Verraten by Mac
Summary: Nach einem Zwischenfall im SGC geraten Sam und Jack in die Hände von Apophis. General Hammond startet mit dem Rest von SG1 eine Rettungsmission...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Apophis, Cassandra, Daniel Jackson (SG-1), General Hammond, Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Jacob Carter / Selmak, Janet Fraiser, Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 14454 Read: 2735 Published: 24.04.12 Updated: 24.04.12
Story Notes:


Spoiler: Die Folgen Cassandra, Neue Feinde, Jolinars Erinnerungen und Apophis Rückkehr sollten bekannt sein
Staffel: Ende 3. Season

Anmerkung: Dies ist meine erste FF, also denkt beim Lesen dran. Bis jetzt hatten nur wenige Auserwählte die Gelegenheit, sie zu lesen. Ob das Glück war oder eine Zumutung – entscheidet selbst. Jede Kritik ist willkommen (man will ja schließlich aus seinen Fehlern lernen), aber ehrlich muß sie sein.

1. Kapitel 1 by Mac

Kapitel 1 by Mac
Verraten


Es war 4 Uhr Samstagmorgen als ein lautes Telefonklingeln Colonel Jack O’Neill aus dem Tiefschlaf riss. Er griff wie benommen zum Telefonhörer neben seinem Bett und meldete sich brummig: "O’Neill". Am anderen Ende der Leitung hörte er die Stimme von General Hammond: "Guten Morgen, es tut mir leid, Sie mitten in der Nacht zu stören, aber wir haben einen dringenden Notfall und ich erwarte Sie hier im SGC. Machen Sie schnell!" Die Müdigkeit war wie weggeblasen und er stand auf und schlüpfte unter die Dusche. "Soviel zu meinem Urlaub" dachte er. In 4 Stunden wollte er eigentlich zu einem verträumten See in Minnesota aufbrechen. Was war bloß los, daß er nie zu seinem verdienten Angelurlaub kam. 10 Minuten später stieg er in seinen Wagen und fuhr los.

Als er im SGC ankam war alles ruhig und außer der üblichen Wachhabenden menschenleer – kein Wunder um halb fünf Uhr morgens. Er fuhr mit den Aufzügen bis ins 28. Untergeschoß und als er in den Besprechungsraum kam warteten bereits General Hammond, Sam und Teal’C auf ihn. Sogar Dr. Fraiser saß an dem langen Besprechungstisch. Er fragte sich, was denn so dringend sein könnte, sie alle mitten in der Nacht zu verständigen, aber als er in Sams und Janets Gesicht sah, wußte er, es war erforderlich. Dunkle Ringe waren unter ihren Augen zu erkennen, was darauf schließen ließ, daß es ihnen sehr nahe ging.

Er blieb verwundert stehen und begrüßte die Anwesenden dann mit einem knappen "Morgen". Dann ging er auf seinen Platz neben Carter zu, blieb jedoch dahinter stehen und blickte fragend auf den Leiter des SGC. Der General sah Jack an und sagte: "Ich hätte Sie nicht von ihrem Urlaub abgehalten, wenn ich nicht wüsste, dass Sie mir den Kopf abreissen, hätte ich es nicht getan." O’Neills mieses Gefühl wurde immer stärker. "Aber eines vorweg Colonel, diese Angelegenheit ist äußerst delikat und kann unsere gesamte Nation betreffen." Schön langsam wurde er ungeduldig, er wusste ja überhaupt nicht worum es ging. "Schon gut, aber könnte mir vielleicht mal irgendwer erklären, um was es hier überhaupt geht?"fiel er dem General angespannt ins Wort. "Sofort, wir warten nur noch auf Dr.Jackson, er müsste jeden Moment kommen." Wie auf Kommando ging die Türe auf und Daniel kam mit demselben Gesichtsausdruck als vorhin Jack durch die Tür gestürmt. "Tut mir leid, ich hab' so schnell gemacht wie ich konnte!" schnaufte er atemlos. Alle wussten, daß er gerade bei einer Ausgrabungsstelle ein ganzes Stück weiter weg wohnte als sie alle. "Ist schon o.k., danke dass Du gekommen bist" brachte nun auch Sam heraus. Nachdem der General Daniel klar gemacht hatte, daß "kein Wort dieses Treffens den Raum verlassen dürfte", deutete er auf die Stühle und meinte: "Besser Sie beide setzen sich hin. Nun, da wir komplett sind, kann Ihnen Major Carter erklären worum es geht." O'Neill und der Archäologe nahmen Platz und alle blickten neugierig auf Sam, die auch sofort anfing zu erzählen:

"Wie Sie alle wissen besuchte Cassandra Charlie bei den Tok’ra, um ihm das Eingewöhnen etwas leichter zu machen. Gestern nachmittag sind die beiden dann zurück ins SGC gekommen, da Charlie auch das Zuhause von Cassandra sehen wollte." Jacks Gedanken wanderten zurück zu dem Zeitpunkt, als er Charlie, nachdem er zu Ihnen gekommen war, um sie zu warnen, schweren Herzens zu den Tok’ra gebracht hatte, um ihm mit Hilfe einer Verschmelzung mit einem Symbionten eine Chance zum Überleben zu geben. Der Junge war durch fehlerhaftes Klonen sonst zum Tode verurteilt gewesen. Zum Glück fanden die Tok’ra einen relativ jungen Symbionten – Mertak mit immerhin 52 Jahren – der sich mit Charlie auch auf Anhieb gut verstand.
Seine Erinnerungen wurden durch die weiteren Ausführungen Carters unterbrochen. " Bis vor wenigen Stunden war alles in Ordnung, dann erhielten wir einige unautorisierte Einwählversuche von außerhalb. Lt.Davis schloß sofort die Iris und als ich wenig später in den Kontrollraum kam, sah ich ihn auf dem Boden liegen. Cassandra und Charlie waren gerade dabei durch das Stargate zu verschwinden." "Konnte etwas von außerhalb hereingekommen sein?" fragte Daniel, "ich meine, die Iris war doch geschlossen, wer hat sie aufgemacht?" General Hammond sah sein bestes Team ernst an und sagte: "Davis berichtete, daß solange er bei Bewusstsein war, die Iris geschlossen blieb. Keiner von unseren Leuten hat sie geöffnet." "Hat Charlie die Kenntnis, die Iris zu öffnen, oder Cassandra?" fragte Teal’C, der die ganze Zeit schweigend zugehört hatte. "Nein, nicht dass ich wüsste!" entgegnete Carter und keiner widersprach ihr. "Dann haben wir ein Problem" sprach O’Neill die Befürchtungen aller folgerichtig aus. Er hatte irgendwie das Gefühl, als ob ihm die Beine weggezogen würden. Vor diesem Augenblick hatten sie alle Angst gehabt. Dass einfach hier mal jemand reinspazieren könnte, für ihre Computer und all die Technik nur ein müdes Grinsen übrig hätte und ihnen allen klarmachte, wer im Universum das Sagen hatte. "Sie meinen also, irgendetwas ist durch die Iris hierhergekommen und hat sie dann geöffnet?" brachte Daniel nervös heraus. "Ich meine gar nichts," konterte Jack "aber haben Sie eine andere Erklärung?" Sie blickten sich alle schweigend an und General Hammond ergriff wieder das Wort. "Als erstes müssen wir die gesamte Basis nach irgendwelchen Hinweisen auf außerirdische Eindringlinge durchsuchen. Jeden Winkel."
"Aber was ist mit Cassandra?" warf Janet dazwischen. "Haben die Computer nichts aufgezeichnet? Vielleicht einen Hinweis von wo das Stargate geöffnet wurde." O’Neill wurde herb enttäuscht, als Carter den Kopf schüttelte. "Wir können im Moment nicht viel mehr tun. Lassen Sie uns hoffen, daß wir etwas finden." Der General stand auf und beendete so die Besprechung. "Lagebesprechung um 0700, danke. Wegtreten."

Jack O’Neill und Sam Carter machten sich auf den Weg, um in Cassandras und Charlies Quartier nach Hinweisen zu suchen. Schließlich waren die beiden ja miteinander verschwunden. Jack konnte sich denken, wie sich Sam jetzt fühlen mochte. Cassandra war für sie so etwas wie eine Tochter für sie, auch wenn sie nur wenig Zeit mir ihr verbringen konnte. Aus diesem Grunde war sie über Nacht auch im SGC geblieben, da Janet für eine Freundin den Dienst im Militärkrankenhaus übernommen hatte und sie die beiden Kinder nicht ohne Aufsicht lassen wollte. Ihm ging es mit Charlie fast so ähnlich. Obwohl er ihn kaum kannte, empfand er doch sehr viel für ihn. Nicht nur aufgrund der Erinnerungen an seinen eigenen Sohn, sondern weil Charlie in ihm so etwas wie einen Freund sah und er den Kleinen wirklich sehr mochte. "Carter", sagte er "wenn Sie möchten, dann mach ich das alleine."
"Schon in Ordnung, Sir, ich muss was unternehmen, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf." Als sie nach ½ Stunde immer noch keinen Hinweis entdeckt hatten wollten sie bereits wieder gehen. Da fiel Jacks Blick auf einen Zettel der unter einem Schrank halb hervorlugte. Er hob in auf und sah bekannte Symbole darauf. "Carter – seh’n Sie sich das mal an." Sam blickte auf das Papier und bekam große Augen. "Das sind die Symbole des Stargates, sieht aus wie, vielleicht sind das Adressen. Kommen Sie, vielleicht haben Sie gerade gefunden, wonach wir gesucht haben."

Die weitere Suche hatte sich als erfolglos erwiesen. Um genau 7 Uhr saßen sie alle wieder um den Tisch und Sam gab Hammond das gefundene Stück Papier. Sie hatten dem Zettel 4 Stargate-Adressen entlockt und saßen wieder im Besprechungszimmer. "Was glauben Sie, woher stammen die?" wollte Hammond wissen. "Ich weiß es nicht, Sir" antwortete Carter. "Er lag in Charlies Quartier. Vielleicht hat er ihn verloren, als sie rausgingen." "General, Sir, wäre es nicht das beste wir besuchen diese Adressen und sehen, ob wir jemanden oder irgendwas finden?" fragte Jack. "Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee wäre. Außerdem, vom Präsidenten haben wir keine Unterstützung. Kein Mensch darf je erfahren, daß die Möglichkeit besteht, so einfach durch unser Stargate spazieren können. Bevor wir nicht eindeutig geklärt haben, womit wir es zu tun haben, werden wir die Energiezufuhr sperren, damit so etwas nicht noch einmal passiert. Ein Problem mit der Stromzufuhr ist außerdem nach allen Seiten vertretbar."
Doktor Fraiser schaute erschrocken auf. Sie hatte wie alle anderen Tausende von Möglichkeiten durchdacht, und war zu keinem Ergebnis gekommen. Auch Jack brannte es auf den Nägeln, endlich etwas zu unternehmen. Aufgebracht unterbrach er seinen Vorgesetzten: " Dann geh ich eben alleine – bevor sie das Tor schließen. General, das Stargate ist unsere einzige Möglichkeit die beiden zu finden." "Und ich komme mit" fiel Sam sofort ein. "Ich ebenfalls" ließ sich Teal’Cs sonore Stimme vernehmen. Er wäre O’Neill wahrscheinlich überall hin gefolgt. Auch Daniel zögerte keinen Moment, seine Dienste anzubieten. General Hammond wusste nicht so recht, was er machen sollte. Dann gab er sich jedoch geschlagen und willigte ein, die angegebenen Adressen besuchen zu lassen. Doch als Janet sich ebenfalls als Freiwillige melden wollte, winkte er ab: "Das kann ich nicht erlauben. Tut mir leid, Dr. Es muß genügen, wenn SG1 sich der Sache annimmt. Ihr Fehlen im Krankenhaus ist mir schon zuviel der Auffälligkeiten. Für Dr. Jackson muß ich mir schon eine gute Ausrede einfallen lassen. " Widerwillig mußte Cassandras Adoptivmutter nachgeben. "Falls sich jedoch keinerlei Hinweise auf die Kinder ergeben, werde ich die Anlage sperren" fügte er noch hinzu und seine Stimme duldete keinen Widerspruch. Inständig hoffe er, daß ihnen das Wochenende genug Zeit gab, das Problem zu lösen. Sonst müßte er sich sich am Montag schon etwas ganz Besonderes ausdenken, um die wahren Beweggründe ihrer Suche zu verheimlichen.

24 Stunden und zwei Adressen weiter hatte sich an ihrer Situation leider noch nichts geändert. Sie waren auf den angegebenen Welten kreuz und quer herumgezogen, ohne eigentlich genau zu wissen, worauf sie sich einließen. Als sie sich zum Abmarsch für die dritte Adresse machten, hatten sich die Hoffnungen bereits auf ein Minimum reduziert, Cassandra und Charlie finden zu können. Die Sonde hatte wie auch auf den anderen beiden Planeten nur Leere übermittelt. Zumindest waren es Planeten, deren Klima dem der Erde sehr ähnlich war, was die Suche natürlich sehr erleichterte. Sie schritten die Rampe zum Stargate hinauf und durchschritten das Tor wie üblich. Auf der anderen Seite angekommen erwartete sie jedoch die totale Überraschung.

O’Neill war kaum aus dem Ereignishorizont getreten, da wurde er bereits von einer riesigen Schlangenwache in Empfang genommen. Er versuchte sich noch mit seiner Waffe zu verteidigen, aber seine Bemühungen wurden schon im Ansatz erstickt. Ein Hüne von Jaffa hielt ihn von hinten gepackt und drehte ihm die Arme auf den Rücken. Er blickte sich um und sah gerade noch, dass es seinem restlichen Team scheinbar genauso erging. "Menschen von Tau’ri" hörte er auch schon die verzerrte Stimme von ihrem Erzfeind Apophis "Ihr seid so berechenbar." Der Goa’Uld trat in das Sichtfeld des Colonels und grinste hämisch. "Ihr habt mich lange genug zum Narren gehalten. Jetzt kommt die Stunde der Rache und ich verspreche Euch, ich habe mir etwas Besonderes für Euch ausgedacht." Der höhnische Unterton machte Jack wütend und er versuchte, sich aus dem Griff zu winden, als er einen stechenden Schmerz in seinem Kopf verspürte und gerade noch wahrnehmen konnte, wie sich der Lichtstrahl einer Goa’uld- Handspange in sein Gehirn brannte. Auch Carter ereilte dasselbe Schicksaal und das letzte, was sie noch denken konnte war, dass es sich um eine Falle von Apophis gehandelt hatte.

Teal’C glitt als dritter durch das Stargate. Wie fast immer hatte er seine Stabwaffe bereits im Anschlag, als er heraustrat. Als er sah, was mit O’Neill und Carter geschah, feuerte er sofort darauflos. Aber ein schneller Blick sagte ihm, dass er es hier sicher nicht schaffen konnte, die beiden alleine zu befreien. Bevor ihn noch die Stabwaffe eines anderen Schlangenwächters treffen konnte warf er sich herum, griff sich den ahnungslosen Daniel, der gerade durch das Tor schritt und hechtete zurück in den Stargate-Raum. Dort blickte General Hammond gerade noch mal auf den Ereignishorizont, bevor dieser sich schließen sollte. Wie eine Rakete kamen Teal’C und Daniel zurückgeschossen und Teal’C brüllte so laut er konnte: "Iris schließen, schnell. Es ist eine Falle!" Der Lt. vor den Kontrollen reagierte sofort und schloss die aus Titan bestehende Blende in Rekordgeschwindigkeit. General Hammond kam die Treppe heruntergerannt und stellte sich schnaufend vor die beiden. Daniel blickte noch immer etwas verdattert, er hatte ja eigentlich überhaupt nichts von alledem mitbekommen.
"Bericht" bellte der General und Teal’C folgte auch sofort seinem Befehl: "Es war eine Falle von Apophis. Wir wurden bereits von seinen Schlangenwächtern erwartet und O’Neill und Carter haben sie mitgenommen." "Eine Falle? Aber was hat Apophis denn mit den Kindern zu tun?" fragte Daniel, der sich langsam über das was Teal’C sagte im Klaren wurde. Nur durch sein schnelles Handeln wurde ihm das erspart, was jetzt Jack und Sam vor sich hatten. Wir müssen mit Verstärkung sofort zurückkehren! Vielleicht können wir sie noch erwischen" warf er deshalb eifrig ein," "Das kann ich nicht verantworten" entgegnete General Hammond. Daniel wollte schon protestieren, doch Teal'C hielt ihn zurück: "Das hätte sowieso keinen Sinn, Daniel Jackson. Apophis hat sicher den Planeten schon verlassen oder sich zumindest zurückgezogen. Es gibt nur eine Möglichkeit. Der Tok’ra, den Charlie in sich hat. Es muß ein Spion von Apophis sein. Nur er konnte durch Charlie wissen, dass SG-1 alles daransetzen würde, sie wiederzufinden." Teal'C blickte abwechselnd zu General Hammond und Daniel. Das war die bislang längste Erklärung, die Daniel bis jetzt von ihm gehört hatte. General Hammond verfluchte sich selbst, dass er diese Suche genehmigt hatte. "Nun gut, als erstes müssen wir den Iriscode ändern." Er drehte sich um und ging schnellen Schrittes Richtung Kontrollzentrum. Teal’C und Daniel tauschten einen vielsagenden Blick und folgten ihm. Hammond gab Lt. Davis an den Kontrollen einige knappe Befehle. Dann schickten sie eine Nachricht zu den Tok’ra, in der Hoffnung, daß sie eine schnelle Reaktion von Sams Vater erhalten würden.

Obwohl sie sich sofort mit den Tok’ra in Verbindung gesetzt hatten, dauerte es fast 8 Stunden, bis die Aktivierung des Stargates die Ankunft ihrer Freunde ankündigte. Mittlerweile war es Sonntag abend und sie saßen mit Sams Vater Jacob/Selmak und einem Tok’ra namens Wentoh im Besprechungszimmer des SGC. Selmak hatte das Wort übernommen: "Es tut uns leid, dass wir Mertak nicht schon eher entlarvt haben. Er ist noch ein sehr junger Goa’uld und hatte sich bisher sehr loyal uns gegenüber verhalten. Wir wissen nicht, warum er uns verraten hat. Unser Übersiedeln auf einen neuen Aufenthaltsort haben wir schon veranlasst, wir wundern uns nur, dass Apophis nicht schon lange einen Angriff unternommen hat, wenn er doch weiß, wo wir uns befinden." "Vielleicht gab es keine Möglichkeit für Mertak, sein Wissen weiterzugeben. Oder er befand sich so weit weg, dass er Euch noch nicht erreicht hat" warf Daniel ein.
"Schon möglich." Jacob senkte den Kopf und übernahm auch nun das Gespräch: "Was gedenken Sie zu unternehmen, um meine Tochter und Colonel O’Neill zu befreien?" "Leider sind nur sehr wenige Personen von diesem Einsatz unterrichtet. Es war sozusagen ein freiwilliges Unternehmen und kein militärischer Auftrag. Wir müssen uns selbst etwas einfallen lassen und meiner Meinung nach haben wir nicht sehr viel Zeit dazu." "Da muß ich Ihnen zustimmen" erwiderte Daniel. "Apophis hat einen Riesenhass auf die beiden. Er wird sie mit Sicherheit umbringen, aber vorher will er noch einige Informationen von Ihnen bekommen." Jeder im Raum wusste, was Daniel damit zum Ausdruck bringen wollte. Jacob konnte nicht mehr länger sitzen bleiben und so stand er auf und gab somit das Signal, dass die Besprechung vorüber war und sie nun zu Taten schreiten sollten. "Teal’C, Daniel! Uns bleibt wahrscheinlich gar nichts anderes übrig, als die beiden da selbst rauszuholen. Zum Teufel mit mir, wenn wir sie nicht zurückholen können" verdeutlichte der General was jeder dachte. Im Nachhinein wurde ihm erst bewusst, wie recht er doch mit seinen letzten Worten hatte.

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Er erwachte auf dem Boden einer kalten dunklen Zelle. Jede Faser seines Körpers schien zu brennen. Er hatte schon so einige Verletzungen davongetragen, die ihm mehr oder weniger stark im Gedächtnis geblieben waren, jedoch mit seinem jetzigen Zustand nicht zu vergleichen waren. Nur vage konnte er sich an die vergangenen Stunden erinnern. Alles in ihm schrie danach sich einfach wieder zurück in die Bewußtlosigkeit fallen zu lassen, doch er kämpfte dagegen an. Mit aller Gewalt zwang er sich die Schmerzen auf ein einigermaßen erträgliches Maß zu reduzieren, indem er versuchte, die Puzzlestücke der letzten Geschehnisse zu sortieren. Seine Gedanken machten eine Jagd in die Vergangenheit – mit mäßigem Erfolg. Mit einem Mal fielen ihm wieder Cassandra und Charlie ein. Was war mit den beiden passiert. Und was hatten sie mit Apophis zu tun. Sie wurden von Apophis erwartet, d.h. er wußte, daß SG1 durch das Tor kommen würde. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Kinder sie absichtlich in eine Falle laufen ließen. Und es war eine Falle, eine dämliche noch dazu und sie stolperten doch tatsächlich rein. Es hätte ihm schon auffallen müssen, als er den Zettel gefunden hatte. Niemand schreibt die Adressen auf, wenn sie niemand wissen sollte. Wieder einmal hatte Apophis gezeigt, wie verschlagen er war.
Er konnte gar nicht glauben, dass das erst mehrere Stunden her war. Vielleicht waren es ja auch Tage oder noch länger. Bei diesem Gedanken überfiel ihn eine regelrechte Panik. Er stöhnte und keuchte und versuchte, sich in eine bequemere Lage zu manövrieren. Da berührte ihn etwas an der Schulter. Er zuckte zusammen und die ganze Anstrengung den Schmerz zu kontrollieren war wieder dahin als er sich herumdrehte und in Carters verschmutztes Gesicht sah. "Gott sei Dank – Sie kommen zu sich" hörte er ihre Stimme wie durch einen Schleier sagen. "Carter" brachte er mühsam und gleichzeitig erleichtert hervor. Sie sah ihn an und eine Welle von Mitgefühl durchflutete sie. Sie konnte sich vorstellen was er gerade durchmachte, denn sie trug die Erinnerung an diese Art von Folter selbst in sich. Damals als sie sie von Jolinar an die Oberfläche holen musste. "Was ist passiert?" wollte Jack wissen. "Apophis Wächter brachten Sie vor etwa 1 Std. zurück. Sie waren bewusstlos und ich konnte Sie auch nicht wecken, Aber Sie haben viel wirres Zeug geredet." "So, reicht es für einen Bestseller?" Jack versuchte sich aufzustützen und fing wieder an zu keuchen. Der Major half ihm, sich ein wenig aufzusetzen: "Soviel ich mitbekommen habe, war Apophis nicht sehr zufrieden mit Ihnen." Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte sich der Colonel an eine der feuchten Wände. "Was für ein Trost", sagte er mehr zu sich selbst und dann an Sam gewandt: "Wie lange war ich fort?" "Keine Ahnung. Als ich zu mir kam waren Sie schon weg. Seitdem sind meinem Zeitgefühl nach etwa zwei Stunden vergangen." Er schloß die Augen und langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Man hatte sie sofort nach der Ankunft in Apophis "Festung" getrennt und ihn in eine riesige Halle gebracht.
Ein hoher Raum durch dessen Fenster die Sonnenstrahlen wie Lichtschwerter schienen und das Wirbeln des Staubs der Jahrhunderte gespenstisch einfingen. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte er diese Atmosphäre hier sicherlich bewundert, alles daran erinnerte ihn sehr an das Mittelalter und Apophis in seinem Thron setzte dem Ganzen noch den Gipfel auf. Die pochenden Kopfschmerzen schürten seinen Haß auf ein Neues. Noch immer hörte er das erboste Schreien des Goa‘Uld, das in seine eigenen einfiel und in den Gemäuern auf ein vielfaches seiner Lautstärke anschwoll. Dieser Teufel hatte wirklich seinen Spaß daran gehabt ihn fertigzumachen. Er wollte nur wissen, woher er schon wieder soviel Macht hatte, daß er eine ganze Armee besaß. "Was ist mit Ihnen?" Fragend blickte er ihr ins Gesicht. "Mir geht es gut. Sie ließen mich bis jetzt in Ruhe." "Gut" – man konnte ihm seine Erleichterung trotz des diffuses Lichtes förmlich ansehen. "Wo sind Daniel und Teal’C?" In Sams Augen schien etwas zu leuchten. "Oh, die beiden hatten Glück. Ich sah wie Teal’C und Daniel zurück ins Stargate sprangen. Ich denke, sie haben es wieder nach Hause geschafft." "Na das ist doch wenigstens etwas" murmelte Jack. Er war froh, dass wenigstens die beiden in Sicherheit waren. Es war schlimm genug, dass er Sam mit in diesen Schlamassel gezogen hatte. Schließlich war es seine Schuld, er hatte Hammond überredet. Ein Hoffnungsschimmer bahnte sich seinen Weg durch sein vernebeltes Gehirn. Es war noch nicht alles verloren, wenn Daniel und Teal’C fliehen konnten. "Was ist mit den Kindern, sind sie auch hier?" "Nein, die hab’ ich nicht gesehen" gab Carter zu. Da wurde die Verliesstür aufgestoßen und herein kamen Apophis und zwei seiner Jaffa. "Hast Du Dir überlegt, ob Du mir die Informationen gibst? Wir können unser Gespräch gerne wiederholen!" donnerte seine metallern klingende Stimme von oben auf O’Neill nieder. Sein verbliebenes Auge glühte als er auf eine Antwort wartete. Stattdessen mobilisierte Jack nochmals seine ganze Energie und seine Augen sprühten vor Wut und Haß: "Fahr zur Hölle, Du Bastard" schleuderte er ihm entgegen und stieß mit einer schnellen Bewegung seinen Fuß nach oben.
Er traf Apophis zielgenau zwischen den Beinen und der Systemlord zog scharf die Luft ein. Doch sogleich bereute er es, denn der Jaffa rechts von Apophis feuerte seine Stabwaffe ab und erwischte ihn in der rechten Flanke. Ein gellender Schrei entrann seiner Kehle. Apophis erholte sich relativ schnell von dem überraschten Angriff. "Da war ich schon" erwiderte er gepreßt und sein entstelltes Gesicht verzog sich zu einer Fratze. "Aber Dir werde ich sie noch zeigen." Jack sah gerade noch, wie Carter erfolglos versuchte sich dazwischen zu stellen, bevor sie ein Jaffa mit Leichtigkeit wegzerrte. Der Systemlord hob seine Hand und richtete den Strahl seiner Handspange erneut auf O’Neill – und dieses Mal dauerte es nicht lange, dann verhalfen ihm die Schmerzen zu einer erneuten Ohnmacht. Apophis drehte sich um und ein gemeines Grinsen umspielte seine Lippen: "Zu Dir komme ich später noch" sagte er und richtete seinen Blick auf Samantha Carter.

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In der Zwischenzeit waren die Mitglieder der Rettungsmission abmarschbereit. Daniel und Teal’C konnten es zuerst gar nicht glauben, aber auch den General konnte nichts mehr in Basis halten. Sie wählten die Koordinaten des zuletzt angewählten Zieles und hofften, dass es Ihnen nicht genauso ergehen würde wie zuvor Jack und Sam. Mit entsicherten Waffen schritten sie aus dem Stargate. Sie schickten die MALP zurück, deren Bilder ihnen gezeigt hatten, daß sich niemand in unmittelbarer Nähe des Tores aufhielt. Der General gab den Befehl auszuschwärmen und mit der Suche zu beginnen.

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Als Apophis gegangen war sprach er noch von irgendwelchen Vorbereitungen, die er treffen musste und er war sehr aufgebracht darüber, dass sein Jaffa die Stabwaffe benutzt hatte, doch Sam hatte ihn nur am Rande registriert. Das war inzwischen mindestens 1/2 Stunde her und sie tigerte in der kleinen Zelle hin und her, unfähig sich stillzuhalten. Es war kalt und nass hier drin uns sie hatten ihnen nicht nur die ganze Ausrüstung, sondern auch die Jacken abgenommen. Jacks T- Shirt war auf der rechten Seite regelrecht verschmort und aus der tieferliegenden Region der Verletzung sickerte unaufhörlich Blut. Sie hatte versucht, die Wunde zu verbinden, die Blutung einigermaßen zu stillen, aber bei der schlechten Sicht vermochte sie fast nichts zu erkennen. O’Neill war die ganze Zeit nicht zu Bewusstsein gekommen. Sein Atem ging flach und unregelmäßig, der Blutverlust hatte seinen Kreislauf herabgesenkt und sie befürchtete, daß durch den Schmutz eine Infektion nicht ausblieb. Er war zwar ein zäher Brocken, aber durch die miserablen Verhältnisse hier konnte er an einer lächerlichen Infektion sterben. Zum ersten mal überkam sie die Angst, dass sie es dieses Mal vielleicht nicht schaffen würden. Ihre eigene Angst nahm greifbare Formen an und sie überlegte hin und her was sie tun sollte. Einesteils wollte sie ihn nicht wecken, um ihm wenigstens für einige Zeit die Schmerzen zu ersparen, auf der anderen Seite wollte sie ihn aufrütteln, um der Einsamkeit zu entgehen, die an ihren Nerven zehrte. Sie setzte sich wieder auf den Boden neben Jack und versuchte, nicht an das Schlimmste zu denken.

Sie suchten die gesamte Gegend rund um das Tor ab, aber von Apophis oder irgendwelchen Hinweisen war nichts zu erkennen. Dann setzten sie ihre Suche in einem nahe gelegenen Wald fort. Plötzlich vernahm Daniel ganz leise seinen Namen. Er dachte schon, er hatte sich geirrt, als er ihn erneut hörte. Er folgte der Stimme und auf einmal schoss ein Schatten hinter einem der Büsche hervor und klammerte sich an seine Beine. Er sah nach unten und entdeckte Charlie, der völlig verschmutzt und zitternd am Boden lag. "Teal’C, komm schnell" rief Daniel. Der Jaffa brauchte keine zwei Schritte bis er Daniel erreicht hatte. Auch Selmak erreichte die kleine Gruppe. Schnell erkannte er, dass der Goa’uld in Charlie im Sterben lag. "Wir müssen ihn sofort zu den Tok’ra zurückbringen, sonst stirbt auch der Wirt!" "Gut, bringen Sie ihn zurück und wir bleiben hier und suchen weiter" befahl General Hammond. Da hörten sie die Stimme von Charlie, es war mehr ein Wispern als ein Sprechen, aber die Eindringlichkeit war nicht zu überhören. "Ich weiß, wo sie sind" hauchte er. Daniel und Teal’C sahen sich hoffnungsvoll an. Selmak beugte sich ganz dicht an Charlies Mund, um ihn besser verstehen zu können, aber da fing der Junge an zu husten und seine Augen weiteten sich angsterfüllt, bevor er sie erschöpft schloss.

Sam kam es vor wie eine Ewigkeit, als sie endlich Schritte hörte. Sie versuchte sich zu fassen, indem sie sich streckte, um möglichst unerschrocken auszusehen. Apophis kam wiederum Begleitung seiner Wachen. Sein Blick fiel auf Jack, der unverändert auf dem Boden lag. Fast kam es Sam so vor, als ob er befürchtete, dieser würde ihm verfrüht das Zeitliche segnen. "Dein Colonel ist ein dummer Mann", wandte er sich an Sam. "Er könnte sich das alles ersparen, wenn er mir die Informationen geben würden die ich verlange." "Das wird er niemals tun" erboste sich Carter "eher lässt er sich umbringen!" "Keine Sorge – dafür werden wir schon noch sorgen – zu einem späteren Zeitpunkt. Doch ich werde das, was ich wissen will, auch ohne seine Hilfe erfahren. Ich habe eine Überraschung für dich." Mit diesen Worten stieß er Carter aus der offenen Tür und ließ Jack allein zurück.

Daniel und Teal’C konnten es nicht glauben. Sie hatten nicht zu Hoffen gewagt, von dem Jungen etwas Wichtiges zu erfahren und jetzt konnte er ihnen den Aufenthaltsort der beiden Vermissten zeigen. Doch Charlie war zu schwach und konnte nicht mehr sprechen. Jacob packte ihn und hob ihn hoch: "Wir müssen uns beeilen, Mertak darf ihn nicht mit in den Tod nehmen!" Mit diesen Worten eilte er Richtung Stargate. Daniel wollte seine gerade erst erhaltene letzte Chance aber nicht so einfach aufgeben. "Warten Sie, vielleicht wacht er gleich wieder auf und kann uns ja doch noch sagen wohin wir gehen müssen." Aber Selmak/Jacob war bereits dabei mit dem bewusstlosen Charlie und Wentoh durch das Tor zu verschwinden. General Hammond sah in die Runde und meinte: "Wir werden weitersuchen. Vielleicht haben sie Spuren hinterlassen. Jacob wird so schnell wie möglich mit den Informationen von Charlie zurückkommen, vorausgesetzt der Junge überlebt." Teal’C und Daniel gaben sich geschlagen, sie konnten nichts weiter tun, als zu warten und zu hoffen. "Wenn es dann nicht zu spät ist" hörte man Daniel noch murmeln.

Jack wusste nicht wie lange er so dagelegen hatte. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren und eine schon fast vergessene Angst kroch in ihm hoch. Zusammengerollt hatte er nicht einmal den Mut gefunden, sich überhaupt zu bewegen. Dieses Mal war er wirklich allein. Er hatte nach seinem Erwachen nach Sam gerufen, aber sie war nicht hier. Unwillkürlich waren seine Gedanken in die Vergangenheit zurückgekehrt und er hatte sich die Frage gestellt, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn er damals statt zum Militär ins Gefängnis gegangen wäre. Vieles wäre ihm erspart geblieben, aber er hätte auch nie das Stargate durchschritten. Er war durch und durch Soldat und konnte es sich auch gar nicht mehr anders vorstellen. Mit Gewalt versuchte er an etwas Schönes zu denken, doch ihm wurde immer wieder die mißliche Lage bewusst, in der er sich jetzt befand und er gab sich die Schuld, Sam mit hierher genommen zu haben. Aber er wußte auch, dass er sie nicht davon hätte abbringen können, ihn zu begleiten. Neuer Zorn flammte in ihm auf als er daran dachte, was diese Schlange mit seinem Major alles anstellen konnte. Da hörte er wie sich das Schloss der Zellentür umdrehte. Im ersten Moment dachte er, sie brächten Carter zurück, Aber zwei Jaffas kamen alleine und zerrten ihn hoch.
Ein Schwindelanfall ließ ihn fast erneut ohnmächtig werden und Übelkeit stellte sich ein. Durch die unvorhergesehene Bewegung brannte seine rechte Seite wieder wie Feuer, so daß er keinen klaren Gedanken fassen konnte. Er wusste genau, dass er Ihnen diesmal nicht lange widerstehen konnte. Der Gedanke gleich diesem Scheusaal gegenüberzustehen ließ ihn innerlich fast durchdrehen. Doch die Jaffa schleppten ihn nicht in den Thronsaal wie zuvor, sondern in einen Nebenraum. Einer der Wachen hielt ihn gepackt, damit er nicht in sich zusammenfiel, der andere ging an eine Tafel an der Wand und aktivierte zu O’Neills Erstaunen Transportringe. Das konnte nur bedeuten, dass ein Raumschiff über ihnen schwebte. "Halt, wartet. Ich glaube nicht, dass ich zur Zeit flugtauglich bin" brachte Jack ächzend heraus. Diese Bemerkung handelte ihm einen erneuten Stoß in die Rippen ein, der ihn sicher in die Knie gezwungen hätte - doch der eiserne Griff des Jaffa hielt ihn auf den Beinen. Im Nu waren sie in einem Raum mit glatten Wänden, in dem seine Beine dann endgültig den Dienst versagten. Einer der Wachen hievte sich O’Neill auf die Schulter und trug ihn einen langen Gang entlang in einen anderen Raum. Jack glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ein Sarkophag. Scheinbar brauchten sie ihn in einem widerstandsfähigeren, als er sich im Moment befand. Nun gut, er würde sie sicherlich nicht aufhalten ihn zu heilen. Die Wächter warfen ihn hinein und er konnte ein Schreien nur mit Mühe unterdrücken. Über ihm glitt der Deckel des Sarkophags zu und ein helles Licht schloß ihn ein. Sein letzter Gedanke galt Sam, als ihn die heilende Kraft des Sarkophags in eine, ihm jetzt schon wohlbekannte, Dunkelheit hüllte.

Sie streiften tiefer in den Wald und kamen an eine Lichtung. Da brach Teal’C mit einem einzigen Wort das Schweigen: "Cassandra!" Jeder blickte in seine Richtung. "Wenn Charlie sich hier auf diesem Planeten befindet, wo ist dann Cassandra?" Alle dachten für einen Augenblick dasselbe. Das Mädchen war ihnen ganz aus dem Sinn gekommen. Daniel überlegte: "Cassandra hat eine Riesenangst vor Goa’ulds. Als sie merkte, dass Charlie kein Tok’ra ist muss sie einen Schock bekommen haben. Vielleicht hat sie sich irgendwo versteckt und traut sich nicht herauszukommen." "Aber wenn sie uns sieht, dann würde sie sich doch melden, oder?" fragte der General. "Da bin ich mir nicht so sicher. Sie hatte besonderes Vertrauen zu Major Carter und O’Neill, sie war sehr verschlossen anderen gegenüber " bemerkte Teal'C "Und natürlich zu Dr. Fraiser" warf Daniel ein. Der General sah sich um und sagte: "Wir werden unseren Suchtrupp um ein Mitglied erweitern müssen."

Es dauerte keine zwanzig Minuten und sie suchten zu viert in dem Wald weiter. Für Dr. Janet Fraiser waren es lange Stunden gewesen, untätig herumzusitzen. Man hatte sie auf dem Laufenden gehalten, aber selbst Etwas tun zu können, gab ihr ein viel besseres Gefühl. Sie war zwar ausgebildetes Air Force-Mitglied, aber für Spezialaufträge nicht vorbereitet. Nun war sie erleichtert, wenigstens mit an der Front sein zu können. Sie hoffte inständig, dass sich Cassandra noch hier befand. Sie hatte schon einmal für lange Zeit alleine überleben müssen und es steckte mehr in diesem kleinen Mädchen als man ihr ansah. Und tatsächlich, nachdem es sich Fraiser nicht nehmen ließ, leise ihren Namen zu rufen, um sie aus der Deckung zu locken, fanden sie Cassandra eine Weile später in einem Dickicht.
Janet nahm sie in den Arm und wiegte sie hin und her. Sie war völlig verstört und stockend berichtete sie, was vorgefallen war: "Charlie hat mit erzählt, er würde mit mir zurück nach Hause gehen. Auf meinen Planeten. Er sagte, Mertak hätte ihm erzählt, er könne meine Mutter zurückholen. Ich habe ihm geglaubt, denn er war doch mein Freund. Deshalb habe ich ihn auch nicht verraten, als er mir von seinem Verbündeten erzählte." "Welcher Verbündete" fragte Daniel dazwischen. "Der Reetou, der für ihn die Iris aufgemacht hat. Er kam zusammen mit Charlie und mir auf die Basis." General Hammond wurde leichenblass als er das vernahm. "Wir müssen sofort die Basis warnen, wer weiß, was dieser Reetou bereits bei uns alles angestellt hat." "Keine Angst" sagte Cassandra " er ist mit uns auf diesen Planeten gegangen. Er hat mit Charlie/Mertak diese Goa’uld getroffen. Als wir durch das Tor kamen warteten sie bereits auf uns. Ich bin sofort losgelaufen und habe mich versteckt, bevor sie mich erwischen konnten. Aber Charlie ging mit ihnen mit." "Wie kam Charlie dann wieder hierher?" fragte Janet. Nach einer Weile wurde er von einer Schlangenwache vor das Stargate getragen. Ich dachte er ist tot, aber als ich hinging spürte ich, dass der Goa’uld in ihm nur noch sehr schwach war, ich habe ihm geholfen in den Wald zu kommen."
"Das hast du gut gemacht" warf Daniel ungeduldig ein. "Kannst Du uns sagen, was Charlie wusste. Wo sind Sam und Jack!" "Charlie sagte, sie sind ein einer Art Festung auf der anderen Seite des Waldes. Ihr Anführer war sehr siegessicher. Er war der Meinung er hätte jetzt was er bräuchte und es dauerte nicht lange und sie würden diesen Planeten verlassen. Er hat deshalb alle Wachen vom Stargate weggeholt. "Aber wenn Apophis die Möglichkeit hatte ins SGC zu gelangen, wieso hat er sie dann nicht genützt?" fragte der General plötzlich. "Ihm fehlt immer noch der Iriscode. Und ich denke nicht, dass er den so einfach bekommt" sagte Teal'C und das leuchtete jedem ein.

Teal‘C und Daniel sowie auch General Hammond hielt nun nichts mehr im Wald. Obwohl sie nur zu viert waren, wollten sie unter allen Umständen versuchen in diese Festung zu gelangen. Nach einem einstündigen Fußmarsch erreichten sie eine etwas heruntergekommene alte Burg vor deren Eingang zwei Schlangenwächter standen. Sonst war niemand zu sehen. Apophis Größenwahn kam ihnen sehr zu gute. Er hatte noch nicht einmal die Türme oder Aussichtsfenster mit Wachen besetzt. Offensichtlich glaubte er nicht, dass ihm jemand zu nahe kommen könnte. "Das Raumschiff von Apophis befindet sich bestimmt in der Umlaufbahn. Wir müssen uns beeilen, bevor er mit den beiden verschwinden kann" sagte Teal’C.
Da niemand außer Teal’C in der Lage gewesen wäre, die Wächter zu überwältigen, kam auf ihn diese Aufgabe zu. Er schlich sich von der Seite an die beiden heran und noch ehe sie richtig reagieren konnten lagen sie schon auf dem Boden, getroffen von Teal’Cs Zat-Kanone. Er zog die regungslosen Körper hinter den nächsten Baum und zog sie aus. So wurden aus Teal'C und General Hammond zwei Schlangenwächter von Apophis.

Sam war in der Zwischenzeit in einen kleinen Raum gebracht worden. Man stellte ihr eine große Schüssel Wasser mit Tüchern hin, wies sie an sich zu waschen und ließ sie mit ihren Gedanken allein. Sie fragte sich was Apophis wohl vorhatte, wenn er so einen Aufwand betrieb. Was mochten Daniel und Teal’C wohl unternehmen. Ob sie eine Spur von den beiden Kindern gefunden hatten? Als sie fertig war mit Waschen hatte sie begonnen ihr neues Gefängnis zu inspizieren. Sie wollte gerade durch eine Schießscharte nach draussen sehen, als die Tür schon wieder geöffnet wurde.

Der General schickte Cassandra zurück in den Wald, wo sie auf ihre Rückkehr warten sollte. Dann schlichen sie sich zum Eingang der Festung. Der Umstand, dass Apophis mit seinem Raumschiff verschwinden wollte kam ihnen sehr gelegen. Die meisten Schlangenwächter waren bereits abgezogen und sie konnten ungehindert in die Burg gelangen. Die organisierten noch eine weitere Schlangenwächter-Uniform für Daniel und suchten weiter. Dr.Fraiser blieb wie sie war. Eine Uniform wäre zu schwer für sie gewesen. Ohne viele Worte hatte Hammond Teal’C das Kommando überlassen und sie folgten ihm durch die scheinbar endlosen gemauerten Gänge, ohne daß ihnen eine weitere Wache über den Weg lief. So gelangten sie zu den Verliesen, die jedoch alle leer waren und auch so aussahen, als seien sie schon ewig verlassen. Bis auf eines, auf deren Boden sich eine kleine Lache frischen Blutes angesammelt hatte.
"Nun, vielleicht gar nicht verkehrt, dass ich mitgekommen bin" argumentierte Janet. Die anderen sahen sich durch die Masken ihrer Schlangenköpfe schweigend an. Keiner von Ihnen hatte ein gutes Gefühl. Sie gingen zurück und schlugen wieder den Hauptgang ein, der sie kurz darauf in einen großen Raum führte. Als Teal’C mit Daniel und Hammond im Schlepp um die Ecke kamen sah er dort Apophis auf einem Thron sitzen mit einem goldenen Gefäß in der Hand. Sie blieben am Ende des Raumes stehen und hörten ihn sprechen: "Gleich meine Königin, wirst du einen neuen makellosen Körper besitzen und wir können aufbrechen in unser neues Königreich". Da bemerkte er die kleine Gruppe: "Warum seid ihr nicht bei den Vorbereitungen?" fuhr er sie in seiner Sprache an. Der General machte vor Schreck einen Schritt zurück und stieß dabei fast Daniel um, der direkt hinter ihm stand. Doch Teal’C beute seinen Kopf und bevor er noch etwas zu sagen brauchte stand Apophis auf und winkte seinen –Wächtern- zu: "Bringt mir die Frau!" Die drei drehten auf der Stelle um und marschierten davon.

Cassandra hatte sich unter einem dichten Gestrüpp zusammengekauert und behielt den Eingang der Burg fest im Auge. An einer der Schießscharten entdeckte sie auf einmal das Gesicht von Samantha und vor Überraschung wäre sie beinahe auf die Wiese gerannt. Plötzlich sah sie ein helles Licht, daß wie ein Kugelblitz seinen Weg in den Himmel nahm und dort verschwand. Mit angstgeweiteten Augen drückte sie sich noch besser in ihre Deckung und hoffte, daß ihre Freunde bald wiederkommen würden. Sie nahm das Funkgerät zur Hand, daß ihr Janet gegeben hatte, und setzte sich mit Daniel in Verbindung.

Teal’C, Daniel und der Rest des SGC hatten keine Ahnung ,wo sich Sam befand und mussten schleunigst jemanden finden, der ihnen helfen konnte. Janet drückte sich in eine Nische und hoffte, nicht entdeckt zu werden. Da hörten sie Cassandras aufgeregte Stimme aus dem Funkgerät kommen, fast nicht hörbar, da Daniel die Lautstärke auf ein Minimum herabgedreht hatte. Die Nachricht kam wie gerufen und sie machten sich auf den Weg, um zu den Turmzimmern zu gelangen.

Samantha Carter hatte mit dem Schlimmsten gerechnet. Doch anstatt sie zu foltern hatte Apophis etwas ganz anderes mit ihr vor. Sie sollte der neue Wirt für seine Gefährtin werden. Nachdem er Amaunett verloren hatte, dauerte es lange, bis er eine Nachfolgerin auserkoren hatte. Doch nun stand mit Sam der perfekte Wirt zur Verfügung. Apophis strahlte nur so vor Überheblichkeit. Er und sein Primus standen vor Sam, die auf einem langen Tisch lag und trotzig in die Luft starrte. Die wenigen Wachen, die sich mit Apophis noch in der Burg befanden, waren alle in der Halle versammelt. Ein Jaffa hielt sie fest, so dass sie sich nicht bewegen konnte. Apophis hielt den Goa’uld zärtlich in den Händen. "Ich weiß, sie wird dir gefallen" raunte er. Er streckte seinen Arm aus um dem Goa’uld die Möglichkeit zu gewähren, in Carter zu schlüpfen. Sam zog eine Grimasse und wich so weit es ging zurück.
"Keine Angst, Ihr werdet Euch sicher gut verstehen" sagte Apophis zu Carter. Doch plötzlich wurde sein erster Jaffa von der Wucht einer Stabwaffenentladung nach hinten gerissen und brach zusammen. Seine eigenen Diener richteten sich gegen ihn und ein erneuter Schuß aus der Stabwaffe löste sich und verdampfte die sich windende Schlange, die er in den Händen hielt. Mit einem Aufschrei des Entsetzens drehte sich der Goa‘Uld um und schrie etwas, das Sam nicht verstand. Doch Daniel und der General stellten sich vor Carter, ihre Waffen bellten und so konnten sie sehr schnell den Kampf für sich entscheiden, da keiner damit rechnete von den eigenen Reihen angegriffen zu werden. Apophis hatte sofort seinen Schutzschirm eingeschaltet, so dass ihm die Stabwaffen nichts mehr anhaben konnten. Er wusste vor Überraschung gar nicht mehr, was er machen sollte, flüchtete dann aber sofort und lief zu den Transportringen, mit deren Hilfe er dann auch sogleich verschwand. Carter lag wie gelähmt auf dem Tisch und erst als sich Teal’C unter seiner Schlangenmaske zu erkennen gab, löste sich die Spannung in ihr und sie fing haltlos an zu schluchzen. Auch Daniel hatte inzwischen seine Maske geöffnet und sah Sam besorgt an. Sie entledigten sich ihrer Rüstungen, um wieder etwas beweglicher zu werden und gaben Sam somit ein paar Augenblicke Zeit, um sich wieder zu fangen.
Dann schob Daniel sie Richtung Ausgang und sie folgte den anderen, die bereits vorausgegangen waren. Nach kurzer Zeit gesellte sich Janet Fraiser zu ihnen. Carter umarmte sie. "Der Colonel" sagte sie plötzlich, "er muß noch im Verließ sein. Er wurde von einer Stabwaffe getroffen, wir müssen uns beeilen." "Der Verließe sind alle leer" entgegnete ihr der General. "Wir haben alles durchgesehen. Vielleicht hat Apophis ihn schon umgebracht oder mit in sein Raumschiff genommen" vermutete Teal'C. "Er wird so schnell wie möglich die Umlaufbahn verlassen." "Aber wir können ihn doch nicht einfach hierlassen." Carter konnte es nicht glauben. Da kamen ihre Freunde, um sie aus diesem Dilemma zu befreien und dann mussten sie Jack O’Neill bei diesem Mistkerl zurücklassen.

Jacob/Selmak hatte Charlie sofort zu ihrem derzeitigen Aufenthaltsort gebracht. Der Junge hatte nur eine Chance. Sobald der Goa’uld in seinem Wirt gestorben war musste ein Ersatz zur Verfügung stehen. Dann konnte man ihn vielleicht noch retten. Der Umstand, dass es Charlie von Minute zu Minute schlechter ging, erleichterte die Sache nicht gerade. Sie standen um das Lager herum, als Mertak plötzlich zu sprechen begann. "Es war nicht meine Absicht, das Kind zu schädigen. Apophis hat meine Frau Charita gefangen. Mein Auftrag war, SG-1 auf den Planeten zu locken. Dann könnte ich Charita wiederbekommen. Nachdem ich meinen Teil erfüllt hatte, hat er nur gelacht und ich wollte fliehen. Er weiß, daß ich nichts gegen ihn unternehme, solange er meine Frau in seiner Gewalt hat. Apophis hat mich betrogen und nur dadurch, dass ich mich nicht auflehnte, konnte ich das Leben von Charlie retten." Diese lange Ansprache hatte dem Goa’uld sehr zugesetzt und er verstummte. "Schnell, es geht zu Ende, beeilen wir uns" sagte Selmak und sie versuchten ihr Möglichstes, um Charlie zu retten.
"Warum hat er ihn nicht sofort getötet?" fragte Garshaw misstrauisch. "Vielleicht sollte er nochmals als Lockvogel dienen, um unser Versteck zu verraten." "Das ist nebensächlich" meldete sich Selmak, " die Tok’ra sind so gut wie evakuiert und in diesem Zustand kann er auch keine Informationen weitergeben." Garshaw gab sich mit der Antwort vorläufig zufrieden und verließ sie, um die letzten Arbeiten der Umsiedlung zu überwachen. Sie wollte abwarten und sehen, ob der Goa’Uld überlebte.

General Hammond und die anderen kehrten in den Wald zurück und fanden dort wie verabredet Cassandra, die auf sie wartete. Als sie Sam sah rannte sie auf sie zu und umarmte sie. "Sam, ich hatte solche Angst!" Carter wusste nichts darauf zu sagen und hielt das Mädchen nur fest. Die anderen hatten sie in der Zwischenzeit von den Geschehnissen unterrichtet. Als Cassandra ihnen von dem seltsamen Lichtstrahl erzählte, wußten alle Bescheid. Teal’C sprach das aus, was bereits alle dachten: "Apophis hat die Umlaufbahn verlassen und O’Neill mitgenommen!" So blieb ihnen nichts anderes übrig, als zum Sternentor zu gehen und auf die Erde zurückzukehren. Sie kamen kaum durch das Tor, da erreichte sie auch schon eine Botschaft der Tok’ra.

Nachdem Mertak kurze Zeit später verstorben war, hatten sie Charlie einen neuen Symbionten eingesetzt und nun mussten sie warten, ob es ihm gelang den Jungen zu retten. Durch den Gendefekt waren seine Organe nicht so leicht wiederherzustellen. Da erreichte Selmak die verschlüsselte Nachricht eines Tok’ra, der sich als Spion auf einem Goa’uld-Raumschiff befand –auf dem von Apophis! "Einer der Erdenmenschen befindet sich hier. Er wurde in den Sarkophag gelegt und befindet sich in der Heilung." Leider beinhaltete die Nachricht nicht, um wen es sich handelte, was nicht gerade zu seiner Beruhigung beitrug. Jacob war ganz aufgeregt und Selmak brauchte seine ganze Überredungskunst, um ihn davon abzuhalten, bei dem Tok'ra-Spion nachzufragen. "Wir müssen sofort den anderen Bescheid geben. Vielleicht wissen die auch etwas von Samantha."

Langsam glitt der Deckel des Sarkophags zur Seite und O’Neill richtete sich auf. Er rechnete damit, sofort von einem Schwindelgefühl heimgesucht zu werden, aber nichts geschah. Er suchte eingehend seine vorherigen Verletzungen, konnte jedoch nichts mehr finden. "Wow, der Kasten hat’s in sich" bemerkte er. Kurz wunderte er sich, daß keine einzige Wache ihn in Empfang nahm. Er konnte ja nicht wissen, daß Apophis gesamte kleine Armee in Aufruhr war, weil ihr Gebieter ohne seine Königin und voller Zorn auf das Raumschiff zurückgekehrt war. Er kletterte vollends aus dem großen viereckigen Kasten heraus und sah sich in dem Raum um. An den Wänden waren überall Schriftzeichen, sonst war er außer dem Sarkophag leer. "Kennst du eines, kennst du alle" murmelte Jack vor sich hin und suchte die Wände nach einem bestimmten Symbol ab. Er wollte verschwinden, solange es noch möglich war und bevor sein Erwachen entdeckt wurde.
Nach einigem Suchen fand er auf der gegenüberliegenden Seite das Symbol der Schlange und drehte daran. Wie erwartet glitten die Wände auseinander und gaben eine Tür frei. "Na also, auf die Schlangenärsche ist ja doch Verlaß" murmelte er. Warum sollte das Glück nicht auch mal auf seiner Seite sein. Dann trat er aus der Tür, nicht ohne sich vorher vergewissert zu haben, ihnen nicht in die Arme zu laufen und suchte sich erst einmal eine Nische, wo er sich verstecken konnte. Dort überlegte er sich, welche Möglichkeiten er hatte lebend von diesem Kahn herunterzukommen und je länger er darüber nachdachte, desto begrenzter kamen sie ihm vor. Aus einem leichten Vibrieren schloss er, dass sie sich bereits auf dem Weg irgendwohin befanden. Die einzige Chance die ihm sinnvoll erschien war, sich bis zu den Gleitern durchzuschlagen. Er hatte zwar keine Ahnung wie man damit fliegen konnte, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Jetzt, da er sich körperlich wieder fit fühlte, kehrten auch seine Lebensgeister und sein Optimismus wieder zurück. "So schnell kriegt mich dieser Wurm nicht mehr klein" versprach er sich selbst. Da hörte er den Klang von mehreren Stiefeln, die im Gleichschritt den Korridor entlang marschierten. Kurz danach wilde Rufe. Aus dem Gleichschritt war ein richtiges Durcheinander geworden. Er drückte sich ganz tief hinter die Wand. Seine Flucht war entdeckt worden.

Als die Schritte einigermaßen verklungen waren kam Jack aus seinem Versteck heraus. Ihm blieb nicht viel Zeit, bevor alle das gesamte Raumschiff auf den Kopf stellen würden, um ihn zu finden. Er fragte sich, ob Carter auch hier war, denn wenn ja würde Apophis seine ganze Wut an ihr auslassen. Leider hatte er keinerlei Ausrüstung. Seine einzige Waffe war ein Taschenmesser. Das hatten die Schlangenwächter bei seiner ersten Durchsuchung übersehen, weil es zusammengeklappt in seiner Hosentasche lag. Er schlich die Wände entlang - um eine gewisse Übersicht des Raumschiffes zu erlangen, mußte er sich ein wenig umsehen. Bei jeder Biegung hoffte er irgendwelche Hinweise auf einen Hangar oder ähnliches zu entdecken. Diese Hoffnung blieb jedoch ungehört. Sein Puls beschleunigte sich jedes Mal, wenn er Schritte und Stimmen auf sich zukommen hörte, aber er hatte Glück. Es gab immer wieder Nischen und Einbuchtungen an den Wänden, wo er untertauchen konnte. Da gelangte er an eine Türe aus der lautes Gebrüll zu hören war. Schnell suchte er nach einem geeigneten Versteck, um nicht entdeckt zu werden.

Jakob/Selmak hatte sofort mit General Hammond Kontakt aufgenommen. Man sah ihm seine Erleichterung deutlich an, als er Sam bei den anderen stehen sah und nahm sie fest in den Arm. Jetzt war auch klar, daß es sich um O’Neill handelte, der sich auf Apophis Schiff befand. Im SGC herrschte bereits die normale Montagvormittag –Routine. Hammond hatte eine wichtige Dienstreise vorgetäuscht und das Fehlen von Colonel O’Neill war kein Problem, da er ja offiziell im Urlaub war. Nun saßen sie alle in einem Tunnel der Tok’ra und besprachen die weitere Vorgehensweise. Natürlich waren sie alle sofort bereit gewesen, Jack aus den Händen dieses "Gottes" zu befreien, obwohl es Ihnen lieber gewesen wäre, Carter wäre nicht mitgekommen, da Apophis ja ein Auge auf sie geworfen hatte. Aber sie ließ es sich nicht nehmen ihre Freunde zu begleiten.
Nach ihrer Rückkehr hatte Dr. Fraiser sie gründlich untersucht und ein Stärkungsmittel gespritzt, sie ermahnt, sich bis zum Aufbruch noch etwas auszuruhen und so war sie bei der Besprechung nicht dabei. Sie mussten sich beeilen, denn falls Jack noch am Leben war, so hätten sie sicher nicht mehr viel Zeit. "Apophis muss vor Wut kochen, weil wir ihm seine Pläne durchkreuzt haben" sagte Daniel. "Unser Verbündete bei Apophis teilte uns mit" entgegnete Selmak "zu welchen Koordinaten er unterwegs ist. Es ist eine kleine Welt im angrenzenden Quadranten von seinem vorherigen Sitz, d. h. er wird bis dahin nur etwa 1 Tag benötigen. Dort hat er vor, ein paar neue Wirte zu besorgen." "Wie sollen wir vorgehen?" fragte Hammond. "Wir werden durch das Sternentor zu dieser Welt gehen und auf Apophis warten." "Aber wie kommen wir auf das Raumschiff" warf Teal’C ein. "Wir werden mit Hilfe der Transportringe reinkommen. Wir haben vor einiger Zeit ein Aktivierungsgerät in unseren Besitz bringen können. Aus Sicherheitsgründen werden nur wir fünf starten. Eine kleinere Gruppe wird nicht so leicht entdeckt und kann auf einmal wieder verschwinden. Das ist unsere einzige Chance" erklärte Selmak weiter. "Wenn wir an Bord des Schiffes sind, müssen wir zusammenbleiben. Eine Trennung wäre extrem schlecht, denn Apophis Wachen sind sehr schnell und nur gemeinsam sind wir stark. Alles weitere werden wir sehen, wenn es soweit ist." Alle waren einverstanden mit dem Plan. Sie suchten ihre Ausrüstung zusammen und machten sich auf den Weg.

Apophis ging wütend im Kontrollraum seines Schiffes hin und her. Er konnte nicht glauben, dass dieses Individuum von Mensch fliehen konnte. Eine Schlangenwache lag tot auf dem Boden. Er hatte die Nachricht von O’Neills Verschwinden überbracht und den daraus folgenden Wutanfall von Apophis nicht überlebt. "Erst tötet der Verräter Teal’C meine Gefährtin und beraubt mich meiner neuesten Errungenschaft, dann lasst ihr den Tau’ri entkommen, der dafür bezahlen sollte. Und das alles auf meinem Schiff" donnerte er weiter. "Sucht ihn" schrie er die verbliebene Wache an "er kann sich ja nicht in Luft auflösen". Der verbliebene Jaffa machte kehrt, um sofort seinen Befehl auszuführen.

Genau gegenüber der Türe befand sich eine doppelte Wand mit vielen Schriftzeichen. Dahinter hatte sich O'Neill verschanzt, spähte durch einen Schlitz und sah wie die Türe sich öffnete und eine nicht gerade glücklich aussehende Wache herauskam, die eine weitere auf den Schultern trug. Er hatte zwar kein Wort verstanden, was Apophis drinnen brüllte, aber es war sicher ein Wutausbruch gewesen, weil man ihn entkommen ließ. Er erhaschte einen Blick in das Innere des Raumes. Zu seiner Erleichterung hatte er in dem Raum niemanden sonst bemerkt, das bedeutete, dass Carter vielleicht gar nicht hier war. An die zweite Möglichkeit, dass sie bereits tot war, mochte er gar nicht zu denken. Er befand sich nur wenige Schritte von der Tür entfernt und konnte erkennen, dass Apophis mit dem Gesicht zum großen Fenster gewandt unbeweglich dastand. Da die Wache mit gesenktem Kopf rasch den Gang entlang schritt und ihn sicher nicht bemerken würde kam O'Neill ein verwegener Gedanke. "Vielleicht gar keine so dumme Idee, da drin sucht so schnell keiner." Er trat aus seinem Versteck hervor und bevor sich die Türe schließen konnte glitt er hindurch und sofort in eine große Nische links davon. Dort blieb er reglos stehen und hoffte, dass Apophis auch einmal etwas anderes zu tun hatte und verschwinden würde.

Wie abgesprochen warteten Jacob und die anderen bei den vereinbarten Koordinaten auf Arbo. Sie hatten nicht sehr viel Zeit und trotzdem hatte Daniel seinen Plan, die Einheimischen vor Apophis zu warnen, in die Tat umsetzen können. Er hasste nichts mehr, als dass wehrlose Menschen zu Wirten gemacht würden und keiner konnte ihm das verdenken. Das kleine Dorf war auf die Schnelle in eine nahe gelegene Höhle evakuiert worden. Da die Bewohner sehr große Angst vor Apophis hatten, bereitete es keine allzu großen Schwierigkeiten, sie von der Dringlichkeit zu überzeugen. Nun saßen sie alle in einem sicheren Versteck in der Nähe des Dorfplatzes und warteten.

Eine ganze Weile stand O’Neill unbeweglich hinter der Wand ohne daß Apophis Anstalten machte, irgend etwas selbst zu unternehmen. Dann wurde plötzlich die Türe geöffnet und mehrere Schlangenwächter betraten den Raum. In ihrer Mitte führten sie einen jungen Mann, der ebenfalls die Rüstung einer Wache trug, jedoch ohne die dazugehörige Gesichtsmaske. "Knie nieder vor Deinem Gott" befahl der Anführer und der Gefangene wurde unsanft zu Boden geschickt. Apophis trat auf ihn zu: "Was hat das zu bedeuten?" "Das haben wir bei ihm gefunden. Wir haben ihn erwischt, als er mit jemandem kommunizierte." Apophis nahm einen Gegenstand entgegen, den Jack aus seinem Versteck recht gut erkennen konnte. Es war ein Kommunikationsgerät von der Größe eines flachgedrückten Tennisballes, jedoch dreieckig. So eines, wie SG-1 bei einer Mission mit den Tok’ra benutzt hatte. Das konnte eigentlich nichts anderes bedeuten, als dass der Mann hier ein Tok’ra war. "Sprich, mit wem hast Du Kontakt aufgenommen" wollte Apophis ungeduldig wissen. Doch der Gefangene schwieg beharrlich. Dafür handelte er sich einen Stoß mit der Stabwaffe in den Rücken ein. "Du brauchst nichts zu sagen, ich kann es mir auch so denken" warf Apophis wieder ein. Aber bevor ich Dich töte, werden mir Deine Informationen sehr von Nützen sein." Mit diesen Worten hob er seine Hand und die Handspange, die sogleich zu leuchten begann.
"Sag mir, wo sich Euer Stützpunkt befindet, oder Du wirst einen grausamen Tod finden und Deine Freunde auch!" "Von mir erfährst Du nichts" flüsterte der Gequälte und preßte seine Hände gegen seine Schläfen. "Sag mir, wo sich O’Neill aufhält!" bellte Apophis und verstärkte den Strahl. O’Neill hinter der Wand ballte seine Hände zu Fäusten und überlegte hin und her. Wenn er jetzt nichts unternahm würde Apophis ihn umbringen und womöglich den jetzigen Standort der Tok’ra erfahren. Doch das konnte er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, sicherlich war er der Grund, warum man den Tok’ra gefangen hatte. Entschlossen trat er aus seinem Versteck heraus und sagte betont flapsig: " Hallo Apophis, suchst Du vielleicht mich?"

Apophis war für einen Moment wie erstarrt. Dann ließ er von dem Tok’ra ab, der benommen zur Seite kippte und ein überhebliches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. "Ich muß Dir ein Kompliment machen, Tau’ri, ein dreisteres Versteck hättest Du Dir nicht aussuchen können. Aber Dein Mitgefühl für andere wird Dein Untergang sein." Seine Wachen hatten sofort ihre Stabwaffen auf den Colonel gerichtet. >Na toll, wie blöd kann ich eigentlich noch sein< dachte sich Jack. Zu Apophis gewandt sagte er jedoch: "Ach weißt Du, daran hab’ ich mich irgendwie schon gewöhnt." Die Wache hinter ihm gab ihm einen kräftigen Stoß und drückte ihn auf Knie neben den entlarvten Spion. Er schob unauffällig seine rechte Hand in die Hosentasche und öffnete sein Taschenmesser. "Es geht Dir schon wieder viel zu gut, Mensch" konterte Apophis und baute sich selbstgefällig vor O’Neill auf. "Willst Du mir jetzt freiwillig sagen wie der Code Eurer Iris lautet?".
"Wieso, da würde ich Dir doch glatt das Vergnügen nehmen, mich noch mal fertigzumachen." O'Neill sah ihn herausfordernd an. "Wie Du willst!" zischte Apophis. Dann hob er langsam seine Hand und lenkte den Strahl der Spange auf Jacks Stirn. "Aber laß Dir endlich mal was Neues einfallen" rief Jack, zog das Messer aus der Hosentasche und stieß es mit aller Wucht in Apophis Handfläche, wo es durch die Spange in den Handteller drang und stecken blieb. Man hörte einen kurzen Aufschrei und Apophis unverletztes Auge begann wie wild zu glühen. Er brüllte einen Befehl, aber Jack hatte sich bereits nach vorne fallen lassen und die Wache hinter sich mit seinen Beinen zu Boden gerissen. Auch der Tok’ra hatte seinen ersten Schreck überwunden und überraschte seinerseits einen Jaffa, der von dessen Seite keinen Angriff erwartet hatte. Jack gelang es, eine Stabwaffe zu ergattern und schoss sich was das Zeug hielt einen Weg frei. Doch Apophis hatte mittlerweile nicht geschlafen, sondern sofort für Verstärkung in Form einer ganzen Jaffa-Armee gesorgt. Zumindest kam es O’Neill so vor, denn er konnte gar nicht so schnell schießen, als dass immer neue Wachen zur Türe hereinströmten. Auch der Tok’ra bemerkte ziemlich schnell, dass sie keine Chance hatten und schon nach kurzer Zeit, wenn auch mit einigen Verlusten, wurden die beiden wieder unsanft überwältigt. Zwei Jaffa hielten sie jeweils fest, wohl um zu verhindern, dass sie erneut einen Fluchtversuch durchführen konnten. "Du wirst es nie schaffen, zu uns durchzudringen" rief O’Neill mit einem hasserfüllten Blick auf Apophis und wehrte sich gegen den eisernen Griff der Schlangenwächter.
Es brauchte eine Menge, bis man O’Neill aus seiner militärischen Ruhe riß, aber seine Wut auf Apophis wuchs mit jeder Minute an. Der Goa’Uld hatte sich von seinem Schreck erholt und kam mit schnellen Schritten auf den Colonel zu und holte mit der unverletzten Hand zu einem wütenden Schlag in Jacks Gesicht aus. Sofort bemerkte er den Geschmack von Blut auf der Zunge. "Auch Du wirst noch lernen Deinem Gott zu dienen!" brüllte er. "Du bist nicht mein Gott!" schrie Jack ebenso wütend zurück, was den Jaffa, der ihn festhielt dazu veranlaßte, seinen Griff noch zu verstärken. Apophis kochte vor Wut und holte zu weiteren Schlägen aus. O’Neill war sich ziemlich sicher, dass es sich Apophis diesmal nicht entgehen ließ, ihn zu töten und er wäre ihm am liebsten ein letztes Mal an den Hals gegangen. Da erschien ein Schlangenwächter neben Apophis und überbrachte ihm eine anscheinend sehr wichtige Nachricht. Apophis zögerte kurz, als ob er überlegte was wichtiger war. O'Neill zu töten oder der Nachricht den Vorzug zu geben. "Deinen Tod hebe ich mir für später auf" donnerte er "lange und schmerzvoll!" Dieser Tau’ri hatte es zweimal geschafft ihn vor seinen Jaffa zu verletzen und er mußte sich erst beruhigen, um seiner Rache gerecht werden zu können. Er nahm sich von einem Jaffa eine Zat-Waffe und zielte damit auf Jack. "Und Du kannst Dich schon mal auf die Hölle freuen!" flüsterte er unheilverkündend und schoß auf den Colonel. "O’Neills Beine versagten und er kippte vornüber auf den Boden, wo er zusammengekrümmt liegen blieb.

In ihrem Versteck auf Arbo grübelte ein jeder vor sich hin. "Wie langsam die Zeit doch vergeht, wenn man auf etwas warten muss" dachte Sam. Zu den anderen gewandt sprach sie aus, was sich alle schon gefragt hatten: "Und wenn er jetzt gar nicht kommt?". "Vielleicht wurde der Spion entdeckt und hat uns an die falschen Koordinaten geschickt." "Wenn das der Fall wäre, dann würde Apophis schon aus einem einzigen Grunde kommen, um uns gefangenzunehmen" entgegnete Teal’C. "Aber er hat den Colonel" widersprach Sam, "vielleicht hat er ja inzwischen Informationen, die ihm wichtiger erscheinen!" Teal’C strafte Sams Worte sofort mit einem eisigen Blick. "O’Neill würde niemals wichtige Informationen preisgeben." "Ich weiß, aber du hast ihn nicht gesehen." Jacob unterbrach das Gespräch der beiden, weil er wusste, dass es zu nichts führen konnte. "Sanzek – der Spion" teilte uns mit, daß man ihn in einen Sarkophag gelegt hat, d.h. er dürfte wieder in Ordnung sein." Mit einem Blick auf Sam fügte er hinzu:" Er ist nicht das erste Mal in einer solchen Situation." Er wusste sehr wohl, daß sich seine Tochter Sorgen machte, weil sie ihn zurücklassen mussten.
"Aber was ist, wenn Sanzek wirklich geschnappt wurde?" wiederholte Daniel Sams Frage von vorhin. Sanzek ist ein großer Krieger" übernahm jetzt Selmak das Wort. "Auch er würde lieber sterben, als uns zu verraten." Man sah an dem kurz aufflackernden Glühen seiner Augen, dass ihn diese Frage ein wenig verletzt hatte. Daraufhin schwiegen wieder alle und hingen ihren Gedanken nach. Plötzlich rührte sich etwas. Die Luft begann zu flirren und die Transportringe brachten mehrere Jaffa sowie Apophis vom Raumschiff auf den Dorfplatz. Sofort begannen die Wachen mit der Durchsuchung des Dorfes und verteilten sich. Apophis sah sich um und ging dann zum Dorfbrunnen, der in der Mitte des Platzes stand, um sich zu erfrischen. "Jetzt oder nie" flüstere Selmak/Jacob und sie entfernten sich ein ganzes Stück, um nicht gesehen zu werden. Dann betätigte er das Aktivierungsgerät.

Im Nu standen Selmak und die anderen im Kontrollzentrum von Apophis Raumschiff.

Die einzige Wache, die an den Kontrollen stand, wurde von Teal’C im Nu überwältigt. Jacob und Selmak hatten sich geeinigt, für die Suche an Bord die Kontrolle Selmak zu überlassen, da er besser Bescheid wusste. Sie wussten, dass sie nicht sehr viel Zeit hatten und hofften, dass Ihnen Sanzek über den Weg lief oder ihnen zumindest einen entscheidenden Hinweis hinterlassen hätte. Sie öffneten die Türe und begannen mit ihrer Suche nach dem Colonel. Hin und wieder gab Selmak einen knappen Befehl und sie kamen an einigen patrouillierenden Wachen vorbei. Sam musste fast ein wenig Schmunzeln, als sie den General vor sich sah. Es kam äußerst selten vor, dass er sich an einem Einsatz beteiligte und er sah in seiner Ausrüstung etwas "ungewohnt" aus.
Nach einer Weile und einigen Biegungen waren sie noch nicht weiter. Die Zeit rann ihnen durch die Finger. Wenn Apophis merkte, dass das Dorf leer war, würde er sehr schnell zurückkommen. Spätestens dann würde er wissen, dass eine Rettungsaktion geplant war und er so schnell wie möglich von hier verschwinden sollte. Da bemerkten sie zwei Jaffa, die beharrlich vor einer Türe standen, aber keine Anstalten machten zu patrouillieren. "Dort" sagte Teal’C. Hinter dieser Türe muß er sein. Kein Jaffa wird sonst als Türwache eingesetzt, wenn es nicht etwas zu bewachen gibt."

Die beiden Gefangenen befanden sich in einem kleinen Raum mit einigen Nischen in den Wänden und mit einem großen Tisch in der Mitte. Sonst war das Zimmer leer. O’Neill saß an die Wand gelehnt auf dem Boden und fluchte leise aber ausdauernd vor sich hin. Die Nachwirkungen des Betäubungsschusses ließen zwar langsam nach, aber dafür verschlechterte sich seine Laune mit jeder Minute. Fast ärgerte er sich, dass Apophis ihn nicht sofort getötet hatte, dann wäre ihm jetzt wahrscheinlich einiges erspart geblieben, aber anscheinend hatte er etwas Wichtiges vor. "Mein Name ist Sanzek" unterbrach der Tok’ra plötzlich seine Gedankengänge. "Schön für Dich" entgegnete Jack gereizt. Er hatte keinen besonders guten Draht zu den Tok’ra – ausgenommen Jacob/Selmak, den er ja mehr als Menschen kannte – und fühlte sich in ihrer Gesellschaft immer etwas unwohl. Dann blickte er den Tok’ra an, der in seiner Jaffa-Rüstung jetzt irgendwie verloren aussah. "Tut mir leid, ich bin im Moment nicht so gut drauf" entschuldigte er sich nach einer Weile. "Ich möchte Dir danken, daß Du Dich für mich eingesetzt hast" begann der Tok’ra wieder das Gespräch. "Tja, leider hat es uns nicht viel geholfen" erwiderte er. "Wo sind wir hier eigentlich?" "Das hier ist das Richterzimmer. Man wird hier unsere Todesstrafe aussprechen." "Ah, endlich mal Nägel mit Köpfen" bemerkte er sarkastisch. Sanzek sah ihn verständnislos an, aber O’Neill hatte keine Lust, ihm für diese Redensart eine Erklärung zu geben. Schweigsam verbrachten sie die folgenden Minuten damit, sich undurchführbare Fluchtpläne auszudenken.

Teal'C ging aus seiner Deckung hervor und feuerte mit seine Zat-Kanone auf einen der beiden Wächter bis dieser in sich zusammenfiel. Gleichzeitig schoss Selmak mit seiner Waffe auf den anderen Jaffa. Die beiden waren völlig überrascht und deshalb leicht auszuschalten. Sogleich machte sich Teal’C daran die Tür zu öffnen.

Im Innern des Raumes hörte man nur ein paar dumpfe Schläge gegen die Tür und vorsichtshalber stellten sich O’Neill und Sanzek je links und rechts daneben auf, um vor allzu großen Überraschungen wenigstens für den Moment sicher zu sein. Als dann aber Teal'C seinen Kopf hereinstreckte war es mit Jacks Vorsicht vorbei. Er trat nach vorne und gab ihm einen kräftigen Knuff in die Rippen: "He Teal'C, tolles Timing!" rief er. Teal'C brachte wie immer so schnell nichts aus der Ruhe, aber die Erleichterung, den Colonel lebend und wohlauf gefunden zu haben, stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Freut mich auch Dich wiederzusehen, O'Neill" sagte er. Dann drehte er sich um und winkte sowohl Jack als auch denTok’ra aus der Tür. Jack staunte nicht schlecht, als er seine ganze Truppe auf dem Korridor stehen sah, sogar General Hammond war da. Als er Carter erblickte hätte nicht viel gefehlt und er hätte sie umarmt. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, das im allerdings sofort wieder einfror, als er den Gang nach vorne blickte. Dort kamen gerade etliche Schlangenwächter mit schnellem Schritt auf sie zu. "Ich denke, die Willkommensparty müssen wir verschieben" meinte er und schnappte sich Daniels Pistole, die dieser sehr gerne an O'Neill weitergab. "Hauen wir von hier ab, bevor es zu spät ist." Mit diesen Worten eröffnete er das Feuer auf die Jaffa und schubste Daniel und den Tok’ra in die entgegengesetzte Richtung.
"Wir müssen so schnell wie möglich in den Kontrollraum zurück" stieß Selmak zwischen zwei Feuerstößen hervor. Auch die Wächter begannen nun auf die Flüchtigen zu schießen. Ihr Nachteil war es jedoch, dass sie mit den schweren Rüstungen lange nicht so beweglich waren. Langsam kämpften sie sich den Gang entlang. Teal'C an der Spitze gab in kurzen Abständen kurze Energiestöße mit seiner Stabwaffe ab. Sanzek dirigierte sie zum Kontrollzentrum, das einige Gänge weiter lag. Als er den anderen wieder einen Richtungswechsel andeuten wollte und sich dabei umdrehte, erwischte ihn der Strahl einer Stabwaffe. Er ging zu Boden und blieb keuchend liegen. Beinahe wäre O'Neill noch über ihn gestolpert, da er direkt hinter ihm gelaufen war. "Schnell Daniel, hilf mir" rief er dem Wissenschaftler zu. Er steckte seine Waffe ein, packte den Tok’ra unter den Armen und zog in etwas hoch. Daniel ergriff die Beine und gemeinsam schleppten sie ihn den Gang entlang. Alle anderen waren voll damit beschäftigt, die verbliebenen Wächter in Schach zu halten. Jack und Daniel hatten alle Mühe den verletzten Tok'ra zu transportieren. Die Rüstung mit allem Drum und dran war ganz schön schwer und unförmig und schon nach kurzer Zeit fingen beide an zu keuchen. Sam und Hammond hatten die beiden in die Mitte genommen und versuchten genauso wie Teal'C die Verfolger am Zielen zu hindern. Selmak hatte sich an die Spitze gesetzt und versuchte auch die andere Seite im Auge zu behalten. Da röchelte Sanzek und deutete auf eine Tür an der rechten Seite, die reich verziert war und doppelt so groß als alle anderen: "Das Kontrollzentrum". Jack verstand. "General, geben sie uns Feuerschutz" brüllte er und Daniel ergriff erneut die ihm entgleitenden Beine und gemeinsam trugen sie ihn an die Tür. Teal'C öffnete die Tür und nun konnten sie Sanzek auf den Boden legen. Auch alle anderen schafften es unverletzt in den Raum zu gelangen. Teal'C versiegelte die Tür, indem er einen Energieblitz auf das Öffnungssymbol abgab.

Obwohl Jack keine große Ahnung von den Tok’ras und ihren Heilkräften hatte, so sah er doch, dass die Verletzung höchstwahrscheinlich zu schwer war, um sie zu kurieren. Selmak kniete sich vor den Tok’ra, der leblos auf dem Boden lag: "Wir können hier nichts für ihn tun" sagte er und die Frustration stand ihm ins Gesicht beschrieben. Draußen hörten sie wie die Wachen versuchten, die verschlossene Tür aufzubrechen. O'Neill und Daniel saßen auf einem großen Kasten, der seitlich im Zimmer stand, und versuchten wieder zu Atem zu kommen. Da erinnerte Teal'C an die Dringlichkeit der Situation: "Wir müssen die Ringe aktivieren, die Tür wird nicht mehr lange standhalten." Carter gesellte sich an die Seite ihres Vaters. "Wir müssen ihn mitnehmen." Ja, sonst kommt dieser Schlangenkopf noch auf die Idee ihn wieder aufzuwecken." Der Col. war aufgestanden und ging zu der kleinen Gruppe. Er nahm Selmak das MG ab und sie stellten sich alle dichtgedrängt unter die Transportringe, den Tok’ra in der Mitte, um auf die Oberfläche des Planeten unter ihnen zu gelangen.
"Daniel, du läufst voraus und aktivierst das Stargate. Lass Dich von nichts aufhalten, hörst Du!" befahl O'Neill dem Wissenschaftler. Mit einem fragenden Seitenblick auf General Hammond vergewisserte er sich, dass der nichts anderes vorhatte. Schließlich war er der ranghöchste Offizier. Doch so wie es aussah, war er froh, dass der Col. das Kommando übernahm. Er hatte ja keine Erfahrung, was solche Unternehmungen anging. Die Bemühungen der Jaffa, die Tür aufzubrechen, zeigten erste Erfolge. Selmak drückte die erforderlichen Knöpfe auf dem Aktivierungsgerät – aber nichts passierte. In O'Neill stellte sich ein seltsames Dejavu-Gefühl ein. "Nein, verdammt. Das hatten wir doch schon mal!" fluchte er laut. "Da hörten sie schon ein lautes Poltern, als Apophis’ Wachen nun endgültig die Tür aufbrachen. Teal'C riss sofort seine Stabwaffe hoch und gab gezielte Feuerstösse auf die hereinstürmenden Wächter ab. Auch die anderen fingen sogleich an zu feuern, aber ihre Kugeln richteten wegen der Rüstungen nur halb soviel Schaden an. Selmak hatte in der Zwischenzeit fieberhaft versucht, das Aktivierungsgerät zu reparieren. Alle außer Daniel, der seine Waffe ja Jack überlassen hatte, schossen unablässig auf die auftauchenden Wachen, um sie daran zu hindern in den Raum zu gelangen. "Jacob!" drängte O'Neill, "was ist denn?" Selmak, der es bereits gewohnt war von O'Neill mit dem Namen seines Wirtes angesprochen zu werden, schüttelte nur den Kopf. "Ich weiß nicht, ich denke ich hab’s gleich!" Ihnen war klar, dass sie so gut wie chancenlos waren, wenn nicht bald etwas geschah. Plötzlich hörten sie Selmak laut "Achtung" rufen, "ich habs". Durch das Kampfgeschehen waren sie alle ein wenig auseinandergerückt und als die Ringe sich aus der Decke senkten, standen Carter und der General zu weit weg, als dass sie noch in den Transportbereich der Ringe dringen konnten. Zu allem Unglück erschien auch noch Apophis selbst auf der Bildfläche und wollte in das allgemeine Kampfgetümmel eingreifen. Als der General registrierte, dass die Flucht für sie nicht mehr möglich war, gingen sie hinter dem großen verzierten Kasten in Deckung. Aus den Augenwinkeln heraus nahm Jack wahr, wie die beiden hinter ihrer Deckung in die Hocke gingen. In Sekundenbruchteilen fällte er eine Entscheidung. Bevor ihn die Ringe noch umschließen konnten, hechtete er aus der Gruppe hinter den Kontrollpult. Er wusste, dass Sam und Hammond es alleine niemals schaffen würden, die Schlangenwächter solange aufzuhalten bis sie geholt werden konnten. Zu dritt hatten sie vielleicht eine Chance. Außerdem hatte er Apophis gesehen, der es sich nicht nehmen ließ seine Jaffa anzuspornen.
Er hatte natürlich seinen Energieschild aktiviert und war so für ihre Waffen unerreichbar, aber zumindest konnte er ihn beschäftigen, indem er ihn unablässig beschoss. Er musste unter allen Umständen verhindern, dass Apophis die Reaktivierung der Transportringe unterbinden konnte. Der Systemlord hatte sofort, nachdem die kleine Gruppe verschwunden war, seine Todesgleiter auf sie gehetzt. Teal'Cs Stabwaffe wäre jetzt gut zu gebrauchen gewesen, zumal die Munition sich langsam dem Ende neigte. "Wir brauchen Waffen" hörte er Carter durch den Lärm schreien. Schon die ganze Zeit hatte er versucht, von einem Schlangenwächter eine Waffe zu ergattern, aber er kam gar nicht so nahe heran. Vor allem durfte er nicht leichtsinnig werden und sich aus seiner Deckung hinter dem Kontrollpult wagen. Eisern hielt er auf Apophis’ Schutzschild bis sein MG keine Munition mehr hatte. Da er keine Ausrüstung trug, hatte er auch kein Ersatzmagazin. O'Neill warf Apophis sein MG entgegen und zog die Pistole, die er in seine Hose gesteckt hatte. Doch auch die war nach wenigen Schüssen leer. Dem General kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, aber es war nicht einmal 1 Minute vergangen, seit die Jaffa die Türe aufgebrochen hatten. Carter und ihm war es sofort aufgefallen, dass der Schusswechsel an ihrer Seite aufgehört hatte. Zuallererst dachte sie, der Col. sei getroffen worden. Als sie jedoch Richtung Schaltzentrale blickte, sah sie O'Neill sprungbereit hinter seiner Deckung sitzend, um sich auf den ersten Angreifer zu stürzen.

Wie der Blitz waren Selmak, Teal'C und Daniel und Sanzek auf der Planetenoberfläche angekommen. "Ich muß zurück!" sagte Teal'C sofort. Selmak gab ihm das Aktivierungsgerät und erklärte ihm kurz welche Funktionen er zu bedienen hatte. "Ich gehe mit" meldete sich nun auch Daniel und stellte sich sofort für einen neuerlichen Transport bereit. Selmak konnte die Unruhe spüren, die sich in Jacob breit machte, aber die Sinnlosigkeit, dass sie alle zurückgingen war wohl wirklich nicht zu übersehen. Deshalb nickte er Teal'C zu und sagte: "Es ist besser, Du gehst alleine. Wir werden inzwischen versuchen zum Sternentor zugelangen und dort auf Euch warten." Daniel musste sich geschlagen geben. Selmak legte Sanzek behutsam auf den Boden und versuchte nun, ihn mit dem Heilungsgerät zu stabilisieren. Aber durch die Stabwaffenverletzung war nicht nur der Wirt in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch der Symbiont selbst. Nach kurzer Zeit schüttelte Selmak den Kopf und meinte bedauernd: "Ich kann leider nichts mehr für ihn tun". In diesem Moment flogen Apophis Todesgleiter über sie hinweg und brachten den Boden durch gezielte Salven zum Beben . Teal'C versuchte schnellstmöglichst die Transportringe zu reaktivieren und nach dem dritten Versuch klappte es dann auch. Selmak, legte sich den toten Tok’ra über die Schulter und fing an zu laufen, um sich an einem Platz hinter einem Felsen zu verstecken. Auch Daniel suchte sich ein geeignetes Versteck. Bis zum Stargate waren es nur wenige hundert Meter. Selmak hielt eine stumme Zwiesprache mit Jacob, bei der es darum ging, Sanzek zurückzulassen, um schneller laufen zu können. Aber sie konnten zu keiner Einigung kommen.

"Die beste Verteidigung ist immer noch der Angriff" versuchte sich O'Neill ein wenig Mut zuzusprechen. Dann schoß er hinter dem Kontrollpult hervor und wollte Apophis so von den Beinen reißen. Leider stellte sich ihm in diesem Moment eine Schlangenwache in den Weg und Jacks Sprung wurde abrupt gestoppt. Er stieß mit voller Wucht gegen die Panzerung der Rüstung. Durch den Aufprall fielen sie beide zu Boden und O'Neill hockte sich auf den Brustkorb und versuchte ihm die Waffe, die er in der Hand hielt, zu entreißen. Er hörte wie aus weiter Ferne das Surren der nun wiederauftauchenden Transportringe und war für einen Augenblick abgelenkt. Dies nutzte der immer noch am Boden liegende Jaffa aus und schüttelte Jack ab wie ein lästiges Insekt. Aus den Augenwinkeln nahm O'Neill wahr, das der General und Sam wie zwei Schatten an ihm vorüberflogen und zu ihrem zurückgekehrten Teammitglied liefen, ohne jedoch mit dem Schiessen aufzuhören. Teal'C warf sofort nach seinem Auftauchen eine Handgranate durch die offene Türe, vor der sich eine nicht gerade kleine Anzahl von Schlangenwächtern versammelt hatte. Er richtete seine Stabwaffe sofort auf Apophis, dem es zu seinem Verdruss nicht gelungen war, die Ringe zu blockieren. Der Colonel sprang auf die Füße und versuchte an dem Riesen vorbeizugelangen, der durch seine Rüstung bei weitem nicht so beweglich war wie er, doch ohne Waffen hatte er auch so nicht die geringste Chance. Dann gab er plötzlich seinen Widerstand auf und hob beide Hände hinter den Kopf. Die Schlangenwache entspannte sich.
"Verschwindet von hier!" rief er laut, das ununterbrochen herrschende Feuergefecht übertönend. Apophis stürzte nach vorne, um zu verhindern, dass O'Neill zu den anderen gelangte. Ein siegessicheres Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er hob die Hand, in welcher er ein Zat’niki’tel hielt. Teal'C sah in O'Neills Gesicht und verstand auch ohne viele Worte, was er damit meinte. Ohne seine Feinde aus den Augen zu lassen, wartete er auf ein unausgesprochenes Signal. Es hätte nicht viel gefehlt und Carter wäre aus dem Kreis gesprungen, als sie sah, was O'Neill vor hatte zu tun. Doch der General hielt sie fest. Da stieß sich Jack mit einer blitzschnellen Bewegung vom Boden ab, wuchtete Apophis zur Seite und hechtete gerade noch unter die sich senkenden Ringe, die Teal’C sofort aktiviert hatte. Doch noch während er fiel feuerte Apophis sein Zat ab und erwischte Jack mitten im Flug. Durch das plötzliche Einsetzen des elektrischen Schocks mißglückte die geplante Landung und er krachte ungebremst auf den Boden. Carter konnte ihn gerade noch rechtzeitig vollständig ins Innere der Ringe ziehen, bevor die Ringe erschienen und sie entmaterialisierten. Zurück blieb ein außer sich vor Wut zeternder Systemlord.

Auf der Planetenoberfläche angekommen beugte sich Sam sofort zum Colonel hinunter, um zu sehen, ob er ernstere Verletzungen davongetragen hätte, doch zum Glück waren außer dem Betäubungsschuss und ein paar Prellungen keine weiteren Blessuren erkennbar. Als Daniel die Transportringe zurückkommen sah, machte er sich sofort auf den Weg, um seinen ursprünglichen Befehl so schnell wie möglich auszuführen. Aus der Luft wurden unablässig Schüsse aus den Todesgleitern abgegeben. Sam suchte mit den Augen die Gegend nach ihrem Vater ab und entdeckte ihn hinter einem Felsen. Sie rannte, gefolgt von General Hammond, auf ihn zu, nicht ohne eine Salve von Einschlägen hinter sich herzuziehen. Teal'C schnappte sich den Col. und rannte hinter einen großen Sandhaufen. Von dort hatte er eine einigermaßen gute Übersicht zum Stargate. Er legte O'Neill in den Sand und bearbeitete seine Wangen, um ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen. Nach kurzer Zeit hatte er auch Erfolg damit, das er mit einem leichten rechten Haken von O'Neill freudig zur Kenntnis nahm. "Hör auf mich zu ohrfeigen!" hörte er Jacks noch etwas schwache Stimme. "Wir müssen schleunigst von hier verschwinden" meinte Teal'C.
"Dr. Jackson ist unterwegs, um das Stargate zu aktivieren." "Guter Junge" murmelte Jack und versuchte ungelenkig aufzustehen. "Ein, zwei Tassen Kaffee und ein heißes Bad, dann kann ich wieder Bäume ausreißen." "Laufen alleine würde schon genügen" entgegnete Teal'C. Er blickte über die Düne und sah Major Carter und den General neben Jacob bzw. Selmak hinter einem Felsen sitzen. Sie beide blickten Daniel nach, der im Zickzack wie ein Irrer die Strecke bis zum Stargate zurücklegte und sich hinter dem DHD verschanzte. Das war für Teal'C das Zeichen. Er sah fragend auf den Colonel: "Kannst Du bis zum Tor laufen oder soll ich Dich tragen?" Er erntete einen bösen Blick von Jack: "Tragen kannst Du mich, wenn ich tot bin!" Er bedeutete Selmak und Sam, Ihnen zu folgen und begann dann in Richtung Tor zu laufen. Doch schon nach wenigen Metern hatten ihn die anderen überholt. Sogar Selmak mit seiner schweren Last war schneller. So machte Teal'C kurzen Prozess mit ihm. Er packte ihn und warf ihn sich über die Schulter. So waren sie auf alle Fälle schneller unterwegs, als wenn er ihn fast die gesamte Strecke mitziehen müsste. Die Todesgleiter zogen ihre Schleifen immer enger. Die kleine Gruppe Menschen rannte nun ebenfalls im Zickzack, wie zuvor Daniel, auf den großen Kreis zu. Die Piloten wußten sehrwohl, daß die Tau’ri durch das Sternentor fliehen wollten und daß, falls es ihnen gelang, die Rache von Apophis groß sein würde. "Aktivieren Sie das Stargate!" schrie Hammond im Laufen. Er war ziemlich außer Atem, da er ja nicht so trainiert war.
Daniel lugte aus seiner Deckung hervor. Als er sah, dass seine Freunde zu ihm unterwegs waren, gab er schnell die Koordinaten eines ihm bekannten Planeten ein. Er wusste, dass sie keine Zeit hatten, den Iriscode zu senden und so blieb ihnen keine andere Möglichkeit, als sich erst mal so aus dem Staub zu machen. Mit den typischen Geräuschen rasteten die Winkel ein. Als das siebte Symbol seinen Platz gefunden hatte, öffnete sich das Wurmloch im einem lauten Kawooosch. Sam war die erste, die den Ereignishorizont passierte, dann folgten Daniel, Selmak mit Sanzek, der General und Teal'C, der den immer noch ziemlich benommenen Jack abgesetzt hatte, am Kragen gepackt hielt und durch das Stargate schubste. Mit viel Glück hatten sie es geschafft dieser Hölle zu entkommen.

Als alle auf der anderen Seite angekommen waren kollabierte das Wurmloch und sie standen auf einer saftigen Wiese. Jack war stolpernd aus dem Sternentor gekommen und lag im kniehohen Gras. Wie auf Kommando ließen sie auch die anderen in das weiche Grün fallen. Erst jetzt bemerkten sie alle, wie erschöpft sie waren. Durch die Ruhe kamen O'Neill erstmals wieder die Nachwirkungen des Betäubungsschusses zu Bewusstsein: "Ich hab’ schön langsam die Nase voll von diesem Wurm" schimpfte er los. Dann sah er General Hammond an, der wie die andern auf der Wiese lag und nach Luft rang. "War eine tolle Rettungsaktion, Sir. Danke, Euch allen" ergänzte er ernst und blickte in die Runde. Selmak ergriff das Wort und deutete auf den toten Tok’ra. "Ich denke, Sanzek wäre damit einverstanden, hier seine ewige Ruhe zu finden." Sie alle halfen zusammen und gruben am nahen Waldrand mit den Händen ein Grab und sie bestatteten den Toten, so gut es ihnen möglich war. Dann wählte Daniel die Koordinaten der Erde und sie sendeten den Code, der am anderen Ende das Tor in ihre eigene Welt öffnen würde.

Als sie von ihrer unfreiwilligen Reise zurückkehrten, mußten sie sich wie üblicherweise nach jeder Mission in die ärztlichen Bemühungen von Dr. Fraiser begeben. Dieses Mal geschah es sogar freiwillig und O'Neill freute sich wie ein Schneekönig, als er sah, wie selbst General Hammond dieses Mal dran glauben mußte. Und Dr. Fraiser war wirklich gründlich bei ihren Untersuchungen. "Das allein war es schon fast wert!" hatte er grinsend gesagt, als er dessen Gesicht bei der Blutentnahme sah. Man hatte Jack alles haarklein erzählt, denn er hatte ja einiges davon nicht mitbekommen und man sah es ihm an, wie froh er war, daß sie alle wieder heil zu Hause zu waren.

 

DREI WOCHEN SPÄTER...

Der Alltag im SGC war wieder eingekehrt. Sam Carter umarmte ihren Vater und verabschiedete sich. Er war zurückgekommen, um Ihnen zu sagen, dass es Charlies neuer Wirt geschafft hatte und der Junge wieder auf dem Weg der Besserung war. Nach dieser Nachricht waren sie alle wieder deutlich fröhlicher. Es würde bestimmt noch eine Weile dauern, bis die Geschehnisse der letzten Zeit vergessen waren, aber eines war sicher: Apophis war hinter ihnen her – und nur der Teufel persönlich wusste, wann und wie er seinen nächsten Versuch starten würde.

Ende

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