Weihnachten und andere Katastrophen... by Pheobe
Summary: Sagen wir, Jack erlebt ungewöhnliche Situationen und bedient sich ungewöhnlicher Mittel und Wege... ;)
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Romance, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3087 Read: 2415 Published: 11.04.12 Updated: 11.04.12
Story Notes:
Das ist meine erste FF in der Gegenwartsform. Ich fand es einfach... passender *gg*! Lasst euch überraschen! Merry Xmas! – Ein riesengroßes Dankesknuddel an meine Beta Emilia, die sich das hier sogar 2x angetan hat *gg*!!

1. Kapitel 1 by Pheobe

Kapitel 1 by Pheobe
Weihnachten und andere Katastrophen...


Wenn es nicht wahr ist,
ist’s doch gut erfunden.
(Giordano Bruno)

~~~*~~~


„I’m dreaming of a white Christmas...“, hallt eine sanfte weibliche Stimme aus dem Radio.
Jack schaltet genervt ab. “So beginnen doch viel zu viele FFs!”, grummelt er leise und konzentriert sich wieder auf den Verkehr.
Kurz vor Weihnachten ist es auch, wie vermutlich fast überall auf der Welt, in Colorado Springs so hektisch wie nie zuvor. Das Geschäft boomt, der Verkehr stockt und die Leute hetzen gestresst kreuz und quer durch alle Straßen.
Unwillig schüttelt Jack den Kopf als eine Ampel direkt vor seinem Wagen auf Rot schaltet.
‚Dieses Jahr müssen die mal was Originelles bringen...’, überlegt er und ein Grinsen stiehlt sich auf sein Gesicht als er an die vielen Shipper da draußen denkt, die wieder irgendwelche FanFictions schreiben werden, wie er und Carter zusammen kommen könnten. ‚Und das alles vor einem romantisch-weihnachtlichen Hintergrund.’, seufzt er innerlich. ‚Himmel, ich bewundere diese Autoren für ihre Fantasie und Kreativität! Ohne Witz! Aber mal ehrlich – ich und Carter? Nein, also wirklich, dieser Gedanke ist absurd, Leute!’
Die Ampel schaltet wieder auf Grün und er fährt kopfschüttelnd weiter. So absurd diese Idee auch ist, er kann sich das Grinsen nicht verkneifen.
Schnell parkt er seinen Jeep in der Nähe des Eingangs zum Mountain, schlägt die Tür zu und marschiert Richtung Eingang.
Schon von weitem hört er die schwungvollen Klänge von Joy to the World. Irgendeiner der diensthabenden Soldaten muss den gleichen Sender erwischt haben, wie er vorhin beim Autofahren. Genervt verdreht Jack die Augen. „Also wirklich, du Tippse, willst du eine Songfic über mich schreiben?“, grummelt er und blickt gen Himmel. „Schon wieder??“
Unwillig drückt er auf den Aufzugknopf. „Musik ist ja schön und gut, aber keine Songfic über ein Weihnachtslied! Das geht eindeutig zu weit.“
„Sir?“, hört er plötzliche eine bekannte Stimme neben sich. Er dreht sich um und sieht Carter auf sich zukommen.
„Ah, Carter.“, begrüßt er sie lächelnd.
„Führen Sie Selbstgespräche, Sir?“, will sie wissen und legt den Kopf schief.
„Ach, Sie wissen schon... die vom Stargate-Palace veranstalten wieder so einen FanFiction-Adventskalender...“, grinst er.
Sie nickt wissend. „Und Sie grübeln, was die wohl über Sie schreiben werden, hab ich Recht, Sir?“ Ihr Grinsen übertrifft das seine noch um einiges an Leuchtkraft.
„Hey, ich bin ein geachteter und angebeteter Mann und...“ Er spielt den Empörten und nur das vergnügte Funkeln in seinen Augen verrät ihn.
„Und die werden bestimmt nicht über Sie lästern, Sir.“, beendet Sam seinen Satz.
„Nein, aber...“ Er hält inne. Lauscht. Hört die ersten Klänge der weihnachtlichen Melodie. „Oh Gott!“, ruft er entsetzt aus und packt Carter an den Schultern. „Retten Sie mich!“
Sie beißt sich auf die Lippen um nicht laut loszuprusten. Seit O’Neill diese Homepage mit Geschichten über SG-1 und Co. zufällig beim surfen im Internet gefunden hat, ist er etwas paranoid geworden. ‚Und Weihnachten tut sein Zusätzliches...’
„Kommen Sie.“, grinst sie und zieht ihn in den inzwischen eingetroffenen Aufzug.
Erschöpft lehnt er sich an die Wand, fährt sich symbolisch mit der Hand über die Stirn.
„Sie haben mir soeben das Leben gerettet, Carter.“, lächelt er matt.
Kaum ausgesprochen, gehen die Türen erneut auf und Daniel springt herein.
„Oh, hallo, Leute! Auch schon da?“ Er hält eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand und wippt mit dem Fuß zu einem von ihm gesummten Weihnachtslied.
„Nein!“, ruft Jack verzweifelt aus und dreht sich von ihnen weg. Weihnachten verfolgt ihn anscheinend. „Warum tust du mir das an!?“, murmelt er verdrossen in die Wand hinein.
Daniel blickt fragend auf den Rücken seines Freundes. „Was...?“
Sam winkt grinsend ab. ‚Es ist doch jedes Jahr dasselbe.’, schießt es ihr durch den Kopf.
„Schon gut. Warst du die ganze Nacht über hier?“, versucht sie vom Thema abzulenken. Vielleicht beruhigt sich O’Neill dann ja etwas. Sein Verhalten erinnert stark an die Verzweiflung die sie alle damals mit Urgo durchlitten haben.
„Äh, ja. Ich hab einpaar Texte übersetzt und darüber die Zeit vergessen.“, erklärt er und wirft noch einen letzten unsicheren Blick auf Jacks Kehrseite.
Mit einem Ruck bleibt der Aufzug erneut stehen und Teal’c steigt ein. Er neigt grüßend den Kopf.
„Teal’c.“, begrüßt Jack ihn und dreht sich langsam wieder zu seinen Freunden um.
Gefahr gebannt.
„Ich hatte einen merkwürdigen Traum.“, beginnt der Jaffa plötzlich.
„Einen Traum?“, echoen Daniel und Sam.
Nickend fährt er fort und erzählt eine wirre Geschichte von Tannenbäumen, Lichterketten, Schnee und Plätzchen.
O’Neill schließt die Augen ob dieses nervtötenden Themas.
„Tealc!“, lächelt Sam und klopft ihm auf die Schulter. „Sowas nennen wir Weihnachtsstimmung haben!“
„Weihnachtsstimmung?“ Der Jaffa hebt fragend eine Augenbraue.
„Mh, ja, das ist die Vorfreude auf Weihnachten.“, erklärt Daniel langsam und nippt an seinem Kaffee.
Doch bevor er seine Erklärungen weiterführen kann – Jack schickt ein Dankgebet gen Himmel -, öffnen sich die Aufzugtüren ein drittes Mal und Hammond quetscht sich zu ihnen hinein. Er nickt ihnen freundlich zu.
‚Langsam wird’s eng hier. Ob die wohl auch über solche Banalitäten FFs schreiben?’, grübelt Jack. Im Prinzip hat er ja nichts gegen interessante Geschichten über ihn, nur dass so viele ihn fast immer abkratzen oder verwunden lassen ist nicht ganz nach seinem Geschmack. ‚Whumping nennen die das. Oder hurt/comfort.’ Seine Gedanken kreisen wieder um den Stargate-Palace. ‚Und dann findet sich immer wieder dieser oder jene Grund um Carter und mich – ’
Ein Zittern geht durch den Fahrstuhl. Das Licht flackert einpaar Mal und geht schließlich ganz aus. Der Aufzug bleibt mit einem Ruck stehen. Sofort schaltet sich die Notbeleuchtung ein.
„Nein, das darf doch nicht wahr sein!“ Fast schon panisch drängt Jack sich nach vorne und schnappt sich das Telefon. „Hallo? Hallooo?“ Nichts. „Hey, ihr da!“ Er klopft mehrmals mit dem Hörer gegen die Wand. „Hallo?“ Stille am anderen Ende. Das Telefon ist tot. „Verdammt!“
„Ruhig, Colonel, das wird schon wieder.“, versucht Hammond seinen 2IC zu beruhigen. Dass dieser sich seit geraumer Zeit recht merkwürdig benimmt, ist ihm auch schon aufgefallen...
„Die Techniker kriegen das bestimmt ganz schnell wieder hin.“, prophezeit Daniel.
Jack hört ihnen nicht zu, lehnt sich frustriert an die Kabinenwand.
„Immerhin schreibt kein Mensch eine Geschichte darüber, wie SG-1 samt General Hammond im Aufzug stecken bleibt!“, brütet er laut.
„Geschichte?“ Teal’c hebt interessiert die berühmte Augenbraue, blickt von ihm zu Sam, die dann jedoch stumm den Kopf schüttelt.
„Colonel...“, murmelt sie langsam. „Da gab es doch so eine FanFiction über einen Fahrstuhl... in der Sie und Daniel stecken geblieben sind, oder irre ich mich da? Und mir fällt da auch noch die ein oder andere Fahrstuhl-Geschichte ein...“
Jack fährt wie von der Tarantel gestochen hoch. „Oh, zu Sokar, Carter, Sie haben Recht!“ Sein Gesicht nimmt einen entsetzten Ausdruck an. Er schnappt nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen.
„Tut doch etwas.“, murmelt Sam resigniert und blickt verzweifelt nach oben.
Als hätte jemand ihre Bitte gehört, geht das Licht plötzlich wieder an und der Aufzug setzt sich wie gewohnt in Bewegung.

„Wir können etwas bewirken.“, murmelt Sam im Hinausgehen dem Colonel zu.
„Wie?“ Er sieht verwirrt aus.
Sie schaut verstohlen nach links und rechts, packt O’Neill dann am Ärmel und zieht ihn in eine Besenkammer.
‚Besenkammer’ ist wohl das falsche Wort für einen Lagerraum in einer hochgeheimen Militärstation. ‚Besen-Halle’ trifft es da schon eher.
„Sind Sie verrückt, Carter!?“, flucht er leise. „Wollen Sie denen noch mehr Stoff über uns geben und dass die uns andichten, wir würden in der Besenkammer...??“
„Ich denke, das ist schon längst geschehen, Sir.“ Sam lächelt gequält.
„Was?“ Er wirkt plötzlich sehr klein. Und interessiert. Sehr interessiert sogar. „Wo? Wie?“
Sie räuspert sich. Verlegen. „Na ja... in der Besenkammer, im Labor, im Umkleideraum, unter der Dusche, in unseren Quartieren, bei Ihnen Zuhause, bei mir daheim... und auf das Wie werde ich nicht näher eingehen.“ Sie räuspert sich erneut. „Sir.“
Er blickt sie fasziniert an. „Im Ernst?“, flüstert er beinahe ehrfürchtig.
Sie nickt langsam. Schluckt.
„Scheinbar hatten Sie viel Zeit zu lesen, Carter.“, grinst er jetzt spitzbübisch.
„Colonel!“
„Und, was haben wir da so getrieben?“
„Sir??“ Ihre Augen werden größer und größer. Kugelrund.
„Ein Scherz, Carter!“, ruft er lachend. „Ein Scherz!“
Sie schüttelt grinsend den Kopf über seine Unverfrorenheit.
„Und, was wollten Sie mir nun so hochgeheim sagen, dass nicht einmal die Spitzel des Stargate-Palaces uns hören dürfen?“ Er hält inne. „Moment, die können uns ja hören. Und sehen! Immer! Wir haben überhaupt keine Privatsphäre mehr!! Ich werde...“
„Colonel!“, unterbricht sie in und legt ihre Hand beschwörend auf seinen wild gestikulierenden Arm.
„Carter?“
„Was ich sagen wollte, ist, wir können die Autoren beeinflussen.“
„Nein!“ Er sieht sie an als wäre sie eine Fremde.
„Doch, Colonel! Vorhin im Fahrstuhl hab ich gebeten, sie sollen etwas tun, irgendetwas – und prompt hat der Aufzug wieder funktioniert.”, erläutert sie ihre Theorie.
„Nicht möglich!“ Ein Grinsen bildet sich langsam auf seinem Gesicht. „Wir können die... echt?“
Sie nickt, nimmt ihre Hand weg – wer weiß wer hier sonst noch zuschaut.
Schließlich nickt auch er ihr zu. Grinsend. Verschwörerisch.

„Silent Night.. mh mhmhmh...”
“Daniel!” Er hält mitten in seiner Arbeit inne.
„Jack?“ Der Archäologe blickt ihn fragend an.
„Du weißt genau was ich meine!“, brummelt er und nimmt die Arbeit wieder auf.
„Ja?“ Daniel ist immer noch verwirrt, zuckt aber dann die Schultern. „Hmhmhm, mhmhmh holy night...
„Daniel, hör auf dieses Weihnachtslied zu summen oder ich - !” Erschrocken hält er inne als ein Scheppern ertönt. „Genau das habe ich gemeint.“, erklärt er trocken und bückt sich, um die Scherben aufzulesen.
„Meinetwegen.“ Daniel geht in den Nebenraum und holt Nachschub für ihren Auftrag.
Eine Tür fällt krachend ins Schloss.
„Carter, da sind Sie ja... nein! Oh nein!!“
Entsetzt steht er im Raum und sieht seinem Major zu, wie sie die Einkäufe auspackt, die Jacke auszieht und – summt.
„Sir?“
Ein böser Blick ist die Strafe für ihre Frage.
„Ach, kommen Sie schon, Colonel!“, lacht sie. „Sie stehen hier mit Daniel in meinem Wohnzimmer, schmücken den Weihnachtsbaum und können dabei keine Weihnachtsmusik um sich herum ertragen?“
Er verschränkt die Arme vor der Brust. Sieht sie wortlos an.
„Sir, Sie können bei allem guten Willen nicht verhindern, dass die... oh! Sie haben eine Kugel zerbrochen!“ Mit einem Satz steht sie neben den roten sterblichen Überresten des ehemaligen Christbaumschmucks.
Jack schüttelt über ihren Themenwechsel nur den Kopf.
Daniel schnappt sich, ganz Gentleman, Besen und Kehrschaufel und räumt den Müll weg.
„Seien Sie bitte nicht so griesgrämig, Sir, es ist nicht meine Schuld, dass wir so interessant sind, dass hunderte von wildfremden Leuten uns eine Liebesaffäre andichten.“, erklärt sie und beißt in ein Plätzchen, das sie aus eine der Einkaufstaschen hervorgezaubert hat.
„Ich bin nicht griesgrämig.“, behauptet er und lugt verstohlen nach weiteren Plätzchen, doch Carter steht zwischen ihm und der Tüte. „Ich bin nur vorsichtig.“
Sie sieht ihn ehrlich erstaunt an. „Aber haben wir uns nicht darauf geeinigt, dass – ?“
„Pssst!“ Mit einem Satz ist er bei ihr und legt ihr die Hand auf den Mund. „Sie verraten ja noch alles!“
Langsam nimmt er seine Hand weg. Sie schluckt die letzten Keksreste hinunter. „Und Sie erzeugen noch mehr Gesprächsstoff, oder besser gesagt, Shipperstoff!“
„Ja, ja, schon gut.“ Unwillig tritt er einen Schritt zurück. ‚Wir ziehen das durch. Wäre doch gelacht, wenn das nicht klappt!’, denkt er böse grinsend und wendet sich wieder dem Schmücken des Weihnachtsbaumes in Carters Haus zu.

Süßer die Glocken nie klingen. Und sie klingen laut. Draußen von der Kirche her und verkünden, was alle schon wissen. Es ist Heiligabend!
Jack, Sam, Daniel, Teal’c, Hammond, Janet und Cassandra stoßen darauf an. Endlich können sie alle mal wieder beisammen sitzen, ach, welch Freude!
‚Daniel hat mal wieder zu viel Bier erwischt’, denkt Jack hämisch grinsend. Nicht, dass er daran ganz unschuldig wäre, aber ein betrunkener Daniel ist einfach unschlagbar. Sein Blick kreuzt den von Carter und sie schüttelt lachend den Kopf. ‚Typisch...’
Während Cassie Daniel minutiös in allen nur denkbaren Gesellschaftsspielen schlägt, Hammond und Janet über Asgard und die Welt philosophieren und Teal’c wie jedes Jahr, ohne eine Miene zu verziehen, das Weihnachtsfest der Tau’ri über sich ergehen lässt, seilen Sam und Jack sich langsam ab.
Wie zufällig begegnen sie sich in er Küche.
„Carter?“ Er lehnt selbstbewusst am Tresen.
‚Klar, er riskiert ja nichts, er erntet nur die Lorbeeren.’, denkt Sam. Doch eigentlich macht ihr das nichts aus. Sie hat der Idee ja schließlich zugestimmt. Außerdem wird ihr Colonel dann ja vielleicht wieder normal und vergisst den Palace und seine FFs. Wenigstens für eine Weile.
„Sir?“, fragt sie betont beiläufig. Natürlich weiß sie, was er will. Aber warum die lieben Autoren und Autorinnen, die sich so gern, so sehr um Shipperstoff bemühen und in jede ihrer Gesten und Blicke etwas zu finden und hinein zu interpretieren versuchen, nicht noch ein wenig auf die Folter spannen? Sie grinst in sich hinein.
„Können wir?“ Jack schnappt sich einen herumliegenden Apfel, wirft ihn hoch, fängt ihn und beginnt das Spiel von neuem.
Sie schaut ihm eine Weile zu. „Jetzt schon?“, fragt sie. „Finden Sie das nicht ein bisschen zu...?“
Er fängt den Apfel. Beißt hinein. Kaut. Schluckt. „Zu... was?“
„Ich weiß auch nicht.“ Sie lehnt sich ebenfalls an die Theke, steht nun direkt vor ihm. „Zu voreilig? Zu offensichtlich? Zu schnell?“
Ein schelmisches Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit. „Sie haben die Küche vergessen, Carter.“, meint er schließlich.
„Was?“ Jetzt ist sie verdutzt.
„Na, bei ihrer Aufzählung in der Besenkammer neulich, Sie wissen schon, das Labor, der Fahrstuhl, die Umkleide...“
Sie stoppt ihn, hebt beide Hände. „Ok, ok. Schon kapiert!“
„Ja, und da haben Sie die Küche vergessen. Den Tresen...“, murmelt er und fährt langsam mit der Hand darüber. Sie sieht es aus ihren Augenwinkeln.
„Colonel? Spielen Sie etwa mit mir?“, fragt sie leise und sieht das Blitzen in seinen Augen.
„Nicht die Bohne, Carter. Ich würde nie mit Ihnen spielen!“
„Aber mit den Shippern?“
Langsam nähert sich sein Apfel ihrem Mund. Er sieht sie mit einem seiner besonderen Lächeln an. Ein schalkhaftes Funkeln in den Augen.
Sie sieht zuerst den Apfel, dann ihn an, beißt hinein.
„Die wollten es nicht anders.“, raunt er genießerisch, sieht ihr beim Kauen zu und wischt mit dem Daumen etwas von dem Saft in ihrem Mundwinkel weg.
„Also, wie du mir, so ich dir?“, fragt Sam und legt den Kopf schief.
„Ja, so in etwa.“, lächelt er und nickt. „Auge um Auge, Zahn um Zahn, na, Sie wissen schon.“
Sie nickt. Ja, sie weiß. Und sie hat dem ja schließlich auch zugestimmt. Rückzieher ist nicht. Alles oder nichts, jetzt oder nie.
Sie wollen gerade starten, als plötzlich die Tür aufschwingt und Janet hereingeträllert kommt.
„Nanu?“, ruft sie überrascht und die beiden springen auseinander.
„Was ist denn hier los?“, grinst sie. Offensichtlich hat sie auch mehr als nur ein Bier getrunken. In diesem Sinne würde sie gut zu Daniel passen. ‚Hey, da war doch was...?’, grübelt Jack und beschließt, sich den Stargate-Palace noch mal genauer anzuschauen und nicht nur die S/J-FFs unter die Lupe zu nehmen. Nicht, dass er deswegen nur solche Geschichten lesen würde... Unsinn. ‚Kommt mir nicht auf dumme Gedanken, ihr da draußen!’, beschwört er die Shipper innerlich und sieht sie sich im Geiste schon die Hände reiben.
„Nichts.“, erklärt Sam jetzt und die beiden Frauen gehen einträchtig zurück ins Wohnzimmer.
„Na, toll.“, grummelt Jack. „Jetzt wird’s noch schwieriger.“ Und wenn es nicht gegen alle Regeln der Shipperkunst sprechen würde, hätte er jetzt geschworen, dass das auf deren Kappe geht. Aber so...
Er seufzt innerlich. ‚Na guuuut!’ Sie haben die armen Leutchen da draußen lang genug gequält! ‚Als ob das andersrum nicht auch der Fall gewesen wäre!’, denkt Jack böse grinsend. ‚Aber immerhin haben wir ja nichts davon mitgekriegt, von den ‚internen’ Missionen... oder etwa doch?’
Bevor er jedoch ins Grübeln über Sinn und Unsinn, Existenz und Fiktion, Realität und parallele Realität – äh, nein, das war ’was anderes! – geraten kann, trottet auch er ins gemütliche Wohnzimmer.
Der Baum strahlt und funkelt, das haben Daniel und er nicht schlecht hingekriegt.
Hammond steht mit leicht rötlichen Backen neben Teal’c, redet auf ihn ein und macht eine umgreifende, alles einschließende Geste, die den Jaffa jedoch nicht im geringsten beeindruckt. Sein Gesicht bleibt unbewegt wie immer.
Cassie thront neben Daniel und grinst ob ihres Siegs über den Archäologen, der inzwischen gar nicht mehr so munter und aufgedreht wirkt wie noch vor wenigen Minuten.
Carter steht neben Janet, unterhält sich scheinbar intensiv mit ihr und schiebt dabei langsam, unauffällig den Alkohol von der kleinen Ärztin weg.
Jack grinst und schaut aus dem Fenster. Es schneit. Im Hintergrund erklingen dezent leise Weihnachtslieder. ‚Na, wenn da keine Weihnachtstimmung aufkommt...’ Auf diese Weise kann sogar Jack den ganzen Trubel, der um Weihnachten gemacht wird, ertragen.
Er seufzt und macht sich schließlich an die Umsetzung seines Plans.
Langsam geht er auf die beiden Frauen zu, nimmt Sam am Arm. „Sie entschuldigen, Doc.“, meint er und zieht Sam in die Mitte des Raumes. Janet schaut ihnen misstrauisch hinterher.
Die beiden stehen sich jetzt direkt gegenüber und inzwischen richten sich auch die Blicke der anderen auf sie.
„Also“, murmelt Jack und sieht sie beschwörend an. „Können wir?“
„Ich warne Sie, Sir.“, sagt Sam und legt ihm die rechte Hand leicht auf die Brust. „Wenn Sie uns da nicht wieder herausreden können, dann...“
„Dann...?“ Er grinst. Natürlich, warum auch nicht?
„Dann werden Sie Ihres Lebens nicht mehr froh!“, droht sie grinsend, lässt ihre Hand nach oben in sein Haar gleiten und zieht ihn zu sich hinunter.
„Mh“, raunt er. „Ich werd’s mir überlegen.“
Und bevor sie noch etwas erwidern kann, presst er seinen Mund auf ihren und erstickt so jeden weiteren Kommentar. – Scheinbar auch die der anderen Anwesenden, denn die sehen die beiden Offiziere mit ungläubigem Blick und offenen Mündern an.
Jack dreht Sam, sodass sie in seinen Armen liegt, wie er es schon einmal, ohne ihr Wissen, getan hat, während er sie weiter ausgiebig küsst.
Nach Minuten erst, findet Hammond seine Sprache wieder. „Colonel! Major!“, donnert er. „Was denken Sie sich eigentlich!?“
Sam und Jack lösen sich langsam wieder voneinander. Schweratmend. Beide völlig verzaubert vom Augenblick. „Eine Sekunde, General.“, beschwört Jack seinen Vorgesetzten, ohne den Blick von Sam abzuwenden. „Wir müssen den Shippern da draußen ja schließlich auch etwas bieten.“, grinst er und küsst sie erneut...


~ Ende ~


End Notes:

Eine Bitte an alle Shipper da draußen: Vergebt mir, dass ich euch alle (mich eingeschlossen) so auf die S(c)hippe genommen hab, aber ich konnte einfach nicht widerstehen als mir diese Idee kam *bg*!! ;D Ich hoffe, ihr hattet trotzdem euren Spaß dran? (Feedback? Feedback!!! – Please. ;)

An alle Autoren: Ich hab hier auf die ein oder andere FF angespielt, die ich persönlich auch gelesen habe. Ich hoffe, das stört niemanden!! – Wenn doch, hier, ich schenke euch eine Ladung Weihnachtskekse *keksgeb* ;) !

Viele liebe Grüße, eine schöne Vorweihnachtszeit und ein fröhliches, besinnliches Weihnachtsfest!!!
Phoebe
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