Vorsichtig öffnete sie die Tür. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie fürchtete man könnte es im Raum hören. Sie schloss die Tür leise hinter sich.

Eine kleine, einsame Leuchte an der Decke spendete spärliches Licht. Ängstlich musterte sie jeden Gegenstand im Raum. Jeder Schatten beunruhigte sie.

Sie wusste was sie zu tun hatte: Sie musste töten um wieder ruhig schlafen zu können, doch die Konfrontation mit dem Unheimlichen ließ ihr kalten Schweiß auf der Stirn stehen.

Weiter tasteten ihre Augen jeden Gegenstand, jeden Schatten an der Wand ab. "Du wirst mir nicht entkommen!", dachte sie "diesmal nicht!"

Schritt für Schritt näherte sie sich einer breiten Schrankwand. Ihr Atem ging schneller. Dann, plötzlich bewegte sich ein Schatten an der Wand!

Nun gab es kein Entrinnen mehr für den Feind!

Die Wand hinter dem Fernseher sollte sein Verhängnis sein.

Entschlossen griff sie nach einem Briefbeschwerer auf dem Tisch vor ihr. "Nun heißt es Du oder Ich," dachte sie.

Mit wenigen Schritten erreichte sie die Wand. Nun standen sie sich Aug’ in Aug’ gegenüber, das Monster und sie.

Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sie war fast soweit aufzugeben, der Anblick dieser Kreatur hatte sie mehr mitgenommen, als sie es für möglich gehalten hatte. Doch sie nahm allen Mut zusammen, holte aus und schlug zu, einmal, zweimal, dreimal.

Sie atmete heftig, ihr Puls raste.

Als sie sich beruhigt hatte, wanderte ihr Blick an die Wand, wo sie vorher dieses Monster entdeckt hatte.

Die Spinne war tot. Nur ein Fleck an der Tapete war von dem achtbeinigen Krabbler übrig.

-Ende-