Tannenduft und Engelshaar by Nike
Summary: SG-1 sitzt auf einem Planeten fest. Und das kurz vor Weihnachten...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, General, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 5639 Read: 2920 Published: 05.04.12 Updated: 05.04.12
Story Notes:
Ich hab's versucht. Ohne Weihnachtsstimmung zu haben. Ich denke, es ist trotzdem was schönes draus geworden. Ein ganz großes DANKEEEE an meine Beta Astra. *festeknuddel* Feedback wäre erwünscht, egal wie. Nur konstruktiv sollte es sein.

1. Kapitel 1 by Nike

Kapitel 1 by Nike
Tannenduft und Engelshaar


"Was zum Teufel..." Colonel O'Neill drehte sich fassungslos um die eigene Achse, verschaffte sich so einen ersten kurzen Überblick von der näheren Umgebung um das Stargate. SG-1 war gerade erst auf K5S-389 angekommen. Laut MALP-Daten handelte es sich um einen eher unwirtlichen Planeten. Sand und Steine, der ein oder andere Tempel und... Sand und Steine eben.

Aber das was das Team hier erwartete, entsprach nicht so ganz den Daten. Das Gate stand, umgeben von teilweise fast mannshohen Steinen, die das Tor in unregelmäßigen Abständen einkreisten, auf einer wunderschönen Wiese. Jede Menge Bienen und Schmetterlinge umschwärmten die Blumen, die dort zuhauf wuchsen und einen bunten, duftenden Teppich zauberten. Umrahmt wurde das Ganze von einem dichten Mischwald, am Horizont konnte man ein gewaltiges Bergmassiv erkennen und am strahlend blauen Himmel drehte ein Adler seine Runden. Eigentlich paradiesisch.

"Carter!" O'Neill drehte sich ruckartig zu seinem 2IC um und sah sie fragend an. "Wo haben Sie uns da nur hingebracht, hm? Ich meine, nicht dass ich mich beschweren will, es gefällt mir hier. Hier gibt's Bäume..." Er machte eine ausladende Handbewegung. "Eine wunderschöne Blumenwiese, Bäume, Berge, Adler, und hab ich schon..."
"Die Bäume erwähnt? Ja, hast du." beendete Daniel grinsend den Satz.

Aber O'Neill ging gar nicht darauf ein. Sein Lächeln erstarb und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Daniel zog unwillkürlich den Kopf ein, Sam folgte dem Blick des Colonels in Richtung Stargate und wurde blass.
"Carter..." Er sah seinen Major ungläubig an. "Sagen Sie mir, dass das jetzt nicht wahr ist. Wo um alles in der Welt ist das DHD?" Jetzt wurden auch Daniel und Teal'c auf das Fehlen der Anwahlvorrichtung aufmerksam. "Oh oh." Mehr konnte Daniel im Moment nicht dazu sagen.

"Oh nein!" Carter lief hektisch um das Tor, sah hinter jedem Busch und Felsen nach. "Carter." Sam hörte den Colonel gar nicht, nervös vor sich hin murmelnd drehte sie nun schon die zweite Runde um das Gate. "Carter!" Immer noch reagierte sie nicht auf ihn, hoffte immer noch darauf das DHD jeden Moment zu finden.

"Verdammt noch mal, CARTER! Ich rede mit Ihnen!" Aufgebracht stellte Jack sich ihr einfach in den Weg, hielt sie am Arm fest und zwang sie so dazu stehenzubleiben und ihn anzusehen. "Das bringt doch nichts!"
"Ich verstehe das einfach nicht, Sir!" Mit zitternden Fingern fuhr sich Sam durch die Haare. Sie sah blass aus und war total aufgelöst.

"Na, wenn Sie es nicht verstehen, müssen wir uns wohl selbst den Kopf zerbrechen. " Jack zwang sich zur Ruhe, lockerte den Griff um Sam's Arm und führte sie zum nächsten Steinbrocken. "Kommen Sie Carter, setzen Sie sich, bevor Sie mir aus den Stiefeln kippen und ich vielleicht noch Mund zu Mund - Beatmung machen muss... Obwohl..." Er schüttelte leicht irritiert über sich selbst den Kopf, was war ihm da nur wieder rausgerutscht!

Es war etwas ganz entschieden falsch gelaufen und er ahnte, dass nur Carter sie da wieder rausbringen könnte. Sie war zwar ein Genie, aber auch sie war nur ein Mensch. Ein momentan ziemlich geschockter Mensch. Das Schlimme war, es war ihre Schuld und das wusste sie auch. Er wollte, dass sie sich erst einmal beruhigte. So wie es aussah saßen sie, ohne das DHD, nun erst mal auf diesem Planeten fest. Jetzt hieß es erst mal die Lage checken und das Beste daraus machen.

Daniel und Teal'c gesellten sich nun zu ihnen und Daniel ließ seinen Rucksack zu Boden plumpsen, sich selbst gleich neben dran. Alle Augen waren nun auf Carter gerichtet.
"Also?" forderte der Colonel sie auf. Sam holte erst einmal tief Luft und stieß sie mit einem Seufzer wieder aus bevor sie Antwort gab. "Ich kann es mir nur so erklären, dass ich die falschen Koordinaten eingegeben habe. Das hier ist definitiv nicht K5S-389."

"Soviel habe ich auch schon bemerkt." Jack fuhr sich durch die Haare. "Und wie geht's jetzt weiter?"
"Nun, wir könnten theoretisch das Tor auch manuell anwählen. Allerdings fehlt uns wohl die nötige Energiequelle, um auch ein Wurmloch aufzubauen."
"So was wie ein Naquadahreaktor?" O'Neill schöpfte etwas Hoffnung. In Sachen "Naquadahreaktor" war Sam eine Spezialistin. Es würde zwar eine Weile dauern...

"Aber das würde natürlich eine ganze Weile dauern." Wiederholte Sam seine Gedanken. "Wenn ich überhaupt alles zusammen bekommen würde, was ich dazu brauche." Kritisch sah sie sich um. "Es würde herzlich wenig nützen, wenn hier kein Naquadah zu finden ist."

Der Colonel ließ seinen Blick wortlos über die Wälder und die Berge schweifen. Sein Team beobachtete ihn schweigend.
Sam schüttelte verzweifelt den Kopf und murmelte: "Das glaube ich einfach nicht. Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film. Wie kann man nur so blöd sein!" Sie sah ihre drei Kollegen der Reihe nach an. "Es tut mir so leid, Leute. Diesmal habe ich echten Mist gebaut."

Dann stand sie auf und ging ein Stück von den anderen weg. Daniel wollte aufstehen und ihr folgen, doch Jack hielt ihn zurück. "Nein, Daniel. Lass ihr Zeit." Und zu Teal'c gewandt: "Halt ein Auge auf sie, Großer. Man kann nie wissen."
Teal'c nickte kurz, richtete dann seine Aufmerksamkeit auf Sam und die Umgebung.
"Auf geht's, Danny. Wir sehen uns hier mal etwas um. Wer weiß, vielleicht finden wir ja etwas, das Carter gebrauchen kann." Mit diesen Worten drehte er sich um und marschierte in Richtung Wald davon.

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"Ähm, General Hammond, Sir." Sgt. Siler drehte sich auf seinem Stuhl zu seinem Vorgesetzten um. „Das sollten Sie sich mal ansehen, Sir.“ Er wandte sich wieder den Daten zu, die auf seinem Computerbildschirm zu sehen waren.
„Sehen Sie, da.“ Siler deutete auf eine bestimmte Zeile. „Das sind die Koordinaten, die ich für SG-5 eingegeben habe, für R4S-789." Sein Finger rutschte eine Zeile tiefer. "Und das hier sind die Koordinaten, die Major Carter eingegeben hat. Für K5S-389. Nur dass das nicht die richtigen Koordinaten für diesen Planeten sind. Das vorletzte Chevron ist definitiv falsch."

Der General wurde blass. "Sind Sie sicher, Siler? Kann es sein, dass Sie sich geirrt haben?"
"Nein, Sir. Ich habe es fünfmal kontrolliert, um sicher zu sein. Irrtum ausgeschlossen. Tut mir leid, Sir." Der Sgt. drehte sich wieder zu Hammond um, wartete auf weitere Anweisungen.

Hammond's Gedanken überschlugen sich. Wo war SG-1 da nur gelandet, warum hatten sie sich noch nicht gemeldet, falls sie den Irrtum überhaupt schon bemerkt hatten. Dem General wurde leicht übel. Es gab mehrere Möglichkeiten. Entweder waren sie nicht mehr in der Lage dazu oder es gab keine Möglichkeit, aus welchem Grund auch immer.
"Wählen Sie sofort den Planeten an, mit denselben Koordinaten, die auch Major Carter benutzt hat. Wir werden versuchen, über Funk Kontakt aufzunehmen."

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Als plötzlich das Gate aktiviert wurde, sprang SG-1 erst einmal in Deckung. Jack und Daniel waren erst kurz zuvor wieder zu Sam und Teal'c zurück gekommen.
Ganz aus dem Häuschen hatte Daniel von den Entdeckungen erzählt, die sie gemacht hatten. Ca. eine Stunde Fußmarsch vom Gate entfernt befand sich eine kleine Siedlung. Die Menschen, die dort lebten, erinnerten ihn an die Ureinwohner Nordamerikas - an Indianer. Nur dass diese hier nicht in Tipis, sondern in kleinen Hütten aus Lehm und Holz wohnten. Die Fremden wurden freundlich begrüßt.

Nun harrte das Team, zwischen den Steinen in Deckung liegend, den Dingen die da kamen. Als Jack's Funkgerät anfing zu knarzen und kurz darauf die vertraute Stimme von Gen. Hammond ertönte, konnte sich der Colonel einen kleinen Jauchzer nicht verkneifen.
"Colonel O'Neill, können Sie mich hören?"
"Ja Sir, wir hören Sie laut und deutlich. Und Sie glauben gar nicht, wie schön es ist, Ihre Stimme zu hören!"
"Ist bei Ihnen alles in Ordnung, Colonel? Wo stecken Sie eigentlich? Sind Sie und Ihr Team in Sicherheit?", wollte Hammond besorgt wissen.
"Ja ... das weiß nicht mal Carter so genau und ... ja, wir sind hier in Sicherheit. Wir haben hier Blümchen, Bäumchen und Bienchen, ein paar Berge und wirklich nette Nachbarn. Was wir hier nicht haben sind: Wüste, Sand, Hitze und ein DHD. Beantwortet das Ihre Frage, Sir?"

Einen Moment herrschte Schweigen und der Colonel befürchtete schon, den General hätte der Schlag getroffen. "Ähm, Sir?", fragte er vorsichtig. "Sind Sie noch da?"
Man hörte wie Hammond sich erst räusperte, bevor er ungläubig sagte: "Wiederholen Sie das bitte, Colonel."
Jack seufzte. "Ich sagte: Wir haben hier Blümchen, Bäumchen und Bienchen, aber kein DHD."

Wieder herrschte kurzes Schweigen. Sam's Blick wanderte betrübt vom Funkgerät zum Stargate und von dort zu Daniel. Der stand auf, setzte sich neben sie auf den Boden und legte ihr beruhigend einen Arm um die Schultern. In dem Moment, als er etwas sagen wollte, ertönte wieder die Stimme des Generals aus dem Funkgerät.
"Colonel, wir machen folgendes: Sgt. Siler ist gerade dabei heraus zu bekommen, wo genau Sie und Ihr Team da gelandet sind. Wenn wir das wissen, werden wir Kontakt zu den Tok'ra oder den Asgard aufnehmen. Da ich allerdings keine Ahnung habe wie lange das alles dauert, werden wir Ihnen Proviant und was Sie sonst noch benötigen durch das Gate schicken. Sie werden morgen um diese Zeit wieder von uns hören. Und ich hoffe Ihnen dann genaueres sagen zu können. Haben Sie das verstanden, Colonel?"
"Ja, Sir. Habe verstanden. Wir werden morgen um die gleiche Zeit hier sein. O'Neill Ende."

Als das Tor sich mit einem leisen "wusch" wieder schloss, waren alle für einen Moment ganz still. Jeder hing seinen Gedanken nach. Sam stand auf, sah die anderen nicht an. Gerade hatte sie sich vom Team abgewandt, da war Jack auch schon an ihrer Seite, hielt sie sanft am Arm zurück.

"Kommen Sie, Carter. Hören Sie auf, sich Vorwürfe zu machen."
Sam drehte sich zu ihm um und sah ihn kampflustig an. "Was?! Wollen Sie mir jetzt etwa sagen: Es war nicht Ihre Schuld, Carter. - Alles wird gut, Carter. – Sowas passiert schon mal, Carter? Verdammt! Ich habe Mist gebaut! Es war meine Schuld und sowas hat nicht zu passieren! Was, wenn wir auf einem Planeten wie Neetu gelandet wären und..."

"Carter!" ,wurde sie barsch von ihm unterbrochen. "Jetzt halten Sie mal die Luft an! Natürlich hätten wir auf so was wie Netu ll landen können. Ich werde auch bestimmt nicht sagen, dass es nicht Ihre Schuld war und so etwas darf auch nicht passieren. Es ist aber passiert und im SGC versuchen sie alles, um uns zurück zu holen. Und die schaffen das auch, glauben Sie mir." Seine Stimme, anfangs etwas laut, wurde sanfter, als er nun weitersprach.

"Sehen Sie, wir haben doch Glück im Unglück. Wir sind unverletzt auf einem friedlichen und dazu noch wunderschönen Planeten gelandet." Er machte eine ausladende Handbewegung, um sie auf die schöne Umgebung aufmerksam zu machen. "Wir wurden von den Einheimischen freundlich empfangen. Die Rettungsaktion für uns ist in vollem Gange und Sie brauchen keinen Reaktor zu basteln. Wir können uns also mal zurück lehnen und es als Urlaub bezeichnen. Ist eh schon längst fällig. Hier gibt's auch einen schönen See, an dem man angeln kann..."

Er sah Sam schelmisch an und sie wusste genau, was jetzt kommen würde.
"Und so komme ich dann doch noch zu einem Angelurlaub mit Ihnen. Ob es Ihnen nun passt oder nicht. Denn das Beste daran ist: Sie können nicht weglaufen!"
Sam sah ihn resigniert lächelnd an. Dieser Mann schaffte es immer wieder, sie aus dem tiefsten Loch raus zu ziehen.
"Wieder gut?", fragte er, während er sie kurz an sich drückte.
"Noch nicht gut, aber besser. Danke." Er nickte ihr kurz zu, wandte sich dann auch an Daniel und Teal'c. "Okay Camper, suchen wir uns einen geeigneten Platz für unser Lager." Jack schnappte sich seinen Rucksack und stapfte los.

"Ach, Carter!" Er drehte sich zu ihr um, so dass er nun rückwärts gehend mit ihr sprach. "Es könnte noch schlimmer kommen ..." Sam sah ihn fragend an.
"Es könnte regnen!"

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Ein geeigneter Lagerplatz war schnell gefunden. Jack und Daniel erkundeten die nähere Umgebung, während Sam mit Teal'c das Lager aufbaute. Als die beiden Männer zum Camp zurückkehrten brachten sie neben einer Ladung Holz auch zwei Kaninchen mit.
Nach dem Essen saßen die vier noch gemütlich am Feuer. Die Nacht war warm und sternenklar, eine leichte Brise strich durch die Bäume, die Grillen zirpten im Gras und in weiter Ferne hörte man einen Wolf heulen.
"Aaaah. Das tut gut." Jack streckte sich genüsslich. Er lag, so lang wie er war, auf dem Rücken im Gras und betrachtete die Sterne. Sam saß neben ihm an einen Baum gelehnt, Daniel legte gerade noch etwas Holz nach und Teal'c saß da und lauschte mit einem Ohr auf die Geräusche in der Nacht.

"Hey, Carter!" Jack drehte sich leicht zur Seite, stützte den Kopf auf eine Hand und sah sie an. "Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke besorgt? In 5 Wochen ist es soweit." Sam zog die Augenbrauen hoch. "Äähm ... nein." gestand sie. "Irgendwie hatte ich noch nicht die Zeit dazu."

"Ich auch nicht, aber ich wüsste schon eins für Sie." Sein Blick wanderte kurz in den Sternenhimmel und dann wieder zurück zu Sam, die ihn neugierig ansah. "Ich hole Ihnen einen Stern vom Himmel! Wie wäre es mit P3X- ...ähm... irgendwas?"
Sam fing an zu lachen. "Was? Da macht man sich mal Gedanken und dann wird man auch noch ausgelacht!", motzte er, musste aber doch grinsen. "Carter, Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich Ihnen meine Idee verrate!"

Daniel griff den Faden wieder auf.
"Apropos Weihnachten, dieses Jahr wäre ich an der Reihe, mein bescheidenes Heim für die Feier zur Verfügung zu stellen, nicht wahr?" Er warf einen fragenden Blick in die Runde. Jedes Jahr, so hatten sie beschlossen, war die kleine Weihnachtsfeier bei jemand anderem. Mal bei Sam, bei Janet und Cassie, mal bei Jack oder Daniel. Und in diesem Jahr sollte sie bei ihm stattfinden.

Sam nickte eifrig. "Ja, das stimmt! Ich würde vorschlagen, dass Janet, Cassie und ich uns wieder um's Essen kümmern. Und du und der Colonel" , sie warf einen fragenden Blick in seine Richtung, "... ihr könnt euch wieder um die Getränke kümmern."
Doch Daniel hatte für's Essen eine andere Idee. "Was haltete ihr davon, wenn wir uns zur Abwechslung mal das Essen kommen lassen? Dann haben Sam, Janet und Cassie nicht so viel Arbeit."

"Klar, wie wäre es mit Pizza?" Dieser Kommentar brachte Jack einen bösen Blick von seinen beiden Wissenschaftlern ein, während Teal'c keine Einwände hatte. "Hey Leute, das war ein Scherz! Ein Buffet ist prima." Er stand auf und streckte sich. "Wenn das soweit geklärt wäre... ich bin müde."

Daniel wandte sich an Teal'c. "Wie sieht's aus Teal'c? Hast du Lust mir dabei zu helfen, etwas weihnachtliche Stimmung in meine Bude zu zaubern?" Mit einer Begeisterung, wie sie nur ein Jaffa zeigen kann, neigte Teal'c seinen Kopf. "Es wird mir eine Freude sein." Er hatte erstaunlicherweise wirklich Gefallen daran gefunden, weihnachtlich zu dekorieren. Und es machte ihm jedes Jahr auf's neue Spaß. Das würde man dem großen, stillen Krieger gar nicht zutrauen.

Er machte eine kurze Pause, sah dann zum Colonel hinüber.
"Wobei ich nicht sicher bin, ob wir auch rechtzeitig zu Hause sind."

"Ach komm schon, T. Bis dahin sind es doch noch 5 Wochen. Ich habe nicht vor, so lange hier zu bleiben!"
"Ich wollte nur verhindern, dass du nachher behauptest, es hätte dir niemand gesagt, dass es länger dauern könnte, O'Neill."
Jack sah seinen Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. Lächelnd schüttelte er den Kopf und marschierte auf sein Zelt zu. "Warten wir einfach ab. Gute Nacht, Lady und Gentlemen! Ich übernehme die letzte Wache, den Rest könnt ihr unter euch ausmachen!" Sprach's und war auch schon im Zelt, das er mit Teal'c teilte, verschwunden.
Die "wer-hat-wann-Wache-Frage" war schnell geklärt und schon bald kehrte Ruhe in das kleine Lager ein.

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Der nächste Tag verlief recht gemütlich. Nachdem Gen. Hammond das Team mit Proviant, verschiedenen Ausrüstungsgegenständen und der guten Nachricht, dass die Tok'ra sich bereit erklärt hätten SG-1 von diesem Planeten mit einem Tel'tac abzuholen, beliefert hatte, stellte sich auch bei Sam wieder bessere Laune ein.

Einen Wermutstropfen gab es allerdings.
Die Rückkehr auf die gute, alte Erde war zwar gesichert, aber Jacob Carter, der die "Rettungsmission" leiten würde, würde erst in 4 Wochen den Planeten erreichen. Er würde dann, mit SG-1 an Bord, den nächsten Planeten mit Gate und DHD anfliegen. Das Team würde sich so den 4-wöchigen Heimflug sparen.
Aber die lange Wartezeit machte keinem der vier etwas aus. Hier waren die Temperaturen wesentlich angenehmer als in Colorado um diese Jahreszeit.

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SG-1 hielt sich sehr oft bei den Einheimischen auf.
Daniel lernte sehr viel von ihrer Kultur. Sam lachte und plauderte viel mit den Frauen des Dorfes, von denen sie, als "Kriegerin", bewundert wurde. Aber sie half auch gerne, wo sie konnte.
Teal'c ging mit den Männern auf die Jagd und lehrte sie auch die eine oder andere Kampftechnik aus seiner Zeit als Jaffa.
Jack hingegen war der Star bei den Kindern. So gelöst hatte man den Colonel eigentlich noch nie erlebt. Ständig wurde er von ihnen umlagert und es schien ihm nicht das geringste auszumachen. Im Gegenteil, er hatte viel Spaß mit ihnen.

Auf der Suche nach Daniel schlenderte Sam eines Tages durchs Dorf. Jack saß, mal wieder umringt von einigen Kindern, im Schatten eines Baumes. Sie ging geradewegs auf ihn zu, als sie plötzlich ein Papierflieger im Nacken traf. "Au!" Erschrocken wirbelte sie herum, gerade noch rechtzeitig, um einen kleinen, etwa 8 Jahre alten Jungen hinter einer Hütte in Deckung flitzen zu sehen.

Grinsend, aber mit leicht tadelndem Blick, wandte sich Sam ihrem Vorgesetzten zu. Jack sah sie nur mit Unschuldsmiene an und versuchte dabei Sam's Block, den er ihr morgens stibitzt hatte, hinter seinem Rücken zu verstecken. "Colonel?"
"Ja, Major?" Und immer noch diese unschuldig blickenden, braunen Augen, in denen jedoch der Schalk blitzte.

"Da steckt mein Notizblock also, das hätte ich mir auch denken können." Sam seufzte. Papierflieger. Manchmal war "ihr" Colonel ein richtiger Kindskopf. Aber immer noch besser als einer, der auf ein ständiges, zackiges "Ja Sir! Colonel Sir!" abfuhr.
"Ach, was solls.", murmelte sie.
Jack's Miene hellte sich auf. "Heißt das, wir dürfen ihn behalten, ja?"
"Oh Gott!", stöhnte Sam. Jack zog fragend die Augenbrauen hoch und grinste.

Wie er so dasaß, umringt von den Kindern, die sie samt Jack erwartungsvoll ansahen; dieses Leuchten in seinen Augen, das schelmische Lächeln, das seinen Mund umspielte ... Sam musste schlucken.
"Also gut.", resigniert zuckte sie mit den Schultern.
"Cool, danke!" Und sogleich kramte er den Notizblock wieder hinter seinem Rücken hervor. "Okay, Kids! Jetzt zeige ich euch, wie man eine F16 baut." Er riss ein paar Blätter vom Block und verteilte sie unter den Kindern.

"Bei allem Respekt, Sir. Können Sie eigentlich auch was anderes bauen als Kampfflieger? Schiffchen zum Beispiel?"
"Nein!" Jack sah sie leicht missbilligend an. "Ich bin bei der Air-Force, ich kann nur Flieger bauen." Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seiner Beschäftigung zu. "Außerdem, wenn ich Schiffchen bauen würde, könnte ich mir das Angeln gehen abschminken!"

Sam musste lachen. Das war typisch Jack.
Gerade wollte sie ihn nach Daniel fragen, als sie diesen bei der Hütte des Dorfältesten entdeckte. Sie nickte Jack noch kurz zu und machte sich dann auf den Weg zu Daniel.

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Fast zwei Wochen waren nun seit ihrer Ankunft vergangen, da kam eines Tages die Nachricht von Gen. Hammond, dass sich Jacob erst in ein paar Tagen auf den Weg machen könne. Es hatte Schwierigkeiten bei den Tok'ra gegeben und aus Sicherheitsgründen konnte Jacob sich erst jetzt melden. Also hatte der General SG-1 eine neue Ladung Proviant mit der Bemerkung: "Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Urlaub." zukommen lassen.
Sam seufzte, Teal'c verzog wie immer keine Miene und Daniel schielte vorsichtig zu Jack. Aber der nahm's gelassen.
"Okay. Teal'c, du hattest Recht. Es wird etwas länger dauern. Viel Zeit für mich zum Angeln." Mehr sagte er dazu nicht, ihm gefiel es hier.

Nachdem nun feststand, dass das Team Weihnachten wohl auf diesem Planeten verbringen würde, wurden Überlegungen angestellt, wie man dieses Fest hier begehen sollte. Sie waren sich einig darüber, dass die Geschenke dieses Mal etwas anders ausfallen würden. Keine "Geschenke- Lieferung" von der Erde. Nur wie es hier die Möglichkeiten zulassen würden.

Und dann war da auch noch die Frage der Organisation.
Teal'c ging auf die Jagd, ein schöner Braten sollte her. Außerdem konnte er Felle gegen frisches Obst, Gemüse und andere Lebensmittel eintauschen.
Jack erklärte sich für den Baum zuständig. Er bastelte mit den größeren Kindern, die zwar den Sinn dieser Aktion nicht ganz verstanden, aber mit Feuereifer bei der Sache waren. Strohsterne, Girlanden aus Popcorn, das an einem langen Faden aufgefädelt wurde. Schafwolle, die er zuvor gegen 8 Essensrationen eingetauscht hatte, von denen sie ja genug besaßen, sollte als Engelshaar dienen.
Obwohl Jack ja der Meinung war, dass Sam's Haare dafür besser geeignet wären, was ihm einen "bösen" Blick von ihr einbrachte.

Daniel hatte ein Bienennest ausfindig gemacht. Mit Unterstützung von einigen Jugendlichen entnahm er den Honig, den er gleich an Sam weiter gab, und das Wachs, aus dem er mit Hilfe einiger Frauen, die ihm nur zu gerne halfen, Kerzen für den Baum machte.

Sam wiederum bekam von Teal'c die getauschten Lebensmittel: Mehl, Eier, Milch, etwas Fett und verschiedene Gewürze. Damit, und mit Daniels Honig, schaffte sie es ein paar Plätzchen zu backen. Die sollten als essbare Deko an den Baum gehangen werden. Damit dieser Plan auch aufging, musste Sam die Plätzchen vor Jack und Teal'c in Sicherheit bringen.

Das alles geschah natürlich nicht an einem Tag, und zwischendrin zerbrach sich jeder von ihnen den Kopf über die Geschenke für die anderen. Und auch die mussten ja irgendwie und vor allem heimlich gemacht oder getauscht werden.

Zwischenzeitlich erhielten die Vier auch Nachricht von Gen. Hammond, der seinem besten Team mitteilen konnte, dass Jacob diesmal "fast" planmäßig aufgebrochen sei. Sie müssten nur noch etwas Geduld haben.
Auf die Frage, ob das Team, was Weihnachten beträfe, noch spezielle Wünsche hätte, erhielt er von Jack, mit einem kurzen Blick zu Sam, nur die Antwort: "Nein danke, Sir. Wir haben alles hier, was wir brauchen."

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Heiligabend brach an. Alle waren fleißig dabei das Essen für den Abend vorzubereiten, soweit es die Möglichkeiten zuließen. Das wollten die drei Männer aber nicht alles Sam alleine machen lassen. Und so hatten die Freunde eine Menge Spaß und - wie sollte es anders sein - eine riesengroße Sauerei.

Zum Abendessen wurde dann groß aufgefahren.
Es gab Kaninchen und Fisch, den Jack und Sam gemeinsam gefangen hatten. (Das heißt, eigentlich hatte Sam ihn alleine gefangen. Bei Jack wollten die Fische einfach nicht beißen. Überhaupt hatte er sich das Angeln mit ihr doch etwas anders vorgestellt.)
Dazu Maisbrot und Süßkartoffeln und eine seltsame, aber wohlschmeckende Arte von Gemüse. Zum "Nachtisch" gab es Waldbeerenkompott und verschiedene Früchte.
Es wurde viel gelacht und erzählt. Daniel hatte den Dorfbewohnern schon vor Tagen von diesem Fest erzählt. So kamen dann später am Abend ein paar neugierige Dorfbewohner, brachten noch verschiedene Getränke und "Spezialitäten", die nicht jedermanns Geschmack waren, mit. Und bald wurde auch gesungen und getanzt.

Spät in der Nacht verzogen sich alle todmüde in ihre Hütten, bzw. Zelte. Die Geschenke sollte es erst am nächsten Morgen geben.

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Irgendwann, die Sonne stand schon hoch am Himmel, kroch ein verschlafen aussehender Daniel aus seinem Zelt. Sam, mit der er das Zelt teilte, murmelte irgendwas und drehte sich noch mal gemütlich um.
Erstaunt stellte Daniel fest, dass das Lagerfeuer schon brannte und ein Topf mit frischem Kaffee verströmte einen verführerischen Duft. Er rieb sich die Augen und sah sich um.

Teal'c verschwand gerade im Wald und ein gut gelaunter Jack kam fröhlich pfeifend auf ihn zu, um ein "Guten Morgen, Schlafmütze!" durch das Lager zu schmettern.
"Oh Mann, Jack! Wie kann man am frühen Morgen nur so gut gelaunt sein, hä?!" Daniel streckte sich behäbig, gähnte ungeniert durch die Gegend und trottete brummelnd in Richtung "Männer - Busch" davon. Jack schüttelte lachend den Kopf. "Daniel ohne Kaffee ist wie... ein kaputter Hockeyschläger. Nicht zu gebrauchen!"

Auch Sam ließ nicht mehr lange auf sich warten und fand den Weg nach draußen. Mit zerstrubbelten Haaren blinzelte sie müde in die Sonne.
"Na sieh mal einer an, noch so 'ne Schlafmütze. Guten Morgen, Carter!", begrüßte er sie fröhlich und hielt ihr einen Becher mit frischem, dampfenden Kaffee hin.
"Nee, noch nicht.", lehnte sie ab. "Muss erst mal Platz machen." Und damit tapste sie schlaftrunken zu ihrem ganz persönlichen Busch davon. Unterwegs murmelte sie dem ihr entgegenkommenden Daniel ein "Morgen" zu, was dieser nur mit einem gegähnten Grunzen erwiderte.
"Übrigens, nette Frisur!" Das konnte sich Jack nun doch nicht verkneifen.

Nach einer halben Stunde saß SG-1 vollständig und wach um den Tisch, den Teal'c und Sam, ebenso wie die Stühle, gebaut hatten, als feststand, dass der Aufenthalt auf diesem Planeten etwas länger dauert als vorher angenommen.

Daniel hatte mittlerweile seinen ersten Kaffee intus und war somit auch wieder zu gebrauchen. Sam knabberte an einem Stück Maisbrot rum und Jack rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Teal'c ging dieses Rumgezappel erstaunlicherweise auf die Nerven und er drohte Jack: "O'Neill, wenn du nicht damit aufhörst, werde ich dich festbinden." Das saß. Jack auch. Und zwar ruhig. Sam verschluckte sich fast an ihrem Brot und Daniel klopfte ihr besorgt auf den Rücken.

"Also gut, erlösen wir ihn von seinen Qualen." Sam nickte, wieder zu Atem gekommen, Teal'c und Daniel zu. Alle drei standen auf, um die Geschenke aus dem gemeinsamen Zelt von Sam und Daniel zu holen. Jack zog die Augenbrauen hoch. "Ach. Mister T. traut mir wohl nicht, was?" "Nein."
Nicht wirklich sauer vor sich hin brummelnd machte auch Jack sich nun auf den Weg, die Geschenke aus seinem und Teal'cs Zelt zu holen.

Als sich alle wieder am Tisch versammelt hatten, ging die große Geschenke-Austausch-Aktion los, begleitet von vielen Umarmungen und Küsschen und fröhlichen "Frohe Weihnachten"- Rufen.

Jack machte den Anfang.
Sams Augen wurden groß, als sie einen silbernen Ring mit einem wunderschönen, blauen Stein aus dem kleinen Lederbeutel nahm, der als "Verpackung" diente. Im ersten Moment war sie sprachlos, dann schenkte sie ihm ihr schönstes Lächeln. "Oh, Jack! Der ist ja wunderschön! Vielen Dank!" Und er hätte ihr dazu gerne mehr gesagt...

Für Daniel gab es eine kleine Tierstatue aus Holz, die er nach dem Vorbild der großen Statue, die in der Hütte des Dorfältesten stand, selbst geschnitzt hatte. "Die hast du wirklich selbst geschnitzt?", fragte Daniel ungläubig.
"Hat mich 'ne Menge Schweiß und Blut gekostet!" Womit auch endlich das Geheimnis um Jack's verbundenen Daumen gelöst war.

Teal'c freute sich sehr über Pfeile und Bogen, die Jack für ihn angefertigt hatte. Bei seinen Jagdausflügen mit den Jägern des Dorfes hatte Teal'c seine Vorliebe dafür entdeckt. Auch wenn diese primitiven Waffen längst nicht so effektiv waren wie seine Stabwaffe, so hatte er doch offensichtlich viel Spaß damit. Und er demonstrierte auch gleich, dass er damit umzugehen verstand.

Dann war Sam an der Reihe.
Sie stellte eine der kleineren Transportkisten, die ursprünglich für Messinstrumente gedacht war, auf den Tisch. Direkt vor Jack's Nase. Seinem skeptischen Blick nach zu urteilen, wusste er nicht so recht was er jetzt tun sollte. "Na los, Sir. Öffnen Sie die Kiste. Sie sind doch sonst immer so neugierig!" Lächelnd sah sie ihrem Vorgesetzten dabei zu, wie er gaaanz vorsichtig den Deckel abhob.

"Cool! Ein Apfelkuchen, und er ist ja sogar noch warm!" Er stutzte und sah Sam schon fast ehrfürchtig an. "Sagen Sie mal, Carter. Wann und wo um alles in der Welt haben Sie den denn gebacken?"
"Ähm... vor etwa...", sie warf einen Blick auf ihre Uhr "... fast fünf Stunden, Sir. Im Dorf, mit der freundlichen Hilfe von Limtea, eine der Frauen. Und danach habe ich mich wieder in mein Zelt geschlichen. Hat nicht mal Daniel mitbekommen. Aber dass die Transportboxen so gut isolieren, das hätte ich selbst nicht gedacht."
Jack schüttelte erst leicht amüsiert den Kopf, dann sah er sie liebevoll an. "Liebe geht durch den Magen, hm?" Sam's Wangen wurden daraufhin so rot wie... Apfelbäckchen eben. Genau das war auch ihr heimlicher Gedanke gewesen.

Leicht verlegen wandte sie sich schnell an Teal'c. Sie überreichte ihm einen Schild, von ihr selbst gefertigt und verziert. "Ich dachte mir, der würde sich gut in deinem Quartier machen."
Teal'c bedankte sich mit einer Verbeugung bei ihr. "Ich fühle mich sehr geehrt, Major Carter."

Bei Daniels erwartungsvollem Blick musste sie lachen. Schnell überreicht sie ihm ihr Geschenk, eine wunderschöne Patchwork-Decke. Als er den Mund wieder zu bekam, bedankte er sich bei Sam mit einer herzlichen Umarmung. "Danke, Sam. Da hast du dir ja eine Menge Arbeit gemacht! Sie ist wunderbar!"

Als nächstes verteilte Daniel seine Geschenke.
Neugierig sah Jack ihm über die Schulter, aber Daniel wandte sich mit den Worten: "Ladies first.", zuerst an Sam. Sie streckte Jack frech die Zunge raus und öffnete vorsichtig das kleine Päckchen. Zum Vorschein kam eine kleine Halskette, passend zu ihrem Ring. "Daniel! Das ist... oh danke!" Daniel war ihr beim Anlegen der Kette behilflich. Es folgte ein Kuss auf die Wange für ihn, und Jack wurde neidisch.

Für Jack hatte Daniel eine selbst gemacht Angel, die er mit Schnitzereien kunstvoll verziert hatte. Und er hatte sich sehr viel Mühe damit gemacht. Jack freute sich wie ein kleiner Junge darüber. Er bedankte sich bei Daniel, indem er ihn kurz, aber sehr herzlich an sich drückte. An Sam gerichtet sagte er grinsend: "Ich wusste, Sie haben meine Angel mit Absicht kaputt gemacht, Sam."

Dann bekam Teal'c sein Geschenk. Daniel hatte für ihn das Fell eines Bären gegerbt, den er selbst erlegt hatte. "Das riesen Vieh hätte mich fast erwischt! Und das alles nur, dass du es warm und bequem hast. Kannst du mal sehen, was ich für dich riskiere!" Auch vor Daniel verbeugte sich Teal'c, und es huschte sogar ein leichtes Lächeln über sein Gesicht. Über den "Rest" des Bären freuten sich die Dorfbewohner, die konnten damit wesentlich mehr anfangen.

Zu guter letzt war Teal'c an der Reihe. Er schien immer noch die Ruhe selbst zu sein. Aber seine Freunde wussten es besser. Nur daran, dass er mittlerweile ständig eine Augenbraue hochzog erkannte man, dass der große Mann vor Ungeduld fast platzte. Aber eben nur fast.

Teal'c machte es Daniel gleich, was das "Ladies first" anbelangte. Jack brummelte etwas, das sich wie "Im nächsten Leben werde ich eine Frau." anhörte. Das veranlasste die ganze Bande dazu, in Gelächter auszubrechen. Jack's irritierter Blick wich einem breiten Grinsen.

Sam bekam von Teal'c das passende Armband zu ihrer Kette und dem Ring. "Du meine Güte! Ich danke euch!", schwärmte sie überglücklich. Teal'c wurde auch mit einem Kuss auf die Wange bedacht. Nach kurzem Zögern bekam nun auch Jack seinen wohlverdienten Kuss, und sein Tag war gerettet.

Für Jack hatte Teal'c ein Jagdmesser. Er hatte es für seine tatkräftige Hilfe bei der Jagd von einem der Jäger erhalten. Teal'c war sehr stolz darauf und weil es ihm so viel bedeutete, wußte er, das war das richtige Geschenk für seinen besten Freund. Das wußte auch Jack, und er war sichtlich gerührt.
"Wow, einfach cool!" Mehr konnte er nicht sagen.

Und Daniel durfte sich über einen Medizinbeutel freuen, dessen Inhalt Teal'c mit Hilfe des Medizinmannes speziell für ihn zusammengestellt hatte.
"Cool, ein Teebeutel!", entfuhr es Jack. Daniel war entsetzt. "Jack, das ist ein Medizinbeutel! - Vielen Dank, Teal'c!"
"Klar, wüßte ich doch." Jack boxte Daniel leicht an die Schulter. "Wollte dich nur ein bisschen ärgern."

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Es wurde noch viel geredet, gelacht und rumgealbert. Jeder hatte so einiges zu erzählen, was die Geschenke-Beschaffungs-Aktion betraf. Zeit dazu hatten sie ja eine Menge gehabt und, wie sich raus stellte, auch eine Menge Spaß dabei. Und darüber, dass dies das schönste Weihnachtsfest überhaupt war, waren sie sich auch schnell einig geworden. Obwohl... Janet und Cassie fehlten ihnen schon.


"Na, euch scheint es ja richtig gut zu gehen!" Im Eifer des Gefechts hatte keiner bemerkt, dass Jacob aufgetaucht war.
Beim Landeanflug hatte er das Dorf gefunden, in dessen Nähe sich auch das Lager von SG-1 befand. Also hatte er das Tel'tak etwas abseits des Dorfes gelandet und war nun zu Fuß aus dem Wald aufgetaucht.

"Dad!" Sam lief auf ihren Vater zu und fiel ihm um den Hals. "Sam! Wie geht es dir, Kleines? Alles in Ordnung?" Jacob wollte seine Tochter gar nicht mehr los lassen. Jack murmelte zu Teal'c: "Ehrlich Teal'c, ich habe mich noch nie so richtig über das Auftauchen eines Tok'ra gefreut, auch wenn es sich hierbei um Jacob handelt. Aber die haben immer so ein... tolles Timing." Teal'c sah ihn nur schräg von der Seite an.

"Ja danke, Dad. Alles bestens. Ich bin so froh, dich zu sehen!" Sam strahlte über das ganze Gesicht.
"Und wieder geht die Sonne auf..." Daniel grinste bei Jacks Kommentar.

Nun wandte sich Jack an Jacob. "Ich freue mich auch, dich zu sehen... *Dad*." Er schüttelte Jacob überschwenglich die Hand und dieser sah ihn stirnrunzelnd an. "DAD?"
"War'n Scherz! Ich tu es auch nie wieder... Jacob."

Nachdem nun auch Daniel und Teal'c den Tok'ra begrüßt hatten, nicht so übertrieben, trotz allem aber nicht weniger erfreut, erklärte dieser auch, warum er ein paar Tage früher angekommen war als erwartet. Die Mission, auf der er sich befunden hatte, als er die Nachricht erhielt, dass SG-1 in -mehr oder weniger großen- Schwierigkeiten steckte, fand auf einem Planeten statt, der diesem hier näher lag als ursprünglich angenommen.

"Wie auch immer!" Jack strahlte nun doch mit seinem Team um die Wette. "Wenigstens sind wir noch dieses Jahr wieder zu Hause!"
Daniel, Sam und Teal'c sahen ihn nur belustigt an.
"Was?" Nun drehte er sich zu Jacob um und zog fragend die Augenbrauen hoch. "Sind wir doch, oder Jacob?"

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Nachdem das Team das Lager abgebaut und alles im Tel'tak, das Jacob mittlerweile neben dem Lagerplatz "geparkt" hatte, verstaut hatte, gingen alle zusammen nochmal gemeinsam ins Dorf um sich von den Leuten zu verabschieden und um sich für die Gastfreundschaft zu bedanken.

Der Abschied fiel allen ein bisschen schwer. Aber letzten Endes waren Jack, Sam, Daniel und Teal'c doch froh, endlich wieder nach Hause zu kommen.
Und Jack behielt Recht. Sie waren noch "in diesem Jahr" zu Hause.


ENDE
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