Stargate: The German Experience (Staffel 5) - Countdown zur Zerstörung by Atlan, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre wenn das Stargate nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir die internationale Sternentorallianz und unsere Helden vom STK auf ihren Abenteuer durch die Galaxie.
Anubis' Flotte wurde in die Flucht geschlagen, die irdischen Kräfte waren siegreich. Und doch waren die die Verluste hoch und über Berlin steht ein Atompilz. Wie wird sich die Erde von diesem Schlag erholen?
Categories: Stargate SG-1 Characters: Own Character
Genre: Alternativ Universum
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 20 Completed: Ja Word count: 104591 Read: 147476 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem Autor. Diese Geschichte ist nicht aus monitären Gründen geschrieben.

1. Kapitel 1 by Atlan

2. Kapitel 2 by Atlan

3. Kapitel 3 by Atlan

4. Kapitel 4 by Atlan

5. Kapitel 5 by Atlan

6. Kapitel 6 by Atlan

7. Kapitel 7 by Atlan

8. Kapitel 8 by Atlan

9. Kapitel 9 by Atlan

10. Kapitel 10 by Atlan

11. Kapitel 11 by Atlan

12. Kapitel 12 by Atlan

13. Kapitel 13 by Atlan

14. Kapitel 14 by Atlan

15. Kapitel 15 by Atlan

16. Kapitel 16 by Atlan

17. Kapitel 17 by Atlan

18. Kapitel 18 by Atlan

19. Kapitel 19 by Atlan

20. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1 by Atlan
Author's Notes:
Staffel verläuft parallel zu TGE Atlantis Staffel 1.
5.01 Nebel in der Dämmerung
von Colonel Maybourne



Die Schlacht um die Erde war gerade erst seit fünf Stunden vorbei und man zog Bilanz. Man hatte den Kampf zwar gewonnen, aber der ganze Kampf war eine einzige Katastrophe. Die Zahl der Toten standen noch immer nicht fest, aber allein in Berlin waren es sicher eine Million und aufwärts.
Außerdem war der Reichstag vollkommen zerstört worden und ebenso das Hauptquartier der Bundeswehr. Der Unmut hatte sich schon ausgebreitet.
Präsident Putin hatte bereits befohlen, alle gefangenen Jaffakrieger auf den roten Platz zu schaffen.

Putin verließ den Kreml und sah auf den roten Platz. Mehr als 500 Jaffakrieger hatte man hier zusammengetrieben.
Er trat auf ein Podium, räusperte sich und erhob dann das Wort.
Die Jaffa hörten zu.
„Im Namen des russischen Volkes und der gesamten Erdallianz, wurden sie für Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.
Darunter auch den Einsatz von ABC-Waffen gegen die deutsche Hauptstadt.
Sie wurden soeben von mir für schuldig erklärt und zum Tod durch erschießen verurteilt. General Runge?“

Sergej Runge trat aus dem Hintergrund hervor.
Er hatte die Paradeuniform des russischen Heeres angelegt.
Der Kommandeur der Mondbasis war auf Bitten von Putin, mit dem Ringtransporter direkt in den Kreml gekommen.
„Erschießungskommandos 1-5 vortreten.“, befahl Runge mit hartem Ton in der Stimme.
„Befehl des Oberkommandierenden augenblicklich ausführen.“

Aus den Reihen der russischen Soldaten, die die fast 500 gefangenen Jaffa bewachten, traten 50 Soldaten vor und gruppierten sich zu fünf 10er Gruppen.
Diese schnappten sich je 20 Jaffa und sonderten sie von den anderen Jaffa ab.
Sie wurden vor einer Wand aufgestellt und die 10er Gruppen entsicherten ihre AK-74.
„Achtung!“, rief Runge quer über den Platz.
„Ausrichten, anlegen und zielen!“
Die Soldaten taten, wie ihnen geheißen.
Sie legten ihre Sturmgewehre an und zielten auf die Jaffa.
„Feuer... Frei!“, befahl Runge und das Gemetzel begann.
100 Jaffa waren auf der Stelle tot. Das Blut floss in Strömen.
„Befehl erneut ausführen!“, kam es daraufhin von Runge und wieder holten die Erschießungskommandos sich je 20 Jaffa.
Noch drei Mal danach wurde der Befehl ausgeführt und keine 10 Minuten später waren alle 500 Jaffa tot. Der rote Platz machte seinem Namen nun alle Ehre....


Auch in Washington hatte man bereits über 1000 Jaffa gefangen genommen.
Diese wurden in provisorische Gefängnisse gebracht, um sie später zu verurteilen.
Ähnliches geschah in allen Teilen der Welt, wo Jaffatruppen gelandet waren.
Allerdings gab es nur in Russland Exekutionen.
Die Kämpfe hatten bereits schon lange geendet.
Nur in Paris gab es noch kleine Scharmützel.
Die letzten Jaffa versuchten noch, Ärger zu machen. Allerdings waren diese für die Fremdenlegion kein zu großes Problem.


In Deutschland waren große Teile der Bevölkerung in Panik.
Das lag zum Großteil daran, dass Berlin dem Erdboden gleichgemacht worden war.
Die Atomwolken hatten sich über Berlin hinaus in einem 20km Umkreis ausgebreitet und bildeten die Todeszone Berlins.
In ganz Brandenburg, den angrenzenden Bundesländern und Polen gab es Evakuierungen.
Insgesamt waren fast 900km² deutschen Bodens verseucht.
In ganz Deutschland formierten sich Demonstranten und gingen auf die Straßen.
Sie trugen Plakate mit den Aufschriften:
„Wie konnte es soweit kommen?“
Die Bevölkerung hatte sich seine Meinung gebildet.
„Jetzt reicht es endgültig. Die haben unsere Hauptstadt zerstört.“
„Eben. Ich will Vergeltung.“
„Genau. Lasst die scheiß Schlangenärsche und ihre Handlanger dafür büßen.“
„Tod allen Goa‘Uld!“
„Gleiches mit gleichem vergelten!
Mal sehen, wie es denen schmeckt, wenn wir ihre Planeten mit Atomwaffen bombardieren.“
„Das war der Tropfen, der das Glas zum überlaufen gebracht hat!
Die Bundeswehr soll denen entgültig in den Arsch treten!“

Im STK:

General Degenhardt stand vor den Bildschirmen im Kontrollraum.
Major Müller saß vor ihm, an den Kontrollen.
„Müller, wie sieht‘s aus? Ist die Yamato inzwischen vor Ort?“, fragte Degenhardt.
„Ich brauch endlich ein Bild.“
„Einen Moment.“, sagte Müller und hielt sich das Head Set ans Ohr.
„Ja, die Yamato geht jetzt langsam runter.
Die Walküren mit den Antistrahlenteams sind auch schon eingetroffen.
Ich kriege erste Videoaufnahmen, von der Yamato rein.“

Auf dem Bildschirm erschienen die ersten Live-Aufnahmen aus Berlin.
Jedenfalls, was von der Stadt übrig geblieben war.
Die Yamato stand genau über Berlin.
Vom Reichstag waren nur noch Trümmer zu sehen und der Himmel war voller rotem, radioaktiven Staub.
„Oh Gott.“, stieß Degenhardt nur aus und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ein Antistrahlenteam soll nachsehen, ob der Bunker des Reichstags noch intakt ist.
Vielleicht gibt es Überlebende.“
Dann überlegte er noch.
„Und die Yamato soll die Scanner ausrichten. Sie soll nach Lebenszeichen scannen.“
Da klingelte auch noch das Telefon.
Degenhardt ging ran. „General Degenhardt.“
„Sebastian, hier ist Bundeskanzler Schröder.“, wurde ihm geantwortet.
Degenhardt atmete auf.
„Herr Bundeskanzler. Sie wissen ja gar nicht, wie froh ich bin, dass sie noch leben.“

Schröder lachte kurz und trocken auf.
„Ja. Marschall Reineke hat mir geraten, mit den Ministern und dem Bundespräsidenten Berlin zu verlassen. Wir sind jetzt in Bonn. Ich werde die Regierung von hier fortsetzen.“
„Sehr gut.“, antwortete Degenhardt. „Wir sind momentan dabei, Überlebende aus Berlin zu bergen.“
„Wie... Sieht die Stadt aus?“, fragte Schröder bedrückt.
„Nicht gut.
Der Reichstag und das Regierungsviertel sind zerstört. Das Brandenburger Tor steht nicht mehr. Überall weht radioaktiver Staub.“, versuchte Degenhardt sachlich klingend zu berichten.
Degenhardt hörte seinen Vorgesetzten laut schlucken. Diese Pille musste er erst mal verdauen.
„Verstanden, General. Die Bergung von Überlebenden und das Eindämmen der Strahlung hat absolute Priorität.
Alle Kräfte, die nicht zur Erdverteidigung gebraucht werden, kümmern sich darum.“
„Jawohl... Warten sie bitte einen Augenblick.“, sage Degenhardt und legte den Hörer beiseite.
Gerade sah er auf den Bildschirmen Bilder des zerstörten Hauptquartiers der Bundeswehr. Bis aufeinige Trümmer, war alles weg.

Müller sah ihn an, die Hand immer noch am Head Set. Er empfing eine Mitteilung.
„Herr General. Man hat in den Trümmern des Bunkers des Reichstags einige Politiker gefunden. Darunter Merkel und Stoiber. Die Beiden sind schwer verletzt und verstrahlt, leben aber. Einige andere Politiker sind ebenfalls bereits gefunden worden.“
„Sehr gut.“, sagte Degenhardt freudig.
Und das war es auch. Wenn im Zentrum der Explosion Menschen überlebt hatten, dann auch weiter davon entfernt.
Vielleicht konnte man noch einige zehntausend Menschen retten.
Er wandte sich wieder seinem Gespräch mit Schröder zu.
„Her Bundeskanzler:
1.) Das Hautquartier der Bundeswehr ist ebenfalls komplett zerstört worden.
Wir haben wohl das Gros unserer Generäle und hohen Offiziere verloren.
2.) Aus den Trümmern des Reichtags konnten gerade einige Politiker geborgen werden. Sie leben. Das ist Grund zur Hoffnung, wenn selbst im Explosionszentrum einige überlebt haben.“
„Gut. Sebastian, lassen sie die Strahlenopfer ins STK bringen.
Jolinar soll sich mit dem Goa‘Uld Heilgerät um sie kümmern. Das hat oberste Priorität.“

„Verstanden.“, bestätigte Degenhardt.
„Gut, weitermachen. Bis auf weiteres, bleibt das Kriegsrecht bestehen.
Ich melde mich später noch mal bei ihnen, wegen Vergeltungsmaßnahmen.“, meinte Schröder trocken. „Und noch viel Glück.“
Dann legte der Bundeskanzler auf und Degenhardt sah weiter zu, wie die Bergung voranschritt. Der General lies sich einen Kaffee bringen. Das würde noch ein langer Tag werden...


Derweil auf einer Landstraße zwischen Langley und Washington:

Der gepanzerte Gefangenentransporter fuhr schnell auf der holprigen Straße.
Einziger Passagier des Wagens, war der ehemalige Senator Robert Kinsey, der mit Hand- und Fußschellen im hinteren Abteil saß.
Bei ihm waren zwei Agenten des FBI, die ihn mit Argusaugen bewachten.
„Das wird ihnen noch Leid tun.“, sagte er wütend.
„Sie wissen ja gar nicht, mit wem sie sich hier angelegt haben.“
„Ja.“, antwortete einer der FBI Agenten.
„Mit einem Wahnsinnigen haben wir es hier zu tun, der einen Genozid von der Stange brechen wollte.“
Kinsey antwortete nicht, sondern verfluchte nur stumm Maybourne, der ihn an Bush verraten hatte. Bush, der ihn verhaften lies und sowieso alle, die gegen ihn waren.
Und vor allem diese verfluchten Deutschen.

Da wurde der Wagen plötzlich stark durchgeschüttelt. Er hielt mit quietschenden Reifen.
Die Türen des hinteren Abteils wurden aufgesprengt und zwei maskierte, mit M16 bewaffnete Gestalten sahen ins Innere.
Die FBI Agenten hatten keine Zeit mehr zu reagieren, denn kaum waren die Türen geöffnet, wurden sie von den beiden Maskierten erschossen.
Dem Fahrer erging es nicht anders.
Einer der Maskierten kam mit einer Drahtschere und öffnete Kinsey Hand- und Fußschellen.
Kinsey rieb sich die Handgelenke.
„Warum hat das solange gedauert.“
„Entschuldigung Senator.
Wir mussten uns erst neu organisieren, als das FBI das NID Hauptquartier gestürmt hatte.
Wir haben sie so schnell befreit, wie es nur ging.“, sagte einer der Maskierten.
Kinsey nickte.
„Gut, dann bringen sie mich jetzt in Sicherheit.
Ich habe keine Lust, ins Gefängnis zu gehen.“
Die beiden Maskierten brachten Kinsey zu einem schwarzen Van und fuhren mit quietschenden Reifen davon.
Keine Stunde später startete von einem stillgelegten Stützpunkt ein Privatjet nach Venezuela.
Als Präsident Bush davon erfuhr, raste er vor Wut. Kinsey war für ihn fürs erste außer Reichweite...


Die stark angeschlagenen Einheiten der Erdenflotte landeten währenddessen auf großen Flughäfen der Erde.
Die Flotte war nur noch ein Schatten ihrer Selbst.
Man hatte viele Schiffe verloren.
Die EAS Orleans und EAS Korolev, die HMS Lexington, Schiffe der Walhallaklasse, die USS Clinton, ein amerikanisches Schiff der Hooverklasse.
Und auch die USS Hoover war nicht mehr bei der Flotte.
Das Schiff war im Hyperraum verschwunden und galt als verschollen.
Die Walhalla und die St. Patrick waren stark anschlagen und ganze Decks ausgebrannt. Die St. Patrick hatte es dabei wesentlich schlimmer erwischt und optimistichen Schätzungen nach, würde sie erst in 6 Monaten oder später wieder einsatzbereit sein.
Alle Korvetten der Terraklasse wurden ebenso zerstört.
Die Gagarin, das russische Flaggschiff, brach fast auseinander und hielt nur noch mit Mühe und Hoffnung zusammen. Die Hülle des stolzen Schiffs war an vielen Stellen geschmolzen.
Währenddessen war die Rommel bereits, zusammen mit der Walhalla, auf dem Flugplatz des STK niedergegangen.
Insgesamt waren von insgesamt 15 Großraumschiffen nur noch zehn existent, allerdings kaum einsatzbereit zu nennen.
Momentan sah es mit der Erdverteidigung alles andere, als rosig aus. Für Monate würde man verletzlich sein.
Nur die Yamato war noch relativ einsatzbereit, aber momentan mit der Bergung der Atomopfer von Berlin zugange.

„So ein Scheiß!“, muffelte McKay, der sich durch die halbzerstörten Gänge der Walhalla zum Maschinenraum kämpfte.
Überall waren Techniker und Reparaturteams am Gange.
McKay und Zelenka waren schon seit zwei Stunden an Bord und mal wieder dabei, Wunder zu verbringen. „Radek?“, fragte McKay, als er Maschinenraum angekommen war.
Der Tscheche sah auf. „Schilde arbeiten wieder bei 20%.“
McKay grinste arrogant. „Jep, ohne mich würde die Flotte auseinanderbrechen.
Radek schüttelte nur genervt den Kopf.
„Sie ändern sich nie, sie arroganter...“
Den Rest lies er weg und verließ den Maschinenraum. „Ich geh auf die Rommel.
Die brauchen da wohl eher meine Hilfe, als sie hier.“
McKay sah dem davoneilenden Wissenschaftler nur fragend nach.
„Was hat denn der schon wieder?“, fragte er sich.


Im STK kamen indes die Verwundeten der Rommel und der Walhalla an.
Unter ihnen Marschall Reineke.
Der Oberbefehlshaber der Flotte war arg lädiert.
Ein Sanitätstrupp brachte ihn auf die Krankenstation, wo Dr. Roth, die Stützpunktärztin, übernahm.
„Kopfwunde.“, meinte sie zu ihren Assistenten. „Säubern, desinfizieren und eine Kompresse anlegen. Das Bein schienen.“
Dann nahm sie eine Lampe und leuchtete dem bewusstlosen Marschall in die Augen.
„Er ist nur ohnmächtig. Bringt ihn auf ein Krankenbett, damit er sich ausruhen kann.“

Doc Roth sah zum Eingang des Lazaretts.
Immer mehr Sanitätstrupps brachten Leicht- und Schwerverletzte in die Krankenstation.
Und das waren nur die der Walhalla und der Rommel.
Überall auf der Welt, wo es Kämpfe gegeben hatte, mussten jetzt wohl die Krankenreviere überquellen. Hunderte von Toten und Verwundeten.
Doc Roth schüttelte energisch den Kopf.
Sie durfte jetzt nicht an so etwas denken, sondern musste sich komplett auf ihre Patienten konzentrieren. Sie trat an den nächsten Patienten heran.
„Also los Leute! Macht für diese Leute ein paar Betten frei!“


Etwa 30 Minuten später sendete die Tagesschau eine Sondersendung.
Der Nachrichtensprecher erhob das Wort.
„Guten Tag. Wir haben erste Informationen über die Lage in Berlin. Es hat sich bestätigt, dass Berlin und alles um die Stadt herum in einem Umkreis von 20 Kilometer..... komplett oder teilweise zerstört wurde.
Die radioaktiven Wolken können sich allerdings noch ausbreiten.
Momentan sind das japanische Raumschiff Yamato und Antistrahlenteams der Bundeswehr dabei Überlebende zu bergen.
Neusten Erkenntnissen nach, wurden aus den Trümmern des Reichstages mehrere Menschen gerettet. Sie sind stark verstrahlt und schweben in akuter Lebensgefahr.
Ob sie überleben, ist ungewiss.
Der Bundeskanzler konnte seine Regierung noch rechtzeitig auslagern.
Er residiert momentan mit den Bundesministern und dem Bundespräsidenten in den alten Regierungsgebäuden in Bonn und wird die Regierung von dort leiten.
Erste Hochzahlen dieses Massakers sprechen von einer Million Toten und aufwärts.
Im Anschluss folgt eine Ansprache des Bundeskanzlers mit einem Statement zur Situation.
Unsere Gedanken sind bei all denen, die Angehörige unter den Opfern glauben und den Opfern dieses Anschlages selbst.“
Dann wurde ausgeblendet, um gleich darauf ein Standbild mit dem Bundesadler zu zeigen.

Nach einer knappen Minute verschwand das Standbild und Bundeskanzler Schröder war zu sehen.
Er hatte eine ernste Mine aufgesetzt.
Schröder räusperte sie und sprach zur Bevölkerung von Deutschland.
„Ich wende mich in dieser schweren Stunde an die aufgebrachte Bevölkerung unseres Landes.
Sie alle wissen, dass wir die Schlacht um die Erde gewonnen haben.
Aber wir haben einen schrecklichen Preis bezahlt. Unsere Hauptstadt Berlin wurde zerstört und Hunderttausende haben dabei ihr Leben verloren.
Ich weiß, dass sie alle, milde ausgedrückt, darüber wütend sind.
Und ich weiß, dass sie Rache wollen, Vergeltung für das, was man unserem Volk angetan hat. Und ich sage ihnen: Wir rächen uns! Wir werden uns für diesen Genozid revangieren!“

An dieser Stelle brach Begeisterung unter den Zuschauern der Sendung aus.
Die Deutschen jubelten dem Kanzler zu, der ihnen versprach, dass sie sich an den Goa‘Uld rächen würden. Degenhardt sah sich das ganze mit dem Kontrollraumpersonal an. Auch hier gab es Zustimmung. Vor allem von denen, die Angehörige in Berlin hatten. Die anderen waren ebenso dafür. Schließlich waren bei dem Angriff hunderte Bundeswehrsoldaten, ihre Kameraden, ermordet worden, die sich im HQ aufgehalten hatten
Degenhardt sah nachdenklich weiter zu.
„Ich ahne, worin das enden wird.“, sagte Degenhardt leise, sodass nur Müller ihn hörte.
Der Major nickte. „Ja, in einem flächendeckenden Brand, der alles verschlingen wird, wenn wir nicht vorsichtig sind.“

Die Sendung war kaum beendet, als das Telefon klingelte.
Degenhardt nahm ab.
„Ja Herr Bundeskanzler?“
„Sebastian, sie haben die Sendung gesehen?“, fragte der Kanzler.
„Jawohl. Wie wollen sie, dass der Gegenschlag aussieht?“
„Erst mal.“, meinte Schröder. „Sie werden hiermit zum Generalmajor befördert.
Wir haben zu wenig Generäle, also muss ich einige schnelle Beförderung durchführen lassen.
Oberst Heimeshoff an Bord der Rommel wird zum Brigadegeneral befördert.
Die Luftwaffe hat, soweit ich sie erreicht hab, nur noch drei lebende Generäle. Das Heer etwa acht. Eine ausführliche Liste mit allen Beförderungen werd ich ihnen faxen."
„Jawohl, verstanden.“

„Dann jetzt zur Rache...“ Degenhardt hörte Schröder durchatmen. Es viel ihm offentsichtlich schwer.„Wie groß ist die Sprengkraft einer Mark VIII naquadahverstärkten Nuklearwaffe?“
„Etwa 745 Megatonnen TNT Äquivalent.“, gab Degenhardt die Antwort, der ungefähr erahnen konnte, was jetzt kam.
„Dann autorisiere ich sie zum Einsatz von vier dieser Waffen.“, sagte Schröder monoton.


Eine Stunde später:

Im STK liefen die Vorbereitungen für einen Gegenschlag gegen zwei von Anubis Planeten.
Laut der IIA, der International Intelligence Agency, zwei seiner wichtigsten Stützpunkte.
Voll mit Jaffakriegern.
Je zwei Mark VIII Atomwaffen, die man aus der Walhalla hergebracht hatte, sollten abgefeuert werden und zusammen eine Sprengleistung von 1500 Megatonnen, oder 1,5 Gigatonnen TNT erbringen.
„Tor anwählen.“, befahl Degenhardt, als die ersten beiden Nuklearwaffen bereit waren und abgefeuert werden konnten.
Müller wählte das Tor an.
„AVIAN Luftraumsonde starten."
Die Aufklärungsdrohne startete sofort und durchquerte das Wurmloch.
Auf der anderen Seite überflog sie den Luftraum von Anubis Stützpunkt.
10 Minuten dauerte dieser Überflug, bis das STK die Ziele erkannt und die Aufschlagpunkte markiert hatte.
„Achtung.“, befahl jetzt Degenhardt.
„Operation „Blutige Nase“ startet. Müller, Feuer frei.“
Der Major nickte nur und drückte den Startknopf für die Raketen.
Nacheinander durchquerten sie den Ereignishorizont und flogen auf ihre Ziele zu.
Vor dem Stützpunkt trennten sie sich und flogen in die entgegengesetzten Richtungen.
Dann schlugen sie je im Westen und im Osten des Stützpunktes auf.
30.000 Jaffa, die auf dem Stützpunkt stationiert waren, verdampften auf der Stelle.
In einem Umkreis von insgesamt 90 Kilometern lag kein Stein mehr auf dem anderen.

Das STK wiederholte einen ähnlichen Angriff kurz darauf.
Auch hier wurde der Stützpunkt völlig zerstört und hier starben 23.000 Jaffa.
Insgesamt kostete die Rache Deutschlands an Anubis also 53.000 Jaffa das Leben.
Außerdem verlor Anubis bei dem Angriff auch noch zwei riesige Werftanlagen, mit Trockendocks und große Waffenschmieden.


Irgendwo im Weltall, unbekannte Galaxie:

Die USS Hoover trat aus dem Hyperraum aus, in der Nähe eines Neutronensterns.
„Status!“, befahl Colonel Caldwell sofort. „Wo sind wir?“
Sein erster Offizier Lt. Colonel Sheppard überprüfte die Sensoren, da das zuständige Crewmitglied mit einer starken Kopfverletzung auf die Krankenstation gebracht worden war.
„Moment Sir.
Das könnte einige Augenblicke dauern."
Während Sheppard den Sensorscan durchführte, machte sich unter der Besatzung Verwirrung breit.
„Wo sind wir denn nur hier gelandet?“
„Ich hab irgendwie ein ganz mulmiges Gefühl bei der Sache.“

„Ich habs.“, sagte Sheppard nach fünf Minuten. „Also, wenn diese Scans stimmen, dann...“
„Was dann?“, fragte Caldwell ungehalten.
„Dann sind wir nicht mehr in der Milchstraße.“, führte Sheppard seinen Satz zu Ende.
„Die Sternen-Konstellationen sind komplett anders.“
„Können sie rauskriegen, in welcher Galaxis wir sind?“, fragte Caldwell.
Sheppard tippte einige Daten ein. „Nein.“

Caldwell nickte nachdenklich.
„Na gut. Suchen wir uns erst mal einen Planeten, auf dem wir landen können.
Wir müssen dringend Reparaturen durchführen. Wenn das Schiff repariert ist, versuchen wir einen Ausweg zu finden.“
„Na toll. Ich komm mir jetzt schon vor, wie in Star Trek Voyager.“, meinte ein Crewmitglied aus dem Hintergrund.
Caldwell meinte darauf nur trocken: „Solange mich niemand mit Captain Janeway vergleicht.... Sheppard, irgendwo ein Planet mit geeigneter Atmosphäre?“
Sheppard musste sich zusammenzureisen, über diesen Vergleich nicht irgendetwas zu sagen und nickte nur. „Ja, der vierte Planet in diesem Sonnensystem ist für uns geeignet.“
„Sehr gut. Steuermann, Kurs setzen.“, befahl Caldwell. „Sublichtmotoren auf Militärgeschwindigkeit.“

Mit maximaler Sublichtgeschwindigkeit flog die Hoover auf den vierten Planeten zu.
Zu diesem Zeitpunkt wusste keiner an Bord, ob sie die Erde jemals wiedersehen würden...


Im STK ging es weiterhin hoch her und alle waren beschäftigt.
Da meldete sich plötzlich die Weltallüberwachung.
„Herr General!“, rief Müller. „Ein Hyperraumfenster öffnet sich! Ich schalte auf Video.“
Müller schaltete einen Bildschirm um und Degenhardt sah, wie aus dem Hyperraumübergang ein Schiff auftauchte, in einen Orbit um die Erde einschwang.
Es war ein Asgardraumschiff.
Ein Videokanal ins STK öffnete sich.
„Seit gegrüßt.“, meldete sich Thor bei Degenhardt.
Der versuchte leicht zu lächeln.
„Hallo Thor. Du hast unsere Nachricht bekommen?“
Die Erdallianz hatte mit einem speziellen Subraumsender, ein Geschenk von Thor, der ihn kontaktieren konnte, einen Lagebericht geschickt.
Wenn ein Asgard bedrückt und traurig aussehen konnte, machte das Thor gerade.
„In der Tag, das habe ich. Die Asgard trauern mit euch.
Ich bin hier, um meine Hilfe anzubieten.
Zuerst lass bitte alle Antistrahlenteams und anderen Bergungstruppen aus Berlin abziehen.“
Degenhardt nickte und gab den entsprechenden Befehl weiter an Müller.
„Müller. Sie haben es gehört. Alle Teams abziehen.“
Müller gab den Befehl über Funk und hatte zehn Minuten später die Bestätigung.
„Erledigt, Herr General.“
„Thor?“, fragte Degenhardt den Asgard, der die ganze Zeit zugeschaltet gewesen war.
Der antwortete jedoch nicht, sondern verschob nur einige Runensteine.

Sofort ging das Asgardschiff tiefer.
Es flog jetzt über die Nordsee und näherte sich dem radioaktivverstrahlten Gebiet mit Berlin als Zentrum. Schon in den Ausläufern geschah es immer wieder, dass Thor seine Beamtechnologie einsetzte und hier und da Gebiete bestrahlte.
Der ganze Vorgang dauerte etwa 20 Minuten und Thor hatte die ganzen 900km² abgestrahlt.
Dann meldete er sich bei Degenhardt.
„Ja Thor?“, fragte dieser.
„Ich habe die Überlebenden geborgen und entseucht.“, meldete der Asgard monoton.
Degenhardt sah ihn fragend an. „Wie viele sind es?“
„Etwa 270.000.“, sagte Thor.
Degenhardt nickte. 270.000 waren besser, als nichts. Trotzdem fragte er:
„Kannst du die Toten nicht wiederbeleben? Ich weiß, dass die Asgard das können.“
Thor zwinkerte mit seinen riesigen Augen.
„Wir können leider nur Wesen wiederbeleben, deren Körper noch existiert und die erst seit weniger, als einer Stunde tot sind, damit der Gehirnverfall noch nicht eingetreten ist. Beides trifft hier leider nicht zu, es tut mir sehr Leid.“
Degenhardt nickte.
„Dann haben wir drei Millionen Tote zu beklagen...“
Er fasste sich wieder.
„Trotzdem Thor, ich danke dir.“
„Warte noch mit deinem Dank.“, meine Thor und verschob einen weiteren Runenstein.

Das Asgardschiff stieg höher, bis es die untere Wolkendecke erreichte.
Und dann strahlte es mit seinem Beamstrahl den ganzen verseuchten Bereich ab.
Das nahm etwa zwei Minuten in Anspruch und als Thor das ganze einstellte, waren die radioaktiven Todeswolken verschwunden und Berlin war nicht mehr verseucht, keine Radioaktivität überhaupt mehr in den versuchten Zonen.
Müller meldete dies gerade Degenhardt.
Der General wand sich an Thor.
„Thor. Danke.
Wir hätten nicht gewusst, wie wir die Radioaktivität beseitigt hätten.“
„Ich weiß.“, meinte Thor und zwinkerte.
„Und nun fliege ich zu eurem Südpol und kümmere mich um Franziska Rust.“
Und damit beendete er die Verbindung und hinterließ Degenhardt und Müller, die endlich verschnaufen konnten.


Antarktika, Antikerstützpunkt:

ST 1 war jetzt seit 12 Stunden hier.
Seit dem Zeitpunkt an dem Franzi sich eingefroren hatte, um dem Tod zu entkommen.
Die Nerven lagen relativ blank.
Sie hatten von den Verlusten erfahren, die man hatte.
Da wurden sie plötzlich hochgebeamt und standen keine Sekunde darauf vor Thor.
„Thor.“, stieß Daniel überrascht und freudig aus.
„Seit gegrüßt.“, sagte der Asgard zu den Anwesenden.
„Hat aber ein bisschen lange gedauert.“, witzelte Jules.
„Ich musste mich zuerst, um die radioaktiven Gebiete um Berlin kümmern.“, meinte Thor nur.
„Jetzt will ich Franziska Rust helfen.“
„Wirst du wieder das Antikerwissen entfernen?“, fragte Teal‘C.
Thor nickte bestätigend und wollte gerade einen Runenstein verschieben, um Franzi hochzubeamen, als sich ein Bildschirm aktivierte.
Thor besah sich die Meldungen in der Asgardschrift.
„Was ist denn?“, fragte Sikermann.
„Ich empfange Signale von dem Ort, den ihr Grönland nennt.“, informierte Thor ST 1.
Er las weiter die Anzeigen. „Das ist doch nicht möglich. Das kann nicht sein.“

„Was denn?“, fragte Jules.
Thor sah sie an. „Eine alte Furlingereinrichtung, die zum Leben erwacht ist.
Das dürfte aber nicht passieren. Die Furlinger haben diese Galaxie schon vor vielen Jahrtausenden verlassen. Ich muss unbedingt in diese Einrichtung. Sie könnte sehr gefährlich werden.“
„Was ist es denn?“, wollte Daniel wissen.
„Ein gigantisches Terraforming Projekt.“, sagte Thor. „Es könnte den ganzen Planeten terraformieren.
Das hatten die Furlinger einst vor, sahen aber davon ab, als die Menschen empfindungsfähig wurden.
Ich hatte mir darüber keine Gedanken mehr gemacht, weil sie versprochen hatten, das Projekt zu demontieren.“
„Und was wär so schlimm daran, den Planeten zu terraformieren?“, fragte Jules.
„Ist doch schon terraformiert.“
„So funktioniert diese Maschine aber nicht.“, belehrte sie Thor.
„Sie würde das bereits existierende Leben auslöschen, um seine neue Form zu begünstigen.“
„Aha...“, meinte Jules nur.
„So wie die Genesismaschine aus Star Trek 2: Der Zorn von Khan.“, erklärte Teal‘C es Jules noch einmal mit einfachen Worten.

Sikermann schnipste mit den Fingern.
„Moment mal.
Daniel, hat Sarah nicht so ein Furlinger Artefakt gefunden?“
Damit spielte er auf das unbekannte Gerät an, dass Sarah Gardner vor einigen Wochen gefunden hatte. Bisher hatte man seine Funktion noch nicht ergründen können.
Daniel beschrieb Thor das Gerät vom Aussehen her.
Thor zwinkerte mit den Augen.
„Dieses Gerät brauche ich.“
„Aber warum?“, fragte Daniel. „Weißt du, was es sein könnte?“
„In der Tat.“, sagte Thor. „Ich sage euch, was es ist...“


Inzwischen auf Anubis Heimatwelt:

Herak, Anubis erster Primus, kam zu seinem Herrn.
Die beiden hatten sich mit Fluchtkapseln retten können, bevor Franzi das Flaggschiff mit der Antikerwaffe von Antarktika zerstören konnte.
„Mein Gebieter?“, fragte Herak.
„Was gibt es?“, fragte Anubis, der auf seinem Thron saß.
„Mein Gebieter, ich fürchte, die Tau‘Ri rächten sich für den Angriff auf ihren Planeten. Sie vernichteten zwei eurer Planeten mit Atomwaffen. Über 53.000 eurer Jaffakrieger starben dabei.“

Erstaunlicherweise lachte Anubis darüber nur belustigt. Herak schien zum Teil überrascht, zum Teil erleichtert.
Anubis sah das und meinte: „Ich habe wohl einen würdigen Gegner in den Tau‘Ri gefunden. Es wird mir eine Freude sein, sie einen nach dem anderen auszulöschen...“



Fortsetzung folgt
Kapitel 2 by Atlan
5.02 Vor dem ersten Tag…
von Colonel Maybourne



Thor stand vor ST1, in seinen Augen zeichnete sich eine Form von Furcht ab, jedenfalls für die Verhältnisse der Asgard.
Thor konnte selbst kaum glauben, was er da auf den Sensoren angezeigt bekam, musste eine kurze Pause machen.
Daniel brach als erster das Eis, fragte ihn schließlich.
„Thor, mein alter Freund, wie wäre es, wenn du uns über die Furlinger aufklärst, dann finden wir schon eine Lösung.“
Der Asgard nickte und dachte angestrengt nach, über ein Volk, von dem er glaube, nie wieder etwas zu hören.
„Die Furlinger sind ein Volk, das etwa genauso alt ist, wie die Asgard und auf dem gleichen Stand der Technologie war.
Ihr Aussehen gleich dem von Raubtieren, wie etwa euren Löwen und Tigern, aber sie gehen aufrecht wie wir.“
Jules unterbrach ihn.
„Willst du damit sagen, dass sie fast wie Menschen sind, aber ein Fell haben, was den Namen erklären würde?“
Thor nickte.
„Ja und sie verspeisen ausschließlich lebende Nahrung, wie kleine Nagetiere, da die Furlinger reine Fleischfresser sind.
Allerdings sind sie auch sehr friedlich, wir haben nie erlebt, das dieses Volk je größere Kriege geführt hat.“
Daniel mischte sich wieder ein.
„Und warum haben wir bisher immer nur Legenden und Geschichten gehört, wenn über sie gesprochen wurde?“
Thor blinzelte ihn an.
„Weil ihre gesamte Zivilisation vor über 28.000 Jahren in eine andere Galaxie gezogen ist, um neue Weiten zu erforschen.
Diese Galaxie wurde ihnen zu klein und ihr Forscherdrang war einfach zu groß, deswegen gingen sie weg.
Die Furlinger zogen komplett, in einer großen Flotte los, da sie die Weiten des Alls erkunden wollten.“
Teal´C verneigte sich leicht.
„Und danach hat man nie wieder von ihnen gehört?“
Darauf folgte aber nur ein Kopfschütteln.
„Nein, es gab immer noch gelegentliche Kontakte, bis etwa vor knapp 19.000 Jahren einige Tausend in diese Galaxie zurückkehrten.
Bedingt durch die ewige Wanderschaft starb ihr Volk aus, es wurden im Laufe der Jahre immer weniger.
Da die Heimatwelt der Furlinger durch eine Umweltkatastrophe zerstört war, suchten sie drei neue Welten auf, darunter die Erde.“
Sikerman sah alle an.
„Das war dann noch vor den Goa´Uld und Ra.“
Thor nickte.
„Ja, aber die Erde war ihnen nicht gut genug, weswegen sie den Planeten ihren Ansprüchen anpassen wollten.“
Jules war hartnäckig.
„Warum das, wenn sie schon zur Erde kamen, dann muss ihnen der Planet doch eigentlich gefallen haben?“
Thor dachte einige Sekunden nach.
„Ja, aber sie hatten den Traum, ihre Heimatwelt original getreu wieder auferstehen zu lassen und dafür war die Erde ideal.
Die Asgard haben sie davon abbringen können, da wir als erste erkannten, dass eure Spezies die Fähigkeit erlernte, Empfindungen zu verspüren.
Schließlich konnten wir die Furlinger überzeugen und sie verließen die Erde wieder, ohne sie umwandeln zu können.“
Sikerman fragte noch mal nach.
„Und wozu dient dieses Artefakt?“
Thor sah es an, als innerhalb eines Kraftfeldes stand.
„Es ist eine Art von Schlüssel, der die Maschine aktiviert und das Terraforming starten lässt, auch über größere Distanzen.“
Danach ging der Oberkommandeur des Asgardflotte zu einem Kontrollstein und verschob ihn leicht.
Das mächtige Raumschiff steuerte Grönland an, um die Einrichtung der Furlinger davon abzuhalten, ihr Werk zu beginnen.


P2X452:

ST 32 war mit Master Bra´Tak und Ryac auf einer Mission, um Rebellen für den Widerstand der Jaffa anzuwerben.
In den letzten Jahren konnten die Jaffa sich zu Tausenden organisieren, um in den Augen der Goa´Uld immerhin eine Bedrohung zu sein.
Dabei diente Chulak als Heimatwelt, von der aus sie immer wieder Überraschungsangriffe, gegen die Systemlords, durchführten.
Bra´Tak sprach mit Major Lorne, dem Kommandanten von ST 32.
„Lorne, es tut mir leid, das wir auf diesem Planeten niemanden gefunden haben, der unseren Kampf unterstützen will.“
Der Major lächelte ihn an.
„Ist gut, man kann nicht immer Glück haben, vor allem beim Aufbau einer Organisation gegen die Goa´Uld.“
Währenddessen sprach Lt. Jennifer Hailey, seit vier Monaten im Team, mit Jonas Quinn, der seit einem Jahr im Team war.
„Hast du eigentlich schon einen Bescheid aus Area 51 bekommen, wegen deinem Antrag zur Naquadaforschung?“
Hailey lächelte.
„Ja, aber das ist jetzt nicht so wichtig, du siehst doch sicher, was in Deutschland wegen dem Angriff auf Berlin abgeht?“
Jonas lächelte, aber bevor er antworten konnte, kamen 20 Weibliche Jaffa aus den Bäumen gesprungen, mit aktivierten Stabwaffen.
„Krieger von Tau´Ri, habt bitte keine Angst, ich bin Karyn von den Hak´Tyl und wir kommen nicht als Feinde.“
Die Erdensoldaten waren sehr verwirrt, weswegen Lorne sich an Bra´Tak wandte.
„Ich glaube, dass solltest lieber ihr übernehmen, ich glaube nicht, dass ich hier den richtigen Ton treffen werde.“
Bra´Tak trat vor, während weiterhin alle Kriegerinnen ihre Waffen auf das Team gerichtet hatten.
„Ich bin Master Bra´Tak von Chulak, einer der Führer der Jaffarebellion und würde gern wissen, was ihr hier tut.“
Karyn nickte, deaktivierte dann ihre Stabwaffe.
„Auch wir sind rebellische Jaffa, von daher würden wir eine Allianz vorschlagen, um unsere Kräfte zu bündeln.“
Während Bra´Tak darüber noch ein wenig lächelte, konnte Ryac seine Augen nicht von Karyn nehmen.
„Welch eine Schönheit…“
Jetzt trat Lorne vor.
„Unsere Mission bestand darin, Kontakt zu Jaffarebellen herzustellen, von daher könnten wir euch folgen.“
Karyn war einverstanden, woraufhin alle Hak´Tyl Kriegerinnen ihre Waffen abstellten und den Menschen anwiesen, ihnen zu folgen.

Erde, Nachrichtensendung der Tagesschau:

Die Sprecherin verlas mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck gerade die neusten Meldungen in einer Sondersendung.
„In Hamburg kam es Gesternabend erneut zu extrem gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten.
Nach immer herrschen beinahe Anarchische Zustände in den meisten Großstädten, da in der Bundesrepublik zurzeit keine wirkliche Politische Führung existiert.“
Das Bild schaltete um, zeigte die Große Freiheit in Hamburg, wo es zu Massenschlägereien zwischen Polizeieinheiten und rechten Schlägern kam.
Wieder im Nachrichtenstudio kam die nächste Meldung, die Dresden zeigte, wo ebenfalls heftige Ausschreitungen waren.
„In Dresden und Magdeburg haben Rechtsradikale Schläger bisher insgesamt 17 Menschen Ausländischer Herkunft zu Tode geschlagen.
Besonders in den neuen Bundesländern, in denen die Strahlung massiver niederging, ist die Stimmung ununterbrochen aufgebracht.“
Danach wurden Aufnahmen von einer Massendemonstration aus der Innenstadt von Nürnberg gezeigt.
Die Menschen machten ihren Unmut laut kund.
„Jetzt ist Schluss mit lustig.“
„Krieg, bis zum Ende.“
„Tod den Goa´Uld.“
Danach schaltete man um nach Erfurt, wo es eine große Demonstration von Rechtsradikalen gab, welche von der Polizei begleitet wurde.
Die Menschen hielten viele Schilder in die Luft, auf denen Hakenkreuze und Bilder von Hitler gezeigt wurden.
„Schuld sind nur diesen liberalen Demokraten.“
„Wir brauchen das Deutsche Reich zurück.“
„Wie viel muss unser Volk noch ertragen?“
In der nächsten Sekunde war wieder das Nachrichtenstudio der ARD zu sehen, wo Berichte aus Bonn gezeigt wurden.
„Bundeskanzler Gerhard Schröder hat den Asgard ganz offiziell den Dank ausgesprochen, für die Entseuchung der verstrahlten Gebiete.
Außerdem bedankte er sich für die Rettung von über 200.000 schwer verstrahlten Menschen, die von Thor gerettet wurden.“
Danach war die Sondersendung am ihrem Ende angelangt und es wurde wieder ins normale Programm geschaltet.
Nur die Probleme, in denen sich die Welt und damit insbesondere Deutschland befanden, gingen nicht so einfach weg.


Über Grönland:

Etwa 30 km Nordöstlich von Nuuk, der Hauptstadt von Grönland, war das Schiff von Thor runter gegangen.
Durch das ewige Eis der Arktis drang ein dunkelgrüner Schimmer, der von der Einrichtung der Furlinger kam.
Thor wandte sich an das Team.
„Dies ist die erste Stufe des Terraformingprogramms, die Reaktoren laden sich mit Energie auf, um euren Planeten umzuformen.
Dabei nutzt die Einrichtung im Moment gerade das Sonnenlicht eures Sterns, um ihre Solar Reaktoren aufzuladen. “
Daniel war etwas beeindruckt.
„Ich muss schon sagen Thor, ich bin überrascht, wie gut du über Technologie der Furlinger informiert bist.“
Der Asgard zwinkerte ihn an.
„Es ist nicht das erste Mal, das ich gezwungen bin, solch eine Einrichtung zu deaktivieren, da sie nicht die Einzige war.“
Teal´C verneigte sich leicht.
„Bitte fahre fort, du hast mein Interesse geweckt.“
Thor sah das Team an.
„Die Furlinger versuchten nach dem Verlassen eures Planeten, auf einem der anderen beiden, erneut ihre Heimatwelt zu kopieren.
Aber es waren letztendlich zu wenige von ihnen übrig, weswegen die Maschine fast vollendet, aber stehen gelassen wurde.
Jahrtausende später siedelten die Goa´Uld dort Menschliche Sklaven an, verließen die Welt aber wieder.
Die Menschen wurden dann durch das Planetenschutzabkommen von den Asgard beschützt, weswegen wir den Planeten überwachten.
Vor etwa 2.300 Jahren eurer Zeitrechnung aktivierten diese die Maschine unabsichtlich und ich musste einschreiten.“
Jules wandte sich leise an Daniel.
„Ich würde wirklich gern mal wissen, wie alt Thor eigentlich ist, wenn er schon über 2.300 Jahren lebt.“
Der Archäologe nickte bedächtig, während das Asgardraumschiff tiefer ging und über dem Boden schwebte.
Die Furlingereinrichtung hatte ein Dämpfungsfeld um sich herum aufgebaut, weshalb beamen nur aus geringer Entfernung funktionierte.


Auf dem Planeten der Hak´Tyl:

Die Kriegerinnen führten ST 32, Bra´Tak und Ryac direkt in das Lager, wo die weiblichen Jaffa lebten.
Ihnen bot sich ein Anblick aus Zelten und ärmlichen Unterständen, hier und da war mal ein Pferd zu sehen.
Karyn klärte sie auf.
„Die meisten Mädchen hier haben noch nie einen Mann zu Gesicht bekommen, da sie seit ihrer Geburt hier leben.“
Ryac bekam große Augen und sah all die Frauen mit einem ziemlich verklärten Blick an, was Bra´Tak nicht entging.
„Ich bitte dich Ryac, was soll dein Vater von dir denken, wenn er erfährt, dass du die Frauen hier so lüstern anstarrst?“
Der junge Jaffa sah augenblicklich peinlich berührt zu Boden, was Karyn allerdings nicht entgangen war.
„Und wie es aussieht, hat dieser junge Krieger hier auch noch nicht viele Frauen zu Gesicht bekommen.“
Die Frauen fingen alle zu Lachen an, selbst Bra´Tak war ein Schmunzeln anzusehen, während Ryac rot anlief.
Danach trat Karyn vor Jennifer Hailey.
„Komm mit, du wirst mit unserer Anführerin Ish´Ta reden, sie wünscht dich persönlich gleich zu sehen.“
Die leicht rebellische Air Force Soldatin war leicht verwirrt.
„Warum denn ich, eigentlich ist Major Lorne der Kommandant unserer Einheit, außerdem haben wir hier auch noch Bra´Tak?“
Karyn klärte sie auf.
„Aber sie sind Männer und denen vertrauen wir alle nicht, allerdings haben wir keinen Groll gegen Frauen.“
Hailey schlug die Arme von unten nach oben und ging dann mit, während die anderen etwas dämlich aussahen.

Im STK:

Die beiden hohen Offiziere Marschall Alexander Reineke und der beförderte Generalmajor Sebastian Degenhardt saßen zusammen.
Sie waren im Büro von Degenhardt und versuchten nachzudenken, was man jetzt noch tun könnte.
Reineke war fast am verzweifeln.
„Es ist zum Haare raufen, dass ich mit ansehen muss, wie unser geliebtes Land vor unseren Augen zerfällt.“
Degenhardt stimmte.
„Wenn man bedenkt, dass nach 1945 das ganze Land wieder aufgebaut wurde und jetzt macht schon eine Stadt solche Probleme…?“
Der Marschall lächelte.
„Ja, aber sie wissen doch genau, dass das damals eine Generation war, die aus einem ganz anderen Holz geschnitzt war.
Wenn ich da an die heutigen Menschen denke, die sich sicher noch zu gut, auch nur daran zu denken, in Trümmern zu leben…?“
Degenhardt nickte mit dem Kopf, als Major Müller in den Raum kam, neue Hiobsbotschaften überbrachte.
„Tja, wenn es knüppelhart kommt, dann auch gleich richtig, denn jetzt verlassen die Ratten das sinkende Schiff.
Frankreich und Japan haben soeben verkündet, dass sie die Erdallianz verlassen und sich verschanzen wollen.“
Reineke sprang als erster auf.
„Was, warum denn das…“
Müller machte eine kurze Pause, bevor er fort fuhr.
„Weil sie wegen des Angriffs, seitens ihrer Bevölkerung viel zu sehr Druck bekommen, die fürchten das gleiche bei ihren Städten.
Und die Japaner sind entsetzt darüber, was zurzeit in Deutschland für Zustände vorherrschen, da wieder Ausländer gelyncht wurden.“
Degenhardt war recht sauer.
„Typisch Franzosen, kaum wird es gefährlich, schon sind sie weg.“
Müller musste grinsen.
„Eine gute Nachricht habe ich allerdings auch noch, denn sowohl Russland, als auch Irland haben ihre Allianz zu uns gefestigt.
Beide Nationen wollen ein Auseinanderbrechen des ganzen Planeten verhindern und die Goa´Uld bestrafen.“
Zudem wollen die Amerikaner ihre Zusammenarbeit mit uns intensivieren, da sie immer noch sauer sind.“
Reineke lächelte.
„Kann ich verstehen, die mögen es gar nicht, wenn Feindliche Truppen in ihrer Hauptstadt landen.“
Danach wandten sich alle wieder dem Fernseher zu, wo gerade ein Aufmarsch von Neonazis in Dortmund gezeigt wurde.
Mehr als 30.000 Rechtsradikale schwenkten ihre Fahnen und skandierten für ein Deutsches Reich, von der Maas bis zur Memel.
Degenhardt ärgert sich darüber.
„Spinner, wir brauchen kein neues Reich, sondern mehr Soldaten, um den Schlangenköpfen in den Arsch zu treten.“
Müller und Reineke stimmten dem zu, während sie mit grimmiger Miene dem Treiben im TV zusahen.


Bei den Hak´Tyl:

Lorne unterhielt sich gerade mit Jonas, der ein wenig traurig aussah, auch wenn er versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen.
„Bist du immer noch so betrübt darüber, dass man dich in Kelowna für einen Verräter hält, oder hast du Angst vor all den Frauen?“
Jonas Quinn lächelte sofort wieder.
„Ich hatte noch nie Angst vor Frauen, aber du hast Recht, ich kann nicht verstehen, warum mein Planet so uneinsichtig ist.“
Lorne bohrte weiter.
„Anderes Thema, hast du dich jetzt endlich getraut, diese hübsche, Irische Krankenschwester anzusprechen?“
Jonas wich aus.
„Nein, aber bei meinem Volk ist es ja auch üblich, dass so eine Bitte von einem guten Freund überbracht wird.“
Lorne dachte nach.
„Ich werd es mir überlegen.“
Und als Jonas noch über sein Glück nachdachte, hatte Jennifer Hailey bei Ish´Ta mit anderen Themen zu kämpfen.
„Nur damit ich das verstehe, dieser abartige Schlangenkopf wirft alle neu geborenen Mädchen ins Feuer, will er nur Männer will?“
Die blonde Führerin nickte.
„Ja und das geschieht jetzt schon seit über 30 Jahren so, in diesem Zeitraum wurden mehr als 2.000.000 Mädchen verbrannt.
Aber ich konnte das nicht mit ansehen, also habe ich mit meinen Helferinnen einige Mädchen gerettet und hier her gebracht.
Moloc ist ein sehr grausamer Goa´Uld, wir fürchten andauernd, von seinen Schergen entdeckt zu werden.“
Eine weitere Jaffafrau erhob das Wort.
„Wir bitten euch um Hilfe, denn wir hörten immer wieder, dass eure Waffen beeindruckend sein sollen.“
Hailey stand auf und musste sich ganz stark zusammenreißen, aber das würde sie sicher nie vergessen.
„Ich glaube, dass muss ich erst den anderen erzählen, denn das ist wirklich eine ganz heftige und brutale Sache.“
Der Lieutenant ging schnell aus dem Zelt, stürmte direkt auf Lorne und Bra´Tak zu, erzählte ihnen dann alles.
„… und dieser Bastart lässt Frauen wie Dreck behandeln, ich finde, wir sollten da sofort mal aufräumen gehen.“
Selbst Bra´Tak und Ryac waren darüber entsetzt, der alte und weise Jaffa musste seinen Zorn stark zügeln.
„Ich kann es nicht glauben, dass wir davon bisher nichts erfahren haben, aber wir werden uns dessen annehmen.“
Lorne nickte, ebenfalls aufgebracht.
„Ich denke mal, dass eine solche Info selbst das Sternentorkommando mehr als interessieren dürfte.“
Danach beratschlagten sie darüber, wie den Hak´Tyl zu helfen war und wie Moloc geschadet werden konnte.

Grönland, Furlingereinrichtung:

Nachdem sie die Kontrolleinrichtung erreichte hatten, die in einem grellen Rot gehalten war, musste sich Thor umsehen.
Es war schon lange her, dass er mit den Furlingern konfrontiert war, weswegen es einen Moment brachte.
Er tat an eine der Eingabestationen.
„Diese Anzeigen sagen mir, dass der Energiepegel sehr weit vorangeschritten ist, wir können nicht mehr einfach abschalten.“
Jules sah ihn unsicher an.
„Was willst du damit sagen, dass wir total umsonst herkamen und den Planeten jetzt vergessen können?“
Der Asgard sah sie an.
„Nein, aber es wird erheblich länger dauern, um diese Maschinen zu deaktivieren und die Zeit ist knapp.“
Daniel wollte mehr wissen.
„Und was müssen tun, um dir zu helfen?“
Thor zwinkerte leicht.
„Ich muss so schnell, wie möglich in die Reaktorsektion kommen, aber wir können uns leider nicht beamen.
Zu meinem Unglück sind die Körperlichen Fähigkeiten der Asgard sehr unterentwickelt, ich werde lange brauchen.“
Teal´C verstand sofort und nahm einen verdutzten Asgard erst in die Arme, setzte ihn dann auf seine Schultern.
„Ich glaube, dass du so viel schneller vorankommen wirst.“
Nachdem sich das Team an diesen etwas lustigen Anblick gewöhnt hatte, liefen sie alle nach Thors Anweisungen durch die Gänge.
Gleichzeitig gab es schon einige leichtere Erdbeben, die von den aufgeladenen Reaktoren stammten.
Allerdings waren diese noch nicht gefährlich, aber schon starke Anzeichen dafür, dass bald mehr folgen würde.


Bei den Hak´Tyl:

Nachdem Hailey in einem langen Gespräch Ish´Ta überzeugen konnte, dass Lorne ehrbar sei, bat sie beide zu sich.
„Major Lorne, ich habe von Lt. Hailey erfahren, dass du ein Mann von großer Ehre sein sollst, deswegen wollte ich dich sprechen.“
Der US Air Force Offizier setzte sich, um den Ausführungen der Jaffafrau genau zuhören zu können.
„Wir sind stolze Kriegerinnen und bieten den Tau´Ri unsere Dienste an, im Kampf gegen Moloc und alle anderen Goa´Uld.“
Lorne fand das sehr gut.
„Und was für Dienste wären das dann, von denen du hier sprichst?“
Ish´Ta zögerte eine Sekunde.
„Wir verfügen über ein sehr eng vernetztes Spionagenetzwerk, das in den Palast von Moloc selbst reicht.
Außerdem bieten wir unsere Dienste als Kriegerinnen an, wenn es zu großen Schlachten kommt und ihr Hilfe braucht.“
Lorne sah zu Hailey, die fort fuhr.
„Wir sind Grundsätzlich einverstanden und bieten euch auch eine große Hilfe an, die euch von den Symbionten befreien wird.“
Unter den großen Augen von Ish´Ta erklärten die beiden ihr ausführlich, was Tretonin ist und wie es wirkt.

Jonas Quinn hingegen sprach mit einer der Jaffafrauen, ihr Name war Mala, um mehr über die Kultur zu lernen.
„Und wie schafft ihr es immer wieder, vor den ganzen Jaffakohorten der Goa´Uld verborgen zu bleiben.“
Sie antwortete schnell.
„Im Laufe der Jahre sind wir mit jedem Tag geschickter geworden, bis wir schließlich so gut wie unsichtbar wurden.“
Jonas machte ihr Komplimente.
„Ich finde, dass du ein sehr hübsches und natürliches Lachen hast, weswegen du auch öfter Lachen solltest.“
Mala war geschmeichelt.
„Danke, aber du versuchst doch nicht etwa, mich zu verführen, denn dann müsste ich dich sofort bestrafen.“
Er schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht, aber es wird doch erlaubt sein, einer hübschen Frau noch Komplimente zu machen.“
Beide redeten noch weiter über den Lebens- und Leidensweg der Hak´Tyl, während es langsam Abend wurde.

Nachdem Ish´Ta mit Lorne und Hailey geredet hatte, blieb sie eine Weile allein, bis sie sich entschloss, Bra´Tak aufzusuchen.
„Tek´ma´te Master Bra´Tak, ich suche euch auf, da ich von eurer schier unendlichen Weißheit profitieren möchte.“
Der alte Mann sah sie mit gütlichen Augen an.
„Dann gehe ein paar Schritte neben mir und erweise einem alten Mann die Ehre, dich führen zu dürfen.“
Ish´Ta verneigte sich leicht, während sie nebeneinander gingen.
„Berichtet mir, was ich von diesem Tretonin halten soll, ich hörte, dass ihr es auch einnehmen würdet, um Frei zu sein.“
Er bejahte dies.
„Seit ich diese Medizin einnehme, brauche ich keine Symbionten mehr, um meine Gesundheit zu bewahren.“
Sie aber war kritisch.
„Wenn diese Droge wirklich zu gut ist, warum habt ihr sie dann noch nicht weiter verbreitet, als nur über drei Jaffa?“
Bra´Tak fasste auf die Schulter.
„Weil es immer noch viele Vorurteile und Zweifel unter unseren Brüdern und Schwestern gibt, die nicht so einfach gehen.
Aber auf jeden Fall ist diese Medizin ehrenhafter, als anderen Jaffa wie gemeine Diebe die Symbionten heraus zu reißen.“
Ish´Ta war immer noch nicht ganz zufrieden.
„Aber was ist mit unserer Kraft und Ausdauer, behalten wir sie, oder macht die Droge uns am Ende schwächer?“
Bra´Tak lächelte sie sanft an.
„Ganz und gar nicht, unsere Kraft bleibt genauso erhalten, als wenn wir einen Symbionten in uns Tragen würden.“
Beide gingen noch lange, bis in die Nacht herein, um sich mit ihren alten Geschichten zu unterhalten.

Grönland:

Währenddessen erreichte ST 1 den Hauptreaktorraum der Furlingereinrichtung, in dem es kräftig arbeitete.
Praktisch jeder einzelne Reaktor lief auf Hochtouren und diese hatten schon über 80% der Energie, um den Planeten zu transformieren.
Teal´C ließ Thor augenblicklich von seinen Schultern herunter, so dass dieser an eine Kontrolltafel kam.
„Diese Kontrollanzeigen sagen mir, dass der Prozess zum Umformen eures Planeten schon weit vorangeschritten ist.
Der Computer stellt gerade die einzelnen Parameter zusammen, angepasst an die derzeitigen Umwelteinflüsse auf euren Planeten.
Bedauerlicherweise wurde der ganze Prozess auch noch beschleunigt, aufgrund des von euch gefundenen Artefakts.“
Jules verstand das nicht ganz.
„Kannst du das bitte ein wenig genauer erklären, damit ich später der verantwortlichen Ratte im Labor, in den Arsch treten kann?“
Selbst Thor konnte man fast ein kleines Lächeln auf den Lippen ablesen.
„Durch eure Untersuchungen wurden die Einstellungen am Artefakt verändert, es gab ein verändertes Subraumsignal aus.
Dieses befahl der Einrichtung hier, den Prozess zu beschleunigen, was ein Eingreifen fast unmöglich macht.“
Daniel kniete sich vor Thor ab, während Jules einen Fluch ausstieß.
„Bitte, du musst uns helfen, ich kenne sonst niemanden, der unseren Planeten noch vor dem Untergang bewahren kann.“
Der kleine graue Alien sah Jackson einen Moment in die Augen, dachte anschließend noch einmal sehr genau nach.
„Es gibt eine Möglichkeit, aber sie ist sehr riskant und auch kompliziert, dazu werde ich eure Hilfe brauchen.“
Feldwebel Sikerman beugte sich runter.
„Thor, was du auch immer verlangst, wir werden es machen, aber jetzt sollten wir uns beeilen, also gib uns eine kurze Erklärung.“
Thor rief ein Hologramm auf.
„Wir können das hier nur beenden, wenn wir die Reaktoren ausbrennen und dazu muss ich sie mit Energie überfluten.“
Teac´C zog eine Augenbraue hoch.
„Ich verstehe, was du mit riskant und kompliziert gemeint hast.“
Danach gab Thor ihnen allen Anweisungen, wo sie sich aufzustellen hatten und was sie auf sein Kommando machen sollten.
Teilweise musste der kleine Asgard seine Anweisungen wiederholen, da sie selbst für Daniel zu kompliziert waren.


Bei den Hak´Tyl, am nächsten Tag:

Ish´Ta konnte sich überzeugen lassen, zusammen mit Karyn Tretonin zu testen, im Austausch gegen Waffen und Munition.
Zwar hatte es einige Auseinandersetzungen mit den anderen, älteren Kriegerinnen gegeben, aber die wurden beigelegt.
Die blonde Jaffafrau stand vor ihrer Gefährtin Mala.
„Während ich mit Karyn nach Tau´Ri gehe, übertrage ich dir die Verantwortung über unsere Schwestern.
Gib gut auf sie Acht, denn wenn ich zurückkehre, will ich alle wohlbehalten wieder sehen, meine alte Freundin.“
Danach wandte sich Major Lorne an die Kriegerinnen.
„In wenigen Tagen werden Teams von der Erde kommen, um euch in unseren Waffen und Taktiken zu unterweisen.
Ich erhielt gerade ein Nachricht von der Erde, dass sie euch in einer Allianz begrüßen wollen und helfen werden.“
Während die Frauen jubelten, verneigten sich Ish´Ta und Karyn noch einmal, bevor sie zum Tor gingen.
Den meisten Hak´Tyl war diese neue Allianz zwar noch nicht geheuer, aber sie wollten warten, was kam.

Auf halben Weg zum Sternentor trafen ST 32 und ihre beiden Gäste auf Bra´Tak und Ryac, die gerade von Chulak zurückkehrten.
Ryac war noch mitten in der Nacht in ihre Heimat gegangen, um einen Angriff gegen Moloc zu starten.
Der Tod von Millionen weiblicher Jaffa war Anlass genug, um diesem Goa´Uld eine Lektion zu erteilen.
Vor über zehn Stunden befahl er drei Rebellenhatak, einen kleinen Außerposten von Moloc anzugreifen.
Bra´Tak wartete am Tor auf seinen Schüler, um als erster die Nachricht über die Schlacht in Empfang zu nehmen
Er wurde von Ish´Ta freudig begrüßt.
„Ich freue mich, euch beide erneut zu sehen, aber sagt mir, warum seht ihr so stolz aus, wie es nach einem großen Sieg üblich ist?“
Bra´Tak übergab ihr die Freudige Nachricht.
„Die Flotte der Rebellischen Jaffa hat vor einigen Stunden einen Stützpunkt von Moloc angegriffen und besiegt.
Wir zerstörten zwei seiner Hatak und stellten ihm ein Ultimatum, keine Mädchen mehr ins Feuer zu werfen.
Nach einem Bericht, den wir erhalten haben, soll Moloc vor Wut geradezu toben und hat Rache geschworen.“
Diese Nachricht sorgte bei Ish´Ta und Karyn für ein freudiges Wohlbefinden und viel Gesprächsstoff, für den restlichen Weg zum Tor.

Nachdem sie es erreichten, fiel Ish´Ta auf, dass Ryac immer noch sehr von Karyn fasziniert war und sie anhimmelte.
Sie wandte sich an Bra´Tak.
„Ich glaube, dass ich ein sehr waches Auge auf meine Schülerin haben sollte, genauso wie ihr auf den euren.“
Der alte Mann schmunzelte dabei.
„Ich werde darauf achten, dass er sich anständig verhält und sie nicht wie ein balzender Hahn umwirbt.“
Danach schritten sie alle zur Erde, während Ryac seiner Angebeteten sogar noch zum Tor hinauf helfen wollte.

Grönland:

Thor überflutete einen weiteren Reaktor mit derart viel Energie, so dass die Kontrollkristalle ausbrannten und sich entluden.
Dabei war aber immer wieder auf die Hilfe des Teams angewiesen, da die Arbeit zu komplex für ihn allein war.
„Daniel Jackson, leite die Sekundären Energieströme jetzt in die Kontrollkristalle der vierten Ebene von Reaktor drei.“
Dr. Jackson drückte die Kontrollarmaturen und betätigte so den Energietransfer, welcher sehr farbenfroh über die Bühne ging.
Die besagten Kristalle glühten in einem dunkelroten Glimmern auf, bevor sie dann völlig ausgelaugt waren.
Danach musste Jules eingreifen.
„Julia Tora, du musst jetzt die Sperrkristalle von Reaktor drei öffnen, damit ich sie über die erste Hauptleitung umleiten kann.“
Sie drückte die Knöpfe und bestätigte.
„Erledigt, bei leuchtet jetzt eine violette Lampe auf.“
Thor nickte und sah zu dem Jaffa in der Runde.
„Teal´C, du musst jetzt die Schleusen für die Hilfsenergie verschließen, indem du alle drei Schieber einfährst.“
Unter einem ziemlichen Kraftaufwand drückte er die schweren Metallischen Platten in die Leitungen hinein.
Zwar ging das auch automatisch, aber die Steuerung hierfür war vorhin gleich als erstes mit durchgebrannt.
Thor besah sich der Anzeigen.
„Es ist vorerst geschafft, zwar sind Teile der Anlage noch betriebsbereit, aber darum wird sich ein Team der Asgard kümmern.
In den nächsten Tagen werde mit einigen Technikern meines Volkes zurückkommen und den Rest abschalten.“
Jules schlug Daniel und Teal´C auf die Schulter, während Sikerman sich an Thor wandte.
„Dann sollten wir als nächstes nach Antarktika fliegen und Major Rust aus der Stasiskapsel herausholen.“
Thor nickte und deaktivierte die Abschirmung der Einrichtung, woraufhin sie sich alle hoch beamen konnten.

Die Verteidigungstruppen um den Außenposten der Antiker waren zunächst verwirrt, ein so tief fliegendes Asgardschiff zu sehen, aber das ging vorüber.
Thor transportierte Franzi direkt in eine Medizinische Versorgungskapsel und entnahm ihr das Wissen wieder.
Gerade öffnete sich die Abschirmung, Franzi hielt sich noch den Kopf.
„Oh man, ich hab einen Schädel, als ob ich eine Woche durch die Bars gezogen und gleich danach zu Jolinar in die Kiste gehüpft bin.“
Jules lächelte sie an.
„Na, unsere Heldin scheint sich ja noch nicht ganz klar zu sein, dass sie gerade den ganzen Planeten gerettet hat.“
Franzi sah sie fragend an.
„Was faselst du da für ein Zeug?“
Jetzt mischte sich Thor ein.
„Du solltest wissen, dass du mit dem Wissen der Antiker, in deinem Kopf, die gesamte Flotte der Goa´Uld vernichtet hast.“
Franzi blickte alle in der Runde der Reihe nach an, nickte dann zweimal kräftig und stieg aus der Kapsel.
„Cool.“
Anschließend ließ sie sich berichten, was in der Zwischenzeit noch passiert war und trank erst mal ordentlich was.


Bonn, Ansprache des Kanzlers:

Gerhard Schröder betrat das Podium, um vor mehr als 20.000 Menschen eine Ankündigung zur derzeitigen Lage zu machen.
Deutschland stand kurz davor, völlig auseinander zu brechen und alle setzten ihre Hoffnungen und Wünsche, in den Bundeskanzler.
Er trat an das Mikrophon.
„Meine lieben Mitbürger, ich spreche Heute zu ihnen, in einer der dunkelsten Stunden der Bundesrepublik Deutschland.
Nachdem die Goa´Uld eine Atombombe auf Berlin warfen, haben wir fast drei Millionen Tote zu beklagen.
Unsere Hauptstadt liegt in Schutt und Asche, was dazu führte, dass wir Momentan ohne wirkliche Regierung sind.“
Er machte eine kurze Pause.
„Aber ich versichere ihnen, dass wir Berlin wieder aufbauen werden und zwar glanzvoller, als je zuvor.
1945 haben unsere Großmütter und Väter ein ganzes Land wieder errichtet, dass werden wir bei einer Stadt ja auch schaffen.
Ich habe persönlich mit dem Kabinett und dem Bundespräsidenten beschlossen, alle Zivilen Mittel in den Wiederaufbau zu stecken.“
Auf dem ganzen Platz entbrannte Jubel, bevor Schröder zu dem eigentlich wichtigeren Teil seiner Rede kam.
„Zudem werden wir diesen feigen Angriff gegen unsere Zivilbevölkerung nicht einfach so hinnehmen und weiter machen.
Vor einer Stunde habe ich mit der Notstandsregierung beschlossen, die Bundeswehr um weitere 425.000 Soldaten aufzurüsten.
Wir werden die Produktion von Militärischen Gütern intensivieren und die verantwortlichen Goa´Uld zur Verantwortung ziehen.“
Die Menge und auch die Menschen vor den Fernsehern stießen einen Jubel aus, da sie damit sehr einverstanden waren.
Schröder kam schließlich zum Ende seiner Rede.
„Ich versichere dem Deutschen Volk und allen anderen Nationen dieses Planeten, dass wir die Goa´Uld besiegen werden.
Diese Kreaturen haben bereits viel zu lange Unheil angerichtet und dafür werden sie jetzt bestraft werden.“
Im Anschluss an die Rede flogen mehrere Formationen von MIG 301 Jägern und Walküren über den Platz.
Unter dem Jubel der Bevölkerung zogen sie am Himmel vorbei, während Schröder sich noch feiern ließ.

Moskau, Kreml:

Wladimir Putin und General Runge saßen allein in einem der Privaten Räume und sahen sich die Nachrichten aus Deutschland an.
Vor einigen Minuten hatten England und Australien die Militärische Zusammenarbeit mit der Allianz beendet.
Als Grund gaben sie die in ihren Augen immer weitere Radikalisierung in der Bundesrepublik an, welche an das Nazireich erinnern würde.
Runge lehrte ein Glas Wodka.
„Ehrlich gesagt kann ich die Deutschen verstehen, immerhin haben sie gerade ihre Hauptstadt verloren.“
Putin stellte auch sein Glas ab.
„Ja, aber wenn sie nicht aufpassen, haben sie bald Probleme, in Form von Nationalisten, die an die Macht wollen.“
Runge war darüber ebenfalls nicht begeistert.
„1945 haben wir die Bestie schlafen gelegt und jetzt sieht es aus, als wäre sie wieder geweckt worden.
Verdammte Schlangenköpfe, allein dafür müsste man sie schon an die Wand stellen und erschießen lassen.“
Putin trank noch einen Wodka.
„Möge Gott sich derer gnädig annehmen, die zwischen die Deutschen und die Goa´Uld geraten sollten…“



Ende
Kapitel 3 by Atlan
5.03 Die dreischneidige Klinge
von Colonel Maybourne



Eine feuchte und abschüssige Lichtung schnell herunter stolpernd, rannte die junge Frau um ihr Leben.
Obwohl es schon dunkel war, lief sie schneller, als es das Gelände zuließ, weswegen sie immer wieder stolperte.
Sie war auf der Flucht vor einer Horde aus drei Reitern, die ihr dicht auf den Fersen waren, um sie wieder einzufangen.
Erneut fiel sie mehr als Meter den Abhang herunter, riss sich dabei große Schürfwunden am rechten Arm auf.
Dies waren nicht die einzigen Verletzungen, da sie praktisch am ganzen Körper mit blutigen Wunden übersät war.
Ebenso war die Kleidung zerrissen, aber das war ihr so ziemlich egal, da sie ihr Ziel um jeden Pries erreichen wollte.
Das Sternentor, mit dem sie zurück in ihre Welt kehren konnte, oder auch eine andere, aber Hauptsache weg von hier.
Die Reiter kamen näher, waren jetzt nur noch knapp hinter ihr, weswegen die Frau einen Revolver zog und zielte.
„Wenn ihr mich haben wollt, müsst ihr euch schon anstrengen.“
Die Antwort war ein Lachen, was ihr keine Wahl ließ, als den Abzug ihrer Waffe zu betätigen und den ersten Reiter zu erschießen.
Die beiden anderen sprangen von ihren Pferden und gingen in Deckung.
„Dafür wirst du teuer bezahlen, du gottverdammte Hexe, wir werden dich schon bald deiner gerechten Strafe zufügen.“
Doch diese Worte waren ihr völlig egal, da sie sich jetzt genug Zeit verschafft hatte, um das Sternentor zu erreichen.
Allerdings konnte sie nicht die Adresse ihrer Heimatwelt, der Erde eingeben, da sie keinen Codegeber dabei hatte.
„Denk nach Mädel, worin kannst du sicher gehen, ohne einen Iriscode einzugeben, oder den Schlangenköpfen in die Arme zu rennen?“
Als die beiden Reiter wieder näher kamen, fiel der Frau wieder ein, wohin sie gehen konnte, schnell drückte sie die Tasten.
Der sich bildende Ereignishorizont verschreckte die beiden Verfolger, während sie gerade noch hindurch stolperte.

Rak´nor stand bei einer kleinen Gruppe von Rebellischen Jaffa, unterhielt sich mit ihnen über den Angriff auf Moloc.
„Nachdem wir noch einen Planeten von ihm einforderten, wurde der ehrlose Kindermörder schnell leiser in seinen Verwünschungen.“
Die anderen drei Jaffa hörten ihm ehrfürchtig zu, als Rak´nor vom Feldzug gegen den neuen Hauptfeind der freien Jaffa sprach.
„Schließlich gelang es Yat´Yir, das Hatak über dem Planeten Hedarus zu zerstören und Moloc in die Flucht zu schlagen.“
Plötzlich aktivierte sich das Sternentor, was die vier Jaffa dazu brachte, ihre Waffen blitzartig auszurichten.
„Jaffa, noch nicht feuern…“
Die mahnenden Worte von Rak´Nor waren auch bitter nötig, ansonsten wäre die Frau, die das Tor verließ, wohl erschossen worden.
Sie taumelte noch ein paar Schritte, nur um dann völlig kraftlos, vor dem DHD, zusammen zu brechen.
Rak´Nor beugte sich über sie.
„Wer bist du, Menschenfrau und warum kommst zu uns?“
Bevor sie bewusstlos wurde, sprach sie, mehr hauchend, noch ein paar Worte, aber dämmerte dann weg.
„ Ich bin Lieutenant Laura Cadmann…vom Sternentorkommando… bitte helft mir… muss zur Erde… jetzt.“
Die Jaffa zögerten nicht lange, brachten die bewusstlose Frau umgehend durch das Tor zur Erde, wo sie sehr überraschend empfangen wurde.


STK, knapp vier Stunden später:

Ein schwacher Schimmer war das erste, was Laura Cadmann wahrnahm, als sie ihre Augen wieder öffnete.
Sie konnte kaum erkennen, wo sie eigentlich war, aber allein schon der Geruch kam ihr sehr vertraut vor.
Es konnte sich nur um die Medizinische Station im STK handeln, da war sie sich nun absolut sicher, wie schon lange nicht mehr.
Cadmann richtete sich mit aller Kraft auf, packte eine Krankenschwester am Arm.
„Hören sie, ich muss auf der Stelle mit General Degenhardt sprechen, da ich wichtige Infos für ihn habe.“
Die Schwester aber beruhigte sie.
„Bleiben sie liegen, ich hole Doktor Roth, sie wollte wissen, wann sie aufwachen und keine Dummheiten machen.“
Laura atmete tief ein und wartete, bis die Ärztin kam.
„So, sie sind also die Frau, die nach mehr als einem Jahr sich entschlossen hat, mal wieder bei uns vorbei zu sehen.“
Cadmann lächelte schwach.
„Das war ganz sicher nicht meine Idee, so lange zu warten, dass können sie getrost glauben, Doktor.“
Amelia Roth lächelte und sah ihr in die Augen.
„Sie sehen auch schon wieder viel besser aus, als vorhin, nachdem sie vor einigen Stunden hier eingeliefert wurden.“
Die Amerikanische Soldatin lächelte mild und war im Augenblick nur dankbar, der Hölle auf dem Planeten entkommen zu sein.

Einige Minuten später kamen General Degenhardt und Major Müller auf die Krankenstation, um mit Cadmann zu reden.
Sie wurden aber beide schon am Eingang, zum Medizinischen Bereich, von Doktor Roth erwartet und abgefangen.
„Sie ist noch viel zu schwach, um jetzt einer längeren Fragestunde ausgesetzt zu werden, sie warten also noch.“
Müller widersprach sofort.
„Doc, ihr Team wird seit über einem Jahr vermisst und wir hatten trotz einer ausgedehnten Suche nichts gefunden.“
Degenhardt war der gleichen Meinung.
„Falls außer ihr noch jemand überlebt hat, müssen wir das wissen und zwar gleich, das ist ihnen doch klar.“
Roth war aber nicht einverstanden.
„Ich will, dass sie sich noch mindestens sechs Stunden ausruht, dann können sie zu ihr und Fragen stellen.“
Laura Cadmann hatte aber mitgehört und wollte sofort ihren Bericht abliefern.
„Schlafen kann ich später noch Doc, aber es wichtig, dass ich jetzt gleich Rede, sonst wird Lindsay für meine Taten büßen.“
Müller sah sie an.
„Sie meinen Dr. Novak?“
Laura nickte, bevor die beiden Offiziere und Amelia Roth sie zu ihrem Bett begleiteten, wo sie sich setzte.

Borneo, Indonesien, im Tiefsten Dschungel.

Inmitten des Urwaldes, weitab von der nächsten Siedlung sah sich der ehemalige Senator, Robert Kinsey um.
Das ganze Quartier war erst vor zwei Wochen fertig geworden und sollte eigentlich für NID Operationen im Pazifik dienen.
Aber jetzt würden hier all die Exagenten Unterschlupf suchen, die von der US Regierung als Verräter gebrandmarkt wurden.
Kinsey war sich sicher, dass er von hier aus seine Pläne umsetzen konnte, wieder als starker Mann Amerikas zu gelten.
In dem Moment kam Alex Jameson, einst einflussreicher Industrieller, zum Senator, um im mitzunehmen.
„Robert kommen sie doch bitte mal mit, ich denke mal, dass sie das hier ganz sicher ansehen wollen.“
Kinsey schnaufte etwas und ging dann in den Raum, wo ununterbrochen aktuelle Nachrichten gezeigt worden.
Wie auch jetzt, als wieder Reaktionen über den Atomwaffenangriff auf Berlin die absolute Hauptnachricht waren.
Am Anfang hatte sich der ehemalige Senator noch gefreut, dass die Deutschen derart stark getroffen wurden.
Aber diese Freude war längst verflogen, nachdem dadurch seine Aktien gewaltig an Kurs verloren und die US Wirtschaft ebenso kriselte.
Etwas langweilig kam er in den Raum.
„Worum geht es denn jetzt schon wieder Jameson, steht uns der nächste Angriff aus dem All bevor, oder was?“
Aber als er die Nachrichtensendung sah, wusste er gleich, worum es ging, eine seiner weiteren großen Sorgen.
„Zum Teufel noch mal, ich hatte ja es ja ganz vergessen, dass diese Krauts wie besessen am Aufrüsten sind.“
Die Menschen sahen, wie sich in Hamburg mehr als 3.000 Menschen als Freiwillige in den Kreiswehrersatzämtern der Bundeswehr meldeten.
Zumeist waren es Jugendliche, zwischen 18 bis 25 Jahren, aber es gab hin und wieder auch noch ältere, die unbedingt dienen wollten.
Kinsey aber schüttelte darüber nur den Kopf, denn er konnte einfach nicht verstehen, warum die USA das zuließen.
Wäre er noch Senator, dann würde er dafür sorgen, dass man dieser massiven Aufrüstung einen schnellen Riegel vorschiebt.
Da meldete sich ein junger Agent zu Wort.
„Ich verstehe nicht, warum Washington das einfach so hinnimmt, die könnten das schließlich unterbinden.“
Jameson lächelte ein wenig.
„Die glauben, dass es nichts bringen würde, weil die Deutschen gerade ihre Hauptstadt durch eine Atombombe verloren haben.“
Kinsey keuchte höhnisch auf.
„Selbst Schuld, die haben doch das ganze schließlich begonnen, als sie dieses verdammte Höllentor öffneten.“
Danach goss er sich einen Whiskey ein, während weiter Meldungen aus Deutschland und aller Welt kamen, was die Aufrüstung anbelangte.


Im STK, Krankenstation:

Laura Cadmann saß immer noch auf ihrer Bettkante, trank noch einen Schluck, bevor sie mit ihrer Ausführung begann.
„Nachdem wir das Tor durchquerten, gingen wir knapp eine halbe Stunde lang auf einer Straße, bis wir eine kleine Stadt erreichten.
Sie waren bei weitem nicht so weit entwickelt wie wir, ich schätze mal auf dem Stand von 1910 oder so.
Und gut auf Besucher waren die auch nicht zu sprechen, denn wir wurden gleich ziemlich abweisend, fast feindlich angesehen.“
Müller hackte ein.
„Warum haben sie sich dann nicht zurückgezogen, oder zumindest eine Nachricht an das STK gesendet?“
Cadmann lächelte.
„Wollten wir, aber wir sind gar nicht mehr dazu gekommen, doch vorher bekamen wir noch ein paar Infos raus.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Wie ich später schmerzhaft erleben musste, ist diese Gesellschaft Katholisch und zwar von der Ultrakonservativen Art.
Die Vorfahren dieser Menschen entstammen der alten Iren und wurden von den Asgard auf diesen Planeten gebracht.“
Da schaltete sich Degenhardt ein.
„Von den Asgard, wollen sie etwa sagen, dass sie auf einem Planeten waren, der im Planeten Schutzabkommen ist?“
Laura nickte.
„Ja und es eine von diesen Welten, die niemals von den Goa´Uld beherrscht wurde, jedenfalls konnte sich niemand an sie erinnern.
Obwohl die Asgard sie schützen, werden sie von den Menschen sehr verachtet und als finstere Dämonen angesehen.“
Müller ging dazwischen.
„Gut, aber jetzt wurden wir gerne wissen, warum sie dort festgehalten wurden und wie es dazu kam.“
Cadmann trank noch einen Schluck, bevor sie antwortete.
„Captain Radner wollte unbedingt noch herausfinden, ob es auf dem Planeten Erzvorkommen gab, die man fördern konnte.
Er befahl Novak, die ganze Gegend nach Naquadastrahlung zu scannen, oder nach Trinium abzusuchen.
Wir wollten gerade damit anfangen, als uns ein alter Priester aufhielt und als unreine Ketzer beschimpfte.“
Sie stockte, da sie einen kleine Schwächeanfall bekam, was Doktor Roth dazu bewegte, alle aus dem Raum zu scheuchen.
„OK, die Fragestunde ist für jetzt beendet, ich lasse sie ausrufen, wenn sie wieder kommen können, aber jetzt raus hier.“
Missmutig verließen die beiden Offiziere die Krankenstation, da heute auch noch andere Dinge anstanden.

Im Kontrollraum angekommen, kam gerade ein dringender Anruf von der Staufenberg, für den General herein.
Es handelte sich dabei um ein Raumschiff der Gagarinklasse, welches hier auf der Erde, in Deutschland gefertigt wurde.
Die Luftwaffe hatte, abgelegen in Brandenburg, noch eine weitere Raumwerft aufgebaut, die aber nur für je ein Schiff ausgelegt war.
Und das erste in der Werft gefertigte Schiff, war nun mal die Staufenberg, welche kurz vor der Vollendung stand.
Degenhardt nahm den Hörer ab.
„Oberst Bergmann, ich grüße sie und frage gleich mal, wie es um unser neues Schlachtschiff bestellt ist?“
Die Antwort kam schnell.
„Es sieht hervorragend aus, wir brennen praktisch schon auf den Einsatz und warten auf die Starterlaubnis.“
Degenhardt grinste.
„Ich bin etwas verwundert, dass sie schon so früh fertig geworden sind, eigentlich sollte es doch noch sechs Wochen dauern?“
Bergmann antwortete zügig.
„Das liegt daran, dass der Bundeskanzler persönlich Druck gemacht hat, um den Bau schnell voranzutreiben.
Doch nun zu meiner Frage, weswegen ich sie abgerufen habe, können sie uns ein Ziel geben, welches wir angreifen werden?“
Degenhardt beschwichtigte den Oberst.
„Immer ruhig mit den jungen Pferden, aber ich glaube, dass sie als erstes gegen einen von Anubis Verbündeten ran müssen.“
Oberst Bergmann verabschiedete sich noch, bevor auch Degenhardt wieder seiner Tätigkeit nachging.


Indonesien, im Dschungel:

Kinsey begab sich wieder zu Jameson, um nach dem letzten Stand der angehenden Operation zu fragen.
„Wie sieht es aus, sind die Leute in Position, oder müssen wir uns mal wieder mit längeren Verzögerungen abfinden?“
Der Industrielle schüttelte den Kopf.
„Nein Bob, alles läuft genauso, wie wir es geplant hatten, wir liegen sogar ein wenig vor dem Zeitplan.
Nur unser Team in Kalifornien ist noch nicht fertig, aber das ist nur eine Frage von Stunden, bis die soweit sind.“
Kinsey war sehr zufrieden, was man ihm auch ansah, denn er rückte seinem Traum, Präsident zu werden, wieder näher.
Zwar war immer noch als Verräter gebrannt, aber der Grund war weniger schlimm, als es den ersten Anschein hatte.
Viele Amerikaner, die sich durch das STK jahrelang in ihrem Stolz verletzt sahen, feiern insgeheim Kinsey als starken Mann.
Und der Grund, dass er mit dem Symbiontengift auf die Feinde Amerikas losgehen wollte, brachte ebenfalls viele Sympatien.
Und genau das wollten er und seine Verbündeten, die in mächtigen Wirtschaftskreisen zu finden waren, jetzt ausnutzen.
Jameson hielt ein Telefon vor den ehemaligen Senator.
„Wenn sie wollen Bob, können sie dem Team in New Jersey persönlich sagen, dass wir jetzt beginnen werden.“
Der Politiker lächelte diabolisch und tätigte den Anruf.
„Fangen sie an.“
Nur kurz darauf explodierten Sprengladungen in einem Umspannwerk in New Jersey, was zu größeren Stromausfällen an der Ostküste führte.
Zudem waren zwei Techniker mit gestohlenen Stabwaffen aus Area 51 erschossen wurden, um auf übersehende Jaffa hinzudeuten.
Die Taktik bestand darin, immer wieder Attentate in den USA durch zuführen, welche die Bevölkerung in Angst versetzte.
Die Schuld würde man Jaffa geben, die bei der versuchten Invasion von Washington, den US Truppen entkommen konnten.
Auf diese Art wollte der NID die jetzige Regierung zu Fall bringen und Robert Kinsey als Retter Amerikas darstellen.

Allerdings wusste keiner in dem Anwesen, dass sie schon vor zwei Tagen aufgeflogen waren, als das Pentagon eine E-Mail abfangen konnte.
Nachdem diese zurück verflogt wurde, konnten Maybourne und zwei seiner Teams, dieses Versteck hier finden.
Fast eine halbe Stunde lang lagen die Teams schon um das Haus im Urwald, spähen alles ganz genau aus.
„Colonel, wir haben Kinsey, Alex Jameson und bisher 17 weitere Personen identifiziert, dazu noch sechs Wachen draußen.“
Maybourne bestätigte.
„Verstanden, bleiben sie auf Position und warten sie meinen Befehl ab, danach kappen sie als erstes die Stromversorgung.“
Nach der Bestätigung begab sich der US Air Force Offizier etwas näher an das Anwesen heran, um einen genaueren Überblick zu bekommen.

Währenddessen im STK:

Laura Cadmann hatte noch knapp zwei Stunden geruht, bevor sie sich entschloss, den General aufzusuchen.
Dabei marschierte sie eigenwillig und ohne Ärztliche Absprache los, was ihr keine Sympathie bei Doc Roth einbrachte.
Aber nachdem sie den Besprechungsraum erreichte, wollte auch der General nicht weiter Zeit verschwenden.
ST 1 war ebenfalls anwesend und Franzi begann.
„Nun Lt., sie sagten, dass ein Katholischer Priester sie an der Abreise gehindert hat, weil er sie als Ketzer bezeichnete.“
Die Amerikanerin bestätigte das.
„Ja, aber wir wollten trotzdem gehen, weswegen Captain Ratner befahl, notfalls mit unseren Waffen den Weg frei zu machen.
Aber die Menschen dort waren in der Überzahl, waren mit Revolvern und Gewehren zu uns gekommen.
Der Captain gab einige Schüsse in die Luft ab, was die Menschen zwar verunsicherte, aber nicht verscheuchte.“
Sie trank einen Schluck, sprach dann weiter.
„Der Priester hat immer wieder irgendwelche Bibelverse zitiert und gerufen, dass Gott uns strafen würde.
Erst später erfuhr ich, dass sie so aufgebracht waren, weil mit mir und Novak, zwei Frauen in dem Team waren.“
Jules unterbrach sie.
„Und was die daran gestört?“
Laura lachte trocken auf.
„Die Menschen dort sind eben Katholiken und zwar von der harten Sorte, die kamen nicht damit klar, dass Frauen Hosen und Waffen trugen.
Bei denen hat eine Frau am Herd zu stehen und zu machen, was der Mann sagt, ansonsten wird sie ins Kloster gesteckt.“
Degenhardt forderte sie auf, weiter zu reden.
„Wie haben sie sich gewehrt?“
Lt. Cadmann holte tief Luft.
„Als sie uns greifen wollten, befahl der Captain, dass wir uns den Weg schießen sollten und gab Schüsse direkt in die Menge ab.
Stackles und Bowes feuerten ebenfalls auf die Menschen, aber die waren einfach zu viele und töteten alle drei.
Captain Radner starb nicht gleich und verblutete langsam, weil die ihn wie ein Stück Dreck liegen ließen.
Ich habe auch zwei erwischt, aber dann haben die mich und Novak von hinten gepackt und niedergeschlagen.
Als ich wieder aufwachte, war ich in einem Katholischen Kloster gefangen, wo die Hölle begann, genauso wie für Novak.“
Sie musste sich wirklich zusammen reißen, nicht in Tränen auszubrechen, denn die Erlebnisse waren sehr hart gewesen.


Dschungel von Borneo:

Maybournes Leute pirschten ganz langsam voran, waren jetzt nur noch weniger als 30 Meter von dem Anwesen entfernt.
Bisher hatte sie noch niemand bemerkt, was sich als Vorteil erwiesen hatte, denn man wollte Kinsey lebend haben.
Für Bush wäre es ein großer Imagegewinn, wenn man den ehemaligen Senator ganz offiziell vor ein Gericht stellen würde.
„Colonel, wir könnten zwei Wachen ausschalten, ohne dass die was merken, oder sollen wir noch warten?“
Maybourne dachte eine Sekunde nach.
„Warten sie noch ab, ich will nicht, dass auch nur einer von denen entkommt, dabei ständige Zielerfassung beibehalten.
Trigger 2, wie weit sind sie mit der Stromversorgung?“
Die Antwort war ein kleiner Dämpfer.
„Ich brauch noch einige Minuten, die haben eine Sicherung eingebaut, welche einen stillen Alarm auslöst.“
Maybourne rollte mit den Augen.
„Verstanden, aber beeilen sie sich.“
Danach griff er wieder zu seinem Fernglas, um Kinsey ja nicht aus den Augen zu verlieren.


STK, Besprechungsraum:

Laura Cadmann erzählte jetzt, was sie und Lt. Novak in dem Kloster erlebt hatten und wie sie selbst vom Glauben abfiel.
„Sie zerrten uns wie Vieh in die alten Gemäuer und zwangen uns, eine graue Einheitskleidung anzuziehen.
Als ich mich weigerte, wurde ich von einem der Männer geschlagen, aber ich habe ihm auch eine verpasst.
Das war allerdings ein Fehler, denn als sie sahen, dass sie mich nicht klein kriegen, haben sie auf Novak eingeschlagen.“
Das Team sah sich unsicher an, da man solche Geschichten auch gelegentlich auf der Erde hörte, oft aus streng Katholischen Gegenden.
Laura hatte hingegen mit ihrer Wut zu kämpfen.
„Danach mussten wir in der Wäscherei arbeiten, wie Sklaven die Klamotten der Einwohner waschen und zusammenlegen.
Reden war bei Strafe verboten und wenn wir nicht arbeiteten, mussten wir beten, oder die Qualen der Nonnen aushalten.“
Teal´C sah ihr eindringlich in die Augen.
„Was haben sie euch angetan und wofür wurdet ihr bestraft?“
Sie lachte ganz höhnisch auf.
„Die brauchten keine Gründe, um uns zu bestrafen, da reichte es schon aus, zu leise zu beten, oder die Schwestern nicht zu grüßen.
Einmal mussten wir uns alle ausziehen und die haben sich dann über unsere Körper lustig gemacht.
Aber weil sie an meinem nichts zum Aussetzen hatten, war ich gleich als Hure verschrien und wurde angefasst.
Ich habe daraufhin der Nonne den Arm gebrochen, was mir einen Monat Einzelhaft in einem kalten Kellerloch einbrachte.“
Alle im Team sahen sich sehr vorwurfsvoll an, da sie kaum glauben wollten, was sie da über das Christentum hörten.

Inzwischen hatte Cadmann über eine halbe Stunde von den Boshaftigkeiten der Nonnen im Kloster berichtet.
„Von Zeit zu Zeit kamen Männer, darunter auch Priester aus anderen Dörfern, ins Kloster und vergewaltigten die Mädchen.
Bei mir haben sie es sich nicht getraut, da sie genau wussten, dass ich zuschlagen kann, aber Novak hatte nicht so viel Glück.
Das Kloster machte damit richtig Geschäfte, die Mädchen als Nutten an die Männer dort zu verkaufen.
Wenn die Mädchen geschändet waren, sperrte man sie ein und zwang sie, Gott um Vergebung zu bitten.“
Degenhardt wollte es nicht glauben.
„Ich glaube das einfach nicht, dass darf einfach nicht wahr sein.“
Franzi fragte noch mal nach.
„Und was für Frauen kommen ansonsten in diese Klöster, was muss man machen, um normal da rein zu kommen?“
Laura trank noch einen Schluck.
„Alles, was den Priestern oder Familien gegen den Strich geht und unehrbar gilt, da wäre etwa unverheiratet schwanger zu werden.
Wenn man vergewaltigt wird und nicht den Mund hält, oder als Mädchen zu viel mit Kerlen flirtet, so in dem Dreh.“
Feldwebel Sikerman sah ihr in die Augen.
„Und wie sind sie da raus gekommen?“
Laura sah jetzt sehr stolz aus.
„Ich habe einen der Boten niedergeschlagen, ihm den Schlüssel abgenommen und bin gerannt, was das Zeug hielt.
Unterwegs schlug ich einen Farmer nieder und nahm ihm seine Waffe, bevor ich dann zum Tor lief.“
Jules sah den General an.
„Ich bitte sie, sofort eine Rettungsmission für Dr. Novak zu starten, um sie aus diesem Gulag raus zu holen.“
Degenhardt war sofort einverstanden.
„OK, aber wenn es auf dem Planeten zu gewalttätigen Auseinander kommt, dann halten sie sich bitte bei Geistlichen zurück.
Das könnte hier auf der Erde nur zu Problemen mit dem Vatikan führen und unser Verhältnis nach Rom weiter belasten.“
Jules nickte, während sich das gesamte Team, zu dem diesmal auch Cadmann gehörte, für den Einsatz bereit machte, um Dr. Novak zu retten.


Indonesien:

Maybournes Einsatzkommando war inzwischen wesendlich näher an das Anwesen heran gekommen und bereit für den Zuschlag.
Der Colonel persönlich gab noch einmal den letzten Befehl durch, bevor der Sturm beginnen sollte.
„Denkt noch mal dran, lebend wenn möglich, tot wenn nötig, die Missionsdirektive ist klar, Gefangene zu machen.“
Danach wandte er sich an seine Scharfschützen.
„Schalten sie die Wachen außerhalb des Gebäudes aus.“
Keine Sekunde später zuckten die Schallgedämpften Gewehre auf und eliminierten die sechs Wachleute, die auf Streife waren.
Maybourne griff jetzt selbst zu seiner MP.
„OK, Leute, wir gehen rein.“
Jede nur erdenkliche Deckung ausnutzend, pirschten die Soldaten geduckt und vor allem leise zu den Wänden des Hauses.
Maybourne, der nicht mehr ganz der schnellste war, brauchte einige Sekunden länger, bevor er da war.
Innerhalb des Hauses hatte noch niemand von ihrer Anwesenheit etwas bemerkt, weswegen sie sich Zeit lassen konnten.
Harry Maybourne zählte herunter.
„OK Jungs, 3, 2, 1… und rein.“
Sofort flogen die beiden Türen auf und durch die Fenster wurden Blend- und Gasgranaten geworfen, als das Chaos losging.
Das erste Team aus sechs Mann, stürmte durch die Vordertür in das Haus, während das zweite die Hintertür nahm.
Bedingt durch die Überraschung konnten sie gleich sechs Mann festnehmen und drei weitere, die zu den Waffen griffen, erschießen.

Robert Kinsey griff gerade wieder zum Whiskey, als das Chaos begann und er ganz schnell versuchte, raus zu kommen.
Nachdem er, bedingt durch eine Blendgranate am Boden lag und sich dann mühevoll wieder aufrappeln musste, stand einer der Gegnerischen Männer vor ihm.
„Keine Bewegung, sie sind festgenommen.“
Gerade als für ihn klar wurde, dass alles verloren war, wurde der Black Ops Soldat von hinten durch einen NID Agenten erschossen.
„Kommen sie Sir, wir haben noch ein Boot, eine viertel Meile von hier.“
Kinsey brauchte da nicht lange zu überlegen und folgte dem Mann, rannte so schnell er noch konnte, los.

Maybourne ließ gerade die gesamten Computer und Gefangenen sichern, bevor die schlechte Nachricht für heute bekam.
„Colonel, Kinsey ist mit einem feindlichen Agenten entkommen, sie laufen nach Osten, aber wir folgen ihnen.“
Harry ging sofort ins Funkgerät.
„Ich erteile den Befehl, dass sie den Mistkerl sofort abknallen sollen, wenn sie ihn nicht mehr kriegen.
Er darf auf keinen Fall entkommen, sie müssen die Flucht um jeden Preis verhindern, war das deutlich gewesen?“
Die Antwort kam schnell.
„Ja Sir.“
Danach ließ Maybourne alles zusammenpacken und brachte die Gefangenen zum Helikopter, der gerade eintraf.
„Colonel, hier Trigger 4, Kinsey ist auf einem Boot entkommen, aber ich habe ihn zweimal getroffen.
Kann nicht bestätigen, ob er noch lebt oder nicht, aber er ist auf jeden Fall schwer verwundet worden.“
Maybourne fluchte leise in sich rein, da ihm die Antwort ganz und gar nicht schmeckte, im Unklaren zu sein.

Fremder Planet:

ST1 war mit Cadmann und zwei schwer bewaffneten KSK Einheiten bis an die Mauern des Klosters geschlichen.
Im Schutze der Nacht wurden sie von niemandem bemerkt und konnten so problemlos die Strecke vom Tor zurücklegen.
Franzi sah Jules und Sikerman an.
„Ihr beide geht voraus.“
Im nächsten Augenblick kletterten beide auch schon auf die alte Steinmauer, um das Gelände auszuspähen.
Jules gab eine Meldung nach unten ab.
„Ich sehe hier zwei Nonnen, die in den Korridoren Wache halten und beide mit einer Peitsche rumlaufen.“
In Laura kamen wieder Erinnerungen hoch.
„Das sind Wächterinnen, die aufpassen sollen, dass nach mir keiner weiter abhaut, die gehen mit Brutalität vor.“
Franzi dachte eine Sekunde nach und sah dann mit erstem Blick nach oben.
„Ausschalten.“
Sikermann und Jules legen die Waffen an, zielten genau und verpassten beiden Nonnen einen Kopfschuss.
„Erledigt.“
Da die Waffen alle Schalldämpfer trugen, hatten sie auch niemanden aufgeschreckt, konnten so ohne Probleme den Garten einnehmen.
Danach liefen im Pirschmodus zum schweren Eingangstor, welches allerdings verschlossen war.
Teal´C holte Brandladungen aus Magnesium hervor und platzierte sie an den Metallbügeln, brannte sie auf.
„Der Weg ist frei.“
Franzi nickte und ging als erste in das Gemäuer, wo sie nach Cadmanns Anweisungen, die direkt hinter ihr war, voranging.

Sie drangen gerade auf die dritte Ebene vor, als das Team ein junges Mädchen von vielleicht 18 Jahren vorfand.
Es war blutig geschlagen und mit Tauen an den Händen an ein Kreuz gefesselt, sie sah sehr schlimm aus.
Laura Cadmann musste sich fast übergeben.
„Verdammt, dass ist Mary, sie wurde von ihrem Vater hier her gebracht, weil sie sich nicht den Mann heiraten wollte, den er ausgesucht hatte.“
Die Amerikanerin schnitt die Fesseln auf und befreite die kleine, als eine Nonne aus einem Zimmer kam, durch Geräusche aufgeweckt.
„Was ist…“
Aber weiter sollte die Frau nicht kommen, da Jules sie von hinten packt, mit einer Bewegung das Genick brach.
Das brachte natürlich Daniel auf die Palme.
„Was sollte denn das jetzt, du hättest sie auch mit deiner Zat betäuben können.“
Jules sah im ernst in die Augen.
„Du weist doch, was die hier unter Erziehung und Moral verstehen und das war eben meine, wenn es um Unterdrückung geht.“
Franzi schlug beiden auf den Kopf.
„Sag mal, tickt ihr noch richtig, Maul halten, aber plötzlich.“
Beide sahen peinlich berührt zu Boden, während Oberstleutnant Rust nur den Kopf schüttelte, vor so viel Unvorsicht.

Ohne von den Teams bemerkt zu werden, hatte sich Cadmann entfernt und das Zimmer der Oberschwester aufgesucht.
Nachdem sie eintrat und die Frau schlafend vorfand, zog sie ihre Waffe und wollte sie einfach erschießen.
Aber letztlich ließ sie doch noch davon ab und schaltete stattdessen das Licht an, während sie in der Tür wartete.
Es dauerte nicht lange, bis die alte Nonne aufwachte.
„Wer wagt es, meinen seligen Schlaff zu stören?“
Laura hatte einen solchen Kommentar schon erwartet.
„Du alte Vettel bist sicher nicht selig.“
Die Nonne erkannte Laura, aber sah auch gleichzeitig die Waffe in ihrer Hand.
„Warum bist du zurückgekehrt, du Ungläubiges Flittchen?“
Völlig ausdruckslos ging die Soldatin auf die Nonne zu.
„Um mich für die Behandlung im letzten Jahr zu bedanken.“
Danach nahm sie ihre Pistole am Schafft und schlug mit dem Griff auf die Oberschwester ein, die vor Schmerzen aufschreien wollte.
Aber Lt. Laura Cadmann blieb davon völlig unbeeindruckt, schlug ihre Pistole mehrmals auf den Kopf, während sie mit der anderen Hand, den Mund der Frau zuhielt.
Nach einigen schweren Treffern rührte sich die Frau nicht mehr, dafür sammelte sich in ihrem Bett eine Blutlache.
Danach ging Laura wieder, während vom Rest des Teams niemand mitbekam, was sich hier zugetragen hatte.
ST 1 hatte inzwischen eine dankbare Lindsay Novak aus den Schlafräumen geholt, die Daniel um den Hals fiel.
„Danke, ich hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben…Hicks…“
Danach gingen die Teams, aber nahmen die Mädchen mit, da denen hier keine Hoffnung auf ein normales Leben blieb.
Nur einige von den Frauen, die schon seit vielen Jahren hier waren, weigerten sich zu folgen, da ihr Freier Wille nicht mehr existierte.
Zudem würde vieles, was sich in diesem Kloster zugetragen hatte, nie in einem offiziellen Bericht erscheinen…
Kapitel 4 by Atlan
5.04 Erdenbräuche und andere Missverständnisse
von Atlan




Die beiden Hak‘Tyl Kämpferinnen Ish‘Ta und Karyn, waren noch immer auf Erde, seit nun mehr zweieinhalb Wochen. Das STK, und vor allem Dr. Roth, wollte die beiden noch ein paar Tage überwachen, da die beiden Jaffafrauen nun Tretonin nahmen und man sicher seien wollte, dass es anschlug.

Es klopfte an der Tür von Generalmajor Degenhardt. „Herein.“, meinte Degenhardt müde. Er hatte die ganze Nacht über Anforderungsformularen, Berichten und anderem gesessen. Momentan war er einer der höchsten Generäle in der Bundeswehr und das spürte er in einem Punkt: wesentlich mehr Papierkram.
Derweil trat Ish‘Ta ein. Degenhardt versuchte zu lächeln. „Ish‘Ta. Bitte, kommen sie näher, setzen sie sich doch.“ Ish‘Ta nickte und setzte sich vor Degenhardt. „Bitte, was kann ich für sie tun?“, fragte Degenhardt.
„Ich würde gerne mehr von der Erde sehen.“, antwortete sie. „Wir sind nun seit fast drei Wochen hier und haben bisher nur die Basis und die direkte Umgebung gesehen.
Da wir jetzt aber Alliierte sind, würden Karyn und Ich gerne sehen, wie die Tau‘Ri leben.“ Degenhardt nickte langsam. „Gut, aber wenn sie draußen sind, sollten sie sich nicht als Jaffa zu erkennen geben. Seit dem Angriff ist die Stimmung immer noch sehr aufgebracht und ich fürchte, man könnte sie verantwortlich machen wollen. Wenn sie mit Karyn rausgehen, gebe ich ihnen einen meiner Leute mit, als Begleitung.“ Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage. „Schulz!“ Die Tür öffnete sich prompt und der Adjutant des Generals trat ein. "Ja, Herr General?"
„Holen sie mir sofort Jules.“
Schulz salutierte zackig und Degenhardt rieb sich die Hände. „Ja ja, das Problem wär gelöst.“ Ish‘Ta sah ihn fragend an und Degenhardt fügte erklärend hinzu: „Jules hockt hier in letzter Zeit, wie eine Katze auf der Lauer. Sie hat Ehekrach und wohnt jetzt im Stützpunkt. Wird ihr gut tun, mal rauszugehen.“ Dann hob er den Hörer seines Telefons an. „Ja, hier General Degenhardt.
Einen Wagen in... 45 Minuten am Haupteingang. Sie bringen drei Damen nach Braunschweig und fahren sie da herum.“ Dann legte er auch schon wieder auf. „Sie kriegen noch Zivilkleidung und ein paar Spesengelder, dann können sie und Karyn los.“, meinte er zu Ish‘Ta.

„Danke General.“, sagte Ish‘Ta freundlich und war schon im Begriff das Büro zu verlassen. „Ach und Ish‘Ta.“, meinte Degenhardt noch. Die hübsche Jaffafrau drehte sich noch mal um. „Ihre Tattoowierung... Machen sie da mal ein wenig Make Up drüber. Muss nicht jeder sehen.“ Sie nickte und ging. Degenhardt lehnte sich zurück.
„Wieso hab ich nur das Gefühl, dass es da Ärger geben wird...“

Da aktivierte sich die Videoleinwand. Degenhardt setzte sich schnell sein Head Set auf. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht von Brigadegeneral Johannes Heimeshoff, Kommandant der Rommel und einer der wenigen Luftwaffengeneräle, die Deutschland noch hatte. „Johannes.“, sagte Degenhardt zur Begrüßung. Heimeshoff nickte freundlich zurück. „Ich wollte ihnen nur Bescheid sagen: Die Stauffenberg und Frachtschiff 1 sind bald am Ziel.“
„Danke.“, antwortete Degenhardt. „Schicken sie das Bestätigungssignal und die folgende Nachricht: Der Backofen ist angeheizt und das Brot kann rein.“
Heimeshoff nickte zur Bestätigung. „Ich gebs weiter. Heimeshoff Ende.“
Und damit verdunkelte sich der Bildschirm wieder.


Im Hyperraum:

Die Stauffenberg, das neuste Schiff der deutschen Raumstreitkräfte, war nun seit fast sechs Tagen unterwegs, an ihrer Seite das von Franzi Rust modifizierte Frachtschiff.
Ihr Ziel war das Heimatsystem von Camulus, was sie in knapp 20 Minuten erreichen würden.
Nach der Auflösung der Erdallianz hatte man erst jetzt ein Schiff für einen neuen Gegenschlag schicken können, da die Anzahl der zu Vefügung stehenden Schiffe nun wesentlich geringer waren. Nur noch Russland, die USA und Irland beteiligten sich mit Deutschland an der Bekämpfung der Goa'Uld, alle anderen hatten sich endgültig zurückgezogen, samt ihrer Raumflotte.

Die Stauffenberg war eine BC-501 der Gagarinklasse, wenn sie auch einige Modifikationen hatte. Außer der Tatsache, dass die Stauffenberg, so wie nun alle Schiffe der Erde, die neuen Asgardschilde der Rust-Klasse besaßen, hatte das Schiff auch die neusten Errungenschaften deutscher Ingenieure. Unter anderem ein neues Sensorsystem, das doppelt so schnell arbeitete, wie das alte. Das Neuste vom Neusten war jedoch die sogenannte „Nukegun“. Dabei handelte es sich um eine Mischung, aus einer Railgun und einem Nukleargranatwerfer. Die deutschen Ingenieure hatten sich bei dessen Entwicklung fast selbst übertroffen. Das übliche High-Tech Artilleriegeschoss war mit einem Schildfrequenzmodulator ausgerüstet worden und wurde magnetisch auf vielfache Schallgeschwindigkeit beschleunigt. Schlug ein Geschoss auf einen Schild ein, konnte man, nach einigen Versuchen, je nach Schildart, die Frequenz herausfinden. Diese Information wurde dann zurück an die Nukegun geschickt, die das nächste Geschoss auf diese Frequenz einstellte. Dieses würde dann durch den Schild dringen und im Inneren des Schiffes explodieren. Die Waffe war eine deutsche Entwicklung und würde vorerst als "Staatsgeheimnis" behalten und nicht weitergegeben werden.

Es gab allerdings zwei große Nachteile. Diese neue Version der Railgun brauchte sehr viel Energie. Und die Schiffsgeneratoren konnten, je nachdem wie sehr sie momentan beansprucht wurden, nur alle 20 oder 30 Sekunden einen Schuss abgeben, dies sollte bei der Serienproduktion jedoch noch verbessert werden. Auch gab es momentan recht wenig Munition, da die Herstellung aufwendig und teuer war. Die Stauffenberg besah insgesamt nur 15 Geschosse. Ein Problem bei der Stauffenberg war auch, dass die Nukegun starr in den Bug eingebaut war und man mit dem gesamten Schiff zielen musste. Spätere Versionen sollten, wie normale Bordgeschütze, eingebaut werden und auch schwenkbar sein.


Oberst Frank Bergmann, der Kommandant des Schiffes, betrat die Brücke. „Und?“
Die Frage war an den Ersten Offizier des Schiffes, Oberstleutnant Läufer gerichtet.
„Noch 20 Minuten bis zu Camulus Heimatsystem, Herr Oberst.“
„Sehr gut.“, meinte Bergmann und lies sich auf seinem Kommandantenstuhl nieder.
„Herr Oberst, Subraumnachricht von der Rommel.“, meldete der Funker.
„Lesen sie schon vor.“, forderte Bergmann ihn auf. Er selbst war im Moment gespannt, wie ein Flitzebogen, denn dies war der erste Test für ihn und sein neues Schiff. Der Funker rief die Nachricht auf. „Backofen angeheizt... Brot kann rein.
Laut dem neuen Codeschlüssel bedeutet das, dass wir jederzeit loslegen können.“
Bergmann nickte dem Funker dankend zu. „Sehr gut, dann gehen wir auf Alarmstufe 1. 1O, Stealthmodus aktivieren.“
„Aktiviere Stealthmodus.“, bestätigte Läufer, der den Platz des Waffenoffiziers besetzte. Die Beleuchtung wurde abgedunkelt, ein Zeichen dafür, dass der Stealthmodus nun aktiviert war. Nun konnte sie, solange die Atomwaffen und Schilde nicht aktiviert waren, niemand scannen oder entdecken. Bergmann ging im Kopf noch mal den Schlachtplan durch und fragte dann: „Ist der Spion soweit?“
Läufer nickte bestätigend. „Jawohl. Sein Codename wurde festgelegt auf Claus 1.“
Bergmann nickte und alle anderen auf der Brücke grinsten, wie kleine Jungen, die einen Streich ausheckten.


Derweil in Braunschweig:

Jules, Ish‘Tah und Karyn schlenderten indes durch die City. Die beiden Jaffafrauen waren erstaunt von den vielen Geschäften und auch schon in vielen drin gewesen. Jetzt standen sie vor einem Schuhgeschäft. Offenbar eine Konstante im Universum, dass jede Frau zu einem Schuhgeschäft fand. Karyn wand sich flüsternd an ihre Lehrmeisterin. „Sieh mal. Die Tau‘Ri sind wirklich merkwürdig.“ Ish‘Ta nickte. Jules stand währenddessen etwas abseits. Sie hatte momentan andere Sorgen.

Ihr Mann hatte sich von ihr getrennt, weil Jules von vielen Friedensaktivisten als Massenmörderin angesehen wurde. „Jules, würdest du bitte mal herkommen?“, fragte Karyn, die versuchte so „irdisch“ wie möglich zu klingen. Jules nickte und trat zu Karyn. Die zeigte auf ein paar Schuhe. „Können wir die erwerben?“
Die Soldatin grinste. „Ja klar.“ Sie wandten sich zum Eingang, als plötzlich von hinten ein junger Mann, höchstens Mitte 20, angerannt kam, sich den Rucksack schnappte, den Karyn über einer Schulter hängen hatte und rannte davon.
Dabei stieß er Karyn auf den Boden. Jules reagierte schnell und zog aus ihrer Jackentasche eine Zat. Sie ging nie mehr unbewaffnet aus dem Haus, da sie von mehreren Aktivisten Morddrohungen bekommen hatte. Mit einem gezielten Schuss streckte sie den Handtaschendieb nieder. Der ging unter Schmerzen zu Boden. Jules schritt schnellen Schrittes herüber und schnappte sich den Rucksack, den sie Karyn zurückgab.

Die Passanten hatten das natürlich mitbekommen und waren verängstigt.
„Oh Gott, ruf doch einer die Polizei!“ Jules holte ihren Dienstausweis heraus und zeigte ihn herum. „Keine Sorge, alles in Ordnung. Bundeswehr. Sie sollten die Polizei vielleicht trotzdem rufen, um diesen Dieb zu verhaften.“ Einige Linke, die der Friedensbewegung „Fordert Frieden mit den Goa‘Uld“ angehörten, waren ebenfalls unter den Passanten. Sie kamen nach vorn und deuteten auf sie.
„Mörderin! Wir wissen wer du bist, Tora!“
„Genau, wegen euch verdammten Typen geht es uns so scheiße!“

Da platzte Jules die Hutschnur. Sie schritt auf den einen Linken zu und packte ihm am Kragen. „Sei lieber froh, dass es Menschen wie mich oder meine Kollegen gibt, sonst wärst du schon längst ein Sklave oder ein Wirt. Wie wärs, wenn ich dich auf nem Goa Planeten aussetze? Mal sehen, wie sehr du die Schlangenköpfe dann noch magst, verdammter Hippie. Und euch gehts nur so schlecht, weil ihr arbeitslos seid, sucht euch nen Job und kokst weniger!“ Und damit lies sie ihn einfach stehen. Die Passanten verteilten sich wieder und schüttelten, zum Teil wegen Jules, zum Teil wegen den beiden Linken, den Kopf. Das STK und seine Politik war in den stark linken Kreisen extrem verhasst und wurde angeprangert. Konservative Kräfte waren damit allerdings sehr einverstanden.

Jules ging ungerührt zu Ish‘Ta und Karyn zurück. „Was wollten diese Leute von dir?“, fragte Ish‘Ta. Jules zuckte gelangweilt mit den Schultern. „Ach, nichts wichtiges, darüber muss man nicht nachdenken. Lasst uns weitergehen. Ihr wolltet in den Schuhladen.“ Die beiden Jaffafrauen nickten und betraten mit Jules zusammen das Schuhgeschäft.


Camulus Heimatsystem:

Am Rand des Sonnensystems öffnete sich ein Hyperraumfenster. Aus dem die Stauffenberg und das Frachtschiff, welches sich sofort tarnte, austraten. Noch im Stealthmodus wurden die 16 J-301 - von der Bezeichnung MiG hatte man sich getrennt und war nun auf "J" für Jäger umgestiegen - und die 4 Walküren, welche mit je zwei Raketenbatterien aufgerüstet worden waren, ausgeschleust.

„Oberst, zwei Gleiter voraus.“, meldete der Radaroffizier.
„Unsere 301er sollen sie zerstören, schnell!“, befahl Bergmann rasch.
Der Radaroffizier nickte und gab den Befehl weiter. „Stauffenberg an Staffel: Gleiter abfangen, ich wiederhole: Gleiter abfangen!“
Zwei der 301er bestätigten den Befehl und flogen auf die Gleiter zu. Die hatten gerade versucht einen Warnspruch an die Heimatbasis zu senden, was aber von den Funkexperten der Stauffenberg verhindert wurden.Die beiden Abfangjäger waren nun in Schussreichweite und feuerten je eine Rakete auf die Gleiter ab, welche nicht ausweichen konnten und zerstört wurden.

Nach einem kurzer kurzen, allgemeinen Freundesbekundung, öffnete Oberst Bergmann einen Kanal zum getarnten Frachtschiff. „Bergmann an Claus 1: Starten sie ihren Erkundungsflug, erstatten sie Bericht und ziehen sich dann in den Hyperraum zurück.“
„Verstanden.“, kam es vom Frachtschiff zurück.
Das Frachtschiff flog los, rein in das System mit Kurs auf den zweiten Planeten, der Camulus Heimatwelt war.

„Unser Status?“, fragte Bergmann.
„Alle Systeme grünes Licht.“, meldete Oberstleutnant Läufer. „Schilde zu 100% verfügbar und auf Stand by. Ebenso die Waffensysteme.
Railguns bestückt, Raketensilos geladen. Die Nukegun ist ebenfalls geladen und kann auch jederzeit feuern.“
„Sehr gut.“, meinte Bergmann. „Sublichttriebwerke ¼ Schubkraft voraus.“
„Sublichttriebwerke ¼ voraus.“, bestätigte der Steuermann.
Die Stauffenberg nahm Fahrt auf, startete langsam durch und würde Camulus Heimatsystem in kurzer Zeit erreichen.


Am Abend in Braunschweig:

Die drei Frauen hatten sich zur angesagtesten Disko in der Innenstadt aufgemacht, um zu feiern. Die Drei hatten sich aufgebrezelt. Karyn trug ein knappes Top mit tiefem Ausschnitt, einen kurzen Rock und High Heels, Ish‘Ta trug ein figurbetonendes T-Shirt, eine enge Jeans und Stiefel mit hohen Absätzen. Jules hingegen hatte sich etwas konservativer angezogen, trug die Haare offen, hatte eine weiße Bluse an, dazu trug sie einen Miniock und normale Pumps. Jules stand vor der Eingangstür und wand sich noch einmal an Karyn und Ish‘Ta. „Und los.“ Sie öffnete die Tür und sofort drang laute Rockmusik an ihre Ohren. Ish‘Ta wich erschrocken einen Schritt zurück und Karyn hielt sich die Ohren zu. Jules beschwichtigte sie. „Ganz ruhig, nur Musik. Lasst uns reingehen.“ Noch immer etwas erschrocken, traten sie in die Disco ein. Die Stimmung war am kochen, die Menschen tanzten und waren glücklich. Man konnte fast glauben, dass da draußen weder Mord noch Todschlag existierten. Eine lokale Band spielte die Musik, während der DJ auf der faulen Haut lag. „Mischen wir uns unter die Leute.“, meinte Jules grinsend. Karyn sah sich um. Ihr Blick fiel auf die Bar, wo mehrere junge Männer und Frauen ein Kampftrinken veranstalteten. „Was machen die da?“, fragte sie Jules.
Jules lächelte nur leicht. „Die machen Kampftrinken. Da stehen die jungen Leute heut zutage drauf. Saufen, bis der Arzt kommt, oder bis man tot ist. Da fällt mir ein, ein paar von denen sehen aus, wie Russen...“ In dem Moment fiel einer der Männer vom Stuhl fiel, während sein Konkurrent siegessicher die Hand hob und noch ein Glas Schnaps trank. Jules nickte. „Jep, definitiv Russen dabei.“
„Können wir mitmachen?“, fragte Karyn. „Das wäre eine interessante Art, sich unter die Menschen zu mischen.“ Ish‘Ta stimmte ihrer Schülerin zu. „Außerdem macht uns Alkohol, aufgrund der Physiologie der Jaffa, weniger aus.“
„Nein.“, sagte Jules bestimmend. „Ihr hattet versprochen, nicht aufzufallen. Und jetzt, lasst uns tanzen.“ Jules folgend, gingen die beiden Jaffafrauen auf die Tanzfläche und ließen, sprichwörtlich, die Sau raus.


Im Orbit um Camulus Planeten:

Die Stauffenberg hatte inzwischen den Heimatplaneten des Goa‘Uld Systemlords erreicht. Man hatte sich extra auf Camulus festgelegt, da dieser, nach der fehlgeschlagenen Invasion, die schwächste Flotte hatte. Nur noch drei Ha‘Tak bewachten den Heimatplaneten, wesentlich mehr standen ihm sowieso nicht zur Verfügung.

Oberst Bergmann stand vor dem großen Brückenfenster. „Wurden wir entdeckt?“
Der Sensoroffizier verneinte das. „Nein, Herr Kommandant. Die feindlichen Schiffe haben weder Schilde noch Waffen aktiviert.“ Bergmann lächelte leicht. „Sehr gut. Dann sollte es schnell gehen. Die Granatwerfer aktivieren, erstes Feindschiff anvisieren und die Schilde hochfahren. Atomsprengköpfe aktivieren.“
Oberstleutnant Läufer drückte die nötigen Knöpfe. „Erledigt.“
„Dann Granatwerfer auf Punktfeuer. Werfer 1 bis 4 Feuer... Frei!“, befahl Bergmann und lies sich wieder auf seinem Kommandantenstuhl nieder. Die Granatwerfer heulten auf.

Camulus befand sich auf einem seiner Ha‘Tak, als die Stauffenberg den Stealthmodus deaktivierte. Bevor er oder seine Jaffa das auch nur registrieren konnten, explodierte eines seiner Ha‘Tak in der Atomglut von knapp 40 Nukleargranaten. Camulus überwand den Schockmoment recht schnell, lies die Schilde hochfahren. „Schickt die Todesgleiter! Ruft den Rest meiner Flotte!“
Seine Jaffa taten, wie ihnen geheißen. Knapp 30 Todesgleiter stürzten sich in den Kampf gegen die Erdjäger. „Eröffnet das Feuer!“

Auf der Stauffenberg schlugen die ersten Plasmasalven ein. Doch die neuen Asgardschilde waren viel hochwertiger, als die alten Schilde der Erdschiffe. Hier leuchtete der Schild nur noch orange auf, allerdings kamen keine Erschütterungen durch, noch explodierten Energieleitungen, auch wenn die Schildstärke langsam sank. Laut Thor, würde man erst die Salven spüren, wenn die Schildstärke die 20% Marke unterschritt.

Inzwischen wurde die Nukegun scharf geschaltet. Bergmann saß nachdenklich auf seinem Stuhl. „Die Abfangjäger sollen sofort die Todesgleiter abfangen.
Mit der Nukegun das zweite Schiff anvisieren.“
„Anvisiert.“, bestätigte Läufer, während der Steuermann die Stauffenberg frontal gegen eines der verbliebenen Ha‘Tak wendete. „Ich feuere das Geschoss ab.“

Das Projektil verließ den Lauf und raste mit Mach 15 auf den Schild des Ha‘Tak zu.
Die Schilde absorbierten das Geschoss jedoch.
„Nukegun braucht noch 20 Sekunden, bis sie wieder aufgeladen ist.“, meinte Läufer.
„Feuere indes mit Granatwerfern weiter.“
Bergmann nickte. „Und legen sie mit den Railguns ein Streufeuer auf das andere Ha‘Tak.“

Währenddessen lieferten sich die 301er einen kleinen, aber sehr einseitigen Kampf gegen die Todesgleiter. Die 301er flankierten die vier Walküren. Der Staffelführer, Major Hauser, sah die Todesgleiter auf seine Staffel zufliegen und mit den Bordwaffen auf sie schießen. „Achtung, abbrechen. Jetzt... Jetzt... JETZT!“
Er betätigte seinen Steuerknüppel und brach nach oben aus. Die anderen Jäger taten es ihm nach und brachen entweder nach oben, oder nach links und rechts aus. Die Walküren, die hinter den Kampffliegern geflogen waren, hatten jetzt freies Schussfeld. Sie visierten die Todesgleiter an und jagten ihnen 40 Luft-Luft Raketen entgegen. Damit war der „Dogfight“ auch schon vorbei, die Erdpiloten waren nicht mal ins Schwitzen geraten. Die Jaffapiloten hatten nie eine Chance gehabt.

Derweil hatte die Stauffenberg eine weitere Nukegunladung abgeschossen.
„Wir haben die Schildfrequenz.“, meldete Läufer.
„Das nächste Geschoss, wird den Schild sicher durchschlagen.“
„Wenn Zelenka keinen Mist gebaut hat.“, meinte ein Leutnant vorlaut.
„Zelenka ist schließlich nicht McKay und weiß, wie man Sachen richtig zusammenschraubt.“, konterte Läufer und grinste.
„Nukegun in 5 Sekunden.“
„Feuern nach eigenem Ermessen.“, befahl Bergmann.

Und dann löste sich der Schuss aus der Nukegun und traf auf den Schild des Ha‘Tak.
Das Projektil durchdrang jedoch den Schild und steuerte das Schiff selbst an. Es drang in es ein, suchte sich seinen Weg zum Schiffskern und explodierte dort. Der Atomsprengkopf setzte seine zerstörerirische Kraft frei und riss das Schiff von innen nach außen auseinander.
„Okay, nun das letzte.“, meinte Bergmann, als plötzlich der Funker meldete:
„Herr Kommandant, Camulus für sie.“
„Auf den Bildschirm.“, befahl der Oberst und wandte sich zur Wand mit dem Bildschirm. Camulus wütendes Gesicht erschien darauf.
„Oberst Frank Bergmann, Erdschiff Stauffenberg.“, stellte sich Bergmann knapp vor.
„Was soll das?“, fragte Camulus gallespeiend. Bergmann zuckte mit den Schultern und meinte kaltschnäuzig: „Vergeltung für den Angriff auf die Erde.“
Camulus fletschte beinahe die Zähne und meinte: „Ihr habt mich unterschätzt Tau‘Ri. Das wird euch teuer zu stehen kommen.“
Bergmann runzelte die Stirn. Der Radaroffizier meldete sich zu Wort. „Kommandant, zwei Ha‘Tak treten über uns aus dem Hyperraum aus.“ Bergmann rollte mit den Augen. „Dann bereitmachen zum Feuer eröffnen.“
„Einen Moment!“, sagte der Funker.
„Ich kriege eine Meldung von unserem Spion rein: Böse Königin auf dem Weg zum Haus der sieben Zwerge.“ Bergmann reagierte schnell. „Befehl zurück. Feuer einstellen, Abfangjäger und Walküren zurück an Bord holen. Anschließend Stealthmodus aktivieren und ab in den Hyperraum. Camulus sah erstaunt, dass kaum, dass er seine kleine Ansprache gehalten hatte, das Erdschiff sein Feuer einstellte, seine Jäger an Bord holte und daraufhin in den Hyperraum eintrat. Er wand sich an seine Jaffa. „Da seht ihr es: Sie haben eingesehen, dass sie einem wahren Gott nichts anhaben können.“

Da traten plötzlich fünf Ha‘Takschiffe aus dem Hyperraum aus, die nicht zu Camulus Flotte gehörten...


Jules, Ish‘Ta und Karyn hatten indes die Disco verlassen. Es war schon fast drei Uhr morgens und die City war so gut, wie leer. Ish‘Ta ging einige Meter von ihren beiden Gefährtinnen entfernt, während Jules und Karyn miteinander lachten. Sie ging durch die laue Nacht, als plötzlich ein Mann neben sie trat. Der knapp 30 Jährige legte den Arm um Ish‘Tas Schulter.
„Na Schnecke, willst nen bisschen Geld verdienen?“
Ish‘Ta wischte den Arm des Mannes von ihrer Schulter. „Wovon sprichst du.“
Er zückte 50 Euro. „50 Euro, für nen Blowjob. 120, wenn deine beiden Freundinnen mitmachen.“ Ish‘Ta runzelte die Brauen, als Jules und Karyn zu ihr aufschlossen.
„Ish‘Ta, was ist denn?“, fragte Karyn.
„Dieser Mann will von mir einen, sogenannten „Blowjob“, aber ich weiß nicht, was das ist. Ihr sollt auch mitmachen.“, sagte Ish‘Ta und wies auf den Mann. Jules knirschte mit den Zähnen. „Ish‘Ta, ich sag dir, was ein Blowjob ist. Das Schwein will, dass du seinen verkümmerten Penis in den Mund nimmst und daran lutschst.“

Karyn sah zu Ish‘Ta. Die nickte nur, dann gingen Beide auf den Mann zu und schlugen auf ihn ein. „Das wird dich lehren, uns zu so was noch mal aufzufordern.“, sagte Ish‘Ta wütend und versetzte dem Mann dann einen letzten Schlag, der ihn in die Flucht schlug. In Windeseile, war er in der Nacht verschwunden. Jules hingegen, grinste stolz. „Mädels, ihr könnt euch super auf der Erde einfügen.“ Die drei Frauen gingen unbekümmert weiter. Dabei waren sie so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie nicht merkten, dass sie ins Rotlichtviertel der Stadt gelangten....


Die fünf Ha‘Tak, die da aus dem Hyperraum gekommen waren, gehörten Morrigan, der Erzfeindin von Camulus. Diese hatte von einem irdischen Spion die Nachricht bekommen, dass Camulus für die Verluste an Ha‘Tak und Al‘Kesh verantwortlich war, die sie in letzter Zeit immer wieder gehabt hatte. Diese waren jedoch durch die Walhalla entstanden, wenn man auch Beweise hinterlassen hatte, dass es Camulus Schuld gewesen war. Das STK hatte es so eingefädelt, dass sich die beiden zerfleischen würden, ohne Verluste auf Erdseiten.

Der Kampf entbrannte. Morrigans fünf Schiffe stießen auf ebenso fünf von Camulus, da gerade eben noch zwei weitere Schiffe angekommen waren. Morrigans Schiffe fingen sofort an zu feuern, worauf eines von Camulus Schiffen sofort in Flammen aufging und zerstört wurde. Daraufhin lies aber auch Camulus das Feuer eröffnen. Er lies das Feuer auf eines der feindlichen Ha‘Tak konzentrieren, welches auch kurz darauf zerstört wurde. Camulus begab sich indes zu seinem Ringtransporter. Er musste das Schiff wechseln, da seines bereits durch den Kampf mit der Stauffenberg beschädigt worden war und jetzt den Gnadenstoß bekommen hatte. Im letzten Moment konnte er noch das Schiff wechseln, als sein Schiff, ebenso wie ein weiteres zerstört wurde. Währenddessen hatte Morrigan drei Schiffe verloren, Camulus blieb nur noch eines.

Da kamen aus dem Hyperraum plötzlich zwei Ha‘Taks, die zu Camulus gehörten.
Camulus besah sich das ganze vom Pel‘Tak aus. „Mein Gebieter.“, sagte ein Jaffa. „Die Schiffe von Morrigan ziehen ich zurück.“ Camulus knirschte mit den Zähnen und ballte die Fäuste. „Ich schwöre, dass wird dieses hinterhältige Biest mir noch teuer zu stehen kommen. Ich will Rache!“ Er wand sich an einen anderen Jaffa. „Verbreite die Botschaft: Von nun an, befindet sich Morrigan mit mir im Krieg!“

Damit hatte die Erde, was sie sollte. Kein schneller Sieg für eine der beiden Seiten, sondern ein längerer Krieg zwischen Camulus und Morrigan.


Ish‘Ta und Karyn trauten ihren Augen nicht, als sie die Straße entlang gingen und überall Prostituierte sahen, die Freier abschleppten oder sich in Pose warfen, damit man sie wählte. „Ich kann nicht glauben, dass Frauen ihren Körper verkaufen.“, sagte Ish‘Ta. „Bei uns wäre so etwas undenkbar.“ Jules zuckte mit den Schultern. „Auf der Erde ist das ganz normal, seit Jahrtausenden. Manche nennen es das älteste Gewerbe.“
Ish‘Ta und Karyn machten große Augen und Jules fuhr fort: „Viele tun es, weil sie Geld brauchen, aber es gibt auch einige, die einfach drauf stehen. Jedem das seine.“

In der Zwischenzeit zogen sie einige Blicke auf sich. Vor allem von einem Haufen Machos, Zuhältern, die zusammenstanden. Sie stellten sich ihnen in den Weg.
„Hey, zurück an euren Arbeitsplatz. Zu wem gehört ihr überhaupt?“
Jules rollte mit den Augen. „Spitze.“, dachte sie. „Das brauchte ich heute unbedingt: ein Haufen Luden, die mich zur Zwangsprostitution verdonnern wollen.“
„Gehen wir.“, meinte Jules zu Karyn und Ish‘Ta. Sie versuchten an den Zuhältern vorbeizukommen, doch die wollten sie nicht gehen lassen und umringten sie mit 10 Mann. „Habt ihr überhaupt ne Ahnung, wer ich bin?“, fragte Jules. Doch die Zuhälter schüttelten die Köpfe. „Ich bin Hauptfeldwebel Julia Tora vom STK.“
Einer der Zuhälter schniste mit den Fingern. „Ach ja, Killerbabe. Jetzt erkenn ich dich.“ Ein Anderer stellte sich vor sie und verschränkte die Arme. „Du kommst hier nicht vorbei. Wird interessant, mal Killerbabe anzubieten.“ Ish‘Ta trat vor. „Hören sie, wir wollen keinen Ärger. Karyn und ich sind Jaffa und zu Besuch auf der Erde. Wir wollen nur die Erde kennen lernen. Also lassen sie uns einfach vorbei. Sonst bekommen sie Ärger.“ Karyn nickte. „Genau. Wir sind Hak‘Tyl und wollen keinen Aufstand provozieren.“
„Hä?“, fragte einer der Luden. Jules übersetzte: „Die Beiden sind Elitekriegerinnen, die über Leichen gehen würden. Also Vorsicht.“

Die Zuhältertruppe wollte schon wieder abziehen, als einer meinte: „Moment. Denkt doch mal nach, die bringen gute Preise. Schon mal dran gedacht, dass die Freier nen Haufen Geld dafür bezahlen würden, nen paar Jaffaschlampen zu vögeln?“
Seine „Kollegen“ grinsten. „Mädels, mitkommen.“
Jules sah erst Ish‘Ta, dann Karyn an. „Ich würd sagen, wir machen die fertig. Die sollen mal sehen, wie es einem ergeht, wenn man jemanden zwangsprostituiert.“

Sieben der Zuhälter stürzten sich auf die drei Frauen. Doch die hatten sich mit den falschen angelegt. Jules warf einen Zuhälter mit einem Schulterwurf auf den Boden und ränkte ihm den Arm aus. Der Zuhälter brüllte, wie am Spieß und blieb auf dem Boden liegen. Ish‘Ta hatte sich zwei Zuhälter geschnappt, ihnen mit dem Ellbogen Schläge in die Magengegend versetzt, sie erbrachen sie und waren ausgeschaltet. Karyn brach zweien die Nasen und warf sie auf den Boden. Jules schnappte sich einen weiteren Zuhälter und setzte sie ebenfalls Schach matt. Die übrigen vier Zuhälter flohen. „Ja, flieht nur ihr Waschlappen!“, rief ihnen Jules hinterher. „Und wehe, ihr versucht noch eine Frau Zwangszuprostituieren.“

Sie wollten sich schon wieder abwenden, um endlich das Viertel zu verlassen, als zwei Streifenwagen vor ihnen hielten. Eine Prostituierte hatte, aus Loyalität zu ihrem Luden, die Polizei gerufen. „Hände hinter den Kopf!“, befahl einer der Polizisten.
Jules tat, wie ihr geheißen und wandte sich an Ish‘Ta und Karyn. „Tut, was er sagt. Das sind die Guten.“ Ohne Wiederrede, ließen sie sich abführen.


Am nächsten Morgen:

General Degenhardt hatte, wie so jeden Tag, die üblichen Probleme.
Sein Adjutant stand in seinem Büro und legte ihm eine Akte, nach der anderen, auf den Schreibtisch. „Und die hier noch von Dr. Zelenka, er beantragt mehr Budget für das J-302 Programm. Eine Unterschrift, damit der Antrag weitergeleitet werden kann“, meinte Schulz und legte die letzte Akte auf den Tisch, die Degenhardt sofort unterschrieb. „Dann zum Verteidigunsministerium damit. Noch mehr?“, fragte Degenhardt genervt. Schulz dachte kurz nach, schüttelte dann den Kopf. „Nein, Herr General.“
„Gut.“, meinte Degenhardt und nahm seine Uniformjacke auf. „Dann muss ich jetzt nach Braunschweig.“
„Und warum, wenn ich fragen darf?“, fragte Schulz neugierig.
Degenhardt sah ihn teils säuerlich, teils belustigt, an. „Drei gewissen Frauen, sitzen im Knast und müssen rausgeholt werden.“


Eine halbe Stunde später lies er sich zu der U-Haft Zelle führen, in der Jules, Ish‘Ta und Karyn hockten. Er stellte sich vor den drei Damen auf und schüttelte nur den Kopf. „Ne, ne ne. Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Da sag ich einmal, geht raus und amüsiert euch und was macht ihr? Ihr prügelt euch mit ein paar Luden.“
Jules zog einen Schmollmund. „Ach komm schon. Die habens verdient.“
Degenhardt nickte nachdenklich. „Ja, weiß ich doch. Aber ich bin trotzdem enttäuscht von euch. Also kommt schon. Bevor ichs mir anders überlege.“

Sie verließen die Zelle und Ish‘Ta meinte: „Dann werden wir gleich nach Hak‘Tyl zurückkehren. Wir waren lange genug fort.“
Jules legte den beiden je einen Arm um. „Ich werd euch vermissen, Mädels.“
Degenhardt wand sich zum Ausgang. „Ja, ja. Nun kommt schon. Ihr könnt euch später noch verabschieden.“
Jules und Karyn, und auch Ish‘Ta, grinsten aber nur und verließen langsam und stolz die Wache.


Camulus war sauer. Die Erdlinge und Morrigan hatten hast seine komplette Flotte vernichtet.
„Bereitmachen, zum verlassen des Orbits.“, befahl Camulus einem Jaffa. Die drei Ha‘Tak, die sich im Orbit seines Planeten befanden, waren alles, was von seiner Flotte übrig war. Er musste erst einmal fliehen, da Lord Yu, der die Gunst der Stunde nutzte, sechs seiner Welten eingenommen hatte und auf dem Weg hierher waren. Die kleine Flotte machte sich auf den Orbit zu verlassen, als es geschah.

Eine Bombe, die das Frachtschiff der Erde gelegt hatte, Codename "Claus 1", explodierte. Fast 500 Megatonnen TNT jagten über die drei Ha‘Tak hinweg. Camulus Begleitschiffe wurden auseinander gerissen und explodierten. Camulus Schiff hingegen, wurde extrem schwer beschädigt. Er selbst bekam nur noch mit, wie sich Hyperraumfenster öffneten und Lord Yu mit seiner Flotte in seinem System angekommen war. Dann explodierte auch das Schiff von Camulus, der in seinem letzten Moment noch erlebte, wie sein Imperium völlig zusammengebrochen war. Er starb und sein Reich wurde von Yu übernommen, der nun seinerseits mit Morrigan Krieg führte, die eigentlich Camulus Reich haben wollte. Die Strategie der Erde ging also trotzdem auf und als kleiner Bonus, war auch noch Camulus erledigt worden. Ein Sieg auf ganzer Linie für die Erde.


Ish‘Ta und Karyn kehrten noch am selben Tag zu den Hak‘Tyl zurück und berichteten von ihren Erlebissen auf der Erde.
„Unglaublich.“, war das einzige, was die Kriegerinnen darüber nur zu sagen hatten. „Erzählt bitte mehr.“
Karyn nickte. „Und dann gibt es noch etwas ganz wunderbares: es nennt sich Schuhgeschäft.....“




Ende der Folge
Kapitel 5 by Atlan
5.05 Tage wie dieser…
von Colonel maybourne




STK, Hauptkorridor:

Es war ein ganz normaler Tag als Jules, die aussah, wie ein Raubtier, das sich gleich auf ihre Beute stürzen würde, den Stützpunkt erreichte.
In ihrem Gesicht war ein derart grimmiger Blick, selbst die härtesten Offiziere machten der Frau ehrfürchtig Platz.
In den letzten Jahren war ST 1 praktisch zu Militärischen Stars des Planeten aufgestiegen, wenn auch wieder Willen.
Insbesondere Jules und Teal´C war dieser ganze Medienrummel unangenehm, auch wenn sie gefürchtet waren.
In den Medien und dem allgemeinen Bild der Gesellschaft, galt Hauptfeldwebel Julia Tora als eine gnadenlose Killerin.
Natürlich war dem nicht so, da sie ausschließlich Goa´Uld, Sklaventreiber, Sadisten und deren Handlanger bestrafte.
Trotzdem wurde sie von der linksextremen Szene, als Faschtische Teufelsbrut verschrien und bekam immer wieder Morddrohungen.
In diesem Moment traf sie auf Feldwebel Ralf Sikerman, der ebenfalls aussah, als müsste der nächste Goa´Uld rennen gehen.
„Was ist denn mit ihnen los, Ralf?“
Er sah ihr ins Gesicht.
„Das gleiche könnte ich sie fragen, aber da sie als erste gefragt haben, werde ich es ihnen sagen, es geht um meine Schwester.“
Jules hackte nach.
„Ihr ist doch nichts passiert, oder?“
Doch der Feldwebel bejahte dies.
„Sie war vorgestern in einem Autounfall verwickelt und liegt mit beiden Beinen gebrochen, im Krankenhaus.
Zwar werden die Knochen verheilen, aber die Ärzte wissen noch nicht, ob es Folgeschäden geben wird.“
Jules schlug ihm leicht auf die Schulter.
„Dann wünschen sie ihr alles Gute von mir, dass sie so schnell wie nur möglich von diesen Spinnern in Weiß erlöst wird.“
Sikermann lächelte wieder etwas.
„Immer einen Groll gegen Ärzte, aber jetzt sind sie dran, mir zu sagen, warum sie hier wie der Sensemann rumlaufen.“
Jules sah ihn ganz böse an.
„Ich bin seit gestern ganz offiziell von meinem Mann geschieden und könnte deswegen jetzt einige Jaffa abknallen.“
Ralf war vorsichtig bei dem Thema, da sie es bisher vermied, darüber zu reden.
„Tut mir leid, aber sehen sie es von der Seite, sie sind jetzt wieder auf dem Markt und können sich neu verlieben.“
Jules rollte mit den Augen.
„Liebe war nicht das Problem, denn ich bin immer noch total in ihn verschossen, genau wie er in mich.“
Der Feldwebel verstand dass nicht, weswegen er ziemlich verdutzt aussah.
„Warum dann eine Scheidung, wenn sie sich immer noch lieben?“
Dies war einer ihrer Wundesten Punkte, denn jetzt hatte Jules einen so derart dunkeln Blick aufgesetzt, der selbst Anubis zum Fürchten gebracht hätte.
„Wegen seiner verdammten Familie, die mich unbedingt aus ihrem Clan heraus haben wollen und er hat sich gefügt.
Verdammte Traditionen und dann auch noch Arabische, die sind ganz besonders verbissen und uneinsichtig.“
Sikerman verstand nicht ganz.
„Können sie das vielleicht etwas genauer erklären, denn ich wüsste nicht, warum man sie nicht in der Familie haben wollte?“
Jules atmete tief durch, während sie die Treppe zum Konferenzraum erreichten.
„Seine Familie und ganz besonderst die Großeltern sind der Meinung, dass eine Christin, die nicht kochen kann, nichts bei ihnen verloren hat.
Und da ich dann auch noch in den Nachrichten erwähnt wurde, als diese ach so gnadenlose und brutale Mörderin, war für sie der Punkt erreicht.
Die haben meinen Mann solange unter Druck gesetzt, von wegen Familienehre und der ganze Shit, bis er die Scheidung einreichte.“
Sikerman atmete durch, da er so was nun wirklich nicht alle Tage zu hören bekam, während beide den Konferenzraum betraten.
General Degenhardt und der Rest von ST 1 wartete schon auf die beiden, um sie über die nächsten schlechten Nachrichten aufzuklären.


P2Y561:

Auf diesem Unbewohnten Planeten befand sich die Marine Einheit, von Colonel Charles Kawalski, gerade auf dem Rückweg zum Tor.
Der ganze Planet, oder besser das was sie davon gesehen hatten, war eine einzige sandige und riesige Wüste.
Allerdings standen zwei Kilometer vom Tor entfernt, die Ruinen einer alten Einrichtung, der Antiker, wo ein Arfefakt gefunden wurde.
Es handelte sich dabei um einen pechschwarzen und allem Anschein fest versiegelten Kasten, aus Naquada.
Er war über eineinhalb Meter lang und die Soldaten mussten sich damit mehr als nur völlig auspowern.
„So ein Mist, das Ding wiegt sicher zwei Zentner oder noch mehr und wir dürfen es durch die glühende Wüste schleppen.“
Ein anderer Soldat stimmte zu.
„Wenn wir wenigstens einen Jeep bekommen hätten, aber die werden ja vom Deutschen TÜV untersucht.“
Der andere lachte leicht bitter auf.
„Ja, die bekannte Deutsche Gründlichkeit und uns wird gründlich der Tag versaut, weil wir durch die Wüste marschieren müssen.
Aber sieh dir mal den Kerl da vorne an, der ist so was von der typische Wissenschaftler, echt das Klischee.“
Weiter vorne ging Bill Lee leicht voraus, studierte dabei erste Scans des Unbekannten Objekts auf seinem Minilaptop.
Dabei aß er einen Apfel und pfiff gemütlich vor sich her, während hinter ihm schwere Arbeit verrichtet wurde.
Einer der Marines war sauer.
„Diese Wissenschaftler sind echt das letzte, die sind so arrogant und besserwisserisch, das ich am liebsten in jeden rein hauen würde.“
Der andere zog die rechte Augenbraue hoch.
„Ach komm schon, dass ist doch noch gar nichts im Vergleich zu McKay, der war vielleicht die größte Primadonna von allen.“
Allerdings wurde diese Unterhaltung jetzt dem Kommandanten, Colonel Kawalski, zu viel, er ging dazwischen.
„Ihr haltet jetzt alle die Klappe, wir haben noch ordentlich Weg vor uns.“!
Die Gespräche verstummten danach, während die Plackerei zunahm, da sie jetzt eine kleine Anhöhe hinauf mussten.


Im STK, Besprechungsraum:

Degenhardt saß am vorderen Ende der Tischgruppe, studierte noch letzte Berichte, bevor er seinen Vortrag begann.
„Leute, ich weiß genau, dass es nicht das ist, was ihr hören wollt, aber wir bekommen Besuch, der morgen eintrifft.
Zu unserem Pech haben sich Angela Merkel und Edmund Stoiber entschlossen, dass STK zu Wahlkampfzwecken aufzusuchen.“
Jules Kinnladen fielen runter.
„Was, diese dämliche und bescheiden aussehende Nuss kommt hierher, kann ich noch schnell meinen Urlaub einreichen?“
Teal´C sah sie fragend an.
„Julia Tora, warum bist du wegen dieser Personen so verstimmt?“
Sie sah erst nach unten, dann ihrem alten Freund direkt in die Augen.
„Ich kann diese Merkel nicht ausstehen, da sie mich in einer Talkshow als Massenmordende und überbrutale Sadistin bezeichnete.
Sie hat wie die ganzen anderen Versager, die Politische Ämter bekleiden, keine Ahnung, was nötig ist, um einen Krieg zu gewinnen.“
Franzi sah den General an.
„Können sie nicht den Kanzler bitten, irgendwie einzuschreiten, er schuldet uns noch einige Gefallen?“
Degenhardt schüttelte den Kopf.
„Nein, denn Schröder ist nach Russland, um mit Putin die Deutsch-Russischen Beziehungen zu vertiefen.
Er hat mich selbst angerufen und gebeten, dass diese kleine Führung so reibungslos wie nur möglich abläuft.“
Sikerman war ebenfalls nicht begeistert.
„Warum fliegt er nur nach Russland, die Beziehungen zwischen unseren beiden Nationen sind besser, denn je.“
Degenhardt stimmte dem zu.
„Ich weiß, aber so irrational sind Politiker nun mal und jetzt müssen wir eben das Beste daraus machen.
Daniel, du wirst eine kleine Führung organisieren, damit die beiden sich nicht langweilen und gutes Mutes wieder gehen.“
Daniel sah Degenhardt an.
„Und wenn sie dann müde sind, bringt ich sie ins Bettchen, les eine Gute Nacht Geschichte der Brüder Grimm vor und Schaukel sie in den Schlaf.“
Alle mussten grinsen, selbst Teal´C verzog leicht seine Mundwinkel, während sie sich an die Arbeit machten.


Haupteingang zum STK, am nächsten Morgen:

Nachdem sich schon eine größere Meute aus Vertreten der Presse und Soldaten, vor dem Eingang versammelt hatte, kamen die Gäste.
Angela Merkel und Edmund Stoiber fuhren in einem Torso aus dunklen Fahrzeugen vor und stiegen schnell aus.
Zuerst wandten sie sich an die Reporter, ließen sich in gieriger Profilneurose ablichten und lächelten dabei gekonnt.
Merkel stellte sich dabei bewusst ins Sonnenlicht, um von ihrer besseren Seite abgelichtet werden zu können.
Jules konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen.
„Bei der alten Gewitterhexe hielt auch kein Licht mehr, sondern nur ein wirklich gekonntes Ganzkörper Lifting.“
Teal´C grinste sie leicht aus den Mundwinkeln an.
„Wenn du glaubst, dass das helfen könnte, solltest du es der Frau vorschlagen, aber ich habe noch Zweifel.“
Daniel stupste Jules an.
„Ruhig jetzt, sie kommen jetzt in unsere Richtung und ich glaube kaum, dass ihr euch schon bei der ersten Begegnung fetzen wollt.“
Jules nickte resignierend, blickte dann aber auf Angela Merkel und kniff feindselig die Augen eng zusammen.
Während Stoiber noch den Kameras zuwinkte, war Merkel einige Schritte zu ST 1 gegangen, wartete aber auf ihren Kollegen.
Danach schritten beide, Seite an Seite, auf General Degenhardt und das ST 1 Team zu, die gar nicht begeistert waren.
Der General salutierte gelangweilt.
„Herr Ministerpräsident, Frau Vorsitzende, ich bin Generalmajor Sebastian Degenhardt und begrüße sie offiziell im STK.
Dies ist das bekannte ST 1 Team, welches sie laut Befehl des Verteidigungsministers durch den Stützpunkt führen wird.“
Stoiber gab jedem die Hand, nickte ihnen zu, während Merkel jeden außer Jules begrüßte, sie regelrecht ignorierte.
Dies beruhte aber auf Gegenseitigkeit, denn auch Jules würdigte Angela Merkel mit keinem einzigen Blick.
Edmund Stoiber bat danach das ganze Team, sich noch mal ein Pressefoto mit den Politikern zu machen.
Nachdem sie so standen, wie es Medienwirksam am besten war, sah Stoiber zu Franzi, welche neben ihm stand und aussah, wie sieben Tage Regen.
Er sprach sie leise an.
„Frau Oberstleutnant, ich weiß ganz genau, dass sie das ganze hier verachten, aber spielen sie einfach mit.
Er geht viel schneller vorbei, wenn alles zusammen passt, außerdem können sie alle die gute Presse gebrauchen.“
Sie lächelte sehr gequält, sah dabei eher aus wie ein Huhn, das gleich gerupft werden sollte, aber brachte ein Lächeln zustande.

Keine 10 Minuten später waren sie im Fahrstuhl, fuhren runter bis zur 28. Unterebene, wo die Gespräche stattfinden sollen.
Stoiber sprach Franzi an.
„Sie sind doch eine sehr hübsche Frau, jetzt sagen sie mir doch mal, warum sie da oben eben nicht Lächeln wollten.“
Sie rollte mit den Augen.
„Unser Job ist schon schwer genug, da muss nicht jeder wissen, wer wir sind, wenn wir in Zivil unterwegs sind.
Und mit jedem Foto bleiben wir mehr im Bewusstsein der Menschen, dass kann echt die Hölle sein.“
Jules mischte sich ein.
„Wir haben eben keinen Paris Hilton Promi Komplex, dass wir allen mitteilen wollen, welche Butter wir zu welchen Brötchen essen.
Egozentrik und Profilneurose gehören eben nicht zu diesem Job, eine gewisse Anonymität ist jedoch von Vorteil, nicht wahr?“
Stoiber stand etwas beleidigt da, während Merkel Jules ganz düster ansah, als ob sie ihr den Mund verbieten wollte.
Teal´C, der das sah, sprach die CDU Politikerin an.
„Angela Merkel, sagt doch bitte, warum ihr Hauptfeldwebel Tora so sehr verachtet, bei allem, was sie für diese Welt getan hat.“
Von einer Sekunde auf die andere war in dem Fahrstuhl eine absolut angespannte Stimmung, keiner wollte was sagen.
Merkel antwortet knapp, nachdem Stoiber ihr leicht zunickte.
„Ich habe kein Verständnis dafür, dass diese Frau es regelrecht geniest, andere Menschen zu verletzen, oder gar zu ermorden.“
Jules wäre ihr fast an die Gurgel gesprungen.
„Ich glaub wohl, ich hör nicht hier recht, immerhin erledige ich den Job, der mir aufgetragen wurde, im Gegensatz zu ihnen.“
Merkel funkelte sie an.
„Was hat denn das zu bedeuten?“
Jules fauchte zurück.
„Ich brauche nicht Monate, um meinen fetten Arsch von einem Paragraphen, über die nächste Diätenerhöhung, zum Bundestag zu hieven.“
Beide Politiker hätten ihr wohl am liebsten den Hals umgedreht, wenn nicht gerade in diesem Moment das Licht ausgefallen wäre.
Da auch der Fahrstuhl blockiert war, kam eine leichte Panik auf, bei den beiden Politischen Gästen.
„Was ist hier los, werden wir etwa angegriffen?“
Franzi aber tastete nur nach der Bedientafel.
„Nein, ich glaube, dass das nur ein Stromausfall ist, wahrscheinlich durch einen Kurzschluss verursacht.
Ich sage mal, dass wir einfach warten müssen, bis die Aggregate wieder laufen, dass kann aber etwas dauern.“
Danach hockten sich alle, vorsichtig mit den Händen abtastend, auf den Boden und warteten auf das Ende des Stromausfalls.


STK, Laborkomplex:

Dr. Bill Lee, der seit nunmehr zwei Jahren im STK arbeitete, kratzte sich nachdenkend am Kopf, verstand es kaum.
Er hatte das Artefakt, das die Marines ihm gestern hierher gebracht hatten, untersucht und es gerade geöffnet.
Der Öffnungsmechanismus war zwar nicht einfach zu entschlüsseln gewesen, aber er hatte es dennoch geschafft.
Als sich der Kasten öffnete, gab es einen kurzen, aber dafür sehr grellen, weißen Lichtblitz, bevor alles aus war.
Sämtliche Schaltkreise in dem Artefakt verloren Energie, was an sich ziemlich merkwürdig war, da es schon seit Ewigkeiten aktiv war.
In diesem Augenblick kam ein weiterer Forscher, der erste seit zwei Wochen hier arbeitete, in den Raum.
Er hielt eine Taschenlampe in der Hand.
„Bill, sind sie hier drin, auf dem ganzen Stützpunkt ist anscheinend der Strom ausgefallen?“
Lee war genervt.
„Ja Felger, das habe ich auch schon bemerkt.“
Dieser reagierte empfindlich.
„Jetzt seien sie doch nicht so ein Ekelpaket, nur weil ich sie hingewiesen habe, dass der Strom auch andernorts weg ist.“
Lee sank in sich zusammen, da er Felger als extrem nervig empfand und ihm, wann immer möglich, aus dem Weg ging.
„Schon gut, helfen sie mir lieber, beim dem Ding hier.“
Felger dachte daran, was bei seinem letzten Einsatz passierte, aber griff dann doch mit zu, da er nicht als Dämlack dastehen wollte.


Drei Tage vorher, auf einem verlassenden Planeten:

ST 1 war, mit Dr. Jay Felger, auf einer Mission, um ein gestrandetes Frachtschiff der Goa´Uld zu untersuchen.
ST 19 hatte es bei seinem ersten Erkunden dieser Welt, zwei Tage vorher, gefunden und auch gleich gemeldet.
Dabei stellte sich heraus, dass es noch über eine ältere Tarnvorrichtung verfügte, an welcher die Bundeswehr sehr interessiert war.
Die Ingenieure wollten unbedingt Tarnvorrichtungen in die Schlachtschiffe einbauen, aber bisher gelang dies noch nicht.
Und weil diese Tarnung älter war und einen einfacheren Aufbau besaß, hoffte man sich hier wichtige Rückschlüsse holen zu können.
Teal´C, der voraus ging, begutachtete das Schiff als erster.
„Es ist sehr alt und liegt wahrscheinlich schon seit einigen Jahrzehnten, hier im Wüstensand, aber es ist noch fast intakt.“
Felger hüpfte leicht umher.
„Dann kann ich ja beginnen, ach das wird sicher ein Mordsspaß.“
Teal´C sah verwirrt an.
„Ich verstehe nicht, wie Spaß mordend sein kann.“
Sikerman klopfte ihm auf die Schulter.
„Ist schon gut, dass war nur ein Sprichwort, aber langsam solltest du die doch alle kennen, im besonderen das eben?“
Teal´C sah ihn fragend an.
„Mir sind nicht alle bewusst.“
Danach sahen sie sich das Schiff im inneren an, wo Felger auch gleich seine Geräte anschloss, um die Energieversorgung zu aktivieren.

Nachdem das Team schon über eine Stunde an dem Schiff arbeitete, machten Franzi und Daniel eine kleine Pause.
Sie setzten sich in die Nähe zu Felger, der aber weiter arbeiten wollte, da er noch neu im STK war und sich beweisen wollte.
„Sagen sie mal Dr. Felger, warum haben sie sich eigentlich für das STK beworben, wenn sie schon bei einem Kurzschluss in Deckung gehen?“
Franzi musste immer noch darüber grinsen, wie der Ingenieur, beim Funkenflug vor einigen Minuten, hinter eine Konsole hechtete.
Felger fand das gar nicht witzig, machte aber gute Miene dazu.
„Ich wurde von meinem Professor vorgeschlagen und er hat mich geradezu gedrängt, mich bei ihnen zu melden.“
Daniel lächelte darüber.
„Sie brauchen sich nicht zu schämen, aber sie sollten einfach noch etwas ruhiger werden, sie sind einfach zu hektisch.“
Felger war erleichtert, als er an der einen Platine herum schraubte.
„Ja, aber wissen sie…“
Weiter kam er nicht, als die Kristalle überluden, in einem gewaltigen Funkenflug zersprangen und farbenfroh verglühten…
Sikerman und Jules, die beide von draußen kamen, sie hatten die Umgebung abgesucht nach weiteren Sachen, bemerkten eine kleine Rauchfahne.
Jules war verwirrt.
„Machen die da ein Lagerfeuer und haben nichts gesagt?“
Teal´C schüttelte den Kopf.
„Kann ich mir nicht vorstellen.“
Beide gingen etwas schneller auf das Schiff zu, als ihnen Franzi wutschnaubend entgegen lief und den Kopf schüttelte.
Jules sah sie mit großen Augen an.
„Was ist denn mit dir passiert?“
Franzis Haare waren halb versenkt und kokelten immer noch leicht, aber sie hatte sich weiter nichts getan.
„Dieser Idiot Felger hat einen Kurzschluss verursacht, direkt neben der Platine, wo ich saß und was essen wollte.“
Jules lachte darüber.
„Na, ja, da hilft nur eine wirklich gute Spülung…“
Jules klopfte ihr auf die Schulter und ließ eine dümmlich aussehende Franziska Rust zurück, die Felger verfluchte.


Im STK, Gegenwart:

ST 1, das immer noch im Fahrstuhl fest stecke, zu allem Unglück mit Stoiber und Merkel, wurde langsam richtig warm.
Die Körperwärme der Personen und die geringer werdende Atemluft, heizten die Luft in der Kabine langsam, aber stetig, auf.
Plötzlich war ein Hämmern, links unten an der Fahrstuhltür zu hören, danach eine bekannt klingende Stimme.
„General Degenhardt, sind sie da drin, hier spricht Oberst Vaselov?“
Degenhardt reckte die Faust.
„Ja Alexi, holen sie uns hier raus, die Luft wird langsam knapp.“
Es dauerte keine zwei Minuten, bis die Russischen Soldaten den Fahrstuhl mit ein paar Brechstangen öffneten.
Vaselov salutierte, was der General aber ignorierte.
„Kommen sie schon, wir haben hier ein großes Problem, auf dem Stützpunkt spielen alle Systeme verrückt.“
Merkel schaltete sich ein, bevor jemand was sagen konnte.
„Was haben sie denn für gravierende Probleme und wie kann man sie am schnellsten lösen, wenn ich fragen darf?“
Vaselov antwortete schnell.
„Wir haben einen kompletten Stromabfall auf dem Stützpunkt, den wir bisher noch nicht beheben konnten, selbst die Notenergie ist ausgefallen.“
Stoiber konterte schnell.
„Dann rufen sie doch einfach die Klempner, die regeln das schon.“
Vaselov aber schüttelte den Kopf.
„Selbst das dürfte enorm schwierig werden, da sämtliche Schutztore zugefahren sind, sich verriegelten.
Glauben sie mir, das STK ist völlig tot, Technisch gesehen und wir haben nicht die geringste Ahnung, woran es liegt.“
Plötzlich klingelte das Handy von Degenhardt, was Angela Merkel sehr eigenartig fand.
„Warum hat denn ihr Handy Strom?“
Jules konnte sich nicht zurück halten.
„Seit wann hängen denn Handys an der Hauptenergieversorgung des Sternentorkommandos, mir wäre das jedenfalls neu?“
Merkel keifte zurück.
„Wenn ich die Meinung einer Massenmörderin hören will, was unwahrscheinlich ist, dann frage ich eine.“
Franzi musste ihre Freundin, die mit extrem finsterer Miene auf die CDU Politikerin zuging, gewaltsam zurückhalten.
„Die ist es nicht wert, also komm schon…“
Währendessen ging der General an sein Telefon, wo Müller dran war.
„Chef, gut dass ich sie erreiche, wie sie schon wissen, haben wir einen Stromausfall auf dem ganzen Stützpunkt.“
Degenhardt war entnervt, rollte mit den Augen.
„Kommen sie auf den Punkt, Peter.“
Der Major antwortete ihm sofort.
„Einer der Computer hier im Kontrollraum läuft noch und wir haben hier seltsame Anzeigen, die ich nicht zuordnen kann.
Aber die Schriftzeichen sehen nach den Antikern aus, doch das sollte sich besser Dr. Jackson ansehen.“
Degenhardt legte auf und sagte den anderen, was ihm soeben mitgeteilt wurde.
„…da fällt mir noch ein, dass Dr. Lee noch ein Artefakt von den Antikern in seinem Labor stehen hat.“
Merkel lachte höhnisch auf.
„Hat ihnen da wieder eine außerirdische Technologie in den Hintern gekniffen und ist zu hoch entwickelt?“
Jules keifte sofort zurück.
„Das hier ist ein Frontstützpunkt und kein Politisches Kaffeekränzchen, wo wir alle vier Jahre die Wähler verarschen.“
Bevor Angela Merkel drauf etwas erwidern konnte, wurde sie von Edmund Stoiber am Arm gehalten, er sah auch Jules an.
„Ja, leck mich doch am Arsch, könnt ihr beiden Giftnudeln nicht einmal Ruhe geben, sonst setzt hier gleich ein paar Ohrfeigen.“
Degenhardt schüttelte, dem Bayrischen Ministerpräsidenten, demonstrativ die Hand, bevor alle zum Laborkomplex gingen.

Im Kontrollraum waren Müller und Feldwebel Nicole Degenhardt, die hochschwanger war, dabei den Virus zu löschen.
Er raufte sich die Haare.
„Das darf doch nicht wahr sein, dass sich dieser verdammte Virus immer wieder neu schreibt, ich dreh hier noch durch.“
Sie versuchte ihn zu beruhigen.
„Nur keine Panik, wir haben in den letzten Jahren schon schlimmere Situationen überstanden, als lächerliche IT Probleme.“
Er lachte darüber, während das Virus erneut einen Hackversuch erfolgreich abwehren konnte, sich dabei umschrieb.
Müller wischte sich die Stirn ab, auf der ein feuchter Film klebte.
„Wenn wir doch wenigsten Franzi oder McKay hier hätten, aber nein, da muss selbst Zelenka zu einer Sternentor Convention fahren.“
Nicole lächelte, während sich eine Kamera auf die beiden richtete und auf dem Bildschirm eine Botschaft erschien.
„Stellt eure Versuche mich zu löschen ein, da ich kein Computerprogramm bin, sondern eine Lebensform aus Energie.
Ich will nur runter von eurem Planeten und dahin zurück, wo ihr mich geholt habt, dann wird auch niemandem etwas geschehen.“
Nicole gab schnell einen Befehl ein.
„Warum wählst du nicht einfach raus?“
Das Wesen antwortete rasch.
„Ich war solange in Gefangenschaft, dass mir das Leben hier so seltsam vorkommt, ich muss mich erst finden.“
Müller zückte sein Handy.
„Ich glaube, ich rufe mal ganz schnell deinen Vater an, der wird ziemlich sicher ausrasten, so wie ich ihn kenne.“
Müller rief Degenhardt an, der am Telefon recht wütend klang, bevor er sein Handy wieder abschaltete.
Nicole sah ihn fragend an.
„Was meint er?“
Er blickte ganz unschuldig auf den Computer.
„Er will Lee ans Fensterkreuz nageln und danach Teeren und Federn.“
Nicole ging sich einen Kaffee holen, pfiff dabei ganz unschuldig vor sich her, während sie an Allert, ihren Mann dachte.


Im Labor:

Während Bill Lee auf dem Boden saß und sich langweilte, da er an der Situation nichts ändern konnte, irrte Felger umher.
Er ging langsam, mit weit ausgestreckten Händen vor sich, durch das dunkle Labor, in der wagen Hoffnung, eine Lampe zu finden.
Unter einem ziemlichen Getöse fielen dabei gerade einige Reagenzgläschen vom Tisch, als Felger diesen frontal umrannte.
„Au, Au, Au…“
Lee schüttelte nur den Kopf.
„Felger, jetzt bleiben sie ruhig, sie können auf keinen Fall was an der Lage, in der wir sind ändern, wenn sie alles umrennen.“
Der aber wollte das nicht einsehen.
„Ich will aber zumindest was sehen, dann können wir sicher die Tür kurzschließen und von hier verduften.“
Lee wollte ihn schon ignorieren, als von der Tür plötzlich Geräusche kamen, als wenn Metall auf Metall treffen würde.
Felger rief sofort durch den ganzen Raum.
„Hallo, wir sind hier drin, holt uns sofort hier raus, bevor wir noch ersticken, ich leide schon an Asthma.“
Lee sah kopfschüttelnd in Felgers Richtung.
„Die wissen schon bescheid, sie brauchen die nicht noch extra anfeuern und ich dachte schon, McKay sei eine Nervensäge.“
Bevor Felger darauf reagieren konnte, ging die Tür langsam auf und Lichtkegel von kleinen Taschenlampen waren zu sehen.
Teal´C und Sikerman stießen das Tor mit Brechstangen auf, rackerten sich dabei allerdings auch ziemlich ab.
Nachdem die Tür offen war, stürmte Felger heraus und umarmte Degenhardt ganz euphorisch, was diesem extrem missfiel.
„Felger, bleiben sie auf dem Teppich.“
Daniel sah die beiden Wissenschaftler an.
„Ich weiß nicht, wer von ihnen es freiließ, aber jedenfalls haben wir jetzt ein Wesen aus purer Energie bei uns.“
Lee wollte es nicht glauben.
„Könnten sie das wiederholen?“
Daniel sprach noch mal langsamer.
„Sie haben eine Energiereiche Lebensform frei gelassen, die sich jetzt in unseren Computern eingenistet hat.“
Dr. Lee schlug nur die Hände überm Kopf zusammen, während Felger sofort nach einer Tüte griff und Hyperventilierte.
„Oh mein Gott, wir haben alles ruiniert, wenn jetzt diese fiesen Goa´Uld kommen…“
Merkel fasste ihn an die Schulter, um ihn zu beruhigen, was nach einiger Zeit schließlich auch gelang.

Franzi hatte in der Zwischenzeit ein Hologramm aktiviert, indem sie den Kasten berührte und mit ihrem Gen aktivierte.
„Daniel, komm mal, du sprichst besser Antikisch.“
Er tat, wie ihm geheißen.
„Da steht, dass dieser Behälter eine Art von Subraumgefängnis für eine Lebensform, die auf Energie basiert, war.
Dieses Wesen befindet sich auf einer Zwischenstufe zwischen dem Menschsein und dem, was die Antiker als Aufstieg bezeichnen.“
Alle versammelten sich um Daniel herum, der schließlich weiter übersetzte, dabei allerdings ziemlich blass wurde.
„Wir müssen dieses Wesen sofort wieder einfangen, wenn es zulange mit der Luft in Kontakt kommt, richtet es unbeabsichtigt, gewaltige Umweltschäden an.“
Stoiber war da wieder hellwach.
„Fangen sie es auf der Stelle ein, bevor sich unser Umweltetat noch verzehnfacht, oder gar noch mehr ansteigt.“
Merkel stimmte dem zu.
„Ich bin derselben Meinung, alles andere wäre eine Umweltpolitische Katastrophe, die wir jetzt nicht brauchen können.“
Jules grinste sie an.
„Dann laufen sie doch mit einem Käscher los und fangen es ein.“
Während die Politikerin sie ganz düster ansah, blickte Daniel rasch auf, um alle um Ruhe zu bitten.
„Wenn ihr noch etwas lauter seit, kann ich diese Passagen ganz sicher schneller übersetzen, als ich dachte.“
Danach wurde es ruhiger, da sich Jules und Angela Merkel wieder aus dem Weg gingen und weit von einander aufstellten.

Eine knappe halbe Stunde später standen immer noch alle um den Kasten herum, während Daniel weiter machte.
„Hier steht in etwa, dass dieses Wesen zwar intelligent ist, allerdings keinen Menschlichen Ursprung hat.“
Sikerman sah ihn an.
„Soll das etwa heißen, dass es sich eine Alienlebensform handelt, welche teilweise aufsteigen konnte?“
Daniels Nicken bestätigte dies, als urplötzlich und ohne Vorwarnung die Metalltüren wieder auffielen.
Praktisch im selben Moment wurde auch noch die Lüftungsanlage, die an einer externen Stromversorgung hing, abgeschaltet.
Franzi fluchte laut.
„Verdammt, dass Ding ist klüger, als ich dachte.“
Jetzt wurde es Jules allerdings zu viel, sie lief durch den Raum und suchte nach irgendetwas, um die Stahltür zu öffnen.
Sie fand auch etwas, in einer der Ecken und ging schnell zu Tür, während sich in dem Raum, die Luft langsam aufheizte.
Jules hantierte mit Klebeband an der Tür herum, als sich Edmund Stoiber bei ihr erkundigte, was sie da tat.
„Endschuldigen sie Frau Oberfeldwebel, aber was genau machen sie denn da, um die Tür zu öffnen?“
Jules sah kurz nach hinten.
„Ich verbinde nur einen Feuerlöscher mit einer kleinen Sprengkapsel und einer Flasche Wasserstoffes, um ein Loch in die Tür zu jagen.“
Die ganze Truppe sah sich entsetzt an, merkte aber, dass es die einzige Möglichkeit war, bevor die Luft ausging.
Stoiber fragte noch vorsichtig nach.
„Sind sie auch sicher, dass uns nichts geschieht, wenn sie da mit derart gefährlichen Dingen hantieren?“
Sie beruhigte ihn.
„Keine Panik, wenn wir hinter dem Tisch da umschmeißen und als Deckung nehmen, wird schon nichts passieren.“
Keine Minute später lagen alle hinter dem Tisch und Jules jagte ihre kleine Sprengladung in die Luft.
Der Boden erzitterte und einige Sekunden später sah man ein knapp Manngroßes Loch in der Stahltür.
Allerdings waren die anderen nicht davon begeistert, mit Löschschaum berieselt zu werden, besonders die Politiker.
Angela Merkel warf Jules einen Blick zu, dem beinahe schon Mordabschichten zu entnehmen waren.


Etwa eine Stunde später, Im Kontrollraum:

Nachdem sich ST 1, mit den beiden Politikern im Schlepptau, bis Müller am Anwahlcomputer durchgekämpft hatte, verging einige Zeit.
In der Zwischenzeit konnte Franzi aus ihrem Raum noch rasch ihr bestes Antivirenprogramm holen, in der Hoffnung, das Wesen zu löschen.
Sie spielte gerade das Programm auf den Rechner, doch das Wesen löschte es in nur wenigen Sekunden völlig.
Franzi sah Degenhardt an, dann in die einzige Kamera, die noch funktionierte.
„Jetzt bin auch ich mit meinem Latein am Ende.“
Der General schüttelte den Kopf, legte ihr dann seinen Arm auf die linke Schulter.
„Ist gut, es ist ja nicht ihre Schuld, aber ich muss jetzt nachgeben, um den Betrieb des STK aufrechterhalten zu können.
Müller, wählen sie die Welt an, von der dieses Wesen kommt und lassen sie es passieren, das ist ein Befehl.“
Merkel wollte es kaum wahrhaben.
„Ich glaube einfach nicht, dass sie jetzt einfach kapitulieren, wo sie doch sonst verbissen bis zum letzten kämpfen…“
Weiter kam sie allerdings nicht, da ihr der General das Wort abschnitt.
„Dies ist mein Stützpunkt und hier lasse ich mir von keinem Zivilisten vorschreiben, wie ich mein Kommando zu führen habe.“
Danach nickte er Müller zu.
„Anwählen.“
Der Major führte den Befehl aus, die sieben Chevrons rasteten ein, wodurch sich der blaue Ereignishorizont bildete.
Augenblicklich trat das Wesen aus dem Computer und formte dabei seinen bläulichen Körper aus reiner Energie.
Allen verschlang es den Atem, da der Anblick eines derartigen Wesens eben doch nichts ganz Alltägliches war.
Degenhardt zückte sein Handy.
„Daniel, jetzt.“
Der Archäologe, der in weiser Voraussicht im Labor blieb, aktivierte den Kasten, indem die Antiker das Wesen festhielten.
Er konnte es nicht vorher, da die Maschine in dem Kasten nur einen Punkt anvisieren kann, um das Wesen einzufangen.
In den ganzen Schaltungen des Computers war es einfach zu verzwickt, um genau angepeilt zu werden.
Unter einem gewaltigen und Nervzerreißenden Schrei wurde das Wesen wieder in den Kasten und damit den Subraum gebannt.
Angela Merkel fand als erste ihre Stimme wieder und war leicht verärgert, nicht eingeweiht zu sein.
„Können sie mir vielleicht mal sagen Degenhardt, warum ich von diesem Bluff nichts wusste, mir ist fast das Herz stehen geblieben.“
Dem General aber war das egal, er lud sein Team und seine Tochter auf ein Stück Kuchen in der Kantine ein.
„Ich habe jetzt Hunger und wer was essen will, soll folgen, aber wir reden jetzt über nichts Dienstliches.“
Ziemlich dumm aussehend trotteten die beiden Politiker hinter den Soldaten her, immer noch mit Löschschaum bedeckt.
Kapitel 6 by Atlan
5.06 Vom Glauben und anderen Irrtümern
von Colonel Maybourne





General Degenhardt saß gerade in seinem Büro und ging, wie üblich, Akten durch. Sein Adjutant Hauptgefreiter Schulz meldete sich über die Gegensprechanlage. „Herr General, Oberst Chekov für sie. Er meldet sich von Bord der Gagarin.“
„Danke, Schulz.“, meinte Degenhardt und setzte sich sein Head Set auf.
„Stellen sie ihn auf den Video-Kanal durch.“
Er drehte sich zum Bildschirm, wo auch schon das Gesicht von Oberst Chekov erschien. „Pavel.“, begrüßte Degenhardt hin. „Was gibt’s denn?“
Die Russen arbeiteten noch immer, ebenso wie die Iren und die USA, mit Deutschland im Bereich Raumflotte zusammen und informierten die Deutschen. Auch wenn die Erdallianz zerbrochen war.
Chekov war mit seiner Gagarin einen Monat lang im All gewesen, nachdem diese seit Anfang des Jahres repariert worden war.
„Wir sind auf was merkwürdiges getroffen, als wir ein Ha‘Tak angegriffen hatten.“
Degenhardt nickte nachdenklich.
„Ja, ich erinnere mich daran, dass sie gefunkt hatten, dass sie das Schiff angreifen wollten.“
„Ja und es hat auch ganz gut geklappt.“, sagte Chekov. „Wir haben das Raumschiff schwer beschädigt, sodass es sich nicht mehr wehren konnte. Haben Waffen und Antrieb lahmgelegt und dann ein Enterkommando der Speznas an Bord geschickt. Keine große Gegenwehr von der Besatzung.“
„Sehr gut.“, lobte Degenhardt. „Aber ich hoffe, sie haben auch die Speicherbänke kopiert.“ Chekov bestätigte dies. „Ja, jedenfalls die, die noch arbeiteten. Wir konnten einige Jaffa gefangen nehmen. Und dann haben wir noch etwas interessantes in einer der Zellen gefunden. Einen Bischoff der katholischen Kirche.“

Degenhardts Kiefer klappte herunter. „Sagten sie gerade: Bischof der Römisch-Katholischen Kirche?“ Er konnte es nicht glauben. Chekov bestätigte das jedoch.
„Ja, ein Bischof. Konnten wir aber nur durch seine Kutte herausfinden. Er ist immer noch ohnmächtig und bisher nicht aufgewacht." Degenhardt knirschte mit den Zähnen, er war sauer. „Und sie wissen nicht, wie er da hinkam?“ Chekov sah hin unwissend an und zuckte mit den Schultern. „Beim besten Willen nicht, Herr General.“ „Na gut, Oberst. Wann schwenken sie in den Orbit ein?“
Chekov sah auf seine Armbanduhr. „In... etwa einer Stunde. Ich lasse den Bischof dann ins STK überführen.“
„Verstanden, Ende.“, meinte Degenhardt und beendete die Verbindung.
„Der Vatikan also...“, sagte Degenhardt nachdenklich zu sich selbst.


Eine Stunde später auf P2G-999:

Der Torjeep mit ST 1 und ST 33 fuhr mit gemäßigter Geschwindigkeit über die Landstraße des Planeten, den die Bewohner Neu Schottland nannten. Die Bewohner waren Nachkommen von Schotten, die vor Jahrtausenden von den Goa‘Uld hierher umgesiedelt worden waren. Sie hatten ungefähr einen Entwicklungsstand, wie die Erde in den 1960er Jahren. Das STK hatte seit einem Jahr ein Handelsabkommen mit dem Planeten. ST 1 sollte Trinium erwerben und gleichzeitig ST 33 einarbeiten, das gerade erst aufgestellt worden war.

Daniel, Teal‘C und Sikermann fuhren auf der hinteren Ladefläche mit ST 33 mit, Franzi fuhr den Jeep und Jules war Beifahrer. Insgesamt ein recht junges Team. Der Kommandant, Leutnant Robin Hansen, war gerade erst zum Leutnant ernannt worden, der Rest des Teams bestand auch nur aus „Grünschnabeln“.
„Na Leutnant, aufgeregt?“, fragte Daniel gut gelaunt.
Leutnant Hansen nickte lächelnd. „Ja, Doktor Jackson. Ist unser erstes Mal draußen, von Trainingseinsätzen auf Abydos und Beta Basis abgesehen.“
Der Rest seines Teams nickte ebenfalls. Jules steckte ihren Kopf aus der Fahrkanzel.
„So, wir sind gleich da.“ Und zu Hansen gewand, sagte sie: „Hören sie mal Leutnant, nur ein guter Rat: Halten sie sich am besten zurück und sagen sie nur etwas, wenn sie gefragt werden.“ Der Leutnant nickte. „Danke für den Tipp.“

Der Jeep fuhr in eine Großstadt ein. Sie ähnelte vom Kernzentrum her der Altstadt von Edinburgh, die Randbezirke waren jedoch moderner und es gab viele Hochhäuser, sogar den ein oder anderen Wolkenkratzer. Mit einer zwei Mann Motorradeskorte wurden sie zum Regierungsgebäude eskortiert. Das Regierungsgebäude an sich ähnelte 10 Downing Street, wenn es auch ganz in weiß gehalten war. Dort hielt Franzi ihren Wagen und stieg als erste aus. „Erster Minister.“, grüßte Franzi den Regierungschef Browne, der die Stufen heruntergeschritten kam, höflich. Sie gaben sich die Hände. „Ich bin Oberstleutnant Franziska Rust, ST 1. Wir sind ihre neuen Ansprechpartner.“ Der Erste Minister nickte. „Ja, das hat Major Hohlbein bei seinem letzten Besuch noch gesagt. Kommen sie doch bitte herein.“

Sie betraten das Gebäude und wurden vom Minister in einen großen, komfortabel eingerichteten Raum geführt. Nachdem sich alle gesetzt hatten und jeder in Getränk angeboten bekommen hatte, erhob der Minister wieder das Wort.„Nun, lassen sie uns dann doch zum Geschäftlichen kommen.“
„Wetten, dass der uns gleich versucht abzuzocken?“, flüsterte Jules belustigt Sikermann zu. Der nickte nur stumm.


Im STK:

Degenhardt betrat die Krankenstation, wo der Bischof, ein Mann mittleren Alters und mit südländischem Teint, inzwischen zu sich gekommen war. Der sah sich um und atmete erleichtert auf. „Ich danke dir Gott, dass ich noch am Leben bin.“, sagte der Bischof und bekreuzigte sich. Jetzt trat Degenhardt neben das Krankenbett. „Das können sie sich für später aufheben. Generalmajor Degenhardt, STK.“, stellte er sich vor und kam auch sogleich zum wesentlichen. „Wie zum Teufel, sind sie auf ein Goa‘Uld Mutterschiff geraten? Wir haben dem Vatikan schließlich schon zweimal untersagt, Missionare per Gate oder Raumschiff zu schicken.“ Der Bischof sah ihn unbekümmert an und meinte nur: „Die Menschen haben Recht darauf, die Lehren Gottes zu erfahren. Und wir haben eine Verantwortung gegenüber Gott, seine Lehren zu verbreiten.“ Degenhardts Stirn legte sich in Falten. „Die Menschen sollen ihren eigenen Weg finden und nicht mit Gewalt missioniert werden. Aber das ist jetzt erst mal nicht das Thema. Ich will wissen, wie sie raus in die Galaxis kamen. Auf keinen Fall durch unser Tor oder mit irgendeinem Raumschiff unter unserer Kontrolle.“

Der Bischof zog seine Bettdecke höher und schloss halb die Augen. „Ich bin nur Gott und der heiligen Mutter Kirche Rechenschaft schuldig. Und jetzt möchte ich mich ausruhen.“, sagte der Bischof und schloss ganz die Augen. Degenhardt hob drohend den Zeigefinger. „Damit ist das letzte Wort nicht gesprochen, mein Wort darauf!“, meinte er ganz ruhig und verließ wieder die Krankenstation.


Zwei Stunden später betraten Marschall Reineke und Major Müller die Vatikanstadt.
Drei Schweizer Gardisten stellten sich ihnen in den Weg.
„Tut mir Leid, aber sie dürfen hier nicht rein.“
„Marschall Reineke, Oberbefehlshaber der Bundeswehr. Wenn sie nicht wissen sollten, wer ich bin.“, stellte sich Reineke ungerührt vor.
„Und jetzt, lassen sie mich und meinen Begleiter durch. Ich will zum Papst.“
„Da könnte ja jeder kommen.“, meinte ein Gardist. „Wir können sie nicht durchlassen.“
„Jetzt hören sie mir mal zu.“, sagte Reineke. „Entweder, sie lassen mich durch, oder ihr kleines Land, kriegt Ärger mit Deutschland, Russland, Irland und den USA.“
„Ich glaube, dass wird nicht nötig sein.“, sagte ein Kardinal, der schnellen Schrittes auf sie zukam. Die Gardisten zogen sich zurück und der Kardinal gab Reineke die Hand. „Herr Marschall, Kardinal Glick mein Name.“
„Angenehm.“, antwortete Reineke aus reiner Höflichkeit.
„Ich glaub, sie vermissen einen Bischof. Wir haben ihn aus Goa‘Uld Gewahrsam befreit und auf die Erde gebracht. Laut Unterlagen ein gewisser Francesco Romanos. “
Kardinal Glick bekreuzigte sich und sah gen Himmel. „Jesus Christus.“ Dann wandte er sich an Reineke und gab ihm freudig beide Hände. „Ich danke ihnen, im Namen unseres Herrn.“
„Können sie gerne machen, aber sie sollten wissen, dass der Mann in Haft bleibt.

Da zog der Kardinal die Hände zurück und fragte aufgebracht: „Aber wieso denn? Das ist eine Ungeheuerlichkeit gegen die Kirche.“ Reineke putzte sich ungerührt die Nase. Müller übernahm das Reden. „Sie müssen wissen Eminenz, der Bischof war außerhalb der Erde und ist deshalb ein enormes Sicherheitsrisiko für die Erde.
Denken sie zum Beispiel daran, dass er vielleicht von einem Goa‘Uld als Wirt genommen wurde. Dann würde er die Erde unterwandern. Deswegen müssen wir ihn noch einige Zeit in Quarantäne lassen und verhören.“ Der Kardinal räusperte sich und bekundete dadurch seinen Unmut. „Kommen sie bitte mit mir. Ich werde sie über alles aufklären, soweit es mir erlaubt ist.“ Reineke steckte sein Taschentuch weg und nickte zustimmend. Kardinal Glick führte sie in eines der vielen Gebäude der Vatikanstadt und dort in seine privaten Räume. Sie setzten sich auf ein paar bequeme Stühle und der Kardinal dachte nach. „Wie soll ich bloß anfangen...“
„Wie wärs mit dem Anfang.“, schlug Müller vor.


Vor vier Monaten, zwei Tage nach der gescheiterten Goa‘Uld Invasion auf der Erde:

In Süditalien wanderte ein einfacher katholischer Priester durch einen kleinen Wald.
Auf einer Lichtung fand er etwas erstaunliches. Ein abgestürztes Goa‘Uld Frachtschiff. Das war während der Schlacht hier abgestürzt, aber noch nicht entdeckt worden. Insgesamt sah es nur leicht beschädigt aus, weswegen der Priester hineinkletterte. Die Zwei-Mann Jaffabesatzung war beim Aufprall gestorben, aber das Cockpit nur leicht beschädigt. Er sah sich noch weiter um. Das Schiff war strukturell noch intakt, Hüllenrisse gab es keine. Er besah sich auch die Maschinensektion.
Er öffnete die Kristallfächer, in der sich aber nur zertrümmerte Kristalle befanden.

„Ich sollte den Vatikan anrufen.“, sagte er sich nach einiger Zeit. Er wusste zwar, dass es richtig gewesen wäre, die Polizei zu informieren. Aber er wusste auch, dass der Vatikan seit Jahren versuchte, ins All aufzubrechen, um das Christentum zu verbreiten.

Keine zwei Stunden später, war auch schon ein Team des Vatikans da, mit einem Abschleppwagen. Der Priester hatte die Jaffaleichen indes aus dem Frachtschiff geschafft, draußen aufgebahrt. Ein Monsigneure stieg aus und ging auf den Priester zu. „Gott zum Gruße, Monsigneure.“, begrüßte der Priester den Ankömmling.
Sie gaben sich der Hand, dann besah sich der Monsigneure das Frachtschiff.
„Sehr gut. Und sie sind der einzige, der es gesehen hat?“
Der Priester nickte. „Gut, dann schweigen sie bitte darüber und reden sie mit niemandem darüber.“, meinte der Monsigneure.
„Wenn sie meinen, Monsigneure.“, antwortete der Priester. „Dann gehe ich nun.“
Er verabschiedete sich noch, dann ging er, während das Team des Vatikans, das Frachtschiff abtransportierte.


Im Vatikan, eine Woche nach Bergung des Frachtschiffs:

Papst Benedict XVI., Bischof Romanos, Kardinal Glick und der Monsigneure, der das Frachtschiff geborgen hatte, saßen in kleinem Kreis beisammen. Der Monsigneure erhob das Wort. „Wir konnten das Frachtschiff in einem Kloster in den Bergen verstecken, wo wir es auch reparieren werden.“, informierte der Monsigneure die beiden anderen. „Geht das überhaupt?“, fragte der Papst.
Der Monsigneure nickte. „Oh ja. Wir konnten zwei ehemalige Techniker des STK rekrutieren. Diese waren wegen Alkoholproblemen und anderen Verfehlungen entlassen worden.“
„Dann können wir es also reparieren und es wird wieder fliegen?“, fragte Bischof Romanos. Der Monsigneure nickte zur Bestätigung.
Der Papst überlegte kurz. „Dann sollten wir es nutzen, um Missionare auf andere Planeten zu schicken.“ Bischof Romanos stimmte dem zu. „Genau. Viel zu lange mussten die armen Menschen da draußen falsche Götter und Götzen anbeten. Wir schulden es ihnen, dass Christentum zu bringen.“
„Aber, was ist, wenn sie das nicht wollen?“, fragte Kardinal Glick nachdenklich.
„Nicht, dass es nicht richtig wäre. Jahrtausende lang wurden die Menschen durch die Goa‘Uld versklavt oder werden es noch immer. Sie haben, salopp ausgedrückt, sicher keine Lust auf eine weitere Religion, wenn das Christentum auch die Richtige ist.“
„Nichts desto trotz, sollten wir Missionare schicken.“, sagte Romanos. „Ich würde mich freiwillig melden.“
Benedict XVI. nickte. „Gut, dann benutzen wir das Frachtschiff, um das Christentum unter den Menschen in der Galaxis zu verbreiten. Möge es geschehen.“


Wieder in der Gegenwart:

Könnte man diesen Moment im Zeitraffer sehen, würde man klar erkennen, wie der Kopf von Marschall Reineke sich in Sekundenbruchteilen immer mehr ins rötliche verfärbte.
Und dann, explodierte er.
„WAS FÄLLT IHNEN EIGENTLICH EIN!“, keifte er. „Woher nehmen sie die Arroganz, sich wie die Goa‘Uld aufzuspielen und Menschen der Galaxis zu Christen machen zu wollen?! Haben sie nicht durch die Erfahrungen in Afrika gelernt, dass das eine Schnapsidee ist?! Wie arrogant kann man nur sein?!“
Müller musste ihn beschwichtigen. „Bitte, Herr Marschall. Beruhigen sie sich.“

Kardinal Glick hatte indes die Finger an den Kuppen zusammengelegt und nickte nur vor sich hin. „Sie haben ja Recht, Marschall. Ich hab ihnen doch gesagt, dass ich auch nicht ganz einverstanden damit war. Hätte ich ihnen sonst davon erzählt?“
„Haben sie und ihre Kirchenchefs denn gar nicht daran gedacht, dass sie den Planeten gefährden könnten? Was sich ja auch bewiesen hat, schließlich wurde der Bischof in einem Ha‘Tak gefunden. Keine Ahnung, wie viel er über die Erde ausgepackt hat.“, sagte Müller. Der Kardinal nickte traurig. „Ich weiß, ich weiß. Aber das Risiko ist, laut den anderen Kardinalen und auch seiner Heiligkeit dem Papst, gerechtfertigt, weil wir ja gutes tun würden.“
„Gutes....“, stieß Müller verächtlich aus. „Seit Jahrtausenden wurden die Menschen in der Galaxis religiös terrorisiert. Die Goa‘Uld ließen sich von den Menschen anbeten und versklavten sie. Und jetzt, wo wir versuchen ein wenig Ordnung in die Galaxie zu bringen und versuchen am Machtsockel der Goa‘Uld zu rütteln, kommt die katholische Kirche und verbreitet ihre Dogmen. Ganz toll.“
Er applaudierte langsam und gehäßig. Das ging Glick jetzt aber zu weit. „Was erlauben sie sich, uns mit den Goa‘Uld zu vergleichen? Das ist ja eine Frechheit!“

Reineke schnaupte wütend auf. „Oh ja, die katholische Kirch ist ja ein Hort für Gerechtigkeit und Freiheit.“ Müller stimmte dem zu. „Richtig. Inquisition, Hexenverbrennung, Kreuzzüge und nicht zu vergessen, die Hetze auf die Homosexuellen in letzter Zeit.“ Kardinal Glick versuchte, dass herunterzuschlucken und antwortete nicht. Er dachte sich seinen Teil dazu.


Auf Neu Schottland:

ST 1 war gerade in den Verhandlungen mit dem Ersten Minister vertieft.
Allerdings waren die Zahlungsforderungen der Neu Schotten ziemlich überzogen.
„Also wirklich.“, stieß Franzi, teils belustigt, teils verärgert, aus. „Ich wusste ja, dass Schotten geizig sind, aber auch noch habgierig?!“ Sie stand auf. „Vielleicht wäre es besser, wenn wir unsere Verhandlungen jetzt abbrechen.“

„Halt, bitte.“, sagte der Erste Minister und hob beschwörend die Hände.
„Das ist doch eine Tradition meines Volkes, wir feilschen sehr gerne und versuchen uns dabei nichts anmerken zu lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie so abweisend darauf reagieren.“ Daniel trat einen Schritt vor, verbeugte sich kurz. „Entschuldigen sie bitte. Das alles war ein Missverständnis, aber ich denke, das ist jetzt bereinigt.
Wir kennen ihr Volk nicht so gut und Major Hohlbein hat uns nicht darüber informiert.“
„Bei dem werden wir uns auch noch bedanken...“, sagte Jules in einem Ton, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. Sikermann gab ihr unauffällig einen Schlag auf den Hinterkopf. „Nicht die Gruselstimme. Sonst denken die Leute wirklich noch, dass du so drauf bist.“ Sie bedachte den Teamkameraden aber nur mit einem, nicht ernst gemeinten, Schmollmund.

Der Erste Minister nahm die Entschuldigung von Daniel an. „Sehr richtig, ich akzeptiere die Entschuldigung.“ Er sah jetzt auch Franzi an. „Ich schlage vor, wir führen das Reden fort.“ Franzi setzte ihr charmantestes Lächeln auf. „Sehr gerne Minister, allerdings kann ich das nicht so gut.“
„Na gut.“, meinte der Minister und überlegte. „Dann zum Angebot: für das Trinium, hätten wir gerne Waffen von euch.“
„Warum?“, fragte Tea‘C misstrauisch. „Wollt ihr Krieg führen?“
Der Minister schüttelte nur den Kopf. „Nein, es geht nur um unseren Schutz. Wissen sie, wir haben nur eine kleine Armee von 15.000 Mann, die meistens nur Sicherheitsmaßnahmen durchführen, Paraden aufführen und das Stargate bewachen.
Deswegen konnten sie letzte Woche auch nur mit Mühe ein Alienschiff abschießen.
Wir fürchten, es kommt mehr.“ Er legte eine Akte mit Bildern vor. Franzi besah sie sich und reichte sie dann durch. Die Bilder zeigten Trümmer eines Al‘Kesh. „Sie haben vielleicht bemerkt, dass draußen in der Stadt, einige Bauarbeiten durchgeführt werden. Diese Gebäude, wurden von diesem Alienschiff zerstört.“
„Was bräuchten sie denn?“, fragte Franzi interessiert. „Vor allem, Luftabwehrwaffen.
Über so etwas, verfügen wir kaum. Nur einige Flaks haben wir, aber die sind schon 20 Jahre alt. Wir haben in unserem Land kaum Rüstungsfabriken, wenn es hoch kommt, zwei oder drei. Nichts, was unsere Armee für einen Krieg rüsten könnte. Auf diesem Planeten gibt es nur eine Nation, der letzte Krieg, an dessen Ende ein Friedens- und Zusammenschlussvertrag stand, liegt Jahrzente zurück, fast schon ein Jahrhundert.“

Daniel erhob nun das Wort. „Wir können nichts versprechen. Normalerweise, liefern wir keine Waffen an andere Planeten, aber wir werden uns für ihr Volk bei unserer Regierung stark machen.“ Der Erste Minister lächelte glücklich.


Im STK betrat indes Jolinar/Rene Meyer die Krankenstation, die bis auf den Bischof, der immer noch in seinem Bett lag, leer war. Sie war heute extra ins STK geholt worden. Vor zwei Wochen hatte sie ihre Kinder, ein Junge und ein Mädchen, geboren.
Degenhardt hatte sie während des „Sexviruses“ geschwängert. Sie und ihre Wirtin hatten sich aber gegen eine Abtreibung entschieden, wollten Degenhardt als „Samenspender“ ansehen, das Sorgerecht komplett übernehmen und die Kinder mit Franzi aufziehen. Degenhardt und Franzi waren damit sehr einverstanden gewesen.

Sie ging zu Bischof Romanos und Rene fragte: „Wie sind sie in Goa‘Uld Gewahrsam geraten?“ Der Bischof weiterte sich, zu reden. Da übernahm Jolinar und lies ihre Augen grell aufleuchten. Sie begann mit ihrer Goa‘Uld Stimme zu reden.„Sagen sie schon, wie sind sie in Goa‘Uld Gewahrsam geraten?“ Er rümpfte aber nur die Nase.
„Du bist eine Dämonin. Ich weigere mich mit einer Unheiligen zu reden.“ Jolinar regierte darauf nicht, sondern täuschte einen Schwächeanfall vor, stöhnte vor Schmerzen auf und fiel auf den Bischof. Dabei steckte sie dem Bischof, unbemerkt, ein Speicherlesegerät, ein kleines rundes Gerät, dass die Gedanken lesen und auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden konnte, an die Schläfe. Ihm fiel das nicht auf, da sie mit ihren Brüsten mitten auf seinem Gesicht gelandet war. „Unabsichtlich“ natürlich. Jolinar rappelte sich wieder auf und fragte ihn weiter aus. „Sagen sie schon, wie sie gefangen genommen wurden?“
„Ich habe schon gesagt, dass ich nicht mit Dämonen rede.“ Jolinar nickte leicht und sah ihn grimmig an. Dann verließ sie die Krankenstation und der Bischof blieb zurück, mit einem siegreichen Lächeln auf den Lippen.

Sie ging in einen Nebenraum, wo Degenhardt mit seiner Tochter stand.
Nicole Allert war inzwischen hochschwanger, im neunten Monat, und machte schon seit langem Innendienst.
Die Beiden standen vor einem Holoprojektor, eine Leihgabe der Tok‘Ra, der die Bilder des Speicherlesegeräts darstellte.
„Das war ne super Idee mit dem Projektor, Schwesterchen.“, meinte Nicole zu Jolinar.
Die Beiden sahen sich inzwischen als so etwas an, wie Halbschwestern.
„Es geht los.“, sagte Degenhardt und wand sich dem Projektor zu, der jetzt erste Bilder zeigte.

Im Konferenzraum:

Daniel und Franzi waren indes zurückgekehrt, während der Rest des Teams und ST 33 noch auf Neu Schottland blieben. Per Videokonferenz sprachen sie mit Bundeskanzler Schröder. Der nickte nur nachdenklich, nachdem ihm Franzi und Daniel vom Waffendeal erzählt hatten. „Also wollen die Waffen für uns, aber dafür Trinium und auch Geld geben.“
Franzi nickte. „Ja. Sie bieten Trinium, Edelmetalle und andere Zahlungsmittel, die wir hier akzeptieren. Wir werden da sicher einiges finden. Der Planet ist sehr rohstoffreich. Auf einem der Kontinente im Süden scheint es große, riesige Ölfelder zu geben. Vielleicht können wir auch damit bezahlt werden. Damit könnten wir den Saudis und den Amis den Rang ablaufen im Ölgeschäft, vielleicht sogar den Russen.“
Schröder nickte zufrieden. „In Ordnung. Doktor Jackson, von ihrer Seite keine Einwürfe?“
„Nein Herr Bundeskanzler.“, sagte Daniel. „Das mit dem einen Staat auf dem Planeten stimmt. Von meiner Seite, keine Einwände. Ich will mich mit der Situation aber noch ein wenig beschäftigen, aber solange kann der Handel schon einmal anlaufen.“
„Gut. Dann werden wir die Rüstung für diesen Planeten übernehmen.“, sagte Schröder und lächelte leicht. „Damit wird unsere Wirtschaft ankurbeln.“
„Sie wollen also deren ganze Armee aufrüsten?“, fragte Franzi leicht verblüfft.
Schröder nickte. „Das ist meine Idee. Wir schicken aber nur Standardwaffen, wie wir sie bei den regulären Streitkräften benutzen.
Also Luftabwehrwaffen, Flaks, Radargeräte, Panzer, Sturmgewehre, Maschinengewehre und andere Waffen. Vielleicht auch Hubschrauber und Kampfflugzeuge. Je nachdem, was die sich leisten können. Dazu müssten wir dann nur noch Ausbilder mitschicken.“
„Gute Idee, Herr Bundeskanzler.“, lobte Franzi.
Schröder lächelte. „Ich freue mich, dass wir so große Aufträge für die Deutsche Industrie kriegen. Ich könnte mir vorstellen das sogar bei unseren Verbündeten, der Remanischen Republik und den anderen fortschrittlichen Menschenplaneten durchzuführen. Aber damit sollten wir warten, bis wir die Ergebnisse von Neu Schottland haben.“
„Klingt gut.“, meinte Daniel. "Ich werd das persönlich überwachen."
„Dann auf Bald.“, verabschiedete sich Schröder und beendete die Verbindung.

Schröder drehte sich zu seinem Schreibtisch und benutzte die Gegensprechanlage.
„Tanja, schicken sie mir bitte Tom rein.“, sprach Schröder in die Anlage.
„Sofort Herr Bundeskanzler.“, antwortete die Sekretärin.

Keine 10 Minuten später trat Thomas Bäcker, Schröders neuer Stabschef, ein.
Schröder gab ihm eine Akte. „Tom, geben sie Rüstungsaufträge in der Höhe, wie sie in der Akte stehen, an die Deutschen Rüstungsfirmen.“
„Ich kümmer mich drum.“, meinte Tom, warf einen Blick auf die, sehr hohen, Zahlen für Panzer und anderes Gerät, und pfiff.
„Das wird die Wirtschaft aber extrem ankurbeln.“
Schröder nickte. „Das ist damit auch beabsichtigt. Das wars schon.“ Bäcker nickte und verließ den Raum, drückte dabei die Klinge Schröders Sekretärin in der Hand.
„Der neuste Bericht.“, meinte sie nur und legte die Akte auf den Schreibtisch ihres Chefs. Der überflog ihn sofort. Nach der, doch relativ langen, sechs monatigen Wirtschaftskrise- die es schon vor dem Angriff gegeben hatte- ging es nun bergauf, langsam, aber stetig. Um Berlin entstanden immer mehr Arbeitsplätze, um die Stadt wieder aufzubauen. Schröder notierte sich im Hinterkopf, Thor noch einmal aufrichtig zu danken, dass er die Strahlung aus der Stadt entfernt hatte. Er lächelte, als er die Statistik zur Arbeitslosenzahl sah. Diese war auf unter 2,21 Millionen gefallen. Über 180.000 Männer und Frauen hatten sich freiwillig zur Bundeswehr gemeldet, dazu gab es viele neue, freie Stellen.

Insgesamt konnte man sagen, dass Deutschland eine Art Wirtschaftsschub erlebte, wie Amerika nach Pearl Harbor, wenn auch etwas langsamer. So war aus etwas Schlechtem und Furchtbaren doch etwas gutes entstanden.


Im STK:

Der Holoprojektor zeigte, aus der Perspektive Bischof Romanos, diesen im Frachtschiff des Vatikans, zwei andere Missionare, die an Bord blieben, während er sich aufmachte das Schiff zu verlassen. Das ganze Geschehen bekam man aus seiner Perspektive vermittelt. Ein Gedankensprung folgte. Man sah, wie Romanos auf eine Gruppe Jaffa traf. Man hörte Romanos sprechen, während die Jaffa auf ihn mit ihren Stabwaffen und Zats zielten.„Fürchtet euch nicht meine Kinder! Die Zeit der Finsternis ist nun vorübergezogen! Tretet hinaus aus der Finsternis und umarmt Gott den Allmächtigen!“ Die Jaffa sahen ihn aber nur verwirrt an, einer schoss mit der Zat auf den Bischof. Der ging unter Schmerzen zu Boden und die Bilder auf dem Holoprojektor wechselten. Man sah nun aus der Perspektive des Bischof, wie er einem Goa‘Uld vorgeführt wurde. Es war Ares, in der Erdmythologie der altgriechische Kriegsgott. In der Realität ein kleiner, unbedeutender Goa‘Uld, der nicht mal mächtig genug war, ein Systemlord zu sein. Auch wenn sich deren Reihen momentan sehr gelichtet hatten. Der lachte den Bischof aus, der vor im auf dem Boden lag. „Du glaubtest also allen ernstes, dass du meine Jaffa bekehren könntest? Das ich nicht lache.“

Das ging etwas 20 Minuten so, während der Bischof mit einem Schmerzstock gequält wurde. Dann wechselte das Bild erneut. Der Bischof lag in der Ecke einer Zelle auf einem Ha‘Tak, anscheinend das, auf dem man ihn dann auch später gefunden hatte.
Dann wieder nichts und als letztes sah man ihn auf der Krankenstation des STK aufwachen. Rene schaltete den Holoprojektor aus. „Gut, das war das.“
Degenhardt nickte. „Jetzt wissen wir wenigstens ungefähr, was er erlebt hat. Aber ich denke, bis wir alles wissen, dauert es noch ein wenig.“ Jolinar übernahm und nickte. „Aber da draußen sind immer noch einige Missionare. Und die werden weitermachen.
Ich glaube langsam, dass wir damit noch einigen Ärger haben werden...“


In der Vatikanstadt:

„Ich will das Frachtschiff ausgeliefert haben.“, verlangte Marschall Reineke.
Kardinal Glick schüttelte nachdringlich den Kopf, sah dabei aber nicht gerade glücklich aus. „Tut mir Leid, das können wir nicht. Der hohe Klerus hat mir im Vorfeld mitgeteilt, dass das nicht geht und dass man das nicht erlauben wird.
Wir haben einen Auftrag Gottes zu erfüllen und das werden wir auch.
Und nun entschuldigen sie mich bitte.“ Dann gab er Reineke und Müller zum Abschied die Hand, dann ging er und lies Reineke und Müller, beide sehr sauer, hinaus bringen.

„Herr Marschall, ich glaub, dass war ein Schuss in den Ofen.“, meinte Müller, als die Beiden in ihre Walküre stiegen. „Oh ja. Aber wir werden nicht aufhören. Die haben nicht zum letzten Mal von uns gehört...“, sagte Reineke und warf einen letzten Blick auf die Vatikanstadt, dann schloss er die Luke der Walküre und diese hob vom Boden ab.


Eine Stunde später betrat Kardinal Glick, er hatte seine Kleidung gewechselt und trug eine Art beigen Overall mit Allzweckgürtel und Weste darüber, eine kleine, versteckte Kammer im Vatikan. Die Türen schlossen sich hinter ihm und hinterließen nur eine Steinmauer. Eine Konsole öffnete sich in der Kammer, die mehrere grüne Punkte zeigten. Er drückte einen davon, dann wurde die Kammer von hellem Licht erfüllt, aber nur eine Sekunde lang. Die Türen öffneten sich und Glick trat hinaus. Er befand sich nun tief unterhalb des Vatikan, in einer Kleinstadt. Die Technik ähnelte der der Antiker. Es war eine kleine Siedlung von Nachkommen der Antiker. Eine Frau Mitte 30 ging auf Glick zu und sprach ihn an. „Ich weiß nicht, ob wir hier den richtigen Weg einschlagen. Das ist nicht der Weg, der von Janus und unseren anderen Vorvätern für uns erdacht wurde.“
Glick nickte nachdenklich. „Ich weiß Armelia, ich weiß...“

Aus dem Hintergrund trat ein Mann mittleren Alters. „Es geht nicht anders. Die Reise der Menschheit wird noch holprig werden. Das war sie schon immer. Irgendwann werden wir die Menschheit auf unseren Weg führe, aber das wird noch dauern.“
Armelia nickte und sagte mit leichtem Spott, aber aufrichtig: „Ja, ich weiß, Artus. Du weißt ja immer, was richtig ist...“ Glick stimmte dem zu. „Auf lange Sicht gesehen jedenfalls. Ich erinnere an damals, als du Robert Langford erzählt hast, wo sich Ausgrabungen lohnen würden...“





Ende der Folge.
Kapitel 7 by Atlan
5.07 Die finstere Republik
von Colonel Maybourne



Dortmund, in der Innenstadt:

Es war ein ruhiger Sommertag, als am frühen Morgen die ersten Geschäfte aufmachten, um ihre Kunden zu empfangen.
Die Sonne schien langsam hinter einer kleinen und einzelnen Wolke hervor, während sich die Straßen langsam füllten.
In einer kleinen Pizzeria machte der Besitzer gerade den Laden auf, da er morgens auch frisch gebackene Brötchen anbot.
Er öffnete gerade noch ein Paket, dass ihm der Postbote vor einigen Minuten hingelegt hatte, wunderte sich darüber, da es recht schwer war.
Kaum hatte er die Schnüre geöffnet und wollte die Verpackung beiseite schieben, wurde alles um ihn herum dunkel.
Der Mann war sofort tot, als die Paketbombe explodierte und seinen Laden in die Luft jagte, wie auch die Geschäfte nebenan.

Die Menschen liefen schreiend durch die Einkaufspassage, viele waren mit Blut besudelt und völlig desorientiert.
Der Anschlag war erst vor knapp einer Minute geschehen, aber auf dem Bordstein krümmten sich einige Verletzte.
Eine Frau rief mit ihrem Handy die Polizei.
„Hilfe, helfen sie mir,… es ist grauenvoll…eine Bombe ist in der Stadt explodiert…Tote…es ist so grauenvoll.“
Die Stimme in der Polizeizentrale versuchte sie zu beruhigen.
„Wo hat sich die Explosion ereignet, bitte helfen sie uns, sie müssen sagen, wo die Explosion sich ereignete.“
Die Frau wusste nicht weiter.
„Keine Ahnung, ich…habe den…Überblick ver…loren, sieht nach einer Pizzeria aus, aber ich kann… nicht sagen…“
Die Stimme am Handy wurde sanfter.
„Sie stehen unter Schock, sagen sie mir bitte ihren Namen.“
Doch die Frau konnte nichts mehr sagen, da an ihrem linken Oberschenkel eine blutige Wunde war, die sie bewusstlos werden ließ.

Nach knapp sieben Minuten kamen die ersten Rettungskräfte am Ort des Unglücks an, um die Verletzten zu versorgen.
Vier Löschwagen der Feuerwehr und drei Rettungswagen der Johanniter hielten, kümmerten sich um die Opfer.
Die Schreie der Menschen halten durch die anliegenden Gassen und Straßen, beißender Rauch lag in der Luft.
Es roch nach verbranntem Fleisch, aber dieser abstoßende Geruch mischte sich mit dem von verbranntem Plastik.
Ein kleines Mädchen stand vor ihrer Mutter, die am Boden lag, die eine Körperhälfte der Frau war total verbrannt.
„Mama, Mama, warum liegst du da?“
Doch die Mutter dieses Kindes würde nie wieder aufstehen, da sie ihr Kind mit ihrem Körper beschützte, als der Feuerball sich ausbreitete.
Ein Rettungsarzt schob das Kind etwas unsanft beiseite.
„Kleines, geh mal weg da, ich muss deine Mutter untersuchen…“
Er tastete der Frau den Puls, aber schüttelte nur mit dem Kopf, nicht wissend, dass dies eine seine letzten Taten war.
Von der Hauptstraße kam ein etwas älterer Van, öffnete seine Seitentüren, von wo aus zwei vermummte Gestallten auf die Menschen schossen.
Ihr Ziel waren die beiden Polizisten, die als erste am Ort des Anschlages ankamen und auch von den Kugeln zerfetzt wurden.
Dennoch wurden auch einige Passanten getroffen und starben an den Einschüssen, wie auch der Arzt.
Danach herrschte eine bedrückende Stille, in der alle auf dem Boden lagen, nur die lodernden Flammen sich bewegten.
Die Menschen, die sich noch anrühren konnten, waren zu Säulen erstarrt, da sie nicht fassen konnten, was geschehen war.


Eine Stunde später, Bonn:

Im provisorischen Kanzleramt der ehemaligen Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland, war der Anschlag das erste Gesprächsthema.
Aus diesem Grund hielt Gerhard Schröder auch eine Ansprache an die Bevölkerung, um ihnen Zuversicht zu verschaffen.
Aber auch, um klarzumachen, dass er keine weiteren Taten wie diese mehr dulden würde, die die öffentliche Ordnung zerstören würden.
Er saß hinter dem Schreibtisch seines Büros und wartete die letzten Sekunden, bis er live auf allen Kanälen war.
„Meine lieben Mitbürger, wieder einmal haben die Anhänger des Roten Sterns einen feigen und hinterhältigen Anschlag begangen.
Es betrifft mich sehr und ich traue mit ihnen, aber diese brutalen Bombenattentate müssen auf der Stelle aufhören.“
Er machte eine kurze Pause.
„Auf Grund der immer weiter wachsenden Gewalt sehe ich keine andere Möglichkeit, als den Ausnahmezustand zu verhängen.
Ich habe vor knapp einer halben Stunde befohlen, dass die Bundeswehr in Deutschen Städte einrücken wird, die mindestens 100.000 Einwohner zählen.
Von diesem Zeitpunkt hat die Bundeswehr die vollständige Kontrolle über die öffentliche Sicherheit in unserem Staat.
Ab sofort herrscht zwischen 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens, für gesamt Deutschland, ein absolutes Ausgangsverbot.
Ein jeder, der in dieser Zeit von Sicherheitskräften, ohne Sondergenehmigung, aufgegriffen wird, erwarten harte Strafen.“
Wieder machte der Bundeskanzler eine Pause, da selbst die anwesenden Reporter bei dieser Ankündigung sprachlos waren.
„Wir werden es nicht hinnehmen, dass einige subversive Elemente alles zerstören, was wir uns mühevoll aufgebaut haben.
Diese Sonderregelungen werden enden, wenn der Terror aufhört, aber ich sage ihnen, dass wir auch noch weiter gehen können.
Bewahren sie also die Ruhe und befolgen sie die Weisungen der Ordnungskräfte, dann wird ihnen nichts geschehen.“
Schröder erhob sich und verließ eiligen Schrittes das Büro, da er eine wichtige Stabssitzung
Zu führen hatte.

Die Bilder schalteten um, zeigten die Innenstadt von Düsseldorf, wo soeben eine komplette Brigade der Pioniere einrückte.
Die mehr als 6.000 Soldaten fuhren mit Jeeps und Schützenpanzern in die Stadt, vereinzelt flogen auch Helikopter und Walküren.
Menschen, die am Straßenrand standen, hielten sich entsetzt die Hände vor den Mund, da sie es bisher für unmöglich hielten.
Es war einfach undenkbar gewesen, dass man die Bundeswehr brauchen würde, um die Städte Deutschlands vor Terroristen zu schützen.
Jetzt aber sprangen die Soldaten des Heeres von den Ladeflächen ihrer Wagen ab, begangen damit, die Straßen zu sichern…


Dreieinhalb Wochen vorher:

Marschall Alexander Reineke war gerade von einer Inspektion gekommen, um einen neuen und hochmodernen Stützpunkt, bei München, zu besuchen.
Es handelte sich um einen alten und ehemals stillgelegten Standort der Bundeswehr, der neu aufbaut wurde.
Jetzt würde hier ein komplettes Regiment, aus 2.400 Panzergrenadieren, den Dienst versehen, um den Planeten zu schützen.
Nachdem Reineke zwei Tage vorher schon ein neues Batallion Gebirgsjäger, bei Garmisch Patenkirchen, in Augenschein nahm, wollte er nur nach Hause.
Sein Adjutant fuhr ihn gerade in Richtung des Ausganges, als das Häuschen des Wachpostens explodierte und den Wagen auf die Seite warf.
Die beiden Wachsoldaten waren sofort tot, während die Limousine auf die Seite fiel und so in ein Blumenbeet rutschte.
Alexander Reineke schalte sofort, zog seine Pistole und sah nach seinen Fahrer.
„Kommen sie schon Franke, wir müssen hier raus, bevor der Tank des Wagens hochgeht und wir beide draufgehen.“
Doch sein Fahrer war bereits tot, da er sich bei dem Knall unglücklicherweise sein Genick gebrochen hatte.
Reineke griff zu seinem Funkgerät, während erste Helfer eintrafen.
„Hier spricht Marschall Alexander Reineke, geben sie für alle Einrichtungen der Bundeswehr erhöhte Alarmbereitschaft aus.“
Viel weiter kam er allerdings nicht, da ihn die Rettungskräfte recht unsanft aus dem Wagen zogen und zum nächsten Sanni brachten.

Etwa eine Stunde später geschah dann etwas, was es bisher noch nie im Deutschen Fernsehen gegeben hatte.
Hacker konnten sich in die Sendefrequenzen der Fernsehsender klinken und so, eine Art von Piratensendenetzwerk, aufbauen.
Unter dem Banner eines in Rot gehaltenen Sterns bekannten sie zu dem Anschlag, der kurz zuvor in München stattfand.
„Wir sind der Rote Stern und bekennen uns ganz offiziell zu dem Bombenanschlag auf die Soldatenschweine in München.
Wir fordern, das die Mörder des Sternentorkommandos vor Gericht gestellt werden und zwar allesamt.
Wir meinen damit jeden Deutschen Soldaten dieser Mordenden Killereinheit, die wahllos in der Galaxie Verbrechen verüben.
Solange dies nicht geschieht, werden wir mit neuen Anschlägen unseren Zielen für Nachdruck sorgen, bis die Uniformierten Schweine weg sind.
Außerdem fordern wir, dass diese Regierung zurück tritt und der Faschist Schröder vor ein Gericht gestellt wird.
Es mangelt uns nicht am Willen und auch ganz sicher auch am Einsatz, um den Frieden zur Not, zu erzwingen.“
Danach endete die Verbindung und praktisch zeitgleich explodierten zwei Bomben in Bremen und Lübeck.
Auch diese Sprengsätze forderten die Leben von fünf Soldaten, aber auch eine Frau, die beim Stützpunkt auf ihren Mann wartete, kam ums Leben.


Zwei Tage darauf, Erfurt:

In der Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen war es ein ruhiger Sonntagmorgen, der sich dem Ende zuneigte.
Die Drohungen über die geplanten Terroranschläge, waren zwar auch hier ein Thema, wurden aber nicht sonderlich ernst genommen.
So auch in der kleinen Polizeiwache, die sich in einem Außenbezirk der Stadt befand und gerade den Schichtwechsel vollzog.
Niemand achtet auf die junge Frau, vielleicht um die 20 Jahre alt und die Wache schnellstens wieder verließ.
Sie hatte eine Kofferbombe, die mit zusätzlichen Metallkugeln und Phosphor versetzt war, im Warteraum platziert.
Die Frau ging mit eisernem Blick auf ein Auto zu, stieg schnell und ohne Worte ein, während die Polizeiwache explodierte.
Sie küsste ihren Fahrer.
„Wieder Uniformierte Drecksäcke weniger…“
Als sie losfuhren, kamen erste Polizisten aus dem Gebäude gestürmt, teilweise brannten noch ihre Kleider.
Die Schreie waren entsetzlich, da sich das Phosphor in den Bomben lang und tief in die Haut einbrannte.
Eine junge Beamtin rollte sich verzweifelt auf dem Bordstein, um die Flammen von ihrem brennenden Körper zu kriegen.
Doch nach einigen Sekunden stellte sie all ihre Bewegungen ein und blieb einfach auf dem Bordstein liegen.

Kurz vor Mitternacht sendeten die linken Terroristen wieder auf ihrer Piratenfrequenz, um sich zu dem Anschlag zu bekennen.
„Wir, der Rote Stern geben zu, eine Polizeiwache in Erfurt gesprengt zu haben, um den Faschisten eine Nachricht zu senden.
Ihr habt uns völlig ignoriert, oder ins lächerliche gezogen, aber damit ist jetzt endgültig Schluss, weil wir es bestimmen.
Entweder, die Mörder des STK werden verhaftet und ihrer Verbrechen für Schuldig befunden, oder wir machen so weiter.“
Danach zerrten sie einen jungen Mann, in der Uniform der Bundeswehr vor die Kamera und zwangen ihn auf einen Stuhl.
„Wir vom Roten Stern scheuen uns nicht, die Soldatenmörder auch selbst ab zu urteilen, wie wir es jetzt demonstrieren.“
Danach hielten sie den recht jungen Soldaten, vor der Kamera eine Pistole direkt an den Kopf, zählten abwärts.
Er durfte einige letzte Worte sagen.
„Ich bin Hauptgefreiter Patrick Bormann, vom den Heeresfliegern der Bundeswehr, ich will mich bei meinen Eltern…“
Doch weiter kam er nicht, da ihm ein Terrorist vor laufenden Kameras einfach in den Kopf schoss und das Blut spritzte.
Der Körper des jungen Soldaten, der einfach nur seinen Wehrdienst verlängerte, sank leblos nach unten und blieb liegen.
„Wir, der Rote Stern, werden nicht mehr tatenlos zusehen, wie die Bundeswehr diese Galaxie mit Gewalt überzieht.
Wenn ihr nicht eure Schuld eingesteht, wird dieser Faschist nicht der letzte sein, den wir hier exekutiert haben.“
Danach endete die Übertragung und ließ eine extrem verunsicherte und vor allem verängstigte Bevölkerung, vor den Bildschirmen zurück.


Am nächsten Tag, Köln:

In der Innenstadt, der alten und historischen Stadt, gab es einen gewaltigen Auflauf, von links gerichteten Extremisten.
Obwohl die Demonstration verboten war, kamen mehr als 4.000 Chaoten, die jetzt allerdings auf die Polizei trafen.
„Hier spricht die Bereitschaftspolizei der Stadt Köln, wir fordern sie unverzüglich auf, diese nicht genehmigte Kundgebung aufzulösen.
Wenn sie dem nicht unmittelbar Folge leisten, sehen wir uns leider genötigt, Gewalt gegen sie einzusetzen.“
Die Reaktion der Protestler kam schnell und zwar in der Form von fliegenden Steinen, die auf die Plastikschilde der Polizisten prallten.
Zusätzlich flog auch der eine oder andere Molotowcocktail, die aber alle vor den Polizisten zerschellten.
„Scheiß Bullen, ihr könnt uns alle mal.“
„Nieder mit dem STK, Drecks Faschisten.“
„Frieden mit den Aliens, koste es, was es wolle.“
Unentwegt flogen Pflastersteine auf die Ordnungstruppen zu, während die Extremisten weiter hin die Stellung hielten.

In der Einsatzzentrale der Kölner Polizei kam gerade eine Eilmeldung herein, in Mannheim sei eine weitere Bombe explodiert.
Der Einsatzleiter kam angestürmt, lief sofort zu einem der Fernseher.
„Verdammt noch mal, ein guter Freund von mir ist nach Mannheim versetzt wurden, ich hoffe es geht ihm gut.
Die Nachrichtensendung zeigte einen Polizeiwagen, der völlig ausbrannte, hinter dem Steuer saß noch eine verschmorte Leiche.
Die Sprecherin verlas die letzte Meldung.
„Erneut hat sich die Terrorgruppe Roter Stern zu dem Anschlag auf die Polizei in Mannheim bekannt.
Beim Anschlag, wo eine Autobombe explodierte, starb eine junge Beamtin, die erst vor drei Monaten die Polizeischule beendet hatte.
Ein weiterer Kollege, der aus dem Wagen geschleudert wurde, überlebte mit Verbrennungen dritten Grades.
Sein Zustand ist ungewiss.“
Der Einsatzleiter in Klön hatte genug gesehen, als er die Hände zu Fäusten ballend zu einem Funkgerät griff.
„Löst die Demo auf, Einsatz von Wasserwerfer und Schlagstöcken ist ausdrücklich erlaubt, weiteres wird folgen.
Einspruch gegen diese Order hatte niemand, da in Kreisen der Bundeswehr und Polizei, die Linken kein großes Ansehen genossen.

Währenddessen hatten die Chaoten damit begonnen, Auto umzuschmeißen und Fenster zu demolieren.
Da die Polizei bisher nur absperrte, aber noch nicht eingriff, mussten sich die Uniformierten einigen Hohn anhören.
„Ihr Scheiß Bullen.“
„Kommt doch, kommt doch.“
„Jeder Bulle in Faschistischer Uniform ist ein Schwein und wird von uns geschlachtet, ihr blöden Säcke.“
In diesem Moment kam für die Hundertschaften der Befehl rein, dass sie vorrücken sollten, um die Demo zu zerschlagen.
„Dann los, lasst uns diese bekloppten Asozialen auseinander treiben und damit eines klar ist, Knüppel frei.“
In massiven Linien rückten die Polizisten nun vor, kreisten dabei die Linksextremen ein, da sie Festnahmen wollten.
Aber mit jedem Meter, den sie die Linken zurückdrängten, kamen mehr Steine angeflogen und auch wieder kleine Brandbomben.
Jetzt allerdings setzten die Ordnungskräfte Wasserwerfer ein und hielten damit ganz gezielt in größere Ansammelungen von Steinewerfern.
„Nach Tagen mal wieder ne Dusch kann richtig erfrischend wirken…“
Gleich darauf stürmten die Polizisten los und prügelten mit ihrem Schlagstücken auf jeden der sich nicht hinlegte, ein.
Ein vermummter Chaot wollte gerade einen handgroßen Stein werfen, als ihn ein Schlagstock an der Schläfe erwischte.
Er ging sofort zu Boden, wurde Sekunden später von einem Uniformierten mit Kabelbindern gefesselt.
Es dauerte keine 30 Minuten, bis die Demonstration komplett aufgelöst war, bei mehr als 400 Festnahmen.


Weitere drei Tage später, STK:

Mit einem ziemlich grimmigen Blick standen Degenhardt und Jules vor einem der Fernseher, sahen an, wie immer mehr Städte im Chaos versanken.
Derzeit war ein Aufmarsch von 6.000 Demonstranten, die in Nürnberg auf die Straße gingen, zu sehen.
Jules sah sehr wütend auf den Bildschirm.
„Am liebsten würde ich den Spinnern selbst in den Arsch treten, aber nein wir haben ja strikte Order, uns raus zuhalten.“
Der General sah sie mahnend an.
„Was glauben sie wohl was passieren wird, wenn wir uns da blicken lassen, dann kocht die Stimmung doch endgültig über.“
In dem Moment kam Daniel in den Raum.
„Gibt es schon was Neues wegen der Attentäter, oder gehen die Unruhen weiter so fort, wie in den letzten Tagen?“
Jules sah zum Bildschirm.
„Sieh es dir selbst an, die Spinner marschieren schön weiter auf.“
Daniel, der kopfschüttelnd vor dem Fernseher stand, konnte auf einmal in der Menge sehen, wie eine Menschengroße Puppe an einen Galgen gezogen wurde.
„Jules, sieh lieber weg, ich glaube nämlich, die verbrennen da gleich eine Puppe, die aussieht wie du.“
Mit einem vor Wut glühenden Blick sah sie in der Demo, wie eine große Puppe von ihr, mit der Aufschrift „Sternenmörderin“ in Brand gesetzt wurde.
Degenhardt, der nicht genau wusste, was er sagen sollte, ließ sie sich abreagieren, indem sie ein Telefon aus der Wand riss.
„Diese linken Bazillen, was kommt als nächstes, wollen die vielleicht den Goa´Uld die Erde auf dem Silbertablett servieren?“
Plötzlich gab es ein leichtes Vibrieren, das von keinem der Anwesenden richtig eingeordnet werden konnte.

Zwei Minuten vorher, kam ein Wagen mit auf das Eingangstor zum Stützpunkt angefahren, ohne dabei abzubremsen.
Die Wachsoldaten gaben sofort zwei Warnschüsse in die Luft, doch der Wagen fuhr weiter, als sich eine Tür öffnete.
Der Fahrer sprang aus dem Wagen, während dieser auf den Eingang zuraste, ein Stein war auf dem Gaspedal.
Inzwischen schossen die Soldaten scharf, aber es gelang ihnen nicht, den Wagen noch zum Stehen zu bringen.
Er explodierte und riss das gesamte Wachhäuschen mit sich, tötete dabei drei Soldaten und verletzte einen vierten.
Aber eine Gruppe von Zivilisten, die zumeist aus Wissenschaftlern bestand, wurde von den Trümmern auch noch getroffen.

Nachdem Degenhardt am Telefon hörte, was eben passiert war, gab er sofort den Befehl, volle Alarmbereitschaft für alle Truppen.
„Alles was Beine hat und nicht in der Krankenstation liegt, soll sich sofort bewaffnen, um die Basis zu schützen.“
Jules aber hörte das schon nicht mehr, da sie sich auf den Weg machte, um den Flüchtigen aus dem Wagen zu fangen.
Sie trug eine Zat und nahm den neuen Ringtransporter nach oben, während auch Daniel sich bereitmachte.
„Sebastian, ich werde nach oben gehen und sehen, ob ich bei der Bergung der Verletzten helfen kann.“
Der General nickte stumm und sah auf einer Überwachungskamera das gerade ausbrennende Wachhäuschen.


Am nächsten Tag:

Jules gelang es, dank den Sensoren einer begleitenden Walküre, den Attentäter einzufangen und dem BKA zu übergeben.
Zu ihrem großen Bedauern durfte sie den Mann, der sich als Student für Politwissenschaften entpuppte, nicht selber befragen.
Hingegen sah sich das gesamte ST 1 Team jetzt eine Demonstration aus Wiesbaden an, wo es heute einen Aufmarsch von Rechtsradikalen gab.
Mehr als 1.500 Neonazis gingen durch die Hessische Stadt, schwenkten dabei Fahnen und riefen Parolen.
„Wir brachen mehr Militär.“
„Linke raus aus unserem Land.“
„Wir haben das Recht, uns zu verteidigen.“
Aber zur großen Überraschung blieb diese Demonstration ziemlich ruhig, auch weil es kaum Gegendemonstranten gab.
Besonders Franzi war darüber stinkig.
„Nicht nur die se linken Spinner, nein jetzt machen die Rechten auch noch ne Demo und wir haben bald nichts anderes mehr am Hals.“
Teal´C sah sie fragend an.
„Ich verstehe dich nicht Franziska Rust, diese Menschen dort werfen nicht mit Steinen und verhalten sich ganz ruhig.“
Sie klärte ihn auf.
„Das ist nur Propaganda gegen die Linken, weil die mit Gewalt reagiert haben, wollen sich die Nazis als friedlich darstellen.
Glaub mir, wenn die Linken ruhige Demos gemacht hätten, müssten wir uns jetzt mit Rechten rumschlagen.“
Allerdings war auch die Demos der Rechtsradikalen nicht genehmigt gewesen, weswegen sie jetzt einer Hundertschaft der Polizei gegenüberstanden.
„Hier spricht die Bereitschaftspolizei der Stadt Wiesbaden, wir fordern sie ungehend auf, ihre illegale Kundgebung zu beenden.
Wenn sie dem nicht folge leisten, werden wir mit Nachdruck dafür sorgen müssen, dass die öffentliche Ordnung erhalten bleibt.“
Vor dem Fernseher konnte man sehen, wie die Rechten urplötzlich abzogen und sich friedlich auflösten.
Sikerman fühlte sich dabei verarscht.
„Kann mir mal einer sagen, warum die einfach klein beigeben und gehen, dass ist doch sonst nicht deren Stil?“
Alle schüttelten unwissend den Kopf, als ein Rechtsradikaler live im Fernsehen interviewt wurde.
Der Reporter war ein aufgeregt.
„Ich berichte exklusiv von dem gerade aufgelösten Marsch der Rechten Szene und habe jetzt einen der Organisatoren bei mir.
Können sie mir bitte sagen, warum sie eine nicht genehmigte Demonstration durchführen und so gegen gesetzliche Richtlinien verstoßen?“
Der Mann, er hatte eine Bomberjacke an und trug eine Sonnenbrille, antworte recht schnell, fast schon auswendig.
„Wir wollten gegen die immer wachsende Gewalt, der Linken Asozialen, angehen und unsere Solidarität mit dem STK unter Beweis stellen.“
Der Reporter hackte nach.
„Warum stimmen sie mit der Politik des Sternentorkommandos überein?“
Der Neonazis antwortet schnell.
„Es ist egal, wer das Tor aktiviert hat, es gibt keinen, der der Versuchung widerstehen könne, durch zu gehen.
Und jeder, der das getan hätte, wäre auf die Goa´Uld gestoßen und hätte die Erde in diesen Krieg gezogen.
Der Feind steht vor der Tür und wir müssen kämpfen und die im STK werden das machen, nur die Linken begreifen das nicht.“
Danach ging er und ließ ein ziemlich wütendes ST 1 Team samt General zurück, die das gar brauchen konnten.
Nach allem was geschehen war, war das letzte, woran sie jetzt denken konnten, Symbole für den Faschismus zu werden.


Wieder einen Tag später, bei Lüneburg, Niedersachsen:

Franzi hatte sich in die Zentralen Datenbanken gehackt, um mehr über den Attentäter vor dem STK heraus zu finden.
Gegenüber dem BKA war der Mann nicht gesprächig und verweigerte die Aussage, wodurch seine Komplizen vorerst geschützt waren.
Doch Franzi konnte, dank ihrer wirklich umfassenden Fähigkeiten als Hackerin, mehr über den Mann herausfinden.
So auch, dass seine Großmutter noch ein Stück Land außerhalb von Lüneburg besaß, auf dem eine alte Scheune stand.
Die Rommel lieferte scharfe Bilder aus dem All, wonach in dieser Scheune jetzt gerade sieben Personen waren.
Und so befand sich ST 1, mit zwei KSK Einheiten, in diesem Moment in Walküren, die etwa 50 Meter von der Scheune landeten.
Diese Flieger waren dabei derart leise, so dass sie niemand bemerkte, auch weil sie hinter einer Baumgruppe runter gingen.
Franzi leitete die Mission, aber sie konnten sich der Scheune leicht nähren, da niemand ihre Anwesenheit vermutete.
„OK, zwei sichert hier draußen, Team drei geht hintenrum rein, wir nehmen die Vorderseite, noch fragen?“
Alle schüttelten den Kopf.
„Nein, Frau Oberstleutnant.“
Auf Handzeichen gingen die drei Teams in Position, um diese Terroristenzelle auszuschalten, oder gefangen zu nehmen.
Aus dem inneren kamen Stimmen.
„… ich bin dafür, dass wir Briefbomben an die STK Schweine schicken, dabei gehen die Kerle auch drauf.“
„Nein, damit rechnen die doch, ich glaube kaum, dass Briefbomben an deren Kontrollen vorbei kämen.“
ST 1 war, ohne bemerkt zu werden, hinter einen Stapel mit Kartons gerobbt und hatte so die perfekte Stellung inne.
Franzi stand auch gleich auf.
„Da haben sie Recht und jetzt die Hände hoch.“
Alle sieben Extremisten waren total überrascht, im Besonderen, als die beiden KSK Einheiten den Raum stürmten.
„Hände hoch und auf den Boden, wir werden sie nicht noch mal auffordern.“
Als einer der Terroristen eine Waffe ziehen wollte, kam ihm Teal´C zuvor und streckte ihn mit der Zat nieder.
Sofort fingen alle an zu feuern, aber es war eine kurze Schiesserei, bei der drei Extremisten ums Leben kamen.
Die anderen vier wurden gefesselt und ins STK gebracht, wo sie nun einem Geheimverhör unterzogen werden konnten.
Zudem wurden große Mengen an Computern und Waffen sichergestellt und den Spezialisten im STK übergeben.


Wieder eine Woche später:

In den vergangenen sieben Tagen gab es sechs weitere Anschläge, darunter auch die ersten zwei gegen reine Zivilziele.
Extremisten zerstörten zwei vollbesetzte Busse, darunter einen Schulbus, der voller Kinder gewesen war.
Die Polizei konnte dem Terror nicht mehr Einhalt gebieten, weswegen sich das BKA auch direkt an den Kanzler wandte.
Schröder ging gerade mit einem Gästen, die er zu einem Kongress über die innere Sicherheit geladen hatte, auf sein Büro zu.
Einer seiner Berater versuchte sich einzuschmeicheln.
„Also, ich bin der Meinung, dass wir die Situation vollständig unter Kontrolle haben, es sind ja nur einige wenige Unzufriedene.“
Marschall Reineke fuhr dazwischen.
„Ich weiß nicht, was sie für ein Blumenkind sind, aber mehr als 200 Tote, darunter viele Kinder, kommen nicht von Unzufriedenheit.
Ich bin der Meinung, dass wir da gewaltig dazwischen schlagen sollten und das mit massiven Verordnungen.“
In diesem Augenblick fingen mehrere Handys an zu klingen und ei Personen gingen auch ran, aber hörten alle das gleiche.

Etwa 20 Minuten zuvor brannte in Dresden eine kleine Filiale der Deutschen Bank aus, nach einer Paketbombe.
Die Löscharbeiten waren noch in vollem Gange, als man die ersten Leichen, völlig verbrannt, bergen konnte.
Es waren ganz normale Angestellte und Kunden, die beim Geldtransfer einfach heimtückisch ermordet wurden.
Überlebt hatte niemand, weswegen auch alle Anwesenden mit Tüchern abgedeckt waren, so auch ein vierjähriges Mädchen.

Eine Stunde später erließ der Bundeskanzler Notstandsverordnungen, welche den Behörden zusätzliche Rechte einräumten.
Das BKA, der BND und der MAD nahmen sofort und ohne gerichtlichen Beschluss, mehr als 170 Gewaltbereite Linksextremisten in Beugehaft.
Gleichzeitig wurde ohne Vorwarnung die Parteizentrale der Linkspartei gestürmt und einige Mitglieder und Angestellte verhaftet.
Obwohl diese mit gewaltigen Klagen drohten, ließ sich die Polizei davon nicht einschüchtern und führte sie unter großem Medienrummel ab.
Gleichzeitig wurde den Terroristen klargemacht, dass fast hinter allen Aktionen ST 1 stecken würde.
Zusätzlich nutzen Polizisten auch die Gunst der Stunde, führten wahllos Hausdurchsuchungen bei bekannten Kriminellen durch.
In nur wenigen Tagen wurden Tausende illegale Waffen, Munition und Drogen gefunden, die man sonst nicht sicherstellen könnte.


Sechs Tage darauf:

Franzi, die sich von den anstrengenden letzten Tagen erholen wollte, fuhr gerade nach Hause, zu ihrer Familie.
Jolinar begleitete sie nicht, da sie auf Abydos war und dort den Wiederaufbau der Raumdocks überwachte.
Außerdem fürchtete sich Franzis Familie auch ein wenig vor der Tok´Ra, obwohl sie wussten, was sie war.
Sie bog gerade in die Hofeinfahrt ein, als es passierte…
Aus den Büschen kamen vier Maskierte Gestallten, wollten die Soldatin gefangen nehmen, was aber nicht einfach war.
Franzi zog ihre Zat, feuerte einmal auf den ersten, der sich ihr nährte.
Dieser ging vor Schmerzen zu Boden.
Allerdings kreisten die anderen den weiblichen Offizier immer weiter ein, feuerten dabei aus allem Rohren.
Franzi griff zu ihrem Funkgerät.
„Jetzt, ich brauche Hilfe.“
Über dem Feuergefecht enttarnte sich ein Goa´Uld Frachtschiff, schicken eine Blendgranate mit den Ringen nach unten.
Da Franzi sich nicht mehr wegdrehen konnte, wurde auch sie durch den Betäubungsimpuls in das Reich der Träume geschickt.

Jules und Teal´C, die sich danach zu ihrer Freundin begaben, hatten einen Gesichtsausdruck der nichts gutes verhieß.
Jules beugte sich über Franzi.
„Oh man, wenn sie wieder aufwacht, wird sie ganz sicher stinkend wütend sein, das ich die Granate sofort geschickt habe.“
Teal´C sah sie an.
„In der Tat, du solltest dir eine gute Endschuldigung einfallen lassen.“
Jules grinste ihn an, danach halfen sie mit, die Terroristen zu verschnüren, die so leichtsinnig in die Falle gingen.
Im STK hatte man darauf spekuliert, dass sich die Extremisten von einer ST 1 Soldatin, die Zivil unterwegs war, nicht fernhalten konnten.
Aus diesem Grund hatte man auch die Familien der ST Teams an einem sichern und vor allem geheimen Ort gebracht.


Heute, sieben Stunden, nachdem die Bundeswehr in den Städten einrückte:

Seit nunmehr drei Tagen waren die gefangen Terroristen im STK, hatten aber erst seit Tagen ihr Bewusstsein wieder.
Die Betäubungsgranate hatte gute Arbeit geleistet, sie fast einen ganzen Tag schlafen lassen, bevor die Verhöre begangen.
Da es in vergangenen drei tagen wieder ein Attentat gab, auf eine kleine Polizeistation bei Passau, drängte Schröder mit Nachdruck auf Antworten.
Degenhardt, Jules und Daniel standen hinter einer verspiegelten Scheibe, sahen sich die drei Männer und eine Frau an.
Daniel sprach als erster.
„Das ist völlig sinnlos, die sprechen auch nicht mit mir, nennen mich nur einen Faschisten und spucken.“
Dem General reichte es jetzt.
„Frau Hauptfeldwebel, ich brauche ganz dringend Antworten, wenn sie verstehen, was ich genau von ihnen will.“
Sie nickte.
„Ja, aber muss ausgerechnet ich das machen, immerhin habe ich das auch schon einmal ertragen müssen?
Ich habe damals geschworen, niemals jemanden zu schlagen, der sich nicht wehren kann und ich halte daran fest.“
Degenhardt sah ihr in die Augen.
„Ich glaube, dass sie die perfekte Person dafür sind, vor allem wissen sie genau, wo sie bei denen ansetzen können, ohne es in die Länge zu ziehen.“
Jules stand noch einen Moment da, nickte dann knapp, bevor sie ging, selbst Daniel hatte keine Einwände.
Er wollte sich jetzt auf die Krankenstation begeben, um eine gute alte Freundin zu besuchen, die wegen einer der Bomben hier lag.


Daniel machte die Tür auf und begrüßte Sarah Gardner, die allerdings kaum ihren Kopf zu ihm drehen konnte.
Direkt nach der Explosion hatte sie schon ihr linkes Auge verloren und aus dem rechten kam eine Träne.
Daniel ging zu ihr.
„Sarah, was hast du?“
Sie sprach ganz leise.
„Zieh die Decke weg, dann weißt du es.“
Sie konnte nicht darüber reden, weswegen Daniel ganz behutsam ein bisschen die Decke zur Seite schob und es sah.
Ihr linkes Bein, das von Trümmerstückchen regelrecht zerschossen war, musste ihr bis zum Knie abgenommen werden.
Daniel hielt ihre Hand.
„Hab keine Angst, ich werde mich um dich kümmern und deine Leiden verringern, so gut es nur geht.
Aber ich habe auch eine gute Nachricht, wir haben die Typen, die dir das angetan haben und die werden bald reden.“
Sie sah ihn an.
„Ist das wahr?“
Daniel gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
„Ja, vertrau mir, die werden alles sagen.“
Danach blieb er an ihrem Bett sitzen, erzählte noch ein wenig Geschichten von seinen ganzen Fremdweltabenteuern.
Er blieb bei ihr, bis sie letzendlich einschlief. Doktor Roth kam dazu und zog ihr die Decke über den Kopf.
"Tut mit Leid Daniel, tut mit wirklich Leid."
Doch der hörte sie nicht. Versteinert blieb er noch die ganze Nacht am Totenbett sitzen.


Die Gefangenen vier Terroristen hingegen wurden alle in einem Raum gebracht, auf Stühlen gefesselt.
Man ließ sich Zeit, damit sie mürbe wurden, es waren sicher mehr als zwei Stunden, bis Jules in den Raum ging.
Sie trug einen Goa´Uld Schmerzstock in der linken Hand.
„OK Leute, ich sag euch jetzt genau, wie das hier laufen wird, ich werde euch fragen stellen und ihr antwortet.“
Einer der Männer lachte sie an.
„Da kannst du gleich wieder abschieben.“
Jules fackelte nicht lange und presste ihm den Folterstab direkt in die Magenkuhle, wodurch er aufschrie.
Augen und Mund leuchteten grell auf und er schrie, als würde gleich der Himmel über ihm zusammen brechen.
Die anderen drei Terroristen sahen dem geschockt und sprachlos zu, wie Jules langsam immer kälter wurde.
„Ich werde diesen Stab so lange an euch ausprobieren, bis mir die Antworten gefallen und das kann bis morgen, oder noch länger dauern.“
Als keiner etwas sagte, ging Julia Tora zu der einzigen Frau unter den Terroristen und drückte ihr den Stab in die Rippen.
„Ich will wissen, wie wir die Restlichen Zellen eurer Gruppe aufspüren können, und das am besten gestern.“
Als wieder keiner antwortet, machte sie mit dem Schmerzstab weiter, während Degenhardt sich das nicht mehr mit ansehen konnte.
Er ging in sein Büro, machte Schreibarbeiten, während niemand mehr Jules beaufsichtigte, wie sie das Verhör fortsetzte.


Am nächsten Tag:

Das BKA stürmte in ganz Deutschland mehr als 10 Unterschlüpfe, nahm dabei 23 Personen in Gewahrsam.
Jules hatte von den im Geheimen gefangenen die Passwörter für Interseiten erhalten, über die die Gruppen sich austauschten.
Danach war es ein leichtes, sie zu identifizieren und schließlich fest zunehmen, womit der Terror hoffentlich endete.
Alle Angeklagten wurden nach Bonn gebracht, wo man sie als Staatsfeinde, wegen Mord und Terrorismus anklagen würde.

Degenhardt hatte allerdings ein ganz anderes Problem, dass aus den vier Personen bestand, die von Jules verhört wurden.
Müller erklärte ihm, im Beisein von Jules, das Dilemma.
„Wir können sie nicht vor Gericht stellen, da sie körperlich gefoltert wurden, dass wäre eine Politische Katastrophe.“
Degenhardt sah ich an.
„Wenn sie mir sagen wollen, dass wir sie einfach erschießen und dann verscharren sollen, dann sage ich nein.“
Da kam Jules eine Idee.
„Das müssen wir gar nicht und wir brauchen sie auch nicht vor Gericht zu stellen, immerhin wollen sie „Frieden“ stiften.“
Danach erklärte den beiden, was ihr vorschwebte und sogar Degenhardt ließ sich schließlich davon überzeugen.

Knapp zwei Stunden später wurden die vier Terroristen, in Lumpen, auf einer Goa´Uld Welt ausgesetzt.
Schließlich zog man ihnen die Hauben vom Gesicht.
Zunächst wussten sie nicht, was ihnen geschah, aber dann erklärte ihnen ein Jaffarebell, was sie erwartet.
„Ihr seit von eurem Planeten hierher gebracht wurden, weil man euch daheim nicht aburteilen kann.
Ihr werdet als Sklaven in den Minen arbeiten, bis euch die Tau´Ri erlauben, in eure Heimat zurück zu kehren.
Wenn ihr euch weigert, wird man euch töten.“
Danach schubste man die vier ehemaligen Terroristen in den Minenstollen, wo sie auch gleich von den Jaffaaufsehern geschlagen wurden.

Eine Stunde später trat Gerhard Schröder vor die Kameras, um von einem großen Sieg für den Rechtsstaat zu sprechen…
Kapitel 8 by Atlan
5.08 Verloren, aber niemals vergessen
von Atlan




ST 42 war ein neues Team im STK und befand sich gerade auf seiner ersten Mission.
Das Team wurde angeführt von Oberleutnant Jan Mohner. Mit im Team waren Doktor der Astrophysik Britta Puhl, Feldwebel Tim Deller, Fähnrich Sarah Rodu und Stabsunteroffizier Alex Ihmer. Das ganze Team bestand aus „Frischlingen“, die erst seit einigen Tagen offizielle STK Mitglieder waren. Deshalb auch auf diesen Einsatz brannten, um sich das erste Mal zu beweisen. Sie befanden sich auf dem Weg, zu einer Siedlung im Nordosten. Auf dem Planeten gab es, laut STK Aufklärung, einige Dörfer mit insgesamt etwas über 50.000 Einwohnern, auf einem vorchristlichen Stand von etwa 600 vor Christus. Das STK wollte hier ein Observatorium aufbauen, um den Neutronenstern im Nachbarsystem zu beobachten. Es gab dort kein Stargate und man konnte Schiff dafür entbehren.

Sie marschierten schon etwas über eine Stunde durch einen Wald, der auch gut in Nordeuropa hätte stehen können, als Fähnrich Rodu meinte: „Hätte nicht gedacht, dass hier alles aussieht, wie zu Hause.“ Oberleutnant Mohner stimmte dem zu. „Ja, nur idyllischer.“
„Und hier wollen wir ein Observatorium aufbauen?“, fragte Stabsunteroffizier Ihmer leicht verblüfft. „Wär schade drum.“
„Deswegen hat Vermessungseinheit ST 29 doch schon vor zwei Wochen einen Platz ausgesucht, auf dem wir bauen könnten und so wenig Umwelt, wie möglich dabei zerstören.“, erklärte Mohner.
„Wie wärs, wenn wir einfach abwarten, wie unsere Verhandlungen laufen.
Bevor wir darüber nachdenken wo wir bauen.“, schlug Dr. Puhl vor.

Nach weiteren 30 Minuten Fußmarsch erreichte das Team das Dorf, in welchem man das Observatorium aufbauen wollte. Man musste nur noch die letzten Vertragsbedingungen treffen, dann war der Deal perfekt. ST 42 sollte dies tun.
Das Dorf bestand aus vielen Lehmhütten mit Flachdächern. Der Dorfvorsteher, ein älterer Mann um die 60, der anscheinend nubische Vorfahren hatte, begrüßte das Team auf dem Dorfplatz. „Seid gegrüßt, Freunde aus einer anderen Welt. Ich bin Hano, der Dorfvorsteher.“ Mohner lächelte und gab ihm die Hand. „Wir grüßen auch dich Hano und dein Dorf. Wir sind die neuen Verbindungsleute der Erde. Ich bin Oberleutnant Jan Mohner.“ Hano erwiderte den Gruß. „Kommt, bitte. Wir wollen es uns gemütlich machen, bevor wir die Gespräche beginnen.“
„Klingt gut.“, meinte Fähnrich Rodu lächelnd. Dann begaben sich das Team und Hano zu dessen Lehmhütte.


In der BRD herrschte noch immer der Ausnahmezustand. Noch immer bestand Terrorgefahr durch die linksradikale Terrororganisation „Roter Stern“.
Die einen Frieden mit den Goa‘Uld, durch Gewalt, erzwingen wollte.
Die Behörden wollten das Kriegsrecht nur langsam lockern, um nicht schwach auszusehen. Gleichzeitig wollte man damit weitere Anschläge von Roter Stern-Mitgliedern und Sympathisanten verhindern. Deren Ziel war es, die gefangenen Interessensbrüder freizupressen. Die Polizei und die Nachrichtendienste waren alarmiert, da es Androhungen von weiteren Anschlägen gab, würden die Gerichte die Terroristen verurteilen.

In Bonn wurde währenddessen der Hauptprozess eröffnet. Mehr als 50 gefangene Terroristen sollten verurteilt werden oder, sollte es der Fall sein, freigesprochen werden. Marschall Reineke saß als Zuschauer, und als Zeuge, im Publikum des Gerichtsaals. Noch war der Richter nicht da. Er sah auf seine Uhr, als sich Major Müller neben ihn setzte. „Und?“, fragte Reineke leise.
„Draußen ist alles klar.“, flüsterte Müller zurück. „Franzi und Jules haben sich unter die Polizisten gemischt, die das Gebäude abriegeln. Sikermann hockt mit seinem PSG1 auf einem Dach in der Umgebung und kann jederzeit eingreifen. Zur Not kann auch ein Team der GSG9 innerhalb von zehn Minuten eingreifen.“
„Haben sie ihm auch befohlen, keine unmittelbar tödliche Schüsse auszuführen?“, fragte Reineke. Er wollte keine Toten, sondern Gefangene. Müller nickte bestätigend.
„Ja, keine Sorge. Ich mach mir momentan eher Sorgen darüber, wie wir die beschissene Lage wieder in den Griff kriegen können.“
„Erstens, ich will keine Fäkalausdrücke hören.“, tadelte Reineke seinen Untergebenen. „Und zweitens, glaub ich, dass sich alles beruhigen wird, wenn wir erst mal die Organisation zerschlagen...“

Reineke unterbrach sich, als der Richter in den Saal kam und das Verfahren eröffnete.
„Ich eröffne den Fall 172602: Die Bundesrepublik Deutschland gegen die Mitglieder des Roten Sterns, die ich nun aufzähle...“ Die ersten Pfiffe und Buhrufe wurden laut. Müller und Reineke schüttelten resignierend den Kopf. Das konnte ja noch ein langer Tag werden...


ST 42 war, nach mehreren Stunden Verhandlung, wieder auf dem Weg zum Tor.
Man hatte die Verhandlungen beenden können und die Einwohner erlaubten den Bau des Observatoriums. Gerade liefen sie über einen Hügel, die sie nur noch 30 Minuten vom Tor trennte. „Ist doch gut gelaufen für unser erstes Mal.“, meinte Stabsunteroffizier Ihmer. Er lief ein paar Schritte vor, bis zum Höhepunkt des Hügels und streckte die Arme zu den Seiten aus, sah zu seinem Team. „Na, sind wir gut oder was?“

Die Anderen lachten noch, als die fröhliche Stimmung von den lauten Geräuschen von Stabwaffensalven erschüttert wurde. Ihmer wurde von einer Plasmasalve in den Rücken, einer anderen in die Hüfte getroffen. Unter Schmerzensschreien, ging er zu Boden. „Fuck!“, stieß Mohner aus, hechtete den Hügel rauf. Auf der halben Strecke ging er zum robben über, da die Stabwaffensalven über seinen Kopf jagten. Bei Ihmer angekommen, warf er einen Blick nach unten. Jaffakrieger, angeführt von einem Goa‘Uld, standen dort in großer Anzahl.

Er nahm schnell sein G36K von der Schulter und erwiderte das Feuer. Er tötete zwei Jaffakrieger, doch es gab noch mindestens 280 Andere, die sich auf den Boden warfen, um ein kleines Ziel abzugeben. Der Goa‘Uld stand diabolisch grinsend, im Schutz seines Energieschildes, da. Momentan feuerten die Jaffa nicht, sondern warteten ab, was der Goa‘Uld zu sagen hatte. Es war Neto, ein alter keltischer Kriegsgott, der Morrigan diente.

Während Mohner seinen Untergebenen, der Schmerzensschreie ausstieß, vom Hügel herunterzog, erinnerte sich an das letzte Nachrichtendienstbriefing, an dem er teilgenehmen hatte. Morrigan hatte ihren Krieg mit Yu beigelegt und das Reich von Camulus untereinander aufgeteilt. Da sie Verluste hatte, began sie vor einigen Wochen, weitere Menschenwelten zu erobern, um Sklaven zu machen. Als er endlich Deckung durch den Hügel hatte, warf er sich Ihmer über die eine Schulter und Feldwebel Deller, der angerannt kam, über die Andere. Sie hörten Neto schreien:
„Kree, tötet die Tau‘Ri!“

„In den Wald! Wir müssen die Jaffa umgehen und so zum Tor kommen.“, befahl Mohner hastig. Während das Team von hinten schon die Jagdhörner der Jaffa hörten.
Sie hasteten in den Wald, wobei Dr. Puhl die Vorhut bildete und Fähnrich Rodu die Nachhut. Mohner und Deller hatten ihre Probleme mit Ihmer, der schon eine Menge Blut verloren hatte. Rodu gab immer weiter Feuerstöße mit ihrem G36K nach hinten ab, aber das hielt die Jaffa nicht auf, ihnen zu folgen. Das Team schlug Haken und lief nie gerade, um die Jaffa, mit etwas Glück, abzuhängen. Sie rannten immer tiefer in die Wälder hinein, die immer dichter wurden. „Ein Berg.“, rief Dr. Puhl und sah in die Ferne. In knapp einem Kilometer Entfernung erstreckte sich ein hoher Berg, der über einen steilen Pfad bestiegen werden konnte. Eine gut zu haltende Deckung. Und das beste: in der Richtung, schon kurz dahinter, müsste sich das Tor befinden.

Derweil kam Ihmer, der kurz das Bewusstsein verloren hatte, langsam wieder zu sich.
„Bitte. Absetzen. Bitte.“; stöhnte er zwischen den Schmerzensschreien. „Bitte, ich kann nicht mehr. Diese Schmerzen.“
„Los Alex.“, versuchte Mohner ihn zu motivieren. „Sie schaffen das. Sie sind ein harter Kerl.“ Ihmers Atmung wurde immer flacher. „Nein ich...“ Mohner und Deller hielten schließlich doch an und legten Ihmer auf den Boden. Mohner hielt seinen Kopf hoch. Der Stabsunteroffizier spuckte Blut. „Herr Oberleutnant. Meine Eltern... Sagen sie meinen Eltern, dass es mir Leid tut...“
„Pschh.“, sagte Mohner beruhigend und versuchte zu lächeln. „Reden sie nicht über so was.“ Doch Ihmer hörte nicht mehr. Starr blickte er ins Nichts.

Mohner saß da, wie paralysiert. Er hielt den Kopf des toten Kameraden weiterhin hoch. Die Plasmasalven jagten ihm um die Ohren, seine Teammitglieder schossen zurück. Er spürte, wie Fähnrich Rodu ihn an der Schulter rüttelte. „Los, wir müssen weiter! Oberleutnant!“ Erst ein paar kräftige Ohrfeigen holten ihn zurück. Er brach schnell einen Teil der Erkennungsmarke Ihmers ab, dann stand er auf und lief mit seinem Team weiter in Richtung Berg. Ihmers Leiche, blieb zurück.


Im Sternentorkommando:

General Degenhardt verfolgte den Prozess gegen den Roten Stern im Fernsehen.
Er sah alles andere, als freundlich aus. Eine fünf Mann Terrorzelle war entkommen, bevor man alle fangen konnte. Die waren immer noch da draußen und konnten jederzeit wieder zuschlagen. Eben deshalb hatte er Jules, Franzi und Sikermann abkommandiert, ein Auge auf den Prozess zu haben. Teal‘C und Daniel hätte er auch gerne noch abkommandiert, doch Teal‘C war mit Daniel auf Abydos. Daniel war immer noch stark mitgenommen, nach dem Tod von Sarah Gardner vor einigen Wochen. Wer konnte es ihm verdenken.

Degenhardt wurde aus seinen Gedanken gerissen, als seine Tochter Nicole an die offene Bürotür klopfte. Der Babybauch hatte schon stark abgenommen und in ein paar Wochen, würde er ganz weg sein. Vor zwei Wochen hatte sie einem Sohn das Leben geschenkt.„Ja, was gibt’s?“, fragte Degenhardt.
„Du, ich will mal wieder auf ne Mission. Ich langweile mich.“, sagte Nicole und lächelte ihren Vater lieb an, wie ein kleines Mädchen, dass etwas wollte. Degenhardt zeigte ihr aber nur einen Vogel. „Ich müsste ja ganz dämlich sein, dich auf eine Mission zu schicken. Du bleibst bei deinem Kind, wo sich dein Mann schon irgendwo in der Pegasus-Galaxie rumtreibt. In ein paar Monaten, da sehen wir weiter.“ Sauer verließ Nicole dann schon wieder das Büro und Degenhardt konnte sich wieder auf den Prozess konzentrieren.


Die Jaffa feuerten immer noch, wie wild, auf ST 42. Das war inzwischen, bis auf Fähnrich Rodu, in Deckung gegangen und versuchte vom Berg hinab zu schießen. Mohner feuerte voller Wut auf die Jaffa und schrie seiner Stellvertreterin zu: „Rodu! Schnell!“ Die Soldatin, die die Nachhut gebildet hatte, versuchte noch den Berg hinauf zu rennen. Doch als sie gerade oben war, wurde sie von einer Stabwaffensalve in den Nacken getroffen, stürtzte in die Deckung ihres Teams. Dr. Pul fühlte sofort den Puls. Doch, da war keiner. Fähnrich Sarah Rodu war tot. Voller Verbitterung brach Mohner einen Teil der Erkennungsmarke ab und hang sie sich um den Hals, wo bereits seine und die von Ihmer hing. Mohner schoss ein Magazin leer und erwischte noch 12 Jaffa. Das brachte dem Team eine kurze Atempause, die Jaffa stellten ihr Feuer ein.

Dr. Puhl war mit den Nerven am Ende. Sie hielt sich nur die Hände vors Gesicht und war ganz bleich. Sie schüttelte langsam, aber stetig den Kopf. „Nein, nein, wir kommen hier nicht mehr lebend raus. Wir werden alle sterben.“
„Reißen sie sich zusammen!“, sagte Mohner scharf. „Wir werden nicht sterben! Und jetzt los!“ Er half der Doktorin auf und gebückt gingen sie, von Deller gefolgt, zur anderen Seite des Berges. Hier ging es steil bergab in ein Tal, das von einer Seite aus mit einem Berghang eingerahmt war. Vorsichtig gingen sie, Stückchenweise, den Berg herunter, wobei sie aufpassen mussten, nicht den Halt zu verlieren und runterzurutschen. „Ganz sachte.“, meinte Deller, der den Abschluss bildete.

Da sausten ihnen auch schon wieder die Stabwaffensalven um die Ohren. Zwei Jaffa waren, als Spähervorhut, auf den Berg hinaufgestiegen und hatten wieder angefangen, auf sie zu feuern, als sie sie entdeckt hatten. Deller drehte sich schnell um und verpasste ihnen eine Ladung Blei. Dabei verlier er den Halt und stürzte den Berg hinab, riss dabei seine Teammitglieder mit.

Unten abgekommen, rappelte sich Mohner als erster wieder auf und half Dr. Puhl hoch, die, ebenso wie ihre beiden Begleiter, mehrere Schürfwunden an Armen und am Kopf hatte. „Schnell, weiter.“ Sie rannten los. Über Stock und Stein, während vom Berg weiterhin die Stabwaffensalven flogen und die Jaffa langsam den Berg herunterstiegen. „Wir haben kaum noch Munition!“, rief Deller, als er sein vorletztes Magazin in sein G36K einschob und eine kurze Salve nach hinten abgab. „Egal. Weiter!“, meinte Mohner nur und lief weiter. Das Tor war nicht mehr weit. Nur noch zwei, oder drei Kilometer trennte das dezimierte ST 42 von der Rettung.


Im Bonner Gericht:

Nach der Verlesung der Liste der Angeklagten, kam der Staatsanwalt nun zur Verlesung der Anklageschrift.

Der Staatsanwalt räusperte sich. „Die Angeklagten werden folgende Verbrechen vorgeworfen: Mord, Terrorismus, Erpressung, Entführung und Hochverrat an der Bundesrepublik Deutschland. Die Anklage fordert die Höchststrafe für alle Angeklagten.“ Der Richter nickte. „Danke Herr Staatsanwalt. Die Angeklagten haben nun die Möglichkeit sich zu... rechtfertigen.“ Man sah dem Richter an, dass er das letzte Wort nur mit Mühe aussprechen konnte.

Eines der Roter Stern-Mitglieder stand auf und sah, wütend erst zum Richter, dann zu Reineke und Müller. „Wir können nur Frieden stiften, wenn wir die gewalttätige Regierung aufrütteln!“

Der Richter erteilte Reineke das Wort. Der Marschall sprach mit Nachdruck. „Glauben sie jemandem, der seit sieben Jahren mit den Goa‘Uld zu tun hat: Die Goa‘Uld geben niemals nach. Frieden ist nicht möglich. Sie werden erst aufgeben, wenn wir tot sind, oder ihre Sklaven sind.“ Der Terrorist, der vorhin das Statement abgegeben hatte, antwortete ohne, das Worte erteilt zu bekommen. „Lügen und Propaganda von einer faschistischen Regierung! Man muss es nur wollen.“

Der Richter regte sich über diese Unverschämtheit auf. „Ruhe! Ruhe im Gerichtssaal!“ Es wurde langsam wieder ruhiger im Saal. Müller, der mit gesenktem Kopf und verschränkten Armen auf seinem Stuhl saß, schüttelte den Kopf. Und sagte, sodass es alle hören konnten. „Vielleicht sollten wir sie den Goa‘Uld vorwerfen.“, sagte er spöttisch und auch mit ein wenig Hass in der Stimme. „Dann könne sie bei denen um Frieden betteln. Mit noch geringerem Erfolg.“

Peinliche Stille herrschte im Saal. Was Müller gerade gesagt hatte, war eine politisch sehr unkorrekte Aussauge. Wenn auch viele in dem Saal, genauso fühlten, wie Major Peter Müller...


Mohner und seine beiden Begleiter liefen und kämpften immer noch um ihr Leben.
Erfolglos. Mehr als 100 Jaffa hatten sie umkreist, das Team hockte in einer Felsnische, einen knappen Kilometer vor dem Stargate. Da kam Feldwebel Deller die rettende Idee. „Sprengen wir den Berghang.“, meinte er. „Das wird die Jaffa unter dem Geröll begraben und wir können fliehen.“ Mohner gab einen kurzen Feuerstoß ab. „Bin zwar nicht davon begeistert, aber legen sie los.“
Er warf Deller sein letztes C4 zu, Puhl tat dasselbe.

Die Jaffa starteten indes einen weiteren Angriff. Deller schnappte sich die C4 Päckchen und versah sie mit den Zündern. Er brachte ein Paket in der Nische, dann wagte er sich nach draußen und bracht sechs Pakete am Berghang an. Mohner und Puhl gaben ihm Feuerschutz und bekämpften dabei die Jaffa. Puhl war dabei allerdings keine große Hilfe. Sie war nervös und hatte auch nur ein unzureichendes Waffentraining. Mehr als die Hälfte ihrer Kugeln, ging daneben. „Fertig.“, rief Deller und rannte zurück zur Deckung, als ihn mehrere Stabwaffensalven in die Hüfte und ins linke Bein trafen. Er stolperte und fiel hin. Mohner wollte aus der Deckung springen und ihn holen, doch Deller winkte hektisch ab. „Los, verschwindet!“

„Nicht ohne sie!“, rief Mohner zurück. „Reden sie keinen Scheiß! Los!“, sagte Deller und warf Mohner seine Erkennungsmarke zu. Mohner verstand, was der Feldwebel vorhatte. Er nickte ihm zum Abschied noch einmal zu. Dann feuerte er sein Magazin auf die anrückenden Jaffa leer, die zu Boden gingen. Allerdings folgten noch weitere Kompanien.

Mohner schnappte Puhl an der Schulter und riss sie mit sie.
Zusammen rannten sie in Richtung Tor, während Deller auf sich aufmerksam machte, in dem er seine P8 auf die Jaffa und in die Luft abfeuerte. Als das Magazin, bis auf einen Schuss, leer war und er sah, dass seine Kameraden in sicherer Distanz waren und eine kleine Passage erreicht hatten, holte er den Auslöser und betätigte ihn.
„Sterbt ihr Schweine.“, stieß er lächelnd aus und legte seine Pistole an die Schläfe.
Er hatte nicht vor von Felsen erschlagen zu werden, was Minuten dauern konnte, bis er tot war. Er schoss sich in den Kopf und erschlaffte. Doch er lächelte noch im Tod.

Der Berghang wurde von den Explosionen auseinander gerissen und begrub knapp 50 Jaffa unter sich. Zusätzlich war das Tal nun versperrt und es war nun schwer, Mohner und Puhl zu verfolgen. Die Beiden kam nun voran. Das Tor war nur noch Minuten entfernt.


In Bonn war vor dem Landgericht noch alles ruhig. Die Polizisten, darunter auch Franzi und Jules, standen herum und achteten auf auf alles, was verdächtig sein konnte. Da wurde plötzlich das Feuer auf die Polizisten eröffnet. 12 Personen, Mitglieder des Roten Sterns, feuerten mit Uzis und AK 74 auf die Polizei. Sie töteten 5 von ihnen, bevor die das Feuer erwiderten. Zwei Terroristen wurden von P2000 und MP5 Feuer durchlöchert und auch Sikermann, der auf dem Dach des Landtags seine Stellung aufgebaut hatte, legte sein PSG1 an. Er streckte zwei Terroristen mit nieder. Einen mit einem Schuss ins Bein, einen weiteren schoss er in die Schulter, da ja Marschall Reineke extra noch Gefangene gewünscht hatte.

Franzi konnte sich einen packen und festnehmen, sie sperrte ihn in einen Mannschaftswagen, während Jules zur Hochform auflief. Sie hob eine Metallstange auf und versuchte die Terroristen im Nahkampf zu stellen. Wie in einem Martial Arts Film, schlug sie auf die Terroristen ein, entwaffnete sie und setzte sie außer Gefecht, indem sie sie ins Reich der Träume schickte. Dabei wendete sie nicht einmal unnötig viel Gewalt an.

Die Terroristen, drei waren noch bei Bewusstsein beziehungsweise noch am Leben, ergaben sich. Die Polizisten gingen auf sie zu, um sie zu verhaften. Doch Franzi traute dem Braten nicht. „Vorsicht!“, rief Franzi, als sie die Lage erkannte, doch da war es schon zu spät. Einer der Terroristen zog einen Zünder und jagte sich mit einem lauten „Fordert Frieden!“, in die Luft. Dabei starb ein Terrorist und zwei Polizisten. Mehrere Polizisten wurden verletzt, einem wurde sogar ein Arm abgerissen. Blankes Chaos herrschte. Überall lagen die Leichen und die Verletzten zuhauf.


Mohner und Puhl hatten endlich das Tor erreicht, das von vier Jaffa bewacht wurde.
Die begannen sofort zu feuern. Puhl wurde von einer Plasmasalve am Hals erwischt und ging zu Boden. Sie hatte sich nicht rechtzeitig genug ducken können. Mohner feuerte seine letzten Kugeln auf die Jaffa ab und tötete allesamt. Er warf sein G36 zur Seite und wand sich Puhl zu. Er hielt ihr die Wange und fühlte, wie sie kälter wurde und das Leben langsam aus ihr wich. „So, hatte ich mir meinen ersten Einsatz nicht vorgestellt.“, sagte Puhl verbittert, dann verstarb sie mit weit aufgerissenen Augen.
Mohner hatte mit sich zu kämpfen und war einem Zusammenbruch nahe. Er schloss Puhls Augen und erwies ihr die letzte Ehre. Dann ging er zum DHD und wählte die Erde an.

Im STK saß Nicole Degenhardt am Mikro. „STK hier.“
„Oberleutnant Mohner, ST 42!“, meldete sich Mohner und nahm die Erkennungsmarken von ihm und seinen Kameraden von seinem Hals. Er krahmte in seiner Brusttasche nach dem Codegeber. „Mein Team ist tot, hier sind überall Jaffa.“ Nicoles Antwort dauerte einige Zeit. „Das... Das tut mir Leid Oberleutnant, wie...“ Stabwaffenfeuer unterbrach das Gespräch. Ein Jaffa hatte Mohner gefunden, als er nachsehen wollte, was am Tor war, und kurzerhand auf ihn geschossen. Fünf Salven trafen ihn in den Rücken, dann brach er auf dem DHD zusammen. „Vergesst... Uns... Nicht.“, war das letzte, was Oberleutnant Jan Mohner sagen konnte. Die Erkennungsmarken fielen zu Boden, seine Leiche blieb auf dem DHD liegen.
„Oberleutnant? Oberleutnant?“, fragte Nicole. Als sie ihn nicht mehr erreichte, sprang sie auf und rannte zu ihrem Vater.


Eine halbe Stunde später erreichte eine 50 Mann Eingreiftruppe den Planeten und säuberte die Torgegend. KSK Team ST 9 , das die Spitze der Eingreiftruppe bildete, rückte vor. Als sie das Dorf erreichten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick.
Alle Menschen waren tot, buchstäblich massakriert.

Hauptmann Albrecht Klein, Kommandant von ST 9, fand einen Überlebenden, es war Dorfvorsteher Hano. Sein Sanitäter kümmerte sich sofort um ihn. „Was war hier los?“
Hano, er hatte eine Stabwaffenwunde im Baubereich, versuchte zu sprechen. „Wir... Weigerten uns, den Goa‘Uld zu dienen. Deswegen haben sie uns alle abgeschlachtet.
Bitte, sucht nach Überlebenden.“

Derweil töteten Erdenkommandos die letzten Jaffa, die sie gefunden hatten.
Da tauchte Neto auf. Hauptmann Klein ließ ihn durch, sodass Neto unbehelligt zu Klein gelangte. Klein lächelte innerlich, als der Goa‘uld genau da stehen blieb, wo er es wollte. „Ich bin Neto.“, sagte der Goa‘Uld.
„Und ich bin dein Henker.“, meinte Klein, zückte eine Fernbedienung und aktivierte sie. Unter Netos Füßen explodierten vier Pakete C4.
Da das persönliche Goa‘Uld-Kraftfeld nicht nach unten hin schützte, wurde Neto regelrecht gegrillt, dann fiel das Kraftfeld aus und Klein erledigte den Goa‘Uld mit einem Kopfschuss aus seinem G36. Als sich der Körper nicht mehr rührte, aktivierte Klein sein Funkgerät. „Hauptmann Klein an alle. Bergt die Leichen des Teams, sucht nach Überlebenden unter der Dorfbevölkerung. Wenn ihr alle von ST 42 habt, bringt sie heim. Zur Erde.“


Während des Prozesses zeigte Reineke Filmmaterial von dem Planeten, auf dem das Massaker und die Ermordung von ST 42 stattgefunden hatte.
Reineke sah wütend zu den Terroristen. „Ich frage sie, mit diesem Abschaum, wollen sie Frieden schließen? Mit kaltblütigen Mördern?“
„Das STK ist nicht besser.“, sagte eine Terroristin angewidert. „Wir wollen nur keinen Krieg mit den Goa‘Uld.“
„Sie sind verblendet.“, warf Reineke den Terroristen vor. „Dumme Ignoranten, die einfach nicht begreifen wollen, dass man mit den Goa'uld nicht reden kann.“
„Das ist doch uns egal.“, meinte die Terroristin. „Der Erde ginge es ohne das STK besser.“

Reineke setzte sich auf seinen Platz und hatte die Hand nachdenklich vor der Brust verschränkt. Manche Menschen würden es nie verstehen und sich auch nie ändern.



Ende der Folge
Kapitel 9 by Atlan
5.09 Die diebische Elster
von Atlan




ST 1 war auf einem abgelegenen Planeten, der sich in den äußeren Gebieten der Galaxis befand. Doch aufregendes, gab es nicht. Der ganze Planet war im Prinzip, eine Wüste mit vereinzelten Ruinen. Ansonsten nichts, außer Sand. Jules stand bei Sikermann, der die Gegend mit dem Feldstecher absuchte. „Und“, fragte er. „Ist die Scheidung endlich durch?“ Jules nickte betrübt. „Ja. Hab mir jetzt ne Wohnung gesucht. Muss nur noch meine Sachen hin bringen und renovieren.“
„Also, wenn du Hilfe brauchst, ich steh zu Verfügung...“, meinte Ralf.
Jules Laune wurde gleich besser. „Ach, deine Freundin wird nicht sauer, wenn du einer anderen Frau beim Umzug hilfst?“ Ralf setzte den Feldstecher ab und atmete ein. „Wir haben uns am Wochenende getrennt.“
„Oh.“, meinte Jules. „Tut mir Leid.“ Er zuckte nur mit den Schultern. „Muss es dir nicht. Die letzte Zeit war es nur ätzend.“

Da wurde ihr Gespräch von Daniel unterbrochen, der laut rief: „Ich hab hier was.“
Er hockte in einigen Metern Entfernung im Sand, in der Nähe einer Ruine und hatte seine archäologische Ausrüstung ausgepackt. „Franzi, komm mal bitte her.“, rief er Franzi zu, die mit Teal‘C zusammenstand. Die nickte nur und kam im Laufschritt zu Daniel. „Was gibt’s?“, fragte sie. Daniel hielt ein versandetes Goa‘Uld Handheilungsgerät in Händen und versuchte gerade, es mit einem feinen Pinsel zu säubern. „Guck mal bitte, ob das Heilungsgerät noch Energie hat.“, bat er.
Franzi nickte und holte ein Gerät zur Spannungsmessung hervor. Sie hielt es an das Heilungsgerät. Der Spannungsmesser gab Geräusche von sich. „Hmm... Also Energie hat der Armreif noch.“, meinte sie. Daniel schien überrascht. „Hätte ich nicht erwartet.“ Er verstaute den Armreif in seinem Rucksack. Franzi sah auf ihre Uhr. „Na gut, dann brechen wir hier erst mal ab.“
Ihrem Team rief sie zu: „Los, zum Tor. Wir rücken ab.“

Das Team setzte sich langsam in Bewegung, sie wussten aber nicht, dass sie beobachtet wurden. Zusammen mit ST 1 setzte sich diese unsichtbare Person in Bewegung und folgte ihnen in einigem Abstand...

Auf dem Weg zum Tor, das etwa einen Kilometer entfernt lag, wand sich Jules an Teal‘C. „Sag mal, hast du mal wieder was von den Hak‘Tyl gehört?“, fragte Jules.
Nachdem sie vor einigen Wochen mit Karyn und Ish‘Ta auf Shoppingtour gewesen war, interessierte sie sich noch mehr für die Hak‘Tyl und den Widerstand im allgemeinen. Teal‘C lächelte nur leicht. „Die Jaffaflotte unter Bra‘Tak, konnte Moloc noch weiter in die Enge drängen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er entgültig aufgeben muss.“
„Hört sich gut an.“, meinte Jules und lächelte ebenfalls. „Und ich hab gehört, dass Ryac sich ja sehr für Karyn.... „interessieren“ soll. Wenn du verstehst, was ich meine.“ Sie lachte kurz auf. Teal‘Cs Mine verfinsterte sich etwas. „Ich glaube, dass Ryac noch zu jung ist, um eine Beziehung zu beginnen. Auch wenn ich nun schon lange auf der Erde lebe und weiß, wie ihr das mit euren Kindern handhabt.“ Jules zuckte leicht mit den Schultern. „Andere Planeten, andere Sitten. So ist das nun mal.“

Sie hatten inzwischen das Tor erreicht und Ralf wählte raus, gab dann seinen Iriscode ein. Franzi funkte zum STK: „Rust hier. Wir kommen heim.“ Dann trat sie als erste durchs Tor, der Rest von ST 1 folgte. Auch die unbekannte Person trat, zusammen mit Daniel, durch das Tor.


In Sibirien:

Sergej Runge und seine Tochter Svetlana fuhren mit einem Jeep durch die eiserne Kälte. Ihr Ziel war ein einsamer Ort, 170 Kilometer von der Forschungsbasis entfernt, in der das russische Militär Alientechnologie erforschte. Sie hätten auch eine Walküre anfordern können, immerhin war Runge Brigadegeneral, aber er wollte es mal wieder etwas ruhiger haben. Er lachte schallend auf, als Svetlana ihm vom ersten Wort seiner Enkelin Susan erzählt hatte. „Ernsthaft? Susans erstes Wort war Schlappschwanz?“
Dann schüttelte er nur belustigt den Kopf. „Schade, dass ich nicht dabei war.“
Er wechselte das Thema. „Zum Glück, sieht sie nicht aus, wie ihr Vater. Ein Segen für die Familie.“ Svetlana haute ihm leicht in die Seite. „Hey, beleidige nicht meinen Rodney. Das darf nur ich.“ Runge belächelte seine Tochter nur etwas mitleidig. „Na ja, hast ihn ja auch eingeritten.“

Svetlana antwortete nicht darauf, sondern wechselte das Thema. „Ich will meinen Rodders wieder haben.“, sagte sie mit einem Schmollmund. "Zur Not geh ich auch nach Atlantis, aber ich will ihn wieder haben...“

Da erreichten sie ihr Ziel. Runge hielt den Jeep an und stieg aus. Dr. Markova nahm die Beiden in Empfang. „General, Svetlana.“, begrüßte sie die beiden alten Bekannten und gab beiden die Hand. „Ich glaube, die Reise hat sich für sie gelohnt.“


ST 1 war in der Zwischenzeit zur Erde zurückgekehrt und Daniel rannte sofort in sein Labor. Er hatte vor, das Heilungsgerät als Erster zu untersuchen, weswegen er es in seinen Schreibtisch einschloss. Er wusste nämlich, wie habgierig Wissenschaftler sein konnten. Pfeifend verließ er sein Labor und machte sich auf, zu den Duschen. Daniel kratzte sich am Kopf und sofort fielen ihm Sandkörner heraus. „Erst mal duschen gehen.“, sagte er sich und verließ das Büro.

Als alles ruhig war, enttarnte sich die Person. Es handelte sich um eine junge Frau, Anfang bis Mitte 30 mit langen pechschwarzen Haaren und war ziemlich attraktiv.
Sie trug einen schwarzen Zweiteiler, der sie aussehen ließ, wie einen typischen Einbrecher. Sie öffnete das Schloss am Schreibtisch geschickt mit einem Dietrich und schnappte sich das Heilgerät. Sowie ein wertvoll aussehendes Amulett, das von den Goa‘Uld stammte. „Sehr schön.“, meinte sie grinsend. Sie packte beides in ihre Tasche und durchstöberte noch ein wenig das Labor.

Nach etwa 15 Minuten, sie hatte noch einige andere Kunstgegenstände eingepackt, hörte sie auf einmal, wie sich das Schott öffnete. Schnell griff sie zu dem Armband, das sie trug und drückte einen Knopf. Sofort verschwand sie wieder im Schutz eines Tarnfeldes und konnte von niemandem gesehen werden. Daniel, noch mit nassen Haaren vom Duschen, betrat wieder sein Labor und ging direkt zum Schriebtisch, den die Frau wieder abgeschlossen hatte. Er schloss ihn auf und wollte das Handgerät herausholen und stockte dann plötzlich, während die Frau die Gelegenheit nutzte und mit ihrer Beute aus dem Raum huschte.

Daniel sah sich noch eine Weile um und versuchte das Heilgerät und das Amulett zu finden, schaffte es aber natürlich nicht. Dann schnipste er mit den Fingern. „Aber na klar, Radek hats.“ Radek Zelenka hatte auch einen Blick auf die beiden Artefakte werfen wollen. Weil beide noch eine Reststrahlung hatten, obwohl sie eigentlich schon Jahrhunderte auf verlassenen Planeten lagen. „Na warte Radek. So viel dazu mir meine Sachen zu klauen.“, nuschelte Daniel und machte sich auf zu Radeks Labor.


In Sibirien waren Runge und Svetlana indes in eine unterirdische Höhle heruntergestiegen. Einige russische Soldaten standen hier Wache. Etwas weiter hinten kamen Bauwerke zum Vorschein, die dem Design her von den Antikern stammen mussten. „War wohl mal nen Antikerstützpunkt.“, meinte Svetlana, als sie sich umgesehen hatte. Ihr Vater stimmte dem zu. „Denk ich auch. Ist aber sicher schon seit Jahrtausenden verlassen. Sie nur, wie verfallen die Gebäude sind.“ Sie gingen weiter in die Anlage hinein, bis zu einer Wand, an der sich eine geschlossene, in der Mitte geteilte Tür befand. Zwei Soldaten und ein Wissenschaftler standen davor. Der Wissenschaftler bemerkte Runge und klärte ihn über die Situation auf. „Herr General. Wir haben die Anlage grob abgesucht. Es gibt hier unten nur diese Gebäude. Waren anscheinend Wohnhäuser.“
„Sonst noch was?“, fragte Runge. Der Wissenschaftler nickte und wies auf die Tür.
„Ja, hinter dieser Tür müsste was sein. Laut dem Bodenradar jedenfalls. Das Problem ist nur, dass wir die Tür nicht aufkriegen.“ Svetlana ging auf die Tür zu und klopfte dagegen. Sie wand sich zum Wissenschaftlern. „Ach kommen sie, so schwer kann das doch nicht sein.“ Wie auf Kommando, öffnete sich die Tür, beide Teile fuhren zur Seite und gaben den Blick frei auf einen langen Gang. Als Svetlana wegging, schloss sich die Tür wieder.

Der Wissenschaftler schlug sich gegen den Kopf. „Natürlich, die Tür reagiert nur auf das Antikergen. Deswegen konnten wir sie noch nicht öffnen.“
„Ich bin nur überrascht, dass ich das Gen hab.“, meinte Svetlana.
Runge versuchte es ebenfalls und trat vor die Tür, doch nichts geschah.
„Dann muss ich es wohl von Mama haben.“, stellte Svetlana fest.
Runge lachte nur trocken war. „War die alte Schabracke wenigstens zu etwas nützlich.“ Svetlana sah ihn schräg an und schnell korrigierte er sich: „Außer der Tatsache, dass sie dich geboren hat.“
„Na geht doch. Dann wollen wir mal sehen, wo der Gang hinführt.“, sagte Svetlana grinsend, trat vor die Tür und dann in den Gang dahinter. Ihr Vater, mit Kalaschnikow und Taschenlampe im Anschlag, ging ihr hinterher. Doch die Taschenlampe brauchte er nicht, denn die Lichter gingen, nach und nach, an und erhellten den Gang.
Svetlana ließ sich von einem der Soldaten die AK-74 geben.
„Na dann los.“, meinte Svetlana und ging voran, ihr Vater und die Soldaten folgten.


Im Sternentorkommando:

Daniel kam in Rakes Labor. Der Tscheche saß gerade an seinem Computer und ging einige Daten durch. „Radek, rücken sies raus.“, sagte Daniel.
Radek sah ihn nur verwirrt an. „Wie bitte, was soll ich haben?“
„Na das Heilgerät, das ich von P7W-911 mitgebracht hab. Das wollten sie doch auch untersuchen.“, erklärte Daniel ungehalten. Zelenka verneinte das jedoch.
„Nein, das hab ich nicht hier. Wie kommen sie darauf, Daniel?“ Er schien leicht verärgert. Er stand auf und ging zu einem Regal, in dem mehrere außerirdische Objekte lagen. „Was zum...“, sagte Radek und sah sich noch einmal um.
„Was ist denn?“, fragte Daniel.
„Die Tok‘Ra Kristalle.“, meinte Radek nur und sah sich weiter um. Die Kristalle, die er meinte, waren Tok‘Ra Energiekristalle, die sehr klein waren, jedoch Energie für die Subraumkommunikationsanlagen der Menschen lieferten.

„Wieso komm ich mir grad verarscht vor?“, fragte Daniel mit den Händen in den Hosentaschen. Dann sah er jedoch, dass Radek nicht scherzte. Da wurde Daniel plötzlich angerempelt. Verdutzt sah er sich um, sah Radek an und wies mit dem Daumen hinter sich. „Haben sie das auch gesehen?“
Radek nickte. „Irgendwas unsichtbares hat sie gerammt.“
„Getarnt?“, fragte Daniel, was Radek nickend bestätigte. „Dann hab ich auch ne Idee, wo ihr Heilgerät und meine Energiekristalle sind.“, meinte Radek nachdenklich. „Wir sollten Degenhardt informieren.“
„Dann los, bevor noch mehr abhanden kommt.“, sagte Daniel.
Dann trat er auf den Flur heraus und machte sich mit Radek auf zu Degenhardts Büro.


Unter dem Vatikan, geheime Katakomben:

"Kardinal" Glick und Armelia gingen durch die Straßen der unterirdischen Stadt.
Glick zupfte sich am Kragen seiner beigefarbenen Kombination. „Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, aus dem Kleid raus zusein. Ich kann ja verstehen, dass ich mich da oben als einer von ihnen ausgeben muss, aber die hätten mich nicht zu nem Geistlichen machen sollen. Zumal wir mit der Kirche doch nicht wirklich was zu tun haben." Armelia grinste. "Bis auf die Tatsache, dass wir unter ihnen wohnen und deshalb immer ein paar Leute haben sollten, die da oben aufpassen, dass sie unsere Geheimgänge nicht finden." Glick rollte mit den Augen. "Ja, aber wieso ausgerechnet ich? Und das nur, weil Tertio mich nicht leiden kann. Ich könnte irgendwo auf der Welt sein und einen Geschäftsmann oder ähnliches porträtieren , aber nein...."

Als Glick endlich fertig war, erhob Armelia das Wort. „Aber was ich jetzt eigentlich mit dir besprechen wollte: Viele von uns sind immer noch dafür, dass wir uns bedeckt halten.“ Glick spöttelte ein wenig. „So, wie wir Antiker schon immer waren.“
„Kannst du es ihnen verdenken?“, fragte Armelia. „Die Angst von den Menschen rassistisch angegriffen, oder verfolgt zu werden, ist immer noch groß.“
Da meldete sich plötzlich Armelias Kommunikator. Ein kleines und flaches ovales Gerät, mit metallenem Aussehen, das sich auf Armelias Handrücken befand, und zwei kleine Knöpfe und einen Lautsprecher beinhaltete.
Armelia drückte den einen Knopf. „Tribun Armelia, was gibt es?“ Der Rang Tribun entsprach in der Erdterminologie einem Generalmajor. „Tribun, tut mir Leid sie zu stören, Dekurion Markus.“, meldete sich eine Männerstimme. „Ja schon gut, was gibt es?“, fragte Armelia angespannt.
„Die Sensoren melden, dass der alte Außenposten in Sibirien, vom russischem Militär gefunden wurde.“, informierte der Dekurion Armelia. Glick, der mitgehört hatte, wurde bleich. Er griff nach Armelias Hand und sprach in den Kommunikator:
„Ratsmitglied Glick hier, welcher Stützpunkt?“
„Medizinische Einrichtung 17-53 Halgol.“, antwortete der Dekurion.
„Wie das?“, fragte Glick geschockt. „Wir hatten den Stützpunkt doch versiegelt, als wir die Arbeiten eingestellt hatten. Und selbst wenn: die Atombatterien sollten längst erschöpft sein.“
„Darauf hab ich leider keine Antwort, Ratsmitglied.“, sagte der Dekurion nur.
Glick nickte hektisch vor sich hin. „Gut, Ende.“ Er ließ Armelias Hand los und diese wiederum drückte den zweiten Knopf des Kommunikator, wodurch die Verbindung beendet wurde. Glick schlug die Hände über dem Kopf zusammen und lief hektisch hin und her. „Das darf doch nicht war sein. Jetzt laufen diese Alkoholleichen ausgerechnet in dem Stützpunkt rum, in dem wir die letzten Proben des Viruses gelagert haben.“

Das „Virus“ war die schlichte Bezeichnung für eben jene Seuche, die die Antiker vor fast 5,5 Millionen Jahren dazu zwang, die Erde zu verlassen und nach Pegasus zu gehen. Vorher hatte sie allerdings fast das ganze Volk dahingerafft. Armelia sah nachdenklich drein. „Wenn die Menschen die Ampullen finden, könnte die ganze Erdbevölkerung aussterben...“ Glick wurde langsam wieder normal.„Armelia, du weißst was zu tun ist. Ich möchte, dass du es persönlich erledigst. Nehm ein Eindämmungsteam und drei Kurzstreckentransporter.“
Armelia nickte. „Gut, ich werde mich gleich aufmachen.“ Dann ging sie, während sich Glick zu einer der Transportkammern aufmachte. Er aktivierte sein eigenes Kommunikationsgerät. „Sicherheitsminister an Kommandozentrale: Wir haben Alarmstufe Grau-VII.“ Dann stieg er in die Transportkammer und transportierte sich tiefer in die Katakomben.


Degenhardt hatte sich in aller Ruhe die Theorie von Radek und Daniel angehört.
Nachdenklich rieb sich der General die Schläfe. „Daniel, glaubst du das wirklich mit dem getarnten Dieb?“ Daniel zuckte mit den Schultern. „Wer hätte uns sonst beklauen können und mich anrempeln ohne, gesehen zu werden?“ Degenhardt nickte und aktiviert die Gegensprechanlage. „Rene, sofort in mein Büro.“

Rene Meyer/Jolinar kam schon kurz darauf, nach knapp einer Minute, in das Büro.
Degenhardt sah auf seine Uhr. „Okay, das ging fix.“, scherzte er.
„Ich war im Kontrollraum und hab mit Nicole geredet.“, erklärte Rene.
„Ah ja. Weibertratsch also.“, meinte Degenhardt und deutete dann auf Zelenka. „Radek?“ Der Tscheche nickte und erklärte dann die Situation. „Wir glauben, dass es auf dem Stützpunkt einen unsichtbaren Dieb gibt.“
Rene runzelte die Stirn. „Fällt mir irgendwie schwer, das zu glauben.“ Dann senkte sie ihren Kopf und lies Jolinar übernehmen. Diese erhob das Wort.„Ich hätte da vielleicht eine Idee. Wir müssten einen Naquadareaktor auf eine ultraniedrige Frequenz einstellen, von 400 bis 700 Nanometer.“
„So wie damals, mit dem getarnten Ashrak?“, erinnerte sich Degenhardt.
Jolinar nickte. „Gut, das krieg ich schnell hin.“, meinte Radek. „Geben sie mir 20 oder 25 Minuten, vorausgesetzt Jolinar hilft mir.“
„Dann los.“, befahl Degenhardt und Radek und Jolinar verließen das Büro.

Degenhardt holte einen Briefbogen hervor und schrieb einige Befehle auf.
Gleichzeitig wand er sich an Daniel. „Du verhälst dich ganz normal, als sei nichts. In Ordnung?“ Daniel rollte mit den Augen. „Das sollt ich grad noch hinkriegen.“
„Gut.“, sagte Degenhardt und ließ seinen Adjutanten Stabsgefreiter Schulz zu sich kommen. Der Stabsgefreite salutierte. „Jawohl Herr General?“ Degenhardt unterschrieb noch schnell den Brief und faltete ihn einmal. „Das geben sie Colonel Sumner und nur Colonel Sumner. Er soll es leise lesen und ausführen. Und sie sagen nichts, nur dass es von mir ist. Verstanden?“ Schulz nickte, nahm den Brief in Empfang und verließ das Büro zusammen mit Daniel.


20 Minuten später:

Alles war vorbereitet. Sumner hatte sich mit seinem und Lornes Team im Stützpunkt verteilt, ohne Aufsehen zu erregen. Zwar war Sumner, sowie die anderen Amerikaner, etwas verwirrt über den Befehl im Stützpunkt auszuschwärmen, aber der Marine Colonel hatte sich daran gewöhnt, hier nur merkwürdige Befehle zu erhalten.

Radek und Jolinar hatten indes den Reaktor vorbereitet.
„Gut.“, meinte Radek. „Wir haben nun eine Frequenz um die 500 Nanometer. Das reicht aus.“
„Dann fahren wir hoch. Gleich auf 100% Leistung.“, meinte Jolinar.
Radek nickte und aktivierte den Naquadareaktor.

Sumner spürte ein leichtes Kribbeln in den Fingern, hielt aber seine UMP weiterhin fest in der Hand. Da flimmerte auf einmal die Luft und die Umrisse der unsichtbaren Diebin erschienen. Das Ganze flimmerte, wie ein kaputter Fernseher. Sumner nahm die Maschinenpistole in Anschlag. „Sie da! Los, enttarnen sie sich, oder sie kriegen eine Ladung Blei.“ Überraschenderweise tat die Frau, wie ihr geheißen und enttarnte sich. Nun sah Sumner sie richtig und musterte sie schnell. Sie sah das und versuchte sich das zu Nutze zu machen. Sie stemmte die Hände in die Hüften und ging auf Sumner zu, schwang dabei die Hüften. „Hallo starker Mann.“, sagte sie verführerisch und legte ihre Arme um Sumners Hals und lächelte zuckersüß.
„Wie wärs: Du sagst deinem Chef, dass du mich nie gesehen hast und ich geh wieder meiner Wege.“

„Nicht mit mir.“, meinte Sumner kühl und nahm seine UMP wieder hoch. „Los, Hände hoch und umdrehen. Ich bring sie jetzt in eine unserer Zellen, da können sie so verführerisch tun, wie sie wollen.“ Er hielt ihr weiter die UMP auf den Körper gerichtet, als sie eine Idee hatte. Sie ging leicht in die Hocke und umschloss mit ihrem Mund die Mündung der Waffe. Während Sumner nicht glauben wollte, was er da sah, machte die Frau eindeutige Gesten. Jetzt wurde es Sumner allerdings zu viel, er riss leicht die Waffe zurück. Dabei riss sie sich leicht die Lippe auf, welche anfing zu bluten. "Sieh nur, was du getan hast..." Der Colonel sah sie weiter ungerührt an.
"Sie gehen jetzt in die Zelle und zwar mit erhobenden Händen."
Die Frau nahm die Hände hoch und drehte sich um. Weiterhin die Hüften schwingend setzte sie sich in Bewegung. „Du Unanständiger.“, meinte sie grinsend.
„Du willst mich doch nur mal von hinten sehen.“
Sumner rollte mit den Augen. „Los jetzt.“

Sie gingen zum nächsten Aufzug und fuhren nach Ebene 27. Während der Liftfahrt nahm Sumner ihr noch die Tarnmanschette ab. Auf Ebene 27 öffnete sich dann der Fahrstuhl, Sumner und die Diebin standen Degenhardt gegenüber. Er wand sich zuerst an Sumner. „Marshall, das war gute Arbeit.“, lobte er den Amerikaner.
Sumner nickte nur. „Danke Sir.“ Jetzt wand sich Degenhardt an die Diebin, die sich mit dem Finger verspielt die schwarzen Haare kräuselte und gelangweilt dreinblickte.
„Ich bin General Degenhardt.“, stellte sich Degenhardt vor. „Wer bist du?“
„Vala.“, sagte die Diebin. „Vala Mal Doran.“
Degenhardt nickte. „Wir werden dich gleich befragen. Sumner, bringen sie sie bitte nach Ebene 22 in den Zellenkomplex.“ Sumner und Vala traten zurück in den Fahrstuhl und fuhren hoch auf Ebene 22.


45 Minuten später:

Daniel betrat langsam die Zelle, in die man Vala gesperrt hatte.
In seine Unterlagen vertieft, ging er mit gesenktem Kopf in die Zelle und erhob das Wort. „Hi, ich bin Daniel Jackson und werde dich befragen...“
Er hob den Kopf. Vala spielte ihr Spiel weiter.

Sie räkelte sich auf einem Tisch und ließ Daniel in ihrem tiefen Ausschnitt versinken.
„Hallo Daniel.“, antwortete sie verführerisch. „Ich bin überrascht, dass es hier so... attraktive Foltermeister gibt.“
„Ähh.“, meinte Daniel nur. „Nein, ich bin kein Foltermeister, ich soll nur mit dir reden.“ Er setzte sich an den Tisch, Vala setzte sich an den Tischrand, mit dem Hintern direkt in Daniels Richtung und wippte mit den Füßen. „Dann fang mal an.“
„Wo hast du das Tarngerät her?“, fragte Daniel.
„Von Niirti.“, antwortete Vala schlicht. „Ich hab es von ihr gestohlen.“
Dann streichelte sie ihm mit dem Finger unterm Kinn. „Willst du mich nichts anderes fragen?“ Daniel rollte nur mit den Augen und entzog sich Vala. „Fangen wir noch mal von vorne an.“, meinte er genervt.


In Sibirien:

Runge, Svetlana und die beiden Soldaten, hatten ein Labor erreicht. Svetlana hatte jedoch kaum Zeit sich umzusehen, da plötzlich die beiden Soldaten unter Schmerzen zu Boden gingen. Runge und Svetlana drehten sich sofort um und gingen in Deckung.
Mehrere Personen gingen den Gang entlang und feuerten mit kleinen goldenen Stäben auf sie, in deren Mitte weiße Kristalle saßen. Sie hatten alle weiße Kampfmonturen an, die an den Schultern und auch an anderen Teilen vergoldet waren. Dazu trugen sie verspiegelte Helme, die die Gesichter maskierten. Auf der Brust leuchtete ein grüner Kristall.

Svetlana eröffnete das Feuer aus ihrer AK, aber das brachte nichts. Die feindlichen Soldaten waren durch einen grünen Schutzschild geschützt. „Was zum Teufel...“, stieß Svetlana aus, als sie sah, dass ihr AK Feuer nichts brachte. Da ging ihr Vater zu Boden und Sekunden später wurde auch Svetlana ins Reich der Träume geschickt.
Dann ging alles recht schnell. Das Eindämmungsteam unter Armelia packte alles ein, was noch in dem Labor war und vernichtete schnell die Bioproben des Virus.
Dann verließen sie wieder das Labor und die ganze Anlage. Dabei mussten sie immer wieder über einige Russen steigen, die sie betäubt hatten.

Draußen standen drei Transportschiffe. Diese waren etwa 12 Meter lang, 4,5 Meter im Durchmesser. Sie waren rund mit abgeflachten Boden, schrägem Vorderteil, mit eingelassener Scheibe, durch das ein Cockpit sichtbar wurde. Die Rückseite war nach unten hin schräg und beherbergte eine Luke. Die Oberfläche des Schiffes war mit regelmäßigen Linien durchzogen. Was man auf der Erde noch nicht wusste war, dass diese Kleinstraumschiffe von der Atlantisexpedition Jumper getauft worden waren...

Armelia verließ als Letzte den Stützpunkt und nahm dann ihren Helm ab. Sie sah in den Himmel, es war inzwischen sternenklare Nacht geworden, und sprach einige Worte auf Antikisch. Sie atmete tief durch. „Noch ist es zu früh. Aber es wird nicht mehr lange dauern. Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken.“

Dann stieg sie in einen der Jumper, die dann auch gleich aufstiegen und sich tarnten.
Armelia und ihr Team glaubten, dass sie keine Spuren hinterlassen hatten. Doch da irrten sie. Vor dem Stützpunkt hatte die Helmkamera eines Soldaten alles aufgezeichnet. Die Jumper, das Eindämmungsteam und Armelias Gesicht und ihre Worte.


Im STK:

Daniel war mit Degenhardt in ein Gespräch vertieft. Viel hatte Daniel nicht aus Vala herausgekriegt. „Und, was passiert jetzt mit Vala?“, fragte Daniel.
Degenhardt zuckte mit den Schultern. „Wir behalten sie hier. Wir klagen sie wegen Diebstahl und unerlaubten Betreten von militärischem Sperrgebiet an. Auf jeden Fall hat sie zu viel von der Basis gesehen. Sie ist ein zu großes Sicherheitsrisiko.“
Da ging auf einmal der Alarm los. Degenhardt ging zum nächsten Telefon.
„Degenhardt hier.“, sprach er. „Was ist da los?“
„Herr General, Ausbruch im Zellenbruch! Diese Vala Mal Doran ist weg.“, bekam er Auskunft von einem Feldjäger. „Sofort suchen.“, befahl Degenhardt und begab sich mit Daniel im Schlepptau in den Kontrollraum.

„Also?“, fragte Degenhardt Müller. Der Major besah sich die Sicherheitsauszeichnungen. „Herr General, die kleine Diebin ist fix. Sie hat den Ringtransporter benutzt und... Oh Mann.“
„Was?“, fragte Degenhardt gereizt.
„Auf gut Glück hat sie sich auf ein Frachtschiff geringt.“, erklärte Müller. „... Das wars. Sie ist weg.“ Degenhardt schüttelte nur den Kopf. „Und so was nennt sich Militärpolizei.“ Er aktivierte den Funkverkehr. „Degenhardt hier. An alle Feldjäger: Hat sich erledigt. Die Gefangene ist außer Reichweite.“
Daniel schüttelte nur amüsiert den Kopf. „Eins muss man dieser Vala lassen: Sie ist gut. Ich hab irgendwie das Gefühl, die sehen wir wieder.“


In der unterirdischen Stadt standen Glick und Armelia zusammen, sie waren zufrieden. Glick nickte, nachdem Armelia ihm alle Einzelheiten erzählt hatte. „Gut. Da hat sich deine kleine Truppe wieder einmal bewährt.“
„Ich bin froh, dass niemand getötet, oder ernsthaft verletzt wurde.“, meint Armelia ein. „Ist auch gut so.“, meinte Glick ihm Gehen. „Wir wollen ja den Menschen nichts. Ich kann nur hoffen, dass die nicht irgendwie nachtragend sind...“ Grinsend ging er davon.


Runge und die anderen Betäubten wurden auf der Krankenstation des STK untersucht.
Hauptsächlich wegen der Wirkung der „Phaser“, wie Svetlana sie genannt hatte.
Runge war stinksauer. Er trommelte mit den Fingern auf einen Tisch, Degenhardt und Jules waren bei ihm. „Ich will die Typen haben, die uns einfach überfallen haben.
Ich hab das Gefühl, das waren Goas.“ Degenhardt und Jules nickten nur.„Und was haben sie jetzt genau gesehen?“, fragte Jules.
„Nichts wirkliches.“, meinte Runge ruppig. „Hab doch schon gesagt, Phaser und weiß-goldene Anzüge mit verspiegelten Helmen.“
Da kam Catherine Langford auf die Krankenstation, in ihrer Hand eine DVD.
Sie schob sie in ein Abspielgerät, Runge, Degenhardt und Jules kamen dazu.
Sie sahen sich das Video an und als sie dann Armelia die fremden Wörter hörten, meinte Catherine: „Das ist ganz klar ein antikischer Dialekt. Die Frau sagt so etwas, wie: Noch ist es zu früh. Aber es wird nicht mehr lange dauern. Dann müssen wir uns nicht mehr verstecken.“
„Hat einer ne Ahnung, was der Müll bedeutet?“, fragte Runge und prägte sich das Gesicht von Armelia ein. Catherine schüttelte den Kopf. "Nein, ich denke aber, dass sie eine Nachkomme der Antiker ist."


Da kam Franzi auf die Krankenstation und hob nur kopfschüttelnd die Arme.
„Und?“, fragte Runge.
„Nichts. Kein Treffer in unserer Datenbank zum Gesicht dieser Frau.“
„Dann durchsuch alle Datenbanken weltweit.“, befahl Runge. „Sie muss existieren.“
Franzi kratzte sich am Kopf. „Das wird aber verdammt lange dauern.“
Runge grinste, als hätte er gerade ein neues Betätigungsfeld gefunden. "Das wird es wert sein.“



Ende der Folge
Kapitel 10 by Atlan
5.10 Spiegel der Ungewissheit Pt. 1
von Colonel Maybourne




Es war ein langer Flug für die Rommel gewesen, seitdem sie einer schnellen Eingreiftruppe des STK zur Hilfe kommen musste.
Mehrere ST Teams befanden sich in einem harten Kampf gegen die Jaffa von Baal, der auf beiden Seiten zu Verlusten führte.
Die Jaffa griffen eine Welt an, auf der wehrlose Menschen lebten und das ließ sich das STK nicht gefallen.
Die Kämpfe gegen Baals Truppen dauerten drei Tage, da wegen Naquadavorkommen, der Planet strategischen Wert hatte.
Nachdem die Jaffa ein Hatak zur Unterstützung anforderten, kam auf Seiten der Erde die Rommel vorbei, um zu helfen.
Das Goa´Uld Schiff konnte zerstört werden und derzeit waren Erdentruppen dabei, die Spuren des Kampfes zu beseitigen.
Die Leichen bestattete man und sammelte noch die ganzen Waffen ein, zudem wurden an die Bevölkerung Hilfsgüter verteilt.
Aufgrund dessen war auch das Sternentor andauernd blockiert, weswegen ST 1 und das Team von Lorne, mit der Rommel fliegen mussten.
Lorne und Franzi gingen gerade langsam auf einem der Korridore nebenher, er war ziemlich aufgeregt.
„Ich kann es kaum glauben, dass mir Präsident Bush persönlich einen Orden verleihen will, dass ist echt unglaublich.“
Franzi lächelte dazu.
„Komm schon Evan, dass ist doch nur der Fall, weil die Umfragewerte der Republikaner mal wieder fallen.
Und nichts lieben Menschen mehr, als ihre großen Helden Medienwirksam feiern zu können, mit großem drum herum.“
Er grinste sie an.
„Hast ja Recht, aber es ist trotzdem eine große Sache, wenn man den Orden im Weißen Haus verliehen bekommt.“
Beide gingen weiter den Gang entlang, während das Schiff seinem Flug durch den Hyperraum fortsetzte.
Nachdem Lorne vor vier Stunden berichtete bekam, das er von Bush den Silverstar erhalten sollte, war er mit einem Dauergrinsen herumgelaufen.

Auf der Brücke stand Daniel gerade bei Jonas Quinn, redete mit ihm über seine Heimatwelt Kelowna.
„Sag mal, hast du wieder mal was gehört, oder sind deine Leute immer noch wütend, weil du zu uns gekommen bist?“
Jonas nickte kräftig.
„Beim letzten Funkspruch wollten sie von mir nichts wissen, weswegen ich den langsam den Gedanken verdränge, nach Hause zu kommen.“
Da kam ein eiliger Funkspruch über den Subraumsender herein, den der Kommoffizier auch gleich vortrug.
„Herr General, wir sollen nach dem Verlassen des Hyperraums sofort Kurs auf Washington setzen und neben dem Pentagon landen.“
Die US Streitkräfte hatten direkt neben dem Pentagon einen Landeplatz für zwei Raumschiffe errichtet.
Brigadegeneral Heimeshoff bestätigte die Meldung.
„Haben die in Bonn denn noch auch gesagt, warum wir unbedingt den Cowboys einen Besuch auf der Ranch abstatten sollen?“
Der Offizier bejahte grinsend.
„Zum einen, weil wir das Team von Major Lorne persönlich beim Präsidenten abliefern sollen und dann wegen der USS Armstrong.“
Dies war ein neues Schiff der US Streitkräfte, welches vom Pentagon in Rekordzeit gebaut wurde, aber noch nicht geflogen war.
„Wir sollen einen Tag warten und dann mit der Armstrong gemeinsam starten, um auf Mission zu gehen.“
Heimeshoff ließ den Kopf entnervt nach hinten wegfallen, da ihn dieser ganze Offizielle und in seinen Augen überflüssige Kram, sehr nervte.
Er sah zu Dr. Jackson.
„Wie es aussieht Doc, müssen sie die Ausstellung über Prädynastische Goa´Uld Artefakte wie ich verschieben.“
Daniel nickte, als ein mittelschwerer Ruck durch das ganze Schiff geht und den Archäologen fast umwarf.
„Was war denn das?“
Auf der ganzen Brücke herrschte Ratlosigkeit, bis die Sensoren eine Meldung, für den Ruck durch die Rommel, anzeigten.
„Herr General, wir haben eben Hyperraumschockwellen passiert, aber keine Schäden erlitten, außer in der Funkanlage.“
Der Zuständige Offizier für diese Station stieß einen Fluch zur Decke.
„Ich habe das verdammte Ding doch erst vor einer Stunde repariert, ich krieg hier echt noch ne Krise.“
Heimeshoff sah ihn ungerührt an.
„Ihre Krise kriegen sie mal schön draußen und jetzt marsch, basteln sie mir die Anlage wieder zusammen.“
Der Offizier ging schnurstracks, während die restliche Crew weiterhin den Flug mit Überlicht genoss.


Eine Stunde später:

In einer großen, bläulichen Explosion verließ die Rommel den Hyperraum, direkt hinter Luna, dem Irdischen Mond.
Mit direktem Kurs auf Washington flogen sie an dem Erdtrabanten vorbei, was aber Franzi merkwürdig vorkam.
„Ist aber komisch, müsste sich da unten nicht unser Stützpunkt befinden, oder irre ich mich da jetzt etwa?“
Daniel sah sie an.
„Er kann auch auf der anderen Seite des Mondes sein, dass kann bei dem Felsbrocken nicht so genau sehen.“
Franzi verzog die Mundwinkel, aber beließ es dann dabei, als Jonas die Leere im Raum über der Erde auffiel.
„Müssten eure Jäger sich nicht auf Übungsflügen befinden, oder gibt es keine Alarmrotten, die heute im Orbit streifen?“
Das fand auch Daniel merkwürdig, sah Heimeshoff an.
„Hören sie, hier stimmt was nicht, wir sollten vielleicht erstmal abwarten, bevor wir unseren Flug fortsetzen.“
Der Offizier aber sah das anders.
„Nur weil sie hier Gespenster sehen, werde ich nicht gegen einen direkten Befehl verstoßen, wir landen in Washington.“
Sie flogen direkt auf die Atmosphäre des Blauen Planeten zu, als Heimeshoff erste Zweifel kamen.
Er konnte nirgends auch nur einen Verteidigungssatelliten ausmachen und zu allem Überfluss war die Funkanlage immer noch defekt.
Schließlich drangen sie in den Luftraum über Washington ein, flogen dabei schnurstracks auf das Pentagon zu.


Weißes Haus:

Im Pressesaal des Weißes Hauses, hielt George Bush gerade eine Rede an die Nation, um die Lage im Irak zu äußern.
Am gestrigen Tag, waren bei einem Selbstmordattentat, 16 Amerikanische Soldaten gestorben und weitere verletzt.
Die immer schlimmer werdende Lage, in dem Land, zwang den Präsidenten wieder einmal, Stellung zu nehmen.
„… und ich kann meine Amerikanischen Landsleute beruhigen, wenn ich sage, dass wir die Lage in den Griff kriegen.“
In diesem Moment kam sein Stabschef, Joshua Bolton, auf das Podium, sprach seinem Boss leise Worte ins linke Ohr.
„Mister Präsident, gerade ist ein unbekanntes Flugobjekt, über Washington in den Luftraum eingedrungen.
Wir müssen in den Schutzraum gehen, falls es zu einer Bedrohung der Nationalen Sicherheit kommen sollte.“
Bush nickte und wandte sich an die Presse.
„Es tut mir leid, aber ich muss bei einer wichtigen Angelegenheit erscheinen, die auf keinen Fall aufgeschoben werden kann.“
Während die Reporter noch aufsprangen, in der Hoffnung an einige Infos zu kommen, war Bush verschwunden.
Auf dem Korridor wurde er von General Ryan auf den neusten Stand der Tatsachen gebracht, da er nichts Genaueres wusste.
„Sir, sie werden es kaum glauben, aber vor knapp zwei Minuten ist ein gewaltiges Raumschiff direkt vor dem Pentagon gelandet.“
Der Präsident lächelte darüber.
„Wollen sie mir sagen, dass ET gekommen ist, um uns Erdenmenschen einen kleinen Besuch abzustatten?“
Ryan fand aber nicht witzig.
„Keineswegs Sir, da ich mir keinen Scherz erlaubt habe, vor allem nicht, da wir an dem Schiff deutliche Geschütze identifiziert haben.
Es gibt auch eine Meldung, wonach dieses Objekt über Raketenrohre verfügen soll, da einer von den Soldaten dementsprechende Verschlussluken sah.“
Die Gruppe erreichte den Bunker, der direkt unter dem Weißen Haus war und schaltete sofort den Fernseher ein.
Keiner wollte wirklich glauben was er da sah, nämlich ein Unbekanntes Flugobjekt, das vor dem Pentagon stand.


Kurz zuvor:

Für die Rommel war der Flug durch die Atmosphäre kein großes Hindernis und so dauerte er auch nur knapp eine Minute.
Das Kriegsschiff flog direkt über der Amerikanischen Hauptstadt hinweg, nur wenige hundert Meter über den Häusern.
Viele Menschen sahen das Schiff und liefen in Panik davon, da sie es nie erlebt hatten, so etwas zu sehen.
Der erste Offizier wandte sich an Heimeshoff.
„Herr General, wir erreichen jetzt das Pentagon und setzen zur Landung an…Moment mal, das Landefeld ist verschwunden.“
Der General sprang auf.
„Was, wollen sie mich auf den Arm nehmen?“
Praktisch, wie als eine Art von Bestätigung, flogen vier Kampfjets vom Typ F 16 Eagel an der Brücke der Rommel vorbei.
Franzi machte große Augen.
„Ich dachte, das Pentagon hätte längst damit begonnen, diese Schrottmühlen aus dem Verkehr zu ziehen.“
Da erhielten sie einen Funkspruch von den Kampffliegern.
„Unbekanntes Raumschiff, setzen sie unverzüglich zur Landung an, ansonsten sind wir dazu autorisiert, von unseren Waffen gebrauch zu machen.“
Heimeshoff sah zu seinem Funker.
„Ich finde es ja spitze, dass wir wieder empfangen können, aber sind sie auch schon so weit, das wir eine Antwort senden können?“
Das Kopfschütteln seines Funkoffiziers holte den Brigadegeneral wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Derweil äußerte Teal´C seine Meinung.
„Da wir es schon einmal erlebt haben, könnte es doch sein, dass wir erneut in der Zeit zurück gereist sind.“
Daniel verneinte dies aber.
„Nein Teal´C, wenn es so wäre, würden wir es wissen, da wir ja unsere eigene Vergangenheit beeinflusst hätten.“
Franzi ging dazwischen.
„Ich glaube inzwischen, dass wir in einem Paralleluniversum gelandet sind, eventuell durch die Hyperraumschockwellen von vorhin.“
Danach herrschte für einige Sekunden eine peinliche Form von Stille, bis Jules schließlich das Wort ergriff.
„Ich finde, wir sollten erstmal landen, da können wir immer noch checken, wo wir eigentlich gestrandet sind.“
Heimeshoff nickte seinem Steueroffizier zu und dieser setzte das Raumschiff zur Landung an, direkt auf dem Personalparkplatz des Pentagons.
Aus einem Büro des Pentagons sah Senator Robert Kinsey mit an, wie das Schiff versuchte, kein Auto zu zerdrücken.
Allerdings lief sein Kopf hochrot an, als die Fremden sein Auto zermalten, allerdings auch als einziges.

Jules warf nach der Landung einen Blick aus dem Fenster und sah, wie unzählige Menschen panisch davonrannten.
Es war beinahe schon ein mittleres Chaos, aber zum Glück war das Gebiet um das Pentagon nicht stark bevölkert.
Zudem fuhren Jeeps und Humvees der US Army auf, um das fremdartige Schiff zu umkreisen und sichern.
Jules blickte Heimeshoff an.
„Wir werden gerade von der großartigsten Armee der Welt umkreist, dachte das sie eventuell darüber informiert werden wollen.“
Heimeshoff blickte zur Waffenstation.
„Aktivieren sie augenblicklich unsere Schutzschilde, wir sind hier immerhin im Cowboyland, da kann man nie wissen.“
Während sich der Energieschirm um die Rommel aufbaute, tauchten erste Pressehelikopter auf und filmten das Schiff.
Jules, die diese Typen immer noch nicht ausstehen konnte, wurde beim Anblick der Reporter ziemlich sauer.
„Können wir nicht mal kurz unsere Railguns ausrichten und diese Leichenfledderer schnell vom Himmel pusten?“
Alle sahen sie kopfschüttelnd an, bevor der General Franzi ansprach, um die Situation zu entschärfen.
„Frau Oberstleutnant, sie werden ihrem und dem Team von Major Lorne rausgehen und einen ersten Kontakt herstellen.
Bringen sie diese Cowboys dazu, dass sie ihre Waffen abziehen und mit uns reden, haben wir uns da verstanden?“
Franzi salutierte zackig.
„Jawohl, Herr General.“
Danach verließ ST 1 die Brücke, unterwegs rief Oberstleutnant Franziska Rust über Funk das Team von Lorne herbei.


Bunker des Weisen Hauses:

Bush saß, umgeben von seinen engsten Beratern und Generälen, an einem großen Tisch, nicht einer ließ den Fernseher länger aus den Augen.
Gerade schwenkte die Kamera, zeigte zur großen Verwunderung Menschliche Schriftzüge an, die aber kaum einer verstand.
Der Vizepräsident, Dick Cheney, wusste nicht, was Rommel zu bedeuten hatte, sah sich leicht hilflos um.
„Hat einer von ihnen vielleicht die geringste Ahnung, wer oder was das war, falls es sich um etwas Historisches handelt?“
General Ryan räusperte sich.
„Das steht für Generalfeldmarschall Erwin Rommel, den bedeutendsten Deutschen General, im Zweiten Weltkrieg.
Er war ein genialer Taktiker und verbuchte im Kampf in Nordafrika große Siege, bevor die Deutschen bei El Alamein zurückgedrängt wurden.“
Cheney lachte heiter auf.
„Sie wollen mir doch jetzt nicht Ernsthaft sagen, dass Deutsche einfach so, ein Schiff wie das da gebaut haben.
Ich bitte sie General, wenn wir Amerikaner das nicht können, dann auch keine andere Nation auf dieser Welt.“
Ryan sah ihn ohne Ausdruck an.
„Und warum bitte nicht, wenn wir so ein Schiff vor uns sehen, oder wurde es dahin gezaubert und will nicht wieder weg?“
Bevor Cheney was sagen konnte, ging Bush dazwischen.
„Ruhe jetzt, bei dem Raumschiff öffnet sich eine Luke.“
Heraus traten zehn Menschen, die keine Waffen trugen, direkt auf die US Soldaten zukamen, sich ohne Gegenwehr abführen ließen.
Bush war ein wenig erleichtert.
„Nun gut, es sind ja normale Menschen, wie es aussieht, ich bin schon um so mehr auf das Verhör gespannt.“
Die Generäle stimmten ihm zu, während ein Fernseher aufgebaut wurde, der eine Verbindung zum Verhörraum hatte.

Etwa drei Stunden waren vergangen, seitdem die Teams von Major Paul Davis und General Hank Landry befragt wurden.
Die Befragung war sehr höflich und respektvoll, auch weil die Amerikaner bei dem Schiff vor ihrer Tür nichts riskieren wollten.
Dabei wurde alles über das STK erzählt, was nicht unter die Geheimhaltung fiel, oder zu Problemen führen konnte.
Lorne erzählte gerade über die Amerikanischen Raumschiffe.
„Nachdem die Clinton in der Schlacht zerstört wurde und die Hoover verschollen war, war erstmal Ernüchterung da.
Trotzdem wurde der Bau an unserem neusten Schiff der Hooverklasse, der Armstrong, nur beschleunigt.“
Landry sprach dazwischen.
„Nur damit ich das richtig verstehe: Ihre Vereinigten Staaten haben ein Schiff verloren, ein weiteres wurde zerstört.
Aber jetzt haben sie ein drittes gebaut, dass dem auf unserem Parkplatz in nichts nachstehen würde.“
Daniel unterbrach den General.
„Ja Sir. Etwas kleiner, aber trotzdem extrem kampfstark."
Davis notierte fleißig mit, während Landry ein großes und erstauntes Gesicht machte, dabei in Richtung der Kamera sah.

Bush und sein Stab hatten alles mit offenen Mündern und einem großen Vorrat an Unglauben verfolgt, aber wollten es immer noch kaum glauben.
Der Präsident erhob sich und ging einige Schritte durch den Raum.
„Ich weiß nicht, was ich davon halten soll, aber wenn es der Wahrheit entspricht, sollten wir unbedingt nachziehen.“
General Maynard, US Army, stimmte dem zu.
„Bei den Informationen, die wir über diese Goa´Uld bekommen haben, müssen wir unsere gesamte Verteidigungslinie umbauen.“
Dem stimmte auch General Ryan, von der Air Force, zu.
„Allein die Tatsache, dass die feindlichen Jäger mit mehr als Mach acht fliegen können, ist Grund zu größter Besorgnis.“
Maynard notierte schnell einige Stichpunkte.
„Ich bin der Meinung, dass wir das Verteidigungspaket, das wir dem Weißen Haus letzten Monat vorlegten, sofort umsetzen sollten.“
Jetzt erhob Vizepräsident Cheney das Wort.
„Nicht so vorschnell General, ich darf sie daran erinnern, dass dieses Paket uns mit mehr als 172 Milliarden Dollar belasten würde.“
Bush beendete jetzt aber diese Diskussion.
„Schluss jetzt, ich will erst noch mehr hören, bevor wir damit beginnen, uns gegen fiktive Angriff zu rüsten.“
Wieder wandten sich alle dem Bildschirmen zu, wo Teal´C gerade erklärte, wie die Jaffa leben und wie sie kämpfen.

Paul Davis sah Teal´C an und bat ihn dann, über die Jaffa alles zu erklären, was dieser für wichtig halten würde.
„Sir, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ich bräuchte mehr Informationen über ihr Volk.“
Teal´C nickte und erhob sich, entkleidete seinen Oberkörper und zeigte allen seine Öffnung, in der normal ein Symbiont lebte.
„Bis vor kurzen war auch ich noch von einer Goa´Uld Larve abhängig, aber durch Tretonin kann ich in Freiheit leben.“
Landry sprach ihn vorsichtig an.
„Könnten sie uns bitte erklären, wie das mit ihrem Symbionten genau funktioniert und wie dieses Wesen ihr Leben beeinflusst?“
Teal´C setzte sich wieder.
„Der Goa´Uld wird einem Jaffa zum ersten Mal eingesetzt, wenn er das sechste Lebensjahr erreicht.
Danach braucht er alle acht Jahre einen neuen, wenn der Alte ausgereift ist und sich einen Wirt nimmt, den er versklavt.
Der Symbiont heilt fast alle Krankheiten der Menschen und beschert dem Jaffa ein langes Leben, von bis zu 160 Menschenjahren.“
Davis sprach ihn erneut an.
„Wenn diese Wesen so viele Vorzüge haben, warum haben sie sich dann entschlossen, diese Goa´Uld zu bekämpfen?“
Teal´C wurde sehr ernst.
„Weil die Goa´Uld gnadenlos und ohne Rücksicht jeden vernichten, der sich nicht ihrem Willen beugt.
Moral und Anstand sind Elemente, die sie nicht kennen und ich würde mein Leben geben, um die Goa´Uld zu besiegen.“
Sowohl Landry, als auch Davis, sahen anerkennend nach oben, während dies andernorts nicht gut ankam.

Auch im Hauptquartier des NID wurde diese Aufzeichnung verfolgt, da dieser Geheimdienst sich in die Leitung gehackt hatte.
Und ganz besonders Kinsey war sehr aufgebracht, zum einen, weil das Schiff seinen Wagen zerdrückt hatte.
Er war gestern noch im Pentagon gewesen und hatte viel getrunken, weswegen er den Wagen stehen ließ.
Zum anderen konnte er nicht glauben, als ein Verräter gejagt zu werden, nur weil er C Waffen einsetzen ließ.

Bush, der inzwischen genug gehört hatte, griff zum Telefon, um ST 1 und 33 zu entlassen, da es ein langer Tag war.
„General, lassen sie die Leute zurück auf ihr Schiff kehren, wo sie aber bleiben sollen, es soll keine Unruhen geben.“
Danach wandte er sich an die Generäle und Berater.
„Danke, meine Herren, aber es war ein langer Tag und ich muss jetzt noch ein wichtiges und privates Telefonat führen.“
Als alle gegangen waren, setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und griff zum Hörer, um eine Freundin anzurufen.


Berlin, Kanzleramt:

Angela Merkel, die wie alle anderen Regierungschefs wegen dem Raumschiff immer noch auf war, ging zum Telefon.
„George, es ist schön zu hören, dass du mich in deinen Plänen berücksichtigst, sag mir, wie ich also helfen kann.“
Im groben erzählte er ihr, was die Besatzung in der ersten Befragung preisgegeben hatte und kam dann zum Wesendlichen.
„…so werde ich morgen vor die Presse treten und im Groben das selbe bekannt geben, aber es ist noch einiges zu klären.“
Merkel war ganz Ohr.
„Bitte, lass dir Zeit.“
Er holte einmal tief Luft.
„Ich spreche mit dir, weil die Rommel ja ein Deutsches Schiff ist, aber wir wissen noch nicht, ob sie bleiben, oder nicht.
Falls sie in unserem Universum bleiben, verlange ich von dir, dass dieses Schiff vollständig unter Amerikanisches Kommando kommt.“
Merkel war sofort einverstanden.
„Ich habe nicht dagegen, doch es gibt da noch zwei Punkte zu klären und zwar, was wird mit der Besatzung geschehen?“
Bush hatte die Frage erahnt.
„Ich würde dich bitten, sie als Verbindungsoffiziere dem US Militär zuzuteilen, damit sie uns die Technologie erörtern können.“
Sie war damit einverstanden.
„Gut und der zweite Punkt ist, ich muss meiner Bevölkerung auch etwas bieten, wenn ich dir die Rommel überlasse.
Meine Umfragewerte fallen schon wieder leicht, da die Bevölkerung sowieso schon denkt, ich würde vor dir buckeln.“
Bush atmete tief ein.
„Ich biete der Bundesrepublik eine Beteiligung von 50%, in Entwicklung und Produktion aller Technologien des Schiffes.
Damit kannst du deine Wirtschaft wieder ankurbeln und einige Arbeitsplätze schaffen, welche deine Umfragewerte ankurbeln.“
Merkel war sofort einverstanden.
„Ich danke dir vielmals, aber der Förmlichkeit halber muss ich bitten, dass der Kommandant von meinen Generälen befragt wird.“
Bush beendete das Gespräch.
„Ich bin einverstanden und freue mich auf die kommenden guten Geschäfte zwischen unseren beiden Nationen.“
Damit hatten sie was sie wollten, aber nur, falls das Schiff bleiben sollte, denn sie konnten es kaum zwingen.
Dafür waren die Waffen und Schilde einfach zu mächtig, als dass ein Erdenmilitär dagegen was erreichen konnte.


Drei Tage später:

Die ganze Welt stand praktisch Kopf, nachdem die Meldung, dass keine bösartigen Aliens gelandet waren, heraus kam.
Das Weiße Haus wurde mit Presseanfragen überhäuft, wie schon seit Jahren nicht mehr und brachte die Telefonzentrale zum Kollabieren.
Praktisch jeder Radio- und Fernsehsender wollte als erstes mit diesen Menschen aus dem Paralleluniversum reden.
Einige hatten auch Erfolg, so wie jetzt Emmett Brackmann, der ein exklusives Interview mit Teal´C führte.
„Ich würde sie gerne fragen Sir, wie es für sie war, ihr Volk zu verlassen und sich auf ihrer Erde einzuleben.“
Teal´C dachte kurz nach.
„Am Anfang fiel es mir schwer, da ich die Bräuche der Tau´Ri sehr eigenartig fand, aber ich fand Hilfe.
Viele Menschen in meinem Stargate Stützpunkt halfen mir, die Eigenarten richtig zu deuten und heimisch zu werden.“
Brackmann fragte weiter.
„Wie haben die anderen Jaffa auf sie reagiert, als sie ihnen wieder unter die Augen traten, da gab es doch sicher Probleme?“
Teal´C bestätigte dies.
„In der Tat, für die meisten war ich ein Shol´va, ein Verräter, den sie töten wollten, aber es gab auch einige, die es verstanden.“
Und während Teal´C weiter hin von der Kultur der Jaffa berichtete, ging es andernorts etwas heißer zu.

Die US Navy hatte in einer Blitzaktion die Ruinen von Machu Picchu, Stonehenge und dem Labyrinth von Daedalus gesichert.
Zudem errichtet die US Air Force ein Sperrfeld an dem Antikerstützpunkt von Antarktica, um die Waffenplattform zu erreichen.
US Marines hielten zudem Stellungen an weiteren Orten der Erde, wo es Alieneinrichtungen oder Technologie geben sollte.
Barrett und eine NID Einheit holten inzwischen die Kanupe mit Shu aus dem Museum in Berlin ab.
Einem der Agenten war mulmig dabei.
„Ich hoffe, dass sich diese Viecher nicht wirklich als so gefährlich erweisen, wie es bisher angesprochen wurde.
Wenn ich bedenke, so ein Vieh in mir tragen zu müssen…“
Barrett grinste.
„Keine Angst, der Senator hat schon dafür gesorgt, dass dieses Wesen einem zum Tode Verurteilten eingepflanzt wird.“
Ein anderer Agent fand das merkwürdig.
„Wozu brauchen wir den so ein Ding, was auch noch sprechen kann, wenn wir schon die Waffen haben?“
Er meinte damit die ganzen Zats, Stabwaffen und Handgeräte, die von den Deutschen erwähnt wurden.
Barrett klärte ihn auf.
„Nun, es ist besser, wenn uns jemand sagt, wie man das ganze zusammen schraubt, bevor noch ein Unheil passiert.“
Der Agent lachte ein wenig.
„Glauben sie wirklich, dass die uns was sagen, wenn sie sich selber für Götter halten, zudem eine große Schmerzgrenze haben sollen?“
Barrett lachte.
„Glauben sie mir, der Senator hat schon seine Mittel und Wege, um jeden zum Kooperieren zu bewegen.“
Danach müsste sie auch noch nach Wien, wo die Österreicher den US Behörden drei Zats übergeben sollten.
Nur der Antikerstützpunkt in Russland blieb unerwähnt, da die Amis sich nicht mit den Russen, oder gar die Antiker anlegen wollten.
Alle anderen Regierungen wurden von den Vereinigten Staaten mit Schuldenerlassen und Finanzspritzen bestochen, ihnen sämtliche Technologie zu überlassen.
So wie auch die Ägypter, die für das Raumschiff von Osiris und alle Sachen in dem Tempel mehr als 2 Milliarden US Dollar bekamen.

Bei Seattle gab es eine schwere Schießerei zwischen einer Einheit, die von Maybourne und Jules angeführt wurde und den Anhängern von Seth.
Allein schon die Tatsache, einen Goa´Uld auf US Territorium zu haben, ließ die Amis fast verrückt werden.
Beide Seiten schenkten sich nichts und es gab Tote auf beiden Seiten, bis der Goa´Uld in Sichtweite kam.
Anscheinend wollte er gerade seinen Wirt wechseln, um unerkannt entkommen zu können, aber daraus wurde nichts.
Jules kam als erste an ihn ran.
„Hey Schlangenarsch, lächele mal.“
Seth, der mit dem Rücken zu ihr stand, drehte sich, wollte Jules gerade eine Schockwelle aus dem Handgerät entgegen werfen.
„Ungläubige, wie kannst du es wagen, in das Heiligtum von deinem Gott Setesh so schamlos einzudringen?“
Doch sie war schneller und streckte ihn unter großem Fluchen, mit ihrer Zat, nieder.
„Dafür wirst du bezahlen, Menschenweib…“
Sie grinste und griff an ihr Funkgerät.
„Harry, ich hab den Sonnenschein, ihre Leute können die ganzen Waffen einsammeln und dann abrücken.“
Maybourne kam eine knappe Minute später zu ihr.
„Gut gemacht, Gunnery Seargent, da haben sie uns ja einen richtigen Prackbrocken serviert, nicht wahr?“
Jules lächelte.
„Stimmt und wenn ihre Leute jetzt auch noch Hathor aus dem Sarkophag holen, gibt es ein heiteres kleines Familientreffen.
Aber gehen sie mit Seth Leuten nicht zu hart ins Gericht, die wurden alle mit Drogen gegen ihren Willen gefügig gemacht.“
Maybourne stimmte ihr zu.
„Werden wir nicht, aber ich werde dafür sorgen, dass die noch einen Tritt in den Hintern kriegen, bevor sie freikommen.“
Danach sammelte der NID die ganzen Waffen und anderen Technologien ein, bevor sie sich auf den Abzug vorbereiteten.


Berlin, Verteidigungsministerium:

Brigadegeneral Heimeshoff und Oberstleutnant Rust hielten eine ausführliche Rede vor dem Deutschen Generalstab.
Anwesend waren auch ihre Gegenstücke aus dieser Realität, Oberstleutnant Heimeshoff und die verurteilte Hackerin Franziska Rust.
Sie musste eine Fußfessel tragen und stand unter Hausarrest, um ihre restliche Strafe wegen IT Kriminalität abzusitzen.
Allerdings mussten die beiden hinter einer verspiegelten Scheibe Platz nehmen, da sie die anderen nicht verunsichern sollten.
Aber auch Generalmajor Alexander Reineke war anwesend, da er im anderen Universum ja eine wichtige Rolle spielte.
„Dann erzählen sie doch mal, wie ihre Bundesrepublik auf den Atomwaffenangriff auf Berlin reagiert hat.“
Franzi antwortete schnell.
„Mit Härte, innerhalb von nur zwei Wochen haben sich zehntausende Freiwillige zur Truppe gemeldet.
Inzwischen verfügen wir über eine Armee von mehr als 492.000 Soldaten, für die auch wieder die stillgelegten Anlagen geöffnet wurden.“
Danach wandte sich General Schneiderhahn an Heimeshoff.
„Wie ist es eigentlich möglich, dass sie als Deutsches Schiff geradezu überbeladen sind, mit Atomwaffen?“
Die Antwort kam schnell.
„Unsere Nuklearwaffen sind immer noch die beste Chance, die wir im Kampf gegen Goa´Uld Schiffe haben.
Es ist zwar keine elegante Form der Verteidigung, aber wir mussten Annehmlichkeiten von uns weisen, um im Kampf zu bestehen.“
Reineke stellte die nächste Frage.
„Gut, aber sie wissen, dass die Bundeswehr den Auftrag hat, die Bundesrepublik zu schützen und keine Angriffskriege zu führen?“
Da übernahm Franzi.
„Ja, aber manchmal kann man eben seine Heimat, die Familie und Freunde nur beschützen, wenn man anderen in den Hintern tritt.
Denn egal, wie sehr sie jetzt noch beteuern, sie würden das nie tun, bald werden sie es schon müssen, wenn die Amis rausgehen.“
Schneiderhahn hackte nach.
„Was genau meinen sie damit?“
Franzi wurde konkreter.
„Die Amerikaner werden das Tor nutzen, ganz gleich, was sie derzeit noch behaupten und sie werden auf die Goa´Uld treffen.
Wenn das geschieht, werden alle Armeen der Erde notwendig sein, um den Planeten vor den Schlangenköpfen zu schützen.“
Während die Befragung noch weiter ging, wandte sich Angela Merkel, die alles von einem Bildschirm verfolgte, an ihren Berater.
„Sie können mir sagen, was sie wollen, aber das ist nicht mehr die Bundeswehr, die haben sich zur Wehrmacht zurück entwickelt.“
Danach ging sie verbittert aus dem Raum, während Franzi gerade erklärte, wie man MIG 301 Jäger bauten konnte.

Nach der Befragung gingen die Generäle Schneiderhahn und Reineke zu den Franziska Rust und Joachim Heimeshoff, aus dieser Realität.
„Obwohl unsere Regierung es nicht will, da Frau Merkel wieder Bush in den Arsch kriecht, werden wir ein kleines Abwehrzentrum aufbauen.“
Reineke sah Heimeshoff an, dann Franzi.
„Sie Herr Oberstleutnant, werden dieser Einheit zugeteilt und was sie angeht Frau Rust, wir würden uns sehr erkenntlich zeigen, wenn sie mitmachen.“
Sie sah gelangweilt aus.
„Und inwiefern?“
Reineke blickte ihr in die Augen.
„Wir nehmen ihnen die Fußfessel ab und löschen ihre Strafakte, dafür stehen sie als Computer Spezialisten zur Verfügung.
Sie würden von uns sehr gut bezahlt, wenn sie sich dann sogar noch bei uns als Zeitsoldatin verpflichten würden…“
Sie hob ihre Hände.
„Hey Opi, nicht so voreilig, ich werde mir das mal ansehen und wenn es mir zusagt, sehen wir weiter.“
Alle gaben sich noch die Hände, während sie den Aufbau eines Planetaren Abwehrzentrums bei Dresden planten.
Wovon die Regierung natürlich nichts mitbekommen würde, aber was wüssten die schon, wo die Gelder genau hingehen…


Einen Tag später, vor dem Pentagon:

Immer noch stand eine gewaltige Menschenmasse vor dem Verteidigungsministerium, als der Präsident ankam.
Er und einige Generäle würden eine Führung durch die Rommel bekommen, um so besser das Schiff zu verstehen.
Heimeshoff hatte den US Offizieren sogar extra erlaubt, alles mit Kameras zu filmen, um später bessere Referenzen zu haben.
Derzeit waren sie am Hyperantrieb, wo Franzi gerade erklärte, wie sie damit Raumfenster für Überlichtgeschwindigkeit erzeugen könnten.
„… das Schiff wird praktisch von einem Feld aus Neutrinos und Plasma eingehüllt, wodurch es schneller als das Licht fliegen kann.“
Zu der Gruppe gehörte auch Major Samantha Carter, die sofort ihren Präsidenten ansprach, dabei wie ein kleines Kind strahlte.
„Sir, wenn sie es gestatten, dann kann ich noch heute beginnen, so ein Schiff zu planen und später sicher auch bauen.“
Bush aber trat auf die Bremse.
„Nicht so voreilig Major, zuvor müssten wir den Senat überzeugen, hierfür die Mittel bereit zu stellen.
Und wie diese Erbsenzähler kenne, werden die das Thema sicher noch Jahre durchkauen, ehe eine Entscheidung fällt.“
Franzi lächelte unschuldig vor sich her.
„Nun ja, ich will ihnen ja nicht ihre Politik vorschreiben, aber mein Deutschland hat drei Raumschiffe, die komplett einsatzfähig sind.“
Bush, der den Wink verstand, richtete sich wieder an Sam.
„Major Carter, beginnen sie augenblicklich mit der Planung des ersten Schiffes, in einer nächsten Woche will ich einen ersten Bericht.“
Carter, die sich im siebten Himmel fühlte, machte auf der Stelle einige Notizen, sprach dann leise mit Davis.
Franzi hingegen führte die Gruppe weiter, in den Backbordhangar, wo es weitere Technische Meisterwerke zu bestaunen gab.

General Ryan stand mit offenem Mund und total sprachlos vor den MIG 301er und Walküren, sah sie fast schon gierig an.
Auch Bush und die anderen Amerikaner wurden jetzt richtig neidisch, was die Deutschen hier hatten.
Sam sah ihren Oberkommandierenden erneut bettelnd an.
„Sir, die kann ich auch bauen, sie müssen es mir nur erlauben, dann haben wir schon in einem Jahr erste Versionen fertig.“
Ryan sah ebenfalls zu Bush.
„Sir, ich empfehle ihnen ganz stark, dass wir augenblicklich damit beginnen sollten, diese Jäger zu bauen.“
Er lachte innerlich auf, da seine Offiziere gerade in ihrem Persönlichen Disneyland ankamen und nicht wieder weg wollten.
Bush ging dann etwas abseits, um mit General Maynard und Sam ungestört reden zu können, da die Deutschen nicht alles hören mussten.
„Hören sie, ich will mindestens ein halbes Dutzend von diesen Schiffen haben, um die totale Überlegenheit Amerikas zu demonstrieren.“
Sam nickte, hatte aber Einwände.
„Mister Präsident, dafür werden wir die Außerirdischen Erze Naquada und Trinium brauchen, ohne die läuft es einfach nicht.“
Bush nickte ihr zu, sah dann Maynard an.
„Francis, bauen sie auf der McMurdo Basis ein Stargate Programm auf, ich will aber erst nur Besuche auf unbewohnten Erzreichen Welten.
Wenn wir dann eine funktionierende Raumabwehr vorweisen können, beginnen wir mit der Erkundung bewohnter Planeten.“
Maynard hatte noch eine Bitte.
„Sir, ich hätte gern Carter als Wissenschaftliche Leiterin und auch ein Deutsches Team wäre nicht schlecht.“
Bush machte große Augen.
„Warum denn das?“
Der General sah verlegen zur Seite.
„Sie erinnern sich doch noch an dieses Antikergen, welches Colonel Rust in sich trägt und außer ihr, ist nur ein US Air Force Colonel bekannt.
Ich hätte gern zwei Leute, die es haben und wenn wir schon eine Deutsche holen, ist es besser in einem ganzen Team.“
Sam war auch dafür.
„Sir, ich wäre ebenfalls dafür, da wir dann auch sicher ihre besten Wissenschaftler erhalten würden, wenn wir sie berücksichtigen.
Außerdem haben uns die Deutschen ja erst durch ihre Landung dazu gebracht, das alles auf die Beine zu stellen.“
Bush war einverstanden.
„Einverstanden, ich gestatte ihnen zwei Deutsche Teams und wenn sie gut mitmachen, auch zwei Britische.“
Der General und Sam machten sich sofort auf den Weg, um alles zu planen, während Bush wieder zur Führung ging.


Einen Tag später, FBI Hauptquartier:

Bush kam mit ST 1, unter einem gewaltigen Presserummel, im J. Edgar Hoover Building an, wo Hathor und Seth festsaßen.
Man wollte das erste Verhör der als so gemein gefährlich klingenden Feinde live übertragen, um Propaganda zu betreiben.
Hinter den Scheiben waren Kameras aufgebaut, sendeten die Bilder der beiden Goa´Uld in alle Welt.
Bush stand hinter der Scheibe, sah Jules an.
„Ich denke mal, dass ich sie mitgehen sollten, damit meine Leute von diesen Individuen nicht verschaukelt werden.“
Sie nickte, ging mit einem FBI Agenten in den Raum, wo die beiden Goa´Uld darauf gierten, sich aufspielen zu können.
Aber das erste Wort hatte das FBI.
„Ich bin Agent Meller, dass ist Sergeant Tora, wir werden sie jetzt befragen, um ihre Gefahr für die Menschheit einzustufen.“
Hathor, die sauer war, dass ihr Mund mit einer Sperre behindert war, wegen ihres Duftes, der Männer betönt, antwortete hölzern.
„Ich bin die große Göttin Hathor und einem jämmerlichem Sklaven wie dir, doch keine Rechenschaft schuldig.
Ich befehle dir, uns sofort frei zulassen, ansonsten werden euch die anderen Goa´Uld für eure Anmaßung grausam strafen.“
Bevor Seth antworten konnte, sprach Jules deutliche Worte.
„Ihr habt keine Ahnung, wie ich euresgleichen normalerweise behandle, also noch einmal im Guten:
Wenn ihr nicht das macht, was man euch sagt, werden wir die nötigen Antworten aus euch herausholen.“
Seth spielte sich auf.
„Und wie, du vergisst, dass ich schon Jahrtausende unter euch Weile und bei Gefangenen wie uns, die Medienwirksam sind, könnt ihr nicht foltern.“
Jules sah ihn ganz scharf an.
„Darauf würde ich mich nicht verlassen.“
Plötzlich sprang Seth auf, wollte auf Agent Meller überspringen, um ihn als Wirt zu nehmen, aber Jules erahnte den Braten.
Blitzschnell packte sie sich Seth und schleuderte ihn gegen die Wand, wo er mit dem ganzen Gewicht einschlug.
Sie war sofort über ihm und schlug mit großer Gewalt auf seinen Kopf ein, eiskalt und ohne jede Spur von Gnade.
Selbst Hathor war davon so derart überrascht, dass sie dem Schauspiel mit Unglauben und Sprachlosigkeit zusah.
Erneut trafen zwei extrem harte Schläge den Kopf, des schon fast bewusstlosen Goa´Uld, bis Jules von zwei FBI Agenten gestoppt wurde.

In einem kleinen Dorf in Bayern sahen sich Feldwebel Julia Tora und ihr Ehemann Ali auch diese Sendung an.
Er war erschrocken.
„Ich kann es einfach nicht fassen, dass auch in dir ein solches Potenzial an Gewalt steckt, das ist echt heftig.“
Sie kuschelte sich an ihn, war ebenfalls ängstlich.
„Wenn die Bundeswehr mich fragt, ob ich einem solchen Team beitreten werde, dann sage ich nein.
Ich will nicht so werden, obwohl ich denke, dass mein Gegenstück sicher viel erlebt haben muss, um so zu werden.“
Beide sahen sich weiter an, wie die andere Jules aus dem Raum geführt wurde, während der Goa´Uld in seinem Blut lag.

George W. Bush sah Jules tief in die Augen, doch er konnte darin kaum noch etwas erkennen was an Mitgefühl erinnerte.
Er sprach Daniel an.
„Hören sie Dr. Jackson, ich weiß nicht, was dieser Frau passiert ist, dass sie so reagiert, aber das war eben jenseits der Spielregeln.“
Daniel sah das ebenso.
„Da haben sie Recht, aber Hauptfeldwebel Tora wurde von den Goa´Uld gefangen genommen und grausam gefoltert
Sie haben sie auf eine Art und Weise gefoltert, die ich ihnen lieber ersparen würde und sie somit zu der geformt, die sie jetzt ist.“
Alle Anwesenden sah der Frau hinter her, der es anscheinend nichts auszumachen schien, eben jemanden fast tot zu prügeln.
Während dessen brachte man Seth zum Arzt, wenn auch gleich unter Schärfster Bewachung, da er fliehen könnte.


Zwei Stunden später:

ST1 und Lornes Team waren wieder auf der Rommel, wollten gerade versuchen, einen Weg zurück zu finden.
Plötzlich fuhren Panzer und weitere Truppen auf, die das Schiff wie bei einer Belagerung umstellten.
Gleichzeitig fielen alle Systeme aus, nur der Notstrom hielt die Rommel noch ein wenig am Laufen.
Zudem erhielt die Crew einen Funkspruch.
„Hier spricht Senator Robert Kinsey vom NID, sie werden uns das Schiff sofort übergeben, oder wir holen es uns.
Ich gebe ihnen eine Stunde, um zu kapitulieren, danach werden meine Truppen zu Stürmen beginnen.“
Heimeshoff war fast dabei, zu explodieren.
„Bevor ich ihnen die Rommel überlasse, sie Faschist, sprenge ich sie mit einer Atombombe in die Luft.
Wenn auch nur ein Amerikaner dieses Schiff ungefragt betritt, lasse ich ihn erschießen, darauf haben sie mein Wort.“
Kinsey beendete das Gespräch.
„Sie bluffen.“
Heimeshoff wandte über ein Funkgerät an alle Stationen.
„Hier spricht der General, jeder greift zu einer Waffe, wenn ein Ami das Schiff betritt, wird er sofort erschossen.“
Daniel hingegen interessierte etwas ganz anderes.
„Kann mir vielleicht mal einer sagen, wie die das Schiff lahm legen konnten, wenn sie es gar nicht kennen?“
Doch darauf hatte keiner eine Antwort, es herrschte eine allgemeine Ratlosigkeit, während Zats verteilt wurden.


Kurz nach der Landung der Rommel, nach dem ersten Verhör:

Major Evan Lorne wurde plötzlich und ohne es zu erahnen, von NID Agenten mit dem Lorne aus dieser Realität ausgetauscht.
Ein gewisser Colonel Frank Simmons sah die Gelegenheit und bevor jemand fragte, hatte er sie schon genutzt.
Im darauf folgenden Verhör setzte man den Major so derart unter Drogen, dass er die gesamte Technik verriet.
Damit war es ein leichtes, bei der Führung einen kleinen und unauffälligen Störsender an der Hauptenergie anzubringen.


Gegenwart, Oval Office:

Ein zutiefst verärgerter George Bush rief Kinsey an, da er die Grenzen absolut überschritten hatte.
„Sagen sie mal, was fällt ihnen eigentlich ein, ich verlange, dass die Truppen zurückgepfiffen werden und sie zurück treten, von allen Ämtern.“
Kinsey lachte aber nur durchs Telefon.
„Ich glaube eher nicht, denn ich kontrolliere jetzt ihr gesamtes Militär, da fast alle wichtigen Offiziere eine Gehirnwäsche erhielten.
Sie sind jetzt absolut NID Konform und führen nur die Befehle aus, die sie von mir persönlich erhalten…“
Bush ließ den Hörer fallen und wandte sich erschrocken dem Fenster zu, da dies der dunkelste Tag seines Lebens war.
Kapitel 11 by Atlan
5.11 Spiegel der Ungewissheit Teil 2
von Atlan und Colonel Maybourne





Präsident Bush griff zum Hörer seines Telefons und rief im Pentagon an. Wenige Sekunden später, nahm General Ryan den Anruf an. „Ja, General Ryan hier!“
„Ryan, hören sie mir zu. Kinsey hat uns verraten. Er will die Macht an sich reißen. Er hat, ich weiß nicht wie, eine Menge Truppen unter sein Kommando gebracht. Ich hab sie angerufen, weil ich wissen will, wie viele loyale Offiziere sie haben. Also welche, denen sie 100 prozentig vertrauen können.“ Über die Leitung hörte Bush, wie im Pentagon geschossen wurde. Nach einer Sekunde antwortete Ryan: „Sir, ich hab mich hier mit etwa 20 loyalen Soldaten verbarrikadiert. Wir werden von NID Einheiten belagert. Ich glaube, Kinsey hat jetzt total, den Rest an Verstand verloren.“
„Kommt nah ran.“, meinte Bush. „Er ist machthungrig.“
„Ich hoffe, sie fügen sich dem Mistkerl nicht.“, beschwor der General seinen Oberkommandierenden. „Unter keinen Umständen.“, antwortete Bush. „Halten sie die Stellung General, ich rufe sie an, wenn wir uns hier einen Plan zusammengedichtet haben. Auf jeden Fall, lassen sie sich nicht gefangen nehmen. Wer weiß, was die mit ihnen anstellen.“
„Verstanden Sir. Over und Out.“, sagte Ryan und legte auf.

Bush verließ das Oval Office und ging in das Vorzimmer. Dort standen mehrere Secret Service Agents. „Gentlemen, niemand darf in das Weiße Haus. Kinsey wird die totale Macht an sich reißen, sobald wir überrannt sind.“
Der oberste Agent nickte. „Keine Sorge Sir, an uns kommt keiner vorbei.“ Bush lächelte jedem noch einmal aufmunternd zu, dann verschwand er wieder im Oval Office.

Nachdem er sich einen kleinen Drink eingeschenkt hatte, nahm er den Hörer seines Telefons ab. „Geben sie mir eine sichere Leitung nach Deutschland, Kanzlerin Merkel.“, befahl Bush. Nervös trommelte er mit den Fingern auf dem Schreibtisch, bis endlich jemand in der Leitung war. „Bundeskanzlerin Merkel, wer ist da?“, kam es von der anderen Seite des Atlantik. „Angela, hier ist George.“, meinte Bush und leerte sein Glas. „Du musst mir helfen. Hier ist eine Revolte im Gange. Kinsey hat die Kontrolle über einen Teil des Militärs übernommen und will gegen mich putschen.“
„Das ist ja schrecklich.“, meinte die Kanzlerin. „Aber wieso soll unbedingt ich dir helfen?“ Bush antwortete prompt. „Ich kann keinen US Truppen mehr trauen und auch keine unserer engeren Verbündeten, deshalb brauch ich die Hilfe der Bundeswehr.“


Senator Kinsey griff wütend zum Feldtelefon. Die Deadline, die er General Heimeshoff an Bord der Rommel zur Kapitulation gelassen hatte, war jetzt um. Sogleich war er mit dem Kommandeur vor Ort verbunden, Colonel Dillion Everett. Er war einer der ersten USMC Colonels gewesen, die seine NID Einheiten „überzeugt“ hatten, für den Senator zu arbeiten. „Colonel Everett hier, Senator.“, meldete sich der Colonel direkt. „Die Deadline ist verstrichen Colonel.“, meinte Kinsey. „Stürmen sie das Raumschiff.“
„Jawohl Sir.“, bestätigte Everett und legte auf. Dann setzte sich der Colonel seinen Einsatzhelm auf und betätigte sein Funkgerät. „An alle Einheiten. Bereitmachen, für den Sturm auf das Schiff. Tödlicher Einsatz von Schusswaffen gestattet. Aber denken sie daran, dass wir auch noch Leute brauchen, die uns erklären können, wie man das Schiff fliegt. Also dann, gehen wirs an.“

Wie aufs Kommando, erschien vor der Rommel plötzlich eine große, bläulich-orange schimmernde Energieblase, die sich in alle Himmelsrichtungen ausdehnte. Everett war verwirrt. „Was war denn das?“, fragte er sich. Dann betätigte er das Funkgerät erneut. „An alle, hat irgendwer eine Ahnung, was das war?“ Doch es kam keine Antwort. Everett versuchte es noch einmal und drückte den Sendeknopf des Funkgeräts. Sinnlos. Dann kam auch schon ein Lieutenant angerannt. Er salutierte rasch und meinte dann: „Colonel, was immer diese Energieblase war, sie hat die ganze Elektronik geschrottet.“
„Was?“, fragte Everett verblüfft. „Lassen sie sich das sofort bestätigen. Schicken sie Kuriere zu den Einheiten und lassen sie nachsehen, was noch geht.“ Der Lieutenant salutierte und gab dann die Befehle weiter.

Die Energiewelle hatte die Elektronik und alle elektrisch betriebene Geräte, in ganz Washington, lahmgelegt. Autos blieben stehen, Lampen gingen aus und mit der Geschäftigkeit in der US Hauptstadt, war es schlag auf schlag zu Ende. Auch Kinseys Truppen waren verunsichert, funktionierten doch nur noch die Handfeuerwaffen und Granaten, da dies die einzigen Waffen waren, die ohne Strom funktionierten. Und damit gegen ein hochtechnisiertes Raumschiff anzutreten, war nun mal nicht jedermanns Sache.


20 Minuten zuvor:

Franzi kam auf die Brücke der Rommel geeilt, wo der Rest des Teams sich schon aufhielt, und grinste siegessicher. „Ich glaub, ich hab ne Möglichkeit gefunden, Zeit zu schinden.“
„Und was für eine wäre das?“, fragte sie General Heimeshoff sofort.
„Wir haben doch diesen Goa‘Uld EMP Generator an Bord, nicht wahr?“, stellte Franzi die Gegenfrage. Heimeshoff nickte das ab, dann begann er zu verstehen und lächelte. „Ich hab da so ne Idee, was sie sich überlegt haben, aber erzählen sie.“
„Wir vernetzen den EMP mit den den tragbaren Naquadahgeneratorn, um die Reichweite zu erhöhen. Damit sollten wir sämtliche elektronischen Geräte Washingtons ausschalten können.“, erklärte Franzi. Da mischte sich der 1O Oberstleutnant Krüger ein. „Aber was ist mit unserer Elektronik? Wenn wir den EMP benutzen, wäre das ja so, als würden wir uns in den eigenen Fuß schießen.“
„Dafür hatte ich mir auch schon was überlegt.“, meinte Franzi. „Ich modifizier den Generator so, dass er einen Niedrigimpuls sendet. Dann wird alles durchgeschmort, bis auf unsere Tech, weil diese höher entwickelt ist und bis zu einem bestimmten Grad EMPresistent sind.“

„Die Idee gefällt mir. Wie lange werden sie für die Modifikation brauchen?“, fragte Heimeshoff.
„Wenn ich Hilfe bekomme, dann 15 oder 20 Minuten.“, sagte Franzi.
Heimeshoff nickte. „Gut, dann fangen sie an. Aber so schnell sie nur können. Draußen warten eine Menge Marines darauf, bei uns einzufallen.“
Franzi sah nur zu Daniel. „Ich könnte vielleicht ne Übersetzungshilfe brauchen.“
„Okay.“, bestätigte Daniel und gemeinsam rannten sie zum Maschinenraum, während sich der Rest des Teams an einem nahen Waffenschrank Handfeuerwaffen holten.
„Die sollen nur kommen.“, meinte Jules, als sie zu einer HK UMP griff. Sikermann nickte, als er sich ein G36C nahm und auch Teal'C eines aushändigte. „Wir werden das Schiff schon schaukeln.“
„Das erscheint mir eine recht unlogische Art, ein Schiff zu verteidigen.“, warf Teal‘C ein. „Es sei denn, das war wieder so ein menschliches Sprichwort.“
„Jep.“, antwortete Sikermann nur und schloss den Waffenschrank. Dann gingen die drei zum Brückenfenster und sahen nach draußen. Momentan war alles ruhig, aber die gesamte Crew wusste, dass die Ruhe vielleicht noch 12 Stunden anhielt.


Derweil war Jonas Quinn im Maschinenraum und versuchten die Energieversorgung wiederherzustellen. Es war unerklärlich, wieso die Energie so plötzlich ausgefallen war. Er rief auf seinem Laptop einen neuen Sensorlog auf, doch wieder nichts.
Schließlich griff Jonas zum Funkgerät, da das Intercom auch nicht funktionierte, und rief Heimeshoff. „Herr General, hier ist Jonas. Ich habe jetzt alles durchgesehen, aber in keinem der Logs steht etwas von einer Fehlfunktion.“
„Und warum ist dann alles ausgefallen?“, fragte Heimeshoff.
„Ich vermute einen Störsender.“, sagte Jonas. „Das ist jedenfalls die einzige Möglichkeit, die mir bisher eingefallen ist.“
„Gut, verstanden.“, meinte Heimeshoff und beendete das Gespräch.

Heimeshoff wand sich an Krüger. „Wenn es wirklich einen Störsender gibt, dann wurde der von den Amis während der Führung eingeschleust. Stellen sie Teams zusammen, um den Sender zu suchen.“, befahl er.
„Wird erledigt.“, bestätigte Krüger und griff zum Funkgerät, um den Befehl weiter zugeben. Heimeshoff wand sich derweil an die Brückencrew. „Es werden sofort alle Sicherheitsbänder durchsucht. Ich will diesen Saboteur.“


Bush war nervös. Merkel ließ sich Zeit, mit der Antwort. Das konnte schon mal kein gutes Zeichen sein. Schließlich meinte die Kanzlerin: „Es tut mir Leid George, aber Deutschland ist nicht dazu in der Lage, zu helfen.“
Bush war mehr, als enttäuscht. Trotzdem meinte er diplomatisch: „Das ist schade. Ich hatte gehofft, einige deutsche Truppen einsetzen zu können, weil diese definitiv keine Gehirnwäsche haben, um Kinsey und dem NID ein wenig Einhalt zu geben.“
„Tut mir Leid, aber ich kann mit gutem Gewissen keine deutschen Truppen in so einen Kampf schicken, ohne darüber im Bundestag diskutieren zu lassen.“
„Ich verstehe.“, meinte Bush wütend. „Wiederhören.“, und legte auf.

Weder Merkel noch Bush wussten, dass dieses Telefonat auf einer „sicheren“ Leitung, vom Bundesnachrichtendienst abgehört worden war. Der BND gab eine Abschrift des Gespräches sofort weiter an das Verteidigungsministerium. Und nur wenig später, hielt auch der General Reineke dieses Universums, eine Abschrift in den Händen.

Verbittert las er es zweimal, dann handelte er. Reineke sah zu seinem Adjutanten Major Berger, der ihm die Nachricht überbracht hatte. „Berger, stellen sie eine Eingreiftruppe zusammen. Unter den Teilnehmern will ich Leutnant Rust und Hauptmann Allert. Die Beiden allerdings nur als Berater. Und rufen sie Oberst Heimeshoff an und sagen sie ihm, dass ich zwei Transportmaschinen in Richtung Amerika brauche.“ Berger nickte, sah aber auch verwirrt aus. „Ist diese Rust doch auf das Angebot eingegangen?“
„Ja, für eine weiße Weste und ihre Rehabilitation in der Öffentlichkeit.“, antwortete Reineke. „Und jetzt beeilen sie sich Berger.“ Berger salutierte zackig und verließ Reinekes Büro.Der setzte sich hinter seinen Schreibtisch und wählte die Nummer des Generalinspekteurs Schneiderhan...


Auf der Rommel, sechs Stunden später:

Jules hatte ein Satellitentelefon gefunden und erreichte, wenn auch auf Umwegen, Präsident Bush. Kaum war dieser rangegangen, fragte eine wütende Jules: „Mister Präsident, was soll der ganze Scheiß? Bush war zwar über den Anruf überrascht, antwortete aber: „Es ist Kinsey Sergeant, er ist übergeschnappt und will meinen Stuhl.“
„Aha. Das hätte ich mir irgendwie denken können“, meinte Jules. „Sagen sie Mister Präsident, wie weit dürfen wir gehen, um Kinsey aufzuhalten?“ Man merkte an ihrem Ton, wie sauer sie war. „Wie weit sie...“ Bush war geschockt, als er begriff. „Sie wollen wissen, über wie viele Leichen an US Soldaten sie gehen dürfen, wegen diesem Mistkerl?“ Jules entgegnete ganz ruhig: „Ich will wissen, über viele Leichen wir gehen dürfen, um Kinsey daran zu hindern, die Macht über die USA an sich zu reißen.“ Bush atmete schwer aus. „Na gut. Im Notfall, haben sie die Erlaubnis US Soldaten zu erschießen. Aber auch nur, wenn sie sonst ihre eigenen Leben riskieren würden.“
„Danke Sir.“, sagte Jules etwas freundlicher. „Wir werden die Verluste so gering, wie nur möglich halten.“
„Viel Glück, Gunnery Sergeant.“, entgegnete Bush. „Viel Glück, ihnen allen.“ Dann legte er auf.

Nur wenige Augenblicke später, meldete sich der Secret Service über die Gegensprechanlage bei Bush. „Ja, was gibt es?“, fragte Bush.
„Sir, Marines nähern sich dem Weißen Haus.“, meldete ein Agent.
„Verstanden.“, antwortete Bush. „Verschanzen sie sich. Auf keinen Fall kapitulieren wir vor Kinsey.“
„Ja Sir.“, sagte der Agent und beendete die Verbindung. Bush verließ das Oval Office, um seinen Schutzraum aufzusuchen. Hier würde es bald zu gefährlich werden...


General Reineke und Generalinspekteur Schneiderhan betraten gemeinsam die Kommandozentrale der Bundeswehr in Potsdam. Der Chef der Zentrale, Oberst Sebastian Degenhardt, begrüßte seine Vorgesetzten. „Und Oberst, alles bereit?“, fragte der Generalinspekteur.
„Jawohl Herr General. Ich hab zwei Transportflugzeuge mit General Reinekes Einsatzgruppe, drei Kompanien unserer besten Fallschirmjäger und KSK Teams vollgestopft und auf den Weg geschickt.“
Schneiderhan nickte. „Gut. Dann sollten wir noch dafür sorgen, dass sie nicht abgeschossen werden.“
„Keine Sorge, schon erledigt.“, meinte Degenhardt prompt. „Ich habe die Maschinen als Touristenflieger eintragen lassen, von der Lufthansa, um genau zu sein.“
Reineke grinste. „Sehr gut. Dann sollten wir damit keine Probleme bekommen. Wie lange sind sie schon weg?“ Degenhardt sah auf die Uhr. „Etwa fünf Stunden. Sie sollten sich jetzt über dem Atlantik befinden. Wenn wir Glück haben, sind die Maschinen in 6 bis 9 Stunden an der Ostküste der USA.“

„Sehr gut. Dann würde ich jetzt gerne meinen Plan erläutern, mit dem wir das NID Hauptquartier einnehmen sollten.“, meinte Reineke und ging mit Schneiderhan und Degenhardt zu einem Konferenzraum. Als sie eintreten wollten, meldete ein Hauptmann: „Herr General, der Dienstwagen der Bundeskanzlerin fährt gerade vor.“
Schneiderhan blickte finster drein. „Hat die alte Gewitterhexe doch Wind davon bekommen.“ Das sagte er jedoch so leise, dass nur Reineke und Degenhardt es verstanden.

Etwa fünf Minuten später kam Merkel in die Kommandozentrale und blickte die drei Offiziere wütend an. „Was soll das alles hier? Wie kommen sie nur auf die Idee, Truppen nach Amerika fliegen zu lassen? Fangen sie nun auch schon an, wie diese sogenannte Bundeswehr aus dem anderen Universum?“ Dann wand sie sich an einen anderen Offizier in der Zentrale. „Ich befehle ihnen, sofort die beiden Flugzeuge zu rufen und ihnen zu befehlen, umzukehren.“
„Befehl aufgehoben.“, meinte General Schneiderhan scharf. Der junge Leutnant nickte und ließ die Finger von der Funkanlage.

„Das ist ja wohl die Höhe!“, sagte Merkel.
„Sie halten den Mund!“, fuhr General Reineke sie wütend an. „Beschweren sie sich nicht, wenn sie zu wenig Mumm haben, Entscheidungen zu treffen und dann andere es für sie tun! Sie haben nicht einen Finger gekrümmt, als Bush sie gebeten hat, die Putschisten aufzuhalten!“
„Das ist nicht unser Problem.“, rechtfertigte sich Merkel.
Reineke lachte trocken auf. „Nicht unser Problem? Hören sie mir mal zu, Frau Bundeskanzlerin.“ Die letzten Worte sprach er mit solchem Hohn, dass Merkel sich ganz klein vorkam. Er fuhr fort: „Sie denken nie weiter, bis zu ihrer Nasenspitze! Was haben sie gedacht, wird passieren, wenn Kinsey Bush stürzt? Er wird erst die Kontrolle über Amerika an sich reißen und dann seinen Machtbereich weiter ausdehnen. Deswegen müssen wir ihn jetzt aufhalten, wo es noch machbar ist! Da sie das nicht wollen oder können, müssen wir das übernehmen. Und entweder sie nehmen das hin und setzen sich auf ihre vier Buchstaben und lassen uns unsere Arbeit machen oder...“
„Oder was?“, fragte Merkel.
„Oder“, begann General Schneiderhan. „Oder, ich lasse vom MAD Dokumente veröffentlichen, die ihre Regierung stürzen und ihre ganze Partei in Verruf bringen wird.“ Merkel stand nur da, mit offenem Mund und suchte nach Worten. „Das... Das... Ist Erpressung.“, stammelte sie nur und verließ ohne Umschweife die Kommandozentrale. Schneiderhan rief ihr als Sähnehäupchen noch hinterher: "Nein, das ist Politik!"

Als sich die Tür hinter ihr schloss, standen die Soldaten in dem Raum von ihren Computern auf und klatschten ihren Vorgesetzten Beifall. Dafür, dass sie eine Närrin, die von Anfang an, die Bundeswehr für unnütz und überholt gehalten hatte, in ihre Schranken gewiesen hatten. „Jetzt aber mal Ruhe.“, meinte Schneiderhan gut gelaunt.
„Wir haben einen Angriff zu planen.“


In Washington und Umgebung, war es inzwischen später Abend geworden. Auf der Rommel schritt Heimeshoff von einer Ecke der Brücke, zur anderen. Hier rumzusitzen, ließ ihn sich fühlen, wie auf dem Präsentierteller. Da gingen plötzlich wieder die Lichter an und die Computer fuhren hoch. Jubelnd bemannte die Brückencrew wieder ihre Plätze und am Brückeneingang stand eine grinsende Franzi. „Ich hab den Störsender gefunden.“ Mit diesen Worten, warf sie Heimeshoff einen faustgroßen, zertretenen Sender zu, aus dem Kabel herausquollen.

Heimeshoff grinste ebenfalls. „Dann wollen wir Kinsey mal zeigen, dass wir wieder im Spiel sind.“ Er ließ sich auf seinen Kommandantenstuhl fallen und befahl einem Oberleutnant: „Eine Systemdiagnose laufen lassen.“ Und seinem 1O befahl er: „Schilde hochfahren.“ Krüger gab den Befehl in seine Konsole ein und schon im nächsten Moment war die Rommel gegen die US Streitkräfte wieder unverwundbar.

„Herr General!“, meldete sich der Oberleutnant zu Wort, der die Diagnose durchführte. „Durch den Störsender sind viele Programme beschädigt und auf mehrere Systeme haben wir deshalb keinen Zugang.“
„Waffenleitsysteme und Antriebskontrollen?“, fragte Heimeshoff hoffnungsvoll, doch der Oberleutnant schüttelte nur den Kopf. Natürlich waren bei dem Glück der Besatzung, die beiden wichtigsten Systeme in diesem Moment, immer noch nicht einsatzfähig. Franzi schritt zu dem Oberleutnant herüber und nahm seinen Platz ein.
„Hätte ich einige Stunden, könnte ich die Programme sicher reparieren.“
„So viel Zeit haben wir nicht, aber fangen sie trotzdem an.“, meinte Heimeshoff.
Nachdenklich sagte er dann: „Dann machen wir es halt anders.“
Er blickte zu Krüger. „Sagen sie auf den Hangardecks Bescheid: Die Jäger sollen mit Luft-Boden Raketen und ungelenkten Bomben bestückt werden. Ziel ist das NID Hauptquartier, es soll bombardiert werden. Einsatzerlaubnis für alle Flugzeuge.“

Schon 10 Minuten später, starteten alle 16 MiG-301 in den schwarzen Nachthimmel, mit Kurs auf die NID Zentrale in Langley. Mit etwas über Mach 4 legten die MiGs schnell die entsprechende Strecke zurück, bis ihnen eine Staffel F-16 Abfangjäger versuchte, den Weg abzuschneiden. Doch das kümmerte die deutschen Piloten recht wenig. Sie manövrierten sie einfach aus und ließen die F-16 ihren Staub schlucken.

Bald schon, war das NID Hauptquartier erreicht und General Heimeshoff gab die entgültige Abschusserlaubnis. Die Bomben und Luft-Boden Raketen fanden schnell ihr Ziel und zerstörten erbarmungslos ihr Ziel. Als die 301er wieder wendeten und zurück zur Rommel flogen, war das NID Hauptquartier nur noch ein einziges Trümmerfeld.

Währenddessen drang Major Lorne, es war der aus diesem Universum, den man gegen das Original ausgetauscht und mit einer Gehirnwäsche gefügig gemacht hatte, in den Maschinenraum der Rommel ein. Mit einer Zat bewaffnet, betäubte er Jonas, der sich zu dem Zeitpunkt als einziger dort aufhielt. Er setzte sich vor den Hauptcomputer und versuchte ihn wieder zu sabotieren, damit die Rommel wieder wehrlos würde.

So etwas ähnliches, hatte ST 1 jedoch schon erwartet. Teal‘C, der sich in einer Ecke versteckt gehalten hatte, sprang aus seinem Versteck und griff sich Lorne von hinten.
Der versuchte sich loszureißen, doch Teal‘C war zu stark für ihn. Sikermann kam herein und rüttelte Jonas wach. Der stöhnte und hielt sich den schmerzenden Kopf. „Oh Mann. Was war das?“
„Schon gut. Wir haben ihn.“, meinte Sikermann. „Wir wussten, dass wir einen Saboteur an Bord haben, aber wir wussten nicht, wer es war.“ Jonas stand auf und war erstaunt zu sehen, dass der Saboteur sein Teamleader war. „Ich hoffe mal sehr, dass das der Lorne aus diesem Universum ist.“ Sikermann bückte und zog das rechte Hosenbein von Lorne hoch. Es war eine gute Art herauszufinden, ob es der echte Lorne war, denn dieser hatte an diesem Bein eine Narbe von einem Stabwaffentreffer.
Doch hier war nichts. „Es ist der aus diesem Universum.“, meinte Sikermann dann.

Zusammen mit Teal‘C brachte Sikermann Lorne in einen anderen Raum. Dort ließ Teal‘C Lorne los und stieß ihn von sich weg. Lorne drehte sich sofort um und wollte auf sie losgehen, doch Sikermann schoss auf ihn mit der Zat. Die Stromstöße der Zatentladung, lösten die Gehirnwäsche. Lorne war, wie schon Jonas vor ihm, nur leicht ausgeknockt und kam schnell wieder zu Bewusstsein. „Dieser Elende...“, begann Lorne, als er wieder alle Sinne beisammen hatte. „Hat Kinsey ihnen eine Gehirnwäsche verpassen lassen?“, fragte Sikermann, was Lorne nickend bestätigte.
„Weißt du, wo der Major Lorne unseres Universums festgehalten wird?“, fragte Teal‘C. Lorne hielt sich den Kopf, er hatte Kopfschmerzen. „Ja, in einem NID Gebäude an der Ostküste, in der Nähe von New York. Da werden noch andere Menschen festgehalten. Das Gebäude ist eine ehemalige Fabrik, in der ein Mann namens Adrian Konrad sein Gehirnwäscheprogramm entwickelt hat und es durchführt.“, gab Lorne bereitwillig Auskunft. „Gut, danke.“, meinte Sikermann.
„Sorgen sie einfach dafür, dass dieses Schwein gestoppt wird.“, sagte Lorne.
„Ich lasse sie gleich erst einmal auf die Krankenstation bringen, dann können sie sich ausruhen. Aber jetzt geb ich erst mal diese Infos weiter.“ Mit diesen Worten, ließ Sikermann Lorne und Teal‘C zurück und begab sich zur Brücke.

Nachdem Sikermann es Heimeshoff berichtet hatte, rief Präsident Bush via Satellitentelefon die Rommel. „Mister Präsident, was gibt es?“, fragte Heimeshoff.
„Wir haben auf einer geheimen Frequenz eine Meldung hereinbekommen. Demnach sind zwei, als Zivilmaschinen getarnte, Transportmaschinen der Bundeswehr in wenigen Minuten an der Ostküste. Voll mit ihren Soldaten, die nur darauf warten, uns beizustehen.“
„Sehr gut.“, meinte Heimeshoff. „Wir haben gerade herausbekommen, wo Kinsey seine Gehirnwäschen vollzieht. Ich werde die Maschinen umleiten und das Gebäude einnehmen lassen.“
„Gut.“, meinte Bush. „Aber beeilen sie sich. Ich weiß nicht, wie lange der Secret Service noch Kinseys Marines aufhalten kann.“
„Gut, wir beeilen uns.“, bestätigte Heimeshoff und kappte die Verbindung.
An den Funker gewand meinte er: „Sie habens gehört. Funken sie auf einer unserer Standardfrequenzen die beiden Maschinen an. Doppelt gerafft und verschlüsselt nach Code Delta. Fabrik einnehmen, Geiseln befreien.“


Kinsey, der sich in der Gehirnwäschefabrik aufhielt, ließ sich gerade von Barrett seine Rede zum Amtsantritt als neuer US Präsident schreiben. Er glaubte sich schon siegessicher. „Gut, die Rohfassung habe ich jetzt.“, meinte Barrett. „Sonst noch was?“
„Ein wenig Pathos, Patriotismus. Der übliche Mist, um diese Idioten einzulullen“, antwortete Kinsey leicht gelangweilt.
„Wie wäre es noch mit ein wenig Hetze?“, fragte Barrett.
„Kommt rein.“, sagte Kinsey und nippte an seinem Scotch.

Da kam Colonel Simmons reingestürmt und meldete: „Sir, die verdammten Krauts haben das NID Hauptquartier gesprengt. Da liegt kein Stein mehr auf dem anderen.“
„Was?“, stieß Kinsey panisch aus. „Dann muss jetzt alles schnell gehen. Geben sie Befehl an alle Truppen, ohne Rücksicht auf eigene Verluste, Washington einzunehmen.“

In dem Moment, donnerten nur wenige hundert Meter über dem Boden, die beiden Bundeswehrmaschinen über die Fabrik und aus den Luken, stiegen an die 200 Fallschirmjäger und Kommandosoldaten. Schnell streiften sie ihre Fallschirme ab und stürzten sich in den Kampf gegen die Marines, die das Gebäude verteidigten. Auch eine Walküre der Rommel landete und ließ ST 1 heraus, die sich ebenfalls in den Kampf stürzten.

Daniel und Sikermann ließen sich schnell in einer guten Deckung fallen. Sikermann arbeitete präzise mit seinem Scharfschützengewehr und Daniel gab ihm zur Not Feuerschutz. Franzi und Teal‘C unterstützten die Fallschirmjäger, die bisher kaum Eigenverluste hatten, den Marines aber einheizten. Die Marines waren komplett unvorbereitet gewesen, da dieser Standort als geheim galt. Dazu kam noch das Überraschungsmoment der Deutschen. Nun fielen sie dem deutschem MG4 und G36 Feuer zum Opfer.

In all diesen Wirrwarr, bahnte sich Jules, bewaffnet mit ihrem G36, schnell einen Weg durch die feindlichen Linien, hinein in das Gebäude. Kaum drinnen, musste sie auch schon zwei Wachen ausschalten, bevor diese sie erschossen hätten. Langsam und bedacht, rückte sie weiter vor, auf der Suche nach Kinsey. Offenbar waren alle Ratten dabei, das sinkende Schiff zu verlassen, denn Jules traf niemanden mehr an. Als sie dann um eine Biegung kam, sah sie auf einmal Kinsey. Mit einem Aktenkoffer unter dem Arm, verließ er panisch einen Raum. „Kinsey!“, brüllte Jules. Geschockt drehte der sich um und als er Jules sah, rannte er, so schnell er konnte los. Jules aber reagierte geistesgegenwärtig und schoss dem Senator ins Bein. Er strauchelte und fiel zu Boden.

Langsam ging Jules zu ihm und bedrohte ihn mit der Waffe. Sie wechselte vom G36 auf ihre P8, um mit der anderen Hand telefonieren zu können. „Mister Präsident.“, meinte Jules. „Ich habe Kinsey vor mir. Ich brauche Instruktionen.“ Sie war eiskalt bei der Sache. Durch die Leitung, konnte man Bush schlucken hören, bis er schließlich sagte:
„Es ist zu gefährlich, ihn am Leben zu lassen. Verstehen sie, Sergeant?“
„Ja Sir.“, sagte Jules nur, dann drückte sie ab.
Im Bericht würde stehen, dass Kinsey auf der Flucht erschossen wurde.


Drei Tage später:

Unter den Augen von hunderten von Schaulustigen, hob die Rommel vom Boden ab.
Mit Hilfe von McKay und Zelenka aus dieser Realität, konnte eine Möglichkeit gefunden werden, wieder ins eigene Universum zu wechseln.

Bush und General Ryan sahen dem Schiff nach, das langsam aufstieg. „Und Michael, wie sieht es aus?“, fragte Bush den Stabschef der Air Force.
„Wir liegen im Zeitrahmen Sir, in zwei Monaten sind wir soweit.“, meinte dieser. Als die Rommel dann aus der Atmosphäre verschwunden war und man nur noch im klaren Himmel sah, wie sich ein Raumfenster öffnete, stürmten Reporter zu Bush. Sie allesamt hatten nur eine einzige Frage auf dem Herzen. „Mister Präsident, wann werden sie ein amerikanisches Stargate Programm ins Leben rufen?“
„Nun, vorab muss ich sagen, dass ohne die Zustimmung des Senats so ein Programm nicht ins Leben gerufen wird.“, meinte Bush. „Aber ich kann ihnen versichern, dass das Stargate sicher in absehbarer Zeit genutzt werden wird.“


Zwei Monate später, Antarktis, McMurdo Air Force Base:

In McMurdo wurde von der US Navy das zweite Tor, welches man 50 Kilometer entfernt gefunden hatte, aufgebaut. Von diesem Tor wussten weder die Bevölkerung, noch der US Senat. Man hatte nicht die Absicht, mit der Erforschung des Weltalls zu warten, bis der Senat die Mittel genehmigte, als würde man solange im geheimen schon einmal beginnen.

Unter den 15 SG Teams, die zu Beginn ins Leben gerufen wurden, befanden sich auch drei Deutsche und drei britische Teams. Die Deutschen waren aus Dankbarkeit dabei, die Bush für sie empfand, und die Briten aus Tradition, da diese immer bei militärischen Aktionen mit den USA zusammenarbeiteten.

Im Konferenzraum des Stützpunktes, standen Oberst Degenhardt, Hauptmann Allert, Oberst Heimeshoff, Leutnant Rust und Daniel Jackson zusammen, den man als letzten angeworben hatte, und unterhielten sich über die ersten Missionen, die bevor standen.
Daniel sah alle ganz schüchtern an. "Ich hoffe nur, dass ich hier mehr forschen kann, als dass ich kämpfen muss." Allert zuckte mit den Schultern. "Lassen sie sich einfach überraschen, auch wir wissen nicht genau, was kommt." Da betrat General Ryan ebenfalls den Raum. Er war als Air Force Stabschef offiziell in Pension gegangen, inoffiziell leitete er nun das SGC. „Ich habe eine Überraschung für sie.“
„Was denn?“, fragte Franzi.
General Ryan lächelte. „Drehen sie sich einfach mal um.“

Das taten sie dann auch. Hinter ihnen stand niemand anderes, als Jules.
„Ich dachte, sie wollten nicht mitmachen?“, fragte Oberst Heimeshoff.
Die Sanitäterin grinste jedoch nur. „Glauben sie denn wirklich, dass ich eine gute Party auslassen würde? Erst recht, wen sie sich über mehrere Jahre hinziehen wird?“
Ryan kloppte ihr auf die Schulter. "Na dann, Sergeant Tora, dann lassen sie uns anfangen, wir wählen in einer Stunde Abydos an."
Degenhardt grinste tief. "Wir haben zwar keine Russen dabei, aber genug Marines, damit Ra sich warm anziehen kann..."





Ende der Folge
Kapitel 12 by Atlan
5.12 Einmal trifft es jeden
von Colonel Maybourne




ST 1 war, diesmal ohne Jules, auf einer Erkundungsmission, um sich von der letzten schweren Mission abzulenken.
Nach dem Besuch in dem Paralleluniversum hatten sie eine Woche Urlaub bekommen, aber jetzt tat eine ruhige Mission auch ganz gut.
Jules war hingegen derart ausgelaugt, dass sie den General darum gebeten hatte, ihren Urlaub um eine weitere Woche zu verlängern.
Sie meinte, dass sie einfach mal richtig ausspannen müsste, da sie ja zudem noch reichlich an Resturlaub hatte.
Und so war ST 1 zu viert auf dieser Welt, die sich als recht schwüle und heiße Graßlandschaft herausstellte.
Viele Palmen säumten ihren Weg und bis zu den Hüften stand ihnen das Gras, dazu befanden sie sich in einer kleinen Hügellandschaft.
Daniel sah zu Franzi rüber.
„Sag mal, wie geht es dir, Rene und Jolinar eigentlich, nachdem das Kind endlich da ist, ich hatte vergessen, früher zu fragen?“
Während eines Unfalls im letzten Jahr wurde ein Liebeshormon im STK freigesetzt, was dazu führte, dass Jolinar von General Degenhardt geschwängert wurde.
Franzi lächelte ganz Happy.
„Es ist einfach super, aber manchmal auch ganz schön stressig, unsere Tochter ist ganz schön aufgedreht.
Rene und ich sind wie vernarrt in sie, aber dass beste ist, wenn Jolinar ihre Erziehungstipps zum Besten gibt.
Sie lebt immerhin schon fast 3.000 Jahre und es immer wieder lustig, wenn sie sich um die Kleine kümmert.“
Franzi machte eine kurze Pause.
„Unsere Tochter Katrin hat es am liebsten, wenn Jolinar ihre Augen aufleuchten lässt, sie sieht dann immer ganz fröhlich aus.“
Weiter vorn sprachen Sikerman und Teal´C ein paar Worte miteinander.
„Sag mal Großer, haben die Jaffarebellen eigentlich mal wieder was Bedeutendes von den Goa´Uld gehört?“
Teal´C schüttelte den Kopf.
„Nein und das ein auch ein Grund, warum ich etwas besorgt bin, denn es passt nicht zu den Goa´Uld, sich so zu bedecken.“
Der Feldwebel nickte leicht.
„Du meinst, dass es die Ruhe vor dem Sturm ist und sie bald mit einer unangenehmen Aktion in Erscheinung treten?“
Teal´C verneigte sich leicht.
„Ja, dass würde zu ihnen passen und ich befürchte, dass dieser Zeitpunkt nicht mehr lange auf sich warten lässt.“
Danach ging das Team, in zwei leicht versetzten Zweiergruppen, weiter in die Landschaft rein, dabei unterhielten sie sich weiter angestrengt.


Hannover, Innenstadt:

Jules ging, allein und auch ziemlich gemütlich, durch die Innenstadt der Niedersächsischen Landeshauptstadt.
Nachdem sie eine Woche bei ihrer Familie war, musste sie einfach mal richtig abschalten, am besten allein.
Und so ging sie diversen Geschäften vorbei, sah sich dabei die Auslagen in den Schaufenstern an und ging dann weiter.
Zwar wurde sie von einigen Menschen erkannt, da die Missionen der ST Teams regelmäßig im Fernsehen kamen, aber das störte sie nicht.
„Ist das nicht diese eiskalte Mörderin…?“
„Das man die noch frei rumlaufen lässt…“
„Kinder, kommt schnell weg hier.“
Julia Tora aber störte sich daran nicht, da sie es inzwischen gewohnt war, dass die Menschen sie nicht liebten.
So wie auch diese ältere Frau, die wortlos, aber kopfschüttelnd an ihr vorbei ging, aber darauf bedacht war, von ihr wegzukommen.
Jules ignorierte dies, versuchte sogar ihre Gefühle derart auszuschließen, als würde sie nur ein Herz aus Eis haben.
Doch dies gelang ihr nicht immer, so wie jetzt, als ein Punker, der wohl so um die 17 Jahre alt war, auf einem Skatbord ankam.
„Elende Massenmörderin…“
Er fuhr direkt auf sie zu, spuckte ihr aus vollem Bogen direkt in ihr Gesicht und fuhr dann so schnell wie möglich weg.
Jetzt allerdings war Jules mehr als nur aufgebracht.
„Wenn dich kriege…scheiß Punker…“
Sie versuchte ihm hinterher zu laufen, aber durch sein Skatbord war der Jugendliche einfach zu schnell davon gewesen.
Sie nahm ein Taschentuch und säuberte sich das Gesicht, während man annehmen konnte, dass einige Passanten etwas höhnisch grinsten.
Danach ging sie, schnelleren Schrittes, weiter, da sie einfach nur Ablenkung brauchte, aber auch Ruhe suchte.

Ungefähr eine halbe Stunde später, betrat Jules ein Fachgeschäft für Damenbekleidung, da sie mal wieder was Neues brauchte.
Sie stöberte etwas bei den Blusen herum, als eine jüngere Verkäuferin zu ihr kam, um ihr bei der Anprobe zu helfen.
„Endschuldigen sie, kann ihnen vielleicht irgendwie behilflich sein,…oh man …sind sie nicht diese…?“
Jules blickte der Frau, sie war sicher nicht mal zwanzig Jahre alt, sehr streng in die Augen, ehe sie die Bluse wieder zurück tat.
„Sagen sie es ruhig…ich bin eine gottverdammte Mörderin…ich halt das langsam echt nicht mehr aus.“
Danach stürmte sie an der sprachlosen Frau vorbei, nur raus aus diesem Laden und war schon fast soweit, dass ihr, erste Tränen kamen.
Aber Jules konnte sich dann doch noch zusammenreißen und ging einfach nur weiter, in den frühen Abend hinein.


Auf dem fremden Planeten:

Franzi stand auf einem der etwas höheren Hügel, von dem man die Gegend sehr gut einsehen konnte und sah durch ihr Fernglas.
Die drei Männer standen weiter unten und sprachen miteinander, wobei Ralf Sikerman den beiden erklärte, was ihn an Skifahren so faszinierte.
„…aber das absolut beste ist immer noch der Geschwindigkeitsrausch, wenn du so schnell wie noch nie, einen Abhang runter rauscht und…“
Er wurde jedoch rüde unterbrochen, als Franzi alle drei nach oben beorderte und das in einem Ton, der keinen Widerspruch deutete.
„Schluss jetzt mit dem Palaver, ich habe hier eine Siedlung ausgemacht, die mir sehr nach Menschen aussieht.“
Es dauerte keine Minute, bis die drei neben ihr Standen und ebenfalls durch ihre Feldstecher blickten.
Teal´C sah dann zu ihr rüber.
„Mir kommt nichts bekannt vor, ich bin mir sicher, dass ich diese Menschen niemals zuvor getroffen habe.“
Das Dorf war primitiv, aus der Entfernung allerdings auch nicht gerade gut einzusehen, aber bestand wohl aus Bambushütten.
Von hier aus konnte man schätzungsweise an die 100 Hütten sehen, einige davon durchaus größer angelegt.
Anbei war eine Bucht, welche wohl ins Meer führen sollte, sie beherbergte auch einen kleinen Hafen, in dem einige Flöße lagen.
Daniel kam das durchaus etwas bekannt vor.
„Leute, ich kann mich zwar irren, aber wenn ich richtig liege, könnten das da Nachkommen der Polynesier sein.
Auf der Erde waren sie einst über fast den gesamten Pazifikraum verteilt, haben Tausende von Inseln bewohnt.“
Franzi war etwas beeindruckt.
„Und woran wollen sie das erkennen, wir sind hier sicher fünf Kilometer von dieser Ortschaft entfernt…“
Daniel zwinkerte ihr zu.
„Ja, aber ich kann die Flöße genau erkennen, sie passen genau auf die alten Beschreibungen, ich bin echt aufgeregt.“
Sikerman sah den Archäologen scharf an.
„Waren diese Typen in den Legenden friedliche Menschen oder eher ein kriegerisches Volk, ich habe heute keine Lust, wieder den Weg frei zu schießen.“
Daniel dachte kurz nach.
„Nun, ich kann es zwar nicht genau sagen, sie hatten auch Konflikte untereinander, aber es ist nichts von großen Schlachten bekannt.“
Franzi dachte noch eine Sekunde nach.
„Wir nehmen Kontakt auf, immerhin hat die Sonde geringe Werte von Naquada aufgefangen, da konnte ein Handelsabkommen nützlich sein.“
Die anderen nickten und Oberstleutnant Franziska Rust ging voran, jetzt allerdings mit ihrem Gewehr in Vorhalte und dieses entsichert.


Hannover:

Inzwischen war die Dunkelheit schon hereingebrochen und Julia ging, weil es schon viel zu lange her war, wieder mal in ein Restaurant.
Sie trug einen komplett schwarzen Nadelstreifenanzug aus Seide, dazu eine schlichte weiße Bluse, ihre Haare waren kurz geschnitten.
Sie hatte sich erst gesträubt, da sie eigentlich nach dem Tag nicht mehr in die Öffentlichkeit gehen wollte, entschied sich aber noch um.
Nachdem sie eingetreten war, suchte sie sich einen leeren Tisch aus, der etwas abseits stand und setzte sich.
Es handelte sich um einen etwas besseren Laden, der traditionell gehalten war und sogleich kam auch der Kellner.
„Guten Abend Madame…darf ihnen etwas zu trinken bringen?“
Anscheinend hatte auch er sie erkannt, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihr ein wenig gefiel.
„Ja, fangen wir mit einem Wein an und ich hätte dann gerne die Speisekarte, oder können sie was empfehlen?“
Er dachte eine Sekunde nach.
„Wir haben heute Lammstreifen, mit frischem Gemüse und Französischen Kartoffeln, mit einer Pilzsuppe als Vorspeise.“
Jules dachte kurz nach.
„Klingt gut, nehme ich.“
Der Kellner nickte und schrieb ihre Bestellung, während andere Gäste schon tuschelnd zu ihr rüber sahen.
Jules konnte sich denken, was die zu sagen hatten, kamen doch jetzt wieder die verdrängten Erinnerungen hoch.


Zwei Jahre zuvor:

Das STK war nun knapp ein Jahr bekannt und so langsam hatten sich die Menschen auf der Erde an die Gefahr gewöhnt.
Zwar gab es immer wieder Proteste und auch Gegenstimmen, aber die hielten sich in einem toleranten Niveau.
Es war praktisch genauso wie vorher, nur ein wenig hektischer, aber die Menschen spürten auch eine große Faszination für das Sternentor.
Bis eben zu dieser einen Mission, die einfach alles verändern sollte und die anders ablief, als sie geplant war.
Der Goa´Uld Heru´ur hatte mehr als 2.000 Menschen von einem friedlichen Planeten entführt und in einer Mine versklavt.
Darunter auch ein Deutsches ST Team, das sich erbittert gewehrt hatte, aber den Jaffa doch unterlegen war.
Durch die Tok´Ra informiert, konnte das STK schließlich eine Rettungsmission starten, die aber aus dem Ruder lief.

ST 1, seit knapp einer Woche unter dem Kommando der gerade beförderten Major Franziska Rust, führte die Truppe an.
Vier Deutsche Teams, unterstützt von einer 30 Mann starken Einheit der Russischen Armee, umkreisten das Sklavenlager.
Daniel sah durch sein Fernglas.
„Ich sehe das unten ungefähr 40 Aufseher, die alle mit Stabwaffen rumlaufen, einige haben auch Folterstöcke.“
Danach sprach Jules zu Franzi, sie war aufgebracht.
„Zwei von unseren Jungs haben sie schon umgebracht, am linken, hinteren Ende liegen ihre Leichen im Dreck.“
Franzi sah es und sprach in ihr Funkgerät-
„General Runge, wir haben das Lager komplett umstellt und können jetzt auf ihren Befehl angreifen.“
Der Befehl kam sehr schnell, Runge koordinierte dies mit seiner Truppe, die etwas versetzt aufgestellt war.
„Verstanden, legen sie los.“
Von ihrer erhöhten Position aus erledigten die Deutschen Teams einen Grossteil der Wachen mit gezielten Kopfschüssen.
Da die Waffen mit Schalldämpfern versehen waren, hörte kaum einer was, danach pirschten sie langsam voran.

Es dauerte weniger als eine halbe Stunde, um das gesamte Lager einzunehmen und zu sichern, dass auch noch völlig ohne Verluste.
Allerdings waren alle Mitglieder des gefangenen Teams tot, darunter auch eine Freundin von Jules, aus der Sanitäterschule.
Sie stand gerade vor ihrer Leiche, Daniel war neben ihr.
„Verdammt noch mal, ich hatte so gehofft, dass wir sie noch retten können, aber sie waren alle tot, bevor wir kamen.“
Daniel legte ihr die rechte Hand auf die Schulter.
„Du kannst nichts dafür, wir wussten doch, dass wir es wahrscheinlich nicht schaffen könnten alle zu retten.“
Ihr lief eine Träne aus den Augen, während sie sich zu ihrer Freundin herunterbeugte, ihr über die Wange strich.
„Steffi, ich werde persönlich dafür sorgen, dass du das würdevollste Begräbnis bekommst, das man sich vorstellen kann.“
In dem Moment kam eine Meldung von Runge rein.
„An alle, wir haben Gefangene gemacht, zwei von denen haben sich damit gebrüstet, unser Team ermordet zu haben.“
Während die anderen drei Deutschen Teams damit beschäftigt waren, die Sklaven auf einen anderen Planeten zu bringen, zerrten die Russen einige Gefangene hervor.
Insgesamt sieben Jaffa und der Goa´Uld, der alles kommandierte, waren noch am Leben und wurden festgehalten.
Jules sprang sofort auf, alle Anzeichen von Trauer waren aus ihrem Gesicht verschwunden, jetzt regierte der Hass.
„General Runge, darf ich fragen, was sie mit diesen Hundesöhnen vorhaben, ich hoffe doch nicht, eine gemütliche Zelle in Lager 18?“
Lager 18 war ein Kriegsgefangenenlager, wo zu dem Zeitpunkt etwa 700 Jaffa einsaßen und auch gut behandelt wurden.
Runge hatte allerdings was anderes vor.
„Nein, Frau Oberfeldwebel, mir ist da was anderes in den Sinn gekommen und ich denke, es wird ihnen gefallen.“
Jules grinste bitterböse, da sie sich gut vorstellen konnte, was jetzt kam und in der Situation freute sie sich sogar drauf.

Schließlich stellte man die Jaffa und auch den Goa´Uld an die Wand und ließ sie von einem Exekutionskommando hinrichten.
Dieses bestand, mit Ausnahme von Jules, nur aus Russen, die anderen von ST 1 wollten da nicht dabei sein.
Runge persönlich befehligte die Einheit.
„Erschießungskommando vortreten.“
„Ausrichten.“
„Anlegen.“
„Zielen.“
Danach sah er noch mal zu Jules, die nur nickte und sich sichtbar freute, dass die Mörder ihrer Freundin jetzt auch starben.
Weswegen Runge auch ihr den Schussbefehl überließ, so sagte sie auch mit fester Stimme:
„Feuer.“
Alle acht Gewehre zuckten zugleich und die Jaffa plus der Goa´Uld fielen tot, oder schwer verwundet, zu Boden.
Bei drei Jaffa waren die Kugeln so eingetreten, dass sie im Sterben lagen, aber sicher noch Minuten brauchen würden.
Aus diesem Grund zog Jules auch ihre Pistole, gab jedem dieser drei Jaffa den Gnadenschuss, in den Kopf.
Runge klopfte ihr auf die Schulter.
„Ich weiß, dass ihnen das schwer gefallen ist, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es mehr als nur richtig war.“
Julia Tora aber fühlte nichts, da heute in ihr unglaublich viele Emotionen und Gefühle einfach abstarben.
Es war fast genauso wie nach der Folter durch Ch´num, nur das sie sich diesmal einfach noch viel gleichgültiger fühlte.

Das sollte auch unter den Teppich gekehrt werden, aber ein junger Deutscher Soldat filmte die Aktion mit seinem Handy.
Nicht einmal, um damit für Ärger zu sorgen, aber er wollte die Erschießung seinen Freunden zeigen, um anzugeben.
Es dauert nicht lange und dieses Video tauchte im Internet auf, wo es sich zu einem riesigen Skandal entwickelte.
Ganz besonders Robert Kinsey nutzte es, um gegen das STK und seine Führung zu hetzen, es war einfach eine Stimmung, die aufgeheizter nicht sein konnte.
Die Medien bauschten den Fall so derart auf, dass man schon denken konnte, es würde sich um ein Kriegsverbrechertribunal handeln.
Julia Tora und Sergej Runge wurden von den Deutschen und auch von Russischen Behörden immer wieder verhört.
Runge war allerdings Ehrenmann genug, jedes Mal zuzugeben, dass alles auf seinen Befehl hin gelaufen sei.
Nach einer Woche der Empörung reichte es dem Russischen Präsidenten Putin dann aber, da ihm das alles ziemlich annervte.
Er trat vor die Kameras und ließ ein Statement ab, wonach die Exekution von ihm genehmigt war und stellte sich vor seine Soldaten.
Von vielen Westlichen Politikern wurde dies zwar belächelt, aber es galt auch als eine größten Bezeugungen von Loyalität, Seitens eines Politikers.
Trotzdem hatten Runge und ganz besonders Jules, die dadurch zu einer Hassfigur wurde, ihre Namen als Mörder weg.


In dem Dorf:

ST 1 nährte sich der Siedlung, von der man sagen konnte, dass sie eigentlich schon als eine kleine Stadt zählen musste.
Es waren noch wesendlich mehr Hütten, als Franzi sie am Anfang hatte ausmachen können, da es noch einen Seitenarm gab.
Ohne wirklich sicher gehen zu können, war die Anzahl der Bevölkerung sicher auf die 3.000 Menschen anzurechnen.
Die Menschen trugen ganz einfache Stoffgewänder, wobei die Frauen sehr viel weniger am Leib trugen, als die Männer.
Franzi sah zu Daniel rüber.
„Reden sie mit diesen Menschen, die sind alle so still, ich krieg da ein ganz mulmiges Gefühl in der Magengegend.“
Dabei waren die Menschen alles andere als still, sie redeten nur ganz leise, so dass es niemand aus dem Team hören konnte.
Daniel nährte sich den Menschen.
„Hallo, ich bin Dr. Daniel Jackson und das hier sind meine Freunde, wir sind von weit gereist, um euch kennen zulernen.“
Er machte eine Kurze Pause.
„Gibt es hier vielleicht einen Bürgermeister, oder sonst jemanden, mit dem wir reden können, wir wollen euch nichts Böses.“
Teal´C trat neben seinen Freund.
„Daniel Jackson, ich glaube kaum, dass uns diese Menschen helfen können, sie sehen viel zu verängstig aus.“
Sikerman stimmte dem zu.
„Ja, guckt euch die doch nur an, sie sehen alle aus, als würden sie denken, dass wir sie gleich umbringen werden.“
Plötzlich und ohne jede Vorwarnung stürmten vier Männer hervor, die alle Blasrohre in den Händen trugen.
Franzi sah sie als erste.
„Achtung…“
Weiter kam sie allerdings nicht, da ihr ein kleiner Pfeil in den Oberarm geblasen wurde und sie in Ohnmacht fiel.
Auch Sikerman und Daniel gingen, von Pfeilen getroffen, schnell zu Boden, allein Teal´C konnte sich noch wehren.
Er richtete seine Stabwaffe aus und erschoss sofort zwei von den Schützen, bevor auch er zu Boden ging.
Allerdings dämmerte er nicht vollends weg, sondern blieb noch in einem etwa halbwachen Zustand liegen.


Im Restaurant:

Jules, die mit dem Essen inzwischen fertig war, saß an der Bar und trank Alkohol, ohne dabei zu sehen, dass sie schon total betrunken war.
Fast eine Stunde lang kippte sie abwechselnd Wodka Red Bull und Wodka O in sich rein, teils einfach nur noch wahllos.
Gerade räumte der Barkeeper wieder drei Gläser vor ihr weg, als sie mit weit aufgerissenen Augen ansah.
„Ey…ich will…ganze Flasche…dazu Red…du weist…was meine…“
Der Barmann aber schüttelte nur den Kopf.
„Ich glaube, sie haben für heute genug gehabt Kleines, sie können ja kaum noch gerade auf dem Hocker sitzen.“
Da baute sie sich wild auf.
„Du gibt’s…mir jetzt eine…Pulle Wodka, oder…ich denke einfach…bist ein Goa´Uld…und behandle dich so.“
Da bekam der Barkeeper doch Angst, da er genau wusste, wen er da eigentlich vor sich hatte und reichte ihr eine Flasche.
Sie griff in eine ihrer Taschen und warf einige Euroscheine auf den Tresen, griff sich dann die Flasche und ging in eine Sitzgruppe.
„Scheiße man, bin ich voll…“

Während Jules sich immer weiter mit dem Wodka abschoss, kamen in ihr Erinnerungen an ihre Kindheit hoch.
Sie wuchs auf dem Land auf, zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester, die gerade ihr zweites Kind geboren hatte.
Jules erinnerte sich genau daran, wie besorgt diese war, als die beiden sich vor dem Angriff der Goa´Uld, gegen die Erde, verabschiedeten.
Beide standen in ihrem Elternhaus, als die Nachricht hereinkam, dass eine Goa´Uld Invasion bevorstand.
„Julia verdammt noch mal, wie sehr hast du die Mistkerle denn diesmal provoziert, dass sie so eine große Flotte schicken?“
Sie musste auflachen, blickte ihrer Schwester Lena in die Augen.
„Nicht so sehr, wie ich es gerne hätte, aber ihr müsst sofort in einen der Bunker gehen, und keine Widerrede.“
Da kamen auch die Eltern der beiden, ihr Vater schüttelte nur den Kopf.
„Julia, seit du laufen kannst, hast du nur Ärger gemacht, aber so eine große Armee, dass ist echt deine Meisterleistung.“
Sie versuchte sich zu rechtfertigen.
„Hey, warum geben alle mir die Schuld daran, ich kann auch nichts dafür, dass dieser Bastard Anubis die anderen aufgehetzt hat.“
Jules wurde von ihrer Mutter noch mal ausgiebig umarmt.
„Was du auch diesmal tun musst, um sie aufzuhalten, wir werden wieder zu 100 Prozent hinter dir stehen, aber komm heil nach Hause.“
Jules hielt ihre Mutter noch eine Sekunde ausgiebig, dann ging sie, zu der bereits wartenden Walküre und stieg ein.

Wieder in der Gegenwart schluckte sie den nächsten Kurzen und bemerkte gar nicht, wie sie aufmerksam beobachtet wurde.
Das Restaurant hatte zwei Ebenen und von der oberen sahen drei Personen, darunter eine Frau, auf die betrunkene Elitesoldatin.
Sie waren sich nicht ganz sicher, ob sie es wirklich war, weswegen einer der Männer einen der Kellner ansprach.
„Sagen sie, ist das da unten wirklich Julia Tora, wir können die Dame von hier aus nicht gut erkennen?“
Der Kellner nickte.
„Ja, das ist sie.“
Die drei beratschlagten sich, sahen dann wieder den Kellner an.
„Können sie ihr dann bitte eine Einladung von uns übergeben, wir würden sie an unseren Tisch bitten.“
Der Kellner nickte bedächtig, da er doch Muffsausen hatte, Jules anzusprechen, aber ging dann schließlich zu ihr.
„Endschuldigen sie Madame, aber ich soll ihnen ausrichten, dass einige unserer Gäste sie an ihren Tisch einladen.“
Sie sah gequält nach oben.
„Sehe ich etwa…aus, als ob…mich das…interessiert…?“
Der Kellner machte auch sogleich auf dem Absatz kehrt, als sich auch die Soldatin erhob, da sie den Laden verlassen wollte.
Einige Gäste sahen ihr hinterher, als sie torkelnd das Lokal verließ, mit der Flasche unter dem Arm.
Aber kaum hatte sie die Tür passiert, schlug ihr auch schon die kühle Abendluft entgegen und raubte ihr die Sinne.
Jules machte noch vier Schritte, dann fiel sie mit den Armen voran auf den Bürgersteig und blieb dort auch liegen.

Den Gästen im Lokal war das natürlich nicht entgangen und so wurde auch schon sehr kräftig getuschelt.
Nur einer der beiden Männer kam nach unten und half der Bewusstlosen Julia Tora auf, trug sie dann zu seinem Wagen.
Es kostete ihn zwar einige Kraft, aber er konnte sie auf dem Beifahrersitz setzen, bevor er sich von seinen Begleitern verabschiedete.


Auf dem Planeten:

Mit einem gewaltigen Brummschädel erwachte Daniel aus seinem unfreiwilligen Schlaf, saß gefesselt an einem Mast.
Er war, genau wie der Rest des Teams, in einer kleinen Bambushütte und hatte keine Ahnung, was der Angriff sollte.
„Hat von euch einer ne Idee, warum die uns angegriffen haben, wir sahen doch ganz friedlich aus, oder nicht…?“
Sikerman aber war anderer Meinung.
„Daniel, warum die uns betäubt haben, ist mir Moment, ehrlich gesagt egal, versuchen sie nur, ihre Fesseln zu lösen.“
Da sprach Teal´C alle an.
„Während ihr bewusstlos wart, befand ich mich in einem Dämmerschlaf und war Zeuge, wie die Menschen Tänze aufführten.“
Daniel dachte kurz nach.
„Könnte was religiöses sein, vielleicht haben die uns für Dämonen gehalten, oder wir haben ein wichtiges Fest gestört.“
In diesem Augenblick war eine andere Stimme zu hören, als ein älterer Mann die Hütte betrat und alle ansah.
„Da hast du Recht, ihr habt unser wichtigstes Fest nicht nur gestört, sondern es auch entweiht, was ich nicht hinnehmen kann.“
Franzi ließ den Kopf fallen.
„Tut uns echt leid, aber wir kommen von einem anderen Planeten und wussten nichts über die Bräuche dieser Welt.“
Der Mann blieb hart.
„Das ist keine Endschuldigung, aus diesem Grund werde ich euch an die Stelle der bisherigen Opfer setzen.“
Sikermann wollte hoch schellen.
„Was, wenn du bekloppter Spinner uns auch nur ein Haar krümmst, dann kannst du schon mal beten gehen.“
Teal´C stimmte dem zu.
„Wenn du uns töten solltest, wird es dafür einen Vergeltungsschlag geben, den du dir nicht vorstellen kannst.“
Der Priester blieb davon unbeeindruckt.
„Meine Endscheidung ist gefallen, ich werde morgen diese Frau und einen von euch Männern unserem Gott opfern.
Die anderen beiden können gehen, wenn es gelaufen ist, aber bis dahin werdet ihr hier, in der Hütte, bleiben.“
Franzi zerrte an ihren Fesseln, was aber nur dazu führte, dass sie sich nur noch fester zogen und ihr Schmerzen zufügten.
„Ich lasse mich garantiert nicht von einem Geisteskranken Spinner wie dir, für eine beknackte Religion ermorden.“
Der Priester sah sie nur wütend an und wollte gehen, als ihn Daniel vorsichtig ansprach, in der Hoffnung, ihn zu beschwichtigen.
„Womit haben wir zu Rechnen und aus welchem Grund sollen wir sterben, wenn die Frage gestattet ist?“
Der Priester stellte sich in die Mitte des Raumes.
„Jedes Jahr, zur selben Zeit, werden eine Frau und ein Mann unserem Gott Zipacna geopfert, um für eine gute Ernte zu bitten.
Das Opfer wird darin bestehen, dass ihr dem Dorf vorgeführt werdet, wo wir uns an eurem Fleisch laben werden.“
Danach ging er und ließ das Team zurück, von denen außer Daniel keiner eine Ahnung hatte, was der letzte Satz bedeutete.
„Leute, ich sag es nur ungern, aber diese Typen sind Kannibalen und zwei von uns sind auf der Speisekarte gelandet.“
Franzi zog noch heftiger an ihren Fesseln.
„Verdammt noch mal, wo ist Jules, wenn man sie mal richtig braucht, dass darf doch alles nicht wahr sein.“
Mit der Zeit wurde aber auch sie zu schwach und hörte auf, an den Fesseln zu ziehen, als auch schon langsam die Sonne unterging.


Nach dem Filmriss:

Langsam aber sicher, schlug Jules die Augen auf, versuchte ihre Augen ans gedämmte Licht zu gewöhnen.
Dies ging erstaunlich auch ziemlich gut, da sie anscheinend sehr lange und auch recht gut geschlafen hatte.
Langsam erhob sie sich, stieg mit einem, noch immer leicht brummenden Schädel, aus dem Bett heraus.
„Moment mal, dass ist doch gar nicht mein Hotelzimmer…und was hab ich hier eigentlich für einen Fummel an?“
Sie trug ein Nachthemd aus feiner Seide, in einem hellen Blau gehalten, was ihr bis zu den Knöcheln reichte.
Sie schrie einmal laut auf.
„Verdammt noch mal, in was für einer Freakshow bin ich denn hier gelandet, langsam reicht es aber echt.“
Da fiel Jules Blick auf eine kleine Kommode an der Wand, auf der eine Karte lag, mit ihrem Namen drauf, sie las sie laut.
„Frau Hauptfeldwebel, ich habe mir erlaubt sie, nachdem sie gestern Abend volltrunken auf dem Bürgersteig zusammen brachen, zu mir nach Hause zu bringen.
Ich garantiere ihnen, keine unsittlichen Vergehen an ihnen begangen zu haben, auch habe ich sie nicht entkleidet.
Meine Putzfrau hat ihnen sehr geholfen, sich zu entkleiden und auch bei der Körperpflege zu unterstützen.
Ihre Kleidung habe ich in die Reinigung bringen lassen, da sie völlig verdreckt war und ihnen andere Sachen hinlegen lassen.
Da ich ihre Größe nicht kannte, habe ich Sachen hinterlegen lassen, von denen ich dachte, sie könnten passen.
Wenn sie soweit sind, bitte ich sie, in den Salon zu kommen, da ich gerne ihre Bekanntschaft machen würde.“
Jules zog die Augenbrauen hoch und sah dann zu den Kleidungsstücken, die auf einem Stuhl rechts neben ihr lagen.
„Das soll doch wohl ein Witz sein…“
Dort lagen ein rotes Kleid, halterlose schwarze Strümpfe mit Strapsen, sowie Pumps mit recht hohen Absätzen.
Da Jules in diesem Zimmer allerdings nichts weiter vorfand, musste sie notgedrungen die ihr hinterlegten Sachen zuziehen.
„Na prima, kein Höschen und auch kein BH, das wird echt immer besser, aber ein schnelles Stößchen kann der Typ vergessen…“
Danach trat sie vor einen Spiegel.
Das Kleid, in einem hellen Rot, reichte ihr etwa zu 15 cm über die Hüften und lag äußerst eng an, die Schultern waren frei.
Dadurch konnte man die Halter der Strapse sehen, da die Strümpfe nur knapp zwei Drittel ihrer Beine verdeckten.
„Na, das ist ja ganz toll, ich sehe aus, wie eine 5$ Nutte…oh man, der Kerl kann sich schon mal auf was gefasst machen.“
Danach ging sie zur Tür und öffnete sie schnell, als draußen auch schon ein älterer Mann auf sie wartete.
„Guten Abend Madame…“
Mit einem schnellen Griff packte Jules ihn am Kragen, woraufhin der Mann einen ziemlich panischen Blick bekam.
„Bist du der Mistkerl, der mich hier hin gebracht hat…“
Er hob nur ängstlich die Arme.
„Nein, ich bin nur der Butler, aber mein Herr freut sich schon darauf, sie zu begrüßen und wenn sie erlauben, seine Absichten sind Ehrenhaft.“
Sie ließ den Diener los.
„Dann zeigen sie mir, wie ich diesen dämlichen Salon finde und helfen sie mir beim laufen, ich habe seit Jahren keine Schuhe mit hohen Absätzen getragen.“
Der Butler reichte die Hand, bevor sie los gingen und nach etwa drei Minuten, des reinsten Entenganges, ihr Ziel fanden.

Der Salon war sehr geräumig und von imposanten Möbeln bestückt gewesen, die meisten davon noch aus dem 19. Jahrhundert.
Dazu kamen einige Gemälde, die meisten aus der Renaissance, sowie Büsten, denen der Römische Stil deutlich anzusehen war.
In der Mitte stand eine kleine und bereits eingedeckte Tafel, während der Hausherr vor dem großen Fenster wartete.
„Ah, wie ich sehe ist unser Gast eingetroffen, es freut mich sehr, sie kennen zu lernen, Frau Hauptfeldwebel.
Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Gideon von Sachlingen, ich entstamme einem kleinen Adelsgeschlecht.
Dies soll aber nur eine kurze Information sein, falls sie sich über die Prunkvolle Einrichtung wundern sollten.“
Jules hielt verschränkt, die Arme vor der Brust und betrachtete ihren gegenüber sehr genau, der in ihren Augen, attraktiv war.
„Können sie mir mal sagen, wie sie auf die irre Idee gekommen sind, mich abzuschleppen, geschweige denn dieser Fummel?“
Der Hausherr ging einige Schritte auf sie zu, er mochte Mitte dreißig sein und maß etwa 1,80 Meter.
„Ich habe sie von der Straße aufgelesen, nachdem sie nach einem gewaltigen Alkoholrausch zusammen brachen.
Da ich ihre Adresse nicht kannte und ihnen die Peinlichkeit der Presse ersparen wollte, nahm ich sie mit nach Hause.“
Jules nickte kurz bedächtig, sah dann auffordernd an sich runter und streckte ihre Arme in die Hüften.
„Schön und gut, aber das ist garantiert nicht mein Stil und schon gar nicht diese Treter, auf denen ich mir noch die Gräten breche.“
Gideon lächelte sie an.
„Aber ich bitte sie Julia, ich darf sie doch beim Vornamen nennen, sie sehen darin einfach nur hinreißend aus.“
Sie ging einige Schritte durch den Raum.
„Und was ist jetzt, denken sie vielleicht daran, mich gleich hier zu vernaschen, dann muss ich sie leider enttäuschen.“
Er bot einen Stuhl an.
„Aber nein, ich hatte eigentlich gehofft, dass sie mit mir Essen würden, ich finde sie nämlich faszinierend.“
Sie setzte sich hin und kam gleich auf das nächste Thema.
„Sie sind mutig, wenn sie mit einer vom Volk verschrienen Massenmörderin zu Abend essen, das könnte ihrem Ruf schaden.“
Diesmal sah er sie äußerst streng an.
„Glauben sie mir, wenn ich ihnen eines aufrichtig sage: Nicht alle Deutschen halten sie für eine grauenhafte Killerin.
Es gibt durchaus einen große Menge an Menschen, die ihnen und ihren Kameraden mehr als nur dankbar sind, für alles bisher Geleistete.“
Jules hob überrascht das Glas und stieß mit ihrem Gastgeber auf den Abend an, der noch interessant zu werden schien.


In der Hütte:

Teal´C und Sikerman waren immer noch an die Masten gefesselt und versuchten, diese zu lösen, um den anderen beiden zu helfen.
Die Einwohner hatten sich schließlich für Daniel als zweites Opfer entschieden und ihn auch gleich mitgenommen.
Der Jaffa riss an seinen Fesseln, da beide erst nach der Opferung freigelassen werden sollten, um diese nicht zu stören.
Da kam eine junge Frau herein, ihnen Wasser brachte, da es heute wieder ein extrem heißer Tag werden sollte.
„Hier trinkt, heute ist ein großer Tag…“
Der Feldwebel nutzte sofort die Chance, brachte sie mit seinen Beinen zu Fall, sie fiel genau auf den Jaffa.
„Warum tut ihr das…“
Teal´C verpasste ihr noch im Fallen eine starke Kopfnuss, da sie genau auf ihn zu fiel und auch bewusstlos liegen blieb.
„Gut gemacht, Ralf…“
Dieser nickte und sah die Metallene Haarspange, an die er kommen konnte, da die Frau direkt neben ihm lag.
Er drehte sich so an dem Mast, dass er den Kopf der Frau berühren und die Spange erreichen konnte.
„Jetzt aber schnell, bevor die beiden noch geröstet werden, ich habe keine Lust, sie im Topf nach Hause zu bringen.“
Er schnitt mit der Haarspange an seinen Fesseln, während die Frau ganz langsam wieder zu Bewusstsein kam.

Daniel und Franzi, beide mit den Händen auf dem Rücken gefesselt, standen an einem Felsen, während die Bevölkerung rituelle Tänze aufführte.
Dabei begaben sich die Männer und Frauen derart in Trance, dass sie kaum die Umgebung um sich herum wahrnehmen konnten.
Daniel sah zu Franzi.
„Das es so enden wird, hatte ich nun nicht gedacht, habe es war echt schön, fast sieben Jahre mit dir befreundet zu sein.“
Sie lächelte ihn an.
„Geht mir ebenso, aber ich habe noch nicht vor, einfach als Mitternachtsimbiss für ein paar sabbernde Idioten zu enden.“
Er verdrehte die Augen.
„Und wie willst du das verhindern, denn soweit ich weiß, sind wir immer noch gefesselt und kommen hier nicht weg.“
Franzi sah zu beiden Seiten.
„Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und glaub mir eines, ich werde diesen Mistkerlen mehr als nur schwer im Magen liegen.“
Im selben Moment kamen vier Männer und machten sie von den Felsen los, was beide ohne Widerstand hinnahmen.
Danach wurden sie zu einer größeren Feuerstelle gebracht, wo die gesamte Ansammelung von Menschen war.
Sie gingen direkt auf zwei große, in den Boden eingelassene, Holzmasten zu, an denen sie fest gemacht werden sollten.
Daniel sah panisch zu Franzi rüber.
„Falls du noch eine geniale Idee haben solltest…“
In derselben Sekunde wurden die beiden Wachen erschossen, welche Franzi festhielten, was sie sofort nutzte.
Franzi rollte sich elegant auf dem Boden ab, sprang dann aus der Rolle auf und hielt beide Arme in die Höhe.

Sikerman sah, was Franzi bezweckte und führte den wohl genausten Schuss seines Lebens durch, während unten eine Panik ausbrach.
„Mädel, du hast echt Nerven.“
Die Menschen, die es nicht gewohnt waren, dass ein Mann nach einem lauten Knall starb, liefen auseinander.
„Moment, ich brach nur eine Sekunde…“
Der Feldwebel aus ST 1 schaffte es, mit einer extrem gezielten Kugel die Fesseln von Franzis Armen durch zuschießen.
„Den Treffer rahme ich mir ein…“
Gleichzeitig sicherte Teal´C nach hinten ab, damit sie nicht von zu eifrigen Eingeborenen überrascht wurden.

Nachdem ihre Fesseln zerschossen waren, warf sie auf die rechte Seite und drang schnell nach oben, um einen von Daniels Wächtern zu erledigen.
Sie schlug ihn mit angewinkelten Fingern direkt auf den Kehlkopf, woraufhin der Mann auf der Stelle zusammenbrach.
Daniel war sichtbar überrascht, als sie dem zweiten Wächter mit nur einem Schlag die Nase gebrochen hatte.
„Und ich wollte schon aufgeben…“
Oberstleutnant Franziska Rust gab ihm einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, lächelte dabei ganz fies.
„Wie oft habe ich dir schon gesagt, abgerechnet wird am Schluss und nicht, wenn alle noch am Zechen sind…?“
Danach löste sie seine Fesseln und sie konnten sich ziemlich schnell zum Tor zurückziehen, da die Einheimischen nun Angst vor ihnen hatten.


STK, zwei Stunden später:

General Degenhardt beendete gerade die Abschlussbesprechung mit dem Team, da es ja eine ereignisreiche Mission war.
„Dann kann ich also annehmen, dass wir das Rattenloch als recht unfreundlich und barbarisch abtun können?“
Franzi stimmte ihm zu.
„Ja, ich bin der Meinung, dass wir den Planeten zum Sperrgebiet erklären sollten, es sei denn, jemand steht auf so was.“
Alle schüttelten den Kopf, als sich Daniel an den General wandte.
„Haben sie eigentlich was von Jules gehört?“
Er schüttelte nur den Kopf.
„Nein und ist auch das gute daran, denn es bedeutet, dass sie noch keinen Ärger gemacht hat, den wir beseitigen dürfen…“
Unter einem Lächeln erhoben sie sich, danach löste sich die Versammlung auf, da alle noch ihren Pflichten nachzukommen hatten.
Kapitel 13 by Atlan
5.13 Die Stunde des Wolfs
von Atlan





Feldwebel Ralf Sikermann schlich, im Ghillie Suit und mit seinem DSR-50 Scharfschützengewehr fest in den Händen, durch den Wald von P1T-777. Er war auf einer Einzelmission, um einen Goa‘Uld auszuschalten, der Ärger machte. Er sollte den Systemlord Moloc liquidieren, auf Grund dessen Verbrechen. Noch immer ließ er die neugeborenen Jaffamädchen ins Feuer werfen und qualvoll verbrennen.
Inzwischen waren es schon weit über 2,1 Millionen tote Mädchen.

„Wieso hab ich mich nur darauf eingelassen.“, dachte sich Sikermann und erinnerte sich an die Besprechung mit General Degenhardt, ST 1 und Bra‘Tak.
[I]Bra‘Tak war vor zwei Tagen ins STK gekommen, um die Hilfe der Erde zu erbitten.
Er hatte vor kurzem einen Angriff der Rebellenflotte auf Molocs Heimatwelt angeführt. „Die Schlacht lief schlecht für uns.“, informierte Bra‘Tak sie.
„Moloc hatte mehr Ha‘Tak Schiffe, als erwartet im Orbit und bereitete uns herbe Verluste. Wir haben unsere halbe Al‘Keshflotte und vier Mutterschiffe verloren und Moloc dennoch nicht erwischen können.“
„Die schwächeren Goa‘Uld sind immer die, die am schwersten zu erledigen sind.“, meinte Daniel. „Ich kann mir vorstellen, dass ihn auszuschalten noch schlimmere Verluste kosten könnte.“
Teal‚C ergriff das Wort. „Molocs Flotte und Armee werden nun aber stark geschwächt sein und es wird viele Lücken im Überwachungsperimeter geben.“
Bra‘Tak nickte. „Deswegen bin ich auch hergekommen. Ich wollte die Tau‘Ri bitten eines eurer Kommandoteams zu entsenden, um Moloc ohne große Verluste auf beiden Seiten entgültig zu töten.“
„Ich werde deine Bitte dem OKB und der Regierung vorlegen.“, sagte Degenhardt nach einigem Nachdenken. „Die werden über das ganze entscheiden.“[/I]

Das Oberkommando hatte jedoch abgelehnt ein Team dafür zu entsenden und so hatte man beschlossen nur einen Mann zu schicken. Den besten Scharfschützen, den das STK aufbringen konnte. Und das war natürlich Sikermann selbst gewesen. Mann hatte ihn auf diesen Planeten entsand, da Geheimdienstinformationen bestätigten, dass sich Moloc für einige Wochen hier aufhalten würde. Ralf musste grinsen, als er darüber nachdachte. Wenigstens hatte man ihm für diesen Einsatz neue Ausrüstung bewilligt.
Er überprüfte noch einmal seine Waffe. Ein von ihm selbst modifiziertes DSR-50 Repetier-Scharfschützengewehr im Bullpupdesign, natürlich mit integriertem Schalldämpfer. Das Magazin fasste 4 Schuss im Kaliber .338 Lapua Magnum, eine Munition, auf die er persönlich zählte. Auch hatten die Waffenentwickler das Projektil für diesen Einsatz speziell neu entwickelt. Es bestand nun aus einer Trinium-Titan Legierung, die den Kopf eines Menschen mit einem Schuss abreißen konnte, sodass kein Sarkophag mehr helfen konnte.

„Na ja, wird schon gut gehen.“, dachte Ralf Sikermann und stapfte weiter durch den Wald. Dank des Überflugs einer AVIAN-Luftraumsonde wusste er zum Glück genau, wo er Moloc finden würde.


Auf der Mondbasis saß Runge derweil an seinem Schreibtisch und ging, wie üblich, Berge von Akten durch. Die Basis wurde, trotz Auflösung der Erdallianz, noch immer von Deutschland, Russland, den USA und Irland gemeinsam unterhalten, sodass Runge weiterhin Kommandeur blieb. Er war gerade in seiner Arbeit vertieft, als sich die Bürotür öffnete und seine Tochter Svetlana McKay mit einem triumphalen Lächeln auf den Lippen hereinkam. Sie schwenkte ein kleines Portaitfoto in der Hand. „Wir haben sie, Papa.“
„Wen?“, fragte Runge überrascht.
Svetlana setzte sich auf einen der Stühle vor dem Schreibtisch ihres Vaters und schob ihm das Foto herüber. „Na die Frau, die uns mit ihren Spießgesellen in der Antikerbasis in Sibirien betäubt hat und dann verschwunden ist.“ Runge nahm das Bild und sah es sich an. „Ja, ich erinnere mich. Irgendwas neues über sie und ihre Kumpane?“

Svetlana bestätigte nickend. „Ja, wir haben wochenlang die Datenbanken mit unserer Sicherheitskameraaufnahme verglichen und endlich sind wir fündig geworden.“
„Und, wer ist sie?“, fragte Runge sehr ungehalten.
„Sie ist eine Industrielle aus Großbritannien. Ihr Name ist Armelia McGorsh und sie ist Vorsitzende eines großen Technologiekonzerns, der auch Hightechmaschinen für die britische Royal Space Force baut.“
„Ein dicker Fisch also.“, fasste es Runge kurz zusammen, seine Tochter nickte.
„Was habt ihr bisher wegen dieser McGorsh in die Wege geleitet? Ich will sie unbedingt schnappen.“
„Ein Team beobachtet sie bereits, kann aber noch nicht eingreifen.
Putin verhandelt darüber grade mit dem britischen Premierminister.“, informierte Svetlana ihren Vater. „Was wir bisher von Armelia McGorsh wissen ist, dass sie sehr publikumsscheu ist. Sie geht sehr selten auf Partys und meidet die Öffentlichkeit.“

Runge nickte. „Gut, wenn wir das Okay haben, sag mir bescheid. Die schnapp ich mir persönlich.“
„Ich gebs weiter.“, bestätigte Svetlana. „Putin will sie übrigens dann wegen einem Angriff auf russische Soldaten anklagen.“ Danach sah sie auf die Uhr. „Wir sollten gleich den Anruf von Putin mit unserem Okay kriegen.“
„Dann stell schon mal das Einsatzkommando zusammen.“, meinte Runge. Svetlana stand gleich auf und tat, wie ihr geheißen.


Ralf schmiss sich schnell auf den Boden, als er eine Jaffastreife näherkommen hörte.
Er rollte sich hinter einen großen umgestürzten Baumstumpf und entsicherte sein DSR-50. Kurz darauf erschienen auch schon drei Jaffakrieger, keine 250 Meter entfernt von ihm. Ralf beobachtete sie durch sein Zielfernrohr. Die drei Jaffa blieben stehen und schienen eine Pause zu machen. Sie unterhielten sich und tranken aus ihren Feldflaschen. Ralf hatte weder Zeit, noch Muße darauf zu warten, dass die Jaffa weiter gingen. Denn mit jedem Moment erhöhte sich die Chance, dass man ihn erwischte. Deshalb entschloss er sich, die Drei auszuschalten. Schnell führte er ein Standardmagazin in das Gewehr ein, da er die kostbare neue Munition nicht für diese drei Krieger verschwenden wollte. Ralf betätigte den Kammerstängel und führte die erste Patrone in die Kammer. Zweimal atmete er tief durch, dann schoss er auf den ersten Jaffa. Der Schalldämpfer hatte den Schuss fast komplett unhörbar gemacht.
In den Kopf getroffen, sackte der Jaffa zusammen. Er hatte nicht einmal mehr gezuckt, sondern war direkt zusammengebrochen. Schnell lud Ralf nach.

Seine beiden Kameraden, alarmiert von dem schaurigen Tod ihres Kameraden, sprangen mit aktivierten Stabwaffen auf und sahen sich ängstlich um. Doch da erwischte es auch schon den zweiten Jaffa.´Der dritte und letzte hatte jetzt genug.
Er drehte sich sofort um und rannte, so schnell er konnte, in die entgegengesetzte Richtung davon. Doch Ralf ließ ihm keine Chance. Kaum nachgeladen, schoss er dem Jaffa von hinten ins Herz. Er stand auf und zückte seine Zat. Schnell ließ er die drei Leichen und ihre Waffen verschwinden, dann setzte er wieder langsam seinen Weg fort.

Während er so durch den Wald pirschte, kam die Erinnerung wieder hoch, wie er zu ST 1 gestoßen war.
Nachdem Marschall Reineke das STK verlassen hatte, um Chef der damals noch existierenden Erdstreitkräfte der Erdallianz zu werden und Degenhardt zum Kommandeur des STK ernannt wurde, musste die Lücke, die er in ST 1 ausgelassen hatte, gefüllt werden. Franzi hatte damals zwischen drei geeigneten Kandidaten wählen könnte. Einer war er selbst gewesen, dann ein Stabsfeldwebel der Fallschirmjäger und ein Oberfeldwebel der Pioniere. Franzi hatte schon mit den beiden anderen gesprochen, als sie ihn zu einem Gespräch bestellte.
[I]Er erinnerte sich, wie er sich damals zu ST 1 an den Konferenztisch setzte.
„Hauptfeldwebel Ralf Sikermann.“, las Franzi aus seiner Akte.
„Jawohl Frau Major.“, bestätigte Ralf.
„Scharfschütze mit bisher 42 bestätigten Abschüssen.“, meinte Franzi anerkennend. „Sie waren bisher beim STK Einsatzkommando IV?“
„Korrekt.“, bestätigte Ralf. Ruhig und präzise wie immer, beantwortete er noch einige andere Formalitäten, bis dann Daniel fragte: „Sagen sie, wieso wollen sie denn gerne zu ST 1 und mit uns auf Missionen gehen?“
Ralf antwortete nach einiger Überlegung. „Wissen sie, ich bin eher der ruhige, dafür präzise Soldat, der einfach nur mit den Besten kämpfen will.“
„Arrogant sind sie ja nicht.“, meinte Jules eher mäßig freundlich.
„Nicht wirklich, nein.“, antwortete Ralf belustigt.
„Ihnen ist auch klar, dass wir das Team sind, dass meisten in der Scheiße steckt?“, fragte Franzi.
Ralf nickte. „Ist mir klar und damit komm ich schon zurecht.“
Jules lehnte sich vor und sah ihn ernst an. „Kommen sie auch damit klar, ein Teamplayer zu sein? Ich dachte immer, Scharfschützen arbeiten alleine oder höchstens zu zweit?“
Ralf grinste jedoch nur entwaffnend. „Sagen wirs mal so, ich bin sehr gesellig.“

Teal‘c sah erst Ralf eine Weile an, dann seine Teamkameraden. „Ich bin für ihn.“
Jules sah den sie anlächelnden Sikermann noch kurz ernst an, dann wank sie ab. „Na, von mir aus.“ Sie streckte die Hand aus. Auch Franzi und Daniel stimmten nickend zu und Ralf ergriff Jules Hand.[/I]


Runge und seine Tochter waren verdeckt auf das Anwesen von Armelia gekommen, in ihrer Begleitung ein Speznas Team. Die beiden Runges waren mit Zats bewaffnet, die Speznas mit MP5, welche mit Intars auf der höchsten Betäubungsstufe ausgerüstet waren. Momentan war Armelia allein in dem, für einen Multimillionär doch bescheidenen, Anwesen, weswegen man die Gunst der Stunde nutzen wollte. „In Ordnung.“, meinte Runge zu den Kommandosoldaten. „Schneller Zugriff. Ihr geht durch die Fenster, Svetlana die Hintertür, ich geh über die erste Etage.“ Die Soldaten bestätigend nickend ihren Befehl, dann führten sie ihn auch schon aus.

Armelia wanderte gerade durch ihr Haus. Sie war gerade erst aus einer Besprechung mit Glick und einigen anderen Ratsmitgliedern gekommen. Ein Jumper hatte sie erst vor knapp einer Stunde wieder nach England gebracht. Wenn es nach ihr ginge, würde sie die ganze Zeit bei ihrem Volk bleiben, aber diese Firma, die sie für ihr Volk leitete, musste ja auch beaufsichtigt werden. Sie wandte sich in Richtung Küche, als plötzlich durch die Fenster fünf vermummte und bewaffnete Männer hereinstürmten.
Fast gleichzeitig wurde die Hintertür aufgebrochen.

Armelia reagierte schnell und rannte zu einer Kommode, nicht ohne einigen Intarschüssen aus den MP5 auszuweichen. Sie riss eine Schublade heraus und griff sich einen der antikischen Betäubungsstäbe mit dem großen Kristall darauf und feuerte auf die Speznas. Sofort traf sie einen Soldaten, ein weiterer auf den sie schoss, konnte in Deckung gehen. Sie ging ebenfalls in Deckung und feuerte im Sprung auf einen weiteren Soldaten, den sie ebenfalls betäubte.

Armelia stand jetzt auf und wollte in die erste Etage gelangen, als sich zwei Soldaten auf sie stürzten. Mit einigen Kostproben ihrer Kampfkünste, schaltete sie aber schnell aus. Sie hastete zur Treppe und rannte hinauf, während ihr Zatschüsse um die Ohren fegten. Sie drehte sich um und sah eine junge Frau auf sie schießen, konnte sie aber ihrerseits mit Betäuberschüssen dazu zwingen, in Deckung zu gehen.

In der ersten Etage angekommen, lief sie schnell den Gang entlang zum Ende des Ganges. Mit der Hand fuhr sie über eine der Wände und aus der holzvertäfelten Wand wurde eine Transporterkammer. Ihr Notfallfluchtplan. Doch noch bevor sie dort war, kam aus einem der Nebenräume ein Mann und stellte sich mit seiner Zat vor sie.

„Keinen Schritt weiter!“, befahl Runge. Er hatte sich schon ähnliches gedacht, weswegen er auch über die erste Etage gehen wollte. Von hinten kam jetzt auch Svetlana und deutete ihre Zat auf Armelia. Diese wusste, wann sie verloren hatte, legte vorsichtig den Betäuber bei Seite und hob die Hände. „Warum überfallen sie mich einfach so in meinem eigenen Haus?“, fragte sie unschuldig klingend.
„Das sagt die Richtige.“, antwortete Runge spöttisch. „Sie und ihre Spießgesellen haben uns schließlich vor einigen Monaten in Russland überfallen, uns betäubt und Dinge entwendet. Leugnen sie das nicht, wir haben Beweise.“ Man sah Armelia an, dass sie angestrengt nachdachte. Nach einer Weile versuchte sie sich zu erklären.
„Das, was wir aus dem Labor sichergestellt haben, waren Seuchenerreger aus vergangenen Zeiten. Wären sie ausgetreten, wäre es das mit der Bevölkerung der Erde wohl gewesen. Wir haben die Proben nur sicher gestellt, damit sie nicht unabsichtlich die Seuche auslösen bei ihrer Durchsuchung des Stützpunktes.“
„Beweise.“, meinte Runge ernst. „Und die Wahrheit. Wer sind sie, zu wem gehören sie.“

Fast im selben Moment, leuchtete die Transporterkammer hinter Runge auf und die Türen öffneten sich. Schnell wich er einige Schritte zurück, als sechs Männer in Kampfanzügen und Helmen, die das Gesicht vermummten, und bewaffnet mit Blastergewehren heraustragen. Hauteng um sie, schimmerte ein bläuliches Feld.
Runge schoss mit der Zat auf einen, doch der Energiestoß wurde von einem Kraftfeld absorbiert.

„Lassen sie das lieber.“, meinte Armelia ruhig. „Reizen sie die Leute nicht, denn ihre Waffen sind, im Gegensatz zu meiner, tödlich und sie können sich gar nicht ausmalen, was für hässliche Brandwunden Thermostrahler anrichten können.“
„Woher kommen die?“, zischte Runge Svetlana zu.
„Wahrscheinlich haben wir irgendein Sicherheitssignal ausgelöst, als wir gestürmt haben, aber wer konnte so was schon ahnen.“, meinte Svetlana.
„Nun ja.“, sagte Armelia lächelnd und schritt an Runge vorbei zu den sechs Bewaffneten. Als sie dann in der Kammer stand und sich die Anderen wieder zu ihr gesellten, meinte sie zu Runge. „Ich werde ihre Bitte meinen Vorgesetzten übermitteln. Aber ich habe wenig Hoffnung. Wir sehen uns sicher.“ Dann schlossen sich die Türen der Kammer und erneut leuchtete sie auf. Kaum war die Kammer leer, gab es auch schon Funkenschläge und es roch plötzlich nach verbrannten Leitungen.
Die Kammer war unbrauchbar gemacht worden.

Runge und Svetlana standen nur da und konnten es nicht glauben, dass sie so einfach ausgetrickst worden waren.


Ralf Sikermann kroch inzwischen nur noch über den Boden und näherte sich langsam seinem Ziel. Ein, für einen Scharfschützen perfekten, Hügel, der sich etwa 470 Meter von Molocs Feldlager befinden sollte. Er robbte bis zum Ende des Hügels hoch und holte seinen Feldstecher heraus. Er konnte etwa 20 Jaffa erkennen, die da unten standen, oder Patrouille liefen. Dann sah er aber auch noch, wie Moloc aus einem Zelt kam. Ralf grinste und klappte das Zweibein seines Scharfschützengewehrs aus und wechselte auf dessen Zielfernrohr. Er sah, wie Moloc einige Schritte weit ging und dann ausgerechnet so stehen blieb, dass mehrere Äste und ein riesiger Felsen ihn verdeckten. Ralf fluchte innerlich. Das wäre ja natürlich auch zu einfach gewesen.
Jetzt hieß es also auf ein freies Schussfeld warten. Er beobachtete den Goa‘Uld weiter.

Dieser hatte wohl einige Befehle an seine Jaffa ausgegeben, denn aus einem der Zelte schleppten zwei von Molocs Wachen eine Frau. Da stutzte Ralf und konzentrierte sich darauf die Frau mit dem Zielfernrohr einzufangen, denn diese Frau kam ihm sehr bekannt vor. Als sie dann endlich vor Moloc gezerrt wurde, sah Ralf endlich, wer es war. Niemand anderes nämlich, als Ish‘Ta.

„Verdammter Mist.“, dachte sich Ralf. „Wieso hab ichs mir nicht denken können, dass sie einen Alleingang versucht...“ Er versuchte sich wieder etwas zu beruhigen und beobachtete dann, wie Moloc Ish‘Ta mit einem Schmerzstock folterte. Die Schreie drangen sogar bis hin zu Ralf. Er überlegte schnell, was er nun tun sollte und entschied sich Ish‘Ta zu retten und dabei Moloc zu erledigen. Also lud er ein volles Magazin in sein DSR-50 und suchte sein erstes Ziel.


Moloc ließ indes von Ish‘Ta zum ersten Mal ab und sofort fiel sie auf den Boden und versuchte die Schmerzen, die sie erlitten hatte, zu verstecken. Dieses Monster sollte an ihr keine Freude haben. Der Goa‘Uld grinste diabolisch und lachte auf. „Die ach so mächtige Rebellin Ish‘Ta. Und du wolltest deinen Gott töten?“
„Du bist kein Gott.“, stieß die Jaffafrau wütend aus. „Nur ein Barbar und Mörder unschuldiger Frauen und Mädchen.“ Die einzige Antwort die sie bekam, war eine weitere Runde Folter mit dem Schmerzstock. Und genau in diesem Moment, fiel einer der Jaffawächter, mit einem großen Loch in seinem Kopf, tot um. Moloc stoppte seine Folter, aktivierte seinen Schutzschild und trat einige Schritte zur Seite, um zu sehen, was passierte. Genau da wurde ein weiterer Jaffa in den Kopf getroffen und keine zwei Sekunden ein Dritter und bald darauf ein vierter Jaffa.

„Was bei Sokar...“, stieß Moloc aus und besah sich die Toten und die Umgebung.
Nichts, keine Feinde, keine Tau‘Ri, denn solche Wunden richteten nur deren Projektilwaffen an. Er realisierte, dass es sich um mindestens einen der Tau‘Ri-Scharfschützen handeln musste. Diese wurden von den Jaffaarmeen, von allen Tau‘Ri wohl am meisten gefürchtet, eben weil man sie nicht sah. Obwohl er seinen Schild beschützt wurde, rief er: „Jaffa, sucht den Angreifer!“, und griff sich dann Ish‘Ta und schleppte sie zurück in das Zelt, aus dem er gekommen war. Der Primus ließ seine Jaffa sich verteilen, als direkt vor ihm eine 40mm Granate landete. Es war allerdings nur eine speizielle Rauchgranate, die schnell einen Radius von 80 Metern einsprühte.
Die Jaffa waren jetzt so gut, wie blind und konnten kaum weiter, als bis zu ihrer eigenen Nasenspitze sehen.

Ralf verstaute die Granatpistole, mit der er diese Granate verschossen hatte, wieder in seinem Rucksack. Dann schraubte er vor das Zielfernrohr noch einen Aufsatz, der den Rauch für ihn neutralisierte, damit wenigstens er etwas in diesem Rauch sehen konnte. Nun konnte er in aller Ruhe die Jaffa einen, nach dem anderen, erschießen und sich damit sogar Zeit lassen. Keine zwei Minuten später waren alle verbliebenden Jaffawachen ausgeschaltet. Und langsam verflüchtete sich der Rauch auch wieder. Deshalb schnallte sich Ralf sein Gewehr nun auf den Rücken und wechselte auf seine P8. Dann ging er langsam auf Molocs Zelt zu. Der saß in seinem Zelt, immer noch unter seinem Schild und sah nervös nach draußen. Ish‘Ta, die gefesselt in einer Ecke lag, lachte ihn aus. „Ein wahrer Gott, der Angst hat vor einem einzigen Menschen.“
Als Reaktion stand Moloc auf und schlug Ish‘Ta mehrmals.

„Stop.“, sagte Ralfs Stimme befehlend vom Eingang aus. Er hatte die P8 im Anschlag und zielte direkt auf Moloc. Der drehte sich um und betrachtete den Scharfschützen, der gerade den Kopfteil seines Ghillie Suit herunterstreifte und sein Gesicht zeigte.
„Wo sind denn die ganzen anderen Erdlinge, Tau‘Ri?“, fragte Moloc arrogant.
„Den einzigen auf diesem Planeten hast du vor dir stehen.“, meinte Ralf ruhig.
Moloc lachte. Er fühlte sich unter seinem Schutzschild sicher. „Du alleine willst meine Jaffa getötet haben?“
„Ganz genau. War aber nicht so schwer.“, antwortete Ralf. „Und jetzt, ergeb dich doch bitte einfach, dann ersparst du mir eine Menge Ärger. Oder ich muss dich töten.“
Moloc grinste breit und streckte die Arme aus. „Einen Gott kannst du nicht alleine töten.“

Doch Moloc hatte nicht mit Ish‘Ta gerechnet. Die schöne Kriegerin hatte sich, schwer lädiert, wie sie war, mit zusammengebundenen Händen ein Messer schnappen können, dass auf dem Boden gelegen hatte. Zitternd stand sie auf und schmiss sich auf Moloc und stach mit dem Messer nach ihm. Eigentlich wollte sie es ihn in den Rücken rammen, aber er hatte sie noch bemerkt. Er wirbelte herum, sodass sie ihm das Messer in den rechten Unterarm rammte und dann selbst wieder zu Boden fiel.
Der Arm wurde dabei stark beschädigt und auch der Schutzschild flackerte jetzt. Da das Messer die Verbindung von Molocs Körper zu seinem Arm, an dem auch das Handmodul hing, fast komplett unterbrochen hatte. Ralf reagierte schnell und feuerte drei gezielte Schüsse aus seiner 9mm dem Systemlord direkt ins Herz. Als er zu Boden fiel, war er auch schon tot. Doch Ralf war noch nicht zufrieden und wollte auf Nummer sicher gehen. So schoss er dreimal mit der Zat auf die Leiche, die sich auflöste. Nun konnte der Systemlord auch nicht mehr wiederbelebt werden.

Nun beugte sich Ralf zu Ish‘Ta herunter und lächelte sie an. „Konntest es mal wieder nicht lassen, auf eigene Faust loszugehen, oder?“
„Wahrscheinlich nicht.“, antwortete Ish‘Ta und versuchte aufzustehen, doch sie schaffte es nicht. Ralf zögerte nicht lange, legte ihren Arm um seinen Hals und trug sie auf beiden Armen aus dem Zelt. Gemeinsam machten sie sich auf zum Stargate.


Im STK:

Runge und Svetlana waren aus England zurückgekehrt und saßen nun mit Degenhardt zusammen. „Der Einsatz war also ein kompletter Fehlschlag.“, fasste Degenhardt noch einmal den Bericht der beiden zusammen. Runge nickte. „Ja, irgendwie hat uns diese Frau überrumpelt und dann kamen auch noch ihre Spielgefährten, mit den persönlichen Schilden.“
„Wer immer diese Leute sind, sie haben einen Haufen Hochtechnologie. Allein deshalb müssen wir mit diesen Leuten sprechen, um herauszukriegen, woher sie die Technologie haben.“

Da kam Müller in den Konferenzraum gehechtet und wedelte mit einem Fax.
„Das kam gerade rein. Es ist von Armelia.“
„Und, was schreibt sie?“, fragte Runge.
„Sie und Svetlana sollen morgen um 14 Uhr nach Paris kommen, wenn sie Informationen über Armelia und ihre Leute haben wollen.“, fasste Müller den Inhalt zusammen. „Um 14 Uhr sollen sie im Louvre sein, aber keine Waffen oder Wachen mitbringen.“
„Dann wissen wir ja, was wir morgen vor haben.“, meinte Runge als Antwort.
„Ich will das alles endlich aufgeklärt haben.“ Degenhardt nickte zustimmend. „In Ordnung, aber falls es eine Falle sein sollte, werden wir noch einen Ersatzplan ausarbeiten.“ Runge stimmte dem zu, war aber schon darauf gespannt, was er morgen erfahren würde.


Ralf hatte Ish‘Ta bis zum Stargate getragen, setzte sie jedoch jetzt ab, um die Adresse von Chulack zu wählen. Kaum hatte sich das Wurmloch aufgebaut, gab er seinen ID Code ein, da auch Chulack über eine Iris verfügte. Als er die Bestätigung erhielt, hob er Ish‘Ta wieder sachte auf. „Ich wollte mich bei dir bedanken.“, meinte sie dankbar.
„Dafür, dass du mich gerettet hast.“
„Schon gut.“, sagte Ralf nur und durchschritt das Tor. Beinahme gleichzeitig, schlief Ish‘Ta erschöpft von den Strapazen ein.

Auf der anderen Seite, wartete auch schon Rak‘Nor und Bra‚Tak, um sie zu begrüßen.
„Kann mir die mal einer abnehmen?“, meinte Ralf amüsiert. Zwei Jaffafrauen, Heilerinnen um genau zu sein, übernahmen Ish‘Ta und schafften sie weg, damit sie sich erholen konnte. Derweil reichten Rak‘Nor und Bra‘Tak Ralf zur Begrüßung die Hände. An diese rein irdische Geste, hatten sie sich inzwischen gewöhnt. „Und, was ist passiert?“, fragte Rak‘Nor wissbegierig. Ralf fasste seine Erlebnisse kurz zusammen, während in der Zwischenzeit immer mehr Jaffa, die rund um das Tor und das Camp, welches man davor aufgebaut hatte, gearbeitet hatten, näher kamen.
„Letztendlich hab ich Ish‘Ta gerettet, mit ihrer Hilfe Moloc besiegt und dafür gesorgt, dass er tot bleibt.“, meinte Ralf abschließend. Als sie vom Tod eines weiteren falschen Gottes hörten, jubelten die Jaffa und auch Bra‘Tak sah zufrieden aus.
„Ich spreche für uns alle Ralf Sikermann, wenn ich dir unser aller Dank ausspreche.“
Dann machte Bra‘Tak eine Jaffa-Ehrenbezeugung und schlug die rechte Hand an die linke Schulter, dazu verbeugte er sich leicht. Rak‘Nor und alle anderen Jaffa taten es dem Jaffa Master nach und drückten so ihren Dank aus. Ralf lächelte leicht und verbeugte sich seinerseits vor den Jaffa.


Am Abend:

Jules und ihr Verehrer besuchten ein teures Restaurant in der Innenstadt. Jules Verehrer hatte sich als ein reicher Adeliger namens Gideon von Sachleben herausgestellt, der sein Geld mit Elektronik für den militärischen Sektor machte.
Ganz der Kavalier, hatte er sie am Arm hereingeführt und ihr auch den Stuhl herangerückt.

Jules genoss es regelrecht, seit langer Zeit mal wieder gestreichelt, anstatt regelrecht von allen Seiten geschlagen zu werden. Die Unterhaltungen drehten sich vor allem um ihre Missionen auf Fremdwelten. Wenn er auch geistesgegenwärtig genug war, nur nach Erkundungsmissionen und Kontakt mit anderen Völkern fragte. Sie nahm es ihm nicht übel, schließlich druckten die Zeitungen über das STK entweder nur Skandale, oder großartige Siege gegen die Goa‘Uld. Nachdem sie über eine Stunde geredet hatte, fragte Gideon: „Ich versuch mir grad vorzustellen, wie sie sich bei ihrem Job fühlen müssen.“
„Ehrlich gesagt, hasse ich es nur, dass ich draußen in der Galaxis eine Heldin und ein Idol für alle bin und mir hier auf der Erde nur Hass entgegengebracht wird.“, erklärte Jules und trank einen Schluck Wein. „Da draußen sind die Menschen dankbar für jedes bisschen Hilfe. Hier wird man mit den Füßen getreten, von der Presse seziert, wenn man auch nur in der Nase bohrt.“ Lächelnd hob Gideon sein Weinglas und meinte sarkastisch, aber nur laut genug , damit Jules es hörte: „Auf die Erde und ihre undankbare Gesellschaft.“ Jules lachte kurz auf. Lange hatte sie keine Gesellschaft mehr gehabt, außer ihren Freunden im STK und ihrer Familie, in der man sie zum Lachen gebracht hatte.

Nach dem Essen, verließen die beiden das Restaurant und mussten noch einige Schritte laufen, bevor sie Gideons Limousine erreichten. „Und, was würden sie jetzt noch gerne tun?“, fragte Gideon. Jules blieb stehen und nahm seine Hand, dann sah sie ihn lächelnd an. „Gideon, ich mag dich sehr und...“, sie zog ihn an sich heran, damit sie ihm ins Ohr flüstern konnte: „und ich würde gerne mal wieder so richtig vögeln und zwar mit dir.“ Er sah sie etwas überrascht an, dann lächelte er auch und küsste sie innig.

Sie beeilten sich zum Wagen zu kommen und ließen sich zurück zu Gideons Anwesen fahren, wo die beiden eine phantastische Nacht verlebten.


Am nächsten Tag, 14 Uhr:

Svetlana und ihr Vater waren genau zur angegebenen Zeit da und warteten. Kurze Zeit später kam auch Armelia, in Begleitung von zwei Männern, die allerdings Abstand hielten und sich passiv verhielten. Sie reichte beiden die Hand. „Zuerst, möchte ich ihnen versichern, dass wir gegen sie keine Feindschaft hegen, aber Misstrauen und etwas Angst.“
„Das verstehen wir.“, meinte Svetlana. Sie wollte nicht lange um den heißen Brei herumreden und fragte deshalb: „Sind sie eine Antikerin?“
„Wie kommen sie darauf?“, fragte Armelia mit einem Pokerface.
„Die Ausrüstung, die Transporterkammer... soll ich weitermachen?“, fragte Svetlana.
Armelia grinste kurz. Dann nickte sie. „Ja, ich bin eine Antikerin. Die anderen Antiker halten sich aus Furcht bedeckt.“
„Aber wieso?“, fragte Runge. Svetlana stimmte dem zu. „Genau. Ich meine, wir könnten so viel von euch lernen. Wir dachten, ihr wärt schon längst ausgestorben.“
„Das wollten wir euch glauben machen.“, meinte Armelia.
„Und das hatten wir auch weiterhin vor, wärt ihr uns nicht doch auf die Spur gekommen.“
„Aber ihr hättet doch nichts zu befürchten, wenn ihr an die Öffentlichkeit kommen würdet und frei unter uns leben würden. Ihr würdet akzeptiert werden.“
Runge sah sie auffordernd an. Armelia schüttelte den Kopf. „Die meisten von uns haben noch immer große Angst vor Rassismus und Terror. Und wenn ich die Terroranschläge der letzten Monate bedenke, an den Roten Stern und die diversen Anti-Alien Organisationen, dann stimme ich ihnen zu. Wir leben seit 10.000 Jahren wieder auf der Erde und haben euch eindringlich studiert. Wir wissen, dass ihr noch nicht so weit seit, uns zu akzeptieren. Menschen wie sie beide oder das Sternentorkommando würden uns vielleicht hinnehmen, aber der Großteil der Menschheit ist noch bei weitem nicht so weit. Ihr seit wie kleine Kinder, die noch nicht mal die Pupertät erreicht haben. Tut mir leid, aber die Angehörigen meines Volkes wollen nicht durch die Straßen gejagd und öffendlich gesteinigt werden“, erklärte sie. Als sie aber sah, dass Svetlana und Runge doch sehr enttäuscht darüber waren, dass die Antiker selbst sie als unreif sahen, lächelte sie. „Aber es besteht große Hoffnung für euch. In den 431 Jahren in denen ich schon lebe, habe ich miterlebt, wie ihr euch verändert habt, toleranter wurdet. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis ihr, was das betrifft, reif seit.“

Das tröstete Svetlana etwas. Runge fragte nur erstaunt: „Sie sind 431 Jahre alt? Sie sehen doch grade mal aus, wie Ende 30.“ Armelia nickte amüsiert. „Das liegt an unserer laufenden Evolution über die Jahrmillionen, in denen uns schon gibt.
Mein Volk existiert schon seit weit aus mehr als 53 Millionen Jahren. Dadurch, aber vor allem durch die moderne Medizin, wurden einige von uns schon mehr als 1000 Jahre alt.“ Runge und Svetlana staunten nicht schlecht darüber, dann überreichte Armelia ihnen einen Umschlag. „Darin steht alles über die Bioproben, die ich damals mit meinen Leuten geholt hab. Unser hoher Rat will damit Vertrauen aufbauen.“, erklärte sie. Runge nahm den Umschlag an. „Ich hoffe, die Antiker werden jetzt etwas offener, damit wir Vertrauen aufbauen.“
„Das hoffe ich auch. Aber die nächsten Schritte werden sehr langsam kommen.“, sagte Armelia. Danach ging sie, ihre Begleiter schlossen sich ihnen an. Runge und Svetlana sahen nur, dass die beiden mit Armelia sprachen, aber sie konnten nicht verstehen, worum es ging.


Einige Stunden später:

Jules kam, gut gelaunt, im STK an und wurde von Franzi empfangen.
„Siehst ja richtig erholt aus.“, meinte Franzi.
Jules grinste. „Liegt wohl daran, dass ich mal wieder richtig gebürstet wurde.“
Bis sie zum Konferenzraum kamen, erzählte sie noch ein wenig von ihrem neuen Freund.

Dort wurden gerade die Bilder von Armelias Begleitern ausgewertet, die man aus den Überwachungskameras des Louvre hatte. Müller stand vor Degenhardt und Runge und erklärte, wer Armelias Begleiter waren. „Laut unseren Datenbanken, sind die beiden ebenfalls zwei erfolgreiche Persönlichkeiten. Der eine ein griechischer Millionär, der andere ein schwedischer Physiker. Die Antiker sind also überall auf der Welt aktiv.“
„Wer hätte das schon erwartet.“, meinte Runge. Degenhardt sah zu Franzi und Jules, die beide sehr fröhlich aussahen. „Was habt ihr Beide denn?“ Franzi zuckte mit den Schultern. „Ich freu mich, dass Moloc tot ist und endlich keine kleinen Kinder mehr ermordet werden.“
Jules grinste nur zufrieden. „Und ich bin genagelt worden.“
„Und, lebt er noch?“, fragte Runge trocken.
Jules grinste nur weiter. Ein Zeichen dafür, dass sie sehr zufrieden war.

„Ich frag mich, ob du gleich immer noch zufrieden bist.“, meinte Degenhardt und warf Jules eine Zeitung zu, aufgeschlagen auf einer der vorderen Seiten. Jules überflog den Artikel, während Degenhardt den Inhalt zusammenfasste: „Offenbar hat dich gestern einer belauscht, als du mit deinem neuen Freund über die „undankbaren Erdbewohner“ gesprochen hast. Hab damit kein Problem, weil du Recht hast, aber Schweinebacke-Merkel und die anderen Verbrecher von Politikern sind darüber ziemlich sauer. Bist anscheinend wieder mal in ein Fettnäpfchen getreten.“ Jules setzte sich nur hin und grinste weiterhin vor sich hin. „Das ist mir inzwischen so was von egal.“ Franzi stupste sie an. „Ich würd auch lockerer sein, wenn ich so einen heißen Kerl hätte und hetero wär.“

Jules grinste weiterhin breit.
„Jep, manchmal muss einfach nur den Richtigen finden... und ihn flachlegen.“



Ende der Folge
Kapitel 14 by Atlan
5.14 Von Zirkusaffen und Königstigern
von Colonel Maybourne



Frankfurt, Rathaus:

Nachdem es vor knapp zwei Stunden eine feierliche Einweihung für einen neuen Stützpunkt in der Mainmetropole gab, wurde jetzt gefeiert.
Viele Prominente aus Politik, Fernsehen und dem Militär waren dafür zu einer mehr als nur exklusiven Dinnerparty gekommen.
Die Feier drehte sich um eine neue Kommandozentrale, die am Stadtrand platziert war und die Jäger im Kampf koordinieren sollte.
Dies war natürlich für viele aus dem öffentlichen Leben Anlass genug, ihr Antlitz wieder mal in die Kameras zu tragen.
Allerdings mussten auch Marschall Alexander Reineke und Oberstleutnant Franziska Rust hier auftreten.
Beide trugen heute allerdings Zivil, da man sich mal wieder von seiner freundlichen Seite zeigen wollte.
Sie trug dabei ein knielanges grünes Kleid, welches sehr schlicht gehalten war und nicht tief blicken ließ.
Der Oberbefehlshaber der Alliierten Truppen hingegen kam in einem Weißen Smoking, der ihn ein paar Jahre jünger machte.
Worüber Franzi natürlich sofort Witze machte.
„Herr Marschall, bei allem gebührenden Respekt, aber sie sehen gerade aus, wie der Opa von James Bond.“
Reineke sah sie lachend an.
„Na ja, solange ich nicht wie der Gatte der Britischen Königin aussehe, kann ich mit ihrem Kompliment gut leben.“
Da gesellten sich einige B- Promis aus Film und Funk zu ihnen, in der Hoffnung, mit den Soldaten abgelichtet zu werden.
Franzi wurde auch gleich von Sasha, einem mittelmäßigen Sänger, angesprochen da dieser heute hier auftrat.
„Wenn ich fragen darf, wo ist den der Rest des berühmten Teams, sie sind doch immerhin die Elite der Welt.“
Und während Franzi sich überlegte, wie sie dem Kerl den Hals umdrehen würde, lächelte sie ganz galant.
„Ich muss sie leider entschuldigen, aber Teal´C besucht seine Familie auf Chulak und Daniel ist bei einer Ausgrabung.
Ralf Sikerman besucht seine Familie, was für ihn wichtig ist und Jules, nun das muss ich ja nicht noch ausführen, oder…“
Reineke sprang für sie ein.
„Außerdem wollten wir es der Frau Hauptfeldwebel ersparen, sich bei so einem Auftritt noch unbeliebter zu machen.“
Allgemeines Gelächter, da es eben allgemein bekannt war, dass STK Soldaten eine Hassliebe für die Öffentlichkeit hegten.
Liebe, weil sie den Planeten um alles beschützen wollten, Hass wenn sie von den Medien wieder durch den Dreck gezogen worden.
Da meldete sich das Handy von Franziska Rust und auf dem Display wurde der Name von Degenhardt angezeigt.
„Ja Chef, was gibt´s?“
Die Stimme des Generals klang ein wenig besorgt.
„Eines unserer Teams hat einen verstümmelten Funkspruch abgesetzt, der wie ein Notruf klang und deswegen brauch ich sie.“
Franzi gab eine Antwort, danach sah sie zu Alexander Reineke, der gerade mit einem der Stadträte sprach.
„Boss, Ärger im Paradies…“
Er verdrehte die Augen.
„Abmarsch.“
Sie, mit einem dicken und sehr zufriedenen innerlichen Grinsen, da sie endlich weg durfte, ging eiligen Schrittes davon.


Auf dem Rücksitz einer Limousine:

Jules und ihr neuer Freund, Gideon von Sachleben, kamen gerade von einer privaten Party zurück, die beide sehr genossen.
Zum ersten Mal seit Jahren wurde Julia Tora wieder mal mit Freuden begrüßt, anstatt nur verdammt.
Deswegen war sie auch sehr stolz auf ihren Freund, der ihr endlich wieder die Lebensfreude zurückgab.
Und dafür bedankte sie gerade sehr ausgiebig, indem sie sehr Euphorisch auf seinem Schoss ritt und ihn dabei fertig machte.
„Ja…komm schon… nimm mich härter…“
Er blickte ihr sehr tief und gierig in die Augen, während er sein Tempo erhöhte, sie ihren Kopf in voller Volllust in den Nacken warf.
„Ach, du willst mehr…das kannst du haben…Schätzchen…“
Julia kam gerade noch dazu, im Takt seiner Stöße zu atmen, als plötzlich ihr Handy klingelte und sie dranging.
„Jaaa…Chef, was ist denn…looos…“
Gideon konnte sich vor Lachen kaum noch halten, wollte sie jetzt richtig reizen, weswegen er sich genau ihrem Tempo anpasste.
„Ja, General…wir…sind ganz…in der Nähe…“
Degenhardt fand ihre Antworten etwas merkwürdig.
„Jules, wenn sie krank seien sollten…?“
Sie schüttelte voller Inbrunst den Kopf, während Gideon ihr noch mehr Lust verschaffte, sie kurz davor war zu explodieren.
„Nein General…mir geht es…gut…“
Degenhardt kam langsam dahinter, was hier eigentlich gespielt wurde und musste deswegen ziemlich dick grinsen.
„Julia, haben sie gerade einen Höhepunkt und sind frech genug, trotzdem mit mir zu reden, während sie gerade kommen?“
Sie lächelte auch jetzt, als sich ihr Körper lustvoll verkrampfte.
„Jaaa…jaaa…jaaaa.“
Degenhardt grinste erst, wurde dann aber wieder ernster.
„Dann erscheinen sie so schnell wie möglich im STK, wir haben eine Rettungsmission am Hintern kleben.“
Sie beendete das Gespräch, sah wieder ihren Liebsten an, der sie ziemlich dick angrinste und die Arme hinter dem Kopf verschränkte.
„Na Süße, ruft die Pflicht mal wieder?“
Sie aber gab ihm nur einen kleinen Schlag in die linke Seite, während sie das Schiebefenster zum Fahrer öffnete.
„Ich nehme an, sie kennen den Weg zum STK?“
Der Fahrer nickte.
„Natürlich, ich mache mich sofort auf den Weg, es wird sicher eine halbe Stunde dauern, bis wir da sind.“
Jules schloss das Fenster, sah ihren Freund eindringlich an.
„Dann habe ich ja noch genug Zeit, um mich bei dir zu revanchieren und diesmal kannst du dich auf was gefasst machen.“
Dabei fuhr sie sich mit der Zunge über Lippen und ging mit dem Kopf eine Etage tiefer, was ihm sehr gefiel.


Irgendwo in der Karibik:

Daniel und einer seiner Archäologischen Kollegen, Dr. Robert Rothman, waren zu zweit auf dieser einsamen Insel.
Eine Walküre hatte sie vor zwei Tagen abgesetzt, mit einigen Vorräten und würde in fünf Tagen wiederkommen.
Die beiden untersuchten eine in den Berg gehauene Ruine, von der man vor knapp zwei Wochen erfahren hatte.
Ein Touristenpaar, das mit ihrem Boot ankerte, entdeckte die Ruinen zufällig und erkannte die Goa´Uld Schrift.
Daraufhin informierten sie sofort die Deutsche Regierung, welche dann schließlich Jackson und Rothman schickte.
Beide untersuchten gerade eine Wand, auf denen schon ziemlich verblichene Hieroglyphen zu sehen waren.
„Daniel, diesen Dialekt habe ich nie gesehen, geschweige denn gehört, er muss aus einer sehr frühen Epoche stammen.“
Jackson sah sich die Aufzeichnungen an.
„Ich habe diese Dialekte schon gesehen, sie stammen aus der mittleren Dynastie, kurz bevor sie die Erde verließen.“
Rothman nickte anerkennend.
„Gut, aber ich frage mich, was ein Tempel zu dieser Zeit und vor allem auf so einer Insel zu suchen hatte.“
Daniel zuckte mit den Schultern.
„Wer weiß, war vielleicht ein Privatinsel, auf der Goa´Uld herkamen, um sich zu entspannen, haben wir alles schon mal gesehen.“
Rothman ging tiefer in die Ruine rein, wo die Symbole wieder deutlicher wurden, aber auch rätselhafter.
„Ich habe hier unten die Hoheitszeichen von Yu und Anubis gefunden, seit wann mochten die beiden sich denn?“
Daniel kam herunter.
„Gar nicht, beide waren die ärgsten Feinde, denn es war Yu, der einst die Systemlords gegen Anubis aufbrachte.“
Rothman verstand nur langsam.
„Ach, sie meinen, bevor Anubis verbannt wurde und nie mehr wieder kehren sollte, wie lange ist das jetzt her?“
Daniel sah weiter die Wände, als er antwortete.
„Über 1.100 Jahre, aber das ist jetzt nur halb so interessant, wie dieser Tempel, in dem sicher noch mehr zu finden ist.“
Gerade als beide eng zusammen standen, aktivierte sich ein Ringtransporter und erfasste die beiden Forscher.
Sie wurden in eine dunkle Kammer transportiert, in dem es keine Lampen oder sonstigen Lichtquellen gab.


STK, Korridor:

Jules und Franzi kamen fast gleichzeitig im Sternentorkommando an, schritten von daher auch nebeneinander, in den Stützpunkt.
Franzi trug immer noch ihr schlichtes grünes Kleid, während dass von Jules schon wesendlich gewagter war.
Es war am Rücken fast völlig frei und der Vordere Ausschnitt reichte fast bis zu ihren Hüften, war ein strenger V Schnitt.
Dazu trug sie Weiße Stiefel, die seitlich geschnürt waren und ihr bis über die Knie reichten, das Kleid reichte gerade über die Hüften.
Franzi griff ihr sanft an den Arm.
„Hey Süße, weist du eigentlich, wie sehr ich mich gerade zusammen reißen muss, dich nicht gleich hier zu vernaschen?“
Sie lächelte ebenso zurück.
„Das kannst du vergessen, nichts gegen dich, aber was würden Rene und Jolinar sagen, dass du mich so schamlos anflirtest?“
Franzi flüsterte ihr die Antwort ins Ohr.
„Die würden sich sehr freuen, wenn du bei uns mitmachen würdest, kannst auch deinen neuen Freund mitbringen.“
Jules grinste sich einen, als einige Soldaten pfeifend an ihnen vorbei gingen, was beide sehr genossen.
„Aber Hallo, ist das die neue Ausgehuniform der Grenadiere?“
„Ladys, wir haben in einer Stunde Dienstschluss.“
„Ihr seht ja noch schärfer aus, als in den wildesten Träumen.“
Franzi hauchte der Gruppe einige Küsschen in die Luft, bevor der Besprechungsraum von beiden erreicht wurde.

Degenhardt und Müller standen gerade an einem Kartentisch, erörterten die Vorgehensweise bei dem Einsatz.
„Nun General, ich bin der Meinung, wir sollten nicht mit der Tür ins Haus fallen, könnte uns einigen Ärger ersparen.“
Plötzlich war das Klappern von hohen Absätzen zu hören, als die beiden Damen in den Raum eintraten.
Sowohl dem General und als auch Major Müller bleib die Spucke weg und ihnen fielen fast die Augen raus.
„Wow.“
„Ich bin…sprachlos.“
Am meisten waren die beiden allerdings davon überrascht, Jules in einem Kleid zu sehen, das selbst für Boxenluder als gewagt durchging.
Franzi entschärfte die Situation aber auch gleich, da es nun ein wenig zu peinlich für beide Offiziere wurde.
„Gut, sie können die Münder wieder schließen und uns vielleicht sagen, weswegen wir denn zurück gerufen wurden.“
Müller schnippte mit den Fingern.
„Richtig, wir haben vor knapp zwei Stunden einen Funkspruch von Colonel Sumners Team erhalten, dieser war aber verstümmelt.“
Degenhardt ergänzte seinen Offizier.
„Es hat sich wie ein Notruf angehört, aber da wir nicht ganz sicher sind, sollten wir auf jeden Fall ein Team schicken.
Leider sind gerade alle Einheiten draußen und nur sie beide stehen zur Verfügung, deswegen wird Müller sie begleiten.“
Jules nickte noch einmal.
„OK, wir gehen uns schon umziehen, aber das so was immer in unserem Urlaub passieren muss, nervt langsam.“
Als beide wieder aus dem Raum verschwunden waren, wandte sich Müller noch mal an den General.
„Ich weiß ja nicht, wie sie das sehen, aber der neue Freund tut ihr richtig gut, den hätte sie schon früher kennen lernen sollen.“
Sebastian Degenhardt sah das genauso.
„Ja und ich will mir den Typen mal ansehen, denn wenn einer Jules rumkriegt, dann taugt er vielleicht noch für mehr.“
Mit einem dicken Grinsen auf den Lippen gingen beide dann ihren Aufgaben nach, machten sich aber schon Gedanken um ihre Sanitäterin.


In dem Goa´Uld Tempel:

Nachdem sie einige Schritte gingen, schalteten sich Lampen ein und Daniel, sowie Rothman waren in einem größeren, runden Raum.
In der Mitte war eine Art von Altar, die Wände waren allesamt golden verziert, in typischen Goa´Uld Symbolen.
Daniel zu dem Altar.
„Robert, kommen sie her, dass sieht mir wie ein Goa´Uld Computer aus, ich habe so einen in Niirtys Genetiklabor gesehen.“
Rothman kratzte sich am Kopf.
„Welches ihrer Labore meinen sie jetzt noch mal, das auf Cassandras Planeten, oder das bei den Menschen, die sie umwandelte?“
Daniel sah ihn nur kurz an.
„Das auf Cassie´s Welt.“
Im selben Augenblick konnte Dr. Jackson die Energieversorgung des alten Rechners wieder aktivieren.
Der Computer fuhr hoch und aktivierte einen kleinen Bildschirm, auf dem verschiedenste Symbole in Goa´Uld Schiff aufblinkten.
Darüber war selbst Rothman erstaunt.
„Mensch Daniel, ich hätte nicht gedacht, dass der Kasten nach so langer Zeit immer noch unter Strom steht.“
Dieser lächelte seinen Kollegen an.
„Haben sie etwa schon die Folterstöcke vergessen, die sie letztes Jahr in der verlassenden Mine gefunden haben?“
Rothman hob beschwichtigend die Hände und dachte nur ungern an diese beiden Stöcke zurück, mit denen er sich selbst verletzte.
„Müssen sie wieder davon anfangen, dass kann doch jedem mal passieren, ich wette mal darauf, sogar ihnen.“
Daniel rollte nur mit den Augen, als er ein Programm öffnete.
„Halle der ersten…Systemlords.“
Im selben Moment fuhr in der Wand ein Steinsegment zur Seite und gab den Blick auf einen kleinen Gang frei.
Rothman wich etwas zurück.
„Müssen wir da wirklich rein, dass sieht recht finster aus?“
Daniel sah seinen Kollegen an.
„Ich denke mal, dass wir da was Spannenderes finden werden als hier draußen, aber wenn sie weiterhin die Wände untersuchen wollen…?“
Beide sahen sich noch einmal genau an, bevor sie in den engen Korridor gingen, der nun sehr schlicht gehalten war.
Die Wände waren aus glattem und fein behauenem Steinen, aber ansonsten fehlten jegliche Zeichen der Systemlords.
Zudem war dieser Gang sehr lang und schien nach unten zu führen, da ein leichtes Gefälle zu spüren war.


Auf einem fremden Planeten:

Müller und seine beiden Grazien waren noch nicht aus dem Tor gekommen, als ihnen auch schon dutzende Waffen entgegenblickten.
Vor ihnen standen etwa 50 Soldaten und zielten allesamt auf sie, zudem waren zwei klobige Panzer aufgefahren.
„Waffen auf den Boden legen und sofort die Hände hoch nehmen, dass ist nicht verhandelbar und die letzte Warnung.“
Franzi schüttelte den Kopf, grinste dabei auf eine fiese und gleichzeitig äußerst ironische Art und Weise.
„Warum bin ich nicht auf diesem bekloppten Empfang geblieben…aber nö, jetzt kann ich mal wieder in eine Zelle hüpfen.“
Danach legte sie langsam die Waffen auf den Boden, Jules und Müller folgten ihr gelangweilt da sie das schon zu oft getan hatten.
Jules flüsterte Müller an.
„Kaugummi?“
Dieser nickte und nahm eines, während Franzi mit erhobenen Händen und recht langsam auf die Soldaten zuging.
„Ich bin Oberstleutnant Franziska Rust, dies sind Major Peter Müller und Hauptfeldwebel Julia Tora.
Wir kommen nicht in Feindlicher Absicht, sondern wollen nur den Hilferuf einer unserer Einheiten nachgehen.“
Ein Soldat, offenbar der Kommandant kam vor.
„Wir werden euch nichts tun, solange ihr kooperiert, aber wenn wir denken, dass Schaden für uns entsteht, wird es für euch unangenehm.“
Danach kam Müller, mit verschränkten Armen, einige Schritte vor und wandte sich kauend an den Kommandanten.
„Was ist denn mit unseren Freunden passiert?“
Der Soldat antwortete schnell.
„Sie wurden ebenfalls abgeführt, da sie in Militärisches Sperrgebiet eingedrungen sind, wir hatten zudem noch nie Kontakt zu Außerirdischen.“
Franzi sah ihre Leute schräg an.
„Das werden wir diplomatisch lösen, also haltet euch zurück und lasst mich das machen, das gilt auch für dich, Jules.“
Diese hob nur beschwichtigend die Arme, während sie von den Soldaten eher eskortiert als denn abgeführt wurden.
Man brachte sie zu einigen Transportlastern, mit denen man direkt in die Hauptstadt dieses Landes fahren würde.


In der Höhle:

Daniel und Rothman kamen schließlich an das Ende des Ganges, welcher in einer weiteren Halle endete.
Diese war zwar etwas kleiner als die erste, aber dafür wesendlich imposanter ausgestattet, mit großen Statuen.
Die Wände waren wieder komplett aus Gold, davor standen in einem Halbkreis die Statuen, welche aus Naquada gefertigt waren.
Daniel sah sie sich genau an, erkannte sie auch.
„Also, der in der Mitte ist eindeutig Ra, links neben ihm steht Heru´ur, rechts neben ihm ist Apophis zu sehen.“
Rothman konnte die Goa´Uld aber nicht unterscheiden.
„Tut mir leid, aber bin noch nie einem dieser Typen begegnet, also fragen sie mich am besten gar erst.“
Jackson nickte und stelle die anderen vor.
„Wir haben hier noch Cronus, Niirty, und Yu, sowie einen Goa´Uld den ich noch nie gesehen habe.“
Rothman stand unter der Statue des unbekannten Goa´Uld, die einen dicklichen Mann um die 50 Jahre zeigte.
„Laut den Inschriften kann es sich nur um Anubis handeln, aber ich denke, dass der aus reiner Energie besteht?“
Daniel dachte kurz nach.
„Das muss sein Wirt sein, bevor ihm der Aufstieg gelungen ist, ich glaube dass der Ort echt alt sein muss.“
Danach sahen sie sich die Inschriften an, die unter jeder einzelnen Statue der Systemlords zu finden waren.

Daniel übersetzte dies nun schon mehr als zwei Stunden, als er sich an Rothman wandte, der sich die Wände vornahm.
„Also, ich glaube mal, das ich das gröbste habe und das ist sehr interessant Robert, es handelt vom Krieg der Goa´Uld gegen die Asgard.“
Rothman sah ihn zweifelnd an.
„Ich hatte bisher angenommen, dass beide Seiten den Vertrag über die Geschützten Planeten hätten, um nicht gegeneinander kämpfen zu müssen?“
Daniel sah ich mahnend an.
„Ja, aber bevor dieser Vertrag zustande kam, haben sie einen langen und verlustreichen Krieg gegeneinander geführt.
Hier steht, die Asgard, dass muss so etwa vor 5.400 Jahren gewesen sein, hätten einen großen Präventivschlag gegen die Goa´Uld geführt.“
Rothman war jetzt überrascht.
„Ich dachte, die Asgard wären ein friedliches Volk, dann führen sie einen Erstschlag gegen die Goa´Uld aus?“
Daniel sprach weiter.
„Ja, damals war das anders, denn die Asgard wollten die brutale Versklavung, von Menschen durch die Goa´Uld, nicht mehr hinnehmen.
Hier steht, dass sie die Goa´Uld für ihre Lebensweise verurteilten, was diese ganz gewaltig aufzuregen schien.
Allerdings waren sie auch untereinander dermaßen zerstritten, dass die Asgard einfaches Spiel hatten, sie zu besiegen.
Einer nach dem anderen wurde von einer gewaltigen Asgardarmada besiegt, welche dann die Sklaven freiließ.“
Rothman hob einen Finger.
„Dann ist das vielleicht ein Grund dafür, dass es viele Menschenwelten gibt, auf denen keine Goa´Uld mehr leben.“
Daniel nickte zustimmend.
„Das ist gut möglich, den hier steht, dass die Asgard auch die Wirte von ihren Symbionten befreiten und diese freiließen.
Das war für die Goa´Uld ein Grund von höchster Verärgerung, da diese erzählten, wer die Götter wirklich sind.“
Rothman kam zu Jackson herüber.
„Und wie ist es den Goa´Uld dann gelungen, die Asgard zu stoppen, wenn diese schon damals so überlegen waren?“
Daniel las schnell noch drei weitere Passagen.
„Schließlich schlossen sie sich zusammen, gründeten den ersten Hohen Rat der Systemlords genau hier.
Eine riesige zusammen gestellte Flotte an Mutterschiffen konnte die Asgardarmada stellen und aufhalten.
Die Schlacht dauerte einige Wochen und war über viele Planeten verteilt, aber am Ende kam es zu einem Waffenstillstand.“
Robert Rothman schluckte merklich.
„Die haben also einen Friedensvertrag geschlossen, weil sie erkannten, dass keine von beiden Seiten gewinnen konnte.“
Beide sahen die Statuen noch mal an und waren ein wenig beeindruckt von der Hartnäckigkeit der Goa´Uld, nicht einzubrechen.
Daniel und sein Kollege sahen sich allerdings noch weiter in der Höhle um, da sie noch nach weiteren Inschriften Ausschau hielten.


Auf dem fremden Planeten:

Franzi, Jules und Müller wurden gerade aus dem Wagen gelassen, als auch die Blitzlichter wie ein Donnergrollen über sie kamen.
Sicher mehr als 200 Reporter und Kamerateams hatten sie ins Visier genommen, ohne dabei Rücksicht zu nehmen.
„Was fühlten sie, als sie unsere Welt zum ersten Mal betraten?“
„Wie viele Planeten haben sie schon besucht?“
„Ziehen sie ein positives Fazit aus ihrem ersten Kontakt?“
Jules sah Hilfe suchend zu Franzi, die aber auch nur ganz konsterniert dastand und es einfach nicht fassen konnte.
„Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist…“
Da drückte man Jules auch schon ein Mikrophon vor das Gesicht und zwar so nah, das man dachte, es würde in den Rachen geschoben.
„Wie denken sie über die Unterschiede zwischen ihrer Heimatwelt und unserem Planeten, gibt es positive Unterschiede?“
Sie sah dem Mann direkt in die Augen.
„Nein, ihr Idioten seit auch bei uns nur zum „In die Tonne kloppen und dann noch mal kräftig draufschlagen“ zu gebrauchen, ich hoffe das war deutlich genug.“
Müller sah auf eine gespielte Art sehr streng an, musste sich dabei ein Grinsen auf´s stärkste verkneifen.
„Frau Hauptfeldwebel, wie oft habe ich schon gesagt, sie sollen diese Medienschlampen nicht so beleidigen…?“
Sie sah sich mit einem richtigen Dackelblick zu ihm um.
„Aber natürlich, ich bitte mein ungezogenes und zutiefst unmoralisches Verhalten gegenüber diesen Geiern zu entschuldigen.“
Inzwischen konnten sich auch die einheimischen Soldaten ein Lachen kaum verkneifen, was den Reportern bitter aufstieß.
„Hey, die Bevölkerung hat ein recht darauf, auf das genauste aufgeklärt zu werden und ihr seit eben eine Attraktion.“
Jules antwortete sofort.
„Hey du Mistkerl, ich bin kein Zirkusaffe, aber ich dir kann gerne auf den Kopf steigen und dann den Tanzbären raushängen lassen…“
Jetzt ging Franzi dazwischen.
„Hören sie, wir werden schon von den Medien unserer Heimatwelt auf das schärfste belästigt, das ist ziemlich nervig.
Ich bitte sie deswegen, das Verhalten hier zu entschuldigen, aber haben mit den Medien bis jetzt nur schlechte Erfahrungen.“
Die Reporter interessierte das nicht.
„Wie stehen sie zueinander?“
„Haben sie vor, auf unserer Welt zu heiraten?“
„Was denken sie, wenn sie unsere Welt wieder verlassen?“
Jules, die sich ziemlich langweilte, aber auch sauer wegen dieser Belästigungen war, bahnte sich einen Weg durch die Meute, sah einen Soldaten an.
„Warum unternehmen sie nicht dagegen, dass ist doch schon nicht mehr schön, geschweige denn zum Aushalten?“
Der Mann zuckte aber nur mit den Schultern.
„Sinnlos, das haben wir schon vor langer Zeit aufgegeben, aber wenn sie die ignorieren, dann verschwinden sie meist.“
Jules rollte nur mit den Augen, während sie sich, zusammen mit Franzi und Müller ziemlich rüde durch die Menge drängte.


Im Goa´Uld Tempel:

Daniel und Rothman waren nunmehr über fünf Stunden in der Kammer, als Dr. Jackson eine merkwürdige Passage fand.
„Robert, ich habe hier einen Hinweis auf den geblendeten Führer der Aggressoren, welcher für immer gefangen sein soll.“
Daniel´s Kollege kam näher.
„Könnte eine ziemlich blumige Umschreibung für einen Asgardkommandeur sein, welchen die Systemlords bestraft haben.“
Daniel grübelte aber weiter.
„Ja, aber geblendet, dass bedeutet meist, dass sie ihn nicht nur bestraft, sondern auch bekehrt haben, oder es versuchten.“
Einen Augenblick später trat Rothman unbeabsichtigt auf einen versteckten Schalter, der sich im Boden befand.
Ein Automatisierter Mechanismus öffnete eine Nische, in einer der Wände, gab dabei einen Sarkophag preis.
Daniel überlegte eine Sekunde.
„Wie oft habe ich schon gesagt, keine versteckten Schalter umlegen, geschweige drauf treten oder schlimmeres…?“
Während Daniel den Sarkophag untersuchte, sah sein Mitstreiter beschämt zu Boden, da es auch genauso gut eine Falle hätte sein können.
„Ich passe ab jetzt besser auf…“
Jackson aber hörte das nur spärlich, da sich bereits an dem Behältnis zu schaffen gemacht hatte, um es zu öffnen.
„Helfen sie mir, den Öffner für das Ding zu finden, sonst suche ich sicher morgen noch, die Dinger sind raffiniert gebaut.“
Robert Rothamn kam auch dazu und suchte den Steinern Kasten genau ab, da kein auffälliger Kristall zu sehen war.


Nach einigen Minuten, die ins Land strichen, fand Daniel einen versteckten Schalter in Form eines Druckknopfes.
„Aufpassen, ich mach das Ding jetzt auf…“
Beide standen auf, nachdem Daniel drauf gedrückt hatte und hörten ein schweres Summen, da dieser Sarkophag schon sehr alt war.
Die beiden Abdeckplatten fuhren langsam, ja fast schon ächzend, auf und präsentierten einen Inhalt, der beinahe unglaublich war.
„Ist das nicht…“
Daniel, der große Augen hatte, beendete den Satz.
„Ja, sie haben Recht, wenn sie sagen wollten, dass das hier ein Asgard ist, der anscheinend in diesem Moment aufwacht.“
Das kleine Graue Wesen erhob sich langsam, sah aber ziemlich aufgebracht aus, als es sein Gefängnis verließ.
„Wie lange war ich hier eingesperrt und welchem Goa´Uld dient ihr, ich verlange sofort, ihn zu sprechen, habt ihr gehört?“
Daniel hob die Hände.
„Wir dienen keinem von denen, die Menschen der Erde sind frei und befinden sich im Krieg gegen die Goa´Uld.“
Der Asgard blinzelte beide Menschen an, als ob er sehen wollte, dass sie die Wahrheit sagen und blickte dann freudiger drein.
„Ich glaube euch und es freut mich zu hören, dass ihr euch gegen die Unterdrücker gestellt habt, wie ich einst.
Ich will mich vorstellen, mein Name ist Odin und ich bin der Vorsitzende des Hohen Rates der Asgard.“
Daniel kniete sich zu ihm herab.
„Mein Name ist Daniel Jackson und ich habe deinen Sohn Thor schon öfter getroffen, er ist der Oberbefehlshaber der Asgardflotte.“
Odin wurde sprachlos.
„Ist es wirklich war, dass mein Sohn es bis an die Spitze der Flotte geschafft hat, da freue ich mich wirklich für ihn…“
Daniel nickte ihm zu.
„Ja und noch viel mehr ist in der Zeit passiert, in der du gefangen warst, aber sage uns doch, wie das passieren konnte.“
Odin ging zu einem großen Stein und setzte sich, da die Erörterung doch etwas länger dauern sollte, als Daniel dachte.


5392 Jahre zuvor, ihm Hyperraum nahe der Erde:

Eine gigantische Armada der Asgard nährte sich dem Heimatplaneten der Menschheit, bereit für den finalen Schlag.
In den letzten sieben Monaten hatten sie, unter dem Befehl von Odin, Hunderte an Goa´Uld besiegt und die Sklaven befreit.
Mehr als 210 Planeten wurden befreit, was aber auch einfach erschien, da die Goa´Uld sich kaum nahe standen.
Odin ging über die Brücke seines Flakschiffes Raknarök, betrachtete die Ansicht der Flotte, aus 156 Asgardkriegsschiffen.
Da trat sein erster Offizier und gleichzeitig seine Ehefrau, Frigg an ihn heran, mit einer sehr schlechten Nachricht.
„Odin, es wurde von Thor soeben bestätigt, dass die Goa´Uld sich zusammen getan haben und ihre Armeen vereinigten.
Thor´s Vorhut meldet eine Flotte aus Mutterschiffen, die uns um das zweifache überlegen ist und von Ra angeführt wird.“
Odin sah seine Gemahlin an und ging wieder einige Schritte umher, bevor er sich endgültig festgelegt hatte.
„Frigg, wir können vor ihnen jetzt nicht in die Knie gehen und deswegen sage ich, dass wir den Sprung durchführen.“
Einige Sekunden später verließ die gesamte Asgardflotte den Hyperraum und startete einen massiven Schlag gegen die Goa´Uld.
Beim Widereintritt in den Normalraum, der direkt in der Atmosphäre stattfand, ruhten die Waffen noch.
Frigg sah auf ihre Konsole.
„Odin, wir empfangen eine Bildnachricht von den Goa´Uld, es ist Ra persönlich, der dich sprechen will.“
Er nickte ihr zu und Ra´s eiskaltes und zugleich Knabenhaftes Gesicht erschien auf dem Bildschirm.
„Asgard, ihr seht, dass die Flotten der Goa´Uld eurer erbärmlichen Armee überlegen sind, also zieht euch zurück, oder sterbt.“
Odin stand von seinem Stuhl auf, er sah für einen Asgard ziemlich aufgebracht aus, was auch Frigg bemerkte, als sie sich neben ihn stellte.
„Ich werde eure Tyrannische und Brutale Terrorherrschaft über die Menschen nicht länger hinnehmen.
Ihr werdet euch ergeben und aus den Wirten entfernt, dann setzen wir euch auf einer Welt ohne höheres Leben und Sternentor aus.
Wenn ihr das verweigert, werde ich den Angriff befehlen und bedenke, unsere Schiffe sind euren Technologisch überlegen.“
Ra funkelte Odin vor Wut nur so an, dass selbst Frigg etwas zusammen zuckte, da sie eher eine Diplomatin war, als eine Kriegerin.
„Dann werden wir gegeneinander kämpfen, aber ich versichere dir, dass die Asgard dafür teuer bezahlen werden.“
Die Verbindung endete und Odin nickte seiner Gattin zu, die auch sofort das Feuer auf die Goa´Uld eröffnen ließ.

Zwei Tage später war, bis auf 14 Schiffe, die gesamte Asgardflotte zerstört, aber bei den Goa´Uld sah es nicht besser aus.
Von den 318 Hataks waren nur noch 29 Mutterschiffe intakt, so dass die Waffen schwiegen, während beide Seiten ihre Wunden leckten.
Für die Asgard war es verhängnisvoll gewesen, dass die Goa´Uld Unmengen an Todesgleitern in den Kampf schickten.
Gegen die kleinen wendigen Gleiter waren die Asgardwaffen nicht ausgelegt und so wurden ihre Schilde geschwächt.
Im Gegenzug waren die Asgardgeschütze so mächtig, dass die Energieschilde der Hataks schnell kollabierten.
Odins Schiff wurde kampfunfähig geschossen und von den Jaffa geentert, die den Asgard im Nahkampf überlegen waren.
Zwar hatten diese hochmoderne und kybernetische Kampfanzüge, aber waren Zahlenmäßig den Jaffa unterlegen.


Odin holte tief Luft, da ihm das Atmen nach so langer Zeit doch schwer fiel, bevor er wieder Daniel ansah.
„Ich konnte zwei Jaffa erschießen, aber letztendlich haben sie mich gefangen genommen, und hier her gebracht.
Meine Frau Frigg konnte entkommen und hat dann das Kommando übernommen, mit Ra das erste Planetenschutzabkommen getroffen.
Da die Asgard nicht als Wirte dienen können, haben sie mich als ein Pfand hier behalten, da sie einen weiteren Krieg fürchteten.“
Daniel zog einen Subraumsender, den er für Notfälle dabei hatte.
„Ich glaube, den Rest sollten wir uns im STK anhören, du siehst noch sehr schwach aus, wir sollten uns abholen lassen.“
Schließlich legte Odin sich hin, da die Erschöpfung, nach so langer Zeit wieder normal zu leben, doch einiger Gewöhnung bedarf.
Es dauerte keine Stunde, bis ein SAR Team mit Walküren angeflogen kam und sie aus dem Tempel rausholte.


Auf dem fremden Planeten:

ST 1 wurde in einen Raum geführt, wo schon das Team von Colonel Sumner und Dr. Janet Fraiser wartete.
Sie war als Ersatzfrau mitgegangen, da einer von Sumners Marines krank war und sich noch erholen musste.
Jules salutierte vor dem US Offizier.
„Colonel, schön sie und ihr Team wohlbehalten zu sehen, dass STK hat uns geschickt, weil man schlimmeres befürchtete.“
Sumner aber wank nur ab.
„Uns geht es gut, abgesehen davon das wir hier andauernd vor die Kameras gezerrt werden, als ob wir Popstars wären.“
Jules rollte mit den Augen.
„Ja, die Schweinebande haben wir eben auch schon zur Genüge kennen lernen dürfen, das ist echt zum Kotzen.“
Janet lächelte sie an.
„Bleiben sie ruhig Julia, so sind die nun mal, aber sie sehen heute richtig gut aus, trotzdem sie sich so aufregen.“
Jules blickte den Lt.Col. der US Air Force unschuldig an.
„Wie meinen sie denn das?“
Fraiser lächelte.
„Normalerweise sind sie schlecht gelaunt, und freuen sich nur dann, wen sie Goa´Uld in den Hintern treten können.
Aber heute strahlen sie ja einfach nur von innen heraus… ich glaube, das habe ich bei ihnen noch nie gesehen.“
Franzi grinste ganz breit.
„Sie hat ja auch einen neuen Macker, der sie vor dem Einsatz noch ordentlich ran genommen hat, nicht wahr?“
Jules streckte ihr nur die Zunge raus, als Janet zu Sumner rüber sah und ihn ganz schelmisch anblickte.
„Könnten wir ja auch mal wieder, nicht war Darling…“
Sumner lächelte etwas verlegen, aber dachte gerade genau das gleich, auch wenn es ihm nicht wirklich erlaubt war.
US Soldaten, die in derselben Einheit dienten, durften eben keinerlei Intimen Beziehungen zu einander haben.
Aber da Fraiser und Sumner im STK stationiert waren und Degenhardt es erlaubte, sah das Pentagon etwas grimmig drüber weg.
Im nächsten Augenblick öffnet sich die Tür und man geleitete die beiden Teams zu einem Anhörungsraum.
Unterwegs wurden sie erneut vom einem Blitzlichtgewitter abgefangen, Jules schickte Flüche gen Himmel…


Im STK:

Nachdem sie in Deutschland abgesetzt wurden, führte Degenhardt den Asgard persönlich im STK herum.
Odin war begeistert und erstaunt, wie gut sich die Menschen schon entwickelt haben und gab immer wieder Verbesserungsvorschläge.
Schließlich kamen sie wieder im Besprechungsraum an, als sich ein weiterer Asgard in den Raum beamte.
„Vater, ich bin es, dein Sohn Thor, ich kann es kaum glauben, dass du am Leben bist, wir hatten alle Hoffnung aufgegeben.
Man konnte nur dein Bewusstsein zu einem Teil retten, aber der letzte Klon von dir versagte vor Jahrhunderten.“
Odin zwinkerte mit seinen großen Augen.
„Ich mache dir keine Vorwürfe, aber sage mir, wo ist Frigg, ich habe mit ihr viele Dinge zu diskutieren.“
Thor ging einen Schritt auf seinen Vater zu.
„Sie ist auf Orthalla und inzwischen die Vorsitzende des Hohen Rates, aber auch sie wartet auf deine Rückkehr.“
Odin sah man deutlich an, dass er über diese Nachrichten erfreut war und drehte zu Daniel und Rothman um.
„Ich bin euch sehr dankbar und werde dafür sorgen, dass ihr im Kampf gegen die Goa´Uld bestehen werdet.“
Danach beamten sich Thor und Odin an Bord des Asgardschiffes Franziska Rust, verließen schließlich die Erde.
Degenhardt drehte sich gerade wieder zu Daniel und Rothman um, als sich das Sternentor aktivierte.
„Wer kommt denn gerade jetzt…?“
Sekunden später traten auch schon Franzi und der Rest aus dem Tor, wobei Jules schon wieder einen Anfall hatte.
„Man, es ist zum Abbrechen…wenn ich auch nur noch eine Kamera sehe, dann setzt es ganz gewaltig was…?“
Marschall Sumner und Janet Fraiser verdrückten sich bereits, Arm in Arm, zu ihrem Quartier, als der General Franzi ansah.
„Was war denn los…?“
Sie rollte mit den Augen.
„Ach nichts weiter, wir sind ja nur, im wahrsten Sinne des Wortes, durch eine echt abartige Pressehölle gegangen…“
Kapitel 15 by Atlan
Author's Notes:
spielt nach der gleichnummerierten Atlantis-Folge, in der eine Verbindung zur Erde aufgebaut wurde.
5.15 Front in der Ferne
von Colonel Maybourne




Es war eine ruhige Nacht im Sternentorkommando und zur Abwechslung waren auch mal alle Einheiten, bis auf die von Kowalsky, auf der Erde.
Noch immer war es in der Galaxie ganz schön ruhig, was die Goa´Uld und ihre hinterlistigen Pläne anging.
Und auch auf der Erde war im Augenblick nicht viel zu holen, es herrschte der ganz normale Trott, wie immer.
Sogar die zur Routine gewordenen Proteste und Demos, gegen die STK Politik waren fast zum Erliegen gekommen.
Und so freute sich fast jeder im Sternentorkommando, dass es wieder Urlaubstage gab, wenn auch nicht für jeden…
Major Müller hatte mal wieder die Nachtschicht abbekommen, was bedeutete, dass er für den Stützpunkt verantwortlich war.
Diese Verantwortung bestand aber momentan darin, die nächste Tasse Kaffee zu holen, als es Alarm gab.
„Was…wir erwarten doch heute niemanden…?“
In Windeseile kamen Sicherungstrupps in den Torraum gelaufen und bezogen neben dem Tor ihre Positionen.
„Abwarten Jungs, wir wissen nicht, wer kommt.“
„Ruhig bleiben, sind vielleicht die Tok´Ra.“
Müller hingegen stürzte sofort zu seinem Computer, nur um zu mitgeteilt zu bekommen, dass dort ein Code erschien, den er nicht erwartete.
„Atlantis…das die sich auch noch mal melden?“
Müller öffnete die Iris, und aus dem Tor traten eine blonde Frau, die ihm bekannt vorkam, wie auch vier Männer und ein Außerirdischer.
Während der Außerirdische gefesselt war, kam die Frau, mit weit erhobenen Armen, auf die Soldaten zu.
„Ich bin Major Samantha Carter von der US Air Force, Dienstnummer 227A/1961/D3, vor vier Jahre im Einsatz verschollen.
Nehme sie diesen Außerirdischen hier sofort in Gewahrsam, aber seinen sie vorsichtig, er ist extrem gefährlich.“
Vier Grenadiere packten sich den Wraith, führten ihn ab, während Sam ziemlich schnell auf Müller zuging.
„Das ist ein Wraith, die Spezies ernährt sich von Menschlicher Lebensenergie, wenn sie nicht aufpassen, wird er die Wachen verspeisen.“
Sofort richteten alle Soldaten ihre Waffen auf den Gefangenen, der Sam wütend anfunkelte, als sie wieder an den Major wandte.
„Sie sind sicher Peter Müller, ich habe von Oberstleutnant Allert einiges über sie gehört, aber Atlantis hat Probleme.“
Müller sah sie leicht besorgt an.
„Wie sehen diese Probleme aus?“
Sam sieht ihn besorgt an.
„Nun, in der Kurzfassung würde ich mal sagen, dass eine echt riesige Armee aus Vampiren, Atlantis einnehmen will.
Wenn sie das schaffen, würden sie die Erde angreifen und das würde der Planet ganz sicher nicht abwehren können.“
Müller nickte einmal kräftig, lief dann zum nächsten Telefon.
„Geben sie sofort Alarmcode „Red Zero Alpha 7411 Omega“ durch und das augenblicklich, dass ist keine Übung.“
Während dessen kamen schon einige Sannis, um die Verletzten zu versorgen, während sich Sam an Müller hängte.
„Ich gehe mal recht von der Annahme aus, wenn ich behaupte, dass sie einige interessante Jahre erlebt haben?“
Sie fuhr sich erst durch ihre Haare, lächelte ihn dann aber ganz ironisch an, bevor sie ganz dick grinsen musste.
„Glauben mir, das Wort Interessant, ist noch nicht mal ansatzweise das richtige Akronym für meine Erlebnisse, der letzten Jahre.“
Danach wies er ihr den Weg zu einem der Gästequartiere, wo sie sich ausruhen konnte, bevor die anderen kamen.


Außerhalb von Johannesburg, Südafrika:

Colonel Harold Maybourne fuhr in einem schwarzen zivilen Jeep durch die Landschaft, in der einige Touristen verweilten.
Aber er war nicht zum Ferien machen hergekommen, sondern um ein größeres Ärgernis der letzten Monate zu beseitigen.
Nach verlässlichen Hinweisen wurde Robert Kinsey auf einem der abgelegenen Anwesen am Rande der Stadt erspäht.
In den letzten Monaten hatte er diesen Mann um den halben Erdball gejagt, ihn in Hong Kong auch fast erwischt.
Und wie Maybourne diesen alten Plagegeist kannte, würde er sicher wieder an hinterlistigen Plänen arbeiten.
In diesem Augenblick kam der Colonel auch schon an seinem Ziel, einem nobleren Anwesen, am Rand der Steppe, an.
Einer seiner Black OPS Soldaten eilte auf ihn zu.
„Colonel, wir haben Kinsey ausgemacht, er befindet sich im oberen Stockwerk und wird von 15 Mann bewacht.
Zudem schienen sie Recht zu haben, dass er nur noch ein paar wenige Anhänger hat, die paar Wachen sind nicht gerade ein Hindernis.“
Harry grinste.
„Ist ja kein Wunder, das Pentagon hat auch aufräumen lassen, die ganzen Typen in den Knast geworfen.“
Der Soldat sah ihn fragend an, als sie geduckt vorangingen.
„Sir, wenn sie die Frage gestatten, aber warum hat das Pentagon da so rigoros durchgegriffen, dass sind doch unsere Leute?“
Maybourne klopfte ihm auf die Schulter.
„Politik, mein Freund, nur Politik, weil Bush sich dachte, so das Ansehen unseres Militärs in der Welt wieder zu verbessern.“
Da kamen beide an dem Beobachtungsposten an, von wo aus das gesamte Anwesen perfekt eingesehen werden konnte.
Die Villa, die im klassischen Kolonialstil gehalten war, umgeben von einer zwei Meter hohen Mauer, sah aus als wäre sie noch neu.
Maybourne erspähte auch sogleich den ehemaligen Senator, der am Stock ging und immer noch humpelte.
„Sieh an, da haben wir den Mistkerl beim letzten Mal doch getroffen…und dachte schon, das war ein völliger Reinfall gewesen.“
Da wandte sich der Soldat an den Colonel, gab ihm Aufzeichnungen von Telefonmitschnitten aus dem Haus.
„Sir, wir haben Kinsey abgehört und es scheint so, dass er heute noch ein Treffen mit einigen hohen Tieren hat.
Zudem hält sich das Gerücht, dass er einen Politischen Aufstand gegen das STK starten will, innerhalb der Geschäftswelt.“
Maybourne sah ziemlich sauer aus.
„Das muss um jeden Preis verhindert werden, wir werden noch warten, bis seine Partner hier eintreffen, dann schlagen wir zu.“
Alle Soldaten nickten zur Bestätigung, gingen dann wieder in den Beobachtungsmodus über, um weitere Infos zu sichern.


Sternentorkommando:

Alles, was bei den Streitkräften der Irdischen Verteidigung Rang und Namen hatte, war nach Müllers Alarm ins STK gekommen.
Es dauerte zwar fast eineinhalb Stunden, bis auch die letzten da waren, aber in der Zeit konnte sich Carter noch etwas ausruhen
Sogar Schröder, Putin, McAlleese und Bush waren über die Ringtransporter gekommen, auch einige Generäle.
Sam zu sehen, war doch eine größere Überraschung, als sich die meisten von ihnen vor dem Tag auch nur vorstellen konnten.
In den Nachrichten wurde natürlich auch ihr Verschwinden breitgetreten, nachdem man von dem Haftbefehl gegen ihren Vater erfuhr.
Jetzt aber wurde sie von George Bush geradezu enthusiastisch begrüßt, da er in ihr eine wahre Amerikanische Heldin sah.
„Major, ich kann mir gar nicht vorstellen, was mit ihnen geschehen ist, sie müssen durch die Hölle gegangen sein.“
Sam erwiderte den Händedruck, setzte sich dann.
„Ja Sir, aber wir haben keine Zeit, denn Atlantis droht von den Wraith überrannt zu werden und danach würden sie die Erde einnehmen.“
Putin erhob das Wort.
„Samantha, sagen sie uns doch bitte, wer und was genau diese Wraith eigentlich sind, ich sehe sie nicht gefährlicher als die Goa´Uld.“
Sam atmete tief ein.
„Die Wraith haben vor mehr als 10.000 Jahren die Antiker besiegt und zur Flucht gezwungen, nach über 100 Jahren Krieg zwischen beiden.“
Der ganze Raum war von Getuschel erfüllt, als Sam weiter sprach, dabei ziemlich gleichgültig aussah, was aber Absicht war.
„Die Wraith sind ein Volk, das den alten Überlieferungen der Vampire sehr ähnlich ist und so leben sie auch.
Sie überfallen die Menschlichen Welten der Pegasusgalaxie, entführen die Menschen, saugen ihnen das Leben aus.
Sie sind absolut gnadenlos und das schlimmste ist, dass sie sehr schwer zu töten sind, einige halten ein Magazin aus einem M 16 aus.“
Der ganze Raum war fast vor Schreck erstarrt, als Präsident Bush sie ansprach, da er mehr wissen wollte.
„Und wie haben sie das mehr als vier Jahre überleben können Major, sie waren immerhin eine Wissenschaftlerin, kein Black OPS?“
Sie lächelte ihn an.
„Nachdem der Alkesh abstürzte, konnte ich mich gerade noch verletzt aus dem Wrack retten und schon war ein Wraith über mir.
Er wollte mir das Leben aussaugen, aber gerade noch rechtzeitig wurde ich von einem Krieger gerettet, den die Wraith mehr als viele andere hassen.
Sein Name ist Ronon Dex, er hat mich unter seine Fuchtel genommen, er hat mich kämpfen gelehrt und in der Pegasus zu überleben.“
Sam dachte dabei an ihre erste richtige Erfahrung mit den Wraith zurück, zwei Wochen nach dem sie von Ronon gerettet wurde.

Beide lagen sie im Gras, beobachteten ein Dorf, dass von den Wraith überfallen wurde und dessen Bewohner keine Chance hatten.
Sam sah versteinert durch ihr Fernglas, wie eine junge Frau, um die 20, auf den Boden lag und ein Wraith ihr das Leben nahm.
„Ronon, können wir denn da gar nichts machen?“
Er sah sie grummelnd an.
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob du wirklich schon so weit bist, das ich dich da richtig mit rein nehmen kann.“
Sie entsicherte ihr Gewehr, hockte sich hin.
„Wenn ich das jetzt nicht packe, werde ich sicher für immer davon laufen, also lass uns den Menschen da jetzt helfen.“
Ronon nickte ihr grinsend zu, als er seinen Plasmacolt zog und der ersten Wraithwache einen Kopfschuss verpasste.
Sam legte ihr M 16 an und erwischte ebenfalls zwei Wraithwachen mit gezielten Treffern in den Schädel.
Danach rannte sie auf einen kleinen Jungen zu, um ihm zu helfen, als aus dem Hintergrund ein Wraithoffizier trat.
Er warf Sam rüde auf den Boden, aber in dem Moment, wo er über ihr war, feuerte sie das ganze Magazin in ihn herein.
„Oh man, der Typ lebt ja immer noch…ich glaub das einfach nicht…“
Schnell zog sie ihre Pistole und schoss dem Wraith zweimal in den Kopf, aber der konnte sich immer noch leicht rühren.
Nach einigen Sekunden aber blieb er dann tot liegen und sie konnte sich um die letzten Feinde kümmern, die von Ronon stark dezimiert wurden.
Sam lief einige Schritte nach vorn und erledigte einen weiteren Offizier der Wraith, dem sie gleich zwei Kopfschüsse verpasste.
„Ronon hinter dir…“
Selbiger zog sein Schwert und rammte es den beiden Wraithwachen direkt ins Herz, was den beiden den Todesstoß verpasste.
Am Ende gelang es den beiden, das Dorf zu retten, aber mehr als 40 Menschen waren von den Wraith getötet wurden.

Nachdem die Münder alle sehr weit offen standen, wurde Sam von Bundeskanzler Schröder angesprochen.
„Warum haben die Wraith diesen Ronon Dex so verachtet, doch sicher nicht nur, weil er mal einige von ihnen eliminierte?“
Sam grinste tief.
„Er wurde beim Ausdünnen auf seinem Planeten gefangen genommen und von den Wraith zu einem Läufer gemacht.
Das bedeutet, sie haben ihm einen Sender implantiert und ihn laufen gelassen, um ihn dann zu jagen und zu erledigen.
Allerdings hat er sich ein wenig…nun sagen wir, den Regeln widersetzt, indem er die Wraith tötete…einige Jahre lang.“
Sam holte tief Luft, als Putin sich wieder an sie wandte.
„Scheint ja ein ziemlich harter Kerl zu sein, aber jetzt sagen sie uns mal, wie die Antiker einst den Krieg verloren haben.“
Sam nickte knapp.
„Am Anfang konnten sie noch mithalten, da ihre Technik den Wraith weit überlegen war, bis die Wraith ihre Armeen klonten.
Innerhalb von Wochen errungen sie eine zahlenmäßige Überzahl, die den Antikern um ein Hundertfaches überlegen war.“
Alle sanken sie in den Stühlen zusammen, da man inzwischen ansatzweise erkannt hatte, wie der Feind aussah.
Nun meldete sich auch General Sebastian Degenhardt zu Wort, wenn auch nur in einer leicht ironischen Form.
„Ich weiß ja nicht, wie es ihnen allen geht, aber ich habe jetzt gerade Star Wars „Angriff der Klonkrieger“ im Kopf…“
Ironisches Gelächter war zu hören, während Sam die Liste an Filmen, die sie noch nachholen musste, gedanklich erweiterte.
Schließlich wurde sie auch noch von der Irischen Präsidentin, Mary McAlleese befragt, die bis jetzt geschwiegen hatte.
„Major, da gibt eine Sache, die ich noch nicht ganz verstehe, wo haben sie all die Munition für ihre Waffen her?
Sie waren über vier Jahre in einer fremden Galaxie und wollen mir sagen, dass sie in der Zeit mit ihrer Munition auskamen?“
Sam grinste alle an.
„Natürlich nicht, aber wie ich ja schon sagte, wurde ich von Ronon Dex unterrichtet, in der Pegasus zu überleben.
Eine seiner Lektionen war, aus mir eine halbwegs brauchbare Waffenschmiedin zu machen, was mir recht gut gelang.
Nicht nur, dass ich mir mein eigenes Samuraischwert und einige Messer geschmiedet habe, ich kann jetzt auch Munition herstellen.“
Inzwischen wussten die Anwesenden nicht mehr, was sie noch sagen sollten, Getuschel vom `Wonderwoman` machte die Runde.


Südafrika, Kinseys Anwesen:

Innerhalb von einer Stunde trafen mehr als Zwanzig Helikopter ein, setzten ihre Passagiere ab und flogen wieder weg.
Es handelte sich dabei um Geschäftsleute und auch Politiker, die mit der Führung des STK unzufrieden waren.
Einigen sahen ihre eigene Karriere in Gefahr, die anderen hingegen schmollten, da die Profite zu gering ausfielen.
Kinsey hatte von der Ungunst dieser Leute erfahren und wollte sich mit ihnen zusammentun, um selbst wieder nach oben zu kommen.
Maybourne hingegen war noch beim Identifizieren aller einzelnen Personen, da er erst dann zuschlagen wollte, wenn sie vollzählig waren.
„Corporal, denn vierten von links brauchen sie nicht durch den Computer jagen, den kenn ich noch von früher…Chester Tinling, Bankier.“
Der Soldat nickte.
„Sir, wir haben die schwarzhaarige Frau in der Mitte bei Kinsey ermitteln können, sie heißt Cristina Esparion.
Sie ist Finanzdirektorin eines Spanisch/Französischen Waffenunternehmens, die im Verdacht stehen, illegal STK Technik erwerben.“
Maybourne grinste in sich herein.
„Na, so was aber auch…“
In diesem Augenblick landete der letzte Helikopter, da zum Ärger der oberen 10.000, Ringe und Walküren, den Streitkräften vorbehalten waren.
Der Flieger brachte einen Politiker der CDU, welcher im Verdacht stand, von der Waffen- und Ölindustrie bestochen zu sein.

In der Villa war Kinsey froh darüber, dass endlich all seine Gäste eingetroffen waren und er seinen Vortrag beginnen konnte.
Mehr als 30 VIPS waren eingetroffen und ließen es sich durch eine großzügige Auswahl an Getränken bereits gut gehen.
„Da dies keine Wahlveranstaltung ist, werde ich mich kurz fassen und sie ohne Umschweife um das Wesentliche bitten.
Zu unserem und ganz besondere meinem Missfallen sind diese Stümper im STK immer noch an der Macht.
Ich habe vor, sie zu stürzen und dann alles wieder in die richtigen Hände zu legen, nämlich in die unseren.
Allerdings kann man so etwas natürlich nicht allein durchziehen und deswegen bin ich auf die Unterstützung von ihnen allen angewiesen.“
Ein Mann, um die siebzig, erhob sich, auf seinen Stock stützend und sah Kinsey ein wenig spöttisch an, bevor er sprach.
„Und wie stellen sie sich das denn vor, wir werden doch von ST 1 in der Luft zerrissen, ehe wir auch nur eine Aktion planen können.“
Die ältere Frau stimmte dem zu.
„Entweder das, oder es kommt noch schlimmer, dann landen wir in den Händen von diesem Barbaren Runge.“
Kinsey würgte das allerdings ab.
„Ich bitte sie, sie überschätzen diese Bande gewaltig, außerdem habe ich schon dafür gesorgt, dass die nicht stören.“
Da ergriff ein Mann, um die vierzig, das Wort.
„Na gut, was erwarten und bieten sie im Gegensatz für ihre Unterstützung, die sie sicher teuer in Rechnung stellen werden?“
Kinsey lächelte in sich herein, da er die Versammelung fast da hatte, wo er sie von Anfang an haben wollte.
„Ich biete ihnen Patent-, Lizenz-, und Handelsrechte für STK Technologien und erwarte dafür im Gegensatz Rehabilitation.
Wenn sie meinen Ruf erst mal wieder hergestellt haben und alle Anschuldigungen sich in Luft aufgelöst haben, kann ich noch Präsident der USA werden.“
Zwar gab es ein allgemeines Lächeln, aber schließlich stimmten die Anwesenden alle dafür, bei einem Politischen Putsch gegen das STK mitzumachen.

Maybourne und seine Einheit hatten die Besprechung angehört und auch mitgeschnitten, was der Grund für den nächsten Schritt war.
„OK Männer, wir gehen jetzt da rein, nehmen diese Typen allesamt fest und ich erinnere sie daran, dass ich Gefangene will.“
Die Soldaten entsicherten die Waffen, nahmen an der Grundstücksgrenze entlang Aufstellung, bereit für den Einsatz.
Maybourne ermahnte noch mal alle.
„Hören sie, auch wenn einige von denen lebend will, gehen sie kein Risiko ein, wenn einer ne Waffe trägt, wird er erschossen.“
Die Soldaten nickten noch mal, bevor es dann auch losging, sie kletterten über die Mauer und erledigten lautlos die ersten Wachen.
Die Promis in inneren der Villa bekamen davon allerdings noch nichts mit, da Maybourne und sein Team Schalldämpfer auf den Waffen trugen.


P4X208:

Lieutenant Colonel Charles Kowalsky und seine Marines standen auf einem Hügel und sahen verbittert in das Tal.
Dort war eine Stadt, in der sicher über Hunderttausend Menschen lebten, die jetzt allerdings alle starben.
Goa´Uld Mutterschiffe waren in den Orbit des Planeten eingedrungen und bombardierten alle Städte dieses Planeten.
Unentwegt prasselten Energieentladungen aus den drei Hatakschiffen auf die Städte, wo die Einwohner ums Überleben kämpften.
Die Menschen hatten einen Entwicklungsstand, der den 40er Jahren der Erde entsprach und standen in Handelsverbindungen zum STK.
In diesem Moment war auch noch eine Funkmeldung aus den Schiffen zu hören, die durch die Funkgeräte des Teams abgespielt wurde.
„Sklaven dieser Welt, ich bin die allmächtige Göttin Morrigan und werde euch jetzt für eure Sünden bestrafen.
Eure Welt wird niederbrennen, aber einige von euch werden am Leben bleiben, um auf allen Planeten folgendes zu verkünden:
Ein jeder, der sich wie ihr von den Göttern der Goa´Uld abwendet und zu den Tau´Ri geht, wird von heute an vernichtet.
Die Goa´Uld Systemlords haben beschlossen, alle Welten auszumerzen, die entschlossen sind, den Tau´Ri zu folgen.“
Ford und Bates sahen sich finster an, da sie genau wussten, was kommen würde, der Colonel sprach es laut aus.
„Tja Leute, wenn ich mich ganz täusche, dann werden die ruhigen Zeiten vorbei sein und ab morgen heißt es wieder…Vergeltungsschläge.“
Bates sah auf seinem Scanner, der gerade tickte und dann zu Kowalsky, der ihn schon fragend ansah.
„Sir, zwei Gleiter nähren sich schnell unserer Position…“
Ford wartete erst gar nicht den Befehl von seinem Kommandeur ab, sondern holte sogleich die Stinger von seinem Rücken.
Während sich die anderen Marines in Deckung begaben, zielte der Captain auf den linken der beiden Kampfflieger.
Die Rakete flog los und zerriss den Todesgleiter in Tausend Einzelteile, diese Explosion war noch stark genug, um auch den zweiten zu beschädigen.
Dieser konnte die Höhe nicht mehr halten und prallte auf den Boden, wo er ebenfalls in einem Feuerball verglühte.
Kowalsky klopfte seinem Offizier auf die Schultern.
„Gut gemacht, aber lassen sie uns zurück zur Erde gehen, hier können wir sowieso nichts tun, was den Leuten helfen könnte.“
Ford und Bates übernahmen die Spitze und gingen mit einem ernsten Blick zum Tor, während hinter ihnen die Städte nieder brannten.


STK, Besprechungsraum:

Nach einer kurzen Pause traten alle wieder zusammen, als Sam direkt den Präsidenten der USA ansah.
„Sir, ich muss ihnen zudem sagen, dass ein Raumschiff der US Air Force auf dem Weg nach Atlantis ist.
Die Hoover ist in der Pegasusgalaxie aufgetaucht und wir haben vor kurzem Kontakt zu ihr aufnehmen können.“
Bush sah zur Decke, betete kurz, während sich auch die anderen Anwesenden sichtbar freuten dass dieses Schiff noch existierte.
Schröder lachte Sam gerade zu an.
„Dann haben sie doch zumindest eine gute Verteidigungsmöglichkeit gegen diese Wraith, die Hoover ist schließlich ein starkes Schiff.“
Noch bevor Sam was sagen konnte, sprach auch Bush sie an.
„Da stimme ich voll und ganz zu, außerdem bin ich erfreut, dass die Hoover noch existiert, wir hatten schon fast alle Hoffnung aufgegeben.“
Jetzt wurden sie allerdings von Sam gebremst.
„Bei allem Respekt Sir, aber ich glaube, das sie die Wraith unterschätzen, denn die Hoover wird da nicht lange durchhalten.
Sie hat zwar im direkten Gefecht einen Wraithkreuzer zerstören können, aber da war das Schiff auch im Limit.
Sowohl der Kommandant der Hoover, Colonel Caldwell, als auch die Crew auf Atlantis glauben nicht, dass die Hoover gegen ein Basisschiff durchhält.“
Putin wollte mehr wissen.
„Sagen sie Major, hat die Hoover noch mehr gegen die Wraith erreichen können, außer diesen Kreuzer zu zerstören.“
Sam nickte eindringlich.
„Das hat sie in der Tat, sie konnte durch einen Antikerwaffeneinrichtung ein Basisschiff und zwei weitere Kreuzer zerstören.
Allerdings sind dabei auch all diese Waffen vernichtet worden, außerdem hatte die Besatzung dabei echt Glück gehabt.
Zudem hat das Schiff noch eine alte und fast verlassende Wraithraumstation in die Luft jagen können.“
Da meldet sich auch Marschall Reineke.
„Das ist ja alles schön und gut, aber wie sieht es mit der Verteidigung der Stadt selbst aus, ich hoffe doch, dass sie da was haben.“
Sam schüttelte den Kopf.
„Leider nicht Sir, im Drohnendepot sind nur noch etwa 120 Drohnen, die reichen gerade mal für ein Basisschiff aus.
Dazu kommen noch die Jumper, von denen wir 12 gefunden haben, aber das war es dann auch schon gewesen.“
Reineke hackte noch mal nach.
„Wollen sie mir sagen, dass die Antiker keine weiteren Verteidigungsmöglichkeiten hatten, wie etwa Kriegsschiffe?“
Sam zuckte mit den Schultern.
„Laut den Aufzeichnungen wurden wohl alle Schiffe im Krieg zerstört, oder sind aufgeben worden, da die Schäden zu groß waren.
Zusätzlich gab es noch ein System aus Verteidigungssatelliten im Sonnensystem von Atlantis, aber die wurden von den Wraith ebenfalls zerstört.
Zwar ist noch ein Satellit übrig, aber der hat auch einige Treffer abbekommen, McKay weiß noch nicht, ob er ihn wieder flottbekommt.“
Bush atmete tief ein, während die anderen kaum wussten, was sie sagen sollten, sah dann Sam eindringlich an.
„Ich verstehe, warum wir der Stadt helfen müssen, aber wir haben hier auch noch ein Problem mit den Goa´Uld.
Und so leit es mir tut, aber die Erde ist nicht stark genug, um einen Zweifrontenkrieg, verteilt über zwei Galaxien, zu führen.“
Fast alle Anwesenden stimmten dem zu, nur Jules, die bisher ganz still war, meldete sich, da sie eine andere Meinung hatte.
„Sir, es tut mir leid, wen ich widersprechen muss, aber was wäre denn, wen wir daraus eine Front machen?“
Alle Blicke waren jetzt auf die zierlich und zugleich so superstarke Frau gerichtet, die sich noch mal räusperte.


Südafrika, Kinseys Anwesen:

Wieder gingen zwei Wachen zu Boden, nachdem sie von schall gedämpften Kugeln der NID Einheit getroffen wurden.
Die Soldaten von Maybourne standen inzwischen allesamt an den Fenstern und Türen, ohne dabei gesehen zu werden.
Der Colonel sah über einen Teleskopstab in den Versammlungsraum, wo gerade aufgeregter Smalltalk gehalten wurde.
„OK Leute, wir gehen rein…“
Im nächsten Augenblick splitterten die Fenster und Rauch- sowie Blendgrananten flogen in den Raum herein.
Blitzschnell sprang die Kommandoeinheit hinterher und rissen die ersten Besucher zu Boden, legten ihnen Handschellen an.
Einige der Promis versuchten sich zwar noch zu wehren, aber das nützte ihnen rein gar nichts, weswegen es bei Protesten blieb.
„Verdammt noch mal.“
„Haben sie auch nur die geringste Ahnung, wer ich bin?“
„Das ist doch wohl nicht wahr…“
„Passen sie doch auf, die Uhr kostet weit mehr, als sie in ihrem Leben auch nur Ansatzweise verdienen werden.“
„Ab morgen werden sie den Verkehr in Alaska regeln, darauf können sie sich jetzt schon mal gefasst machen.“
Die Soldaten gaben darauf allerdings nicht viel und zerrten die Gefangenen allesamt auf die Knie, als sich Maybourne persönlich um Kinsey kümmerte.
„Guten Abend Senator, ich hätte nicht gedacht, dass ich sie vor Weihnachten noch erwische, aber ich bin erfreut, sie zu sehen.“
Kinsey, der immer noch halb blind war, Maybourne aber an der Stimme erkannte, wollte es nicht glauben, aufgeflogen zu sein.
„Verdammt noch eins, wie zum Teufel noch mal haben sie mich gefunden, so gut sind sie einfach nicht…?“
Maybourne grinste ihn nur an.
„Sagen wir es mal so, nur weil sie wie vom Erdboden verschluckt waren, haben wir ihre Frau weiterhin beobachtet.
Sie hat sich mit einer leichtsinnigen Kontoüberweisung an sie verraten, der Rest war dann ganz einfach gewesen.“
Kinsey funkelte ihn wütend an.
„Ich bin ihnen schon einmal entkommen und ich schaffe das auch noch ein zweites Mal, sie sollten sich nicht zu sicher sein.“
Maybourne grinste aber darüber nur leicht, da er genau wusste, das Kinsey dieses Mal in einer Walküre transportiert wurde.
Und die konnte man praktisch nur abschießen, aber selbst dafür brauchte man schon einiges an Feuerkraft.


STK, Besprechungsraum:

Alle Blicke waren immer noch auf Jules gerichtet, als sie allen Mut zusammen nahm und sich vor der Versammlung erhob.
„Was wäre, wenn wir die Goa´Uld aus der Gleichung herausnehmen und uns nur den Wraith zuwenden?“
Putin schüttelte sofort den Kopf.
„Nein, die Goa´Uld sind viel zu gefährlich, als das man sie ignorieren könnte, das müssten sie doch besten wissen.“
Jules schüttelte den Kopf.
„Ich meinte ja auch nicht, dass wir sie ignorieren sollten, ich wollte darauf hinaus, dass wir sie mit einem Präventivschlag völlig vernichten.
Wenn wir die „Operation Overload“ ausführen, könnten wir sie mit einem massiven Schlag komplett auslöschen.
Danach haben wir dann Zeit genug, um gegen die Wraith zu kämpfen, dann hätten wir nicht zwei Feinde zugleich.“
Diese Worte hatten gesessen, denn keiner im Raum bekam auch ein Wort heraus, bis sich Schröder als erster wieder fing.
„Frau Hauptfeldwebel, bei allem Respekt, aber das ist ein fiktives Szenario, dass derzeit noch nicht durchführbar ist.“
Das brachte Marschall Reineke auf den Plan.
„Nun ja, wenn man es sich genau ansieht, könnten wir die Flotte und die Infantrie in sicher einem Monat zu weit haben.
Allerdings wäre dafür eine Generalmobilisierung notwendig, wie wir sie sicher seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr gesehen haben.“
Jetzt ergriff Putin das Wort.
„Gut, aber wenn wir durchziehen sollten, würden unsere Flottenverbände über diese ganze Galaxie verteilt sein.
Absehen davon, wer dann die Erde schützt, hätten wir auch nicht genug Schiffe, da uns die Engländer, Franzosen und Japaner sicher nicht unterstützen werden.“
Da meldete sich Degenhardt wieder zu Wort.
„Diese drei Nationen könnten ja dann mit ihren Schiffen die Erde schützen, außerdem gibt es ja noch die Antikerwaffen.“
Bush gefiel das alles immer noch nicht.
„Na gut, aber haben sie eine Ahnung, was uns eine derartige Invasion kosten würde, das wäre unmöglich finanzierbar.
Ich glaube kaum, das wir ausreichende Finanzen hätten, um ein derartiges Projekt auf die Beine zu stellen.“
Noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte, öffnete sich die Tür und Nicole Degenhardt kam in den Raum.
„Es tut leid, dass ich sie stören muss, aber ich habe zwei dringende Nachrichten, die keinerlei Aufschub dulden.
Aus diesem Grund will sie vorher höflicherweise noch fragen, ob sie erst die gute, oder doch die schlechte hören?“
Schröder wedelte ihr mit seiner Hand zu.
„Erst die gute, die brauch ich jetzt.“
Nicole lächelte und verbeugte sich leicht.
„Maybourne hat Kinsey eingefangen und dazu einige miese Typen, die ihm Unterstützung gewähren wollten.“
Sam sprang sofort wie von der Tarantel gestochen auf.
„Wo ist dieser elende Drecksack, ich will mich bei ihm noch für die Gehirnwäsche und den Abenteuerurlaub in der Pegasus bedanken?“
Nicole sah sie eindringlich an.
„Keine Angst, er wird in einer Stunde hier sein.“
Putin nickte erfreut.
„Und wie lautet die schlechte Nachricht?“
Nicole musste noch einmal tief schlucken.
„Die Goa´Uld haben damit begonnen, die Menschlichen Welten auszulöschen, die mit uns verbündet sind, oder Handel treiben.
Kowalskys Team hat mit ansehen müssen, wie die Menschen auf Kolsara völlig ausgelöscht wurden, da sie uns unterstützten.“
Bush schlug wütend auf den Tisch.
„Jetzt reicht es endgültig, Marschall Reineke, was ist ihrer Meinung nach nötig, um Operation Overload, möglichst kostengünstig, durchzuführen?“
Und so begannen die Diskussionen, die sich noch die ganze Nacht fortsetzen sollten, da ein jeder, eigene Vorschläge, einbrachte.


Am nächsten Tag, Torraum:

Sam wartete darauf, das sich das Sternentor aktivierte, da sie ihren Vater Jakob treffen wollte, der bei den Tok´Ra lebte.
Er durfte immer noch nicht die Erde betreten, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden, da der Haftbefehl immer noch bestand.
Sam hingegen war froh, die Debatten der Politiker und Generäle, nicht mehr mit anhören zu müssen…
Sie hatten die Nacht durch debattiert, wie man nun am effektivsten gegen die Goa´Uld und Wraith vorgehen konnte.
Gerade aktivierte sich dass letzte Chevron, als Major Müller einen alten Bekannten in den Torraum führte.
„Sam, ich glaube mal, dass sie auf den Typen schon warten…bevor wir ihn in den Knast auf Abydos verfrachten.“
Kinsey wurde hereingeführt, da aber da nichts wusste, blieb ihm der Atem beinahe stehen, als er Sam sah.
„Ich…ich…dachte, sie wären umgekommen…?“
Sam, die jetzt richtig wütend aussah, ging mit zwei schnellen Schritten auf den Politiker zu und schlug ihm ins Gesicht.
Der Faustschlag kam derart schnell und hart, direkt auf die Nase des Amerikaners, dass er zu Boden fiel.
„Das war dafür, sie elender Drecksack, dass sie an meinen Gehirn haben rumpfuschen lassen, ich wollte mich dafür erkenntlich zeigen.“
Kinsey, dem die Nase blutete, die übrigens auch gebrochen war, blickte sie vom Boden aus ganz böse an.
„Warum versteht keiner, dass alles, was ich getan habe, dem Wohle Amerikas gedient hätte, auch ihr Opfer?“
Sam musste von Müller zurück gehalten werden, um Kinsey nicht gleich noch eine zu langen, ging dann durch das Tor.
Kinsey wurde einige Minuten später ebenfalls nach Abydos gebracht, wo er in einer staubigen Zelle landete.

Etwa eine Stunde später Major Samantha Carter vor dem Hohen rat der Tok´Ra und erklärte ihnen kurz, wer die Wraith waren.
Das STK hatte kurzer Hand beschlossen, wenn die Rettungsmission starten würde, einen Tok´Ra mit zuschicken.
Nachdem sie dem Hohen und Garshaw berichtet hatte, führte sie die Tok´Ra Lady zu ihrem Vater, der gerade zurückkam.
„Dein Vater hat uns in den letzten Jahren echt schon genervt, mit all den Versuchen, dich zu finden.
Selbst Selmak wurde es gelegentlich zu viel, aber er wurde von Jakob immer mit ausreichend Schokolade bestochen.“
Sam lachte laut auf.
„Was, mein Vater isst nicht gerne Süßes, schon seit Jahren nicht…“
Garshaw lachte darüber.
„Ja, aber sein Symbiont Selmak schon und immer wenn die beiden sich streiten, wird er von deinem Vater mit Süßigkeiten bestochen.“
Sam grinste in sich herein, als Jakob, in Begleitung von Anise um die Ecke kam, aber noch nicht wusste, dass Sam da war.
„Hi, Dad, hast du mich vermisst…?“
Jakob ließ die beiden Taschen fallen und rannte auf seine Tochter zu, drückte sie ganz innig und lange.
„Das ich das noch erleben darf…wo bist du nur gewesen…ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.“
Sie gab ein Kuss auf die Wange.
„Ja, hat mir Garshaw schon gesagt, aber jetzt sollten wir den Augenblick genießen…ich hab dich so vermisst.“
Jakob nahm seine Tochter noch weiter in den Arm und rückte sie ganz fest, während die anderen Tok´Ra aus Respekt Abstand hielten.

Zwei Stunden später, Sam und Jakob gingen Arm in Arm durch die Tunnel des Stützpunktes, kam ein Tok´Ra auf beide zu.
„Kommt sofort mit, da werdet ihr nicht glauben…“
Beide sahen sich leicht verdutzt an, aber folgten dann dem Mann in einem Raum, wo eine Kommkugel stand.
Garshaw sah sich zu ihnen um.
„Wir haben soeben eine Subraumbotschaft von eurer Heimatwelt aufgefangen, die immer wiederholt wird…
Sie ist in der ganzen Galaxie zu empfangen und ich hätte einen solchen Inhalt niemals für möglich gehalten.“
Sam und Jakob sahen auf die Sendung, die gerade wieder von vorn begann, im Presseraum des Kremls.
Wladimir Putin, Gerhard Schröder, George Bush und Mary McAlleese standen in einer Reihe und der Russische Präsident hatte das Wort.
„Wir werden die Grausamkeit und die Brutalität, mit der die Goa´Uld wieder einmal ein Volk der Menschen auslöschten, nicht mehr hinnehmen.
Es reicht jetzt endgültig, weswegen die vier Alliierten Nationen des STK beschlossen haben, den Goa´Uld den völligen Krieg zu erklären.
Diese Kriegserklärung ist an die gesamte Goa´Uld Bevölkerung gerichtet und wir werden keinen Rückzieher mehr machen.“
Auf dem Tok´Ra Stützpunkt konnte es kaum einer glauben, selbst Sam und Jakob standen mit offenem Mund dar.
Kapitel 16 by Atlan
5.16 Dämmerung und Morgengrauen
von Atlan




Es war der dritte Tag nach der Kriegserklärung an alle Goa‘Uld und die ganze Angriffsflotte befand sich in Kampfaufstellung zwischen Erde und Mond. Dabei handelte es sich um die vereinte Flotte von Deutschland, Russland, Irland und den USA.

In diesem Moment öffneten sich multiple Hyperraumfenster, ein Ha‘Tak und drei Al‘Kesh drangen aus dem Hyperraum aus und hielten direkt auf die Erdarmada zu.
Diese Schiffe gehörten zu Amonet, die nach dem Tod von Heru‘ur dessen Reich übernommen hatte und dementsprechend mächtig geworden war. Mit dieser kleinen Flotte wollte sie nun die Erdverteidigung testen.

Auf der Brücke des Ha‘Tak stand einer von Amonets Jaffa-Mastern, der sogleich eine Komm-Kugel aktivierte. Amonets Gesicht erschien darauf. „Meine Herrin, wir sind nun vor der Erde.“, meldete der Jaffa-Master.
„Dann befehle ich den sofortigen Angriff.“, befiehl die Goa‘Uld Lady, die sich noch immer in Sha‘Res Körper befand, wütend. Die Kriegserklärung hatte sie sehr wütend gemacht, da sie es als grenzenlose Frechheit ansah. „Wie ihr befehlt.“, antwortete der Jaffa, deaktivierte die Subraumverbindung und meinte zu den anderen Jaffa auf der Brücke gewandt: „Das Feuer eröffnen und die Stärke der Erdflotte sofort an unsere Gebieterin übermitteln.“

Sofort eröffneten die vier Schiffe das Feuer auf die Erdschiffe, deren Schilde unter den Plasmasalven grell aufleuchteten. Doch das reichte noch lange nicht, um die starken Asgardschilde schwächen zu lassen, sodass die Stauffenberg und die irische St. Patrick sich je ein Al‘Kesh vornahmen. Diese vergingen schnell in den Explosionen von zwei Anti-Schiff Raketen vom Typ JERICHO. Sie hatten keine Chance gehabt auch nur einen weiteren Schuss abzufeuern. Das Ha‘Tak konnte noch zwei Salven abgeben, bevor es vom konzentrierten Feuer der Rommel und zweier weiterer Schiffe zerbarst.

Marschall Alexander Reineke, Oberbefehlshaber der Armada, hatte dieses kurze Scharmützel von der Brücke der Rommel verfolgt. „Gut gemacht, Leute.“, lobte er zufrieden seine Crew. Brigadegeneral Heimeshoff, der in seinem Kommandantenstuhl saß, sah zum ersten Offizier. „Krüger, Status?“
„Schilde auf 98%.“, meldete dieser. „Keine Beschädigungen.“ Heimeshoff stand auf und ging zu seinem Vorgesetzen herüber, der weiter aus dem Brückenfenster sah und sich die Flotte besah. „Die neuen Schiffe haben sich gut eingebunden.“, merkte Reineke an und deutete nach draußen, wo sich sechs brandneue Raumkreuzer unter den altbekannten bewegten. Heimeshoff nickte. „Ich find es vor allem erstaunlich, dass es so viele neue sind.“
„Die Amis haben an zwei neuen Schiffen der Hoover-Klasse parallel gebaut. Das muss man ihnen lassen, wenn sie einmal was drauf haben, dann sind sie doch recht schnell. Jetzt haben sie zusätzlich zur USS Armstrong noch die USS Clinton A, als Nachfolger der zerstörten ersten Clinton letztes Jahr, und die USS Jefferson.“
„Ich gönns ihnen.“, meinte Heimeshoff und grinste dann. „Die Russen haben endlich auch mal wieder neue vom Stapel laufen lassen. Dachte schon, die bleiben nur bei ihrer Gagarin.“
„Jetzt haben die wenigstens noch die beiden Walhalla-Klasse Zerstörer Newski und Tolstoi. Wir unseren Zerstörer Schiller und die Iren die Cathbad, ebenfalls ein Zerstörer der Walhalla-Klasse.“

Die beiden Flaggoffiziere sahen noch ein wenig nach draußen, während die Schiffe weiter ihre Runden zwischen Erde und Mond drehten. Die Schiffe der Engländer, Franzosen, Japaner und auch das erste italienische Schiff, waren nicht im All, sondern lagen in ihren Trockendocks. Diese vier Nationen, die sich seit der Invasion von vor einem Jahr aus der interstellaren Politik zurückgezogen hatten, hatten beschlossen nicht an dem Krieg teilnehmen. Ebenso wie alle anderen Länder der Erde. Wenigstens wollten sie die Erde verteidigen, während die Angriffsarmada unterwegs war.


Zwei Tage später:

ST 1 befand sich auf einer Black Ops auf P7H-746, um einen Goa‘Uld zu fangen.
Dabei handelte es sich um Ganesha, in der Erdmythologie eine hinduistische Gottheit, in der Realität ein treuer Diener von Amaterasu. Er kommandierte die Garnison des Planeten, die sich in einer großen Stadt befand, welche an ein Sklavenlager, samt Mine angrenzte. Der Auftrag des Team bestand darin, ihn zur Erde zu bringen und über Amaterasus Pläne auszuhorchen.

Es war eine stockdunkle Nacht, als das Team in die Stadt eindrang und geräuschlos einige Wachen erledigte. Sie kamen zügig voran, bis sie zu einer Gasse kamen, in der zwei Jaffa patrouillierten. Franzi ließ anhalten und rief Sikermann über Funk. Der hatte sich auf einer Anhöhe, 1243 Meter entfernt, verschanzt und sollte mit seinem G82 Feuerschutz geben. „Ralf, die Gasse vor uns. Zwei Jaffa ausschalten.“, gab sie flüsternd durch.
„Ich hab sie.“, bestätigte Ralf, dann handelte er. Franzi sah um die Ecke und bekam gerade noch so mit, wie es die Jaffa buchstäblich auseinander riss, den zweiten kurz nach dem ersten.
„Der Weg ist jetzt frei, ich späh weiter.“, sagte Ralf. „Ihr könnt weiter.“
„Gut, danke.“, antwortete Franzi und gab dem Team das Zeichen weiterzulaufen, in Richtung von Ganeshas Palast.


Ganesha stand gerade vor einer großen Kommkugel und sprach mit seiner Herrin über den wöchentlichen Bericht. „Du solltest dich in Acht nehmen und deine Wachen verdoppeln.“, meinte Amaterasu abschließend. „Die Tau‘Ri werden bald mit ihren Angriffen beginnen.“ Ganesha, der einen dicklichen Wirt bewohnte, lachte amüsiert auf. „Diese übermütigen Barbaren können mir nichts anhaben.“ Ihr war nicht nach Lachen. „Pass nur auf, dass die Tau‘Ri keine Anschläge durchführen. Ich bin auf die Naquadalieferungen angewiesen.“
„Verstanden.“, antwortete Ganesha immer noch lachend und beendete die Übertragung. Im selben Moment wurde er von einem Zattreffer niedergestreckt und fiel ohnmächtig auf den Boden.

Jules steckte grinsend ihre Zat wieder ins Holster und fesselte Ganesha. Sie sah zu ihrem Team, das einige Wachen und menschliche Diener verpackten, die sie zuvor lautlos betäubt hatten. „Das Walross steht vorerst nicht mehr auf.“, sagte sie.
„Du meinst wohl Elefant.“, korrigierte sie Teal‘C, der einen Diener verschnürte und knebelte. Daniel nickte zustimmend und hatte Mühe, die Betäubten zu fesseln.
Sie winkte aber nur grinsend ab. „Dann hab ich ihn halt mit Günther Grass verwechselt. Fett genug sind ja beide.“
„Genug palavert.“, meinte Franzi. „Wir rücken ab, Erfolg auf ganzer Linie.“


Am darauffolgenden Tag:

Harry Maybourne schritt mit bester Laune und zwei Bechern Kaffee durch die Gänge des Sternentorkommandos. Momentan lief für ihn alles gut. Er hatte Kinsey nach monatelanger Verfolgungsjagd entgültig zur Strecke gebracht und ihn auf Abydos inhaftieren lassen und momentan war er dabei, Ganesha weich zu kochen. Er betrat wieder den Verhörraum und stellte die Tassen auf einen Tisch, an dessen anderem Ende der schwerst gefesselte Ganesha saß. Der Goa‘Uld sah ihn wütend an, über dem rechten Auge sah man die ersten Anzeichen eines blauen Auges. Maybourne saß in eine Ecke, wo Jules an der Wand lehnte und mit ihrem Handy telefonierte und lachte.
Die beiden verhörten Goa‘Uld Gefangene meist zu zweit. Harry wartete, bis Jules das Gespräch beendet hatte, übergab ihr eine Kaffeetasse und sah sie fragend an. „War mein Freund.“, meinte sie und steckte ihr Handy weg. „Wir wollen uns nachher bei mir treffen.“
„Ich wollte eigentlich wissen, woher er das Pfeilchen hat.“, sagte Harry. „Warst du das?“

„Ach das.“ Sie wank ab. „Ist frech geworden und hat was beleidigendes über meine Mama gesagt. Also hab ich ihm eine geklatscht.“
„Ah.“ Harry nickte verstehend. Dann setzte er sich Ganesha gegenüber und fragte: „Also noch mal: Wo hat Amaterasu ihre Flotte?“
„Das werde ich einem Primitivling, wie dir doch nicht sagen.“, meinte Ganesha hochmütig. Jules ging auf ihn zu und holte aus. Der Goa‘Uld zuckte zusammen, doch Jules tätschelte ihm nur leicht auf die Wange. „Ja, sagt unser schwabbeliges Riesenbaby. Sag schon, wo die Flotte ist.“ Ganesha reizte das extrem und er polterte los: „Ihr impertinenten Tau‘Ri! Ich werde euch niemals verraten, dass ihre die Flotte Tesca umkreist!“

„Ach so, Tesca.“, schwärmte Harry. „Angenehme Temperaturen, Amaterasus drittwichtigster Sklavenplanet und Standort ihrer Flotte. Danke für Info, dafür lassen wir dich jetzt auch in Ruhe.“ Die Beiden verließen zufrieden den Raum, während Ganesha wütend über sich, weil er sich verplappert hatte, und wütend über die Tau‘Ri, an seinen Fesseln zerrte und tobte.


Etwa zur selben Zeit gab es in Indiens Hauptstadt Neu Delhi eine große Demonstration. Ganesha war noch immer eine sehr beliebte Hindugottheit und diese Demonstranten forderten seine Freilassung. Es handelte sich bei den Demonstranten um sehr gläubige Hindus, denen es egal war, ob ihre Götter nun Goa‘Uld sind, oder nicht. Indisches Militär und die Polizei hatten alles abgesperrt und versuchten die Leute zu beruhigen. Das half jedoch nichts. Die Stimmung war sogar so extrem, dass sich einige Hindus sogar selbst anzündeten und sich bei lebendigen Leibe verbrannten. Nur um zu zeigen, wie stark ihr Glaube sei. Dazwischen waren dann auch große Massen, die einfach nur feierten und die Götter priesen.

Franzi und Müller sahen sich die Demo im Fernsehen an. Müller schüttelte nur den Kopf. „Wie dumm die Menschen doch noch sind. Die opfern ihr Leben für einen miesen Goa‘Uld...“ Franzi nickte. „Da kann man die Antiker immer besser verstehen. Bei so einer Erdbevölkerung... da würd ich mich auch nicht zu erkennen geben.“
Kopfschüttelnd schaltete Müller nur den Fernseher ab. „Vielleicht wird es endlich besser, wenn wir die Goas ausgeschaltet haben. Ein, für alle mal.“


Sechs Tage später:

An diesem Tag fand der erste richtige Großangriff auf die Goa‘Uld statt.Dabei hatte man sich gleich ein wichtiges, strategisch wertvolles, Ziel gesucht. Es war einer von Anubis wichtigsten Vorposten. Deutschland und die USA hatten eine Großstreitmacht durch das Sternentor geschafft. Insgesamt war es ein Regiment von 4300 Infanteristen, die von über 100 gepanzerten Transportern, 25 Marder Schützenpanzern, 60 Leopard 2 A6 und 40 M1A1 Abrams Kampfpanzern unterstützt wurden.

Vom Sternentor mussten die Truppen nur eine relativ kurze Strecke von sechs Kilometern zurücklegen und griffen dann auch gleich die Basis schnell und entschlossen an. Der konzentrierte Angriff aus automatischen Waffen und den Glattrohrkanonen der Panzer, unterstützt von mehreren Raketen, die durch das Tor abgefeuert wurden, reichte aus. So konnten die Menschen schnell Fuß fassen.

Doch Anubis Jaffa waren gut eingegraben und ausgezeichnet ausgerüstet. Die schweren Stabkanonenstallung und Todesgleiter fügten den Menschen in den ersten Minuten mittelschwere Verluste zu, bis diese jedoch abgeschossen wurden. Die Panzer, die man extra noch mit einer Zusatzpanzerung versehen hatte, rollten einfach über die Jaffastellungen hinweg. So war die Kampfmoral der Jaffakrieger auch schnell zunichte gemacht. Blankes Entsetzen packte die Jaffa. Nicht nur ließen sich die stählernen Kolosse kaum aufhalten, sondern sie überrollten einfach die Leichen gefallener Krieger und die gesicherten Stellungen. Sie zerquetschen auch noch die verwundeten Jaffa, die den Sand säumten.

Nachdem die Verteidigungsstellungen überwunden waren, begannen die Panzer das Bombardement des Außenpostens, der mit starken Mauern umgeben war. Die Infanterie konnte sich in der Zeit neu sammeln und kurz verschnaufen, denn die Panzer leisteten ganze Arbeit. Jaffatruppen, die von den Mauern herunterschossen, wurden von den 120mm Geschossen einfach zerfetzt und unter den herabstürzenden Mauerteilen begraben. Die Verteidigung der Mauern war ein hoffnungsloses Unterfangen, aber dennoch versuchten die Jaffa stand zuhalten.

Keine 10 Minuten später war jedoch auch dieses Hindernis überwunden und endlich konnte die Infanterie in die Festung eindringen und diese sichern. Der Häuserkampf ging schnell, aber schmerzhaft von statten. Nur noch etwas über 100 Jaffa leisteten Widerstand. Die meisten Opfer des Häuserkampfes mussten jedoch, auf Erdseiten, die US-Amerikaner in Kauf nehmen. Deren Ausbildung auf diesem Gebiet war, wie schon der Krieg im Irak gezeigt hatte, immer noch sehr mangelhaft. Dafür mussten die Sanitäter umso schneller arbeiten und nur dank ihnen sollten es viele Verwundete doch überleben.

Genau 2 Stunden und 32 Minuten nach Beginn der Offensive, war diese auch beendet.
Pioniere stellten einen Fahnenmast mit der deutschen und der amerikanischen Flagge vor der Festung auf, die Verteidiger waren entweder tot oder verwundet. Leichen, ob nun Menschen oder Jaffa, säumten den Boden. Sanitäter waren unendwegt im Einsatz.
Auch der Kommandeur der Truppen, der US Brigadier General Frank Marlow, stieg aus seiner fahrenden Einsatzzentrale, von wo er den Angriff koordiniert hatte.

Als erstes schritt er zu einer großen Gruppe von fast 200 gefangenen Jaffa herüber, die von GI‘s bewacht und von Sanitätern versorgt wurden. Die Schrecken des Angriffes standen ihnen noch ins Gesicht geschrieben. Er stellte sich von ihnen auf und ließ dann verlauten: „Ich muss sie nun davon unterrichten, dass sie nun Kriegsgefangene der Erde sind. Sie werden nach den Genfer Kriegsgefangenenkonventionen behandelt.
Ich sichere ihnen eine gute Behandlung zu, wenn sie sich ebenfalls ruhig verhalten.“
Da atmeten viele Jaffa auf und sahen dankbar den General an, dass er sie nicht umbringen ließ.

Doch das Glück hatten nicht alle. Der Befehlshaber des Außenpostens, der Goa‘Uld Kemuer, wurde dem General von mehreren deutschen Soldaten heraus geschafft.
Ein deutscher Major salutierte vor General Marlow. „General, der Goa‘Uld Kemuer.“
Marlow wand sich auch an ihn. „Sie werden nicht das Glück ihrer Untergebenen teilen, Mister. Im Namen der Präsidenten der USA, Russlands, Irlands und Deutschlands, verurteile ich sie hiermit zum Hängen am Strang, bis der Tod eintritt.“

Der General machte eine Handbewegung. „Das Urteil wird sofort vollstreckt, schafft ihn weg.“ Die deutschen Soldaten schafften den Goa‘Uld zu einer noch stehenden Mauer, wo mehrere GI‘s einen Galgen improvisierten. Sie steckten den Kopf des Goa‘Uld einfach in die Schlinge und stürzten ihn von der Mauer. Kemuer hatte leider nicht das Glück, dass sein Genickt brach. So musste er sich eine knappe Minute quälen, bis er schließlich erstickt war. Seine Leiche blieb noch eine Weile als Abschreckung hängen.

Währenddessen nahmen die Erdtruppen den Planeten in Besitz. Durch das Tor wurden erst alle Verwundeten abtransportiert. Danach schickte die Erde J-301, Walküren und Angriff-Transportskimmer der ACS-401 Falken-Klasse in Modulbauweise durch das Tor. Der Planet sollte mit diesen Mitteln von allen Goa‘Uld Aktivitäten befreit werden. Auch die Infanterie begann damit ein Lager aufzubauen.
Bei dieser Mission waren 198 Soldaten, davon 52 Deutsche, gefallen, etwa viermal so viele waren verwundet. Insgesamt waren mehr als 1500 Jaffa gefallen und über 1000 weitere wanderten in Kriegsgefangenschaft. Trotz der Verluste, hatte die Erde die Schlacht klar gewonnen und damit den ersten richtigen Sieg, der Erde, im Goa‘Uld Krieg gewonnen.


Drei Tage später griff der russische Flottenverband, bestehend aus der Gagarin, der Newski und der Tolstoi, einen von Morrigans Außenposten an. Die drei Schiffe verließen kurz vor dem Planeten den Hyperraum und flogen direkt vor die zwei Ha‘Tak, die den Planeten bewachten. Runge, der den Verband von der Gagarin aus kommandierte, ließ einen Kanal zu dem Goa‘Uld Kommandeur öffnen. Morrigans Diener Neit erhob wütend das Wort. „Was hat das zu bedeuten?“
„Unsere Kriegserklärung gilt allen Goa‘Uld.“, antwortete Runge gelangweilt. „Zu denen gehörst du auch. Also... Ergeb dich doch einfach. Dann werden wir dich auch nur gefangen nehmen und nicht hinrichten.“
„Ihr werdet mich nicht besiegen.“, sagte Neit arrogant und beendete die Verbindung.
„Er wollte es so.“, meinte Runge zur Brückencrew. „Das Feuer eröffnen. Die Tolstoi soll sich um die Gleiter kümmern. Unsere MiGs sollen gleich die Bodenziele vor dem Tor angreifen. Ich will in spätestens 15 Minuten Vollzugsmeldung.“

Die Gagarin und die Newski eröffneten das Feuer auf die Ha‘Tak und die Tolstoi auf deren Todesgleiter. Diese Aufgabe ließ sich relativ schnell erfüllen, denn die Tolstoi ließ die Gleiter einfach auf sich zu kommen und feuerte dann flächendeckend die Railguns ab und bahnte danach den MiGs eine Schneise zum Planeten. Gleichzeitig feuerten die beiden anderen Erdschiffe aus allen Rohren auf die Ha‘Taks. Eines der Ha‘Tak wurde von Railguns und Nukleargranaten stark angeschlagen, eine Mark III Atomrakete beendete dann den Spuk. Sie durchdrang die Schildfluktuationen und riss das Schiff auseinander. Neit sah, dass er am verlieren war und floh schnell mit seinem Schiff in den Hyperraum.

Die MiG‘s, ganze 42 an der Zahl, stießen schnell durch die Atmosphäre und flogen mit Mach 3 auf das Tor zu. Vereinzelte Jaffa Stellungen wurden von den russischen Piloten schon mit ihren Bordkanonen, in bester Sturzkampfbombermanier, aufs Korn genommen und zerstört. Als das Stargate dann endlich in Sicht war, feuerten die MiGs alle Luft-Bodenraketen auf die Verteidigungsstellungen ab. Dutzende Jaffa, die das Tor verteidigten, wurden entweder von den Druckwellen erfasst und durch die Luft geschleudert, oder befanden sich nahe dem Explosionszentrum und verbrannten bei lebendigen Leib. Nach getaner Arbeit drehten die MiGs in verschiedene Richtungen ab und umflogen noch einmal den Planeten. „Herr General, das Gebiet um das Tor ist gesäubert.“, wurde Runge gemeldet. Der russische General nickte zufrieden. „Sehr gut. Funker, Subraumtransmission an das STK: Der Weg ist frei.“

Keine fünf Minuten später öffnete sich auch schon das Tor. Eine russische Brigade von 5300 Mann, samt Panzern, Pionieren und anderen Hilfsfahrzeugen kam hindurch, um den Planeten zu sichern. So geschah es einige Zeit später auch auf vielen weiteren Welten. An diesem Tag allein wurden auf vier Welten von irdischen Verbänden in Brigade- bis Divisionsstärke Brückenköpfe errichtet.


Auf der Erde, am Abend:

Jules kam ziemlich erschöpft nach Hause. Sie schmiss ihre Tasche in eine Ecke und hang ihre Jacke auf. Ihr Freund Gideon kam auch gleich auf sie zu, um sie zu begrüßen. „Da bist du ja. Harter Tag?“
Jules nickte. „Ja. Ne Aufklärungsmission und dann musste ich noch stundenlang Berichte ausfüllen.“
„Dann komm mal, ruh dich aus.“, meinte Gideon fürsorglich und führte sie in Richtung Wohnzimmer, das vollkommen dunkel war. „Warum ist kein Licht an?“, fragte Jules und schritt auch gleich zum Lichtschalter. Als die Lichter sich dann anschalteten, eröffnete sich Jules eine große Überraschung.

Im Wohnzimmer stand Jules ganze Familie, ihre Eltern, ihre Schwester, ihre Großeltern, Onkel, Tanten. Und vor ihnen eine riesige Torte mit der Aufschrift: „Alles Gute zum Geburtstag Julia“.
Jules fing an zu lachen. „Oh Mann, hab ich doch über die ganze Arbeit meinen Geburtstag verpasst.“ Grinsend kam auch Gideon dazu und reichte ein Tablett mit Champagner herum. „Wir dachten uns alle, wenn du schon nicht daran denkst, müssen wir das erledigen.“ Jules fiel erst ihm, dann ihrer Familie um den Hals und feierte den ganzen Abend mit ihnen.


Fast zur selben Zeit saßen Franzi und ihre Lebensgefährtin Rene zusammen in der Oper, um noch einmal abzuschalten. Sie wussten nicht, wie lange der Krieg dauern würde, also wollten sie die gemeinsame Zeit genießen. Eng umschlungen saßen sie in einer Privatloge, die ihnen Kanzler Schröder persönlich über seine Kontakte besorgt hatte, und ließen sich von der Musik berieseln.

Rene streichelte Franzis Hand, dann sah sie auf. „Franzi, ich... Wir, also Jolinar und ich, haben nachgedacht.“ Franzi sah auf. „Ja?“
„Wenn wir diesen Krieg gewinnen und endlich Ruhe in der Galaxis ist, dann werden wir um deine Hand anhalten.“, meinte die Tok‘Ra Wirtin lächelnd. Franzi strahlte regelrecht und, als Antwort, küsste sie ihre Geliebte lang und zärtlich.


London:

Daniel war als Redner auf einem Archäologiekongress und hatte einen Vortrag über die Höhle, in der man Odin gefunden hatte, gehalten. Auf dem Abendempfang unterhielt er sich mit seinen Kollegen.

„Daniel!“, rief auf einmal eine vertraute Stimme. Daniel drehte sich um und sah niemand anderen, als seinen ehemaligen Kommilitonen und Rivalen Dr. Steven Rayner. „Steven!“, antwortete Daniel freundlich und reichte ihm die Hand. „Wie geht’s.“
„Ach ganz gut, viel zu tun.“, meinte Rayner. Dann wechselte er das Thema. „Was ich dich fragen wollte: Wirst du mit ST 1 in den Krieg ziehen?“
„Natürlich.“, antwortete Daniel sofort. „Ich werd meine Freunde doch nicht im Stich lassen und zu Hause bleiben, während sie ihr Leben riskieren.“ Rayner kratzte sich am Kopf und sah sich um. „Einige meinen ja, dass ein Wissenschaftler, nichts an der Front verloren hat. Und wenn du mich fragst, dann solltest du lieber zu Hause bleiben.“ „Ich kann dich und die anderen ja verstehen, aber solange meine Frau da draußen ist, werd ich weiter da raus gehen.“
„Dann hoff ich für dich, dass du sie endlich rettest.“, meinte Rayner und reichte Daniel zum Abschied die Hand. „Das hoff ich wirklich.“ Daniel nickte und verabschiedete sich von seinem alten Freund, der daraufhin in der Menge verschwand.


Chulak:

Ralf und Teal‘C waren, während ihrer kurzen Erholungspause, auf Chulak und besuchten Drey‘auc, Ryac und Bra‘Tak. Teal‘C wollte sich, bevor das Team endgültig in den Krieg zog, noch einmal seine Familie sehen und Ralf wollte einfach abschalten.
Wofür ihm die Erde aber zu laut war, außerdem verstand er sich gut mit den Jaffa Rebellen. Am Abend, als Ryac schon am schlafen war, setzten sich die Erwachsenen noch zusammen und unterhielten sich.

„Wenn es so weiter geht, sind die äußeren Planeten der Systemlords in spätestens einem Monat überrannt.“, informierte Ralf Bra‘Tak und Drey‘auc.
„Das wäre wunderbar.“, meinte Drey‘auc. „Aber warum zieht ihr dann noch in den Krieg?“
„Jahrelang waren wir am Kampf gegen die Goa‘Uld beteiligt und deshalb wollen wir auch dabei sein, wenn es zu Ende geht.“, erklärte Teal‘C.
„Ich hoffe nur, dass ihr gesund wieder kommt.“, meinte Drey‘auc besorgt, doch Bra‘Tak legte nur aufmunternd seine Hand um ihre Schulter. „Keine Sorge, dass werden sie.“ Dann meinte er zu den beiden: „Die freien Jaffa werden den Menschen helfen, wo sie nur können. Rak‘nor ist schon seit Tagen unterwegs, um neue Rebellen zu rekrutieren.“ Er begann zu lächeln. „Und wenn der Krieg gewonnen ist, werden alle Jaffa frei sein und unter einer demokratischen Regierung vereint.“
„Das hört sich gut an.“, meinte Teal‘C und auch Ralf nickte zustimmend.


Fünf Tage später, 20. Tag des Erd-Goa‘Uld Krieges:

Der erste wirkliche Großangriff startete gegen Amaterasu, nachdem man sie in den vergangenen Wochen stark geschwächt hatte. Die Rommel, Flaggschiff unter Verbandschef Heimeshoff, und die Gagarin führten einen Verband von acht weiteren Schiffen auf Amaterasus Heimatwelt an.

Amaterasu konnte 12 Ha‘Taks und 20 Al‘Kesh aufbringen, die ihren Planeten verteidigten. Mehr nicht, da der Großteil ihrer Flotte schon bei der Verteidigung von anderen Welten ihres Reiches zerstört wurden. Die Erdschiffe gingen sehr konzentriert vor und wendeten sich, immer zu sechst und um eine BC-501 gruppiert, den Ha‘Tak zu. Die Nukeguns der deutschen Schiffe waren die Hauptwaffe in diesen Kämpfen. Allein die Rommel, mit ihrer Nukegun, die starr im Bug eingebaut war, sprengte im Minutentakt die Ha‘Taks, sodass die Schiffe anderer Nationen sich den Al‘Kesh und Todesgleitern widmen konnte. Diese besaßen keine Nukeguns, aber ihre anderen Waffensysteme waren für diesen Job mehr als ausreichend.

Amaterasus Flotte war, bei der Waffen- und schildtechnischen Überlegenheit der Erdschiffe zu Schießbudenfiguren degradiert. Es ging so weit, dass viele Erdschiffe sich aus der eigentlichen Schlacht zurückzogen, nachdem die Rommel und die Schiller im Alleingang je drei, die Gagarin und die US-Schiffe ebenso viele Ha'Taks erledigt hatten. Stattdessen starteten sie ihre J-301er und Walküren, um den Weg frei zu machen für die Bodeneinheiten. Sie gingen ähnlich vor, wie die Russen vor einigen Tagen.

Die Raumschlacht war schnell geschlagen und alle Goa‘Uldschiffe waren zerstört.
Vier Raumschiffe der Erde, die Tolstoi, die St. Patrick, die Schiller und die Armstrong, waren leicht bis mittelschwer angeschlagen, allerdings wurde kein Schiff zerstört. Diese vier Schiffe flogen zurück zur Erde, während der Rest mit der Belagerung des Planeten begann.

Auf dem Boden fasste die Erde nun auch Fuß. Durch das Gate kam eine ganze Division, die von Marschall Reineke persönlich kommandiert wurde. Es waren je eine Deutsche, Amerikanische und Russische Brigade zu je 6200 Mann.
Insgesamt 18600 Erdsoldaten, ausgerüstet mit Panzern, Panzerhaubitzen, verschiedenen Unterstützungstransportern und gepanzerten Truppentransportern, kamen sehr schnell voran und nahmen schnell die erste Stadt ein. Es gab dabei kaum Widerstand, denn keine Jaffwache, bis auf die sehr fanatischen, wagte es, sich einer so großen Streitmacht entgegen zu stellen. Die Aufgabe dieser Division bestand nun darin, zusammen mit nachfolgenden Truppen, den Planeten von sämtlichen Goa‘Uld Aktivitäten zu befreien und die Sklaven des Planeten freizulassen. Amaterasu war geflohen, bevor die Erdtruppen auch nur eingetroffen waren, doch auch sie sollte bald gefangen genommen werden.


Zur selben Zeit, Neutraler Weltraum:

In der Raumstation der Systemlords saß die Mehrheit von ihnen zusammen und sah sich an, was bei Amaterasu geschah. Anwesend waren Anubis, Yu, Ba‘al, Amonet, Morrigan sowie Nechbet und Shiva. Die in diesen Rang aufgestiegen waren, als alte Systemlords von der Erde getötet worden waren, samt ihrer Dienerschaft. „Das ist eine Frechheit. Sie haben Amaterasu ehrlos ins Exil getrieben, diese niederen Tiere.“, wütete Morrigan.
„Wir werden ihnen einen sehr harten Krieg liefern, dass sie sich wünschen werden, dass sie uns nie angegriffen hätten.“, meinte Yu entschlossen. Die anderen, selbst Anubis, stimmten dem zu.

Nur Ba‘al saß ruhig da und dachte angestrengt nach. Nach einer Weile erhob der dann das Wort. „Meine Freunde, vielleicht sollten wir es einmal mit List, anstelle von ausschließlich Gewalt, versuchen...“



Ende der Folge
Kapitel 17 by Atlan
5.17 Soldaten wie wir
von Atlan




Es war der 17. Tag nachdem man Amaterasus Heimatwelt entgültig eingenommen hatte und die sechste Woche des Erd-Goa‘Uld Krieges. Die Heimatwelt von Amaterasu war nach harten Kämpfen endgültig gefallen, sie selbst war allerdings auf einen ihrer anderen Planeten geflohen und konnte bisher nicht aufgegriffen werden.
Doch auch auf anderen Welten gab es inzwischen schwere Kämpfe. Die Erde drang mit jeder Woche tiefer in das Herz des Goa‘Uld Raums ein.

Die 41. Panzergrenadierbrigade der Bundeswehr griff an diesem Tag einen von Yus Außenposten ein. Normalerweise wäre dieser, wie die meisten Goa‘Uld Außenposten, nur leicht bewacht gewesen. Doch die Erde hatte Yu, durch die Konzentration auf die anderen Systemlords, sehr viel Zeit gegeben, die Basis zu befestigen. Was diese Kampagne der 41. Grenadierbrigade noch erschwerte war, dass es so gut wie kein, schweres Gerät, auf dem Planeten gab. Das schwere Gerät, wie Panzer und Panzerhaubitzen, Waffenträger und anderem, wurde auf anderen Planeten gebraucht, um diese zu invasieren oder zu halten. Die Alliierten Nationen hatten ihre gesamten Reserven an gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz und es reichte immer noch nicht, schließlich war die Galaxie groß.
Die 41. Brigade war fast komplett, bis auf einige Frontabschnitte, auf die Infanterie begrenzt. Die deutschen Truppen mussten sich mühevoll gegen die Jaffa in heftigen Grabenkämpfen behaupten. Über 320 Tote hatte die Brigade in den vier Tagen, in denen sie hier waren, dennoch hielten sie die Stellung und rückten sogar langsam vor.

An der linken Flanke versuchten die Jaffa wieder durchzubrechen. Die Soldaten leisteten erbitterten Wiederstand, Maschinengewehre legten ein starkes Streufeuer über die gesamte Fläche. Den Mörsern und Granatwerfern gönnte man auch keine Pause. Dutzende Jaffa wurden pro Salve getroffen und blieben mitten im Niemandsland, dem schmalen Streifen zwischen den verfeindeten Truppen, liegen.
Einige Meter vor den Schützengräben hatten die Deutschen auch Stacheldraht und Anti-Personen Minen ausgelegt. Zerfetzte Leichen, abgerissene Körperteile und niedergeschossene Jaffa hingen im Draht. Trotz der harten Gegenwehr der Menschen, schafften es doch viele Jaffa in die Schützengräben zu gelangen und versuchten sich gegen die Menschen zu behaupten. Doch die Soldaten nutzten ihre Schulterstützen, um den Jaffa im Grabenkampf einfach den Schädel einzuschlagen. Als der Ansturm der Jaffa immer noch nicht aufhören wollte, befahl Hauptmann Marvin Bock, Abschnittkommandant und Befehlshaber der Kompanie C, schließlich: „Setzt die Flammenwerfer ein!“

Sofort sprangen sechs Soldaten mit Flammenwerfern auf den Rücken, aus dem Graben und gingen, Feuersprünste erschaffend, auf die Jaffa zu. Bei denen waren die Flammenwerfer, zurecht, gefürchtet. Allein bei diesem Einsatz, wurden fast 50 Jaffa in Brand gesteckt und brannten lebendig zu Tode. Da zogen die Jaffa sich endlich zurück, zurück in ihre Stellungen. Die sich hinter der schon zerstörten Waldlandschaft befand.

Nach angespannten 10 Minuten, es wurde langsam dunkel, kam der Kompaniefeldwebel zu Hauptmann Bock.„Herr Hauptmann, die Jaffa haben sich zurückgezogen. Wir können keine mehr ausmachen, die sich noch bewegen.“
„Sehr gut.“, meinte Bock. „Sie werden sich heute nicht mehr sehen lassen, wir können uns also wohl etwas ausruhen. Verluste?“
„Etwa 20 Mann sind gefallen Herr Hauptmann, 8 von uns, der Rest von anderen Kompanien.“, antwortete der Kompaniefeldwebel bitter. „34 Mann sind verwundet und werden von den Falken zum Lazarett geflogen.“
Hauptmann Bock nickte. „Verstanden. Wir warten noch auf die Ablösung, dann ziehen wir uns für 24 Stunden hinter die Frontlinie zurück.“ Der Feldwebel salutierte, dann ging er.


30 Minuten später, ein kleines Feldlager zwei Kilometer hinter der Front:

Die C-Kompanie hatte sich hinter die Front zurückgezogen und, nach fast zwei Tagen in den Schützengräben, 12 Stunden Pause bekommen. Es hatte inzwischen angefangen zu regnen und die Soldaten saßen unter dem Schutz eines großen Zeltes. Die einzelnen Grüppchen saßen zusammen aßen, tranken, lachten und versuchten abzuschalten und zu entspannen.

Unter den ganzen Gruppen befand sich auch ein Grüppchen aus vier Soldaten.
Den Obergefreiten Marko Fuhrmann und Tobias Vettel, die zwei alte Freunde aus Grundschulzeiten waren, dem Hauptgefreiten Andre Niehus, einer der Sanitäter der Kompanie, und der Stabsgefreiten Melanie Bauer. Gerade von der HKL (Hauptkampflinie) zurückgekehrt, hatten sie eine lästige Pflicht nachzuholen. Tobias Vettel hielt eine Dose Bier hoch. Eine Weile zögerte er und sah sich die Dose an. „Auf Tom... und unsere gefallenen Kameraden“, sagte er schließlich.
„Auf unsere Freunde.“, antworteten die Anderen. Tom Riemelt war ein weiterer ehemaliger Klassenkamerad von Vettel und Fuhrmann, der vor drei Tagen gefallen war, als ihn eine Stabkanone frontal erwischt hatte.

Nach einer Schweigeminute versuchten sich die vier einen halbwegs gemütlichen Abend mit etwas Bier und ein paar Zigaretten zu machen. Melanie kippelte ein wenig mit ihrem Stuhl und starrte die Zeltdecke an. „Hätte sich einer von euch vor drei Jahren vorstellen können, dass wir mal auf irgendeinem Planeten an irgendeiner Front kämpfen würden?“ Andre schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Ich hatte da eigentlich gedacht, dass ich heute Rettungssanitäter wär.“
Tobias grinste nur. „Wenn ich mir grad vorstelle, wie naiv und unerfahren wir damals noch gewesen sind...“
„Ja...“, stimmte Marko zu und nippte an seinem Bier. „Und jetzt haben wir schon mehr gesehen, als jemals ein Mensch sehen sollte.“
„Jep, eine Welt voll Scheiße.“, stimmte Andre zu, der die Schrecken des Krieges an den ganzen Verwundeten sah.

„Wo wir schon bei Scheiße sind.“, sagte Melanie und sah sich schnell um, dann rückte sie näher an den Tisch. „Bock hat sie doch nicht mehr alle. Ich hab heute mitgekriegt wie immer wieder blöde Befehle gegeben hat.“
„Also, wie jeden Tag.“, antwortete Andre. „Ich erinnere an seinen Befehl mit dem Einsatz der Schulterstützen. Das hat allein mir drei Verwundete eingebracht. Oder, dass er die Alarmbereitschaft aufgehoben hat, bevor die Ablösung da war.“
Melanie nickte. „Der Kerl ist auf das Ehrenkreuz für Tapferkeit aus und meldet uns deshalb auch immer freiwillig für gefährliche Einsätze. Wär der doch nicht so inkompetent...“ Marko erhob seine Dose. „Na da trink ich doch auf den größten Anführer und Feldherren aller Zeiten, der sogar noch Oberst Klink den Rang abläuft.“, meinte er sarkastisch.

Andre leerte seine Dose und sah auf die Uhr. „Vielleicht sollten wir uns hinlegen.
Morgen wird wieder ein Angriff durchgeführt.“ Sie tranken noch alle aus, dann rannten sie durch den Regen zu ihren Unterkünften.


Am nächsten Morgen:

Die Kompanie C und drei weitere Kompanien waren an diesem Morgen, es war kurz nach Sonnenaufgang, hinter der Frontlinie unterwegs. Allerdings umgingen die vier Kompanien heute die Hauptkampflinie. Sie machten einen Umweg über den rechten Flügel, um den feindlichen Truppen in den Rücken zu fallen. Die Kompanie C marschierte der Truppe voran und die einzelnen Züge marschierten in geschlossenen Reihen vorwärts.

Hauptmann Bock marschierte neben dem ersten Zug her und redete auf die Soldaten ein. „Ach ja, das erinnert mich an die Erzählungen von meinem Opa.“, schwärmte er nostalgisch. „Damals, als er mit seiner Kompanie durch Frankreich marschierte.“
Andre und Melanie, die direkt hinter Bock marschierten, rollten mit den Augen.
„Gott, redet der schon wieder über seinen Opa aus dem zweiten Weltkrieg?“, flüsterte Melanie Andre zu.
„Keine Ahnung, ich hör schon lange nicht mehr hin.“, antwortete Andre leise.
„Ich hab schon bei Urgroßvater, Fähnrich zur See Heinrich Bock, aus dem ersten Weltkrieg aufgehört, zuzuhören.“ Von hinten beugte sich ein Obergefreiter zu den beiden. „Der verzapft doch nur Müll und hält sich für den größten Offizier, weil es ja in seinen Genen liegt.“ Auch die anderen Soldaten schüttelten sachte den Kopf, als Hauptmann Bock sich mal wieder als den ach so großen Offizier aufspielte.
Als Bock zur Kompanie gestoßen war, nachdem der alte Kompaniechef im Kampf gefallen war, hatten sich alle bemüht ihm offen gegenüber zu sein, aber nach einer Weile hatte er nur noch genervt. Bock hielt sich für etwas besonderes, da seine Familie schon seit sechs Generationen Berufssoldaten für das deutsche Militär stellte.

Bocks Schwärmereien wurden plötzlich unterbrochen, als die Kompanie C eine Jaffakolonne entdeckte. Bock, nachdem er geschaltet hatte, schmiss sich Bock sofort auf den Boden, um das Feuer zu eröffnen. Andere Soldaten waren schon viel schneller gewesen, wie auch Melanie und Andre. Melanie hatte schon gezieltes Feuer aus ihrem G36 auf die Jaffa eröffnet. „Drei.“, sagte Melanie zu Andre und schoss erneut. „Vier.“
„Na solange du Spaß hast.“, meinte Andre, hatte seine Hand aber nicht von seiner P8 genommen, die er aber nur im Notfall einsetzen sollte. Da rief auch schon eine Stimme: „Sanitäter!“

„Ich muss los.“, sagte Andre noch schnell, sprang dann auf und rannte der Stimme entgegen. Währenddessen hatten sich die Deutschen, aber auch die Jaffa, auf einander eingeschossen. Die deutschen Kugeln trafen jedoch sehr häufig ihr Ziel, die Plasmaladungen der Stabwaffen eher selten. Da wurde jedoch ein Befehl ausgegeben, der die Soldaten nur wütend aufstöhnen ließ. Hauptmann Bock befahl den Frontalangriff. Er stand auf und schrie: „Sturmangriff, vorwärts Männer!“

„Das darf doch nicht...“, sagten Melanie und etwa ein Dutzend anderer Soldaten gleichzeitig, standen aber auf und bewegten sich schnell auf die Jaffa zu.
Doch für die war das nur ein Gefallen gewesen. Die Deutschen boten so ein wesentlich besseres Ziel und noch beim Ansturm wurden sehr viele Soldaten getroffen. Zum Glück fingen nun endlich auch die Mörsertrupps an zu feuern und erwischten die Kolonne auf der kompletten Fläche. Bocks Soldaten konnten am Ende noch die verbliebenden, schon verwundeten, Jaffa ausschalten. Die Jaffakolonne war besiegt, aber es hatte die Deutschen auch etwas gekostet.

Melanie wechselte das Magazin ihres G36 und sah zu Andre, der von Verwundetem zu Verwundetem rannte. Der Rest der Truppe schloss nun wieder auf und der zweite Zug der Kompanie C, mit Marko und Tobias, stieß zum ersten Zug. Marko kam auf Melanie zugerannt. „Oberleutnant Berger will wissen, was denn hier los war.“ Melanie rollte mit den Augen und neigte ihren Kopf kurz in Richtung Hauptmann Bock. „Unser Superkrieger ist wieder passiert, hat nen Sturmangriff befohlen.“

Marko schüttelte nur den Kopf und drehte sich dann um, um seinem Oberleutnant Bericht zu erstatten. Das war ein Glück, denn so sah er Andre, der voller Wut in Bocks Richtung stapfte. Marko packte ihn am Arm und fragte ruhig: „Was ist denn, Andre?“ Voller Wut sah der Sanitäter seinen Freund an. „7 Grenadiere... 7 unserer Freunde sind tot, wegen diesem sinnlosen Sturmangriff. Und das werde ich unserem geliebten Hauptmann jetzt verklickern.“ Er versuchte sich loszureißen, doch Melanie kam Marko zur Hilfe und hielt ihn fest. Soldaten des ersten und zweiten Zuges hatten die Szene mitgekriegt und stellten sich um die drei herum, damit den Offizieren nichts auffiel. „Junge, lass es.“, meinte ein Unteroffizier aus dem zweiten Zug. „Bock hat schon andere wegen geringerem anklagen lassen.“ Langsam regte sich Andre ab und auch kaum zu früh, denn Bock ließ die Truppen weitermarschieren. Nachdem die Verwundeten, es waren insgesamt 8, von einigen Freiwilligen ins Lazarett gebracht wurden. Marko ging zurück zum zweiten Zug und erstattete endlich seinem Oberleutnant Bericht. Melanie behielt ein Auge auf Andre, der immer noch wütend drein schaute.

Hauptmann Bock jedoch, ging zufrieden hinter dem ersten Zug her und hielt sich selbst für den großen Kommandeur im Feld, der mit seiner Kompanie hier siegte.


Weltall, in der Nähe des Planeten:

ST 1 befand sich in einem getarnten Frachtschiff und steuerte auf den Planeten zu.
Ein baldiger Angriff der 41. Brigade sollte als Ablenkung dienen, damit ST 1 den kommandieren Goa‘Uld gefangen nehmen konnte. Dabei handelte es sich um die Goa‘Uld Lady Nut, die das Oberkommando auf diesem Planeten hatte. Sie hatte auch den Tok‘Ra Aldwin gefangen genommen und hielt ihn in ihrem Befehlsstand fest. Die Gefangennahme Nuts hatte für das Oberkommando der Bundeswehr oberste Priorität.
Da dadurch nicht nur Geheimdienstinformationen gewonnen werden könnten, sondern die Verteidigung des ganzen Planeten zusammenbrechen würde. Das ganze noch mit der Befreiung Aldwins zu kombinieren, war natürlich klar.

Teal‘C saß an der Steuerung und unterhielt sich mit Jules und Franzi, während Ralf und Daniel in einer Ecke hockten. Voller Stolz erzählte Teal‘C, wie die Jaffarebellen einen großen Sieg errungen haben. „Bra‘Tak hat die große Schlacht angeführt und wir konnten eine wichtige Garnison Ba‘als zerstöreren. Viele seiner Jaffa haben sich uns angeschlossen.“
„Da kannste stolz auf deine Leute sein.“, meinte Franzi.
Jules nickte. „Ich will gar nicht wissen, wie sauer Ba‘al gewesen sein muss, als er gehört hat, dass jetzt auch noch die Jaffa gegen ihn mobil gemacht haben und nicht nur wir.“ Teal‘C neigte breit lächelnd den Kopf und antwortete auf Franzis Einwurf.
„Das bin ich auch, aber ganz besonders auf meinen Sohn Ryac, der in der Schlacht mitkämpfte und sich als Krieger bewiesen hat.“

Während Jules und Franzi Teal‘C gratulierten, beeugte Daniel die Akte, die Ralf las.
„Was liest du denn da?“, fragte er.
„Nen Bericht des OKB für die ST Teams.“, antwortete Ralf. „Da sich der Rest unseres Teams dafür weniger interessiert, hab ich mir gedacht, dass sich wenigstens einer auf dem Laufen halten sollte.“ Daniel nickte verstehend. „Und, was schreiben die?“
Ralf versuchte den Inhalt kurz zusammenzufassen. „Die Raumflotte und die Heeresflieger sind momentan dabei, neue Einheiten zu testen. Die Raumflotte testet momentan einen neuen Raumjäger, die J-302. Soll die J-301er unterstützen. Es soll sogar eine Jagdbomber-Version geben, die extremst bewaffnet werden soll. Und die Heeresflieger testen gerade einen reinen Kampfskimmer, der auf dem ACS-401 basiert, aber kleiner und sogar noch gefährlicher sein soll. Codename: AH-402, wird aber wohl erst in frühstens drei Monaten in Produktion gehen.“
Daniel nickte. „Na ja, vielleicht wird das Ende des Krieges damit ja beschleunigt.“
Ralf nickte ebenfalls, dann standen die beiden auf und gingen zu den anderen, da sie sich dem Planeten immer weiter näherten.

Jules zeigte derweil eine sehr wertvolle Kette, die ihr Gideon geschenkt hatte.
„Die hat er mir zum Geburtstag geschenkt.“, meinte sie verlegen. Franzi pfiff erstaunt und stupste sie von der Seite an. „Jules, schnapp dir den Kerl und heirate ihn, wenn wir wieder zu Hause sind. Solche Kerle sind selten, hast richtig Glück.“
Jules grinste nur breit. „Wir dringen gleich in die Atmosphäre ein.“, meldete Teal‘C und wechselte mit Daniel den Platz. Dann nahm er mit dem Rest des Team seine Ausrüstung auf. Bis auf Ralf, der das G52 (HK 417) gewählt hatte, führten die anderen das kompakte G36C mit, und öffneten die Landungskapseln.

Würden sie mit dem Frachtschiff landen, dann könnte die Reibungshitze, das getarnte Schiff verraten und dafür sorgen, dass Nut vorgewarnt wäre. Deshalb hatte man auf eine von Daniels Ideen zurückgegriffen, die er vor der Mission vorgeschlagen hatte.
Man hatte die vier Fluchtkapseln des Frachtschiffs modifiziert. Diese hatten jetzt eine kleine Steuereinheit und Schubdüsen, damit sie einen vorbestimmten Kurs
einschlagen konnten. Die Kapseln würden schnell am Boden sein und von den Sensoren der Goa‘Uld nicht erfasst werden. Daniel selbst würde an Bord bleiben, um das Schiff zu steuern und weil es ja sowieso nur vier Kapseln gab. Das Schiff würde im Orbit warten und später das Team über die Ringe wieder aufnehmen.

Alle Kapseln schlossen sich und schossen aus dem Frachtschiff, dem Planeten entgegen. Doch es gab Probleme. Die Steuerung von Franzis Kapsel versagte vor dem Eintritt in die Atmosphäre und sorgte dafür, dass die Kapsel abdriftete. Die anderen Kapseln blieben auf Kurs.


Auf dem Planeten:

Nach dem Vorstoß der Kompanie C und der anderen drei Kompanien, waren weitere große Einheiten der Brigade vorgerückt und hatten einen erfolgreichen Gegenangriff gestartet. Die Front hatte sich, zu Gunsten der Deutschen, ein wenig verschoben.
Stark genug aber, dass die Kompanie C mit den anderen großen Verbänden zusammenstoßen konnte und eine neue Schützengraben- und Verteidigungslinie aushob. Bis zum nächsten Jaffaangriff konnte es nicht mehr lange dauern.

Hauptmann Bock hatte seinen Abschnitt inzwischen sichern lassen und auch vorgeschobene Posten bauen lassen. Sein Stellvertreter Oberleutnant Huberts trat an ihn heran, im Hintergrund standen einige Feldwebel und einfache Soldaten. „Herr Hauptmann, die vorgeschobenen Posten liegen ziemlich weit vorne und sind dazu kaum noch getarnt. Ich halte es für unklug, die Posten so zu belassen. Wir sollten sie ein wenig nach hinten verlegen.“, sagte Huberts. Auch die Soldaten im Hintergrund murmelten und murrten einige Kommentare dazu. Bock sah seinen Offizier und die Soldaten wütend an. „Wenn meine Befehle nicht genau befolgt werden, dann wird der Verantwortliche von mir wegen Befehlsverweigerung angeklagt und vor Gericht gestellt. Ist das klar?“ Huberts und die Soldaten nickten oder murmelten ein
„Jawohl, Herr Hauptmann.“ Bock wartete, bis sich die Soldaten verteilten und wandte sich dann der Front zu, er hielt Ausschau. Derweil bezogen Melanie, Marko, Tobias und Andre in der Nähe ihre Position.

Da schlug plötzlich eine Fluchtkapsel in der Stellung ein, die zum Glück aber niemanden verletzte, obwohl sie pfeilschnell vom Himmel geschnellt war. Sofort umstellten die Soldaten, in der letzten Reihe Hauptmann Bock, die Kapsel mit den Waffen im Anschlag. Bock, der durch die Kapsel stark verunsichert war, befahl:
„Bereitmachen das Feuer zu eröffnen, auf mein Zeichen...“ Weiter kam er nicht, denn in dem Moment öffnete sich auch schon die Kapsel und Franzi stolperte hinaus.

Ein Feldwebel, der direkt neben der Kapsel gestanden hatte, rief sofort:
„Achtung!“, stand stramm und salutierte. Die anderen Soldaten taten es ihm nach, nur Bock verhielt sich abwartend. Franzi erwiderte die Grüße. „Weitermachen, Soldaten.“

Jetzt begrüßten die Soldaten sie herzlichst, da Franzi ja nicht nur ein Oberstleutnant, sondern auch eine Berühmtheit war und dies das erste Mal war, dass einer der Soldaten ein Mitglied von ST 1 persönlich sah. Schließlich meinte sie: „Wer hat hier das Kommando?“
„Das bin ich, Frau Oberstleutnant.“, meinte Bock und salutierte. „Hauptmann Marvin Bock.“

Andre konnte es sich verkneifen und flüsterte seinen Freunden zu: „Seht ihr, wie sehr er sich zusammenreißen muss? Unser feiner Superkrieger hält Oberstleutnant Rust sicher für einen Emporkömmling.“
Marko nickte. „Klar. Er kommt ja aus einer Familie von Berufssoldaten und Rust ist eine ehemals verurteilte Datendiebin. Trotzdem ist sie ihm vorgesetzt, hat inzwischen das Ehrenzeichen in Gold und hat vor einigen Wochen auch noch das Ehrenkreuz für Tapferkeit erhalten, was er schon lange will. Das geht auf die Nieren.“
Melanie grinste. „Wer weiß, vielleicht übernimmt Rust das Kommando, wenn sie schon mal hier ist. Dann hätten wir sogar ne Chance das hier zu überleben.“

Auch andere Soldaten tuschelten darüber. „Die Frau weiß wenigstens, was sie tut.“
„Genau und sie opfert auch niemanden, weil sie geil auf Orden ist.“

Als Franzi erklärte, was ihre Mission gewesen sei, grinsten die Soldaten. Das war so typisch ST 1. „Wissen sie, wo es zum Palast geht?“, fragte Franzi locker. „Meinen Orientierungssinn hab ich heute zu Hause vergessen.“
„20 Kilometer nordöstlich.“, meinte Bock knapp. „Bis sie da sind, würd das dauern.“
Franzi nickte. „Gut, dann sollten sie sofort vorrücken. Ich weiß nicht, ob die anderen Mitglieder meines Teams dieselben Probleme hatten. Die Gefangennahme von Nut hat oberste Priorität. Wie viel Soldaten haben sie in ihrer Kompanie.“ Bock sah zu Oberleutnant Huberts. Der meinte: „Momentan 82 Mann.“ Franzi nickte. „Dann nehmen sie sich noch eine Kompanie mit.“
„Tut mir Leid, aber das muss mindestens der Bataillonskommandeur befehlen.“, sperrte sich Bock. „Sie marschieren.“, antwortete Franzi befehlend. „Ich mach mich zum HQ auf und klär die Lage mit Hester.“
„Ge... Generalmajor Hester?“, fragte Bock geschockt.
Franzi nickte. „Ja, wir haben einige Kampagnen zusammen erledigt. Also Abmarsch.“
Bock salutierte. „Los, ihr habt die Frau Oberstleutnant gehört! Kompanie E marschiert mit uns! Sachen aufnehmen, dann geht’s los.“

Franzi klopfte einigen Soldaten, auch Melanie, noch einmal aufmunternd auf die Schulter, dann verließ sie den Schützengraben in Ruhe und funkte das Hauptquartier an.

Bock grinste, als sie endlich weg war und seine Leute wussten, dass er sich jetzt wieder mal beweisen wollte. Auf ihre Kosten. Da kam auch schon ein Funkspruch aus dem HQ rein, dass er gleich einen Erkundungstrupp schicken soll.


Bei ST 1, nahe der Festung Nuts:

Der Rest des Teams hatte sich inzwischen gefunden. Ralf, der faktisch das Kommando über den Dreiertrupp hatte, schüttelte den Kopf. „Ich krieg keinen Funkkontakt zu Franzi.“
„Ich auch nicht.“, meinte Jules und ließ von ihrem Funkgerät ab.
Ralf kratzte sich am Kopf. „Na gut, dann führen wir die Mission ohne sie aus. Wir bleiben zusammen und rücken vor. Verstanden?“
Die beiden Anderen nickten verstehend. Ralf sah sich um und entsicherte seine Waffe.
„Dann los. Die meisten Wachen sollten, wie geplant, an der Front gebunden sein.“

Vorsichtig rückten die Drei vor. Der Plan war wirklich aufgegangen und sie hatten bis auf ein einziges Mal keine Feindberührung. Zwei Wachen hatten Jules und Teal‘C mit der Zat erwischt. Die Bewusstlosen wurden gefesselt und versteckt. Sie kamen schließlich zu einem Gang, durch den sie in die Katakomben der Festung eindringen konnten. Auch hier gab es keine Gegenwehr und sie konnten weiter vorstoßen.
Schnell kamen sie in den Zellentrakt, der von einer Wache bewacht wurde. Den erledigte Ralf jedoch mit einem Kopfschuss, bevor der sie überhaupt gesehen hatte.

Ralf lief auf die Zelle zu, Jules und Teal‘C gaben Rückendeckung. Ralf sah in die Zelle und Aldwin auf dem Zellenboden liegen. Er befestigte eine kleine Sprengladung an der Gittertür. Es gab eine kleine Explosion, die das Schloss sprengte, dann konnte Teal‘C den Tok‘Ra herausholen. Jedoch musste er ihn stützten, da Aldwin sehr schwach war. „Danke.“, bekam er heraus.
„Ich hätte wohl kaum noch länger der Folter stand gehalten.“
Ralf nickte. „Keine Sorge, wir kriegen dich schon wieder hin. Aber jetzt erst mal weiter. Wir haben noch einen Goa‘Uld zu fangen.“


An der Front:

Franzi hatte inzwischen einen Jeep gefunden, der sie zum HQ von Generalmajor Hester bringen sollte. Sie wollte schon einsteigen, als sie mitbekam, wie Hauptmann Bock gerade seine Leute wieder aufscheuchte und verrückt machte. „Warten sie noch.“, meinte sie zum Fahrer und sah aus Interesse zur Kompanie. „Gott, ist der Kerl arrogant und blasiert.“, dachte sich Franzi. „So was hab ich ja noch nie erlebt.“

Was sie als nächstes sah, konnte Franzi kaum glauben. Bock hatte einen Spähtrupp von acht Mann aus dem Schützengraben gejagt, ohne Rauchgranaten, Täuschungen oder wenigstens Feuerschutz. Deshalb kamen die Späher auch nicht weit, sie wurden einer nach dem anderen brutal von den Stabwaffensalven getroffen tot zu Boden.
„Hat sich erledigt.“, meinte Franzi zum Fahrer und hechtete in den Schützengraben.

Sie packte sich Bock und drückte ihn gegen die Wand des Grabens. „Was sollte denn der Schwachsinn?!“, schrie sie ihn an. „Sie haben gerade acht gute Männer, für nichts, in den Tod geschickt!“
Er sah sie jedoch nur kühl an. „Der Krieg bringt eben Verluste mit sich. Pfuschen sie mir nicht in mein Kommando.“ Franzi drückte ihn noch enger an die Wand. „Ihre Arroganz kotzt mich an. Ich werde ihnen das Kommando entziehen. Ein Taubstummer wär ein besserer CO als sie!“

Da landete auf einmal eine Betäubungsgranate mitten im Graben. „Weggucken!“, rief Franzi und warf sich selbst noch rechtzeitig auf den Boden. Alle anderen taten es ihr nach oder sahen weg. Nur Bock wollte nicht hören. Die Granate ging los und Bock war der einzige, der die betäubende Strahlen abbekam.

Andre lief zu Bock herüber und untersuchte ihn. „Der wird nen paar Stunden weg sein.“, meinte er zu Franzi. Die hatte schon längst das Funkgerät in der Hand und funkte General Hester an und erklärte die Lage. „... Und deshalb bitte ich sie darum das Kommando zu übernehmen.“
„Wenn der Hauptmann sowieso ausgeknockt ist, dann von mir aus. Keine große Sache, ich vermerk das im heutigen Bericht.“, meinte der General über Funk. „Viel Glück.“
„Danke, Rust Ende.“, antwortete Franzi und deaktivierte die Verbindung. Aus der Ferne hörte sie die Horne der Jaffa, die zum Angriff bliesen. Dann sah sie ihre Soldaten und Soldatinnen an. Diese Kompanie aus, mit ihr, 74 Mann. „Machen wir sie fertig.“


Der Rest von ST 1 und Aldwin, der sich im Palast etwas auskannte, konnten mit den Transportringen bis vor den Thronsaal gelangen. Vor der Tür gingen sie in Stellung, Jules lauschte an der Tür. Nut war im Thronsaal, zusammen mit ihren Jaffamastern, die die Truppen an der Front anführten. „Wieso verlieren wir an Boden?“, fragte sie laut und wütend. „Die Tau‘Ri sind ohne ihre Panzer, nur mit Infanterie hier, aber trotzdem gewinnen sie immer mehr Boden.“

Jules gab Handzeichen, dass sie jetzt den Thronsaal stürmen sollten. Ralf nickte und warf Jules eine Blendgranate zu, die diese in den Thronsaal rollte. Die kurze, aber intensive Explosion blendete Nut und die Jaffamaster und machte sie handlungsunfähig. Daraufhin stürmte ST 1 den Thronsaal und feuerte auf die Anwesenden. Jules schoss zwei Jaffamastern in den Kopf, einem weiteren schleuderte sie ihr Kampfmesser in die Kehle. Ralf erledigte seinerseits zwei Jaffa mit Schüssen in die Brust, sie verbluteten langsam und schmerzhaft. Teal‘C hatte direkt als erstes Nut mit der Zat ausgeschaltet und schnappte sich diese. „Gut, dann raus.“, meinte Ralf und legte noch zwei Ladungen C4 mit einem zweiminütigen Zeitzünder. Zusammen mit Aldwin und Nut ringten sie sich dann auf das Frachtschiff.


Franzi und ihre Grenadiere mussten derweil einen Großangriff der Jaffa abwehren.
Franzi machte ihre Sache großartig, wie ihre Soldaten fanden. Sie führte ihre Leute von vorne. Sie wechselte zwar oft die Position und rannte von Zug zu Zug, stellte sich aber immer in die erste Reihe. Doch auch immer öfter wurden Männer und Frauen ihrer Einheit erwischt. Einige Leichnahme waren durch Plasmasalven aus der Nähe extremst verstümmelt, oder ihnen wurde sogar der Kopf abgerissen. „Die Schweine sollen uns kennen lernen!“, rief Franzi immer wieder und erledigte Jaffa ihrerseits mit Kopfschüssen, oder legte mit einer Granate mehrere Jaffa um. In diesem Moment drangen zwei Jaffa in die Stellung ein und griffen Franzi an. Dem ersten rammte sie die Schulterstütze ihres G36C mitten ins Gesicht. Nachdem dieser zu Boden ging, schlug ihr der zweite Jaffa die waffe aus der Hand. Er wollte sie gerade erschießen als Obergefreiter Fuhrmann Franzi seinen Klappspaten zuwarf. Sie nahm diesen auf und schlug dem Jaffa damit, in einem Ruck, den Kopf ab. „Danke, aber seit wann ist ein Klappspaten denn so scharf an den Seiten?“
Der junge Soldat lächelte verlegen. „Hab ihn mit ner Flax geschliffen.“
Sie schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter und hob ihre Waffe auf.
Das stärkte die Kampfmoral der Truppe, die solange keinen richtigen Anführer mehr gehabt hatten, wieder. Die Soldaten waren von ihr beeindruckt. Sie war ganz und gar nicht eines von diesen „STK Babes“, wie viele Leute die attraktiven Soldatinnen der Einheit nannten, sondern ein echtes Vorbild.

Schließlich ebbte der Angriff ab. Die Jaffa, die noch am Leben waren, hatten den ungeordneten Rückzug angetreten. Viele Einheiten verfolgten sie, um gleich eine Gegenoffensive zu starten. Gleich nach dem Gefecht funkte auch schon General Hester sie an. „Rust, kommen sie sofort zum Hauptquartier. Ihr Team hat seinen Auftrag ausgeführt.“
„Verstanden.“, meinte Franzi und sah auf. Die Kompanie, sie waren jetzt nur noch 69 Mann, standen vor ihr. „Ich werde euch in guter Erinnerung behalten und dafür sorgen, dass euer Hauptmann sofort ersetzt wird.“ Sie salutierte ein letztes Mal, dann stieg sie aus dem Schützengraben und ließ sich zum HQ fahren, während die Kompanie C ihr freudig hinterher sahen.


Kurz vor Pluto:

Kurz vor der Plutobahn öffneten sich mehrere Hyperraumfenster. Vier Goa‘Uld Frachtschiffe traten aus, tarnten sich auf der Stelle und flogen weiter. Diese Schiffe gehörten zu Ba‘al, der seine eigenen, subtilen Pläne verfolgte, um die Menschen zu besiegen....






Ende der Folge
Kapitel 18 by Atlan
5.18 Apokalypse Teil 1
von Colonel Maybourne




Im Freien Raum:

Weit außerhalb der Goa´Uld Territorien, lag ein einsames Schiff der Hatakklasse, über einem unbewohnbaren Planeten.
Diese Welt war absolut lebensfeindlich und auch ohne Interesse, aber stellte doch einen guten Treffpunkt dar.
Das Schiff wurde, von den ST Teams 2 und 11, in einer raschen Aktion übernommen, gehörte früher Anubis, hatte aber nun eine andere Aufgabe.
ST 1 war mit der Tok´Ra Abgesandten Renal, die zum hohen Rat gehörte, an Bord, um einen lästigen Goa´Uld loszuwerden.
Daniel ging auf sie zu.
„Ich hoffe, dass wir diesen Plagegeist endlich erledigen können, nach der letzten Aktion habe selbst ich die Geduld verloren.“
Renal sah ihn ausdruckslos an.
„Auch den Tok´Ra wird es langsam lästig, wie schnell Imhotep die Seiten wechselt und dabei immer triumphiert.“
Es ging um den niederen Goa´Uld Imhotep, der in der altägyptischen Mythologie eine große Rolle spielte.
Unter den Goa´Uld allerdings war er kein großes Licht, weswegen er immer wieder Allianzen mit anderen Systemlords schloss.
Und innerhalb dieses Krieges waren es schon vier Bündnisse gewesen, sodass STK und die Tok´Ra inzwischen die Geduld verloren.
Sikerman sah beide fragend an.
„Ich habe nur bedenken, ob er euren Köder wirklich geschluckt und sich nicht noch mal bei Baal gemeldet hat.“
Die Tok´Ra hatten Imhotep in der Aussicht angelockt, dass Baal ein Bund mit ihm schließen wollte.
Zwar lief das ganze bisher nur über Subraumfunk, mit der Begründung, die Geheimhaltung zu wahren, aber Renal sah den Scharfschützen tadelt an.
„In den mehr als 3.000 Jahren, in denen es die Tok´Ra bisher gibt, ist das nicht die erste Falle, die wir einem Goa´Uld stellten.“
Teal´C, der sich an der Steuerkonsole befand und die Sensoren überwachte, sah Renal tief in die Augen.
„Ich glaube, er meint, dass die Goa´Uld langsam all eure Listen durchschaut haben müssten und achtsamer werden.“
Renal schüttelte belustigend den Kopf.
„Das ist mehr als unwahrscheinlich.“
Im nächsten Moment wandte sich Teal´C in seiner Aufmerksamkeit wieder der Hauptkonsole zu, die sich mit einem Alarm meldete.
„Die Sensoren erfassen ein Mutterschiff, welches den Hyperraum verlässt, von zwei Alkesh eskortiert wird.“
Renal setzte sich sofort auf den Thron.
„Lege es auf den Hauptbildschirm.“
Teal´C verneigte sich leicht und zeigte ihnen das Pyramidenschiff, welches im gebührendem Abstand blieb.
Zu beiden Seiten war ein Alkesh zu sehen, die allerdings beide eine defensive Escortposition einnahmen.

Imhotep ließ Kontakt aufnehmen, Renal nahm es an, gab sich dabei als Ixchel aus, die einst eine Mayagöttin der Fruchtbarkeit war.
Einst diente sie dem Systemlord Zipacna als Königin, aber nachdem der vom STK gefangen wurde, lief sie zu Baal über.
„Ich bin Ixchel und soll dich im Namen von Lord Baal grüßen, er freut sich darauf, mit deiner Hilfe die Tau´Ri zu besiegen.“
Imhotep stand von seinem Thron auf, er war sehr misstrauisch und auch etwas ungehalten, da er diese Frau nicht kannte.
„Ich wusste nicht Ixchel, das du eine neue Wirtin genommen hast und ich mag es nicht, in solch unsicheren Zeiten überrascht zu werden.“
Renal fand eine schnelle Ausrede.
„Das habe ich diesen elenden Tau´Ri zu verdanken, die vor zwei Tagen einen Außenposten angriffen, den ich inspizierte.“
Imhotep lachte bitter auf.
„Auch ich bedauere den Verlust von 1200 Jaffa vor einer Woche, als diese Barbaren meine Minen auf Lawos angriffen.“
Renal lächelte darüber hintergründig und lockte nun Imhotep aus seiner Reserve, um die Falle zuschnappen zu lassen.
„Ich bin bereit, jetzt zu dir an Bord zu kommen und, im Auftrag von Lord Baal, das Bündnis zu besiegeln.“
Imhotep war einverstanden.
„Ich akzeptiere deinen Vorschlag und erwarte dich umgehend an Bord meines Schiffes, aber wage es nicht, mich zu hintergehen.“
Renal nickte und ließ die Verbindung unterbrechen, bevor sie zu einem Funkgerät griff und Franzi rief.
„Franziska Rust, schick die Sprengladung jetzt los, wir haben ihn erfolgreich täuschen können und er hat keinen Verdacht geschöpft.“
Franzi bestätigte.
„Alles klar.“
Jules, die neben ihr an den Ringen stand, bettelte ihre Kommandantin geradezu an, die Bombe starten zu dürfen.
„Franzi bitte, ich möchte dieses Bombe starten, dass wäre meine erste Atombombe…bitte.“
Diese lächelte.
„Von mir aus.“
Jules tippte sofort die letzte Ziffer der Zündsequenz ein und schickte die Bombe dick grinsend mit den Ringen zu Imhotep.
Dort detonierte der Nuklearsprengsatz eine Sekunde nach dem Transport und riss das Hatak auseinander.
Die Druckwelle der Atombombe zerfetzte auch noch beide Alkesh auseinander, die zu nahe am Mutterschiff flogen.
Damit ging der 43. Tag des Krieges zwischen den Menschen der Erde und den Goa´Uld als ein erfolgreicher in die Geschichte ein.


Am 46. Kriegstag:

Drei Tage später war das Team von Major Lorne auf einem Erkundungseinsatz, um eine verloren geglaubte Einheit zu suchen.
Das zweite Batallion, des 75. US Army Rangers Regiment, befand in einem Kampfeinsatz, gegen die Jaffa von Anubis.
Aber nachdem man über zwei Tage lang nichts von ihnen hörte, keinen Melder, oder einen Funkspruch, schickte man Lornes Team.
Aufgrund der derzeit mauen Personaldecke, die wegen des Krieges herrschte, konnte man eher kein Team schicken.
Die Einheit trat gerade aus dem Ereignishorizont, wo die ersten Toten auf den Stufen zum Tor lagen.
Lorne sah alle an.
„Das beantwortet wohl viele Fragen….“
Auch in der Torumgebung lagen Unmengen an Leichen, hauptsächlich waren es Jaffa, aber auch einige Rangers waren darunter.
First Lieutenant Jennifer Hailey roch bei einigen.
„Nichts mehr zu machen, Major.
Die riechen schon, als ob sie seit Tagen hier liegen, ich denke nicht, dass wir Überlebende finden werden.“
Jonas Quinn sah sie argwöhnisch an.
„Ich dachte immer, dass ihr Amerikaner nie die Hoffnung aufgebt und niemanden zurück lasst und jetzt so was?“
Sie sah ihn aber nur kopfschüttelnd an.
„Tut mir leid Jonas, aber ich bin nun mal Realistin und hier wird es kaum noch welche geben, die noch am Leben sind.“
Lorne, der bisher wenig gesagt hatte, sah auf einige ausgebrannte Jeeps, neben denen noch ein halbwegs intakter stand.
„Leute, ich will mich hier noch etwas umsehen, also steigt schon ein und wer weiß, wir finden doch noch Überlebende.“
Evan Lorne setzte sich ans Steuer, fuhr dann los, aber alles, was sie zu sehen bekamen, waren weitere Tote.
Am Wegesrand lagen Unmengen an Leichen, die Rangers und Jaffa schienen sich gegenseitig völlig massakriert zu haben.
Einige der Toten waren total verbrannt, allerdings schienen dies nur Jaffa zu sein, die von Flammenwerfern getroffen wurden.
Doch auch viele der Amerikanischen Soldaten lagen in grotesken Stellungen auf dem Boden, teils völlig entstellt.
Dabei bestand das Rangerbatallion schon aus einer aufgerüsteten Einheit, da man wegen der Stärke des Feindes zusätzliche Kräfte bewilligte.
Anstatt der ca. 660 Soldaten, zu Friedenszeiten, dienten derzeit 876 Männer und auch Frauen in dieser Spezialeinheit.

Ungefähr eine halbe Stunde später, Lorne wollte schon umdrehen, sah Hailey eine US Flagge, die auf Halbmast hang.
„Sir, warten sie mal kurz, ich glaube dass ich bei der Fahne eine Bewegung gesehen habe, ich will mal nachsehen.“
Lorne hielt an und das gesamte Team ging mit vorgehaltenen Waffen auf die Stelle zu, bei der sie nachsehen wollte.
Dabei fand Jennifer Hailey einen Soldaten, der wirklich noch am Leben war, wenn auch nur gerade so.
„Sir, ich habe einen gefunden, der noch lebt…hier drüben, er scheint aber einiges abgekriegt zu haben.“
Der Ranger sah sie aus schwachen Augen an, deutete dann auf einen Mann, der 20 Meter von ihm lag.
„Ich bin so weit OK…seht nach Shiver, der Junge hat sich vor einer Stunde noch bewegt, er kann noch leben.“
Jonas ging zu dem Mann, fühlte seinen Puls.
„Major, kommen sie schnell, der Puls von dem Jungen ist ganz schwach, der braucht sofort einen Arzt.“
Lorne nickte ihm zu, worauf Jonas und ein weiterer Soldat den schwer verwundeten Soldaten behutsam aufhoben und in den Jeep legten.
Hailey beugte sich zu dem ansprechbaren Ranger herunter, gab ihm eine Flasche mit Wasser, die dieser dankbar annahm.
„Können sie uns sagen, wer sie sind und was hier passiert ist?“
Der Mann brauchte eine Sekunde.
„Ich bin Staff Sergeant Cliff Tammor, 1. Kompanie des 2. Ranger Batallions, wir sollten eine Basis von Anubis einnehmen.
Als wir mit Jeeps hier ankamen, wurden wir bereits unter Feuer genommen, aber wir haben uns erbittert gewehrt.
Die Jaffa waren uns sicher um das fünffache überlegen, aber wir konnten gegenhalten, bis zum Schluss.“
Lorne nickte bedächtig.
„Also habt ihr euch gegenseitig abgeschlachtet, bis keiner mehr stand?“
Der Sergeant nickte.
„Ja Sir, am Ende waren noch fünf oder sechs Jaffa übrig, die dann Verwundete erschossen haben, elende Schweine.
Ich habe mich tot gestellt, konnte mit meinem Hüfttreffer eh nicht mehr viel ausrichten, kaum noch Munition…“
Hailey und Lorne halfen dem Ranger dann auf, brachten ihn zum Jeep und fuhren zurück zum Sternentor.
Der Major würde sofort eine Pioniereinheit rufen lassen, welche die Toten bergen und nach Hause bringen würde.
Außerdem würden sie noch die Jaffa vergraben und dafür sorgen, dass sich bald niemand an diesen Ort erinnern würde.


51. Kriegstag:

Die Schiller, ein Schiff der Deutschen Raumflotte befand sich auf einer Aufklärungsmission, um einen Planeten von Baal auszuspähen.
Auf der Welt, die sie anflogen, unterhielt der Goa´Uld einige Minen und ein Trockendock, wo Mutterschiffe gebaut wurden.
Die FGS Schiller, welche erst kurz vor Kriegsbeginn fertig gestellt wurde, verließ gerade den Hyperraum.
Es handelte sich um ein Schiff der Walhallaklasse, das aber mit den neusten Technologien ausgerüstet war.
Im Laufe des Krieges gelang es der Besatzung, drei Schiffe der Hatakklasse, sieben Alkesh und über 100 Gleiter zu zerstören.
Der Kommandant des Schiffes, Oberst Mölber, verzichtete heute aber darauf, die Schilde zu aktivieren, um das Stealthsystem nutzen zu können.
„Radar, haben sie Kontakte?“
Es folgte nur ein Kopfschütteln.
„Negativ, Herr Oberst.“
Die Schiller flog mit Bedacht an den Planeten heran, um Daten der Verteidigung sammeln zu können.
Das Alliierte Oberkommando wollte nach diesen Infos entscheiden, ob sie einen Boden-, oder Orbitalangriff starteten.
Langsam nährte sich die Schiller dem Planeten, als plötzlich vier Alkeshbomber enttarnten, von allen Seiten angriffen.
Noch bevor jemand reagieren konnte, waren beide Hangar von den Plasmaentladungen an den Seiten aufgerissen.
Auf der Brücke wurden alle derart überrascht, da sie aus ihren Sitzen gerissen wurden, da die Alkesh aus dem nichts kamen.
„Sofort die Schilde hoch…“
Weitere Energiekugeln, die äußerst gezielt kamen, beschädigten die Railguns des Schiffes, so sie sich kaum noch wehren konnten.
Der Oberst hievte sich wieder auf seinen Stuhl, brüllte jetzt unentwegt Kommandos über die Brücke.
„Schadensmeldungen…Feuer mit den Grananten erwidern…senden sie Meldung zur Erde... Sanitäter auf die Brücke…“
Die Hälfte der Brückencrew war bereits tot oder schwer verletzt, da sie bei dem ersten Angriff wild umher folgen.
Trotzdem gelang es, die Schutzschilde zu aktivieren, was bewirkte, dass zumindest die jetzt kommenden Schüsse abgewehrt wurden.
„Oberst, Schilde halten nur bei 19%, weiter fallend…Railguns sind fast alle zerstört…Funk ist ausgefallen…Hyperantrieb unbrauchbar…mehrere Hüllenbrüche…“
Währenddessen feuerten die vier Alkesh weiter auf die Schiller, schwächten so ihre Schilde, aber nun konnte das Feuer erwidert werden.
Eine Salve Nukleargranaten flog auf den Alkesh zu, der die Schiller frontal angreifen wollte und zerriss ihn.
Gleichzeitig starteten zwei Jerichoraketen, rissen die Schubdüsen des Bombers auseinander, der sich von der linken Flanke nährte.
Der Oberst sah, mit eisernem Blick, auf die Bomber, als sich ein weiteres Hyperraumfenster öffnete und zwei Mutterschiffe in die Schlacht führte.
Sie flogen eng beieinander und eröffneten sofort das Feuer auf die schon stark geschwächten Schilde der Schiller.

Die Schilde der Schiller versagten und die Energiesalven der Goa´Uld Truppen rissen in die Panzerung große Löcher herein.
Oberst Mölder wusste nicht, was er noch machen sollte, als sich der Bildschirm aktivierte und Baal erschien.
„Obwohl du deinen Gott heraus gefordert hast, bin ich so großzügig und gestatte dir und den Kriegern unter dir, dich zu ergeben.
Du wirst dein Schiff an mich, deinen gnadenvollen Gott übergeben, dafür lasse ich euch am Leben, um mir zu dienen.“
Mölder sah zu seinen Soldaten, die allesamt mit dem Kopf schüttelten und erhob sich dann sehr schnell.
„Kommt nicht in Frage.“
Baal war darüber amüsiert.
„Und warum nicht, mein Angebot ist großzügig?“
Mölder lachte abwertend.
„Weil jeder von uns weiß, was Goa´Uld mit ihren Gefangenen machen.“
Baal lächelte ganz hintergründig.
„Du hast keine andere Wahl.“
Jetzt war es an Mölder, zu trumpfen.
„Doch, eine Wahl habe ich noch…Major Volig, aktivieren sie die Selbstzerstörungssequenz, Autorisation AC5T74O.“
Baal stand von seinem Thron auf.
„Auf diesen Bluff falle ich nicht herein.“
Mölder zündete sich eine Zigarette an, drückte dann einen Knopf.
„Das war kein Bluff.“
Zehn Sekunden später explodierte die Schiller in einer gewaltigen Detonation, nachdem sich der Hyperantrieb überlud.
Die Schockwelle war derart stark, dass die beiden übrigen Alkesh mit zerstört wurden, beide Mutterschiffe schwere Schäden nahmen.
Baal wollte es kaum glauben.
„Tau´Ri… was muss ich noch machen, um euch auf die Knie zu zwingen…so macht Krieg keine Freude mehr…“
Danach zogen sich beide Schiffe zu der Werft des Planeten zurück, da sie derart beschädigt waren, dass ein Hyperraumflug unmöglich war.
Baal musste dabei mit ansehen, wie das Hatak neben ihm den Eintritt in die Atmosphäre nicht mehr überstand.
Es war so stark beschädigt, dass es auseinander brach, die teils riesigen Trümmer regneten auf die Werft nieder und zerstörten große Teile.


53. Kriegstag:

Die Trauer über den Untergang der Schiller saß noch tief, hatte sich doch die Zerstörung des Schiffes, wie ein Lauffeuer verbreitet.
Die gesamte Bundeswehr wollte dafür Vergeltung üben und so war es an der 41. Brigade der Panzergrenadiere, dies aufzuführen.
Generalmajor Hester sollte, mit seiner frisch aufgerüsteten Kampfeinheit, eine Naquadamine von Baal einnehmen.
Es handelte sich dabei um Erebus, wo ausschließlich Jaffasträflinge eingesetzt wurden, die sich gegen ihre Herren auflehnten.
Von den Tok´Ra wurde der Code übergeben, mit dem man den Energieschutzschild am Tor abschalten konnte.
Nachdem dieser deaktiviert war, flogen augenblicklich Spreng- und Rauchgrananten durch das Tor.
Die Gruppe Jaffakrieger, die das Tor bewachte, wurde außer Gefecht gesetzt, so dass die erste Kompanie das Tor sichern konnte.
Innerhalb von weniger als 25 Minuten war die gesamte Brigade aus 7.200 Mann durch das Tor gekommen.
Der General sah zu Hauptmann Bock, dessen Kompanie als vorderste Aufklärer eingesetzt werden sollten.
„Also dann Bock, dann bewähren sie sich mal und ich will heute keinerlei große Heldentaten sehen, nur saubere Arbeit.“
Dieser salutierte und verfluchte innerlich Franziska Rust, die ihn beim General abgeschwärzt hatte, wegen unqualifizierten Führens der Einheit.
„Aber natürlich, Herr General.“
Eigentlich sollte er abgelöst werden, aber da die Personaldecke zu gering war, beließ man den Hauptmann noch auf seinem Posten.
Hester gab einen Funkspruch nach Teras ab, den am schwersten befestigten Planeten, auf dem die Erde Stützpunkte hatte.“
„Wir sind soweit, schicken sie die Marder…und was sie eben sonst noch so alles entbehren können…“
Die Antwort kam prompt.
„Tut mir leid, aber mehr als die 12 Marder sind nicht drin, der Rest wird für die Offensive gegen Morrigan gebraucht.
Vielleicht können wir ihnen zu späterer Stunde noch Verstärkung schicken, aber das ist noch nicht gewiss.“
Und als die Pioniere der Brigade die Rampen bauten, damit die Schützenpanzer besser das Tor passieren konnten, kamen zwei Späher zu Hester.
Diese wurden vor sechs Tagen mit einem getarnten Frachtschiff auf dem Planeten abgesetzt, um alles auszukundschaften.
„Herr General, dieser Mistkerl Baal hat seine Jaffa hier verstärken lassen, es sind mindestens 2.000 zusätzlich eingetroffen.
Die haben sich gut eingegraben, fast jede Kolonne hat ein, oder sogar zwei Stabkanonen und das sind seine besten Krieger.“
Hester ging ein paar Schritte.
„Der muss auf das Naquada echt angewiesen sein, dass er so viele Truppen her schickt, aber wir greifen trotzdem noch heute an.“
Danach gab es noch einen Bericht über den Jaffamaster, der ein wahrer Sadist war, es liebte, die Sklaven zu foltern und töten.
Generalmajor Hester verfügte, dass ihm der Mistkerl, wenn es möglich war, lebend vorgeführt werden sollte.


55. Kriegstag:

Im Orbit der Heimatwelt, des Goa´Uld Systemlords Shiva, kam es zu erbitterten Dog Fights, zwischen Todesgleitern und F 301 Kampfjets.
Dieser Goa´Uld, gerade erst vor Kriegsbeginn in den Rang eines Systemlords aufgestiegen, war der schwächste von allen.
Aufgrund dessen war er in den letzten acht Tagen beinahe ununterbrochen, von den Truppen des US Marine Corps, attackiert wurden.
Zudem hatten die beiden US Space Force Schiffe Jefferson und Armstrong neun seiner Hatak zerstört, über einen Zeitraum von sechs Tagen.
Wurden die Pyramidenschiffe am Anfang noch einzeln angegriffen, so lockte man die letzten vier vor zwei Tagen in einen Hinterhalt.
Innerhalb eines mittelgroßen Asteroidenfeldes konnten die Mutterschiffe zerstört werden, was den Weg zu Shivas Heimatwelt freimachte.
Das eine Hatak, welches den Orbit noch bewachte, war klein Hindernis für die beiden Schiffe der Hooverklasse.
Und auch die Gefechte zwischen den Kampffliegern beider Seiten verebbten, da die Schiffe viel Unterstützung, mit den Railguns, gaben.
Die letzten Todesgleiter versuchten gerade zu fliehen, wurden aber von den zielsuchenden Raketen eingeholt.
Colonel Abraham Ellis, der Kommandant der Armstrong, gab indes neue Befehle an seinen ersten Offizier.
„Major Castleman, erteilen sie der dritten Staffel den Befehl, die Flugplätze der Hauptstadt anzugreifen.“
Dieser ließ den Befehl los, ala die Marines, welche das Sternentor gesichert hatten, etwas in Bedrängnis kamen.
Direkt am Sternentor war ein Batallion des USMC in Stellung gegangen, um eine Flucht des Goa´Uld zu verhindern.
„Sir, wir erhalten eine Meldung von Colonel Everett, dass der Feindliche Jaffaverband nicht weiter vorrückt.
Die Jaffa halten allerdings ihre Stellungen und scheinen nicht genau zu wissen, was sie jetzt machen sollen.
Allerdings werden die Marines weiterhin stark aus der Ferne beschossen und erbitten unsere Hilfe dagegen.“
Ellis stand auf und wollte einen neuen Befehl geben, als sich der Navigationsoffizier bei ihm meldete.
„Colonel, die Sensoren fangen eine Reibungshitze in der Atmosphäre auf, sie kann von einem getarnten Schiff stammen.“
Ellis sah aus dem Fenster.
„Wenn wir 301er in der Region haben, sollen sie sofort auf die Hitzequelle feuern…und zwar umgehend.“
Die Armstrong wendete und flog ebenfalls in Richtung der Hitzequelle, da ein Entkommen von Goa´Uld nicht akzeptabel war.


Ein F 301 Jäger, der noch nah genug an der Hitzequelle dran war, hängte sich an das getarnte Frachtschiff.
Er feuerte umgehend zwei Sidewinder Raketen ab, die sich beide ihr Ziel trafen, die erste von ihnen zerstörte die Tarnung.
Der zweite Sprengkopf beschädigte den Hyper- und Sublichtantrieb, was dazu führte, dass das Spähschiff zu trudeln begann.
Es fiel praktisch, recht langsam, auf die Atmosphäre des Planeten zurück, aber diesmal war es ein unkontrollierter Eintritt.
Das Schiff begann, langsam aber sicher, zu verglühen.
Da kam ein Funkspruch auf der Armstrong ab.
„Ich bin Shiva und verlange Kalmar, im Gegenzug biete ich die Geheimnisse der Goa´Uld an, für mein Leben.“
Ellis aber verweigerte dies.
„Kommt ja überhaupt nicht in Frage, dass ich das Leben meiner Leute riskiere, nur um einen von euch zu retten.
Wenn sie überleben wollen, müssen sie aus eigener Kraft das Schiff verlassen und sich der nächsten Erdeneinheit ergeben.“
Der Goa´Uld wurde jetzt schon leicht panisch.
„Ich flehe euch an Tau´Ri, helft mir, die Ringtransporter sind ausgefallen und das Schiff wird gleich verglühen.“
Ellis aber blieb hart.
„Das ist dann ihr Problem…“
Die Verbindung unterbrach und keine 10 Sekunden später, war das Tel´Tak vollständig, im Orbit, verglüht.
Ellis ah zu seinem XO.
„Schicken sie alle Aufzeichnungen des Funkverkehrs und des Absturzes zu Colonel Everett, damit er sie der Bevölkerung zeigen kann.“
Und wie gedacht, hatten die Bilder und der Sprechverkehr die nötige Wirkung, zeigten sie den Menschen doch die Wahrheit.
Keine vier Stunden später hatten fast alle Jaffa ihre Waffen niedergelegt und sich den Marines ergeben.
Zusammen mit einer Verstärkungseinheit blieben die US Marines noch einige Tage auf dem Planeten, um nach niederen Goa´Uld zu suchen.


56. Kriegstag:

De 41. Deutsche Panzergrenadierbrigade kam zügig voran, auch wenn es nicht so schnell war, wie einige das wünschten.
Etwa einen halben Tag, nachdem sie auf dem Planeten eingetroffen waren, sendete ihnen das Oberkommando noch sechs weitere Marderpanzer.
Dazu kam noch eine Batterie aus vier Panzerhaubitzen 2000, mit denen die Jaffa aus ihren Löchern getrieben wurden.
Mit diesen Kräften konnten vier Minen befreit werden und die Sklaven wurden an Bra´Tak übergeben.
Beinahe alle dieser Sträfling wechselten auf die Seite der freien Jaffa und kämpften in der Rebellion gegen die Goa´Uld.
Es waren noch zwei weitere, etwas kleinere Minen übrig, um die sich die Grenadiere jetzt kümmern mussten.
Die C Kompanie rückte wieder an vorderster Linie in den Kampf, auch wenn sich Hauptmann Bock diesmal etwas zurück hielt.
„Nicht so weit voraus gehen, aber verteilt euch etwas, damit die Geschütze nicht gleich eine ganze Gruppe erledigen.“
Stabsgefreite Melanie Bauer sah ihre Kameraden leicht süßlich an.
„Na, er hat aber einen ordentlichen Einlauf bekommen, in den letzten Tagen waren es doch tatsächlich fast nur gute Befehle.“
Obergefreiter Vettel stimmte dem zu.
„Ja und das beste ist, dass er vom Chef persönlich zusammen gefaltet wurde, ich kenn einen Feldwebel, der das zufällig mitbekam.“
Plötzlich rief Oberleutnant Huberts dazwischen.
„Alle runter, Jaffagruppe vor uns.“
Aus den Büschen kamen acht Jaffa angerannt, die mit ihren Stabwaffen sofort das Feuer, auf die Grenadiere, eröffneten.
Zwar konnten diese schnell erledigt werden, aber sie trafen auch einige Deutsche Soldaten, die jetzt am Boden lagen.
Drei Männer hatten sich Plasmatreffer eingefangen und krümmten sich schmerzverzerrt am Boden, als schon die Sannis kamen.
Von den Jaffa lebten auch noch drei und laut Befehl des OK sollten Verwundete ebenfalls versorgt werden.
Obergefreiter Marko Fuhrmann sah nach links, um seinen alten Schulfreund Vettel zu suchen, aber dieser lag am Boden.
„Tobi, alles OK bei dir…?“
Dieser sah ihn aus glasigen Augen an.
„Nein…ich hab in meiner Tasche einen Brief, an meine Eltern und an Sonja, sorg dafür, dass sie ihn kriegen.“
Danach fiel sein Kopf zur Seite und er verstarb noch am selben Ort, während Marko seinen Kopf hielt.
Der OG holte den Brief aus der Tasche, steckte ihn in seine eigene und ging dann zu einem der verwundeten Jaffa.
Ohne einen Ton zu sagen, schlug er mit seiner Schulterstütze auf den Kopf des Kriegers ein, mehr als zehnmal.
Als dieser tot war, warf der junge Grenadier die Waffe weg und schlug noch ein paar Mal mit seinen Fäusten auf den Jaffa.
Da kam Oberleutnant Huberts an, zog ihn von dem inzwischen toten Jaffakrieger weg, hielt ihn so zurück.
„Junge, dass bringt doch nichts, lass es gut sein…“
Marko kam hoch und nahm seine Waffe wieder auf, als plötzlich zwei Todesgleiter über sie hinweg flogen.
Sie feuerten unentwegt auf die Soldaten am Boden und erwischten einige von ihnen, darunter auch Melanie Bauer.
Sie wurde durch die Druckwelle eines Energieballes weit durch die Luft geschleudert, kam bei der Landung schlimm auf.
Beide Beine waren gebrochen, der rechte Arm zertrümmert, zudem war sie aufgrund einer Gehirnquetschung bewusstlos.


Drei Stunden später war auch die letzte Mine befreit wurden, nachdem die Schützenpanzer aufräumten.
Die verbliebenen Jaffakrieger wurden ziemlich brutal aus dem Weg geschafft, bevor man die Sklaven befreite.
Die Verluste auf Deutscher Seite lagen bei 182 Toten und mehr als 400 Verwundeten, zum Teil schwer.
Die C Kompanie war gerade wieder auf dem Rückmarsch zum Tor, um wieder zurück nach Teras zu gehen.
Marko Fuhrmann unterhielt sich mit Andre Niehus.
„Weißt du, bei der ganzen Scheiße, in der wir hier stecken, könnten sie uns ja wenigstens mal ein paar Tage Heimaturlaub geben.“
Niehus pustete laut aus.
„Das glaubst du doch wohl nicht im Ernst, dann könnten wir ja zu Hause erzählen, in was für einer Scheiße wir hier leben.“
Beide lachten darüber, als sich ihnen Hauptmann Bock nährte.
„Hey Niehus, wenn wir wieder auf Teras sind, verlange ich einen genauen Bericht, über die Verwundeten.“
Der Hauptgefreite salutierte.
„Aber natürlich, Herr Hauptmann.“
Sie gingen weiter, an einem Abhang entlang, als sich eine kleine Gerölllawine löste und den Kompaniechef mit sich zog.
Er fiel sicher 20 Meter in die Tiefe, wo er bewusstlos und verwundet liegen blieb, bevor die Sannis eintrafen.


57. Kriegstag:

Wieder explodierte ein MIG 301 Jäger, nachdem er vom Plasmafeuer eines Hatak erfasst wurde, das die Walhalla verfolgte.
Zwei Mutterschiffe von Morrigan verfolgten das Deutsche Schiff, welches erst vor kurzem ein Raumdock der Goa´Uld zerstörte.
Da die Systemlords noch immer keine Mittel gegen die Stealtheigenschaften der Schiff von der Erde hatten, war dies kein großen Hindernis.
Die Walhalla sprang aus dem Hyperraum und startete auf der Stelle ihre Nuklearraketen, die schnell ihre Ziele fanden.
Aber gerade, als sie sich zurückziehen wollten, kamen zwei Hatakschiffe ebenfalls aus dem Hyperraum und feuern auf die Deutschen.
Der Kommandant des Schiffes, Oberst Markwort, ließ das Feuer mit den Granaten erwidern, aber diese wurden von Gleitern abgefangen.
Beinahe alle Raketen und Granaten explodierten schon vor den beiden Mutterschiffen, da die Gleiterpiloten sich opferten.
Markwort sah zu seinem ersten Offizier, der wieder ärgerlich den Kopf schüttelte, nachdem wieder eine Ladung Granaten abgefangen wurde.
„Major, täuschen sie Schäden an der Außenhülle vor, indem wie Rauch ausströmen lassen, dann drosseln wir die Geschwindigkeit.“
Der Offizier nickte und ließ sofort den Befehl umsetzen, der aber einige Minuten dauerte, bis alles fertig war.
Sowohl an Steuer- als auch an Backbord, strömte nun Rauch an den Stellen in den Raum, wo die letzten Plasmastöße, die Schilde, trafen.
Gleichzeitig wurde die Walhalla langsamer, flog mit nur noch einem drittel ihrer maximalen Geschwindigkeit weiter.
Da wurden zwei MIG 301 Raumjäger, bei dem Versuch Todesgleiter abzuwehren, im besten Kamikazestil erwischt.
Die meisten Jaffa waren es inzwischen leid, das die Tau´Ri zielsuchende Waffen einsetzen, weswegen sie so reagierten.
Markwort sah die beiden Hatak näher kommen.
„Gut so, jetzt schaffen sie vier Atombomben in die Müllanlage und stoßen sie sie mit weiteren Trümmern ins All.“
Während die Techniker die Bomben, auf dem Weg zur Müllanlage, vorbereiteten, gaben die Railsguns leicht Deckung.
Die Walhalla feuerte mit ihren Geschützen auf den Feind und erwischte zwischendurch einige Todesgleiter.
Schließlich waren die Bomben, zusammen mit einigen Tonnen Schrott ausgestoßen, aber so, dass man alles für Trümmer hielt.
„Oberst, die Goa´Uld ignorieren die Trümmer, sie fliegen praktisch direkt durch sie hindurch, ich warte auf ihren Befehl.“
Markwort sah über den Bildschirm, wie beide Hatak die Trümmer schon beinahe berührten, als sein Arm nach unten fiel.
„Zündung…jetzt.“
Alle vier Bomben explodierten und veranstalteten ein gewaltiges Feuerwerk, dem die Schilde der Hataks aber standhielten.
Trotzdem war der Sinn erfüllt, denn die Sensoren der Feindschiffe waren derart gestört, dass sie kurz erblindeten.
Da in den gewaltigen Druckwellen außerdem die meisten Gleiter zerstört wurden, konnte die Walhalla jetzt zurückschlagen.
Blitzschnell wendete das Schiff und flog das linke Mutterschiff an, feuerte dabei die letzten Nukleargranaten ab.
Diese trafen auf die Schutzschilde, aber sorgten dafür, dass das Raumschiff auf das andere gedrückt wurde.
Durch die schon inaktiven Sensoren, gepaart mit dem massiven Druck auf die Schilde, war ein Manövrieren nicht mehr möglich.
Beide Goa´Uld Schiffe kollidierten miteinander und gingen in einer gewaltigen Detonation unter.
Die Walhalla sammelte schnell ihre Jäger ein, bevor sie in den Hyperraum entschwand, auf dem Weg nach Teras.


58. Kriegstag:

In Washington hielt Präsident George W. Bush gerade eine Rede vor dem Kongress der USA, zur Lage des Krieges.
„Und ich kann dem Amerikanischen Volk versichern, dass wir weiter in die Offensive gehen werden, um zu siegen.
Genau wie sie trauere ich um die Gefallenen Army Rangers, die sich voller Patriotismus für die Menschheit aufopferten…“
Als er weiter reden wollte, wurde er von einem gewaltigen Knall unterbrochen, der allen ins Mark fuhr.
Für einige Sekunden herrschte Ratlosigkeit, unter den Senatoren und anderen Anwesenden brach heftiges Getuschel aus.
„Werden wir bombardiert…?“
„War vielleicht ein Anschlag…?
„Wir sollten in den Bunker gehen.“
Und während noch Ratlosigkeit herrschte, wurde Bush auf der Stelle von Secret Service in einem sicheren Raum gebracht,
„Haben sie schon eine Meldung, was passiert ist?“
Der Agent schüttelte den Kopf.
„Nein Sir.“
Bush sah ihn an, bevor er in seiner Tasche kramte, aber das, was er suchte leider nicht finden konnte.
„Agent, geben sie mir ihr Handy, ich muss sofort meine Frau anrufen, sie soll auf der Stelle in einen Schutzraum.“
Sie gingen weiter einen Korridor entlang, als einer der Agents eine Nachricht über sein Mikro bekam.
„Mister Präsident, es hat einen Terroranschlag gegeben, die Andrews Air Force Base ist völlig zerstört worden.“
Bush wollte es erst kaum glauben.
„Was, sind sie sicher?“
Der Agent antwortete.
„Ja Sir, der gesamte Stützpunkt wurde total zerstört, laut Satellitenbildern hat es auch die Air Force One erwischt.“
Ratlos und fast ungläubig ging der kleine Tross weiter, um zu einem der Parkende wagen der Tiefgarage zu kommen.

Der US Luftwaffenstützpunkt ging in einer heftigen Detonation hoch, allerdings in einer nicht Nuklearen.
Da der Luftwaffenstützpunkt knapp 15 Kilometer von der Amerikanischen Hauptstadt aus entfernt lag, wurde auch dort Großalarm gegeben.
Von den knapp 5.000 Soldaten und Zivilen Mitarbeitern, die auf der Basis tätig waren, starben weit mehr als 4.000.
Trümmer der Explosion flogen noch sehr hoch und weit ins Umland, landeten dabei in den Vororten von Washington.
Währenddessen, schickte der Kommandierende Jaffamaster, eine Meldung an seinen Herrn Baal, via Subraumfunk.
„Mein Lord, wir haben einen wichtigen Stützpunkt der Tau´Ri unbemerkt zerstören können, wie lauten eure weiteren Befehle?“
Baal grinste ihn diabolisch an.
„Das hast du gut gemacht, ich bin sehr zufrieden mit dir und deinen Kriegern, aber ich denke nicht, dass das noch mal funktioniert.“
Der Jaffa sah unschlüssig aus.
„Mein Lord?“
Baal grinste erneut.
„Führt jetzt schon Phase zwei meines Planes aus, aber geht nicht zu schnell vor, die Tau´Ri werden auf der Lauer liegen.
Außerdem will ich, dass ihr euch unter die Menschen mischt und mir berichtet, wie sie zu diesem Krieg stehen.“
Der Jaffa verneigte sich.
„Ganz wie ihr wünscht, Lord Baal.“
Danach flogen die vier, getarnten Frachtschiffe, in den Orbit, von wo sie kurz danach China anzuvisieren…



62. Kriegstag:

Der Schock unter der US Bevölkerung saß noch tief, als die Russische Armee, unterstützt von den Iren, einen Sieg feiern konnte.
Mehr als 6.000 Jaffa von Amonet streckten ihre Waffen und begaben sich, nach 17 Tagen der Belagerung in Gefangenschaft.
Die Russen hatten, unter dem Kommando Runge, die Krieger dieser Welt in einer mächtigen Festung zusammen getrieben.
Anstatt die Jaffa direkt einzukreisen, wurden sie von den Panzertruppen der Russen in einem Kessel zusammen getrieben.
Als die Jaffa erkannten, in was für einer misslichen Lage sie steckten, brachen sie aus und zogen sich in große Festung zurück.
Danach wurde diese 17 Tage ununterbrochen mit Artillerie, schweren Maschinengewehren und Tränengas beschossen.
Da die Russen gleichzeitig alle unterirdischen Tunnel sprengten, dazu noch den Luftraum beherrschten, hatten die Krieger keine Chance.
Die Jaffa kamen schließlich, völlig verstört, entkräftet und ausgehungert aus den Mauern raus und warfen ihre Waffen weg.

Runge unterhielt sich mit Master Bra´Tak, der extra hergekommen war, um Krieger für die Rebellen anzuwerben.
„Ich kann es immer noch kaum glauben, dass ihr schon wieder so einen großen Sieg erringen konntet, aber was ist mit dem Goa´Uld?“
Runge lächelte darüber, während an ihnen unzählige Jaffa, alle mit erhobenen Händen, vorbei gingen.
„Ach der…ist draufgegangen, als wir Brandbomben rein geschossen haben, oder war es schon bei den Splittergranaten?“
Bra´Tak verneigte sich.
„Die Goa´Uld behaupten immer, dass einen wahren Gott nichts töten könnte, aber sie sterben immer als erste.“
Da kam Oberst Vaselov, Kommandant von ST 2, schnell angelaufen und salutierte vor dem Brigadegeneral.
„Wir haben eine Meldung von der Tok´Ra bekommen, dass sich alle Goa´Uld in ein einziges Sternensystem zurückgezogen haben.“
Runge freute sich darüber sehr, reckte seine Arme in die Höhe und ging dabei dann leicht in die Knie.
„Ja, wir haben die ganze Goa´Uld Domäne in ein einziges Geisterhaus verwandelt, ich glaub das noch gar nicht.“
Bra´Tak aber mahnte zur Vorsicht.
„Unterschätze sie nicht, denn wenn man die Goa´Uld abschreibt, kommen sie zumeist noch viel stärker zurück…“
Kapitel 19 by Atlan
5.19 Apokalypse Teil 2
von Colonel Maybourne und Atlan



118. Kriegstag:

Nachdem sich alle Goa´Uld zusammen auf einen Planeten zurückgezogen hatten, war eine massive Offensive nur ein Frage der Zeit.
Vor 36 Tagen griffen die Erdstreitkräfte, mit einer gewaltigen Armee, den Planeten der letzten Systemlords an.
Das Ziel bestand darin, die Goa´Uld entweder zu besiegen, oder zur Kapitulation zu zwingen, um den Krieg zu beenden.
Die 41. Deutsche Panzergrenadierbrigade war wieder vorne dabei, kämpfte wie schon so oft zuvor, an der Spitze.
Die beiden, inzwischen zu Stabsgefreiten beförderten Soldaten, Marko Fuhrmann und Andre Niehus, gingen zu ihrem Unterstand.
Es war ein ziemlich feuchter Tag und es sollte sicher wieder bald zu regnen beginnen, aber das störte beide schon lange nicht mehr.
„Hey Marko, schon gehört das die Yankees wieder mal Prügel von Anubis Bastarden bezogen haben?“
Dieser lachte auf.
„Ist ja kein Wunder, wenn man denkt, den Krieg in einem einzigen Sturmangriff gewinnen zu können, blöde Cowboys.“
Andre lächelte dabei fies.
„Ja, aber das nichts im Vergleich zu den Russen, hast du mal gesehen, wie die in einen Kampf ziehen…“
Marko rollte mit den Augen.
„Die ziehen nicht in den Kampf, die Spinner rennen Freudestrahlend zur eigenen Beerdigung und lachen dabei auch noch.“
Sie kamen an ihren kleinen Unterstand, den sie aus Holzstämmen und Tarnnetzen zusammen gebaut hatten.
Dort wartete bereits der zum Hauptmann beförderte Kompaniechef Huberts auf sie, mit einer Tasse Kaffe in der Hand.
„Genau auf euch zwei Krawallbrüder warte ich, hab en Spezialauftrag, für den ich Freiwillige brauche und die seit ihr.“
Die beiden salutierten ganz lässig, setzten sich dann.
„Was liegt denn an, Chef?“
Huberts bot beiden eine Zigarette an, welche diese dankend annahmen, bevor er sich zu ihnen setzte.
„Wir kriegen mal wieder einen Haufen Frischlinge und ich weiß nicht, wer die am besten an das Leben hier gewöhnen soll.
Die meisten kommen gerade aus der AGA, sogar die neuen Unteroffiziere und Offiziere sind noch grün hinter den Ohren.“
Fuhrmann sah ironisch auf.
„Und wir sind die Glückspilze, die dem Frischfleisch sagen sollen, wo sie zu Pinkeln haben und wann sie schießen dürfen?“
Huberts klopfte ihm auf die Schulter.
„Genau deshalb mag ich dich Fuhrmann, du begreifst schnell, außerdem, seit ihr beiden, doch eh schon Legenden, in der Brigade.“
Niehus sah hoch.
„Warum denn das, weil wir beiden schon seit Kriegsbeginn dabei sind, ohne den geringsten Kratzer abgekriegt haben?“
Huberts prostete ihm zu, als eine alte Bekannte, dazu kam.
„Melanie, du bist wieder auf den Beinen?“
Die zur Oberstabsgefreiten beförderte Melanie Bauer humpelte leicht zu ihren ehemaligen Kameraden, begrüßte sie.
„Hey Jungs, Herr Hauptmann, wie geht es denn?“
Fuhrmann sah sie freudig an.
„Und geht es immer gut, aber sag mal, wann haben sie dich denn aus dem Krankenhaus raus gelassen?“
Melanie lächelte ihn an.
„Vor zwei Tagen schon, bin jetzt in der Stabskompanie der Brigade und darf da den ganzen Schreibkram erledigen.
Aber hört mal, da hinten stehen etwa 20 Neue, die keine Peilung haben, was jetzt abgeht, soll ich sie rufen gehen?“
Huberts nickte ihr zu.
„Aber klar, die sollen ihre Hintern hierher bewegen.“
Melanie gab einige wilde Handzeichen und kurz darauf standen alle in Reih und Glied vor dem Hauptmann.
„Leutnant Brackmüller plus 19 Mann melden sich zum Dienst.“
Der junge Offizier war ganz schön auf Zack, erinnerte fast an den ungeliebten Hauptmann Bock, in seiner Art.
Huberts schritt die Reihe ab.
„Nun gut, die AGA ist zu ende, deswegen sage ich mal willkommen an der Front und das ist kein Zuckerschlecken…“
Fuhrmann rief von hinten dazwischen.
„Der Planet heißt auch nicht umsonst „Doom“…“
Leutnant Brackmüller verzog angesäuert das Gesicht, weil ein einfacher Soldat einfach mal so
dazwischen rief.
Huberts sah das.
„Machen sie sich nichts draus, die beiden sind schon seit Kriegsbeginn hier und meine besten Leute, die dürfen das.
Was ich jetzt sage, gilt für alle, wir werden morgen wieder angreifen, also ruhen sie sich noch mal aus.
Und wenn sie Fragen, Anregungen, oder Probleme haben sollten, wenden sie sich an Niehus oder Fuhrmann.“
Ein Gefreiter, gerade aus der AGA gekommen, fragte dann ganz schüchtern, was das alles zu bedeuten hatte.
„Was wollen sie damit sagen…und warum heißt der Planet denn Doom, ich dachte, das sei nur ein Videospiel?“
Marko Fuhrmann stand grinsend auf.
„Der Hauptmann will sagen, dass wir alle morgen Geburtstag feiern gehen und dass schon das richtige Wetter dafür aufzieht.“
Niehus lachte dann auch los.
„Der Planet heißt Doom, weil es hier so krass angeht, wie in dem Game, also haltet bloß eure Rüben unten.“
Am Himmel waren die Wolken schon kurz vor dem Platzen, als Huberts mit den Augen rollte und dann ging.
Die anderen Soldaten gesellten sich zu erfahrenden Soldaten, um sie auszufragen, wie man am besten überleben würde.


119. Kriegstag:

ST 1 war, wie schon so oft, auf einer verdeckten Mission, um einen wichtigen Goa´Uld zu töten, oder einzufangen.
Dieser befand sich in einer kleineren Stadt und hatte den Auftrag, für Baal die Truppen in diesem Sektor zu kontrollieren.
Der Name des Goa´Uld war Nerus und allein das führte bei Teal´C zu einem Schmunzeln, als er den Namen hörte.
Er wusste über diesen Schlangenkopf, dass er einen reichlichen Appetit hatte und es mit dem Herrschen nicht so genau nahm.
Zudem besagte ein Gerücht, dass Baal ihn öfter mal auf Diät setzte, wenn er ihn strafen wollte da es für Nerus schlimmer sei, als Folter.
Doch das war jetzt nicht das Thema, denn es ging darum, sich durch die Festung mit mehr als 500 Jaffa zu schleichen.
Das Team war ganz in Schwarz gekleidet, die Gesichter waren mit Tarnfarben übertüncht und selbst die Waffen mit matten Farben eingerieben.
Teal´C, mit einer schall gedämpften MP 5 im Anschlag, ging voran, gleich dahinter folgten die beiden Frauen.
Daniel und Sikerman bildeten den Abschluss, als sie mit ihren Rücken an die Mauern gepresst voran gingen.
Jules sah zu Franzi, nachdem sie einen Jaffa ausmachte, der gerade auf Streife war und in ihre Richtung kam.
Diese nickte stumm, gab den anderen ein Handzeichen, das sie warten sollten, als Jules auch schon losging.
Sie presste sich mit dem Bauch auf den Boden, der Jaffa sah sie überhaupt nicht, als sie nach oben sprang.
Dem völlig verdutzten Krieger rammte sie ihr Messer in den Hals, hielt ihm gleichzeitig den Mund zu.
Nachdem er zu Boden ging, pirschte das Team weiter an der Mauer entlang, als zwei weitere Krieger in Sichtweite kamen.
Franzi sah zu Ralf Sikerman, deutete mit den rechten Zeige- und Mittelfinger auf ihre Augen, danach mit der Hand nach vorne.
Er verstand und ging in Position, von wo aus beide Wachen im Blickfeld hatte, die er, mit je einem Kopfschuss, erledigte.
Anschließend wurden an der Mauer noch zwei C 4 Ladungen befestigt, bevor Jules der letzten Wache blitzschnell das Genick brach.
Sie gingen über einen etwas abgelegenen Gang am Ostende in die Basis, da hier wesendlich weniger Jaffa waren.
Schließlich ereichten sie den Zugang, welchen Maybourne im Verhör, eines von Nerus Jaffa, erfahren hatte.

Der Goa´Uld saß gerade beim Essen und ließ sich von seinen Dienern einen Gang nach dem anderen bringen.
„Ah, Braten mit Soße und weißem Wein…ihr verwöhnt mich heute aber wieder mal, wie es lange nicht mehr war.“
Der Diener verbeugte sich, bevor Nerus sich das erste Stück des Bratens in den Mund schob und genüsslich verschlang.
„Diener, bring mir noch etwas Sprudelwasser…aber nimm das aus den Quellen von Arian, das mundet so exquisit.“
Dabei schmatzte der Goa´Uld derart laut und schlag auch regelrecht die Speisen herunter, das man dachte, es gäbe bald nichts mehr.
„Ah, das Dessert…ihr seit ja so gut zu mir, komm her junger Freund und lass mich nicht zu lange darauf warten.“
Zwei Platten mit Kuchen und anderen Süßspeisen wurden aufgetischt, wovon er auch gleich ein Stück nahm.
„Köstlich.“
In derselben Sekunde gingen die beiden Sklaven, von einer Zatladung getroffen, zu Boden, nachdem Daniel sie erwischte.
„Nimm jetzt lieber die Hände hoch…“
Nerus saß mit offenem Mund da.
„Och, ihr seit es…darf ich wenigstens noch aufessen…bitte, dieses Hühnchen ist so delikat wie ich es kaum beschreiben kann?“
Jules und Teal´C sahen sich an, als würde man sie gerade richtig verarschen, als Franzi auf den Goa´Uld zuging.
„Mut hat er ja…aber jetzt komm schon, wir haben ja nicht ewig Zeit, außerdem einen guten Feldkoch.“
Sie ließ ihn noch schnell den Bissen verschlingen, bevor sie Nerus Handschellen anlegte und dann abführte.
„Nun, wenn euer Küchenmeister wirklich sein Handwerk versteht, dann will ich ohne Ärger mit euch kommen.“
Er trottete aber mehr so vor sich hin, als wirklich mitzugehen, weswegen Jules immer wieder als Antreiberin fungierte.
„Komm schon, Pausbäckchen…ich hab heut noch was vor…und das besteht nicht darin, dir beim Laufen zuzuschauen.“
Nerus schmollte etwas wie ein kleines Kind, aber er folgte dann doch schon etwas schneller, zumindest für seine Verhältnisse.
Nachdem sie wieder aus der Basis raus wahren, zündeten mehrere C 4 Ladungen und legten den Laden in Schutt und Asche.


Rückblick, der 66. Kriegstag:

Das Russische Kriegsschiff Gagarin verließ, hinter einem Mond, den Hyperraum, um dieses Planetensystem zu erkunden.
Nachdem sich die Goa´Uld allesamt hierhin zurückgezogen hatten, wollte man, so schnell wie möglich, ihre Stärke einschätzen.
Aus diesem Grund wurde auch nur ein Schiff entsannt, welches im Stealthmodus alles lautlos erkunden sollte.
Und das war eben die Gagarin, der ganze Stolz der russischen Weltraumstreitkräfte, ein Schiff mit vielen Erfolgen.
Aber was jetzt von den Scannern angezeigt wurde, war nicht zur Freude der Besatzung, denn dieses System war schwer befestigt.
Oberst Chekov stand vor dem Kommandostuhl seines Schiffes und starrte mit offenem Mund in den Raum heraus.
„Ich hatte ja wirklich mit vielem gerechnet, aber beim besten Willen nicht, dass es so schlimm sein würde.“
Der erste Offizier war ebenfalls fassungslos.
„Oberst, die Sensoren zeigen 37 Mutterschiffe, mindestens 90 Alkeshbomber und am Boden sicher 800.000 Jaffa.“
Da fielen Chekov kleine Objekte im Orbit des Planeten auf.
„Was ist das da?“
Der erste Offizier drückte einige Knöpfe auf seiner Konsole, welche die Sensoren auf genau die Objekte richtete.
„Es handelt sich anscheinend um Verteidigungssatelliten, die denen in der Erdumlaufbahn nachempfunden sind.“
Chekov schüttelte den Kopf.
„Wie viele sehen sie?“
Der Offizier war selbst sprachlos.
„Oberst, mindestens 57, wenn nicht noch mehr und ich empfange zwei weitere große Gebilde, auf der anderen Seite des Planeten.“
Auf dem Hauptbildschirm wurden die Sensorwerte visuell dargestellt und sie hatten die Form von Raumstationen.
Beide Stationen hatten einen langen Dorn, der zum Planeten zeigte und oben je einen großen Ring in Habitatform.
Chekov sah zu seinem Steuermann.
„Wenden sie, aktivieren sie den Hyperantrieb, die Daten müssen auf der Stelle zum Alliierten Oberkommando.“
Der erste Offizier war aber anderer Meinung.
„Warum schicken sie dann keine Subraumbotschaft, dass würde wesendlich schneller gehen, als ein Flug?“
Chekov lächelte hintergründig.
„Da haben sie schon recht Major, aber ich habe keine Lust, dass irgendein Goa´Uld noch die Botschaft abfängt.“
Danach beschleunigte das Schiff weiter, während der Russische Offizier an seinem Bericht. über das System, feilte.


STK, ein paar Stunden später:

Müller und Degenhardt empfingen gerade den Tok´Ra Aldwin, der vor einigen Wochen von ST 1 gerettet wurde.
Er war in einer verdeckten Operation auf dem Festungsplaneten der Goa´Uld gewesen und jetzt zurückgekommen.
Die drei gingen jetzt in den Besprechungsraum, wo ein weiterer Bericht über dieses System gebracht werden sollte.
Aldwin blieb dabei stehen.
„Ich konnte mich in Baals Gefolge einschleichen und den Planeten einigermaßen erkunden, wie es eben möglich war.
Der Bericht von eurem Schiff ist zutreffend und ich kann nur sagen, dass die Verteidigung fast perfekt ist.“
Degenhardt rollte mit der Hand.
„Aber…?“
Die Antwort dauerte eine Sekunde.
„Die gesamten Verteidigungssysteme werden von einem Stützpunkt aus koordiniert, der das Herz der Abwehr ist.
Darüber laufen beinahe alle Meldungen, Truppenverschiebungen und alles, was sonst noch mit der Verteidigung zusammen hängt.
Aber das wichtigste ist, dass unter dem Zentrum ein gewaltiges Kraftwerk ist, das Unmengen an Energie produziert.“
Jetzt meldete sich Müller zu Wort.
„Was wird damit alles Angetrieben?“
Aldwin sah kurz zu Boden, bevor seine Antwort kam.
„Faktisch alles, die Schutzschilde der Paläste, die Kampfsatelliten, die ganze Kommunikation, einfach alles.
Wenn ihr das Zentrum zerstören könntet, würde die gesamte Verteidigung der Goa´Uld völlig in sich zusammen brechen.“
Degenhardt stand auf und ging ein paar Schritte.
„Und wo ist der Haken an der Sache?“
Als er sich wieder umdrehte, blickte der Tok´Ra kurz zur Decke.
„Die Basis ist über 1.400 Kilometer vom Sternentor entfernt und ein Orbitalbombardement ist nicht möglich.
Nicht nur, dass der gesamte Komplex mit sehr starken Schutzschilden abdeckt ist, darüber sind auch noch Satelliten.
Ihr müsstet euch, nur mit euren Bodentruppen, durch Hunderttausende von Jaffa kämpfen, es würde Wochen, wenn nicht Monate, dauern.“
Degenhardt und Müller sahen sich an, als würde gleich das Ende der Welt bevor stehen, aber das fing sich wieder.
Danach dankten sie Aldwin für seine Informationen, bevor der General zum nächsten Telefon ging und die Staatschefs anrief.


72. Kriegstag:

Es war der Tag, an dem die Invasion begann, der Angriff, den beide Seiten herbeigesehnt und gleichzeitig verflucht hatten.
Die erste Attacke bestand aus Raketen, die durch das Sternetor geschossen wurden, dabei ihre Ziele in Tornähe fanden.
Es waren Spreng- und Brandbomben in den Flugkörpern, welche unzähligen Jaffa das Leben kosteten.
Das Sternentor wurde dafür zweimal aktiviert und beide Mal wurden, 38 Minuten lang, immer wieder Raketen geschickt.
In den letzten Minuten feuerte man dann Rauchgrananten auf die Bombardierten Stellen, um den Jaffa die Sicht zu nehmen.
Schließlich stürmte das erste Regiment der Deutschen Panzergrenadiere den Planeten, dabei waren sie aber nur die Vorhut.
ST 1 führte diese Truppe an und zu ihrem Leidwesen war auch Emmett Brackmann dabei, da er eine Live Frontreportage machen wollte.
„Da drüben Männer, das werden klasse Bilder…nein, richten sie die Kamera jetzt auf mich, sie Taugenichts…“
Franzi warf sich gerade mit ihrem Team und etwa 40 Grenadieren in einen Sprengkrater, der von einer Rakete stammte.
„Achtung Mädels und Jungs, die Jaffa marschieren zum Gegenangriff, alle Mann bereit zum Feuer, auf mein Kommando.“
Da kamen auch schon die ersten Krieger auf die Erdensoldaten zu, die sich Kompanieweise in Erdlöcher duckten.
„Noch abwarten, Leute…“
Mit lautem Kampfschrei liefen die Jaffa auf die Menschen zu, feuern im Lauf ihre Stabwaffen ab, die aber kaum etwas trafen.
Franzi hob ihren linken Arm.
„Feuer frei.“
In derselben Sekunde begannen die Menschen mit dem Sturmabwehrfeuer auf die stürmenden Krieger der Goa´Uld.
Jules und Sikerman lagen mit Scharfschützengewehren dahinter und knipsten dabei jeweils die Jaffakommandanten aus.
„Ich hab sieben und du…?“
„Ha, schon acht.“
Dutzende fielen in diesen Salven, aus Sturm- und Maschinengewehren, aber die Jaffa hatten auch dazu gelernt.
Einige von ihnen bauten, leicht versetzt hinter den Sturmtruppen, kleine Gestelle auf, in denen Miniaturstabwaffen eingebaut waren.
In jedem Gestell waren sechs Ministabwaffen eingebaut, die sich drehten und im Automatik Modus gegen die Soldaten feuerten.
Es war Baal gewesen, der sich diese Taktik von den Menschen abgeschaut hatte und sie jetzt gegen die Erde benutzte.
Diese Waffen legten nun ihrerseits ein Deckungsfeuer auf die Erdverbände, weswegen alle Soldaten in Deckung gehen mussten.
Jules presste sich regelrecht in das Loch.
„Unten bleiben Jungs, wir warten auf die Verstärkung…macht jetzt bloß keine Heldentaten, die bringen euch nichts.“
Aber daran hatte auch keiner der Soldaten Interesse, sie bleiben einfach nur unten, warteten auf die Verstärkung.
Franzi rief über Funk das Hauptquartier durch das Tor an, es brauchte aber einige Sekunden, bis sie rangingen.
„Hier ST 1, wir brauchen sofort schweres Gerät und Verstärkung, die Jaffa haben neuartige Waffen im Einsatz.
Wenn die sich hier eingraben, haben wir bald einen Grabenkrieg am Arsch, wie es selbst vor Verdun nicht war.“
Daniel lachte innerlich ironisch auf, dachte an die Gnadenlosen Kämpfe des 1. Weltkrieges auf der Erde.
„Das fehlt uns jetzt gerade noch…“
Die Antwort kam, von Marschall Reineke persönlich, der im Hauptquartier auf Tesca war und alles koordinierte.
„Franziska, gedulden sie sich noch kurz, die ersten Panzer werden in wenigen Minuten durch das Tor kommen.“
Diese kamen auch und wurden von dem massiven Stabwaffenfeuer der Jaffa auch gebührend in Empfang genommen.
Zwar waren die Handwaffen der Jaffa nicht stark genug, aber jetzt mischten auch die ersten Gleiter mit.
Aus den Wolken stießen mehrere Formationen Todesgleiter, die sich wie die Geier auf die Erdsoldaten warfen.

Nach einer Stunde des Kämpfens hatten beide Seiten mehr als 10.000 Tote zu beklagen, es lagen nur noch Tote und Verwundete am Boden.
In einem Meer aus Flammen, Rauch, Blut und endlosen Schreien konnte man kaum noch die Hand vor Augen sehen.
Die Menschen, insbesondere die US Marines, bissen sich regelrecht an den Felsen fest, nur um einen gigantischen Blutzoll zu zahlen.
Unentwegt kamen die Menschen aus dem Sternentor, aber wurden auch sogleich von Gleitern und Alkesh empfangen.
In den Plasmageschossen verbrannten Tausende Menschen, die im Gegenzug die Flieger mit Flak und Raketen runter holten.
Für Emmett Brackmann hingegen war es die Reportage seines Lebens, die über Subraumfunk direkt an seinen Sender ging.
„Ladys und Gentleman, direkt hinter mir sehen sie den heiß umkämpften Bereich von Zone 1, den die 42. US Kavallerie Division kontrolliert.
Die Soldaten der US Army kämpfen sich mühsam, Zentimeter für Zentimeter nach vorne, den Jaffa entgegen.“
Die Kamera schwang auf die US Soldaten, die sich erneut in einem erfolglosen Sturmangriff versuchen wollten.
Ein komplettes Batallion der Amerikaner rannte wild feuernd nach vorne, wurde aber von den Stabwaffengatlings der Jaffa gestoppt.
In absolutem Selbstvertrauen stürmten die US Soldaten auf die Jaffa zu, die jetzt aber, durch die Gatlings, mit Erdtaktiken zurück schlugen.
Reihe um Reihe der Amerikaner ging in den gelblichen Energiestrahlen zu Boden, bis der Angriff gestoppt wurde.
Brackmann aber redet dies natürlich schön.
„Wie sie sehen, versuchen unsere Soldaten alles, unter Aufopferung ihres Lebens, den Jaffa ihre Stellungen abzunehmen.
Und wie ich soeben höre, konnte eine weitere Reihe an Erdlöchern, in denen Jaffa lagen, von unseren Jungs eingenommen werden.“
Mit dem Kamerateam im Schlepptau rannte der Reporter nach vorne, um noch bessere Bilder zu bekommen.
„Sehen sie nur diesen Mut, verehrte Zuschauer…“
Allerdings waren dies die letzten Worte des Sensationsreporters, den in diesem Augenblick eine Stabwaffensalve traf.
Zusammen mit seinem Kameramann fiel er tot auf den Boden, während sein lebloses Gesicht weiter gefilmt wurde.


Zur selben Zeit saß Brigadiergeneral Sergej Runge an Bord der Gagarin, die von der Newski und der Tolstoi flankiert wurde.
Alle Schiffe der Alliierten Flotte waren in Geschwadern zu je drei Schiffen aufgeteilt, um die Goa´Uld Schiffe zu binden.
Jeder dieser Verbände flog am Rand des Sternensystems praktisch in einer Schleife, aber ohne den Feind anzugreifen.
Durch dieses Hinhalten sollte verhindert werden, dass die Hatak auf die Bodentruppen feuern konnten.
Runge sah, auf den blinkenden Bildschirm.
„Sind das Gleiter?“
Der erste Offizier, Oberst Chekov, bestätigte das.
„Ja, sie werden von zwei Alkesh angeführt…typisch Goa´Uld, schicken einige Todgeweihte, nur um den Stolz zu wahren.“
Runge lächelte in sich herein, ließ den gegnerischen Verband aber näher kommen, um auch genau zu treffen.
„Railguns abfeuern.“
Chekov nickte, Sekunden später wurde das erste Begrüßungskommando der Schlangenköpfe schon erledigt.
„Gut gemacht, aber das war kein wirklicher Test…wieder auf Pirschmodus gehen, wir werden sie weiter verladen.“
Der Verband wendete nach Steuerbord und kurz darauf waren die Russischen Schiffe wieder auf ihrem alten Kurs.
Runge hingegen ging weiter über seine Brücke, bevor er einen Funkspruch von der Rommel entgegen nahm.
„Sergej, hier Reineke, wir hatten soeben Besuch von einigen Gleitern und Alkesh, wie sieht es bei ihnen aus?“
Der Russe lächelte.
„Hatten wir auch, aber die machen keinen Ärger mehr.“
Der Marschall lächelte und ließ die Verbindung beenden, bevor Runge sich wieder in seinen Stuhl fallen ließ und das Warten verfluchte.


STK, drei Stunden später:

Im Sternentorkommando war eine ziemlich miese Stimmung, nachdem gerade letzte Berichte des Kampfes rein kamen.
Die Invasion hatte sich zu einem überbrutalen Schlachtfest, mit jetzt schon über 20.000 Toten auf Erdenseite, entwickelt.
Aus diesem Grund war das Oberkommando, auf Empfehlung von Colonel Maybourne, jetzt auch zu drastischern Schritten bereit.
Degenhardt, der in diesem Augenblick die Treppe zum Kontrollraum herunter kam, wandte sich an Müller.
„Wie sieht es aus?“
Der Major antwortete sofort.
„Sechs Raketen sind befüllt und einsatzbereit, ich dachte mir aber, dass wir zur Vorsicht noch zwei weitere fertig machen lassen.“
Degenhardt schüttelte den Kopf.
„Nein, die sollten reichen, feuern sie, wenn bereit.“
Müller nickte und verschloss die Schutztore, feuerte dann die Raketen mit Symbiontengift auf den Planeten.
„Das wird heftig…“
Alle sechs Marschflugkörper flogen über die Köpfe der Soldaten und Jaffa hinweg, bevor sie in den Himmel aufstiegen.
Nachdem die Kapseln aufsprangen und das Gift verströmte, starben in wenigen Minuten mehr als 42.000 Jaffa.
Beinahe, als ob sie erstickten, fassten sich die meisten von ihnen an ihre Hälse, bevor sie auf den Boden fielen.
Teal´C, der aufgrund des Tritonins in seinem Körper dagegen immun war, hatte Tränen in den Augen, stützte sich auf seine Stabwaffe.
„Brüder, warum wolltet ihr denn nicht hören…?“
Daniel klopfte ihm auf die Schulter.
„Es tut mir wirklich sehr leid mein Freund, dass kannst du mir glauben, denn auch ich trauere mit dir, um all die Toten.“
Teal´C nickte ihm zu.
„Ich danke dir, Daniel Jackson, aber wir müssen los, um den Krieg zu beenden, damit nicht noch mehr Jaffabrüder und -schwestern sterben.“
Daniel nickte, bevor beide, schweren Herzens ihren Weg fortsetzten und dabei an unzähligen Toten entlang schritten.
Innerhalb weniger Minuten konnten ganze Landstriche von den Erdentruppen eingenommen und gehalten werden.

Die Goa´Uld konnten es kaum fassen, was ihnen von den Jaffa berichtet wurde, selbst Anubis sah leicht fassungslos aus.
„Was haben diese Barbaren getan?“
Der Jaffa drückte seine Stirn regelrecht in den Boden, da er befürchtete, für diese schlechten Nachrichten getötet zu werden.
„Die Tau´Ri haben das Tok´Ra Symbiontengift auf die Truppen am Tor gefeuert und allesamt von ihnen getötet, mein Herr.
Danach haben sie einen schnellen Vorstoß in das Land gemacht und nehmen die Zentrale ins Visier, ihrer Truppen.“
Yu sank in seinen Thron zurück.
„Ich hätte niemals gedacht, dass sie so weit gehen würden, ich frage mich, was wir denn jetzt noch tun sollen?“
Anubis erhob sich schwungvoll.
„Nur weil die Tau´Ri sich nun zu einem ernsthaften Feind entwickelt haben, werde ich nicht in die Knie gehen.“
Baal stimmte dem zu.
„Da hast du Recht, aber ich glaube kaum, dass wir siegen können, wenn wir uns weiter auf das althergebrachte verlassen.“
Morrigan sah ihn abschätzend an.
„Was willst du damit sagen?“
Baal lächelte in den Raum.
„Nun meine Freunde, ich habe die Tau´Ri Taktiken und Waffen in den letzten Wochen ganz genau studiert.
Ich habe vor, sie mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, die ersten Schritte wurden von den Jaffamastern meiner Armee schon getroffen.“
Amonet schüttelte den Kopf.
„Wenn du denkst, dich dazu herab lassen zu müssen, ist das deine Angelegenheit, aber glaube nicht, dass ich das auch mache.“
Die anderen Goa´Uld nickten ihr zu, während Baal im Stillen dachte, wie einfältig doch seine Artgenossen seien…
Anubis sah den Jaffa an.
„Melde an alle Krieger, dass sie bis zum Schluss kämpfen sollen, sonst werden sie im Leben nach dem Tod bitter bestraft.“
Danach entfernte sich der Jaffa und die Goa´Uld verließen den Versammlungsort ebenfalls, um zu ihren Palästen zu kommen.


120. Kriegstag:

Inzwischen waren die Truppen der Erde nur noch 137 Kilometer von der Kommandozentrale entfernt gewesen.
Doch jeder einzelne Meter Boden, den sie mühevoll erkämpft hatten, war mit dem Blut und Schweiß, von unzähligen Soldaten, erkauft.
Zudem konnte auch kein Symbiontengift mehr eingesetzt werden, da dessen Einsatz auf der Erde zu gewaltigen Protesten führte.
Menschenrechter liefen Sturm, wegen des Einsatzes von Chemischen Waffen und entsandten daher zivile Beobachter.
Das war auch der Grund, weswegen die größte Bodenoffensive aller Zeiten gestartet wurde, gewaltiger als D-Day und Market Garden zusammen genommen.
Die Erdallianz sandte 26 Infantrie- und 12 Panzerdivisionen, elf Deutsche und Russische, 14 Amerikanische, dazu zwei aus Irland.
Jede Division bestand aus über 20.000 Soldaten, die von gewaltigen Luftwaffenverbänden aus Falken und MIGs unterstützt wurden.
Und diese ließen sich mit den Jaffa auf eine wochenlange Schlacht ein, die selbst noch die, in Stalingrad, in den Schatten stellte.
In diesem Augenblick wurde die Deutschen Truppen, die sich hauptsächlich mit den Jaffa von Baal herum schlugen, von Gleitern angegriffen.
„Luftangriff, auf drei Uhr.“
Sofort gingen Trupps mit Stingerraketen in Stellung, als eine Formation aus 24 Todesgleitern, aus den Wolken brach.
„Feuer.“
Rauchschwaden hinter sich herziehend, stiegen die Raketen in die Luft, schlugen in den ersten Gleitern ein.
Während neun Todesgleiter in Flammen aufgingen, gingen die anderen in den Angriffsflug über, feuerten auf die Grenadiere.
Dutzende Männer und Frauen flogen, brennend und halb zerrissen, durch die Luft und fielen in ihre eigenen Kameraden.
„Luftunterstützung, wir brauchen sofort Luftunterstützung.“
Während diese Gleiter weiterhin auf die Deutschen Panzergrenadiere feuerten, kamen Falken angeflogen.
Diese waren die nächste Generation Helikopter, die entfernt wie ein Hai aussahen und mehrere Aufgaben übernehmen konnten.
Sie trugen eine schwere Gatlingkanone, als auch diverse Raketensysteme und konnten sowohl Fracht, als auch Personen, mitführen.
Sie wurden in Modulbauweise durch das Sternetor gebracht und danach innerhalb eines Tages wieder zusammengesetzt.
„Staffelführer an blaues Geschwader…Feuer frei nach eigenem Ermessen…zuerst die Gleiter, die unsere Truppen beschießen.“
Mehr als ein dutzend Luft-Luft Raketen lösten sich aus diesen Falken und schlugen, nach kurzen Flug, in den Gleitern ein.
Zu Bruchteilen zersplittert, fielen die Gleitereinzelteile zu Boden und wurden, zur tödlichen Gefahr, für Menschen und Jaffa.
„Volle Deckung, Trümmern ausweichen.“
Aber da nicht alle Gleiter erledigt wurden, kam nun der Gegenangriff, der neun Falken vom Himmel holte.
Obwohl die neuen Flieger eine starke Panzerung hatten, konnten sie nicht Plasmageschossen von einem halben Dutzend Todesgleitern wieder stehen.
„Umschalten auf Bordwaffe, holt die Mistkerle vom Himmel…und zwar heute noch, wenn ich bitten darf.“
Obwohl die Gleiter wendiger als Falken waren, wurden sie vom Systematischen Flakfeuer vom Himmel geholt.
Dort sah die Situation allerdings nicht viel besser aus, da überall Trümmer und Leichenteile herumlagen.
„Auf der Stelle einige Bergungstrupps zusammenstellen, holen sie die Überlebenden Piloten raus, auf der Stelle.“
In Viererteams, die ein reichliches Sperrfeuer auf die Jaffa legten, liefen Freiwillige los, um die Heeresflieger rauszuholen.

Eine halbe Stunde später lagen immer noch Verwundete, beider Seiten, in dem Niemandland zwischen den Armeen.
„Helft uns…“
Sie riefen leise und inzwischen kaum noch hörbar um Hilfe, aber diese konnte zu ihrem Pech nicht kommen.
„Jungs, haltet durch.“
Immer wieder hatten sich Freiwillige gemeldet, aber diese Tapferen wurden von den Jaffa wie Zielscheiben erledigt.
„Gebt mir Deckung, ich hol sie raus.“
„Du kommst keine 20 Meter weit.“
„Wir müssen aber was tun.“
Menschen und Jaffa führten inzwischen einen derart harten Kampf gegeneinander, dass nicht einmal die Verwundeten geborgen werden konnten.
„Schweine, wenn ich euch erwische.“
Dies führte dazu, dass einige der schwer Verletzten zu ihren Waffen griffen um sich mit damit selbst zu erlösen.
„Ich kann nicht mehr…“
Diese, jeweils einzelnen Schüsse, sorgten für ein zusätzliches Empfinden der Wut, unter den Soldaten der Erde.
„Die Scheißkerle können was erleben…“
Gleichzeitig spannten die Menschen, langsam und mit Bedacht, Stacheldraht vor den eigenen Stellungen auf.
So sollte verhindert werden, dass Jaffa bei einem plötzlichen Angriff schnell vorankommen sollten.


122. Kriegstag:

Janet Fraiser, inzwischen zum vollwertigen Colonel befördert, befand sich im Feldlazarett 27, operierte einen schwer verletzten Offizier.
Diese Frau war immer da, wo es bei den US Truppen gerade am meisten brannte, und erfüllte je die härtesten Missionen.
Mal ging es einfach nur darum, die Frontsoldaten zu verstärken, dann brauchten die Lazarette Unterstützung.
Und schließlich führte sie Black Ops Missionen durch, so wie die, wofür sie die Beförderung erhalten hatte.
Sie ging, aus Personalmangel, mit einer Kommandoeinheit hinter die Feindlichen Linien und sprengte einen Kommadoposten, von Yu´s Jaffamastern.
Dafür wurde sie von Lt. Gen. George Hammond persönlich mit den Adlern, auf der Schulter, ausgezeichnet.
Heute aber war davon nichts zu spüren, denn Dr. Janet Fraiser beendete gerade eine ziemlich schwere Operation, an einem US Ranger.
Nachdem sie den First Lieutenant fast drei Stunden auf dem Tisch hatte, brauchte die Ärztin jetzt eine Auszeit.
Sie saß in einem kleinen Zelt, tank einen Kaffee, als sich ihr, inzwischen Verlobter, Marschall Sumner, zu ihr setzte.
„Tut gut, dich zu sehen, Liebling.“
Sumner, der völlig verdreckt und auch verschwitzt von einem Einsatz kam, schloss sie in seine Arme.
„Ich hab dich vermisst, Schatz.“
Beide versanken in einem sehr leidenschaftlichen Kuss, der sie für ein paar Momente, diesen Krieg vergessen ließ.
Beide dachten dran, was sie für ein Glück hatten, nachdem sich Hammond beim Präsidenten dafür stark gemacht hatte, dass sie sich verloben durften.
Als sich die Lippen voneinander lösten, lehnte sich die kleine Medizinerin mit ihrem Kopf an seine Brust.
„Halt mich einfach nur fest.“
Er, der ihr diesen Wunsch mit Freude erfüllte, schloss die Augen und umschloss ihre Hüften, drückte sie an sich.
Dabei spürte er eine Pistole an ihrem OP Kittel.
„Janet, kannst du mir mal sagen, warum du mit einer Pistole in den Operationssaal gehst, das verstehe ich nicht.“
Sie sah ihn wehleidig an.
„Hast du es nicht gehört?“
Er verzog die Augen.
„Nein, sag schon…“
Janet trank einen Schluck von dem Kaffee, hielt ihrem Geliebten dann die Tasse hin, die er auch annahm.
„Vor etwa neun Stunden haben Anubis Jaffa ein Feldlazarett der Russen überfallen und alle darin getötet.
Die Verwundeten wurden in ihren Betten erschlagen, die Ärzte hat man wie Vogelscheuchen aufgehängt.“
Sie machte eine kurze Pause.
„Die Russen haben mit Napalm und anderen C Kampfstoffen zurück geschlagen, weswegen die UN Beobachter Sturm laufen.“
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Dir wird nichts passieren, das verspreche ich dir.“
Janet sah ihren US Marine mit einem verliebten Funkeln in den Augen an, bevor sie sich an den großen Schultern festkrallte.


126. Kriegstag:

Die Erdentruppen konnten an ihrer vordersten Spitze den Abstand zum Zentrum bis auf 131 km. verringern.
Es handelte sich bei diesen vordersten Truppen um die Brigade 41, die mal wieder von ST 1 begleitet wurde.
Allerdings mussten sie jetzt zurückweichen, da Jaffa von Morrigan in erbitterten Nahkämpfen die Stellungen zurück eroberten.
Jules rannte gerade ein Erdloch weiter nach hinten.
„Los Männer, Rückzug.“
Die Grenadiere folgten ihr, gaben immer Schüsse auf vorrückende Krieger ab, trafen einige von ihnen auch.
Jules hockte sich hin, legte ihr Gewehr genau an und erledigte sieben Jaffakrieger mit sehr gezielten Kopfschüssen.
„Na los, zurück in die hintere Stellung.“
Da meldet sich Franzi über Funk.
„Pass auf, hinter dir…“
Doch es war zu spät, Hauptfeldwebel Tora wurde von einer Zat getroffen, ging bewusstlos zu Boden, wo sie liegen blieb.
Franzi sah mit an, wie einige Jaffa sie gepackt und gefesselt haben, bevor die Krieger sie grob durchsuchten.
Danach packte man Jules an den Beinen und zog sie, mit dem Kopf auf dem Boden, Richtung eines Frachtschiffes.
Daniel, der eine Brandwunde an der Wange rubbelte, sah der Sanitäterin mit einem trotzigen Blick hinterher.
„Keine Angst Julia, wir holen dich da schneller wieder raus, als du uns vermissen wirst, mein Wort drauf.“
Teal´C klopfte ihm auf die Schulter.
„Du hast Recht Daniel Jackson, aber wir müssen jetzt gehen, von dort kommen weitere Jaffa, die uns ansonsten überrennen.“
Der Blick des Archäologen ging zur Anhöhe direkt voraus, wo über 100 Jaffakrieger ankamen und das Feuer eröffneten.
Sofort zogen sie sich zurück, mussten dabei ständig aufpassen, ihre Köpfe nicht zu weit oben zu haben.


STK, beinahe zur selben Zeit:

Flankiert von zwei US Marines, betrat Colonel Harry Maybourne das Verhörzimmer, wo der Goa´Uld Hapi einsaß.
Im alten Ägypten der Gott des Hochwassers, diente er einige Jahrtausende lang, dem Goa´Uld Heru´ur und nach dessen Tod, Amonet.
Er wurde von Oberst Vaselovs ST 2 Team eingefangen, als er gerade eine Stellung von seinen Jaffa inspizieren wollte.
„Tau´Ri, du glaubst doch im Ernst, dass ich dir auch nur annähend Details über die Abwehr in der Mittleren Phalanx, von Amonets Truppen, nenne.“
Maybourne lächelte ihn an.
„Oh doch, wirst du, oder wir schicken dich auf den Planeten zurück und Amonet wird denken, wir hätten dich aus Dankbarkeit freigelassen.“
Hapi lachte auf.
„Interessante Methode, aber die Goa´Uld haben diese List schon ein paar Mal angewendet, so dass kaum noch einer darauf reinfällt.“
Maybourne trank noch einen Schluck Kaffee, strich sich danach die Uniform glatt und setzte sich dem Goa´Uld direkt gegenüber.
„Glauben sie mir, bis morgen weiß ich alles, was sich ich wissen muss, ob sie uns dabei nun behilflich sind, oder nicht.“
Danach nickte er dem einen Marine zu, der aus einem Kästchen einen kleinen, vergoldeten Knopf nahm.
„Und das auch noch ohne dabei Gewalt anzuwenden, das soll mir erst mal einer nachmachen, meinst du nicht auch?“
Diesen steckte er dem verblüfften Hapi an die Schläfe und aktivierte das Speicherlesegerät, welches aufleuchtete.
„Du hinterlistiger Wurm…“
Maybourne trank aber nur weiter seinen Kaffee, während das modifizierte Tok´Ra Gerät mit der Arbeit begann.
„Ihr hättet euch nie mit der Erde anlegen sollen… wir hätten so gute Geschäftsbeziehungen haben können, aber ihr wolltet ja Krieg.“
Hapi lachte auf.
„Du musst mir schon Fragen stellen, um das Gerät zu nutzen und selbst dann kann es nicht einfach so die Bilder anzeigen…“
Maybourne wank ihm nur mit der Tasse zu.
„Das glaube ich nicht.“
Der NID hatte es so umprogrammiert, dass man es dazu benutzen konnte, die Infos einfach aus dem Gehirn herunter zuladen.
Allerdings wusste das der Goa´Uld nicht und so wurde ganz im Stillen sein Gehirn kopiert, während er sich seiner Überlegenheit rühmte.


127. Kriegstag:

Einige Jaffa schleiften Jules, die mehr als einen ganzen Tag von Morrigans Jaffa gefoltert wurde, in deren Thronsaal.
Ihre Kleider waren zerrissen und sie blutete aus unzähligen Striemen, die sie diesmal etwas anders gefoltert wurde.
Hatte Ch´num sie beim ersten Mal immer wieder getötet und wieder belebt, so starb Jules diesmal nur ein Mal.
Sie wurde, unmittelbar, bevor sie zu Morrigan gebracht wurde, in den Sarkophag gelegt und danach noch einmal ausgepeitscht.
Die Jaffa quälten sie ununterbrochen über 30 Stunden lang, mit Schmerzstöcken, Peitschen und Schlägen.
Allerdings brach Hauptfeldwebel Julia Tora auch dieses Mal nicht ein, wenn sie auch schon fast davor war.
Ihr Rücken war absolut blutig geschlagen, genauso wie ihr Gesicht, den Rest ihres Körpers hatten die Jaffa verschont.
Die Jaffa drücken sie direkt vor Morrigan auf die Knie.
„Du bist diese widerspenstige Menschenfrau, die geschworen hat, mein Volk auszulöschen und siehst so erbärmlich aus?“
Jules sah sie an.
„Das sagt die richtige…“
Sie fing sich einen Schlag in den Nacken ein, während Morrigan ziemlich wütend wegen der Beleidigung aufsprang.
„Wie kannst du es nur wagen, deine Göttin bloßzustellen, dafür werde ich dich Tausendmal töten lassen.“
Jules lachte auf.
„Hab ich schon hinter, Miststück.“
Morrigan ging aufgebracht auf sie zu und schlug Jules mitten ins Gesicht, woraufhin diese zu Boden fiel.
„Zeige Demut vor deiner Göttin, oder ich werde dich vor den Krieger deiner Welt töten und zur Schau stellen.“
Jules sprang ganz schnell auf und schlug einen der Jaffa KO, diesem nahm sie sein Messer ab und drohte damit Morrigan.
„Ich wünsche euch allen dann mal viel Spaß in der Hölle, ihr Sackratten…und ganz besonders dir, du Schlampe.“
Die Goa´Uld lachte amüsiert auf, während Jules von einem Dutzend Jaffa mit Stabwaffen und Zats umstellt wurde.
„Eines muss ich euch Tau´Ri ja lassen, ihr habt Humor, wenn ihr wirklich glaubt, eine Göttin mit einem Messer zu töten.“
Die Jaffa lachten ebenfalls, als Jules das Messer an ihren Arm heilt und einmal tief einschnitt, was allen das Lachen nahm.
„Bist du jetzt völlig irre, Weib…?“
Aus ihrem Arm, der mittelstark blutete, pulte sie ein kleines Röhrchen, indem eine gelbliche Flüssigkeit war.
„Nein und ihr werdet alle sterben, denn das hier ist Symbiontengift und reicht aus, um eine ganze Armee zu töten.“
Sie warf einer völlig entsetzten Morrigan die Philole vor die Füße, welche aufsprang und das Gas verströmte.
„Du elende Has´sara…“
Jules, die sich ihren Arm notdürftig mit einem Fetzen abgebunden hatte, beugte sich zu der Goa´Uld herunter.
„Nur damit du es weißt, ich habe mich absichtlich gefangen nehmen lassen, um das hier durch zu ziehen...“
Morrigans Augen leuchteten noch einmal grell auf, bevor sie zusammen mit ihrer Leibwache in den Tod ging.
Jules ergriff eine Kommkugel und funkte das Team an, welches schon ungeduldig auf ihren Funkspruch wartete.
„Ich bin es, hat so geklappt, wie geplant.“
Franzi grinste sie an.
„Dann hol uns rein.“
Innerhalb von Minuten kam eine komplette Kompanie der Panzergrenadiere in den Palast und nahm ihn ein.
Nach nur einem Tag waren 6.000 Erdensoldaten mit den Ringen herein gekommen und waren in der Lage, die Jaffa einzukesseln.
Über zwei Drittel von Morrigans Jaffa kapitulierten, die anderen starben lieber den Ehrentod, oder liefen zu anderen Goa´Uld über.


131. Kriegstag:

Die Art der Hinterlist, mit der die Menschen Morrigan besiegt hatten, war für die Goa´Uld nur Grund genug, keine Gefangen mehr zu machen.
Anubis, Baal, Amonet und Yu gaben den Befehl, an ihre Jaffa, von nun an alle Menschen zu töten.
Aber die Erde hatte längst schon das nächste Manöver geplant, welches jetzt auch ausgeführt werden sollte.
Die USS Armstrong, unter dem Kommando von Abraham Ellis, war bereit den Hyperraum zu verlassen, um einen Überraschungsangriff zu starten.
„Colonel, wir erreichen Ziel in 25 Sekunden.“
Ellis stand ruckartig auf.
„301er klar zum Einsatz.“
Die Meldung kam sofort.
„Sind bereit, Colonel Mitchell meldet, dass es kaum erwarten können, endlich mal wieder los zu dürfen.“
Ellis lachte darüber.
„Gut, er kann sich auf was gefasst machen.“
Der Colonel sah wieder zu seiner Steuerfrau.
„Wie lange noch?“
Sie checkte ihre Sensoren.
„Neun Sekunden Sir, Hangartore sind offen.“
Ellis wartete die letzten Sekunden ab, bevor er die Hand zur Faust ballte und das Kommando ausgab.
„Rücksprung in Normalraum…jetzt.“
Das Schiff sprang in den Orbit des Planeten, womit bei den Goa´Uld niemand gerechnet hatte und überraschte sie.
„Sir, die Jäger werden ausgeschleust.“
16 Amerikanische F 301er rasten im Maximaltempo aus dem Schiff, gingen augenblicklich in den Sinkflug.
Sie führten einen Angriff, in bester Sturzkampfbombermanier, auf die Stellungen von Yu aus, fielen regelrecht durch die Atmosphäre.
Die Armstrong ging wieder in den Hyperraum, um nicht von Kampfverbänden der Goa´Uld
Flotte erwischt zu werden.

Nur wenige Minuten später, kamen die F 301er direkt über dem Palast, von Lord Yu, zum Vorschein.
Bisher wurden sie noch nicht von Gleitern angegriffen, da die Goa´Uld Rotten überrumpelt wurden.
Mitchell wandte sich an seine Piloten.
„Na dann Mädels und Jungs, macht die Bonbons klar, ich habe heute Abend noch ein Date mit einer Krankenschwester.“
Die Piloten lächelten, machten dabei ihre Waffen, Smartbomben, Napalmsprengkörper und Schildbrecher bereit.
Mit zwei gezielten Raketen, die über ein neuartiges Schildfrequenzmodulationsprogramm verfügten, wurde der Palastschildgenerator zerstört.
Zwar lief die Energieversorgung über das Kommandozentrum, aber jeder Palast hatte einen eigenen Schildgenerator wo die Energie gebündelt wurde.
Mitchell gab wieder einen Funkspruch ab.
„Gut so, geben wir der Bruchbude den Rest.“
Die restlichen Jets ließen ihre Bomben fallen deckten das gesamte Areal in ein gewaltiges Meer aus Flammen ein.
Der Palast brannte komplett nieder, genauso wie alle, die sich doch drinnen befanden, Lord Yu ebenfalls.
„Ich glaube, der Schlangenkopf wird sich nicht mehr rühren, also dann Truppe, ab nach Hause und gute Arbeit.“
Doch Cameron Mitchell hatte sich viel zu früh gefreut, denn jetzt tauchten Todesgleiter auf und begannen zu feuern.
„Durchbrechen, blaue Staffel und dann Plan B, wir schaffen es nie zurück zur Flotte, also ab zum Tor.“
Dies war der Reserveplan, am Sternentor, im Schutze der Flakverteidigung runter zu gehen und dann zurück zur Erde.
Jedoch kamen die Gleiter in großer Überzahl und die 301er hatten hauptsächlich Waffen für Bodenangriffe dabeigehabt.
Das fehlen von Ausreichend Luft-Luft Raketen sollte sich jetzt rächen, als gleich drei Jäger in Flammen ausgehen.
„Ausweichen, versucht sie zu verladen und dann ab.“
Mitchell fing sich einen Treffer im linken Triebwerk ein und versuchte deswegen, über die Ebene, zu fliehen.
Im absoluten Sinkflug gelang es zu entkommen, als eine andere 301 seinen Verfolger mit den Bordwaffen erledigte.
„Danke, Rot zwei, viele sind durch?“
Die Antwort sollte Mitchell gar nicht freuen.
„Tut mir leid, es haben mit uns insgesamt nur fünf Jäger geschafft, die anderen hat es allesamt erwischt, Leader.“
Der Colonel nickte unter seiner Atemmaske, bevor er seinen Jäger, wenn auch verlangsamt, zum Tor flog.


133. Kriegstag:

Da inzwischen nur noch die Systemlords Baal, Amonet und Anubis übrig waren, schien ein Sieg der Erde nur noch eine Frage der Zeit.
Bis auf 94 Kilometer hatten sich die vordersten Truppen dem Zentrum genährt, weil ganze Jaffaarmeen die Waffen streckten.
Und derzeit hatten besonders die Amerikanische und Deutsche Verbände ihre Konzentration auf Amonet verlagert.
Sie war von den dreien die schwächste und sollte daher als erstes besiegt werden, um Baal und Anubis einzukesseln.
Aus diesem Grund ging ein gewaltiger Regen aus Granaten und Raketen auf den Schutzschild ihres Palastes nieder.
Falken und 301 Verbände flogen unentwegt Luftangriffe gegen den Schild und ihre Truppen, die ziemlich geschwächt waren.
Amonet schritt gerade durch ihren Palast, inzwischen von einem halben Dutzend Jaffakrieger eskortiert.
Und obwohl sie rein äußerlich den Anschein warte, eine unsterbliche Göttin zu sein, sah das innerlich ganz anders aus.
Sha´Re verhöhnte sie praktisch schon täglich damit, dass die Tau´Ri den Krieg gewinnen und die Goa´Uld vernichten würden.
Wie auch jetzt.
„Wie geht es denn meiner allmächtigen Göttin heute, ach warte, einige Primitive Menschen haben sie wieder mal besiegt.“
Amonet schäumte innerlich vor Wut, konnte sich aber kaum regen, da ihre Jaffa davon nichts mitkriegen sollten.
„Sei ruhig, ich bin jetzt nicht in der Stimmung für deine Blasphemie und auf die Witze kann ich getrost verzichten.“
Da kam der Primus der Goa´Uld Königin an.
„Herrin, die Tau´Ri haben den Schutzschild durch einen hinterhältigen Tunnelbau umgangen und sind in eurem Palast.“
Sie wurde bleich.
„Wie ist das möglich, die Schutzschilde reichen fast 50 Meter tief in die Erde, wie haben sie so schnell den Tunnel vollendet?“
Der Primus kniete tief nieder.
„Allem Anschein nach haben sie Tok´Ra Tunnelkristalle eingesetzt, durch die jetzt Hunderte ihrer Krieger kommen.“
Amonet musste sich auf einem Jaffa abstützen, weil Sha´Ra erneut versuchte, den Körper zu übernehmen.
„Wir gehen sofort zu einem Ringtransporter.“
Doch weit sollten sie nicht kommen, da die ersten Soldaten der 41. Panzergrenadierbrigade in den Raum preschten.

Marko Fuhrmann und Andre Niehus gehörten zu den vordersten Soldaten, die sich jetzt heftig mit der Leibwache Amonets behackten.
Marko lud eine Granate in seine Grapi.
„Alles runter.“
Er drückte ab und dachte fast, dass ihm der Rückstoß die Schulter auskugeln würde, aber die Granante fand ihr Ziel.
Sie schlug direkt neben einer Gruppe aus acht Horuswachen ein, welche von der Druckwelle getötet wurden.
Marko nahm sein G 36 hoch.
„Feuer, aus allen Rohren.“
Die Kugeln ließen, immer genauer, viele der Jaffa zu Boden gehen, auch wenn immer neue heran strömten.
Hauptmann Huberts wurde das jetzt allerdings zu viel.
„Fuhrmann, nehmen sie die Panzerfaust.“
Selbiger nahm die Waffe von seinem Rücken und legte diese genau an, bevor er feuert, dabei direkt auf Amonet zielte.
„Tut mir leid, Dr. Jackson.“
Der Schuss löste sich und während alle Erdensoldaten abduckten, wurden die Jaffa regelrecht in Stücke gerissen.
Amonet aber überlebte, durch ihren Schutzschild, wenn sie auch stürzte, auf den Boden fiel, als die Soldaten ankamen.
„Eine weniger.“
Andre Niehus zog seine Zat, betäubte die Goa´Uld damit, nachdem der Schutzschild schon stark am Flakkern war.
„Achtung, volle Deckung…“
Plötzlich kamen aus dem Hintergrund weitere Jaffakrieger angestürmt und feuerten auf die Erdensoldaten.
Marko Fuhrmann musste mit ansehen, wie sein bester Kumpel Andre, von vier Plasmasalven getroffen wurde.
„Nein, nicht gerade jetzt…“
Er war sofort tot, wie auch sieben weitere Grenadiere, während die anderen Grenadiere sich mit den Jaffa einschossen.
Plötzlich öffnete Amonet die Augen, aber es war Sha´Re, die durch den Zattreffer kurz die Kontrolle hatte.
„Erdkrieger, die Ringe führen direkt in die Zentrale und sie sind nicht gesichert, du kannst das jetzt beenden.“
Marko nickte ihr zu und gab einen Funkspruch an seinen Kommandanten ab, indem er ganz genau dasselbe sagte.
„Hauptmann, was sagen sie dazu?“
Huberts dachte nicht lange nach.
„Du gehst, aber du bist allein.“
Und noch bevor der junge Soldat etwas dagegen sagen konnte, aktivierten sich die Ringe und Fuhrmann sprang drunter.
Er war als einziger nah genug dran und wurde in die Verteidigungszentrale geschickt, wo man alles beenden konnte.

Als die Ringe ihn wieder ausspuckten, war der Deutsche Stabsgefreite in einem großen Raum, wo eine Menge Computer standen.
An diesen arbeiteten Menschen, die zwar Sklaven waren, aber den Goa´Uld absolut ergeben und sich nicht abwenden würden.
Da wurde er von dem Goa´Uld Grannus, der alles überwachte, entdeckt.
„Tau´Ri Kree…“
Sie zwei Jaffa, die Wache hielten, wollten ihn schon abknallen, aber Fuhrmann war schneller und erschoss beide.
Nun stand er Grannus gegenüber, welcher seinen Schild aktiviert hatte und den Menschen ziemlich höhnisch angrinste.
„Ein Tau´Ri gegen einen Gott, das ist ja lächerlich…“
Da zog Marko blitzschnell sein Kampfmesser und warf es dem Schlangenkopf in das Modul seiner Hand.
„Ja, der Gott der Heiligen Scheiße.“
Und noch bevor Grannus etwas sagen konnte, jagte Fuhrmann eine Ladung Blei in diesen Kerl und erledigte ihn.
„So weit so gut.“
Die Sklaven waren schon geflohen, da ihr Glaube anscheint doch nicht so stark war, wie am Anfang angenommen.
So konnte Fuhrmann drei Handgranaten nehmen und sie direkt auf den Hauptreaktor werfen, der unter ihm war.
Und in dem Moment, wo der Reaktor explodierte, konnte der Soldat sich noch unter die Ringe retten und so fliehen.


Minuten drauf:

Die Verteidigung brach vollständig zusammen, da es keinerlei Koordinierung für die Armeen der Goa´Uld gab.
Die ganze Kommunikation fiel aus, Gleiterpiloten flogen blind, da sie keinerlei Ziele genannt bekamen, die Satelliten schalteten ab.
Über den Palästen brachen die Schutzschilde zusammen, so dass diese mit gezielten Salven aus Raketen und Artillerie zerstört wurden.
Mit einem massiven Angriff auf Seiten der Bodentruppen stürmten die Erdensoldaten auf die Jaffastellungen zu.
Innerhalb von Minuten wurden die völlig durch einander geratenden Truppen demoralisiert und besiegt.
Natürlich nutzte auch die Erdenflotte diese Zerstreuung und griff sofort die Hatakschiffe im System frontal an.
Die Schiffe der Walhalla-, Gagarin und Hooverklasse sprangen aus dem Hyperraum begannen sofort zu feuern.
Gleichzeitig wurden alle Jäger ausgeschleust, die sofort auf die Hyperantriebe der Schiffe das Feuer legten, um eine Flucht zu verhindern.
Da auf den Hatak ebenfalls Verunsicherung herrschte, bemerkten sie die Erdenschiffe nicht und wurden überrascht.
Die Jaffa und Goa´Uld versuchten heraus zu finden, was auf dem Planeten vor sich ging, als die Erdenschiffe auftauchten.
Von den 37 Hatak gingen 23 augenblicklich in Flammen auf, während die anderen schwer beschädigt wurden.
Schließlich kapitulierten ganze Jaffaarmeen, nachdem sie sahen, wie unzählige Goa´Uld sich in der Flucht versuchten.

Baal stürmte mit seinen Jaffa zu einem Ringtransporter, da er kaum glauben konnte, was da geschehen war.
Die Tau´R hatten gesiegt, alles war am zusammen brechen, dabei hatte er doch die anderen Goa´Uld immer gewarnt.
„Warum haben die anderen sie so unterschätzt…?“
Aber das war jetzt nicht das Thema, als er auf der Brücke des letzten Hatak ankam, welches noch völlig intakt war.
„Mein Gebieter, wir sind bereit.“
Er beachtete den Jaffa kaum.
„Sprung.“
Der Jaffa gab gerade die Befehle ein, als er bemerkte, dass auch ein weiteres Hatak zur Flucht ansetzte.
„Mein Gebieter, auch Anubis ist die Flucht gelungen.“
Baal lachte bitter in sich herein, da es ausgerechnet dem grausamsten aller Goa´Uld gelungen war, ebenfalls zu fliehen.
„Beachte ihn nicht, Jaffa.“
Der Krieger verneigte sich und aktivierte den Hyperantrieb, gerade noch rechtzeitig, als schon Erdenjäger kamen.
Baal gelang die Flucht, aber er würde sich an der Erde rächen, für diese Schmach, wenn er es schaffen würde, zu überleben…


Einen Tag später:

Marko Fuhrmann wurde für all seine Verdienste mit dem Tapferkeitskreuz der Bundeswehr geehrt und zum Unteroffizier befördert.
Generalmajor Hester höchstpersönlich verlieh ihm die überfällige Auszeichnungen, bei der alle wichtigen Personen anwesend waren.
„Ich danke ihnen, Herr General.“
Hester aber wank nur ab.
„Nicht doch Junge, wir haben ihnen zu danken, dass sie so schnell geschaltet haben und den Krieg beendeten.“
Danach gaben sich beide die Hand und wurden noch schnell von Fotographen abgelichtet, das Bild erschein in allen Zeitungen.
Unteroffizier Marko Fuhrmann, der 20 Jahre alt war und vor neun Monaten sein Abi machte, wurde zu einem großen Helden.
Er bekam mehr Liebesbriefe von Teenymädchen, als die angesagten Popstars in ihren besten Zeiten und er genoss es.

Etwas abseits stand Jules und beachtete den Brief, den sie vor über einer Stunde von Janet bekommen hatte.
„Das glaub ich nicht.“
Daniel gesellte sich zu ihr, nachdem er bemerkt hatte, dass sich Julis etwas abseits gehalten hatte.
„Hey, was ist los.“
Zuerst wollte sie sich noch winden, aber dann ließ sie alles in nur einem Satz raus, da sie sich riesig freute.
„Ich bin schwanger…“
Kapitel 20 by Atlan
5.20 Alles, was einen Anfang hat…
von Atlan




Der Krieg war vorbei. 133 Tage hatte der Erd-Goa‘Uld Krieg gedauert, nun war er endlich vorbei, die Soldaten kehrten heim. Die siegreichen deutschen Truppen marschierten durch die Straßen von Bonn. Die Streitkräfte der anderen beteiligten Nationen marschierten durch ihre eigenen Hautstädte. Sie wurden freudig von Politikern, den Medien und ihren Angehörigen begrüßt.

Doch vielen Soldaten war die ganze Aufmerksamkeit unangenehm. Nach den vielen Einsätzen, beinahe alle ohne Pausen dazwischen, wollten sie nur noch Ruhe haben. Und doch wurden sie von einem gewaltigen Meer aus Schwarz-Rot-Goldenen Flaggen, Feuerwerken und Gesang empfangen. Viele leicht bekleidete Frauen sprangen die Männer an und gaben ihnen Küsse auf die Wangen. Das wiederum, war für keinem der Soldaten ein Problem. Kampfjets flogen in Formationen über die Truppen, sprühten bunten Rauch und ließen Feuerwerke losgehen.

Abseits der Parade stand das ST 1 Team und unterhielt sich über den Kriegserfolg.
Daniel war am meisten begeistert.
„Ich kann es nicht abwarten, bis Amonet aus Sha‘Re entfernt ist und ich endlich wieder mit ihr zusammen sein kann.“, meinte er glücklich, als sei ihm eine tonnenschwere Last endlich von den Schultern gefallen.
„Du solltest aber daran denken, dass Amonent Sha‘Re immer noch mit Gift töten kann, sie hat ein Druckmittel.“, sagte Teal‘C zur Vorsicht mahnend.
Ralf nickte zustimmend. „Das wird noch kompliziert.“
Daniels Mine wurde wieder angespannter, denn daran hatte er bisher gar nicht gedacht.
Franzi lachte kurz auf. „Ja, ja... Männer und nicht denken können...“
„Bitte?“, fragte Ralf seine Vorgesetzte. „Wissen sie zur Abwechslung mal etwas, was ich nicht weiß?“
„Wir haben doch einen Sarkophag. Wenn Sha‘Re durch die Schlange stirbt, entfernen wir Amonet und beleben Sha‘Re wieder. Null Problemo also.“, meinte Franzi in Oberlehrermanier.
Die Aussage ließ Daniel wieder etwas lockerer.

Ralf deutete mit dem Kopf zur Parade. „Wir sollten uns wieder der Parade zuwenden, bevor die Medienfritzen uns noch aufnehmen und uns Desinteresse vorwerfen. Wär denen bestimmt acht Wochen lang ne Schlagzeile wert, wie letzte Woche Teal‚Cs Bonsaibaum.“
„Meine Begonien“, korrigierte Teal‘C ihn.
„Was auch immer, verwelktes, eingegangenes braunes Zeug ist am Ende immer das gleiche“, konterte er.
Jules tastete plötzlich ihre Brusttaschen ab. „Ach, da fällt mir grad was ein.“ Jules holte ein Schreiben aus der Tasche. Langsam, ganz genüsslich, entfaltete sie das Schreiben. Ralf nahm es ihr doch einfach ab und überflog es. Dann salutierte er in Jules Richtung und schlug sogar die Hacken zusammen. „Tut mir ja schrecklich Leid, ich wusste ja nicht, wen ich jetzt vor mir habe, ich armer kleiner Schütze Arsch...“ Sein Sarkasmus war in diesem Fall jedoch freundlich gemeint.

„Was soll denn das?“, fragte Daniel.
Ralf räusperte sich und fasste zusammen. „Nun, so wie es aussieht, wurde Jules wegen ihrer Verdienste im Krieg und maßgeblicher Beteiligung am Sieg, nicht nur mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold mit roter Umrandung ausgezeichnet, sondern sie wird mit Erhalt dieses Schreibens in den Rang eines Leutnants erhoben.“
Er sah auf.
„Feldbeförderung für besondere Leistungen. Unterschrieben vom Verteidigungsminister, vom Kanzler und von Feldmarschall Reineke.“
Jules holte grinsend zwei Schulterklappen mit den Rangabzeichen eines Leutnants heraus. Franzi und Teal‘C steckten sie ihr an und das Team gratulierte Jules. Dann wanden sie sich wieder der Parade vor, glücklich und zufrieden darüber, dass der siebenjährige Konflikt mit den Goa‘Uld endlich vorbei war. Und das nun Frieden in der Galaxis Einzug finden konnte, an dem sie maßgeblich beteiligt waren.


Zwei Tage später, tief in Sibirien:

In einem Kriegsgefangenenlager, tief in der sibirischen Tundra, saßen ganz spezielle Gefangene ein. Mehr als 500 Goa‘Uld, die in der ganzen Galaxis gefangen genommen worden waren, waren hier inhaftiert und warteten auf eine Aktion von Seiten der Erdmenschen. Es waren hauptsächlich niedere Goa‘Uld, die hier gefangen gehalten wurden, denn die meisten Systemlords waren bereits tot, auf der Stelle exekutiert, oder hatten den Freitod gewählt, um der Gefangenschaft zu entkommen. Anubis und Ba‘al konnten zwar fliehen, waren nun aber ohne wirkliche Macht. Sie hatten keine Welten und nur eine Handvoll Anhänger. Die einzigen Systemlords, die hier gefangen waren, waren Amonet und Zipacna.

Da öffnete sich das Haupttor und niemand anderes, als General Runge persönlich kam hinein. Eskortiert von zwei bewaffneten Soldaten, damit die Goa´Uld auch ja nichts versuchten. Er war bester Laune und ließ sogar ein paar Flaschen - wenn auch sehr billigen - Wodka rumgehen.
Lächelnd stellte er sich vor die Goa‘Uld. „Meine lieben Freunde, ihr dürft euch freuen. Wir werden euch bald freilassen!“ Das sorgte für Gemurmel und ein kleiner Goa‘Uld meinte arrogant: „Endlich habt ihr Tau‘Ri euren Fehler eingesehen. Dann lass uns frei, gib uns ein Schiff und lass uns von dannen ziehen.“

Sergej Runge musste plötzlich laut lachen und zeigte dem Goa‘Uld mit nach oben gerichteten Daumen, dass er das gerade ziemlich witzig fand. Runge nahm einen Schluck aus seinem Flachmann, nachdem er sich beruhigt hatte. „Nun ja, wie ihr es sehen wollt. Wir werden euch, also die Symbionten, freilassen, ohne eure Wirte.“ Das verstanden die Goa‘Uld beim besten Willen nicht verstehen. Amonet stand auf und erhob herrisch das Wort. „Erklär uns, was du damit meinst, Runge!“
„Ihr werdet aus den Wirten entfernt und allesamt ausgesetzt. Ihr kommt auf einen unbewohnten Planeten, wo es nicht mal Unas geben wird. Ihr werdet dann in den großen Seen und Meeren ausgesetzt. Die Welt wird zum absoluten Sperrgebiet erklärt, damit ihr auch nie die Chance kriegt, jemanden zu übernehmen und den Planeten zu verlassen.“

Die Goa‘Uld waren mehr als geschockt. Von einigen kam sofort der Satz: „Dann begehe ich lieber Selbstmord, bevor ich das ertragen muss.“ Runge wedelte aber nur dämonisch grinsend mit dem Zeigefinger. „Ne, ne. So einfach werdet ihr es nicht haben. Jeder, der sich umbringt, wird wiederbelebt, um diese Strafe zu erhalten. Das ist schlimmer, als der Tod, deshalb werden wir Menschen das genießen. Und sobald ihr entfernt wurdet, ist auch Sense mit Selbstmord. Wir haben rausgefunden, dass das nur funktioniert, wenn ihr einen Wirt habt. Und auf besagter Welt gibt es keine möglichen Wirte. Keine Tiere, keine Menschen, keine Unas. Ihr werdet da solange feststecken, bis ihr euer natürliches Ende erreicht. Das wird bei dem einen früher, bei dem anderen später der Fall sein.“

Da versanken einige Goa‘Uld vor Scharm sprichwörtlich im Boden, andere gaben sofort auf und waren völlig fertig mit allem. Runge verließ schnell das Lager, woraufhin die Goa‘Uld mit Betäubungsgranaten außer Gefecht gesetzt wurden.
Wenn sie wieder erwachten, würden sie sich nicht mehr in einem Wirt befinden, sondern in einem riesigen wassergefüllten Tank, auf dem Weg zu ihrer persönlichen Hölle, die sich im Diesseits befand...


Am nächsten Tag:

Jules fester Freund Gideon von Sachlingen saß zu Hause, als Jules ins Haus gestürmt kam. Die beiden wohnten inzwischen zusammen in einer Stadtwohnung, die Gideons Firma gehörte und zu den weniger protzigen Besitztümern zählte. Sie stellte sich hinter seinen Sessel und massierte ihm den Nacken, hauchte ihm einen Begrüßungskuss auf.
„Heute so zärtlich?“, neckte er sie. „Oder brichst du mir später noch das Genick?“
„Nein, heute mal ganz nett und zärtlich. Hab auch allen Grund dazu.“, meinte sie fröhlich.
„Was ist denn?“, fragte er und sah sie an. Sie nahm jedoch nur seine Hand. „Weißt du, ich hab es bei der ganzen Aufregung gar nicht bemerkt, was los ist. Erst, als ich andauernd jeden Morgen kotzen musste, da...“ Sie legte wortlos seine Hand auf ihren Bauch, wo sich ein ganz leichter Babybauch abzeichnete, der aber nur sichtbar war, wenn man wirklich wusste, was Sache war.
Gideon sprang voller Überraschung auf. „Soll das etwa heißen...“
Sie nickte lächelnd. Er riss die Augen ganz weit auf. „Das heißt, du bist... Ganz sicher?“, fragte er ganz aus dem Häuschen. Jules nickte erneut. „Doc Fraiser hat es gerade bestätigt. Ich bin schwanger.“ Gideon kam aus dem Strahlen einfach nicht mehr raus, umarmte Jules und schwang sie herum, was sie einfach mal mit sich geschehen ließ.

„Ich hab es gar nicht gemerkt und jetzt bin ich schon im vierten Monat. Langsam merk ich es auch“, erklärte Jules und legte ihre Hand auf den Bauch.
Gideon nickte nachdenklich. „Dann musst du sofort einen Innendienstposten annehmen. Du darfst jetzt auf keinen Fall mehr auf eine Mission, das wär zu gefährlich für dich und das Kind.“
„Keine Sorge, ist alles schon beim Stab. Fraiser musste sofort Degenhardt informieren“, meinte Jules und winkte ab.
Gideon sah sich schnell um. „Einen Moment.“ Dann rannte er durch das ganze Wohnzimmer, auf der Suche nach etwas. Nach einigen Minuten fand er endlich, was er gesucht hatte. Eine kleine Ringschachtel. „Ich wollte damit eigentlich noch warten und eine nette kleine Feier planen, aber unter den Umständen...“

Er ging vor Jules auf die Knie, ganz altmodisch, und öffnete die Schachtel, zeigte Jules den Inhalt: einen sehr teuren, hochkarattätigen und sehr alten Diamantring. „Julia Tora, willst du mich, Gideon Freiherr von Sachlingen, heiraten?“
Sie streckte schon einen Finger aus, zog ihn aber schnell wieder zurück. „Aber ich geh wieder in den aktiven Dienst, wenn das Kind da ist! Dann ja.“, stellte sie als Bedingung. Gideon nickte nur lächelnd und steckte Jules den Ring an. Dann stand er auf. „Aber vorher werde ich dich noch auf eine Reise um die Erde entführen. Das hast du dir verdient, du Kriegsheldin“
„Gerne. Weißt du, dass ich froh bin, dass du mich damals von der Straße aufgesammelt hast und mein Leben wieder in die richtige Bahn gelenkt hast?“, meinte sie und gab ihm einen Kuss. Gideon lachte kurz auf. „Nun ja, ich hatte ja damals echt Angst, dass du mich umhauen würdest, oder mich gar vergewaltigen würdest... aber ich bereue auch nichts.“ Dann küssten sich die beiden lang und innig und verbrachten daraufhin eine wunderbare Nacht zusammen


Zwei Tage später, in Bonn:

Der Bundeskanzler persönlich hatte an diesem Abend zu einen großen Empfang geladen. Die Größen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Militär waren hier versammelt, um den Sieg zu feiern. Als die Mitglieder von ST 1 samt Begleitung ankamen, wurden sie unter großem Jubel empfangen. Franzi kam Arm in Arm mit ihrer Verlobten Rene. Beide trugen klassische Abendkleider und hatten ihr Kind bei Franzis Eltern gelassen. Die hatten ihre Schwiegertochter in spe Rene/Jolinar inzwischen akzeptiert. Degenhardt kam nur in Begleitung seiner Tochter und zusammen gaben sie ein gutes Vater/Tochter Gespann ab. Teal‘C erschien mit seiner Frau Drey‘auc, für die alles sehr fremd war, in traditionellen Jaffaroben. Ralf Sikermann kam, zur Überraschung aller, in Begleitung der Anführerin der Hak‘Tyl, Ish‘Ta, die ebenfalls in Jaffagewändern gekleidet war.

Franzi konnte nicht anders, als zu grinsen und den Stabsfeldwebel mit dem Ellbogen anzustoßen. „Ralf, sie Schwerenöter, das hätte ich ihnen gar nicht zugetraut.“
Ish‘Ta lächelte und versuchte die Lage aufzuklären. „Nein, das verstehst du falsch. Wir sind kein Paar, wie ihr es ausdrücken würdet“
Ralf nickte. „Jep, wir hatten beide niemanden, mit dem wir hierher hätten kommen können, also sind wir einfach zusammengekommen.“
Er wechselte schnell das Thema. „Haben sie ne Ahnung, wo Daniel und der Feldmarschall sind?“
„Daniel müsste gleich kommen.“, meinte Franzi. „und Feldmarschall Reineke..." Sie musste grinsen. „Jetzt haben sie den Rang zum Feldmarschall umgenannt.... was kommt als nächstes? Na ja, er ist jedenfalls schon unterwegs, die Goas abzuschieben.“ Dann mischten sie sich unter die anderen Gäste.

Etwa 20 Minuten später erschien auch Daniel zusammen mit Sha‘Re, die endlich frei von Amonet, allerdings noch sehr schwach, war. Er stützte sie, als sie den Saal betraten und der Empfang bereits im vollen Gang war. Als sie die ganzen Leute sah, verließ sie der Mut und sie sah Daniel an. „Daniel, ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.“
„Warum denn?“, fragte Daniel.
„Ich war doch Amonets Wirtin. Ich glaube, dass ich nicht willkommen bin. Und ich weiß, was schon mit anderen ehemaligen Wirten passiert ist. Daniel, ich habe Angst“
„Ganz ruhig.“, sagte Daniel beruhigend. „Ich sorg schon dafür, dass dir nichts passiert. Außerdem ist keiner von diesen Verrückten da, das garantiere ich dir“
Sha‘Re nickte und zusammen gingen sie auf Kanzler Schröder zu. Der begrüßte die beiden sofort freudig. Als er Sha‘Re die Hand gab, versuchte auch eher sie zu beruhigen. „Frau Jackson, es ist schön sie endlich kennenzulernen. Ich sehe, dass Daniel nicht übertrieben hat, als er sie beschrieb.“ In Gentlemenmanier gab er ihr einen Kuss auf den Handrücken. Dabei lächelte er freundlich, um Sha‘Re zu zeigen, dass sie willkommen war. Das machte Sha‘Re etwas selbstbewusster und sie und Daniel mischten sich unter die Gäste.

Zum Schluss kamen endlich auch noch Jules, die ein sehr aufregendes Kleid trug, und Gideon. Jules Kleid zeigte mehr, als es verhüllte, und auch ihr noch sehr leichter Babybauchansatz war zu sehen, der aber kaum auffiel. Nachdem die beiden von allen begrüßt worden waren, kam auf einmal Angela Merkel zu Jules, gab ihr die Hand und beglückwünschte sie. Da fielen den Leuten, die das mitbekamen, die Kinnläden herunter. Die Beiden konnte man normalerweise nicht mal dazu bringen, die selbe Luft zu atmen und jetzt das?

„Schön, dass sie mal ohne Waffen sind.“, meinte Merkel schnippisch.
Jules grinste und hob den Ansatz ihres Kleids, wo sich eine Walther PPK in ihrem Strumpfband befand. "Nicht so ganz..." Merkel lief das gleich eiskalt den Rücken runter und ohne ein weiteres Wort zu sagen, zog sie sich in die Richtung von Edmund Stoiber zurück. Schröder und Gideon hingegen, lachten sich kaputt. „Ist doch schön, dass sich manches nie ändert.“, sagte Schröder, nachdem er sich beruhigt hatte.
„Sie sagen es.“, bestätigte Gideon und lachte immer noch.
„Na ja, jetzt sind ja endlich alle da, da halt ich mal eben meine Rede.“, meinte Schröder.
"In Ordnung", meinte Gideon. "aber danach muss ich mit ihnen noch darüber sprechen, wie wir das in Zukunft mit dem Raumschiffbau machen. Meine Firma ist nicht die einzige, die da gern mit einsteigen würde."
Schröder nickte und machte sich auf zum Podium.

Merkel ging derweil an Ralf und Franzi vorbei, die verdutzt dreinblickten.
„Was hat die denn?“, fragte Ralf und legte die Stirn in Falten.
„Jules hat ihr wohl ihre Backup-Waffe gezeigt“, meinte Franzi nachdenklich.
„Mimose“, kommentierte Ralf. „Die kann froh sein, dass Jules ne kleine Waffe genommen hat und nicht wie wir anderen unsere Dienstpistole. Aber ich schätze mal, Jules normale Idee von ner Backup-Waffe, nämlich nen MG4 wär ziemlich schwer zu verstecken gewesen in so wenig Stoff...“
Die Beiden lachten kurz auf, dann wandten sie sich zum Podium, wo Schröder darauf wartete, das Ruhe in den Saal kam.

Als es endlich ruhig war und sich alle Gäste, unter ihnen auch viele ST Teams, die Kommandeure der Truppen im Krieg und Abgesandte aus den USA, Irland und Russland, zum Podium gewand hatten, begann er seine Rede.
„Endlich, endlich haben wir es also geschafft.“, begann Schröder.
„Sieben Jahre haben wir uns mit den Goa‘Uld herumgeschlagen und ich finde, das haben wir auch gut hingekriegt. Wie dem auch sei. Lassen sie uns den Sieg im ersten interstellaren Krieg feiern und unsere Helden, die Männer und Frauen der Streitkräfte und den wahren Helden, die da draußen auf den Schlachtfeldern für die gute Sache gefallen sind. Danke für ihre Aufmerksamkeit, viel Spaß noch.“

Während Schröder applaudiert wurde, wand sich Ralf zum Fenster und sah nach draußen. Draußen war es zwar schon recht dunkel, aber man konnte noch gut erkennen, wie draußen, keine 200 Meter entfernt, dutzende Demonstranten standen. Sie hielten Schilder hoch, auf denen in etwa stand: „Stellt sie vor Gericht, Soldaten wie Goa‘Uld.“, und andere Skandierungen.
Ralf schüttelte nur den Kopf und bestellte sich an der Bar den trockensten Martini, den er bekommen konnte. Er setzte sich auf einen Barhocker, von wo aus er die Demonstranten nicht sehen konnte. Er kippte den Martini auf ex. „Manche Menschen ändern sich einfach nie. Diese linken Bazillen. Und für die haben wir unseren Hals riskiert...“ Er orderte noch einen Drink und ging dann zu den Anderen zurück.
„Wofür das alles?", fragte er sich bitter. „Für ein paar nörgelnder Zivilisten, die nicht erkennen wollen, wofür da draußen die Leute ihr Leben gelassen haben? Das ich nicht kotze..."


Drei Tage später:

Die Stauffenberg und die Clinton A verließen den Hyperraum im galaktischen Randgebiet. Sie näherten sich einer kleinen, einsamen, wasserreichen Welt, die das neue Zuhause für die Goa‘Uld Symbionten werden sollte. Kaum im Orbit, schwärmten auch schon die Walküren, behangen mit großen Transportkisten, aus. Sie verteilten die Symbionten über die ganze Welt im Wasser.

Feldmarschall Reineke - man hatte den Marschallrang nur in Feldmarschall geändert und nicht etwa einen weiteren Rang eingeführt- und der frisch zum Vier-Sterne General beförderte George Hammond, Stabschef der US Space Forces, besahen sich die Aktion zufrieden an Bord der Stauffenberg. „Endlich sind wir die Parasiten los.“, meinte Hammond. Reineke nickte nachdenklich. „Ja, für die ist das auch schlimmer, als der Tod. Wir dürften also zufrieden sein, setzen wir noch den Satelliten aus und fliegen wir nach Hause.“
Er gab einem Offizier einen Wink. Sogleich setzte die Rommel auch eine Sensoreinheit in einem Geosynchronen Orbit aus. Diese würde melden, wenn sich irgendein Schiff dem Planeten auch nur auf drei Lichtjahre nährt. Das ganze Sonnensystem wurde in den Sternenkarten nun als GQZ (Goa‘Uld Quarantäne Zone) geführt und das einfliegen war für jeden absolut verboten. Kurz darauf sprangen die beiden Erdschiffe auch schon in den Hyperraum und flogen heim zur Erde.

Was die Menschen nicht wussten war, dass Ba‘al ein getarntes Frachtschiff hinterhergeschickt und alles mitbekommen hatte. Auf seinem einzigen verbliebenen Ha‘Tak, Zehntausende Lichtjahre außer Reichweite der Erdschiffe, wand er sich wütend und enttäuscht von der Übertragung ab. Seine Königin Astate, außer ihm und Anubis die letzte freie Goa‘Uld, wand sich an ihn. „Keine Sorge Geliebter, letztendlich werden wir über die Tau‘Ri triumphieren.“ Ba‘al lächelte leicht hinterhältig. „Ja, das werde ich. Aber das wichtigste ist nun, unauffällig zu bleiben und mein kleines Problem mit Anubis zu lösen. Sobald das geschehen ist, werde ich mich den Tau‘Ri zuwenden...“ Ba‘al begab sich grinsend zu seinen Räumen. Er freute sich schon regelrecht darauf, sich eine intellektuelle Schlacht mit den Tau‘Ri zu liefern...


Einen Tag später, UN Hauptsitz in New York:

Auf der Erde war trotz Ende des Krieges keine Ruhe eingekommen. Denn nun musste man sich der Wraithbedrohung widmen, die viel schlimmer und gefährlicher waren, als die Goa‘Uld. Eine Flotte hatte man bereits in Richtung Atlantis geschickt, bestehend aus acht der besten Kriegsschiffe der Erde, mit General Heimeshoff als Oberkommanierenden und Daniel Jackson als eine Art Abgesandter der Alliierten Raumnationen. Zur Flotte gehörten auch zwei Schiffe von Nationen, die offiziell noch zu den Alliierten gehörten. Offiziell, doch dies würde sich in dieser Sitzung ändern und bereits geschlossene, geheime Bündnisse würden aktiv.

Die inzwischen zum Lieutenant Colonel beförderte und mit dem Silver Star und dem Purple Heart ausgezeichnete Samantha Carter, hielt einen Vortrag vor den Vereinten Nationen. Kanzler Schröder und General Degenhardt standen im Hintergrund. Sie berichtete über eine Stunde lang von den Wraith und der Lage in der Pegasus-Galaxie und erwähnte Details, die bisherige Berichte noch nicht enthalten hatten, dann wand sie sich noch einmal direkt an die Botschafter. „Und deshalb bitte ich sie, die Atlantis Expedition mit Truppen und Logistik zu unterstützen. Sie sind über die Wraith aufgeklärt und erkennen sicherlich, dass Deutschland, die USA, Russland und Irland sie nicht alleine schlagen können. Deswegen bitte ich sie hiermit um Unterstützung.“

Ein Raunen ging durch die Abgeordneten. Die Meisten lehnten kategorisch ab, nur wenige überlegten ernsthaft. Der französische Botschafter erhielt das Wort. „Wir werden uns sicher nicht an dieser Expedition beteiligen. Sie haben die Wraith auf uns aufmerksam gemacht, also löffeln sie diese Suppe auch alleine aus. Im Kampf gegen die Goa‘Uld hat man uns auch eingespannt, nachdem man die Goa‘Uld aufmerksam gemacht hat und wir haben das mit unserem Blut bezahlt. Frankreich wird sicherlich nicht wieder ihr Kanonenfutter spielen.“

General Degenhardt wand sich an den Kanzler. „Arroganter und dümmer geht ja gar nicht mehr.“
Schröder nickte. „Typisch Franzosen.“
Degenhardt grinste plötzlich fies. „Ist vielleicht auch besser so, dass die nicht wieder mitmachen. Sonst würden die Franzosen bei Feindkontakt noch das machen, was sie im letzten Jahrhundert immer gemacht haben: Die Waffen strecken und sich ergeben, oder gleich davonlaufen. 2. Weltkrieg - von uns in 6 Wochen besiegt - Indochina, Algerien, diese Liste der Grande Nation ist echt lang...“ Schröder hatte Mühe sich ein Grinsen zu verkneifen und wand sich wieder den Abgeordneten zu.

Der spanische Botschafter verlange das Wort. Nun würde er aussprechen, was seine Regierung schon vor Monaten mit den Alliierten ausgehandelt hatte „Wir werden uns vorerst mit einem kleinen Kontingent beteiligen und vielleicht später aufstocken.“ Sam nickte ihm dankbar zu. Dann verlangten die Japaner zu aller Überraschung das Wort. Denn sie hatten sich damals auch aus Erdallianz gelöst, weil sie vor den Ausschreitungen in Deutschland Angst hatten.
Doch das hatte sich geändert, als Deutschland die links- und rechtsgerichteten Gewalttäter vor Gericht stellte und inzwischen war schon wieder genug Vertrauen dar, um den Alliierten ein weiteres Mal beizutreten.
„Wir werden uns auch wieder an den Operationen beteiligen. Vorerst mit einem 100 Mann Kontingent, dessen Kernstück unsere ehemaligen ST Teams stellen werden.“

Jetzt erhob sich auch ein Chinese, doch seine Regierung hatte keine Absprechungen mit den Alliierten getroffen. „Wir wären auch bereit, uns mit einem Kontingent zu beteiligen.“
Dem schoben der amerikanische, der russische, der irische und der deutsche Botschafter aber schnell einen Riegel vor. Alle sagten etwa dasselbe: „Die Volksrepublik darf sich erst an Stargateoperationen beteiligen, wenn freie Wahlen abgehalten werden und die Menschenrechte eingehalten werden. So lauteten auch die Anweisungen der Asgard, die sehr explizit sind und eine andersartige Auslegung ahnden würden.“
Beleidigt setzte sich der Chinese wieder hin und schmollte regelrecht.

Zum Abschluss wandte sich Sam mit einigen abschließenden Worten noch einmal an die Vollversammlung. „Dann bedanke ich mich im Namen der Alliierten Raumnationen bei Spanien und Japan, für ihr Vertrauen und ihre Kooperationsbereitschaft.
Und allen anderen Nationen kann ich nur sagen: Sie machen es sich zu einfach, wenn sie denken sie könnten auf ihren fetten Hintern rumsitzen und trotzdem moderne Technologie kassieren. Die Asgard sind in diesem Fall genau der selben Meinung und werden weiterhin nur Technologie an die Nationen liefern, die sich auch für den Frieden, den Schutz und den Aufbau dieser Galaxie einsetzen.“
Dann machte sie kehrt, setzte ihre Schiffchen auf, und verschwand zusammen mit Schröder und Degenhardt. Alle Nationen, die sich nicht beteiligen wollten, waren nun extremst beleidigt. Sie empfanden es als ungehörig, dass sie einfach so bloßgestellt wurden, auch wenn das ziemlich kleinlich war. Keiner wollte akzeptieren, dass sie sich selbst ins Abseits geschossen hatten und die ausgestreckte Hand der Alliierten ausgeschlagen hatten.


Auf Dakara, einige Tage später:

Auf dem heiligsten Planeten der Jaffa, kamen Abgesandte aller Jaffafraktionen und der Erdmenschen, hauptsächlich vertreten durch ST 1, zusammen. Daniel und Bra‘Tak fungieren dabei als Botschafter. Die Anwesenden, beinahe fünfzig Jaffa von verschiedenen Fraktionen, hatten sich um einen runden Tisch versammelt.
Die Verhandlungen hatten schon lange vorher begonnen, am Anfang des Krieges. Heute sollte nur noch die Charta unterzeichnet werden, die man während der Kriegsmonate ausgehandelt hatte. Es ging um die "Aufteilung" der Galaxie unter den Gewinnerparteien, denn niemand wollte natürlich leer ausgehen, dennoch hatte vor allem Daniel dafür gesorgt, dass niemand mehr bekam, als ihm zustand oder etwas in den Vertrag aufgenommen wurde, was die Rechte von irgendwelchen anderen Planetenbevölkerung verletzte.

Bra‘Tak, der seine übliche Jaffarüstung und den langen Umhang trug, erhob sich.
„Meine Brüder und Schwestern.“, begann er und sah sich freudig im Raum um. „Heute, ist für die Jaffa in der ganzen Galaxis ein großer Tag: Der Tag, an dem wir unsere Freiheit erlangen!“
Das führte erst einmal zu viel Applaus von Seiten der Abgeordneten.
Daniel händigte Bra‘Tak derweil einen Ordner aus, der das Abkommen zwischen den Tau‘Ri und der freien Jaffanation beinhaltete.

Die Jaffa würden alle Planeten, wo sie jetzt lebten, bekommen und Dakara als ihre Heimatwelt. Die Erdmenschen hingegen alle Sonnensysteme rund um das Sonnensystem, 2000 Lichtjahre im Durchmesser, was der gesamte Lokale Cluster war. Außerdem den Minenplaneten Erebus und mehrere Planeten in den Randgebieten der Galaxis als Außenposten, sowie die Erlaubnis Handelsniederlassungen und Botschaften auf Jaffaplaneten zu unterhalten. Des weiteren wurden mit diesem Vertrag alle menschlichen Systeme für unabhängig erklärt und unter Selbstverwaltung gestellt. Die Erde würde, durch das Unterzeichnen dieses Vertrages, ein gewaltiges Stück Weltall in ihrem Spiralarm zugestanden bekommen.
Bra‘Tak und Daniel unterzeichneten den Vertrag als erste, dann wurde er nach und nach jedem Jaffaführer vorgelegt, die auch alle unterzeichneten.

Nach der feierlichen Unterzeichnung wurde alles etwas lockerer und alles ging in eine kleine Feier über, man war über den Abschluss sehr zufrieden. Bra‘Tak und Teal‘C unterhielten sich mit dem Jaffapriester Tolok und dem Abgeordneten Gerak.
Teal‘C nutzte die Gelegenheit, um Bra‘Tak und Tolok, die in den Hohen Rat der Jaffa gewählt worden waren, zu gratulieren. „Ich freue mich für euch beide, dass ihr als die Vorsitzenden des hohen Rates gewählt wurdet.“, sagte er.
Bra‘Tak und der Priester Tolok lächelten.
„Ich hoffe nur, dass wir das Vertrauen in uns bestätigen können.“, meinte Tolok, bescheiden wie immer.
Gerak wand sich an Teal‘C. „Und was ist mit dir? Wirst du den Platz im Hohen Rat annehmen, den wir dir angeboten haben?“
TeaL‘C schüttelte jedoch nur höflich den Kopf. „Nein, ich werde noch bei den Tau‘Ri bleiben, solange bis Ba‘al und Anubis zur Strecke gebracht wurden. Dann werde ich aber meinem Volk dienen.“ Gerak nickte verständnisvoll und entfernte sich dann von den dreien. Tolok sah ihm misstrauisch nach. „Ich glaube, Gerak schmiedet schon eigene Pläne. Ich traue ihm nicht.“, flüsterte er Bra‘Tak und Teal‘C zu. Beide nickten.
„Wir sollten ihn im Auge behalten und die nächsten Schritte abwarten.“, meinte Bra‘Tak.
"Das sollten wir in der Tat", erwiderte Teal'C und warf leicht misstrauisch einen Blick zu Gerak, der bereits die einflussreicheren Jaffa auf seine Seite zu ziehen versuchte.

Das Fest begann nun in vollem Umfang mit reichlich Essen und Alkohol. Franzi stupste Daniel an und deutete auf die andere Seite des riesigen Tisches.
„Sieh dir das mal an.“ Daniel tat, wie ihm geheißen und sah dort drüben Ralf und Ish‘Ta nah beieinander sitzen und sich angeregt unterhalten und lachen.
„Und?“, fragte Daniel.
Franzi grinste. „Es würd mich nicht überraschen, wenn sich da was anbahnen würde.“
„Nein.“, meinte Daniel und schüttelte den Kopf. „Die beiden passen nicht zusammen.“ Franzi zuckte mit den Schultern, dachte sich ihren Teil und widmete sich wieder der Party.
Alles war in bester Ordnung, alle Probleme beseitigt, nichts mehr da, weswegen man sich Gedanken machen müsste...


Drei Wochen später, England:

Dr. Steven Raymer, Daniels ehemaliger Kommilitone und Rivale, war auf einer archäologischen Mission in England. Es war eine Forschungsreise, um eine großartige Entdeckung zu mache, die ihn wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken sollte. Er wollte endlich aus Daniels, inzwischen gigantischem, Schatten als der kleine Studienkollege treten und wieder ein angesehener Archäologe sein, der große Entdeckungen macht. Seine Expedition wurde von der chinesischen Regierung finanziert, die sich viel von der Mission versprach. Sie stellten auch das komplette Personal.

Momentan befanden sie sich Nahe der Glastonbury Höhle und programmierten einen versteckten Ringtransporter um. Steven hatte vor Monaten einen Text in einer englischen Bibliothek gefunden. Der von einer geheimen Antikerhöhle sprach, in der mächtige und wertvolle Dinge verborgen lägen. „Dr. Raymer, wir sind fertig.“, meldete ein chinesischer Computerexperte und verschloss das Panel des Ringstransporters. Den Umgang mit dieser Technologie hatten sie von ehemals raumfahrenden Nationen für ein kleines Entgeld gelernt. Dann stellten sich alle in die Ringe und lösten diese aus.

Sie materialisierten direkt in der finsteren Höhle von Glastonbury. Mit dem Licht, das ihre Taschenlampen spendeten, gingen sie einige Schritte weit. Stephen näherte sich einer großen offenen Fläche mit einem Stein in der Mitte. Plötzlich wurde es hell um den Stein herum und ein wunderbar gefertigtes Schwert erschien in dem Stein.
"Excalibur?", stieß Steven flüsternd und geschockt aus. Das Schwert sah dem legendären Excalibur ziemlich ähnlich.
Steven berührte es mit wissenschaftlicher Neugierde und sogleich erschien direkt neben ihm ein Hologramm. Einen alten Mann mit langem weißen Bart in einem edlen, mittelalterlichen Gewand, mit einem großen Spitzhut und einem langen verzierten Stab. Das Hologramm hob den Kopf und erhob seine Hände zum Gruß: „Willkommen Ritter der Tafelrunde! Männer der Ehre, Anhänger der Pfades der Rätlichkeit...“

„Jackpot.“, sagte Steven fröhlich lächeldn und reichte den anderen Expeditionsteilnehmern die Hand, denn gerade hatten sprichwörtlich sie den Jackpot der Hochtechnologie geknackt. Ohne zu ahnen, was sie damit heraufbeschworen...



Fortsetzung folgt in Staffel 6
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