White Flag by Pheobe
Summary: Eine schlaflose Nacht für Sam …
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1)
Genre: General, Songfic, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1329 Read: 2483 Published: 11.04.12 Updated: 11.04.12
Story Notes:
Ich weiß, Songfics sind nicht jedermanns Sache und zudem ist diese hier auch meine erste. Aber es gibt einpaar Dinge, die musste ich einfach loswerden, durch eben dieses Lied. Ich würde mich über Feedback sehr freuen.

Spoiler: Chimera (Daniels Träume)
Staffel: 8

1. Kapitel 1 by Pheobe

Kapitel 1 by Pheobe
White Flag


Sam wanderte unruhig durch die leeren Gänge des SGC. Sie hatte nicht schlafen können, also war sie in ihr Labor gegangen, doch auch dort hatte sie sich keine Minute auf ihre Arbeit konzentrieren können. Jetzt war sie hier. War schon wieder im Kreis gelaufen. Stand schon wieder vor seiner Tür. Verschlossen, selbstverständlich, denn es war 2.42 Uhr nachts. Dennoch symbolisierte diese verschlossene Tür etwas anderes für sie. Etwas viel größeres. Es war, als hätte er ihr die Tür zu seinem Leben verschlossen, fast schon unbemerkt. Vielleicht kam es deshalb so plötzlich und hatte sie wie der Schlag getroffen.
Mit einem ärgerlichen Aufstöhnen drehte sie sich abrupt um und lief weiter.
Das war doch lächerlich. Sie war glücklich mit Pete. Er war ihr Freund. Sie liebte ihn. Sie konnte sich sogar vorstellen, ihn zu heiraten, eine Familie mit ihm zu gründen. Ihr gefielen die Veränderungen in ihrem Leben. Sie fühlte sich fast wie ein neuer Mensch. Jemand, mit einem normalen Leben, jemand, der nicht mit seiner Arbeit verheiratet war, sondern auch ein Privatleben hatte. Das war das, was sie immer gewollt hatte. Ein normales Privatleben, ihr Berufsleben war schon stressig und gefährlich genug. Sie wollte sich darauf freuen können, nach der Arbeit nach Hause zu fahren und nicht, wie sonst immer, die ganze Nacht durchzuarbeiten oder einfach in der Basis zu übernachten.
Sie hatte das erreicht, von dem sie immer geglaubt hatte, dass es sie glücklich machen würde. Und das tat es auch. Sie war glücklich und sie genoss ihr Leben.
Dennoch stimmte etwas in ihrem ‚neuen’ Leben nicht. Es war nicht so perfekt, wie sie es sich erhofft hatte. Es blieb immer ein tiefer Schmerz in ihrem Inneren, ein Gefühl von Traurigkeit, das sie nicht abzuschütteln vermochte.
Nach langem Überlegen und absoluter Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, hatte Sam verstanden, woran es lag. Oder besser gesagt, an wem es lag.
Wieder stand sie vor seiner verschlossenen Tür.

I know you think that I shouldn't still love you,
Or tell you that.
But if I didn't say it, well I'd still have felt it
Where's the sense in that?


Sie atmete tief durch. Es hatte keinen Sinn. Es gab nichts mehr, was sie sich noch hätten sagen können auf dieser speziellen Ebene. Es gab nichts, was irgendetwas ändern würde.
Sie war jetzt mit Pete zusammen und wie Sam einpaar wenigen Gerüchten vernommen hatte, schien auch Jack eine neue Freundin gefunden zu haben, ihr Name war Kerry.
Es war nicht so, dass sie eifersüchtig war. Ganz im Gegenteil. Sie gönnte Jack von Herzen eine schöne Beziehung und freute sich, dass er glücklich zu sein schien.
Sie selbst war auch glücklich. Und trotzdem war da immer noch dieses unbegreifliche, nicht zu leugnende Gefühl, das ihr sagte, dass sie ihn für immer verloren hatte.
Natürlich nicht auf freundschaftlicher oder kollegialer Ebene. Aber Sam wusste, egal was geschah, es würde nie mehr so zwischen ihnen sein, wie es früher einmal gewesen war.

I promise I'm not trying to make your life harder
Or return to where we were


Sie konnte dieses Gefühl nicht unterdrücken und obwohl sie sich oft genug ablenken konnte, war es manchmal so heftig und tat so weh, dass sie am liebsten nicht mehr so stark hätte sein müssen, wie sie es ihr Leben lang ständig gewesen war.
Sie konnte sich in dieser Sache nicht selbst belügen. Sie hatte ihn verloren. Aus eigener Schuld. Sie hatte nicht gewartet, nicht gekämpft, und, was vermutlich das Schlimmste war, sie hatte sich eingebildet, ihn losgelassen zu haben.

I will go down with this ship
And I won't put my hands up and surrender
There will be no white flag above my door
I'm in love and always will be


Sie hatte jetzt ein neues Leben, eines, das sie selbst gewählt hatte. Und auch Jack hatte ein neues Leben. Er schien mit diesem Kapitel ein für allemal abgeschlossen zu haben und … er war glücklich. Das war das Wichtigste. Er war glücklich. Es ging ihm gut.
Und dennoch. So lächerlich es auch war, manchmal hatte sie das Gefühl, sie müsste an seine verschlossene Tür hämmern und ihn und sich selbst kräftig schütteln, damit sie beide wieder zur Besinnung kamen.
Unwillkürlich erwachte Sam aus ihren Gedanken und fand sich selbst vor der Tür zu seinem Quartier stehend. Die rechte Hand erhoben, bereit zum Klopfen. Sie schüttelte energisch den Kopf, trat rasch einen Schritt zurück.

I know I left too much mess and
Destruction to come back again
And I caused nothing but trouble
I understand if you can't talk to me again
And if you live by the rules of "it's over"
Then I'm sure that that makes sense


Verärgert über sich selbst, wanderte Sam weiterhin unruhig durch die menschenleeren Gänge. Nur hin und wieder begegnete sie einer diensthabenden Wache. Die merkwürdig fragenden Blicke, die die Soldaten ihr zuwarfen nahm sie nicht zur Kenntnis.
Sie würde es für sich behalten. Dieser Schmerz, tief in ihr drinnen, sie würde es keinem sagen. Nur sie allein würde das Wissen haben, dass diese Sache einerseits noch lange kein Ende gefunden hatte und andererseits, dass sie ihn für immer verloren hatte. Es gab kein zurück mehr. Nie mehr.

I will go down with this ship
And I won't put my hands up and surrender
There will be no white flag above my door
I'm in love and always will be


Unwillkürlich lehnte sie sich erschöpft an eine der kalten grauen Wände und schloss für einen Moment die Augen. Sie würde ihren Weg weitergehen. Sie wollte dieses neue, dieses normale Leben, sie wollte dieses Leben mit Pete. Doch sie konnte Jack und die Erinnerung an das, was sie einst geteilt hatten, nicht loswerden. Sie wollte sich selbst nicht mehr belügen, wollte sich selbst nichts mehr vormachen.
Sie würde ihm nichts sagen. Sie würde es für sich behalten, den Schmerz, der jeden Gedanken an ihn begleitete. Sie wollte, dass er glücklich war und sie wäre die Letzte auf Erden, die ihm dieses Glück zerstören würde.
Das war alles was zählte. Sie waren beide glücklich. Jeder auf seine Weise, jeder für sich. Der Schmerz würde sich legen, die Zeit würde auch diese Wunde heilen.

And when we meet
Which I'm sure we will
All that was there
Will be there still
I'll let it pass
And hold my tongue
And you will think
That I've moved on....


So war es am Besten. Sie würde diesen Kampf alleine ausfechten. Jack war glücklich, mit sich, mit Kerry, mit seinem neuen Leben. Das war alles was zählte.
Ein trauriges Lächeln bildete sich auf Sams Lippen. Langsam öffnete sie die Augen. Es war richtig so. Vielleicht hatte es zu Beginn ihrer Freundschaft noch anders ausgesehen, doch jetzt wusste Sam, dass es nur so das Richtige war. Diese ganze Sache hatte sie beide verändert, stärker gemacht.
Sie würde den letzten Kampf alleine ausfechten.

I will go down with this ship
And I won't put my hands up and surrender
There will be no white flag above my door
I'm in love and always will be


Langsam ging sie an seiner verschlossenen Tür vorbei. Sie würde verschlossen bleiben, doch Sam würde lernen, damit zu leben. Als sie ihr eigenes Quartier erreichte und sich ins Bett legte, geschah etwas, was sie schon seit langer Zeit nicht mehr erlebt hatte. Sie fiel sofort in einen ruhigen, traumlosen Schlaf, mit dem Wissen, dass alles seinen Grund hatte. Auch dieser letzte Kampf.


ENDE
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