Competition by Hewlett_85
Summary: „Ok. Dann sollten wir aber die Regeln unserer kleinen Wette festlegen:
Also, 1. Küssen zählt nicht! Da hättest du nämlich schon einen Vorsprung, das wäre mir gegenüber unfair.
2. Blowjob zählt.
3. Wer ihn entjungfert hat gewonnen und darf ihn behalten.“
Categories: Stargate Atlantis Characters: Acastus Kolya, Carson Beckett, John Sheppard, Multi-Chara, Rodney McKay
Genre: Angst, Friendship, Hurt/Comfort, Rape, Romance, Slash, Torture / Gewalt
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja Word count: 28805 Read: 14697 Published: 09.03.12 Updated: 09.03.12
Story Notes:
Das ist meine erste FF, hoffe sie gefällt jemanden. Wer Slash nicht mag sollte es nicht lesen. Aber ich würde mich über konstruktive Kritik freuen.

Bezogen ist die FF auf "Duet" (oder besser gesagt danach). Die Folge hats mir angetan, irgendwie.

Ahja, da fällt mir noch ein, widmen tu ich es meiner Beta- Leserin.

1. Kapitel 1 by Hewlett_85

2. Kapitel 2 by Hewlett_85

3. Kapitel 3 by Hewlett_85

Kapitel 1 by Hewlett_85
Competition



Teil 1: Carson und John über Rodney

„Ich denke, dass Rodney den Kuss nicht als unangenehm empfand, auch wenn es lt. Laura Cadman war von der der Kuss ausging. Rodney war in dem Moment zwar nur Beobachter, aber gefühlt hat er es trotzdem,“ sagte Carson etwas nachdenklich.

„Du denkst das. Aber weißt du das genau?“

„Es war ihm doch sichtlich peinlich. Also hat Rodney bewusst miterlebt, was Laura mit seinem Mund gemacht hat.“

„Ich weiß nicht, es ist gerade mal 3 Tage her. Sollen wir ihn da wirklich schon so überfallen?“, fragte der Colonel besorgt.

„Es hat ihn zwar ziemlich geschwächt und gestresst, aber er hat sich wieder gut erholt. Und etwas Ablenkung täte ihm und uns auch nicht schlecht. Was ist, wenn er doch etwas gefühlt hat und ihn diese Gefühle jetzt durcheinander bringen? Von Dr. Zelenka habe ich mir sagen lassen, dass Rodney in den letzten Tagen etwas verschlossen ist. Er redet kaum mit jemandem, arbeitet öfters als sonst in seinem Quartier und ist auch kaum in der Messe zu sehen. Vielleicht braucht Rodney gerade jetzt Gesellschaft“, antwortete der Schotte mit einem leicht kribbeligen Unterton.

„Du meinst, wir sollten ihm helfen mit seinem Zustand zu Recht zukommen?“

„Ja. Das meine ich!“, stimmte Carson grinsend zu.

„Ok. Dann sollten wir aber die Regeln unserer kleinen Wette festlegen.
Also, 1. Küssen zählt nicht! Da hättest du nämlich schon einen Vorsprung, das wäre mir gegenüber unfair.
2. Blowjob zählt.
3. Wer ihn entjungfert hat gewonnen und darf ihn behalten.“

„Solange er freiwillig mitmacht!“

„Ja, natürlich alles freiwillig, wenn McKay nicht will dann eben nicht. Ich würde nie jemanden zu so etwas zwingen. Das sollte dir aber eigentlich klar sein, „ gab John beleidigt zurück.

Der Arzt hob abwehrend die Hände. „Ich wollte dir nichts unterstellen. So war das nicht gemeint, „ meinte der Schotte mit einem entschuldigenden Ton.

„Na schön, wer geht zuerst zu Rodney?“

„Besser, wenn ich zuerst gehe. Falls er reden möchte, „ Der Colonel wollte sich gerade über das eben Gehörte beschweren, da fuhr Carson aber schon fort. „das soll nicht heißen, dass Rodney nicht auch mit dir reden kann. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dir über seine innersten Gefühle reden wird oder besser gesagt will. Zumindest noch nicht. Meinst du nicht?“

„Wahrscheinlich hast du Recht. Rodney versucht mir gegenüber immer etwas mutiger zu erscheinen, damit ich ihn nicht für weichlich halte, „ musste Sheppard dem Schotten Recht geben.

„Ja, Rodney hat sich wirklich Mühe gegeben, dir gegenüber in einem guten Licht zu stehen und ein gutes Mitglied in deinem Team zu sein.“

„Das ist er, ich verzichte nur ungern auf ihn. Auch wenn es mal nicht zwingend notwendig ist, dass Rodney anwesend ist, „ stimmte der Colonel dem Schotten zu. „Er nervt zwar gelegentlich, aber dafür necke ich ihn ja auch oft genug.“

„Rodney verschenkt aber auch keine Gelegenheit dich zu ärgern. Manchmal ist das so herrlich, dass ihr damit im Fernsehen auftreten könntet.“ Carson musste beim darüber nachdenken schmunzeln.

„Sehr witzig Carson, wirklich. Also, na gut. Du gehst zu erst . . . falls er noch reden möchte, „ sagte er mit leicht sarkastischen Unterton.

Damit trennten sich die Beiden, nach einem, für Johns Meinung, etwas zu lang geratenem Gespräch, dafür dass sie eigentlich nur die Wettbewerbsregeln klären wollten.



Teil 2: Konzentrationsschwierigkeiten

Rodney saß, allein (wie sollte es auch anders sein) in seinem Quartier am Schreibtisch und starrte etwas abwesend auf seinen Laptop, der vor ihm stand.

Er konnte sich einfach nicht auf das konzentrieren, was eigentlich jetzt wichtiger sein sollte, als das worüber er ständig nachdachte. Er konnte den Kuss mit Carson einfach nicht vergessen. Er versuchte sich zwar schon, seit dem es passiert war, einzureden dass er nur Beobachter war, aber das war nicht die Wahrheit, dies musste er mit Besorgnis feststellen.

Er hatte Carsons Lippen auf seinen gespürt, auch wenn es nur ein kurzer Augenblick gewesen war, hatte er doch wieder diese Gefühle gehabt, wie vor ein paar Jahren, als er noch in Russland stationiert war.
Da war er in einem Forscherteam und . . .

Er unterbrach sich sofort dabei, darüber nach zu denken. Er hatte sich selbst geschworen nie wieder über diese verwirrenden Gefühle nach zu denken. Gefühle die er lieber nicht haben sollte, nicht in einer Welt, die vom Militär geleitet wird. Und McKay war nun wirklich meistens für das Militär tätig.

Also versuchte er sich weiterhin, mehr oder weniger erfolgreich, auf seine Arbeit zu konzentrieren.
00:30 Uhr sah er auf die Zeit und dachte darüber nach, ob es nicht vielleicht besser währe doch langsam mal ins Bett zu gehen. ‘Aber vorher, könnte ich doch eigentlich noch duschen gehen’.

Er hatte schon seine Schuhe aus als jemand an seine Tür klopfte. Er wunderte sich darüber, dass ihn noch jemand zu so später Stunde aufsuchte. Normalerweise war er der einzige, der um diese Zeit noch wach war. Er ging etwas unschlüssig zur Tür und öffnete sie.



Teil 3: Tief verborgene Gefühle

„Carson?“ Rodney war etwas überrascht und zugleich leicht schockiert den Schotten in seinem Zimmer zu sehen. Musste jetzt genau die Person auftauchen, über die er krampfhaft versuchte nicht nach zu denken.

„Hallo Rodney, „ sagte der Arzt ziemlich selbstsicher, zu selbstsicher wie Rodney empfand, und machte einen Schritt auf McKay zu.

Der Wissenschaftler machte fast automatisch einen Schritt nach hinten. Es kam ihm doch zu seltsam vor, dass Carson um die Zeit noch wach war.

„Ich wollte nur mal nach dir sehen. Ob alles in Ordnung ist . . .“ Beckett machte eine kleine Pause. „und ob du vielleicht jemanden zum Reden brauchst.“

Rodney verstand die Anspielung nicht. „W- Wieso reden? Worüber de. . .“ mitten im Satz ging ihm ein Licht auf, worauf sich der Schotte da bezog. „Oh, du meinst wegen der Sache vor drei Tagen. Wieso sollte ich darüber reden wollen? Da gibt’s nichts. Wie kommst du darauf?“ Reagierte McKay etwas bissig, aber der Arzt behielt seinen sanften Gesichtsausdruck bei.

„Sieh mich nicht so an!“, flehte ihn McKay schon beinahe an. Denn wenn Carson diesen Gesichtsausdruck drauf hatte, dann gab er nicht eher auf, bis er hatte was er wollte. Das wusste Rodney genau. Er drehte sich um, so dass er Carson nicht länger ansehen musste.

„Rodney, ich bin dein Freund und mache mir Sorgen um dich.“ Carson umfasste Rodneys Oberarm und wollte ihn wieder umdrehen, doch er stieß Carsons Hand weg und ging zu seinem Bett, er setzte sich mit gesenktem Blick hin.

„Carson, ich möchte nicht darüber sprechen . . . nicht mit dir, „ fügte der Wissenschaftler etwas leiser und traurig hinzu. Doch dem Schotten entging es trotzdem nicht.

„Wieso willst du nicht mit mir darüber sprechen?“ Der Schotte setzte sich neben McKay aufs Bett.

„Du weißt wieso.“ Er sah kurz zu dem Arzt auf und bemerkte, dass dieser immer noch denselben sanften Ausdruck hatte.

„Ja, das weiß ich. Aber es tut gut, wenn man redet. Das müsstest du doch eigentlich wissen, „ fügte Carson mit einem leichten Grinsen hinzu. Der Wissenschaftler musste ebenfalls kurz lächeln.

„Es macht die ganze Sache nicht besser, wenn du sie nur mit dir herumschleppst.“

„Ich weiß, „ sagte der Wissenschaftler jetzt wieder traurig. Er wusste auch, dass ihn der Arzt erst in Ruhe lassen würde, wenn er geredet hatte.

„Rodney, du kannst mir vertrauen.“ Beckett legte einen Arm um McKay, als er registrierte, dass er leise weinte.
Der Schotte atmete innerlich erleichtert auf, dass Rodney ihn diesmal gewähren ließ.

Rodney empfand die Nähe des anderen Mannes sogar als angenehm und es beruhigte ihn etwas. Vielleicht war Carson doch die richtige Person, mit der er reden sollte. Denn mit Dr. Heightmeyer wollte er auf keinen Fall darüber sprechen.
Er dachte sich, dass sie es bestimmt nicht verstehen würde. Und Carson war sein Freund! Das war er doch, oder? Aber der Wissenschaftler wusste, dass er allen angesammelten Gefühlen Platz machen musste und der Schotte würde ihn doch nicht zurückweißen, wenn er dann die Wahrheit kannte, oder? ‘Jetzt oder nie, Rodney’, drängte ihn eine innere Stimme.

„Da . . . Das was da passiert ist . . .“ fing McKay langsam und leise an zu erzählen. „ich weiß, eigentlich sollte es mich nicht so beschäftigen, aber es hat mich total aus der Bahn geworfen. Ich kann mich nicht einmal mehr richtig auf meine Arbeit konzentrieren. Ich muss ständig darüber nachdenken und an . . . an die seltsamen Gefühle die . . . die ich dabei empfand.“

„Rodney, ich hatte ja keine Ahnung, dass dich das derart mitnimmt. Ich hab zwar geahnt, dass du dich mal aussprechen solltest, aber das es so dringend notwendig war, wusste ich nicht, „ sagte der Arzt tröstend und gleichzeitig entschuldigend. Er fühlte sich schon fast schuldig nicht schon eher zu Rodney gegangen zu sein. Dabei rieb Carson ihn sanft und beruhigend über den Rücken. „Was meinst du mit ‘seltsamen Gefühlen’?“, fragte Carson deshalb besorgt.

„Gefühle, die ich nicht haben sollte, „ schluchzte Rodney.

„Eins solltest du dir unbedingt merken Rodney, du darfst dich nie für deine Gefühle schämen, „ Der Arzt versuchte so ernst zu klingen wie er nur konnte. Beckett fing an zu zweifeln, ob er das was er ursprünglich vorhatte trotzdem noch durchführen sollte.

Aber er hatte schließlich einen knallharten Konkurrenten, namens John Sheppard. Und er wollte sich nicht die Blöße geben gegen John zu verlieren. Er wollte dem Colonel zeigen, dass etwas mehr dazu gehört ein Genie ins Bett zu bekommen als bei einer Priesterin, die schon mehrere hundert Jahre niemanden mehr hatte und nur auf einen John gewartet hatte. Er wollte gegen Sheppard nicht verlieren, er wollte Rodney nicht verlieren.

„Ich . . . ich bin . . . Bi.“ McKay war kaum hörbar, aber es reichte dennoch, um den Schotten aus seinen Gedanken zu holen. „Zumindest glaube ich das, „ fügte er noch schnell hinzu.

„Seit wann vermutest du das?“, fragte Carson so ruhig wie möglich, um nicht seine Überraschung über das eben Gehörte zu zeigen.

„Na ja, du weißt ja, dass ich für ein paar Jahre in Russland gearbeitet hatte. Da . . . gab es einen Wissenschaftler, den ich interessant fand, das bezog sich am Anfang nur auf sein Können. Aber das heißt ja schon ziemlich viel bei mir. Die einzige, von der ich das bis dahin behaupten konnte, ist Colonel Samantha Carter.
Nach einer Weile waren wir schon so etwas wie Freunde geworden, es bestand eine sehr seltsame
Anziehungskraft zwischen uns. Wir arbeiteten fast nur noch zusammen, wir hatten nicht sehr viel miteinander gesprochen, wir verstanden uns fast ohne Worte. Das fand ich schon ziemlich unheimlich. Ich glaube, dass ich mit ihm geflirtet habe. So etwas ist mir vorher noch nie passiert, also jedenfalls nicht mit einem Mann. Er war mir gegenüber allerdings auch nicht abgeneigt. Nach einer Weile, haben wir uns immer öfters, außerhalb der Arbeit, gegenseitig aufgesucht und etwas zusammen unternommen. Es hat sich meistens auf zusammen Kaffe trinken beschränkt, denn wir waren dort soweit von der Außenwelt abgetrennt, wie in der Antarktis. Tja, und nach einer Weile wurde er versetzt, mir konnte niemand sagen wohin. Er war einfach verschwunden, er hatte sich nicht einmal verabschiedet. Ich habe ihn nie wieder gesehen.“ McKay atmete tief ein und wieder aus.

„Fühlst du dich besser?“, der Schotte strich ihm sanft über den Kopf.

„Ja, tu ich. Du hattest Recht, ich musste es aussprechen. Ich fühle mich tatsächlich besser nach dem ich es dir gesagt habe. Aber das ändert trotzdem nicht dass Geringste.“ Der Wissenschaftler hatte sehr viel Resignation in der Stimme.

„Das ändert nichts an was?“ Carson war etwas verwirrt.

„An den Gefühlen, die ich nicht haben sollte. . . wegen dem Militär und so.“

„Wieso lässt du dich vom Militär so einschüchtern?“

„Ich . . . weil ich meinen Job nicht verlieren will.“

„Rodney, wir sind in einer anderen Galaxie, das Militär ist sehr weit weg von hier. Außerdem, bist du nicht beim Militär.“

„Ja schon, aber ich arbeite für das Militär. Und dort wird so etwas abartiges nicht gern gesehen.“

„Abartig? Wer sagt denn so was? Das ist weder abartig noch unnormal oder sonst etwas. Homosexualität existiert schon immer. Und Rodney, die Militärs die wir hier haben sind nicht so wie du denkst, sie sind alle in Ordnung, sowie ich das einschätze. Du brauchst keine Angst zu haben und außerdem ist der Colonel da, glaubst du er lässt zu, dass dir etwas passiert oder dich jemand verletzt?“ Carson wurde zunehmend besorgt.

Doch McKay erwiderte nichts darauf, er blickte lediglich wieder nach unten auf seine Hände, die er nervös knetete. Und da dämmerte es Carson ‘Oh, mein Gott, Rodney! Dass ich das nicht bemerkt habe . . . Na toll, hab ich jetzt überhaupt noch eine Chance? ‘. Trotz dieses Gedankens, sagte er jedoch etwas völlig anderes. „Denkst du etwa, dass er mit deiner sexuellen Orientierung ein Problem hat?“
Das erneute schweigen des Wissenschaftlers sprach Bände. ‘Denkt Rodney etwa wirklich so von John? ‘

Nach einer Weile sagte McKay immer noch auf seine Hände starrend. „Ich- Ich weiß nicht. Aber er ist so beliebt, eben besonders bei den Frauen. Was sollte er denn mit einem Mann? Ich glaube nicht, dass er so viel davon hält.“

„Glaube mir wenn ich dir sage, dass er ganz sicher, wenn er wüsste dass du so etwas von ihm denkst, schwer beleidigt wäre, „ ermahnte ihn Beckett ernst.

„Du meinst, Colonel Sheppard ist gegenüber solchen Neigungen offen?“, fragte McKay mit leichter Überraschung und einem kleinem Lächeln. ‘vielleicht kann ich ja doch noch hoffen. ‘ dachte er schon fast glücklich.

Carson registrierte das Lächeln des Wissenschaftlers und entspannte sich selbst auch wieder. Es schien tatsächlich etwas Druck von Rodney abgefallen zu sein, dies stellte er mit Erleichterung fest.

Der Arzt dachte schon, dass Rodney in dieser Verfassung bleiben würde und er sein Vorhaben doch abhaken müsste. Jetzt konnte Carson selbst erst mal wieder richtig durchatmen.

Denn ein John Sheppard gab sicher nicht leicht auf, auch wenn Carson ihm seine Bedenken zu Rodneys derzeitigem Zustand äußern würde. Und wenn er die Bemerkung von Rodney richtig aufgefasst hatte, hegt er gewisse Gefühle für seinen Teamchef. Da muss er sich wirklich anstrengen, wenn er Rodney haben möchte.

Genau in diesem Moment hatte Beckett eine Kurzschlussreaktion, er beugte sich etwas vor und hob mit zwei Fingern Rodneys Kinn an, so dass er ihn ansehen konnte.

McKay sah den Schotten irritiert an, aber bevor er hätte reagieren können, spürte Rodney Carsons Lippen auf seinen. Der Wissenschaftler öffnete aber dennoch, wenn auch überrascht, den Mund und gewährte seiner Zunge Einlass.

Carson drang langsam und forschend in Rodneys Mund ein. Seine Zunge erkundete jeden einzelnen Millimeter und Rodney ließ sich, wenn auch zögernd, darauf ein. McKay dachte in dem Moment nicht darüber nach, was da gerade passierte. Er ließ sich einfach in dem Gefühl fallen und genoss es einfach nur. Nach einer kleinen Weile löste sich Carson von Rodney und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann gab er ihm noch einen Gute Nacht Kuss, stand auf und ging zur Tür. Dort angekommen, drehte er sich um und sagte „Jetzt weißt du, wie ich darüber denke.“

Und damit war McKay wieder alleine in seinem Zimmer, immer noch sprach- und regungslos auf seinem Bett sitzend und die Tür anstarrend.
Nach etwa fünf Minuten fasste er sich wieder und ihm viel ein, dass er doch ursprünglich vor hatte duschen zu gehen. Das sollte doch für etwas Ablenkung sorgen, er wollte auf keinen Fall jetzt zu stark darüber nachdenken. Das konnte er schließlich später immer noch tun.



Teil 4: Eine mehr oder weniger sinn- und zwecklose Diskussion

Rodney stand schon eine geschlagene halbe Stunde unter der Dusche und genoss das kühle Nass, welches in Form von vielen kleinen Tropfen über seine Haut rann.

Als McKay dann nach einer kleinen Ewigkeit endlich aus der Dusche stieg, war er wirklich froh darüber, dass er es tatsächlich geschafft hatte, nicht darüber nachgedacht zu haben.

Als Rodney wieder ins Zimmer ging, erstarrte er plötzlich zu Stein. McKay stand, mit nichts weiter außer einem kurzen Handtuch um die Hüfte bekleidet, Lt. Colonel John Sheppard gegenüber.

„Jo . . . Ma . . . Colonel was . . . wie . . . ich, „ stotterte der Wissenschaftler rum, denn er brachte, vor Schock, beim besten Willen kein normalen Satz zustande.

Aber da ergriff der Colonel selbst das Wort. „Rodney, es tut mir leid. Ich wollte nicht einfach in dein Quartier eindringen. Ich habe Dr. Beckett vorhin getroffen, er sagte dass er bei dir war und weil ich ihm erzählt habe, dass ich noch zu dir wollte, hat Carson mir geraten noch etwas zu warten. Ich wartete zwanzig Minuten und dann klopfte ich an deine Tür. Aber du hast nicht reagiert, ich habe mehrmals geklopft. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass vielleicht etwas passiert sein könnte . . .“ versuchte Sheppard zu erklären, während McKay immer noch wie angewurzelt da stand.

Nach einer Minute fand Rodney langsam seine Sprache wieder. „Sorgen? Was hat Carson denn erzählt? Was hätte denn passieren sollen?“, platzten gleich drei Fragen aus ihm heraus.

„Tja . . . also . . . ich weiß nicht.“ Jetzt fing selbst John schon an rum zu stottern. Er konnte dem Wissenschaftler ja schlecht sagen, dass Carson ihm erzählt hatte, was vorhin vorgefallen war. Das Rodney geweint hatte und Carson ihn alleine ließ nachdem er ihn geküsst hatte. Und von ihrer Wette konnte er McKay kaum etwas sagen, also stand er Rodney ebenfalls stumm gegenüber.

„Also, na ja weil du nicht aufgemacht hast, dachte ich es sei dir etwas passiert, „ fiel John nach einer Weile ein.

„Was soll mir denn allein in meinem Quartier passieren?“, fragte McKay leicht sarkastisch, um wieder in seine normale Sprechweise zurück zu kommen. Soweit dies eben möglich war, mit nichts weiter als einem Handtuch um die Hüften und einem der best aussehenden Männern gegenüber stehend.

„Du hättest zum Beispiel in der Dusche ausrutschen können und . . . und . . .“

„Bin ich aber nicht . . . wie man(n) sehen kann, „ unterbrach ihn McKay in einem bissigen Ton. „Und wenn Sie nichts dagegen haben Colonel, würde ich mir gern etwas anziehen.“

John sah den Wissenschaftler irritiert an.

„Ich meinte damit, dass sie bitte raus gehen oder sich wenigstens umdrehen, wenn sie so freundlich wären, „ erläuterte Rodney ihm etwas entnervt. ‘Was will er eigentlich hier? Seine Anwesenheit macht es mir nicht gerade leichter. ‘ Einerseits, fühlte McKay sich unwohl ihm fast nackt gegenüber zu stehen, damit hatte er schon immer ein Problem. Aber auf der anderen Seite, machte es Rodney irgendwie tierisch an und das versetzte ihn wiederum in Angst. ‘Und wieso duzt er mich eigentlich die ganze Zeit? ‘

„Wieso? Hast du Angst, dass ich dir eventuell etwas abgucken könnte?“, fragte John mit seinem typischen Sheppard- Grinsen.

Rodney öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch er schloss ihn kurz darauf wieder, den ihm viel beim besten Willen nichts ein.

Nachdem der Wissenschaftler sich wieder gefasst hatte, fragte er etwas unsicher „Wo- Wollen Sie mir etwa dabei zusehen?“

John setzte sich demonstrativ auf den neben ihn stehenden Stuhl und seine Antwort darauf lautete „Wieso nicht?“ Sheppard grinste immer noch, streckte seine Beine aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er machte es sich sozusagen richtig bequem.

„Major . . . ich meine Colonel, ich finde das nicht witzig. Gehen Sie! Ich glaube, Sie brauchen ein bisschen schlaf, Sie hatten offensichtlich in letzter Zeit etwas zu wenig davon.“ McKay war jetzt schon etwas mehr verärgert darüber, dass der Colonel einfach nicht gehen wollte. John musste doch merken, dass ihm die Situation unangenehm oder bessergesagt ziemlich peinlich war.

„Nur ich? Also ich weiß nicht, dass was ich, als dein Teamleiter, so mitbekommen habe, hast du auch nicht gerade viel Schlaf abbekommen. Und zum Beweis: es ist halb zwei Uhr morgens und du schläfst noch nicht. Dir ist schon klar, dass wir morgen, äh ich meine heute Früh auf eine Mission gehen werden.“

„Tja, dass Sie hier sind hilft mir nicht gerade dabei ins Bett zu gehen, weil ich mir dazu ersteinmal was anziehen müsste und da Sie offensichtlich nicht gehen wollen . . .“ McKay stoppte mit seiner Aufzählung, als er sah, dass Sheppard auf ihn zukam.

„Aber wie kann ich nur sichergehen, dass du dann wirklich schlafen gehst, Rodney?“ Dem Wissenschaftler gefiel der Unterton, der in Johns Stimme mitschwang ganz und gar nicht. Und noch viel weniger gefiel ihm, dass John immer noch langsam auf ihn zukam.

McKay fühlte sich gerade ziemlich hilflos. ‘Was soll ich jetzt machen verdammt noch mal? Was wird das hier? Was hat er nur vor? Will er etwa wirklich etwas von mir oder verarscht er mich hier auf die allerfeinste Tour? Das Erste, wäre mir allerdings wesentlich lieber, oder? ‘
Nicht das er wüsste, was er dann tun sollte, wenn dies der Fall wäre.

Sehr weit konnte Rodney nicht ausweichen, da hinter ihm die Wand anfing. Sheppard stand nun genau vor Rodney, dieser zitterte leicht, was allerdings mehr oder weniger daran lag, dass er immer noch unbekleidet und etwas nass vom duschen war.

John sah in McKays große, blaue, fragende Augen und fing wieder an zu grinsen. „Ich hab da eine Idee!“, fing er an.

„Na was mag das wohl für eine Idee sein?“, versuchte Rodney mit etwas mehr Selbstsicherheit in der Stimme zu sagen, was ihm allerdings nur schwerlich gelang und verschränkte deshalb demonstrativ die Arme vor seiner Brust, wahrscheinlich auch um den Colonel daran zu hindern noch näher kommen zu können.

„Ganz einfach, ich werde hier mit dir in deinem Bett schlafen, so kann ich dann mit Sicherheit behaupten, dass du wenigstens ein bisschen Schlaf erhalten hast. Und du heute auf der Mission niemanden in Gefahr bringst, weil du vor Müdigkeit nicht klar denken konntest.“

„Das is`n Witz, oder?“ McKay zog ungläubig eine Augenbraue hoch.

„Nein!“ Sheppard war mal wieder mehr als selbstsicher und zum Beweiß legte er sich provokativ auf McKays Bett. „Und wenn du gestattest, ziehe ich mir vorher noch etwas aus, denn ich möchte nicht in meiner Uniform schfafen.“

„Colonel, ich finde das nicht mehr lustig.“

„Sehe ich aus als würde ich scherzen?“, fragte Sheppard und sah ihn mit ernster Miene an.

„Nein, „ antwortete McKay leise.

„Na was nun? Kommst du jetzt ins Bett oder brauchst du `ne schriftliche Extraeinladung?“ Jetzt war es John der leicht genervt war und dachte, während er sich bis auf seine Boxershorts auszog, ‘Kann er nicht einfach ins Bett kommen? Ich dachte er hätte Beckett gesagt, dass er Bi sei. Und da will er nicht mit mir in einem Bett schlafen? ‘

„Ja, brauche ich, aber in dreifacher Ausführung!“, sagte er schnippisch und betrachtete Sheppards Körperbau.

„So? Na warte!“, Sheppard nahm drei Kissen und warf sie nach ihm. „Hier hast du deine dreifache Einladung!“

Rodney kippte, bei dem Versuch den Kissen auszuweichen, nach hinten um. „Au . . . das tat weh! Na toll, das werden mindestens drei blaue Flecke, „ beschwerte sich McKay, während er auf dem Boden lag und versuchte sein Handtuch irgendwie wieder in Position zu rutschen.

John kroch zum Bettende, lag auf dem Bauch und stützte seinen Kopf mit den Händen ab. „Tut mir leid! Ich dachte ja nicht, dass du dein Gleichgewicht so schnell verlierst. Tut es sehr weh?“ John musste sich arg zusammennehmen um nicht mit lachen anzufangen, das war doch ein zu köstliches Schauspiel.

„Ja, mein Hintern. Wie gesagt drei blaue Flecken!“ Rodney war bereits wieder aufgestanden und stand vor Sheppard, der mittlerweile saß und ihn entschuldigend ansah.

„Weißt du was meine Mutter immer gemacht hat, als ich noch klein war und mir weh getan hatte?“ Sheppard sah den Wissenschaftler mit einem glitzern im Auge an.

„Nein! Woher denn?“, lautete seine Gegenfrage.

McKay hätte gar nicht so schnell reagieren können, wie ihn der Colonel aufs Bett befördert hatte. Rodney lag nun mit dem Bauch nach unten auf seinem Bett.

„Col . . .“ weiter kam er nicht, da John ihn mit einem geschickten Handgriff vom Handtuch befreite. McKay widerstand, aus verständlichen Gründen, dem Drang sich umzudrehen. Dabei schoss ihm durch den Kopf ‘Nur um das mal für mich selber klarzustellen: ich liege gerade völlig unbekleidet vor dem militärischen Leiter von Atlantis, der auch noch rein zufällig mein Teamchef ist und der best aussehendste Mann hier, außerdem nur mit einer Boxershorts bekleidet. Oh, mein Gott! ‘ Sehr viel weiter konnte er seinen Gedanken nicht führen, da er Johns Lippen auf seinen Hintern spürte.

„Wa- Was machen sie denn da?“, erkundigte sich Rodney etwas geschockt.

„Na hab ich doch gesagt, wenn ich mir wehgetan habe, hat mir meine Mutter einen Kuss auf die Stelle gegeben, die mir wehgetan hat.“

„Nein, haben sie nicht. Sie haben gesagt, dass sie es mir zeigen wollen, „ stellte McKay die Aussage richtig.

„Na hab ich doch!“

„Sie wiederholen sich.“

„Beschwerst du dich etwa? Sag bloß, die gefällt das hier nicht?“ John neigte sich wieder zu ihm runter und wiederholte seine Tat mehrmals.

McKay legte seinen Kopf wieder aufs Kissen und ließ es sich gefallen. Er spürte, das Sheppard ihm zusätzlich über seinen Po streichelte. Der Colonel setzte sich wieder auf und legte sich neben Rodney. „Na, tut`s jetzt immer noch weh?“ Rodney widerstand jedoch der Versuchung ‘ja’ zu sagen.

„Nein, es ist jetzt wesentlich besser.“ Rodneys Antwort klang durch das Kissen etwas gedämpft. Er wollte seinen Kopf nicht heben, da er knallrot angelaufen war.

„Wollen wir schlafen? Wäre besser.“

Rodney hob seinen Kopf leicht an, so dass er den Colonel ansehen konnte. „Sie meinen wirklich ernst, dass Sie hier bleiben wollen?“

„Jap.“ Sheppard gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn noch röter werden ließ. „Gute Nacht, Rodney. Träum was Schönes.“

Der Wissenschaftler grinste ihn an. „Gute Nacht, John.“

Sheppard öffnete verdutzt seine Augen und dachte ‘Hat er mich jetzt absichtlich beim Vornamen genannt oder war es Zufall? Ich hoffe nicht, denn das wäre doch ein Schritt nach vorn. Oh Rodney, wenn du wüsstest wie lange ich schon hieran gedacht habe. ‘

Der Colonel war von dem Wissenschaftler schon lange angetan. Klar McKay nervt zwar gelegentlich ganz schön, aber er brachte ihn zum lachen oder er animierte ihn, ihn zu necken. John mochte einfach die unbefangene Art von McKay, sein fast kindliches Verhalten, wenn er etwas Neues entdeckt hatte und es sofort ausprobieren wollte, man denke nur an den Schutzschild, oder etwas funktionierte so wie er wollte obwohl meist nie klar war ob es das tatsächlich tun würde. Dann viel ihm noch das Strahlen ein, dass Rodneys Augen haben, wenn er Schokolade bekommt.

„Mhh . . . darf . . . darf ich mich ankuscheln?“, fragte McKay mit Verlegenheitsröte im Gesicht.

John lachte. „Natürlich. Du kannst auch deinen Kopf auf meine Schulter legen, wenn du magst, „ antwortete er sanft. McKay tat dies auch sofort und murmelte noch etwas unverständliches, bevor er die Augen schloss. Aber John meinte ‘Danke’ gehört zu haben. Das war sein letzter Gedanke, bevor er einschlief.



Teil 5: Wake up

Ein dumpfes Geräusch weckte John auf und holte ihn aus seinen Träumen. Er blinzelte und realisierte wo er war, und vor allem mit wem! ‘Rodney’ Ach ja, genau.

Er hatte es tatsächlich geschafft mit McKay in einem Bett zu schlafen. ‘Schön, da hab ich was, womit ich Carson aufziehen kann. ‘ Dachte der Colonel grinsend. ‘Da kommt er mit seinem „Von mir hat er seinen ersten richtigen Kuss erhalten“ nicht mit. ‘ Er hielt den Wissenschaftler im Arm und dieser kuschelte sich immer noch, wie die ganze Nacht über, an den Colonel.

Es klopfte noch einmal kurz bevor sich die Tür öffnete. „Carson?“ Sheppard war überrascht den Arzt im Quartier zu sehen. ‘Also irgendwas stimmt mit Rodneys Tür nicht, wenn hier einfach jeder rein kann. ‘

„John?“ Beckett war mindestens genauso überrascht. „Was machst du hier?“ Carson sah auf das Bild, welches er vor sich sah.

„Dasselbe, könnte ich dich auch fragen!“, entgegnete John und legte einen Arm auf Rodneys Rücken, den anderen hinter seinen Kopf und grinste siegessicher.

„Was . . . Wieso . . . Warum liegst du bei Rodney im Bett, auch noch unbekleidet wie ich annehme?“ Carson war sichtlich bestürzt darüber, dass ihm das nicht einfiel.

„Tja, ich denke es steht jetzt 2: 1 für mich, „ sagte John flüsternd.

„Bist du verrückt? Du kannst doch hier nicht darüber sprechen, was wenn er gar nicht mehr schläft? . . . Wieso 2: 1?“

„Wenn du noch ein Bisschen rumschreist, wird er das auch nicht mehr lange. Natürlich 2: 1, einen Punkt dafür, dass ich ihn nackt gesehen habe und den zweiten Punkt muss ich dir nicht wirklich erklären, oder?“

„Das zählt nicht! Das zählt höchstens als ein Punkt!“, erwiderte der Schotte, immer noch geschockt darüber, dass es John offensichtlich gelang Rodney zu so was zu überreden. Doch dann schoss ihm das Gespräch von gestern Abend mit McKay in den Kopf. „Du hast die Situation ausgenutzt! Hätte ich dir bloß Nichts gesagt!“

„Willst du mir wirklich weiß machen, dass du nicht genau dasselbe gemacht hättest?“

„Nein, hätte ich nicht, „ log Beckett kurzerhand.

„Mhh . . .“ kam aus Rodneys Richtung, er regte sich langsam. John legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen um Beckett zu signalisieren still zu sein. „Mhh . . . John?“, gab Rodney kurz darauf von sich, nachdem er den Kopf hob, sein Kinn auf seine Hand legte, welche auf Johns Brust lag, um so den Colonel besser ansehen zu können.

„Guten Morgen, „ sagte Sheppard, deutete mit seinen Augen dann in Richtung Carson und Rodney folgte ihnen.

„Carson?“, fragte McKay ungläubig und erinnerte sich langsam an die vergangene Nacht, dabei veränderte sich seine Gesichtsfarbe erneut. Kurz darauf bemerkte er, dass er ja nackt halb auf Sheppard lag, dies war der Anlass noch röter zu werden.

„Morgen. Ich wollte eigentlich nur mal nachsehen ob es dir gut geht, wegen Gestern. Aber wie ich sehe, hat John das schon erledigt.“ Der Schotte schien beleidigt zu sein.

„Hey, ich musste sichergehen, dass er schläft!“, verteidigte sich John.

„Ah ja, musstest du dass? Ich wusste gar nicht . . .“

„Was soll das hier werden?“, wurde Beckett von Rodney unterbrochen. John und Carson sahen sich fragend an.

„Frühstück? Wie wär’s damit? Ich habe nämlich Hunger. Und wir müssen auf die Mission und ohne was zu Essen bin ich unerträglich, Also was nun?“ Rodney stand währenddessen auf, im vollen Bewusstsein, dass beide ihn ansahen und er sich nicht wegdrehte. Er ging zum Schrank, zog sich an und verschwand dann im Bad.

„Äh, das . . .“ stotterte der Arzt.

„Ja, das war nicht Rodney typisch!“, beendete er denn Satz für den anderen Mann. Das eben Gesehene, war nun wirklich mehr als ungewöhnlich für McKay, der sonst eher zugeknöpft rumlief. Als er wieder aus dem Bad kam, lag John immer noch im Bett.

„Was`n hier los?“, fragte McKay scherzhaft und zog John die Decke weg.

„Hey!“, protestierte dieser.

„Was? Das sind meine Decke und auch mein Bett, also raus! Ich denke wir gehen noch Frühstücken? Wenn du noch ein bisschen länger hier rumliegst, gehen wir ohne dich!“

„Ja, ja schon gut.“ Sheppard erhob sich und zog sich in Rekordzeit an. „Gehen wir.“

Während des Essens, wechselten sie kaum ein paar Worte, nur darüber wo die Mission wohl hingehen und dass Carson voraussichtlich nicht mitgehen würde.

Missionsbesprechung:

Es waren bereits alle Teammitglieder anwesend, sie warteten nur noch auf Liz.

„Guten Morgen. Lassen sie uns beginnen. Sergeant Bates` Team hatte bei seiner letzten Mission auf dem Planeten Chaus einen vielversprechenden Kontakt mit den Chauriern aufgenommen. Sergeant Bates sagte, dass sie hochentwickelte Technologien besitzen, die sie aber nicht benutzen können. Wir nehmen an, dass sie Geräte von den Antikern lagern und da sie für die Chaurier nutzlos sind, hoffen wir, dass sie uns die Geräte überlassen werden. Als Gegenleistung dafür, sind sie an unseren Medikamenten interessiert, denn sie werden allmählich immun gegen ihre eigene Medizin. Ich nehme an, dass ihr Team die weiteren Verhandlungen übernehmen möchte, Colonel?“

„Gern. Nur sind dass diesmal auch wirklich nur harmlose, hilfsbereite und zufällig hochentwickelte Bewohner, oder . . .“

„Keine Sorge, John. Diesmal sind es ehrliche Leute, „ hoffte sie zumindest innerlich. Das Team um Sergeant Bates hat es zwar bestätigt, aber Elisabeth musste unweigerlich an die Genii denken. „Seit trotzdem vorsichtig und John, diesmal bitte keine Atombomben oder Hive- Schiffe, wenn’s geht, „ sie schmunzelte, genau wissend dass John den Wink mit dem Zaunspfahl verstand.

„Kein Problem. Ich denke, wir werden es diesmal bei den Medikamenten belassen. Wir werden nicht länger bleiben, als wir müssen und, ich weiß Rodney das wird die schwer fallen, aber wir werden auch nicht in unterirdische Gänge steigen, „ sagte Sheppard seinem typischen Grinsen, genau wissend dass es nicht Rodneys Schuld war.

„Ja und wir werden uns auch nicht wieder verlaufen!“, verteidigte sich McKay. Doch bevor Sheppard etwas sagen konnte, ergriff Dr. Weir wieder das Wort. „Meine Herrn, würden sie das auf später verschieben?“, ermahnte sie die beiden.

„Ja im Bett, „ sagte Carson zu John und Rodney, allerdings so leise, dass es nur die beiden hörten.

„Eifersüchtig?“, entgegnete John. Rodney sah die Beiden nur fragend an, wand sich jedoch schnell wieder zu Liz.

„Warum kommt Carson eigentlich nicht mit, ich dachte wir sollen mit Medizin handeln?“, fragte Rodney Dr. Weir.

„Nun es ist nicht zwingend notwendig, aber wenn sie möchten, Dr. Beckett?“, fragte Weir.

„Nein, nein. Nicht nötig. Ich habe noch ein paar wichtige Projekte an denen ich arbeiten muss.“ Carson wusste, dass es eine lächerliche Ausrede war, aber er hatte schließlich noch etwas vor. Es freute ihn aber, dass Rodney offensichtlich an ihn gedacht hatte.

„Nun, wir wollen dich ja zu nichts zwingen!“, meinte John, der schon befürchtet hatte nicht mit McKay alleine zu sein und so eventuell eine Chance zu verpassen.

„Sie haben grünes Licht für ihr Team, Colonel! Und seien sie vorsichtig.“

„Wie immer.“, lautete John Sheppards Antwort auf die typische Anweisung von Dr. Weir.

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Kapitel 2 by Hewlett_85
Teil 6: Off- World

Sie traten durchs Gate und standen mitten in einer gigantischen Stadt, umringt von riesigen Hochhäusern und sahen die Sonne am Horizont untergehen. Trotz der Gebäude war viel Grün in der Stadt, so weit sie sehen konnten.

Sie wollten gerade losgehen, als schon die oberste Rätin auf das Atlantis- Team zukam. Es war eine ältere Frau, mit langen grauen Haaren, durchaus gut aussehend. Jeweils an ihrer Seite hatte sie zwei Begleiter, groß, durchtrainiert und sehr attraktiv.

„Ich heiße sie, Colonel Sheppard, und ihr Team auf Chaus herzlich willkommen. Ich bin die Oberste Rätin dieses Kontinents, Rätin Galania.“

„Ich danke Ihnen Rätin, „ sagte der Colonel und stellte danach sein Team vor. Sie machten sich auf den Weg.

„Ich dachte mir, da es schon so spät ist, dass wir zu Abend essen, uns etwas unterhalten und dann zu Bett gehen. Es macht ihnen doch nichts aus über Nacht zu bleiben?“

„Nein, kein Problem. Ich denke, wir nehmen Ihren Vorschlag an.“ Ein kurzer Blick zu seinem Team signalisierte John, dass alle damit einverstanden waren.

Auch wenn es auf Atlantis erst früh am Morgen war, aber als Sheppard an die Nacht zurück dachte, viel ihm ein, dass er und Rodney tatsächlich noch etwas schlaf brauchen könnten und schmunzelte bei dem Gedanken dass ja etwas dazwischen kommen könnte oder sie zumindest wieder in einem Bett schlafen würden.

Denn irgendwie gab es dem Colonel ein gutes, beruhigendes Gefühl als er den Wissenschaftler in seinen Armen hielt. Normalerweise, hatte John zwar keine Probleme damit in der Nacht allein zu sein, aber mit McKay gemeinsam die Nacht zu verbringen, empfand er mehr als angenehm.

Ihm würde von jetzt an wohl etwas fehlen, wenn es nicht so wäre. ‘ In was steigere ich mich da eigentlich gerade hinein? Was wenn er für mich nicht dasselbe empfindet? Wenn er Carson wählt und nicht mich? Aber eigentlich, wer hat schon eine Ch . . . ‘ John wurde in seinem Gedankengang unterbrochen, als sie vor einem sehr hohen Haus, mit merkwürdigen Formen, stehen blieben.

„Dies ist das Regierungshauptquartier, hier werden morgen die Verhandlungen stattfinden, „ machte die Rätin auf das Gebäude aufmerksam. Die Gruppe ging hinein. Sie aßen dort zu Abend und unterhielten sich ein wenig, bevor sie ihren Weg fortsetzten.

Sie gingen noch etwa eine dreiviertel Stunde durch die Stadt, McKay konnte sich mit Fragen über die Länge des Weges natürlich nicht zurückhalten, bevor sie vor zwei größeren Komplexen halt machten.

„Wenn Sie keine Einwände haben, dann würde ich Teyla Emagan mit in meine Quartiere nehmen und Sie Colonel, Dr. McKay und Ronon Dex in diesem Gebäude unterbringen. Sie müssen wissen, bei uns leben die allein stehenden geschlechtlich getrennt.“

Es hatten zwar alle einen fragenden Blick, aber die Rätin machte keine Anzeichen, dass sie näher darauf eingehen würde. Also sagte Sheppard, „Nein, keine Einwände.“

„Teyla, wenn sie mir bitte folgen wollen. Und Sie drei, folgen bitte Argol und Fentag. Die beiden werden Sie in die Unterkünfte der Männer bringen. Wir sehen uns morgen früh, ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“ Damit trennte sich die Gruppe.

Als die drei mit ihren Begleitern unterwegs waren, murmelte Rodney leise in Johns Richtung, „Also, das finde ich merkwürdig.“

„Was?“

„Naja, ich meine ist das nicht seltsam, dass hier die Männer und Frauen getrennt schlafen und wohnen?“ Eigentlich kam es McKay mehr als seltsam vor, wie sollten denn da neue Beziehungen entstehen, wenn die sich so prüde benahmen?

„Andere Welten, andere Sitten!“, antwortete John locker, er konnte bei weitem kein Grund feststellen, der McKays Bemerkung rechtfertigte.

„Was mögen dass wohl für Sitten sein? Wer weiß, vielleicht feiern die pro Monat seltsame Verkupplungs- Partys, „ meinte Rodney leise mehr zu sich selbst als zu Sheppard.

„Verkupplungs- Partys?“ Sheppard grinste amüsiert, wie der Wissenschaftler nur immer auf solche seltsamen Ideen kam.

Darauf hin ging Rodney etwas schneller, so dass jetzt John und Fentag hinter ihm und Ronon und Argol vor ihm liefen. McKay sagte den Weg über nichts mehr.


John bemerkte, mit Missfallen, dass Fentag eine ganze Weile seinen Wissenschaftler anstarrte und ihn wahrscheinlich in seinen Gedanken schon auszog.

John konnte nicht anders als Fentag einen sehr bösen Blick zu zuwerfen, der dies anfänglich aber nicht zur Kenntnis nahm. Als Sheppard dann aber noch zusätzlich „Lassen Sie das!“, sagte, sah der Chaurier John an und grinste. Daraufhin bemerkte John, wie Eifersüchtig sein Verhalten eben ausgesehen haben musste und sah dezent zum Boden.

„Entschuldigen Sie bitte vielmals. Ich hatte keine Anzeichen, dass sie beide leiert sind, bemerkt.“ Fentag war offensichtlich amüsiert.

„Wir naja . . .“ der Colonel kam ins stocken und lief leicht rot an. John räusperte sich und zwang sich selbst zur Ruhe. „Also, wir sind noch kein Paar.“

„Dann wird es Sie sicherlich nicht erfreuen zu hören, dass Sie drei in einem Zimmer nächtigen werden. Da zurzeit in der Stadt viele Händler, auch aus anderen Welten, zu besuch sind, haben wir einen gewissen Platzmangel. Allerdings stehen in Ihrem Quartier nur zwei Betten zur Verfügung, ein Größeres und ein Kleineres.“ Der Chaurier grinste. Eine weitere Erläuterung konnte er sich sparen, er war sich sicher dass Sheppard verstand.

Nach einer Weile kamen sie an dem Quartier an und wurden hinein geleitet.

„Ich hoffe es ist kein Problem für Sie das es nur zwei Betten sind?“, fragte Argol, der von dem Gespräch vorhin natürlich nichts mitbekam.

„Nein, nein. Kein Problem. Geht schon in Ordnung!“, versicherte ihm Sheppard, vielleicht etwas zu überschwänglich, denn Ronon und Rodney sahen sich fragend an.

„Wir wünschen eine angenehme Nachtruhe.“ Kurz nach diesem Satz, waren die beiden Chaurier auch schon verschwunden.

„Na dann. Ronon, ich denke du brauchst viel Platz. Deswegen darfst du das einzelne Bett nehmen.“ Rodney betrachtete seinen Colonel misstrauisch. ‘Hat er was vor? Nein Quatsch, das ist Wunschdenken. Außerdem ist Ronon mit im Zimmer. ‘

„Und wir beide werden uns das größere Bett teilen!“ Sheppard sah den Wissenschaftler mit einem glitzern im Auge an und warf sich rücklings aufs Bett. Er zog noch Hose und Jacke aus und warf die Decke über sich.

„Was?“ John sah McKay fragend an, als er bemerkte dass sich McKay nicht rührte und ihn anstarrte. Auch Dex sah Rodney fragend an.

„Ich, äh . . . nichts.“ Also zog sich der Wissenschaftler ebenfalls bis auf T-Shirt und Boxershorts aus und kroch zu John unter die Decke.

„Gute Nacht.“ War das einzige was Rodney noch von sich gab, bevor er sich mit dem Rücken zum Colonel drehte und seine Knie ganz nah an sich zog, so dass er es Sheppard unmöglich machte, etwas unternehmen zu können.

‘ So`n Mist. Rodney, was soll denn das? Denkt er wirklich dass alles nur Spaß war? Ach Rodney du kleiner Dummkopf, ich hab dass doch ernst gemeint! ‘ Sheppard wurde von quietschenden Geräuschen und von einem sich ständig drehenden Ronon aus seinen Gedanken geholt.

„Alles in Ordnung, Dex?“, wand John sich deshalb an den unruhigen Geist.

„Um ehrlich zu sein, nein. Das Bett ist zu klein. Ich ecke ständig irgendwo an!“, beschwerte sich Dex über den zu geringen Platz.

Da sah John seine Chance. „Nun, wenn es McKay nichts ausmacht können wir ja tauschen. Dann könntest du dich quer über dieses Bett hier legen, da solltest du komplett drauf passen!“

„Colonel, Sie wissen schon dass das andere Bett viel enger ist!?“ Rodney gefiel der Plan überhaupt nicht. Er wollte nicht so nah bei John liegen.

„Danke für den Hinweis, wäre mir nie aufgefallen, „ gab John sarkastisch zurück. „Also, was ist nun?“

„Wenn es euch nichts ausmacht?“ Ronon sah etwas unentschlossen zu McKay dem der Vorschlag offenbar nicht zusagte. Doch bevor der Wissenschaftler etwas äußern konnte, hatte es der Colonel schon verneint.

Also hieß das dann wohl, dass es eng werden würde, sehr eng. Ein Gedanke der Rodney gar nicht gefiel, oder doch?

Als sie getauscht hatten und Ronon jetzt endlich genügend Platz hatte sich auszubreiten, passte John diesmal auf, dass Rodney sich nicht wieder von ihm weg drehen konnte.

„Ähm, Colonel? Dürfte ich mich wohl so legen das es für mich bequem ist?“

„Willst du mir im Ernst erzählen, dass es etwas Bequemeres gibt als auf mir zu liegen?“ John tat gespielt beleidigt, mit passendem Gesichtsausdruck.

Rodney dachte kurz an die letzte Nacht, nun er konnte nicht behaupten, schlecht geschlafen zu haben. Im Gegenteil er hatte seit Tagen, aus bekannten Gründen, nicht mehr so gut geschlafen, wie als er sich an den Colonel gekuschelt hatte. „Naja . . . Nein?“, war seine ganze Antwort.

Sheppard legte seine Arme um ihn und Rodney legte sich halb auf John, wie ein paar Stunden zuvor.

„Gute Nacht.“ Der Colonel gab seinem Wissenschaftler noch einen Kuss auf die Stirn und schloss dann seine Augen. Völlig ignorierend dass Dex alles zwangsläufig mitbekommen haben musste.



Teil 7: Schutzschild

Als Ronon aufwachte und er zu seinem Teamchef sah, bot sich ihm ein wirklich mehr als seltsamer Anblick. Es wirkte zwar irgendwie harmonisch, wie der Colonel Rodney im Arm hielt und sich dieser wie ein kleines Kind, was beschützt werden wollte, zusammengekauert an ihm lag, aber er fand denn Anblick dennoch etwas ungewöhnlich.

Auf Ronons Planeten waren gleichgeschlechtliche Beziehungen normal, aber sowie er dass mit bekam, waren die Erdlinge nicht so offen, deswegen fand er es ein Bisschen seltsam, dass die Beiden dies so offen zeigten.

Johns Kinn lag an McKays Kopf angelehnt und Rodney krallte sich an Sheppards T-Shirt fest, als wollte er, dass er nicht weg geht.

„Colonel, Dr. McKay, sie sollten aufstehen, „ sagte Dex, wohl etwas zu laut, denn Sheppard öffnete schlagartig die Augen und McKay zuckte zusammen.

„Guten Morgen Ronon, „ erwiderte Sheppard verschlafen und sah dann auf den Wissenschaftler hinab, der ihn ziemlich verlegen ansah und sich dann aufrichtete.

Es war Rodney unangenehm, Dex wird sicher seine Schlüsse daraus gezogen haben, wenn er das nicht schon gestern Abend getan hatte.

Sie standen auf, zogen sich an und warteten darauf, dass sie abgeholt werden würden.


Regierungshauptquartier:

„Guten Morgen Teyla. Gut geschlafen?“, erkundigte sich der Colonel bei seinem weiblichen Teammitglied.

„Ja habe ich, danke der Nachfrage. Und Sie?“

„Och, ich kann mich nicht beklagen!“, sagte John grinsend mit kurzem Blick zu McKay, der aber keinerlei Reaktion darauf erkennen ließ.

Mit einem „Guten Morgen, „ wurden sie von Galania begrüßt. Dann kamen an die Zwanzig Männer und Frauen in den Saal, die Kisten herein trugen. Diese wurden auf zwei langen Tafeln abgestellt und der Inhalt davor ausgebreitet.

Rodney fasste Sheppard an die Jacke und zog daran. „Colonel, da liegen persönliche Schutzschilder der Antiker!“

Das hatte McKay sofort bemerkt, John nickte. Rodney war in der Tat traurig darüber, dass er seinen Schutzschild nicht weiter untersuchen konnte, denn ohne Energie war es nutzlos, genau wie der Antikerstuhl.
Es war eine Unmenge an Antikergeräten. McKay freute sich wie ein kleines Kind zu Weihnachten.

‘ Er kann es doch kaum erwarten, alles auseinander zunehmen und wieder zusammen zubauen. ‘ stellte John fest.
Die Atlanter ihrer Seits, stellten ihre mitgebrachten Medikamente auf den Tisch vor sich.


„Nun Colonel, Sie werden sicher verstehen, dass wir die Medizin erst testen müssen. Wenn sie für uns nicht brauchbar ist, müssen sie uns etwas anderes anbieten im Austausch für die Technologie, „ sagte die Rätin in einem freundlichem Ton.

„Natürlich, das verstehen wir, „ erwiderte John verständnisvoll.

„Und würden Sie uns bitte noch beweisen, dass sie die Nachfahren der Vorfahren sind, denn sonst können wir ihnen die lantianischen Artefakte nicht überlassen. Sie müssen uns verzeihen, aber für uns ist es schwer vorstellbar, wie jemand aus einer fremden Galaxie näher mit den Lantianern verwand sein soll, als wir in dieser Galaxie.“

„Nun, da sind sie nicht die Einzigen, die solche Vorstellungsprobleme haben, „ gab McKay zum Besten. Der Colonel sah ihn strafend an.

„Wir sind die Nachfahren der Lantianer, weil sie ursprünglich von unserem Planeten kamen. Und nachdem sie den Wraith zahlenmäßig unterlegen waren, entschlossen sich einige von ihnen wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren. Wir sind somit ihre Nachfahren und manche von uns, besitzen das Gen mit der man die Technologie der Lantianer nutzen kann.“ Sheppard stand auf und ging zu dem Tisch auf dem die Schutzschilde lagen. Er nahm eins und aktivierte es. Ein Raunen ging durch den Saal.

„Oh . . . ich nehme an, Sie haben so etwas schon einmal benutzt? Wofür ist es?“ Die Rätin war erstaunt darüber, dass der Colonel so zielstrebig genau dieses Gerät nahm.

„Das ist ein persönlicher Schutzschild und nein, ich habe so etwas noch nicht benutzt, aber Dr. McKay. Er fand eins in den Laboren von Atlantis. Wie gesagt leider nur Eins und das viel einem Energiewesen zum Opfer.“

„Das wäre wirklich eine effektive Waffe gegen die Wraith. Vielleicht könnte ich sogar herausfinden wie sie funktionieren und welche nachbauen, so dass sie ohne das Gen nutzbar sind, „ fiel ihn McKay ins Wort.

„Dies wäre tatsächlich eine wirkungsvolle Waffe. Dann lassen sie uns gemeinsam hoffen, dass ihre Medikamente dass halten, was sie versprechen.“

Dies hoffte jeder Einzelne in diesem Raum! Denn wenn der Handel erfolgreich wäre, hätten sie wieder Verbündete gegen die Wraith gewonnen. Zumindest wäre der erste Schritt in Richtung Verbündete getan.

Während die Medikamente Tests unterzogen wurden, fuhren die Verhandlungen weiter fort.
Nach ein paar Stunden kam die Antwort. „Die Tests sind positiv. Wir müssen zwar noch ein paar Modifikationen vornehmen, damit sie für uns kompatibel sind. Aber ich denke, damit steht der Handel, „ Galania und alle Anwesenden freuten sehr sich über diesen Erfolg.

„Das nenn ich doch eine erfolgreiche Mission!“ Sheppard war sichtlich zufrieden, dass alles so gut lief.

„Zu diesem freudigen Anlass, werden wir ein gebührendes Fest feiern. Bitte seien sie unsere Gäste.“ Wurden die vier Atlanter von der Rätin herzlichst eingeladen.



Teil 8: Festlichkeiten und andere Überraschungen

Am frühen Nachmittag, wurden die vier Atlanter in der Stadt umhergeführt, lernten etwas über ihre Kulturen und wurden dann wieder in ihre Quartiere geleitet.

Dort angekommen, fanden sie festliche Roben vor, die mit ihren Namen versehen waren. McKay hob seine Robe hoch, sie war schwarz mit goldenen Verziehrungen. Es hatte irgendwas Ägyptisches an sich. Die Roben endeten oben in einer Art Kragen. Sie hatten zwar Hosenbeine, aber diese waren extrem weit geschnitten, so dass es eher wie ein Rock aussah. Die Roben der anderen Beiden, waren Beige, vom Schnitt her aber sonst völlig identisch.

„Ähm . . . sollen wir das wirklich anziehen?“ Rodney fand die Idee sich umziehen zu müssen gar nicht berauschend.

„Tja, sieht wohl so aus.“ John hatte nicht wirklich zugehört, denn er zog sich bereits für die Dusche aus. Rodney drehte dezent den Kopf zur Seite. Dex stand schon die ganze Zeit vor dem Fenster und sah nach unten auf das bunte treiben.

Nachdem sich alle geduscht und angezogen hatten, gingen sie zum Ausgang um auf Teyla und die Rätin zu warten.

John musste zugeben, während sie warteten, dass Rodney die Sachen sehr gut standen. Sheppard wäre am liebsten sofort über den Wissenschaftler hergefallen, wenn Ronon nicht neben ihnen gestanden hätte und sie nicht mitten in der Öffentlichkeit gewesen wären.

„Ist irgendetwas?“ Rodney viel auf, dass John ihn anstarrte. Die Frage von McKay holte den Colonel aus seinen Gedanken und er sah Rodney ganz unschuldig an. Woraufhin McKay grinsen musste, als ihm bewusst wurde, dass er Sheppard offensichtlich scharf machte.

John sah verlegen zur anderen Seite und bemerkte, dass Teyla und Galania auf sie zukamen. Die Athosianerin, hatte etwas Amazonenhaftes an, diese Kleidung gefiel auch Dex und John. Es war knapper und kürzer als sonst.

„Hallo, Teyla. Ich sehe Sie haben ebenfalls andere Kleidung bekommen?“ Sie nickte dem Colonel freundlich zu. Als die Athosianerin McKays Gesichtsausdruck sah, fing sie an zu lachen. „Ihnen gefällt ihre neue Kleidung wohl nicht sehr, Dr. McKay?“

Rodney sah eher unzufrieden aus und zupfte ständig an seiner Robe, die ihn Überall zwickte. „Nein, eigentlich hätte ich meine anderen Sachen wesentlich lieber anbehalten. Dieser Stoff kratzt, “ beschwerte sich Rodney, ohne daran zu denken, dass die Rätin dies zwangsweise mitbekam.

Sheppard sah den Wissenschaftler mit einem strafenden Blick an, McKay ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und fuhr fort. „Es ist wirklich unangenehm, kann ich nicht lieber . . .“

„McKay!“, wurde er von Sheppard unsanft unterbrochen. „Das reicht! Willst du unsere Gastgeber beleidigen?“, fügte er leise hinzu.

„Nein, natürlich nicht. Aber es kratzt!“ Ein weiterer Blick von John genügte, der Rodney endlich zum Schweigen brachte.

Galania, die der Szenerie eben nur zusah, sagte jedoch verständnisvoll, „Doktor, wenn ihnen Ihre eigene Kleidung lieber ist, können Sie diese natürlich anziehen. Aber Sie sollten wisse, dass es uns sehr ehrt, wenn unsere neuen Freunde die traditionelle Festtagskleidung tragen.“

„Oh . . . äh . . . ich . . . ähm, wollte Sie nicht . . . Entschuldigung!“ War alles was aus Rodney herauskam. Er wollte die Chaurier nicht beleidigen, aber seine Haut reagierte nun mal sehr empfindlich bei bestimmten Textilien. Trotzdem entschloss sich der Wissenschaftler die Robe anzubehalten. Außerdem wollte er bei seinem Team nicht in „Ungnade“ fallen.

„Schön, dann hätten wir das wohl geklärt.“ Der Colonel wollte offensichtlich endlich zum festlichen Teil des Tages übergehen.

„Da kommt mir eine Frage.“ Trotz dieser Frage gingen sie langsam los. Rodney wand sich zu Galania. „Haben die Farben der Roben eine Bedeutung?“

„Ja, das haben sie in der Tat. Ich fragte mich schon, ob es Ihnen auffallen würde. Nun, die Wissenschaftler, wie wir beide Dr. McKay, tragen Schwarz und Gold. Weil wir die Bedeutsamsten Leute auf diesem Planeten sind. Rot wird von den Staatsmännern und Diplomaten getragen. Und Beige tragen unsere Kämpfer, allerdings nur die Besten. Es existieren natürlich noch eine Vielzahl an weiteren Ordnungen, “ erläuterte die Rätin.

„Das ist interessant. Auf Atlantis haben wir ebenfalls eine Rangordnung nach Farben, sogar sehr ähnlich dieser hier, “ stellte Rodney fest. Jetzt setzten sie ihren weg schneller fort.


Sie kamen an einem riesigen Platz an, der von Menschen überfüllt war, an diesem Ort stand auch dass Sternentor. Es war wohl der Marktplatz, zumindest war es ein Treffpunkt.

Das Stargate war ebenfalls, wie der gesamte Platz, mit Blumen und Tüchern geschmückt worden. Über ihnen war ein gigantisches Zeltdach, falls es überraschend einen Wetterumschwung geben sollte. Überall waren kleinere Tische, Kissen und mehrere Buffets aufgestellt.

Es schienen alle schon ausgelassen zu feiern, Getränke flossen in Massen und es schien allen zu gefallen.

„Ihr versteht was von Festen!“, sagte der Colonel, etwas überrascht von der lockeren Art die die Chaurier plötzlich an den Tag legten.

„Ganz ehrlich, so was hätte ich nie vermutet, als die Rätin sagte ‘gebührendes Fest’, “ flüsterte McKay leise zu Sheppard.

„Da sind Sie nicht alleine!“, stimmte ihm Teyla zu, die McKays Bemerkung gehört hatte.

Ronon schien sich sofort wohl zu fühlen, denn er setzte sich auf eins der Kissen die um die Tische lagen. Wahrscheinlich kannte er Feste dieser Art.

Die anderen nahmen ebenfalls platz, sie wurden sofort von drei hübschen Mädchen bedient, die allerdings eher wie Bauchtänzerinnen aussahen als wie Bedienungen.

„Ich glaube, das wird ein tolles Fest!“, John war sehr zuversichtlich und in offenbar guter Stimmung. „McKay, was ist denn? Entspann dich, trink ein Schluck und lehn dich zurück . . . äh nein, das mit dem zurücklehnen solltest du lieber lassen . . . außer du lehnst dich gegen mich!“, sagte John herausfordernd als er sah, dass der Wissenschaftler etwas verkrampft da saß.

„Ich weiß nicht, Colonel. Irgendwie kommt mir das Ganze zu einfach vor,“ grübelte der Wissenschaftler.

„Was meinst du?“, erwiderte John jetzt etwas ernster.

„Naja, ist es nicht seltsam, dass wir so viele Antikergeräte bekommen, ohne auf größere Probleme zu stoßen.

„Du denkst doch nicht an die Genii?“ McKay schwieg. „Rodney, hier sind weit und breit keine Genii zu sehen. Es muss nicht immer mit bösen Jungs zu tun haben, wir dürfen auch mal Glück ha . . .“

„Colonel Sheppard!“, wurde John von der mehr als erregten Stimme von Teyla unterbrochen.

Sheppard sah die Athosianerin an. „Was ist?“

„Kolya! Dort . . .“ Teyla zeigte in die Richtung in der sie gerade noch Comander Acastus Kolya gesehen hatte.

„Teyla, da ist niemand. Ganz ruhig, Sie fangen ja schon an wie McKay, “ versuchte John die Athosianerin zu beruhigen. Ronon bekam von alldem nichts mit, er tat das wofür sie hier waren, naja mehr oder weniger. Dex hatte mit ein paar der Bedienungen Spaß, an denen er gefallen gefunden hatte.

„Aber ich hab ihn mir nicht eingebildet, Colonel. Sie müssten eigentlich wissen, dass ich unterscheiden kann was Realität und was Illusion ist.“ Teyla hatte einen sehr ernsten Tonfall.

„Schon gut, gehen wir nachsehen.“ John wollte aufstehen, aber McKay hielt ihm am Arm fest.

„Hab ich richtig gehört? Kolya? Nein, nein, nein, wir gehen ihn nicht suchen, “ John und Teyla sahen sich verwundert an. „Wir fragen ganz einfach Galania, ob Genii hier sind. Sie sagten doch, dass Ihnen einer der Bewohner gesagt hätte, dass um diese Zeit auch Händler aus anderen Welten hier seien würden. Weswegen auch der Platz so gering war. Die Rätin sollte wissen ob sich Genii hier aufhalten, “ erklärte Rodney.

„Ah, guter Vorschlag. Außerdem war es Fentag der mir dies sagte.“

Die Atlanter mussten eine Weile suchen, bevor sie Galania in der Nähe des Gates ausgelassen feiernd vorfanden. „Womit kann ich euch helfen, meine Freunde?“ Die Rätin hatte offensichtlich schon etwas mehr getrunken.

„Wir wollten Sie nicht beim feiern stören, aber wir müssen Ihnen eine Frage stellen, “ Galania nickte. „Sind Genii hier?“, stellte ihr der Colonel die vorher angekündigte Frage.

„Nun, dass kann ich Ihnen sicher besser beantworten.“ Die drei Atlanter trauten ihren Ohren nicht. Bevor sie sich jedoch umdrehen konnten, stand Kolya zwischen McKay und Sheppard und legte seine Hände auf die Schultern der Beiden.

John und Rodney schreckten sofort zurück, Teyla ging in Angriffsstellung. „Wie ist das möglich? Wa . . . was machen sie hier?!“, bellte Rodney ihn an.

„Sie kennen sich?“ Galania war verwirrt über die Situation.

„Ja und wie! Aber nicht im Positiven!“ John war sehr, sehr verärgert über die Anwesenheit dieses Geniis.

„Major Shepp . . .“

„Colonel, “ wurde Kolya von Sheppard berichtigt.

„Na schön, Colonel . . . wir hatten einen Deal und ich habe nicht ihn verletzt. Ich hatte es auch nicht vor.“ Kolya grinste fies. Damit zerstörte er eigentlich dass eben Gesagte.

„Ach Sie sind rein zufällig hier, ja?“, fragte McKay bissig.

„Ja, natürlich! Ich wusste nicht, dass um diese Zeit Atlanter hier sind . . . Außerdem ist das, finde ich, eine wunderbare Gelegenheit neu anzufangen. Meinen Sie nicht?“

„Nein!“, für Rodney war es eine Selbstverständlichkeit.

„McKay!“, ermahnte ihn John. „Ich bin nach wie vor der Meinung, wir wären starke Verbündete geworden. Aber unser Vertrauen zu den Genii, besonders zu Ihnen Kolya, ist mehr als nur zerstört. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das so schnell ändern wird.“ Der Colonel war jetzt wieder etwas gelassener als zu Beginn.

„Ich weiß, wir hatten keinen guten Start. Aber wir könnten, wie gesagt, einen Neustart wagen.“

„Ok, jetzt reicht`s! Was haben Sie mit dem echten Kolya gemacht?“ Dem Wissenschaftler kam das Verhalten von Kolya extrem seltsam vor. Sollte das wirklich der Genii sein, der ihn quälen, Soldaten grundlos erschießen ließ und versuchte Atlantis an sich zu reisen. Oh und nicht zu vergessen, ein ZPM versuchte er ihnen auch wegzunehmen.

„Ist es verboten sich zu ändern, Dr. McKay?“, fragte der Comander so unschuldig wie er nur konnte.

„Ha! Sprach der Wolf im Schafspelz!“

„Rodney, ganz ruhig bleiben, “ versuchte John den Wissenschaftler zu beruhigen.

„Ruhig? Ich soll ruhig bleiben? Haben Sie etwa vergessen wer da vor uns steht? Was er getan hat?“, Rodney steigerte sich zunehmend hinein, seine Stimme nahm eine ziemlich hohe, nervende Tonlage an.

„Sei still Rodney, es reicht!“, schrie John ihn an, um das ganze zu beenden. Der Colonel brachte Rodney damit auch tatsächlich zum schweigen. Was aber eher daran lag, dass McKay überrascht war von John wegen diesen Genii so angeschrieen zu werden. Dachte John etwa nicht so von diesem Bastard? Hatte der Colonel etwa wirklich vergessen, was dieser Kerl ihnen alles antat?

‘Gut, John ist nicht so der Nachtragende-Typ, aber verdammt noch mal das ist Kolya der da vor uns steh! ‘ dachte der Wissenschaftler.

„Ich verstehe sie McKay, ich verstehe, dass sie wütend auf mich sind. Aber ich meine es ehrlich! Ich würde mich über einen Neuanfang freuen, “ meinte Kolya zu den Atlantern.

Galania stand nur da und beobachtete die Szenerie. Sie begriff nicht alles worüber sie sich unterhielten, aber die Genii und die Atlanter schienen schon mehrfach aufeinander getroffen zu sein. Sie verstand das Problem nicht, ihr Volk hatte nie Probleme mit den Genii gehabt.

„Sie verstehen mich? Hab ich . . . hab ich richtig gehört? Ok, wissen Sie was? Ich glaube Ihnen nicht, Sie . . .“

„McKay, hatte ich nicht gesagt . . .“

„Nein, Colonel! Verstehen Sie nicht? Das ist Kolya, verdammt noch mal!“, wurde Sheppard wieder von dem Wissenschaftler unterbrochen.

Rodney war auf unerklärliche Weiße schon fast hysterisch. „Ich verstehe einfach nur nicht, warum ich der einzige bin, der . . .“ Plötzlich verstummte McKay, sein Gesicht verzog sich vor Schmerzen. Rodney wurde Bewusstlos und wäre zu Boden gefallen, wenn John ihn nicht gefangen hätte.

„Verflucht was war das?“, schrie John die um ihn stehenden Menschen an.

Rodney lag nun auf dem Boden, John legte ihm ein Kissen unter den Kopf. Der Grund für McKays Ohnmacht war nicht erkennbar, bis Kolya vortrat.

„Ich denke, dass ich es aufklären kann. Es war ein Versehen.“ Kolya griff unter seine eigene Robe und holte eine kleine Waffe hervor.

Sheppard sah den Genii wutentbrannt an. „Sie waren das? Was ist dass für eine Waffe?“ John schnappte den Genii Kommandanten am Kragen und schüttelte ihn mehrmals.

„Es war aber kein Schuss zu hören!“, mischte sich Teyla ein.

„Colonel . . . Colonel Sheppard lassen Sie mich los, dann erkläre ich es.“ John ließ ihn mit Widerwillen los.

„Wie gesagt, es war ein Versehen. Ich hatte die Waffe an meinem Bein und bin mit Stoff am Auslöser hängen geblieben, der Schuss löste sich . . .“

„Was ist das für eine Waffe?“ Der Colonel war noch immer außer sich.

„Das ist eine ganz neuartige Waffe unserer Wissenschaftler. Sie ist eigentlich für die Wraith gedacht . . .“

„Wir hatten Sie doch ausdrücklich gebeten alle Waffen abzugeben, Kommandant!“, schaltete sich die oberste Rätin in das Gespräch ein.

„Ich hatte nicht vor, die Waffe zu benutzen . . . aber bevor wir noch lange herumreden, muss ich Ihnen sagen Colonel, dass Sie Dr. McKay so schnell wie möglich nach Atlantis bringen sollten. Das Geschoss, muss unverzüglich entfernt werden, es ist mit giftigem Serum gefüllt. Das Serum betäubt alle Sinne. Die Kugel muss innerhalb der nächsten Stunde raus, sonst sind die Betäubungen von Dauer.“

Die Rätin war entsetzt. „Wie bitte? Wie konnten sie so eine Waffe mit hier her bringen?“ Langsam wurde es um das Geschehen herum still, die Musik verstummte. Ronon kam auf sein Team zugeeilt.

„Es tut mir leid!“ Kolya klang nicht sehr überzeugend.

„Dafür ist es jetzt zu spät! Das wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich Ihnen! Dex, schnapp dir McKay. Wir gehen sofort zurück nach Atlantis.“ Johns Gedanken überschlugen sich, er war voller Sorge um seinen Wissenschaftler. Teyla wählte das Gate an.


Atlantis:

„Eingehendes Wurmloch! . . . Teylas ID- Code.“

„Iris öffnen!“, ordnete Dr. Weir an. Das AR- 1 Team trat durchs Tor.

„Colonel Sheppard was ist passiert, wir hatten sie nicht . . .“ ihr Blick viel auf Dex, der den bewusstlosen McKay in seinen Armen hielt. „Was ist mit Rodney?“

„Später Dr. Weir. Rodney muss sofort auf die Krankenstation.“

Elisabeth rief Carson sofort über Funk und gab ihm bescheid, dass es sich um einen Notfall handelte.



Teil 9: Bangen um Rodney

Rodney wurde von Stimmen aus dem Hintergrund geweckt, es klang seltsam, so als wären die Stimmen weit weg. Er öffnete die Augen und merkte, dass er in einem Bett lag. McKay dachte krampfhaft darüber nach, was zuletzt passiert war und ‘Warum zum Teufel sehe ich nichts?’

„Rodney, wie geht es dir?“, wurde der Wissenschaftler von Beckett aus seinen Gedanken geholt.

„Was ist passiert? Ich kann . . . ich kann nichts sehen. Es ist alles total weiß!“, sagte der Wissenschaftler leicht in Panik versetzt.

„Das erkläre ich dir gleich. Aber erst verbinde ich dir besser die Augen. Denn ich kann noch nicht genau sagen, in wie weit die Betäubung deinen Sehsinn beeinträchtigt hat. Für den Sehnerv ist es nicht gut ständig nur weißes Licht aufzunehmen . . .“

„W- Was? Betäubung? Was meinst du damit? Was ist passiert?“ McKays Beunruhigung nahm zu.

„Gleich Rodney! . . . So, dass wär’s. Ist der Verband zu eng?“, erkundigte sich der Arzt bei seinem Patienten.

„Nein, es geht. Also was zum Teufel ist passiert?“, wollte der Wissenschaftler endlich wissen.

„Was ist das Letzte, woran du dich erinnern kannst?“

Der Wissenschaftler musste kurz überlegen . . . „Mhh . . . ich . . . wir waren auf dem Planeten und feierten . . . Kolya! Hat Kolya damit etwas zu tun?“

„Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, Rodney. Der Colonel hat mir erzählt, das es keine Absicht gewesen sei . . .“

„Da bin ich mir nicht so sicher, ich habe ihn schließlich ziemlich angefahren, würde mich nicht wundern, wenn ihm der Geduldsfaden gerissen ist, „ wurde der Schotte von Rodney unterbrochen.

„Ich schätze, das wird später noch geklärt werden. Dr. Weir wird nachher wohl noch mit dir reden wollen. Also es war eine von den Genii neu entwickelte Waffe, die mit giftigen Serum gefüllt war . . .“

„Gift?“ Rodney war geschockt.

„Ja, ich habe aber das Geschoss schon operativ entfernt und untersucht. Ich habe es schnell genug entfent, so dass es theoretisch keine bleibenden Schäden geben wird. Das Serum sollte eigentlich dazu dienen Wraith unschädlich zu machen, indem eben besonders ihre telepathischen Sinne betäubt werden,“ beendete er die Erklärung.

„So eine Waffe sollen die Genii erfunden haben? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die hatten ja schon riesige Probleme mit einer Atombombe. Und . . . und was war jetzt mit den Betäubungen? Die sind nicht von Dauer, ja? Das heißt . . . wann kann ich wieder sehen?“

„Das kann ich dir nicht genau sagen. Genug geredet jetzt, ich muss dir noch ein paar Fragen stellen. Also du siehst nichts , hast du gesagt?“

„Ja, wieso hast du noch mal Augen verbunden?“

„Weil es nicht gut ist, wenn deine Sehnerven so lange Zeit nur weiß sehen, das schadet auf Dauer . . .“

„Ständig schwarz sehen ist auch nicht besser!“

„Doch, ist es. Wer ist hier der Arzt von uns Beiden?“ Carson wollte sich nicht wirklich auf eine Diskussion einlassen. Er wusste ja, dass Rodney nicht gerne Patient ist. Aber er wollte schließlich herausfinden, was McKay noch fehlte und fragte, seinen ärztlichen Pflichten erfüllend: „Was für Sinne sind noch betäubt, oder sind in ihrer Funktion eingeschränkt?“

„Ich höre schlecht!“

„Na, ob das an deinen Ohren liegt?“, bemerkte Beckett scherzhaft.

„Sehr witzig, Carson!“ Rodney verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„Deine Ohren, ja? Beschreibe mir bitte wie oder was du hörst. Hast du Schmerzen?“

„Nein, Schmerzen habe ich nicht . . . naja, bis auf mein Bein. Aber ich glaube, das ist völlig normal nach einer OP. Wie ich höre? Mhh . . . es klingt als hätte ich Wasser in den Ohren und gleichzeitig ein Bisschen blechern. Aber es ist auch so, als wärst du weit weg, am anderen Ende des Zimmers. Es hallt. Im Großen und Ganzen ist es einfach nur unangenehm.“

„Es tut aber nicht weh?“, erkundigte sich der Arzt zum zweiten Mal.

„Nein. Das einzige was weh tut, ist mein Bein!“ McKay verzog dabei das Gesicht, da sein Bein genau in diesem Moment anfing zu schmerzen.

„Ja, natürlich. Entschuldige, warte kurz, ich hole dir etwas.“

„Ich werd` schon nicht weglaufen.“

Nachdem der Arzt Rodney eine leichte Schmerztablette gegeben hatte, fuhren sie fort.

„Wie ist es, wenn du etwas berührst? Schon probiert?“

„Berühren? Was . . .?“ Rodney war etwas durcheinander.

„Hast du schon mal was vom Tastsinn gehört?“

„Äh ja, natürlich. Nein, hab ich noch nicht versucht. Allerdings, die Decke fühlt sich schon ein wenig seltsam an.“

„Und wenn ich dich berühre . . . wie ist das?“ Carson strich dem Wissenschaftler sanft über den Arm, so dass Rodney davon eine Gänsehaut bekam.

McKay sah Beckett ungläubig an. „Ähm, berührst du andere Patienten auch so?“

„Ich wollte eigentlich von dir wissen wie sich das anfühlt?“, der Arzt tat so, als hätte er dies völlig ohne Hintergedanken gemacht.

„Wie es sich . . .? Naja, gut?“

„Rodney!“, ermahnte ihn der Arzt.

„Was willst du denn hören? Du hast mir eine Gänsehaut verpasst, was glaubst du wie ich das empfunden habe?“, antwortete McKay bissig.

„Nun gut,“ meinte Beckett nach einer Weile. „Ich werde es trotzdem noch einmal testen!“ Carson beugte sich über den Wissenschaftler und kam dessen Gesicht näher, McKay spürte Carsons Atem. Rodney ‘sah‘ Beckett seltsam an, darum erkundigte sich Carson mit, „Was ist?“

„Was soll das denn werden?“

„Na, ich sagte doch, ich wollte es noch mal testen!“

„Sehen so gewöhnliche Tests mi . . .“ Rodneys Satz wurde von Carson beendet, indem er McKay sanft und innig küsste. Becketts Hände strichen über Rodneys Hals und Nacken, nach einer Weile glitten sie weiter nach unten. Über den Bauch des Wissenschaftlers, bis hin zu seiner wohl intimsten Zone.

Carsons Vorhaben wurde nach kurzer Zeit des Genießens von Rodney unterbrochen, als er Becketts Körper leicht von sich drückte. „Was ist?“, fragte Beckett irritiert.

„Meinst du . . . Bist du sicher, dass ich . . . ich . . . ich finde nicht die richtigen Worte.“ Rodney fühlte sich in diesem Moment ziemlich hilflos.

„Gefällt es dir nicht?“

„Doch, schon . . . aber . . . Was wenn jemand rein kommt?“

„Abgeschlossen! Darf ich weiter machen?“ Mit Beendigung dieses Satzes ließ der Kanadier Carson wieder los und dieser setzte seine Verführung, so konnte man das wohl nennen, fort.

Der Schotte machte genau da weiter wo er aufgehört hatte. Mit seinem noch freiem Arm machte er Rodneys Gewand auf und zog es ihm aus. Rodney machte es dem Arzt etwas leichter, indem er seinen Oberkörper anhob, obwohl er fast wahnsinnig wurde bei dem Gefühl welches sich in seinen Lenden und langsam auf seinen ganzen Körper ausbreitete.

McKay war sich sicher, das dies hier nur einmal geschehen würde, aber irgendwie war er dem Arzt dankbar dafür, Rodney nahm daher allen Mut zusammen und küsste Carson, zog ihn näher zu sich. Diesmal war es Rodney, der mit seiner Zunge in Carsons Mund eindrang, fordernd nach mehr.

Beckett war überrascht, und froh darüber, dass Rodney endlich einmal die Initiative ergriff. Der Schotte war sich jetzt mehr als sicher, das es das Richtige war.

McKay atmete schwer und laut, ihm war so heiß. Carson berührte und küsste jede Stelle auf Rodneys Brust und Bauch, saugte an seinen Nippeln und biss sie sanft. Rodney wölbte sich unter den leicht aufkommenden Schmerzen, es war kein richtiges Schmerzgefühl. Es machte nur Lust auf mehr.

Der Schotte hinterließ eine feuchte Spur heißer Küsse auf dem Weg zu Rodneys Penis. Beckett leckte über den Schaft und nagte leicht an der Eichel. Rodney konnte sich ein lautes Stöhnen nicht unterdrücken, seine Atmung war schnell. Die Tatsache, dass er momentan blind war, machte die Gefühle um so intensiver.

Beckett war sich bewusst, dass McKay nicht mehr lange durchhalten würde. Es war offensichtlich, dass Rodney wohl eher nicht an so etwas gewöhnt war. „Carson, ich . . .“

Beckett war sich im Klaren darüber, dass sein Freund gleich kommen würde, was er mit Beendigung dieses Gedankens auch tat. Beckett zog sich nicht zurück, er wollt Rodney schmecken, mit jedem einzelnen Tropfen.

McKay ließ sich wieder mit vollem Körpergewicht in das Bett zurück fallen.

„Ich nehme an es hat dir gefallen?“, flüsterte Beckett in McKays Ohren, der aber musste erst mal wieder zu Atem kommen. Bevor der Wissenschaftler antworten konnte, klopfte es und eine Schwester rief zu Carson das Dr. Weir da sei und mit McKay reden wolle.

„Verdammt,“ Beckett schmiss Rodneys Kleidung zu ihm auf Bett.

„Äh, Carson? Du weißt schon, . . .“

„Dass du nichts siehst. Ich weiß, ich weiß. Moment.“ Der Arzt kramte noch irgendwas herum und ging dann wieder zu Rodney und half ihm beim Anziehen.

„So, das hätten wir. Ich hole Dr. Weir rein.“

„Was Dr. Weir?“

„Ja, hast du vorhin nicht . . . ach ich vergaß, du hörst ja nicht so gut.“ Beckett ging zur Tür und Elisabeth trat ein.

weiter: Kapitel 3


Kapitel 3 by Hewlett_85
Teil 10: (1) Fragen und eine unangenehme Nachricht für Rodney

„Rodney, wie geht es Ihnen?“, erkundigte sich Liz sofort nachdem sie sich an McKays Bett gestellt hatte.

„Naja, körperlich nicht sonderlich gut.“ McKay hatte keine Lust noch weitere Fragen zu beantworten, die von Carson hatten ihm schon gereicht.

„Wieso trägt er eine Augenbinde?“, wandte sich Dr. Weir an den Arzt.

„Nun, ich hatte Ihnen vorhin kurz erzählt, dass die Sinne betroffen sein könnten.“ Liz nickte. „ Rodneys Augen und Ohren sind beeinträchtigt, deshalb . . .“

„Beeinträchtigt? Bei meinen Ohren mag dies zutreffen, aber meine Augen? Ich kann nichts sehen, verdammt! Das würde ich nicht ‘beeinträchtigt’ nennen!“, wurde Beckett von dem Wissenschaftler unsanft unterbrochen.

„Carson, warum haben Sie mir das nicht schon eher gesagt? Ist das etwa ein bleibender Schaden?“ Elisabeth war verunsichert.

„Nein, hat John Ihnen nichts erzählt?“

„Hat er nicht. Sheppard wollte zwar, aber er war so durcheinander und wütend wegen dieser Sache, dass ich ihn in sein Quartier geschickt habe, um sich auszuruhen. Und da ist er noch, nehme ich an“, erläuterte Dr. Weir.

Carson erklärte Dr. Weir, um was für ein Geschoss es sich handelte und dass es nicht Kolyas Absicht gewesen wäre.

„Da bin ich anderer Meinung“, schaltete sich Rodney ein. „ Ich glaube eher, es war Absicht dahinter. O.k. zugegeben, ich war nicht sehr nett zu ihm, aber ich glaube nicht, dass mir dies jemand verübeln kann.“

„Wie meinen Sie das?“, fragte Elisabeth interessiert.

„Naja, er meinte doch tatsächlich, er würde es bedauern, dass unsere Aufeinandertreffen bisher immer negativ verlaufen sind und er würde sich über einen Neuanfang freuen. Ich glaubte ihm nicht und habe wohl etwas über reagiert und ich denke, dass er dies als Anlass nahm um mich zum schweigen zu bringen.“ McKay hatte einen nicht zu überhörenden bitteren Unterton in der Stimme.

„Das hat er gesagt? Sind sie sich sicher, dass es so gewesen sein könnte?“

„Ja, dass hat er gesagt, ist das zu fassen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so war!“ Rodney schüttelte aus Unverständnis mit dem Kopf, sollte es tatsächlich ein Zufall gewesen sein?

„Und Sie sind sich sicher, dass er es nicht ernstgemeint hat?“ Rodney hätte wahrscheinlich seine Augen verdreht, wenn es ihm in diesem Moment möglich gewesen wäre. Elisabeths Fragen gingen ihm ziemlich auf die Nerven. Gerade diese Frage, bei der doch die Antwort praktisch auf der Hand lag.

„Wir reden hier über Kolya! Sie wissen was für ein Schwein er ist, genau wie der Rest der Genii.“ Rodney kam sich zum wiederholtem Male vor, als wäre er der Einzige der nicht vergessen hatte wer Kolya und die Genii waren.

„Rodney, bitte! Vielleicht ist es ihm ja wirklich ernst damit“, ermahnte ihn Dr. Weir.

„Was? Das glaube ich einfach nicht, fangen Sie bitte nicht auch noch so an“, flehte der Kanadier Liz schon fast an. „Bin ich denn . . .ahh, verdammt!“, stieß Rodney hervor und verzog sein Gesicht vor Schmerzen.

„Rodney!“, riefen die anderen Beiden gleichzeitig. Carson war sofort bei Rodney, „Ist es wieder das Bein?“ Rodney nickte nur, er hielt den Kopf gesenkt, denn er wollte auf keinen Fall, dass Carson oder Liz die Tränen sahen, die ihm vor Schmerzen die Wangen hinunter liefen. Was offenbar eher weniger brachte,
da Elisabeth ihm ein Taschentuch reichte.

Carson war blitzschnell wieder an Rodneys Bett und gab ihm diesmal eine starke Schmerztablette, die länger halten sollte, als die von vorhin.

„Geht es wieder?“, erkundigte sich Carson nach einer Weile. Rodney nickte leicht, obwohl das nicht ganz die Wahrheit war. Aber McKay wollte, dass Liz endlich noch ihre restlichen Fragen stellte und ihn dann in Ruhe ließ. Sollte sie doch Sheppard auf die Nerven fallen, er war ja schließlich auch dabei gewesen.

„Nun, da gibt es etwas das Sie wohl wissen sollten. Wir haben etwa vor eine Dreiviertel Stunde eine Funknachricht von Kolya erhalten. Er lässt Ihnen ausrichten, dass ihm die Geschehnisse leid tun und er sich bei Ihnen später noch persönlich entschuldigen wird. Das bedeutet Kolya wird in ein paar Tagen allein nach Atlantis kommen.“

„Was? Das kann nicht Ihr Ernst sein?“ McKay war mehr als nur entsetzt.

„Ich muss Rodney Recht geben, ist das nicht zu riskant? Was, wenn er so eine Waffe mit nach Atlantis bringt?“ Beckett war ebenfalls leicht schockiert über das Gehörte.

„Wir treffen uns erst auf einer Fremdwelt und dort wird Kolya erst mal ordentlich nach Waffen durchsucht. Wenn er für unbewaffnet erklärt wird, nehmen wir ihn mit. Überlegen Sie doch mal, Rodney, das macht er nur um sich bei Ihnen zu entschuldigen.“

„Elisabeth, Sie sind einfach zu gutgläubig! Außerdem kann er sich das sparen, ich will ihn nicht sehen. Nie wieder!“

Dr. Weir musste schmunzeln, da Rodney sie an ein trotzendes Kind erinnerte. „Na, sehen Sie es mal so, Sie werden ihn gar nicht sehen, weil Sie gar nicht können.“

„Ja genau, was ist, wenn es bis dahin nicht besser geworden ist?“

„Keine Sorge, das wird bestimmt wieder bis es soweit ist.“ Liz drehte sich zum Gehen um, blieb aber stehen, als Rodney sie nach den Schutzschilden und den anderen Antikergeräten fragte. „Nun, die werden morgen von AR-2 abgeholt.“ Damit war die Expeditions- Leiterin wieder verschwunden.

„Kann ich in mein Quartier, Carson?“, bat McKay den Arzt nach einer Weile. Carson wunderte sich darüber, dass Rodney den Blowjob nicht noch einmal ansprach und statt dessen lieber in sein Quartier wollte.

„Nun, eigentlich hab ich keine Einwände. Aber ich komme ab und zu vorbei, um nach dir zu sehen!“

„O.k.!“ McKay warf die Decke von sich und wollte aufstehen.

„Äh Rodney, du solltest vor . . .“ Der Schotte kam nicht mal dazu seinen Satz zu beenden, da lag Rodney schon auf dem Boden, weil er vor lauter Freude darüber, wieder in sein Zimmer zu können, vergaß dass ihm sein Bein immer noch weh tat. Die Schmerztablette hatte zwar endlich angefangen Wirkung zu zeigen, aber es schmerzte trotzdem höllisch. „Ahh . . . verflucht!“, war alles, was er hervorbrachte.

„Rodney, was machst du denn?“, fragte Beckett, der neben McKay kniete, besorgt. Rodney ließ sich von Carson wieder auf das Krankenbett helfen.

„Warte kurz, ich hole dir einen Rollstuhl.“

Normalerweise hätte der Wissenschaftler jetzt protestiert, aber unter diesen Umständen hielt er es selbst für das Beste. Nachdem Carson McKay in den Rollstuhl geholfen hatte, brachte Beckett ihn in sein Quartier. Rodney war froh, niemandem begegnet zu sein. Auch wenn er sonst keine Probleme damit hatte anderen zu zeigen, dass er verletzt war- eher im Gegenteil meistens musste er es ja jedem gleich auf die Nase binden- war es ihm in diesem Fall einfach unangenehm, dass andere den Wissenschaftler so sehen könnten. McKay ließ sich noch ohne Widerworte von Carson ins Bett bringen und schlief schon kurz darauf ein, denn die Tablette hatte eine schläfrig machende Wirkung.


Ein paar Stunden später

Rodney wachte auf, als es draußen bereits dunkel war. Er lag eine Zeitlang einfach nur in seinem Bett und dachte über die vergangenen zwei Tage nach.

‘Wieso überschütten Carson und John mich mit ihrer Aufmerksamkeit? Das haben sie doch die ganze Zeit über nicht getan! . . . Wollen sie etwa . . . Nein, das ist absurd! Obwohl, John würde ich das ja zutrauen, aber Carson? Naja, aber eigentlich wenn ich es mir recht überlege ist Carson aufdringlicher gewesen als John. Oder besser gesagt rücksichtsloser. Ich wusste gar nicht, dass John so gern kuscheln mag. Ich hätte das Verhalten der Beiden eher dem jeweils anderen zugetraut. Wieso jetzt und auch noch Beide gleichzeitig?! . . . . . . .Die haben sich doch nicht etwa . . .’ McKay schnaubte wütend, stand auf und blieb dann aber stehen. Er wollte schließlich nicht über seine im Zimmer verteilten Klamotten stolpern. Er stellte zufrieden fest, dass sein Bein nicht mehr weh tat. Er tastete sich langsam vorwärts, bis er das Bad erreichte.

Auf dem Rückweg zum Bett legte sich McKay aber doch noch der Länge nach hin, als er über einen seinen Schuhe fiel.

„Ach man, verdammt noch mal!!!“ Sein Bein fing wieder an zu schmerzen, was die ganze Sache noch verschlimmerte. Mit letzter Mühe schleppte er sich auf sein Bett und blieb einfach so liegen. McKay wäre fast wieder eingeschlafen, bis er plötzlich hörte, dass jemand über seine Sachen stolperte. McKay setzte sich auf.

„Wer ist da?“, erkundigte sich der Wissenschaftler neugierig bei dem Eindringling.

„Shhh“ Das war die einzige Antwort, die er bekam.

Rodney spürte dass sich die andere Person langsam aufs Bett setzte und ihn sanft nach unten drückte, so dass McKay jetzt wieder lag und sein Besucher demzufolge auf ihm. ‘Das kann ja nur John oder Carson sein!’, stellte er für sich selbst fest.

Er bekam das T- Shirt vorsichtig ausgezogen und spürte kurz darauf eine Zunge und sanfte Lippen auf seiner Brust, die ihn verwöhnten. Eine Hand öffnete die Hose des Kanadiers, der „Fremde“ rutschte weiter nach oben und küsste Rodney. Aber nur einen kurzen Moment, denn McKay drückte ihn von sich.

„John?!“, erkannte McKay.

„Ja, was ist?“, sagte der Colonel so unschuldig wie er nur konnte.

„I- Ich wusste, dass du es bist!“ Rodney versuchte überzeugend zu klingen.

„Ah ja, ist das so? Na dann kann ich ja weitermachen.“ John küsste seinen Kanadier tief und voller Sehnsucht, seine Augen glänzten vor Verlangen. Der Colonel hatte einfach schon zulange darauf gewartet. Nachdem er den Kuss beendet hatte, hinterließ er eine gerade Linie von weiteren Küssen auf dem Weg zu Rodneys Lenden.

Rodney hielt den Soldaten jedoch davon ab weiter zu machen, da er sich denken konnte was John vorhatte.

„Stimmt was nicht?“, erkundigte sich Sheppard deshalb.

„Ich naja . . . ich hatte das, was du vorhast, heut schon mal“, sagte Rodney kaum hörbar, aber mit knallrot angelaufenem Kopf.

Sheppard rutschte wieder nach oben, nahm McKays Kopf zwischen seine Hände und flüsterte ihm ins Ohr: „Woher willst du wissen was ich vorhabe?“

„Weil . . .“, McKay räusperte sich. „Weil Carson das vorhin tat.“

‘So also Beckett, ja? Das hätte ich ja nicht gedacht dass er so schnell ran geht,’ dachte John.
„So, hat er?“ Rodney nickte, woraufhin Sheppard grinste. „Woher willst du wissen, dass ich nur das wollte? Vielleicht will ich mehr?!“ Der Colonel küsste McKay wieder und versuchte ihm gleichzeitig beide Hosen auszuziehen. Doch das Unternehmen wurde von Rodney beendet, indem er John energisch von sich stieß.

„Nein! Hör auf!!“ In Rodney stieg Panik auf; nein soweit wollte er es nicht kommen lassen, jedenfalls noch nicht. McKay fühlte sich nicht bereit dafür. Außerdem waren für ihn einfach noch zu viele Fragen offen.

„Hey, ganz ruhig. Keine Panik.“ Sheppard beunruhigte das Verhalten des Kanadiers etwas. „Es tut mir leid wenn ich . . .“

„Nein, ist schon gut.“ Rodney hatte sich schon wieder etwas beruhigt. „Es ist nur . . . ihr, also du und Carson, verhaltet euch mir gegenüber in den letzten Tagen etwas merkwürdig. Ich will mit euch beiden darüber reden. Hol Carson bitte hierher, wenn er Zeit hat.“

John gefiel das überhaupt nicht, dass hieß ja dann wohl sie müssten Rodney von dem Wettbewerb erzählen. Das würde nicht gut ausgehen. Er ging aber dennoch, um Carson davon in Kenntnis zu setzen.


(2) McKay stellt die Wettbewerbsteilnehmer zu Rede

Nach etwa einer halben Stunde, kam John wieder und brachte Beckett mit.

„Also, was genau ist hier los?“, wollte McKay sofort wissen, nachdem sich die Beiden auf zwei Stühle gesetzt hatten, die neben dem Bett standen.

„Geht’s nicht ein Bisschen spezieller?“, meinte John scherzhaft, um die gedrückte Stimmung etwas zu entschärfen. Carson war nicht wohl dabei, aber sie hatten sich Rodney gegenüber schließlich nicht sehr fair verhalten und dafür waren sie ihm eine Erklärung schuldig.

„Colonel, Sie wissen genau was ich meine!“ McKay war leicht gereizt.

„Könntest du dich auf Eins von Beiden einigen? Entweder Colonel oder John!“

„John, es ist mir ernst! Was ist hier los?“ Sheppard atmete innerlich erleichtert auf, dass sich Rodney für das Du entschieden hatte.

„Ja was genau meinst du denn?“, erkundigte sich John, zum zweiten Mal.
Carson, wusste nicht so genau wie er sich Verhalten sollte. Er schaute nervös von einer Stelle zur anderen. Wenn sie Rodney jetzt alles beichten würden, wäre er sicher eine ganze Weile nicht mehr allzu gut auf sie zu sprechen. Aber es gab auch keine logisch klingende Ausrede, also würden sie nicht drum herum kommen die Wahrheit zu sagen.

„Es wird dir nicht gefallen. Aber wir hatten nie die Absicht dir weh zutun, das musst du uns glauben,“ sprach Beckett ganz sanft und ruhig. „Ich . . . Wir haben deine Situation ausgenutzt und das tut uns leid.“

John nickte zustimmend. „Wir, naja . . . wir haben eine Wette abgeschlossen . . .“

„Ihr habt was??!! Über mich?“ McKay war geschockt.

„Wir interessieren uns Beide für dich, wollten uns aber nicht um dich streiten oder sogar schlagen. Wäre auch unfair gewesen . . .“

„Was soll denn das bitte heißen?“, wurde John von Carson unterbrochen.

„Darf ich weiter erzählen? Also . . .ja . . . naja, die Regeln waren: wer mit dir zuerst schläft, hätte den Wettbewerb gewonnen,“ sagte der Colonel kurz und bündig, den Rest der Regeln ließ er lieber weg.

„Ihr habt tatsächlich einen Wettbewerb veranstaltet, mit mir als Hauptpreis!!??“, McKays Stimme nahm schon einen sehr heiseren Ton an und die Wut in seiner Stimme war nicht zu überhören. Jedoch war der Anteil an Enttäuschung noch viel größer. „Findet ihr das irgendwie witzig? Wisst ihr wie ich mich dabei fühle? Wie mich das verletzt? Ihr habt meine Situation ausgenutzt, ihr habt mich ausgenutzt! Und besonders muss euch ja gefallen, dass ich im Moment nichts sehe! Wie lange hättet ihr das noch weiter getrieben?“, McKay schrie die Beiden vor ihm schon fast an.

„Wir dachten ja nicht das du so leicht zu verletzen bist. Und naja, wenn du vorhin nicht „stop“ gesagt hättest, vermutlich nicht mehr lange.“ John bereute seine Worte schon während er sie aussprach, aber Rodney konnte nur mit einem Unverständlichen „Was?“ antworten.

„Raus, sofort! Alle Beide!“ Carson und John standen auf zum Gehen. „ Haltet ihr mich für blöd? Oder denkt ihr: Das ist ja nur McKay, der hat ja keine Gefühle!“

„Rodney . . .“, versuchte Carson es noch einmal.

„Verschwindet!“, schrie Rodney Sheppard und Carson an. Sie gingen und ließen McKay allein.

Er fühlte sich von den Beiden so verraten. Verraten und ausgenutzt. Er riss sich die Binde vom Kopf, weil sie von seinen Tränen schon völlig durch nässt war. McKay ließ sich in die Kissen fallen und krallte sich am Laken fest.

‘Ich dachte, sie sind meine Freunde, aber da habe ich mich wohl geirrt. Pah, ‘sie sind interessiert an mir’ ja klar deswegen macht man auch so was. Für einen Moment dachte ich wirklich dass John mich mögen würde. Aber anscheinend bin ich für ihn nur ein weiterer Haken auf seiner Liste. . . . Hatte . . . hatte er vorhin wirklich vor mit mir zu schlafen? Nicht, dass ich mir dies nicht wünschen würde, aber nicht so schnell und nicht unter solchen Bedingungen. Tz, um einen Wettbewerb zu gewinnen. Und was ist eigentlich mit Carson los, so was hatte ich von ihm nicht erwartet. Oder hat er etwa nur so gehandelt, weil er nicht verlieren wollte? Moment mal, was mache ich hier? Ich suche tatsächlich eine Entschuldigung für Carsons Verhalten. Die Beiden können sich erst mal überlegen, wie sie das wieder gut machen können, wenn das überhaupt möglich ist.’

So schnell würde der Kanadier Sheppard und Beckett nicht verzeihen, dafür hatten sie ihn zu sehr verletzt. ‘Gut, dass ich noch ein paar Tage krank geschrieben bin, da muss ich die Beiden wenigstens nicht sehen. Nach meinen Augen und den anderen Verletzungen, kann schließlich auch jemand anderes sehen.’

McKay dachte noch eine ganze Weile über das Geschehene nach und schlief letztendlich dabei ein. Bei der ganzen Aufregung vergaß er sogar die Schmerzen in seinem Bein.



Teil 11: (1) Das Aufeinandertreffen

Als McKay am nächsten Morgen seine Augen öffnete, sah er nicht mehr nur weiß, sondern konnte seine Umgebung langsam wieder schemenhaft wahrnehmen.
An den darauf folgenden Tagen hörten auch die Schmerzen in seinem Bein auf und seine Sehkraft kehrte schließlich vollständig zurück. Carson und John wollten mehrmals zu ihm, aber der Wissenschaftler wies die zwei immer wieder ab, denn Strafe musste schließlich sein. Außerdem fühlte er sich nicht dazu bereit sie wieder zu sehen, McKay brauchte einfach etwas Abstand.
Liz war öfter bei Rodney, um nach ihm zu sehen und auch, um herauszufinden, warum so ein gespanntes Verhältnis zwischen ihm, Sheppard und Beckett bestand. Doch sie bekam weder etwas aus dem Wissenschaftlicher heraus, noch aus John und Carson die ihr ebenfalls nichts erzählen wollten. Und dabei machte sie sich doch nur Sorgen um ihre Freunde.

McKay arbeitete unterdessen schon seit zwei Tagen wieder in seinem Labor. Jedesmal, wenn er einen der beiden Übeltäter sah, ignorierte er ihn gekonnt. Doch an diesem Tag würde es anders werden, denn Kolya kam am Nachmittag nach Atlantis. Eine Tatsache, die McKay nicht gerade zusagte. Er wollte nicht mit Kolya reden, denn der Kommandant würde ihn sowieso nur wieder beleidigen oder belügen. ‘Aber Elisabeth muss ja unbedingt an das Gute im Menschen glauben, das ist noch irgendwann ihr Tod.’ dachte McKay leicht säuerlich.

Dr. Weir betrat McKays Labor. „Rodney, Sie wissen, welcher Tag heute ist? Dass Kolya nach Atlantis kommt?“, vergewisserte sich Liz.

„Ja, natürlich! Wie könnte ich das vergessen?“, lautete seine Gegenfrage.

„Nun, er kommt zwar unbewaffnet, aber Sie sollten ihn vielleicht trotzdem lieber nicht reizen, auch wenn es Ihnen schwer fallen wird.“ Dr. Weir wollte alles dafür tun, damit die Beziehungen zu den Genii endlich besser würden. Aber sie hatte auf irgendeine Weise Angst um McKay, denn man konnte schließlich nie wissen, wann er etwas tat, was ihm in naher Zukunft nicht gut tun würde. Immerhin hatte er ein sehr loses Mundwerk, welches ihm schon mehrmals Schwierigkeiten eingebracht hatte.

McKay konnte mit der Bemerkung von Elisabeth im Moment nichts anfangen, nickte aber dennoch. Seine Gedanken waren ohnehin bei Kolya. Rodney wollte dieses Zusammentreffen auf jeden Fall verhindern, aber ihm fiel keine Möglichkeit ein, wie er das schaffen könnte. Das hieß für ihn dann wohl, dass er sich wieder einmal diesem Mann stellen musste. ‘Wie ich diesen Kerl hasse!!!’, dachte Rodney und merkte, dass er schon wieder dabei war, wütend zu werden, nur weil er an Kolya gedacht hatte. Was sollte das denn erst werden, wenn dieser Genii in Atlantis auftauchte?

„Alles in Ordnung, Dr. McKay? Sie sehen angespannt aus“, erkundigte sich Dr. Weir.

„Mir geht’s gut. Wieso auch nicht?“

Da McKay offensichtlich keine richtige Antwort geben wollte, beließ es Liz dabei. McKay hatte schließlich in letzter Zeit eine Menge durch gemacht und Elisabeth hatte keine Lust auf eine sinnlose Diskussion, ohne wenigstens ein Resultat zu erhalten. Dr. Weir ließ den Wissenschaftler wieder allein, doch sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Sie wollte McKay aber auch nicht zu Dr. Heightmeyer schicken, denn Liz war sich sicher, dass Rodney schon oft genug bei ihr war. Wenn sie doch nur wüsste, ob das Verhalten, welches McKay momentan an den Tag legte, wegen dem Besuch von Kolya war oder wegen Sheppard und Beckett.
Vielleicht sollte sie einfach mal diese beiden fragen.


Ein paar Stunden später:

„Dr. McKay, bitte in den Kontrollraum.“

Dieser Funkspruch, holte ihn aus den Gedanken wieder in die Realität. Es war soweit, der Moment, den er nicht wollte, war gekommen. McKay ging, ganz im Gegenteil zu seiner üblichen Eile, äußerst langsam in Richtung Kontrollraum, er sah es auch nicht ein, sich zu beeilen nur wegen diesem . . .diesem Kerl!

Kurz bevor Rodney angekommen war, konnte er die Stimme von Kolya schon hören. Dem Kanadier wurde plötzlich ganz anders zu Mute und er hatte nur noch das Bedürfnis weg zu rennen. Aber das konnte er nicht tun, also schritt er missmutig die Treppen zum Gateraum hinunter.

Was Rodney nicht wusste, war, dass Kolya Dr. Weir um Erlaubnis bat, mit McKay allein zu sprechen. Elisabeth erklärte Kolya ihr Einverständnis, unter der Bedingung, dass zwei Soldaten ihnen in einem gewissen Abstand folgen würden.

„Dr. McKay“, wurde Rodney von dem Genii begrüßt. “Es freut mich, Sie wieder wohlauf zu sehen!“

McKay hingegen konnte ihn nur mit einem entgeisterten Blick anstarren. ‘Wo zum Teufel nimmt der seine gute Laune her?’

Nachdem sie McKay kurz darüber aufklärte, dass Kolya mit ihm allein sprechen würde. Rodneys schlechtes Gefühl wurde davon nur noch verstärkt. Wie konnte Elisabeth ihr Einverständnis dafür geben? Dr. Weir und die übrigen Soldaten verließen den Gateraum. Jetzt standen nur noch McKay, Kolya und die zwei Soldaten vor dem Tor.

Kolya legte seinen Arm um McKay, was diesen kurz zusammen zucken ließ und zog ihn mit sich. Jetzt fielen ihm wieder Dr. Weirs Worte ein und McKay wurde bewusst, warum er Kolya(auch unbewaffnet ) lieber nicht reizen sollte. Er hatte sicher eine Menge Kraft und brauchte nicht unbedingt Waffen, um sein Gegenüber auszuschalten.
Sie gingen eine Weile durch die Gänge von Atlantis und es herrschte eine unheimliche Stille, bis der Kommandant etwas sagte.

„Rodney . . .ich darf Sie doch Rodney nennen?“, McKay nickte nur, er brachte einfach nichts heraus. Und selbst wenn es ihm gelungen wäre, hätte es sicher nur kläglich geklungen. Es kam McKay so falsch vor, wie er hier, anscheinend friedlich, mit Kolya durch Atlantis schlenderte.

„Es tut mir leid, was auf Chaus passiert ist. Es war nicht meine Absicht, Sie zu verletzen. Das müssen Sie mir glauben.“

Diese Wörter aus Kolyas Mund . . . das klang so unwirklich. Aber was, wenn es ihm tatsächlich ernst war? Nein, nein ganz ausgeschlossen. Was, wenn er etwas ganz anderes hier auf Atlantis wollte, vielleicht wollte er an Informationen kommen? Aber an was für welche? McKay entschloss sich, seine Stimme wieder zu finden und herauszubekommen, was der Genii hier tatsächlich tat.

„Meinen Sie das ehrlich?“, fragte Rodney ganz ohne Wut, aber noch immer mit deutlichem Misstrauen in seiner Stimme. Er sah Kolya dabei, ohne sich abzuwenden, in die Augen, und es war wahrlich nicht einfach diesem Blick standzuhalten.

„Ja, das tue ich. Ich weiß, dass Sie nicht so gut auf mich zu sprechen sind, was nach diesem Vorfall auch nicht weiter verwunderlich ist. Aber Sie müssen mir glauben, dass es mir hiermit ernst ist.“ Kolya klang völlig anders als sonst, seine Stimme hatte schon fast etwas Sanftes an sich, fand Rodney.

‘Aber was bewegt so einen Mann dazu, sich so schlagartig zu ändern?’ fragte sich McKay.
„Nehmen wir mal an, dass ich bereit wäre, Ihnen zu glauben, dann müssen Sie mir aber sagen, was diese Veränderung bei Ihnen verursacht hat!“ Je nachdem wie und vor allem was der Kommandant antwortete, würde Rodney die Sicherheit geben, ob der Genii log oder ob er tatsächlich die Wahrheit sprach.

„Nun, als wir uns auf Dagan wegen dieses ZPMs bekämpften und ich verlor, hätte Sheppard mich töten können. Aber er hat es nicht getan, nein er hat mir sogar noch ein paar von den Daganianern geschickt, die mich aus dieser Höhle raus holten. Ich hätte an diesem Tag sterben können.
Ich habe lange darüber nachgedacht, warum er das getan hat. Mir ist lange kein plausibler Grund eingefallen, aber es muss wohl einfach daran liegen, dass er ein gutes Herz hat, genau wie Dr. Weir und Sie, Rodney.“

Solche Wörter aus dem Mund des Geniis klagen sehr befremdlich, aber McKay hatte tatsächlich das Gefühl, dass Kolya es bereute und ernst meinte, was er sagte. Rodney entschloss sich, wenn auch nur langsam und vorsichtig, dem Kommandanten zu glauben und konnte zum ersten Mal seit ein paar Tagen wieder ein bisschen lächeln.
Die beiden waren mittlerweile stehen geblieben.
Der Kommandant atmete innerlich erleichtert auf, denn McKay schien ihm endlich verziehen zu haben, die Spannung zwischen den Zweien baute sich merklich ab. Rodney McKay lächelte den Genii tatsächlich an.


Elisabeths Büro:

Liz saß, vertieft in ihre Arbeit, vor dem Laptop und wurde von einem leisen Anklopfen unterbrochen. Es war John, der am Türrahmen angelehnt stand.

„Colonel, kommen Sie doch herein!“

„Also, ich hab gehört . . . ich weiß, dass . . . Kolya ist hier. Warum haben Sie mir nicht Bescheid gesagt?“ John setzte sich und versuchte ruhig zu bleiben, obwohl er ebenfalls nicht gut auf den Besuch zu sprechen war und nicht verstand, warum ihm nichts gesagt worden war.

„Ich dachte, es ist besser, wenn Rodney allein mit Ko . . .“

„Allein?“, unterbrach er Dr. Weir und sprang auf. „Wie konnten Sie das zu lassen?“

„John, beruhigen Sie sich bitte, es sind zwei Soldaten bei ihm. Sie würden sofort eingreifen, wenn etwas wäre.“

„Sind sie direkt bei ihm?“

„Nein, sie laufen in einem Abstand von etwa 20 Metern hinter ihnen. Sie können sich über Funk nach Rodney erkundigen.“ Elisabeth hatte langsam den Verdacht, dass Johns Sorge mehr bedeutete, als nur Angst um ein Mitglied seines Teams.

John betätigte sein Funkgerät und wollte von den Soldaten sofort einen Bericht darüber, was Kolya und McKay gerade taten.

„Sie sind etwa vor einer halben Stunde im Gang stehen geblieben und unterhalten sich seit dem. Nichts Auffälliges bis jetzt, Sir.“

„Sehen Sie John, kein Grund zur Beunruhigung. Aber ich wollte Sie wegen einer anderen Sache sprechen, haben Sie noch etwas Zeit?“, erkundigte sich Elisabeth.

John nickte und setzte sich wieder hin. „John, was ist zur Zeit mit Ihnen, Carson und Rodney los? Sie verhalten sich seit ein paar Tagen sehr seltsam. Wenn es ein Problem gibt, können Sie mir das sagen, Colonel.“

Sheppard wurde leicht nervös, er wusste nicht, in wie fern sich Elisabeth schon zusammen reimte, was da zwischen den Dreien lief. „Meinen Sie etwas Spezielles?“, versuchte er drum herum zu reden.

„Ja, eigentlich schon. Warum geht McKay Ihnen und Carson aus dem Weg?“, wollte sie jetzt direkter wissen.

„Ehrlich? Tut er das? Ist mir eigentlich gar nicht so bewusst aufgefallen“, versuchte der Colonel ungeschickt zu lügen.

„John!“, ermahnte ihn Liz, mit ernstem Blick.

„Das wird schon wieder, wir werden dieses Problem lösen, versprochen. Machen Sie sich keine Sorgen, Elisabeth.“ Sheppard stand auf und wollte gehen, weil er das Gespräch für beendet hielt.

„John, Sie würden mir doch sagen, wenn es etwas Ernsteres wäre?!“
Sheppard nickte ihr lächelnd zu und war verschwunden.

*****
Kolya und McKay waren inzwischen durch halb Atlantis gelaufen und unterhielten sich über alles Mögliche, denn der Kommandant war ja ein gebildeter Mann und Rodney musste zugeben, ein äußerst guter Gesprächspartner und ein noch viel besserer Zuhörer.

Sheppard erkundigte sich alle halbe Stunde nach Rodney, und den Soldaten, die auf den Wissenschaftler Acht geben sollten, ging es mittlerweile schon ziemlich auf die Nerven, immer dasselbe berichten zu müssen.

McKay und Kolya waren an einem Eingang zum Gateraum stehengeblieben. „Tja, sieht so aus, als müsste ich Atlantis jetzt wieder verlassen.“ Es klang schon irgendwie traurig, wie Kolya dies sagte.

„Sie können ja mal wieder vorbei schauen.“ Rodney konnte selbst nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte.

Die beiden sahen , dass Elisabeth ebenfalls wieder in den Gateraum trat und Kolya legte wieder seinen Arm um McKay, diesmal allerdings eine Etage tiefer. Rodney zuckte zusammen, brachte vor Schreck aber wieder mal keinen Ton raus. Er konnte Kolya nur anstarren, dieser aber lächelte den Wissenschaftler so unschuldig an, als hätte er ihn nicht gerade eben in den Po gekniffen. Die Soldaten konnten nicht glauben, was sie eben gesehen hatten, hielten es aber für besser, nichts darüber zu sagen.

„Wollen wir nicht zu Dr. Weir gehen?“, fragte er Rodney, als dieser sich nicht vom Fleck bewegte. McKay löste sich daraufhin aus seiner Starre und sie gingen, nachdem Kolya ihm wieder los gelassen hatte, zum Tor.
Der Genii wurde verabschiedet und man freute sich, mehr oder weniger, auf ein Wiedersehen.

„Rodney, ist alles in Ordnung?“, wollte Liz wissen, als McKay nur ins Leere starrte.

„Was? Ähh ja, alles bestens.“
Dr. Weir musterte ihn und ihre Sorge um McKay stieg wieder. Aber was sollte sie denn tun, wenn er nicht mit ihr sprach? Sie konnte nur inständig hoffen, dass Sheppard das Problem bald lösen würde.


(2) McKay völlig verwirrt

McKay ging wieder in sein Labor, um sich abzulenken, was er jedoch nicht schaffte.
Was hatte das nur alles zu bedeuten? Jetzt benahm sich Kolya ihm gegenüber auch schon so eigenartig. Hatte es etwas zu bedeuten, oder interpretierte McKay zu viel in die kleine Handgreiflichkeit von Kolya hinein? Aber wer macht so etwas schon ohne Hintergedanken?
Rodney bekam auf einmal wieder Angst vor dem Genii, auch wenn diese Angst sich von der unterschied, die er sonst vor Kolya hatte.

Nach ein paar Stunden wurde McKay in das Büro von Elisabeth gerufen. Er war den ganzen Weg über so gedankenverloren, dass er nicht bemerkte, dass sich die Glastür des Büros nicht öffnete und McKay geradewegs dagegen lief und auf den Boden landete. Dr. Weir kam raus gerannt, während Rodney auf dem Boden saß und erst mal realisierte, was passiert war.

„Rodney, was machen Sie denn? Geht es Ihnen nicht gut?“, wollte Liz besorgt wissen und kniete sich zu McKay runter. Wenn das so weiter ginge, müsste sie ihn wohl doch zu Dr. Heightmeyer schicken.

„Ich bin . . . ich bin gegen die Tür gelaufen?!“, murmelte McKay als Feststellung mehr zu sich selbst, als zu Weir.

„Vielleicht sollten Sie sich noch ein paar Tage frei nehmen, Sie hätten nicht so schnell wieder anfangen sollen, zu arbeiten.“ Sie half ihm auf und machte eine kleine Pause bevor sie fortfuhr. „Sagen Sie Rodney, hat Ihr Verhalten etwas mit dem Besuch von Kolya zu tun? Oder ist es wegen dieser Sache zwischen Ihnen, Carson und Sheppard? Mir ist aufgefallen, dass Sie den beiden aus dem Weg gehen.“

„Was? Nein, es ist nur . . . ich . . . ähm . . .“ McKay wusste nicht, was er ihr darauf antworten sollte. Wieso durchschaute sie ihn nur immer so schnell?

„Treten Sie wenigstens ein bisschen kürzer, Sie wollen doch nicht, dass ich Sie noch beurlauben muss, Rodney?“, sagte Sie sanft, aber dennoch mit genügend Ernst. Rodney nickte ihr als Bestätigung zu.

„Wieso haben Sie mich rufen lassen?“ Sie gingen ins Büro und Dr. Weir erklärte ihm, was sie auf dem Herzen hatte.

„Rodney, ich mache mir seit einer gewissen Zeit Sorgen um Sie.“

„Deswegen haben Sie mich herrufen lassen?“ Rodney befürchtete wieder eins dieser Gespräche, die er nicht mit Elisabeth führen wollte. Er tat dies schon oft genug bei Dr. Heightmeyer. Es war ihm noch nie leicht gefallen, mit anderen Personen über persönliche Gefühle zu sprechen. Aber Liz wollte offensichtlich nicht locker lassen.

„Ja, genau deswegen! Reden Sie mit mir Rodney“, Sie sah ihn eindringlich an.

„Es tut mir leid Elisabeth, aber ich möchte nicht darüber reden. Ich komm schon damit klar. Sie brauchen sich keine unnötigen Sorgen zu machen, ich werde das Problem mit Colonel Sheppard und Dr. Beckett besprechen und lösen“, versprach ihr McKay mit einem kleinen Lächeln.

„Tun Sie das aber auch wirklich! Ich werde sonst selber Maßnahmen ergreifen.“ Dr. Weir sah ihn mit einem strengen Blick an, der keine Widerworte zuließ.

Damit konnte der Wissenschaftler wieder gehen und sich seiner Arbeit widmen. Wie er zu einer Lösung kommen sollte, wusste er zwar noch nicht, aber es würde sich schon irgendwie ergeben. Wenn er richtig vermutete, würde einer der beiden Täter in naher Zukunft wieder zu ihm kommen und versuchen, mit ihm zu reden. Er vertiefte sich wieder in seine Arbeit und vergaß alles um sich herum.

****
Rodney wurde von einem Klopfen aufgeschreckt und sah zur Tür, wo er John erblickte. „Was willst du?“, erkundigte sich der Wissenschaftler unfreundlich.

Doch John lächelte ihn an. „Wir sollten reden, Rodney.“

McKay dachte an das Gespräch mit Dr. Weir zurück und hielt es für einen passenden Moment, die Angelegenheit zu klären. „Na schön, und über was?“

„Du weißt, über was ich mit dir reden möchte!“ John war unheimlich froh darüber, dass ihn der Wissenschaftler nicht mehr ignorierte und endlich wieder mit ihm sprach.

„Willst du an der Tür stehen bleiben?“

John ging auf den Schreibtisch des Wissenschaftlers zu, blieb aber stehen, als dieser aufstand. Sie standen sich gegenüber.

„Also, was willst du mir sagen?“, erkundigte sich der Kanadier herausfordernd.

„Du sollst wissen, dass mir diese ganze Sache mit dem Wettbewerb leid tut. Sei bitte nicht auf Carson sauer, da es meine Idee war. Ich weiß, dass es falsch war, und es tut mir unendlich leid. Ich hätte einen anderen Weg wählen sollen, um dir zu zeigen, wie sehr ich dich mag.“ Der letzte Satz von John ließ McKay rot werden.

„Wie kamst du eigentlich auf diese äußerst dämliche Idee? Und wie ist das mit Carson passiert?“, wollte Rodney wissen.

„Ich hab mir die ganzen Tage Gedanken darüber gemacht, wie ich darauf kam. Die Antwort ist, dass ich keinen Schimmer habe. Und was das mit Carson angeht, tja weißt du, er hat irgendwie mitbekommen, dass ich etwas für dich empfinde und hat mich darauf angesprochen, ob ich eine Beziehung mit dir in Erwägung ziehe. Ich hab ihm geantwortet, dass ich nicht weiß, ob du auf Männer stehst und ich auch irgendwie nicht wusste, wie ich es anstellen sollte, das herauszufinden. Und da hat mir Carson eröffnet, dass er selber an dir interessiert ist. Da kam ich wohl dann irgendwann auf die wahnwitzige Idee, einen Wettbewerb zu veranstalten. Ich wollte dadurch herausfinden, was du für mich empfindest.“

„Und was denkst du?“, fragte McKay und musste sich durch seine innere Freude sehr zurücknehmen, John nicht zu glücklich an zusehen. John fühlte tatsächlich dasselbe für ihn, wie er für John. ‘Er will eine Beziehung mit mir? Wow, dass hätte ich mich nie zu hoffen gewagt!’

„Ich weiß es nicht, ganz ehrlich. Also abgeneigt scheinst du nicht zu sein, denn sonst hättest du nicht solange mitgemacht, ohne Fragen zu stellen. Bist du noch sauer?“, fiel ihm dabei ein.

„Ja, eigentlich schon. Und du weißt es wirklich nicht?“

„Nein. Verrätst du es mir?“

„Nein!“, sagte McKay und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Warum nicht?“, wollte Sheppard wissen.

„Darum.“

„Du bist gemein!“

„Ich? Ist das dein Ernst? Wer hat sich denn hier einen Spaß auf Kosten anderer erlaubt?“, McKay tat beleidigt.

„Hey, ich hab mich entschuldigt und um Verzeihung gebeten!“

„Du hast nicht um Verzeihung gebeten!“, stellte der Kanadier fest.

„Na schön, verzeihst du mir?“

McKay sagte nichts, sondern machte einen Schritt auf John zu und küsste ihn kurz. „War das die Antwort, die du haben wolltest?“ Jetzt konnte McKay ein Lächeln nicht mehr unterdrücken.

Doch anstatt darauf zu antworten, zog Sheppard seinen Kanadier noch näher an sich und verschloss Rodneys niemals stillen Mund mit einem weiteren Kuss, der aber diesmal länger dauerte.

Als sie sich von einander lösten, sagte John: „Heißt das, ich hab gewonnen?“

„John!“, ermahnte ihn McKay.

„Ich meinte, ob wir jetzt . . .“ , Sheppard wurde von der Labortür unterbrochen, die sich öffnete. Die zwei sahen zur Tür und Carson kam herein, der plötzlich einen sehr traurigen Blick hatte, als er Rodney und John so zusammen sah.

„Es tut mir leid, ich komme ungelegen . . .“ Carson wollte sich schon wieder zum Gehen umdrehen, aber Rodney sagte: „Nein eigentlich kommst du nicht ungelegen, ich glaube wir sollten zu dritt darüber sprechen. Es geht schließlich auch um dich.“ Rodney löste sich aus Johns Armen winkte Carson zu sich.

„John hat mir alles erklärt“, meinte Rodney zu dem Schotten.

„Es tut mir unendlich leid, was ich dir angetan habe und möchte dich um Verzeihung bitten,“ Carson sah McKay dabei direkt in die Augen.

„Wisst ihr, obwohl ihr euch schon wirklich was geleistet habt, habe ich euch eigentlich schon verziehen. Ich bin zwar immer noch etwas verärgert darüber, aber da ich ja jetzt weiß, dass ihr mich nicht verletzen wolltet . . .“, McKay gab Carson, genau wie kurz zu vor John, einen kurzen Kuss.

Carson sah überrascht zu John, weil er dachte, dass sich McKay für den Soldaten entschieden hatte. John brachte nur ein protestierendes „Hey!“ heraus und sah McKay nach einer Antwort fragend an.

„Was ist?“

„Ich dachte, dass du dich für mich entschieden hast?“ John befürchtete, dass er sich gewaltig geirrt hatte, und sein Glücksgefühl verschwand schlagartig.

„Naja, weißt du, ich . . . also . . . naja . . .“ McKay wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Hatte er sich entschieden?

„Heißt das, ich bin noch im Rennen?“, Carson konnte nur ungeschickt verbergen, dass er sich darüber freute, aber warum sollte er auch? Er wollte den Kanadier, warum sollte John immer bekommen, was er wollte, und nicht er?

„Carson!“, ermahnte McKay jetzt auch den Arzt. „Ich glaube, ihr beiden habt das mit dem Wettbewerb doch noch nicht ganz hinter euch gelassen!“, Rodney war darüber nicht erfreut und er wurde wieder etwas ernster.

„Rodney sag uns bitte, wen von uns zwei willst du?“, fragte Carson und John nickte.

„Also na hört mal, erst treibt ihr solche Spielchen mit mir, und dann soll ich mich sofort entscheiden?!“

„Ja!“, sagten John und Carson gleichzeitig.

„Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, dass ich eventuell keinen von euch möchte?“, McKay ließ durch nichts erkennen, ob er nur scherzte.

Sheppard und Beckett sahen sich geschockt an. Meinte der Kanadier etwa wirklich, was er da gerade gesagt hatte?

„Ich . . .ähm, hatte vorhin den Eindruck, dass du mich willst?“, sagte Sheppard gerade heraus.

„Du bist wohl derart von dir überzeugt, was?“, fragte Beckett, der sich beleidigt fühlte. Als hätte er nie den Hauch einer Chance gegen Sheppard gehabt.

„Also da muss ich Carson Recht geben, das war wirklich sehr überheblich von dir“, sagte McKay ohne wirklich darüber nach zu denken.

„Das sagt der arroganteste Mann in Atlantis? Ich meinte, eigentlich . . .“, John hatte damit warscheinlich etwas falsches gesagt und befürchtete, schon von McKay raus geschmissen zu werden.

„Ich weiß selber, dass ich arrogant bin, aber danke für den Hinweis!“, McKay war tatsächlich beleidigt und wurde zunehmend ungehaltener, weil sich dieses Gespräch in eine völlig falsche Richtung entwickelte. Er wollte sich doch eigentlich mit beiden wieder versöhnen, aber irgendwie lief es schief. Ja, er hatte sich entschieden, aber er wollte es dem ‘Gewinner’ nicht sofort auf die Nase binden. Außerdem hieß das, er müsste einen von ihnen verletzen und dies wollte er irgendwie hinausschieben.

„Also wir sollten uns nicht streiten, vielleicht führen wir das Gespräch lieber weiter, wenn wir uns alle wieder beruhigt haben“, warf Carson ein.

„Nein, ich will jetzt eine Entscheidung!!!“, sagte John laut und irgendwie schon fast trotzig.

„Ich sag`s jetzt aber noch nicht!“, gab McKay mit gleichem Ton zurück.

„Doch genau jetzt! Also raus damit!“

„Nein!“ Die zwei schrien sich schon fast an, so dass es von außen sicher zuhören war. Carson ahnte schon, warum sich der Wissenschaftler so zierte, und er war sich jetzt auch mehr als sicher, für wen sich McKay entschieden hatte.

„Rodney, sag es ihm endlich, verdammt!“, schrie der Schotte lauthals, denn er musste die anderen beiden schließlich übertönen. Er wollte, dass es endlich endete. Schließlich kannte er ja von Anfang an die Gefühle, die Rodney für John hatte.

„Ich werde ihm nicht sagen, dass ich ihn liebe!“, schrie McKay zurück und zeigte dabei auf John, dann wurde es auf einmal völlig still. John sah Rodney erstaunt an.
„Nein, das hab ich nicht gesagt, ich nehme das zurück!“, sagte er zusätzlich noch schnell und hielt beide Hände vor seinen Mund.

„Ha! Du kannst das nicht einfach zurücknehmen, du hast gerade zugegeben, dass du mich liebst!“ Sheppard grinste über beide Ohren, er konnte gar nicht glauben, dass er gewonnen hatte. Naja, eigentlich doch, aber seine Freude darüber ließ ihn nicht mehr klar denken. Er ging auf McKay zu und umarmte und küsste ihn stürmisch, völlig ignorierend, wie es Beckett jetzt wohl gehen musste.

Carson schlich sich leise raus und wollte die beiden mit ihrem Glück alleine lassen. Ehrlich gesagt konnte er es sich nicht länger ansehen, es tat zu sehr weh. Der Schotte wusste genau, dass er eine Weile brauchen würde, um darüber hinweg zukommen. Es würde sicher nicht einfach werden, die zwei jeden Tag zusammen zu sehen. Er entschloss sich, wieder auf die Krankenstation zu gehen, vielleicht fände er dort etwas Ablenkung.



Teil 12: Rodney wird entführt

Am nächsten Morgen wurde Rodney von seiner Armbanduhr geweckt, sie zeigte 7:00 Uhr an. Er rieb sich über seine noch müden Augen und realisierte erst einmal, wo er war. Der Kanadier lag mit John in seinem Bett und versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war.

Nachdem Carson am letzten Tag gegangen war, hatte er sich mit John die ganze Nacht lang über Gott und die Welt unterhalten, den Großteil der Nacht hatten sie dabei aneinander gekuschelt auf dem Bett verbracht. Da eigentlich Rodney die ganze Zeit über erzählt und John überwiegend nur zugehört hatte, hatte der Wissenschaftler sich nach und nach selbst müde geredet und war dann irgendwann während des Erzählens eingeschlafen.

Nun versuchte McKay seinen Colonel wach zu bekommen, er rüttelte an ihm, küsste ihn, pustete sogar in sein Ohr, Sheppard jedoch schlief weiter und ließ sich nicht davon stören. Also musste der Kanadier seine Bemühungen verstärken. Er legte sich mit seinem vollen Körpergewicht auf den Soldaten und hoffte, dass John dann schwerer atmen müsste. Das sollte ihn doch wohl aufwecken!

Tatsächlich machte John nach wenigen Augenblicken die Augen auf und schaute Rodney an, nachdem er seinen Kopf leicht gehoben hatte.

„Guten Morgen.“ McKay grinste ihn an.

„Hättest du mich nicht anders munter machen können?“, antwortete John noch ganz schlaftrunken.

McKay zog ungläubig eine Augenbraue nach oben. „Soll das ein Scherz sein? Weißt du, was ich alles probiert habe, um dich wach zu bekommen?“

„Warum?“

„Wie, warum? Die Frage müsste ‘Wie’ lauten und nicht ‘Warum’“, stellte McKay in seiner besserwisserischen Art richtig.

John verdrehte die Augen. „Ich meinte: warum du mich geweckt hast?“

„Ach so . . . ähm, na weil wir um Acht ein Meeting haben und ich vorher noch etwas essen möchte!“

„Meinst du nicht . . .“, Sheppard machte eine kleine Pause, drehte Rodney mit dem Rücken auf dessen Bett und legte sich dann, wie McKay zuvor bei ihm, mit seinem gesamten Körper auf ihn, „ . . . dass die anderen auch ohne uns auskommen? Ich will noch nicht aufstehen.“ Sheppard hatte dabei ein äußerst verräterisches Glitzern im Auge.

McKay brauchte nicht lange, um zu realisieren, was John vorhatte. „Wir haben jetzt keine Zeit für so was!“, sagte McKay mit sehr viel Röte im Gesicht, und versuchte gleichzeitig Sheppard von sich runter zu schieben. Doch John ließ sich das nicht so einfach gefallen, er ergriff Rodneys Handgelenke und legte sie mühelos neben McKays Kopf, zusätzlich drückte er Rodneys Beine etwas auseinander und rutschte dazwischen. Dem Kanadier gefiel diese Lage ganz und gar nicht, er kam sich ziemlich ausgeliefert vor.

„Es ist mir ernst, John!“, brachte McKay zwar mit sicher klingender Stimme heraus, aber seine Augen sagten etwas anderes.

„Mir auch!“

„Geh runter von mir, wir müssen aufstehen! Später ist dafür auch noch Zeit!“ McKays Verhalten hatte schon fasst etwas Panisches an sich.

Dem Colonel dämmerte langsam, weshalb Rodney sich so abweisend benahm. „Ich werde dir nicht weh tun!“, sagte er deshalb gerade heraus.

McKay sah John eine Weile lang stumm an, bis er die Stille brach. „Das . . . das ist es nicht, jedenfalls nicht nur . . .“ Rodney drehte seinen Kopf zur Seite, denn er wusste, wenn er John länger ansehen würde, würde dieser die Feuchtigkeit in seinen Augen sehen. ‘Warum musste er das jetzt sagen?’ Rodney hatte nicht einfach nur Angst dass es weh tun könnte, was es mit Sicherheit würde, sondern hatte auch Angst davor, schließlich doch verlassen zu werden, nachdem es passiert war. Nicht, dass er John nicht vertraute, aber in seinem Leben hatte Rodney nie so viel Glück gehabt wie jetzt und er wollte nicht, dass es aus irgendeinem Grund endete, er wollte keinen Fehler machen. ‘Aber was, wenn genau dass der Fehler ist? Wenn ich ihn zulange warten lasse? Ich will aber jetzt noch nicht aufs Ganze gehen.’ McKays Gedanken sprangen im Dreieck.

„Du kannst mit mir reden, Rodney. Was ist es noch, was dir Angst macht?“, erkundigte sich John mit sanfterer, leiser Stimme und strich mit seinem Daumen über McKays Wange, um die Tränen wegzuwischen.

McKay schüttelte nur mit dem Kopf, denn er war momentan nicht in der Lage, etwas zu sagen. Er konnte seine Tränen einfach nicht stoppen. Seine Gefühle spielten verrückt, er war hin und her gerissen. Sollte er John von seinen Befürchtungen erzählen? Aber vielleicht würde John ihn nicht verstehen.
Wenn McKay noch ein bisschen länger nicht mit Sheppard darüber sprach, würde John ihn vielleicht doch verlassen, noch bevor überhaupt eine richtige Beziehung zustande gekommen war. Denn Reden war ja immerhin ein Vertrauensbeweis und in einer Beziehung sehr wichtig, dies war Rodney durchaus bewusst. Aber er entschloss sich trotzdem, es auf später zu verschieben, wenn er wieder mehr Herr seiner, derzeitig chaotischen, Gefühle wäre.

„Ich werde dir nicht wehtun, niemals! Hörst du?“ John legte, während er sprach, seine Hände auf Rodneys Wangen, so dass er McKays Kopf zu sich drehen konnte, damit dieser ihn ansehen musste. McKay nickte nur. Sheppard ging von Rodney herunter und legte sich wieder neben ihn, woraufhin Rodney ganz nah an John heranrutschte. Der Colonel nahm seinen Wissenschaftler tröstend in die Arme. Aber weswegen brauchte der Kanadier Trost? John wollte ihm helfen, aber wie sollte er dies anstellen? Er wusste ja nicht mal, vor was Rodney sonst noch Angst haben könnte. ‘Carson! Genau, er hatte doch schon einmal dem Arzt gesagt, was ihn quälte, warum sollte Rodney das nicht ein zweites Mal tun?’ Wenn McKay es ihm schon nicht erzählen wollte, dann vielleicht dem Schotten. So könnte John ihm doch helfen! In gewisser Weise, er konnte Rodney schließlich nicht zum Reden zwingen.

‘Nein, Moment mal. Ich kann ihn doch gar nicht zu Carson schicken! Ihm geht es im Moment sicher auch nicht viel besser. Verdammt, was mach ich jetzt? Wenn du doch nur mit mir reden würdest, Rodney!’, dachte John verzweifelt.

Nach einer kleinen Weile löste sich McKay aus den starken Armen des Soldaten, denn jetzt war es wirklich allerhöchste Zeit aufzustehen. McKay zog ein Gesicht, als würde ihm etwas nicht passen, deshalb erkundigte sich John, während sie sich anzogen: „Was ist los?“

„Jetzt haben wir keine Zeit mehr zum Frühstücken“, grummelte Rodney.

Sheppard ging zu ihm und gab ihm einen langen, intensiven aber sanften Kuss. „War das eine angemessene Entschädigung?“

McKay lächelte wieder und bejahte Johns Frage. Er hätte früher nicht gedacht, dass John Sheppard so liebevoll sein konnte, zumindest nicht ihm gegenüber.

*****
Während der Missionsbesprechung nahm Elisabeth erleichtert zur Kenntnis, dass zwischen Sheppard und McKay anscheinend wieder alles in Ordnung war. Doch Carson, der ebenfalls anwesend war und mit auf die Mission gehen würde, machte einen geknickten Eindruck. Das wiederum gefiel Dr. Weir überhaupt nicht.

Es ging um die Mission auf den Planeten PXF- 317, von dem Nutztiere nach Atlantica gebracht werden sollten. Die geschäftlichen Dinge waren soweit schon erledigt, das AR- 1 Team sollte nur den Transport überwachen. Dr. Weir hatte den Bewohnern des Planeten versprochen, dass sich Dr. Beckett selbst ein paar Erkrankungen ansehen würde. Da sie selber nicht auf dem Stand waren, die schlimmsten Fälle selber zu kurieren, bot ihnen Liz diese Hilfe an, um die grippevirusähnliche Krankheit zu bekämpfen, nicht zuletzt, da ein strenger Winter vor der Tür stand.

*****
Das Team trat durchs Gate und das Erste, was sie sahen, war eine kleine Gruppe der Bewohner, die sie offensichtlich willkommen heißen sollten.

Rodney bekam ganz plötzlich ein schlechtes Gefühl in der Magengegend, er schaute sich um, und tatsächlich sah er den Grund für sein Unwohlsein. Kolya stand etwas weiter entfernt bei ein paar Bauern, er schien sich zu unterhalten und die Atlanter gar nicht zu bemerken. Aber McKay war sich sicher, dass er ihre Ankunft mitbekommen hatte. Am liebsten wäre der Kanadier sofort rückwärts wieder durchs Tor verschwunden, da dies aber unmöglich war, ging er automatisch ein paar Schritte zurück und stand genau hinter John, der sich wunderte, wo Rodney steckte, als er alle vorstellen wollte.

„Und das hier ist Rodney.“ Sheppard zog ihn am Arm nach vorn, Rodney jedoch sagte kein Wort. John bemerkte natürlich das seltsame Verhalten seines Freundes und erkundigte sich bei ihm, was denn los sei. Aber anstatt zu antworten, zeigte McKay nur mit dem Finger in Richtung Kolya.

„Und das ist schlimm, weil?“, wollte John von ihm wissen. Er selbst fragte sich allerdings auch, was der Genii hier tat, schon wieder zur selben Zeit am selben Ort wie sein Team. Das wurde doch langsam zu auffällig, als das es alles Zufälle sein konnten.

McKay machte seinen Mund mehrmals auf und zu, aber es kam kein Ton heraus. Was sollte er John denn bitte darauf antworten? Also stand er dem Colonel mal wieder stumm gegenüber.

Da McKay ihm keine Antwort gab, fragte John einen der Einheimischen, was der Kommandant hier wollte.

„Er ist seit einigen Wochen unser Gast und wohnt mit im Dorf. Sie kennen ihn?“

„Ja, allerdings.“ Sheppard drehte sich zu Ronon und Teyla. „Behaltet ihm im Auge“, wies er die beiden an, die daraufhin nickten.
John machte sich natürlich Gedanken darüber, warum Rodney ihm nicht geantwortet hatte. Das konnte nicht so weiter gehen. ‘Rodney muss lernen, dass er mit mir reden kann, sonst sagt er doch auch alles gerade heraus’, dachte der Colonel. Also nahm er den Wissenschaftler zur Seite und bat in eindringlichem Ton: „Rodney, bitte sag mir, was los ist!“

Der Kanadier starrte jedoch nur auf den Boden. „Rodney!“, sagte John jetzt etwas lauter.

„Heute Abend, ok? Dann . . . erzähle ich es dir“, versuchte McKay seine Antwort hinauszuschieben. Vielleicht würde John es ja bis dahin vergessen haben, hoffte der Wissenschaftler.

Eine Weile später standen Carson und John bei einem der Bewohner und waren in ein Gespräch vertieft, wobei sie nicht bemerkten, wie sich Kolya an Rodney, der etwas weiter abseits stand, heran schlich. Als er ihn erreicht hatte, hielt Kolya von hinten McKays Mund zu und zog ihn in eine Scheune, die in der Nähe stand.

Teyla und Ronon, die eigentlich auf Kolya hatten achten sollen, waren nirgends zu entdecken.

Rodney war so überrascht und geschockt, dass er sich anfangs nicht wehren konnte und von dem Kommandanten gegen eine Wand gedrückt wurde. Kolya nutzte die momentane Wehrlosigkeit seines ‘Opfers’ aus, indem er Rodney küsste. Wobei man von Küssen wohl nicht wirklich sprechen konnte, da Kolya seine Lippen unsanft und ohne Gefühl auf die des Kanadiers drückte.

In dem Moment fing sich Rodney wieder und versuchte den Genii von sich zu trennen, was er tatsächlich auch etwas schaffte, zumindest soweit, dass seine Lippen nicht mehr die von Kolya berührten. Als Kolya ihn los ließ, nutzte Rodney die Gelegenheit und holte mit seiner rechten Faust aus, jedoch wurde sein Schlag von Kolya abgefangen, der nur über diesen kläglichen Versuch lachen konnte.

„Ich bin vergeben!!!“, warf Rodney schnell ein. „Also Hände weg!“

„An wen?“ Kolya lachte immer noch und nahm Rodney die Waffen und das Funkgerät ab.

Rodney wollte am liebsten sofort ‘An Lt. Colonel John Sheppard’ sagen, aber waren er und John wirklich zusammen? Hatte John ihm seine Liebe gestanden? Nein, hatte er nicht! Ja gut, John hatte ihm gesagt, dass er ihn mochte, eine Beziehung mit ihm wollte und er hatte eine idiotische Wette seinetwegen abgeschlossen. Aber das änderte nicht das Geringste daran, dass er die drei Worte nicht gesagt hatte. Warum hatte John ihm seine Liebe nicht gestanden? Rodneys Befürchtungen stiegen wieder. Ja, er hatte John voll ins Gesicht gesagt, dass er ihn liebte. McKay hatte einfach Angst enttäuscht zu werden. John war klar im Vorteil. Nicht dass Rodney seinem Colonel nicht vertraute, aber die Zweifel waren einfach da und nicht so einfach abzuschütteln.

„Wenn deine Freunde im Dorf sind, nehme ich dich mit durchs Tor, Rodney!“

„Für Sie immer noch Dr. McKay. Warum sollten sie genau jetzt ins Dorf gehen?“

„Glauben Sie mir, sie werden dort sein!“, meinte Kolya selbstsicher. Und Rodney wurde klar, dass Kolya wohl einen der Bauern bestochen haben musste.

Kolya grinste darauf nur fies. Rodney war einfach zu leichtgläubig gewesen, er hätte wissen müssen, dass der Genii sich nicht so schnell ins Positive verändern würde. Aber Rodney konnte sich das eigentlich nicht vorwerfen, war nicht er derjenige, der am längsten misstrauisch gewesen war? Abgesehen von John vielleicht, der den Genii wahrscheinlich niemals wirklich getraut hatte. Weshalb er wohl auch Teyla und Ronon beauftragt hatte, auf ihn aufzupassen. Apropos, wo waren die beiden eigentlich? McKay hätte die Hilfe der beiden jetzt gut gebrauchen können!

Kolya spähte nach draußen und stellte zufrieden fest, dass niemand zu sehen war. Das war seine Chance. Er nahm McKay am linken Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Der Wissenschaftler ließ das aber nicht so einfach mit sich machen, also zog er in die entgegengesetzte Richtung. Das hielt Kolya zwar nicht auf, aber verlangsamte ihn wenigstens.

„Wir brauchen jemanden wie Sie.“

„Meinen Sie nicht eher ‘ich’?“

„Sie zu entführen, ist meine letzte Chance Coven meine Loyalität zu beweisen. Und ja, zugegeben, ich ziehe natürlich auch meinen Vorteil daraus.“ Kolya blieb plötzlich stehen und McKay lief auf ihn auf. Der Genii grinste Rodney, mit mehr als nur einem Hintergedanken, an. „Warum sollte ich auch nicht?“

Der Kanadier entferne sich darauf sofort ein Stück von Kolya, zumindest soweit wie es seine Armeslänge hergab, und musste feststellen, dass sein Handgelenk schon etwas von dem starken Griff des Kommandanten schmerzte. Rodney sah den Genii mit einem panischen Blick an. Er hatte Angst, viel Angst. Zum großen Teil davor, was Kolya mit ihm machen würde und zum kleineren Teil, dass seine Freunde es nicht schafften ihn zu befreien. Der Kommandant zog McKay weiter.

Apropos Freunde! ‘John, Carson! Aber sie sind zu weit weg, sie werden mich nicht hören! Ich muss mich losreißen . . . irgendwie!’, dachte McKay. Er nahm also etwas Schwung und prallte gegen den Kommandanten. Dieser war von der Aktion tatsächlich so überrascht, dass er Rodney losließ, woraufhin dieser sofort losrannte und lauthals nach John und Carson schrie. Doch Kolya brauchte nicht lange, um Rodney einzuholen und zu Fall zu bringen.

„Das bringt nichts McKay, Sie sind nicht genug in Form, um vor mir weg rennen zu können!“ Kolya lag auf Rodney und dieser mit dem Bauch auf dem Boden, durch den schweren Genii auf sich hatte er Probleme richtig Luft zu bekommen. Als Kolya ihn hoch ziehen wollte, krallte sich McKay am hohen Gras fest. Der Kommandant zog etwas fester an dem Wissenschaftler und brachte ihn dann endlich wieder auf die Beine. Rodney warf ihm das Gras, welches er abgerissen hatte, als ihn der Genii nach oben gezogen hatte, ins Gesicht. ‘Hätte es nicht ein Stein sein können?’, ging Rodney im Kopf herum.

Kolya schnappte sich den Kanadier wieder am Handgelenk und zog ihn weiter, bis sie am Tor ankamen. Es war keiner dort, also nutzte Kolya die Gelegenheit eine Adresse anzuwählen. Rodney kannte die Adresse nur all zu gut. Dann wurde er durchs Tor gestoßen.

****

Atlantis:

Das AR-1 Team mit Carson trat ohne Rodney durchs Tor.

„Was ist passiert? Wo ist Rodney?“, wurden sie gleich von einer ihnen entgegen stürmenden Liz gefragt.

„Das wissen wir nicht, wir haben nur eine Vermutung“, erläuterte ihr Beckett.

„Und die wäre?“

„Kolya!“, antwortete John mit hasserfüllter Stimme und ballte seine Hände zu Fäusten, so dass sie vor Wut zitterten.

„In den Konferenzraum“, wies Liz sie an.

****

Genii- Planet:

McKay saß gefesselt auf einem Stuhl und wartete ab, was man wohl mit ihm vorhatte. Ihm war alles Recht, Hauptsache weit weg von Kolya.

Als die Tür aufging, sah er jedoch, dass Coven mit Kolya, gefolgt von mehreren Soldaten, herein kam.

„So sieht man sich wieder, Doctor. Nur, dass diesmal nicht Sie derjenige mit dem Vorteil sind“, wurde er von Coven ‘begrüßt’.

„Wie lange haben Sie das hier eigentlich schon geplant?“, wollte Rodney von Kolya wissen und ignorierte dabei gekonnt den Geniianführer.

„Glauben Sie tatsächlich, dass es nur Zufall war, dass wir uns auf Chaus begegnet sind? Ich brauchte einen Vorwand, um nach Atlantis zu kommen und euch alle bei eurer Leichtgläubigkeit zu packen. Sie hatten Recht, was mich angeht, Rodney, jemand wie ich ändert sich nicht so schnell. Aber Sie haben sich, genauso wie die anderen, täuschen lassen. Sagen Sie mir, sind alle Menschen von der Erde so derart leichtgläubig und dämlich?“

„Wieso mussten Sie nach Atlantis? Und wieso ich? Moment, vergessen Sie die zweite Frage!“, fiel dem Wissenschaftler nach kurzem Nachdenken ein. Denn der eine Grund war sicher Kolya selbst und der andere, dass Rodney den Genii bei ihrem ersten Aufeinandertreffen ja unbedingt auf die Nase hatte binden müssen, dass er so gut wie Alles wusste, über so gut wie Alles!

„Dr. Weir und die anderen sollten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass wir keine Gefahr mehr für sie sind, dass wie auf einer Seite stehen. Was natürlich nicht der Fall ist, wie Sie bestimmt schon festgestellt haben.“ Kolya war die ganze Zeit über absolut gefühlskalt, es war nichts mehr von dem Genii zu erkennen, mit dem sich McKay so gut unterhalten hatte. War also alles wirklich nur gespielt? Würde Kolya Rodney umbringen wenn er nutzlos würde? Aber nein, Moment mal, der Kommandant hatte ihn ja immerhin geküsst, also würde er ihn doch ganz sicher nicht einfach töten, richtig? Nein, nein, nein, Kolya würde ihn erst quälen und dann töten, legte Rodney resigniert fest.

„Und was genau wollen Sie von mir?“ Der Kanadier gab sich große Mühe nicht zu sehr zu zeigen, wie viel Angst er eigentlich hatte, aber er war sich sicher, dass er es nicht wirklich verbergen konnte.

„Als uns die Wraith vor ein paar Wochen heimsuchten, während sie auf dem Weg nach Atlantis waren, ist es uns gelungen einen ihrer Kreuzer vom Himmel zu holen. Er ist zwar stark beschädigt, aber ich bin mir sicher mit ihrer Hilfe werden wir ihn wieder zum Fliegen bringen. Wir hätten somit unser eigenes Raumschiff und auch keinen Grund mehr eines eurer Schiffe zu wollen“, schaltete sich Coven wieder in das Gespräch ein, schließlich war er der Anführer der Genii und nicht Kolya!

„Wie haben Sie denn das geschafft? Und gab es nicht Überlebende?“

„Tja, wir basteln nicht nur an unserer Atombombe. Wir haben auch andere Waffen Dr. McKay. Welche, die wirkungsvoll genug sind, um ein Raumschiff abzuschießen. Und ja, es gab Überlebende, aber die sind in ihre Jäger gestiegen und zu den Hiveschiffen geflogen. Sie halten ihr Schiff anscheinend für irreparabel.“

„Vielleicht ist es das auch.“

„Kaum. Uns ist schon begrenzter Zugriff auf ein paar der Systeme des Kreuzers gelungen. Und mit Ihrer Hilfe ist wahrscheinlich noch sehr viel mehr möglich.“ Coven klang schon beinahe euphorisch.

„Hättet ihr nicht einfach fragen können?“ McKay verstand nicht, was das alles sollte und warum man ihn hatte entführen müssen. Er hätte ihnen auch so geholfen, denn er hätte ja auch etwas davon gehabt. Von der Wraithtechnologie zu lernen, würde schließlich auch den Atlantern helfen.

„Wir haben noch eine Rechnung offen!“

„Rechnung? Welche?“

„Als ihr uns ausgenutzt und bestohlen habt!“

„Wie bitte? Sie haben ja wohl uns ausgenutzt, und haben Sie schon die ganze Sache mit Atlantis vergessen?“ Auf diese Aussage hin bekam McKay von Kolya eine runter gehauen. Was sollte das denn schon wieder bedeuten? Er hat doch gar nicht mit Kolya gesprochen, sondern mit Coven und Kolya schlug ihn!? Zum zweiten Mal schon und ebenfalls hatte er es sich nicht verdient. Dieser Mann verwirrte Rodney extrem. Erst schlug er ihn, dann grapschte er ihn an seinen Hintern, küsste ihn und dann schlug er Rodney wieder. Der Kanadier wollte gar nicht wissen, wie das noch weitergehen würde.

„Sie sind überhaupt nicht in der Lage uns irgendetwas vorzuwerfen“, bellte ihn Kolya an.

„Hören Sie zu Doctor, wenn Sie uns freiwillig helfen und Ihre Sache gut machen, dann lassen wir Sie wieder gehen. Verhalten Sie sich also lieber kooperativ!“, sagte Coven, indem er sich herunter beugte und auf den Armlehnen abstützte, an denen Rodneys Arme gefesselt waren.

Rodney lief kalter Angstschweiß von der Stirn. „Ist das ein Versprechen?“, fragte er deshalb vorsichtig.

„Vielleicht . . . Kolya, Sie begleiten unseren ‘Gast’ in sein Quartier.“ Coven verließ mit den Soldaten den Raum und wieder war McKay alleine mit Kolya.

Das erste, was der Kommandant tat, war Rodney von den Fesseln zu trennen. McKay rieb sich über die schmerzenden Handgelenke.

„Kommen Sie, Rodney.“ Kolya stand bereits an der Tür und wartete auf den Atlanter. McKay stand auf und folgte dem Genii, bis sie an einem Flur mit vielen Türen ankamen, wahrscheinlich Unterkünfte, vermutete McKay. Kolya schloss eine der Türen auf.

„Hier werden Sie für die nächsten paar Wochen wohnen.“ Kolya schob Rodney in das Zimmer. Es war klein, mit Bett, Tisch und einem Stuhl. „Ich werde dafür sorgen, dass Sie sich nicht langweilen“, meinte der Kommandant mit einem sehr aussagekräftigen Blick und drückte Rodney mit seinem vollen Gewicht gegen die Wand. Rodney versuchte sich zu wehren, aber er war einfach zu schwach und kam nicht gegen den Genii an. Kolyas eine Hand hielt Rodney am Genick fest, während die andere seinen Hintern packte und auf ziemlich grobe Art und Weise darüber rieb. Dann begann Kolya mit einiger Intensität abwechselnd an McKays Hals und Ohren zu lecken und zu saugen. Rodney stand währenddessen nur zitternd da und war unfähig sich zu bewegen.

„Hören Sie auf . . . bitte . . .“, wimmerte er schließlich, doch der Kommandant reagierte nicht darauf.

Nach eine Weile wandte sich Kolya wieder McKays Mund zu, zu Rodneys Bedauern, denn zum einen empfand er nicht gerade wenig Ekel dabei, und zum anderen wollte er von niemand anderem geküsst werden als von John. Jedoch hätte er nicht einmal zubeißen können, da der Kommandant seinen Kiefer auseinander drückte, also musste er sich gefallen lassen, wie die Zunge des Geniis in seinen Mund eindrang. Kolyas andere Hand war inzwischen damit beschäftigt Rodneys Hose aufzumachen, zumindest solange bis Kolya über Funk zum Geniianführer gerufen wurde. Rodney konnte nur noch ein „Verdammt . . . wir zwei werden das hier später fortsetzen!“, hören und der Genii war verschwunden, sperrte die Tür zu und ließ ihn allein.

Rodney stand noch einen Moment bewegungslos an der Wand neben der Tür, bevor er auf den Boden zusammen sank und seine ganze Angst über ihn herein brach.

***

Atlantis, im Konferenzraum:

„Ich hätte ihn nicht alleine lassen dürfen“, warf sich John vor.

„Colonel, wir sind ein Team, wir müssen alle gegenseitig aufeinander aufpassen. Es ist nicht allein Ihre Schuld“, versuchte Teyla ihm klar zu machen. „Ganz offensichtlich hat Kolya uns alle ausgetrickst.“

„Wir hätten diesen Kerl nicht nach Atlantis kommen lassen dürfen, wir hätten ihm nicht trauen dürfen. Aber was heißt hier ‘wir’, ich hab ihm nie getraut!“ Johns Stimme wurde zunehmend lauter und er sprach die ganze Zeit über Liz an, als wäre es allein ihre Schuld.

„John, beruhigen Sie sich!“, erwiderte sie fast genauso laut wie er.

John verstummte, lehnte sich zurück und atmete tief durch. „Es tut mir leid, ich wollte nicht . . .“

„Ist schon gut, ich weiß, dass es Sie sehr mitnimmt“, meinte sie in nun ruhigerem Ton zu dem Colonel.

John und Carson wurden stutzig und sahen sich an. ‘Weiß sie es?’ fragte sich John, ‘Sie weiß es!’ dachte Carson.

„Ich hätte auf Rodney hören müssen, sein ungutes Gefühl gegenüber Kolya hat sich ja nun als berechtigt heraus gestellt.“ Elisabeth machte sich wirklich schon genug Vorwürfe, da brauchte John nicht nachhelfen.

„Ich denke, es ist momentan wichtiger zu überlegen, wie wir ihn befreien und nicht wer Schuld hat! Meint ihr nicht?“ Die anderen nickten. Carson wollte Rodney in Sicherheit wissen, da war es doch wirklich völlig unnötig jetzt zu entscheiden, wer Schuld hatte. Jetzt war es von Bedeutung, wie sie ihn da rausholen konnten.

„Wissen wir denn mit Sicherheit, dass Kolya Rodney auf den Planet der Genii gebracht hat?“, wollte Liz wissen.

„Nein, aber ich bin davon überzeugt, dass es so ist“, antwortete ihr John, und die anderen stimmten ihm zu.

„Nun gut, irgendwelche Vorschläge?“

„Auf jeden Fall nicht auf die nette Tour, denn da kämen wir nicht weit. Wir müssen die Genii irgendwie überlisten“, warf Carson ein.

„Wie wäre es, wenn wir mit einem Jumper im Tarnmodus durch das Tor fliegen“, fiel John ein.

„Und dann?“, fragte Dr. Weir.

„Dann fliegen wir erst mal eine Weile über den Planeten und sehen, ob wir etwas Ungewöhnliches entdecken. Wenn wir etwas gefunden haben, stellen wir den Jumper ab und suchen Rodney.“

„Klingt annehmbar, aber seid vorsichtig und nehmt noch etwas Verstärkung mit.“

„Geht klar!“ Damit war die Besprechung beendet und das Team machte sich auf den Weg die Rettungsmission vorzubereiten. Carson hatte gebeten mitkommen zu dürfen, falls sie Rodney verletzt vorfänden. Was ja nicht ungewöhnlich wäre bei der Gastfreundschaft der Genii.

Doch kurz bevor John und Liz den Raum verlassen wollten, kamen zwei Soldaten herein.

„Dr. Weir, Colonel Sheppard, wir ähm . . . wir müssten ihnen etwas erzählen. Das hätten wir schon viel früher tun sollen, aber wir wussten nicht, ob es wichtig ist und wo wir anfangen sollten . . .“, sprach der eine Soldat etwas nervös.

„Ganz ruhig, was genau wollen Sie uns sagen?“ Elisabeth sah die beiden abwechselnd an und dann fiel ihr wieder ein, dass diese beiden auf Rodney aufpassen sollten, als Kolya in Atlantis war.

Der andere Soldat räusperte sich. „Naja, wir haben gehört, dass Dr. McKay von Kolya entführt wurde. Wir standen im Gateraum, als AR-1 durch das Tor kam und da haben wir es mitbekommen.“

„Und?“ John wurde langsam ungeduldig, schließlich hatte er eine Rettungsmission zu planen.

„Als wir damals darauf achten sollten, dass Dr. McKay nichts passiert, während er mit Kolya durch Atlantis ging . . . naja, wir waren nicht ganz ehrlich, als wir sagten es sei nichts vorgefallen . . .“

„Was hat dieser Dreckskerl Rodney angetan?“, wurde der Soldat von Sheppard unterbrochen.

„Nun, ähm, er hat Dr. McKay an dessen Ar . . ., äh Hintern gefasst, Sir.“

Liz und John sahen sich ungläubig an.

„Nun, wir dachten uns, dass Sie das besser wissen sollten, jetzt, wo Dr. McKay in Kolyas Gewalt ist.“

„Allerdings“, war das einzige, was John hervorbrachte. Machte sich da etwa dieser Genii an seinen Freund ran? Wenn überhaupt jemand das Recht hatte an Rodneys Hintern zu fassen, dann ja wohl einzig und allein er!

Mit einer Mischung aus Wut und Sorge rannte John aus dem Konferenzsaal. Es war höchste Zeit, die Rettungsmission in Gang zu bringen!

Dr. Weir ließ die beiden Soldaten wieder gehen. Sollte dieser Vorfall wirklich etwas mit Rodneys Entführung zu tun haben? Liz konnte sich das zwar nicht so recht vorstellen, hoffte aber trotzdem darauf, dass sie Rodney so schnell wie möglich finden würden.



Teil 13: Happy End

Zu Rodneys Glück kam Kolya den gesamten restlichen Tag nicht wieder. McKay hatte sich inzwischen auch wieder gefasst, nach diesem körperlichen Überfall. Er bekam außerdem in regelmäßigen Abständen etwas zu Essen gebracht.

Der Kanadier legte sich auf das Bett, dessen Matratze nicht sehr bequem, und für McKays Rücken sicher nicht allzu gut war. Aber an so etwas dachte er gar nicht, ihm gingen tausend andere Dinge durch den Kopf. Würden seine Freunde ihn finden? Würde John ihn finden? Was passiert wenn nicht? Suchten sie ihn? Doch er schlief ohne Antworten auf seine Fragen zu bekommen ein.

In den frühen Morgenstunden wurde seine Tür unsanft geöffnet und schlug gegen die Wand, daraufhin saß der Wissenschaftler kerzengerade und hellwach in seinem Bett, denn er befürchtete das Schlimmste. Doch es stand nur ein Soldat in der Tür.

„Aufstehen und mitkommen!“, befahl ihm der Soldat. Da McKay seine Sachen vom Vortag noch anhatte, konnte er dem Befehl sofort Folge leisten. Rodney wurde durch viele der Dunklen Gänge geführt die, die Genii- Stadt hatte und zur Oberfläche des Planeten gebracht. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, hätten diese Leute kein Licht, wäre es sicher Stockfinster gewesen.

Coven stand, von ein paar seiner Soldaten umringt, vor einem Vehikel, vor dem eine Art Ochse gespannt war.
„Dr. McKay, na endlich. Steigen Sie ein, wir werden Sie jetzt zu Ihrem neuen Arbeitsplatz fahren. Es ist zwar noch früh am Tage, aber es ist eine lange Fahrt. Und umso früher Sie anfangen, desto besser.“ Rodney stieg in den Waagen, der nicht allzu bequem war, und sie fuhren los.

Da dem Wissenschaftler sämtliche elektronische Geräte abgenommen wurden, aus Vorsicht er könnte daraus etwas bauen, was ihm eine Flucht ermöglichen würde, konnte er leider nicht genau feststellen wie lange sie schon fuhren. Aber er schätze dass sie schon etwa zwei Stunden unterwegs waren. Weil sie die ganze Zeit durch Wald fuhren, konnte McKay den Kreuzer in der Ferne nicht erspähen.

Nach einer weiteren halben Stunde, nach McKays Schätzung, hielt der Wagen plötzlich an. „Wir sind da“, meinte Coven nur kurz und stieg aus. Der Kanadier tat es ihm gleich. Sie gingen noch ein kurzes Stück durch den Wald und es wurde eine Lichtung sichtbar. Aber als Rodney näher hinsah, war es doch keine Lichtung, sondern eine Gigantische Bremsspur, die das Wraithschiff beim Absturz gemacht haben musste.

Kurz dahinter war ein Krater zu sehen in dem das Schiff lag. Die kleine Gruppe ging den Krater hinunter und auf einen Eingang zu, der ins Innere des Raumschiffs führte. Als sie auf der Brücke ankamen, sah McKay schon ein paar der Genii- Wissenschaftler versuchen irgendwie das Schiff zu reparieren und musste dabei in sich hinein lächeln, denn ihm war klar dass diese Kerle ohne hin nichts zustande bringen würden.

„Nun, sie sollten sich erst einmal umsehen. Sie wissen sicher selbst am besten, an welcher Stelle Sie anfangen wollen, Doktor.“ Coven drehte sich zu zwei seiner Soldaten um, und befahl ihnen auf Rodney aufzupassen. Danach ging er einfach wieder durch den Gang, aus dem sie vor ein paar Minuten noch heraustraten.

McKay sah sich um und ging auf eine der Konsolen zu, um sie sich näher zu betrachten. Das machte er mit allen Konsolen im Raum, er wusste nun mit Bestimmtheit welches Kontrollpult für was verantwortlich war. Nun konnte er anfangen sich um die Beschädigungen zu kümmern, auch wenn er genau wusste, dass sein Leben dafür nicht ausreichen würde, um diesen Kreuzer wieder Flugfähig zu machen.

Rodney konnte nur hoffen, dass John kommen würde um ihn zu retten. Ein Gutes hatte es immerhin, dass er hier war, redete McKay sich ein, er hatte nun Zeit sich ausgiebig mit Wraithtechnologie zu befassen.

**********

Die Stunden vergingen wie im Flug, McKay bemerkte das kaum. Aber plötzlich beschlich ihn ein ungutes Gefühl, außerdem war es ungewöhnlich ruhig hinter Rodney. Er kam sich auch verdächtig beobachtet vor. McKay drehte sich um, und kaum in einem Meter Abstand stand Kolya hinter ihm und sah ihn lüstern Grinsend an. Rodney wollte einen Schritt zurück machen, doch hinter ihm war das Kontrollpult, an dem er bis vor ein paar Sekunden noch gearbeitet hatte.

Bis auf Rodney und Kolya, war der Raum leer, indem vorher mindestens sechs weitere Genii waren. Kolya musste sie raus geschickt haben. Wie McKay diesen Genii hasste, dafür wurden noch nicht die passenden Worte erfunden.

„Na, wie kommst du voran Rodney?“

„Wenn ich nicht ständig unterbrochen werden würde, käme ich sicher schneller voran“, antwortete der Wissenschaftler wahrscheinlich etwas zu frech, denn der Kommandant überwand sehr schnell die noch zwischen ihnen verbliebene Distanz, drückte Rodney stark gegen das Pult und nahm McKays Kiefer ziemlich brutal in seine rechte Hand. Somit konnte McKay nichts mehr sagen, Kolya sagte jedoch auch nichts, aber sein Blick sagte alles, auch das was er gleich tun würde. Denn seine Augen waren auf Rodneys Mund fixiert.

Der Kanadier brauchte auch nicht sehr lange darüber nachzudenken, wie er sich aus dieser brenzligen Situation herauswinden könnte, denn schon hing der Kommandant wiederholt an Rodneys Lippen und McKay hatte keine Ahnung wie er sich gegen diesen ekligen und aufdringlichen Typen wehren sollte. Nicht nur dass Kolyas Lippen die von Rodney berührten, nein er musste auch mit seiner Zunge wieder und wieder die Mundhöhle des Kanadiers beschmutzen. Der Wissenschaftler wurde von dem Genii langsam immer weiter mit dem Rücken auf die Konsole gedrückt, bis er ganz flach darauf lag. Rodneys Versuch den Kommandanten von sich wegzudrücken blieb leider erfolglos.

Kolya hatte sich unterdessen zwischen die Beine von McKay gedrängt und versuchte sie Hose seines Opfers aufzubekommen, was sich zu Rodneys Glück etwas verzögerte, da es dem Kommandanten vor lauter Erregung offenbar schwer viel Rodney gleichzeitig auch still zu halten. Der Wissenschaftler konnte das schwere Atmen des Geniis spüren.

**********

Im Jumper 1:

„Verdammt, wir fliegen doch mindestens schon drei Stunden hier rum, ohne etwas Auffälliges zu sehen.“ John war sehr nervös. Es flogen zwei Jumper um diesen Planeten, und keiner von beiden hatte etwas gesehen, was sich lohnen würde anzufliegen.

„Es ist ein relativ großer Planet, John. Wir werden ihn finden, da bin ich sicher.“ Teyla versuchte den Colonel etwas zu beruhigen, nicht dass er noch etwas übersah.

„Warum zeigt das Display nichts an, verdammt!“ Sheppard klang sehr verzweifelt, und wollte gerade wider mit Jumper zwei, indem unter anderen Carson saß, Kontakt aufnehmen, da piepste das Headup- Display plötzlich fröhlich auf. John und alle anderen starrten auf den Bildschirm.

„Ist das etwa ein Wraithkreuzer?“, wollte Teyla von John wissen.

„Ja allerdings. . . Jumper zwei, wir haben da etwas gefunden was wir uns näher ansehen sollten. Sucht ihr aber erst mal weiter. Falls wir kein Glück haben, sollten wir die Suche lieber nicht unterbrechen!“

„Hier Jumper zwei, haben verstanden. Viel Glück!“

„Danke.“ John landete den Jumper, der weiterhin getarnt war. Zwei Soldaten blieben beim Raumschiff, die anderen drei gingen in den total beschädigten Kreuzer. Sheppard sah, dass der Lebenszeichendetektor nur acht weitere Menschen in diesem Schiff anzeigte. Zwei in einem einzelnen Raum und die restlichen sechs befanden sich etwas weiter abseits. Warum das Schiff nicht bewacht wurde war den dreien ein Rätsel.

„Okay, ich denke wir können uns aufteilen. Ich sehe mir diese beiden Lebenszeichen an und ihr die anderen. Wir halten über Funk Kontakt.“ Damit trennten sich die drei.

***********

Brücke des Kreuzers:

Kolya lies nun endlich von Rodneys Lippen ab und wendete sich seinem Hals zu. Diese Gelegenheit lies sich McKay natürlich nicht entgehen und fing an zu flehen: „Hören Sie auf . . . bitte . . . bitte, lassen Sie mich los . . .“ Doch das hätte sich Rodney sparen können, denn der Kommandant tat so als hätte er den Wissenschaftler nicht gehört.

‘Wenn nicht so, dann eben anders! Wozu habe ich denn meinen Mund, wenn ich mich schon körperlich nicht gegen ihn wehren kann?’ So fing McKay einfach an zu reden: „Eins . . . eins verstehe ich nicht“, sagte er und machte eine kleine Pause. Rodneys Stimme klang zwar noch sehr zittrig, aber kräftiger als er selbst für möglich gehalten hatte.

Kolya gab ein widerwilliges und genervtes stöhnen von sich, fragte aber dennoch nach, indem er sich etwas aufrichtete, aber Rodney noch immer mit seinem Gewicht auf das Pult gedrückt hielt: „Was verstehst du nicht?“

‘Ha! Ich hab’s tatsächlich geschafft, ihn abzulenken!’, dachte Rodney. „Nun, ich verstehe nicht, warum Sie mich nicht einfach gefragt haben, ob ich Ihnen helfe. Sie hätten mich nicht entführen brauchen.“

Kolya raste zwar innerlich vor Wut, weil es Rodney geschafft hatte ihn bei seinem Vorhaben zu unterbrechen, aber antwortete ihm trotzdem: „Nun um ehrlich zu sein, man kann euch Atlantern nicht vertrauen. Ihr hättet uns wieder hintergangen und wir hätten wieder mit leeren Händen da gestanden. Wir hatten in der tat mal in Erwägung gezogen euch einfach zu fragen, entschieden uns aber dagegen. Außerdem könnte ich doch sonst dies hier nicht mit dir machen, nicht wahr? Und da wir gerade dabei sind, diese Sache auf Chaus war wirklich ein Versehen, denn eigentlich wollte ich dein Team mit dieser Waffe Außergefecht setzten und dich mitnehmen. Aber blöderweise ging es schief und ich musste mir etwas Neues überlegen.“

„Ich dachte Sie hätten gesagt, dass sie mich auf Chaus verletzt haben, weil Sie einen Vorwand für Atlantis bräuchten?“

„Nun das war gelogen, ich wollte vor Coven nicht zugeben müssen, dass etwas nicht nach Plan funktionierte, dabei viel mir das mit Atlantis ein. Ich dachte mir schon, dass Dr. Weir bescheuert genug sein würde, mir eine zweite Chance zu geben. Ein weiterer glücklicher Zufall war es, dass ich neben diesem Auftrag auch auf dem Planeten seit einigen Wochen tätig war, auf dem ich dich entführt habe. Also musste ich mir nur überlegen, wie ich es schaffe das du, Rodney, dort bist wenn ich es will. Und da einige eurer athosianischen Freunde nicht so intelligent sind, wie andere, war es ein Einfaches für mich, alles so in die Wege zu leiten, das Dr. Weir dachte die Einheimischen des Planeten wären gute Handelspartner und schickte ihr bestes Team, um alles zu überwachen. Und alle liefen blind in meine Falle! Alle Fragen beantwortet, Rodney?“

„Könnten Sie das noch mal wiederholen?“ Es waren höchstens ein paar Minuten vergangen, und Rodney wollte auf keinen Fall, das Kolya wieder aufdringlicher wurde.

„Ich glaube ich habe genug Zeit verschwendet . . . wo waren wir gleich?“ Und als hätte es Rodney geahnt, wurde er wieder von dem Genii geküsst, und noch weiter auf das Pult geschoben, was nicht sehr angenehm war.

***********

Irgendwo im Raumschiff:

John kam zügig auf die zwei Personen, die auf seinem Lebenszeichendetektor angezeigt wurden, zu. Er brauchte nur noch einen weiteren Raum durchqueren und hätte sie erreicht. Sein Herz fing an zu rasen, John war aufgeregt. Jede Menge Adrenalin schoss durch seine Adern. Er hätte schwören können er würde Rodney riechen, aber er wagte es nicht daran zu glauben, dass sein Partner im nächsten Raum war.

Die Tür zum anderen Raum war geöffnet und er konnte eine Stimme hören, und er wusste sofort zu wem diese gehörte. Die pure Wut stieg in John auf, nur weil er die Stimme des Genii- Kommandanten hörte. Er bog vorsichtig um die Ecke und sah, wie dieser Dreckskerl zwischen Rodneys Beinen stand, ihn auf das Pult schob und zu allem Überfluss auch noch küsste! Seinen Rodney! Er konnte sehen wie Rodney litt, wie er sich versuchte vergeblich zu wehren.

John hätte nie gedacht, dass man soviel Zorn empfinden kann. Aber er musste vorsichtig sein, so dass keiner von beiden ihn mitbekam. Er brauchte das Überraschungsmoment, er durfte sich auf keinen Fall von seinem Zorn übermannen lassen und einen dummen Fehler begehen. Sheppard wollte lieber nicht Schießen, er hatte Angst Rodney zu treffen. Also schlich er sich von hinten sehr leise und vorsichtig an, bis er genau hinter Kolya stand, hob seine Waffe und schlug den Kommandanten mit dem Griff heftig gegen die Schläfe. Der Genii sackte fast Augenblicklich auf dem Boden zusammen.

Rodney konnte gar nicht glauben, was eben geschehen war. Er starrte John einen kurzen Moment erstaunt an, dann versuchte er so schnell wie möglich von der Konsole herunter zu kommen und sprang John um den Hals. Er wollte seinen Colonel in diesem Augenblick nie wieder loslassen. Sheppard erwiderte diese ungestüme Umarmung. McKay wagte es nicht John zu küssen, obwohl er sich dies ersehnte, denn er wurde schließlich kurz zuvor von einem anderen Mann geküsst, einem Mann den sie beide sehr hassten.

Doch John schien das egal zu sein, weil er sich leicht aus der Umarmung löste um seinen Liebsten anzusehen. Rodney sah glücklich und erleichtert aus, es liefen ihm Tränen die Wangen hinunter. John strich sie mit einem Daumen von Rodneys Gesicht weg und küsste ihn leidenschaftlich zart. McKays Knie wurden ganz weich, während er sich der süßen Zuneigung hingab. Es überraschte ihn doch sehr, dass es John nichts ausmachte, dass zuvor ein anderer Rodney geküsst hatte.

Trotz das John sich der Wiedersehensfreude ergab, war er wachsam, denn er wusste genau, dass Kolya nicht tot sondern nur Bewusstlos war. So merkte er sofort als sich der Genii versuchte aufzurichten und nach seiner Waffe griff.

„Das würde ich bleiben lassen!“, sagte Sheppard scharf, nachdem er sich von Rodneys Lippen gelöst hatte. Als der Kommandant jedoch immer noch, wenn auch nur langsam, versuchte an seine Waffe zu gelangen, schoss ihn John in den Arm, Rodney zuckte vor Schreck zusammen. Kolya gab jedoch keinen Laut von sich, sondern versuchte stattdessen mit der anderen Hand an seine Waffe zu gelangen. Ohne eine weitere Warnung schoss ihn Sheppard auch in den anderen Arm. Nun blieb Kolya einfach an der Konsole angelehnt sitzen und beobachtete den Colonel argwöhnisch, wie er Rodney im Arm hielt.

„Ach an ihn bist du „vergeben“, ja? Tja, so eine Schande. Hätte ich das früher gewusst,“ Kolya sah nun von McKay zu Sheppard. „hätte ich mich beeilt. Dann hätten Sie jetzt sicher keine Freude mehr an ihm.“ Daraufhin fing Kolya an, schadenfroh über die Gesichter die, die beiden zogen, zu lachen. Das Gehörte brachte John so in Rage, dass er einfach seine Waffe hob und diesen miesen Kerl erschoss, endgültig.

Rodney umarmte John wieder, und Sheppard streichelte über McKays Kopf und meinte tröstend: „Es ist vorbei, Rodney. Wir gehen jetzt heim.“ Als sie sich gerade umdrehten, meldete sich Teyla über Funk und meldete, dass sie alles unter Kontrolle hätten. „Ich habe Rodney gefunden, wir treffen uns am Jumper“, berichtete ihr John.

***********

Atlantis:

Als die zwei Jumper wieder im Hangar gelandet, und alle ausgestiegen waren, kam Carson auf Rodney zugestürmt und umarmte ihn vor lauter Freude. „Geht es dir gut?“, wollte Carson sofort wissen, nachdem er den Wissenschaftler wieder losgelassen hatte.

„Ja, alles in Ordnung“, log er Beckett an. Aber für seelische Wunden war er ja nicht da, und er wusste auch nicht inwiefern Carson die Sache mit ihm und John verdaut hatte und wollte ihn nicht noch zusätzlich belasten.

Sie gingen alle in Richtung von Dr. Weirs Büro, die auch schon auf sie zugelaufen kam. Sie begrüßte Rodney herzlich und sie gingen in einen der Konferenzräume, um alles genau zu besprechen. Rodney klärte sie darüber auf, warum er entführt wurde, und das man mit den Genii lieber nichts mehr zu tun haben sollte. Daraufhin entschuldigte sich Elisabeth in aller Form bei Rodney, weil es immerhin ihre Schuld gewesen war, dass Kolya Rodney überhaupt so nah kommen konnte.

Da McKay sich durch diese Aussage wieder schlagartig daran erinnern musste, was in dem Raumschiff passiert war und beinahe passiert wäre, wurde er ganz bleich und kippte vom Stuhl. John war sofort bei ihm, doch er war schon wieder wach, weshalb ihm John aufhalf.

„Ich glaube wir bringen ihn lieber zur Krankenstation und behalten ihn über Nacht dort.“

Doch Rodney, der nicht über Nacht von John getrennt sein wollte, protestierte: „Nein, nicht! Ich . . . ich will einfach nur in mein eigenes Bett und Schlafen . . . bitte.“

Beckett interpretierte das Verhalten von Rodney richtig, und entschied deshalb: „Na schön, Colonel würden Sie ihn bitte auf sein Zimmer bringen?“

„Natürlich.“ Sheppard wollte sich gerade mit Rodney zum gehen umdrehen, da meinte Carson noch: „Sie sollten ihm auch etwas zu Essen bringen.“ John nickte zur Bestätigung. Na klar, das hatte er ja ganz vergessen, wer weiß wann Rodney zuletzt etwas zu essen bekam, es wurde allerhöchste Zeit, nicht das er noch gar richtig Bewusstlos werden würde.

Als die beiden in Rodneys Quartier ankamen, setzte John den Wissenschaftler erst einmal auf dessen Bett ab. „Hör zu, ich hol dir jetzt eine ordentliche Malzeit. Nimm für den Anfang den Power Riegel hier, der muss reichen bis ich wieder da bin, und trink auch etwas.“ Sheppard gab Rodney einen Riegel und die Wasserflasche, die auf dem Nachttisch stand und wollte gehen, doch McKay sagte leise: „Bleibst du hier?“

„Ich muss weg, um dir etwas zum essen zu holen.“

„Das meinte ich nicht . . . ich meinte, ob du übernacht hier bleibst?“, gab der Kanadier genauso leise von sich.

„Ach so, ja natürlich bleibe ich hier. Ich dachte nicht, dass das in Frage steht.“ McKay musste darüber lächeln. John war froh, das zu sehen und drehte sich jetzt um und ging heraus. Rodney tat was sein Colonel ihm gesagt hatte und wartete auf seine Rückkehr, nachdem er mit dem Riegel fertig war.

Sheppard musste sich wirklich sehr beeilt haben, da er nach ziemlich kurzer Zeit wieder in Rodneys Quartier erschien. Er stellte das Tablett mit dem Essen auf dessen Schreibtisch ab. „Ich dachte mir wir könnten ja zusammen essen.“

Der Wissenschaftler ging zu John und sie leerten das mit reichlich Essen gefüllte Tablett. John dachte, während sie aßen, darüber nach ob er Rodney darauf ansprechen sollte, warum er sich ihm nicht anvertraute. Oder war es noch zu früh? Er wollte den Kanadier jetzt lieber nicht bedrängen, aber McKay selbst fing an: „Ich ähm, ich hatte dir versprochen, dass ich . . . dass ich dir davon erzähle was mir Angst macht.“ Rodney machte eine kleine Pause, die John nutzte, um den Kanadier etwas vorzuschlagen.

„Wollen wir es uns dabei nicht etwas gemütlicher machen?“, sagte John, stand auf, nahm Rodneys Hand und führte ihn wieder zum Bett. McKay nahm den Vorschlag dankend an und die beiden kuschelten sich auf dem Bett aneinander. John dachte sich, dass es Rodney so vielleicht einfacher fallen würde vor John von seinen Gefühlen zu sprechen, wenn er ihn nicht ständig ansehen musste.

„Du musst mir aber versprechen nicht zu lachen.“

John hob Rodneys Kinn an, so dass er ihn für einen Moment in die Augen sah, und sagte: „Versprochen.“ Sie küssten sich kurz, und Rodney legte seinen Kopf wieder auf Johns Brust. McKay überlegte wie und vor allem wo er anfangen sollte zu erzählen.

„Ähm, zuerst hätte ich eine Frage an dich“, fing Rodney an.

„Okay“, sagte John kurz und knapp, er war wirklich gespannt, was ihn der Kanadier fragen wollte.

„Hat dir Carson von dem Gespräch erzählt welches wir hatten, an dem Abend als ihr die Wette abgeschlossen hattet?“

„Du meinst, als du ihm von Russland berichtet und zugegeben hast, dass du Bi bist?“

„Ja, genau, darauf wollte ich hinaus. Also habt ihr, wenn ich das richtig verstehe, das noch als Bestärkung in eurem kleinen Vorhaben gesehen?“

„Ich glaube, irgendwie schon, ja.“ Dies war Sheppard bis jetzt gar nicht richtig bewusst gewesen, aber hätte Carson ihm nichts erzählt, wäre John wohl eher nicht auf die Idee gekommen in Rodneys Quartier zu spazieren. „Diese ganze Sache tut mir immer noch wahnsinnig leid, Rodney. Entschuldige.“

„Schon gut. Ist schon fast vergessen.“ Und als Beweiß dafür gab er John einen leidenschaftlichen Kuss, und fuhr dann fort. „Ich, ähm . . . ich hatte schon immer Angst vor dem Militär. Verstehe das jetzt bitte nicht falsch, John. Ich meinte damit, dass ich vor der Reaktion Angst habe, falls das mit uns publik werden sollte. Denn mir war und ist immer bewusst gewesen, dass das amerikanische Militär ein nicht gerade geringes Problem mit Homosexualität hat. Und ich möchte auf keinen Fall, dass du wegen mir irgendwelche Probleme bekommst.“

John fühlte sich geschmeichelt, dass sich Rodney auch um seine Karriere Gedanken machte, wundern tat es ihn allerdings nicht. „Hör zu, Rodney, ich kenne meine Männer und kann sie auch ganz gut einschätzen. Ich denke nicht, dass jemand ein Problem damit hätte, wenn sie von uns wüssten. Das Erdmilitär ist sehr weit weg, und wird sich sicher nicht einmischen. Außerdem hat Elisabeth das Sagen hier und sie wird von allen sehr Respektiert, auch vom Erdmilitär. Und außerdem, werde ich niemals zulassen, dass dir jemand wehtut! Okay?“

„Okay.“ Rodney fühlte sich in dieser Hinsicht jetzt zwar beruhigter, aber noch nicht ganz überzeugt. Nicht dass er Sheppard nicht vertraute, aber er hatte nun mal andere Erfahrungen mit dem Militär gemacht. Aber John würde ihn beschützen hatte er gesagt, und Rodney glaubte ihm.

„Du . . . du willst sicher auch wissen, warum ich mich wegen . . .“, Rodney traute sich kaum diesen Namen auszusprechen. „wegen Kolya auf PXF- 317 so merkwürdig benahm, wir hatten uns ja eigentlich vorher auf Atlantis ausgesprochen, und ich hatte ihn in meiner Leichtgläubigkeit auch noch geglaubt. Aber er hat, als er hier war etwas gemacht, was mir starkes Unbehagen bereitete. Und ich bekam in dem Moment, als ich ihn auf dem Planeten sah, ein unbeschreibbares und merkwürdiges Gefühl. Ich konnte dir die Wahrheit über das was passiert war dort einfach nicht sagen, ich habe mich geschämt, es war mir einfach zu peinlich, dir zu sagen, dass . . . dass mir Kolya an meinen . . . also dass er . . . also er hat mir . . .“

„Ist in Ordnung Rodney, ich denke ich weiß, was du mir sagen willst. Nachdem dich dieser dreckige Genii entführt hat, wir wieder hier waren und deine Rettung planten, haben die beiden Soldaten, die auf dich aufpassen sollten, als Kolya hier war, uns gesagt was er dir angetan hat.“ Rodney kuschelte sich darauf hin noch enger an seinen Liebsten.

Nach einem kurzen und schweigsamen Augenblick, sagte McKay: „Da gibt es noch etwas, wovor ich Angst habe.“ John dachte sich, dass jetzt sicher Rodneys größte Befürchtung zur Sprache kommen würde. Das hatte er irgendwie im Gefühl. „Ich weiß, dass du zu mir gesagt hast, dass du mir niemals wehtun würdest, aber ich habe trotzdem Bedenken. Ich . . . ich hatte noch niemals so viel Glück in meinem ganzen Leben, wie jetzt. Ich will auf keinen Fall dass es wegen eines dummen Fehlers von mir endet.“

„Warum denkst du, dass nur du einen Fehler begehen könntest?“

„Ganz einfach wegen meiner Unwissenheit gegenüber Beziehungen. Aber es ist nicht allein das, was mich beschäftigt. Am . . . am meisten befürchte ich, dass . . . dass, naja . . . dass du mich verlässt, nachdem wir . . . nachdem wir miteinander geschlafen haben . . .“

„Ach Rodney, warum denkst du so etwas von mir? Mache ich den Eindruck dich verlassen zu wollen?“, wollte Sheppard von dem Wissenschaftler wissen, nachdem er wiederholt Rodneys Kinn anhob, um ihn in die Augen sehen zu können.

McKay schüttelte den Kopf, er kam sich ziemlich dämlich vor, John so etwas zu unterstellen, aber er machte sich nun mal Gedanken darüber. Rodney fand, dass John sehr Verständnisvoll mit ihm umging, obwohl er solche Vermutungen äußerte. „Es ist nur so, dass du mir nie gesagt hast, was du für mich empfindest. Wie ich fühle weißt du schon eine Weile, und bist mir gegenüber somit im Vorteil. Ich weiß nicht mal, und kann es mir auch nicht vorstellen, was du an mir findest!“

John atmete geräuschvoll aus. „Eigentlich wollte ich mir das, was ich dir gleich sagen werde, für einen passenderen Augenblick aufheben, aber du lässt mir wohl keine andere Wahl, schätze ich . . . Rodney,“ John sah seinen Wissenschaftler dabei tief in die blauen und neugierig dreinblickenden Augen. „Ich liebe dich! Ich liebe dich aus ganzem Herzen. Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe. Aber ich dachte, dass du es vielleicht spüren würdest. Aber deine Selbstzweifel, haben dich wahrscheinlich daran gehindert. Du wolltest dich wohl aus Selbstschutz nicht darauf einlassen, das verstehe ich . . . du willst wissen was ich an dir anziehend finde?“

„Ja“, kam es kaum hörbar von Rodney, der von diesem Liebesgeständnis äußerst gerührt war und brachte auf Grund dessen fast keinen Ton heraus.

„Eigentlich fasziniert mich dein gesamtes Wesen. Aber wenn du Einzelheiten haben möchtest: Nun zuallererst, deine strahlenden, blauen Augen. Wenn ich dir in die Augen sehe, könnte ich mich darin verlieren, wenn du fröhlich bist ist das so ansteckend, das ich dich am liebsten vor Ort und Stelle halten und küssen möchte. Nur als Beispiele. Tja also und dein Hintern ist echt ein Thema für sich!“ Und als Bestätigung dafür kniff er Rodney herzhaft in dessen Hinterteil. Rodney zuckte noch nicht einmal zusammen, er sah John nur die ganze Zeit bis über beide Ohren verliebt an.

McKay hatte noch nie einen Menschen so schöne Sachen über sich sagen hören. Er begab sich in eine etwas andere Position, so dass er sich nicht mehr so verrenken musste, um Sheppard zu küssen. Und dies tat er dann auch mit sehr viel Leidenschaft und Zuneigung.

„Alle Fragen beantwortet?“

„Jap. Bis auf eine . . . Sind wir ein . . . also nachdem, was du gesagt hast, denke ich ja.“

John brauchte einen Moment, um zu verarbeiten was genau Rodney eigentlich wollte. „Meist du, ob wir ein Paar sind?“ Rodney nickte zur Bestätigung. „Natürlich sind wir das, du kleines Dummerchen.“ Sheppard strich Rodney zärtlich über den Kopf.

McKays, vor Freude strahlenden, Augen sahen John an. John drehte McKay mit dem Rücken auf die Matratze, um ihn besser küssen zu können. Sheppard wollte heute lieber nicht mit dem Kanadier zu weit gehen, nach alldem was McKay in den letzten Tagen alles mitmachen musste, beabsichtigte er den Kanadier lieber nicht zu bedrängen und beließ es beidem, was sie schon taten. Alles andere würde sich mit der Zeit schon von allein ergeben.


Ende




End Notes:

So das war`s, ich hoffe euch hat das Ende gefallen und das es einigermaßen nachvollziehbar war.
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