Ein neuer Feind by Hannah
Summary: Sam und Jack werden entführt und sind auf sich allein gestellt.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Goa'uld, Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Action, Friendship, General, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 7120 Read: 2435 Published: 29.03.12 Updated: 29.03.12
Story Notes:


Spoiler: kein bestimmter Teil, aber nach "Nemesis"

Anmerkung: Ich habe mir mal einen neuen Goa-uld ausgedacht. Hoffentlich gefällt Euch die Geschichte. Für Anmerkungen wäre ich dankbar. Vielen Dank an dieser Stelle an Michael, der mit mir einiges zu ertragen hat.

1. Kapitel 1 by Hannah

Kapitel 1 by Hannah
Ein neuer Feind


Der Schuß aus einer Stab-Waffe schlug sehr nahe neben Colonel O`Neill ein. Zu nah, wie dieser fand. Er versuchte sich bessere Deckung zu verschaffen, was aber kaum möglich war, da er und seine Leute von Jaffas umzingelt waren.

Auf dem Weg zurück zum Sternentor waren Sie unter starken Beschuß geraten und hatten hinter ein paar Felsformationen Deckung gesucht. Es sah nicht gut aus. Die Meldung der Tocra, dass es auf diesem Planeten keine Jaffa´s geben würde, war wohl falsch gewesen. Aber jetzt war es sowieso nicht mehr zu ändern. Sie saßen ziemlich in der Tinte. Er überlegte fieberhaft. Das Tor war bereits aktiviert. Daniel hatte den Anwahlcode der Erde eingeben und das SG1-Signal senden können, bevor die Jaffa auftauchten. Colonel O`Neil sah sich um. Teal´c und Daniel waren näher am Tor. "Teal´c!" rief er zu dem etwa 30 m entfernt in Deckung Liegenden. "Du und Daniel lauft zum Tor! Wir geben Euch Feuerschutz." "O.K" brüllte dieser zurück. "Carter! Jetzt!" rief O´Neill und eröffnete das Feuer in Richtung der Jaffa. Teal´c und Daniel Jackson sprangen auf und liefen wild um sich feuernd zum Tor. Sie schafften es, heil hindurch zu kommen.

"Puh, das war knapp!" O´Neill ging wieder zurück in Deckung. Major Samantha Carter, die neben ihm in Deckung lag, sah ihn an. "Sir, das wird ganz schön eng für uns"!

"Ich weiß, ich weiß, aber die Beiden sind schon mal in Sicherheit."

Die Jaffa feuerten weiter auf ihre Deckung und beide zogen bei jedem Treffer die Köpfe ein. "Verdammt. Das wird hier zu heiß. Jetzt sind Sie dran, Carter! Auf mein Kommando laufen Sie los!"

"Aber Sir, was ist dann mit Ihnen?" Sam war klar, dass der Colonel sich für sie opfern wollte.

"Wenn ich LOS rufe, laufen Sie, verstanden?" Colonel O´Neill blickte sie durchdringend an.

Ihm war der Ernst der Situation sehr wohl bewußt. Die Chance, dass sie beide hier lebend raus kamen, war nur sehr gering. Aber er war der Kommandeur der Truppe und er würde dafür sorgen, dass Carter durch das Tor kam.

"Ich werde dicht hinter Ihnen sein! Also laufen sie schnell. O.K.?" O´Neill wartete auf keine Antwort von Carter und begann zu feuern. "Los, Carter!"

Sam sprang aus Ihrer Deckung und rannte in Richtung Tor. Sie sah einen Jaffa aus seiner Deckung springen und auf sie anlegen. Im Rennen riss sie ihre Waffe hoch, schoss fast zeitgleich und traf den Jaffa in die Brust. Sie hörte den Colonel hinter sich feuern und sah sich nicht um. Gerade als sie das Anwahlgerät erreicht hatte, hörte sie den Colonel aufschreien. Sie ging hinter dem Anwahlgerät in Deckung und sah sich um. Colonel O´Neill lag getroffen am Boden. Er war etwa 10 m entfernt. Zu weit für Carter um ihn zu holen, zu weit für ihn um diese Strecke noch allein zu bewältigen.

"Colonel!" brüllte sie. Die Jaffa feuerten mittlerweile zum Glück nur noch auf sie. Der Colonel war für sie bereits kein Ziel mehr oder keinen Schuß mehr Wert.

Colonel O´Neill hob den Kopf und sah sie an. Sie konnte erkennen, dass er an der rechten Schulter getroffen worden war, da er sie sich schmerzverzehrt hielt. Es war also nichts Lebensbedrohliches. Sie sah zum Tor, dass immer noch für sie offen war.

"Gehen Sie, Carter! Das ist ein Befehl!" hörte sie den Colonel rufen.

Wenn sie jetzt durch das Tor ging, musste sie den Colonel verletzt hier den Jaffa überlassen. Das konnte und wollte sie nicht zulassen. Sie sah ihn erneut an. Sein Blick war voller Verzweiflung. Er wollte unbedingt, dass sie durch dieses Tor ging. Aber sie konnte nicht. Sie warf ihre Waffe weg, fasste über das Anwahlgerät hinüber und brach die Verbindung mit der Erde ab. Langsam und mit erhobenen Händen stand sie auf.

Bis die Verbindung abbrach, hatten Teal´c und Daniel im Stargate-Raum auf die Rückkehr von Major Carter und Colonel O´Neill gewartet. Als die Verbindung abbrach, sahen sie sich an.

"Verdammt!" Daniel schüttelte fassungslos den Kopf. "Sie haben es nicht geschafft!"

Teal´c blickte in das leere Tor. "Wir müssen dorthin zurück! Sofort!"

General Hammond betrat den Raum.

"Was ist passiert?" fragte er. "Wo sind Colonel O´Neill und Major Carter?"

"Das wüsste ich auch gerne", konnte Daniel nur leise antworten.

"Wir gerieten in einen Hinterhalt. Etwa zehn Jaffa hatten uns beim Sternentor umzingelt. Da Daniel Jackson und ich näher am Tor waren, gaben uns Major Carter und Colonel O´Neill Feuerschutz, so dass wir durch das Tor konnten." Teal´c machte eine kurze Pause. "Wir hätten auf sie warten sollen!"

"Das ist doch Unsinn, Teal´c", Daniel sah ihn an. "Wir hatten keine Deckung, um auf sie zu warten, die Jaffa hätten uns erwischt. Außerdem hatte Jack befohlen, dass wir durch das Tor sollten."

"Schon gut!" General Hammond winkte ab. "Kommen sie in 10 Minuten ins Besprechungszimmer, damit wir das Ganze dort durchgehen können."

Er wandte sich ab.

"Aber General, wir müssen sofort wieder dorthin zurück!" Daniel ergriff den General am Arm. "Sie brauchen unsere Hilfe."

"Ich werde kein SG-Team dorthin schicken, solange ich weiss, dass dort zehn Jaffa darauf warten, sie abzuschießen. Nein, Dr. Jackson!" Er sah ihn an. "Ich weiss, dass Sie sich Sorgen machen und wir werden eine Lösung finden."

Er wandte sich an die Kommandozentrale über ihnen.

"Sergeant Davis, machen sie eine Sonde fertig und schicken Sie sie schnellstmöglich nach P3X898!"

"Jawohl, Sir!" ertönte es aus der Kommandozentrale.

"Kommen Sie beide jetzt bitte mit zur Besprechung!" General Hammond verließ den Stargate-Raum.

"Sam und Jack schaffen das schon, Teal´c." Daniel klopfte dem großen Jaffa auf die Schulter und ging dem General hinterher. Teal´c sah sich noch einmal nach dem Tor um und verließ ebenfalls mit hängenden Schultern den Raum.

"Wie geht es Ihnen Colonel?", fragte Sam in die Dunkelheit. Sie waren beide zusammen in einen Lagerraum eines Jaffa-Schiffes gesperrt worden. Sam hatte mitbekommen, dass das Schiff sofort anschließend gestartet war. Sie hatten den Planeten also verlassen.

"Es könnte besser sein!" ertönte die Antwort links von ihr. Vorsichtig tastete sie sich zum Colonel, der vor Schmerz aufstöhnte, als sie ihn an der Schulter berührte.

"Tut mir leid, Sir! Blutet die Wunde noch?"

"Ja, aber nicht mehr so stark!" presste der Colonel hervor.

Da sie beide an den Händen gefesselt waren, hatte Sam keine Möglichkeit die Wunde zu verbinden. So kramte sie irgendwie ein Taschentuch aus ihrer Tasche und presste es auf die Wunde. "Wir müssen die Blutung zum Stillstand bringen!"

"Warum sind Sie nicht durch dieses verdammte Tor gegangen?" fragte O´Neill nach einer Weile. "Verdammt, Carter, Sie könnten jetzt in Sicherheit sein!"

"Es tur mir leid, Sir. Ich konnte Sie dort nicht verletzt liegen lassen." Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Sie hätten mich dort auch nicht allein gelassen, oder?

"Das ist etwas ganz anderes", erwiderte O`Neil. "Ich bin der Kommandant und wenn ich Ihnen einen Befehl erteile, dann befolgen Sie ihn verdammt nochmal auch!"

"Sir, ich dachte mir, dass wir zu zweit bessere Chancen haben, um vielleicht zu entkommen. Allein und verletzt hätten Sie überhaupt keine Chance gehabt!"

Im Stillen musste Jack ihr Recht geben, aber zugeben würde er das nicht. Ihm wäre wohler, wenn Sam nicht ebenfalls mit ihm in Gefahr wäre. Keiner von beiden wusste, was man mit ihnen vorhatte.

"Hören Sie, Sir! Das Schiff verlangsamt seine Geschwindigkeit. Wir müssen irgendwo ankommen."

"Aber wir sind doch noch nicht so lange unterwegs! Das bedeutet...."

"Ein Mutterschiff!" Samantha unterbrach den Colonel. "Sie bringen uns auf ein Mutterschiff!"

"Da bin ich ja mal gespannt, wem das Schiff gehört!" O´Neill hoffte nur, dass es nicht ihr alter Erzfeind Apophis war, der eigentlich tot sein müsste. Aber Apophis war schon öfter von den Toten auferstanden.

"Es hat doch keinen Zweck, wenn wir hier noch länger über die Warums diskutieren, während der Colonel und Carter unsere Hilfe brauchen!" Daniel stand vom Besprechungstisch auf. "General, es ist schon eine halbe Stunde vergangen!" Eindringlich und verzweifelt sah er den General an.

Teal´c und er hatten dem General einen ausführlichen Bericht über die Gegebenheiten auf dem Planeten berichtet.

"Es hat alles den Anschein, als seien Sie auf dieser Mission verraten worden und ich will nicht noch mehr Leben auf´s Spiel setzen. Verstehen Sie das doch Dr. Jackson!" Der General sprach beschwichtigend auf Daniel ein.

Dieser setzte sich wieder hin. "Sie haben Recht, Colonel! Es tut mir leid!"

"Ich verstehe Sie, Daniel. Aber ein übereiltes Handeln hilft den Beiden wahrscheinlich auch nicht."

Ein Summen ertönte und General Hammond bediente eine Taste.

"Sir, die Sonde ist bereit!" ertönte eine Stimme.

"Gut, wir kommen!"

Alle drei standen auf und verließen den Besprechungsraum. In der Kommandozentrale wurde bereits die Startsequenz für die Sonde ausgeführt. "Chevron 5 aktiviert", zählte Sergeant Davis auf. Kurze Zeit später war der Planet angewählt und das Wurmloch etablierte sich im Sternentor mit großer Wucht.

Die Sonde wurde sofort auf der Rampe entlang in Richtung Sternentor gerollt und verschwand kurze Zeit später.

"Verbindung in 5, 4, 3, 2, 1!"

Gebannt sahen alle auf die von der Sonde gesendeten Bilder. Nichts Auffälliges war zu entdecken. Jedoch als die Sonde nach rechts schwenkte, sah man einen toten Jaffa in etwa 20 Meter Entfernung am Boden liegen.

"Das sieht alles sehr ruhig aus!" General Hammond runzelte die Stirn. "Fast schon ein bißchen zu ruhig."

Als er den flehentlichen Blick von Daniel sah, atmete er tief aus. "O.K. Dr. Jackson nehmen Sie Teal´c und SG-2 mit. Sie haben meine Erlaubnis!"

"Ja, Sir." Daniel und Teal´c machten sich schleunigst auf den Weg in den Stargate-Raum.

Als die Tür des Frachtraumes geöffnet wurde, schlossen Carter und O´Neill kurz geblendet die Augen. Drei Jaffa standen vor der Tür.

"Aufstehen und mitkommen!" befahl einer von ihnen.

Carter half dem Colonel aufzustehen und eskortiert von den Jaffa verließen sie das kleine Schiff. Sie hatten Recht gehabt, sie waren auf einem Goault-Mutterschiff. Der große Frachtraum den sie betraten, ließ keinen Zweifel zu. Sie wurden in einen kahlen Raum gebracht.

"Nehmen Sie uns die Fesseln ab! Wie sollen wir wohl von hier entkommen?" Samantha sah einen der Jaffa bittend an. Doch dieser schüttelte nur leicht mit dem Kopf und wollte sich bereits umdrehen.

"Bitte! Sie sehen doch, dass er verletzt ist." Sie deutete auf den Colonel. "Wollen Sie das er stirbt, bevor er ...", sie stockte, da sie nicht wusste, weshalb sie überhaupt hier waren. Doch sie überlegte schnell. "... bevor er verhört wurde!" brachte sie den Satz zu Ende.

Die Jaffa blickten sich an und einer von Ihnen nickte nach kurzer Überlegung. Während einer der Jaffa seine Stabwaffe auf sie richtete, nahm der andere ihnen die Fesseln ab. Danach verließen die Jaffa den Raum und die Tür schloss sich hinter ihnen.

"Das war wirklich clever, Carter! Jetzt wissen wir schon mal, dass sie uns verhören werden! Carter, ich ...."

O`Neil wurde es schwarz vor Augen und er wäre zu Boden gestürzt, wenn Carter ihn nicht gestützt hätte.

"Ich werde mir jetzt erst mal ihre Wunde ansehen, Sir."

Sie setzte den Colonel vorsichtig auf den Boden und lehnte ihn an die Wand.

"Mir geht´s schon wieder gut! Das war nur ein kleiner Schwächeanfall."

"Trotzdem! Jetzt mal die Zähne zusammenbeißen!"

Samantha zog ihm mit seiner Hilfe vorsichtig die Weste aus und sah sich die Wunde an.

"Es ist gut, dass sie mir nicht das Med-Pack abgenommen haben." Samantha kramte eine Mullbinde und saubere Kompressen aus ihrer Weste. Sie säuberte die Wunde notdürftig, die nicht mehr blutete.

Der Colonel hielt die Luft an und Samantha sah den Schweiß auf seiner Stirn. "Ich bin gleich fertig!" Geschickt verband sie die Wunde.

"Danke," brachte der Colonel gepresst hervor. "Wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir hier rauskommen!"

Samantha stand auf und untersuchte die Tür. "Kein Öffnungsmechanismus von innen. Nichts, womit man arbeiten könnte. Dies ist eine Gefängniszelle. Wir müssen warten, bis jemand die Tür von außen öffnet." Sie sah sich zu ihm um. "Sie sind außerdem viel zu schwach, um einen Ausbruchsversuch zu wagen. Das würden wir nie schaffen! Hoffentlich lassen sie uns ein wenig Zeit, bevor hier irgend etwas passiert!"

Hinter dem letzten Mann des SG-2 Teams destabilisierte sich das Wurmloch und verschwand. Teal´c und Daniel hatten sich genauso wie der Rest so gut wie möglich versucht, sofort in Deckung zu gehen, doch es geschah nichts. Alles blieb ruhig, so dass Daniel nach etwa einer Minute aufstand und die anderen seinem Beispiel folgten. Sie sahen sich um. Die Kampfspuren waren deutlich zu sehen und mehrere tote Jaffa lagen in Sichtweite.

"Es ist niemand mehr hier!" Daniel schüttelte mit dem Kopf.

"Wir sollten uns zuerst einmal gründlich umsehen." Teal´c gab den anderen Männer ein Zeichen und sie schwärmten vorsichtig mit der Waffe im Anschlag aus.

"Was glauben Sie, haben die mit uns vor, Sir?" Carter hatte sich neben den Colonel gesetzt und eine zeitlang hatte niemand ein Wort gesagt.

"Anscheinend ist es nicht eilig, sonst würden Sie uns nicht seit zwei Stunden hier schmoren lassen," erwiderte O´Neill, der sich etwas erholt hatte. "Aber ich wüsste es wirklich auch sehr gern. Besonders wüsste ich gerne, mit wem wir es hier zu tun haben."

"Es könnte jeder Systemlord sein! Aber ich befürchte, wir werden es gleich erfahren," Samantha stand auf "Da kommt jemand!"

In diesem Moment öffnete sich die Tür und zwei Jaffa standen davor.

"Du!" Der vordere Jaffa zeigte auf O´Neill. "Mitkommen!"

Carter und O`Neil sahen sich an.

"O.K.!" Jack stand mühsam auf. Als Samantha sich ebenfalls in Bewegung setzte, stieß der Jaffa sie zurück.

"Nicht Du! Nur er!"

"He, he, nicht so unfreundlich, ich komme ja schon mit,"

O´Neill blickte noch kurz zu Carter und sie nickten sich leicht zu. Jeder wusste genau, was der andere jetzt dachte.

Die Tür schloß sich wieder und Samantha blieb allein zurück.

Bereits an Teal´c´s Gesicht konnte Daniel erkennen, dass er keine guten Neuigkeiten hatte.

"Wir haben keine Spur von Ihnen entdecken können, Daniel Jackson. Sie sind nicht mehr auf diesem Planeten."

"Aber es muss doch irgendwelche Spuren geben!"

"Spuren haben wir auch genügend entdeckt." Teal´c wies in die Nähe des Anwahlgerätes. "Dort drüben liegt Major Carters Waffe und die Waffe von Colonel O´Neill liegt etwa 10 Meter davor. Außerdem sind an O´Neills Waffe Blutspuren!"

"Wenn Sie tot wären, ...." Daniel konnte zuerst nicht weiter sprechen. "Wenn Sie tot wären, hätte man sie dann mitgenommen?"

"Normalerweise nicht!" Teal´c überlegte. "Da kein Blut in der Nähe von Major Carters Waffe gefunden wurde, nehme ich an, dass nur Colonel O´Neill verwundet wurde. Anscheinend hat man sie dann auf ein Jaffa-Schiff gebracht. Es sind dort drüben genügend Spuren von Schiffen vorhanden."

"Du meinst also, dass sie leben?"

Teal´c sah Daniel fest an. "Ja, Daniel Jackson!"

"Nur wie lange noch?" Daniel blickte zum Himmel. "Wir wissen ja nicht einmal, wo sie sind und wer dafür verantwortlich ist."

Teal´c sagte dazu nichts und sah ihn nur stumm an.

Colonel O´Neill wurde in einen Raum geführt und an zwei von der Decke hängende Handfesseln gekettet.

"Hübsch habt Ihr´s hier!" Findet Ihr nicht auch?" fragte er die beiden Jaffa sarkastisch.

Die Jaffa reagierten nicht. Sie stellten sich hinter ihn und warteten.

"Tja, dann....!" O´Neill sah sich um. Die Wunde an seiner Schulter schmerzte ihn sehr, blutete aber nicht. Er hätte gerne seinen rechten Arm heruntergenommen, da es ihm große Schmerzen bereitete. Seine Gedanken wurden durch das Geräusch herannahender Schritte unterbrochen. Ein Goa´uld, den O´Neill nicht kannte, betrat den Raum in Begleitung von zwei weiteren Jaffa.

"Ah, der Tau´ri!" entzückt sah dieser ihn an. "Schön, dass wir sie lebend bekommen haben."

"Freu Dich nicht zu früh, Schlangenkopf!" erwiderte Jack hasserfüllt.

Das Grinsen im Gesicht des Goa´ulds erstarb und er kam blitzschnell auf Jack zu. Er umfasste seine Kehle mit einer Hand und drückte zu.

"Ich bin Torkal, der mächtigste Systemlord in der Galaxis. Wenn Du mit mir sprichst, dann paß auf Deine Worte auf, Tau´ri!" zischte er ihn an, während er den Griff um O´Neills Kehle immer mehr verstärkte.

Jack bekam keine Luft mehr. Erst als er bereits rote Ringe vor seinen Augen tanzen sah, ließ Torkal ihn los.

Keuchend sog O´Neill Luft in seine brennenden Lungen.

Torkal schaute ihn verächtlich an. "Was seid Ihr doch für schwache Kreaturen. Aber bald werde ich auch Eure Welt beherrschen und Ihr werdet mich als Euren Gott verehren!"

"Das wird bestimmt nicht geschehen," würgte Jack hervor.

"Doch, das wird es!" Torkal trat wieder dicht an ihn heran. "Und Du wirst mir die Koordinaten für Euer Sternentor sagen!"

"Was?" Jack sah Torkal fassungslos an. "Niemals!" brachte er hervor. "Außerdem gehört die Erde zu den geschützten Planeten. Wenn Du uns angreifst, sind sofort die Asgard da, um uns zu helfen."

"Pah, die Asgard sind keine Gegner mehr für mich." Torkal schüttelte den Kopf. "Der Krieg gegen die Replikatoren hat sie schwach und angreifbar gemacht. Nein, ich werde mir die Erde Untertan machen und so die Anerkennung der anderen Systemlords erringen."

Der ist ja total übergeschnappt, dachte Jack. Er verkniff sich lieber eine dementsprechende Bemerkung.

"Also, wie lauten die Koordinaten?" Torkal sah ihn fragend an.

Jack erwiderte Torkals Blick. "Von mir erfährst Du nichts!"

Torkal zuckte mit den Schultern.

"Das werden wir noch sehen! Du wirst mich anflehen, es mir sagen zu dürfen!"

Torkal erhob seine rechte Hand und richtete sein Goa´uld-Handmodul auf Jacks Stirn. Das Handmodul fing an zu glühen.

Wie ein fürchterlicher Stromstoß durchfuhr es Jack. Er hatte das Gefühl, sein Gehirn stünde in Flammen. Die Schmerzen waren grausam. Als Torkal nach ein paar Sekunden von ihm abließ, rang er mit schmerzverzerrtem Gesicht nach Luft. Der Schmerz ebbte nur langsam ab.

"Nun, Tau´ri. Willst Du weiter Schmerzen erleiden, oder sagst Du mir die Koordinaten?" Torkal sah ihn an.

Jack hob langsam den Kopf. "Eher sterbe ich, bevor ich es Dir sagen würde, Schlangenkopf", stieß er mühsam hervor.

Der Jaffa hinter ihm trat vor und schlug ihn zweimal hart ins Gesicht. Benommen merkte Jack, wie Blut an seinem Gesicht hinunterlief.

"Sprich nicht so mit einem Gott!" ermahnte ihn der Jaffa.

Wohlwollend nickte Torkal seinem Jaffa zu begann die Tortur bei Jack fortzusetzen.

Wieder durchfuhren Jack die schrecklichen Schmerzen des Goa´uld-Handmoduls. Seine Beine knickten unter ihm weg und er hing schlaff, gehalten nur noch an den Eisenketten, herab. Als der Schmerz nach einer ihm endlos erscheinenden Zeit endete, war er kurz davor bewußtlos zu werden. Er spürte schon die schwarze Woge, doch er kämpfte dagegen an.

Er hörte Torkols Worte.

"Wenn er nicht spricht und bedauerlicherweise stirbt, werden wir die Frau zum Reden bringen müssen! Obwohl ich diese gerne zu meiner Gespielin gemacht hätte. Sie gäbe einen schönen Wirt ab."

Jack versuchte diese Worte einzuordnen und zu verstehen. Noch immer vom Schmerz gepeinigt, versuchte er, wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Seine Schulterwunde bereitete ihm fürchterliche Schmerzen, aber er war einfach noch nicht in der Lage, sich wieder auf seine Beine zu stellen.

Sam! Torkal sprach von Sam, durchfuhr es O´Neill. Nein, er durfte nicht zulassen, dass Torkal sie auch quälte. Den Gedanken daran konnte er nicht ertragen.

"Nein, bitte nicht!" konnte er nur flüstern.

"Was hast Du gesagt, Tau´ri?" Torkal ging zu ihm.

Jack hob sein Gesicht, was ihn all seine Kraft zu kosten schien. Sein Körper war völlig am Ende.

"Lasst Sie in Ruhe!" Nach einer kleinen Pause fügte er hinzu: "Ich sage Euch die Koordinaten."

"Na also!" triumphierte Torkal. "Warum nicht gleich so?"

Jack überlegte fieberhaft. Die Koordinaten der Erde würde er niemals preisgeben, aber er konnte auch nicht zulassen, dass er Sam folterte. Er würde ihnen einfach die Koordinaten eines unbelebten Planeten geben. Dann konnte er nur hoffen, dass ihm diese Täuschung Zeit einbrachte, um zusammen mit Major Carter zu fliehen. Ihm fiel der Planet P6X384 ein. Die dorthin geschickte Aufklärungssonde hatte nur sehr kurz Daten zur Erde gesandt, aus denen deutlich wurde, dass dort bei 120 Grad Celsius niemand leben konnte. Die Bilder, die die Sonde übermittelt hatte, ließen Vulkane und Lavaströme erkennen. Daniel hatte dazu bemerkt, dass es dort wie nach dem Armageddon aussehen würde.

"Na, was ist nun!" Torkal wurde ungeduldig.

Jack nannte ihm stockend die Koordinaten von P6X384.

"Gut, gut!" Torkal sah Jack zweifelnd an. An seine Jaffa gewandt, sagte er: "Und nun holt mir die Frau!"

Die Jaffa verschwanden.

"Verdammt, ich habe Dir die Koordinaten gesagt. Laß Sie in Ruhe!" tobte Jack und zerrte mit all seiner verbliebenen Kraft an seinen Ketten.

Der Jaffa hinter ihm schlug ihn mit seiner Stabwaffe in den Rücken, woraufhin Jack erneut vor Schmerzen aufschrie.

Torkol winkte ab und der Jaffa trat zurück. Torkol hob O´Neills Kopf hoch und sah in sein schmerzverzerrtes Gesicht.

"Wer sagt mir, dass Du nicht lügst? Falls Du gelogen hast, töte ich die Frau vor Deinen Augen."

Er ließ Jack los und lachte.

"Bringt ihn in seine Zelle!" befahl er den beiden Jaffa.

Die Jaffa lösten O´Neills Fesseln und schleiften ihn davon.

"Es handelt sich eindeutig um das Blut von Colonel O´Neill." Dr. Fraiser hob ihren Bericht ein wenig und sah ebenfalls wie alle anderen am Besprechungstisch sehr angespannt aus.

Nach einer kurzen Pause, in der niemand ein Wort sprach, ergriff General Hammond das Wort.

"Wir müssen herausfinden, wo Major Carter und Colonel O´Neill hingebracht wurden. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie entführt wurden. Wir haben bereits die Tok´ra und die Asgard versucht zu kontaktieren, haben aber von beiden noch keine Antwort erhalten."

Frustriert schüttelte Daniel den Kopf. "Aber wir können hier doch nicht einfach untätig herumsitzen, während .....," er sprach nicht weiter.

Jedem von ihnen war klar, was er hatte sagen wollen.

Ein paar Sekunden später ertönte die Alarmsirene. Im Kontrollraum angekommen, berichtete Sergeant Travis: "Anwahl von außen, Sir! Ein Zugangscode der Tok´ra wird gesendet!"

"Öffnen Sie die Iris!" befahl General Hammond.

Nachdem sich die Iris vollständig geöffnet hatte, trat Jakob Carter durch das Tor.

General Hammond ging ihm entgegen.

"Schön Dich zu sehen, Jakob!"

"Ebenfalls George! Warum habt Ihr mich rufen lassen?" Nach einem Blick in die Runde fragte er: "Und wo ist Sam?"

General Hammond sah ihn an.

"Major Carter und Colonel O´Neill sind augenscheinlich von Jaffa entführt worden."

"Was?" Jakob sah ihn fassungslos an.

"Lass uns im Besprechungsraum weiter reden!"

Gemeinsam gingen Sie in den Besprechungsraum. Nachdem Daniel und Teal´c ebenfalls Platz genommen hatten, begann Daniel mit seinem Bericht, was auf dem Planeten geschehen war.

Jakob Carter hörte sich alles mit versteinerter Miene an.

General Hammond ergriff das Wort.

"Die Mission von SG1 zu P3X898 war, dass dortige Naquadah-Vorkommen zu lokalisieren. Nur hat SG1 in der kurzen Zeit, die sie dort waren, keine Anzeichen von Naquadah finden können, was sehr eigenartig ist."

"Es ist offensichtlich, dass es ich um eine Falle für SG1 handelte", erwiderte Jackob.

"Aber wir hatten die Nachricht über das Naquadah-Vorkommen von den Tok´ra!" General Hammond sah ihn erwartungsvoll an.

"Das weiss ich George und ich zermartere mir mein Gehirn, wie das geschehen konnte. Ich muss dem Hohen Rat eine Mitteilung zusenden. Zwei unserer Leute scheinen gegen uns zu spielen!"

Nachdem Jakob die Nachricht an den Hohen Rat der Tok´ra abgesandt hatte, sah er sich die Aufzeichnungen der Sonde an. Als ein toter Jaffa ins Bild kam, rief er aufgeregt: "Anhalten und vergrößern!"

Das Bild des Jaffa wurde vergrößert und zoomte auf das Zeichen auf seiner Stirn.

"Das kann eigentlich nicht sein!" Jakob schüttelte den Kopf.

"Was?" Daniel sah ihn fragend an.

"Es handelt sich um das Zeichen des Systemlords Torkal, aber der ist eigentlich schon seit langer Zeit verschwunden. Die Tok´ra dachten, er wäre tot."

"Das ist er offensichtlich nicht", meinte Teal´c trocken.

"Nein, er scheint zurück zu sein und will offensichtlich seine Macht demonstrieren." Jakob sah gedankenverloren vor sich hin.

"Und wie?"

Jakob sah alle im Raum befindenden Personen an.

"Indem er die Erde vernichtet!"

Samantha hatte sich auf den Boden der Zelle gesetzt und grübelte vor sich hin. Sie machte sich fürchterliche Sorgen um Colonel O´Neill. Er war schon sehr lange fort und sie fühlte sich so hilflos. Was wäre, wenn sie ihn nie mehr lebend wiedersehen würde. Sam verbannte diesen Gedanken sofort aus ihrem Kopf. Nein, so etwas durfte sie nicht denken! Wenn sie nur wüsste, warum sie überhaupt hier waren.

Nach einer schier endlosen Zeit des Wartens und Grübelns hörte sie Schritte herannahen und sie stand auf. Die Zellentür öffnete sich und zwei Jaffa traten ein.

"Mitkommen!" befahl einer.

Sie nahmen sie in die Mitte und führten sie einen Gang entlang. Als sie um eine Ecke bogen, sah Sam zwei weitere Jaffa, die ihnen entgegen kamen. Sie schleiften jemanden zwischen sich her.

"Oh nein, Colonel O´Neill!" rief sie. Es schien so, als wäre der Colonel bewusstlos oder tot. Eine eisige Hand krampfte sich um Sams Herz zusammen. Als die Jaffa auf gleicher Höhe waren, hob der Colonel jedoch den Kopf und flüsterte etwas. Sie wollte zu ihm, aber die Jaffa hielten sie fest und sie konnte ihm nur noch einen verzweifelten Blick nachwerfen. Sie hatten den Colonel augenscheinlich gefoltert, aber er lebte noch. Aber was hatte er ihr sagen wollen? Es hatte sich angehört, wie "Armageddon", aber das machte einfach keinen Sinn. Sams Gedanken überschlugen sich.

Sie wurde in einen Raum geführt, in dem ein Goa´uld stand. Er drehte ihr den Rücken zu. Als die Jaffa sie an die Handfesseln ketten wollten, drehte er sich um und schüttelte mit dem Kopf.

"Nein, keine Fesseln!"

Die Jaffa ließen Sam los und traten ein paar Schritte zurück.

Torkal trat auf Sam zu und musterte sie ausgiebig.

"Eine schöne Frau sehe ich nicht gerne in Ketten."

"Wer sind Sie?" Sam sah ihn kalt an.

"Meine Name ist Torkal und Du wirst mich schon noch kennenlernen." Er grinste sie unverfroren an. "Leider müssen wir noch ein paar Kleinigkeiten klären, bevor wir zum angenehmeren Teil übergehen können."

Torkal machte eine kleine Pause und musterte sie.

"Dein Tau´ri Freund hat mir die Koordinaten der Erde genannt und ..."

"Das ist eine Lüge!" unterbrach ihn Sam erregt. "Das würde er niemals tun!" Sie ballte die Fäuste.

"Er hat es aber getan." Torkal sah sie siegessicher an. "Er selbst wäre lieber gestorben, bevor er es gesagt hätte, aber für Dich hat er seine Welt verraten. Ihr Tau´ri seid ein schwaches Volk und bald werdet Ihr mich als Euren Gott verehren!"

Sam konnte nicht glauben, was Torkal da sagte. O´Neill hätte niemals die Koordinaten der Erde verraten. Da war sie sich sicher. Auch nicht, wenn es um ihr Leben ging. Oder vielleicht doch? Was war mit den Gefühlen zwischen ihnen, die keiner von ihnen je anzusprechen wagte. Aber sie waren da.

Torkal beobachtete sie. "Ich sehe, dass Dir Zweifel kommen. Also sag mir einfach die Koordinaten und wenn diese mit den von ihm genannten übereinstimmen, dann lasse ich ihn am Leben!"

Sam sah ihn zweifelnd an. Log Torkal, um sie aus der Reserve zu locken. O´Neill hatte nicht für ihr Leben das Leben aller Erdbewohner aufs Spiel gesetzt. Niemals! Aber was hatte er Torkal gesagt. Sams Gedanken überschlugen sich fast und plötzlich war ihr alles klar. Sie verstand den Plan des Colonels.

"Torkal, ich...", sie stockte und tat so als ob es ihr schwerfiel weiterzusprechen. "Ich bin mir sicher, dass der Colonel als mein Vorgesetzter wusste, was er tat. Gegen einen so starken Systemlord wie Euch können wir von Tau´ri auch nicht gewinnen. Ich sage Euch die Koordinaten." Sie blickte zu Boden und hoffte, dass Torkal auf dieses Schauspiel hereinfiel.

"Endlich wirst Du vernünftig, schöne Tau´ri Frau." Torkal trat ganz nahe an sie heran. "Wenn alles vorbei ist, wirst Du mir gehören!" Er berührte fast zärtlich ihr Haar.

Sam musste sich zusammenreißen, um ihn nicht anzuspringen oder angeekelt das Gesicht zu verziehen. Sie wusste, sie könnte gegen ihn und die beiden Jaffa nicht ankommen.

Teal´c und Daniel hatten Jakob zurück zum derzeitigen Planeten, auf dem die Tok´ra Zuflucht gesucht hatten, begleitet. Gemeinsam wollten sie die beiden Tok´ra vernehmen, die die falsche Nachricht in Umlauf gebracht hatten. Als sie das Hauptquartier der Tok´ra betraten, wurden sie bereits erwartet.

"Sonil, was gibt es?" fragt Jakob.

Sonil sah sehr bedrückt aus.

"Es ist etwas Schreckliches geschehen. Nausin und Migar haben sich umgebracht. Wir konnten es nicht verhindern."

"Was ist passiert?" Jakob sah ihn entsetzt an.

"Sie wurden nach dem Erhalt Deiner Nachricht sofort zum Verhör abgeholt, doch bevor sie noch den Hohen Rat erreichten, griffen sie nach ihren Waffen und richteten sich selbst. Es ging alles viel zu schnell. Die Goa´uld müssen ihn ein Zatarc-Virus eingesetzt haben, damit wir sie nicht verhören konnten. Es tut mir leid!"

Jakob klopfte ihm beruhigend auf die Schulter.

"Es ist nicht Deine Schuld!"

Zu Dainel und Teal´c gewandt sagte er: "Das war unsere einzige Spur zu Jack und Sam. Verdammt!"

Nachdem Sam Torkal die Koordinaten von P6X384 genannt hatte, sah sie an seinem zufriedenen Lächeln, dass sie mit ihrer Vermutung Recht gehabt hatte. Innerlich aufatmend tat sie noch immer so, als fühle sie sich als Verräterin und schaute bekümmert zu Boden.

"Gut", Torkal wirkte zufrieden. "Mir ist zu Ohren gekommen, dass man für Euer Tor einen Zugangscode braucht. Erkläre mir dies!"

Sam erklärte ihm nach kurzem Zögern, dass ansonsten die Iris verschlossen bliebe.

Ein Jaffa trat herbei, der sämtliche Ausrüstungsgegenstände, die sie dabei gehabt hatten, vor ihr auf dem Boden ausbreitete.

"Zeig mir das Gerät und auch wie es funktioniert. Und keine falschen Tricks, sonst müsste ich Dich doch noch töten!"

Torkal beobachte sie genau.

Da Sam wusste, dass er nicht eher Ruhe geben würde, zeigte sie auf das Strahlenmessgerät und erfand einfach ein paar Funktionen dazu. Das Anwahlgerät war nur ein unscheinbarer kleiner Chip, den Sam gerne irgendwie an sich genommen hätte, was aber leider nicht möglich war.

Torkal besah sich das Strahlenmessgerät von allen Seiten und schien endgültig zufrieden zu sein.

"Bringt sie weg!" befahl er den Jaffa. "Ich kümmere mich später um sie!"

Sam wurden von den beiden Jaffa zurück in Richtung der Zelle geführt. Sie kamen nach kurzer Zeit an einem Raum vorbei, dessen Tür offenstand. Sam konnte nur einen kurzen Blick erhaschen, aber sie hatte das Sternentor sehen können.

Nicht jedes Goa´uld Mutterschiff hatte ein Sternentor. Während sie weitergingen, hatte Sam plötzlich einen Plan. Wenn Torkal erkannte, dass sie beide ihm falsche Koordinaten gegeben hatten, würde er sie töten und das bestimmt nicht schnell. Egal wie gefährlich ihr Plan war, sie musste es einfach versuchen. Sie tat so, als ob sie stolperte. Ein Jaffa versuchte sie zu halten. In dem Moment stieß sie ihn mit aller Kraft von sich, während sie seine Zat-Waffe aus seinem Gürtel riss. Der andere Jaffa reagierte nicht schnell genug und Sam schoss auf ihn. Er fiel zuckend zu Boden. Sie drehte sich um und schoß ebenfalls auf den anderen Jaffa, der sich gerade versuchte aufzurappeln.

Nachdem beide Jaffa am Boden lagen, sah sich Sam vorsichtig um. Sie hörte nichts. Niemand hatte etwas bemerkt. Sie überlegte, was sie mit den Jaffa tun sollte. Sie zu verstecken, war zu zeitintensiv.

"Tut mir leid, Jungs!" Sam feuerte je zwei Salven aus der Zat-Waffe auf die Jaffa und sie verschwanden.

Vorsichtig ging sie den Gang weiter bis sie vor der Zellentür ankam. Sie öffnete die Tür, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand zu sehen war und entdeckte Colonel O´Neill am Boden liegend. Er lag auf dem Rücken und bewegte sich nicht.

"Oh Gott, Nein!" Sam kniete sich neben ihn und fühlte ängstlich nach seinem Puls. Erleichtert stellte sie fest, dass sie einen schwachen Puls fühlen konnte. Sie atmete auf. Sie berührte seine Stirn und stellte fest, dass er vor Fieber glühte. Einer bösen Ahnung folgend, drehte sie ihn ein wenig zur Seite und sah sich seine rechte Schulter an. Sie erschrak. O´Neills Schulterwunde hatte wieder angefangen zu bluten und musste sich entzündet haben. Der Verband hatte sich gelöst und seine Kleidung war bereits durchnässt von seinem Blut.

"Verdammt!" Sam hoffte nur, dass er nicht schon zuviel Blut verloren hatte. Alleine konnte sie ihn nicht zum Stargate-Raum des Schiffes bringen. Das überstieg ihre Kräfte. Aber zuerst musste sie die Blutung der Wunde stoppen. Sie kramte in der abgelegten Weste des Colonels nach dem Med-Pack und legte ihm geschickt einen provisorischen Druckverband an. Als sie gerade fertig war, stöhnte er leicht auf.

"Colonel? Hören Sie mich?"

Jack´s Lider flatterten leicht.

"Colonel, bitte, wir müssen hier weg!" Sie lehnte ihren Kopf erschöpft an seine gesunde Schulter. Irgendwann würde das Fehlen der beiden Jaffa sicherlich bemerkt und dann ... Aber sie konnte Jack nicht hier zurücklassen. Nein, auf keinen Fall.

"Sam?" hörte sie den Colonel flüstern.

Sie sah auf. O´Neill war wach.

"Colonel," erleichtert sah sie ihn an. "Wir müssen hier weg und ich brauche dazu Ihre Hilfe. Allein kann ich sie nicht tragen, aber ich werde Sie stützen!"

"Hat mein Plan funktioniert?" O´Neill sah sie fragend an.

"Ja, das hat er Sir, aber wenn Sie mir nicht das Wort "Armageddon" zugeflüstert hätten, wären wir beide jetzt bereits schon tot. Können Sie aufstehen?"

"Ich werde es versuchen!"

Sam half ihm vorsichtig auf die Beine. Ohne Ihre Hilfe wäre er sofort wieder zu Boden gefallen. Sie stützte ihn mit dem rechten Arm. In der linken Hand behielt sie die Zat-Waffe.

"Wir müssen hier rechts entlang zum Torraum, Sir!"

Sam schleppte den Colonel mehr als das er lief und sie merkte, wie er Schritt für Schritt schwächer wurde.

"Carter, lassen Sie mich hier!" murmelte O´Neill. "Alleine schaffen Sie es bestimmt!"

"Nein, Sir. Auf keinen Fall. Wir schaffen das zusammen. Es ist nicht mehr weit!"

"Sie können auch nie einen Befehl befolgen!" knurrte Jack.

"Nein, Sir! Nicht, wenn es um Ihr Leben geht! Das würde ich mir nie verzeihen."

Sam mobilisierte all ihre Kräfte und schleppte den Colonel weiter. Als sie beim Torraum ankamen, öffnete sich plötzlich dessen Tür. Ein verdutzter Jaffa starrte sie an und bevor er noch reagieren konnte, hatte Sam ihn mit einem Schuß niedergestreckt. Die beiden Jaffa, die sich noch im Torraum befanden, fingen sofort an zu feuern, doch Sam und Jack waren links neben der Tür in Deckung gegangen. Da die beiden Jaffa im Raum so gut wie keine Deckung hatten, dauerte es nicht lange, bis Sam sie ebenfalls niedergestreckt hatte. Schnell half sie dem Colonel in den Raum und schloß die Tür. Mit mehreren Schüssen aus der Zat-Waffe zerstörte sie die Türautomatik in der Hoffnung, dass sie damit mehr Zeit gewinnen konnten. Colonel O´Neill hatte sich gegen die Wand gelehnt und atmete schwer.

Sam sah ihn besorgt an.

"Sir, wir sind gleich hier weg. Ich wähle uns raus."

Sie ging zum Anwahlgerät und überlegte kurz. Die Erde konnte sie nicht anwählen ohne Zugangscode, aber sie brauchten dringend Hilfe. Wenn Sie den Planeten der Tok´ra anwählte und die Jaffa noch rechtzeitig hereinkämen, würde sie dadurch die Tok´ra verraten. Kurz entschlossen gab sie die Koordinaten eines unbewohnten Planeten ein. Von dort aus würde sie den Planeten der Tok´ra anwählen.

Nachdem sie die Koordinaten eingegeben hatte, baute sich der Ereignishorizont des Stargates auf und die Verbindung bestand.

"Colonel, jetzt ....." Als sie sich zu O´Neill umsah, sah sie gerade noch, wie er in sich zusammen sackte und zu Boden fiel.

"Colonel!" Sie lief zu ihm. Von außen machte sich jemand bereits hörbar an der Tür zu schaffen. Ihre Flucht war bemerkt worden.

Colonel O`Neill war bewußtlos. Sam glaubte nicht, dass sie ihn wieder wach bekommen würde. Er war einfach zu schwach.

Sie packte ihn unter den Armen und zog ihn zum Stargate hin. Es war nicht weit, aber sie benötigte all ihre Kraft. Die Geräusche an der Tür wurden bedrohlicher. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Jaffa die Tür aufgebrochen hatten.

Sam zog den Colonel immer näher zum Stargate und mit letzter Kraft konnte sie ihn hinter sich her in das Stargate hineinziehen. Genau in diesem Moment brachen die Jaffa die Tür auf.

Jakob begleitete Daniel und Teal´c zurück zum Stargate.

"Es tut mir leid, dass wir nicht mehr für die Rettung von Sam und Jack tun können," sagte Jakob tonlos. "Ich mache mir große Sorgen um sie!"

"Ja, das tun wir alle!" Daniel wirkte ratlos.

"Vielleicht haben die Asgard mittlerweile eine Antwort gesandt, Daniel Jackson."

Teal´c sah ihn an.

"Vielleicht!" Daniel starrte vor sich hin.

Gerade als Daniel die Koordinaten der Erde eingeben wollte, begann das Stargate sich zu drehen.

"Erwartet Ihr Besuch?" Daniel sah Jakob fragend an.

"Nicht, dass ich wüsste!" antwortete dieser und zog sie in Deckung.

Nachdem sich der Ereignishorizont aufgebaut hatte, geschah zuerst nichts.

Jakob, Daniel und Teal´c sahen sich fragend an.

Doch plötzlich erschien Sam, die Jack hinter sich her zog. Nachdem beide das Tor passiert hatten, brach Sam vor Erschöpfung in die Knie.

Jakob, Daniel und Teal´c glaubten ihren Augen nicht zu trauen.

"Sam!" Jakob hatte sich als erster gefasst und rannte auf sie zu.

"Dad!" Sam fiel ihrem Vater in die Arme. Daniel und Teal´c waren mittlerweile zu ihnen gekommen. Daniel kniete sich neben Jack.

"Sam, was ist bloß passiert?" fragte er.

"Der Colonel braucht dringend Hilfe. Er ...." Mehr brachte Sam nicht mehr hervor, bevor sie vor Erschöpfung in Jakobs Armen ohnmächtig wurde.

"Jack ist schwer verletzt. Wir kehren zum Stargate-Center zurück." Daniel rannte zum Anwahlgerät und gab die Koordinaten ein, während Teal´c den Colonel und Jakob Sam aus der Gefahrenzone trug.

Nachdem sich das Tor erneut aufgebaut und Daniel den Zugangscode gesendet hatte, trugen Jakob und Teal´c Sam und Jack schnell durch das Tor.

Im Stargate-Center angekommen, kam ihnen bereits General Hammond entgegen. "Das Sanitätsteam mit zwei Tragen sofort in den Stargateraum!" befahl er.

"Oh mein Gott! Was ist passiert?" Er sah Daniel fragend an.

"Genaues wissen wir auch nicht, Sir. Sam und Jack erschienen plötzlich auf dem Planeten der Tok´ra."

Dr. Fraiser kam mit mehreren Sanitätern in den Raum gerannt.

Jack und Sam wurden auf zwei Tragen gelegt.

"Sofort auf die Krankenstation mit ihnen!" befahl Dr. Fraiser.

"Doktor, Jack scheint schwer verletzt zu sein", rief Daniel noch hinter ihr her.

Die anderen blieben wie versteinert im Stargateraum zurück.

"Wir treffen uns in 20 Minuten im Besprechungsraum!" befahl General Hammond.

Nachdem Jakob und Daniel von den Geschehnissen bei den Tok´ra berichtet hatten, saßen sie zusammen mit General Hammond und Teal´c schweigend am Besprechungstisch. Alle warteten auf Dr. Fraiser, die nach einiger Zeit den Raum betrat.

"Wie sieht es aus?" fragte General Hammond sofort.

"Tja," Dr. Fraiser atmete tief durch. "Major Carter ist unverletzt. Sie ist nur sehr erschöpft und schläft zur Zeit. Colonel O´Neill jedoch hat eine schwere Schulterwunde an der rechten Schulter. Er hat sehr viel Blut verloren und wurde anscheinend mit einem Goa´uld-Handmodul gefoltert. Er ist sehr schwach und hat hohes Fieber. Aufgrund des hohen Blutverlustes ist er ins Koma gefallen. Wir müssen abwarten."

"Was heisst abwarten?" Daniel schaute sie fragend an.

"Aufgrund des Blutverlustes kann es im Gehirn zu einer Sauerstoffunterversorgung gekommen sein. Wenn Colonel O´Neill in den nächsten 24 Stunden nicht aufwacht, könnte es sein, dass er nie wieder aufwacht."

Teal´c und Daniel sahen sich an.

"Können wir zu ihm?" fragte Daniel Dr. Fraiser.

Dr. Fraiser nickte nur.

Als Major Carter die Augen aufschlug, blickte sie in das Gesicht ihres Vaters.

"Hey Dad, schön Dich zu sehen!" murmelte sie noch etwas müde.

"Nein, es ist viel schöner Dich zu sehen, Sam!" Jakob blickte sie liebevoll an.

"Was machst Du auch für Sachen, mein Kind?"

In diesem Moment kam die Erinnerung schlagartig zurück und Sam blickte sich ängstlich um.

"Wo ist Jack?" fragte sie.

"Er liegt hinter dem Vorhang, Sam. Mach Dir keine Sorgen, er ist am Leben. Du hast ihn gerettet."

"Geht es ihm gut?" Sam ließ nicht locker. Sie wusste genau, dass es dem Colonel überhaupt nicht gut gegangen war, als sie ihn zuletzt gesehen hatte.

"Sag mir die Wahrheit, Dad!"

"Er liegt im Koma!" Jakob sah sie traurig an. "Dr. Fraiser weiss nicht, ob er je wieder aufwacht."

"Verdammt!" Sams Augen füllten sich mit Tränen. Sie war noch zu schwach, um diese Reaktion bei ihr aufhalten zu können.

"Sam, er schafft das schon. Jack ist ein Kämpfer!" Jakob nahm sie in den Arm.

General Hammond, Teal´c und Daniel traten an ihr Bett.

Sam strich sich schnell die Tränen aus den Augen.

"Es ist schön, sie einigermaßen wohlbehalten zurück zu haben, Major Carter!" General Hammond lächelte sie an.

"Das sehen wir beide auch so!" Teal´c nickte leicht mit dem Kopf.

"Es ist auch schön, Sie alle zu sehen!" Sam sah sehr müde aus.

"Können Sie uns berichten, was vorgefallen ist, nachdem Dr. Jackson und Teal´c durch das Tor entkommen konnten?"

"Ja, Sir!"

Sam berichtete ausführlich, was sich bis zu ihrer Ankunft auf Korinos ereignet hatte.

Nachdem sie geendet hatte, kam Dr. Fraiser hinzu.

"Jetzt ist es genug für heute, meine Herren! Major Carter braucht Ruhe!"

"Schon gut, Doktor! Wir gehen ja schon!" Daniel, Teal´c, Jakob und General Hammond verließen den Raum.

Dr. Fraiser blieb noch bei Sam und fühlte ihren Puls.

"Janet?"

"Hmh?"

"Wie geht es ihm?"

Dr. Fraiser sah sie traurig an.

"Noch keine Veränderung, Sam. Seine Temperatur ist gefallen, aber er ist noch nicht aufgewacht."

"Und wie stehen seine Chancen?"

"Er wurde gefoltert, nicht wahr?"

"Ja!"

"Sein Körper ist dadurch sehr geschwächt. Wir können nur abwarten."

Sam nickte.

Nachdem Dr. Fraiser gegangen war, stand Sam auf. Sie wusste, dass sie das eigentlich noch nicht sollte, aber sie konnte nicht anders.

Sie setzte sich an Colonel O´Neills Bett und sah ihn an. Er war sehr bleich und schien zu schlafen. Sein Herzschlag wurde als leises Piepen übertragen.

"Colonel, ich bin es, Sam!"

Sam hoffte auf eine Reaktion, aber es gab keine.

"Vielleicht können Sie mich ja hören. Ich möchte Ihnen nur sagen, dass sie verdammt noch mal kämpfen sollen. Ich hab Sie nicht von diesem Goa´uld-Schiff gerettet, damit Sie jetzt sterben!"

Sie nahm seine Hand und streichelte sie leicht.

"Jack, ich will nicht, dass Du stirbst! Ich hab Dir nie gesagt, dass Du mir auch etwas bedeutest. Gib mir wenigstens die Chance dazu!"

Als Dr. Fraiser am nächsten Morgen den Raum betrat, fand Sie Sam mit dem Kopf auf den Armen auf Jack O`Neills Bett vor.

"Was...?" fing sie gerade an.

"Pssst .....! Wecken Sie Major Carter nicht auf!" Jack grinste sie erschöpft an. "Sie schläft gerade so schön."

"Colonel," Dr. Fraiser konnte es kaum glauben. "Sie sind wach. Das muss ich sofort General Hammond sagen!"

Jack sah ihr etwas irritiert hinterher. Was machte Dr. Fraiser für einen Aufstand.

Sam wachte indessen auf und sah ihn verschlafen an.

"Jack...? Äh, ich meine Colonel O´Neill! Sie haben es geschafft!"

Glücklich sah sie ihn an.

"Ich werde doch wohl auf den Anblick Ihres hübschen Gesichtes nicht verzichten wollen, Carter!"

Jack lächelte schwach.

Ende

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