Ende der Stille by Animal
Summary: Grobe Muster zeichneten sich bereits durch die Wolkendecke ab, doch was genau da kam, konnte nur jemand wissen, der mitbekommen hatte, was da oben vor sich ging. Ein deutliches Grollen verriet, dass sich da nichts freundliches dem Planeten näherte.....ACHTUNG: unvollendete FanFiction!
Categories: Stargate Filme > Stargate - Continuum, Stargate SG-1 Characters: Cameron Mitchell, Daniel Jackson (SG-1), Jack O'Neill (Continuum), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 10 Completed: Nein Word count: 13715 Read: 63710 Published: 29.04.12 Updated: 29.04.12
Story Notes:
Spoiler: Spielt nach Continuum

1. Kapitel 1 by Animal

2. Kapitel 2 by Animal

3. Kapitel 3 by Animal

4. Kapitel 4 by Animal

5. Kapitel 5 by Animal

6. Kapitel 6 by Animal

7. Kapitel 7 by Animal

8. Kapitel 8 by Animal

9. Kapitel 9 by Animal

10. Kapitel 10 by Animal

Kapitel 1 by Animal
Ende der Stille


1.

Stille – absolute Stille. In perfektem weiß lag die Ebene da. Ab und zu brach ein Lichtstrahl des Mondes durch die Wolkendecke und ließ den Schnee erglitzern. Nichts schien diese Ruhe stören zu können. Einzig ein kleines Tier schlich langsam über die dichte Schneedecke. Es schnüffelte und sah ich daraufhin um. Es hatte ein ungutes Gefühl hier draußen, da es, anders als ein Menschlicher Betrachter, von der kommenden Gefahr wusste. Schnell huschte es durch die Landschaft auf der Suche nach einem geeigneten Versteck. Der Schneesturm würde bald von Osten kommen, auch wenn man jetzt nichts davon hörte und nur ein paar unverdächte Wolken sah.
Das Tier wurde unruhiger, da es merkte dass der Sturm nicht mehr lange brauchen würde.
Nun endlich sah es in einiger Entfernung einen Fels unter dem ein Höhleneingang zu sein schien. Langsam pirschte das kleine, mausähnliche Tier näher. Man konnte nie wissen wer schon so ein Loch besetzt hielt. Es roch aber keine anderen Tiere, sodass es sich sicher war bald in einem gemütlichen Lager zu schlafen und den Sturm abzuwarten. Natürlich waren es keine richtigen Gedanken, mehr Bilder die aneinander gereiht waren, aber immer noch mehr als die meisten Geschöpfe auf der Ebene zu denken vermochten.
Es war fast an seinem neuen Bau angelangt, da erstarrte es – Ein gleißendes Licht wurde in einiger Entfernung sichtbar, erstarb dann aber wieder schlagartig. Das Wesen blieb wie angewurzelt stehen, lauschte auf Geräusche, versuchte in die Dunkelheit zu spähen… Doch da schien nichts zu sein. Grade wollte es einen Schritt vor machen, da kam aus derselben Richtung wie zuvor ein gurgelndes Geräusch, dann ein leichtes Brummen gefolgt von einem, für das Tier, unvorstellbaren Lärm.
Das nächste Geräusch hätte ein menschlicher Betrachter als „Yeah“ eingeordnet.
Das donnernde Geräusch kam näher, doch nun war auch ein Rauschen aus dem Himmel zu hören. Das Wesen war verwirrt, der Sturm konnte es noch nicht sein. Eine letzte Schrecksekunde bleib es stehen, dann rannte es. Das rettende Loch schien auf einmal unendlich weit weg. Der infernalische Lärm kam immer näher. Ein Blick nach hinten offenbarte ihm das Grauen.
In einer völlig deplaziert wirkenden, olivgrünen Farbe kam das nun von einem Mondstrahl beleuchtete Monster auf das Wesen zu. Wenngleich es noch etwas entfernt war, näherte es sich grade mit einer unglaublichen Geschwindigkeit.
Das Rauschen am Himmel wurde lauter und auf einmal schossen von dort zwei rote Lichtbälle auf den Boden zu.
Der Lärm war für das Geschöpf nun schon lange zu viel geworden als das sein Gehör noch groß etwas hätte differenzieren können. Jedoch bekam es die Erschütterung und die darauf Folgende Explosion, welche den lärmenden Verfolger nur knapp verfehlte, mit.
Der Bau war nun zum greifen nahe, doch plötzlich war alles um das Wesen hell erleuchtet. Zwei riesige Augen waren nur noch knapp von ihm entfernt und beleuchteten die Umgebung. Mit einem letzten Satz sprang es in die Höhle und lief weiter ohne zurückzublicken.
Unten angekommen merkte es, dass der Lärm vorüber zog und es rollte sich angsterfüllt ein.

Hätte es nur einen Moment länger gezögert, wäre es von einem der Reifes des Jeeps zermalmt worden.

Der Wagen schoss weiter vorwärts. Schnee sprühte zu beiden Seiten im hohen Bogen davon. Stoisch umklammerten zwei Hände das Lenkrad. Brüllend überwund das Fahrzeug eine recht steile Erhebung. Kurz dahinter der nächste Einschlag mit folgender Explosion.
Teal’C hielt den Jeep trotzdem unbeirrt auf Kurs.
„Sam, wie viele zählst du?“ Mitchell schaute angestrengt an den Nachthimmel.
„Mindestens zehn, aber schwer zu sagen bei der Sicht…“
„Warum kam noch keine richtige Angriffswelle?!“ Mitchell schien verwirrt.
„Sie loten unsere Stärke aus. Sie haben keine Ahnung was hier an Bodentruppen zu finden ist...“
„Na zum Glück!“
Ein weiterer Erdhügel erschütterte die Fahrt. Carters Haare wehten im Wind. „Teal’C, wie weit noch?“
„Das Stargate müsste gleich in Sicht kommen, Colonel Carter!“
Langsam begannen kleine Schneeflocken um sie zu tanzen, welche mit beunruhigender Geschwindigkeit mehr wurden. Kurz darauf traf es sie wie eine Wand. Ein brüllender Schneesturm tobte auf einmal um sie herum. Der Jeep fing an zu schwanken durch die starken Windböen. Die drei Insassen wurden ordentlich durchgeschüttelt.
„Yo, T, siehst du noch irgendwas?!“ Mitchell war bleich vor Angst, da die Sicht mit einem Mal quasi Null betrug, Teal’C die Geschwindigkeit jedoch nicht drosselte.
„Nicht das ich viel sehen würde, Colonel Mitchell, aber unter diesen Umständen wäre anhalten doch sicher eine schlechte Idee. Oder siehst du das anders?“
„Natürlich nicht, aber könntest du wenigstens die Nebelscheinwerfer einschalten?!“
Ein noch helleres Licht beleuchtete nun die Schneeflocken vor dem Wagen.
„Woah!“ Mitchell wich erschrocken vom Seitenfenster weg. Zentimeter vom Wagen entfernt schoss ein Baum entlang. Natürlich stand der Baum still, doch bei einem solchen Tempo kam es Mitchell eher wie ein Geschoss vor.
Carter starrte angestrengt auf den Monitor vor ihr. „Wir müssten den Punkt gleich erreichen!“
Teal’C stieg in die Bremsen und der Wagen schlidderte einen kleinen Moment, bevor er, jedenfalls für die Insassen, brutal zum stehen kam.
„Ich sehe das DHD!“ Teal’C schwang sich aus dem Wegen.
„Wähle den Beta-Stützpunkt an.“ Auch Carter war ausgestiegen und lud ihre P90 durch.
Während Teal’C am wählen war, blieb Mitchell im Wagen und versuchte mit dem Funkgerät auf den verschiedensten Frequenzen Kontakt aufzunehmen.
„Hier spricht Lt. Colonel Cameron Mitchell, hört mich jemand? Apollo, bitte kommen!“ Hallo? Hallo?!“
Carter sah durchs Fenster in den Wagen „Und?“
„Nichts, nur statisches Rauschen…“

Teal’C kam auf die beiden zugelaufen „Es funktioniert nicht!“
„Was?“
„Warum?`“
„Ich habe das Gate angewählt und aktiviert, der Boden bebte, aber es ist nichts außer dem Ring zu sehen…“
Mitchell lief zu dem Gate, fuhr mit der Hand, welche in dem Sturm ohne Handschuh sofort eiskalt wurde über die Oberfläche.
„Kein Wunder, das hier ist auch aus Stein!“
Carter sah in dem Moment wie gebannt nach unten „Ich glaube wir haben ein Problem…“
Auch Mitchell und Teal’C sahen nun auf die Schneedecke „In der Tat!“
Der Schnee war bläulich erleuchtet – und zwar von unter der Schneedecke.

Bevor jemand etwas sagen konnte färbte sich der Himmel flammend rot. Explosionen waren zu hören und ein Lärm der stetig näher kam.
„Oh nein!“ Carters Augen weiteten sich.
„Wenigstens ein Planpunkt der glatt läuft.“ Mitchell flüsterte nur noch…


weiter: Kapitel 2

Kapitel 2 by Animal
2.

Schwere Schritte hallten vom metallenen Boden wieder. Im schnellen, gleichmäßigen Takt schnellten zwei Füße auf und nieder. Der von diesen Füßen getragene Körper schoss an Kabeln und Schläuchen vorbei, welche dampfend und funkensprühend aus der Wand ragten. Der Korridor wurde immer wärmer, doch das beirrte den Läufer nicht. Auch, dass plötzlich der Boden erzitterte, brachte ihn kaum aus dem Lauf. Schweiß rann nun die Stirn hinab und sammelte sich hinter zwei Brillengläsern. Die Brille wurde beiläufig im Sprint abgenommen und in die Hosentasche gesteckt, bevor die Gläser so stark beschlugen, dass die Sicht beeinträchtigt gewesen wäre.
Der Boden erbebte erneut, diesmal so stark, dass der Lauf abrupt endete und in ein unkoordiniertes Fallen überging. Der Schädel traf hart auf ein Rohr, aus welchem sogleich Dampf aufstieg. Warmes Blut lief an der Schläfe entlang. Dunkelheit breitete sich vor den Augen aus, doch der nun Verletzte zwang sich selbst wieder auf die Beine. Er durfte nun nicht liegen bleiben, da er sonst nie wieder aufstehen würde. Leicht wankend kam er wieder auf die Beine. Ein Regen aus Funken ging auf ihn nieder und versengte ihm die Haut. Ein leichter Fluch war die Antwort darauf. Nach einem kurzen Kopfschütteln war die Sicht wieder klarer. Der Lauf setzte sich fort, wenngleich auch nicht mehr so energiegeladen wie zuvor.
Die Hitze wurde langsam unerträglich, doch das Ziel schien zum greifen nah. Er passierte eine schwere Tür mit der Aufschrift „Hangar“. Erst lief er nun noch schneller als vorher, doch dann stoppte der Sprint. Der Blick wurde leer. Resignation machte sich breit. Die Gedanken formten sich zu etwas unaussprechbaren aus Wut und Angst.
Vor dem Mann breitete sich das Hangardeck aus. Eine riesige Fläche mit Stellflächen für über 100 Kampfjets. Überall lagen Maschinenteile herum, die Wände waren von Tankanlagen gesäumt. Ein fahles Licht tauchte den Raum in ein fast romantisches Licht. Nur stimmte an diesem Bild eine Sache nicht. Das wichtigste eines Hangars fehlte – Die Flugzeuge!
Fassungslos sah sich der Mann um. Es konnte einfach nicht sein. Es war falsch dass er hier alleine war. Wo waren die Anderen?! Wo war das Flugzeug?! Was sollte er tun?!
Ein weiteres Mal bebte der Boden, aus den Installationen an den Wänden stoben Funken und ein von der Decke fallendes, dampfendes Rohr verfehlte nur sehr knapp den ohnehin schon angeschlagenen Kopf.
Langsam lies er sich auf den Boden sinken und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Kurz schreckte er davon wieder hoch, als er jedoch seine Wunde berührte, sank er aber wieder zusammen. Dabei fühlte er etwas kaltes an seinem Gesicht. Er nahm die Hand langsam vor sich und schaute sie sich an. Der kalte Gegenstand war ein Ring. Nicht irgendein Ring, sondern ein goldener welcher ihm viel bedeutete. Er strich mit dem Zeigefinger der anderen Hand langsam über das Metall, seine Augen auf den eingravierten Buchstaben fixiert – V

Nun wurde ihm langsam klar, dass er nicht einfach aufgeben konnte. Das hatte er noch nie getan und würde er auch nie tun! Egal wie, er musste einen Weg aus dieser Situation finden. Er stand auf, trotz des nun immer stärker wackelnden Boden. Das Metall der Wände kreischte während es sich verformte. Er schritt zurück durch die Hangartür, drehte sich nach rechts und wollte grade loslaufen, da musste er auch schon wieder abbremsen. Ansonsten wäre er mit dem Soldaten der ihm entgegen kam hart zusammengeprallt.
Dessen eben noch so harten Gesichtszüge hellten sich nun auf. „Dr. Jackson! Sie leben!“
„Major Lorne…“ Jackson stammelte und suchte nach Worten. „Wie sind sie zurück auf das Schiff gekommen?“
„Trick 17 würde ich sagen, Doc.“ Trotz der augenscheinlichen Gefahr zeichnete sich nun ein Lächeln auf Lornes Gesicht ab. Dies war mit Ruß verschmiert und er hatte einige kleine Schnitte auf der Stirn. Ebenso war seine Kleidung nicht mehr im besten Zustand, Brandlöcher und geplatzte Nähte waren zu sehen.
Jackson wollte grade nachhaken wo Lorne hergekommen war, da erbebte erneut alles um sie herum. Abermals brachen Rohre und Dampf hüllte die beiden ein.
„Werden diese Raumschiffe eigentlich mit Dampf betrieben, Doc?“
„Das frage ich mich langsam auch!“ Jackson war leicht am Husten.
„Hangar ist leer vermute ich?!“ Lornes Augen verengten sich.
„Wenn wir nicht grade auf einem Ölfass rausfliegen wollen, dann schon, fürchte ich…“ Jackson lachte gequält.
Lorne blickte kurz zu Boden, dann wieder Jackson an. „Beamen?!“
„Haben sie denn vorhin nicht mitbekommen, als… Ach nein… Also Klartext: Beamen fällt flach!“ Jackson rieb sich die Stirn. „Sonstiger Status ist ihnen bekannt?!“
„Unglücklicher Weise schon…“ Lorne wankte durch eine leichte Erschütterung.
„Was ist dann also der Plan?“
„Ich denke wir ziehen es auf die harte Tour durch, Doc!“ Lornes Gesicht wurde finster.
„Ich glaube ich bin froh gerade nicht zu wissen an was sie denken, Major.“
Lorne hatte sich schon zu einem Monitor an der Wand gedreht, welcher noch keine Funken sprühte oder dampfte und tippte auf diesem herum. „Orbit ist augenscheinlich keine gute Idee mehr! Was halten sie davon wenn wir den Vogel hier landen?!“
„Ist das ihr ernst?“ Jacksons Gesicht versteinerte.
Lorne schaute ihm in die Augen. „Sehen sie so viele andere Möglichkeiten?“
„Nein.“ Jackson seufzte.
„Also dann auf zur Brücke!“

Die beiden Männer rannten so schnell sie konnten durch die Korridore. Nun zählte jede Sekunde. Je näher sie der Brücke kamen, desto wärmer wurde es. Die wenigen Bildschirme die noch funktionierten blinkten. In roten Buchstaben konnte man dort das Wort „Danger“ lesen. Lorne und Jackson schenkten diesen Warnungen keine Beachtung. Ihr Ziel war klar.
Flammen schlugen neben ihnen aus einer Wand und verfehlten die beiden nur um Haaresbreite. Auf ihrem Weg kamen sie durch einen Gang mit besonders vielen Türen, alle standen offen.
„Major, haben sie das gesehen?“ Jackson drehte sich halb im Lauf, wurde aber nicht langsamer.
„Jap, habe ich, doch ich glaube dass die Arrestzellen offen stehen sollte grade unser kleinstes Problem sein!“
„Ihr Wort in wessen Ohr auch immer…“

Die letzten Meter zur Brücke durchquerten die Männer eine Wand aus Qualm. Hustend und spuckend kamen sie in den Raum. Das Außenfenster war geschwärzt und dadurch undurchsichtig.
„Doc, ans Funkgerät, versuchen sie uns etwas Zeit zu erkaufen!“ Lorne röchelte immer noch hörbar. „Ich werde mal sehen wie sich das Baby hier fliegt!“
Jackson, der ebenfalls nur schwer atmete schwang sich in den Sitz ans Funkgerät und begann sofort Funksprüche auszusenden in einer Sprache die Lorne nur ansatzweise verstand. Doch wer konnte in der heutigen Zeit auch erwarten, dass man tatsächlich auf Aliens traf die kein Englisch sprachen. Während er nun also versuchte das Raumschiff unter seine Kontrolle zu bringen, war Jackson damit beschäftigt den Bösen klar zu machen, warum die Apollo noch etwas länger in einem Stück bleiben sollte.
„Schilde sind bei 6 Prozent, viel halten wir nicht mehr aus!“ Lorne schien beunruhigt, denn langsam wurde klar wie ausweglos die Lage war.
Jackson nickte nur, brach aber nicht sein Funkfeuer auf die Angreifer ab.
Lorne arbeitete sich schnell durch das Steuerungssystem, welches dankbarer Weise den Eintrittswinkel berechnete, damit das Schiff nicht beim simplen Landeanflug verglühte.
Verschiedene rote Lampen auf der Konsole vor ihm erloschen, das war ein gutes Zeichen. Zumindest hoffte er das, denn in dem Zustand, in dem sich das Schiff befand, könnten sie auch einfach durchgeschmort sein. Der Gedanke beunruhigte ihn ein bisschen, aber schob ihn schnell beiseite. Er würde früh genug herausfinden, ob es nur ein Defekt war oder das System funktionierte. Spätestens wenn sie schreiend sterben würde, dachte er.
Langsam drehte sich das Schiff, was Lorne ein bisschen lächeln ließ. Das Lächeln verschwand aber wieder recht schnell, als nun ein feindliches Geschoss die Längsseite der Apollo traf. Der Monitor links von ihm leuchtete grell auf. Schilde bei 3 Prozent. Das war nicht gut!
Der Bildschirm zu seiner rechten blinkte auf einmal noch viel hektischer. „Massiver Aufbau von Energie! Die laden ihre Waffe noch mal richtig auf!“ Lornes Augen wurden groß. Sein Kopf schwang herum. „Doc, wenn sie einen guten Spruch für die da drüben auf Lager haben, dann raus damit oder wir werden gegrillt!“
„Ja, ja, ja! Ich bei dabei!“ Jackson brüllte, jedoch ohne in Lornes Richtung zu Blicken.

Lorne betrachtete den Monitor, Jackson redete auf das Funkgerät ein. Doch wirkliche Hoffnung war nicht mehr vorhanden. Lorne blinzelte bis er dann aber verstand was sein Bildschirm ihm sagte. Die Waffe hörte auf zu Laden und gab unregelmäßig Energie in alle Richtungen ab.
„Gut gemacht Doc, was haben sie denen gesagt?!“
„Eigentlich habe ich sie nur noch beschimpft…“ Jackson blickte fassungslos auf seinen Komunikationsterminal.
„Aber wie…“ Lorne brachte seinen Satz nicht zu ende, da ihm nun auf dem Display ein sehr kleines Raumschiff angezeigt wurde. Nein, Raumschiff trifft es nicht ganz – Eher Flugzeug.
Und dieses kleine Ding schien kräftig am feuern zu sein, jedoch nicht auf die Apollo, sondern auf das feindliche Schiff.
Noch bevor Lorne etwas sagen musste, war Jackson am Funkgerät um das Fluggerät zu rufen. Auf seinem Bildschirm wurde es nun auch angezeigt und darüber erschien eine Identifikationsnummer – F-302
„Hier spricht Dr. Daniel Jackson vom Erdenschiff Apollo, können sie mich hören?!“
Das Funkgerät knisterte und rauschte. „Daniel?!“
Jackson schaute einen Moment verwirrt zu Lorne, der nicht weniger konfus war.
„Jack?“ Daniel brachte es nur zögerlich heraus.
„Ja, wen hast du denn erwartet? Homer Simpson?“ Trotz des Rauschens hörte Jackson klar O’Neills typisch, sarkastische Stimmlage heraus. „Was ist der Plan?“
Jackson fasste sich an den Kopf. „Also bis du aufgetaucht bist war der Plan mit dem Schiff in tausend Teile gesprengt zu werden. Aber nun sollten wir wirklich versuchen zu Landen!“
„Soll ich versu…“ Das Funkgerät knisterte laut. „…ch möglich dass…“ Rauschen überdeckte jegliche Übertragung.
„Jack? JACK?!“ Daniels Gesicht verzog sich.
„Wir haben mehrere Explosionen an der Außenhülle des feindlichen Schiffs auf dem Schirm!“ Lorne ordnete seine Gedanken. „Also zurück zu Plan A. Landen wir das Baby!“
Langsam aber sicher setzte sich die Apollo in Bewegung.
„Sublicht ist bei zehn Prozent, aber das sollte reichen.“ Lorne drücke einen grünen Knopf und klappte dann einen Plastikdeckel hoch unter dem ein kleiner Schalter lag. Er legte seinen Finger auf den Schalter, zögerte einen Moment und drückte ihn dann runter. „Eintritt eingeleitet! Auf geht’s!“
Jackson bekam das alles nur am Rande mit, er versuchte weiterhin den Kontakt zu O’Neill wieder herzustellen. Jedoch vergeblich. Wo er vor kurzem noch dachte er hätte alle verloren, traf es ihn nun um so härter wenn er sich vorstellte, dass der Funken Hoffnung jetzt mit O’Neill zusammen wieder verglimmen könnte. Mit zitternden Händen hielt er das Mikrofon in Händen und flüsterte fast. „Jack? Hörst du mich? Jack, Antworte!“
Währenddessen senkte sich die Apollo in Richtung Atmosphäre. Jedoch verringerte sich der Abstand zu dem großen Pyramidenschiff, welches nun hinter ihnen lag, nicht. Noch fiel es Lorne nicht auf, da dieser vollends mit dem Eintritt beschäftigt war.
Durch die Außenscheibe konnte man ein leichtes, rotes glühen bemerken, gefolgt von einem Schlag, welcher Lorne und Jackson nach vorne riss.
Jackson blieb regungslos liegen.
Lorne schmeckte warmes Blut in seinem Mund, war aber schnell wieder an seiner Konsole und stieß dann einen heiseren Schrei aus. „Schilde sind ausgefallen!“


weiter: Kapitel 3

Kapitel 3 by Animal
3.

Es war so klar, es konnte einfach nicht alles gut gehen… Wenn das so wäre, dann wäre da erst ein Problem. So gesehen lief es gut. Natürlich nicht wirklich. Doch irgendwo in einem tiefen Winkel des Gehirns eines Generals, schien das auf eine seltsame Weise Sinn zu ergeben.
Dieses Gehirn selbst war aktuell gut geschützt, jedoch trotzdem in Gefahr. Zwar konnte ein Fliegerhelm der neusten Generation einen starken Schlag oder sogar ein Geschoss unbeschädigt abwehren, wenn jedoch das Geschoss größer als der ganze Helmträger war, nutzte dieser Kopfschutz herzlich wenig.
Auf der rechten Seite des Helms war die US-Flagge abgebildet, auf der linken Seite war diese mit einem Aufkleber einer dicken, gelben Person in einer blauen Hose und einem weißen Hemd überklebt.
„Das war knapp!“ schien O’Neill mehr zu sich selbst zu sagen. Die F-302 drehte sich wie ein Zirkel auf der rechten Flügelspitze.
„Und wie!“ Die Antwort kam von hinten.
„Wie viele haben sie auf dem Schirm, Marks!?“ Der General starrte geradeaus auf das riesige Pyramidenschiff. Seine Augen waren schmal, tiefe Tränensäcke zeichneten sich ab.
„Mindestens zwanzig Gleiter, wobei einige grade abgetaucht sind!“ Marks hämmerte auf seine Tastatur ein um mehr Daten zu bekommen.
„Zwanzig sollten machbar sein!“ Die F-302 wurde zu einer schnellen Rolle gezwungen und jagte nun auf die Unterseite des feindlichen Schiffes zu. Vier Gleiter nahmen die Verfolgung auf.
Trotz der fehlenden Schwerkraft und dem nicht vorhandenen Trägheitsmoment, brüllte die Hochleistungsmaschinerie immer wieder auf, wenn das Kampfflugzeug Manöver ausführte welche am Rande der Machbarkeit lagen.
Mit einer enormen Geschwindigkeit raste die F-302 weiter auf die Unterseite des Raumschiffes zu. Die Gleiter begannen zu feuern. Während drei Schüsse völlig ins Leere trafen, verfehlte sie der vierte nur um wenige Meter. Daraus resultierte eine wilde Rolle, welche trotzdem kontrolliert wirkte.
„Kopf einziehen!“ rief O’Neill mehr spaßend, dabei aber keine Mine verziehend.
Sie zischten nur Meter unter dem Pyramidenschiff entlang, die Gleiter im Rücken. Die Lage sah nicht gut aus. O’Neill schaffte es grade noch einem Schuss auszuweichen, kollidierte dabei aber leicht mit dem Schiff. In einer großen Trümmerwolke verteilte sich die halbe Navigationsanlage des Feindes hinter ihnen. Die Gleiter rasten ohne Probleme hindurch, doch kaum hatten sie wieder freie Sicht, sahen sie sich überrascht. Zwar war vor ihnen immer noch ihr Ziel, doch aus der Gegenrichtung kamen sieben weitere F-302er und ein Alkesh entgegen. Der Raum zwischen den Parteien wurde sehr schnell sehr knapp. O’Neill und Marks tauchten grade noch rechtzeitig ab um nicht in die eigene Flotte zu rasen. Nur ein Gleiter folgte ihnen. Die anderen eröffneten das Feuer, genau wie die Kampfflugzeuge. Zischend lösten sich die Raketen aus ihren Halterungen und nahmen Kurs auf die Todes-Gleiter. Kunstvoll wichen die Flugzeuge den Gleiterschüssen aus, nur das Alkesh hielt weiter Kurs. In Sekunden war alles von Explosionen eingehüllt und Trümmer taumelten durch den Raum.
O’Neill hielt währenddessen wieder Kurs auf die Apollo. „Wie weit noch bis zur Funkreichweite, Major?!“
„Keine zehn Kilometer, aber das packen wir nicht! Der Gleiter holt auf.“ Marks, welcher sich in einem solchen, kleinen Flieger überhaupt nicht wohl oder gar zuhause fühle, bebte innerlich. Zweifellos war er gut in seinem Job, aber warum musste O’Neill unbedingt ihn auswählen…
„Dann ändern wir mal die Umstände!“ Das Gesicht vom General wurde hart.
Die F-302 sackte nach unten weg, jedenfalls fühlte es sich für die Insassen so an. Danach kippte sie auch noch nach vorne und machte eine Art Purzelbaum. Durch dieses Manöver sahen sie sich nun dem Gleiter genau gegenüber, welcher schnell näher kam.
O’Neill wusste dass er nur noch eine Rakete hatte und sich ansonsten der Bordkanone behelfen musste. Das Zielsystem hatte den Gleiter zwar erfasst, doch die neuerer Bauart waren durchaus in der Lage auf weitere Entfernung auszuweichen. Das war ihm natürlich bekannt, also zögerte er. Kurz bevor er den roten Knopf drücken wollte änderte der Gegner seinen Kurs. Er schoss auf einmal nach oben – eben dahin, wo für die Passagiere des Flugzeugs oben zu sein schien – weg und beschrieb zwei Rollen. Verwirrt zog O’Neill die Maschine hoch und begann mit der Bordkanone zu feuern. Das Geratter klang zwar im Innenraum sehr pompös, jedoch hatte es recht wenige Effekt auf den Gegner, solange man nicht präzise bestimmte Punkte traf. Der General gab sich alle Mühe auf diese zu zielen, doch die Rollen machten es ihm schwer überhaupt etwas zu treffen. Und selbst in diesem Moment machte er sich noch Gedanken um seine Leute.
„Marks, wie sieht’s drüben aus? Verluste?“ Er feuerte unbeirrt weiter, erlangte aber nur einige Glückstreffer.
„Sie haben Jones erwischt, die anderen sechs sind OK!“ Marks stand der Schweiß auf der Stirn.
„Verdammt, das darf nicht wahr sein!“ O’Neill setze nun noch wütender dem Gleiter nach.
„Das Alkesh ist dafür fast in Position, die Fracht dürfte gleich mit den Ringen hoch gehen!“
„Wenigstens etwas…“

In immer wilderen Manövern jagte O’Neill hinter dem Gleiter her, welcher auf der linken Seite verdächtig qualmte. Ein Schuss hatte gesessen.

Bill Lee legte seine Stirn in Falten. Seit Stunden bastelte er an einem kleinen Gerät, welches einfach nicht funktionieren wollte. Es hatte etwa die Größe eines Gameboys und war matt grau. An seiner Oberseite fand sich ein kleines Display, auf dem verschiedene Zahlenkombinationen abliefen. Die Front des kleinen Kastens bestand aus Tasten – Alle Zahlen von 0 bis 10 und noch zwei Buchstaben: U und Y
Warum er beim Bau diese Beiden gewählt hatte, wusste Bill selbst nicht so richtig, aber aktuell war es auch egal was auf den Tasten stand, denn die Funktion war klar. Oder anders gesagt, sie sollte klar sein.
Um Lee herum herrschte geschäftige Betriebsamkeit. Marines liefen umher, prüften ihre Waffen, redeten leise oder versuchten sich irgendwie abzulenken. Der eigentliche Einsatz stand kurz bevor, jedoch würde ohne das Gerät von Lee nichts laufen.
Reynolds beugte sich neben Lee vor. Seine leise aber bestimmte Stimme ließ den Doktor hochschrecken. „Was macht die Vorrichtung? Können wir bald starten?! Da draußen ist die Hölle los!“
Lee riskierte einen Blick nach vorne durch das umgebaute Alkesh und wurde noch bleicher als ohnehin schon. Dort schossen Kampfflugzeuge und Gleiter in wilder Jagd hintereinander her und feuerten aus allen Rohren.
„Ich arbeite so schnell ich kann.“ Er hasste es wenn alles von ihm abhing.
Vorbei an Lee, trugen drei Marines eine große Halbkugel aus schwarzem Material. Vorsichtig wurde sie innerhalb der Ringe abgestellt. Auf der glatten Oberfläche waren nur ein Kippschalter und ein grüner Knopf zu sehen.
Lee tippte erneut etwas auf seinem kleinen Gerät ein, es surrte kurz und auf seinem Laptop neben ihm leuchteten Diagnose-Ergebnisse auf.
„Es funktioniert!“ Sein Gesicht hellte sich etwas auf.
„Dann ran damit!“ Reynolds Ton war sehr bestimmt.
Lee trug das Gerät an die Halbkugel und setzte es vorsichtig auf diese. Nach einigem Tippen erschien um die Halbkugel ein bräunlich schimmerndes Feld.
„Kraftfeld aktiv.“ Er hatte es geschafft.
„Na dann machen sie uns mal Platz!“ Reynolds und eine Gruppe nervös scheinender Marines betraten die Ringplattform und stellten sich um die Halbkugel auf. Alle wussten was bevor stand und hielten ihre Waffen fest in den Händen.
„Wünschen sie uns Glück!“ Reynolds sah Lee an.
„Alles erdenkliche Glück!“ Lee wusste was auf dem Spiel stand.
„Na dann, aktivieren sie mal die Ringe. Bringen wir diese Bombe auf die Reise!“
Lee betätigte die Knöpfe der Ringplattform, die Ringe schossen hinab und er konnte noch kurz einen Blick auf das Gesicht von Reynolds erhaschen, bevor dieser und die Marines in einem gleißenden Licht verschwanden. Die Ringe versenkten sich wieder im Boden. Sie waren auf dem Weg.
Lee ging langsam nach vorne und sah, wie der Marine das Alkesh bereits in Richtung des Planeten steuerte. Von dem vorherigen Kampfgeschehen war keine Spur zu sehen. Mal abgesehen von den vielen Trümmern, durch die sie flogen.

Der Gleiter flüchtete. Mit verzweifelten Rollen und Zick-Zack-Kursen versuchte er dem beständigen Feuer der F-302 auszuweichen. Doch O’Neill hatte ihn genau im Visier.
Seit dem einen Treffer an der linken Seite war der Gleiter nicht mehr so manövrierfähig. Trotzdem legte er einen beherzten Flug hin. Sein Ziel schien das Pyramidenschiff zu sein.
O’Neill legte seinen Daumen auf den roten Knopf für die Rakete. „Fahr zur Hölle!“
Die Rakete löste sich zischend aus ihrer Halterung und verringerte schnell die Entfernung zwischen sich und dem Gleiter. Zwei Kurven, welche der Gleiter beschrieb, machte die Rakete ohne weitere Probleme mit.
Der Einschlag erfolgte im Heck des Gleiters und riss diesen in Stücke. Die F-302 schoss über die Trümmer hinweg.
Natürlich gab es kein Jubelgeschrei. Es gab nicht wirklich einen Grund zum Jubeln.

„Sir, ich bekomme ein schwaches Signal rein.“ Marks drehte an einem Regler um es klarer hören zu können.
„Die Apollo?“ Der General hoffte jedoch gar nicht erst zu viel.
„Nein, vom Alkesh.“ Marks Finger flogen über die Tastatur.
„Nachricht lautet?!“
Marks las den Text fast mechanisch ab. „Bombe und Crew sind an transportiert. Einige Verluste bei den Jägern. Alkesh auf dem Weg zum Planeten.“
„Die Apollo ist da viel zu nah dran!“
Die F-302 schoss auf die beiden Schiffe zu, jedoch schien die Geschwindigkeit ermüdend langsam zu sein. Vor allem wenn man nur noch wenige Minuten hatte.

Von der Rückseite des Pyramidenschiffs entstieg ein Schwarm Gleiter dem Hangar. Sie brachten sehr schnell Raum zwischen sich und das Schiff.
Die Apollo setzte sich leicht in Bewegung, das Pyramidenschiff schloss auf.
Momente später bildete sich ein Riss quer über die Hülle des riesigen Schiffs, aus welchem es kurz aufleuchtete. Zwei weitere Gleiter und ein Alkesh kamen aus dem Hangar gerast. Ihr Kurs schien nicht der Gleiche zu sein, da sie in verschiedene Richtungen flogen. Man konnte es auch als blinde Flucht bezeichnen.
Der Riss wurde breiter, dann erbebte das Schiff. Eine Explosion im Inneren zerriss es in zwei Teile, eine zweite, stärkere Explosion, schob die eine Hälfe des Pyramidenschiffs in das Heck der Apollo, welche grade den Eintritt in die Atmosphäre begonnen hatte. Sie ruckte dadurch heftig nach vorne. Kurz hielten die Schilde, dann schob sich das hintere Schiff in einer letzten, leuchtend roten Explosion in das Erdenschiff.

O’Neill und Marks konnten nur untätig aus der ferne zusehen. Sie kamen zu spät.


weiter: Kapitel 4

Kapitel 4 by Animal
4.

Es war nun alles – Nur nicht still.
Man hätte es am ehesten als Donnerhall beschreiben können.
Zunächst färbte sich der Himmel leicht rosa, ein Zustand der nicht lange anhielt. Darauf folgte ein dunkles rot. Es war keine durchgängige Farbe, sondern eher ein flackern. Und es wurde dunkle,r von Sekunde zu Sekunde.
Grobe Muster zeichneten sich bereits durch die Wolkendecke ab, doch was genau da kam, konnte nur jemand wissen, der mitbekommen hatte, was da oben vor sich ging. Ein deutliches Grollen verriet, dass sich da nichts freundliches dem Planeten näherte.

„Was machen wir nun?“ Mitchell sah Carter an, welche weiter wie gebannt nach oben schaute.
„Die Frage ist doch eher: Was können wir machen?!“ Carter rührte sich kaum.
„Hier verschwinden wäre ein Anfang, oder Sam?!“
„Ohne Gate? Ohne jemanden der uns rausbeamt? Ich sehe nicht die großen Optionen.“ Vor dem dunkelroten Himmel zeichneten sich einige Gleiter ab. Die Sicht wurde wieder leicht besser, der Schneesturm war zu einem lauen Schneefall abgeschwächt.
„Ich glaube du lässt da etwas sehr Offensichtliches außer acht.“ Mitchell sah nun zu Teal’C hinüber.
„In der Tat! Wir haben dieses Fahrzeug. Jedoch sollten wir nicht mehr zu lange überlegen!“ Teal’C verzog keine Miene.
Während in Carters Kopf noch einige halbgare Pläne und Erklärungsversuche für ihre missliche Lage herumspukten, sprangen Mitchell und Teal’C bereits in den Wagen. Auch diesmal war der Jaffa wieder am Steuer, der Colonel lauerte hinten mit seinem Maschinengewehr.
„Sam!“ Mitchells Ton wurde bestimmend. „Einsteigen!“
Carter tat wie ihr geheißen. Sekunden später heulte der Motor auf und der Jeep raste über die Schneelandschaft. Das falsche Gate schoss rechts an ihnen vorbei.
„Ich schlage einen nördlichen Kurs ein, sodass wir uns weg von dem möglichen Einschlagspunkt bewegen.“ Teal’C behielt wie immer eine beneidenswerte Ruhe.
„Klingt vernünftig. Wie sieht der weitere Plan aus?“ Mitchell drehte sich zu Carter.
„Überleben wäre ein ganz guter Anfang.“ Carter sah nicht sehr heiter aus.
„Richtig!“ Mitchell schüttelte den Kopf und blickte durch das Plastikfenster im Dach des Jeeps gen Himmel. Was er da sah, gefiel ihm gar nicht. In kaum 30 Metern Höhe kamen zwei Gleiter beständig näher. An ihren Flügelspitzen schienen sie die Luft zu zerscheiden und hinterließen jeweils zwei lange, weiße Kondensstreifen. Über die Geschütze der Jäger schossen Blitze, was einem klar zeigte, dass das Feuer kurz bevor stand. Hinter den Verfolgern verdunkelten sich zusehens die Wolken. Nur noch die Ränder waren in ein dunkles Rot getaucht, der Rest schien sich einfach nur noch schwarz abzuzeichnen.
„Jetzt wird’s spannend!“ Mitchell öffnete die Heckklappe des Wagens und klinkte sich mit einem Gurt an einer Halterung ein, sodass er im Falle eines Falles nicht gleich hinter dem Auto lag.
Carter kletterte mit nach hinten und klinkte sich ebenfalls ein. Beide versuchten die Gleiter mit ihren Waffen anzuvisieren, aber es war kaum möglich. Der Wagen hielt zwar seinen Kurs, oder viel mehr Teal’C tat das, aber durch die vielen Buckel auf ihrem Weg gab es ein ständiges auf und ab. Die Federung des Jeeps fing die harten Schläge auf, doch zum schießen aus freier Hand war diese Position gänzlich ungeeignet. Aber was hatten sie schon für eine Wahl?!
„Cam, das schaffen wir doch niemals!“ Carter versuchte sehr bemüht einen der Gleiter ins Visier zu bekommen.
„Denk immer dran was meine Großmutter zu sagen pflegte: Wer aufgibt hat schon verloren!“ Mitchell versuchte durch Körperbewegungen die wackelnde Ladefläche des Autos auszugleichen.
„Dir gehen auch nie die Sprüche aus, was?!“ Carters Mundwinkel zuckten etwas.
„Nicht in diesem Leben. Und damit das auch noch etwas länger dauert würde ich sagen wir blasen diese Hundesöhne vom Himmel!“ Mitchell schien langsam ein Gefühl für das Zielen aus dem Fahrzeug zu bekommen.
Die Gleiter rauschten nun nur noch wenige Meter über die Oberfläche des Planeten, ihr Ziel fest vor Augen. Ein primitives Vorbewegungsmittel, langsam und laeute.ut. Eine leichte
„Das ist wie eine Schildkröte fangen!“ Das waren die Gedanken des einen Gleiterpiloten. Nur war diese Schildkröte zumindest nach hinten nicht ganz schlecht bewaffnet.
„Feuer!“ Mitchell und Carter begannen gleichzeitig zu schießen. Ihr Ziel war es den Bereich um die Waffen der Jäger zu treffen, was zu einer starken Explosion führte, welche den kompletten Flügel abreißen würde. Der Absturz war so für den Feind nicht zu verhindern.
Doch aktuell hatten sie Probleme überhaupt die Gleiter zu treffen.
„Verdammt!“ Carter lud bereits nach und neben dem Jeep leuchteten zwei Explosionen auf. Die Gleiter hatten auch das Feuer eröffnet.

Teal’C ließ das Auto über eine Anhöhe schießen. Für einen kurzen Moment stand der ganze Wagen in der Luft um dann krachend wieder zu Boden zu kommen. Carter und Mitchell wurden kräftig durchgeschüttelt. Die Energieladungen, mit welchen die Todes-Gleiter auf sie jagt machten, rasten über den Jeep hinweg. Dieser donnerte nun einen langgestreckten Abhang hinab. Schnee und Eis wurde zu den Seiten weggeschleudert.
Die Gleiter waren nun sehr nahe und Mitchell, welcher schon beim fünften Magazin angelangt war, versuchte sich mit Einzelfeuer.
Einer seiner Schüsse fand genau den Weg in die Mündung der Energiewaffe des einen Verfolgers. Kurz stieg weißer Rauch aus dessen Waffe auf, dann gab es eine Explosion in grellen Grün- und Rottönen, welche den gesamten linken Flügel des Flugzeugs abriss. Kurz taumelte der Gleiter noch, bevor er nur haarscharf an seinem Mitstreiter vorbeistürzte und krachend am Boden zerschellte.
„Guter Schuss!“ Carter feuerte nun auch auf Einzelschuss, die Munition wurde knapp.
„Man tut was man kann!“ Mitchell sah wie sich die Waffen des zweiten Verfolgers luden.

Genau in dem Moment erbebte die Erde. Der Wagen machte eine großen Satz und ein wilder Donner war zu hören. Da sie auf der Rückseite des recht großen Hügels fuhren, konnten sie nur ahnen, was sich auf der anderen Seite abspielte. Rein technisch gesehen, war aber klar was grade geschehen war.
Der Gleiterpilot schien auch verwirrt zu sein, jedenfalls nahm er auf seinem Weg einen großen Nadelbaum einfach mit, was seinem Gefährt jedoch dank seiner robusten Bauweise nichts ausmachte. Teal’C steuerte den Wegen gekonnt zwischen den nun mehr werdenden Bäumen hindurch, während der Gleiter an Höhe gewann. Einen Baum zu Kleinholz verarbeiten war eine Sache, mit einem Gleiter durch einen Wald zu heizen eine ganz andere.
Der Verfolger war noch immer knapp hinter ihnen, jedoch um einiges höher als vorher. So rasierte er den Nadelhölzern nur noch knapp die Spitzen ab.
„Endstation!“ Teal’C trat auf die Bremse und der Wagen verlangsamte sehr stark seine Geschwindigkeit.
„Was?“
„Wieso?“
Zischend raste der Gleiter über sie hinweg und setzte zum Wendemanöver an. Ein unbewegtes Ziel zu treffen war für ihn eine der leichtesten Übungen.
Der Jeep war genau vor einem breiten Fluss zum stehen gekommen, wie nun auch Mitchell und Carter sehen konnten. Alle drei stiegen schnell aus, ließen aber den Wagen laufen. Die Lichter zeichneten sich hell gegen den dunklen Wald ab.
Die drei Soldaten entfernten sich mit schnellen Schritten von dem Auto. Im laufen warf Carter Teal’C seine Waffe zu.
Der Gleiter hatte seine Wende vollzogen und hielt nun Kurs auf den Wagen.
Mitchell kniete sich vor seine Mitstreiter, sie taten es ihm gleich. „Erst schießen wenn ich es sage!“
Nur noch wenige Meter trennten das Flugzeug von dem Jeep. Rote Blitze zuckten über die Bewaffnung an den Tragflächen.
„Jetzt!“ Drei Maschinengewehre feuerten nun so präzise wie möglich auf den Gleiter. Für eine kurze Zeit schien es keine Wirkung zu haben, doch dann gab es zwei fast simultane Explosionen. Die Flugmaschine kam ins taumeln und Stürzte dann dem Boden entgegen, leider genau auf die Gruppe der Feuernden zu.
„Weg hier!“ Carter sprang auf und rannte los. Auch Teal’C und Mitchell versuchten so viel Raum wie möglich zwischen sich und das abstürzende Flugzeug zu bringen.
Der Einschlag riss alle drei von den Füßen. Flammende Trümmerteile flogen um sie herum, Handteller große Metallteile bohrten sich in die Baumstämme, die sie umgaben.
Sie blieben noch eine Weile liegen und warteten bis auch der Treibstofftank des Gleiters explodiert war.
Mitchell sprang wieder auf seine Beine und sah Teal’C an, der sich auch grade aufrichtete. „Na das hat doch mal geklappt.“
„In der Tat.“
„Hey, Sam, immer noch so pessimistisch?!“ Er sah sich suchend nach ihr um. „Sam?!“
Teal’C suchte nun auch die Umgebung ab. „Colonel Carter?!“ Seine tiefe Stimme hallte zwischen den Bäumen wieder, ansonsten war nur das knistern des Feuers zwischen den Trümmern zu hören.
In einiger Entfernung sah Mitchell einen dunklen Körper liegen. „Sam!“ Er rannte auf den Körper zu, Teal’C folgte ihm im Laufschritt. So erreichte er sie auch kurz vor dem Jaffa, welcher Mitchell nur stöhnen hörte.
„Sam!“


weiter: Kapitel 5

Kapitel 5 by Animal
5.

Es wurde dunkel und still um Carter.
Eben hatte sie sich noch in der Luft befunden – springend. Dann ein stechender Schmerz im Rücken. Es war schon kalt und dunkel auf diesem Planeten, doch von ihrem Schmerz ausgehend wurde ihr kälter und in ihrem Kopf verdunkelte sich alles.
Sie hätte schreien wollen. Schreien: Helft mir! Nehmt diesen Schmerz weg!
Doch es kamen keine Worte aus ihrem Mund.
Und es wurde noch dunkler. Sie verlor ihren Sinn für Zeit und Raum. Carter war sich selbst kaum noch gewahr.

[Blitz]

Carter lag nun nicht mehr in der verschneiten Nacht auf einem fremden Planeten, sie stand in dem Aufzug im Stargate-Command.
Der Fahrstuhl blieb in seinem Stockwerk stehen und die Türen glitten auf. Sam gegenüber stand ein grinsender Mann.
„Wie war der Angelausflug, Sir?“ Auch Carter lächelte nun.
„Spaaaaaannend! Teal’C war zwar leicht anderer Meinung, da wir nur einen Fisch fingen, aber darum geht es am Ende ja auch nicht.“ Jack O’Neill lachte leise in sich hinein.
„Schön zu hören, Sir.“ Carter lächelte ihn noch kurz an, dann wurden ihre Augen enger. „Wie sieht es mit den neuen Informationen aus?“
O’Neill schaute sie an. „Wir haben welche.“ Er drehte auf dem Absatz und schritt den Gang entlang. Carter ging neben ihm. „Nämlich, Sir?“
„Schiffe, viele Schiffe.“ O’Neill ging neben ihr ohne sie anzusehen.

[Blitz]

Carter ging nicht mehr durch den Korridor, sie saß nun im Besprechungsraum. Außer ihr saßen diverse andere Leute in dem Raum. Insgesamt sieben SG-Teams, darunter auch SG-1.
Vor den Zuschauern stand Bill Lee, welcher versuchte seinen Plan möglichst verständlich den Soldaten und Wissenschaftlern zu vermitteln.
„Wenn wir erst das Schiff separiert haben…“ Lee fuhr mit seinem Vortrag fort. „…wäre es uns möglich sie zu knacken.“
„Knacken, Doc?“ Die Stimme kam von weiter hinten aus dem Raum. „Ihr Plan in allen Ehren, aber denken sie an die Anzahl von Piloten die wir dafür brauchen! Selbst wir…“ Er sah ein paar Männer um sich herum an. „…mussten schon herkommen und haben alle Hände voll zu tun. Und all das ohne ihren… sagen wir… Interessanten Plan!“
Lee schwitze leicht. „Das ist mir durchaus bewusst Major Lorne, aber fällt ihnen aktuell eine bessere Lösung ein?!“
„Die fällt uns allen nicht ein!“ O’Neill stellte sich neben Lee. „Daher sollten wir die Chance wahr nehmen.“
„In der Tat!“ Teal’C nickte ihm zustimmend zu.
„Also Leute…“ O’Neill sah sich um. „…ihr habt den Plan von Dr. Lee verstanden! Irgendwelche Einwände?“
„Nein, Sir!“ kam es recht einstimmig aus den Reihen.
Carter saß still daneben und hing ihren Gedanken nach.

[Blitz]

Carter saß nun nicht mehr im Besprechungsraum, sie stand im Büro von General Landry. Ihr gegenüber saß O’Neill.
Ihr Gesicht war verzerrt vor Sorge. „Sir, das kann nicht ihr Ernst sein,“
„Irgendeiner muss es tun und ohne mich seid ihr doch aufgeschmissen!“ O’Neill versuchte zu lächeln, bekam es aber nicht wirklich hin.
„Sir, sie müssen verstehen, sie sind wichtiger hier als direkt an der Front! Grade jetzt… Wo Landry…“ Sie brachte den Satz nicht zu Ende.
„Carter, die Entscheidung ist gefallen. Ich will nichts mehr hören!“
„Aber Sir…“
„Carter!“ Der General sah sie streng an.

[Blitz]

Der General saß jetzt neben ihr auf einem Sofa. Statt seiner Uniform trug er Zivilkleidung.
„Schön dass sie gekommen sind.“ Er blickte sie an.
„Danke, dass sie mich eingeladen haben, Sir.“ Carter lächelte. „So sollte der letzte freie Abend für eine lange Zeit öfter aussehen.“
„Für mich ja, aber ist es auch der letzte für sie?“ O’Neill verzog eine schwer zu deutende Miene.
„Sir?“ Carter sah verwirrt aus.
„Ach…“ Er wischte den Gedanken mit einer Handbewegung weg. „…vergessen sie’s. genießen wir lieber den Abend.“
Carter rückte näher an O’Neill.

[Blitz]

Nun befand sich Carter nicht mehr neben dem General. Sie saß in einem Aufenthaltsraum in einem blauen Sessel, welcher der Mode um mehrere Jahrzehnte hinterher hinkte. Wie gebannt starrte sie auf den Fernseher. Wo eben noch gelbe Zeichentrickfiguren herumliefen, kam nun ein Sonderbericht. Der Moderator schien sich nicht ganz wohl zu fühlen, in seiner Haut.
Er ordnete sein Papier und fuhr mit dem Bericht fort. „So wurden auch über dem Mittelmeer einige dieser ‚UFOs’ gesehen. Die Regierung dementierte bisher jegliche Spekulationen, doch tausende Menschen können sich nicht irren.“
Carter drehte sich halb um und rief durch die offene Tür. „Vala, komm mal her!“
Kurz darauf erschien Vala im Türrahmen. „Neues?“
„Ja, diese Bilder senden sie seit einigen Minuten, sagt dir diese Schiffsklasse etwas?“ Carter sah sie an.
„Hat was von einem modifizierten Alkesh.“ Vala legte ihr Gesicht in Falten.
„Ich würde diese Dinger zu gerne aus der Nähe sehen!“ Carter sah nachdenklich aus.
„Und ich erst… Ich halte die Wartezeit hier bald nicht mehr aus!“
„Vielleicht sollten wir…“

[Blitz]

Carters Gesicht war verborgen hinter einem Fliegerhelm. Um sie herum dröhnte das Flugzeug.
„Cam? Da sind drei Gleiter auf zehn Uhr!“ Das Funkgerät knisterte leicht.
„Schon gesehen, ich bin auf dem Weg!“ Mitchells F-302 kippte seitlich ab und begab sich auf neuen Kurs.
Der Luftraum war erfüllt von Schüssen und Explosionen.
Eine qualmendes Alkesh raste nur Meter an Carter vorbei und brachte dadurch ihr Kampfflugzeug bedenklich ins wanken.

[Blitz]

Um Carter herum herrschte reges treiben auf der Brücke. Das Personal bereitete sich auf die Mission vor.
Marks stimme erklang über die Deckenlautsprecher. „Austritt aus dem Hyperraum in drei Minuten.“
O’Neill, welcher eben noch im Kommandostuhl gesessen hatte, stand auf. „Na dann wird es jetzt ja interessant!“ Er drückte auf sein Funkgerät. „Hier spricht General O’Neill! Wir werden gleich unser Ziel erreichen, daher sollte sich jeder auf seine Positionen begeben. F-302er fertig machen zum Start!“
Carter sah ihn an. „Sir?“
„Carter, sammeln sie Teal’C ein, der müsste noch bei unserem ‚Gast’ sein. Und dann ab ins Alkesh!“

[Blitz]

Carter taumelte. Sie war nun nicht mehr auf der Brücke, sondern in einem Gang. Ihr war klar, dass etwas schief gelaufen war, nur was?! Auf halbem Wege kamen ihr Mitchell und Teal’C entgegen.
„Sam, was ist hier los?“ Mitchell hatte ebenfalls Probleme auf dem wankenden Schiff zu stehen.
„Ich… Ich weiß es nicht…“
Das Funkgerät knackte. „Carter, hören sie mich?“ Reynolds Stimme war zu hören. „Wir müssen jetzt hier raus, ansonsten schaffen wir es nie mehr!“
Das Schiff erzitterte erneut.
„Dann los, wir finden schon eine andere Möglichkeit hier weg zu kommen!“ Carter sah Teal’C an.

[Blitz]

Da war nichts mehr.
Kein Schmerz, kein Leid. Aber auch keine Freude oder sonst irgendwas. Nur das Nichts. Weder Gedanken noch Regungen durchliefen Carter. Einfach nur perfekte Stille im schwärzesten Schwarz. Es war vorbei!

[Blitz]

Plötzlich war da alles.
Farben, Gerüche, Geräusche und Gefühle. Es explodierte an Wahrnehmungen um sie herum. Und da kam der Schmerz.
Carter schlug die Augen auf.


weiter: Kapitel 6

Kapitel 6 by Animal
6.

Im flackernden Lichtschein der brennenden Trümmer blickte Mitchell auf Carter hinab. Er kniete neben ihr. Ihr Körper lag langgestreckt auf dem Boden, den Rücken nach oben.
Mitchell zögerte einen Moment, dann zog er seinen Handschuh aus und hielt zwei Finger an Carters Hals. Sein Blick blieb jedoch auf ihrem Rücken heften, aus welchem ein größeres Metallstück ragte. Das Gesicht war schmerzverzerrt, als steckte ihm dieses Trümmerteil im Körper.
Kurz sah Mitchell Teal’C an. „Kein Puls…“
Der nur schwer ergründbare Jaffa zog die Augenbrauen hoch. „Und nun?“
„So schnell gebe ich nicht auf!“ Mitchell wurde auf einmal schnell. Er umfasste das Metallstück, sah einmal kurz Teal’C an und zog. Mit einem Ruck war es draußen.
Ohne dem Teil weitere Beachtung zu schenken warf er es in den Schnee. Es war noch so warm, dass es gleich in diesem versank.
Mitchell drehte Carter auf den Rücken, ungeachtet der nun dort klaffenden Wunde.
„Teal’C, du hast das Med-Pack bei dir, hol den Defi raus!“ Schnell knüpfte er Carters Jacke auf.
Teal’C hatte den Rucksack abgenommen und förderte nun aus diesem einen kastenförmigen, grauen Apparat zu Tage. Die metallene Oberfläche reflektierte den Feuerschein. Mit ein paar Handgriffen hatte Teal’C die Pads von der Seite abgelöst, sodass sie nur noch durch Kabel mit der Maschine verbunden waren. Er drehte sich zu Mitchell, welcher über Carter gebeugt war.
Mitchell war mit der Herzmassage beschäftigt. Keiner der beiden Männer schenkte der Tatsache dass Carter mit freiem Oberkörper dalag Beachtung. Mitchell hatte sich einen solchen Anblick zwar früher schon vorgestellt, konnte in diesem Moment aber an nichts anderes denken als das Leben seiner Team-Kameradin zu retten.
Zwischendurch setzte er die Herzmassage aus um Mund-zu-Mund-Beatmung zu geben. Danach drückte er wieder auf das Herz ein. Mitchell zählte dabei leise für sich selbst. „…eins, zwei, drei, vier, fünf…“
Teal’C hatte den Kasten neben Carter gestellt und ein elektrisches Surren verriet, dass er eingeschaltet war. Der Jaffa rieb die Pads aneinander. „Lädt!“ Ein elektronischer Pfeifton wurde immer durchdringender. „Geladen!“ Teal’C sah Mitchell direkt an, sein Gesicht verdunkelte sich. „Weg!“ Mitchell sprang zurück, Teal’C drückte die Pads auf Carters Brustkorb und der Strom entlud sich in ihren Körper. Dieser zuckte kurz, blieb aber dann wieder regungslos liegen. Sofort nahm Mitchell wieder die Herzmassage auf und beatmete Carter. Teal’C drehte einen Regler höher und begann von neuem mit dem Prozess. „Lädt!“
Mitchells Gedanken rasten inzwischen, jedoch vergas er nicht das Zählen, während er Carters Herz manuell am schlagen hielt. „Geladen!“ Sie durfte jetzt nicht einfach sterben, nicht hier. Nicht so! „Weg!“ Mitchell brachte erneut ein bisschen Raum zwischen sich und Carter. Ihr Körper bog sich ein zweites Mal unter dem Schock durch um dann wieder liegen zu bleiben.
Mitchell fühlte den Puls. „Immer noch nichts!“ Teal’C lud schon wieder die Maschine.

Sieben Schocks später war die Lage nach wie vor unverändert. Schweiß stand auf Mitchells Stirn, die Arme schmerzten, aber er dachte nicht ans aufhören.
„Colonel Mitchell…“ Teal’C brach den Satz ab.
„Oh nein, Teal’C, das hier stehen wir durch!“ Er sah den Jaffa an, dann wieder Carter. „Komm schon Sam!“ Sein Kopf senkte sich zur Beatmung.
„Nun gut.“ Teal’C lud erneut. Der Regler war längst am Anschlag und die Lage schien hoffnungslos.
„Weg!“ Der Strom durchfloss Carter, doch diesmal krümmte sich der Körper nicht nur kurz, sondern die Arme bewegten sich. Schnell krallten sich die Finger der einen Hand in Mitchells Bein. Mitchell sah Carter ins Gesicht und sie schlug die Augen auf.

„Mein Gott, Sam!“ Mitchell half ihr auf. „Ich habe die Hoffnung fast aufgegeben!“
Carter hustet nur. Auf dem Boden, wo sie eben noch lag war eine Blutlache zu sehen. Teal’C bemerkte dies gleich und begann Carter einen Verband an zu legen.
Als er ihn fest zog zuckte sie zusammen. „Ah, Teal’C, nicht so fest.“
„Entschuldige Colonel Carter, aber wir müssen die Blutung stoppen, die Wunde ist nicht groß, aber tief.“ Teal’C befestigte die Enden des Verbandes aneinander.
Mitchell legte ihr seine Jacke über die Schultern und drehte sich dann zu dem brennenden Wrack. „Mal sehen was ich da noch brauchbares finde. Du läufst mir hier nicht weg, Sam!“
„Ha, sehr lustig, Cam.“ Carter versuchte zu lächeln, was aber in ein Röcheln überging. „Teal’C, wie lange war ich weg?“ Man erkannte, dass sie in Sorge war.
„Fast zehn Minuten, Colonel Carter.“ Der Jaffa packte den Erste-Hilfe-Koffer wieder zusammen.
„Oh Mann…“ Mehr brachte sie nicht heraus, da sie sich vor Schmerz krümmte.

Mitchell näherte sich vorsichtig der Absturzstelle. Wo kurz zuvor noch der Jeep geparkt hatte war nur noch eine dunkle Stelle auf dem Boden zu sehen. In einiger Entfernung lehnte eins der Räder an einem Baum.
„Verdammt!“ entfuhr es Mitchell. Der Gleiter hatte den Jeep einfach weggerissen. Um ihn herum flackerten die Lichter der brennenden Trümmer, wurden jedoch langsam weniger.
Sein Blick suchte den Boden ab, irgendetwas Nützliches musste man doch noch finden.
Ein kleines Stück von ihm weg sah er eine verbeulte Kiste liegen. „Bingo!“
Mitchell lief nun etwas schneller auf diese Kiste zu. Ihre Beschriftung war nicht mehr zu erkennen, doch Mitchell wusste genau was dort drin war. Er drehte sich um und rief es seinen Team-Mitgliedern zu. „Hey Leute, ich hab die Munitionskiste gefunden!“
Teal’C hob zur Bestätigung seinen linken Arm, der rechte war damit beschäftigt Carters hand zu halten. Selbst auf diese Distanz konnte Mitchell erkennen, dass Carter zitterte.
Um ihn herum lagen einige ihrer Ausrüstungsgegenstände, jedoch war alles was wärmen würde verbrannt. Die paar nützlichen Dinge die er fand steckte er ein.
Mitchell ging einige Schritte weiter und sah zwischen zwei Bäumen den Großteil des Gleitercockpits. Langsam ging er um das Wrack herum, seine Pistole am Anschlag, die Taschenlampe darunter. Vorsichtig setzte Mitchell einen Fuß vor den Anderen. Sollte der Pilot noch am leben sein könnten Hektik und Unachtsamkeit sein Ende bedeuten.
Langsam leuchtete er ins Cockpit. Er zuckte kurz zusammen, als er den Jaffa sah, jedoch war ihm sehr schnell klar, dass dieser nicht mehr am Leben war. Mitchell ließ seine Waffe sinken und begann den Bereich um die Leiche abzusuchen. Neben einer Zat fand er hier überraschenderweise das verbogene Lenkrad des Jeeps wieder. Er lächelte ein wenig.

Carter saß weiterhin neben Teal’C, der ihre Hand hielt. In der anderen Hand hatte er eine Spritze, welche er soeben aufgezogen hatte. Langsam bewegte er die Nadel auf Carters Arm zu. Die Spitze durchstieß ihre Haut und er drückte den Bolzen nach unten.
„Dies war das stärkste Schmerzmittel das ich bei mir führe, Colonel Carter. Es wird einige Minuten dauern, bis es wirkt.“
Carter sah ihn an. „Danke Teal’C.“
Sie zitterte weiterhin, wenngleich sie sich selber nicht sicher war, ob dies vom Schmerz oder von der Kälte kam. Letzteres war jedoch wesentlich wahrscheinlicher, wurde ihr schnell klar.
Das wichtigste für sie war jedoch, dass sie überhaupt noch am Leben war. Sie drehte sich leicht zum Jaffa. „Danke!“
Teal’C sah sie mit unergründlicher Mine an. „Danke für was?“
„Dafür, dass ihr mir das Leben gerettet habt.“
„Du hättest das Selbe für mich getan, Colonel Carter.“
„In der Tat!“ Carter lächelte etwas, die Schmerzmittel schienen zu wirken. Nach diesem Kommentar zog auch Teal’C einen Mundwinkel nach oben.
Zwischen den Bäumen sah er Mitchell herankommen. Er hatte in seiner einen Hand den Munitionskoffer, mit der Anderen zog er etwas hinter sich her. Teal’C konnte nicht genau ausmachen was es war, jedoch sah es relativ groß aus.
Kaum war Mitchell wieder in Hörweite, rief er die Beiden. „Sam, ich habe hier etwas gefunden, dass dir gefallen wird!“ Er kam mit schweren Schritten näher.
„Was denn?“ Carter wirkte überrascht.
Mitchell verringerte den Abstand zu seinem Team weiter. „Was warmes zum anziehen!“
Carter wirkte verwirrt.
Mitchell ließ die Kiste neben den Beiden herabsinken und hielt sein anderes Gepäckstück hoch. „Das steht dir doch bestimmt!“
„Cam, ich weiß nicht ob…“ Carter legte ihre Stirn in Falten.
Teal’C hatte es längst erkannt, Mitchell hielt die Kleidung des toten Jaffa aus dem Gleiter in der Hand.
„Sam, wie es meine Großmutter immer sagte, es ist nicht wichtig wie du aussiehst, sondern wer du bist!“ Mitchell lächelte beim Gedanken an seine Großmutter.
„Na gut, aber…“ Ein Rauschen überlagerte Carters Stimme.

Der Gleiter schoss direkt über ihre Position hinweg und streifte fast die Baumwipfel.
Mitchell und Teal’C waren sofort an ihren Waffen. Doch schon im nächsten Moment wurde ihnen klar, dass sie nicht mit einer Wende des Gleiters rechnen mussten, da er nicht die Absturzstelle inspiziert hatte, sondern selbst gejagt wurde. Kurz hinter ihm raste eine F-302 her und feuerte mit ihrer Bordkanone einen regelrechten Sturm auf den Gleiter ab.
Mitchell griff nun hastig nach seinem Funkgerät um das Flugzeug zu rufen, solange es noch in Reichweite war.
„Hier Colonel Mitchell, ich rufe die F-302, welche eben unsere Position überflog. Unsere Koordinaten sind…“
Die Stimme aus dem Funkgerät schnitt Mitchell das Wort ab. „Wir haben eure Position grade gesehen, Mitchell!“
Carter sah überrascht Mitchell an. Dieser sprach etwas ungläubig in sein Funkgerät. „Sir? Sind sie das?“
„Na wer denn sonst?! Wir sind leider grade etwas beschäftigt, aber wir kommen auf euch zurück!“
„Wir?! Ist Jackson bei ihnen, Sir?“ Mitchells Gesicht erhellte sich etwas aus Hoffnung.
Das Funkgerät rauschte. „Negativ. Bei mir ist Marks!“
„Oh okay…“
„Wir machen das kurz! Wir sind gleich außer Reichweite, also bewegt euch ins offene Gelände wo wir später zu euch stoßen können!“
„Ja Sir!“ Das Funkgerät knackte noch einmal, dann war es tot.

Mitchell sah Teal’C an, dann Carter. „T, kannst du sie tragen?“
„Das sollte kein Problem darstellen, Colonel Mitchell.“ Behutsam nahm der Jaffa Carter hoch, welche nun die Uniform des Gleiterpiloten trug. Sie stöhnte leicht auf. „Vorsichtig bitte.“
„So gut ich kann, Colonel Carter.“
Mitchell sah durch die Bäume die ersten Sonnenstrahlen auf die Anhöhe hinter ihnen fallen. „Na dann Kinder, auf geht’s!“
Langsam stapften sie durch den Schnee, begleitet vom roten Himmel eines anbrechenden Tages.


weiter: Kapitel 7

Kapitel 7 by Animal
7.

Der Funkkontakt war wieder abgebrochen. O’Neill konzentrierte sich nun erneut voll und ganz auf den Gleiter, dem er auf den Fersen war. Mittlerweile war er sehr nah herangekommen, jedoch war es ihm bisher nicht möglich gewesen, einen finalen Treffer zu platzieren.
Der Himmel schimmerte in einem schwachen Blau, es würde bald der Tag auf diesem Planeten anbrechen. Von den Wolken, welche den Schneesturm in der Nacht verursacht hatten, war nichts mehr zu sehen.
Die Landschaft lag ruhig und beschaulich da.
Doch dies war O’Neill erstmal egal. Er und Marks saßen diesem Gleiter im Heck und hatten vor, diesen zur Strecke zu bringen.
Die Luft hinter dem Todesgleiter flimmerte. Nachdem er zuvor waghalsige Manöver geflogen war, denen der General nur schwer folgen konnte, wurde der Flug zunehmend ruhiger. Der Pilot schien genau so erschöpft zu sein, wie O’Neill. Dieser feuerte nun nicht mehr aus allen Rohren, sondern sparte die Munition, sodass er nicht im entscheidenden Moment ohne etwas zu schießen dastand.
Über einem größeren See flog der Gleiter eine weite Linkskurve. Das war die Chance!
O’Neill riss die F-302 herum und machte sich die Wendigkeit dieses Kampfflugzeuges zu nutze. Er ließ sich während dieses Manövers leicht hinabsacken. Kurz verschwand der Gleiter aus seinem Sichtfeld, dann riss er seine Maschine hoch. Einige Kontrolllämpchen fingen wild an zu blinken bei diesem, doch etwas harten Manöver.
Marks hielt sich so gut es ging fest und versuchte sich wach zu halten. Bei solchen G-Kräften konnte man leicht das Bewusstsein verlieren. Er klang sehr gequält. „Sir…“
„Ruhe dahinten, ich habe zu tun!“ O’Neill konzentrierte sich stark.
Sie schossen nun fast senkrecht herauf auf den Gleiter zu, welcher wieder an Höhe gewonnen hatte. Nun war der General nur noch am feuern.
Die Unterseite des gegnerischen Flugzeugs wurde regelrecht durchsiebt. Leichte Flammen loderten aus den Einschusslöchern. Der Gleiter kam etwas ins trudelen , blieb aber auf Kurs.
Die F-302 raste mit einer halsbrecherischen Rolle an dem Kontrahenten vorbei. Sofort ließ O’Neill das Flugzeug wieder absacken und feuerte nun von oben auf den Gleiter, welcher merklich langsamer geworden war.
Rauch stieg aus dem Cockpit auf und der Todesgleiter begann stark zu taumeln. Eine kleine Explosion an der rechten Tragfläche brachte ihn völlig aus dem Gleichgewicht und er stürzte dem Boden entgegen.
Obwohl der Gleiter wesentlich langsamer geworden war, war er zu schnell, als dass er in das Wasser des Sees hätte eintauchen können. Beim Aufprall wurde er in Stücke gerissen, kurz darauf versank er im See. Nur noch einige brennende Ölflecken auf der Oberfläche ließen erahnen was grade geschehen war. Langsam trieben kleine Eisschollen an diesen vorbei.

„Puh!“ Marks war völlig fertig. Er schüttelte ein paar Mal um den Kopf klar zu bekommen.
O’Neill grinste, halb zufrieden, halb belustigt. „Und dieses Baby hat noch Trägheitsdämpfer. Ohne hätten wir um einiges mehr Spaß gehabt!“
„Na danke, Sir.“ Marks war weiterhin sehr blass. „Haben sie nebenbei ein Auge auf die Treibstoffanzeige?!“
O’Neills Gesicht wurde wieder härter. „Ja, wir müssen bald landen.“
„Oder Tanken, Sir.“ Marks studierte weiter die Anzeigen.
„Haben sie sich mal umgesehen, Marks? Also ich habe keine Aral-Tankstelle entdecken können…“
„Entschuldigung, sie haben natürlich recht, Sir.“
„Das will ich wohl meinen!“ O’Neill sah seitlich aus dem Fenster. „Ich würde sagen wir landen auf dem Hügelkamm neben der Absturzstelle der beiden Schiffe.“ Man konnte unter seinem Visier den Schmerz in seinem Gesicht erkennen. „Dort schließen wir mit SG-1 auf…“ Es war für ihn immer noch ungewohnt sein altes Team bei seiner Kennnummer und nicht als ‚mein Team’ anzusprechen. „…und begeben uns auf die Suche nach Überlebenden.“
„Ja, Sir.“
Die F-302 nahm ihren Kurs auf. Das Metall glänzte in der aufgehenden Sonne.


weiter: Kapitel 8

Kapitel 8 by Animal
8.

Brennende Trümmer, immer wieder kleine Explosionen und aus den Wänden austretender Dampf. Es knisterte und knallte überall. Kurzschlüsse legten nun auch die letzten Systeme lahm. Qualm stieg aus verschiedenen Leitungen und Verteilerkästen auf.
Im Cockpit war es durch die vielen Brandherde nicht wirklich dunkel, doch alles war aufgrund der Rauchschwaden diesig. Durch einige Risse der Außenhaut schimmerten Sonnenstrahlen.
Einer dieser Strahlen traf genau auf ein geschlossenes Auge. Das Licht tanzte auf dem Lied herum, bis sich das Auge öffnete. Das helle Licht schmerzte. Das Auge schloss sich wieder. Erneut, jedoch vorsichtiger als zuvor, wurde es wieder geöffnet.
Lorne drehte seinen Kopf aus dem Sonnenstrahl und setzte sich vorsichtig auf. Während er dies tat, versuchte er zu erfühlen, ob er irgendwelche schwereren Verletzungen hatte. Sein Kopf schmerzte zwar sehr und einige Rippen schienen angeschlagen, aber er schien nichts weiter abbekommen zu haben. Nun tastete Lorne seine Beine ab, aber auch die waren intakt. Langsam stand er auf. Bis auf die Kopfschmerzen und etliche Schnitte, sowie kleine Wunden, war er unversehrt.
Lorne schritt zur nächsten Konsole und stützte sich dort ab. Auf den Bildschirmen war nichts zu erkennen. Ein paar Funken sprühten aus dem Terminal und ließen ihn einige Schritte zurück weichen.
So schlecht sah die Brücke gar nicht mal aus, wenn man bedachte, dass das Raumschiff soeben eine Bruchlandung hingelegt hatte. Wie viel Zeit seit dieser aber vergangen war konnte Lorne nicht sagen. Seine Uhr hatte, anders als er selbst, den Aufprall nicht überlebt.
Das dicke Glasfenster des Cockpits war zerschlagen, Teile der oberen Außenhaut abgerissen, aber Boden und Wände hatten größtenteils gehalten. Dass die Elektronik so etwas nicht unbeschadet überstehen konnte war klar.
Lorne fröstelte. Langsam kamen seine restlichen Sinne zurück. Die Kälte war das erste was er bemerkte, gefolgt von dem Blutgeschmack im Mund. Für diesen konnte er aber keine unmittelbare Quelle ausmachen und schenkte ihm daher keine weitere Bedeutung.
Langsam begann Lorne sich umzusehen. Hinter den meisten Konsolen lagen herabgestürzte Deckenteile, doch etwas weiter hinten fand er einen reglosen Körper.
„Doc?!“ Lorne schnellte zu Jackson, welcher auf der Seite lag. Vorsichtig drehte ihn Lorne auf den Rücken und fühlte dann den Puls.
„Puh!“ Lorne war erleichtert. Puls und Atmung vorhanden, wenn auch beides schwach.
Vorsichtig tätschelte er die Wange des Archäologen. „Hey, Doc, aufwachen!“
Jackson gab keine Antwort und blieb weiter bewegungslos liegen.
„Kommen sie schon, Doc!“ Lorne schüttelte ihn leicht, doch auch das brachte keine Besserung. „Ach verdammt.“ Der Major stand auf und begann nachzudenken. Jackson war nicht zu wecken. Als erstes musste er nun versuchen Kontakt mit anderen Menschen herzustellen und dann sich und Jackson aus dem Wrack zu bringen, da ein abgestürztes Raumschiff nicht grade der sicherste Platz auf diesem Planeten war. Zwar war schon fast alles, was explodieren, oder in Flammen aufgehen konnte, explodiert, aber es konnte immer noch irgendwo eine bis dahin intakte Gasleitung platzen und zu einer fatalen Kettenreaktion führen. Dieses Risiko war zwar gering, aber man sollte es trotzdem nicht eingehen, stellte der Major für sich selbst fest.
Lorne ging zunächst zum Schiffsinternen Funkgerät, musste aber schnell feststellen, dass dies, ebenso wie der Rest der Elektronik ausgefallen war. Also musste er sein eigenes Funkgerät nutzen, welches natürlich eine wesentlich geringere Reichweite hatte.
Er drückte den breiten, schwarzen Knopf an dem Gerät. „Hier spricht Major Lorne, kann mich jemand hören?“ Statisches Rauschen war die Antwort. Er versuchte es wieder. „Hier Major Evan Lorne auf dem Raumschiff Apollo, hört mich jemand?“ Wieder nur Rauschen. Lorne nahm das Funkgerät enttäuscht wieder runter. Grade als er es in seiner Tasche verstauen wollte knackte das Gerät. „…ier spricht Mitchell…“ Lorne ruckte es wieder nach oben. „Colonel, wie ist ihr Status?“ Lorne lauschte auf das Rauschen, dann kam die Antwort. „Wir befinden uns… Hügelkette… haben visuellen Kontakt zu… sie immer noch da drin?“
„Sir, ich bekomme sie nur sehr abgehackt rein, aber ja, wir befinden uns noch im Schiff!“
„…verlassen und zu uns aufschließen… Hügelkamm… warten hier…“ Das Rauschen überlagerte die Stimme des Colonels immer mehr.
„Verstanden, Sir. Wir machen uns auf den Weg.“ Lorne hatte wieder einen etwas zuversichtlicheren Gesichtsausdruck. Doch plötzlich fror er in seiner Bewegung ein. Hinter ihm war das Geräusch einer sich aktivierenden Zat zu hören.
Eine sehr dunkle Stimme sprach zu ihm. „Niemand macht sich hier auf den Weg!“
Lorne schoss es schmerzhaft durch den Kopf, dass er dem Arresttrakt doch mehr Beachtung hätte schenken müssen.
„Funkgerät fallen lassen und dann die Waffen weg!“ Die dunkle Stimme war sehr bestimmt.
Der Major ließ erst das Funkgerät aus der Hand gleiten und zog dann langsam seine Pistole aus ihrem Halfter. Er legte sich vorsichtig vor ihm auf den Boden und richtete sich wieder auf.
„Das Messer auch!“ Die Stimme wurde gereizter.
Lorne nahm nun auch das Messer aus seiner Halterung und warf es vor sich auf den Boden.
„Gut so. Und nun will ich wissen was passiert ist!“ Ein bisschen Neugierde, aber vor allem Wut schwang in der Stimme mit.
Noch immer mit dem Rücken zu seinem Gegner stehend antwortete Lorne. „Deine ‚Freunde’ haben auf uns geballert, Kumpel! Und dann sind wir abgestürzt!“ Der Major lächelte nun etwas, war sich aber dem Ernst der Lage bewusst.
„Hätten sie gewusst, dass ich an Bord bin…“ Die Stimme war sich dessen sehr sicher. „… dann hätten sie bestimmt nicht geschossen!“
Lorne drehte sich um und sah seinem Kontrahenten in die Augen. „Ach, und warum nicht?!“
„Weil man seinen wahren Gott nicht tötet!“ Ba’als Augen leuchteten.

Durch das Fernglas konnte Mitchell die ganze Tragweite des Absturzes erkennen. Während der vordere Teil der Apollo den Umständen entsprechend gut aus aussah, war das Heck ein einziges Desaster. Das Pyramidenschiff hatte sich hier schon während des Absturzes hineingeschoben. Diesem Schiff selbst fehlte aber auch ein großes Stück. Mindestens drei viertel waren einfach weg, dachte sich Mitchell. Überall brannte und qualmte es, viele Metallteile waren unter der großen Hitzeeinwirkung völlig verformt worden. Die gesamte Absturzstelle hatte gigantische Ausmaße, da beide Schiffe nicht nur hart aufgekommen, sondern noch über den leicht abfallenden Boden gerutscht waren. Dabei war ein kleines Wäldchen fast vollständig vernichtet worden und die von den Schiffen verschobenen Erdmassen verstopften nun einen kleinen Fluss. Das Wasser floss nun direkt unter dem vorderen Teil der Apollo entlang.
Sowohl die Reste des Pyramidenschiffs als auch die Überbleibsel der Apollo waren jetzt, Stunden nach dem Absturz, so heiß, dass der wieder schwach fallende Schnee schon einen halben Meter über den Wracks schmolz.
Zwischen der lockeren Bewölkung kam immer wieder die Sonne raus.
Gerade lag die Absturzstelle wieder im Licht der steigenden Sonne, da drehte sich Mitchell zu seinen Team-Mitgliedern um. „Was für ein verdammter Mist!“
„Wie sieht’s aus?“ Carter hustete und drehte den Kopf leicht zu Mitchell. Sie lag knapp hinter ihm, die Jaffa-Uniform die sie trug schimmerte in der Sonne. Ihren Kopf hatte sie auf den Schoß des neben ihr sitzenden Teal’C gebettet.
„Ja meinst du ich würde so fluchen wenn alles gut wäre?!“ Mitchell sah sie finster an.
„So schlimm, Cam?“
„So schlimm! Nur noch zwei Wracks!“
„Wie konnte das nur passieren?!“ Carter hustete wieder.
„Na ich hoffe Lorne kommt da bald raus, der wird uns mehr sagen können. Und ich bin gespannt wen er mit ‚wir’ meinte!“ Mitchell blickte wieder in Richtung der Schiffe, seine Miene unergründlich.
Teal’Cs Hand ruhte nun auf seiner Zat. „Auch ich bin gespannt wer diesen Absturz überlebt hat!“ Mit düsterem Blick schaute er auf die Wracks, wendete sich dann aber wieder Carter zu.

Carter drehte ihren Kopf in die andere Richtung und war so die erste die in der Ferne etwas heranrasen sah.
„Teal’C, Cam, seht mal, da hinten!“ Sie zeigte schwach mit dem Finger in ihren Blickrichtung, jedoch sank der Arm schnell wieder, da dies allein schon eine zu große Anstrengung für ihren angeschlagenen Körper war.
„Alkesh.“ Mehr brauchte Teal’C nicht sagen, denn allen drei war klar was das bedeuten konnte.
„Ihr’s oder unser?!“ Mitchell sah Teal’C an. Von seiner Selbstsicherheit war immer weniger zu erkennen.
„Das werden wir sicher bald herausfinden.“ Während der Jaffa dies aussprach sah er sich um und ihm wurde klar wie wenig Deckung der Hügelkamm tatsächlich bot. Im weißen Schnee waren sie zudem gut zu sehen. Drei dunkle Gestalten auf hellem Untergrund, völlig ohne Bewaffnung die einem solchen Schiff etwas anhaben konnte.
„Soll ich sie anfunken?!“ Mitchell sah unsicher zu Carter. Seine Hand öffnete unsicher die Jackentasche in der das Funkgerät untergebracht war.
„Du meinst, wenn wir uns ruhig verhalten, dann bemerken sie uns vielleicht nicht? Guter Witz…“ Carter lächelte gequält und begann dann wieder zu husten. Ihr Gesicht wirkte immer blasser.
„Also gut.“ Mitchell nahm das Funkgerät in die Hand. „Hier spricht Colonel Cameron Mitchell, ich rufe das Alkesh mit Kurs auf die Absturzstelle.“
Keine Antwort.
„Alkesh, bitte antworten!“
Weiterhin Stille.
„Na das wird interessant!“ Mitchell ließ das Funkgerät sinken.
„In der Tat!“ Teal’C sah wie das Schiff immer näher kam.


weiter: Kapitel 9

Kapitel 9 by Animal
9.

Smith sah auf die Instrumente vor ihm. Besser gesagt auf das, was davon übrig war. Zwei Kurzschlüsse hatten die halbe Konsole eingefroren und Warnlichter erlöschen lassen, welche aber zu leuchten hatten. Das einzige, neben der Steuerung, was noch halbwegs funktionierte waren die internen Sensoren. Nach draußen musste er auf Sicht arbeiten.
Er flog das Alkesh unbeirrt auf einem Kurs, jedoch so langsam es ging. Eine Landung wollte er nicht wagen, da niemand sagen konnte, was für ein Untergrund sich unter der Schneedecke verbarg. Er beugte sich nach links und schaute nach unten. „Dr. Lee, ich will sie sicher nicht stressen, aber langsam sollten wir mal versuchen den Laden hier zum laufen zu bringen.“
Obgleich Smith schon länger beim Stargate-Kommando war, war er es als Sergeant nicht wirklich gewohnt befehle zu geben, sodass er oft zu nett war, wie er selbst fand.
Lee schaute zu Smith hoch. „Sorry, Sergeant, ich arbeite hier so gut ich kann, aber das dauert noch…“
Smith seufzte. „Na gut, aber versuchen sie die Sensoren schnell wieder zu reparieren!“ Zu nett, zu nett, ZU NETT! Smith ärgerte sich innerlich, ließ sich aber nichts anmerken.
Durch das Frontfenster des Alkesh schien die aufgehende Sonne. Die kurzen Haare des Sergeants waren somit in ein dunkles Orange getaucht, wenngleich sie sonst auch einen hellen Rot-Ton aufwiesen.
Die Landschaft vor ihm sah ruhig und beschaulich aus. Es war kaum auszudenken, dass dieser Planet ein Dreh- und Angelpunkt in dem aktuell tobenden Krieg zwischen Menschen und einem übermächtigen Feind war.
Smith sah sich gerade einen größeren See unter dem Alkesh an auf dem dicke Eisschollen trieben, als er plötzlich vor Schreck zusammenfuhr.
„Ah, verdammt!“ Ein Funkenregen ging über den auf dem Rücken und unter der Konsole liegenden Lee herunter. „DAS war ganz sicher der falsche Kontakt!“
Smith schaute etwas grimmig auf den liegenden Wissenschaftler hinab. „Sollten sie sich nicht eigentlich mit so was auskennen?!“
Lee räusperte sich unter einem Strang von Kabeln. „Dieses Alkesh wurde von den klügsten Köpfen auf der Erde umgebaut und aufgerüstet. Hier verbinden sich Goa’Uld-Technologien und menschliches Know-how. Also gibt es ganz sicher nicht irgendwelche Patentlösungen, wenn das Schiff beschädigt wird!“ Der Wissenschaftler schüttelte für Smith nicht sichtbar den Kopf.
„Ich wollte das auch gar nicht in Frage stellen…“ Warum rechtfertige ich mich eigentlich immer, dachte der Sergeant, während er mit seinem Satz vorfuhr. „… aber wir sollten langsam hier wieder alles funktionsfähig haben. Wir wurden schon getroffen, sonst hätten wir diesen Schlamassel ja gar nicht!“
Lee blickte seitlich unter den Kabeln hervor. „Das ist mir auch klar… Ich war mit an Bord, falls sie sich erinnern!“
„Schon klar Doktor, aber was ich sagen will…“ Smith schaute leicht nach oben. „… wir wissen nicht wie viele von denen noch da draußen sind. Ich will jedenfalls nicht in der Luft sein, solange wir uns nicht verteidigen können!“
„Was meinen sie, warum ich hier an den Leitern für die Schilde rumbastle?!“ Lee wirkte nun gereizt.
„Schilde sind ja schön und gut, aber ich will auch Waffen und Kommunikation laufen haben!“ Langsam fand Smith einen Befehlston in seiner Stimme.
„Mal Langsam, ich kann ihnen nicht geben was ich nicht habe!“ Lee schüttelte immer wieder den Kopf. Seine Finger glitten über ein dickes Kabel, welches er kurz danach mit einem Seitenschneider zertrennte. „Außerdem habe ich heute schon einige, ich will nicht sagen, brillante Dinge zustande gebracht!“ Lee hätte sich, wären seine Hände frei gewesen, nun selbst auf die Schulter klopfen können.
„Was auch keiner in Frage stellt, aber nun brauche ich hier ein paar ‚Wunder’!“ Smith ließ das Alkesh langsam über ein Wäldchen fliegen.
„Wie gesagt, ich arbeite an den Problemen und ohne Diskussion bin ich sicher schneller!“ Lee legte grade das Innenleben eines Kabels frei.
Smith holte erst Luft um zu antworten, ließ es aber dann doch sein. In einiger Entfernung hatte etwas seine Aufmerksamkeit erregt. Er kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können. An einem Flussufer war ein größeres Stück Wald nicht nur vom Schnee, sondern auch von diversen Bäumen befreit. Alles war rußgeschwärzt und mit Trümmern übersäht.
Langsam überflog das Alkesh die Stelle.
„Sieht so aus als hätte es da unten einen zerlegt.“ Der Sergeant sprach mehr zu sich selbst.
Lee fragte mit leichter Neugier nach. „Können sie mir genaueres sagen?“
„Nicht wirklich.“ Smith legte die Stirn in Falten. „Da wird ein kleineres Flugzeug abgestürzt sein, aber ohne Sensoren kann ich ihnen nicht viel mehr sagen.“
„Ja, schon verstanden!“ Lee kroch noch weiter in die Eingeweide des Schiffes.
Kurz darauf war Smith sich noch nicht sicher was er sah. Auf einer Hügelkette schienen sich mehrere Menschen aufzuhalten. Aber waren es Menschen?! Oder doch Jaffa? Oder schlimmeres?
„Da vorne sind welche… Ich könnte gut die Sensoren oder die Kommunikation gebrauchen!“
„In arbeit!“
Trotz des langsamen Fluges näherte sich das Schiff schnell dem Hügel.

„Sir?“ Marks sah gebannt auf den Bildschirm vor ihm. „Ich habe zwei verschiedene Kontakte auf dem Schirm.“
O’Neill blickte auch auf seinen Bildschirm. „Wunderbar, sie haben es also bis auf den Hügel geschafft!“
„Das freut mich zwar auch, Sir, aber aktuell macht mir der zweite Kontakt sorge. Ein Alkesh das auf die Position von SG-1 zuhält!“
„Tja, unsers oder ihres?!“ O’Neill schaute auf die Treibstoffanzeige der F-302 während er sprach.
„Wir sind noch nicht in Kommunikationsreichweite und so vom sehen kann man es nicht sagen!“
„Ich weiß, es wollte ja auch keiner auf mich hören… Wenn schon das innere des Schiffes abgeschirmt ist, dann hätte man irgendwas auf die Außenhülle schreiben sollen! Etwas wie ‚Wir sind die Guten!’“
„Sir, das hätte sicher nicht der Unauffälligkeit des Alkesh gedient.“
„Das war auch ein Witz, Marks!“ O’Neill lachte jedoch nicht.
„Kommen nun in Funkreichweite.“ Marks schenkte dem letzen Kommentar des Generals keine Beachtung.
O’Neill drückte den Knopf des internen Funkgerätes. „Hier spricht Brigadier General Jack O’Neill, ich rufe das Alkesh vor uns!“ Er wartete auf eine Antwort. Nichts kam. Er wiederholte seine Worte, doch auch jetzt folgte nur wieder Stille.
„Klar ist nun immer noch nichts, aber ich gehe kein Risiko ein!“
Die F-302 nahm an Geschwindigkeit auf und hielt weiter Kurs auf das Alkesh.


weiter: Kapitel 10

Kapitel 10 by Animal
10.

Endlich hatte er die Kontrolle. Lange hatte es gedauert, aber er hatte es geschafft. Nachdem er für längere Zeit sich versteckt halten musste und dann auch noch gefangengenommen wurde, war er nun das erste Mal wieder oben auf.
Selbstherrlich lächelte er.
Diese Situation war genau nach seinem Geschmack. Der Gegner hatte keine Möglichkeit etwas zu tun und war nicht nur ihm, sondern seinem riesigen Ego ausgeliefert.
Ihm war durchaus bewusst, dass dies auch seine größte Schwäche war, doch er würde dran arbeiten… Irgendwann. Generell liefen seine Gedankengänge nicht so, wie sie es bei einem Menschen taten. Es war ja auch nicht sein Gehirn, mit dem er arbeitete, sondern ein Fremdes. Und nicht nur das. Bei einem Gehirnrohling wäre es vielleicht möglich gewesen ganz normal zu denken. Doch hier war der eigentliche Besitzer noch da, eben nur unterdrückt.
Nicht dass er diesen nicht hören konnte, aber er war, wie alle seiner Art, sehr gut darin diese Stimme zu überhören.
Das Problem das Gehirn nicht voll nutzen zu können war nicht groß, doch viele Ideen entsprangen eben nur der kleinen schlangenartigen Kreatur, welche um die Wirbelsäule des Wirts geschlungen war. Aber diese beiden Gehirne waren nun nicht zu hundert Prozent kompatibel und so entstanden interessante Denkweisen ebenso wie bestimmte Verhaltensmuster.
Ba’al war klar was er war und auch, dass er dies nie ändern könnte!

Die Zat vor sich haltend taxierte er seinen Gegner.
Er konnte jeder Zeit den Soldaten vor ihm erschießen, jedoch waren, im Gegensatz zu einem Menschenleben, für Ba’al die Informationen, welcher er noch bekommen konnte von unschätzbarem Wert.
Das Problem mit Menschen war, dass sie nicht in bestimmte Verhaltensmuster passten. Bei einem Jaffa oder einem anderen Goa’Uld wäre Ba’al klar gewesen, welche Taktiken er anwenden musste um an die Informationen zu kommen, die er haben wollte. Doch bei Menschen war dies ein reines Glücksspiel. Manchmal fielen sie schon in Ohnmacht wenn er sie nur ansah; etwas, was dem Gespräch nicht sehr zuträglich war; aber ab und an erwischte man auch einen, der geistig und körperlich zu stark war.
Hierbei erinnerte sich Ba’al an Jack O’Neill.

„Nun sag mir…“ Ba’als Augen leuchteten erneut auf. „…wo befinden wir uns?“
„Nicht mehr im Orbit… Würde ich mal so sagen…“ Lorne biss die Zähne aufeinander.
„Witzig!“ Ba’al zog einen Mundwinkel leicht nach oben. „Aber…“ Er wurde sehr viel lauter. „Wo sind wir hier?“
Lorne versuchte die Situation abzuschätzen. Er wollte sehen, wie weit er gehen konnte, wie weit er den Goa’Uld aus der Reserve locken konnte. „Ach so, du meinst, wo wir genau sind… An Bord der Apollo würde ich sagen!“
Ba’als Augen verengten sich. „Ich gebe dir eine letzte Chance… Wo befinden wir uns?“
Lorne schritt langsam zur Seite, Ba’al erwiderte diese Bewegung synchron um die beste Schusslinie zu haben. „Sprich!“
Plötzlich zuckte ein Lächeln durch Lornes Gesicht. „Also ich würde sagen, du bist…“
Hinter Ba’als Kopf war das leise Geräusch einer Pistole die entsichert wurde zu vernehmen.
„… am Arsch!“ Jackson war zwar blutüberströmt, hielt aber die Waffe ruhig und war zum Schuss bereit. „Eine falsche Bewegung und du bist tot!“
Einen kurzen Moment herrschte Stille.
Dann zeigte Ba’al, dass mit einem Goa’Uld nicht zu spaßen ist. Er wirbelte herum, während er die Zat abfeuerte. Lorne ging betäubt zu Boden, das hörte Ba’al allerdings nur noch, er war schon um die eigene Achse gedreht. Noch bevor Jackson abdrücken konnte, hatte er dessen Arm weggeschlagen, sodass der Schuss nur eine Konsole, nicht aber Ba’al traf.
Der Faustschlag ins Gesicht kam nicht sehr unerwartet, jedoch hatte er seine Wirkung. Jackson ging sofort zu Boden. Mit einem Schuss aus der Zat machte Ba’al klar, dass auch Jackson nicht so schnell wieder aufwachte.
Ba’al atmete kaum schwerer als sonst, dieser Kampf war völlig Problemlos für ihn gewesen. Er sah auf Jackson hinunter und schüttelte seinen Kopf. „Diese Menschen…“

„Doktor, ich habe eine F-302 im Blick! Wo bleibt die Kommunikation?“ Smith sah auf das sich nähernde Kampfflugzeug.
„Ich kann ihnen nicht geben, was ich nicht habe!“ Lee würde bald Nackenschmerzen bekommen vom vielen Kopfschütteln.
„Wir müssen uns melden können, ansonsten können auch wir leicht für den Feind gehalten werden!“ Der Marine klang sehr unzufrieden.
„Glauben sie eigentlich, dass ich das nicht wüsste?!“ Lee war langsam sehr gereizt, arbeitete aber auf Hochtouren weiter. „Das ist hier alles nicht so einfach wie sie es sich vorstellen!“
„Dann denken sie um! Viel Zeit haben wir nicht mehr!“ Smith wurde immer besorgter. „Wenn ihnen nicht bald ein Licht aufgeht, dann sind wir geliefert!“
„Das ist es!“
„Was?“
„Ein Licht aufgehen!“
„Hä?“
„Egal… warten sie!“ Lee rutschte unter der einen Konsole hervor, nur um unter der nächsten zu verschwinden. „Ich muss nur diese Drähte… Dann könnte ich…“ Seine Hände glitten über einen Wust an Kabeln.
„Was denn nun?“ Smith war mehr als nur verwirrt.
„Warten sie doch ab. Je mehr sie mich ansprechen, desto langsam geht es hier voran!“ Lee durchtrennte einige Isolierungen.
Smith verzog sein Gesicht. „Ich will doch nur wissen…“
„Ruhe jetzt! Sie fliegen, ich bastle!“
„Ja…“ Smith sah sehr unsicher aus. „…aber wir sterben… zusammen…“
„Nicht wenn ich dagegen etwas tun kann!“ Lee bekam einen kleinen Schlag. Er zuckte zurück, doch griff sofort wieder zu. „Das sollte es tun!“
Im inneren des Alkesh wurde es laut, was aber nicht Lees Verdienst war.

„Immer noch keine Antwort, Sir!“
„Ich weiß Marks.“ O’Neill hasste es, so im Unklaren zu sein, wollte aber kein Risiko eingehen.
Er holte tief Luft. „Nun denn…“ Sein Zeigefinger schloss sich um den kleinen Hebel am Steuer. „Feuer!“
Die Schüsse trafen zielgenau, wenn auch nur das Schutzschild des Alkesh. Vorerst.

„OK, das reicht mir als Bestätigung!“ Mitchell visierte das Schiff an. „Die sind die Bösen!“
„Cam…“ Carter hustete. „So nobel der Plan ist, ein Alkesh mit dem Maschinengewehr runter zu holen… Das wird nie etwas!“ Sie hustete wieder.
„Lange werden die Schilde dem Feuer der F-302 nicht standhalten. Dann kann man doch vorbereitet sein.“ Mitchell ließ das Alkesh nicht aus dem Blick.
Während sie am Boden sprachen begannen die Schilde zu flackern. Erst nur ein klein wenig, dann wurden die Aussetzer stärker.
„Siehst du, Sam?!“ Mitchell machte sich bereit.


... FIN / Diese FF wurde nie beendet...


Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=2346