Die Jägerin by Kes
Summary: Was hat Buffy mit Stargate zu tun? Absolut nichts, werdet ihr sagen. Nun, scheinbar gibt es ungeahnte Verbindungen, die erst aufgedeckt werden, als Spike sich entschließt, zu handeln – es kommt zu Verwicklungen... Ein Crossover mit 'Buffy'.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Other Character
Genre: Crossover, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 6123 Read: 2962 Published: 31.03.12 Updated: 31.03.12
Story Notes:


Spoiler: Stargate: keine / Buffy: keine, spielt irgendwann nachdem Spike seinen Chip bekommt, aber bevor er Buffy seine Liebe gesteht.

Anmerkung: Nun ja, öhm... ein ausgeprägter Plot ist nicht unbedingt meine Stärke. Doch diese Story wollte nun einmal unbedingt zu Papier gebracht werden... und wer bin ich, ihr das zu versagen, huh?

1. Kapitel 1 by Kes

Kapitel 1 by Kes
Die Jägerin


Jack seufzte und rollte seine Schultern. Er war gelangweilt. Mehr als gelangweilt. Und er konnte einfach nicht verstehen, warum eine Allianz mit diesen Menschen so unsagbar wichtig war. Waren ein paar Kräuter es wirklich wert, sich die ganze Geschichte dieses Volkes anzuhören?
Daniel war begeistert über die Art der Verhandlungen, die „so viele Informationen“ gaben und Carter war es ebenfalls, denn das Tribunal bestand ausschließlich aus Frauen, was eine Seltenheit war, selbst wenn man auf täglicher Basis zu fremden Planeten reiste.

Er warf seinem untergebenen Offizier einen versteckten Seitenblick zu und unwillkürlich erschien in seinem Kopf ein Bild von ihr in einem Wildleder-Bustier und einem getigerten Lendenschurz. Er legte den Kopf schief und betrachtete sie, angefangen bei ihren schwarzen Armeestiefeln bis hin zu ihren kurzen blonden Haaren. Er fuhr ein Stück zurück zu ihren blauen Augen, die ihm misstrauisch entgegenblickten. Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde waren seine Augen wieder vollends auf die Frauen vor ihm fixiert. Er räusperte sich.

„Was wir bieten kann nicht mit materiellen Gütern aufgewogen werden“, sagte eine der Ratsfrauen.

Sie hatte annähernd schwarzes Haar, das bis zu ihren Schultern reichte, und war wie die anderen Frauen dieses Planeten außerordentlich groß und kräftig.

„Das ehren wir und wir werden nicht versuchen, euch zu bestechen“, entgegnete Daniel. Er hatte kaum Zeit gehabt, sich mit den Bräuchen dieses Volkes vertraut zu machen, doch er schlug sich gut. „Wir selbst bieten Wissen, Medikamente...“

Jack blendete ihn aus und konzentrierte sich statt dessen auf den Grashalm zwischen seinen Lippen. Er fragte sich, ob er es schaffen könnte, mit seiner Zunge einen Knoten hinein zu machen...

Was ihn am meisten irritierte an den Verhandlungen, war, dass er nicht wusste, worüber verhandelt wurde. Fest stand nur, dass diese Frauen verflucht stolz darauf waren und es nicht unter Preis verkauften.

Er sah zu Daniel, der aufgehört hatte zu sprechen. Die Frauen schienen sich zu beraten.

„Sehen Sie dieses Symbol?“, flüsterte Daniel ihm zu und deutete dabei auf die Wand hinter den Ratsmitgliedern. „Es wirkt beinahe steinzeitlich. Ich kann nicht sagen, was es bedeutet. Aber diese Kultur scheint sehr alte Wurzeln zu haben.“

„Was denken Sie können die uns anbieten?“, fragte Jack ebenso leise.

„Ich weiß es nicht. Aber wir sollten es herausfinden.“

Die Frauen wandten sich wieder SG-1 zu.

„Was wir euch bieten“, begann die Anführerin, „ist kostbar und bedeutet eine große Verantwortung. Ihr müsst euch würdig erweisen.“

Auf diesen Haken hatte Jack gewartet. Er lächelte bitter. Was nun?

„Um eure Würdigkeit festzustellen“, fuhr ein anderes Mitglied des Rates fort, „ist es notwendig, dass euer Jäger an den Verhandlungen teilnimmt. Am Jäger soll euer Volk, wie ein jedes Volk, gemessen werden.“

Jack hob beide Augenbrauen und sah zu Daniel, der nicht weniger ratlos wirkte.

„Verzeiht, Jäger?“, fragte er.

„In jeder Generation wird ein Jäger geboren, der für das Gute eintritt. Der Jäger wird euer Vertreter sein. Wir können nur mit dem auserwählten Jäger weiter verhandeln.“

Daniel beugte sich zu Jack hinüber.

„Ich denke jetzt wäre ein guter Zeitpunkt für eine Unterbrechung“, flüsterte er.






Buffy stand völlig still. Sie atmete flach und gleichmäßig. Ihre Augen waren geschlossen. Sie hatte etwas gehört. Ein Geräusch, das ihr so vertraut geworden war, wie Straßenlärm oder das Klingeln eines Weckers. Es gehörte zu ihrem Alltag. Sie konnte es nur noch nicht lokalisieren.

Sie öffnete die Augen und warf einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. Beinahe drei Uhr. Sie seufzte und ging weiter. Vielleicht hatte der Vampir beschlossen, dass es gesünder für ihn war, nicht der Jägerin zu begegnen.

„Hallo Buffy.“

Oder er liebte es einfach, sich an sie heranzuschleichen.

„Spike.“ Sie wedelte demonstrativ mit ihrem Pflock vor seinem blassen Gesicht. „Eines Tages werde ich zu spät bemerken, dass du es bist.“ Sie steckte die Waffe weg und ging neben ihrem Besucher her. „Oder ich tu einfach so...“, murmelte sie.

„Ich hab mich gelangweilt... der Fernseher in meiner Gruft hat bei diesem Wetter schlechten Empfang.“

„Spike, such dir einen Job.”

Spikes schwarzer Ledermantel wurde aufgeweht, als ihnen ein kalter Windzug entgegenkam. Buffy schauderte vor Kälte.

„Empfindlich für eine Jägerin“, machte der Vampir sich über sie lustig.

Sie warf ihm einen grimmigen Blick zu.

„So ist mein Leben. Ich könnte auf dem Nachhauseweg vom Bronze sein, nach einer Verabredung mit einem tollen Mann, der mir seine Jacke anbietet...“, ihr Schritt verlangsamte sich und sie blickte verträumt vor sich her. Dann schüttelte sie den Kopf und zog das Tempo wieder an, so dass Spike Mühe hatte, ihr zu folgen. „Aber nein, was tue ich? Ich laufe in dieser verfluchten Kälte über den Friedhof, noch dazu in Begleitung eines verhinderten Vampirs, dessen einziger Kommentar ist: Empfindlich für eine Jägerin.“

„Ich bin nicht...“

Sie blieb stehen und sah ihn erwartungsvoll an.

„...Okay, vielleicht bin ich verhindert, was das Aussaugen von Menschen angeht. Aber ich bin nicht völlig verhindert!“

„Es ist so verdammt ruhig in den letzten Nächten“, sagte Buffy.

„Könnte am Wetter liegen“, kommentierte Spike.

„Ich werde sehen, ob Giles weiß, woran es liegen könnte, dass keine Dämonen unterwegs sind“, überging sie seine Bemerkung.

Sie drehte sich um und ließ ihn stehen, so selbstverständlich als hätte sie nie ein Wort mit ihm gewechselt. Spike seufzte und sah ihr nach, wie sie mit weiten Schritten den Friedhof verließ.

Als sie sicher war, dass er sie nicht mehr sehen konnte verlangsamte sie ihren Schritt. Sie hatte es nicht besonders eilig zu Giles zu kommen. Sie hatte es lediglich eilig, sich von Spike zu entfernen. Sie wusste nicht, von welcher Art von Wahnsinn sie befallen war, aber aus irgendeinem Grund wollte sie ihn nicht verletzten. Doch das war unumgänglich, solange sie sich in seiner Nähe aufhielt. Sie ging automatisch in Verteidigungsstellung, sobald der blonde Vampir auch nur erwähnt wurde und hasste es, wenn er sie ansah. Mit diesem Blick. Mit seinem Blick.

Sie drehte ihren Pflock zwischen ihren Fingern, während sie die Straßen von Sunnydale entlang schlenderte. Wie schaffte Willow es wohl, Dinge fliegen zu lassen? Buffy warf den Pflock in die Luft und versuchte, ihm einen Drall zu geben, der ihn länger oben hielt. Sie fing ihn wieder auf. Magie war eben nicht ihr Fachgebiet.

Sie erreichte Giles’ Apartment schneller, als es ihr lieb war. Sie zögerte kurz vor der verzierten hölzernen Eingangstür und beriet sich mit ihrem Gewissen, ob es besser war anzuklopfen, jetzt, wo sie Giles immer weniger sah, doch sie schüttelte den Gedanken ab und öffnete die Tür, wie sie es immer getan hatte. Normalität. Sie war selten genug in dieser Stadt.

„Giles, ich habe gerade...“ Buffy blieb in der geöffneten Tür stehen und stockte. „Was ist passiert?“, fragte sie.

Die Scooby Gang saß um den Kaffeetisch versammelt – was nichts ungewöhnliches war – doch etwas an der Stille im Raum und Giles’ nachdenklicher Blick machten sie stutzig.
Der Engländer nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Taschentuch.

„Buffy. Komm rein, setz dich.“ Er stand auf und wartete bis sie zwischen Xander und Willow platzgenommen hatte. „Ich habe gerade einen Anruf aus Colorado Springs bekommen...“






Buffy tippte mit ihren beige lackierten Fingernägeln auf den massiven Konferenztisch und seufzte ungeduldig. Wie lange sollte sie noch warten?

„Hallo?“, rief sie. „Halloho?“

Ein mit einem Barett bedeckter Kopf erschien in der Tür und sah sich um, verschwand aber so schnell wie er aufgetaucht war wieder.

Sie seufzte erneut. Und tippte weiter.

„General, um offen zu sprechen...“

Aha! Endlich Stimmen auf dem Weg zu ihr.

„Tun Sie das nicht immer, Jack?“

„Ich halte es für keine gute Idee, Sir. Sind nicht schon genug Zivilisten mit diesem Programm betraut? Wir haben Spezialisten, die...“

Die zwei Männer betraten den Besprechungsraum und O’Neill hielt inne als er Buffy sah.

„Sir?“

Er sah General Hammond beinahe vorwurfsvoll an. Doch bevor er weitersprechen konnte, meldete die blonde Frau sich zu Wort.

„Na endlich“, sagte sie, als sie aufstand. „Sind Sie General... Hammond? Ich hoffe, dass Sie es sind, denn ich habe keine Lust, noch länger hier zu sitzen.“

Hammond atmete einmal durch und bedeutete ihr, wieder Platz zu nehmen.

„Miss Summers. Willkommen. Ich hoffe Sie hatten eine angenehme Reise.“

Buffy senkte ihren Blick für einen Augenblick angesichts der Freundlichkeit des Generals und ihrer eigenen rauen Begrüßung. Doch der Moment hielt nicht lange an.

„Flug erster Klasse. Ich kann mich nicht beschweren.“

„Miss Summers, darf ich Ihnen Colonel O’Neill vorstellen. Er wird das Team leiten, dem Sie zugeteilt worden sind.“

O’Neill hob eine Hand in einer Geste der Begrüßung.

„O-kay. Seien Sie mir nicht böse, aber... ich habe eine ziemlich lange Anreise hinter mir und bisher hat mir eigentlich noch niemand... irgendetwas gesagt. Was genau wollen Sie von mir? Ich weiß, es ist geheim. Soviel habe ich mitbekommen...“

Sie machte eine vage Handbewegung und kniff verschwörerisch die Augen zusammen. Hammond warf Jack einen Seitenblick zu.

„Sie wurden noch nicht informiert, weil diese Basis das bestgehütete Geheimnis der USA ist“, sagte er beinahe vorwurfsvoll und nicht nur ein bisschen stolz. Er schlug einen Hefter auf, der vor ihm auf dem Tisch lag. „Wir befinden uns Ihnen gegenüber ebenfalls in einer ungewöhnlichen Situation.“

„Wir haben ein Problem, wir haben Nachforschungen angestellt, Sie wurden uns empfohlen“, fasste Jack zusammen.

„Wer genau hat mich empfohlen?“

„Eine Ratsgemeinschaft aus England“, antwortete Hammond.

„Ziemlich obskurer Verein“, warf Jack ein.

„Ah“, sagte Buffy nachdem sie die beiden Männer nachdenklich betrachtet hatte. „Und was ist nun das schwerwiegende Problem?“

Hammond zögerte einen Augenblick.

„Ich denke, wir sollten vielleicht langsam und von Anfang an beginnen“, sagte er...






„Wir haben es vor fünf Jahren aktiviert. Dr. Jackson, um genau zu sein. Sie werden ihn noch kennen lernen“, berichtete O’Neill, während er den Gast durch die Gänge des SGCs führte. Er deutete auf eine zweiflüglige Tür. „Das ist die Cafeteria. Tolles Essen“, sagte er und es fiel Buffy schwer, zu erkennen, ob er es sarkastisch meinte oder nicht.

„Und was genau ist dieses immens wichtige, geheime Ding, das sie hier... bunkern?“

O’Neill zog seine Identifikationskarte durch den Türöffner des Torraumes.

„Sehen Sie es sich an“, sagte er.

Buffy schritt misstrauisch durch die sich öffnende Metalltür und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Sie blieb vor der Rampe stehen.

„Imposanter... Kreis.“

„Dieser Kreis“, begann O’Neill, „ist ein Stargate. Wir reisen damit zu anderen Planeten.“

Buffy wandte ihren Blick vom Sternentor ab und sah ihn skeptisch an.

„Wie das?“

O’Neill öffnete den Mund, schloss ihn wieder, holte Luft und legte nachdenklich den Kopf zur Seite.

„Wurmlöcher“, sagte er schließlich.






Eine einzelne Flamme erhellte den nächtlichen Friedhof. Die Kirchenuhr schlug Mitternacht und das schwarz gekleidete Wesen hielt für einen Moment inne, bis das Läuten verklungen war. Die Gestalt kniete neben der schwarzen Kerze nieder und streute aus einem Beutel ein dunkles Pulver über sie. Die Flamme vergrößerte sich.

„Ihr Mächte des Seins, ich rufe euch. Höret mich an. Höret mich.“

Die dunkle Gestalt entzündete eine zweite, weiße Kerze und träufelte ihr Wachs im Kreis um die erste.

„Wo Raum und Zeit sich berühren, die Linie zum Kreis wird, dort höret mich an.“

Die Flamme vergrößerte sich noch weiter und eine weiße Rauchwolke entstand. In ihr begann ein Licht zu erscheinen, dass mit jeder Sekunde heller wurde, bis er die Gestalt blendete. Ein verzerrtes Gesicht blickte aus ihr hinunter auf den Friedhof. Schwarze Augen verengten sich, als sie den Bittsteller ausmachten.

„Du? Du glaubst du seiest würdig, uns zu rufen?“

Die verhüllte Gestalt stand auf und trat auf das Gesicht zu.

„Ich habe euch ein Geschäft vorzuschlagen. Es geht um die Jägerin.“






„... darum mussten wir also von P5XC454 zurückkehren, bevor die Verhandlungen abgeschlossen waren. Und darum brauchen wir Ihre Hilfe.“ Daniel machte eine kurze Atempause, bevor er fortfuhr. „Was genau ist ein Jäger?“

Buffy sah etwas hilflos zu Jack. Nach Daniels Vortrag musste sie erst einmal ihre Gedanken ordnen.

„Ähm... also...“ Sie schüttelte kurz den Kopf. „Eine Jägerin ist jemand... der Dämonen bekämpft. Im Großen und Ganzen. Ich meine, manchmal habe ich es auch mit Menschen zu tun – bösen... Menschen sozusagen. Aber hauptsächlich... Dämonen. Vampire. Dämonen.“

Daniel und O’Neill starrten sie an.

„Was?“, fragte sie unsicher.

Daniel verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf seine Schuhe. Jack hob eine Augenbraue.

„Dämonen?“, fragte Daniel schließlich.

„Ja. Sie wissen schon. Dämonen“, wiederholte sie, und zur Verdeutlichung hielt sie sich die Hände an die Stirn wie zwei Hörner. „Fiese Typen, die vornehmlich nachts rauskommen, in der Regel widerlich aussehen und unschuldige Bürger angreifen...“

„Dämonen“, sagte Jack.

Buffy sah die beiden uniformierten Männer skeptisch an.

„Ich dachte ihr Militärtypen wisst über so was bescheid?“

„Sir?“

Carter klopfte an den Rahmen der weit geöffneten Tür.

„Sir, ich bin gerade General Hammond begegnet. Er möchte Sie noch einmal sprechen, bevor wir aufbrechen.“

„Danke, Carter.“

O’Neill nickte Buffy zu und verließ Daniels Büro.

„Ähm, kurze Frage“, wandte Buffy sich an Daniel, „wann genau brechen wir auf?“






Sie hatte sich nicht durchsetzen können. Und dabei hatte sie alles versucht. Von logischer Argumentation über Drohung bis hin zu Sturheit. Es hatte nichts genützt. Sie musste die Uniform tragen. Die Stiefel waren schwer und steif, der schwere Stoff der Hose fühlte sich an, als habe er im Schrank gestanden. Die schwarze Weste wirkte gigantisch an ihrem zierlichen Körper. Und sie war seit je her der Meinung gewesen, dass grün nicht ihre Farbe war.

Doch so stand sie im Torraum und sah zu, wie sich der Kreis drehte. Was ewig zu dauern schien. Als es endlich aufhörte, tippte sie bereits ungeduldig mit dem Fuß und schaute ziellos durch den Raum. Erst das Beben des Fußbodens und das laute Geräusch, das vom Tor ausging, zogen ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Stargate. Der Ereignishorizont brach aus dem Ring heraus und etablierte sich in einer fast stillen, ebenen Oberfläche.

„Wow, nicht schlecht. Cooler Effekt“, sagte sie zu Daniel, der neben ihr stand und mit dem scheinbar widerspenstigen Reißverschluss seiner Jacke beschäftigt war. Er hob den Kopf und öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, als sie weitersprach. „Wissen Sie, in L.A. gab es einen Zugang zu einer Unterwelt, an den mich dieser hier erinnert. Nur dass der in L.A. nicht senkrecht war...“

Daniel sah sie mit zusammengekniffenen Augen an.

„Unterwelt?“

Doch Buffy reagierte nicht mehr darauf, sondern folgte O’Neill die Rampe hinauf, wobei sie bewusst einen unauffälligen und dennoch deutlich vorhandenen Abstand von Teal’c hielt, in dessen Nähe sie ein ungutes Gefühl hatte. Es war nichts, was er gesagt oder getan hatte, es war einfach... ein Gefühl.

„Und wenn wir da durch gehen landen wir auf einem anderen Planeten?“, fragte sie.

O’Neill nickte.

„Jap. Sie gehen einfach durch, am besten ausatmen bevor...“

Er verstummte, als sie an ihm vorbeimarschierte, ohne zu zögern durch das Tor ging und verschwand.

„... Sie durchgehen.“






Willow biss genüsslich in ihren Donut und grinste.

„Imch liembe domnupts!“

„Ja, Willow, das wissen wir. Und wenn wir es nicht wüssten, könnten wir es zumindest hören“, kommentierte Xander.

Anya nickte enthusiastisch.

„Geräusche verraten eine Menge über die Vorlieben von Menschen! Wenn Xander und ich Sex machen zum Beispiel-“

„Du! Die Hexe!“

Spikes Stimme erreichte die Gang beinahe vor der Türglocke, die das Signal gab, wenn ein Kunde den Laden betrat.

Willow drehte sich überrascht um. Der Vampir hatte mit wenigen großen Schritten die Stufen hinter sich gelassen und den Tisch erreicht, an dem Willow, Anya und Xander, der zur Abwechslung erleichtert schien, Spike zu sehen, saßen.

„Ich brauche etwas um einen Antar-Dämon zu bestechen.“

„Einen Antar? Ich denke nicht, dass ich dir dabei helfen sollte. Diese Art von Dämon soll ziemlich mächtig sein“, entgegnete Willow. Sie sah ihn skeptisch an. „Was willst du von einem Antar?“

Er verdrehte die Augen und sah sie ungeduldig an.

„Ich habe keine Zeit für so etwas. Wenn ihr mir nicht helft, gehe ich eben in einen anderen Zauberladen. Oder auf den Schwarzmarkt.“

„Wenn du etwas kaufen möchtest, bin ich dir gerne behilflich“, meldete Anya sich zu Wort.

Spike behielt seinen ungeduldigen Blick und richtete ihn diesmal auf Anya.

„Okay, Ex-Dämon, du hast gehört, was ich brauche. Also hol es mir“, sagte er. „Ist doch dein Job“, murmelte er, als sie – trotz böser Mine – auf eines der Regale im vorderen Teil des Ladens zusteuerte.

„Wo ist die Jägerin?“, fragte er wie beiläufig.

„Jedenfalls nicht hier“, sprach Xander das Offensichtliche aus.

Spike verzog das Gesicht.

„So, hier ist es.“ Anya hielt ihm einen grün schimmernden, tischtennisballgroßen Kristall hin. „Es heißt, dass Antar-Dämonen tierisch auf diese Dinger abfahren. Soll ihnen Kraft geben... oder so ähnlich. Macht drei Dollar. Soll ich es einpacken?“, fragte sie.

Er sah sie skeptisch an.

„Nein.“

„Jetzt, wo Buffy in Colorado ist, hast du wahrscheinlich Langeweile, oder? Zauberst du deshalb? Ich meine, jeder kann sehen, dass du von Buffy besessen bist“, sagte sie in ihrer typischen direkten Art.

„Ich bin nicht...“, er schloss den Mund wieder. „Ach, verflucht, warum rede ich überhaupt mit euch... Nachwuchshelden.“

Er nahm Anya den Kristall ab und stürmte zur Tür.






„Okay, DAS war cool!“, sagte Buffy, als sie auf der anderen Seite aus dem Tor trat.

O’Neill grinste. Er sah aus den Augenwinkeln, wie Carter Luft nahm und er wusste genau, was ihnen bevorstand.
Carter sah seinen Blick und lächelte.

„Ja, es ist cool“, sagte sie einfach.

O’Neill sah sie nachdenklich an, während sie der Straße – einem besseren Trampelpfad – zur Stadt folgten.

„Irgend etwas ist hier seltsam“, sagte Buffy, die noch immer Probleme damit hatte, in ihrer Ausrüstung gerade zu gehen.

„Na ja, es ist ein anderer Planet...“, sagte Daniel.

Sie schüttelte den Kopf.

„Nein, ich meine, es fühlt sich seltsam an...“, erklärte sie.

„Ich hatte ebenfalls ein wie ihr sagen würdet ‚ungutes Gefühl’, als wir diesen Planeten zum ersten Mal betraten“, stimmte Teal’c ihr zu.

„Spidersensoren?“, fragte O’Neill.






„Was willst du schon wieder?“

Die schwarz verhüllte Gestalt stand auf und schlug die Kapuze seines Umhangs zurück.
Der Friedhof war neblig und der Mond war nicht zu sehen. Die Flamme der schwarzen Kerze flackerte und schien den Kampf gegen den kalten Nachtwind langsam aber sicher zu verlieren. Die Augen des verschwommenen Gesichts, das über dem alten Grabstein schwebte, blitzten auf und das helle Licht machte die platinblonden Haare des Bittstellers sichtbar.

„Hast du, was wir von dir verlangt haben, Spike?“

Der Vampir hielt ihm eine eichene Schatulle entgegen. Sein Gesicht war ausdruckslos.

„Du wirst wieder hier her kommen. Kurz vor Morgengrauen. Dann wird dir deine Bitte erfüllt werden.“

Spike nickte und verließ den Friedhof.






„Also, was glauben Sie, wollen die von mir? Ich meine... messen die meinen Bizeps oder... bewerten sie meinen Kleidungsstil? Ob die Klamotten von Gucci oder vom Second Hand Bazar sind?“

Buffy hatte sich ein paar Schritte zurückfallen lassen und wanderte neben Daniel her. Er schob seine Brille zurecht.

„Um ehrlich zu sein, wir wissen es nicht. Dieses Volk scheint jedoch friedfertig zu sein, daher erwarten wir keine Situationen, in denen es nötig sein würde, die Verhandlungen wegen Gefahren abzubrechen. Wir werden mit ihnen sprechen und... sehen, woran genau sie messen wollen, ob wir würdig sind“, antwortete er.

„Aha.“

Sie richtete ihren Blick auf O’Neill und Carter, die vor ihnen die Richtung angaben. Der blonde Major stieß ihren Vorgesetzten mit dem Ellbogen an und lachte.

„Ich glaube Ihnen kein Wort, Sir!“

Er nickte ihr eifrig zu.

„Doch, Carter, wenn ich es sage!“

„General Hammond hat sich von Ihnen breitschlagen lassen, Fischen zu gehen?!“

„Klar! Er konnte meinem Charme nicht widerstehen“, sagte er, und wackelte suggestiv mit den Augenbrauen.

„Sir...“, erwiderte Carter skeptisch, doch noch immer mit einem Lachen in der Stimme.

„Er war begeistert. Er sagte, ich solle Sie unbedingt dort hin mitnehmen, wenn ich das nächste Mal fahre. Wenn nötig, soll ich Gewalt anwenden, sagte er.“

Buffy sah fragend zu Daniel, der grinsend den Kopf schüttelte.

„Jack, Sie wissen genauso gut wie wir, dass Sie und der General nie gleichzeitig Urlaub machen“, mischte er sich ein.

O’Neill blieb stehen und sah Daniel gespielt verärgert an.

„Daniel, warum haben Sie das getan? Fast hatte ich sie so weit!“

Daniel schüttelte erneut den Kopf. Die Flirterei und Neckerei seiner Teamkollegen war an manchen Tagen das Einzige, was die kilometerlangen Märsche auf fremden Planeten erträglich machte.

„Wir haben das Dorf erreicht“, unterbrach Teal’c das Geplänkel mit ernster Stimme, obwohl auch er amüsiert schien.

Er wartete, bis der Rest des Teams aufgeschlossen hatte und das Tal, das vor ihnen lag, überblicken konnte. Ein steiler Bergpfad führte hinunter zu der kleinen Siedlung, die hauptsächlich aus Holzhütten und einem Dorfplatz bestand. Buffy seufzte und zog ihren Rucksack zurecht.

„Hat die Air Force kein Geld für einen Jeep?“

„Würde uns jetzt auch nicht weiterbringen“, erwiderte Jack.

Ein Horn erdröhnte aus dem Tal, bevor sie antworten konnte.

„Scheint so, als wüsste man, dass wir zurück sind“, bemerkte O’Neill, bevor er den Abstieg antrat.

Das Team wurde bereits am Fuße des Berges von den Abgesandten der Ratsfrauen begrüßt, die wie bei der ersten Ankunft von SG-1 dazu beauftragt waren, die Fremden in das Dorfinnere zu geleiten.

O’Neill entgingen nicht die kritischen Blicke, die die Abgesandten der jungen Frau zuwarfen. Er hoffte, sie würde sich auf irgendeine Weise als würdig herausstellen – in den Augen dieser Leute.

„Ihr seid zurückgekehrt“, begrüßte eine der Ratsfrauen das Team.

Die meisten Einwohner schienen sich auf dem Dorfplatz versammelt zu haben, um – was auch immer folgen würde – zu beobachten.

„Wir freuen uns, wieder hier sein zu dürfen“, erwiderte Daniel, diplomatisch wie immer. „Dies ist unsere Jägerin. Sie vertritt unsere Welt.“

Er hoffte, er drückte sich angemessen aus.
Buffy nickte den Ratsfrauen zu.

„Hi.“

„Wie ist dein Name?“

„Buffy Summers. Hören Sie, können Sie mir nicht einfach schnell mal sagen, was ich zu tun habe um würdig zu sein und wir bringen die Geschichte hinter uns? Wissen Sie, ich habe einen Haufen Arbeit zu Hause liegen lassen... oder eigentlich läuft er noch...“

„Buffy Summers. Tritt näher.“

Die Ratsfrauen machten der jungen Jägerin Platz bis sie alleine in der Mitte des Dorfplatzes stand.

„Was jetzt?“, fragte sie.

Eine der Frauen hob ihre Hand und schloss für eine Sekunde ihre Augen. Der Sand vor den Füßen von SG-1 entzündete sich.

„Whoa.“ O’Neill machte einen Schritt rückwärts. Er legte seine Hand auf seine Waffe.

Die Ratsfrau bezeichnete mit der Bewegung ihrer Hand einen Kreis und die Flamme folgte ihr. Buffy sah zu, wie sich der Kreis schloss und die Dorfbewohner hinter der brennenden Grenze zurückblieben.






Spike lag auf dem Gras, mit dem der Friedhof von Sunnydale bepflanzt war, und starrte in den dunklen, sternenklaren Himmel. Wo mochte Buffy sein? Hoffentlich lebte sie noch... Ein Gedanke, den er viel zu oft hatte. Doch irgendwie glaubte er, wenn sie einmal einen Kampf nicht überleben würde, könnte er es spüren. Er würde es wissen. Wenigstens redete er sich das ein. Er lächelte und wartete geduldig auf seinen nächtlichen Besucher.

„Spike.“

Er sprang auf und drehte sich nach dem Ursprung der Stimme um. Da war es wieder, das Gesicht im Licht.

„Dein Geschenk war zu unserer Zufriedenheit. Nur noch wenig fehlt uns nun, um wieder frei zu sein.“

Spike nickte.

„Ja, freut mich, das war mein Teil, was ist mit eurem?“

Das Gesicht verschwand für einen Augenblick beinahe völlig im Lichtnebel bis es wieder klarer wurde.

„Es soll geschehen, wie du es erbeten hast. Wir werden dich zu der Jägerin bringen. Sie wird sich in einem Bannkreis aufhalten. Sorge dafür, dass sie ihn nicht verlässt. Innerhalb seiner Grenzen wird sie dich anhören, und sie wird nicht leugnen können, was Wahrheit ist. Wenn du sie lange genug dort halten kannst, wird ihr Herz bald deines sein.“

Spike lächelte.

„Wann bringt ihr mich zu ihr?“

„Sei Vorsichtig, Vampir, der eine Jägerin liebt. Diese Kombination ist nicht vorherbestimmt.“

„Ja, ja, bringt mich lieber endlich zur Jägerin, ihr nervigen...“






Ein weiteres „Whoa“, entfuhr O’Neill, als wie zuvor die Flammen aus dem Nichts ein Mann im Kreis erschein.

„... vernebelten, verkorksten, rumjammernden, nimmersatten, festsitzenden, komischen Gestal...... ähm...“


Spike stockte und sah sich vorsichtig um. Es dauerte einige Augenblicke bis er registrierte, dass er im gleißenden Sonnenlicht stand.

„Verdammt!“, fluchte er.

Er hielt schützend seine Hände über sein Gesicht, obwohl er wusste, dass es keinen Sinn hatte, und wartete auf die ersten Verbrennungen, während er sich panisch nach einem Unterschlupf umsah. Es dauerte noch einmal einige Augenblicke bis er registrierte, dass das Sonnenlicht ihn nicht angriff.

„Huh. Das ist ein Ding...“, murmelte er, während er abwechselnd seine unbeschädigten Hände und den Himmel anstarrte.

„Spike?!“

„Buffy!“

„Spike?“, wiederholte O’Neill und sah Daniel fragend an.

„Keine Ahnung“, erwiderte der.

Die Ratsfrau, die zuvor den Kreis geschaffen hatte, sah zunächst verwirrt aus, schien sich dann jedoch schnell mit der neuen Situation und dem Erscheinen des „Besuchers“ abzufinden und hob erneut die Hand.

„Beginnt!“, rief sie.

Sie gab einer Frau neben sich, die scheinbar darauf gewartet hatte, den Kreis zu betreten, ein Zeichen zurückzubleiben.

Spike stand regungslos und blickte Buffy ratlos an.

„Bleib im Kreis“, sagte er schließlich.

„Was zur Hölle tust du hier?“

„Ihr seid hier, um zu kämpfen!“, rief die Ratsfrau, und als hätten die Dorfbewohner darauf gewartet, fingen sie an zu rufen und zu jubeln.

„Ich weiß nicht... ich... wo ist hier überhaupt?“

„Auf einem anderen Planten! Verfolgst du mich eigentlich tatsächlich überallhin?!“

Spike schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete wirkte er ruhiger. Sein arroganter Blick war zurückgekehrt.

„Okay, völlig egal, wo wir sind, ich bin, wo ich hinwollte. Freust du dich nicht, mich zu sehen?“

„Doch, irgendwie schon, obwohl ich beim besten Willen nicht weiß, warum...“, antwortete Buffy. „Und warum ich das gesagt habe.....“

„Okay, Kinder, das reicht“, meldete O’Neill sich zu Wort. Er entsicherte seine Waffe und trat in den Kreis. „Ich denke diese ganze Geschichte ist dabei, etwas auszuarten, meint ihr nicht? Summers, wer ist das und wo kommt er her?“

„Spike. Aus... Sunnydale.“

„Bist du sicher, dass du nicht weißt, warum du dich freust, wenn du mich siehst?“, überging Spike die Unterbrechung.

Der Jubel der Dorfbewohner wurde lauter und Carter entsicherte ebenfalls ihre Waffe. Sie folgte ihrem Vorgesetzten in den Kreis und blieb an seiner Seite stehen.

„Nein, sicher bin ich nicht. Aber ich möchte lieber nicht darüber nachdenken...“

Aus dem Jubel bildete sich ein Sprechchor:

„Kämpft! Kämpft! Kämpft!“

Buffy sah sich irritiert um und ging auf Spike zu. Sein Blick schien... hoffnungsvoll. Sie holte aus und rammte ihre Faust in seinen Magen.

Spike krümmte sich und sah sie verwirrt an.

„Buffy?“

„Kämpft! Kämpft! Kämpft!“

Sie wirbelte herum und ihr Fuß traf sein Gesicht.
Spike ging zu Boden.

„Jägerin, was zum Teufel soll das?“

„Ich weiß es nicht! Ich kann nicht anders!“, antwortete sie, in ihrer Stimme ein fast verzweifelter Klang.

Sie wartete, bis Spike wieder auf den Beinen war, bis sie ihn erneut angriff. Diesmal packte er ihren Fuß und stieß ihn von sich, so dass sie zurücktaumelte und fiel.

„Was zur Hölle geht hier vor?“, rief O’Neill, doch er erhielt keine Antwort.

„Jägerin, hör auf, ich will mit dir reden!“

„Reden?!“

Ein weiterer Tritt. Spike ächzte.

„Über uns!“

„Uns?! Darüber werde ich garantiert nicht reden!“

Ein rechter Haken und der Vampir ging erneut zu Boden.

„Du fühlst etwas für mich, Jägerin!“

Spike gab ein Geräusch ähnlich einem Knurren von sich und auf seinem Gesicht erschienen seine Vampirzüge.

„Whoa... Carter, irgendeine Erklärung für... das?“, fragte O’Neill seinen 2IC, ohne dabei seinen Blick von Spike abzuwenden.

Carter schüttelte den Kopf.

„Es scheint fast, als stünde Buffy unter einer Art von... Bann...“, sagte Daniel, der mit Teal’c noch immer außerhalb des Kreises stand.

Inzwischen hatte Buffy den blonden Vampir erneut zu Boden geschleudert und saß nun mit gespreizten Beinen auf seiner Brust. Sie packte sein T-Shirt und ihre Faust traf sein Kinn. Als sie das nächste Mal ausholte, ergriff Spike ihre Hand und hielt sie Zentimeter über seinem Gesicht.

„Turnt dich das an?“, fragte er mit einem anzüglichen Grinsen.

Buffy verzog das Gesicht und wollte zu einer ihrer üblichen Antworten ansetzen... und bemerkte, dass sie nicht konnte.

„Ich...“

Sie versuchte, gar nicht zu antworten, doch auch das gelang ihr nicht.

„Ja“, sagte sie schließlich und presste gleich darauf ihre Lippen fest zusammen.

„Ich wusste es!“, triumphierte Spike in seiner hilflosen Position auf dem Boden unter Buffy.

Ihre Faust landete in seinem Gesicht.

„Kämpft! Kämpft! Kämpft!“, feuerten die Dorfbewohner sie weiter an.

„Sir, wir sollten den Kreis verlassen“, sagte Carter.

„Was?“ O’Neill wandte sich ihr zu und sah sie irritiert an. „Ich denke wir sollten viel eher verhindern, dass diese Situation hier eskaliert!“, erwiderte er schroff.

„Sir, genau das meine ich.“

Bevor er etwas sagen konnte, ging er zu Boden.

„Carter!“

„Tut mir leid, Sir!“ Sie warf ihre Waffe zu Teal’c und wartete, bis O’Neill aufgestanden war. „Ich weiß nicht, was das hier verursacht, aber...“

Der Satz blieb unvollendet, als das Knie des Colonels in ihrem Magen ihr die Luft nahm. Er warf ebenfalls seine Waffe weg, um größere Bewegungsfreiheit zu erlangen, und warf einen Blick zu Buffy und Spike, die mittlerweile ihre Positionen vertauscht hatten – Buffy auf dem Boden und Spike über ihr.

Teal’c ging auf den Kreis zu, doch er wurde von Daniel aufgehalten. Der Jaffa warf ihm einen gefährlichen Blick zu.

„Warte. Was auch immer hier vorgeht, es scheint jeden in seinen Bann zu ziehen, der den Kreis betritt.“

Teal’c zögerte und nickte schließlich. Er blieb neben Daniel stehen.

Carter nahm mit einem wütenden Schrei Anlauf und warf O’Neill um. Sie verpasste ihm einen rechten Haken und er glaubte zu spüren, wie sich ein Zahn löste.

„Gott, verdammt, Carter!“

Er griff nach den Haaren an ihrem Hinterkopf, riss sie zurück und presste sie auf den Sand bis er auf ihr lag.

Daniel hatte gerade die Ratsfrauen erreicht, als er sah, wie Sam ihrem CO zwischen die Beine trat.

„Autsch.“ Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Diese Geschichte würde unangenehme Folgen haben. „Ähm... ihr, ihr müsst etwas tun, um dem ein Ende zu machen“, sagte er.

„Ihr wollt nicht erfahren, ob ihr würdig seid?“

Daniel hörte Buffys Ächzen und sah sich nach ihr um. Ihr Mund wurde von dem blonden Mann mit dem verzerrten Gesicht in den Sand gepresst.

„Ähm... ich denke es wäre besser für alle Beteiligten, wenn wir einen anderen Weg finden würden.“

„Es gibt keinen anderen Weg“, erwiderte die Ratsfrau, die den Kreis geschaffen hatte.

„Dann hört trotzdem auf!“, erwiderte Daniel ungeduldig.

Die Ratsfrau lächelte und wandte sich dem Geschehen zu. Mit einer einzigen Handbewegung waren die Flammen erloschen und die Vier im Inneren des Kreises hielten inne.

„Was zur Hölle war das?“, hörte Daniel O’Neills wütende Stimme.

Er half Carter auf und klopfte sich den Sand von der Uniform.

Ein gleißendes Licht erschein am Himmel über dem Kreis, noch bevor Daniel antworten konnte.

Spike stand auf und sah kurz zu Buffy, die allem Anschein nach dabei war, ihre Verletzungen zu zählen und abzuwägen, wer der Sieger des Kampfes war. Er wandte seinen Blick wieder dem Licht zu, das ihm unangenehm vertraut vorkam.
Das Gebilde schwebte eine Weile über dem Sand, bis es begann, die Gestalt einer jungen Frau anzunehmen. Das Team, sowie Buffy und Spike sahen irritiert zu, wie die Ratfrauen und Dorfbewohner vor der Lichtgestalt auf die Knie gingen.

„Das muss ein Antiker sein“, sagte Daniel.

„Das ist ein Antar-Dämon“, sagte Spike beinahe im gleichen Moment.

Die Gestalt, die trotz ihres jetzt menschlichen Aussehens noch immer leuchtete, lachte.

„Ihr habt beide Recht. Es tut mir leid, ich habe erst vor kurzem davon erfahren, was geschehen ist. Etwas ist nicht richtig. Eine Einmischung.“

Daniel gab den Versuch auf, das Rätsel zu lösen und begnügte sich damit, der Außerirdischen zuzuhören.

„Spike, dein Vertrag mit dem Antar auf der Erde, ist aufgelöst.“

„Was?“

„Du wirst das Herz der Jägerin nicht bekommen. Antar ist ein Abtrünniger, dem es nicht mehr gestattet ist, sich in die Geschicke der Erdenwesen einzumischen.“

Buffy sah den Vampir misstrauisch an.

„Was euch angeht, Menschen von der Erde, ihr habt euch als mehr als würdig erwiesen.“ Sie berührte die Ratsfrau an der Schulter, so dass diese sich aufrichtete. „Katara hat euch gemäß unserer Regeln geprüft und ihr habt euch richtig verhalten. Ihr habt das Wohl des Einzelnen über die Vorteile eures Planeten gestellt. Ihr habt euren Preis redlich verdient.“

Katara trat auf Daniel zu und überreichte ihm einen gravierten Stein. Sie nickte und nahm wieder ihren Platz bei den anderen Ratsfrauen ein.

„Das ist eine Stargate-Adresse. Sie hat acht Symbole, anstatt sieben“, sagte Daniel.

„Die Adresse zu einer Welt, in der viele von uns ihre Heimat gefunden haben. Sie ist weit entfernt.“

„Danke“, sagte Daniel. Er sah zu O’Neill, der sich den Kiefer hielt. „Jack, das ist unglaublich, ich meine... wow.“

„Ja. war spaßig. Nicht wahr, Carter?“, erwiderte der Colonel sarkastisch.

Carter versuchte zu lächeln, doch es wollte ihr noch nicht recht gelingen. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochtouren daran, wie sie es schaffen sollte zu vergessen, in welcher Wut Jack sie geschlagen hatte.

„Nun ja, Sir, ich nehme an, es war es wert“, sagte sie schließlich.

Die Außerirdische wandte sich wieder Spike zu. „Ich werde dich zurück dorthin schicken, von wo aus du hier her gebracht wurdest. Sei achtsam, sobald du auf der Erde bist, wirst du auf Sonnenlicht wieder reagieren wie zuvor.“

Spike nickte und versuchte vergeblich, seine Enttäuschung über den Ausgang der Dinge zu verbergen.

„Buffy, wenn du möchtest, bringe ich dich an den selben Ort.“

Buffy sah auf und nickte.

„Sicher. Spart mir jede Menge Zeit und Reisestress“, antwortete sie.

„Aber klar doch. Sie müssen dem General ja auch nicht erklären, wie Sie ohne Stargate nach Hause gekommen sind...“, murmelte O’Neill.

Buffy lächelte und winkte SG-1 zum Abschied.

„Ich hoffe wir sehen uns nicht so bald wieder. Nichts für Ungut“, sagte sie. Sie sah zu Spike und runzelte die Stirn. „Und mit dir habe ich ein Hühnchen zu rupfen, wenn wir wieder in Sunnydale sind. Gott, was hält mich davon ab, dich einfach zu pflöcken?“

Sie wandte sich verärgert ab.

Die beiden wurden langsam vom gleißenden Licht umgeben, das von der Außerirdischen ausging. Das letzte, was Spike hörte, bevor er von der Oberfläche des Planeten verschwand, war die Stimme des Lichtwesens:

„Du solltest keine Verträge abschließen um Dinge zu erhalten, die ohnehin dir gehören.“

Ende

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