanken nach.
Nach dem Essen legte sich O´Neill etwas aufs Ohr.
Ein Stockwerk tiefer hatte der Tollaner sein Quartier. Auch er nahm eine Stärkung zu sich. Der Nox im Zimmer nebenan hatte sich im Schneidersitz auf eine mitgebrachte Matte gesetzt und meditierte. Neben Ihm stand eine leere Essensschale. Seine Rasse ernährte sich rein vegetarisch und verabscheute Gewalt.
Und noch ein Stockwerk tiefer schlug sich Shu´tar den Bauch voll. Er war sich seines Sieges völlig sicher: Mut würde den stärksten und besten Krieger wählen.
So verbrachte jeder Kandidat auf seine Weise die Zeit bis zum Abend. Dann wurden sie von den Ministern abgeholt und in einer feierlichen Prozession zog man zum Hafen. Die vier Helden schritten vorneweg, hinter Ihnen folgten Carter, Daniel und Teal´c mit dem hohen Rat von Serenae. Ihnen folgte eine lange Schlange von Bewohnern der Stadt.
Jack trug außer seiner gefleckten Tarnuniform sein automatisches Gewehr und am Gürtel in einem speziellen Holster eine ZAT-Kanone. Auf dem Rücken seinen Rucksack mit dem Marschgepäck. So ausgerüstet wollte er sich den Prüfungen stellen. Sein Motto hieß: Auf alles vorbereitet sein.
Der Jaffa trug lediglich eine kleine Umhängetasche an seinem Gürtel und seine Stabwaffe. Der Tollaner hatte sich einen silbergrauen Thermo-Overall übergezogen und schulterte nun seinen Rucksack. Und der Nox sah wie immer aus in seiner bunten Kleidung und der großen, grobgewebten Umhängetasche, aus der er nun einen bunten Poncho zog und Ihn sich umlegte, um vor den kalten Winden besser geschützt zu sein, die am Hafenkai wehten. Das linke Ende des Hafenbeckens begrenzte eine Mole mit einem Leuchtturm. An der Spitze befand sich eine Schale, aus der ein helles Feuer loderte. Daniel hatte bei seinem ersten Besuch erfahren, daß das Signalfeuer mit Öl gespeist wurde, das eine Pumpe von Tank im Turmsockel in den Brenner nach oben beförderte. Mehrere kleinere und größere Boote und Schiffe, teils mit Segeln, teils motorisiert waren an den Anlegeplätzen festgemacht und schaukelten im starken Seegang. Weiter draußen war die See noch mehr aufgewühlt und der Wind erreichte Sturmstärke. Aber auch hier im Hafen blies er bereits kräftig und zerrte an Haaren und Kleidung der Versammelten.
Vor dem größten Schiff, ein schwerfällig wirkender Segler mit je einem Schaufelrad an jeder Seite, nahmen die Kandidaten Aufstellung. Jack an einem Ende, der Jaffa am Anderen. Dazwischen der Tollaner und der Nox. Dann trat der Kanzler nach vorne, um letzte Anweisungen zu geben.
"Dieses Schiff wird euch nun hinüber zur Insel der Göttin bringen. Die Insel der Mut ist für uns ein heiliger Ort. Nur die Kandidaten und Anwärter für die Priesterschaft dürfen sie betreten. Die Überfahrt dauert die ganze Nacht, morgen früh werdet Ihr den Hafen der Insel erreichen. Dann beginnen eure Prüfungen.
Am ersten Tag müßt Ihr den Gewalten der Natur trotzen, am zweiten Tag Gefahren meistern und am dritten Tag euren Geist und euer Herz sprechen lassen. Seid Ihr bereit für eure Mission?" fragte er.
"Wir sind es!" kam es einstimmig von allen Vieren.
"Und was geschieht nach den Prüfungen und nachdem eure Göttin gewählt hat, eure Eminenz?" fragte Jack.
"Das weiß niemand, Colonel O´Neill."
"Angst, Ta´uri ?" stichelte Shu´tar. "Das Du nicht mehr zurückkehrst?"
"Ich komme hierher zurück, verlass dich drauf!" knurrte Jack." Aber deine Eingeweide werden die Geier fressen!"
Der Nox schüttelte den Kopf. Die Jungen mußten wirklich noch viel lernen....

"Ministerin, weiß wirklich niemand, was nach den Prüfungen geschieht?" fragte Carter die Rätin neben sich.
"Nein. Diejenigen, die die Göttin erwählte, kehrten niemals zurück. Aber in den ersten Morgenstunden am Ende der Tag-und Nachtgleiche kommen Schiffe mit Kindern an, die dem Auserwählten ähnlich sind, um die alte Generation nach und nach abzulösen. Unsere Vorfahren in früheren Zeiten nannten sie "Kinder des Meeres", weil man zuerst glaubte, sie stiegen aus dem Meer zu uns an Land. Heute wissen wir, daß sie von der Insel der Göttin stammen. Wir lehren sie, was sie wissen müssen und erziehen die neue Generation, bis sie selbstständig geworden ist. Das weitere Schicksal Serenaes liegt dann in Ihren Händen." erzählte die Ministerin. Sam beschlich immer mehr ein ungutes Gefühl. Sie begann sich Sorgen zu machen. Was, wenn Jack nicht mehr zurückkehrte? Er war, wenn er dieses Schiff betrat, auf sich alleine gestellt.
"Ich wünsche euch viel Glück, werte Kandidaten. Möge unsere Göttin weise entscheiden. Und möget Ihr alle lebend und unversehrt wiederkehren." wünschte Kanzler Marcoss zum Abschied. Shu´tar ging als Erster an Bord des Schiffes, der Nox verabschiedete sich höflich und folgte dann gemeinsam mit dem Tollaner. Jack zögerte noch etwas, denn seine Kameraden kamen jetzt angelaufen, allen voran Carter, um sich von Ihm zu verabschieden.
"Alles Gute, Jack. Und sei vorsichtig!" bat Sam.
"Klar. Ich kann euch doch nicht alleine lassen." lächelte O´Neill.
"Hier, damit Du nicht ganz alleine bist." sprach Daniel und reichte Jack ein Foto. Darauf waren er und seine Kameraden zu sehen.
"Hey, danke, mein Freund." sagte O´Neill und schob es vorsichtig in eine der Taschen seiner Spezialweste, die er über der Tarnjacke trug.
"Viel Glück, O´Neill." wünschte auch Teal´c in seiner knappen Art. Beide reichten sich die Hände.
"Danke.-Leute, wir sehen uns!" sprach Jack und hob zum Abschied die Hand. Dann begab auch er sich an Bord und blieb an der Reeling stehen. Die Leinen wurden gelöst und das Schiff legte vom Kai ab. Dann steuerte es auf die Hafenausfahrt zu.
Jack stand an der Reeling und winkte, bis seine Freunde nicht mehr zu sehen waren. Und auch Carter und der Rest des Teams blieben noch lange am Kai stehen, die Menschenmenge, die sich an der Landungsmauer gedrängt hatte, begann sich aufzulösen und bald befanden sich nur noch die drei Kammeraden am Hafen.
"Komm wieder, Jack...." bat Carter im Stillen.

Mühsam quälte sich das schwehre Schiff durch die starke Dühnung. Der Bug senkte sich jedesmal tief in ein Wellental, wenn er es passierte. Das starke Schaukeln machte das Gehen schwer. Deshalb hatte sich Jack auf eine Bank an Deck niedergelassen. Es gab auch Kabinen im Inneren, doch O´Neill fand es hier draußen sicherer. Vor allem konnte er Shu´tar besser beobachten, der wie eine Gallionsfigur vorne reglos am Bug stand. Er traute diesem Jaffa nicht für fünf Cent über den Weg. Deshalb wollte er auch um keinen Preis einschlafen. So saß er also auf seinem Posten, das Gewehr auf den Knien, den Kopf gegen die Kajütenwand gelehnt.
Ein Würgen und Husten ließ Ihn plötzlich aufhorchen. Neugierig stand Jack auf und bewegte sich auf die Quelle des Geräusches zu.
Am Heck fand er den Tollaner über der Reeling hängen und verstand sofort den Grund seines Tuns. Die Seekrankheit war dem armen Kerl in die Knochen gefahren.
"Hey, alles in Ordnung, mein Freund?" fragte O´Neill. Robaro sah auf.
"Oh Mann, Du bist ja ganz grün im Gesicht! Verträgst wohl das Geschaukle nicht?"
"Wir Tollaner sind nun mal keine Seefahrer." keuchte Robaro.
"Mir macht der Seegang nichts aus. Den anderen scheinbar auch nicht.-Warte, ich habe hier etwas für dich, damit wird's besser."
Jack kramte in den Taschen seiner Weste und förderte ein Päckchen mit Tabletten zu Tage.
"Die helfen gegen alle Art von Reiseübelkeit. Nimm zwei davon, das müßte genügen." sprach er. Der Tollaner ließ sich zwei der weißen Tabletten geben und schluckte sie. Mit einem Schluck Wasser aus seiner Trinkflasche spülte er nach.
"Ich danke Dir für deine Hilfe."
"Gern geschehen. Ich kenne dieses Seekrankheitsgefühl. Man fühlt sich echt dreckig dabei!"
"Wohl wahr! Auch ich habe mit einigen Kräutern aus meinen heimischen Wäldern nachgeholfen. Ihr seid sehr hilfsbereit, mein Freund von der Erde." sprach Anteaus, der neben den Beiden aufgetaucht war.
"Ich konnte den armen Kerl doch nicht weiter die Fische füttern lassen! Wird's langsam besser?" fragte Jack Robaro.
"Ja, deine Medizin hilft. Die Übelkeit vergeht langsam. Ich danke Dir."
"Dann sollten wir uns bis zur Ankunft ausruhen, um frisch für die Prüfungen zu sein." schlug der Nox vor.
Jack nickte.
Der Tollaner beschloß, sich im Innern der Kajüte hinzulegen. Jack und Anteaus sahen Ihm nach.
"Sag mal Antheaus....was sagt eigentlich Lyah dazu, daß Du hier mitmachst? Sie ist doch deine...äh-"
"Es wurde vom Ältestenrat beschlossen, das ich mich den Prüfungen auf der Insel stelle. Wir wollen den Bewohnern von Serenae eine Zukunft geben und haben uns bereiterklärt, zu helfen. Auch Lyah war mit der Entscheidung einverstanden. Es ist auch eine unserer Aufgaben, sich um das Wohl anderer Völker zu kümmern."
"Verstehe." nickte Jack.
O´Neill kehrte zu seinem Platz auf der Bank zurück und Anteaus spazierte an Deck entlang. Dabei beobachtete er schweigend die aufgewühlte See und ließ auch den Jaffa am Bug nicht aus den Augen.
Die Stunden der Überfahrt verstrichen quälend langsam. Auf Serenae hatte ein Tag sechsundzwanzig Stunden, das bedeutete zu dieser Jahreszeit eine Nacht von dreizehn Stunden. Das ständige Schaukeln des Schiffes schläferte Jack schließlich doch ein. Sein Kopf sank zur Seite und er begann leise zu schnarchen.
Plötzlich fiel ein Schatten auf den Schlafenden. Shu´tar war neben O´Neill aufgetaucht und beobachtete den Ahnungslosen mit einem kalten Lächeln. Dann streckte er seine Hand nach Jacks ZAT-Waffe am Gürtel aus....
Doch bevor seine Finger das Holster mit der Waffe berühren konnten, löste sich der Colonel plötzlich in Nichts auf, verschwand einfach! Der Jaffa fuhr zurück und unterdrückte einen Fluch! Stattdessen stand auf einmal der Nox vor Ihm und hob mahnend den Zeigefinger.
"Hier bestiehlt niemand den Anderen und es werden keine Unachtsamkeiten ausgenutzt!" sagte der um gut einen Kopf kleinere Anteaus ernst und sah dem Jaffa streng ins Gesicht.
"Verdammter Nox!" knurrte Shu´tar, drehte sich ruckartig um und verschwand wieder nach vorne an den Bug. Anteaus sah Ihm seufzend nach, drehte sich zur leeren Bank um und bewegte die Hand. Sogleich erschien Jack wieder an seinem Platz, als wäre nichts geschehen. Er hatte von dem Zwischenfall nichts bemerkt, sondern schlief seelenruhig weiter. Es gehörte zu der wundersamen Begabung der Nox, Dinge unsichtbar werden zu lassen, in dem sie die Molekuarschwingung veränderten.

Jack erwachte wieder durch die hellen Strahlen der aufgehenden Doppelsonne von Serenae, einer kleinen Sonne, die etwas versetzt vor einer Größeren ihre Bahn zog. Sie bildeten auch das siebte Symbol auf dem DHD und auf dem Stargate für diesen Planeten.
O´Neill rieb sich über seine Augen, gähnte herzhaft und reckte seine steifen Glieder. Dann prüfte er, ob alles von seiner Ausrüstung noch da war.
"Alles noch an seinem Platz. Mist! Im Schlaf hätte mich dieser Jaffa leicht...aber Anteaus hat wohl aufgepasst...."
"Land in Sicht! Insel der Göttin voraus!" erscholl plötzlich der Ruf eines Seemanns vom Dach der Kajüte. Jack eilte zum Bug, wo sich bereits Shu´tar, Anteaus und Robaro eingefunden hatten Die Wolkendecke riß weiter auf und gab nun die Sicht auf die Insel frei. In der Mitte ragte ein hoher Gipfel auf, umrahmt von unterschiedlich hohen kleineren Bergen. Am Ufer konnten die Vier einen Hafen erkennen und einige Gebäude.

Je näher sie der Insel kamen, desto mehr besserte sich das Wetter. Als das Schiff in den Hafen einfuhr, wurde der Seegang zusehens ruhiger, ein warmer und sonniger Morgen empfing die Kanditaten. Jack fiel auf, das der Hafen genau dem von Meridian glich. Die Anlegekais, die Mole mit dem Leuchtfeuer, das jetzt erloschen war und die Gebäude. Alles war das genaue Abbild der Anlage drüben auf dem Festland. Aber einen Unterschied gab es doch. Im Hafenbecken ankerten unzählige kleinere Segelschiffe. Das Schiff ging längsseits an die Kaimauer und die Gangway wurde ausgezogen. Dann verließen die Vier das Schiff. Sonst niemand. Kaum war dies geschehen, da legte der große Segler wieder ab und verließ wieder die Insel.
"He, wartet der nicht auf uns?" fragte Jack und sah dem Schiff nach, das wieder auf das Festland zuhielt.
"Es ist Ihm nicht erlaubt, länger als nötig zu bleiben."
Alle Vier drehten sich nach der fremden Stimme um. Vor Jack und den Anderen stand ein älterer Mann in einem Priestergewand, begleitet von zwei weiteren Geistlichen, die allerdings jünger waren.
"Hey, hier gibt es ja nicht nur alte Leute!" bemerkte O´Neill.
"Wir gehören auch einer anderen Generation an, einer kleineren, von der Göttin Mut erschaffen. Um Ihre Insel zu bewachen und zu schützen. Dafür wird uns ein längere Jugend zuteil." erklärte der Älteste der Drei. "Seid willkommen auf der Insel der Göttin, werte Helden. Folgt mir."
Die vier Kandidaten setzten sich hinter den drei Priestern in Marsch, die sie aus dem Hafen heraus und zu einem großen Platz führten. Im Halbkreis führten sieben kunstvoll gearbeitete, steinerne Portale in verschiedene Richtungen.
"Eure Prüfungen beginnen nun. Möget Ihr alle sicher ans Ziel gelangen. Wählt nun jeder einen Weg." verkündete der Älteste der Priester und machte eine erhabene Geste in Richtung der Portale.

Jacks Vorschlag "Hey, Leute, wie wäre es mit einem kleinen Frühstück vor dem Start?" erntete von allen Anwesenden, besonders von Shu´tar nur mißfällige Blicke.
"Okay! War ja nur ein Vorschlag!" meinte O´Neill und hob beschwichtigend die Hände." Dann eben Ohne." Seufzend kratzte er sich hinter dem linken Ohr und beobachtete, wie der Jaffa als Erstes seine Wahl traf.
"Ich, Shu´tar- wähle diesen Weg!" erklärte dieser stolz und wies zum mittleren Portal.
"Ich, Robaro, wähle jenen Weg!" verkündete der Tollaner und wies auf das linke Tor neben dem Shu´tars.
"Und ich, Anteaus, wähle diesen Weg!" sprach der Nox und wies auf das ganz rechte Portal.
"Und ich-ach, was solls..." brummte Jack, als er sah, daß seine Mitstreiter gar nicht mehr zuhörten und schon losgegangen waren. O´Neill marschierte also einfach los und wahllos durch eins der Portale, das vorletzte von Rechts...

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Sphinx
Author's Notes:


INHALT: Colonel O´Neill und seine Konkurrenten müssen sich auf der geheimnisvollen Insel schweren Prüfungen stellen....

Teil 2

Zuerst ging es für alle Vier durch eine weitläufige, blühende Parkanlage. Jack verlor die Anderen sofort aus den Augen, nachdem alle Ihre gewählten Portale durchschritten hatten. Von nun an hieß es, jeder für sich.
Während seines Marsches hatte Jack einen Apfel aus seinem Rucksack geholt und kaute schweigend, während er die vorbeiziehenden Landschaft um sich herum beobachtete. Bald darauf hörten die Grünflächen auf und wichen einer felsigen Landschaft, die stetig steiler wurde. O´Neill hatte den Ausläufer des Gebirges erreicht. Bald mußte er über steile Felsen klettern, dann tat sich vor Ihm eine enge Spalte auf, in die er gerade hineinpasste. Da es keinen anderen Weg gab, mußte er sich hineinzwängen und versuchen, auf diesem Weg weiterzukommen....

Shu´tars Weg führte zuerst auch durch den großen Park, allerdings gelangte er in einen anderen Teil des Gebirges. Bald versprerrten dichte, übelriechende Dampfschwaden die Sicht. Der Jaffa presste sich ein Ende seines Capes vor den Mund und eilte weiter. Aber kurz darauf stoppte er abrupt. Er wäre beinahe in eine Felsspalte mit glühender Lava gestürzt!

Robaro gelangte nach der Durchquerung des Parks in eine Zone des Frostes und Schnees. Sein silberner Thermo-Overall schützte Ihn zwar vor der Kälte, doch ein aufkommender Schneestrum überzog seine Brauen und Wimpern mit einer Reifschicht, die fliegenden, winzigen Eiskristalle brannten in seinen Augen. Er holte seine Schutzbrille hervor, doch die Gläser vereisten sofort durch die Dämpfe seines Atems und erschwehrten die Sicht.....

Anteaus gelangte, nachdem er sein Portal passiert hatte, auf eine Wiese mit hüfthohem Gras. Lächelnd strich er mit seinen Händen über die Spitzen der Grashalme und wanderte weiter. Doch schon nach kurzer Zeit wurde das paradiesische Grün zu einer trockenen, sandigen und trostlosen Einöde. Der Nox wechselte seinen Poncho gegen einen breitkrempigen Strohhut, den er zu hause selbst angefertigt hatte, um vor den gleißenden Sonnenstrahlen geschützt zu sein. Langsam schleppte er sich durch die scheinbar endlose Wüstenei, ein quälender Anblick für ein Lebewesen, daß das kühle, schattige Grün der Wälder gewöhnt war....

Die erste Aufgabe bestand darin, den Naturgewalten zu trotzen. Und das tat jeder der Kandidaten auf seine Weise.
Die Felsspalte hatte Jack immer tiefer in ein unterirdisches Höhlensystem geführt. O´Neill hatte eine Lampe vorne an seinem Helm befestigt, um in der völligen Dunkelheit, die Ihn nun umgab, etwas sehen zu können.
"Das ist ja ein richtiges Labyrinth! Mir bleibt auch gar nichts erspart!" knurrte er. Langsam kletterte er weiter. Manchmal war der Gang so eng, daß O´Neill zuerst seinen Rucksack und dann sich selbst hindurchschieben musste. Keuchend kroch er bäuchlings auf allen Vieren weiter, sein Gepäck vor sich herschiebend.
Schließlich gelangte er in eine kleine Grotte. Hier konnte er wenigstens wieder aufrecht stehen. Dafür gab es aber ein neues Hindernis.
"Ein See! Und keine Möglichkeit zum Drumherumgehen! Der ganze weitere Gang ist mit Wasser gefüllt! Ich hätte noch einen Taucheranzug mitnehmen sollen!" Seufzend ließ er sich auf einen Stein nieder und begann seine ganze Uniform abzulegen, bis auf den Helm mit der Lampe. Dann verschnürte er sein Kleiderbündel und befestigte es auf der vorderen Seite seines Rucksacks. Diesen hob er auf seinen Helm und transportierte Ihn auf dem Kopf weiter, damit der Inhalt und seine Klamotten nicht naß wurden.
Zuerst tauchte Jack seine Zehen in das Wasser, zuckte gleich darauf wieder zurück und stieß einen zischenden Laut aus.
"Scheiße, ist das kalt!" fluchte er. Dann aber biß er die Zähne zusammen und watete hinein. Er hatte schon schlimmeres erlebt, da würde er sich doch nicht von kaltem Wasser aufhalten lassen!
Langsam tastete er sich mit den Füßen vorwärts, und behielt mit den Augen die beleuchtete Umgebung im Auge. Außer dem platschenden und gurgelnden Geräusch des Wassers war es hier unten totenstill.
Zuerst reichte es Ihm bis zu den Knien, dann aber wurde es rasch tiefer und bald stand Jack bis zu den Schultern im Wasser.
Der einzige Ausgang der Grotte führte in einen dunklen, zur Hälfte mit Wasser gefüllten Tunnel. Mühsam quälte sich O´Neill weiter, spürte, wie die Kälte des Wassers langsam in seine Glieder kroch. Dazu kam noch, daß er höllisch aufpassen musste, um auf dem glitschigen Boden nicht den Halt zu verlieren! Und zu allem Unglück wurde der unterirdische See immer tiefer, bald reichte Jack das Wasser bis zum Kinn und beim nächsten Schiritt sank er bis zur Nase ein! Es half alles nichts, um weiterzukommen, mußte er wohl oder übel schwimmen. Aber er wollte nicht, daß seine Ausrüstung naß wurde, deshalb benutzte er nur einen Arm zum Vorwärtskommen, mit dem Anderen balancierte er den Rucksack auf seinem Helm, dessen Gewicht sein Gesicht jedesmal unter Wasser drückte, wenn er einen Schwimmzug tat.
Zum Glück hielt die tiefe Stelle nicht lange an. Bald spürte er wieder Boden unter seinen Füßen und das Wasser reichte Ihm wieder bis zur Brust.
"Verdammt, wann komme ich endlich wieder ins Trockene? Ich bin schon ein Eiszapfen!" klagte Jack. zitternd. Hätte er sich in einem Spiegel sehen können, hätte er bemerkt, das seine Lippen bereits eine blaue Farbe angenommen hatten. Aber der Gedanke an seine Kameraden ließ Ihn weitergehen. Er wollte Sie alle wiedersehen. Daniel, Sam, und Teal´c. Und natürlich die Erde und das Stargate-Center.
Nach einer Weile bemerkte er etwas merkwürdiges. Das Wasser wurde auf einmal langsam wärmer, je weiter er ging.
"Hey, das ist schon viel besser!" rief O´Neill erleichtert und stapfte zügig weiter. Das Wasser erwärmte sich noch immer. Bald zu sehr, wie Jack feststellen musste. Dasselbe galt auch für die Luft.
"Das darf doch nicht wahr sein! Erst friere ich mir alles ab und jetzt soll ich wohl gekocht werden!" grollte er. "Und nirgendwo ein trockenes Stück Weg!"
Dann sah er den Grund für die immer stärker werdende Hitze. Vor Ihm, an einer breiteren Stelle, zischte ein Geysir aus dem Boden des Sees! Das Schauspiel dauerte einige Sekunden, dann sank er in sich zusammen und nur noch ein heftiges Blubbern zeigte an, wo sich die Öffnung im Boden befand. O´Neill erkannte schnell die Lage, in der er sich befand.
"Hier muss es vulkanische Aktivitäten geben! Der Geysir ist der heißeste Punkt! Also muss ich so nahe wie möglich an der Felswand vorbei, dort ist das Wasser am Kühlsten! Und das, solange dieser Springbrunnen nicht losgeht! Sonst gibt's ein Paar hartgekochte Eier" dachte er grimmig.
Also zog sich Jack bis an den Rand des Sees zurück und wartete ab. Tatsächlich kam der Geysir wieder hoch. Und die Zeit zwischen zwei Erruptionen betrug etwa 2 Minuten. Wenn sie immer zur gleichen Zeit kamen. Aber so lange wollte er nicht in dem gut achtunddreißig Grad heißem Wasser warten, um es herauszufinden. Als der Geysir wieder zusammengesunken war, watete er so schnell er konnte los. Er kam gut vorbei, doch diesmal brach die heiße Fontäne früher hervor und einige Spritzer trafen O´Neills ungeschützen Rücken und verbrühten Ihn! Er schrie auf und stieß einen saftigen Fluch aus! Aber er hatte es geschafft. Das Wasser wurde wieder kälter und auch die Luft. Bald begann Jack wieder zu frieren.
Doch das war nicht sein einziges Problem. Plötzlich hörte er über sich ein knirschendes Geräusch. O´Neill sah nach oben und erstarrte. Oben an der Höhlendecke begannen sich einzelne Felsbrocken zu lösen und stürzten auf Ihn zu!
Der erste große Brocken klatschte haarscharf neben Jack ins Wasser!
"Verdammt! Ich muß schnell hier raus!" fluchte O´Neill und hastete los, so schnell es durch das Wasser ging. Wie durch ein Wunder blieb er von den großen Felsen verschont, nur einige kleine, faustgroße Stücke trafen seine Schultern. Und als wäre das nicht genug, begann das bisher ruhige Wasser auf einmal zu strömen! Zuerst schwach, doch dann spürte er, wie der Sog immer stärker an seinem Körper zerrte. Jack verlor plötzlich den Halt unter den Füßen und er wurde von dem Sog davon und unter Wasser gezogen! Er presste den Rucksack vor seine Brust, um Ihn nicht zu verlieren. Die Strömung wurde immer stärker und trieb Ihn wie einen Spielball durch die schier unendliche Grotte. Jack ruderte mit dem freien Arm und den Beinen und versuchte zu vermeiden, gegen die harten Felswände geschleudert zu werden. Wenn O´Neills Kopf für kurze Zeit wieder an die Oberfläche kam, schnappte er nach Luft und versuchte zu sehen, ob der tanzende Lichtkegel seiner Lampe ein Ufer erfassen konnte. Dabei entdeckte er einige Meter vor sich einen kegelförmigen, niedrigen Felsen. Jack versuchte, so nahe wie möglich an die aus dem Strom ragende Felsnase zu kommen und im entscheidenden Moment warf er seinen Rucksack so, daß eine der Schulterriemenschlingen sich um den Felsen legte. Ein Ruck-und O´Neills rasende Fahrt wurde gestoppt! Verbissen kämpfte Jack gegen den Sog der Strömung an und zog sich an den Riemen und seinem Rucksack immer weiter aus dem Wasser und an der Felszacke hoch. Mit Erleichterung stellte er fest, daß hinter dem Kegel, auf der anderen Seite, ein schmaler Uferstreifen begann. Jack verdoppelte seine Anstrengungen, kletterte weiter auf die Felszacke, krallte Zehen und Finger in den das Gestein, bis er einen einigermaßen sicheren Halt auf dem nassen und rauhen Oberfläche hatte. Er löste er den Riemen seines Rucksackes, schwang ihn mit dem rechten Arm hin und her und warf das Marschgepäck dann mit einem kräftigen Schwung hinüber an das Ufer. Dann sammelte Jack seine Kräfte, spannte die Muskeln an und stieß sich kraftvoll in Richtung Ufer ab! Seine Finger krallten sich in die felsige Uferböschung und er zog sich ächzend immer weiter aus dem Wasser. Zuerst seine Schultern, dann folgten Brust, Hüfte und zuletzt die Beine. Mit einer letzten Anstrengung kroch O´Neill an Land und blieb eine Weile keuchend liegen.
Als er sich von seiner ersten Erschöpfung erholt hatte, suchte sich eine trockene Stelle und öffnette hastig seinen Rucksack. Seine Ausrüstung hatte die Nässe größtenteils gut überstanden. Er zog seine Thermodecke aus dem wasserdichten Spezialbeutel heraus und wickelte sich darin ein. Zitternd und zusammengekauert blieb er eine ganze Weile sitzen. Da wo die heißen Spritzer seinen Rücken verbrüht hatten, brannte es unangenehm und er spürte jede Faser seines Körpers. Erst jetzt merkte er, das er nicht mehr der Jüngste war. Diese gewaltigen Anstrengungen steckte er nicht mehr so leicht wie früher weg. Dann sah er auf seine Uhr. Oben ging der erste Tag der Prüfungen langsam zu Ende....

Shu´tar focht einen Kampf gegen die Elemente des Feuers und der Erde. Zuerst musste er über den mit Lava gefüllten Graben. Dazu ging er ein Stück zurück, aktivierte seine Stabwaffe und feuerte auf einen säulenförmigen Felsen. Das Gestein ging durch den Schuß in Stücke, einige Brocken stürzten in den Graben und bildeten die Möglichkeit für eine Durchquerung, ohne sich die Sohlen zu versengen. Geschickt sprang Shu´tar von Stein zu Stein, bis er die andere Seite erreicht hatte. Dahinter setzte sich die vulkanische Landschaft fort. Mit einem Fluch auf den Lippen stapfte er weiter. Aber schon nach wenigen Schritten brachen seine schwehren Stiefel halb im morschen Felsboden ein, flüssiges, heisses Gestein quoll hervor! Der Jaffa stieß einen Schrei aus und sprang zurück!
"Bei Hathor´s Feuerhaar! Der Boden hier hat nur eine dünne Kruste! Darunter ist alles noch flüssig! Und ich mit meiner schwehren Rüstung...muß mich vorsichtig bewegen!" knurrte er. Von nun an bewegte er sich nur noch langsam vorwärts, prüfte jeden Schritt. Überall brodelten Lavatümpel, die Luft stank nach Schwefel und anderen Gasen und machte das Atmen schwehr. Shu´tar spürte, wie die Goa´uld -Larve in seinem Bauch unruhig hin-und herzuckte. Auch sie beunruhigte die feindliche Umgebung.
Plötzlich brach vor dem Jaffa der Boden auf und eine Erruption schleuderte Asche und Felsbrocken in die Höhe, die dann auf Ihn herabregneten! Schnell aktivierte Shu´tar seinen falkenköpfigen Helm, um vor den harten Brocken sicher zu sein! Dann eilte er los, um aus dem Inferno zu kommen, der Boden unter seinen Füßen bebte und ließ die dünne, erkaltete Scholle rissig werden.
"Auch das noch! Verflucht sei Geb!" grollte der Jaffa und beschleunigte seinen Lauf, als er sah, wie die flüssige Lava an vielen Stellen aus den Rissen im Boden quoll. Im Zickzackkurs rannte er keuchend über das Lavafeld, bis er vor sich eine Gruppe säulenförmger Felsen entdeckte. Die kochende Lava bahnte sich rasend schnell Ihren Weg, bald war Shu´tar von drei Seiten eingeschlossen und vor Ihm brach ebenfalls die dünne Kruste auf. Als letzten Ausweg wählte er die am nächsten liegende Felssäule aus, rannte darauf zu und erkletterte sie. Oben angekommen, verschnaufte er kurz und sah sich dann um. Am Boden war ein Weiterkommen unmöglich. Überall war die rotglühende Lava. Doch die Felsen standen so dicht beisammen, das er gut von Säule zu Säule springen konnte. Also suchte er immer die kürzeste Entfernung zwischen zwei Felsen aus und sprang dann. So kam er wenigstens vorwärts, ohne sich die Füße zu verbrennen, allerdings kosteten die Sprünge viel Kraft und Konzentration. Ein falsch berechneter Satz und es wäre um Ihn geschehen!
Wieder sprang der Jaffa. Kaum aber war er auf der nächsten Felssäule gelandet, da schoß vor Ihm eine Lavafontäne in die Höhe! Shu´tar machte einen Satz zurück und rutschte ab! Doch er reagiete blitzschnell, riß seine Stabwaffe quer hoch und sie blieb zwischen den beiden Felsen stecken und bremste seinen Sturz! Der Jaffa hing zehn Meter über dem Boden, unter Ihm die Lava. Fluchend hangelte er sich zur einer Seite zurück und kletterte wieder auf die kleine Plattform der Felsensäule. Dann kniete er nieder, um seine Stabwaffe aus der Verankerung zu lösen.
"Bei Ammit! So schnell siehst Du mich nicht im Totenreich, Osiris!" knurrte der Jaffa.
Die Felsen endeten am Ufer eines Sees. Allerdings war dieser nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit kochendem und brodelndem Schlamm! Shu´tar kletterte auf den Boden hinunter und blickte er sich keuchend um. Hinter Ihm wurde das Gelände immer unpassierbarer, die Lava breitete sich immer weiter aus. Im Schlammsee selbst gab es kleine Inseln, die stabil zu sein schienen. Aber zum Springen war es zu weit und es gab hier keine Steine, die man hätte in den Schlamm werfen können. Es gab für Shu´tar nur einen Weg: Er musste durch den heißen Schlamm laufen, um zu den sicheren Inseln und auf die andere Seite zu kommen.
"Hoffentlich halten meine Stiefel das aus und bewahren meine Füße vor dem Schlimmsten!" dachte der Jaffa. Mit dem unteren Ende seiner Stabwaffe prüfte er die Tiefe des blubbernden Schlammes. Der verdickte Endknauf sank fast gänzlich ein, also würde das Zeug Shu´tar bis zu den Knöcheln reichen.
"Heru´ur, gib mir deine Kraft!" bat er im Stillen, dann sprang er hinunter in die brodelnde Masse und rannte los. Der heiße Matsch spritzte nach allen Seiten und auf seine Rüstung, der Jaffa merkte bereits nach kurzer Zeit, wie es an seinen Füßen langsam unangenehm warm zu werden begann. Aber da hatte er bereits die erste Insel erreicht. Keuchend ließ er sich auf dem nackten Felsboden nieder und verschnaufte eine Weile. Dann deaktivierte er seinen Helm und spülte mit einem Schluck Wasser den Staub aus der Kehle. Nach dieser kurzen Pause ging es weiter. Rennen bis zur nächsten Insel, verschnaufen. Nach drei Etappen hatte er es geschafft. Er befand sich am anderen Ufer und außer Reichweite der Lava. Hier gab es wieder festen Boden. Auf den kühlen Felsen linderte er seine schmerzenden Füße. Seine Stiefel hatten doch nicht alle Hitze abhalten können.
Als nächstes ging es bergauf. Der Jaffa kletterte, bis es dunkel wurde, dann schlug er unter einem kleinen Vorsprung sein Lager auf. Der erste Tag war auch für Ihn geschafft...

Machte dem Jaffa am meisten die Hitze und die schlechte Luft zu schaffen, so war es beim Tollaner die Kälte.
Mühsam kämpfte er sich durch Eis und Schnee, immer weiter den Berg hinauf. Einmal versperrte eine Eiswand Ihm den Weg, durch die er sich mühsam mit Spezialwerkzeug einen Durchgang schmelzen musste. Oft sank er bis zu den Hüften im Schnee ein und kam nur mit Mühe vorwärts. Einmal entging er nur knapp einer Lawine, ein anderesmal war der Boden so glatt, das er ein ganzes Stück auf dem Hosenboden rutschte, als es wieder etwas bergab ging. Der harte Frost zehrte an Robaros Kräften, doch er wollte nicht aufgeben, Kanzlerin Travell nicht enttäuschen. Seine Rutschpartie brachte Ihn auf die Eisfläche eines Sees. Als er endlich zum Halten kam, versuchte der Tollaner langsam wieder auf die Füße zu kommen. Die glatte Eisfläche war spiegelglatt und machte das Gehen mühsam.
Ein knirschendes Geräusch ließ Robaro plötzlich innehalten. Er sah nach unten und entdeckte mit Schrecken, das die Eisdecke unter seinen Füßen Risse bekam, die sich immer weiter ausbreiteten!
"Oh nein! Nur das nicht!" schluckte er und bewegte sich nur noch sehr vorsichtig weiter. Aber das unheilvolle Knirschen begleitete Ihn bei jedem Schritt. Und dann passierte es: Mit einem Krachen gab die Eisdecke endgültig nach, Robaro brach ein und versank gänzlich in den eisigen Fluten! Dann blieb alles still, er tauchte nicht mehr auf. Sollte den Tollaner sein Schicksal ereilt haben?
Plötzlich jedoch, kurz vor dem Ufer, durchstieß eine Faust die Eisdecke! Und noch Eine! Kurz darauf tauchte der Kopf von Robaro wieder auf! Wie besessen hieb er auf die Eisdecke ein, bis sie in Stücke ging und er das Ufer erreichte. So schnell wie möglich kletterte er an Land, warf seinen Rucksack ab und suchte nach seiner Schlafdecke. Sein spezieller Thermo-Anzug hatte Ihn zwar vor der größten Kälte und Nässe bewahrt, doch er musste die Feuchtigkeit abtrocknen, bevor sie auf dem silbernen Material festfror. Vor allem galt das für sein ungeschütztes Gesicht.
Um wieder warm zu werden, legte der Tollaner seinen Weitermarsch in leichtem Trab zurück. Nach einiger Zeit merkte er, dass es langsam wieder bergab ging. Auch die Schneedecke nahm ab und das Klima milderte sich. Robaro folgte einen schmalen Pfad, der Ihn auf eine Anhöhe führte. Von hier aus hatte er eine gute Sicht in ein felsiges Tal unter sich. Dort lag bereits kein Schnee mehr und der Pfad wand sich genau in diese Richtung von der Anhöhe hinunter.
"Den Göttern sei Dank! Die Zone der Kälte liegt hinter mir!" murmelte er und sah zum Himmel. Gerade hing die Abendsonne über dem Grat des Gebirges, es begann zu dämmern. "Den ersten Tag habe ich geschafft."

Während Robaro gegen die Kälte ankämpfte, so hatte Anteaus Hitze und Trockenheit zu trotzen. Stunde um Stunde schleppte er sich voran, sein Wasservorrat war bald aufgebraucht. Immer wieder kniete er nieder und legte die Innenfläche seiner linken Hand auf den heißen Sand. Dann schloß er für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, entwich Ihm ein leiser Seufzer und er wanderte weiter.
"Das Wasser sitzt hier sehr tief....und es kommt nirgendwo zur Oberfläche...." dachte der Nox.
Als die Sonne Ihren höchsten Stand erreicht hatte, erreichte Anteaus einen kleine Felsgruppe, die etwas Schatten vor der brennenden Sonne bot. Er ließ sich im Schatten des größten Felsens nieder und prüfte abermals mit seiner Handfläche den Boden. Diesmal erschien ein schwaches Lächeln auf seinen ausgetrockneten Lippen. Der Nox begann mit seinen Händen zu graben, bis der Sand feucht wurde. Dann holte er einige Samen aus einem Beutel, den er am Gürtel trug und steckte sie in die gegrabene Kuhle. Danach setzte er sich aufrecht hin, schloß die Augen und breitete seine Arme aus. Dabei verschwand er abwechselnd immer für kurze Zeit und wurde wieder sichtbar. Der Nox führte das Wiederbelebungsritual durch. Auf diese wundersame Weise konnte sein Volk sogar Tote wieder ins Leben zurückholen. Diesmal erweckte es die Samen im Boden zum Leben. Sie begannen in der Feuchte zu keimen und wuchsen rasch empor. Bald war Anteaus von rankenden Pflanzen umgeben, die blühten und dann Früchte entwickelten. Der Nox erhob sich zufrieden und pflückte eine der melonenartigen gelben Früchte ab. Er brach sie in zwei Hälften und stillte mit dem saftigen Fruchtfleisch seinen Durst. Die restlichen Früchte verstaute er in seiner Umhängetasche und ruhte sich dann noch ein wenig im Schatten seiner Pflanzen aus. Als die Sonne Ihren höchsten Punkt überschritten hatte, setzte Anteaus erfrischt und ausgeruht seine Wanderung durch die Einöde fort. Bis zum Abend hatte er den Fuß eines mächtigen Berges erreicht. Hier schlug er sein Nachtlager auf, aß von seinen Früchten und zog sich in Meditation zurück.....

Auch Shu´tar hatte den Fuß des höchsten Berges der Insel erreicht. Er legte die schwehren Teile seiner Rüstung ab und entzündete ein Feuer. Zum Abendbrot gab es eine von seinen Jaffa-Rationen.

Robaro, auf der anderen Seite des Berges lagernd, wärmte seine durchfrorenen Glieder ebenfalls an einem wärmenden Feuer. Das Material des Thermo-Overalls nahm die Wärme auf und speicherte sie für Stunden.

Und Jack, tief unten in der Grotte, hatte seinen Feldkocher aufgebaut, auf der sich in einem Topf eine Ration Suppe erwärmte. Aus dem wenigen trockenen Holz, das der unterirdische Strom angeschwemmt hatte, hatte er ein Feuer in Gang gesetzt, um die Batterien seiner Lampe zu schonen, seine Uniform lag daneben auf einem Felsen zum Trocknen ausgebreitet. O´Neill hatte die Verbrühungen auf seinem Rücken so gut es ging mit einer Salbe behandelt und kauerte nun, auf seinem Schlafsack sitzend, die Thermodecke fest um sich geschlungen, neben dem Feuer. Dann holte er das Foto hervor und betrachtete es im Schein der zuckenden Flammen.
"Sam...Daniel....Teal´c....Ihr fehlt mir..." murmelte er. "Hoffentlich finde ich jemals wieder aus diesem Labyrinth heraus!" dachte er. "Wie´s wohl den anderen ergangen ist? Hoffe, der Jaffa ist bereits durchgefallen..oh Mann, ich bin todmüde!"
Die heiße Suppe wirkte Wunder und wärmte seine steifen und müden Glieder. Dann verzehrte er noch eines seiner mitgebrachten Sandwiches und legte sich zum Schlafen nieder...

Auch auf dem Festland wurde es Abend. Carter stand am Kai und starrte auf die unruhige See hinaus und in die Nebelschwaden, die die Insel jetzt wieder einhüllten. Sie hatte lange ausgeharrt und gewartet, wie einst die Seemannsfrauen auf die Rückkehr Ihrer Männer. Jetzt gesellten sich wieder Daniel und Teal´c zu Ihr.
"Sam...Du solltest mit uns zurück in die Herberge kommen. Es wird schon dunkel..."sagte Daniel sanft.
"Wo mag er jetzt wohl sein..." murmelte Carter, ohne den Blick zu wenden.
"Ich glaube, es ist alles in Ordnung. Jack ist ein erfahrener Soldat. Den haut so schnell nichts um."
"Ich hoffe, Du hast recht." nickte Sam müde und schloß sich Ihren Freunden an.

In dieser Nacht fand Sie wenig Schlaf. Der Sturm rüttelte an den Fensterläden und heulte durch die ausgestorbenen Gassen. Und auch das Meer kam nicht zur Ruhe.

Aber dann brach der zweite Tag für die Kandidaten an.
Anteaus erhob sich, als der erste Lichtstreifen am Horizont erschien und und betrachtete schweigend in meditativer Haltung den Sonnenaufgang.
Shu´tar legte wieder seine Rüstung an und nahm ein leichtes Frühstück zu sich.
Robaro verzehrte eine seiner Rationen, bevor er seinen Rucksack schulterte.
Jack schlüpfte in seine wieder trockene Uniform, entfachte das Feuer neu und prüfte die Lampe auf seinem Helm. Dann brühte er sich einen Kaffee auf und knabberte dazu ein paar Cracker. Als er fertig war, packte er alles zusammen, löschte das Feuer und schaltete wieder seine Lampe auf dem Helm ein. Für den Notfall hatte er noch eine große Stabtaschenlampe am Gürtel hängen.
"Also dann...mal sehen, was der heutige Tag bringt. Weiter geht's!"
Nach einer Weile bog die schmale Uferzone vom Wasser weg in einen neuen Höhlengang hinein. Es ging nun stetig aufwärts. Stunde um Stunde kletterte er die Felsen hinauf, mal wurde der Gang enger, mal breiter. Jack musste oft auf allen Vieren flach über die Felsen kriechen, um durch die engen Passagen der Spalten zu gelangen. Bald war seine Uniform mit einer dünnen Staubschicht überzogen.
Schließlich gelangte er wieder in einen Höhlenteil mit hoher Decke.
Ein Rascheln ließ Ihn plötzlich innehalten. O´Neill leuchtete in jede Ecke. Nichts. Auf einmal landete etwas mit einem dumpfen Klatsch auf dem Ärmel seiner Tarnjacke. Es war ein weißer, übelriechender Klacks. Mit einem leisen Fluch auf den Lippen leuchtete Jack in die Höhlendecke und entdeckte sogleich den Grund dafür. Fledermäuse. Sie hingen kopfüber von der Felsendecke und auch der Boden war mit einer dicken Schicht dieser weißen Klackse bedeckt, Ihren Exkrementen.
"Fledermausdreck! Na toll!"
Angewiedert stapfte O´Neill weiter und vermied es, mit den Händen die Felsen zu berühren. Plötzlich wurden die Tiere unruhig. War es der tanzende Lichtkegel seiner Lampe oder O´Neills Anwesenheit? Auf jeden Fall begann der ganze Schwarm nach und nach aufzufliegen und stürzte sich auf den Eindringling!
"Aah, haut ab, Ihr Viecher!"
Die ersten Tiere hakten sich an seine Uniform und Jack spürte gleich darauf Ihre nadelspitzen Zähne, welche die Kleidung durchdrangen!
"Das sind ja Vampire! Und wohl ziemlich ausgehungert!- Weg mit euch!"
Als sich einige der Tiere sogar in sein Gesicht krallen wollten, riß O´Neill seine ZAT-Waffe aus dem Holster und feuerte nach allen Seiten auf die Angreifer, mit seinem linken Arm schützte er sein Gesicht. Um Ihn herum flatterte eine dunkle Wolke von hungrigen Fledermäusen.
Eines der Tiere krallte sich in seinen Hand, die die Waffe hielt und grub seine Zähne hinein. Jack schrie auf und fluchte! Im matten Lichtschein seiner Lampe sah er, wie die Fledermaus das aus der Wunde austretende Blut aufleckte! Also waren es wirklich Vampire, ähnlich den südamerikanischen Arten auf der Erde. Nur hielten diese sich an Haus-und Wildtiere und griffen keine Menschen in Schwärmen an! Aber Jack war ja auch nicht auf der Erde...
Mit seiner freien Hand schlug er heftig nach dem Blutsauger, bis dieser mit einem Kreischen wieder von O´Neill abließ.
Dank seiner verbissenen Gegenwehr gelang es Jack, die Fledermäuse zu vertreiben. Dutzende von zuckenden und toten Tierleibern lagen auf dem felsigen Boden. Seine Uniform war mit unzähligen weißen Klacksen bedeckt. Keuchend ließ der Colonel sich auf einen einigermaßen sauberen Felsen nieder und schöpfte ersteinmal Atem. Dann desinfizierte und verband er die Blessur an seiner Hand.
"Ich hoffe nur, diese Mistvieher übertragen keine Krankheiten!" dachte Jack. "Oder etwas Anderes...Wenn meine Eckzähne länger werden, weiß ich Bescheid...."
Nach seiner Erholungspause setzte er seinen Weg fort. Die Fledermäuse waren verschwunden und kehrten auch nicht mehr in seine Nähe zurück.
O´Neills unterirdischer Weg führte weiter aufwärts. Einmal stieß er mit seinem Fuß gegen etwas Hohlklingendes. Er hockte nieder und leuchtete auf dem Boden. Vor Ihm lag ein menschliches Gerippe! Es trug noch die Reste einer Rüstung oder etwas ähnlichem, Jack war mit seinem Stiefel gegen den Schädel gestoßen.
Der Colonel schüttelte sich und verzog das Gesicht. "Hoffentlich ende ich nicht auch so wie der arme Kerl!" murmelte er.
Ein Rascheln versetzte Ihn erneut in Alarmbereitschaft, gleichzeitig sah er vor sich Dutzende von kleinen Augenpaaren im Dunkeln leuchten, diesmal in Bodennähe.
"Mist! Was kommt jetzt?" fluchte Jack und leuchtete. "Das darf doch nicht wahr sein! RATTEN!"
Tatsächlich kauerten bei den Füßen des Gerippes ein ganzes Knäuel dieser Nager! Sie waren etwas größer als Jene auf der Erde und hatten ein schwarzes Fell. Der lange, nackte Schwanz besaß am Ende eine gleichfarbige Haarquaste. Die vordersten Tiere nagten gierig an den Knochen, warscheinlich lebten sie von den Leichen der gescheiterten Krieger. Und Sie besaßen keine Nagezähne, sondern ein spitzes Raubtiergebiß!
"Oh nein! Meine Knochen werdet Ihr nicht abnagen! Vergesst es!" fauchte O´Neill. Die schwarzen Tiere zischten drohend. Um weiterzukommen, musste er an Ihnen vorbei. Aber diese Kreaturen würden Ihn sicher nicht kampflos weiterziehen lassen.
Und tatsächlich schien er mit einem weiteren Schritt nach vorne eine unsichtbare Grenze überschritten zu haben, denn im selben Moment sprangen die ersten Ratten kreischend los, bereit, sich auf den großen Eindringling zu stürzen!
Diesmal versuchte Jack es mit seinem automatischen Gewehr. Er musste aber gut zielen, um nicht von Querschlägern getroffen zu werden. Zum Glück besaß seine Feuerwaffe ebenfalls eine Lampe auf dem Lauf. Die Grotte verstärkte den Lärm mehrfach und immer wieder hielt Jack inne, um zu hören, ob der Krach nicht die Felsen an der Decke lockerte.
Immer wieder versuchten die Ratten anzugreifen, doch der Colonel mähte Tier um Tier nieder, bevor sie Ihm zu nahe kommen konnten. Aber Eine schaffte es, durchzukommen und sprang Ihn an! Ihre kleinen Pfoten krallten sich in seine Weste und sie biß wild in den Stoff! Jack musste mit dem Schießen innehalten und schlug mit dem Gewehrlauf nach der Ratte, bis sie mit gebrochenem Genick zu Boden fiel. Mit den Stiefeln trat er nach den anderen Plagegeistern, die Ihn fast erreicht hatten. Als die Munition zu Ende war, lud er nicht nach, sondern ließ seine ZAT-Waffe sprechen!
Schließlich schienen die Tiere begriffen zu haben, daß sie gegen Jack nicht ankamen und zogen sich in die Dunkelheit der Grotte zurück. O´Neill stieg über die erschossenen Körper und arbeitete sich vorsichtig weiter. Sicher würden diese Aasfresser zurückkommen, um sich an Ihren toten Artgenossen gütlich zu tun.
"Endlich hab ich Ruhe! Aber ich bin fix und fertig!" Er sah auf seine Uhr. "Ich habe noch drei Stunden, bis zum Abend. Also weiter! Hoffentlich wars das an unliebsamen Getier!"

Shu´tar hatte eine ganz andere Begegnung. Bei seinem Aufstieg stellte sich Ihm auf dem Paß ein riesiger Waran in den Weg! Das schuppige Ungetüm war so groß wie Pferd und könnte gut als Dinosaurier durchgehen. Es glotzte den Jaffa an und züngelte. Die lange, dunkelrote Zunge berührte fast den Brustpanzer Shu´tars und ließ Ihn einen Schritt zurückweichen.
"Ich habe keine Angst vor Dir, Monster! Gleich wirst Du die Macht der Goa´uld zu spüren bekommen!" schrie er . Die Riesenechse fauchte. Der Jaffa entsicherte seine Stabwaffe und feuerte! Der Energieblitz traf die geschuppte Brustpartie des Reptils, hinterließ aber nur eine schwarze Brandspur!
"Bei Ammit! Dieses Untier ist nicht so leicht zu erledigen! Mein erster Schuß hat Ihm nur die Haut versengt!"
Abermals gab Shu´tar einen Schuß ab, versuchte, die selbe Stelle noch einmal zu treffen. Die Echse stieß einen wütenden Schrei aus und ging mit weit aufgerissenem, zähnestarrenden Maul auf den Jaffa los! Mit dem Schaft seiner Waffe hielt er sich den Rachen auf Distanz. Allerdings schlang sich die lange, rote Zunge des Untiers um seinen Bauch und zog sich immer mehr zusammen! Dem Jaffa blieb die Luft weg und er spürte, wie seine Kräfte langsam erlahmten. Er musste schnell handeln, um nicht im Bauch dieser Riesenechse zu enden! Mit der linken Faust hielt er weiter seine Stabwaffe fest, mit der Rechten zog er seinen Dolch aus dem Gürtel und hieb Ihn mehrmals in die Zunge! Mit einem schrillen Kreischen löste die Echse die Zunge, sie schnellte ins Maul des Ungeheuers zurück und mit heftig schüttelndem Kopf zog es sich etwas zurück! Shu´tar zögerte nicht lange und ging selbst zum Angriff über! Er warf sich seine Stabwaffe über die Schultern, stürzte vorwärts und sprang auf den Rücken der Echse! Dann holte er mit seinem Dolch aus und rammte die Klinge in den Hals des Unitiers! Unter gräßlichen Schreien bäumte sich Shu´tars Gegner auf und versuchte, Ihn abzuwerfen, doch der Jaffa klammerte sich an den Griff seiner Waffe fest. Als die Bewegungen der Echsen etwas erlahmten, wagte er den entscheidenden Schlag. Shu´tar riß die Klinge aus der Wunde, warf sich mit erhobener Klinge nach vorne und rammte sie diesmal bis zum Heft in das rechte Auge des Untiers!
"Spüre den Zorn eines Jaffa!!" schrie er laut.
Der schreckliche Todesschrei hallte von den Bergen wieder. Dann brach die große Echse zusammen und rührte sich nicht mehr. Keuchend rutschte Shu´tar vom Rücken seines bezwungenen Gegners. Zu den Schlammspritzern waren jetzt auch noch Blutspritzer als Spuren seines Kampfes auf seine Rüstung gekommen.
Nach einer kurzen Pause wanderte er weiter den Paß hinauf. Was würde Ihn hinter der nächsten Biegung erwarten?

Auch Robaro folgte auf der anderen Seite des Bergmassivs einen Pfad, der Ihn in eine enge Schlucht mit steil aufragenden Wänden führte. Schweigend wanderte der Tollaner dahin als er plötzlich starke Vibrationen unter seinen Füßen wahrnahm! Er starrte auf den Boden vor sich und entdeckte einige Steine, die durch die Erschütterungen auf-und absprangen. Mit wachsender Besorgnis dachte Robaro zuerst an ein Erdbeben, als er sich jedoch zum Eingang der Schlucht umwandte, stockte Ihm vor Schreck der Atem!
Eine Herde von büffelähnlichen Kreaturen preschte brüllend den Pfad hinunter in die Schlucht und genau auf Ihn zu! Robaro schätzte etwa zweihundert Tierleiber, die mit rasender Geschwindigkeit wie eine Welle auf Ihn zuwogte! Und diese "Welle" würde Ihn verschlingen, wenn er nicht die Beine in die Hand nahm!
Der Tollaner rannte los, rannte um sein Leben! Die rasende Herde rückte immer weiter auf. Verzweifelt suchte Robaro nach einem Felsvorsprung, doch die Wände ragten hier steil auf und boten keinen Halt. Dann entdeckte er einen alten knorrigen Baum, der mitten auf seinem Weg lag. Die ersten Tiere hatten Ihn fast erreicht, er konnte Ihren heißen Atem in seinem Nacken spüren! Dann hatte er den Stamm erreicht! Schnell kletterte er hinauf und klammerte sich an den wenigen Aststümpfen fest. Unter Ihm donnerte die Herde vorbei. der Baum schwankte bedrohlich. "Vorerst bin ich gerettet. Aber es ist kein sicherer Platz!" dachte Robao, dann fiel Ihm etwas ein." Was bin ich doch für ein Dummkopf! Ich habe mich von meiner Panik leiten lassen und nicht von der Vernunft! Ich kann mich doch durch feste Materie bewegen! Und in den Felswänden wäre ich sicher!"
Und prompt folgte die Strafe für seine Fehlentscheidung! Ein großer Bulle rammte den Stamm und zertrümmerte das morsche Holz! Der Baum stürzte um und der Tollaner in den Staub, mitten zwischen die donnernden Hufe! Jetzt wußte er, daß er eine der beiden Seiten der Schlucht erreichen musste, um in den Felswänden Schutz zu suchen! Im Zickzackkurs versuchte er, zwischen den wogenden Tierleibern auf die rechte Seite zu gelangen. Dabei wurde er mehrmals von einem vorbeirennenden Tier gestreift und zu Boden geschleudert! Aber wie durch ein Wunder kam er nicht unter die Hufe und schaffte es bis zur Felswand. Hier betätigte er das Gerät, welches Ihm ermöglichte, in den festen Fels einzudringen. So wartete er und riskierte immer wieder einen Blick, ob die Herde endlich vorbei war.
Als die letzten beiden Tiere seine Zufluchtsstätte passierten, trat Robaro wieder aus der Felswand und sah der Herde nach, die in einer riesigen Staubwolke verschwand. Außer ein paar Prellungen war der Tollaner unverletzt geblieben. Er wartete eine Weile, bis der größte Staub sich wieder gelegt hatte. Dann folgte er dem Weg der Herde.

Anteaus war auf seinem Weg auf ein Platteau mit einen undurchdringlichen Dschungel gelangt. Der Boden unter seinen Füßen war morastig und er mußte aufpassen, wohin er trat. Dank seiner besonderen Sinne konnte er ein gefährliches Schlammloch bereits vorher aufspüren. Gegen die Schwärme von Stechmücken hatte er sich mit einem Pflanzenextrakt eingerieben, das die Plagegeister fernhielt. Aber irgendwann war ein Weiterkommen schier unmöglich, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Schließlich gelangte der Nox an das Ufer eines kleinen Tümpels, in dem einige langbeinige Wasservögel herumstaksten und im Wasser nach Nahrung suchten. Das brachte Anteaus auf eine Idee. Er stellte sich auf einen Baumstumpf und stieß einige leise flötende Pfiffe aus. Sofort hielten die großen Vögel inne und blickten neugierig zur Quelle der Töne hinüber. Ein besonders großes Exemplar der weiß-blau gefiederten Vögel stakste auf den Nox zu und blieb vor Ihm stehen. Das Tier war gut zwei Köpfe größer als er und blickte Ihn unverwandt an.
"Sei gegrüßt, mein Freund." sprach Anteaus mit leiser, sanfter Stimme.
"Krrk-ga." schnarrte der Vogel und legte seinen Kopf mit dem langen und flachen gelben Schnabel schief.
Der Nox griff in seine Tasche und holte eine Frucht hervor.
"Ich möchte dich bitten, für eine Weile mein Verbündeter zu sein. Dafür biete ich Dir Nahrung und Schutz." sprach er.
"Grupp!" machte der Vogel, nahm die Frucht und verschlang sie. Anteaus lächelte und strich dem Tier über das Gefieder.
"Damit ist unser Bund geschlossen."
Tatsächlich ließ der Vogel zu, daß der Nox auf seinen Rücken steigen konnte und flog dann mit seinem Passagier auf. Mit sanften Klapsen gegen den langen Hals des Tieres lenkte er es dann in die gewünschte Richtung.
"Du machst das sehr gut, mein Freund! Fliege weiter!"
Auf diese Weise überquerte Anteaus ohne Probleme die tückischen Sümpfe und den Dschungel. Seine besonderen Fähigkeiten machten viele Aufgaben der Prüfungen leichter für Ihn. Einmal zeigte sich ein Raubvogel am Himmel und stieß auf die Luftreisenden hernieder! Aber der Nox setzte seine Unsichtbarkeits-Fähigkeit ein und vor dem verdutzten Räuber verschwand seine Beute auf einmal spurlos! Erst als er wieder verschwunden war, ließ Anteaus sich und seinen fliegenden Verbündeten wieder sichtbar werden.
"Siehst Du, Ich gewähre Dir Schutz und Nahrung." lächelte er und tätschelte den Hals des Vogels.
"Grapp!" antwortete das Tier und klapperte mit seinem Schnabel.

Als der zweite Tag der Prüfungen zu Ende ging, ließ sich Jack ermattet auf seinen Schlafsack sinken. Er befand sich noch immer im Höhlenlabyrinth und hatte sich noch gegen ein opossumähnliches, hundegroßes Tier zur Wehr setzten müssen, das Ihn von hinten angesprungen und sich in seinen Rucksack verbissen hatte. Schweigend starrte O´Neill auf die Löcher, die die Zähne dieses Biestes hinterlassen hatten. Fast hätte es auch seine Schulter erwischt, doch Jack hatte sich geistesgegenwärtig mit dem Rücken gegen eine Felswand geworfen und dem Tier die Luft abgedrückt, bis es von Ihm abgelassen hatte und zurück auf den Boden gefallen war. Dann ein harter Tritt mit dem Stiefelabsatz und das Biest rührte sich nicht mehr.
"Möchte bloß wissen, wann ich endlich wieder aus dieser Höhle herauskomme! Diese andauernde Dunkelheit zehrt am Gemüt!" knurrte der Colonel. Zum Trost holte er wieder das Foto mit seinen Freunden hervor. "Ob es falsch war, sich auf diese Prüfungen einzulassen? Was erwartet mich morgen? Der Kanzler sagte, wir müssen unseren Geist und unser Herz am dritten Tage sprechen lassen. Hoffentlich gibt's keine komplizierten Rätsel! Ich will mich nicht vor den anderen blamieren, schon gar nicht vor Shu´tar!"
Seufzend holte er seine erhitzte Ration vom Kocher und begann zu essen. Nach seiner Mahlzeit kroch er in seinen Schlafsack. Hoffentlich würden Ihn keine der Kreaturen von heute während seines Schlafes behelligen. Zur Sicherheit behielt er seine ZAT-Waffe in der Hand und sank bald darauf in einen erschöpften Schlaf...

Shu´tar hatte bis zum Abend noch gegen zwei weitere Ungeheuer gekämpft und sie niedergezwungen. Einmal wäre er dabei beinahe mit seinem Gegner die Felswand hinuntergestürzt. Das sterbende Ungeheuer hatte sich in einem Stiefel des Kriegers festgebissen und wollte Ihn mit sich in den Tod reißen! Aber Shu´tar hatte das mit einigen gezielten Tritten verhindern können. Nachdem das Untier zu Tode gestürzt war, konnte er sich wieder auf den sicheren Felsvorsprung ziehen. Die harten Kämpfe hatten gleichsam an den Kräften des Jaffa gezehrt und er begab sich, nachdem er einen sicheren Platz gefunden hatte, bald zur Ruhe.

Auch Robaro war nicht um einen Kampf herumgekommen. Ein Bulle aus der Herde hatte sich Ihm in den Weg gestellt und angegriffen. Zuerst hatte der Tollaner den Stier wie ein Torero immer wieder ins Leere laufen lassen. Dann war er auf den Rücken des Tieres gesprungen und hatte die Spitzen der großen Hörner ergriffen. Was dann folgte, war beinahe rodeoreif gewesen. Robaro war bis auf den breiten, muskulösen Hals des riesigen Bullen gerutscht und hatte dort so lange ausgehalten, bis das Tier ermattet in die Knie gegangen war. Der Tollaner hatte dann nur noch absteigen müssen und konnte dann seinen Weg fortsetzen. Müde und mit schmerzenden Gliedern suchte auch er sich einen sicheren Schlafplatz, als die Dämmerung hereinbrach. Er fand Ihn in einer Felsnische, in der er sich ausstreckte und bald darauf einschlief.

Anteaus hatte mit seinem fliegenden Verbündeten zwei Mal zwischenlanden müssen, damit der Vogel sich ausruhen und fressen konnte. Der Nox hatte dabei mit Ihm seine Früchte geteilt. Schließlich hatten sie den Rand des Dschungels erreicht und waren auf einem Felsvorsprung über dem undurchdring- lichen Grün niedergegangen.
"Ich danke Dir, mein Freund. Du hast deine Aufgabe erfüllt. Ich löse nun wieder die Verbindung zwischen uns." sagte Anteaus, machte eine bedeutungsvolle Geste mit der Hand und hob eine Feder des Vogels hoch. Dann ließ er sie fallen." Du bist wieder frei. Flieg in deinen Dschungel zurück, von hier aus muß ich nun alleine weitergehen." "Grruupp!" machte der Vogel und legte seinen Kopf an die Schulter des Nox. Der streichelte Ihn lächelnd und sprach: "Du kannst nicht bei mir bleiben, Freund. Flieg wieder nach Hause zurück. Na los. Huschhusch."
Diesmal gehorchte das Tier und und erhob sich wieder in die Luft. Anteaus sah Ihm nach. Dann suchte auch er sich einen Ruheplatz für die Nacht.

Daniel und Teal´c fanden Carter an diesem Abend wieder am Hafen, diesmal stand sie beim Leuchtturm auf der Mole und starrte auf die stürmische See hinaus.
"Deine Beharrlichkeit möchte ich haben, Sam." bemerkte Daniel.
"Ich hoffe, Jack hat auch diesen Tag gut überstanden." sagte Carter.
"Ich denke schon. - Sam, ich habe unzählige Menschen in dieser Stadt befragt, aber keiner konnte mir näheres über die Prüfungen sagen! Alle, die lebendig von der Insel zurückgekehrt sind, können sich an nichts erinnern! Nicht einmal daran, daß sie die Insel betreten haben!"
"Aber den Verletzungen nach, die sie beschrieben, müssen es sehr harte Prüfungen sein! Vielleicht hätte ich lieber gehen sollen..." bemerkte Teal´c.
"Das hätte Jack wohl nicht zugelassen!" entgegnete Carter.
"Da hast Du recht."
"Viel Glück, Jack! Nur noch ein Tag, dann hast Du es geschafft!" murmelte Sam, als sie sich Ihren Kameraden anschloß.



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Kapitel 3 by Sphinx
Author's Notes:


INHALT: Die Prüfungen der Anwärter gehen in die entscheidende Phase. Wer wird auserwählt?

Teil 3

Der dritte, entscheidende Tag brach an. Während Shu´tar, Anteaus und Robaro sich noch für den finalen Aufstieg vorbereiteten, war Jack bereits unterwegs. Es ging nun immer steiler bergauf und immer noch war kein Tageslicht zu sehen. Dazu kam noch, daß der Gang zeitweilig wieder immer enger wurde und auch so blieb.
Aber nicht nur O´Neill mußte kraxeln, diesmal wurde auch für die Übrigen Teilnehmer der Aufstieg hart. Jeder der Drei mußte eine fast senkrechte Felswand hinaufklettern. Nach einer Weile sah Shu´tar Robaro zu seiner Linken auftauchen und der Tollaner, Anteaus zu seiner Rechten. Das bedeutete, der Gipfel war nun nicht mehr weit. Aber wo war der Ta´uri?, fragte sich der Jaffa. Ha, bestimmt war er irgendwo auf der Strecke geblieben! Nichts würde Ihn mehr erfreuen!
Shu´tar erhöhte seine Anstrengungen und erreichte als erster das Gipfelplatteau. Hier gab es wieder einen Park, etwa zweihundert Meter entfernt befand sich ein steinerner Pavillon. Der Jaffa sah Ihn zwar zum ersten Mal, doch er wußte irgendwie, das dieses kleine Gebäude das Ziel war.
"Ich werde der Erste sein!"
Er sprintete los, gerade als Robaro und Anteaus sich über den Rand des Platteaus zogen. Der Tollaner stieß einen Fluch aus und hetzte dem Jaffa hinterher. Der Nox folgte und machte sich kurz darauf unsichtbar.
Ein siegreiches Knurren entwich Shu´tars Kehle; er hatte den Pavillon fast erreicht! Aber plötzlich warf Ihn etwas von den Beinen und er stürzte zu Boden! Robaro hatte sich von hinten auf seinen Gegner gestürzt und Ihn zu Fall gebracht!
"Verfluchter Jaffa! Du sollst nicht der erste sein!" knurrte der Tollaner und rang mit Shu´tar im Gras.
"Verschwinde, Du Wurm!" grollte der Jaffa, winkelte seine Beine an und katapultierte Robaro von sich! Hart schlug er auf dem Boden auf, rappelte sich aber gleich wieder hoch und griff von neuem an! Er umschlang Shu´tar von hinten und versuchte, Ihm am Weitergehen zu hindern! Dann tauchte plötzlich Anteaus vor den beiden Rangelnden auf.
"Danke, das Ihr mir den Vortritt laßt!" lächelte er.
"Elender Nox!" fluchte Shu´tar und hieb seinen rechten Ellenbogen Robaro in die Magengegend. Der Tollaner taumelte stöhnend zurück, während der Jaffa versuchte, Anteaus zu erwischen. Der aber verschwand immer wieder, als Shu´tar zuschlagen wollte und tauchte zwei Schritte weiter lächelnd wieder auf. Es machte Ihm anscheinend Spaß, den Jaffa zu ärgern. Dieses Spiel trieb er einige Male.
Gerade wollte Robaro mit einem dicken Ast ausholen, um Ihn auf den Schädel des Jaffa niedersausen zu lassen, da rief eine helle Stimme:" Aber meine Herren!"
Alle drei Kämpfenden hielten verdutzt inne und starrten zum Pavillon hinüber. Dort stand ein älterer Mann im Gewand eines Hohepriesters. Die obere Hälfte seines braunen, wettergegerbten Gesichts hatte er weiß geschminkt, ein goldener Stirnreif zierte sein graues Haar.
"Wußtet Ihr denn nicht, daß wir uns heute geistigen Dingen widmen wollen?" fuhr der Hohepriester fort. "Hier zählt nicht, wer als Erster am Ziel ist, unsere Göttin Mut erwählt den Sieger." "Wer bist Du, Alter, der Du wagst, dich in unseren Kampf einzumischen?" fragte Shu´tar verächtlich.
"Nun, ich bin Nehron, Hohepriester des Tempels unserer Göttin Nut. Und der derjenige, der euch die letzte Prüfung abnehmen wird. Folgt mir."
Robaro warf den Knüppel weg und schloß sich dem Jaffa und dem Nox an, die nun den Pavillon betraten. Hier befand sich eine große, steinerne Schale, aus der ein weißer Nebel waberte. "Also Alter, sprich! Was ist unsere nächste Aufgabe?" fragte Shu´tar ungeduldig.
"Es ist eigentlich ganz einfach: Jeder von euch tritt vor diese Schale und erzählt mir, wie er sich die Zukunft von Serenae vorstellt, falls er von unserer großen Göttin erwählt wird. Ich habe die Gabe, all das, was Ihr erzählt, euch und der Göttin in Bildern zu übermitteln. Wer von euch will beginnen?"
Der Jaffa trat als Erster vor.
"Ich, Shu´tar werde der Erste sein!" rief er und hieb sich mit seiner rechten Faust stolz vor die Brust.
"Typisch Jaffa! Diese Eroberer wollen immer die Ersten sein!" knurrte Robaro leise.
Also trat der Primus von Heru-ur vor die große, steinerne Schale, straffte seine Gestalt und begann zu erzählen.
"Falls ich den Sieg davontrage, dessen ich sicher bin, werden meine Nachkommen diese sterbende Welt zu einem neuem Leuchtfeuer in der Galaxis machen! Auf Serenae wird eine neue Kriegerrasse entstehen, gefördert und beschützt von meinem großen göttlichen Herrn Heru-ur! Ihm zu dienen, wird unser oberstes Gebot sein! Auch beim Bau von Raumschiffen und der Gewinnung von Bodenschätzen! Durch das Capa´ai wird ein reger Verkehr zwischen dieser und unseren verbündeten Welten entstehen! Ein starkes und unbesiegbares Heer wird dann mit den neuen Schiffen und dem großen Pharao Heru-ur unsere verbündeten Welten schützen und unsere Feinde in den Staub zwingen! Ihre eroberten Welten werden unserer Allianz eingegliedert und unsere Macht festigen! Für eine große, glorreiche Zukunft!"
Während Shu´tar euphorisch erzählte, hatte der Hohepriester die Augen geschlossen. Und hinter dem Jaffa, für alle anderen sichtbar, entstanden aus dem Nebel Bilder von Shu´tars Visionen. Bilder von marschierenden und kämpfenden Jaffa-Armeen, von Ausbildungslagern und Raumschiffwerften. Und von arbeitenden Menschsen in Bergwerken. Und über allem schwebte wie ein drohender Wächter, der goldene falkenköpfige Helm Heru-urs.
Als er geendet hatte, verließ er wieder den Platz des Redners.
"Pah, Eroberer!" schnaubte Robaro verächtlich." Die Göttin wird niemals einem Diener der Goa´uld erwählen! Mit der Rede hat es sich der Kerl voll vergeigt!"
Der Nox schüttelte nur seufzend den Kopf.
"Hmm...interessant..." murmelte der Hohepriester, welcher wieder die Augen geöffnet hatte. "Der Nächste, bitte."
Anteaus ließ Robaro den Vortritt. Also nahm der Tollaner den Platz des Redners ein und fing an:
"Falls mein Erbe in die neue Generation einfließen sollte, werden Klugheit und Vernunft diese Welt zu neuer Blüte verhelfen. Denn diese Tugenden werde ich meinen Kindern mitgeben. Und meine Stärke. Dieses neue Volk wird Technologien entwickeln, um das Leben sicherer und angenehmer zu machen, doch Ihr oberstes Gesetz wird die Weitergabe dieser Technologien an andere Welten verbieten, denn durch diesen Fehler verloren wir unsere alte Heimat! So etwas soll sich nicht noch einmal wiederholen! Deshlalb wird Serenae eine eigenständige Welt für sich sein und sich vor Eroberern zu schützen wissen! Als Verbündete werden nur solche Welten erwählt, die in Vernunft und Klugheit unserer ebenbürtig sind, wir wollen keine vollständige Isolation. Aber wir werden genau abwägen, ob sie es wert sind, unsere Verbündeten zu sein, oder nicht! Dies sichert Serenae das Überleben für die Zukunft!"
Auch hier wurden die Vorstellungen des Tollaners bildlich übertragen. Man sah die Hauptstadt von Tollana und Ihre Bewohner, arbeitende und regierende Menschen und wie sie Ihre neuen Verbündeten sorgfältig auswählten.
"Harte Brocken, diese Tollaner!" brummte Shu´tar leise.
"Hmm....ganz amüsant..."murmelte Nehron. Dann tauschten Robaro und Anteaus die Plätze.
Der Nox nahm eine entspannte Haltung ein und schloß die Augen. Dann begann er zu berichten.
"Falls mein Erbe die Saat dieser neuen Generation sein soll, so wird Serenae einen Weg des Friedens ohne Schlachten und Kriege beschreiten. Das neue Volk wird die alten, verfallenen Stätten verlassen und zu einer alten, einfacheren Lebensweise zurückkehren. Es wird seinen Lebensunterhalt mit ehrlicher, harter Arbeit verdienen, die Natur und seine Lebewesen respektieren und achten und im Einklang mit seiner Umwelt und dem Universum leben, dessen Teil wir alle sind. Und eines Tages, wenn es die Macht der Weisheit verstehen gelernt hat, wird es eine neue, noch bessere Zivilisation erstehen lassen und diese an andere aus dem Universum weitergeben." Die Gedankenbilder des Nox zeigten einfache Bauern, die am Waldrand Ihre Felder bestellten, ohne große Eingriffe in die Natur zu verüben. Man sah einfache Leute bei Meditation und dem Studieren und Verfassen von Schriften. Es erinnerte ein wenig an das einfache und harte Leben der Mönche in Tibet.
"Hmmm....eine friedliches Leben..." bemerkte Nehron.
"Pah, ein Volk von Schwächlingen wird er zeugen!" knurrte Shu´tar abfällig.
"Eine solche Lebensweise bietet keinen Schutz vor fremden Eindringlingen!" bemerkte Robaro. "Es ist kein Schritt nach vorne, sondern zurück!"
Der Nox starrte seine beiden Konkurrenten traurig an und schüttelte dann wieder den Kopf. Diese jungen Völker! Sie verstanden es einfach nicht! Sie hatten in all der Zeit noch nichts dazugelernt!

"Ah, da kommt ja unser letzter Kandidat." sagte der Hohepriester plötzlich.
"WAS?" rief Shu´tar und fuhr herum. Anteaus und Robaro blickten ebenfalls in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
Ein Felsen nahe dem Weg zum Pavillion begann sich auf einmal zu bewegen, jemand drückte von unten dagegen! Schließlich rollte der Brocken mit einem Poltern beiseite und ein behelmter Kopf schob sich ins Freie!
"Colonel O´Neill von der Erde! Er hat es auch geschafft!" rief der Tollaner.
"Das darf doch nicht wahr sein! Dieser verdammte Ta´uri!" knurrte der Jaffa und ballte die Fäuste.
"Dann sind wir ja alle wieder vereint." lächelte der Nox.
Blendendes Sonnenlicht stach Jack in die Augen, als er den Kopf ins Freie steckte. Er stieß einen Schmerzensschrei aus und schirmte seine an tagelange Finsternis gewöhnten Augen ab. Dann zwängte er sich aus der Öffnung. Langsam richtete O´Neill sich auf und versuchte, sich zu orientieren. Aber er konnte nichts sehen, nur helle Ringe tanzten vor seinen Augen, die er zusammengekniffen hatte.
"Ha, der Ta´uri kommt aus seinem Loch gekrochen!" höhnte Shu´tar. Der Hohepriester wies Ihn mit einem strengen Blick zurecht und sagte:" Er hat genau wie Ihr alle Prüfungen bestanden und hierhergefunden. Auch wenn er der Letzte ist, so hat er wie euch eine Chance, von unserer Göttin erwählt zu werden!-Hallo, mein Freund! Komm hierher! Wir erwarten dich bereits!" "Was? Wer ruft da?" fragte Jack und versuchte sich an der Stimme zu orientieren. Dann tappte er blindlings in die Richtung, aus der er sie vermutet hatte. Seine Uniform war staub-und schmutzbedeckt, ebenso sein Gesicht. Und sein ganzer Körper zeigte Spuren großer Erschöpfung.
Nehron ging O´Neill entgegen und ergriff seine Hand.
"Ich, Nehron, habe nach Dir gerufen, mein Freund. Komm mit, deine letzte Aufgabe wartet auf dich." sprach er.
Jack versuchte, seine Augen zu öffnen, die sich langsam wieder an das helle Tageslicht gewöhnten. Noch etwas undeutlich erkannte er vor sich das gütige Gesicht des Hohepriesters. Langsam lotste er O´Neill die Stufen zum Pavillion hinauf bis vor die steinerne Schale.
"Ich möchte, daß Du mir erzählst, wie Du Dir die Zukunft Serenaes vorstellst. Dann hast Du es geschafft und darfst Du dich ausruhen." sagte Nehron und kehrte zu seinem Platz zurück. Jack musste sich sehr zusammennehmen, um stehen zu bleiben. Er stützte sich mit dem Rücken an der Schale ab und versuchte, sich zu konzentrieren. Vor sich konnte er die Versammelten nun wieder einigermaßen klar erkennen. Er sah auch den verhaßten Shu´tar und strengte sich deshalb doppelt an!
"Die Zukunft Serenaes....nun, äh....verdammt, mir ist der Film gerissen...." knurrte O´Neill und schüttelte seinen schmerzenden Kopf. Dann nachm er den Helm ab und ruffelte durch sein Haar, eine feine Stauwolke wirbelte auf.
"Nun, wir hören..." wartete Nehron geduldig.
"Wissen Sie, Sir, ich finde, die neue Generation sollte Ihre Zukunft selbst in die Hände nehmen und sie auch eigens gestalten und keine fremde Macht sollte sich einmischen...Ich möchte einfach nur.... das es fröhliche und zufriedene Leute werden, die Ihre eigene Zukunft so gestalten, wie sie es für richtig halten und Ihre eigenen Entscheidungen treffen können." erklärte Jack müde. Während er sprach, waren hinter Ihm keine klaren Bilder zu sehen, nur ein Kaleidoskop von bunten, ineinanderfließenden Farben, die dann die Form eines Planeten bildeten.
"Hmmm...sehr außergewöhnlich...." meinte der Hohepriester.
"Hah, die Antwort eines Versagers! Kein Wunder, daß es bei euch auf Ta´uri so chaotisch zugeht!" höhnte Shu´tar. "Der lange Aufenthalt unter der Erde hat wohl deinen Verstand getrübt!" "Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, Jaffa!" grollte O´Neill.
"Die Prüfungen sind hiermit beendet! Folgt mir nun in den Tempel unserer Göttin Mut!" erklärte Nehron und verließ den Pavillon. Die Kandidaten folgten, Jack trottete müde als Letzter hinterher.

Der Tempel auf dem Platteau des höchsten Gipfels der Insel war ein imposanter, mehrstöckiger Bau im Stil der Gebäude von Meridian. Im Innern schlossen sich der Prozession noch weitere Priester an.
Ein großer, festlich geschmückter Saal war Ihr Ziel. Hier gab es eine reich gedeckte Tafel und verschiedene Sitzgelegenheiten.
"Hier sind eure Gemächer, in denen Ihr euch bis Morgen ausruhen und stärken könnt. Dann wird unsere Göttin euch mitteilen, wen sie erwählt hat." erklärte Nehron.
"Werden wir dann eure Göttin endlich zu Gesicht bekommen?" fragte Shu´tar.
"Sie wird sich nur dem Erwählten zeigen. Und er alleine wird wissen, das er es ist. Alle anderen werden, sobald sie den Tempel wieder verlassen haben, vergessen, was geschehen ist und weshalb sie überhaupt hierher gekommen sind. - Ich verlasse euch jetzt bis morgen, die Priester und Dienerinnen werden sich um euch kümmern.
Der Hohepriester verneigte sich kurz zum Abschied, dann verließ er den Saal.
"Wir können euch ein Bad bereiten, wenn Ihr es wünscht." erklärte eine der bereitstehenden Dienerinnen. Shu´tar und Robaro willigten sofort ein.
"Dann folgt uns."
"Ich brauch´ nur eins: ein Bett." seufzte Jack müde und ließ mit einem Ächzen seinen Rucksack zu Boden plumpsen. Wieder wirbelte eine Staubwolke auf. Der Helm landete mit einem metallischen Klappern daneben. Dann befühlte er eine gepolsterte Liege, neben der er stand. Sie fand seine Zustimmung und er machte sich daran, seine Uniformjacke auszuziehen. Seine Finger zitterten, als er langsam den Reissverschluss aufzog und die untersten beiden Knöpfe öffnete. Und dann, mitten in der Bewegung siegte die Erschöpfung. Er plumpste bäuchlings auf die Polster und schlief sofort ein. Die Beine hingen über den Rand der Liege zum Boden.

"Oh je, der arme Junge! Würdet Ihr mir bitte etwas zur Hand gehen, damit er wenigstens angenehm schlafen kann?" bat Anteaus zwei der anwesenden Priester. Gemeinsam entledigten sie Jack seiner verstaubten Uniformjacke und der Hose. Dann drehten sie den Schlafenden in die Rückenlage und betteten Ihn richtig auf die Liege. Der Nox schob O´Neill noch ein Kissen unter und deckte Ihn dann zu.
"Na also. Schon besser. Er hat tapfer gekämpft und braucht jetzt Ruhe für Morgen. Wer weiß, was der morgige Tag für Ihn bringt..." lächelte Anteaus und blickte auf den Schlafenden nieder, der leise zu schnarchen begonnen hatte.
Später kehrten Shu´tar und Robaro zurück. Der Jaffa warf einen abschätzigen Blick auf den Schlafenden, brummelte so etwas wie "Schwächling" und ließ sich an der gedeckten Tafel nieder. Robaro ließ sich am anderen Ende des Tisches nieder und beide Männer langten kräftig zu. Die beiden Kontrahenden zeigten keine Spur von Erschöpfung, ebenso wie der Nox.
Anteaus holte sich nur zwei Früchte und einen Becher Wasser und zog sich damit in die Nähe von Jacks Schlafplatz zurück. Hier ließ er sich im Schneidersitz auf ein Kissen nieder und nahm stumm seine Mahlzeit ein.

Langsam ging auch dieser Tag zu Ende. Carter hatte auch an diesem Abend wieder den Hafen aufgesucht und starrte auf die stürmische See hinaus. Noch eine Nacht...und ich kann nichts tun...und morgen fällt die Entscheidung..." murmelte sie und ging am Kai auf und ab.
"Alles in Ordnung, Sam?" fragte Daniel, der neben Ihr auftauchte.
"Ich hoffe, er hat es geschafft und kann sich ausruhen..."antwortete Carter.
"Was sagt Dir dein Gefühl?"
"Gar nichts. Ich kann nur hoffen, daß er noch lebt."
"Mein Gefühl sagt mir, daß Jack es geschafft hat. Und er wird zu uns zurückkehren." sprach Daniel und legte freundschaftlich den Arm um sie. Schweigend blickten beide auf die stürmische See hinaus.

"Wach auf, mein Freund, die Göttin wird bald Ihre Wahl treffen!"
Anteaus rüttelte Jack vorsichtig am Arm. O´Neill schlug die Augen auf.
"Was?-Hey, wer hat mich denn ausgezogen und zugedeckt?"
"Nun, ich und die Priester dachten, das Du so sicher viel besser geschlafen hast."
"Na klar. Ich danke Dir, mein Freund. Oh mann, hab ich einen Kohldampf! Gibt's hier auch was zu essen?"
"Die Priester haben ein leichtes Mahl aufgetragen. Steh auf und komm mit an den Tisch, bevor die anderen alles wegessen."
Jack nickte lächelnd und griff nach seiner verstaubten Tarnhose. Dann schloß er sich dem Nox an.

"Morgen allerseits." grüßte Jack, als er an der Tafel Platz nahm. Robaro nickte Ihm freundlich zu.
"Du hast die ganze Nacht geschnarcht wie eine SETH-Wache mit verstopfter Nase!" frozzelte Shu´tar.
"Ihr Ta´uri haltet nicht gerade viel aus! Du warst als einziger von uns fix und fertig!"
"Na und? Dich hält ja deine "Schlange im Bauch" fit! Bei uns heißt so etwas "Doping"!" gab Jack ungeniert zurück. Der Jaffa ergriff wütend eine Frucht und warf sie nach O´Neill. Der reagierte mit erstaunlicher Schnelligkeit und fing die heransausende Frucht mit seiner rechten Hand auf!
"Bei mir zieht das nicht! Ich habe jahrelang Baseball gespielt! Da lernt man, Geworfenes zu fangen!"
"Meine Herren, bitte!" versuchte Anteaus das Geplänkel zu beenden.
"Hört auf, der Hohepriester kommt!" rief plötzlich Robaro. Alle vier erhoben sich.
"Und?" fragte Shu´tar.
"Unsere Göttin wird sich bald entscheiden und sich dem Erwählten mitteilen. Es dauert nicht mehr lange." erklärte Nehron.
"Dann kann ich ja zu Ende essen." antwortete Jack ruhig, biß von der Frucht in seiner Hand ab und setzte sich wieder.



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Kapitel 4 by Sphinx
Author's Notes:


INHALT: Jacks Freunde entschließen sich, Ihrem Freund auf die Insel zu folgen und erleben dort eine große Überraschung...

Teil 4

Eine Stunde war vergangen. Die vier Kandidaten hockten noch immer an der großen Tafel zusammen und warteten. Nehron stand in der Nähe und war in Gedanken versunken. Jack hatte die Arme vor sich auf der Tischplatte verschränkt und hielt den Kopf dösend gesenkt. Aber plötzlich hob er Ihn langsam an, auf seinem Gesicht zeigte sich ungläubiges Erstaunen.
"ICH?" rief er fassungslos und deutete mit dem Finger auf sich. Die Köpfe der übrigen drei Konkurrenten ruckten alle gleichzeitig in seine Richtung!
"Das ist eine Ungeheuerlichkeit! Eine Beleidigung für alle Jaffa!" schrie Shu´tar zornig und sprang auf.
"Ätsch!" machte Jack, erhob sich ebenfalls und zeigte Ihm mit Zeige- und Mittelfinger seiner Hand das Victory-Zeichen. "Wer mag schon einen Kerl mit einer Schlange im Bauch?"
Allen dreien war es mit O´Neills Erkenntnis, das er erwählt wurde, gleichzeitig schlagartig klar geworden, die Göttin hatte zu Ihnen gesprochen.
"Das gibt's doch nicht! Ausgerechnet der!?" rief der Tollaner ungläubig.
Der Nox lächelte nur.
"Unsere große Mutter hat Ihre Wahl getroffen! Es ist der Anwärter von der Erde! Und Ihr werdet von den Wachen zurück zum Hafen geleitet, wo euch ein Schiff zurück nach Meridian bringen wird!" verkündete Nehron. Sofort betrat eine Abteilung Wachen den Raum. Shu´tar wollte schon auf den Sieger losgehen, doch er wurde von den Wächtern ergriffen und aus dem Saal geschafft.
"Wir sprechen uns noch, Ta´uri!" wetterte der Jaffa.
"Ich freu´ mich drauf! Wiedersehen!" grinste Jack und winkte Ihm scherzhaft nach. "JA!! Das tut richtig gut!!" Er hieb sich gutgelaunt die Faust in die Handfläche.
Als nächstes ging der Tollaner an Ihm vorbei. "Gratuliere. Dem Jaffa geschieht das recht! Aber das sie gerade dich ausgesucht hat..."sprach er.
"Du denkst sicher gerade "Was hat er, das ich nicht habe, oder?"
Robaro nickte. "Macht nichts. Ich komme darüber hinweg."
"Du bist ein guter Verlierer, ganz im Gegenteil zu Shu´tar." Die beiden reichten sich zum Abschied die Hand. "Vielleicht sehen wir uns mal, auf Tollana."
Dann war der Nox an der Reihe. Er musterte O´Neill von oben bis unten und meinte dann: "Sie hat nicht schlecht gewählt."
"Ich danke Dir, Anteaus." Zum Abschied legte er Ihm die Hand auf die Schulter.
Dann war Jack mit dem Hohepriester alleine.
"Unsere Göttin wünscht dich zu sehen." sprach Nehron.
"Jetzt gleich?"
"Zuerst werden dich die Diener für deine Aufgabe vorbereiten."
Der Hohepriester klatschte zwei mal in die Hände. Vier Dienerinnen betraten den Saal.
"Stimmt. In dem Aufzug und so schmutzig kann ich einer Göttin schlecht entgegentreten." seufzte Jack.
"Dann gehe ich mich also mal feinmachen für die Lady."

Am Nachmittag gab es im Hafen von Meridian helle Aufregung. Ein Boot trieb steuerlos in das Hafenbecken und kam am Kai zum Stehen. An Bord fand man drei bewußtlose Männer. Auch Daniel, Carter und Teal´c waren alarmiert worden. Als sie das Kai erreichten, kamen die Drei gerade wieder zu sich.
"Das sind der Jaffa, der Tollaner und der Nox!" rief Daniel.
"Aber wo ist Jack?-He, hallo! War noch einer an Bord?" fragte Carter einen der Männer, welche die Ankömmlinge geborgen hatten.
"Nein, nur diese Drei."
Die drei Kameraden warfen sich besorgte Blicke zu.
Teal´c wandte sich an Shu´tar.
"Wo ist Colonel O´Neill? Rede!" herrschte er Ihn an.
"Das weiß ich nicht! Aber ich weiß, das Du ein Shol´wah bist! Und ich rede nicht mit Verrätern!" knurrte er und wandte sich ab.
Carter befragte den Nox.
"Anteaus! Was ist auf der Insel geschehen? Wo ist Colonel O´Neill?"
Der Befragte sah sie ratlos an. "Du bist Carter...aber wo ist O´Neill?"
"Das wollte ich von Dir wissen! Er war doch mit Dir zusammen?"
"War er das? Ich kann mich nicht erinnern...seltsam..."
"Es hat keinen Zweck, Major Carter. Es ist wie jedesmal, wenn die Verlierer von der Insel der Göttin zurückkehren. Sie können sich an nichts mehr erinnern." erklärte der Kanzler, der sich nun ebenfalls eingefunden hatte.
"Und was ist mit unserem Freund?" fragte Sam besorgt.
"Das bleibt wohl für immer ein Geheimnis, Major." antwortete Kanzler Marcoss. Dann ordnete er an, das die Verlierer durch das Stargate zu Ihren Heimatwelten zurückgeschickt werden sollten. "Oh nein...Jack..." sprach Carter besorgt.
"Vielleicht wurde er auserwählt." meinte Teal´c.
"Oder ist umgekommen bei diesen irrsinnigen Prüfungen! Ich muß hinüber und es herausfinden!"
"Hast Du vergessen, das es jedem anderen außer den Wettkämpfern untersagt ist, die Insel zu betreten?" sprach Daniel.
"Du kannst ja hierbleiben, wenn Du Angst hast! Ich jedenfalls fahre hinüber!" rief Carter entschlossen und suchte nach einem passenden Boot.
"So habe ich es nicht gemeint! Natürlich werden wir dich begleiten!"
"Dann los!"
Alle drei kletterten in eines der kleinen Segelboote und Teal´c löste die Leine. Daniel hißte mit Sam das dreieckige Segel, der Jaffa bediente die Ruderpinne. So glitten sie durch die aufgewühlte See auf die Insel zu...

Jack konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so aufmerksam bedient worden war. Er hatte so gut wie nichts selbst machen brauchen, aber manche Dinge tat er dann doch lieber alleine. Auch wollte er nicht, das man Ihn nach dem ausgiebigen Baden mit verschiedenen Düften parfümierte, doch seine Blessuren ließ er sich behandeln.
"Tut mir leid, Ladies, aber ich mag es nicht, wenn ich wie ein Blumenbeet rieche!" sagte Jack zu den anwesenden Dienerinnen. "Das Duftzeugs hier ist doch nur für Frauen! Wir Jungs lieben´s ein wenig herber."
"Aber unsere Göttin liebt diese Blumendüfte." erklärte eines der Mädchen, daß seine Haare kämmte."Und alle bisherigen Anwärter waren damit einverstanden."
Woher wißt Ihr das?"
"Die Dienerinnen der letzten Generation haben es uns erzählt."
"Na schön, laßt mal sehen, was Ihr so habt."
Jack erhob sich von seinem Platz, besah sich die vielen Flakons auf dem Tisch, öffnette Einige davon und roch am Inhalt.
"Okay. "seufzte er schließlich und hielt einen blauen Flakon hoch. "Das hier geht für meinen Geschmack gerade so noch durch. Aber nur ganz wenig auftragen, bitte! - Hey, ich sagte: Wenig!" Mit dem rechten Zeigefinger strich er sich etwas von der Essenz von der Handfläche der Dienerin und tupfte einmal links und einmal rechts auf seine Schultern und hinter seinen Ohren.
"So, das reicht."
Das Mädchen schüttelte lächelnd den Kopf.

Zuletzt bekam O´Neill als Kleidung nur eine goldfarbene, reich bestickte Tunika übergezogen, die Ihn bis zu den Knien reichte. Unten blieb er barfüßig.
"Jetzt bist Du fertig." sagte eines der Mädchen.
Gleich darauf erschien der Hohepriester. Er musterte Jack kurz von Kopf bis Fuß und nickte zufrieden.
"Es ist soweit. Folge mir."
Mit klopfendem Herzen schloß sich O´Neill Nehron an. Was erwartete Ihn nun? Er hatte nie gedacht, daß er so weit kommen würde! Eigentlich wollte er ja gar nicht mitmachen, er hatte es nur getan, um den Jaffa auszubooten. Und das war Ihm auch gelungen. Allerdings war er jetzt selbst auserwählt worden, seinen DNS-Code in eine neue Generation einzubringen. Erst jetzt wurde er sich der ganzen Tragweite dieser Aufgabe bewußt! Am liebsten hätte er sich davongemacht. Doch jetzt war es zu spät - er war erwählt worden und musste sich den Konsequenzen stellen. Eigentlich sollte er stolz darauf sein, doch er hatte auch etwas Angst vor der Begegnung mit dieser "Göttin". Was war sie für ein Wesen? Eines von der Art wie Hathor, was Daniel vermutete?
Was würde mit Ihm geschehen, wenn er sich mit Ihr vereinigte?

Jacks Gedanken wurden durch Nehrons Worte unterbrochen.
"Wir sind da. Dies ist die Wohnstätte unserer großen Göttin Mut." sprach er feierlich.
Sie hatten die oberste Etage des Tempels erreicht. Hier gab es nur eine einzige, große Halle. Sie wurde von mehreren Säulenreihen getragen, die alle aus feinstem Marmor bestanden. Der Boden bestand aus dem selben Material und fühlte sich unter Jacks Fußsohlen warm an. Am Druckgefühl in seinen Ohren spürte er, das sie sich ziemlich hoch befinden mussten. Schon der Aufenthaltsraum der letzten Nacht hatte sich bereits über der Wolkengrenze befunden. Möbel gab es in diesem großen Saal keine.
"Wow! Das ist echt toll! Ein Marmorpalast!" staunte O´Neill.
"Ich lasse dich jetzt alleine. Alles Gute. Und schenke uns mit der Göttin die neue Generation, die wir so sehnsüchtig erwarten." sprach der Hohepriester und zog sich zurück. "Äh- werde mein Bestes versuchen." antwortete Jack nervös und hob die rechte Hand zum Abschied.
Dann trat er tiefer in den Saal hinein und sah sich nach allen Seiten um.
"Hallo? Jemand zu Hause?" fragte O´Neill laut und drehte sich um die eigene Achse. Als er seine Drehung fast beendet hatte, stoppte er plötzlich und machte einen Rückwärts-Satz.
"Heiliger Strohsack!" entfuhr es Ihm.
Vor Ihm erhob sich eine riesengroße, menschliche Gestalt. Sie schien aus dem Boden zu wachsen und der Kopf reichte bis zur Decke! Sie war definitiv weiblich, das bewiesen die wohlgerundeten Formen, die sich unter dem durchsichtigen, dünnen Gewand abhoben und das schöne Gesicht mit den rotbraunen Haaren und den smaragdgrünen Augen. Ihre Haut hatte einen sonnengebräunten Teint, Ihr Haar war kunstvoll frisiert und wurde von zwei goldenen Spangen gehalten.
"Hallo, seid Ihr etwa....."begann Jack nervös.
Ein helles Lachen erfüllte den Saal.
"Keine Angst. Komm näher, damit ich dich besser sehen kann." antwortete eine sanfte Frauenstimme.
Als O´Neill näher auf die große Gestalt zuzugehen begann, wurde sie vor seinen Augen langsam immer kleiner und als er Ihr dann endlich gegenüberstand, hatte sie eine normale Größe angenommen und war nun ganz zu sehen. Aber sie überragte Jack mit seinen einen Meter dreiundachtzig Körpergröße trotzdem um einen halben Kopf. Das also war diese mysteriöse Göttin Mut.
O´Neill fand, das sie wie eine normale Frau Mitte Dreißig aussah, aber er ahnte, das dieses Wesen in Wirklichkeit sehr viel älter war.
Mut neigte etwas Ihren Kopf und lächelte. "Ja, ich denke, ich habe gut gewählt." nickte sie. "Du bist für diesmal der Richtige."
"Aber warum gerade ich? Ich bin nicht mehr der Jüngste und stören meine grauen Haare nicht?" fragte Jack. "Der Tollaner wäre auch eine gute Partie gewesen. Oder meinetwegen auch der Nox."
"Ich sehe in der Farbe deines Haares und deinem Alter Weisheit und Erfahrung. Die ersten zwei guten Anlagen für die nächste Generation. O´Neill verzog ungläubig das Gesicht. "Ach, wirklich?"
"Du warst genauso mutig und stark wie die Anderen bei den Prüfungen der ersten beiden Tage. Aber die endgültige Gewissheit hatte ich bei der letzten Prüfung. Du warst der Einzige, der die Zukunft Serenaes offengelassen hast. Es ist wahr, dieser Planet braucht eine Generation, die Ihr Leben in die eigene Hand nimmt und Ihre Zukunft selbst gestaltet. Ob zum Guten, wird sich zeigen. Auf jeden Fall sollen es lebensfrohe und glückliche Bewohner werden. Und wer weiß, vielleicht werden die Menschen eines Tages Ihre Häuser genauso lustig bunt bemalen, wie in deinen Gedanken. -Aber deine wahre Stärke für die nächste Generation liegt hier."
Mut hob Ihre rechte Hand und legte sie mitten auf Jacks Brust. "Trotz allem was Du erlebt und getan hast, hast Du Dir dein reines und gutes Herz erhalten."
O´Neill begann traurig zu lachen. "Das kann nicht sein. Rabenschwarz sieht es da drinnen aus!" widersprach er.
"Du irrst dich! Ich kann in dein Herz sehen. Es schlägt für deine Freunde und Kameraden - und vor allem für die Kinder." In diesem Augenblick wusste Jack, das Sie recht hatte. Er hatte schon immer ein besonderes Verhältnis zu Kindern gehabt.
"Deine Hilfsbereitschaft hast Du gleich zu Anfang, noch auf der Überfahrt zur Insel bewiesen. Du hast dich um einen deiner Konkurrenten gekümmert, dem es schlecht ging und Ihm geholfen."
"Das ist eine unserer guten Eigenschaften. Anderen zu helfen, wo wir können. Und versuchen, sie vor Schaden zu bewahren. Manchmal helfen wir sogar einem Feind, oder jenen, die es eigentlich nicht verdienen. Und das gilt nicht nur für Notleidende unserer Spezies."
"Komm mit mir." Mut nahm Ihren Erwählten bei der Hand und führte Ihn ins Freie auf einem Balkon am anderen Ende des Saales. "Sieh. Das erwartet dich, wenn Du deine Aufgabe erfüllt hast. Ein Leben voller Glück und Freude im Paradies."
O´Neill trat mit Ihr an das Geländer. Unter Ihm, über einem wolkenlosen Himmel erstreckte sich ein weites, grünes, teilweise bewaldetes Tal. Es gab mehrere Seen, Jack konnte auch einige Gebäude erkennen. Und Menschen. Sie lebten dort unten sorglos und gingen Ihren Lieblingsbeschäftigungen nach. Fröhliche Stimmen und Gelächter schallten zu dem Colonel herauf.
"All jene, die Du dort unten siehst, waren die Stammväter vergangener Generationen von Serenae. Sie haben nun ein langes und unbeschwertes Leben. Einige Generationen waren erfolgreich und glorreich, andere weniger, es gab Gute wie Schlechte. Es ist nicht immer leicht, die richtige Wahl zu treffen, selbst für eine Göttin nicht. - Du bist der Erste, der nicht von Serenae stammt. Und das ist gut so. Es wird Zeit, das ein neuer Lebenscode einfließt."
"Wenn ich dort unten den Rest meines Lebens verbringen soll, kann ich nie mehr bei meinen Freunden sein..." sprach O´Neill traurig.
"Das ist wohl wahr. Für dich ist es mehr von Bedeutung als für alle deine Vorgänger. Sie waren darauf vorbereitet. Aber Du wirst die Gelegenheit bekommen, deine Freunde noch einmal zu sehen."
"Ich danke Dir. Du bist sehr gütig."
"Das ist die Pflicht einer großen und guten Mutter."
"Kann man in diesen Seen fischen gehen?" fragte Jack neugierig.
"Natürlich." nickte Mut lächelnd." Und Du hast dafür dann alle Zeit der Welt..."
Sie legte freundschaftlich den Arm um Ihren Erwählten und geleitete Ihn in das Innere Ihres Tempels zurück.
"Wohin gehen wir?" fragte O´Neill.
In der Mitte des großen Saales blieben beide stehen und sahen sich an.
"Es ist nun soweit. Wir haben nur Zeit bis zum Morgen. Dann muß ich dich wieder verlassen."
"Nur eine Nacht? Wieso bleibst Du mit deinem Erwählten eigentlich nicht länger zusammen, sondern schickst jeden nach getaner Aufgabe gleich in das Tal?"
"Es geht nicht anderes." antwortete Mut traurig. "Ich kann diese Form, die für die Vereinigung nötig ist, nur kurze Zeit aufrechterhalten. Meine wahre Form hast Du ja vorhin gesehen. Und nur so kann ich Serenae dann die neue Generation schenken. Danach muss ich mich für lange Zeit wieder regenerieren."
"Ja, Du warst so riesig und irgendwie leicht durchsichtig. Als wärest Du ein Teil dieses Gebäudes."
"Ich bin ein Teil von allem hier, was dich umgibt. Von hier drinnen und der Welt da draußen."
"Verstehe. Also machen wir das Beste daraus."
"Bist Du bereit, deinen Code des Lebens mit Meinem zu vereinen ?"
"Na ja-äh, es ist ja für einen guten Zweck..." Jack kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
Mut lächelte Ihn liebevoll an. "Mir gefällt deine Art, wie Du dich gibst.. und wie Du immer so lustige Gesichter ziehst..."
"Du machst mich ganz verlegen...oh-Mann!"
Sie schob Ihr durchsichtiges Gewand von den Schultern und ließ es zu Boden gleiten. Ihr Körper war schlank und wohlgeformt, aber auch kräftig gebaut. An den Armen und Knöcheln trug sie kunstvolles Geschmeide, um den Hals eine feine, goldene Kette mit einem dreieckigen Anhänger. Jack räusperte sich verlegen und meinte: "Nun-äh, dann bin ich wohl jetzt an der Reihe..." Nervös begann er an seiner Tunika zu nesteln. "Nicht erschrecken..."
Mut kicherte belustigt. Hoffentlich würden sich diese Tugenden auch an die neue Generation vererben. Sie begann diesen Außenweltler immer mehr zu mögen...
"Ich hoffe, wir sind hier unter uns..." murmelte O´Neill, sah sich um und hielt den Saum des von den Schultern gezogenen Gewandes vor sich in seiner rechten Faust.
"Ganz unter uns. Dies ist ein geweihter Ort. Selbst der Hohepriester darf nur bis zum Eingang des Saales."
"Dann bin ich beruhigt."
Er öffnete seine Faust, die den Saum der Tunika hielt und auch seine Hülle fiel.
"Nicht ganz. Du hast noch Angst."
"Ja." gestand Jack etwas beschämt. "Man steht schließlich nicht alle Tage vor einer Göttin...oder was immer Du auch bist..."
Sie strich Ihm durch das Haar. "Für die Bewohner von Serenae bin ich eine Göttin...ich bin die große Mutter dieses Planeten...die Lebensbringerin. Eine besondere Lebensform... Du brauchst Dich nicht zu fürchten, Dir wird kein Leid geschehen." Ihre Hand verharrte an seiner Wange.
Jack nickte. "Das weiß ich jetzt. Mein Gefühl sagt es mir. Jetzt bin ich bereit. Und ich überlasse Dir den Anfang." Sie musterte seine hochgewachsene, kräftig gebaute Statur.
"Viele Narben..."
"Tut mir leid, aber das ist nun mal das harte Los eines Kriegers."
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Trage deine Narben mit Stolz, sie zeugen von Opferbereitschaft und Stärke."
"Das tue ich." nickte Jack. Mut legte Ihre Arme um Ihn und brachte Ihr Gesicht langsam ganz nahe an das Seine. Dann ergriff sie sein Kinn und es folgte der erste, zaghafte Kuss zwischen den Beiden.
"Wow! Das schmeckt ja wie...Honig...und eindeutig nach mehr..." murmelte Jack.
Als Mut dann in die Augen Ihres Erwählten blickte, laß sie in Ihnen, daß er wirklich bereit war, die Verbindung mit Ihr einzugehen, aus freiem Willen. Sie zog Ihn an sich, O´Neill erwiderte Ihre Umarmung und der zweite Kuss fiel länger und inniger aus. Plötzlich erstrahlte ein goldenes Licht zwischen Ihnen und hüllte das Paar ein...

Inzwischen hatten es Carter, Daniel und Teal´c geschafft. Vor Ihnen lag die Einfahrt zum Hafen der Insel der Göttin.
"Seht mal..die ganzen Schiffe da am Kai... sie sehen aus, als wollten sie bald auslaufen..." sprach Sam.
"Aber wo sind die Besatzungen?" wunderte sich Daniel. Der Hafen selbst war wie ausgestorben.
Teal´c steuerte das Boot an einen freien Anlegeplatz und die drei Kameraden gingen an Land.
"Da vorne ist so etwas wie ein Tempel. Sehen wir dort einmal nach." erklärte Daniel und er und seine Freunde setzten sich in Bewegung. Doch am Ausgang des Hafens wurden sie aufgehalten. "Halt, Fremde! Ihr steht auf heiligem Boden! Es ist euch nicht gestattet, diese Insel zu betreten!" rief der Kommandant der Wache. Auch einige Priester hatten sich hinzugesellt und nahmen eine kämpferische Haltung ein.
"Wir kommen weder in feindlicher Absicht, noch wollen wir diesen Ort entweihen!" rief Jackson und hob beschwörend die Arme. "Wir suchen nur unseren Freund! Er war einer der Kandidaten für die Prüfung und ist nicht mit den Anderen zurückgekehrt!"
"Bitte, laßt uns durch! Vielleicht braucht er unsere Hilfe!" flehte Carter. Aber die Wachen blieben unbeirrbar und hielten das SG-Team mit Ihren Lanzen auf Distanz. Teal´c dachte schon daran, sich mit Gewalt Durchlass zu schaffen, als eine Stimme den Tempelwachen Einhalt gebot.
Der Älteste der Priesterschaft dieses Bezirkes hatte den Befehl erteilt und die Wächter senkten Ihre Lanzen.
"Laßt sie ziehen. Die große Mutter hat es erlaubt, sie dürfen zu Ihrem Freund." sprach er.
"Wir danken euch, Ältester." sprach Daniel und verbeugte sich ehrerbietig, seine Freunde taten es Ihm gleich.
"Wenn Ihr diesem Pfad folgt, kommt Ihr hinauf zum Tempel der Mut. Es ist ein normaler Weg, kein Weg der Prüfungen. Dort werdet Ihr euren Freund finden. Aber eure Waffen müsst Ihr hierlassen, sonst geltet Ihr als Kandidaten, nicht als Gäste."
Mit dieser Entscheidung waren die Freunde einverstanden und gaben Ihre Waffen im Tempel zur Verwahrung.
"Unser Freund ist also am Leben!" sprach Carter.
Der Älteste nickte.
"Dann bin ich erleichtert."
Das Trio setzte seinen Weg fort, folgte dem Pfad durch den Park und den Berg hinauf. An manchen Stellen war er so steil, das sie klettern mussten. Auch lagen Felsspalten, Wasserfälle und Abhänge auf Ihrem Weg.
"Oh Mann! Wenn das der normale Weg ist, wie sehen dann die Prüfungs-Pfade aus?" keuchte Carter, die sich von Teal´c einen Felsen hinaufhelfen ließ.
"Es wird bereits dunkel....wir sollten eine kurze Pause einlegen." keuchte Daniel und ließ sich auf einen Felsen nieder. Er hatte am meisten Mühe mit dieser Klettertour.
"Nur Mut, Jack! Wir sind bald bei Dir!"

Für Jack allerdings sah es nicht so aus, als ob er die Hilfe seiner Freunde brauchte. Die marmornen Wände um Ihn herum schienen verschwunden zu sein, es gab jetzt nur noch Ihn und Mut. Um die beiden herum in dem goldenen Licht, das sie umgab, tanzten und schwebten immer mehr kleine, helle Lichtpunkte, die wie Sterne aussahen.
"Was ist das nur für ein wundervolles, goldenes Licht? Es ist so wohltuend und warm..." seufzte O´Neill glücklich." Ich fühle mich so leicht...ohne Sorgen...einfach prima!" Vor sich hatte er das schöne Gesicht der Mut, das Paar hielt sich in den Armen, Jacks Gesicht hatte einen völlig entspannten Ausdruck angenommen hatte. Er lächelte sie liebevoll an. "Du musst wirklich eine Göttin sein. Denn wer sonst sollte ein solches irres Gefühl bei mir hervorrufen?" sprach er sanft. "So was hab´ ich noch nie erlebt...und was sind diese ganzen kleinen hellen Lichter um uns herum?"
Jack streckte seine Hand nach einigen der hellen sternförmigen Lichter aus. Als er es berührte, glaubte er für einem Moment das Lachen eines Kleinkindes zu hören...
"Es sind die Lichter des Lebens." erklärte Mut. "Und ein Teil davon kommt auch aus deinem Herzen. Jeder kleine helle Lichtpunkt ist die Seele eines Kindes der neuen Generation. Und bald werden Sie richtige Kinder sein...Deine und Meine. Du wirst sehen..."
"Oh Mann! Wie werde ich das bloß Sam erklären?" fragte sich Jack.

Carter stand auf einem weit ausladenden Felsvorsprung und spähte durch Ihr Nachtsicht-Fernglas nach oben in Richtung Gipfel. Auf einmal stutzte sie.
"Daniel! Teal´c!" rief sie.
"Was ist los, Major Carter?" fragte der Hüne.
"Da oben! Könnt Ihr das auch erkennen?"
Die beiden Männer wandten Ihre Blicke ebenfalls nach oben. Dann entdeckten auch sie es. Sogar mit bloßem Auge war es zu erkennen. Ein goldener Lichtschein.
"Was hat das zu bedeuten?" fragte Sam.
"Warscheinlich die Beleuchtung des Tempels." meinte Daniel.
"Von so einer Intensität?"
"Laßt uns weitergehen. Dann werden wir es herausfinden." bemerkte Teal´c und knipste seine Lampe auf dem Helm an.
"Du hast recht. Auf geht´s!" nickte Sam und steckte Ihr Nachtsichtgerät ein. Dann machten sich die drei Kameraden wieder an den Weiteraufstieg.

Kanzler Marcoss stand auf dem höchsten Aussichtspunkt von Meridian und starrte zur Insel hinüber. Er wußte, das sie sich auch bei schönem Wetter immer in Wolken hüllte. Das gab der Insel der Göttin auch Ihr geheimnisvolles und unnahbares Flair. Aber jetzt brach für einen Moment in Gipfelnähe die Wolkendecke auf und der Greis entdeckte das, worauf er gehofft hatte. Auch er sah den goldenen Lichtschein in der Ferne. Seine besorgten Züge entspannten sich und er lächelte.
"Es ist soweit. Die Vereinigung findet statt. Bald wird Mut uns die Kinder schicken...."

Jack konnte nicht glauben, was er sah. Noch immer stiegen die hellen Lichter in Form kleiner Sterne aus Ihrer beiden Körper in Bauchhöhe auf und verteilten sich im ganzen Saal. Vor sich hatte er immer noch Muts sanftes Gesicht, er fühlte Ihre liebevolle Umarmung und ein Gefühl des Glücks, das er schon lange nicht mehr erlebt hatte.
Jack seufzte wohlig.
"Das ist ein echt tolles Gefühl! Ich glaubte, ich hebe ab!- Habe ich Dir das gegeben, was Du wolltest?"
"Das hast Du. Und noch viel mehr."
"Du hast mir ebenfalls eine Menge gegeben."
Beide legten Ihre Köpfe aneinander, sodaß sie sich an der Stirne berührten.
"Bereust Du, was geschehen ist?"
"Nein. Ich bin glücklich! -Weißt Du, was das bedeutet? Ich hätte nie gedacht, das ich dieses Gefühl noch einmal erleben würde! Ich danke Dir." antwortete er. Mut bemerkte, das die Augen Ihres Erwählten feucht schimmerten, eine Träne lief über seine linke Wange. Mut fing sie mit Ihrem Zeigefinger auf und betrachtete sie lächelnd.
"Warum weinst Du?"
"Weil ich glücklich bin. Eine Träne für mein Glück..."
Mut ließ sie in Ihre Handfläche rinnen und schloß Ihre Finger darüber. Als sie Ihre Hand wieder öffnete, lag ein glitzernder, tropfenförmiger klarer Kristall auf Ihrer Handinnenfläche. Dieses Kleinod befestigte Mut an Ihrem dreieckigen Anhänger.
"Jetzt hast Du sogar eine Erinnerung an mich..." lächelte Jack.

Langsam setzte die Dämmerung ein.
In einem kleinen Nebenraum räkelte sich Jack im Schlaf auf den weichen Decken einer Liegestatt, die er mit Mut teilte. Dann entwichen Ihm zwei zufriedene, leise Seufzer. Über den Beiden schwebten noch immer die unzähligen hellen kleinen "Sterne" .Mut erwachte, löste sich sacht aus seiner Umarmung und setzte sich auf. Dann blickte sie traurig auf Ihren noch schlafenden Erwählten. Er sah so glücklich aus. Und diese besondere Nacht war immer viel zu schnell vorbei. Es blieb Ihr jedes Mal nur wenig Zeit mit Ihrem Erwählten, denn nun musste Sie Ihn verlassen. Liebevoll strich sie zum Abschied noch einmal über sein Gesicht und hauchte Ihm einen Kuss auf den Mund. Dann erhob sie sich leise von Ihrer gemeinsamen Liegestatt. Die Vereinigung war vollzogen, sie hatte, was sie brauchte. Beschützend legte sie Ihre Handinnenflächen auf Ihren Bauch.
"Ich danke Dir für das Geschenk, daß Du mir und Serenae gemacht hast, mein Erwählter..." sagte sie zärtlich und warf einen Blick auf die sie umgebenden Lichter.
Es wurde nun Zeit, die neue Generation auszusenden.
Ihr Gewand lag noch an derselben Stelle. Sie schlüpfte wieder hinein und begab sich zum Eingang des großen Saales. Und alle die hellen Lichter folgten Ihr wie eine glitzernde Wolke. Der Hohepriester erwartete seine Göttin.
"Sorgt dafür, daß es dem Erwählten an nichts fehlt, wenn er erwacht."
"Wie Ihr wünscht, große Göttin." antwortete Nehron und verneigte sich. Mut verschwand mit den unzähligen Lichtern wieder im großen Saal und während sie ging, veränderte sich wieder Ihre Größe....

"Na los! Wir haben´s gleich!"
Carter zog sich mit Teal´c zuerst über den Abhang auf das Gipfelplatteau. Dann halfen sie dem erschöpften Daniel. Gerade war die Sonne aufgegangen.
"Da! Das muß der Tempel sein! Aber von dem goldenen Licht ist nichts mehr zu sehen."
"Warscheinlich war es doch nur nächtliche Beleuchtung." schnaufte Daniel.
Nach einer kurzen Pause begannen sie langsam durch das Gras auf den Haupteingang des Tempels zuzugehen. Noch hingen einzelne Nebelschwaden über dem Boden, die sich aber rasch verzogen, je höher die Sonne stieg. Die Freunde waren nur noch hundert Meter von den Stufen entfernt, als es am Eingang darüber lebendig wurde. Sehr lebendig.
Sam, Daniel und Teal´c waren stehengeblieben und glaubten Ihren Augen nicht zu trauen. Aus dem Eingang des Tempels ergoß sich ein Strom von- Kindern! Unzählige Menschenkinder von etwa vier Jahren, Jungen und Mädchen, rannten auf die drei zu und an Ihnen vorbei! Jedes trug nur ein Hemdchen, die Mädchen grün, die Jungen hellblau, das Ihnen bis zu den Knien reichte und eine goldene Kette mit einem dreieckigen Anhänger um den Hals! Helles Lachen und Jauchzen erfüllte die Luft und das Getrappel unzähliger nackter Füßchen bog das Gras. Einige der Kinder blieben sogar kurz stehen, lachten die Fremden an und rannten dann weiter. Carter brachte den Mund nicht mehr zu und starrte auf die vorbeirennenden Kinder. Ebenso konnte Daniel nur voller Staunen dreinblicken. Es mochten hunderte sein und der Strom riß nicht ab! Fast Alle hatten dunkelbraune oder grüne Augen und rotbraunes oder dunkelbraunes Haar, einige sogar silbergraues. Die Masse der Kinder strebte einer Öffnung im Fels zu und verschwand darin, warscheinlich führte ein unterirdischer Tunnel hinunter zum Fuß des Berges.
"Na toll! Für die Kleinen gibt es einen leichteren Weg!" seufzte Daniel.
Schließlich wurde der Strom der Kinder langsam schwächer, nur noch Einzelne kamen aus dem Tempel gelaufen.
"Was war denn-DAS?" fragte Carter fassungslos.
"Ich glaube, DAS-war die neue Generation von Serenae, die alle so sehnsüchtig erwarten. Jack hat die Sache wahr werden lassen." antwortete Daniel. Teal´cs Mund umspielte ein leichtes Lächeln.
"Und die sollen alle vom Colonel sein? Lauter kleine Jacks und Jackies? Oh Mann! Ich glaub´s nicht! Jetzt hat er einen ganzen Planeten voller Kinder! Und alles seine Eigenen!"
"Wow, Jack ist jetzt wohl tausendfacher Vater!" meinte Daniel nicht ohne Anerkennung. "Ich muss Ihn nachher fragen, wie so etwas geht."

"Was sucht Ihr hier, Fremde?"
Die drei fuhren herum. Nehron war lautlos hinter den Kameraden aufgetaucht.
"Verzeiht, das wir diesen heiligen Ort betreten haben, aber wir suchen unseren Freund." sagte Daniel und deutete eine Verbeugung an. "Seid Ihr der oberste Priester hier?"
"Der bin ich. Nehron, ein treuer Diener der großen Mutter. Und Ihr müßt die Freunde des Erwählten sein."
"Des Erwählten? Wir dachten schon, unser Freund sei umgekommen, weil er nicht mit den Anderen zurückkehrte! Wenn ich mir allerdings die "Früchte seiner Arbeit" so ansehe, scheint er noch ziemlich lebendig zu sein!" bemerkte Carter.
Der Hohepriester nickte. Und er hat seine Sache sehr gut gemacht, wie Ihr seht. Die große Mutter ist gerade dabei..."
"Dürfen wir zu Ihm?" fragte Teal´c.
"Natürlich. Folgt mir."
Das SG-Team folgte Nehron in den Tempel. Unterwegs kamen Ihnen immer wieder vereinzelt Kinder entgegen. Der Hohepriester bedachte jedes mit einem freundlichen Lächeln und strich einigen, die stehengeblieben waren, durch das Haar.
"Lauft nur, meine Kinder, Ihr werdet bereits erwartet..." sprach er.
Die Diener und Priester eilten geschäftig hin und her, einige trugen sogar eines der Kleinen auf dem Arm.
"Ein kleiner Teil der neuen Generation wird auf der Insel bleiben und irgendwann die Priester und das Personal ablösen." erklärte Nehron." So, da vorne ist euer Freund."
Jack stand neben der Liegestatt und zog sich gerade das Oberteil einer weiß-goldenen Tunika über den Kopf, das Ihm eine Dienerin gebracht hatte. Um Ihn herum wimmelten etwa fünfzehn bis zwanzig Kinder, der ganze Tempel hallte von Ihrem Gelächter und Geschrei wieder, Carter fühlte sich an die große Pause einer Schule erinnert.
Als O´Neill den Gürtel festgemacht hatte, beugte er sich zu den Kindern hinunter, um sie alle zu begrüßen. Es folgten Dutzende Umarmungen, zwischen dem Kinderlärm hörte Carter Jacks fröhliche Stimme. Und noch etwas, das sie bisher noch nie von Ihm vernommen hatte: er lachte laut und fröhlich!
Sie hätte nicht gedacht, das Ihr bierernster Vorgesetzter zu so etwas überhaupt fähig war!

Eine kurze Weile beobachteten sie und Ihre Kameraden schweigend den glücklichen Stammvater. Er schien sehr stolz auf seine Nachkommen zu sein, für seinen verlorenen Sohn hatte er nun mehrfachen Ersatz erhalten.
"Jack!"
Carters Stimme ließ O´Neill aufsehen.
"Sam! Danny! Teal´c!"
Er stand auf und lief Ihnen entgegen. Dann zog er sie alle einfach an sich und umarmte sie! Teal´c wurde fast ein wenig verlegen bei so viel Überschwenglichkeit.
"Meine Freunde! Sie hatte recht, als sie sagte, Ihr würdet zu mir kommen!"
"Jack- was genau ist hier vorgefallen?" wollte Carter wissen.
"Was soll ich sagen-die Göttin dieses Planeten hat mich allen anderen vorgezogen! Stellt euch das mal vor! Mich! Damit hatte ich gar nicht gerechnet! Und dann stand ich vor Ihr...."
Carter bemerkte Jacks Gesichtsausdruck und verstand sofort.
"Du hast mit Ihr geschlafen und das Ganze auch noch genossen!" rief sie verärgert.
"Carter, doch nicht vor den Kindern!" rief O´Neill empört. Mit einigen kurzen, liebevollen Worten wies er die versammelten Kleinen an, sich den Anderen anzuschließen. Die Kinder gehorchten und liefen los.
"Eifersüchtig?" fragte Daniel amüsiert.
"Das hat gar nichts mit Eifersucht zu tun! Aber Du hast dich mit einer fremden Lebensform eingelassen! Und Du bist damit wieder auf die Nase gefallen, so wie schon mal auf Argos! So wie ich das verstanden habe, mußt Du jetzt hierbleiben, oder?" gab Sam zurück.
"Müssen Sie das mit Argos gerade hier erwähnen? Außerdem war Kynthia keine fremde Lebensform, sondern ein Mensch wie wir!" grummelte Jack. "Außerdem -was geht sie mein Liebesleben an, Major? Was unter meiner Gürtellinie liegt, ist meine Privatzone!"
Wenn der Colonel wieder förmlich wurde, war er meist verärgert.
"Ich habe jeden der drei Tage am Hafen gewartet und Du hast dich amüsiert!" schimpfte Carter jetzt richtig los.
"Hey! Das hier war keine Party! Ich bin fast draufgegangen bei diesen Prüfungen! Die haben mir das Letzte abverlangt! Was kann ich dafür, daß gerade ich von Ihr erwählt wurde! Ich habe damit gar nicht gerechnet, ehrlich! Außerdem war es für die Rettung Serenaes!"
"Und Du bist natürlich gleich richtig an die Sache rangegangen! Männer! Es ist immer das Gleiche mit euch!"
"Ich bin gar nicht "rangegangen"! Ich habe Ihr den Vortritt überlassen! Für wen halten Sie mich, Major?"
Schließlich wurde es Carter bewußt, das sie sich immer mehr in Rage redete!
"Du liebe Zeit, was rede ich da? Okay, okay, ganz ruhig. Tut mir leid, Jack, aber mein Temperament ist wohl gerade mit mir durchgegangen!"
"Allerdings! So kenne ich Sie ja gar nicht! Jedenfalls gibt´s keinen Grund, eifersüchtig zu sein!"
"Natürlich." nickte Carter. "Glaubst Du, Sie hat Dich irgendwie unter Drogen gesetzt?"
"Quatsch! Nichts von alledem hat sie angewendet! Das habe ich gefühlt! Sie hat sogar behauptet, ich hätte ein reines Herz! Und ich habe Ihr größtenteils die Initiative überlassen! Jawohl! Ich habe nur meine Pflicht erfüllt! Hammond wollte, das wir den Leuten von Serenae helfen und genau das habe ich getan! Einen Befehl ausgeführt! Leider hatten wir dazu nur eine Nacht Zeit..."
Carter seufzte. "Aber hierbleiben mußt Du trotzdem."
"Stimmt." nickte O´Neill traurig " Auf der anderen Seite des Berges gibt es ein paradiesisches Tal, in dem alle meine Vorgänger ein unbeschwertes Leben führen. Und dorthin werde auch ich gehen. Tut mir leid, Kameraden."
"Jack! Sieh mal!"
Daniel wies zum Eingang Raumes. Dort stand Mut und winkte Ihren Erwählten, zu Ihr zu kommen.
"Entschuldigt mich bitte für einen Moment."
O´Neill ging auf Mut zu.
"Sie ist wirklich wunderschön....jetzt verstehe ich Jack." murmelte Carter.
"Sie hat sanfte Augen..."bemerkte Teal´c. "Bei den Goa´uld-Göttinnen habe ich so etwas nie gesehen. Dieses Wesen kann keine bösen Absichten hegen."

Als Jack vor Ihr stand, ergriff Mut seine Hände.
"Schön, das ich Dich nocheinmal sehen kann. Sind das da vorne alles Unsere?"
"Natürlich. Die Meisten sind schon auf dem Weg nach Meridian. Gefallen Dir die Kleinen?"
"Sie haben all meine Vorstellungen übertroffen! Vor allem sind die Kinder so fröhlich! Mein Sohn Charlie war genauso in dem Alter."
"Es freut mich, daß Du zufrieden bist."
"Das verdanke ich Dir. - Ist es schon soweit? Muß ich hinunter in das Tal und dort meinen Platz einnehmen?" fragte er.
"Nein. Ich wollte mich nur von Dir verabschieden."
Als sie sah, das O´Neill mit einer Entscheidung rang, fragte sie:" Was ist, mein Erwählter?"
"Mut -ich...ich kann nicht zu den Anderen in das paradiesische Tal gehen! Ich muß mit meinen Freunden wieder auf die Erde zurück! Ich werde dort gebraucht! In dem Tal, so schön es auch ist, würde ich es nur für eine kurze Zeit aushalten! Bliebe ich für immer hier, würde ich vor Heimweh eingehen!"
"Ich weiß. Deshalb darfst Du auch mit deinen Freunden zurückkehren. Denn-deine Aufgabe ist noch nicht beendet."
Jacks Augen begannen zu leuchten. "Ich danke Dir."
"Oh nein. Ich habe Dir zu danken. Für diese wunderbaren und fröhlichen Kinder, denen wir das Leben schenkten. Dank Dir wird Serenae weiterbestehen."
"Aber etwas macht mir Sorgen. Die Goa´uld..."
"Sorge dich nicht. Alle anderen Kandidaten haben längst vergessen, was hier geschah, seit sie die Insel verlassen haben. Und so wird es auch mit deren Angehörigen auf deren Heimatplaneten sein."
"Dann bin ich beruhigt. -Und werde ich dich auch vergessen?"
"Nein. Dir bleibt die Erinnerung, genauso wie mir."
"Ich werde immer an diese gemeinsame Nacht denken...ich weiß nicht, wieso, aber sie war meine Glücklichste seit langem.- Na, das haben meine Vorgänger Dir sicher auch alle gesagt."
"Oh nein. Nur zwei bisher."
"Die Übrigen hätten dich gar nicht verdient!"
Mut lächelte dankbar. Dann nahm sie Ihre Kette mit dem dreieckigen Anhänger vom Hals und hängte sie Jack um.
"Schenke den Kristall derjenigen, die Dir am meisten etwas bedeutet. Deine Träne des Glücks."
O´Neill nickte. Insgeheim wußte er bereits, wen er für dafür auserwählt hatte.
"Werden wir uns nie wiedersehen?"
"Leider nein. Sobald Du die Insel verlassen hast, darfst Du nicht mehr zurückkehren. Und in zwei Tagen wird der Zugang in diesen oberen Teil des Tempels versiegelt, bis es wieder Zeit für eine neue Generation wird. Bis dahin werde ich "schlafen", um mich zu regenerieren."
"Ich verstehe."
"Ich wünsche Dir alles Gute auf deinem weiteren Weg. Und denke immer daran. Du bist nun der Stammvater der neuen Generation von Serenae."
O´Neill nickte. "Leb´wohl-Geliebte...und danke für Alles."
Zum Abschied küssten sich beide noch einmal innig. Dann wandte sich Jack ab und kehrte zu seinen Freunden zurück. Und als er sich wieder umdrehte, war Mut verschwunden...

"Kommt, Freunde. Lasst uns gehen." sprach Jack.
"Aber Du musst doch ....."
"Sie hat mir erlaubt, mit euch zur Erde zurückzukehren, Sam. Sie sagte, meine Aufgabe sei noch nicht erfüllt."
O´Neills Kameraden atmeten erleichtert auf. Ihr Anführer war doch nicht für sie verloren.

Als das Quartett aufbrach, waren bereits alle Kinder, die zum Festland wollten, fort, es herrschte nun wieder Ruhe in den heiligen Hallen und Sälen. Teal´c trug O´Neills Rucksack, Jack hatte immer noch die weiß-goldene Tunika an, die er bekommen hatte und lief barfüßig neben den anderen her. Es schien Ihm nichts auszumachen. Nebenbei beschrieb er dem interessierten Daniel Muts Person.
Die Freunde marschierten gerade in Richtung Ausgang, als ein lautes Rufen Ihre Aufmerksamkeit erregte.
"DADDA! DADDA!"
O´Neill fuhr herum. Da kam doch tatsächlich noch ein kleines Mädchen auf wackeligen Beinchen angetrippelt, die Arme ausgestreckt. Es war kleiner als alle übrigen Kinder, fast noch ein Baby. Das Kleine hatte silbergraue Haare und blickte mit aufgeweckten, braunen Augen zu Jack hinüber, auf den es zulief. Dabei verzog es sein Gesicht zu einem fröhlichen Lächeln.
"Seht euch das an!" rief Carter. "Sie will zu Jack!"
O´Neill lief dem Kleinkind entgegen und hockte sich auf halbem Weg vor Ihm nieder.
"Komm zu mir, mein Kleines! Komm her!" lockte er und breitete die Arme aus. "Komm zu Papa!"
Noch wenige tapsige Schritte, dann hatte das Mädchen Ihn erreicht. Mit einem Freudenschrei stürzte es sich in O´Neills Arme der es hochhob, umarmte und liebkoste. Carter, Daniel und Teal´c erlebten nun zum ersten Mal Ihren Anführer als liebevollen Vater.
"Mann, so kenne ich unseren Jack ja gar nicht!" staunte Daniel.
"Du weißt doch, was er für Kinder empfindet. Er hatte ja selbst schon eines." antwortete Carter.
Jack gesellte sich wieder zu seinen Freunden.
"Das ist wohl das Nesthäkchen, das Letzte von Ihnen. Darum ist es so klein. Wir werden sie mit aufs Festland nehmen." sprach er.
"Sie hat deine Augen und sogar deine Haarfarbe."
"Sicher wird sie einmal eine weise Frau..." lächelte O´Neill und strich Ihr durch das Haar.

Der sonst ausgestorbene Hafen der Insel war nun bevölkert von lebendigen und fröhlichen Kindern. Priester des Tempelbezirkes wachten darüber, wie die Kleinen in die Boote stiegen, um sie dann hinüber auf das Festland zu bringen.
Als Jack mit seinen Freunden eintraf, wurde Ihm von Seiten der Priester große Ehrerbietung zuteil.
"Die Kinder sind wunderbar! Ich danke Dir und unserer großen Mutter, Erwählter!" sprach der Älteste und verbeugte sich.
"Keine Ursache. Gebt nur gut auf sie acht, bis sie alt genug sind."
"Das werden wir."
Teal´c und Daniel hatten die Waffen wieder abgeholt und bestiegen dann mit Jack und Carter das Letzte der unzähligen Segelboote. Mit Ihnen befanden sich ein Priester, der das Ruder bediente und noch weitere Kinder an Bord.
Während der ganzen Zeit hielt Jack das Jüngste auf seinem Arm. Ob er es wohl behalten und zur Erde mitnehmen wollte? Carter rechnete ein wenig damit, da O´Neill sich sicher insgeheim wieder ein Kind wünschte. Und hier bot sich Ihm die Gelegenheit. Nun, drüben in Meridian würde es sich entscheiden.
"Jack?"
"Hm?" Der Colonel stand am Bug und drehte sich nun zu Ihr um.
"Darf ich dich etwas fragen?"
"Nur zu."
"Wie...war sie denn so, deine göttliche Bekanntschaft? Du mußt nicht antworten, wenn Du willst."
O´Neill lächelte sie verschmitzt an und sagte dann mit ernster Stimme:" Sie war etwas Besonderes. Sanft, anschmiegsam, sinnlich und sehr liebevoll. Es ist Ihr nicht leichtgefallen, mich zu verlassen."
"Und Dir?"
"Mir ehrlich gesagt, auch nicht. Diese Gefühle, die ich erlebt habe, sind nicht mit Worten zu beschreiben. Und erst Ihre Küsse! Wirklich die Küsse einer Göttin! Sie schmeckten wie Milch und Honig." schwärmte er und seufzte. "Verstehst Du? Sie hat mich alten Brummbären glücklich gemacht und mir das gegeben, was ich schon so lange vermißt habe! Ich habe gedacht, ich könnte nach dem tragischen Tod meines Sohnes nie wieder glücklich sein, aber durch Mut habe ich diese Fähigkeit wiedergefunden, Sie hat dieses Gefühl in mir wiedererweckt. Und ein Stück von Ihr ist noch immer bei mir und wird es auch für immer sein."
Bei den letzten Worten machte Jack ein Gesicht, wie Carter es bei Ihm noch nie gesehen hatte. Ein verträumter, sanfter Blick. Diese Nacht musste wirklich etwas Besonderes für Ihn gewesen sein.
"Du liebst sie."
O´Neill nickte.
"Du hast recht. Leider werde ich sie nie wiedersehen. Doch der Anblick meiner Nachkommen wird mich immer an Sie erinnern. Außerdem ist da noch jemand anderes..."
"Diese Nacht hat dich verändert, Jack. Sie hat wirklich dein Herz berührt."
Jack öffnete den dreieckigen Anhänger und holte den tropfenförmigen Kristall heraus.
"Mut hat gesagt, ich soll dieses Juwel derjenigen Person schenken, die mir am meisten bedeutet. Und das bist Du. Sie hat eine meiner Tränen zu diesem Kristall werden lassen. Es ist eine Träne des Glücks."
"Oh Jack..."
Diesmal wurden Carters Augen feucht, als sie O´Neills Gabe entgegennahm. Und als sie sicher war, das niemand zusah, drückte Sie Jack einen Kuss auf den Mund.
Aber Daniel und Teal´c bemerkten es doch. Die schattenhaften Umrisse des Paares hoben sich auf dem Segel, das es verdeckte, ab. Der Archäologe und der Hühne sahen sich an.
"Also, ich habe nichts gesehen und Du auch nichts, nicht wahr, Teal´c?" fragte Daniel und zwinkerte Ihm verstohlen zu.
Der Hühne hob eine Augenbraue und antwortete mit einem leichten Schmunzeln: "Das ist korrekt."

Carter kehrte zu Daniel zurück, damit niemand Verdacht schöpfte.
"Sam, ich glaube zwischen Jack und Mut gab es nicht nur eine körperliche Vereinigung, sondern auch eine seelische."
"Ist das denn möglich?"
"Mut ist eine höhere Lebensform. Denke doch an unsere unglaubliche Begegnung auf Kep*. ! Sie könnte dieses Phänomen bewirken. Eine geistige Verbindung ist stärker als das, was wir als Vereinigung kennen. Ich bin sicher, Jack hatte dieses unglaubliche Erlebnis. Und ich glaube, es hat einen besseren Menschen aus Ihm gemacht. Mich hat diese Begenung auf Kep damals auch verändert."
"Mich würde vor allem interessieren, wie Mut das mit den Kindern gemacht hat! Wie konnte Sie so schnell so viele Nachkommen hervorbringen? Die Goa´uld-Larven, die Hathor produziert hat, waren ja um einiges kleiner und nur ein paar Hundert. Aber hier hatten wir mehr als tausend!"
"Das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Manche Dinge gibt das Universum eben nicht preis. Und vielleicht ist es auch besser so. Manche Mysterien sollen ungelöst bleiben." orakelte Daniel.

Der Hafen und die ganze Stadt waren festlich geschmückt worden, überall standen die jubelnden Bewohner und nahmen die eingetroffenen Kinder in Empfang. Hilfreiche Hände hoben sie aus den Booten an Land, was die Kleinen lachend und fröhlich über sich ergehen ließen. Kanzler Marcoss hob ein rothaariges Mädchen hoch und lachte glücklich.
Der Jubel vergrößerte sich, als das Letzte der Boote mit Jack und dem Rest der neuen Generation eintraf.
"Ein Hoch auf den neuen Stammvater, der Erste, der von der Insel der Göttin zurückgekehrt ist!" rief es von allen Seiten.
"Danke, danke, Leute! Das ist doch nicht nötig! -Oh nein, Ihr müßt euch nicht vor mir verbeugen..."erklärte Jack.
"Sieh Dir das nur an! Wie gut sich die alte und die neue Generation verstehen! Wirklich ein unglaublicher Anblick!" sagte Carter zu Daniel. Die Alten und die Kinder standen einträglich nebeneinander, viele der Kleinen hatten die Hand eines Erwachsenen ergriffen. In der ersten Zeit waren sie auf Ihre Führung angewiesen.
"Ich glaube, wir müssen uns um die Zukunft Serenaes keine Sorgen mehr machen." erklärte Jackson.
"Das glaube ich auch." stimmte Teal´c zu.
"Warum grinst Du?" fragte Carter O´Neill, der stumm das Schauspiel genoss.
"Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie die Kinder aussehen würden, wenn der Nox der Glückliche gewesen wäre. All die Kleinen mit diesen lustigen, struppigen Haaren...na ja, einige hätten sicher auch die schönen rotbraunen Haare Ihrer Mutter..." antwortete Jack mit einem leichten Grinsen.
"Auf jedenfall wären sie sicher nicht so fröhlich und ausgelassen."

Später gab es im Regierungspalast noch eine Unterredung.
"Sagt, Erwählter, wißt Ihr, was aus den vorigen Erwählten geworden ist?" fragte der Kanzler.
"Nun-denen geht es bestens. Sie leben in einem paradiesischen Tal, wo es Ihnen an nichts fehlt. Das sind Glückspilze!"
"Und warum seid Ihr nicht geblieben?"
"Ich werde auf meiner Heimatwelt noch gebraucht, Eminenz. Auf mich warten noch andere Aufgaben. Das hat Mut mir selbst gesagt."
"Ich verstehe. Mut ist nicht nur unsere große Mutter, sie ist auch sehr weise."
Jack nickte "Und-wie gefällt euch das Ergebnis unserer Arbeit?"
"All unsere Erwartungen wurden erfüllt! Es sind wunderbare Kinder! Wenn wir sie alles Wichtige gelehrt haben, können wir in Frieden sterben."
"Nehmt euch besonders dieser Kleinen hier an, Eminenz. Sie ist das Nesthäkchen und heißt Sarah. Ich glaube, aus Ihr wird mal was Besonderes." sprach Jack und reichte das Mädchen an den Kanzler weiter.
"Ich und Thjuja werden eure jüngste Tochter wie ein Juwel hüten und Ihr die beste Ausbildung zuteil werden lassen. Das verspreche ich euch."
"Alles Gute, mein Kleines. Ich komme dich bald besuchen." lächelte Jack und gab Ihr einen Abschiedskuss.
Nach der großen Abschiedszeremonie kehrte das SG-Team zum Stargate zurück. Diesmal gingen sie zu Fuß über das nun frisch sprießende grüne Gras der Ebene. Das Wetter hatte sich gebessert, die Tag-und Nachtgleiche war vorüber und damit auch die Stürme.
Jack lief immer noch barfüßig, zum Erstaunen seiner Freunde hatte er immer noch nicht in seine Uniform gewechselt, obwohl er ja im Dienst war. Es war, als handhabe er das Ganze jetzt etwas lockerer.
"Jack, warum hast Du die kleine Sarah nicht behalten?" wollte Carter wissen.
"Ich hätte es gerne. Doch Sie gehört hierher, Serenae ist Ihre Heimat. Außerdem hätte ich bei meiner Arbeit zu wenig Zeit für Sie. Und wer soll während meines Dienstes für Sie sorgen? Bei Kanzler Marcoss und der Ministerin ist sie am Besten aufgehoben." erklärte O´Neill. Aber Sam sah Ihm an, das er doch etwas traurig darüber war, das er seine Jüngste hier zurücklassen mußte.
"Wenn wir zurück sind, solltest Du dich zuerst von Dr. Frasier untersuchen lassen." riet Ihm Carter. "Ist mit Dir eigentlich biologisch noch alles in Ordnung nach dieser gewaltigen Vermehrungsaktion?"
"Nun-Mut hat gesagt, das ich die nächsten sechs Monate nicht fortpflanzungsfähig sein werde, wegen- na, Du weißt schon-Sie hat meinen gesamten Vorrat aufgebraucht, aber das ist nicht schlimm. Nach dieser Zeit ist alles wieder in Ordnung."
"Natürlich. Die Menge an Kindern erklärt einiges."

Plötzlich begann Daniel, der das Gespräch mit angehört hatte, loszukichern und zu glucksen. Ein völlig fremdartiges Verhalten für den sonst so ernsten Archäologen.
"Hey! Was ist denn so komisch, Danny?" brummte Jack.
"Hihihi..."kicherte Jackson. "Der große Krieger hat sein -huhu-ganzes Pulver verschossen!-Entschuldige, Jack, aber das ist mir eben so in den Sinn gekommen! Ich kann nicht anders, das ist so komisch!"
Carter verzog ungläubig das Gesicht. Einen solchen trockenen Scherz hatte sie von Daniel noch nie vernommen!
"Daniel! Ich mach´ hier die dummen Bemerkungen!" rief O´Neill ärgerlich. Aber es war mehr scherzhaft gemeint. Und schon war er heran, legte Jackson spielerisch seinen Arm um die Brust und nahm Ihn in den Schwitzkasten. Dabei lachte Jack und rief: "Komm her, Du Scherzkeks!"
"Hey Jack, das tut weh! Sachte!" protestierte Daniel und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
"Die Beiden werden wohl nie erwachsen." sprach Carter lächelnd und schüttelte den Kopf. Teal´c verzog wie immer keine Miene, sondern beobachtete still die beiden Ringenden. Aber sie glaubte zu sehen, wie sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln nach oben zogen.
Schließlich blieben beide keuchend im Gras liegen.
"Was wird Hammond wohl sagen, wenn Du Ihm berichtest, Jack, daß Du mit einer Außerirdischen Lebensform eine ganze Generation von neuen Bewohnern gezeugt hast?" fragte Daniel.
"Er wird sicher sagen: Jack, so etwas bringen nur Sie fertig!" antworteten Carter und O´Neill wie aus einem Mund.

Wieder zurück auf der Erde im Stargate-Center...
"Sie haben-WAS?" rief Hammond fassungslos, als Jack, jetzt wieder vorschriftsmäßig in Uniform, im Büro des Generals unter vier Augen Ihm von seinem unglaublichen Mission berichtet hatte. "Tja, General, das war der Sinn des ganzen Wettkampfs. Die haben einen Vater für Ihre nächste Generation gesucht und die Wahl fiel eben auf mich. Ich konnte nicht ablehnen, denn das hätte zu schwerwiegenden Komplikationen, ja sogar zum Ende der Zivilisation von Serenae geführt!" erklärte Jack ungerührt. "Und glauben Sie mir, Sir, die Sache wird für uns keine negativen Folgen haben. Ich hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit."
General Hammond seufzte.
"Na schön, sie können wegtreten, Colonel. Aber prahlen Sie ja nicht mit der Sache vor Ihren Kammeraden!"
"Bestimmt nicht, Sir." nickte Jack mit einem breiten Grinsen und begab sich zur Tür.

An diesem Abend trafen sich O´Neill und Carter auf dem Platteau des Cheyenne Mountain.
Es war ein klarer Frühsommerabend, gerade versank die Sonne rotglühend hinter dem Horizont.
"Ich dachte schon, Du kommst nicht." begrüßte Ihn Sam.
"Noch böse?" fragte Jack.
Carter schüttelte den Kopf. O´Neill trat neben Sie und legte einen Arm um sie. Sam lehnte sich an seine Schulter und gemeinsam sahen sie dem Sonnenuntergang zu.
"Schau." sagte Sam nach einer Weile und zeigte Jack eine kleine, vergoldete Dose. Sie öffnette sie und im Innern befand sich der tropfenförmige Kristall. "Ich werde Ihn immer bei mir tragen. Als Glücksbringer.-Wie fühlst Du dich, Jack?"
"Mir geht es gut. Als sei eine schwere Last von meinem Herzen genommen worden."
"Ich glaube, es war gut, das Mut dich erwählt hat. Denn ich habe das Gefühl, als hätte Sie deine Seele von den Schmerzen der Vergangenheit geheilt.
Jack nickte. "Und immer, wenn ich an die Kinder von Sereane denke, muss ich lächeln."
Plötzlich begann Carter leise zu kichern.
"Und ich muß gerade an Daniels Bemerkung denken. Das mit dem "Pulver verschossen". Solche Witze passen gar nicht zu Ihm!" lachte Sie.
"Stimmt. Ich war selber erstaunt!" grinste O´Neill. "Der Junge macht sich."
"Es liegt wohl eher daran, daß Daniel bereits zu lange mit Dir zusammenarbeitet! Da färbt manchmal eben was ab!"
"Ich hoffe, das auch auf die neue Generation von Serenae etwas von mir abgefärbt hat. Etwas Gutes." erklärte Jack und sah zu den Sternen am klaren Nachthimmel hinauf.



Ende
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