Ich bau eine Stadt für dich by Chaya93
Summary: Wie wurde Atlantis wohl gebaut, und woher hat sie ihren Namen?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Antiker
Genre: General, Romance, Songfic
2009: Song-Fic, Challenges: 2009: Song-Fic
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1435 Read: 2474 Published: 27.03.12 Updated: 27.03.12
Story Notes:
Das Lied ist von Cassandra Steen feat. Adel Tawil und heißt ‚Stadt’

1. Kapitel 1 by Chaya93

Kapitel 1 by Chaya93
Ich bau eine Stadt für dich


Er legte das riesige Blatt Papier auf den Tisch und strich es mit beiden Händen behutsam glatt. Der schlanke Mann, der wohl Mitte dreißig sein musste und dunkelbraunes Haar sowie blaue Augen hatte, griff nach rechts und hob den gespitzten Bleistift auf. Schon bald hatte er das Herzstück seiner Schöpfung auf dem Papier verewigt.

Plötzlich hörte er Schritte hinter sich und als er sich umdrehte, sah er eine blonde Frau auf sich zukommen. Ihre grünen Augen strahlten ihn an, als sich auch ein Lächeln auf seine Lippen schlich.
Langsam trat sie hinter ihn und schlang ihre Arme um ihn. Neugierig blickte sie über seine Schultern und betrachtete sein Gemälde eingehend.
„Was zeichnest du denn da?“, wollte sie wissen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Ich bau ’ne Stadt für dich
Aus Glas und Gold und Stein


Er bedeutete ihr sich auf einen der drei Stühle zu setzen, die um den Tisch herumstanden. Er selbst blieb stehen, um besser erklären zu können, welche Fantasie auf dem Papier gerade Gestalt annahm.
„Siehst du das hier?“, fragte er und deutete auf das höchste Gebilde seiner Zeichnung. Als seine langjährige Freundin und Lebensgefährtin nickte, fuhr er fort „Das wird der zentrale Punkt werden. Von hier aus soll einmal alles gesteuert werden, verstehst du?“
Sie nickte wieder und sah ihrem Freund geduldig zu, wie er bedacht eine Linie nach der anderen zog. Langsam begann die Zeichnung Gestalt anzunehmen. Sie konnte einige Gebilde erkennen, die anscheinend hohe Gebäude darstellen sollten.

„Das soll der Bauplan für ein riesiges Schiff werden.“, verriet ihr der Mann „Allerdings will ich, dass dieses Schiff auch im Boden verankert werden und somit als Stadt fungieren kann.“
„Das klingt wirklich super!“, meinte seine Freundin und strahlte. Diese Idee gefiel ihr – sie war neu!
„Sie soll als wahres Glanzstück unseres Volkes wirken.“, meinte er und blickte auf die Zeichnung. Seine Gedanken schienen im Raum zu schweben. „Die Oberfläche soll in der Sonne glänzen, wie Gold. Das Schiff an sich soll überirdisch werden, ein Leuchtfeuer unserer Zivilisation, etwas, für das wir auch noch in tausenden von Jahren bestaunt werden.“

Er zog weitere Linien auf dem Papier, es war schon zur Hälfte ausgefüllt, als er plötzlich innehielt und einen kritischen Blick auf das Blatt warf. Er runzelte die Stirn, bevor er den Radiergummi zur Hand nahm und die Ränder seiner Zeichnung wieder verschwinden ließ.
„Was tust du da, Kalim?“

Und jede Straße, die hinausführt
Führt auch wieder rein


Er lächelte „Es hat mir nicht gefallen. Siehst du das hier? Ich habe viel zu viele Ecken und Kanten gezeichnet. Die Stadt soll aber nicht so eckig wirken. Ich will, dass alles rund und fließend gestaltet ist. Verstehst du? Wie der Kreis, der ein Zeichen für die Unendlichkeit ist, soll diese Stadt hier in sich geschlossen sein. Alle Wege sollen irgendwie miteinander verbunden und vernetzt sein. Wie eine riesige, eigenständige Welt.“
Sie nickte und konzentrierte sich wieder auf seine Bleistiftstriche, die noch immer flüssig und ohne Zögern gezogen wurden.
„Das heißt also, dass diese Stadt auch ohne Einfluss von außen bestehen kann?“
„Genau. Die Bewohner werden vollkommen autark sein können. Ich glaube ich werde auch ein paar Verteidigungsanlagen einbauen. Schließlich muss sich jede Stadt zu verteidigen wissen.“, Kalim lächelte glücklich. Mittlerweile war das halbe Blatt von Gebäuden und Säulen übersäht.
„Auf der anderen Seite“, meinte Karim skeptisch „Will ich nicht, dass dieses neue Raumschiff zu Kriegszwecken genutzt wird.“
Seine Lebensgefährtin nickte. „Stimmt, das wäre schrecklich. Es hat in den vergangenen einhundert Jahren schon genug Krieg gegeben. Wir brauchen nicht schon wieder einen.“

Keiner weiß mehr, wie er aussieht
Oder wie er heißt


„Es wird Zeit, dass unser Volk sich endlich wieder zu sich selbst findet. Durch die vielen Kriege haben wir vergessen, wer wir wirklich sind. Der Hass hat uns aufgefressen. Deshalb will ich auch nicht, dass diese Stadt als Kriegsschiff angesehen wird. Sie soll der neue Platz des irdischen und intergalaktischen Friedens werden.“, erklärte der Mann und setzte weitere, gut überlegte Striche auf das Papier, das schon jetzt erahnen lies, wie großartig diese Stadt später einmal werden sollte.
„Du hast recht.“, meinte sein Gegenüber und strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht „Wir haben unsere Spiritualität verloren, wir erkennen kein Ziel mehr in unserem Leben. Doch meinst du wirklich, dass sich das durch den Bau eines einzigen Schiffes ändern wird?“
Kalim lächelte „Vielleicht, wer kann das schon wissen? Wir werden damit den ersten Schritt machen, den Rest des Weges muss jeder einzelne für sich alleine gehen.“
Sie nickte und sah zu, wie Kalim den letzten Strich für die rechte Seite der Stadt machte. Zufrieden blickte er seine Zeichnung an. Er glaubte wirklich daran, dass diese Stadt etwas verändern konnte.

Eine Stadt, in der es keine Angst gibt
Nur Vertrauen


„Es werden ungefähr eintausend Leute auf dem Schiff leben können, noch mehr, wenn es ausgebaut wird. Ich würde allerdings sagen, dass es zu Beginn nur um die fünfhundert Personen beherbergen sollte. Man darf schließlich nicht vergessen, dass es sich um eine Art Kolonie handeln würde. Man muss sich auf dem jeweils anderen hundertprozentig verlassen können. Diese Stadt hier“, meinte Kalim und fuhr mit der Hand über seine unfertige Zeichnung „soll eine Zufluchtsstätte werden, in der Flüchtlinge von allen Welten und Völkern Asyl finden können. Hier soll man keine Angst haben müssen.“
„Das klingt wunderschön!“, meinte die blonde Frau. In ihre Augen hatte sich ein träumerischer Ausdruck geschlichen. Sie konnte es sich bereits jetzt vorstellen, wie das Leben dort wohl ablaufen würde.

Kalim machte sich nun daran auch die linke Seite zu vervollständigen. Dies war keine allzu schwierige Aufgabe, da er vorhatte die Stadt symmetrisch zu formen.
„Ich frage mich, ob ich es möglich machen sollte, die Stadt auch auf dem Wasser treiben zu lassen.“, grübelte Kalim „Eigentlich hatte ich vor die Stadt auf den Südpol zu verankern, wenn sie nicht gerade als Raumschiff fungiert. Das habe ich auch schon mit dem Rat vereinbart. Sie werden uns einen geeigneten Platz zur Verfügung stellen. Aber stell dir doch nur einmal vor, wie die Stadt auf dem Wasser aussehen würde.“, schwärmte Kalim. Vor seinem inneren Auge sah er bereits, wie die Sonnenstrahlen sich am Wasser brachen und die Stadt in ein mysteriöses Glänzen hüllte.

Wo das Licht nicht erlischt
Das Wasser hellt


„Stell dir vor, wie das Wasser gegen die Stadt schwappt, wie die Gischt der Wellen an den Wänden des Schiffes hoch spritzt. Es wäre unglaublich schön.“
Sie lächelte, stand auf und trat hinter ihn. Liebevoll strich sie ihm mit einer Hand über den Rücken. „Irgendwann und irgendwo wird diese Stadt schwimmen, Kalim. Daran glaube ich ganz fest!“
Kalim nahm ihre Hand und drückte sie fest. Mit der anderen Hand fügte er noch einige Elemente zu seiner Zeichnung hinzu.
„Ich finde, dass dieses Schiff Piers gebrauchen könnte. Selbst, wenn es nicht auf dem Wasser schwimmt. Wir könnten dort auch Landebahnen für Schiffe einrichten. Und wie wäre es mit einem Unterwasserdock? Wir könnten mit den Gateschiffen auch tauchen, dafür wurden sie ursprünglich ja auch mit konstruiert.“, sagte er euphorisch.
Kalim zeichnete auch dies ein und richtete sich dann wieder auf, um sein Gesamtwerk zu betrachten. Es gefiel ihm, was er da geschaffen hatte. Sehr sogar!

Und wo jeder Blick durch Zeit und Raum
In unsere Herzen fließt


Er trat neben seine Freundin und legte einen Arm um sie „Stell dir vor, wir würden jetzt in der Stadt stehen und aus dem Fenster blicken, während wir durch das Weltall fliegen. Wie alle Sonnen und Planeten an uns vorbeiziehen.“
Sie schlossen beide die Augen und stellten sich diesen Augenblick vor. Es war wunderschön! Während der Raum selbst von schwachen Lichtern erhellt wurde, herrschte draußen die Dunkelheit des Alls, die ausgesperrt wurde, aber trotzdem ein Teil der Stadt – des Raumschiffes – war.

Als sie die Augen wieder öffneten, fragte ihn seine Freundin: „Wie wirst du den Prototyp nenne?“
Kalim lächelte und seine blauen Augen strahlten, als er antwortete: „Ich werde ihn nach dir benennen, Atlantis. Nur nach dir!“

Ich bau eine Stadt für dich – und für mich!

ENDE
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