Mike by Fermina
Summary: Mike, der erst vor kurzem aufgrund eines persönlichen Verlustes umgezogen ist, bewirbt sich auf einen Job in der Kantine des Cheyenne Mountain Complex. Noch weiß er nicht in was er da eigentlich geraten ist und findet bald seine Welt auf den Kopf gestellt.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 6647 Read: 5326 Published: 23.03.12 Updated: 23.03.12
Story Notes:
Ich habe diese Story ursprünglich in Englisch geschrieben. Aber da dies ein deutschsprachiges Archiv ist, konnte sie in ihrem Original hier leider nicht archiviert werden. Aber für die, die sie gerne im Original lesen wollen, können sie sie sich HIER herunterladen. Sie ist in einem sehr einfachen Englisch verfasst – also nur Mut *G* Vielen, vielen Dank an Destiny, die mir die Arbeit abgenommen hat, sie selber zu übersetzen!!!!!!!!!!!!!!!! Ich möchte mich noch ganz lieb bei Nephy und bei Greyfinchen bedanken, die sich ganz viel Mühe und Zeit genommen haben, sich dieser (der englischen Version der) Story zu widmen und sie für mich Beta zu lesen. Greyfinchen danke ich noch zusätzlich für jeden gedanklichen Anstoß, den sie mir gegeben hat, wenn ich nicht mehr weiter wusste.

Ãœbersetzt von: Destiny

1. Kapitel 1 by Fermina

Kapitel 1 by Fermina
Mike


Mike nahm sich einen weiteren Teller und trocknete ihn halbherzig ab. "Das ist blöd", dachte er und legte den Teller auf die anderen. Es war jetzt seine zweite Woche in dieser Einrichtung und er wusste nicht mehr, warum er sich überhaupt für diesen Job gemeldet hatte. Als er das Jobangebot vor ein paar Wochen in der Zeitung entdeckt hatte, hatte er bereits ein merkwürdiges Gefühl gehabt.

Es hatte sich gar nicht mal so schlecht angehört, also hatte er die Nummer gewählt. Obwohl sein Vorstellungsgespräch war schon wirklich merkwürdig gewesen. Es war ihm so vorgekommen, als hätten sie mehr Interesse an seinem sozialen Hintergrund, als in seine eigentlichen Fähigkeiten gehabt. Nachdem er ihnen dreimal gesagt hatte, dass seine Eltern bereits tot und er gerade erst hier her gezogen war, waren sie zufrieden gewesen. Er bekam den Job, ohne die Möglichkeit gehabt zu haben, ihnen zu sagen, dass er Catering studiert hatte, oder die ganzen anderen Dinge, die so bei einem Vorstellungsgespräch normalerweise gefragt werden. Er musste sehr viele Formulare unterschreiben, die ihm verboten jemandem davon zu erzählen, was er während seiner Arbeit hören oder sehen würde und auf jedem Formular war ein Stempel von der Air Force abgebildet gewesen.

Einige Tage später, hatte er dann einen Brief erhalten.

Sehr geehrter Mr Adams,

Wir wollen Sie darüber in Kenntnis setzen, dass Ihr erster Arbeitstag am Montag dem 12ten sein wird. Bitte melden Sie sich bei der Verwaltung. Dort wird Ihnen dann ein Lieutenant informieren, wo Sie hin müssen.

Mit freundlichen Grüßen,

Major M. Harren, USAF, Cheyenne Mountain

Und jetzt stand er vor einer Spüle und spülte um 4 Uhr morgens 4 Stockwerke unter der Erde, Geschirr. Die Bezahlung war wirklich gut, aber er hatte nicht erwartet nur den Abwasch zu machen und das Essen zu verteilen. Ihm fehlte die Herausforderung.

Um diese Uhrzeit kamen wirklich wenige Leute in die Kantine, um etwas zu essen oder zu trinken. So war er also die meiste Zeit über allein. Er zog es vor mal nur für sich zu sein, so konnte er über die traurigen Dinge nachdenken, die in seinem Leben passiert waren.

Mike kam aus der Küche und ging in den Speisesaal, um den alten Kaffee gegen frischen auszutauschen. Plötzlich kam eine Frau in die Cafeteria. Obwohl sie sehr müde zu sein schien, war sie dennoch hübsch anzusehen. Mike mochte sie wirklich. Er wusste, dass sie eine von denen war, die die ganze Nacht durcharbeiteten und erst dann schlafen konnten, wenn die ganze Arbeit erledigt war. Sie kam öfters während seiner Nachtschicht in die Kantine, meistens trug sie einen Stapel Blätter mit sich, wo sie dann weiter dran arbeitete.

"Möchten Sie eine Tasse Kaffee, Captain?", fragte er und war stolz darauf, dass er wusste, dass sie Captain war.

"Ja, bitte."

Ihre Stimme war leise. Diesmal schien sie wirklich sehr müde zu sein.

"Arbeiten Sie mal wieder die Nacht durch? Sie sehen heute extrem müde aus, Captain. Vielleicht sollten Sie sich etwas ausruhen und dann morgen weiterarbeiten?" Er stellte die Kaffeetasse neben ihr ab und sah woran sie arbeitete. Physikalische Formeln waren über die Blätter verteilt.

"Das ist wirklich nett von Ihnen, aber ich kann nicht. Ich muss das bis morgen fertig haben", seufzte sie.

"Na ja, es wäre doch wohl nicht das Ende der Welt, wenn Sie es bis dahin nicht fertig haben!" Er lächelte. Sie zog nur ihre Augenbrauen hoch und sah ihn belustigt an.

"Sie würden es mir wahrscheinlich nicht glauben, aber wenn ich das nicht bald fertig habe, *wird* es das Ende der Welt sein. Zwar nicht unsere Welt, aber… na ja, vergessen Sie’s…" Sie nahm einen Schluck von ihrem Kaffee und widmete sich wieder ihrer Arbeit.

Erstaunt über diese Antwort, ging er zurück zu seinen Tellern und murmelte nur, dass sie ihn nur rufen sollte, falls sie noch etwas brauchte. Er erwartete nicht wirklich, dass sie nach ihm rufen würde, da er ihr die ganze Kanne da gelassen hatte. Aber nichtsdestotrotz tat sie es.

"Sir?"

Er schaute aus der Küche.

"Ja?"

"Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Sie sich für einen Moment zu mir setzen würden?"

Erst dachte er, dass er die Frage falsch verstanden hatte. Noch nie hatte eine hübsche Frau um seine Gesellschaft gebeten, es sei denn der Kaffe musste nachgefüllt werden. Plötzlich bemerkte er, dass sein Mund offen stand. Er muss wirklich komisch ausgesehen haben, denn sie begann zu lächeln. Er schloss seinen Mund und öffnete ihn dann wieder.

"Ja, na ja, ich meine… natürlich!"

Mike ging zum Tisch und setzte sich gegenüber von ihr hin. Er konnte nichts sagen, also sah er sie einfach nur an. Schließlich brach sie mit ihrer warmen Stimme die Stille.

"Ich bin Samantha!"

Er wollte schon ‚Ich weiß. Ihre Kollegen rufen Sie immer bei diesem Namen’ sagen, aber das wäre wohl zu unhöflich gewesen, weil es dann offensichtlich gewesen wäre, dass er sie schon seit seinem ersten Arbeitstag beobachtete. Also antwortete er stattdessen:

"Ich bin Mike", und fügte hinzu: "Schön Sie kennen zu lernen."

"Mike, ich brauche nur ein paar Minuten Pause, weil ich glaube, dass ich ein Blackout habe. Normalerweise hilft es mir, wenn ich mich ablenke. Haben Sie eventuell ein paar Minuten Zeit?"

‚Für Sie habe ich alle Zeit der Welt’, wollte er antworten, aber er hörte sich etwas anderes antworten.

"Ja, im Moment habe ich nicht so viel zu tun, als kann ich etwas mit Ihnen reden."

Er versuchte dies so locker wie nur möglich zu sagen, aber es klappte nicht wirklich. Er selbst hatte Aufregung aus seiner Stimme herausgehört.

Sie lächelte wieder.

Mike fragte sich, ob sie es bemerkt hatte, dass er aufgeregt war mit ihr zu reden, also lächelte er zurück.

"Eigentlich weiß ich gar nicht, worüber wir reden könnten", lachte sie. "Normalerweise lenkt mich mein CO von meiner Arbeit ab und bringt mich zum lachen, aber er schläft im Moment tief und fest. Außerdem will ich auch nicht, dass er weiß, dass mich sein Verhalten zum Lachen bringt. Das würde ihn unerträglich machen."

Mike war sprachlos. Er sollte besser etwas sagen, aber er fing nur an zu schwitzen und begann zu stottern. "Ähm… ja…" Er war wirklich nervös. Mike war es gewohnt mal über das Wetter und den neusten Klatsch zu quatschen, aber es war schon lange her, dass er sich wirklich mal mit jemandem ernsthaft unterhalten hatte.

"Oh, Sie haben Colonel O’Neill schon kennen gelernt? Also, dann wissen Sie ja, wen ich meine. Man kann sein Ego nicht übersehen."

Mike wusste wen sie meinte. Es muss der Typ gewesen sein, mit dem er wegen dem Fisch, welchen er an seinem zweiten Arbeitstag serviert hatte, eine kleine Auseinandersetzung gehabt hatte. Später hatte er dann herausgefunden, dass der Colonel ihn nur aufziehen wollte.

"Ja, ich kenne ihn." Er war dafür bekannt, dass er diese Auseinandersetzung mit dem Colonel hatte, und so konnte er ihr auch eine Antwort geben. "Er hat versucht mit mir über den Inhalt von Fischstäbchen zu diskutieren und hinterher war er sehr wütend geworden. Später habe ich dann aber herausgefunden, dass er mich nur aufziehen wollte."

Sam strahlte. "Ja, so schikaniert er immer neues Personal."

Mike wurde jetzt immer selbstsicherer. "Also, werden hier die Arbeitskräfte nicht so oft ausgetauscht?"

"Nein, werden sie nicht. Es ist ziemlich schwierig für die USAF geeignete Arbeiter zu finden", antwortete sie und griff nach der Kaffeekanne.

‚Warum denn?’, wollte er sie noch fragen, als ein schrilles Alarmsignal ihre Unterhaltung unterbrach.

- Unautorisierte Aktivierung von außen – wurde einige Male wiederholt.

"Um diese Zeit? Es sind doch gar keine Teams draußen", murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Mike. Dann erst schien sie zu bemerken, dass er sie leicht verwirrt ansah. "Tut mir leid, ich muss zu General Hammond." Sam stand auf und rannte aus der Kantine. Obwohl sie ihn nicht mehr hören konnte, sagte er noch ein wenig überrascht:

"Sicher… ähm… ich meine… bis später dann…"

Er starrte noch einen Augenblick auf die Tür, als plötzlich die Blätter, an denen Sam gearbeitet hatte, seine Aufmerksamkeit erregten. ‚Sie hat ihre Arbeit vergessen’, dachte er. ‚Vielleicht sollte ich es einfach mitnehmen, damit es nicht verloren geht. Bei meiner nächsten Schicht werde ich es ihr dann ganz einfach wiedergeben.’ Mike steckte Sams Arbeit zusammen mit seinem Buch in seine Tasche. Zum Glück war seine Ablösung pünktlich, denn Mike konnte sich jetzt keinen schöneren Platz auf der Welt vorstellen als sein Bett.

Den ganzen Weg zurück an die Oberfläche und im Bus nach Hause durchlebte er immer wieder ihre Unterhaltung. Es war wirklich schön mit ihr zu reden. Seit dem Autounfall, in dem seine Eltern und seine Frau umgekommen waren, war er immer sehr erfolgreich gewesen anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Aber diese Frau schaffte es, dass ihn ein warmer Schauer durchfuhr, welchen er schon seit einer langen Zeit nicht mehr verspürt hatte.

Zurück in seiner Wohnung, machte er sich eine Tasse warme Milch und dachte noch immer über seine Unterhaltung mit Sam nach. Und plötzlich musste er an den Grund denken, warum sie ihn so fluchtartig verlassen hatte.

‚Unautorisierte Aktivierung von außen… Unautorisierte Aktivierung von außen…’, wiederholte er die Worte in seinem Kopf. ‚Das ist so verrückt.’

Niemand hatte ihm jemals wirklich gesagt, was in diesem Berg eigentlich gemacht wurde. Er wusste nur, dass er nicht über das, was er in dem Berg sah oder hörte, sprechen durfte.

‚Aber was habe ich denn bisher gesehen oder gehört?’, fragte er sich. Es war schon ziemlich merkwürdig gewesen.

‚Bei meinem ersten Tag, da war da dieser Kerl mit dem großen Emblem auf seiner Stirn. Er war wirklich höflich und hatte einen riesigen Hunger. Und dann all diese offensichtlichen Schussverletzungen… an Menschen, die in einen Berg arbeiteten! Und diese merkwürdigen Ankündigung: Unautorisierte Aktivierung von außen… einen Moment mal… von außen???

Das machte doch überhaupt keinen Sinn. Aber er war im Moment viel zu müde, um noch weiter darüber nachzudenken. Sein letzter Gedanke war: ‚Vielleicht ist es ja ein Code für irgendetwas.’ Aber darüber würde er irgendwann am nächsten Morgen nachdenken. Und kaum später war er auch schon eingeschlafen.

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Am nächsten Morgen wurde er durch das Klingeln an seiner Tür geweckt. Mike hatte davon geträumt in einem Hotel am Empfang zu arbeiten und Colonel O’Neill hämmerte unaufhörlich auf die kleine Schelle ein. Nur langsam realisierte er, dass er nur ein Traum war. Er stolperte halb die Stufen hinunter und öffnete die Tür. Ein nervös aussehender Mann stand vor ihm und sah ihn ein wenig verlegen an, als er sah, dass Mike nur in einem Pyjama gekleidet vor ihm stand.

"Oh, entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht wecken", versuchte sich der Mann zu entschuldigen. "Ich glaube nicht, dass wir uns schon kennen, aber ich bin einer von Ihren Nachbarn. Ich bin…" Die Brille des Mannes rutschte ein wenig herunter und er musste sie wieder nach oben schieben. Das gab Mike die Möglichkeit etwas zu sagen, da er ihn bereits kannte.

"Ich kenne Sie. Sie arbeiten auch im Cheyenne Mountain! Ich habe Sie ein paar Mal in der Kantine gesehen." Der Mann sah ihn überrascht an. "Aber ich kenne Ihren Namen nicht. Wir müssen nicht hier draußen weiterreden. Kommen Sie doch rein", fügte er freundlich hinzu.

"Ich bin Daniel. Daniel Jackson", sagte der Mann, nachdem sie sich an den Küchentisch gesetzt hatten.

"Und ich bin Mike Adams. Ist schon irgendwie lustig, dass wir Nachbarn sind und auch noch in derselben Einrichtung arbeiten, nicht?"

"Ähm… ja", antwortete der Mann zögernd.

"Also, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte Mike, da Daniel ja schließlich nicht ohne Grund hier sein würde. Daniel schien sich jetzt wieder an den eigentlichen Grund seines Kommens zu erinnern und antwortete.

"Ah, ja. Na ja… meine… ich meinte natürlich… unsere. .. Nachbarn, die für gewöhnlich mal nach meinen Meerschweinchen sehen, wenn ich Unterwegs bin, scheinen auf einer Geschäftsreise zu sein und so wollte ich Sie fragen, ob Sie nicht vielleicht nach ihnen sehen könnten." Daniel zog ein Taschentuch heraus und begann seine Brillengläser zu putzen, so als ob es ihm wirklich peinlich wäre, dass er Meerschweinchen mochte.

"Sicher." Für Mike gab es keinen Grund, warum er es nicht tun sollte. "Wie lange werden Sie weg sein?"

"Drei Tage, glaube ich." Er setzte seine Brille wieder auf. "Da Sie ja auch im Cheyenne Mountain arbeiten, können Sie ja oben nachfragen, ob ich dann wieder zurück bin. Nochmals, vielen Dank, Mike! Haben Sie vielleicht eine Katze oder ein anderes Haustier auf welches ich aufpassen kann, wenn Sie mal im Urlaub sind?"

"Nein", antwortete Mike mit einem Lächeln. Er mochte seinen neuen Nachbarn. ‚Netter Mann’, dachte er. ‚Ich frage mich, was er für eine Aufgabe im Berg hat…’ Aber Daniel schien in Eile zu sein und so würde er ihn wohl ein anderes Mal fragen. Er begleitete ihn noch zur Tür und wollte sich schon verabschieden, als ihm einfiel, dass er ja überhaupt nicht die Namen der Meerschweinchen kannte.

"Daniel? Ich habe Sie ganz vergessen zu fragen, wie heißen Ihre Meerschweinchen eigentlich?"

"Ra und Thor. Am liebsten essen sie Möhren." Er gab Mike die Schlüssel zu seiner Wohnung. "Vielen Dank nochmals. Ich schulde Ihnen was!"

‚Lustige Namen’, dachte er und ging zurück in die Küche. Er machte sich einen Kaffee und wollte das Buch aus seiner Tasche holen, welches er zurzeit las, als er Sams Unterlagen mit den physikalischen Formeln sah. Also nahm er sie zuerst raus und sah sie sich an. Sie machten für ihn überhaupt keinen Sinn und so steckte er sie wieder zurück.

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Gegen Mittag bemerkte Mike, dass er nicht einmal Gemüse in seinem Kühlschrank hatte, um Daniels Meerschweinchen zu füttern, also macht er sich auf den Weg zu dem neuen großen Lebensmittelladen, der vor einigen Tagen geöffnet hatte. Auf seinem Weg sah er zwei große, schwarze Autos hinter sich. Mike schenkte ihnen jedoch nicht viel Beachtung und suchte stattdessen in seiner Seitentasche nach etwas Geld. Glücklicherweise hatte er es nicht vergessen. Er ging nach rechts, um eine Abkürzung nehmen, die er an seinem ersten Arbeitstag entdeckt hatte. Es war mehr ein Zufall gewesen, denn er hatte sich auf den Weg zur Bushaltestelle verlaufen. ‚Jetzt war es natürlich ein großer Vorteil.’ Mike lächelte und ging an einer heruntergerissenen Werbung auf einem Hinterhof einer Fabrik, vorbei.

Plötzlich hörte er Motorengeräusche direkt hinter sich und sah, wie die zwei schwarzen Autos, eins auf jeder Seite, ihn überholten. Mike hatte keine Zeit, um all das verstehen. Ein Dutzend Männer, alle in schwarz gekleidet, sprangen aus den Wagen und richteten ihre Waffen auf ihn – Waffen, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte, es sei denn es war ein Hollywood Action Film im Kino. Augenblicklich erstarrte Mike und wagte es nicht sich zu bewegen, während einer der Männer ihn in einen der schwarzen Wagen zog. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte Mike solche Angst und jeder Atemzug fiel ihm schwerer. Einer der Männer richtete seine Waffe auf seinen Kopf.

"Sagen Sie mir, was Sie wissen!", wollte der Mann wissen.

‚Ich weiß nicht wovon sie reden! Wer sind Sie…’, wollte Mike ihnen antworten, aber seine Stimme verließ ihn. Nur ein Krächzen fand den Weg aus seiner Kehle. Jede Faser seines Körpers war mit Angst erfüllt, so dass sein Herz drohte zu explodieren.

"Sagen Sie es mir!" Diesmal klang die Stimme wirklich ungeduldig. Als Mike immer noch nicht antwortete, wurde er etwas detaillierter. "Was wissen Sie über den Naquadah Superatomgenerator?"

Mike hatte von solch einem Ding noch nie gehört. Und so begann er zu denken, dass dies nur ein schlechter Scherz von ‚Versteckter Kamera’ sei. Das ließ ihn etwas selbstbewusster werden und er sagte ihnen:

"Ich weiß nichts von einem ‚Naquadah Superatomgenerator’. Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, aber ich weiß, dass das hier nicht lustig ist. Wo ist Ihre versteckte Kamera? Zeigen Sie sie mir. Ich würde gerne meine Oma grüßen. Hallo, Oma!", sagte er und begann in verschiedene Richtungen zu winken.

Die Männer sahen sich ziemlich verwirrt an. Sie wusste nicht so recht, was sie mit einem grinsenden und winkenden Mike machen sollten, auf dem sie gerade eben ihre Waffen gerichtet hatten. Einer sagte schließlich zu einem seiner Kollegen.

"Ich glaube, er sagt uns die Wahrheit. Unsere Quelle muss sich geirrt haben. Lasst ihn los!"

Sie stießen ihn aus den Wagen und verschwanden dann. Mike begann zu fluchen. Es hat nicht wehgetan, aber er war in einer großen, dreckigen Pfütze gelandet. ‚Sie haben mir noch nicht einmal die Kamera gezeigt. Verdammt! Vielleicht habe ich ja ihre Pläne durchkreuzt und jetzt sind sie sauer auf mich!’, dachte er, als er zurück zu seiner Wohnung ging. Er zog sich um und entschied sich bei seinem nächsten Gang zum Lebensmittelladen den anderen Weg zu nehmen.

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Mit einer gefüllten Tasche von Möhren, Äpfeln und Salat, kam er nach Hause. Nachdem er das Gemüse abgewaschen hatte, besuchte er Ra und Thor. "Vielleicht sind sie ja schon hungrig", sagte er zu sich selbst, als er Daniels Wohnung aufschloss.

Es offenbarte sich ein sehr merkwürdiger Anblick für Mike. Bilder von ägyptischen Gottheiten, Hieroglyphen und Papyrus lag ungeordnet herum und gleich neben dem Telefon stand eine sehr schöne Statue einer ägyptischen Mau. Mike kannte diese besondere Katzenrasse, da seine Frau vor ihrem Tod in einem Tierheim gearbeitet hatte. Irgendwie fühlte er sich von dieser Katze beobachtet. Er schüttelte nur den Kopf und sah sich nach dem Meerschweinchenkäfig um.

Der Käfig mit Ra und Thor stand in einer Ecke auf einem kleinen Tisch. Der Käfig war groß und hübsch und sie begannen zu quieken, als sie ihn sahen. Mike hatte zuvor noch nie solch eine Meerschweinchenrasse gesehen. Sie waren selbst für Meerschweinchen viel zu klein und sie hatten ein Fell, wie das eines Pfaus, es schimmerte in allen ihn bekannten Farben. ‚Sie kommen wahrscheinlich von ganz weit her oder so’, dachte er sich, als er ihnen ihr Futter gab und zurück in seine Wohnung ging.

Erst als er wieder durch seine Tür trat, bemerkte er, dass es bereits acht Uhr abends war und er eilte in sein Wohnzimmer. Er wollte auf gar keinen Fall seine Lieblingsserie Akte X verpassen. In der heutigen Episode ging es darum, dass eine Verschwörung innerhalb der Regierung der Vereinigten Staaten eine außerirdische Lebensform an einem geheimen Ort versteckt hielt. Während er Nachos mit Käse aß, fragte er sich, wie es wohl sein würde, selbst ein Teil dieser Verschwörung zu sein. ‚Ich würde auf jeden Fall versuche es öffentlich zu machen. Die Menschen müssen es einfach erfahren!’, dachte er, während Fox Mulder im Fernsehen seiner Partnerin Dana Scully erklärte, dass es wirklich Außerirdische gab und dass sein Beweis dies zeigen würde. Die Episode endete mit einem schmerzhaften:

FORTSETZUNG FOLGT…

Diese Worte bedeuteten ebenfalls, dass er sich für seine Nachtschicht fertig machen musste, die um zehn Uhr beginnen würde. Er war nicht sehr begeistert wieder arbeiten zu gehen, also versuchte er sich durch Gedanken an Sam etwas aufzuheitern. Vielleicht würde sie ihn heute wieder besuchen kommen.

Er ging in die Küche, stellte die restlichen Nachos ab und trank noch ein Glas Wasser. Danach ging er ins Badezimmer und wusch sich seine Hände. Als Mike in den Spiegel sah, schauten zwei blaue Augen zurück. Jedes Mal wenn er in diesen Spiegel schaute, sah er zwei sehr traurige Augen und er fragte sich, ob auch die anderen Menschen um ihn herum die Trauer in ihnen sahen. Sein braunes Haar stand zu allen Seiten ab und er musste dringend zum Friseur. Er versuchte es etwas zu frisieren, damit es nicht ganz so schrecklich aussah, aber nach seiner Mühe, sah es noch schlimmer aus.

Er seufzte. Mike konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Sam sein Aussehen mochte. Er hatte noch ein paar Muskeln, die noch aus seiner Zeit von der High School im Ringerteam herrührten, aber er hatte nicht die Erwartungen seiner Eltern und seiner Coachs erfüllt. Also ist er ausgestiegen. Und das war vor 15 Jahren.

Jetzt waren seine Eltern tot.

Mike schüttelte bestimmt mit dem Kopf. ‚Denk nicht darüber nach’, zwang er sich. ‚Versuch es nicht einmal!’ Er hasste diesen Spiegel. Denn immer wenn er hineinsah, dann erkannte er in sich immer mehr seinen Vater. Mike wandte sich von seinem Spiegelbild ab.

Zurück im Wohnzimmer, fand er sein Buch und nahm es mit in die Küche, wo er es in seine Tasche packen wollte. Als er seine Tasche hochhob, fielen Sams Unterlagen heraus auf den Boden. Er wollte es gerade zurück in die Tasche stecken, als er auf einem der Blätter die Überschrift las.

Naquadah Superatomgenerator – Praktische Anwendung

‚Oh mein Gott’, schoss es ihm durch den Kopf. Plötzlich erinnerte er sich an die Männer mit den Waffen und nach was sie ihn gefragt hatten. Sein zweiter Gedanke war: ‚Sam ist in großer Gefahr! Ich muss sie warnen! Diese Männer waren nicht von einer Fernsehshow. Sie waren richtige Kriminelle und sie hätten mich erschossen, wenn ich mich nicht so dumm angestellt hätte!’ Vor Aufregung begann er zu zittern.

‚Ich muss sie warnen!’

Jetzt konnte er gar nicht früh genug zur Arbeit kommen. Er legte die Unterlagen neben die Nachos und holte sich dann seine Schuhe und seine Jacke. In seiner Eile, wollte er nach Sams Unterlagen greifen, um sie zurück in seine Tasche zu stecken, aber stattdessen warf er den Behälter mit dem flüssigen Käse um und es verteilte sich alles auf den Unterlagen, so dass ein Teil nicht mehr lesbar war.

Mike erstarrte. Was hatte er nur getan?

In seiner Panik versuchte er den Käse abzuwaschen, aber dadurch machte er es nur noch schlimmer. Nachdem er über die Flecken gerieben hatte, waren kleine Löcher die unvermeidbare Folge.

Mike war vollkommen ratlos. Er schaute auf die Uhr und sah, dass er bereits zu spät war. Er konnte nichts mehr machen, also stopfte er die beschmutzte Arbeit in seine Tasche und ging zur Bushaltestelle.

Als er dort ankam, war der Bus zu spät und so widerfuhr ihm wenigstens noch etwas Gutes an diesem Tag.

Während er auf den Bus wartete, trat er von dem einen Fuß auf den anderen, so dass ihn eine etwas ältere Dame verwirrt ansah und sich fragte, ob dieser Mann auch so alt war, wie er aussah.

Im Bus wählte er einen Platz nahe der Tür. Sein Kopf war voll mit wirren Gedanken. Der Himmel über ihn schien sein inneres Chaos wiederzuspiegeln, da sich ein großes Gewitter heranbraute und der Wind begann die Wolken zu jagen. Ab und zu erhellte es sich draußen und der Donner übertönte den Motor des Busses.

Wie sollte er es ihr nur sagen? Und wie sollte er ihr nur erklären, dass er seine Nase in ihre Sachen gesteckt hatte? Er konnte sich nicht vorstellen, dass Sam irgendwas Illegales tat, aber dennoch… diese Männer wollte ihre Arbeit! Irgendwie musste er in diesem Zusammenhang an Akte X denken. Vielleicht war er ja in eine Verschwörung mit einem unerwarteten Ausmaß verwickelt?

‚Jetzt übertreib mal nicht, Mike!’ ermahnte er sich selbst. ‚Dafür gibt es bestimmt eine logische Erklärung.’

Plötzlich musste er grinsen. Er hörte sich schon so an wie Dana Scully. Mit einem bestimmten Kopfschütteln, entschied er sich, dass er in Zukunft die Folgen mit dem Thema Verschwörung meiden würde.

Mike bemerkte erst als der Busfahrer nach ihm rief, dass der Bus einen Halt gemacht hatte.

"Ich kann Sie nicht mit dem Bus darunter fahren", sagte er und zeigte auf den Bergeingang. "So leid es mir tut, aber ab jetzt müssen Sie mit dem Fahrstuhl fahren!"

"Sehr witzig", antwortete Mike genervt, aber der Busfahrer hatte ihm nicht zugehört. Er war viel zu sehr damit beschäftigt die Hintertür zu öffnen, die zu klemmen schien.

Die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarren und Mike verließ den Bus. Der Regen prasselte auf ihn hinab und als er den Eingang des Berges erreichte waren seine Haare komplett nass. Mike ließ die ganzen Sicherheitskontrollen über sich ergehen und er freute sich darauf aus seinem Spind ein Handtuch zu holen, um sich seine Haare zu trocknen. Kleine Regentropfen tropften von seiner Nase, als ihm schließlich der Lieutenant passieren ließ. Mike verschwand im Aufzug.

Als Mike seine Schuhe wieder angezogen hatte, hielt ihn der Lieutenant noch einmal auf.

"Ah, Mr. Adams?"

"Ja?", fragte er mit einer angespannten Stimme. Seine Tasche, in der sich all das wichtige und gefährliche Zeug befand, wurde von Minute zu Minute schwerer.

"Mensch, warum sind denn heute alle so angespannt? Muss wohl am Wetter liegen. Na ja, jedenfalls soll ich Ihnen sagen, dass Sie Erlaubnis haben auf Ebene 18 zu gehen. Hier ist Ihre Karte." Er gab ihm die Karte.

"Da muss ein Missverständnis vorliegen, Lieutenant. Ebene 18 ist die wissenschaftliche Ebene und ich bin nur ein gewöhnlicher Küchenjunge. Vielleicht gibt es ja noch eine weitere Person – ein Gast vielleicht – dessen Nachname ebenfalls Adams ist!" Mike war sich ziemlich sicher, dass dies ein Versehen war.

Zu seiner Überraschung sagte der Mann: "Nein, ich bin mir sicher, dass Sie gemeint sind. Captain Carter hat nach Ihnen gefragt und zurzeit befindet sie sich auf Ebene 18. Also, was hält Sie noch auf?"

Captain Carter, Sam, hat nach ihm gefragt? Wie kann das nur sein? Er ging in den Fahrstuhl.

Ebene -02-

Ebene -03-

Und dann erinnerte er sich.

Ebene-05-

Ebene -06-

Er erinnerte sich daran, was sie ihm erzählt hatte, als sie gemeinsam in der Kantine saßen. Sie hatte ihm gesagt, dass sie ihre Arbeit bis morgen fertig haben müsste.

Ebene -07-

‚Heute ist morgen! Wie konnte ich nur so blöd sein??? Sie ist bestimmt verdammt sauer auf mich. Ich habe alles vermasselt. Ich habe sie wahrscheinlich noch in Schwierigkeiten gebracht. Was hatte sie noch gesagt? Es würde das Ende der Welt bedeuten? Nur eine Redensart, aber dennoch hörte es sich extrem wichtig an.

Ebene -08-

Ebene -09-

Ebene -10-

Und jetzt war alles seine Schuld und wenn der Fahrstuhl nicht gestoppt hätte und noch jemand dazu gestiegen wäre, dann würde er jetzt seinen Kopf in regelmäßigen Abständen gegen die Wand hämmern.

Ebene -11-

Ebene -12-

Ebene -13-

Ebene -14-

Noch vier weitere Ebenen. Mike wusste nicht, ob das Wasser, welches ihm den Rücken hinunterlief Regen oder kalter Schweiß war. Er hatte jetzt wirklich Angst. Er mochte Sam wirklich sehr und nun hatte er alles kaputt gemacht.

Ebene -15-

Ebene -16-

Noch zwei Ebenen.

Noch eine.

Ebene 18.

Die Tür öffnete sich und Mike war augenblicklich verloren. Viele Männer und Frauen mit weißen Kitteln liefen durcheinander herum und er hatte keine Ahnung, wohin er jetzt musste. Alle schienen so beschäftigt zu sein. Er wagte es nicht jemanden von ihnen anzusprechen, um nach den Weg zu Sams Labor zu fragen.

Er blickte zu dem Soldat neben dem Fahrstuhl, welche die einzige Person hier war, die anscheinend nichts zu tun hatte.

"Hem, hem…", räusperte sich Mike.

Der Soldat starrte weiterhin geradeaus.

"Entschuldigen Sie bitte…?"

Noch immer beachtete der Soldat ihn nicht.

"Entschuldigen Sie bitte… dürfen Sie auch sprechen? Ich muss Sie dringend etwas fragen!" Langsam wurde Mike ungeduldig.

Plötzlich hörte er eine Stimme hinter sich.

"Mike?"

Mike drehte sich um und sah in das Gesicht seines Nachbars.

"Mike, was tun Sie hier? Das hier ist die wissenschaftliche Ebene!?", fragte Daniel mit einem großen Fragenzeichen über seinem Kopf.

"Daniel, Gott sei Dank sind Sie hier! Ich muss unbedingt etwas wissen! Warten Sie, warum sind Sie hier? Ich dachte Sie wären verreist?"

"Ja, richtig, war ich auch", antwortete Daniel. "Aber gestern hat jemand die Arbeit meiner Partnerin geklaut und so konnten wir nicht gehen. Jetzt müssen wir darauf warten, dass er es zurückbringt… Mike, geht es Ihnen auch gut? Sie werden ja ganz blass. Alles in Ordnung?" Daniel klang wirklich besorgt.

Und wirklich, zwischen dem Farbunterschied von Schnee und Mikes Gesicht fehlte nicht mehr viel.

Mike brauchte eine ganze Weile, bis er seine Sprache wieder gefunden hatte.

"Ich, ähm… der Mann… der Mann von dem Sie sprechen… ich meine…" Verzweifelt versuchte Mike die richtigen Worte zu finden, um Daniel die Situation zu erklären.

"Ja?" Es war unmöglich, dass Daniel seine Augenbrauen noch weiter hätte nach oben ziehen können.

"Ich war’s. Ich habe Captain Carters Arbeit eingesteckt!", platzte es aus Mike heraus. "Es tut mir so leid! Ich bin hier, um sie ihr zurückzubringen! Und da gibt es noch ein andere Problem, von welchem sie bisher noch nichts weiß… oh nein!!!" Wenn Mike nicht vor Jahren von seinem Vater gelernt hätte, dass Männer nicht weinten, dann wäre er jetzt in Tränen ausgebrochen.

Daniel schien Mitleid mit ihm zu haben.

"Jetzt können Sie auch nichts mehr dran ändern. Die Arbeit ist wirklich wichtig, aber jetzt müssen wir das retten, was wir noch können. Viele Leben hängen davon ab. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Captain Carter!"

Sie gingen durch ein paar Korridore und bogen um ein paar Ecken und fast hätte er schon nach Daniels Hand gegriffen, da ihn alles sehr an ein Krankenhaus erinnerte. Menschen liefen mit weißen Kitteln herum. Er hatte ein Problem mit Krankenhäusern, da er dort seine schlimmste Zeit seines Lebens verbracht hatte – er war der einzige Überlebende des Autounfalls gewesen.

Nachdem sie durch einige Korridore gelaufen waren, veränderte sich das Umfeld ein wenig. Jetzt liefen vereinzelt Menschen in Air Force Uniformen herum. Einige trugen darauf den Buchstaben ‚A’, was Mike schon des Öfteren in der Kantine gesehen hatte.

Und plötzlich ertönte wieder dieser merkwürdige Alarm, welcher auch schon gestern seine Unterhaltung mit Sam unterbrochen hatte.

"Unautorisierte Aktivierung von außen!"

Daniel und Mike drehten sich um, um zu sehen, wie die roten Lampen zu leuchten begannen.

"Unautorisierte Aktivierung von außen!"

Mike wollte Daniel fragen, was das zu bedeuten hatte, als jemand sie überholte und vor ihnen stehen blieb.

"Daniel, wo ist Carter?! Sie geht in ihrem Labor nicht ans Telefon. Das fängt wirklich langsam an zu nerven. Erst konnten wir nicht auf unsere Mission gehen, weil irgend so ein bekloppter Spinner Carters Zeug geklaut hat und jetzt lässt sich die Iris nicht richtig verschließen und deswegen wird der Stützpunkt bald überrannt sein. Ich muss Carter finden, damit sie diese verdammte Iris repariert!"

Mike erkannte den Mann, der ihn gerade als einen bekloppten Spinner bezeichnet hatte. Es war Colonel O’Neill.

"Wir sind ebenfalls auf den Weg zu Sam. Ich zeige Ihnen… sie ist nicht in ihrem normalen Labor!", antwortete Daniel und nur wenige Sekunden später hatte Mike Schwierigkeiten den beiden Männern zu folgen.

Vollkommen außer Atem, stolperte er hinter Daniel und Colonel O’Neill in Sams Labor. Sie war gerade am telefonieren. Als sie die drei Männer sah, legte sie auf und kam zu ihnen.

"Ich habe grade mit General Hammond gesprochen. Ein sehr wichtiges Element der Iris ist in die Brüche gegangen und tatsächlich haben wir das einzige Ersatzstück, welches wir vom Nuklarkompensator haben, den Mainicaicans gestern gegeben. Ich habe bereits einen neuen angefordert, aber das wird mindestens ein Tag dauern, bis er hier ist!"

Auch wenn sie Chinesisch gesprochen hätten, hätte er genauso viel verstanden – nämlich gar nichts. Mike war vollkommen verwirrt. Dieser Stützpunkt wird bald überlaufen sein? Iris? Und wer zum Teufel waren die Mainicaicas??? Aber er wagte es nicht im Augenblick danach zu fragen.

"Der Tag wird ja immer besser und besser!", sagte O’Neill sarkastisch. Mike dachte genau dasselbe, wenn auch aus anderen Gründen.

"Sir…?" Carter hörte sich so an, als ob sie den nächsten Satz gar nicht aussprechen wollte.

"Carter..?"

"Es gibt noch ein weiteres Problem… bezüglich der Mainicaicans."

Da war schon wieder dieses merkwürdige Wort. Mike versuchte es irgendwie zuzuordnen. Er hatte sich inzwischen etwas beruhigt, da er dachte, dass diese Zwischenfälle sie vielleicht Sams Arbeit vergessen ließen, oder sie wenigstens so lange ablenkten, bis ihm eine glaubwürdige Erklärung für all das eingefallen war.

"Ja…?"

"Wir haben gerade eine Funkübertragung von den Mainicaicans erhalten. Sie scheinen über etwas sehr wütend zu sein. Sie sagen, wenn wir ihnen innerhalb der nächsten halben Stunde nicht den Naquadah Superatomkomensator geben, werden sie unseren Stützpunkt zerstören. Colonel, Sie wissen genauso gut wie ich, dass sie über einer uns fortgeschrittene Waffentechnologie verfügen. Ich verstehe nur nicht, warum sie so sauer auf uns sind." Sam schien mit ihrem Latein am Ende zu sein.

Mikes Herz rutschte bis in seine Hosen.

Dann geben wir ihnen einfach dieses verdammte Naquadah Atom… Ding!", schlug O’Neill vor.

Jegliche Farbe verließ Mikes Gesicht aufs Neue.

"Jack!", mischte sich Daniel ein. "Das können wir nicht tun! Sam konnte ihre Arbeit nicht beenden, weil jemand ihre Unterlagen entwendet hat. Schon vergessen?"

"Oh, ja. Ach, Carter, haben Sie übrigens schon den Verantwortlichen gefunden?"

Plötzlich waren alle Blicke auf Mike gerichtet. Das war zu viel für ihn. Er wäre ohnmächtig zusammengeklappt, wenn zu seinem Glück nicht Teal’c grade hinter ihm Sams Labor betreten und ihn aufgefangen hätte, bevor er zu Boden gehen konnte.

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Das erste was Mike sah, als er wieder zu sich kam, war Sams Gesicht, wie sie sich über ihn gebeugt hatte.

‚Ein Engel…’, dachte er. Aber dann schlug ihn dieser Engel ziemlich hart ins Gesicht und sagte:

"Kommen Sie, Mike. Bleiben Sie bei uns!" Ein weiterer Schlag und Mike war wieder bei Bewusstsein.

Er setzte sich auf und blickte in die vier besorgten Gesichter von Sam, Daniel, Teal’c und Colonel O’Neill. Dann erst sah er, dass sie seine Tasche geöffnet und die Unterlagen auf dem Tisch lagen. In diesem Moment hatte er das Gefühl wieder ohnmächtig zu werden.

"Okay, Mike. Sie müssen sich jetzt konzentrieren…" Daniels Versuch schien dem Colonel nicht schnell genug zu sein, da er ihn unterbrach.

"Mike, sagen Sie uns, was mit Sams Arbeit passiert ist?!"

Mike war vollkommen geschockt. Er hatte das Gefühl gefesselt vor ihnen zu sitzen.

Er räusperte sich. "Hem… hem… ich… ähm… ich…"

"Ja?", fragte alle vier gleichzeitig.

"Ich.. ich habe ausversehen Nacho Sauce darüber geschüttet und noch versucht… ich habe versucht, es wieder sauber zu machen… aber es hat nicht geklappt… es tut mir so leid…"

"Es tut Ihnen leid??????!!!!!", schrie Colonel O’Neill. Er schien die Fassung zu verlieren.

Sam drückte den Colonel ein wenig zur Seite.

"Mike, haben Sie es sich angesehen? Können Sie mir vielleicht sagen, was dort stand?"

"Nein", sagte Mike mit einer Stimme, als ob er kurz vorm Tode stehen würde. "Ich habe keine Ahnung von dem Zeug. Ich habe es mir angesehen, aber ich habe es nicht verstanden. Vielleicht war auch das mein Glück, da mich heute Nachmittag ein paar Männer mit schwarzen Anzügen in ihren Wagen gezogen haben. Sie haben mich darüber ausgefragt. Erst dachte ich, dass sie von einer Fernsehshow wären und deshalb haben sie mich auch wohl laufen lassen. Sie dachten, ich wäre der falsche Mann…"

"Was???" Sam sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Colonel! Vielleicht hat das NID ihre Finger wieder mit ihm Spiel. Deswegen sind die Mainicaicans wahrscheinlich auch so sauer auf uns. Vielleicht wollten die ja ihr eigenes Geschäft machen, um an ihre Waffentechnologien zukommen…"

"… und haben sie wirklich verärgert", beendete O’Neill ihren Satz.

Achtung. Aktivierung von außen.

"Und da sind sie auch schon", sagte Daniel.

Mike kam das alles ziemlich Spanisch vor.

Colonel O’Neill drehte sich um, um das Labor zu verlassen. "Ich denke, wir sollten mit General Hammond über die NID Sache sprechen. Ein weiteres Mal werden sie nicht davonkommen! Erinnert ihr euch noch als sie das Wettergerät gestohlen haben?! Und jetzt müssen wir wieder das ausbügeln, was sie vermasselt haben! Teal’c, du kommst mit mir. Daniel, versuchen Sie Carter dabei zu helfen dieses …Ding… zu verstehen. Carter? Erinnern Sie mich bitte daran diesem Kerl den Kopf abzureißen, sobald das hier alles vorbei ist."

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Etwas später saßen sie alle um den Tisch herum und sahen Carter dabei zu, wie sie eifrig arbeitete. Mike rang sich schließlich dazu Daniel das zu fragen, was ihn schon die ganze Zeit beschäftigte.

"Daniel? Um was geht es hier überhaupt? Ich verstehe das nicht. Was bedeutet Aktivierung von außen? Was ist eine Iris? Und was sind die Mainicaicans?"

Daniel schielte hinüber zu Sam, als ob er nachsehen wollte, ob sie auch alleine klar kam… was ja der Fall war.

"Ich habe mir bereits gedacht, dass Sie nicht verstehen, was hier vor sich geht." Er lächelte etwas. "Sie hätten bestimmt nicht Sams Arbeit eingesteckt, wenn Sie wüssten, was auf dem Spiel steht. Ich versuche es Ihnen mit der kurzen Version zu erklären. Aktivierung von außen, bedeutet das was es sagt. Diese Einrichtung hier ist ein geheimer Stützpunkt mit einem Stargate. Mit einem Stargate kann man zwischen zwei Welten ein Wurmloch herstellen und Dinge transportieren…" Daniel versuchte sein bestes es Mike verständlich zu erklären, welcher sich sicher war, dass dies alles nur ein Traum sein konnte.

Als Daniel fertig war Mike das Stargate zu erklären, fragte er: "Und diese Mainicaicans sind Außerirdische, oder was?"

"Ja, irgendwie schon. Wir sind ihnen auf unserer letzten Mission begegnet. Sie leben auf einem Eisplaneten. Vor tausenden von Jahren wurden sie von der Erde als Sklaven dorthin gebracht. Ursprünglich stammen sie aus Sibirien, da der Name des Planeten aus der sibirienschen Mythologie stammt und es bedeutet ungefähr ‚große Kälte’. Die Maincaicans brauchen eine enorme Menge an Energie, um ihre Heizung am laufen zu halten. Das Problem ist, dass ihre Energie immer geringer wird und sie sterben werden, wenn ihnen niemand hilft. Wir haben ihnen etwas zur Energieversorgung angeboten, aber nukleare Energie reicht nicht aus. Also hat Sam damit begonnen diesen Naquadah Generator zu bauen. Die Männer, die Sie entführt haben, waren vermutlich von einer Organisation, welche nur Zugriff auf deren Waffentechnologie wollen, welche unserer gegenüber ziemlich fortgeschritten ist. Na ja…" Daniel seufzte. "Sie müssen die ziemlich verärgert haben und jetzt beschuldigen die uns."

Mike fand das alles ziemlich faszinierend. Es war wie in einem Science Fiction Film, mit dem kleinen Unterschied, dass es durchaus real und seine Schuld war, dass sie jetzt solche Probleme hatten.

Plötzlich klingelte das Telefon und sie nahm ab. Sie schaltete auf Lautsprecher um, so dass Daniel und Mike mithören konnten.

"Carter? Hier ist O’Neill. Wir hatten Recht…. Dieser Stützpunkt wird schon bald überrannt sein. Wie können nicht…" Im Hintergrund konnten sie das Schießen von Maschinengewehren hören. "Wir konnten den Torraum nicht halten. Carter, beeilen Sie sich!"

Colonel O’Neill legte auf und Sam sah hinunter auf ihre Unterlagen.

"Ich weiß einfach nicht mehr, was in den Lücken stand. Ich werde die Formeln noch mal neu aufschreiben. Vielleicht hilft…"

Mike sah sie an. Er wünschte sich wirklich, er könnte ihr zeigen, wie leid ihm das alles tat.

"Sam?" Daniel schien langsam nervös zu werden.

"Ich weiß, Daniel. Wir haben keine Zeit mehr. Aber ich weiß noch nicht einmal wo ich anfangen soll. Ich bin gestern schon nicht dahinter gekommen… und jetzt sind nur noch Fetzen übrig…"

Mike wünschte sich einfach nur, sich auf der Stelle in Luft aufzulösen.

"Oh, wartet!" Sam klang auf einmal ziemlich aufgeregt. "Das hier macht sogar Sinn, auch ohne das Stück, welches jetzt fehlt!" Sie begann wieder zu rechnen. Das erfreute Mike nicht wirklich, aber immerhin gab es jetzt wieder etwas Hoffnung.

"Jungs, ich habe den Fehler gefunden, den ich gestern gemacht habe!"

"Wirklich?", fragten beide gleichzeitig.

"Ja, es war so offensichtlich und ich habe es nicht gesehen…" Sie war so aufgeregt und erfreut, dass sie Mike fast umarmt und Daniel auf die Wange geküsst hätte. "Die Lücke," Sie hob das Blatt hoch und deutete auf das Loch. "Durch diese Lücke funktioniert es jetzt!"

Mike traute seinen Ohren nicht. Was hatte sie gerade eben gesagt? Durch seine Lücke funktionierte es jetzt?

Ab da an, ging alles ziemlich schnell. Sam informierte Colonel O’Neill und sie konnten die Mainicaicans aufhalten.

Der Stützpunkt und wahrscheinlich auch die Welt wurden gerettet – wegen seiner Lücke. O’Neill riss Mike nicht den Kopf ab, sondern lächelte ihm zu, wenn sie sich trafen und Teal’c war genauso höflich wie immer. Daniel und Mike wurden gute Freunde und Sam besuchte ihn weiterhin in der Kantine während seiner Nachtschichten. Nach jeder ihrer Missionen liebte er es Ihnen zu hören, was sie gesehen und erlebt hatten.

Er bereute jetzt nichts mehr und er fragte sich nun auch nicht mehr, warum er den Job überhaupt angenommen hatte.


ENDE
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