How to survive your family by Federspiel
Summary: Eine etwas andere Weihnachtsfeier bei den O´Neill´s...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Own Character, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Romance, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1320 Read: 2363 Published: 31.03.12 Updated: 31.03.12
Story Notes:
Wer Gate-Reisen oder Außerirdische erwartet, ist hier falsch – Sorry! Aber ich wollte Sam und Jack einfach mal eine Familie schenken, wie sie realer nicht sein könnte

1. Kapitel 1 by Federspiel

Kapitel 1 by Federspiel
How to survive your family


Dienstagabend, Heiligabend, warm, kuschelig, „schön mollig wehrm“ wie mein Dad zu sagen pflegte. Aber den Schwachsinn braucht eh niemand, es war halt der 24. Im Monat Dezember und wie jeder nun weiß, feiern wir an diesem Tag, an diesem Abend die Geburt Christi. Schöne Vorstellung. Wieso sollte jemand auf die verrückte Idee kommen und von einem langweiligen, üblichen Heiligabend erzählen? Ganz einfach: Es ist mein Leben.

Acht Jahre ist es nun her, seit ich, Colonel Jack O´Neill, um die Hand von Major Samantha Carter angehalten habe, vor sieben Jahren kam die kleine Joan Cathrin O´Neill zur Welt, vor vier Jahren der kleine Pete und heute feiern wir mit der ganzen Familie Weihnachten.

Also, zur Einführung: Es ist kurz nach sechs, abends natürlich, denn die Geschichte heißt ein Heiligabend und nicht ein Heiligmorgen, also es ist kurz nach sechs uns meine Eltern treffen ein. Ich öffne die Tür, schließe meine Augen und sage „Hallo Mum, hallo (hust) Dad! Wie geht`s?“ Wieso hustet der Kerl jetzt? Diese Frage wird wohl den meisten in den Verstand kommen. Die Erklärung: Mein Dad ist seit seinem 14. Lebensjahr stark Nikotinabhängig. Er ist nicht nur Raucher, er „lebt, um zu rauchen“ sagt er. Mit 13 wurde er in ein Kohlebergwerk geschmissen (schließlich wuchs er in Pittsburgh auf, und nicht in einer Hafenstadt), was meine Grandma für eine gute Idee hielt. Zu Beginn lief alles glatt, aber nach zwei Wochen stellte mein Dad fest, dass er es „an der Lunge kriegt“ und weil mein Dad kein Mensch ist, der halbe Sachen macht, wollte er seine Lunge dann in einem lebenslangen Kampf um Leben und Tod besiegen, und das schaffte er auch. Er rauchte sie kaputt, nun hat er eine künstliche Lunge, die zwar kaum arbeitet, aber wenigsten segnet ihn so nicht das Zeitliche.

Wo waren wir stehengeblieben? Achja, mein Dad kam also herein, setzt sich in den großen schwarzen Ledersessel und fing an, wie immer über Gott und die Welt zu lementieren, dabei schob er sich die Räucherstäbchen auf seinen Schoß, zündete gleich sieben an, schnüffelte ausgiebig an ihnen und zu guter letzt tat er einen kräftigen Zug an einer kubanischen „Extrabig“, die wirklich nur die Härtesten unter den Härtesten vertragen, er rauchte an diesem Abend noch drei Stück davon, das aber nur nebenbei.

Meine Mum regte sich künstlich über das Gepaffe meines Dads auf, wie immer und Sam öffnete demonstrativ alle Fenster, nicht etwa, weil sie dachte, dass es Dad so zu kalt wird und er aus sozialen Gründen vielleicht aufhört große Rauchwölkchen zu pusten, nein. Sie hoffte, dass er wegen des Windes sein Feuerzeug nicht anbekam. Aber sie hatte keinen Erfolg, weil Dad schon trainiert war in solchen Dingen und sich wahrscheinlich noch bei Windstärke zwölf „eine anzünden“ könnte.

Wie dem auch sei, wir sitzen da, packen unsere Geschenke aus, ich bekam einen Strickpullover, den ich bis heute noch nicht getragen habe, Sam einen Bademantel, Joan bekam ein Puppenhaus, welches aber nicht lange lebte und ihr Bruder Pete eine Blechtrommel, rot - weiß lackiert. Alle freuten sich über ihre Gaben, nur mein Dad nicht, er bekam ein zwanziger Pack Raucherkaugummies.
„Die bringen nix, wenn man die anzündet, stinken die bloß.“, sprach er und warf sie aus dem immer noch offenstehenden Fenster.

Nächster Programmpunkt: Das Essen. Das Essen ist immer sehr traditionell, wir sitzen alle beisammen am großen Esszimmertisch, alle, das sind: Sam, meine Eltern, Joan, Pete und ich, und mampfen Puter. „Dieses Jahr isser aber dürftig.“, ruft meine Mum, während mein Dad krampfhaft und umständlich versucht, mit einer Zigarre in der Hand und nur einem freien Griffel, den Vogel zu zerlegen. Auch traditionell ist das Radioprograrmm.
Kennt ihr das? Dieses Programm, was alte Klassiker spielt? Alte Theaterstücke, ganz tolle Sachen, so begleitete uns Mackie Messer, Faust und einige Samuel Backet Stücke durch den Abend und mein Vater hörte wie jedes Jahr nicht auf Bertolt Brecht in den höchsten Tönen zu loben. Zum krönenden Abschluss singt er, wie immer, „Die Moritat von Mackie Messer“ mit.
Das ist der einzige Augenblick, bei dem mein Dad seine Zigarre aus dem Mund nimmt, nicht etwa, weil er sonst nicht singen könnte, nein, es ist schwer gleichzeitig zu dirigieren, Puter zu zerlegen und zu rauchen. Er hört also für etwa fünfzehn Sekunden auf zu rauchen und bringt die Bude so richtig zum kochen.

Es ist nun kurz nach sieben und zu diesem Zeitpunkt ist unser Wohnzimmer schon so verqualmt, dass einige Nachbarn klingeln und fragen, ob es brennt. Das stört aber niemanden und ich glaube auch, dass die Nachbarn nur noch aus Routine fragen, schließlich wissen sie ja, dass mein Dad allein ganz Marlboro unterhalten könnte und das ohne seinen jetzigen Konsum noch zu steigern. Alle fertiggegessen, Radio aus, die Unterhaltungen beginnen.
Heissa, was ein Spaß, mein Dad erzählt Geschichten aus dem Krieg, meine Mum packt ihr Strickzeug aus, Sam und ich wedeln wild den Rauch vor unseren Gesichtern weg und meine Kinder machen Unfug. Soll heißen, Joan zersingt unsere Fenster und Pete reißt das Telefonkabel aus der Wand. Nun werden Sie sich fragen: Ist es nicht kalt, wenn ihre Tochter; Joan, die Fensterscheiben zersingt? Sie mögen eines nicht bedacht haben: Die Fenster waren ja schon die ganze Zeit offen und deshalb registrieren wir keinen Temperaturwechsel, es war ja auch keiner vorhanden.

Nun denkt wohl jeder, dass diese Situation eine alltägliche ist. Bis auf meinen Dad ist sie das. Dieser Dad kommt gerade zum Höhepunkt seiner Geschichten. „Die Schlacht bei Danzig“ ist jedes Jahr das Highlight überhaupt und wie immer holt der Erzähler dann seinen alten Armeehelm aus Mums Tasche, setzt ihn auf und brüllt „´runter mit euch, sonst fetzts euch den Arm weg!“, wir, meine Familie und ich, müssen uns dann ruckartig auf die Knie schmeißen und mitspielen. So ging es normalerweise. Dieses Jahr sollte es aber anders sein:
Mein Dad erhebt sich, er steckt die glühende Zigarre in den Mund und während ein wenig Asche auf den guten Teppich tropft, setzt er den Stahlhelm auf. Alle warten gespannt auf seinen alljährlichen Satz, der erst mit der duckenden Bewegung und dann mit einem Applaus belohnt wird. Nicht so in diesem Jahr. Mein Dad steht vor dem Tisch, der Stahlhelm schief auf seinem Kopf, die Zigarre fackelnd im Mundwinkel, keine Bewegung, nur der Qualm. Ich schob schon meinen Stuhl zurück, um schneller auf dem guten Teppich zu landen, aber Dad setzte sich wieder und wurde theatralisch. Er weinte und sagte „Ach, der gute Steve O´Brien, wie gern hätte ich ihn noch hier aber er wollte nicht auf mich hören, er hat sich nicht gebückt.“ In diesem Moment hörten wir ein seltsam klatschendes Geräusch, Joan teilte uns durch ein Handzeichen mit, dass die Blechtommel von Pete im Kamin lag. Aber wo war Pete? „Pete ist weg! Pete ist weg!“ rief meine Mum.

Nun eine verwirrende Szenerie, wenn man darüber nachdenkt eigentlich schon fast chaotisch aber das war nicht alles.

Wir alle rätselten, wo Pete nun sein könnte und Dad, der sich nicht an heiteren Rätselraten beteiligte, schrie plötzlich: „´runter mit euch, sonst fetzts euch den Arm weg!“ Geschockt von diesem Ausruf, aber trotzdem bereit, schmissen wir uns alle hin. Pete betritt den Raum und mein Dad, verärgert, weil nicht alle mitspielen, steht auf, schmeißt die Zigarre auf den Boden und mault rum.
Der gute Teppich.
Feuer.
Qualm.
Tür.
Das war das erste, was mir in den Sinn kam. Ich schnappe mir Pete, Sam hatte Joan und auch Mum und Dad rennen aus dem Haus. Mein Dad hatte nun wirklich das Wohnzimmer abgebrannt und mit der Zigarre in der Hand stand er vor unserer Ruine, die sich einmal Haus nennen ließ. Sam erzählte uns, dass die Versicherung das nie bezahlen würd,. Joan und Pete weinten und ich, ja ich stand da. Vor der Ruine, die sich einmal Haus nannte. „Schade“, dachte ich, „ich mochte mein Zuhause.“ Ich applaudierte und wartete noch lange, bis die ersten Nachbarn fragten, ob es brennt.

Ende
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=2149