A Tainted Bite by suehsi
Summary: "Aber Sie müssen mich lieben, Laura! Ich bin der klügste Mann in Atlantis", meinte er mit einem egoistischen Lächeln, als er friedlich die Kantine betrat. "Außerdem hab ich das Funkeln in Ihren Augen gesehen, als sie mich vorher am Gang erblickten."
Categories: Stargate Atlantis Characters: Carson Beckett, Elizabeth Weir, John Sheppard, Multi-Chara, Rodney McKay
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4718 Read: 3127 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10
Story Notes:
Short-Cut: "Aber Sie müssen mich lieben, Laura! Ich bin der klügste Mann in Atlantis", meinte er mit einem egoistischen Lächeln, als er friedlich die Kantine betrat. "Außerdem hab ich das Funkeln in Ihren Augen gesehen, als sie mich vorher am Gang erblickten."
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: McKay, Sheppard, Weir, Beckett, Multi-Charakter
Kategorie: Friendship, Humor
Rating: PG-13
Author's Note: Joah… gute Frage… mir war einfach danach. Doch mal egal wenn Charas etwas ooc (!) handeln, oder? Ist mal was anderes. *g*
Widmung: Weiß ich noch nicht… meldet sich wer freiwillig?
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Lieber nicht :P Ihr seit bestimmt nur gemein, weil die FF OOC ist *zwinker* - suehsi@gmx.net

1. Kapitel 1 by suehsi

Kapitel 1 by suehsi
A Tainted Bite


"Rodney!", flüsterte John warnend und gab dem Wissenschaftler ein Zeichen, dass er sich ducken und verschwinden sollte.
"Jaja … ich komm ja schon!", fauchte ihm Rodney entgegen, welcher auf allen Vieren am Boden herumkrabbelte wie eine Ameise. Er schlich langsam die dünne Steinwand entlang, vorbei an Gitterstäben, welche schlafende Kreaturen und Gefangene dahinter bargen. Eine kleine Unfreundlichkeit von Ronon gegenüber dem Dorfältesten hatte sie hier nach unten verschlagen, doch da gerade keine Wachen vorhanden und ihnen nicht alle Waffen abgenommen worden waren, gab es ihnen eine perfekte Möglichkeit zu entkommen.
"Rodney, jetzt beeilen Sie sich doch!", warnte John erneut, der an der Kante neben dem Ausgang schmiere stand. "Wir sollten wirklich schnell von hier verschwinden!"
"Bin ja schon da…", murmelte Rodney, als er den Tisch des Wärters passierte und sich neben John zu Boden fallen ließ. John drückte Rodney seine Waffe in die Hand, welche neben dem Tisch gelagert war und er begann, mit den Fingern Ronon Zeichen zu geben, welcher einige Meter von ihnen entfernt an einem anderen Türstock stand, um Ausschau zu halten.
"Okay, die Luft ist rein!", meinte John zu Rodney und beide standen auf, um zu Ronon zu huschen. Rodney zögerte einen kurzen Moment, da auf dem Wärtertisch eine große Obstschale stand und er wie immer mächtigen Hunger hatte. Doch dann wurde er von John gestupst und er beschloss, sich heimlich ein paar dieser leckeren Früchte zu borgen. Man konnte ja nie wissen, wie lange es dauern würde, bis man etwas zu essen bekam... und schließlich wollte er doch nicht verhungern.
Schnell stecke er einige in seine Uniformtasche und begab sich zu seinen Kollegen, welche langsam den dunklen Gang entlang schlichen. Gegen Ende des Ganges wurde die Luft frischer und die Sicht klarer, bis sie schließlich vor dem Ausgang standen. Er war bewacht von einem großen Typen, doch ein gezielter Schlag in den Nacken setzte diesen außer Kraft und ließ ihn bewusstlos zu Boden fallen.
Schnell huschte das kleine lantianische Team um das Gebäude herum, in den tiefen Wald hinein, wo sie erstmals durchatmen konnten.
"Das war ja leicht!", sagte Ronon nach einer Zeit der Stille und John nickte.
"Vielleicht ist das eine Art Falle!?", erwiderte dieser und Ronon zuckte unwissend mit den Schultern.
"Was auch immer es ist, ich schlage vor, wir verschwinden zum Gate!", brummte der Satedaner und begann sich durch den dichten Wald einen Weg zu schlagen.
John beobachtete ihn eine Sekunde dabei, doch dann wandte er sich zu Rodney um, welcher genüsslich eine seiner gestohlenen Früchte verzehrte.
"Rodney!", fuhr es aus John. "Sie können das doch nicht essen! Sie wissen ja gar nicht, was das ist!"
Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck betrachtete er Rodneys Frucht genauer und musste feststellen, dass diese außen blau und innen grün-rot war.
"Die ist dort drinnen auf einem Teller gelegen… außerdem schmeckt sie gut!", entgegnete Rodney, welcher weiterhin genüsslich den Saft heraus sog und das zarte Fruchtfleisch verdrückte.
"Aber das sieht doch voll ekelig aus!", warf John ein.
"Ich hab Ihnen keine angeboten, also kann es Ihnen egal sein, wie es aussieht und schmeckt!", fauchte Rodney, welcher schon die nächste Frucht aus seiner Tasche zog.
"Sagen Sie mal, wie viele von diesen Dingern haben Sie denn mitgenommen?" Man konnte John ansehen, dass er von dieser kunterbunten Frucht angewidert war.
Was wäre, wenn es giftig ist?
"Genug für mich, um zu überleben!", meinte der Wissenschaftler arrogant, während er die nächste in den Mund steckte. Genervt rollte John die Augen und begann Ronon zu folgen, welcher bereits einige Meter weiter im Dickicht und dem Gate näher war.
Es war doch wirklich nicht zu fassen, dass Dr. Rodney McKay immer ans Essen dachte!

***

"Rodney, können Sie bitte die Finger davon lassen?", schnaubte Carson gereizt und Rodney drehte sich unschuldig in die Richtung des Arztes, während er unauffällig seine Finger von der Steinskulptur nahm und sie in seine Hosentasche schob.
Verlegen schaute er in alle Richtungen, nur um Carson nicht anblicken zu müssen.
"Sie haben mir die letzte schon runter geschmissen!", fuhr der Arzt fort. "Diese hier hab ich von meiner Mutter aus Schottland, es ist ein kostbares Stück, also lassen Sie es bitte in Ruhe!"
Verlegen blinzelte Rodney. Es war ihm peinlich, dass Carsons letzte Statue ihn aus den Händen geglitten war und am Boden zerschmettert wurde.
Unsicher und gelangweilt begann Rodney kleine Kreise in der Mitte der Krankenstation zu drehen, was Carson zu nerven begann. Ungeduldig schlich er von einem Platz zum anderen, hielt mal seine Nase in irgendwelche Zettel, die ihn nichts angingen und schlich dann wieder weiter.
"Rodney, ich bin gleich so weit!", brummte Carson. "Sie können sich schon mal auf die Untersuchung vorbereiten."
Beckett gab ihm daraufhin eine kurze Handbewegung und Rodney hüpfte auf eines der vielen Krankenbetten, wo er begann seine Fingerchen zu drehen. Er hasste es, auf Untersuchungen warten zu müssen. Er wurde dabei aus einem unbestimmten Grund immer nervös. Wahrscheinlich waren es die Ängste, dass er sich eine unbekannte Krankheit eingefangen haben könnte und wenn er deshalb sterben musste, würden seine ganzen brillanten Kenntnisse vernichten werden.
Das wollte er nun wirklich niemanden antun.
"Danke, John, Sie können dann gehen!", meinte Beckett, während er sich seinen Notizblock schnappte und begann, auf Rodney zuzugehen.
"Ah… ich warte noch auf Rodney!" John zog sich rasch sein schwarzes Shirt an, ehe er neben den Arzt trat.
"Also, Rodney, selbe Fragen an Sie: Wie fühlen Sie sich? Haben Sie irgendetwas Fremdartiges angegriffen? An etwas herumgebastelt? Etwas unbekanntes Gegessen?..."
Rodney musste kurz überlegen, bevor er die Schultern zuckte und mit einem kurzen "Nein!" antwortete.
"Doch, Rodney, haben Sie!", warf John dann schlagartig ein und die beiden Männer blickten den Colonel fragend an.
"Na, sie wissen schon … diese komische lila Frucht!", erörterte John.
"Die war nicht lila, die war blau", gab Rodney zur Anmerkung und Carson zog eine Augenbraue nach oben. "Außerdem lag sie auf einem Teller, das heißt, sie kann nur genießbar gewesen sein!"
"Eine blaue Frucht, sagen Sie?" Rodney und John nickten.
"Fühlen Sie sich irgendwie unwohl? Haben Sie Magenbeschwerden? Zuckungen? Schmerzen? Irgendetwas Ungewöhnliches?", wollte der Arzt wissen.
"Jaaa!", murmelte Rodney. "Ich hab die Früchte erst vor kurzem gegessen und dennoch habe ich schon wieder Hunger!"
Genervt rollte John seine Augen. "Sie haben immer Hunger, Rodney!"
"Schon. Aber nicht, wenn ich gerade erst etwas gegessen habe!" Man konnte Rodney ansehen, dass ihn diese Tatsache etwas stutzig machte. Hunger, obwohl er sich vorher gerade den Bauch voll geschlagen hatte? Eigenartig…
"Na schön, Rodney, machen Sie bitte Ihren Mund auf, ich möchte einen kurzen Blick drauf werfen. Könnte sein, dass die Frucht irgendwelche Reizungen hervorgerufen hat, die sie noch nicht spüren!" Kaum hatte Carson ausgesprochen, hatte er schon ein Holzstäbchen in den Händen, um den Mund- und Rachenraum seines Patienten zu untersuchen.
Nach einem leisen Seufzer öffnete Rodney den Mund und streckte seine Zunge heraus, was John ein überraschtes "WOW!" von sich geben ließ.
"Tut das weh?", wollte dieser auch sofort wissen und Carson begann, mit dem Stäbchen auf die Zunge zu drücken.
"Wach…wach haaab ich?", nuschelte Rodney mit herausgestreckter Zunge neugierig und zugleich ängstlich, während Carson mit einer Taschenlampe in den Mund leuchtete.
"Die ist ganz dunkel-lila!", meinte John und ging mit dem Kopf näher an die Zunge ran, um diese genauer zu betrachten. "Sieht aus, als wäre sie faulig!"
"Wach?", schoss es aus Rodney. Grauen und Angst stiegen in ihm hoch.
"John, würden Sie bitte aufhören meine Untersuchung zu stören und Rodney einen Schauer einzujagen!?", warf Carson ein und gab dem Colonel einen scharfen Blick.
John verzog nur kurz die Lippen, ehe er sich von dem lila Fleck entfernte und einen kleinen Schritt zurücktrat. Sah ja wirklich widerwärtig aus.
"Und Sie, Rodney, hören bitte auf, mit diesem unruhigen Herumgerutsche. Je ruhiger Sie sitzen, desto schneller sind wir fertig!"
Nach einigen stillen Momenten, zog Carson sein Stäbchen zurück und Rodney konnte seinen Mund wieder schließen. "Also ich hätte nichts Auffälliges gesehen! Und da es so scheint, als ob Sie auch keine Schmerzen und Beschwerden haben, nehme ich einmal an, dass es sich um eine schlichte Verfärbung der Zunge handelt!"
"Sie meinen wie bei einem Lolli?", bohrte Rodney unsicher nach und Carson nickte.
"Es wird vermutlich nach einer Weile ganz von alleine verschwinden!"
Beruhigt atmete Rodney aus und blickte zu John, der grinsen musste. Er fand es witzig, dass Rodney nun mit einer lila Zunge durch die Gegend laufen musste. Angewidert von Johns Sarkasmus, verdrehte Rodney die Augen und konzentrierte sich dann wieder auf Carsons restliche Untersuchungen.

***

"Sagen Sie, John, ist mit Rodney etwas passiert auf der gestrigen Außenmission?", fragte Elizabeth gelassen, während sie nach einem Wackelpudding griff und ihn auf ihr Tablett stellte.
"Wie meinen Sie das?", wollte John wissen, ehe er zwei Ladungen Besteck schnappte und diese auf seine und Elizabeths Serviette legte.
"Nun ja… er ist etwas… eigenartig!", fuhr sie fort und ging mit Sheppard an ihrer Seite zu einem nahe gelegenen Tisch in der Kantine, wo sie beide Platz nahmen.
"Das ist er doch immer!"; scherzte John und ergriff seine Gabel.
"Nein, John. Ich meine es Ernst. Er ist heute etwas… überdreht." Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, doch John zuckte nur unwissend die Schultern.
"Ich weiß nicht, wovon Sie reden…." Er hatte wirklich keine Ahnung und begann deshalb seelenruhig zu speisen, als plötzlich Laura Cadman verärgert in die Kantine geschossen kam.
"Verdammt, Rodney. Lassen Sie mich in Ruhe!", fluchte sie, während sie an einem Tisch, welcher von ihren Freundinnen belegt war, Platz nahm.
"Aber Sie müssen mich lieben, Laura! Ich bin der klügste Mann in Atlantis", meinte er mit einem egoistischen Lächeln, als er friedlich die Kantine betrat. "Außerdem hab ich das Funkeln in Ihren Augen gesehen, als sie mich vorher auf dem Gang erblickten."
John blickte Elizabeth verwundert an, ehe sie flüsterte. "Genau das, hab ich mit ‚eigenartig' gemeint!"
"Aber wunderbare Laura!", fuhr Rodney fort und schritt gemächlich auf sie zu. "Ich weiß, dass wir für einander bestimmt sind!" Zeitgleich machte er theatralische Handbewegungen, bevor er sich auf die Knie fallen ließ und seine Geliebte anstarrte.
"Verschwinden Sie, Rodney!", fauchte Cadman, welche daraufhin aufstand und aufgebraust den Raum verließ. McKay verweilte noch einige Augenblicke auf den Knien, doch dann blickte er ihr nach und stand auf.
"Ich versteh die Frauen nicht!", brummte er anschließend und setzte sich auf einen Stuhl, welcher am Tisch einiger Botanikerinnen stand.
"Oh Linda, Sie sehen ja heute bezaubernd aus!", schoss es aus ihm im selben Augenblick als sein Hintern den Stuhl berührte. "Na, wie wäre es später mit uns Zwei? Es wäre mir ein Vergnügen, mit Ihnen einen kleinen Spaziergang zu unternehmen!"
Er warf ihr ein kurzes Augenzwinkern zu und verstört starrte ihn die junge Wissenschaftlerin an, ehe sie ihr Tablett schnappte und meinte: "Tut mir Leid, Dr. McKay. Ich muss zurück an die Arbeit!"
Hastig standen sie und ihre Kolleginnen auf, um ebenfalls die Kantine zu verlassen.
"Hey… wo gehen sie denn alle hin? Linda? Emily? Jessica?", rief ihnen Rodney nach, doch die Damen hatten den Saal bereits verlassen und konnten ihn nicht mehr hören.
Beleidigt erhob sich Rodney dann vom leeren Tisch und nahm neben John und Elizabeth platz, welche vor lauter Action beinahe vergessen hatten, etwas zu essen.
"Na Rodney, läuft wohl nicht so besonders?", fragte John mit einem Lächeln auf den Lippen, was ihm jedoch nur einen arroganten Blick von Rodney einbrachte.
"Die werden schon noch draufkommen, was für ein Mann ihnen entgangen ist!", murmelte er, während er eingebildet seine Nase rümpfte und sich durchs Haar strich, als sei er etwas Besseres.
"Ach ja?", bohrte John nach. "Was können Sie denn ihnen alles bieten? Eine originelle lila Zunge?"
Rodney fand es gar nicht witzig, dass sich John über ihn lustig machte, so ignorierte er die Bemerkung über seine farbige Zunge.
"Ich kann der Damenwelt sicher mehr bieten als Sie!", konterte Rodney geschickt und John zog interessiert die Augenbraue nach oben.
"Und was wäre das?"
"Dass verrate ich doch Ihnen nicht!", fuhr es aus Rodney hochnäsig. John und Elizabeth wechselten nur stumm Blicke.
"Aber Ihnen, meine Liebe, Ihnen könnte ich es zeigen!" Verführerisch ergriff Rodney Elizabeths Hand und gab ihr einen leichten Kuss darauf, wobei er sie anzwinkerte.
Elizabeth riss verwirrt die Augen auf und ging automatisch etwas zurück, um ihre Hand zu befreien. Das ging doch wirklich etwas zu weit.
"Hey, Rodney!", kam es aus John, während er auf Elizabeths zarte Hand starrte, welche von Rodneys Fingern umschlossen wurde. "Lassen Sie Ihre Finger von Elizabeth!", fauchte er instinktiv und gab Rodney einen Schubs, damit sich die Verbindung zwischen den Beiden löste.
Elizabeth war froh darüber, doch Rodney war von Johns eifersüchtigem Benehmen angewidert.
"Was fällt Ihnen ein!", begann Rodney mit düsterer Stimme. "Ich könnte mich nicht erinnern, dass zwischen Ihnen und Elizabeth etwas ‚läuft', was Ihnen das Recht gibt, sich in meine und ihre Angelegenheiten einzumischen!"
"Wie bitte?", knurrte John verärgert.
"Sie haben mich schon verstanden, Sie eifersüchtiger Wüstling!"
John wollte gerade Luft holen, um Rodney seine Meinung zu sagen, als er Elizabeths Hand auf seiner verspürte und ein leises, jedoch warnendes "John!" vernahm. Sie wollte jede Auseinandersetzung der Beiden verhindern.
Sie wusste genau, wie John auf niederträchtige Beleidigungen von Rodney reagierte und dies verstärkte sie nur darin, John zu beruhigen und den kleinen Streit der Beiden zu schlichten.
"Dr. McKay, bitte ins technische Labor 3!", ertönte es im selben Moment über die Lautsprecher der Stadt und Rodney blinzelte John noch einmal gefährlich an, ehe er vom Tisch aufstand.
"Entschuldigen Sie mich, mein genialer Verstand ist gefragt!" Mit einem eitlen Lächeln und einem letzten schmackhaften Augenzwinkern für Elizabeth begab sich zu den Laboren.
John und Elizabeth blickten ihm kurz nach, bevor sie sich gegenseitig zuwandten. Sie konnte sehen, dass John innerlich vor Wut kochte.
"Lassen Sie ihn, John!", meinte sie mit beruhigender Stimme. "Er hat es bestimmt nicht so gemeint!"
"Doch hat er … haben Sie gehört, was er mich genannt hat??"; schnaubte er, wobei sich seine Augen schmälerten.
"Ja, habe ich!", entgegnete sie ihm. "Und ich bin mir sicher, dass Rodney sich dafür entschuldigen wird, wenn es ihm besser geht. Wahrscheinlich steht er nur unter Stress!"
Ihre Stimme klang einfühlsam und ruhig, was John etwas vom Gas gehen ließ. So von sich und seinen Fähigkeiten eingenommen hatte er McKay noch nie erlebt.
"Ich glaube kaum, dass das am Stress liegt!"
"So, was ist es dann?", wollte sie wissen.
"Es hat sicher was mit der komischen Frucht zu tun, die er auf dem Planeten gestern gefuttert hat!", spekulierte John und Elizabeth lauschte interessiert seinen Worten.

***

"Oh, hallo Carson!", knurrte Rodney verführerisch, als er langsam, jedoch stilvoll die Krankenstation betrat. "Schickes Top, was Sie da tragen! Woher haben Sie denn das?"
Mit einer leicht schwul angetouchten Handbewegung zupfte er am Ärmel von Carsons weißem Shirt und warf ihm einen heißen Blick zu.
"Das ist ein normales weißes Ärzteshirt, Rodney!", entgegnete ihm der Doktor, während er Rodney aufmerksam musterte. Irgendetwas war komisch an Rodney… Waren es diese straff gegelten Haare, die aussahen, als würde er 'ne Elvislocke haben oder war es das sportliche grellgelbe Rudertop, welches Rodney trug?
Carson konnte nicht anders und musste McKay einfach anstarren, da sein Auftreten etwas … anders war.
"Sagen Sie, Carson, wollen Sie mit mir flirten?", bohrte Rodney dann neugierig nach, als er den Blick des Doktors vernahm.
"Gotteswillen, nein, Rodney!", schnaubte Carson entgeistert und versuchte diesen grauenhaften Gedanken aus seinem Kopf zu bringen. Er und Rodney.. ein Mann… Widerwärtige Vorstellung!
"Schade!", seufzte Rodney und blickte enttäuscht zu Boden.
War dieser nun schwul?? Beckett kniff nur kurz angewidert die Augen zusammen, ehe er fragte: "Rodney, wieso laufen sie eigentlich so gekleidet herum?"
Rodney riss den Kopf nach oben und es schien fast so, als ob seine Augen zu funkeln beginnen würde. "Wissen Sie, es war so: Gestern Abend hab ich so meine Runden durch die Stadt gezogen und da bin ich dieser schnuckeligen blonden Bombenspezialistin begegnet… Sie wissen schon… die Schlanke mit den langen Haaren und den blauen Augen…"
"Laura Cadman!?", warf Carson ein.
"Ja, genau die. Gott, ich wusste, dass ich ihren Namen kenne! Na ja, jedenfalls hab ich sie halt angeflirtet und sie hat nur zu mir gesagt: McKay, bevor sie das bei mir versuchen, müssen sie ein besseres Auftreten an den Tag legen!"
"Oh, und das tun Sie, indem sie SO herumlaufen?", wollte Carson wissen, während sich seine Mine von schockiert auf verwundert verzog.
"Nun ja, ich habe Laura gefragt und sie meinte dann einfach nur: zurück gegelte Haare, ein sexy Rudertop und eine scharfe Leggins!", erklärte Rodney stolz. "Sie wissen schon, Carson, Frauen sind einfach. Allen gefällt dasselbe… das heißt, meine Chancen steigen bei JEDER in diesem Outfit!"
Carson musste sich glatt ein breites Grinsen verkneifen, da er genau wusste, dass Laura ihn verkohlt hatte. Doch da sie es wahrscheinlich tot ernst gesagt hatte, hatte ihr Rodney geglaubt.
Cadman würde nie mit Rodney ausgehen, da sie ihn verabscheute, das wusste Carson nur all zu gut, doch die Tatsache, dass Rodney tat, was Laura sagte, war witzig.
"Na dann wünsche ich Ihnen viel Glück, Rodney!", meinte Carson mit einem Lächeln auf den Lippen. Innerlich schlug er Purzelbäume vor Lachen.
"Danke. Wieso sollte ich eigentlich hier her kommen?"
"Weil ich mir Ihre lila Zunge genauer ansehen wollte!", entgegnete ihm der Doktor. Carson gab ihm ein Zeichen, dass er sich auf einem der Betten niederlassen sollte, was dazu führte, dass Rodney auf eines der Betten hopste.
"Haben Sie irgendwelche Schmerzen, Beschwerden? Ist Ihnen eine Veränderung an Ihnen aufgefallen?", wollte der Arzt wissen, während er nach seiner Taschenlampe in der Kitteljacke kramte.
"Nein, nein und nein!"
"Gut, dann machen Sie bitte den Mund auf und sagen laut A."
Gesagt, getan. Während Carson die Zunge mit einem Stäbchen abtastete und wanderten Rodneys Blicke eifrig an Carson auf und ab. Neugierig grapschte er dann mit den Fingern nach Carsons Oberarm und tastete herum.
"Saachen Chi, habeen Chi träänierd?", nuschelte Rodney mit herausgestreckter Zunge, da Carson noch dabei war, den dunklen Fleck anzustarren.
"Nein, Rodney. Können Sie dann bitte die Finger von mir lassen und sich auf die Untersuchung konzentrieren?", murmelte Carson genervt. Rodneys Benehmen war eigenartig und das war bereits jedem bekannt. Er musste nur noch den genauen Verursacher herausfinden und rasch ein Gegenmittel finden.
"Ich werde Ihnen einige lila Bakterien von Ihrer Zunge schaben und die dann ins chemische Labor zur Untersuchung geben. Vielleicht wissen wir dann mehr, wie die Farbe auf Sie einwirkt und wie wir Ihre Zunge wieder in die Normalfarbe bringen!"
Carson knipste sein Lichtlein aus und richtete sich wieder auf, um seinen Patienten zu betrachten. Dieser himmelte ihn nur wie ein Verliebter an.
"Sie können dann gehen und sich Ihrer Arbeit widmen, McKay!", befahl Beckett und kehrte Rodney den Rücken zu.
"Okay! Danke, Doc!", meinte dieser fröhlich und hüpfte vom Bett wie ein junger Hund. Ehe er die Krankenstation verließ, gab er Carson noch einen raschen Klaps auf den Hintern, kicherte schwul und verdrückte sich dann durch die große Türe in Richtung Kantine.
Carson blieb nur verwundert stehen und schüttelte dann verzweifelt den Kopf.
Das war eindeutig nicht normal!

***

"Elizabeth… Lizzie…", ertönte eine wohl bekannte Stimme hinter ihr im Gang und schlagartig verdoppelte sich ihre Geschwindigkeit, doch ehe sie sich auch versah, stand Rodney schon vor ihr und grinste sie breit an.
"Hallo, Rodney!", meinte Elizabeth mit einem aufgezwungenen Lächeln.
"Ich habe im Moment leider keine Zeit für Sie, ich muss dringend zu einer Besprechung!", log sie und setzte zum Gehen an, doch Rodney trat ihr in den Weg.
"Ich wollte Sie eigentlich nur fragen, ob Sie nicht vielleicht nachher Lust hätten, mit mir etwas Essen zu gehen … Sie wissen schon... nur wir zwei!", bot er ihr verführerisch an, wobei er die Augenbraue nach oben zog und dann kurz zwinkerte.
"Wissen Sie, Rodney, es klingt wirklich verlockend, aber ich hab mir schon etwas ausgemacht!", konterte sie geschickt, um seine Einladung nicht annehmen zu müssen.
"Oh, mit wem?", wollte Rodney wissen, während er ein deprimiertes, verletztes Gesicht zog.
"John!", rief Elizabeth etwas zu laut, da der Colonel hinter Rodney den Gang betritt und sie ihm wichtige Unterlagen geben musste.
"Mit John?", bohrte Rodney angewidert nach und riss Elizabeths Blick und Gedanken zurück auf ihn.
"Ah..ja.. mit John!", stotterte Elizabeth, bevor sie selbstsicher zu lächeln begann.
"Was ist mit mir?"; fragte dann eine äußerst männliche Stimme hinter Rodney.
"Gar nichts!", fauchte McKay und drehte sich kurz zum Colonel um und zog arrogant seine Nase nach oben. "Gar nichts, was Sie angeht!"
"Na dann eben nicht!", entgegnete John gleichgültig und zog die Schultern nach oben. Er wechselte kurz einen Blick mit Elizabeth und im Nu war ihm klar, dass Rodney schon wieder einen Anmachversuch bei Elizabeth gestartet hatte. Er konnte es in ihren Augen sehen, dass es ihr unangenehm war und dass sie am liebsten verschwinden würde.
"Rodney, es war wirklich nett, mit Ihnen zu plaudern, aber ich muss jetzt wirklich los!", entschuldigte sich Elizabeth, bevor sie zurück trat und anfing, den Gang hinunter zu taumeln.
"War wohl wieder nichts, was Rodney?", spottete John leise, da Liz noch in der Nähe war und setzte ein schelmisches Grinsen auf. "Sie können's wohl nicht akzeptieren, dass Sie keine Chance bei ihr haben, was?"
"Ach, wissen Sie was?", begann er, wobei er sich vollständig zu John umdrehte und eine weibliche Handbewegung machte. "Zischen Sie ab und lassen sie die Finger von ihr, oder sie bekommen es mit mir zu tun!"
Seine Stimme klang überheblich und John konnte die Arroganz richtig riechen, die Rodney im Moment verstrahlte. Mit einem abwertenden Blick musterte Rodney John und verzog die Lippen, als ob John eine Schicht unter ihm in der Gesellschaft wäre.
"Was?", knurrte John, der langsam sauer wurde. "Ich lauf nicht herum wie ein Transvestit aus den Siebzigern!"
Geschockt riss Rodney die Augen, während er sich mit einer Hand über die Brust strich.
"Sie unfreundlicher Rüpel, ich werde Ihnen gleich zeigen, wer hier ein Transvestit ist!", schnaubte Rodney wild und laut, sodass jeder im Gang stehen blieb und den beiden Männern einen Blick schenkte.
Elizabeth hatte geahnt, dass es früher oder später wieder zu einer Streiterei der beiden Alpha-Männchen kommen würde und so drehte sie sich eifrig um, um das Geschehen zu verfolgen und zu stoppen.
Das Einzige, was sie jedoch sah, war Johns Rücken und dann, wie Rodney wie ein Sack voller Kartoffeln zusammenklappte und zu Boden fiel.
"John!", fauchte sie und eilte den Gang zurück.
"Was?", wollte er verwundert wissen und drehte sich zu ihr um.
"Ich habe Ihn nicht mal angegriffen!", verteidigte er sich schlagartig und blickte zu Boden, auf dem Rodney lag.
"Ach nein?", zischte sie und griff zu ihrem Funkgerät, um die Krankenstation zu verständigen. "Wieso liegt er dann bewusstlos am Boden, wenn sie Ihn nicht geschlagen haben?", fuhr sie aufbrausend fort und gab ihm einen warnenden Blick.
"Elizabeth, ich schwöre Ihnen, ich hab ihn nicht angefasst! Er hat plötzlich die Augen verdreht und ist zusammengebrochen!"
Seine Aussage klang nicht glaubwürdig in ihren Ohren, da die beiden Männer in den letzten Tagen immer wieder Auseinandersetzungen hatten, bei denen sie sich beinahe geprügelt hätten. Egal, worum es ging, die beiden Streithähne kamen immer und immer wieder in eine heftige Diskussion - wegen Frauen natürlich - die dann zum Streit entbrannte. Schimpfwörter wurden verwendet, Faustschläge angedroht.

***

Das erste, was er erblickte, war ein grelles Licht, welches in den Augen schmerzte und seinen Wunsch nach heimeliger Dunkelheit und Schlaf verstärkte.
Mit einem dumpfen Seufzen und Keuchen versuchte sich Rodney im Krankenbett umzudrehen, doch dafür war zu wenig Platz und er musste so liegen bleiben wie bisher.
Er benötigte eine ganze Weile, bis er sich endlich dazu drängen konnte, die Augen zu öffnen.
"Rodney? Wie geht es Ihnen?"; war das erste, was er vernahm und langsam drehte er den Kopf nach links, um Dr. Beckett zu sehen.
"Ich..iiii ich weiß nicht… Was ist passiert?", murmelte und stotterte Rodney verwirrt im selben Augenblick, während sein Blick durch den Raum zu wandern begann.
"Sie sind im Gang zusammengebrochen, während sie eine Auseinandersetzung mit Col. Sheppard hatten!", erklärte ihm der Arzt und notierte etwas auf seinem Krankenzettel.
"Auseinandersetzung? Mit John?"
"Rodney, was ist das letzte, woran Sie sich erinnern können?", fragte Beckett und Rodney verdrehte die Augen, um nachzudenken.
"Ronon!", schoss es aus Rodney und Carson zog fragend die Augenbraue nach oben.
"Ja, Ronon", erklärte McKay. "Er schlug mit diesem Stock alle Pflanzen tot, um einen Weg zum Gate zu finden…"
"Also, Ihre Mission auf M69-X7P ist das letzte, was Sie wissen? Interessant…"
Rodney beobachtete Carson, wie er etwas niederschrieb und dann auf die blinkenden Anzeigen neben Rodneys Bett starrte.
Rodney war kein Arzt, aber dennoch er konnte sagen, dass die angezeigten Werte sich alle im Normalbereich hielten und er nicht irgendwie in akuter Gefahr war.
"Wie geht es ihm?", erklang dann eine weibliche Stimme und Carson blickte kurz über seine Schulter, um Elizabeth und John eintreten zu sehen.
"Soweit ganz gut. Wir haben ihm die passenden Medikamente verabreicht und bis jetzt scheint es so, als wäre er ganz der Alte. Nur kann er sich an nichts, was in den letzten Tagen geschehen ist, erinnern!"
"Gut.", meinte Elizabeth und trat neben das Bett, um einen verdatterten Rodney McKay zu erblicken. Seine Haare standen in alle Richtungen, da er einige Stunden hier verbracht hatte und das hässliche gelbe Shirt war gegen eine ‚Krankenstation-Patienten-Uniform' ausgetauscht worden. Also, im Großem und Ganzen sah er so aus wie immer.
"Ich kann Ihnen gerne alles genauer erklären, meine Liebe!", bot ihr Carson an und Elizabeth nickte. Daraufhin verschwanden beide in Carsons Büro und John blieb wie angewurzelt von Rodneys Bett stehen.
"Na, wie geht's, McKay?", fragte dieser und betrachtete den verwirrten Mann vor ihm.
"Ich bin am Verhungern!", murmelte Rodney und John lächelte.
"Ich bringe Ihnen gleich etwas.", bot ihm John an und Rodney nickte danken.
"Und dann erzähle ich Ihnen, was ich geträumt habe!", meinte Rodney und John sah ihn neugierig an.
"So, was haben Sie denn geträumt?"
"Es war ganz eigenartig… Sie haben ständig Elizabeth angegraben und ich musste sie vor Ihnen beschützen!", erzählte Rodney. Johns Augen schmälerten sich.
"Was?", fragte Rodney geschockt, als er Johns Blick vernahm. "W-Was sehen Sie mich so an?"
"Kommen Sie mir nicht mit solchen Einfällen und Ideen oder sie können schon mal beginnen, um Hilfe zu schreien!", fauchte John mit dunkler Stimme und Rodney wurde immer kleiner in seinem Bett. Was hatte der Colonel bloß?
"W... ww... was haben Sie denn auf einmal?", stotterte Rodney, während er seine Decke bis zum Hals hochzog, um sich darunter zu verkriechen.
Währenddessen erklärte Carson Elizabeth all die Untersuchungen, welche sie durchgeführt hatten, sowie die Medikamente, welche Rodney verabreicht wurden, als plötzlich eine Krankenschwester in den Raum platzte.
"Dr. Weir, ich glaube Ihre Anwesenheit wird dort draußen verlangt…"
"Was gibt es denn?", wollte Weir wissen und sah die junge Schwester fragend an.
"Col. Sheppard und Dr. McKay streiten sich heftig… Sie drohen sich mit Prügel!", erklärte sie und genervt musste Elizabeth stöhnen.
Manche Dinge würden sich wohl nie ändern… auch nicht mit einer Portion Medikamenten und Erinnerungsverlust!

- Fin -
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