Stargate: The German Experience (Staffel 4) - Die Schatten des Bösen by Atlan, Colonel Maybourne
Summary: Was wäre, wenn das Sternentor nie in den USA geblieben wäre? Begleiten wir die internationale Sternentorallianz bei ihren Abenteuern in der Milchstraße.
Noch ist das Sternentor ein Geheimprojekt, doch bald naht der Tag, an dem die Wahrheit ans Licht kommen wird. Der Beginn einer neuen Ordnung und die Eskalation des Goa'Uld-Krieges
Categories: Stargate SG-1 Characters: Own Character
Genre: Alternativ Universum
Challenges: Keine
Series: Stargate: The German Experience
Chapters: 20 Completed: Ja Word count: 105092 Read: 141641 Published: 06.03.12 Updated: 06.03.12
Story Notes:
Disclaimer: Stargate SG-1, Stargate Atlantis, Stargate Universe und alle dazugehörigen Charaktere gehören MGM Television. Selbsterfundene Charaktere gehören dem jeweiligen Autor. Diese Geschichte ist nicht aus monitären Gründen geschrieben.

1. Kapitel 1 by Atlan

2. Kapitel 2 by Atlan

3. Kapitel 3 by Atlan

4. Kapitel 4 by Atlan

5. Kapitel 5 by Atlan

6. Kapitel 6 by Atlan

7. Kapitel 7 by Atlan

8. Kapitel 8 by Atlan

9. Kapitel 9 by Atlan

10. Kapitel 10 by Atlan

11. Kapitel 11 by Atlan

12. Kapitel 12 by Atlan

13. Kapitel 13 by Atlan

14. Kapitel 14 by Atlan

15. Kapitel 15 by Atlan

16. Kapitel 16 by Atlan

17. Kapitel 17 by Atlan

18. Kapitel 18 by Atlan

19. Kapitel 19 by Atlan

20. Kapitel 20 by Atlan

Kapitel 1 by Atlan
4.01 Irrungen des Schicksals
von Colonel Maybourne




Im Weltraum:

Das Asgardschiff kreiste inzwischen schon seit einigen Stunden still in der Erdumlaufbahn und war zweifelsohne von Replikatoren besetzt.
Keiner der Kommunikationsversuche wurde erwidert, dass Schiff lag einfach nur über der Atmosphäre des blauen Planeten.
Nachdem es die drei Satelliten zerstörte, geschah nichts mehr, was allerdings auch von allen begrüßt wurde.

Es hatte die Schutzschilde aktiviert und Daniel konnte den Namen herausfinden, es war die Tanngrisnir.
In der Nordischen Mythologie war das einer der beiden Ziegenböcke, welche Thor´s Streitwagen durch den Himmel zogen.
Inzwischen hatten aber die Walhalla und die Yamato in sicherem Abstand Position bezogen, wollten dennoch abwarten.
Im STK saß Müller an seinem Computer, bemerkte plötzlich erhöhte Aktivität des gegnerischen Schiffes.
„General, die Replikatoren, wenn es denn welche sind, haben sich in das Internet gehackt, laden Unmengen an Daten herunter.“
Reineke stand sofort über dem Hauptmann.
„Was laden sie runter, etwa spezifische Dinge, oder einfach nur ungeordnet irgendwelche Datenströme?“
Müller gab ein paar Befehle in die Tastatur.
„Sieht mir eher ungeordnet aus, aber das könnte auch ein Ablenkungsmanöver sein, um ihre wahren Ziele zu verbergen.“
Daniel kam eine Idee.
„Nein, dass ist meiner Meinung nach gar nicht ungeordnet, die wollen einfach nur lernen, wie wir denken.
Sie haben herausgefunden, dass wir den Asgard geholfen haben und jetzt interessiert sie, wie wir das geschafft haben.“
Teal´C stimmte dem zu.
„Ein Feind, dessen Taktik man kennt, ist wesendlich einfacher zu besiegen, als jemand völlig Fremdes.
Euer Internet ist eine sehr gute Möglichkeit, alles über das Wesen der Tau´Ri heraus zu finden, um die nächsten Schritte voraus zu sehen.“
Reineke sah Degenhardt an.
„Was meinen sie, sollen wir das Schiff mit allen Mitteln angreifen, oder lieber Kontakt mit Thor herstellen?“
Der Oberst antwortet schnell.
„Ich bin dafür, dass Thor sich das zumindest mal ansieht, aber die letzte Entscheidung liegt beim Kanzler.“
Franzi stimmte dem zu.
„Ich habe die Replikatoren auf das genauste studiert und kann ihnen versichern, dass Thor eine große Hilfe wäre.“
Als auch Jules nickte, begab sich der General schnellstens in sein Büro, um Schröder zu kontaktieren.
Die Walhalla und Yamato hielten hingegen ihre Position, etwa 200 Kilometer von dem Schiff entfernt.


Cheyenne Mountain, US Space Force Hauptquartier:

Generalleutnant George Hammond war gerade dabei, sich einzurichten, die Basis wurde noch umgebaut.
Die Forschungsstation unter NORAD entsprach nicht gerade den Anforderungen, um den ganzen Weltraum in Erdnähe zu überwachen.
Aber dennoch hatte die Air Force alles erdenklich getan, um die besten Voraussetzungen zu schaffen.
In diesem Moment trat Lieutenant Colonel Samuels ein.
„Sir, wir haben merkwürdige Signalaktivitäten im Internet festgestellt, sie sollten sich das mal ansehen.“
Hammond stand auf und ging in den Besprechungsraum, wo Sergeant Walter Harriman eine Videoleinwand einschaltete.
„General, irgendjemand kopiert gewaltige Mengen an Daten aus dem kompletten Internet, versucht auch Militärdaten zu stehlen.
Die Firewalls des Pentagons, der CIA und NSA halten derzeit gerade noch so stand, aber nicht mehr lange.
Wenn das so weiter geht, wird der unbekannte Hacker in etwa 40 Minuten alle Sicherheitssysteme Weltweit umgangen haben.“
Samuels machte weiter.
„Das Hackersignal ist völlig unbekannt, wir haben es bisher noch nie mit einer derartigen Frequenz zu tun gehabt.“
Hammond setzte sich, dachte einen Moment nach.
„Weißen sie NORAD an, eine ausgedehnte Satellitensuche im Orbit durchzuführen, vielleicht finden wir dort was.“
Walter griff sofort zum Telefon, gab die Anweisung umgehend weiter.


Weises Haus, Einsatzraum, 30 Minuten später:

Der halbe Generalstab war gekommen, um Präsident Bush über die neusten Erkenntnisse aufzuklären.
Auch George Hammond war aus Colorado zugeschaltet, sowie Maybourne und Kinsey aus dem NID Hauptquartier.
General Ryan begann mit dem Vortrag.
„Mister Präsident, wir haben bei der Suche nach einem Hacker dieses unbekannte Raumschiff in der Erdumlauf entdeckt.
Wie sich inzwischen herausgestellt hat, wird die Attacke auf das ganze Internet von dort aus durchgeführt.
In größerem Abstand wird es von zwei Schiffen umkreist, welche wir schon von den Deutschen und Russen kennen.“
Bush ging dazwischen.
„Können sie mir vielleicht mal erklären, warum wir diese Schiffe erst finden, wenn wir direkt danach suchen?
Wie wurden sie entdeckt und warum haben unsere Radaranlagen sie nicht schon viel eher aufgespürt?“
Jetzt übernahm Hammond.
„Mister Präsident, diese Schiffe werden von keiner unserer Radarsysteme aufgefangen, wir vermuten ein Tarnkappensystem.
Wir konnten sie nur deshalb finden, weil wir Satelliten der NASA mit Kameras haben suchen lassen.“
Jetzt mischte sich auch Kinsey ein.
„Nach den Aufnahmen und der Vorführung der Deutschen ist dass das nächste unbekannte Alienschiff.
Wir sollten es sofort mit allem angreifen, was dem Pentagon zur Verfügung steht, um eine deutliche Botschaft zu übermitteln.“
Bush war etwas nachdenklich.
„Und wie sollte diese Botschaft ihrer Meinung nach lauten?“
Kinsey hob ganz arrogant seinen Kopf.
„Das Amerika die uneingeschränkte Macht über seinem Himmel verteidigen wird, gegen jede Bedrohung, auch von Außerirdischen.“
Bush lehnte sich zurück und dachte nach, während er von allen Seiten beäugt wurde, besonders von Kinsey.

Im STK:

Degenhardt hatte auf Weisung von Bundeskanzler Schröder Kontakt zu Thor aufgenommen, über den Kommstein.
Inzwischen warteten alle auf den Oberkommandierenden der Asgard, machten sich aber schon für den Einsatz bereit.
ST 1 sollte mit Thor eine Möglichkeit finden, dass Replikatorenschiff zu zerstören, bevor es landen könne.
Franzi legte gerade noch ihre Einsatzweste an, als sie alle in einem gleißenden weißen Licht verschwanden.
Thor begrüßte sie auf der Brücke der Franziska Rust.
„Seit mir gegrüßt, ich habe so schnell wie möglich versucht, auf euren unerwarteten Hilferuf zu reagieren.“
Degenhardt gab ihm die Hand.
„Wie du siehst, befindet sich ein Asgardschiff in der Erdumlaufbahn, dass anscheinend von den Käfern kontrolliert wird.“
Thor zwinkerte mit seinen Augen.
„Das ist mir auch schon aufgefallen, aber kann keinen Sinn darin finden, warum sie euch angreifen wollen.“
Teal´C verneigte sich.
„Ich glaube, sie wollen die Denkweise der Menschen erlernen, um in den nächsten Schlachten vorbereitet zu sein.“
Thor ging zu seiner Hauptkonsole, verschob zwei Runensteine.
„Das ist eine äußerst unerfreuliche Entwicklung, die wir sofort im Keim ersticken müssen, wie ihr euch ausdrückt.“
Thor aktivierte den EMP Virus, um das Schiff von allen Replikatoren zu befreien, doch diese führten ein Ausweichmanöver durch.
Die Tanngrisnir tauchte nach unten ab und flog dann eine Rechtskurve, der Strahl verfehlte sie deutlich.
„Sie scheinen von der Gefahr der Waffe zu wissen, haltet euch besser gut fest, ich werde ihren Manövern folgen müssen.“
Thor aktivierte die Sublichttriebwerke der Rust und auch die Energiewaffen, feuerte eine schnelle Salve auf das Schiff.
Die blauen Plasmageschosse kamen schnell auf das Replikatorenschiff zu, einige trafen auch, aber die meisten verfehlen.
„Es sind nur geringe Schäden an ihren Schildgeneratoren, ich müsste mehr direkte Treffer landen können.“
Danach brach Thor nach Rechts aus, um den EMP Strahl wieder einsetzen zu können, aber die Tanngrisnir tauchte nach halblinks ab.
Jules, die sich an einem Kontrollpult festkrallte, sah zu Thor rüber.
„Warum feuern die denn nicht zurück, haben sie keine Waffen mehr, oder sind deine Schilde zu überlegen?“
Thor sah sie an.
„Nein, aber sie verwenden ihre gesamte Schiffsenergie darauf, euer Internet und die Militärrechner zu kopieren.“
Erneut wich das Replikatorenschiff geschickt aus, indem es ziemlich gewandt unter der Rust abtauchte.
Degenhardt sah zu dem Asgard rüber.
„Das bringt nichts, wir werden mit denen sicher noch Stunden so weiter machen, lass uns was Neues ausdenken.“
Thor bezog daraufhin Position neben der Walhalla, um sich mit ST 1 eine neue Möglichkeit zu überlegen.


Weises Haus, Einsatzraum:

Obwohl die Aufnahmen recht unscharf waren, konnten auch hier die Manöver der beiden Asgardschiffe verfolgt werden.
Die Air Force hatte zwei Satelliten ausgerichtet, die allem sehr gut folgten und die Bilder schnell übermittelten.
Sogar Bush war begeistert und erschrocken zugleich.
„Sehen sie nur diese Phasergeschosse, oder was immer das sein möge, die brauchen wir auch zwingend.“
General Ryan stimmte ihm zu.
„Ja Sir, aber meine größere Sorge ist, dass wir hier nicht wirklich zwischen Freund und Feind unterscheiden können.“
Kinsey lachte ihn aus.
„Ich bitte sie General, keiner von denen ist unser Freund, wir sollten die alle als Feindlich einstufen.“
Ryan giftete zurück.
„Hören sie Senator, ich bin genauso verärgert wie sie, dass Deutsche und Russen uns aus dieser Operation raushalten.
Aber nur weil die den NID einige Mal vorgeführt haben, was mir persönlich eine Freude war, sind sie nicht unsere Feinde.“
Kinsey sprang auf.
„General, sie vergessen sich.“
Bush musste in Machtwort sprechen.
„Es reicht jetzt aber, sie setzen sich beide wieder hin und halten den Mund, sonst gibt hier gleich richtig was zu hören.“
Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, erhob Hammond das Wort.
„Also Mister Präsident, wie sollten wir ihrer Meinung nach Verfahren…“
Kinsey ging dazwischen.
„Ich bin dafür, dass wir ein Space Shuttle schicken, dass mit Marines besetzt ist, die dann eines der Schiffe übernehmen…“
Ryan schnitt dem Senator wieder das Wort ab.
„Sind sie jetzt restlos von allen guten Geistern verlassen, wie haben sie sich denn so etwas vorgestellt, Senator?
Das Shuttle wird doch gleich abgeschossen, bevor es auch nur ansatzweise etwas ausrichten kann.
Mal ganz abgesehen davon, dass wir niemals durch deren Energieschilde durchkommen würden.
Dafür fehlt uns die Technologie.“
Kinsey sah wieder empört aus, als Maybourne sich zu Wort meldete.
„Mister Präsident, wir sollten einen massiven Angriff mit Nuklearwaffen starten, um Flagge zu zeigen.“
Kinsey stimmte dem zu.
„Mister Präsident, dass ist das mindeste, was wir machen können und wir sollten auch keine Zeit verlieren.“
Bush stand auf, ging langsam einige Schritte durch den Raum, dachte dabei ziemlich angestrengt nach.
„Feuern sie, aber sie haben die Schutzschilde gesehen und mir ist noch ein Bericht von vor zwei Jahren im Hinterkopf.
Da haben sie auf Befehl meines Vorgängers schon mal Raketen abgefeuert, die aber keine Wirkung zeigten.“
General Ryan erhob sich.
„Sir, diesmal haben die Raketen eine Sprengkraft von 12 Megatonnen, die Waffen, die sie erwähnen, hatten nur knapp 800 Kilotonnen, also 0,8 Megatonnen.“
Bush war einverstanden und gab den Befehl an ein U – Boot, welches auch gleich mit dem feuern begann.
22 Atomraketen stiegen auf und suchten sich schnell und schnurstracks ihren Weg in den Orbit.
Alle sahen ganz gebannt auf den Bildschirm, als die Raketen direkt auf das Schiff zuflogen, welches das Internet kopierte.
Dieses machte keine Anstalten, ein Ausweichmanöver durch zu führen, lag weiter ganz ruhig im Raum.
Die ersten beiden Nuklearsprengköpfe trafen auf die Schutzschilde, ließen diese aber nur schwach aufleuchten.

Thor erhielt eine Anzeige auf seiner Hauptkonsole, die ihn ein wenig überraschte.
„Meine Sensoren haben Ballistische Flugkörper erfasst, im vom Meer aus gestartet wurden und das Replikatorenschiff anvisieren.
Sie werden ihr Ziel in weniger als zwei Minuten erreichen können, aber keinen Schaden ausrichten.“
Franzi schlug sich vor den Kopf.
„Verdammt, wir haben die Yankees vergessen, die regen sich doch immer noch auf, dass wir die besseren Spielsachen haben.“
Thor sah sie mit großen Augen an.
„Was meinst du mit Spielsachen, ich glaube kaum, dass eure Kinder mit einem Raumschiff spielen werden?“
Degenhardt klärte ihn auf.
„Ist nur eine lahme Redewendung, aber wann erreichen die Raketen das Replikatorenschiff?“
Thor verschob einen Stein.
„In weniger als 10 Sekunden.“
Alle gingen an das Aussichtsfenster, sahen mit an, wie eine Rakete nach der anderen auf den Schutzschilden einschlug.
Die Detonationen waren zwar nicht so gewaltig wie die einer Naquadarakete, aber trotzdem extrem grell.
Etwa die Hälfte der Raketen schlug ein, als Thor eine beunruhigende Meldung auf seinem Sichtschirm bekam.
„Die Strahlung könnte sich auf euren Planeten ausweiten, da die Explosionen sehr dicht an der Atmosphäre stattfinden.
Um eurem Planeten vor einer Verstrahlung zu schützen, werde ich die anderen Geschosse wegbeamen müssen.“
Ohne eine Antwort abzuwarten, aktivierte der Asgard alle Transporterleitungen des Schiffes und löste die Raketen auf.
Danach blieben sie wieder in Warteposition, um einen neuen und diesmal effizienten Plan zu entwickeln.

Bush konnte kaum fassen, was er da sah, stand mit offenem Mund vor dem Bildschirm und war sprachlos.
Auch die Generäle konnten kaum etwas sagen, zu sehr waren sie von den Fähigkeiten des unbekannten Schiffes erschrocken.
Dabei waren es nicht mal die Schutzschilde, sondern eher die Tatsache, dass ihre Raketen einfach verschwanden.
General Hammond durchbrach die Stille.
„Mister Präsident, wir haben eine Theorie, warum die Hälfte unserer Raketen einfach so verschwunden ist.“
Bush, der wieder saß, hielt noch die Hände vor den Mund.
„Dann teilen sie mir diese mit.“
Hammond ließ sich von Samuels einen Bericht geben.
„Einer unserer Satelliten verfügt über ein extrem leistungsfähiges Messinstrument, um Energieströme aufzuzeichnen.
Vor jedem dieser „Verschwinden“ gab es einen massiven Energieausstoß von einem der anderen Schiffe.
Dr. Lee vermutet deshalb, dass die Raketen einfach nur weggebeamt und dann deaktiviert wurden.“
Bush ließ sich regelrecht in seinen Sessel fallen, die Nuss war erst mal zu knacken und die Generäle sahen nicht besser aus.
Kinsey war sehr angefressen.
„Wenn das so ist, müssen wir unsere Waffen zurückfordern, die sind immerhin US Eigentum und waren teuer.“
Aber bis General Ryan, der über diesen Kommentar nur den Kopf schüttelte, beachtete kaum einer den Senator.


Im STK:

Am Tor gab es eine Ankunft, als Jakob Carter auf die Erde kam, um umgehend mit General Reineke zu sprechen.
Dieser war ganz schön unter Zeitdruck, als er ziemlich gehetzt in den Torraum runter gelaufen kam.
„Jakob, schön dich mal wieder zu sehen, aber jetzt ist es gerade sehr ungünstig, wir haben hier einen Zwischenfall mit den Asgard.“
Jakob ging nicht weiter darauf ein, sondern war gleich beim Thema.
„Es hat einen interessanten Zwischenfall mit Apophis und Amonet gegeben, bei dem ich Daniel brauche.“
Jetzt war der General allerdings voll da.
„Ausgerechnet mit den beiden Schlangenköpfen?“
Jakob grinste.
„Der Tok´Ra Malek hat es geschafft, dass Menschliche Kind, dass die beiden zusammen haben, entführen zu können.
Dieser Harsesis befindet sich im Moment in der Obhut der Tok´Ra, aber bei uns kann kein kleiner Junge aufwachsen.“
Der General wusste, worauf das hinaus lief.
„Und du willst, dass Daniel den Jungen hier im STK bei sich aufnimmt, weil er der Sohn seiner Frau ist?“
Selmak meldete sich nun.
„Ja, aber da gibt es noch etwas äußerst wichtiges, was keinesfalls außer Acht gelassen werden sollte.
Dieser Junge hat das gesamte Genetische Wissen in sich, dass Goa´Uld an ihre Nachkommen weiter geben.“
Reineke musste kurz schlucken, dann begab er sich zu Hauptmann Müller, um eine Nachricht an Thor zu schicken.

Zwei Minuten später wurde Dr. Jackson in den Besprechungsraum gebeamt und auch von Jakob in Empfang genommen.
„Daniel, ich komme in einer, mehr als dringenden, Angelegenheit, bei der ich auf ihre Hilfe angewiesen bin.“
Der Archäologe setzte sich und hörte den ganzen Ausführungen ernsthaft zu, verstand die gereizte Lage.
„General, wir müssen jetzt gleich aufbrechen, um das Kind an einen sicheren Ort zu bringen, aber am besten nicht die Erde.“
Reineke war darüber erstaunt.
„Warum nicht zu uns?“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Wenn Apophis herausfindet, dass wir seinen Sohn haben, wird er die Erde wieder angreifen, auch wenn die Asgard uns schützen.
Glauben sie mir, er wird keine Ruhe geben, bis er den Jungen hat und bei derzeitigen Politik wäre das eine Katastrophe.“
Sowohl Reineke und auch Carter sahen das ein, weswegen Daniel mit nach Vorrash ging, um das Kind zu sehen.


Auf der Franziska Rust:

Thor bemerkte einige bekannte Energiefluktuationen in den Schutzschilden des gegnerischen Schiffes.
„Sie intensivieren den Download eures gesamten gespeicherten Wissens, weswegen es einige Lücken in ihren Schilden gibt.
Ich werde euch rüber beamen können, dann könnt ihr dort nach meinen Anweisungen gegen die Replikatoren vorgehen.“
Noch bevor sie was sagen konnten, waren Degenhardt, Teal´C, Franzi und Jules an einem anderen Ort.
Sie nahmen augenblicklich ihre Waffen in den Anschlag und pirschten voran, als merkwürdige Geräusche zu hören waren.
Franzi kannte diese schon.
„Das sind sie, in den Wänden, wo sie dieses Schiff praktisch fressen, damit sie sich rasant vermehren können.“
Im selben Moment kam ihnen eine Gruppe von etwa 30 Käfern entgegen, die aber von Jules entdeckt wurden.
„Achtung, vor uns.“
Ohne zu zögern feuerte sie darauf, genauso wie Teal´C, aber die Strahlen der Zat wurden einfach absorbiert.
Jules Kugeln ließen einen Käfer nach dem anderen förmlich zerplatzen, was auch Degenhardt überraschte.
„Thor, wenn du mich hören kannst, diese kleinen Mistviecher haben unseren Waffen nichts entgegen zu setzen.
Die sind unter dem konzentrierten Dauerfeuer unserer Projektilwaffen regelrecht in ihre Blöcke zersprungen.
Einige haben sich zwar wieder zusammengesetzt, aber als sie erneut getroffen wurden, blieben sie endgültig liegen.“
Einige Sekunden herrschte Totenstille, bis die Stimme des Asgards aufhorchte.
„Womöglich sind eure Waffen dermaßen Primitiv, dass sie keine Abwehr dagegen aufbauen können.
Ich werde nun Anweisungen geben, wie ihr zum Maschinenraum erlangen könnt, um den Plan auszuführen.“
Das Team folgte genau Thor´s Anweisungen, legte dabei immer wieder kleine C4 Pakete aus, hinter Nischen und unter Bodenplatten.

Im Maschinenraum herrschte zunächst mal große Ratlosigkeit vor, nachdem sie alle eingetreten waren.
Direkt über den Kontrollen für den Hyperantrieb hatte sich ein Riesenkäfer zusammengesetzt, aus vielen kleinen Exemplaren.
Allerdings sah es aus, als wäre dieser gerade inaktiv, da viele Bereiche einfach nur so nach unten hangen.
Während Degenhardt diese groteske Form mit einer Kamera aufzeichnete, legten Jules und Teal´C ein paar C 4 Ladungen aus.
Dabei gingen beide beinahe wie auf Zehenspitzen, um ja keinen Lärm zu machen, der diesen Käfer wecken könnte.
Franzi hatte Kontakt zu der Datenbank hergestellt und kopierte dabei einige der Daten auf ihren Laptop.
„Leute, ich kann die Schilde für vielleicht drei Sekunden abschalten, wenn wir die C 4 Ladungen Zeit versetzt hochjagen.“
Auch Degenhardt flüsterte in sein Funkgerät.
„Thor, hast du das mit gehört?“
Franzi hatte schon den Finger auf dem Stein, um die Schilde zu deaktivieren, wartete nur auf den Asgard.
„Ich bin bereit und kann den Transport einleiten, sobald die Schilde deaktiviert sind.“
Degenhardt stellte den Zeitzünder des Sprengstoffes auf 15 Sekunden ein, gab dann seinem ersten Offizier ein Zeichen.
„Abschalten.“
Keine zwei Sekunden später waren alle wieder wohlbehalten auf der Brücke von Thor´s Schiff.
Das C 4 zündete zur rechten Zeit und beschädigte die Systeme der Tanngrisnir derart, dass Thor nur eine Salve seiner Waffen zur völligen Zerstörung brauchte.
Die Plasmageschosse schlugen in der Brücke, dem Hyperantrieb, in der Computerzentrale und den Energieleitungen ein.
Das von den Replikatoren kontrollierte Schiff ging dann in mehreren gewaltigen Explosionen unter.

Vorrash:

Der kleine Junge, der von Amonet mit dem Namen Shi´Fu bedacht wurde, lag in einer kleinen Krippe.
Er war jetzt schon etwa drei Jahre alt und das, obwohl er erst vor eineinhalb Jahren zur Welt gekommen war.
Apophis hatte ihm eine große Anzahl Naniten verabreicht, die sein Wachstum extrem beschleunigen sollten.
Daniel spielte ein wenig mit dem Kind, während Jakob nur im Gang davor stand und überlegte, wo man ihn hinbringen könne.
„Haben sie vielleicht eine Ahnung, wie weit die Goa´Uld Herrschaft in dieser Galaxie reicht und auf wie vielen Planeten?
Die meisten Goa´Uld würden den Kleinen einfach nur töten, andere ihn vielleicht brutal versklaven.“
Daniel, der Shi´Fu auf dem Arm hielt und ein wenig hin und her schwenkte, was dieser mit herzlichem Lachern dankte, hatte eine Idee.
„Kennen sie einen Ort, den alle Goa´Uld fürchten, etwas was in den Legenden der Jaffa als verbotenes Territorium gilt?
Teal´C hat uns so nach Cimmeria geführt und dort würde auch sicher kein Goa´Uld auf die schnelle auftauchen.
Etwas, dass sie alle gleichsam fürchten, aber wo es trotzdem friedlich genug ist, um ein Kind großzuziehen.“
Daniel spielte weiter mit dem Knaben, während Selmak im Kreis ging und ganz angestrengt nachdachte.
Nach einigen Minuten hatte er eine Idee, aber er war selbst noch nicht ganz überzeugt davon, was man auch sah.
„Nun, da gebe es eine Möglichkeit, aber wir müssten erst den Hohen Rat konsultieren, da es riskant ist.“
Daniel war einverstanden und legte Shi´Fu zurück in die Krippe, folgte dann Selmak schnellen Schrittes.


Auf der Brücke der Franziska Rust:

Thor nahm die Daten der Replikatoren mit Freude in Empfang, überspielte sie auch in seinen Schiffscomputer.
„Wir haben heute wieder einen großen Triumph erringen können, aber es gibt noch zu viele befallende Schiffe und Welten.
Trotzdem möchte ich mich erkenntlich zeigen und werde euch die Daten für verbesserte Schutzschilde und Sensoren überlassen.
Diese haben wir Asgard zwar schon vor mehr als 1000 Jahren gehabt, aber sie sind denen der Goa´Uld immer noch leicht überlegen.“
Degenhardt dachte eine Sekunde nach, griff dann zu seinem Rucksack und nahm ein G 36 Modell C heraus.
„Nun Thor, da wir ja jetzt wissen, dass die Biester von Projektilwaffen gestoppt werden können, gebe ich dir diese.
Falls sie mal an Bord deines Schiffes kommen sollten, kannst du dich damit kurzzeitig verteidigen.
Es ist zwar nicht viel, aber eventuell kann es dir mal das Leben retten und nach allem, was du für uns getan hast…“
Thor nahm die Waffe entgegen und verneigte leicht seinen Kopf.
„Ich danke euch und nehme dieses Geschenk dankbar entgegen, aber nun muss ich euch zurückschicken.
Der hohe Rat auf Orthalla wird so schnell wie möglich einen Bericht über diesen Vorfall haben wollen.“
Eine Bewegung an den Runensteinen später befanden sich die vier Mitglieder von ST 1 wieder vor einem erstaunten General Reineke.


Vorrash:

Garshaw horchte den Ausführungen der beiden mit Interesse zu, da sie mit dem Gedanken einverstanden war.
„Den Jungen an einen Ort zu bringen, den die Goa´Uld fürchten, finde ich weise, aber sie meiden diese Orte oftmals aus gutem Grund.
Deshalb sage mir Selmak, zu welchem verbotenen Planeten willst du den Knaben denn bringen?“
Selmak wollte erst nicht recht antworten.
„Ich…habe da an…Kheb gedacht.“
Garshaw musste sich festhalten, da selbst sie nicht damit gerechnet hatte und war auch nicht begeistert davon.
„Bist du wahnsinnig geworden, du weist doch ganz genau, dass noch niemand von diesem Ort je zurückkehrte.“
Daniel verstand das nicht ganz.
„In der Irdischen Mythologie hat sich Osiris da einmal vor Seth versteckt, aber mehr weis ich darüber auch nicht.“
Die Hohe Rätin klärte ihn auf.
„Kheb ist ein verwunschener Ort, von dem die Goa´Uld schon vor langer Zeit verboten haben, ihn je zu erwähnen.
Ein paar Jaffa haben ihn einst entdeckt und vor ihren Herren geheim gehalten, weil dort angeblich die Seele in das nächste Leben übertrat.
Über einige Jahre sind viele Jaffa dort hingegangen und haben angeblich in Frieden ihr Leben beendet.
Ein paar Goa´Uld erfuhren dann aber von dem Ort und machten sich auf den Weg, um ihn zu erobern.
Aber keiner von ihnen kam je zurück, weswegen der Systemlord Belus mit einer Flotte Hatakschiffe loszog.
Nachdem auch er nicht mehr zurückkehrte, erklärten die Systemlords diesen Ort für alle Zeiten als verboten.“
Daniel war zufrieden, hob beide Arme.
„Es ist zwar letztendlich eure Endscheidung, aber ich dafür, dass wir es zumindest versuchen sollten.
Nur ich, Selmak und der kleine Shi´Fu werden gehen, damit es auch keinen Ärger gibt, falls was passieren sollte.“
Jakob nickte ebenfalls und auch Garshaw war damit zufrieden, lies die beiden gehen, obwohl sie noch Zweifel hatte.

Delmak, Palast von Amonet und Apophis:

Zwei Jaffa knieten vor den beiden und zitterten am ganzen Körper, da sie für die Bewachung des Kindes verantwortlich waren.
Amonet folterte einen von ihnen mit ihrem Handmodul und war wirklich sehr aufgebracht über den Vorfall.
„Wie könnt ihr elenden Versager es nur wagen, dass mein Sohn von einem niederen Tok´Ra entführt wird?
Ich werde euch Shol´va unendlich viele Tode sterben lassen, bis mein Kind wieder hier bei mir ist.“
Danach setzte sie die Handspange bei dem anderen Krieger an, während Apophis einen Schmerzstock nahm.
Er foltere den Jaffa, von dem Amonet eben gerade absah und war ebenfalls mehr als nur geladen.
„Wisst ihr wenigstens, wie der Tok´Ra ausgesehen hat, oder muss ich euch noch mehr Qualen zufügen?“
Der Jaffa, er lag am Boden, sprach mit schwacher Stimme.
„Sein Wirt war jung, hatte kurze dunkelblonde Haare war ungefähr so groß wie ihr, mein Gebieter.“
Apophis wendete sich langsam und angewidert ab, als Amonet sich voller Wut an ihren ersten Primus wandte.
„Zur Strafe sollen sie nach Netu gebracht werden und sage dem Jaffamaster dort, dass diese hier lange leiden werden.“
Der Krieger nickte und ließ die beiden Jaffa wegzerren, als Amonet zu dem großen Fenster in ihrem Thronsaal ging.
Apophis hatte hingegen eine Idee, wie man den Jungen vielleicht zurückbekommen könnte und dachte intensiv nach.


Cheyenne Mountain:

Hammond hatte Dr. Lee kommen lassen, um einen vorläufigen Bericht über die unbekannten Jäger der Russen und Deutschen zu bekommen.
Zwar besaßen die USA nur Fotos und Radaraufnahmen, aber die mussten im Moment völlig ausreichen.
Bill Lee setzte sich auf den Stuhl vor Hammonds Schreibtisch.
„Ich habe bei den Jägern gewisse Ähnlichkeiten zu MIG 29 Jets erkennen können, eine Komponente erinnert sogar an die F 16.“
Hammond lehnte sich zurück.
„Was würden sie brauchen, um diese Fluggeräte nachzubauen und wann wären die ersten von ihnen fertig gestellt?“
Der Wissenschaftler atmete aus.
„Einen sehr viel größeren Etat, weitere Mitarbeiter, aber da kann ich ihnen gerne eine Liste machen.
Und ich denke mal, dass wir mindestens zwei Jahre brauchen werden, wenn nicht noch länger, für erste Resultate.
Und das ist schon eine ziemlich positive Einsätzung, wenn diese Flieger wirklich mit Alientechnologie gebaut sind.“
Hammond griff zum Telefon, um das Pentagon anzurufen, denn dafür brauchte er die Genehmigung von ganz oben.


Kheb:

Daniel und Selmak waren mit dem Knaben seit einigen Stunden durch einen einsamen Wald gegangen.
Dabei folgten sie einem kleinen Trampelpfad, der sich vom Sternentor durch die Wälder zog und gut erkennbar war.
Nun aber standen sie vor den Toren eines Tempels, der eindeutig Buddhistisch geprägt war und verlassen schien.
Jakob ging mit gezogener Zat voran, hielt sie aber nach unten, um nicht unnötig provozierend zu wirken.
Als sie in den Innenhof traten, stand ein Mönch vor der Eingangtür zum Heiligtum und sah sie prüfend an.
„Trägst du großes Übel in dir, oder warum trittst du mit Unheil in deiner Hand vor das Antlitz von Desala?“
Jakob verstand nicht, weswegen er zu Daniel sah, der aber auch noch nach dachte, bevor es ihm schlagartig einfiel.
„Jakob, nehmen sie die Zat runter, er hält sie für eine Bedrohung, wohl auch, weil sie einen Symbionten tragen.“
Selmak steckte die Waffe weg und ließ seine Augen aufglühen.
„Ich bin Selmak, von den Tok´Ra, ich bin kein Goa´Uld und verfolge keinerlei feindlichen Absichten, wenn man mich nicht bedroht.“
Der Mönch nickte.
„Sucht ihr die Einheit mit Oma Desala?“
Daniel überlegte kurz.
„Desala bedeutet so ungefähr Mutter Natur und ist von einem Afrikanischen Stammesmythos abgeleitet.“
Jakob sprach wieder.
„Wir sind hier hergekommen, um diesen Jungen zu verstecken, der gnadenlos von den Goa´Uld gejagt wird.
Die Systemlords fürchten diese Welt und daher dachten wir, dass dieses Kind hier in Frieden aufwachsen kann.“
Der Mönch sah das Kind an, schloss dann für etwa eine Minute die Augen, bevor er dem zustimmte.
„Begleitet mich ins innere, dann sehen wir, wie ernst euer Begehr ist.“
Langsam folgten sie dem Unbekannten in das Heiligtum, wo die Wände allesamt mit mystischen Formeln beschrieben waren.

Delmak, Palast von Amonet und Apophis:

Zwei Jaffa knieten vor den beiden und zitterten am ganzen Körper, da sie für die Bewachung des Kindes verantwortlich waren.
Amonet folterte einen von ihnen mit ihrem Handmodul und war wirklich sehr aufgebracht über den Vorfall.
„Wie könnt ihr elenden Versager es nur wagen, dass mein Sohn von einem niederen Tok´Ra entführt wird?
Ich werde euch Shol´va unendlich viele Tode sterben lassen, bis mein Kind wieder hier bei mir ist.“
Danach setzte sie die Handspange bei dem anderen Krieger an, während Apophis einen Schmerzstock nahm.
Er foltere den Jaffa, von dem Amonet eben gerade absah und war ebenfalls mehr als nur geladen.
„Wisst ihr wenigstens, wie der Tok´Ra ausgesehen hat, oder muss ich euch noch mehr Qualen zufügen?“
Der Jaffa, er lag am Boden, sprach mit schwacher Stimme.
„Sein Wirt war jung, hatte kurze dunkelblonde Haare war ungefähr so groß wie ihr, mein Gebieter.“
Apophis wendete sich langsam und angewidert ab, als Amonet sich voller Wut an ihren ersten Primus wandte.
„Zur Strafe sollen sie nach Netu gebracht werden und sage dem Jaffamaster dort, dass diese hier lange leiden werden.“
Der Krieger nickte und ließ die beiden Jaffa wegzerren, als Amonet zu dem großen Fenster in ihrem Thronsaal ging.
Apophis hatte hingegen eine Idee, wie man den Jungen vielleicht zurückbekommen könnte und dachte intensiv nach.


Cheyenne Mountain:

Hammond hatte Dr. Lee kommen lassen, um einen vorläufigen Bericht über die unbekannten Jäger der Russen und Deutschen zu bekommen.
Zwar besaßen die USA nur Fotos und Radaraufnahmen, aber die mussten im Moment völlig ausreichen.
Bill Lee setzte sich auf den Stuhl vor Hammonds Schreibtisch.
„Ich habe bei den Jägern gewisse Ähnlichkeiten zu MIG 29 Jets erkennen können, eine Komponente erinnert sogar an die F 16.“
Hammond lehnte sich zurück.
„Was würden sie brauchen, um diese Fluggeräte nachzubauen und wann wären die ersten von ihnen fertig gestellt?“
Der Wissenschaftler atmete aus.
„Einen sehr viel größeren Etat, weitere Mitarbeiter, aber da kann ich ihnen gerne eine Liste machen.
Und ich denke mal, dass wir mindestens zwei Jahre brauchen werden, wenn nicht noch länger, für erste Resultate.
Und das ist schon eine ziemlich positive Einsätzung, wenn diese Flieger wirklich mit Alientechnologie gebaut sind.“
Hammond griff zum Telefon, um das Pentagon anzurufen, denn dafür brauchte er die Genehmigung von ganz oben.


Kheb:

Daniel und Selmak waren mit dem Knaben seit einigen Stunden durch einen einsamen Wald gegangen.
Dabei folgten sie einem kleinen Trampelpfad, der sich vom Sternentor durch die Wälder zog und gut erkennbar war.
Nun aber standen sie vor den Toren eines Tempels, der eindeutig Buddhistisch geprägt war und verlassen schien.
Jakob ging mit gezogener Zat voran, hielt sie aber nach unten, um nicht unnötig provozierend zu wirken.
Als sie in den Innenhof traten, stand ein Mönch vor der Eingangtür zum Heiligtum und sah sie prüfend an.
„Trägst du großes Übel in dir, oder warum trittst du mit Unheil in deiner Hand vor das Antlitz von Desala?“
Jakob verstand nicht, weswegen er zu Daniel sah, der aber auch noch nach dachte, bevor es ihm schlagartig einfiel.
„Jakob, nehmen sie die Zat runter, er hält sie für eine Bedrohung, wohl auch, weil sie einen Symbionten tragen.“
Selmak steckte die Waffe weg und ließ seine Augen aufglühen.
„Ich bin Selmak, von den Tok´Ra, ich bin kein Goa´Uld und verfolge keinerlei feindlichen Absichten, wenn man mich nicht bedroht.“
Der Mönch nickte.
„Sucht ihr die Einheit mit Oma Desala?“
Daniel überlegte kurz.
„Desala bedeutet so ungefähr Mutter Natur und ist von einem Afrikanischen Stammesmythos abgeleitet.“
Jakob sprach wieder.
„Wir sind hier hergekommen, um diesen Jungen zu verstecken, der gnadenlos von den Goa´Uld gejagt wird.
Die Systemlords fürchten diese Welt und daher dachten wir, dass dieses Kind hier in Frieden aufwachsen kann.“
Der Mönch sah das Kind an, schloss dann für etwa eine Minute die Augen, bevor er dem zustimmte.
„Begleitet mich ins innere, dann sehen wir, wie ernst euer Begehr ist.“
Langsam folgten sie dem Unbekannten in das Heiligtum, wo die Wände allesamt mit mystischen Formeln beschrieben waren.

Washington, Weises Haus, Oval Office:

Kinsey und Maybourne waren bei Präsident Bush und General Ryan, um neue Aufgaben zu erhalten.
Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika saß hinter seinem Schreibtisch und sah den US Airforce General an.
„Das Pentagon und, im besonderen, die Air Force werden mit sofortiger Wirkung alles übernehmen, was mit den Schiffen und Jägern zu tun hat.
Sie werden die Entwicklung, als auch die Überwachung des Weltraumes, mit der NASA koordinieren.“
Kinsey polterte wieder los.
„Aber Sir, warum schließen sie den NID denn völlig von allem aus, immerhin haben wir das doch in Rollen gebracht.“
Bush stand auf.
„Sie werden die Geheimdienstliche Aufklärung weiterführen, auch wenn sie in den letzten Jahren da nicht viel erreicht haben.“
Danach sah er gleich Maybourne an.
„Und wenn sie es denn endlich schaffen könnten, das Raumdock zu finden, wo die Russen diese Schiffe bauen, wäre ich sehr dankbar.“
Danach setzte er sich wieder.
„Solange wir diese Jäger und Schiffe nicht nachbauen können, werden wir gute Miene zum bösen Spiel machen.
Aber sobald wir technisch aufgeschlossen haben, werden die USA den Kurs da oben im Weltall bestimmen.
Und jetzt lassen sie mich mit dem General allein, wir haben Details zum Krieg gegen den Irak zu besprechen.“
Kinsey und Maybourne verließen stinksauer das Oval Office, da man den NID immer mehr ins Abseits stellte.


Kheb:

Daniel philosophierte schon seit Stunden mit dem Mönch, auch Selmak hatte sich immer wieder eingehackt.
„Wenn du siehst, dass das Kerzenlicht Feuer ist, dann wurde die Mahlzeit schon vor langer Zeit zubereitet.“
Weder Daniel noch Selmak verstanden dies, was man ihnen an den ungläubigen Blicken auch ansehen konnte.
Der Mönch erhob sich, da er sah, dass seine Weisheit für die beiden noch ein wenig zu hoch erschien.
„Der Junge darf hier bleiben und Oma Desala wird gut für ihn sorgen, auch dürft ihr ihn jederzeit sehen.“
Beide erhoben sich ehrfürchtig, verneigten ihre Köpfe zum Dank, als ein helles Licht in den Raum kam.
Das Licht formte sich zu einem Menschlichen Wesen, von dem einzelne Energieschweife abstreiften.
„Jakob, haben sie so etwas schon mal gesehen, ich glaube zu träumen, dass ist ja absolut atemberaubend.“
Aber auch der Tok´Ra sah nur noch völlig überrascht daher, nicht wissend, was nun folgen sollte.
Da kramte Daniel eine Videokamera hervor, um die ganze Szenerie aufzunehmen, was dem Wesen nichts ausmachte.
In diesem Moment verwandte sich auch der Mönch in ein Wesen aus Licht, beide nahmen sie das Kind mit sich.
Zurück blieben ein Tok´Ra und ein Archäologe, die nur langsam realisierten, was da eben wirklich geschehen war.
Das Video würde sicher wie eine Bombe im STK einschlagen, es zeigte Lebensformen aus purer Energie…
Kapitel 2 by Atlan
4.02 Gefangen in der Dunkelheit
von Colonel Maybourne





Chulak:

In den Gassen der alten Stadt herrschte noch ein reges Treiben, aber das würde bald deutlich weniger werden.
Die Abenddämmerung war eingebrochen und langsam, aber stetig, begaben sich die Bewohner der Stadt zu ihrem Heim.
Da waren auch Bra´Tak und Rak´Nor keine Ausnahme, die auf dem Weg in das Haus des alten Jaffamasters waren.
„Master Bra´Tak, es ist eine große Ehre für mich, dass du mich an diesem Abend an deinem Tisch speisen lässt.“
Dieser fühlte sich ein wenig geschmeichelt.
„Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, alter Freund, du hast in den letzten Monaten sehr viel Lobenswertes geleistet.“
Rak`Nor lächelte darüber.
„Wenn man noch vor fünf Jahren behauptet hätte, dass wir allein den Goa´Uld standhalten können, ich hätte es niemals geglaubt.“
Bra´Tak hob seine linke Hand.
„Das stimmt, aber vergiss nicht die Hilfe der Tau´Ri und seit neustem stehen wir auch unter dem Schutz der Asgard.“
Als die beiden sich einen Weg durch eine Gruppe Jaffa bahnen wollten, gingen die Männer und Frauen selbstständig zur Seite.
Dies taten sie aber nicht aus Ehrfurcht und Respekt, sondern eher, weil die beiden Krieger immer noch als Ausgestoßene galten.
Zu viele Jaffa glaubten immer noch an die Goa´Uld, andere hingegen hatten nur Angst vor einem Vergeltungsschlag.
Bra´Tak schüttelte darüber immer noch den Kopf, nachdem sie an diesen Jaffa vorbei gegangen waren.
„Ich verstehe nicht, warum einige von unseren Brüdern und Schwestern es nur so schwer begreifen wollen.“
Rak´Nor legte ihm die Hand auf die rechte Schulter.
„Sei nicht unnötig betrübt Bra´Tak, auch sie werden ihren Irrtum eines Tages einsehen und die Meinung ändern.“
Sie schritten dann schnell voran, da Bra´Tak dann doch Hunger verspürte, auch wenn er es niemals zugeben würde.

Drey´auc brachte hingegen ihren Sohn Ryac ins Bett, auch wenn der dazu noch keine wirkliche Lust hatte.
„Mutter, ich will noch nicht schlafen, sondern viel lieber trainieren, bitte lass mich noch eine Stunde zu Master Bra´Tak gehen.“
Nachdem sie von Fro´nac an Apophis verraten wurden, versuchte dieser die Erde mit einer Biowaffe zu vernichten.
Dabei wendete er bei Ryac eine Gehirnwäsche an, die Teal´C nur mit einem Treffer aus der Zat wieder umkehren konnte.
Das war auch der Grund, warum Teal´Cs Sohn mehr und härter trainierte, als andere Jaffakinder in seinem Alter.
Drey´auc aber hielt davon heute nicht sehr viel.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage, du wirst jetzt schlafen gehen und zwar auf der Stelle, habe ich mich klar ausgedrückt?“
Schmollend legte er sich hin, als plötzlich die Tür aufgebrochen wurde und fünf Maskierte das Haus stürmten.
„Mutter, was wollen die…?“
Drey´auch griff noch zu einem Messer, wurde aber sehr schnell mit einem Stabwaffentreffer in der Hüfte niedergeschossen.
„Wer seit ihr, warum stürmt ihr dieses Haus…?“
Doch die Eindringlinge beachteten sie gar nicht weiter, sondern griffen einfach nach Ryac und nahmen ihn mit.
„Nein, ihr verdammten Hassak, lasst mich sofort los, oder mein Vater wird euch finden und schwer bestrafen.“
Einer der Männer stülpte ihm einem Sack über den Kopf, dann liefen sie davon, ließen Drey´auc zurück.

Diese schleppte sich mit letzter Kraft und unter stärksten Schmerzen zur Tür, um Hilfe rufen zu können.
„Helft mir, ich brauche Hilfe, hört mich denn keiner…“
Dabei läutete sie gleichzeitig an der kleinen Glocke ihrer Haustür, zwar schwach, aber es machte zumindest Lärm.
Nachdem sie wieder auf den Boden sank, stöhnte Drey´auc unter den Schmerzen ihrer Wunde still auf.

Es dauerte knapp eine Minute, bis einige Jaffa ankamen, darunter auch Bra´Tak und Rak´Nor.
„Was ist hier passiert?“
Drey´auc flüsterte schon fast.
„Ich wurde soeben überfallen, sie haben einfach meinen Sohn mitgenommen, es waren fünf Angreifer.“
Zwei Jaffafrauen kümmerten sich um sie, als Bra´Tak sofort mit einer Hand voll Krieger die Verfolgung aufnahm.
„Ich verspreche dir bei meinem Leben, dass wir deinen Sohn wohlbehalten zurückbringen werden.“
Danach liefen sie los, konnten den Angreifern auch gut folgen, da Bra´Tak ein Meister im Spurenlesen war.

Die Entführer hatten außerhalb der Stadt ein Frachtschiff stehen, dass sie auch schon beinahe erreicht hatten.
Einige von ihnen waren erstaunt, wie leicht es gewesen war, doch sie sagten nichts, da sie nur weg wollten.
Nur noch einige Meter von Frachtschiff entfernt schlugen neben ihnen plötzlich Entladungen aus Stabwaffen ein.
Einer der Kidnapper wurde von zwei Treffern im Rücken erwischt und war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
„Diese verdammten Jaffa, wir hätten das elende Weib doch nicht am Leben lassen sollen, bloß weg hier.“
Bra´Tak, der die Krieger anführte, zielte genau, um Ryac nicht zu treffen und streckte den zweiten Entführer mit einem Schuss in den Magen nieder.
Rak´Nor schloss zu Bra´Tak auf.
„Master, wir haben eine Mitteilung von einem unserer Hatak in der Umlaufbahn, dass sie Gleiter schicken.“
In diesem Moment gingen die drei Unbekannten an Bord, starten die Motoren und tarnten sich auch zugleich.
Rak´Nor sah in den Himmel, wusste das dieses Schiff nicht von ihren Sensoren aufgespürt werden konnte.


P1X042:

ST 8 unter dem Kommando von Hauptmann Ernst Allert wanderte ziemlich gelangweilt an einem öden Strand entlang.
Der ganze Planet hatte absolut nichts zu bieten, außer einem Ozean, mit kargem Strand und vereinzelnd mal einer Palme.
Gelegentlich sah man mal einen Vogel am Horizont, doch auch das nur, wenn man danach Ausschau hielt.
Unteroffizier Ebermann, er war erst vor zwei Wochen in diesen Rand befördert worden, stieß gelangweilt in den Sand.
„Man, ich frage mich nur, wer ausgerechnet auf diesem trostlosen Felsen unbedingt ein Tor errichten musste.“
Allert grinste.
„Hey, nicht meckern, nicht auf jeder Planeten kann man auf wunderschöne Frauen treffen, die einen göttlich verwöhnen.“
Alle Teammitglieder mussten lachten und an ihre letzte Mission denken, wo sie in einem tropischen Paradies raus kamen.
Nachdem sie ein Kind gerettet hatten, war der Häuptling dieses Stammes sehr zuvorkommend und ließ sie von den schönsten Frauen drei Tage lang verwöhnen.
„Ja, dass wäre mal wieder was…“
Plötzlich und ohne jede Vorwarnung schossen von der Wasseroberfläche aus grüngelbliche Energiestöße auf sie zu.
Sie waren so derart gezielt, dass alle Mitglieder von ST 8 gleichzeitig getroffen wurden und zu Boden gingen.
Danach kam ein Dutzend Angreifer zum Vorschein, die allesamt über einen persönlichen Tarnschild verfügten.

Allert spürte als erstes seine Beine, dann klopfte es in seinem Kopf, als ob dort jemand ununterbrochen hämmerte.
Nachdem er seine Augen wieder aufschlug, konnte er ganz deutlich erkennen, in einer Zelle zu sitzen.
„Verdammt, wo sind wir…?“
Ebermann, der wie die anderen auch schon wach war, beugte sich zu seinem Teamführer herunter.
„Ganz ruhig, wir sitzen in einer Zelle und sind alle in Ordnung, aber haben keine Ahnung, wer das war.“
Allert setzte sich langsam und unter leichten Schmerzen an eine feuchte Wand und sah sich erst einmal gründlich um.
Diese Zelle bestand aus einem einzigen Raum, der in einem grünbläulichen Farbton gehalten war.
Es gab keinerlei Inventar, nicht einmal eine Bank, sondern nur die kalten, glatten und sehr feuchten Wände.
Von oben strahlte ein mattes Licht, aber ansonsten war es nicht möglich zu erkennen, wer diesen Raum geschaffen hatte.
„Kommen sie erst mal wieder zu Kräften, wir sind schon alle seit knapp einer Viertelstunde wieder wach.
Hin und wieder hört man hier ein paar sehr merkwürdige Rufe, aber mehr ist noch nicht passiert.“
Kaum hatte der Soldat zu Ende gesprochen, gab es ein gurgelndes Keuchen, dass nicht sehr weit weg war.
Es war ein merkwürdiges Geräusch, das nicht von einem Menschen zu kommen schien und ließ diesen Ort noch unheimlicher erscheinen.

Im STK:

Soeben wurde die Iris geöffnet und Bra´Tak trat allein heraus, wurde auch schon vom ganzen ST 1 Team begrüßt.
Degenhardt reichte ihm die Hand.
„Willkommen auf der Erde.“
Teal´C aber sah, dass etwas nicht stimmte.
„Master Bra´Tak, ist etwas Schlimmes passiert?“
Er nickte.
„Teal´C, dein Sohn ist von Kopfgeldjägern entführt wurden, wir konnten sie nicht aufhalten, nur zwei von ihnen töten.“
Dem Jaffa stand das entsetzen ins Gesicht geschrieben, musste auch gleich von Degenhardt und Franzi geschützt werden.
„Mein Sohn, warum…?“
Auch General Reineke war darüber entsetzt.
„Bra´Tak, lassen sie uns gleich in den Besprechungsraum gehen, dort können sie uns alles genau erklären.“
Dort angekommen, führte der alte und weiße Krieger alles genau auf, was sich auf Chulak zugetragen hatte.
„…nachdem das Schiff seine Tarnung aktiviert hatte, konnten wir es zu meinem Bedauern nicht mehr Orten.
Der, den ich in den Magen traf, starb kurz darauf an seinen Verletzungen, aber konnte noch einige Worte sagen.
Er behauptete, von einem Unbekannten angeheuert zu sein, der jedem von ihnen 1000 Goldstücke für Ryac gab.
Die Hälfte erhielt er im Voraus, den Rest sollte es geben, wenn sie deinen Sohn abgeliefert hatten.
Allerdings kannte er seinen Auftraggeber nicht und starb noch, bevor er uns den Zielort nennen konnte.“
Teal´C, mit Tränen in den Augen, konnte es immer noch nicht fassen, musste dabei immer wieder gestützt werden.
„Wer sollte denn ein Interesse daran haben, meinen Sohn zu entführen und vor allem, aus welchem Zweck?“
Gerade in dem Moment, als der General antworten wollte, ging der Alarm los, da dass Sternentor aktiviert wurde.

Nachdem alle in Kontrollraum eingetroffen waren, auch Teal´C und Bra´Tak standen da, kam eine Videobotschaft rein.
„Wir empfangen ein Signal.“
Reineke richtete noch mal sein Hemd.
„Auf alle Bildschirme.“
Müller sah nach oben.
„Jawohl, Herr General.“
Eine Sekunde geschah nichts, aber dann war das Bild von Sha´Re zu sehen und Daniel konnte es kaum glauben, ging ans Mikro.
„Sha´Re, wo bist du?“
Sie aber lachte ihn aus, da immer noch Amonet in ihr lebte.
„Daniel Jackson, du einfältiger Narr, wann wirst du endlich begreifen, dass du deine Frau nicht wieder bekommen wirst?“
Er aber schüttelte den Kopf.
„Ich werde sie wieder kriegen und dann sorge ich dafür, dass man dich schnell aus ihr heraus schneidet.“
Reineke ging dazwischen.
„Du wirst uns doch nicht ohne Grund angewählt haben, also sag schon, was willst ausgerechnet du von uns?“
Sie grinste diabolisch.
„Ist der Shol´va Teal´C nicht bei euch, denn er soll wissen, dass ich seinen Sohn in meiner Gewalt habe?“
Dieser stürmte zum Mikro.
„Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, oder ihm sonstiges Leiden zufügst, werde ich dich ganz langsam töten.“
Nun trat Apophis in das Bild, was alle noch mehr beunruhigte.
„Ihr wisst doch sicher, dass die Tok´Ra unseren Sohn Shi´Fu, auch Harsesis genannt, entführt haben.
Teal´C, dein Sohn bleibt solange bei uns, bis ihr unseren Sohn wieder gebracht habt und den Tok´Ra, der ihn holte.“
Danach wurde Ryac von einem Jaffa ins Bild gezerrt, bevor die Übertragung abbrach und alle ratlos dastanden.


In der Zelle von ST 8:

Das Team war nun schon geschlagene vier Stunden in dem kargen Verließ, ohne das sich jemand blicken ließ.
Wegen der Nässe und dem nicht gerade angenehmen Geruch konnte man es sich auch nicht ein wenig bequem machen.
Allert sah zur Decke, als plötzlich Schritte auf dem Korridor vor der Zelle zu hören waren, die in ihre Richtung kamen.
„Aufpassen Leute, die haben wohl doch Interesse an uns.“
Eine Minute später fuhr die Tür automatisch zurück und die Umrisse von vier Personen waren zu sehen.
Ebermann versuchte sie erkennen.
„Hey, wer seit ihr, ich kann euch nicht sehen.“
Was er auch nicht konnte, hatten die Wesen doch ihre Tarnschilde teilweise aktiviert, denn außer dem Umriss war nichts zu erblicken.
„Ihr werdet uns auf der Stelle folgen und keine Schwierigkeiten machen, wenn ihr am Leben bleiben wollt.“
Allert, der keine andere Möglichkeit sah, nickte seinen Leuten zu.
„Ich glaube, wir sollen machen, was diese Leutchen sagen, hier kommen wir eh nicht so schnell raus.“
Sie wurden von den Wachen durch mattgrüne Gänge geführt, die sehr kahl waren, nur hin und wieder gab es mal einen Gegenstand.
Schließlich erreichten sie eine kleine Kammer von ca. vier Metern Durchmesser, die sich als Transporter herausstellte.

Der Transportstrahl beförderte sie in einem großen Raum, der jetzt schon prachtvoller eingerichtet war.
Über ihnen war eine große Glaskuppel zu sehen, die ihnen offenbarte, unter dem Wasser zu sein.
Vor ihnen stand eine Gruppe von neun Stühlen mit Tischen davor, die reichlich verziert waren, mit kleinen Figuren.
Die ganze Sitztafel war sichelförmig angeordnet und schien eher bedeutenden Personen vorbehalten zu sein.
Schließlich öffnete sich eine große Tür an der Wand und neun nichtmenschliche Wesen betraten den Raum.
Sie waren allesamt etwas mehr als zwei Meter groß, gingen aufrecht, aber sahen fast wie Fische aus.
Allert wusste, dass er solche Wesen schon mal gesehen hatte, sprach mit Ebermann.
„Ich werde das Gefühl nicht los, aber wir beide haben solche Wesen schon mal gesehen, oder etwa doch nicht?“
Der Unteroffizier dachte auch angestrengt nach, aber konnte die anderen Teammitglieder nicht fragen.
Nur Allert und Ebermann waren seit Anfang des STK das ST 8 Team, die anderen kamen erst später hinzu.
Der Hauptmann trat vor.
„Ich bin Ernst Allert, Leiter von ST 8 und will gerne wissen, warum ihr uns angegriffen und gefangen habt.“
Eines der Wesen stand auf.
„Ihr habt unerlaubt unseren Planeten betreten und wir mussten erst prüfen, ob ihr Goa´Uld oder Jaffa seit.“
Allert atmete auf.
„Da ihr ja festgestellt habt, dass wir keines von beiden sind, wäre es nur höflich, uns mitzuteilen, wer ihr seit, denn ich glaube, euch Spezies zu kennen.“
Einige Sekunden des Schweigens später kam die Antwort.
„Unser Volk nennt sich Oanes und da wir nur selten Kontakt mit anderen Völkern pflegen, würden wir gern wissen, woher du uns kennst.“
Allert schlug sich an den Kopf, jetzt fiel es ihm wieder ein.
„Wir sind vor etwa zweieinhalb Jahren schon einmal einem von euch begegnet, der den Namen Nem trägt.“
Eine Oanesfrau stand erstaunt auf.
„Ihr habt wirklich diesen alten Einsiedler aufgesucht und er hat euch auch noch freundlich empfangen?“
Allert bestätigte dies, was die Oanes ziemlich verwunderte, die Wachen deaktivierten darauf hin ihre Tarnschirme.


Im STK, eine Stunde später:

General Reineke hatte eine Botschaft an Amonet senden lassen, in der er mitteilte, Harsesis zu übergeben.
Der Austausch sollte in vier Tagen auf einem unbewohnten Planeten stattfinden, der noch bekannt gegeben würde.
Allerdings war dies nur ein Vorwand, um Zeit zu schinden, denn in Wahrheit bereiteten sie eine Rettungsmission vor.
Bra´Tak, der sich ihnen anschloss bei dieser Mission, ging im Voraus auf einen Planeten, wo die schlimmsten Typen dieser Galaxie hausten.
Es war ein mieses kleines Piratennest, indem man für die richtige Bezahlung einfach alles bekommen konnte.
Dort hatte er nach einem Kopfgeldjäger gesucht, dem ein Frachtschiff zur Verfügung stehen würde.
Nachdem dieser betäubt und gefesselt abgelegt war, flog das gesamte Team nach Delmak, um Ryac zurück zu holen.

Mit falschen Codes kamen sie an der orbitalen Kontrolle vorbei, ohne dabei abgeschossen zu werden.
Der Frachter setzte gerade in einem kleinen und gering bewachten Hangar auf, ohne groß beachtet zu werden.
Bra´Tak ging voran.
„Hört zu, vielleicht können wir die Wachen täuschen, aber wenn nicht, müssen wir unsere Waffen einsetzen.
Nehmt aber nur Goa´Uld Waffen, denn eure sind zu laut und würden uns viel zu früh verraten.“
Alle nahmen ihre Zats zur Hand, bis auf Franzi, die Schiff bleiben würde.
Bra´Tak betrat die Halle, wo nur zwei Jaffa und einige Menschliche Arbeiter, die bei einem Schiff waren, ihren Dienst versahen.
Einer der Jaffa kam auf sie zu.
„Ich muss euer Schiff inspizieren, ob nicht Schmuggelware an Bord ist, weise deine Begleiter an, auszusteigen.“
Nachdem er die Erdenuniformen sah, wollte der Krieger schon Alarm schlagen, aber Degenhardt war schneller.
„So, der Kerl schläft ein Weilchen.“
Den anderen Untergebenden von Amonet war dies entgangen, weswegen sie auch schnell betäubt werden konnten.
Jules sah an allen runter.
„Wenn wir uns so hier auf den Straßen blicken lassen, werden wir im Handumdrehen gefangen genommen.
Wir brauchen Jaffarüstungen, am besten mit Helm, in denen wir nicht auffallen können und schnell vorankommen.“
Degenhardt stimmte ihr zu.
„Da haben sie schon recht Frau Oberfeldwebel, aber sehen sie hier irgendwo eine Kammer, wo drauf steht, Rüstungen im Sonderangebot?“
Teal´C dachte kurz, nachdem Jules mit dem Kopf schüttelte.
„Wir sollten versuchen, so voran zu kommen, eine Gruppe Schlangenwachen können wir immer noch überfallen.“
Und so verstauten sie alle Bewusstlosen im Frachtschiff, schlossen dann die Laderaumtüren, damit keiner fliehen konnte.

Bei den Oanes:

Allert erklärte dem hohen Rat, was das Sternentorkommando war und was die STK in den letzten Jahren geleistet hatte.
Die Oanes waren darüber zumeist sehr überrascht und auch erfreut über all die untergegangenen Goa´Uld.
Aber sie waren auch etwas verärgert, wie Sokar zu derartiger Macht kommen konnte, auch wenn er am Ende gestürzt wurde.
„Es ist ziemlich unverantwortlich, einem einzelnen Goa´Uld derart viel Macht zuzugestehen, dass er zu einer Gefahr für die gesamte Galaxie wird.“
Allert versuchte sich zu rechtfertigen.
„Wir hatten gehofft, die Goa´Uld in einen endlosen Krieg zu verwickeln, indem sie sich alle gegenseitig vernichten.“
Die Oanes befriedigte dies nur teilweise.
„Es war trotz allem sehr riskant und nur das Eingreifen der Asgard hat verhindert, dass Sokar zur Allmacht aufsteigen konnte.“
Jetzt mischte sich Unteroffizier Ebermann ein.
„Ja, das stimmt, aber warum bekämpft ihr sie denn nicht, bei eurem Stand der Technik seit ihr doch sicher ebenbürtig, wenn nicht noch höher entwickelt?“
Die Oanes sahen sich peinlich berührt an.
„Da hast du Recht, aber wir haben nicht die Industriellen Möglichkeiten, um mit den Goa´Uld mithalten zu können.
Unser Planet bietet nur geringe Mengen an Naquada und die Physiologie der Oanes ist nicht geeignet, längere Zeit das Wasser zu verlassen.
Wir dürfen nicht viel mehr als fünf Stunden im Trockenen sein, ansonsten beginnen unsere Kiemen zu kollabieren.“
Allert reagierte schnell darauf.
„Das wussten wir nicht und wollten euch auch keineswegs verurteilen, aber der eigentliche Grund ist, wir suchen Verbündete.
Auch wenn uns im Moment sicher noch viele Dinge unterscheiden, so können unsere beiden Völker dennoch eine Allianz eingehen.“
Die Oanes waren sich darüber allerdings noch unschlüssig, aber auch nicht ganz abgeneigt, weswegen ST 8 jetzt in eine bessere Unterkunft kam.
Der Hohe Rat wollte erst noch ausgiebig diskutieren, bevor sie dem Team ihre Antwort mitteilen würden.


Delmak:

ST 1 ging, mit Master Bra´Tak an der Spitze, durch enge und verwundene Nebengassen, um nicht aufzufallen.
Der Hangar befand sich etwa eine Stunde zu Fuß vom Palast entfernt, weswegen sie immer wieder Schleichwege nehmen mussten.
Unterwegs konnten sie auch schon eine Gruppe von drei Schlangenwachen überfallen und ihnen die Rüstungen abnehmen.
Sowohl Teal´C und Daniel, als auch Jules trugen die schweren Jaffapanzerungen mit dem Helm dazu.
Wobei die zierliche Sannitäterin sich allerdings sehr abschleppen musste, da dies für sie wirklich zu schwer war.
Doch sie hielt sich hervorragend, genauso wie Degenhardt, der provisorisch als Gefangener herhalten musste.
Sie hatten ihr Ziel fast erreicht und standen nun nahe eines Seiteneingangs zum Palast, der für die Diener war.
Degenhardt sah durch sein Fernglas.
„Da stehen vier Jaffa, die wir eigentlich ohne weitere Probleme erledigen sollten, dann habe ich auch eine Rüstung.“
Bra´Tak zu ihm streng an.
„Ich mache das und ihr werdet folgen.“
Er ging voran, hinter ihm war Teal´C, Daniel und Jules bildeten den Abschluss, nahmen Degenhardt in die Mitte.
Er müsste auch wieder den Gefangenen spielen, was die Jaffa sicher nicht weiter beunruhigen würde.
Bra´Tak verneigte sich kurz, vor einer der Schlangenwachen.
„Sei mir gegrüßt, ich habe hier einen gefangenen Krieger der Tau´Ri, für den unsere Herrin Amonet sicher dankbar sein wird.“
Der Krieger musterte ihn.
„Warte hier, ich werde nachfragen, wo du ihn abliefern sollst.“
Nachdem die Wache sich umdrehte, gab Bra´Tak den anderen ein kurzes Zeichen und sie erhoben die Stabwaffen.
„Jetzt.“
Jules schoss sofort die beiden Wächter neben der Tür nieder, während Teal´C den an der linken Mauer erwischte.
Daniel konnte mit seiner Zat den vierten Betäuben, dessen Uniform Degenhardt schnell überzog.
Danach lösten sie alle mit den Zats auf, damit niemand Alarm schlagen konnte.

Nachdem das Team im Palast war, begaben sie schnurstracks, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, in eine kleine Kammer.
Bra´Tak hatte beim vorbei gehen gesehen, dass sich dort eine kleine Computerstation befand, die nur von einem Diener gewartet wurde.
Teal´C schickte ihn weg.
„Kree, verschwinde sofort, oder ich werfe dich nach Netu.“
Der junge Mann tat, wie ihm befohlen und lief schnellstens weg, da er nicht bestraft werden wollte.
Daniel setzte sich an den Computer, aktivierte ihn mit Teal´Cs Hilfe.
„Also, wir sind hier und der Thronsaal befindet sich 14 Ebenen über uns, wird aber sicher sehr gut bewacht.“
Daniel unterbrach seinen Jaffafreund.
„Aber wir könnten doch zumindest versuchen, dort hinein zu kommen, vielleicht erwischen wir Sha´Re im richtigen Augenblick.“
Degenhardt ging sofort dazwischen.
„Das können sie sich gleich abschminken, wir würden niemals an sie heran kommen, ohne erschossen zu werden.“
Auch Jules war dagegen.
„Daniel, bei allem was lieb und recht ist, aber das wäre ein absolutes Selbstmordkommando, ohne Chance auf Erfolg.“
Dr. Jackson sah es ein.
„Ich habe ja nicht gesagt, dass wir sie auf Biegen und Brechen da rausholen sollen, aber wenn sie uns zufällig über den Weg läuft…“
Der Oberst war einverstanden.
„Dann und wirklich nur in diesem speziellen Fall nehmen wir sie mit, haben wir uns da verstanden, Dr. Jackson?“
Dieser nickte und wendete sein Interesse wieder den Computer zu, um so schnell wie möglich Ryac zu finden.

Bei den Oanes:

Die Fischwesen waren schließlich einverstanden, hatten das Team auch schon wieder freigelassen.
Sie waren auf dem Rückweg zum Sternentor, wo sie sich mit einem Abgesandten der Oanes treffen wollten.
In dem Moment, wo sie am DHD ankamen, entstieg eine Oanesfrau zu den Wellen, die sich augenblicklich zu ihnen gesellte.
„Ich bin Prinzessin Ugora und soll euch auf die Erde begleiten, aber denkt daran, nach fünf Stunden muss ich mindestens für 20 Minuten ins Wasser.“
Allert beschwichtigte sie.
„Das ist kein Problem, wir haben ein nettes kleines Schwimmbecken, das sicher deinen Ansprüchen reichen sollte.“
Danach wählte Ebermann das Tor an, nachdem das Vortex aktiviert war, schickte Allert eine Nachricht.
„General Reineke, hier ist ST 8, wir kommen jetzt zurück, haben aber einen Gast dabei, der mitkommen möchte.“
Reineke war nicht gerade begeistert.
„Schön, dass sie sich auch mal wieder melden und wer soll ihr Gast sein, hier ist gerade eine Menge los?“
Der Hauptmann antwortete schnell.
„Sie ist eine Prinzessin und gehört einem Volk an, das fast schon so hoch entwickelt ist, wie die Asgard.“
Reineke gab die Erlaubnis.
„Dann bringen sie sie her, aber bitte bedenken sie, dass wir im Moment ein wenig unter Zeitdruck stehen.“
Anschließend begab sich der kleine Tross durch das Sternentor und erzeugte große Gesichter beim wieder verlassen.
Der Anblick einer Oanes war für einige der Wachsoldaten und sogar den General doch etwas Seltsames.
Allert stellte sie Reineke vor.
„Chef, dass ist Ugora, sie gehört zum Volk der Oanes, von denen wir vor einigen Jahren schon mal einen getroffen haben.“
Reineke gab ihre die Hand.
„Willkommen auf der Erde, bitte entschuldigen sie die leichte Verwirrung, aber wir haben noch nicht viele Nichtmenschliche Wesen getroffen.“
Sie lächelte darüber.
„Das ist nicht weiter schlimm, so ergeht es den meisten Menschen, die mein Volk zum ersten Mal erblicken.“
Danach begleitete die Prinzessin den General in den Besprechungsraum, um erste Gespräche aufzunehmen.


Delmak:

ST 1, wie immer noch von Bra´Tak angeführt, kamen zu dem Raum, indem Ryac festgehalten wurde.
Teal´C sah hinter einer Ecke hervor.
„Ich kann vor dem Raum nur zwei Wachen erblicken, aber es wird sicher noch einige weitere innen geben.“
Degenhardt nickte, stellte seine Stabwaffe an die Wand und zog die Zat.
„Auf mein Zeichen, drei, zwei eines.“
Beide schossen blitzschnell hinter der Ecke hervor und erledigten beide Jaffa mit einer Zatendladung.
Danach liefen zu den Kriegern und lösten diese mit je zwei weiteren Treffern auf, damit niemand die Leichen fand.
Bra´Tak sah sich um.
„Ich gehe vor, vielleicht gelingt es mir, die Wachen zu täuschen, ihr bleibt dicht hinter mir, falls es mir nicht gelingen sollte.“
Der alte Jaffa öffnete die Tür und sah insgesamt drei weitere Krieger, sowie Ryac, der eingeschüchtert auf einem Bett lag.
„Kree Jaffa, unsere Königin Amonet hat angeordnet, dass der Junge an einen anderen Ort gebracht werden soll.“
Doch die Wachen schien das nicht zu beeindrucken.
„Woher wissen wir, dass du die Wahrheit sprichst?“
Jetzt legte Jules ganz schnell ihre Stabwaffe an.
„Ihr hättet besser hören sollen…“
Sie erwischte zwei Jaffa, einen in der Brust und den zweiten in der Leiste, Teal´C mit seinem Zat den letzten.
„Komm zu mir, mein Sohn.“
Ryac, der bisher nur ängstlich dalag, kam vorsichtig vor.
„Vater, Master Bra´Tak, ich habe gewusst, dass ihr mich retten würdet, aber Apophis hat das auch geahnt.“
Teal´C sah zu seinem Sohn runter.
„Wie meinst du das, Ryac?“
Er musste aber die Antwort gar nicht mehr abwarten, denn hinter waren die Schritte von Unmengen an Jaffa zu hören.
„Hinter uns, wir werden angegriffen.“
Jules drehte sich blitzschnell um, während sie die Worte schrie und erschoss mit ihrer Stabwaffe zwei Jaffa.
Bis sie einen Treffer in den Unterschenkel bekam und liegen zuckend blieb, während von hinten höhnisches Lachen kam.
„Teal´C, du bist ja so berechenbar, genauso wie deine Tau´Ri Freunde, ich hatte wirklich mehr erwartet.“
Apophis und Amonet kamen grinsend zum Vorschein, umgeben von etwa 50 Jaffa, die ihre Waffen auf das Team richteten.
Amonet sprach jetzt.
„Also, wo ist mein Sohn Shi´Fi, der euch als Harsesis bekannt ist, oder muss ich ihn selbst holen gehen?“
Daniel trat einen Schritt vor.
„Er ist auf Kheb und von dort wirst du ihn auch nie wieder bekommen.“
Amonet wurde blass.
„Wie meinst du das?“
Daniel grinste immer mehr.
„Auf Kheb existieren Lebewesen, die derart mächtig sind, dass kein Goa´Uld auch nur als Bedrohung für sie herhalten kann.
Diese Wesen bestehen aus reiner Energie und haben Harsesis bei sich aufgenommen, er ist außerhalb eurer Reichweite.“
Amonet sah entsetzt aus, während Apophis richtig sauer wurde.
„Wenn das wahr ist, werde ich euch allesamt nach Netu werfen lassen, wo ihr für alle Zeiten leiden sollt.“
Degenhardt zwinkerte ihm zu.
„Glaub uns, dass ist wahr, mein Bester.“
Amonet wollte gerade vor lauter Wut einen Befehl an ihre Jaffa geben, als die Wand explodierte.
Eine Fläche von mehreren Metern flog nur so dahin und die Schockwelle schickte allesamt auf den Boden.

Im STK:

Die Prinzessin Ugora entspannte nach den ganzen Stunden, in denn verhandelt wurde, in angenehmen Wasser.
Sie schwamm eine Bahn nach der anderen durch das 25 Meter lange Entspannungsbecken des Stützpunktes.
Dabei legte die Oanesfrau eine Geschwindigkeit an den Tag, bei der selbst die besten Sportler auf der Erde neidisch würden.
Reineke unterhielt sich während dessen mit Allert.
„Ich glaube, dass wir mit den Oanes einen weiteren guten Alliierten gefunden haben, was ihnen hoch anzurechnen ist.
Ich glaube, wir sollten mal über eine Beförderung zum Major nachdenken, die sie mehr als verdient haben.“
Allert war sehr stolz, als plötzlich der Küchenchef hereinkam.
„Kann mir mal einer sagen, wer in den letzten Stunden meine ganzen Fischvorräte weggefuttert hat?
Ich vermisse Barsche und Schollen.
Mit denen ich sicher 10 Mann satt gekriegt hätte und meine Küchenhilfen erzählen mir was von Nessie…“
Allert grinste tief.
„Wir haben gerade eine Allianz mit einer Nichtmenschlichen Spezies getroffen, die sich Oanes nennen.
Es ist Fischhybriden, die am eben am liebsten kleine Meerestiere vertilgen, also werden sie wohl in Zukunft mehr einkaufen müssen.“
Ziemlich bedeppert ging der Chefkoch wieder heraus, während Reineke seine Aufmerksamkeit wieder dem Hauptmann zuwandte.
„Wo waren wir gleich noch mal…“
In diesem Moment kam Ugora vom Schwimmen zurück.
„Ich muss euch ein Lob aussprechen, in meinem ganzen Leben bin ich noch nie in derart klarem Wasser geschwommen.“
Sowohl Allert als auch der General waren ein wenig geschmeichelt, bevor sie zurück an den Verhandlungstisch gingen.


Delmak, in Ryac´s Unterkunft:

Benommen rieselten Staub und kleine Gesteinsbrocken auf die Anwesenden herunter, als etwas hinter der Mauer zum Vorschein kam.
Obwohl nicht sehr viel zu erkennen war, konnte man doch durchaus die Form eines Alkesh sehen, der sich schwebend neben dem Palast befand.
Franzi kam, mit einem G 36 unter dem ein 100 Schuss Trommelmagazin steckte, aus dem Bomber heraus.
„ST 1, ich habe den Weg freigemacht, also schieb eure Ärsche in den Alkesh, aber ein bisschen plötzlich.“
Degenhardt erhob sich mühevoll, aber drei Jaffa waren schneller, griffen zu ihren Zat´s, um ihn zu betäuben.
„Oberst, runter.“
Franzi, die ihre Waffe in weiser Voraussicht auf Feuerstoß gestellt hatte, erledigte alle drei Krieger auf der Stelle.
Jetzt griff auch Jules zu ihrem Sturmgewehr, betätigte den Granatwerfer darunter und feuerte eine Sprengkapsel ab.
„Haltete euch die Ohren zu.“
Die Granate schlug direkt in der Decke ein und riss mit der Detonation eine gewaltige Menge an Geröll mit sich.
Damit war der Weg für die Jaffakrieger versperrt, was es dem Team einfach machte, das Raumschiff zu betreten.

Franzi saß am Steuer, flog direkt auf den Orbit zu, als sie eine nicht bekannte Anzeige im Cockpit hatte.
Sie sah nach hinten, wo Teal´C gerade mit seinem Sohn war.
„Ryac, ich hoffe, dass es dir gut geht…“
Die Zweisamkeit wurde von Franzi unterbrochen.
„Hilft mir bitte mal schnell einer hier vorne, ich habe eine Warnmeldung, die ich nicht einordnen kann.“
Bra´Tak kam und sah ihr über die Schultern, erblasste dann.
„Es nähren sich Gleiter, sie werden in wenigen Sekunden in Schussweite kommen, haltet euch alle fest.“
Da schlugen auch schon die ersten Treffer in den Triebwerken ein, die den Alkesh mehr als nur durchrüttelten.
Franzi musste sich ganz schön abmühen.
„Aktiviere Hyperantrieb, jetzt.“
Gerade noch so gelang es ihr, ein Hyperraumfenster zu stabilisieren, in das sie dann auch eindrangen.

Knapp drei Stunden später und während eines sehr holprigen Fluges erschien wieder eine Warnmeldung vor Franzi.
„Leute, was bedeutet denn das jetzt…?“
Teal´C sah nach ihr.
„Der Hyperantrieb wurde zu stark beschädigt und wird gleich ausfallen, dann stranden wir im Weltraum.“
Franzi wurde kreidebleich.
„Was??? Wie kann ich das aufhalten?“
Doch es war zu spät, das Hyperraumfenster destabilisierte sich und schleuderte das Schiff direkt in den Orbit eines Planeten.
Teal´C sah zu den anderen.
„Festhalten, wir stürzen ab.“
Die Gravitation des Planeten zog sie immer stärker an, weswegen auch das Tempo immer schneller wurde.
Daniel, der sich an einer Hilfskontrolltafel befand, erkannte die Lage.
„Die Hüllenintegrität versagt gleich und ich weiß nicht, was wir noch tun können…?“
Bra´Tak schaltete als erster.
„Alle sofort in die Fluchtkapseln, beeilt euch.“
In weniger als einer Minute schoss sich das gesamte Team, wobei Ryac mit in der Kapsel seines Vaters war, aus dem Schiff.
Der Alkseh hingegen verglühte in einem hellen Feuerball in der Atmosphäre dieses sehr großen Planeten.
Durch die Explosion wurde eine Druckwelle erzeugt, welche die Kapseln in zwei verschiedene Richtungen trieb.
Die mit Teal´C und Ryac, von Daniel als auch Franzis landeten im Süden, während die anderen von Bra´Tak, Degenhardt und Jules im Norden runter gingen.

Jules kletterte gerade aus ihrer Kapsel, als sie sich über 100 schwer bewaffneten Männern und Frauen gegenüber sah.
Sie richteten alle ihre Stabwaffen ähnlichen Gewehre auf sie, aber Jules brach vor aller Anstrengung zusammen.
Ein Mann kam hinkend nach vorne, wurde vom einem Soldaten begrüßt.
„Kommandant Rigar, wir haben insgesamt drei dieser Kapseln auf Bedrosianischen Gebiet herunter kommen sehen.
Die anderen drei sind hinter der Front auf Optrika gelandet…“
Kapitel 3 by Atlan
4.03 Hauch des Lebens
von Colonel Maybourne




In einer Gefängniszelle:

Der Raum war sehr dunkel und vor der Zellentür wurde immer wieder auf und ab marschiert, in gleichen Zeitabständen.
Nach der Notlandung hatte man Jules, Bra´Tak und den Oberst zusammen in einen Raum geworfen.
Einzig Bra´Tak war dort bei Bewusstsein, die anderen waren noch zu erschöpft, um die Augen zu öffnen.
Sie kamen jetzt gerade wieder zu sich, als auch die Tür aufging und acht Bewaffnete ihre Positionen bezogen.
Ein weiterer Mann kam hinkend dazu.
„Ich bin Rigar, Kommandant der Bedrosianischen Armee in der Modrani Provinz, warum seit ihr gekommen?“
Bra´Tak stand auf.
„Ich bitte dich um Verzeihung, aber wir sind mit unserem Raumschiff über diesem Planeten abgestürzt.“
Rigar sah ihn abfällig an.
„Wenn du mir sagen willst Optrikaner, dass du ein Außerirdischer bist, werde ich dich hart verurteilen lassen.
Es gibt kein Tor, keine Wesen von anderen Welten und wer immer dies behauptet, der soll schwer bestraft werden.“
Jules sah den Jaffamaster an.
„Zeig ihnen deine Prim´ta, dass dürfte Beweis genug sein.“
Bra´Tak, der sich ein wenig ärgerte, dass ihm nicht diese Idee kam, legte sein schweres Kettenhemd ab.
Der Symbiont kam fauchend aus der Bauchhöhle und jagte den Einheimischen einen ziemlichen Schreck ein.
„Was ist denn das?“
Der alte Mann klärte sie auf.
„Das ist ein Goa´Uld Symbiont, der sich wenn er ausgewachsen ist, einen Menschlichen Wirt sucht und diesen übernimmt.
Sie lassen sich als Götter verehren und herrschen als Gottkönige über unzählige Welten, welche sie versklavt halten.“
Nachdem der Symbiont sich wieder zurückgezogen hatte, sah Rigar den Jaffa mehr als nur aufgebracht an.
„Wenn du damit sagen willst, dass unser Göttlicher Vater Nefertem auch so ein Parasit ist, töte ich dich sofort.“
Der Bedrosianer sah nach hinten und nickte, woraufhin eine Frau hereinkam und allen dreien Blut abnahm.
Dies tat sie äußerst grob, weswegen ihr Jules einen ziemlichen Bösen Blick zuwarf, den die Frau aber völlig ignorierte.


In einer Krankenstation:

Teal´C, Ryac, Franzi und Daniel lagen allesamt in angenehm weichen Betten, als sie wieder erwachten.
Um sie herum liefen einige Ärzte und Krankenschwestern herum, die allesamt eine gelbliche Uniform trugen.
Ryac fand das sehr unheimlich.
„Vater, wo sind wir hier?“
Dieser war ebenso überrascht.
„Ich habe genauso keine Ahnung mein Sohn, aber ich versichere dir, dass dir niemand ein Leid zufügen wird.“
Da kam eine Frau, ungefähr 40, mit mittellangen, blonden Haaren und in einer blauen Uniform, auf sie zu.
„Keine Angst, wir werden ihnen nichts tun, haben sie alle nach dem Absturz aus ihrem Schiff geborgen.
Die Untersuchungen haben ergeben, dass zwei von ihnen keine Menschen sind, aber das ist nicht weiter schlimm.“
Daniel atmete auf.
„Wo sind unsere Freunde?“
Die Frau sah sie schuldbewusst an.
„Wenn sie die anderen Kapseln meinen, die sind auf dem Territorium von Bedrosia nieder gegangen, mit denen wir im Krieg liegen.
Doch als nächstes würden wir gerne wissen, wer ihr genau seit und was ihr von unserem Planeten wollt.“
Daniel erklärte ihnen alles über die Aufgaben des STK, wie das Sternentor funktionierte und ihre Flucht von Delmak.
„…so sind wir Aufgrund dessen, dass der Hyperantrieb unseres Schiffes überlud, auf diesem Planeten abgestürzt.“
Die Fremde war darüber sehr erfreut.
„Es ist unglaublich, dass ihr bestätigen könnt, dass das Tor, welches unseren Vorvätern eine Suche über Generation auferlegte, doch existiert.
Insgeheim habe ich an der Existenz schon einige Male gezweifelt, doch es war immer noch glaubhafter, als die Bedrosianische Lehre.“
Franzi wurde hellhörig.
„Und wie lautet die?“
Die Frau begann zu erzählen.
„Vor mehr als 3000 Jahren wurde unser Planet vom grausamen Tyrannen mit Namen Nefertum unterjocht.
Der Legende nach holte er alle Menschen dieser Welt durch ein Tor von anderen Planeten, um sie auszubeuten.
Nach vielen Jahren gab es ein großes Verhängnis, ein Erdbeben, das fast die beiden Kontinente verwüstete.
Nefertem kehrte nie zurück, doch seine Anhänger waren nach wie vor präsent und wurden zu den Bedrosianern.
Sie verehrten diesen Tyrannen als einen Gott und negierten die Existenz des Tores, das wir, die Optrikaner, unbedingt haben wollen.
Deswegen führen wir schon etwa 2900 Jahre lang einen unerbittlichen Krieg, indem unzählige Millionen starben.“
Daniel war darüber nicht sehr erfreut.
„Was werden diese Bedrosianer mit unseren Freunden machen?“
Die Frau sah nicht begeistert aus.
„Wahrscheinlich werden sie alle umbringen, dass kommt darauf an, welchem Kommandanten sie in die Hände fallen.
Einige sind gnädiger, andere wiederum die härtesten Fanatiker in ihrer Religion, um Nefertum herum.“
Teal´C meldete sich nun zu Wort.
„Nefertum war ebenfalls ein Goa´Uld, der aber vor einigen Wochen in einer großen Schlacht getötet wurde.“
Dies machte die Optrikanerin nur noch besser gelaunt, als sie die Krankenstation verließ und einige, nach Antworten suchende Erdlinge, zurückließ.

Auf dem Bedrosianischen Stützpunkt:

Jules wurde, unter heftiger Gegenwehr, aus der Zelle gezerrt und ihn einen kleinen Raum zum Verhör gebracht.
Rigar selbst wollte sie befragen, er war auch nicht gerade begeistert von ihr.
„Du behauptest, ein Fremde aus dem Weltall zu sein, doch dass ist Blasphemie gegen unseren Gott Nefertum, die ich aufdecken werde.“
Jules rollte mit den Augen.
„Oh man, dass einzige Wort, mit mehr als vier Buchstaben, das ein Religiöse Fanatiker kennt, ist Blasphemie.“
Rigar voller Zorn, schlug ihr ins Gesicht.
„Ich habe wenigstens einen Glauben, Optrikanische Atheistin.“
Sie lachte.
„Ja, aber das auch nur, weil dein Verstand nicht weit genug entwickelt ist, um logisch denken zu können.“
Wieder schlug der Offizier voller Wut zu.
„Wenn du das noch einmal wagen solltest, töte ich dich persönlich.“
Sie fauchte zurück.
„Und wenn meine Fesseln lose sind, werde ich dir so was von eine reindonnern, dass selbst deine Mutter aufschreit.“
Er war verunsichert.
„Optrikanerin, du wirst hier sterben, warum also widersetzt du dich mir, vielleicht lasse ich dich doch am Leben.“
Jules lachte höhnisch auf.
„Ich stamme von Planeten Erde, aus der Bundesrepublik Deutschland, die schwere bewaffnete Raumschiffe besitzt.
Vor unserem Absturz haben wir ein Notsignal im Subraum gesendet, dass unsere Welt sicher erreichen wird.
Sie werden eine Eingreiftruppe senden, die euch in den Arsch treten und uns ganz sicher schnell befreien wird.
Sollten wir aber tot sein, wenn die hier eintreffen, machen sie diesen miesen kleinen Drecksplaneten dem Erdboden gleich. “
Rigar fand das amüsant.
„Selbst, wenn es so sein sollte, warum würde man derartige Mittel bereitstellen, um einige wenige Soldaten zu retten?“
Jules grinste fies.
„Im Gegensatz zu deiner Welt scheint es auf meiner noch ein wenig Ehre zu geben, denkt mal daran.“
Der Bedrosianer war nun wieder stark verärgert, schlug ihr voll ins Gesicht, was Jules eher wütend machte.
„Dafür werde ich dir derart ins Gesicht latschen, dass dich Bastart selbst deine eigene Familie nicht mehr erkennt.
Bete zum welchem Hurensohn von Goa´Uld auch immer, dass ich niemals eine freie Hand bekommen werde.“
Rigar aber gab nichts drauf, ließ sie wieder in die Zelle werfen, da er etwas betrübt war, keine Informationen erhalten zu haben.


Auf Optrika:

Die andere Seite, die Optrikaner, waren hingegen eine sehr aufgeschlossene und hilfsbereite Gesellschaft, die auf Verständnis basierte.
Sie hatten große Trümmerteile des Alkesh, die zumeist auf ihrem Territorium nieder gingen, bergen können.
Worüber Franzi sehr erfreut war.
„Es könnte mir gelingen, aus den noch erhaltenden Komponenten des Schiffes einen Scanner zu bauen, der nach Naquada sucht.
Dies ist das Element, das dem das Sternentor besteht und die atomare Struktur ist einmalig und unverwechselbar.“
Die Militärs waren einverstanden und bewilligten alle Mittel, die erforderlich waren.
Gleichzeitig stellten sie eine schnelle und leicht bewegliche Eingreiftruppe auf, die notfalls in feindlichem Gebiet operieren sollte.

Daniel hingegen traf sich mit dem Vorsitzenden des Regierungsrates von Optrika.
„Ich bin Daniel Jackson und es ist mir eine äußerst große Ehre, von ihnen persönlich empfangen zu werden.“
Der Premierminister erwiderte die Geste.
„Ich bin Tinur Boran und auch mir bedeutet es viel, einen Abgesandten von fernen Sternen begrüßen zu dürfen.“
Daniel gab ihm die Hand.
„Endschuldigen sie, wenn ich gleich zu einem Hauptanliegen komme, aber einige von meinen Freunden sind auf Bedrosia aufgestürzt.“
Tinur Boran war ebenfalls berückt.
„Zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass unsere Feinde genauso stark sind wie wir, deswegen können wir keine Rettung organisieren.“
Daniel sah das widerwillig ein.
„Das verstehe ich durchaus, aber wenn sich doch eine Möglichkeit bieten sollte, bitte ich um schnelles Handeln.“
Der Premierminister war ebenso eingestellt.
„Ich habe meinen Bruder im Kampf gegen die Fanatiker verloren, von daher weiß ich, was zu tun ist.“
Danach hielten beide rege Diskussionen ab, wie im Falle der Entdeckung des Sternentores zu verfahren sei.

Teal´C hingegen ging seinem Sohn Ryac durch einen prächtigen Park der großen Hauptstadt von Optrika.
„Denke stets daran, die wahre Kraft des Kriegers kommt aus seiner Gesinnung.“
Ryac lächelte.
„Das sagt Master Bra´Tak auch immer, betont aber immer würdevoll, dass das Glück nie zu verachten sei.“
Teal´C war amüsiert.
„Tatsächlich, die gleichen Worte hat der alte und weise Mann schon in meiner Ausbildung verwendet.“
Ryac war stolz.
„Dann fühle ich mich noch mehr geehrt Vater, dass du mich zu dem größten Jaffa aller Zeiten geschickt hast.“
Teal´C nickte seinem Sohn zu.
„Bra´Tak kann ein sehr weiser, aber auch strenger Lehrer sein, der dich auf dein kommendes Leben vorbereitet.
Egal, wie er dich unterrichten wird, nimm alle Lehren an, die er dir zu bieten hat, sie sprechen aus einem großen Leben.“
Ryac lächelte und ging noch weiter neben seinem Vater her, lauschte sehr gespannt dessen Worten.

Green Bank Teleskop in West Virginia:

Das große Radioteleskop im Osten der USA fing plötzlich ein merkwürdiges Signal aus dem Weltall auf.
In gleichmäßigen Abständen kamen Wortfetzen herein, von denen man zuerst dachte, sie wären ein Witz der Russen.
Aber nachdem herauskam, dass diese Sprachfragmente nicht von einem Russischen Satelliten stammten, wurde Top Secret angeordnet.
Inzwischen befasste sich sogar das Pentagon damit, da dort von einer möglichen Bedrohung ausgegangen wurde.
General Ryan und der halbe Generalstab waren versammelt, als Doktor Rothman seinen Bericht ablieferte.
„Diese Sprache scheint mit dem Altgriechischen stark verwandt zu sein, da es eindeutige Parallelen gibt.
Wir konnten die Worte, Gott, Schlacht und Unfall klar identifizieren, der Rest wird nicht mehr lange dauern.“
Barrett, der diese Unterhaltung über eine versteckte Kamera illegal mit verfolgte, sprach zu Maybourne.
„Vielleicht haben die ja deswegen Jackson geholt, er ist zwar hauptsächlich Experte für das alte Ägypten, soll sich aber auch sonst gut auskennen.“
Dem US Colonel leuchtete dies ein und sie hörten beide weiterhin zu, was der Generalstab so diskutierte.


Im Zellenkomplex:

Jules wurde von zwei Wachen, die sie wirklich sehr hart anpackten, zurück in die kleine Gefängniszelle geworfen.
Sie landete recht unsanft auf dem Boden, bevor die Wächter auf Bra´Tak zugingen und ihn abführten.
Auch der Jaffamaster kam in den Verhörraum, wo Rigar schon auf ihn wartete, mit einem leicht zornigen Gesicht.
„Ich glaube dir nicht, von einer anderen Welt zu stammen und dieses Ding in dir ist kein Beweis dafür.
Wohl eher haben deine Optrikanischen Wissenschaftler ein sehr ehrgeiziges Experiment zu Ende geführt.“
Bra´Tak schüttelte darüber den Kopf.
„Ich bin kein Mensch, sondern ein Jaffa und kein Experiment von irgend jemandem, dass kann ich dir versichern.“
Rigar brüllte ihn an.
„Wenn du weiterhin deine Lügen verbreitest, habe ich auch andere Mittel, um dich zum Sprechen zu bringen.“
Er nahm einer Wache die Stabwaffe ab, verstellte ihre Funktion und hielt sie dem Jaffa in den Rücken.
Bra´Tak durchfuhren immer wieder unzählige sehr schmerzhafte Elektroschocks, die er aber ertragen konnte.
„In meinen über 136 Lebensjahren habe ich weitaus mehr ertragen müssen, als das bisschen eben gerade.“
Der Bedrosianer hielt ihm den Stab wieder in den Rücken und nochmals wurde Bra´Tak von Schmerzen durchfahren.
„Nenn mir deinen Auftrag, Optrikaner.“
Der Jaffameister aber grinste zurück.
„Ich habe vor einigen Wochen davon gehört, wie Nefertum von seinem Rivalen Moloc getötet wurde.
Dein Gott ist tot, so wie es allen Goa´Uld ergehen wird.“
Das war zufiel für den Kommandanten, er ging mit großen Schritten um den Jaffa herum und riss ihm den Symbionten aus dem Leib.


Hauptstadt von Optrika:

In den letzten Stunden hatte Franzi ihre ganze Energie darauf verwendet, aus den Überresten der Kristalle, einen Sensor zu bauen.
Sie plünderte dafür wahrlich jedes noch intakte System, auch wenn von denen nicht mehr viel übrig waren.
Leider hatte dieser Scanner nur eine Reichweite von weniger als einem Kilometer, weswegen ihn das Militär mit ihren Sensoren verband.

Daniel und Teal´C kamen gerade in das Labor, während Ryac draußen mit ein paar Kindern und die Wette lief.
Franzi begrüßte sie, der Premierminister war über eine Liveschaltung aus seinem Regierungssitz dabei.
„Schön euch zu sehen Jungs, aber ich habe leider schlechte Nachrichten, was die Suche nach dem Sternentor betrifft.
Wir haben es mehr als 400 Kilometer hinter der Grenze von diesem Bedrosia geortet, in der Nähe zu einer Militärbasis.“
Teal´C zog die rechte Augenbraue hoch.
„Das ist äußerst unangenehm, aber wir müssen das Tor unbedingt bekommen, um wieder nach Hause zu kommen.“
In diesem Moment kam ein Geheimdienstoffizier in den Raum.
„Wir haben ihre Kameraden auf dem Stützpunkt erspäht, der direkt neben dem Sternentor liegt und von Rigar kommandiert wird.“
Daniel sah sich fragend um.
„Und wer ist das?“
Der Premierminister wurde sehr ungehalten.
„Einer der übelsten, strengsten und brutalsten Fanatiker, der in Bedrosia Rang und Würden bekleidet.
Er ist ein Buchstaben getreuer Anhänger des Nefertumkultes und wird von uns wegen vieler Verbrechen gesucht.“
Daniel sank zusammen.
„Das hört sich nicht so an, als ob ihr eine Rettungs- und Bergungsmission starten wollt, um uns zu helfen.“
Der Premierminister nickte.
„Zumindest noch nicht im Augenblick, denn wir würden viel zu viele Leben riskieren, wenn wir jetzt beginnen.“
Auch auf mehrere Bitten hin ließen die Optrikaner sich nicht mehr umstimmen, wollten lieber abwarten.

Im Verhörraum:

Bra´Tak der ohne seinen Symbionten immer schwächer wurde, hang inzwischen regelrecht in seinem Stuhl.
Er war kurz vor der Bewusstlosigkeit und schwitzte bereits am ganzen Körper, bekam einen hochroten Kopf.
„Ich…brauche…meinen…Sym…bionten…“
Rigar blickte abfällig den Goa´Uld an, den er in einen kleinen Käfig gesperrt hatte und sah wieder zu Bra´Tak.
„Wenn du dieses Ding zum Leben brauchst, dann verrate mir vorher, aus welcher Einheit du kommst.“
Bra´Tak aber baumelte nur noch ganz schwach mit seinem Kopf, bevor er in eine tiefe Bewusstlosigkeit fiel.
Der Bedrosianer ging zwei Schritte auf ihm zu, packte ihm am Kragen und schlug zweimal schnell ins Gesicht.
„Wach schon auf!“
Nachdem sich Bra´Tak aber nach einigen Sekunden immer noch nicht gerührt hatte, ging Rigar zu dem Symbionten.
Er nahm den Parasiten aus dem Käfig und drückte ihn regelrecht wieder in die Bauchöffnung des Jaffas.

Franzi hingegen sah sich die Aufzeichnungen der Optrikaner an und entdeckte etwas in der Technologie ihrer Gleiter.
Thor hatte ihr, als sie gegen die Replikatoren Taktiken entwickelten, einiges über die Technik der Asgard beigebracht.
Und sie entdeckte in der Technik der Optrikaner eine leichte Parallele, die sie unbedingt weiter verfolgen wollte.


Im Pentagon:

Mittlerweile war auch Bush zugeschaltet, da ihn die Resultate aus der Transmission sehr interessierten.
„Also Doktor Rothmann, haben sie inzwischen mehr herausfinden können, oder war dass ein Schlag ins Wasser?“
Dieser errötet leicht.
„Nun, inzwischen haben wir auch die Worte Schild, Gefahr, Energie und Fehlfunktion übersetzen können.
Laut unseren Experten handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den Notruf eines havarierten Raumschiffs.“
Jetzt schaltete sich Dr. Lee ein.
„Ich habe dann den Ursprung des Signals, seine Stärke und die ungefähre Richtung ermitteln können.
Wenn alles stimmt, müsste sich dieses Schiff zwischen Neptun und Pluto befinden, aber leider immer noch zu weit für uns entfernt.“
Bush war neugierig.
„Wie meinen sie das, Dr. Lee?“
Dieser schob noch mal seine Brille zu Recht.
„Es ist ein havariertes Schiff, das sich zu unserem ganz großen Glück, innerhalb unseres Sonnensystems befindet.
Doch leider ist es immer noch so dermaßen weit entfernt, dass wir es einfach nicht erreichen können.“
Jetzt schaltete sich General Hammond ein.
„Vielleicht können sie einen Sender entwickeln, der diesen Aliens anzeigt, auf die Erde zu kommen.
Wenn sie nicht zu stark beschädigt sind, können sie die Entfernung eventuell überwinden und hier landen.“
Der ganze Raum war von aufgebrachtem Getuschel aufgewühlt, das dann schließlich von Bush unterbrochen wurde.
„Jetzt herrscht aber wieder Ruhe und sie, General Hammond, erklären uns, wie wir das bewerkstelligen sollten.
Wenn die hier eine unkontrollierte Bruchlandung hinlegen, haben wir eine Hausgemachte Panik in der Bevölkerung.“
Hammond dachte kurz nach.
„Wenn die nicht mehr landen können, schicken wir ein Shuttle, dass sie in der Atmosphäre einsammelt.
Wenn wir auch das Schiff nicht bekommen könnten, so würden wir von den Außerirdischen sicher noch eine Menge lernen.
Wenn sie noch zur Landung fähig sind, dirigieren wir sie auf einen Luftwaffenstützpunkt in Alaska, der im Niemandsland liegt.“
Davon war sogar Bush mächtig beeindruckt und so nahm dieser ganze Prozess langsam Gestallt an.


In der Bedrosianischen Zelle:

Rigar hatte inzwischen Degenhardt herschleifen lassen, da er unbedingt Informationen auf die Schnelle bekommen wollte.
Der Bedrosianer stand unter Zeitdruck, da seine Vorgesetzten auf Antworten warteten und die sollte jetzt der Oberst liefern.
Rigar baute sich drohend vor ihm auf.
„Du wirst mir jetzt sagen, von welcher Basis aus ihr operiert, oder ich lasse deine Kameraden töten, hast du das verstanden?“
Degenhardt war aber nicht beeindruckt.
„Soll ich ihnen was vorlügen, oder sind sie einfach nur zu dumm, um zu kapieren, dass wir von einem anderen Planeten kommen?“
Im nächsten Moment hatte der Oberst einen Schlag im Gesicht sitzen.
„Wenn du hier weiterhin Optrikanische Propaganda aussprichst, werde ich dich auf der Stelle töten lassen.
Sag mir als erstes wer bist du, dein Name sollte doch nicht zu schwer sein, oder irre ich mich da etwa?“
Degenhardt grinste nur in sich hinein.
„Ich bin Batman und du siehst fast so bekloppt aus wie der Pinguin.“
In gleichen Augenblick war von draußen ein ziemliches Geschrei zu hören, dann zwei größere Explosionen.

Auf dem Kasernenhof liefen die Soldaten der Bedrosianer wild auseinander, als die Sendeanlagen explodierten.
Vier Gleiter der Optrikaner feuerten auf alles, was sich bewegte und konnten scheinbar nicht gestoppt werden.
Franzi war im Führungsgleiter.
„Sobald wir ihre Bodentruppen verscheucht haben, können wir landen, um unsere Freunde da raus zu holen.
Danach brechen wir zum Sternentor auf und nehmen es mit, bevor die Typen peilen, was hier wirklich abgeht.“
Der Pilot sah ihr grinsend ins Gesicht.
„Vergessen sie bloß nicht, diesen verdammten Rigar einzusammeln, auf den wartet ein hübscher Prozess bei uns.“
Franzi nickte grinsend, als die Gleiter weiterhin mit ihren Waffen auf die Soldaten am Boden feuerten.
Die Bedrosianer konnten ihre Flieger nicht in die Luft bringen, da der Hangar mit der Salve zerstört wurde.

Im Verhörraum lief Rigar schnellstens zu einem Kommunikationsportal, um nach der Lage zu fragen.
„Was ist da draußen los, warum höre ich so einen Lärm?“
Die Antwort dauerte einen Moment.
„Wir werden von vier Optrikanischen Gleitern angegriffen, die haben unsere Flugvehikel zerstört, wie auch die Sendeanlagen.“
Degenhardt grinste bei der Meldung, sein Gegenüber war blass geworden.
„Wie ist das möglich, warum hat niemand bemerkt, dass Ungläubige einfach so in unseren Luftraum eingedrungen sind?“
Wieder dauerte die Meldung einen Augenblick.
„Wir hatten sie nicht mal auf den Anzeigen, die sind einfach so aufgetaucht und haben das Feuer eröffnet.“
Degenhardt grinste weiter sehr tief in sich herein, als sein Verhörmeister die Wachen in den Kampf schickte.

Mehrere Kommandoeinheiten der Optrikaner waren mittlerweile ausgeschwärmt und hatten große Teile des Stützpunktes gesichert.
Mehr als 200 feindliche Soldaten knieten vor ihnen mit erhobenen Händen, wurden der Reihe nach gefesselt.
Franzi, Teal´C und Daniel hingegen waren auf der Suche nach dem Rest ihres Teams, gingen durch enge Korridore.
Teal´C horchte an einer Tür.
„Ich glaube, darin soeben die Stimme von Oberfeldwebel Tora gehört zu haben.“
Daniel hämmerte an die Metalltür.
„Jules, seit ihr darin?“
Die Antwort kam schnell.
„Ja, holt uns hier raus.“
Franzi nickte Teal´C zu, der dann mit seiner Stabwaffe auf die Scharniere der Tür feuerte und diese völlig zerstörte.
Sofort kam Jules, die Bra´Tak stützte, heraus und wurde gleich von Teal´C entlastet, als er seinen alten Lehrer unter die Arme griff.
„Master Bra´Tak, wie steht es um deine Gesundheit?“
Dieser aber wank nur ab.
„Das wird schon wieder, brauche nur ein wenig Zeit, um mich wieder zu erholen, ich bin immerhin ein alter Mann.“
Nach diesen Worten wussten alle, dass es wieder gut um den weisen Jaffakrieger stand und gingen weiter.
Degenhardt wurde nach einigen weiteren Minuten ebenfalls befreit, Rigar und andere hochrangige Offiziere abgeführt.
Jules hatte mit ihm allerdings noch einige Rechungen offen, ging stark entschlossen auf den Bedrosianer zu.
„Hey, Folterknecht.“
Als er sich zu ihr umdreht, landet mit voller Kraft ihre linke Faust in seinem Gesicht, was ihn zu Boden warf.
Degenhardt sah Franzi an.
„Ich dachte schon, ihr kommt nicht mehr.“
Sie rechtfertigte sich auf der Stelle.
„Unsere neuen Freunde wollten auch am Anfang nicht, aber dann habe ich mit einem kleinen Asgardtrick ihre Gleiter verbessert.
Thor hatte mir gezeigt, wie man die Scanner und Schutzschilde so modifizieren kann, dass sie zu einem Steathsystem werden.
Die Optrikaner waren einverstanden und haben dann meine Anweisungen sofort umgesetzt, um euch rauszuholen.“
Danach besteigen alle die Gleiter, brachen auf zu ihrem nächsten Ziel, dass nicht weit entfernt liegen sollte.

Nachdem sie unter den großen Augen von einem jungen Forscher namens Nian in einer verlassenden Gegend landeten, wurde das Tor geborgen.
Es dauerte weniger als eine halbe Stunde, um es von Felsen und Gestein zu befreien und verladen.
Danach flog man schnurstracks zurück in die Hauptstadt von Optrika, wo das Tor auf einen öffentlichen Platz kam.
Unter dem Jubel der Bevölkerung wurde es aktiviert und der Premierminister ehrte das gesamte ST 1 Team.
Rigar und die gefangenen Bedrosianer konnten es immer noch nicht glauben, als Daniel die Adresse der Erde übergab.
Danach machten sie sich alle auf den Rückweg zur Erde, während bei den Optrikanern eine große Feier begann.

Sechs Stunden vorher, zwischen Neptun und Pluto:

Im Leerraum, zwischen den beiden Planeten des Irdischen Sonnensystems, driftete ein Raumschiff entlang.
Es war ca. 120 Meter lang, hatte einen ovalen Rumpf, der von einer dreieckigen Antriebssektion abgeschlossen wurde.
Am Bug lief der Rumpf spitz in der Mitte zu, wölbe sich noch einmal direkt ganz vorne zu beiden Seiten.
In der Kommandozentrale herrschte immer noch ein ziemliches Durcheinander, seit sie hier gestrandet waren.
Ein Mann, in mittlerem Alter, kam vor.
„Haben wir eine Meldung senden können?“
Als Antwort kam nur Kopfschütteln.
„Nein, unsere Subraumkommunikation ist völlig ausgefallen, wir haben nur ein gewöhnliches Raumsignal senden können.
Allerdings haben unsere Sensoren herausgefunden, dass auf dem dritten Planeten dieses Systems Leben möglich ist.“
Der Mann überlegte kurz, begab sich dann an eine Interkommanlage.
„Hier spricht Narim.
Leider sind unsere Versuche, eine Botschaft nach Tollana zu senden, wieder einmal gescheitert.
Ich ordne daher an, dass wir den Hyperantrieb aktivieren und unser Glück auf dem nächsten Planeten versuchen.
Vielleicht haben die Bewohner dort ein Sternentor, mit dem wir in unsere Heimat zurückkehren können.“
Das Schiff schaltete die Überlichttriebwerke ein und sprang in den Hyperraum, allerdings ziemlich holperig.

Zwei Tage zuvor waren sie bei einer Wissenschaftlichen Mission von zwei Goa´Uld Mutterschiffen angegriffen worden.
Der Systemlord Chons attackierte sie mit zwei Hatak, die allerdings der Tollanischen Technologie unterlegen waren.
Obwohl es ihnen gelang, beide zu zerstören, waren die Gleiter dann zuviel und fügten dem Schiff großen Schaden zu.
Mit letzter Kraft gelang es Narim, der das Kommando von dem schwer verletzten Omog übernommen hatte, zu fliehen.
Dabei kam es zu Problemen, sie mussten im Irdischen System eine Notlandung hinlegen und Funkfeuer senden.

Die fünf Raumschiffe der Erdallianz waren in inzwischen auch in Position gegangen, zwischen Erde und Mond.
Natürlich waren auch ihren Horchposten die ganzen Funksprüche nicht entgangen, aber sie wollten abwarten.
Im Allgemeinen herrschte die Meinung vor, es könne sich schließlich auch um eine Falle der Goa´Uld halten.
Trotzdem flogen MIG 301 Jäger und Walküren immer wieder Aufklärungsflüge, um etwaige Eindringlinge zu finden.

Das Tollanische Schiff hielt sich mit allerletzter Kraft im Hyperraum, drohte fast auseinander zu brechen.
Narim sah auf seine Anzeigen.
„Wie lange noch, bis wir den dritten Planeten erreichen, wir werden gleich explodieren, wenn wir noch weiter fliegen.“
Die Steuerfrau hob ihre Hand.
„Jetzt, wir hätten noch genug Restschub, um durch die Trägheit in den Orbit zu kommen.“
Narim ließ sofort den Hyperantrieb abschalten, dass Raumschiff trudelte nach dem Austritt auf die Erde zu.
„Wir erfassen fünf große Raumschiff und viele kleinere, die Bewohner scheinen eine hoch entwickelte Rasse zu sein.“
Narim atmete auf.
„Es bleibt zu hoffen, haben sie uns schon bemerkt?“
Die Bestätigung kam sogleich.
„Ja, sie rufen uns, ich stelle auf die Lautsprecher.“
Die harte Stimme von Oberst Heimeshoff war im ganzen Schiff zu hören.
„An Unbekanntes Flugobjekt, hier spricht das Erdenschiff Walhalla, identifizieren sie sich auf der Stelle.“
Die Tollaner atmeten auf, da sie schon Kontakt mit dem Sternentorkommando hatten.
„Ich bin Narim, vom Tollanischen Raumkreuzer Krypta, wir haben starke Schäden und bitten um Hilfe.“
Heimeshoff antwortete augenblicklich.
„Folgen sie zu dem Mond, dort können sie landen, nach einer ausführlichen Inspektion werden wir ihnen helfen.“
Das Tollanische Raumschiff bestätigte und folgte den flankierenden MIGs, die es zur Mondbasis brachten.


Im Pentagon:

Die Amerikaner hatten die ganze Szenerie mit ihren Spionagesatelliten verfolgt, waren dementsprechend grantig.
Bush wandte sich an den Führungsstab der Air Force.
„Ich will endlich wissen, was die auf dem Mond gebaut haben, also bereiten sie einen Shuttlestart vor.
Sie können es nicht wagen, unser Space Shuttle anzugreifen, ohne eine Politische Krise auf zu beschwören.
Wir senden zu den Piloten drei Diplomaten, aber auch ein paar Marines, falls es da Ärger geben sollte.“
General Ryan nickte.
„Einverstanden, aber bis es eine Mission geben kann, wird es sicher noch einige Wochen, wenn nicht Monate dauern.
Sowohl die Marines, als auch die Diplomaten, müssen erst mal für den Weltraum fit gemacht werden.“
General Hammond wandte sich an den Präsidenten.
„Sir, wer soll ihrer Meinung nach diese Mission anführen?“
Bush überlegte kurz.
„Ich dachte da an Elizabeth Weir…“
Kapitel 4 by Atlan
4.04 Der Filmabend
von Jax


„. . . das wäre dann alles. Ich wünsche ihnen einen schönen Urlaub.“, verabschiedete General Reineke ST 1 in das wohl verdiente Wochenende.
Erst vor kurzem hatte es einigen Ärger mit den Goa’uld gegeben und das Team hatte eher pessimistisch auf den Urlaub gewartet.
Tatsächlich hatte der General erfahren, dass bei den Mannschaftsdienstgraden der Basis eine Wette lief, in der es darum ging, ob das Team nun seinen Urlaub antreten könnte oder nicht.

Anfangs hatte der General es noch unterbinden wollen.
Vor allem weil alles auf Müllers Mist gewachsen war, bis er dann erfahren hatte das im Wettbeutel bereits fünftausend Euro zu finden waren.
Kurzer Hand hatte er mit gewettet, auch ein General der im STK arbeitete, konnte von Zeit zur Zeit eine gewisse . . . nun Zuwendung gebrauchen.
Zur Überraschung der Meisten hatte alles geklappt und das Team trat seinen Urlaub an.
Wenn nichts passierte, bis sie das Tor der Basis passiert hatten, würde General Reineke zu einem der wenigen Gewinner zählen, die darauf gesetzt hatten, dass nichts passieren würde.

Und es sah ganz so aus, als würde er bald ein sehr zufriedener General sein.
Mit einem Grinsen sah er dem Team hinter her und fragte sich dabei im Stillen, was das Team in einem früheren Leben verbrochen haben mochte, dass sie so oft in Lebensgefahr gerieten.
Oder war daran nur Vernachlässigung in der Kindheit schuld?
War ja bekannt, dass Menschen, die in der Kindheit oft nicht richtig beachtete wurden, später diese Beachtung im Erwachsenenalter suchten.
„Ach was soll’s . . .“, meinte der General leise zu sich und ging in Richtung Büro.
Dort würde noch ein ganzer Stapel Papiere und Berichte warten.
Und wenn ST 1 es in den Urlaub schaffte und dort sogar ohne einen einzigen Schuss abzufeuern durchkam, bestand vielleicht noch Hoffnung, dass er diesen Rissen Berg an Papierkram, noch vor dem jüngsten Tag erledigt hatte.

+ + +

„Also, was habt ihr vor?“, fragte Degenhardt während er, gefolgt von den anderen, den Besprechungsraum verließ und sich erst einmal eine Zigarre ansteckte.
„Na ja, da ist diese Ausstellung über die Germanen in Berlin, ich würde mir das gerne mal ansehen.“, meldete sich Daniel als erster und gab seine Urlaubspläne bekannt.
Degenhardt rollte jedoch nur mit den Augen.
„Daniel, sie sind ein unverbesserlicher Streber.“

Von Seiten Franzis gab es dazu einiges Gekicher, Jules konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und Teal’C zog die Augenbraue hoch, lächelte jedoch mild.
Daniel unter des verzog auf eine Art das Gesicht das einen an ein Bockiges Kind erinnerte.
„Und sie, Franzi?“, Degenhardt ignorierte Daniels Verhalten einfach und wand sich gleich an den nächsten im Team.
„Rene und ich werden die freien Tage im Bett verbringen.“, meinte Franzi und leckte sich über die Lippen.

„Ah . . .“, Degenhardt lächelte auf eine seelige Art und Weise bevor er zu Jules sah.
„Und sie? Was macht unsere Sanitätersau so im Urlaub?“
„Reizen sie mich nicht.“, meinte Jules nur mit einem finsteren Gesicht.
„Oder ich werde es mir beim nächsten Mal mit den Schmerzmitteln überlegen.“
„Och kommen sie schon.“
Jules ließ ein Seufzen hören.
„Ich werde wohl in meiner Wohnung versauern. Meine Familie ist wieder im Urlaub. Langsam glaube ich dass das ein Fluch ist, immer wenn ich frei habe dann sind die im Urlaub.“, erzählte sie den anderen und ließ den Kopf hängen. Kameradschaftlich klopfte Degenhardt ihr auf die Schulter.
„Keine Bange, irgendwann werden sie die schon wieder sehen. Es gibt keinen Fluch.“
Wenn der Oberst gehofft hatte, sie so aufzumuntern schlug der Versuch fehl.
Finster sah sie ihn an, noch finsterer als beim ersten mal.
„Es gibt auch keine Aliens.“, kam es sarkastisch von Ihr.

„Teal’C, was hast du vor?“, fragte Degenhardt weiter und ignorierte den giftigen Kommentar der kleinen Sanitäterin.
Der Jaffa neigte leicht lächelnd den Kopf.
„Ich werde einige Tage bei meiner Frau und meinem Sohn verbringen.“, erklärte er den anderen die auch nichts anderes von dem Jaffa erwartet hatten.
Wenn man Teal’C zum ersten mal traf, konnte man gar nicht glauben das der Jaffa auch mal Lächeln konnte und eine Familie hatte.
Ja, er war grade zu ein Muster Beispiel eines liebenden Vaters.
So oft es nur ging, besuchte er seine Familie, um Zeit mit ihnen zu Verbringen.

„Das war ja zu erwarten gewesen.“, meinte Degenhardt mit einem Nicken und stieß Rauch aus. Neugierig blickte Franzi nun zum Oberst der Schweigend weiterging und nicht die Anstallt machte, seine Pläne bekannt zugeben.
„Und sie Herr Oberst?“, fragte sie schließlich und rollte mit den Augen als er ihr ein grinsen zuwarf.
„Wenn sie mich so Fragen.“, meinte er lang gedehnt. „Ich habe vor, zusammen mit Runge auf Abydos einen schönen langen Filmabend zumachen.“

„Ein Filmabend?“, fragte Franzi verwirt nach.
„Auf Abydos?“, fragte Jules weiter und Daniel setzten noch ein Ungläubiges: „Mit Oberst Runge?“ hinten an.
Degenhardt rollte genervt mit den Augen, inzwischen hatten sie den Fahrstuhl erreicht, den der Oberst rief. „Was ist daran so seltsam?
Sergej und ich sind nun einmal Freunde.
Und der alte Russe hat diesen geilen 5x5 Meter Bildschirm auf Abydos.“
„Der ist aber eigentlich für die Koordinierung der Planetaren Verteidigungssystem da und damit man im Gefechtsfall den Orbit des Planeten und den nähren Raum überblichen kann.“, warf Franzi ein.
Sie folgte wie auch die anderem dem Oberst, als dieser in den Fahrstuhl trat und auf den Knopf für die fünfte Etage drückte, in der sich die Cafeteria befand.

„Ich weis, da aber zur Zeit Abydos nicht angegriffen wird, steht der da nur rum und ist deaktiviert.
Das wird niemanden stören, außerdem sieht Star Wars auf dem Ding einfach nur geil aus.“, verteidigte der Oberst sich und seinen Russischen Kameraden.
„Na ja aber es geht doch ums Prinzip, oder?“, versuchte Daniel die Situation für Franzi zu retten. „Das kostet den Steuerzahler doch sicher viel Geld. Ich denke nicht, dass man das Geld der Bürger einfach so aus dem Fenster herausschmeißen sollte. Das war es doch, was du sagen wolltest, oder Franzi?“
„Nein eigentlich nicht, ich ärger mich nur das ich nicht schon früher auf die Idee gekommen bin als diese Schnapsdrossel Runge!“, fauchte sie, verzog wütend das Gesicht und verließ stampfend den Aufzug. Das Team folgte ihr.

Hilflos sah Daniel Franzi an, die wirklich sauer zu sein schien, dass Runge vor ihr auf die Idee mit dem Bildschirm gekommen war.
„Machen sie sich nichts draus, wir wussten alle das die Wissenschaftler früher oder später auf ihn abfärben würden.“, warf Degenhardt ein und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
Automatisch folgte ihm sein Team und setzte sich an den gleichen Tisch.
„Stimmt schon, aber ich denke Franzi hat damit gerechnet, dass der Wodka das wieder reguliert so das alles beim Alten bleibt.
Immerhin tötet Alkohol Gehirnzellen unwiderruflich ab.“, meinte Jules in einem spitzen Tonfall.

„Eben!“, fauchte Franzi.
Sie war grade damit beschäftigt, aus Servietten kleine Todesgleiter zu falten um sie dann zusammen zu knüllen und in den nahe stehenden Mülleimer zu werfen, bis jetzt hatte noch keines der Wurfgeschosse sein Ziel verfehlt.
„Wie auch immer, er meinte ich kann einladen wenn ich will.“, meinte Degenhardt und drückte seine Zigarre im Aschenbecher aus.
„Also wer will kommen, oder hat eine gute Ausrede? Daniel?“

Daniel zuckte leicht zusammen als der Blick des Oberst auf ihm landete.
Der Blick war anders als sonst, einer von der Sorte Friss-oder-Stirb.
„Tut mir leid, aber ich freue mich schon seit Monaten auf diese Ausstellung.
Ich kann nicht kommen.“
„Ah.“, meinte Degenhardt nur.
„Das hat nichts damit zu tun, das sie vielleicht ihrem Schwiegervater über den Weg laufen könnten . . . ?“
„Nein! Natürlich nicht!
Wieso sollte es mich Stören?“
Daniel sah sich gehetzt um, allerdings bot sich keine Fluchtmöglichkeit, die nicht aufgefallen wäre also wartete der Archäologe darauf, dass der Blick des Oberst weiter wanderte.

„Na gut, Franzi! Was ist mit ihnen?!“, fragte er in einem harschen Ton und schenkte Jackson noch einmal einen tödlichen Blick, bevor er sich der Frau zuwand.
Da ihr die Servierten ausgegangen waren und auch sonst nichts auf dem Tisch lag, dass sie hätte vor Wut zerstören könnte, richtete sie nun ihren Blick auf ihren Vorgesetzten.
„Vergessen sie es mal ganz schnell wieder!
Ich werde meinen Urlaub mit heißen, hemmungslosen Sex vertreiben!“, keifte sie ihren Vorgesetzten an und stand ruckartig auf, um sich etwas zum Essen zuholen.

„Was ist denn mit Franzi?“, fragte Daniel, als er sich sicher war, dass diese ihn nicht mehr hören konnte.
„Hat ihre Tage.“, gab Jules ruhig zur Antwort.
„Also gut, Franzi kann nicht. Jules? Wie steht’s mit ihnen?“
Der Oberst hatte sich nun seiner Sanitäterin zugedreht.
„Hab nichts besseres vor und mit Runge kann man Spaß haben . . . was soll’s.“, gab sie unmotiviert zur Antwort und zuckte mit den Achseln.
Degenhardts Blick verweilte noch kurz auf ihr dann wanderte er weiter und blieb bei Teal’C hängen.

„Du wirst sicherlich viel Spaß haben aber wenn du vorbeischauen willst, wir werden für dich, deinen Sohn und Frau Plätze freihalten.“, meinte der Oberst an den Jaffa gewand.
Dieser neigte dankbar den Kopf.
„Danke Bastian, ich werde daran denken.“
„Ich verlass mich darauf. Sergej sagte irgend etwas davon, Wissenschaftler mit vorgehaltener Waffe in Jaffa Kostüme zu zwängen.“, meinte Degenhardt Augenbrauen wackelnd und grinsend.


+ + +

„Bra’Tak“, rief Teal’C zur Begrüßung, kaum das er das Stargate durchquert hatte und seinen alten Lehrer und Freund erblickte.
Beine gaben sich die Hand auf Art der Krieger und lächelten sich breit an.
„Was tust du hier mein Freund?“, fragte der alte Jaffa Meister, während sie in Richtung Stadt aufbrachen.
Es war ihm bereits aufgefallen, dass Teal’C nicht die üblichen Ta’uri Kleidung trug, wenn er mit ihnen in den Kampf zog.

„General Reineke gab mir und den anderen von ST 1 einige Tage, die wir zu unseren freien Verfügung haben.“, erklärte Teal’C dem anderen Jaffa.
Er war sich fast sicher, dass Bra’Tak mit dem Begriff „Urlaub“ nicht viel Anfangen könnte.
„Er ist wirklich ein sehr guter Kommandant.“, meinte Bra’Tak mit einem freundlichen Lächeln.
„Und auch sehr Ehrenhaft, dieser Reineke von Bochum.“

Teal’C nickte ebenfalls nur um das gesagte zu Bestätigen.
Reineke und alle anderen Ta’uri waren die sonderlichste Art Mensch, welche er jemals getroffen hatte.
Obwohl er jetzt schon einige Jahre unter ihnen lebte, so bargen sie für ihn doch noch immer Überraschungen und Fähigkeiten, von denen er vorher nicht einmal geahnt hatte.
Plötzlich fiel Teal’C wieder das Gespräch ein, welches er mit dem Oberst geführt hatte.
Er warf Bra’Tak einen kurzen Seitenblick zu.
Würde der alte Jaffameister sich für so etwas interessieren?

Gut möglich.
Immerhin war Teal’C zu Anfang auch noch ein Ungläubiger gewesen, der bezweifelt hatte das so etwas wie ein Film wirklich interessanter sein konnte als Training.
Nachdem er jedoch vom Oberst dazu gezwungen worden war, sich die Star Wars Filme anzusehen war auch er bekehrt und von seiner Unwissenheit befreit worden.
Obwohl Teal’C es immer noch als große Zeitverschwendung ansah, die Zeit vor einem Fernseher zu verbringen und auch meistens nichts gutes darin lief, so bildeten die Star Wars Filme doch eine Ausnahme, wie er fand.

Die Star Wars Reihe, sowohl die Alten als auch den ersten der Neuen, waren Geschichten, die von einer Art waren, wie Teal’C sie niemals erlebt hatte.
Für ihn bestand kein Zweifel, dass sich das alles irgendwann einmal zugetragen hatte.
Auch wenn der Oberst ihm in diesem Punkt nicht zustimmte, so war er jedoch mit Teal’C einer Meinung, wenn es um George Lucas ging.
Der Mann war in Teal’Cs Augen ein Genie.

Nein, noch war es nicht an der Zeit seinen alten Lehrer mit einem solch . . . nun ja, doch recht gewöhnungsbedürftigen Teil der Ta’uri Kultur zu konfrontieren.
Schweigend gingen die beiden Jaffa neben einander her und betraten schließlich die Stadt in der Drey’auc zusammen mit Rya‘c bei Bra’Tak lebte.
Der alte Jaffa hatte sich der beiden angenommen, war Rya’c für ihn doch so etwas wie ein Enkel eines Sohnes, den er niemals gehabt hatte.

Kaum waren sie beim Haus angekommen wurde Teal’C auch schon stürmisch von seinem Sohn in Empfang genommen, der ihn aus dem Fenster im obersten Stockwerk erblickt hatte.
Innerhalb weniger Sekunden war er durch das komplette Haus gestürmt und dann seinem Vater um den Hals gefallen.
„Vater!“, rief sein Sohn überglücklich und rannte den Jaffa fast um.
Mit einem fröhlichen Lachen, dass man bei Teal’C nicht oft sah, umschlossen nun auch seine Arme den Körper seines Sohnes und drückten ihn fest an sich.

Nachdem er auch Drey’auc begrüßt hatte, saß man zusammen in der Küche des Hauses und hatte zusammen gegessen.
Nun herrschte eine Wohlige Stille.
Nachdenklich zog Teal’C den Zettel aus Papier heraus, den ihm Major St. Clarence gegeben hatte, der Stellvertreter Runges.
Auf diesem stand unter anderem, wann die Star Wars Filme zu sehen währen.
Teal’C hatte mit sich Kämpfen müssen.
Die Wahl zwischen den Filmen und seiner Familie war leicht gewesen, doch barg der Gedanke, an diesen großen Bildschirm auf dem sie die Filme zeigen würden, durch aus einige Verlockungen.

„Was hast du da, Teal’C?“, fragte Bra’Tak dem der Zettel in den Händen des anderen Jaffa sofort auffiel. Augenblicklich sahen auch Drey’auc und Rya’c den Zettel und blickten jetzt fragend zu dem anderen Jaffa auf.
„Es ist eine Einladung von Oberst Runge, erinnerst du dich an ihn mein Freund?“
Bra’Tak runzelte nachdenklich die Stirn.
„Dieser Ta’uri der keinerlei Respekt hat, im Feindesgebiet und während einer Schlacht betrunken ist und durchgehend Flucht?
Ja, ich erinnere mich an ihn.“

„Eben dieser.
Er ist zur Zeit der Militärkommandant von Abydos.
Heute Abend wird er dort ein Fest veranstalten, einen sogenannten „Filmeabend“.
Viele sind eingeladen, auch ich. Es steht mir außerdem Frei Gäste mit zubringen.“, erklärte Teal’C.
„Und wirst du hin gehen?“, fragte Drey’auc in einem neutralen Tonfall nach, während sie mit dem Abräumen begann.
„Er ist doch einer deiner Freunde? Du solltest hingehen.“

Wieder war Schweigen eingekehrt. Rya’c bemühte sich Krampfhaft, nicht zu enttäuscht auszusehen, während Drey’auc sich dem Abspülen zugewandt hatte.
Nur Bra’Tak sah seinen ehemaligen Schüler abwartend an.
Dieser sah nun erst zu seinem Sohn, dann zu seinem alten Lehrer.
„Wollt ihr mich begleiten?“
Rya’c sprang jubelnd auf und fiel seinem Vater lachend um den Hals was diesen auch dazu veranlasste zu lachen.
Drey’auc sah jedoch weniger beigeistert aus.
„Ich habe sicher nichts Passendes zum Anziehen.
Seit man dich als Sholva gebrandmarkt hat, verkauft mir niemand mehr edle Stoffe, egal wie viel ich ihm biete.
Und meine ganzen guten Kleider sind mit deinem Haus verbrand.“

Teal’C jedoch winkte ab.
„Keine Sorge, diese Ta’uri achten nicht sonderlich auf die Kleidung.
Vor allem an diesem Abend nicht. Vertrau mir.“, meinte Teal’c und sah dann zu Bra’Tak.
„Willst du ebenfalls mitkommen, alter Freund?“
Bra’Tak lächelte.
„Nein mein Freund. Feste sind etwas für die Jugend.“

+ + +

Neugierig sah sich Rya’c um, kaum das sie das Sternentor, wie die Ta’uri es nannte, durchschritten hatte.
Er hatte noch nicht oft seine Heimat verlassen, nur sehr selten durch das Sternentor.
So war das hier für ihn ein einziges großes Abenteuer, vor allem weil sein Vater dabei war, um es mit ihm zu erleben.

Das Sternentor stand in einem großen Raum in einem Gebäude, dass aus mächtigen Steinquadern erbaut worden war.
Es befand auf einer leichten Erhebung, das Rückwahlgerät konnte Rya’c nirgendwo entdecken, aber das war für den Jungen im ersten Augenblick auch nebensächlich.
Im Torraum tummelten sich viele Menschen, die in seinen Augen alle gleich aussahen und doch unterschiedlich waren.

Einige von ihnen trugen Waffen der Ta’uri, solche die er schon gesehen hatte und solche die er noch nicht gesehen hatte.
Die Krieger trugen auch nicht alle die gleiche Art von Rüstungen wie es schien, manche hatte andere Farbmuster oder die Helme hatte unterschiedliche Formen. Manche hatten unterschiedliche Hautfarben, Haarschnitte oder auch vollkommen unterschiedliche Gesichtszüge. Die Haare konnte er bei den Kriegern nicht erblicken.

Neben den Kriegen wuselten auch andere herum, die zwar Uniform trugen, jedoch nicht die von Kriegern. Wenn sich Rya’c richtig erinnerte, nannten die Ta’uri sie Techniker und Wissenschaftler.
Nicht alle waren ausgebildete Krieger, manche waren nicht kämpfend, andere waren zwar Krieger, aber ihre Aufgabe war nicht das Kämpfen in erster Linie sondern das Instandhalten der Ausrüstung der anderen.

Auch hörte der Jaffa Junge viele Sprachen, die ihm noch nie zuvor zu Ohren gekommen waren.
Einige kannte er bereits von Besuchen der Ta’uri – Deutsch das er von seinem Vater gelernt hatte – konnte er deutlich erkennen.
Nun trat einer der Krieger nach vorne, erst jetzt bemerkte Rya’c die Soldaten, die am Tor Wache hielten.
„Bitte identifizieren sie sich.“, verlangte der Wachmann in einem Höflichen Ton, dabei viel sofort der Weiche Akzent auf, wenn Rey’c sich besser mit der Erde aus kennen würde, er hätte gewusst, dass es ein Franzose war.

„Teal’C von ST 1, sieben-zwei-neun Delta.“, antwortet sein Vater dem Krieger und neigte leicht den Kopf. „Mich begleiten mein Sohn und meine Frau. Wir sind wegen Oberst Runges Einladung zum Filmeabend hier.“
Nun bewegte sich das bis dahin kühle Gesicht des Kriegers zu einem Grinsen und seine Kameraden ließen die Waffen achtlos sinken, ohne mehr in Bereitschaft auf einen Angriff zu warten.
„Ach so, nimm es mir nicht übel Teal’C, ich mach nur meinen Job.
Der Colonel ist im Stützpunkt, wenn ihr euch beeilt, dann könnt ihr noch mit Colonel Degenhardt fahren, er ist kurz vor euch Eingetroffen.“, gab der Kommandant der Wache nun in einem wesendlich lockerem Tonfall bekannt.

Rya’c fiel sofort auf, dass der Mann anscheinend von einem anderen Planeten im Ta’uri System stammte, da er einen andere Bezeichnung für Oberst Runge wählte. Der Krieger trat nun beiseite, so das sein Vater und seine Mutter und er selbst Passieren konnten.
„Danke Leutnant DeGull.“, bedankte sich sein Vater noch beim Kommandanten der Wachmannschaft.
Dann ging er mit schnellen Schritten weiter und bedeutete sowohl Rya’c als auch Drey’auc, ihm schnell zu folgen.

Nach einigen Gängen verließen sie das Gebäude in dem das Sternentor stand und fanden sich in einer Sandlandschaft wieder, die grade im rot der Untergehenden Sonne beleuchtet wurde.
Vor der Pyramide, wie Rya’c nun erkannte, konnte man weitere Abwehrstellungen sehen, die sich in kleinen gedrungenen grauen Gebäuden befanden die mit einer Art von Netzen überzogen waren.
Auch einige Ta’uri Fahrzeuge standen vor der Pyramide, die seltsamen Radfahrzeuge, die ohne Pferde oder Unas funktionierten. Weiter vorne erstreckten sich erst unbefestigte Straßen, dahinter dann Straßen aus einem Material, dass sein Vater als „Asphalt“ bezeichnete, was immer das sei.

„Bastian!“, rief sein Vater und winkte leicht einer Gestalt zu, die grade in eines der Fahrzeuge einsteigen wollte.
Erstaunt drehte sich die Gestalt um, eine dieser stinkenden Rollen zwischen den Lippen die Rauchte, und winkte grinsend seinem Vater zu.
„Teal’C, hast du es doch noch geschafft!
Und mit Familie, das Lob ich mir.“, begrüßte Oberst Degenhardt, die drei Jaffa lachend.

Er nickte Rya’c und seiner Mutter höflich zu und reichte Teal’C die Hand bevor er auf den Wagen hinter sich zeigte.
„Alles rein und dann los.“, meinte er grinsend.
Sein Vater zeigte Rya’c, wo er sich hin setzten sollte, neben ihm nahm seine Mutter Platz.
„Jules ist schon vorgefahren“, erklärte der Oberst, während er einen kleinen Schlüssel umdrehte. Daraufhin war ein Grollen zu hören, dass Rya’c leicht zusammen zucken ließ, dann begann sich das Fahrzeug zu bewegen.
Ein kurzer Blick auf seine Mutter verriet dem Jungen, dass sie ebenso wie er von diesem Grollen etwas eingeschüchtert war, sie verbarg es jedoch besser. „Keine sorge, ist nur der Motor.“, meinte der Oberst mit einem Blick über die Schulter.

„Hast du schon Runge gesehen?“
Teal’C schüttelte den Kopf als der Oberst diese Frage stellte.
„Er hat es wirklich getan.“, meinte der Oberst grinsend, als er den fragenden Blick des Jaffa sah wurde dieses noch ein Stückchen breiter.
„Sagen wir mal so, er hat ein Kostüm gewählt das von den Wissenschaftlern auf Abydos als passend angesehen wird.“

Höfflich fragend zog sein Vater die Augenbraue hoch, doch der Oberst schweig mit einem Lächeln und stieß stinkenden Rauch aus seinem Körper aus.
Nachdem es schien, dass die Unterhaltung nicht weitergehen würde, warf Rya’c einen Blick aus dem Fenster.
Er wollte in die Wüste sehen, vielleicht würde er dort irgendetwas interessantes entdecken, auch wenn er es nicht glaubte.
Doch er hatte sich getäuscht.
Überall in der Wüste standen seltsame Gebäude, die wie Hämmer geformt waren und immer wieder herunter und wieder hoch schwangen.

Danach jagten dich über den Boden der Wüste zwei Todesgleiter der Ta’uri hinweg, bevor sie Steil hoch zogen und dem Weltraum entgegen strebten.
Staunend blickte er ihnen nach und versuchte sie so lange wie nur Möglich zu beobachten, als sie aus seinem Blickfeld verschwanden, erschien auch schon das nächste Wunder auf diesem Planeten.

Der Stützpunkt beeindruckte nicht durch seine Größe oder die gewaltigen Verteidigungsanlagen, es war viel mehr die Tatsache, dass sie sich plötzlich in ihm befanden, was Rey’c fesselte.
Eben fuhren sie noch zwischen zwei Dünen hin durch, dann befanden sie sich schon mitten in der Basis.
Die Gebäude waren alle Gedrungen, grau und mit diesem seltsamen Netzen bedeckt.
Allerdings hatte man sie zusätzlich noch halb im Sand eingegraben.
Es gab auch einige größere Gebäude in denen man, so weit der Jaffa Junge sehen konnte, an Ta’uri Raumschiffen arbeitete.

„Willkommen auf der Abydos Basis , der größten Militärbasis außerhalb der Erde.
Außerdem beherbergt der Planet die Abydos Flottenwerften, sowohl hier auf dem Boden, als auch die noch im Bau befindlichen im Orbit des Planeten, so wie die Fabriken für MiG-301 und C-400 hier auf dem Boden, diese gehören im größeren Sinne auch zu den Flottenwerften.“, erzählte Oberst Degenhardt, während er mit dem Wagen einigen Kurven folgte.
„Abydos ist außerdem eine nicht zu verachtende Kapazität im Bereich der Forschung.“

Er hielt vor einem Gebäude das sich von den anderen nicht groß unterschied, wenn man von einem Schild absah, dass vor diesem stand und auf dem etwas mit Ta’uri Schriftzeichen geschrieben war.
Vor dem Gebäude sah Rya’c alle möglichen verrückten Gestallten, selbst für Tau´ri Verhältnisse.

Krieger, so schien es, in weißen Rüstungen.
Männer in seltsamen Uniformen in grau und grün, andere Männer und auch Frauen in langen Braunen Mänteln.
Dann gab es Wesen mit langem Braunem Fell.
Man unterhielt sich fröhlich, wie es schien über ein Ereignis.
Vielleicht dieses Fest von dem sein Vater erzählt hatte und auf das er mit ihnen gehen wollte.

Der Oberst stieg als erster aus, gefolgt von den Jaffa. Rya’c besah sich die Gestallten etwas ängstlich, jedoch nicht furchtvoll, auch wenn er dafür sorgte das sein Vater immer zwischen ihm und diesen Personen stand.
„Ah, Teal’C!“, rief eine Stimme fröhlich und eine Gestalt ganz in Schwarz löste sich aus der Menge. Der Kopf war unter einem furchtvollen Helm verborgen und ein regelmäßiges Keuchen kam von ihm. Erschrocken wich Rya’c leicht hinter seinem Vater zurück.

„Oberst Runge.“, sein Vater neigte freundlich den Kopf vor der schwarzen Gestallt und erst jetzt fiel Rya’c auf, dass die Gestalt mit der Stimme gesprochen hatte, die er flüchtig zu einem Tau´ri zuordnen konnte.
Die schwarze Gestalt griff nun nach oben und zog sich den Helm vom Kopf, darunter kam ein grinsendes Gesicht eines Menschen zum Vorschein.
„Wie findest du meine Verkleidung?“, verlangte er von Rya’cs Vater zuwissen.
„Ich verstehe nun, was Oberst Degenhardt mit passend meinte.“

Interessiert sah Oberst Runge zu dem andere Tau´ri, dieser zuckte jedoch nur mit den Achseln und schlenderte auf eine Tau´ri Frau zu, die er mit einem Lächeln ansprach.
„Na ja ist auch egal.
Mit dir sind dann alle da, geht gleich los wenn dieser Idiot von . . . Moment mal.“, begann der Ta’uri. Unterbrach sich dann jedoch selbst und späte an den Jaffa vorbei.
Interessiert drehte sich Rya’c und die anderen um.
Ein Mensch zog sich grade einen viel zu kleinen Kapuzenumhang von Kopf und warf diesen mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf den Boden.

„MCKAY, DU SCHWABEL HIRN!
WAS TUST DU MIT DIESEM ÄUßERST TEUREM KOSTÜM?!“, brüllte Oberst Runge mit einer erstaunlichen Lautstärke die alle drei Jaffa zusammen zucken ließ.
Der andere Mensch sah auf und entdeckte den Oberst.
Interessiert beobachtete Rya’c wie die Gesichtsfarbe des Mannes von wütend Rot zu weiß und wieder zu rot umschlug.
„ICH WERDE DIESE SCHWACHSINNIGE ROLLE SICHER NICHT SPIELEN, DU ALTE ALKOHOLLEICHE!“, brüllte er sauer zurück.

„WIE HAST DU MICH GENANNT, DU WANDELNDE TODESFALLE?!“, brüllte Oberst Runge zurück während er begann die Straße zu überqueren um dem Kanadier den Hals umzudrehen.
Dieser kam mit einem nicht weniger freundlichen Ausdruck auf den Russen zugeschritten.
„Last uns schon mal reingehen, wenn sie sich nicht umbringen, kommen sie nach.“, meinte Oberst Degenhardt und drehte sich um.
Teal’C folgte ihm und zog seine Frau und seinen Sohn mit sich hinein.

Im inneren war es erheblich Kühler.
Sie folgten den Oberst, der sie in einen Raum führte wo Stufenweise aufsteigend angenehm aussehende Stühle standen die mit Roten Stoff überzogen waren. „Das ist die Kommandozentrale, wird auch als Nachbesprechungsraum genutzt.“, meinte Degenhardt nur und nickte zu den Stühlen bevor er die Jaffa verließ.
„Teal’C, möge die Macht mit dir sein.“, wurde Rya’cs Vater von einem anderen Ta’uri begrüßt.
„Und mit dir, Doktor Zelenka.“, antwortete sein Vater.

Nachdenklich folgte er seinem Vater.
„Was hatte dieser Gruß zu bedeuten, Teal’C?“, fragte seine Mutter jedoch, bevor er es konnte.
„Das wirst du bald wissen.
Und nun las uns eine der größten Legenden der Tau´ri ansehen.“

+ + +

Rya’c war von diesen Legenden begeistert.
Sie wurden so gut geschauspielert das es ihm den Atem verschlug.
In der Legende ging es um ein ehemals gerechtes Reich, dass von einem Bösen Tyrannen gestürzt wurde, unterstützt von einem Krieger der einst für dieses Reich kämpfte.
Dann ging es, Jahre später, weiter mit dem Sohn dieses Kriegers, der sich gegen das böse Reich auflehnte und sich den Rebellen Anschloss.
Auf seiner Reise wurde er von anderen großen Kriegern begleitet.

Die Legende war einfach nur Genial, fand Rya’c.
Nun machte der Ausspruch „möge die Macht mit dir sein“ auch für ihn Sinn und er verstand, was die Ta´uri dazu verleitete, sich wie diese Legenden anzuziehen.
Er legte sich ins Bett und lächelte glücklich.
Noch immer konnte er die Erinnerungen an diesen seltsamen, aber auch schönen Tag unter Tau´ri vor sich sehen.
Nun wusste er warum, sein Vater sie so achtete.
Sie waren vielleicht manchmal seltsam und auch etwas verrückt so wie respektlos, allerdings wirkten sie wie ein Volk, dass niemals einen Verbündeten verraten würde und immer an seiner Seite kämpfen würde.

„Die Macht ist wohl mit ihnen.“, dachte der kleine Jaffa mit einem Lächeln.
Diese Jedi-Ritter waren eine Kriegerkaste, die wirklich beeindruckend war.
Er würde sich an ihrem Willen die Schutzlosen zu Beschützen und das Böse zu bekämpfen ein Beispiel sein.
In der Nacht träumte er davon selbst einer zu sein . . . doch dies ist eine andere Geschichte.
Kapitel 5 by Atlan
4.05 Ansichten und Unterschiede
von Colonel Maybourne




P3X313:

Nach all den ereignisreichen Wochen stand diesmal, auch auf Wunsch von Daniel, eine normale Aufklärungsmission an.
Der Planet, auf dem sie sich seit etwa drei Stunden befanden, war an dieser Stelle sehr bergig und zerklüftet.
Es waren die felsigen Ausläufer eines zurzeit ruhenden Vulkans, der aber einige Kilometer entfernt stand.
Inmitten dieser Berglandschaft erstreckten sich die Ruinen einer antiken Stadt, welche Daniel faszinierend fand.
„Franzi, kannst du dich bitte mal an das andere Ende dieses Forums stellen, ich würde gerne die Länge abmessen.“
Schwerfällig stampfte sie in der heißen und auch sehr trockenen Luft, die knapp 50 Meter, durch den staubigen Boden.
„Immer muss ich hier rumrennen…“
Degenhardt unterhielt sich derweil mit Teal´C.
„Sag mal, hast du am Samstag schon was vor, ich wollte euch alle zu einer kleinen Grillparty bei mir einladen?
Nach dem Filmabend vor über zwei Wochen hat uns der General wieder einmal Sonderurlaub gewährt.“
Teal´C verneigte leicht seinen Kopf.
„Ich wollte meine Frau und meine Sohn besuchen, aber das kann ich auch um einen Tag verschieben.“
Der Oberst klopfte ihm auf die linke Schulter.
„Dann bring aber einen verdammt großen Hunger mit, denn bei mir gibt es immer ordentlich was zu futtern.“
Jules hingegen lag ein wenig faulenzend auf einem der größeren Quadersteine und ließ sich die Arme und Beine brutzeln.

Sie sah kurz auf, wollte aus ihrem Rucksack noch mal die Sonnencreme nehmen, als Daniel von einer Zat getroffen wurde.
„Deckung!!! Wir werden angegriffen.“
Degenhardt und Teal´C hechteten sofort hinter Mauerreste und legten ihre Waffen an, sie sahen drei Angreifer.
„Teal´C, übernimm den linken.“
Der Jaffa nickte und feuerte auch gleich eine Plasmaladung aus seiner Stabwaffe ab, die den etwa 40 Meter entfernt stehenden Mann traf.
Auch der Oberst zielte mit seinem G 36 genau und erledigte die beiden anderen mit gezielten Kopfschüssen.
„Waren das jetzt alle, oder sind da noch mehr?“
Franzi, die weiter entfernt stand und auch einen besseren Überblick über die ganze Szenerie hatte, gab eine Funkmeldung durch.
„Da kommen noch sechs von Norden und drei weitere von Nordost, die wollen uns wohl einkreisen.
Passt auf Leute, die haben Stabwaffen und Zats, aber sehen mir allesamt nach ganz normalen Menschen aus.“
Jules bestätigte.
„Habe die drei auf Nordost und erbitte Feuerbefehl.“
Da ließ Degenhardt sich nicht lumpen.
„Erteilt.“
Jules legte an und drückte dreimal in schneller Reinfolge ab, schickte die Männer rasch ins andere Leben.
„Oberst, passen sie auf, einer von denen hat eine Betäubungsgranate, ihr müsst sofort eure Stellung wechseln.“
Doch die Warnung kam zu spät, Degenhardt und Teal´C fiel die Granate direkt vor die Füße und raubte ihnen die Sinne.
Auch Jules, die noch zu dicht dran war, wurde von dem Lichtblitz erfasst und sank bewusstlos zu Boden.
Jetzt stand Franzi allein gegen sechs schwer bewaffnete Männer.
„Na dann, alles oder nichts.“
Sie versuchte sich selbst Mut zu machen, was ihr auch einiges brachte, als sie ihr Gewehr anlegte und feuerte.
Mit zwei gezielten Treffern konnte sie sich wieder ein wenig Luft verschaffen, bis sie von hinten getroffen wurde.
Ein weiterer Mann hatte sich mit einer Zat herangeschlichen und sie betäubt, allerdings konnte den auch keiner bemerken.

Nachdem das Team komplett und bewusstlos zusammen getragen war, packte man sie auf einen Karren, der von zwei Eseln gezogen wurde.
Die gefallenden Angreifer wurden von den anderen einfach liegen gelassen, sie nahmen ihnen nur die Stabwaffen und Zats ab.
Danach begaben sie sich langsam, aber stetig, durch das Sternentor auf eine unbekannte Welt.

Etwa zwei Stunden später:

Franzi erwachte als letzte wieder und sah die anderen an, die wie sie in einem Käfig aus Eisen hockten.
„Hat von euch ne Ahnung, wer uns angegriffen hat, aus welchem Grund und vor allem, wo wir sind?“
Jules schüttelte den Kopf.
„Nein, aber wenn ich die Typen in die Finger kriege, können die was erleben, darauf kannst du Gift nehmen.“
Daniel ging dazwischen.
„Bevor du wieder alles und jeden auseinander nimmst, lass mich mit den Leuten reden, vielleicht können wir ja verhandeln.“
Teal´C aber zog eine Augenbraue hoch.
„Ich glaube kaum Daniel Jackson, dass die mit uns reden wollen, sie haben einfach und ohne Vorwarnung angegriffen.“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Was ist, wenn wir einfach nur gegen ihre Gesetze verstoßen haben und uns zum Beispiel in Sperrgebiet aufgehalten haben?“
Das sahen dann auch die anderen ein, weswegen Degenhardt die Diskussion jetzt ganz schnell beendete.
„Wenn sie mit denen reden können, versuchen sie ihr Glück, aber falls das nicht klappt, eben auf die Militärische Art.“
So blieben sie noch einige Minuten sitzen, bis der Käfig plötzlich mit einer dicken Kette nach oben gezogen wurde.
Jetzt wurde es auch lauter, anscheinend befanden sie sich ziemlich dicht an einer sehr großen Menschenmenge.

Nachdem sie ganz nach oben gezogen waren, konnte man eine große Stadt erblicken, die dem Rom um Christi Geburt ähnelte.
Und da sie inmitten eines großen Marktes ankamen, hatte Daniel auch als erstes eine passende Schlussfolgerung.
„Leute, ich glaube, wir sind hier auf einem Sklavenmarkt und sollen das Sortiment ein wenig auffrischen.“
Das hatte auch Jules erkannt.
„Ja und damit steht eines ganz klar fest Dr. Jackson, wir werden uns hier hart und bitter rauskämpfen müssen.“
Daniel hatte sofort Einwände.
„Seit nicht so voreilig, die sind uns Zahlen- und Waffenmäßig weit überlegen, abgesehen davon, das wir in einem Käfig sitzen.“
Degenhardt stieß ihm in die Seite.
„Und selbst wenn, haben sie eines schon wieder vergessen, lieber stehend Sterben, als kniend zu Leben?“
Dr. Jackson ließ den Kopf hängen, da er ganz genau wusste, dass die anderen eher erschossen würden, als jemandem zu dienen.
„Aber bitte nichts voreiliges…“
Danach kam ein recht dicker und schmieriger Mann vor und zerrte sie aus dem Käfig, führte sie zu einer Rampe.

Dort stand ein Händler, preiste das komplette ST 1 Team dem teils gelangweilten Volk zum Verkauf an.
„Diese wurden von einer fernen Welt geholt und sind teurer als normale Sklaven, da sie erbittert gekämpft haben.
Acht tote Jäger gehen auf ihr Konto, aber sie werden ihren Preis wert sein, als Gladiatoren und Bergarbeiter.
Die beiden Frauen werden hervorragende Tänzerinnen sein, aber auch können hart und schwer kämpfen.“
Jules, fast schon rasend vor Wut, fühlte sich die Folter durch den Goa´Uld Ch´num vor über einem Jahr erinnert.
Damals wurde sie bis auf das äußerste misshandelt und sie schwor nach der Befreiung, nie wieder ein Opfer zu sein.
Und so spannte sie die beiden Fesseln, mit denen ihre Hände zusammen gebunden waren, fest an, als ein junger Mann sie näher betrachten wollte.
„Die da interessiert mich, ich brauche noch frische Ware für mein Freudenhaus und sie scheint passend zu sein.“
Zwei kräftige Männer zerrten Jules runter zu dem jungen Mann, der mit seinen Fingern über die Lippen fuhr.
„Hast du einen Namen?“
Jules aber blieb ganz ruhig stehen, was die anderen ihres Teams schon zu erhöhter Sorge veranlasste.
Franzi rollte mit den Augen.
„Hoffentlich rastet sie nicht gleich wieder aus…“
Der Mann vor Jules hingegen war ein amüsiert, dass sie sich noch zierte.
„Du wirst schon gehorchen, dass haben sie bisher alle.“
Danach streckte seine Hand aus betastet sie am ganzen Körper, was sie innerlich kochend vor Wut machte.
Als der Käufer sie fest in die linke Brust fasste, schlang Jules sich urplötzlich hinter ihn und umklammerte seinen Kopf.
„Das war zuviel, mein Alter…“
Mit einer einzigen schnellen Drehbewegung brach sie dem völlig überraschten Mann das Genick, woraufhin er zu Boden fiel.

Unter den Marktbesuchern brach eine Panik aus, als Jules einer der Wachen sein Schwert entriss und auch diesen ganz schnell abstach.
„Eine rebellische Sklavin, bringt euch in Sicherheit…“
Auch Degenhardt und Teal´C nutzen die Gunst und erledigten zwei Wachen, indem sie diese mit den Ellbögen ausknockten.
„Teal´C, hinter dir…“
Der Jaffa reagierte sofort und warf dem Wächter einen handgroßen Tonkrug mit voller Wucht an den Kopf.
Franzi hingegen hielt nach dem Sklavenhändler Ausschau.
„Verdammt, wo ist denn dieser verdammte Mistkerl so schnell hin, er hat die Schüssel für unsere Handfesseln.“
Der Verkäufer war vor lauter Angst geflüchtet und kam mit über 20 Wachen wieder zurück, die allesamt Stabwaffen trugen.
„Ergebt euch auf der Stelle, oder lasse ich euch Rebellen ohne Umschweife töten, dass ist mein voller Ernst.“
Degenhardt nahm die Arme runter, genauso wie sein Jaffafreund, wurde mit Franzi und Daniel abgeführt.
Er musste auf Jules einreden.
„Frau Oberfeldwebel, ich befehle ihnen, legen sie auf der Stelle die Waffe auf den Boden und heben sie die Hände.“
Widerstrebend gehorchte sie dieser Order, wurde auch gleich darauf abgeführt, vor ein Sklaventribunal.
Die Menge forderte hingegen den Tod von allen, da Sklaven, die sich wehrten, eine große Gefahr für diese Gesellschaft bedeuteten.


Im STK:

Das Wurmloch war bereits offen, als die Teams 2 und 4 in den Torraum gingen, um nach ST 1 zu suchen.
Oberst Vaselov hatte das Kommando auf dieser Rettungsmission, nachdem das Team von Degenhardt über acht Stunden Verspätung hatte.
General Reineke stand oben am Anwahlcomputer und rief den Soldaten noch ein paar letzte Worte zu.
„Für den Fall, dass die einfach nur verpennt haben und Dr. Jackson zu sehr in seine Studien vertieft ist, treten sie ihnen in den Hintern.“
Vaselov lachte auf.
„Wenn sie es wünschen, werde ich das natürlich machen, General.“
Danach durchschritten die beiden Teams den Ereignishorizont, bevor sie auf der anderen Seite sofort Stellung bezogen.
Der Russische Oberst gab auch gleich eine Funkmeldung durch das Tor zur Erde ab.
„Hier Vaselov, am Sternentor sind noch frische Spuren von Menschen und wie es aussieht, einer Kutsche zu sehen.
Wir werden jetzt weiter vorrücken, sie können das Tor deaktivieren, Vaselov out.“
In fünf Zweimannteams rückten die Russischen Soldaten weiter vor, direkt auf die Ruinen der alten Stadt zu.

Keine halbe Stunde später kam das SAR Team wieder zurück zur Erde, hatte im Schlepptau zwei Leichen dabei.
General Reineke kam in den Torraum gelaufen.
„Oberst, ihr Bericht.“
Vaselov atmete noch einmal ein tief ein, bevor er begann.
„Nachdem wir in die Ruinenstadt kamen, fanden wir dort gesamt die Leichen von insgesamt acht Männern.
Einer wurde sicher von einer Stabwaffe getötet, die anderen ohne jeden Zweifel von G 36 Gewehren.
Von unseren Leuten fehlt jede Spur, ich vermute allerdings ziemlich stark, das man sie verschleppt hat.“
Reineke nickte, als Jolinar den Torraum betrat.
„Haben sie schon etwas herausgefunden?“
Daraufhin erzählte der Russische Oberst auch der Tok´Ra, was sich auf dem fremden Planeten zugetragen hatte.
„… wir haben keine Ahnung, wo sie sein könnten.“
Sie besah sich daraufhin ganz genau der Leiche, entdeckte ein bekanntes Symbol am rechten Ärmel.
„Dieser siebeneckige Stern kommt mir bekannt vor, er steht für einen recht bekannten Sklavenmarkt.“
Nun waren wirklich alle Augen auf sie gerichtet.
„Ich kenne diese Welt, da dort manchmal auch Rangniedere und unbedeutende Goa´Uld neue Diener erwerben.
Dieser Markt, der sich in einer sehr stark bevölkerten Großstadt befindet, ist ein gewaltiges Umschlagzentrum für Menschen.
Wenn wir sie befreien wollen, müssen wir ganz schnell handeln, bevor man sie an wenn auch immer verkauft.“
Das war genug für den General.
„Ich werde den Teufel tun und zusehen, dass eines unserer Teams wie Schlachtvieh verschachert werden.
Oberst Vaselov, stellen sie eine sehr schwer gepanzerte Eingreiftruppe zusammen, die unsere Leute da rausholt.“
Der Russe salutierte und begab sich mit seinen Männern und Jolinar auch gleich in den nächsten Besprechungsraum.

Vor dem Sklaventribunal:

Direkt am Ende eines großen Forums, befand sich ein kleiner separater Bereich, der mit Säulen abgegrenzt war.
ST 1 saß inmitten einer kleinen Gruppe aus Holzbänken, um auf die Richter des Tribunals zu warten.
Daniel wandte sich an die anderen.
„Überlasst mir das Reden, wenn wir noch überleben wollen, sollte ich das auf eine vernünftige Art regeln können.“
Jules schlug nur lustlos mit der Hand in die Luft, während eine Versammlung aus fünf Männern auf ein Podest trat.
„Wegen aufsässigem Verhalten mit dem Tod eines Herrn, wird dieses Tribunal eröffnet, um über die Aufsässigen zu richten.“
Die ganze Menge applaudierte frenetisch und fordere in großen sowie lauten Sprechchören den Tod von ST 1.
Bis der Vorsitzende um Ruhe bat.
„Haltet ein, denn wie es die Gesetze fordern, müssen sich die Sklaven dazu äußern, warum sie aufsässig waren.
Deswegen sprecht gewand, vielleicht werden wir die Leben von einigen schonen.“
Daniel erhob sich.
„Ehrenwertes Tribunal, der ganze Vorfall ist nur entstanden, weil wir einfach und hinterhältig auf einem anderen Planeten überfallen wurden.“
Den Vorsitzenden beeindruckte dies nicht.
„Wie es auch schon vielen anderen zuvor ergangen ist, macht der Starke mit dem Schwachen, was er will.“
Die Menge lachte etwas, Daniel fuhr fort.
„Ja, aber auf unserer Heimatwelt ist die Sklaverei illegal und jeder, der erwischt wird, wie er andere gegen ihren Willen unterdrückt, erhält lange Haftstrafen, wegen absoluter Unmenschlichkeit.“
Der Vorsitzende schmunzelte.
„Warum sollten wir genauso handeln, wenn ihr lieber Schwäche demonstriert, ist dass doch nicht unser Problem.“
Die Menge lachte ganz schadenfroh, da sie diese Worte von Humanität doch sehr amüsierten.
Jules erkannte dies und stand auf, zog Daniel auf die Bank.
„Ihr werdet uns auf der Stelle freilassen, oder unsere Leute werden eine Rettungsmission starten, bei der Unzählige von euch umkommen.
Wir verfügen über riesige Armeen und mächtige Raumschiffe, die euch vom Weltraum aus völlig vernichten können.“
Der Vorsitzende wurde ungehalten.
„Wie kannst du es nur wagen Weib, uns etwas derartiges anzudrohen und selbst wenn, warum sollte euch jemand retten?“
Jules sah ihn ganz finster an.
„Wir sind für unsere Leute von großem Wert, sie würden uns niemals zurück lassen, außerdem stammen wir aus einer Zivilisierten Gesellschaft.“
Unter der Menge machte sich ein empörter Aufruhr breit, als ein anderes Mitglied des Tribunals aufstand.
„Willst du etwa behaupten Barbarin, dass wir unzivilisiert wären?“
Jules lachte höhnisch.
„Jeder der andere versklavt, ist ein unzivilisierter Bastart, die allesamt einen langsamen und qualvollen Tod verdienen.“
Der Vorsitzende sprang erbost auf.
„Wie kannst du es nur wagen, dir ein Urteil über unsere Gesellschaft zu bilden, so lauten nun mal unsere Gesetzte.“
Sie spuckte auf den Boden.
„Das sind keine Gesetzte, dass ist nur ein Juristischer Zustand und zwar einer, der abgeändert werden sollte.“
Degenhardt musste sie dann mit Nachdruck wieder auf die Bank zerren, nachdem die Menge lautstark ihren Tod forderte.
„Schlagt sie ans Kreuz…“
„Tötet die Rebellin…“
Der Oberst versuchte die Menge zu beruhigen.
„Ich bitte das Verhalten meiner Soldatin zu entschuldigen, aber sie verliert leicht die Kontrolle bei so was.“
Jetzt erhob sich Franzi.
„Wir haben in den letzten drei Jahren viele Goa´Uld getötet, darunter Ra, Sokar und Hathor, sowie große Siege gegen diese Spezies erlangt.
Falls ihr uns tötet, könnte euch dasselbe Schicksal wie diese elenden Mistkerle erleiden, denkt also nach.“
Jetzt machte sich eine fast schon ängstliche Unruhe unter den Zuschauern breit, da sie schon Gerüchte darüber hörten.
„Sind das etwa die Ketzer…“
„Verdammte Aufrührer…“
Der Vorsitzende des Tribunals war jetzt erst recht geladen.
„Willst du damit sagen, dass ihr diese verdammten Sklavenbefreier und Gottesmörder seit, von denen wilde Gerüchte im Umlauf sind?“
Jetzt sprach Teal´C.
„Ja, die sind wir, aber die Goa´Uld sind keine Götter, dass ist nur eine Lüge, die ihr aus eigenen und freien Stücken glaubt.“
Nun war die ganze Menge ruhig, da sie hierüber wirklich schon die reinsten Schauermärchen gehört hatten.
Händler und Kunden von anderen Planeten hatten Geschichten verbreitet, über ein Volk, welches die Götter angreift und besiegt.
Auch für das Tribunal war dies eine harte Nuss, die sie zu knacken hatten, denn eigentlich sollte der Prozess ganz anders laufen.

Weißes Haus – Oval Office, am späten Abend:

Vor einigen Minuten wurde Elisabeth Weir, in das Büro des Präsidenten der Vereinigten Staaten geführt.
Sie wartete auf den vermeintlich mächtigsten Mann der Welt und sah sich den Raum dabei genau an.
Die Diplomatin nahm gerade eine Figur in die Hand, als sich die Tür öffnete und Bush in den Raum trat.
„Dr. Weir, freut mich, dass sie es so schnell einrichten konnten.“
Sie lächelte zurück.
„Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten ruft, kann ich ja schlecht sagen, dass ich zu stark gebunden bin.“
Jetzt lächelte Bush, bot ihr an, sich zu setzen.
„Sie haben Humor, dass gefällt mir.“
Elizabeth nahm Platz und kam dann zum Thema.
„Aus welchem Grund haben sie mich hier her bestellt, Sir?“
Nun wurde Bush ernst.
„Wir haben insgemein seit einiger Zeit eine schwer starke internationale Krise, die wir aber größtenteils noch Geheim halten konnten.
Ich brauche ihr Verhandlungsgeschick, um eine immer wachsende Anspannung abschwächen zu können.“
Dr. Weir wurde ganz stolz.
„Wohin soll ich fliegen, Mr. Präsident?“
Er nahm sich einen Scotch, bevor er antwortete.
„Zum Mond.“
Sie pustete lautstark aus.
„Und da soll noch mal einer sagen, dass sie keinen Sinn für Humor hätten, Sir.“
Bush sah sie genau an.
„Das war absolut kein Witz, ich will sie tatsächlich mit einem Space Shuttle auf den Mond schicken.“
Elizabeth Weir sagte plötzlich nichts, saß mit einem offenen Mund und fragenden Blick vor ihrem Gegenüber.
Bush stand auf, griff zu einer Fernbedienung, schaltete seinen Fernseher ein, wo die Radaraufnahmen gezeigt wurden.
„Das dürfte sie interessieren…“
Danach erklärte er ihr, was bisher alles aus Sicht Amerikas vorfiel, auch die Außerirdischen Schiffe wurden nicht verschwiegen.
Nachdem Bush schließlich fertig war, musste sie erstmal aufstehen und ein Schritte durch das Oval gehen.
„Warum schicken sie ausgerechnet mich auf eine derartige Mission?“
Er hatte die Frage voraus geahnt.
„Ich will einen erfahrenden Diplomaten dabei haben, für den Fall, dass wir doch noch verhandeln können.“
Sie war misstrauisch.
„Und wenn die nicht reden wollen?“
Der Präsident stand auf.
„Sie werden von einigen unserer besten Marines begleitet, die dafür sorgen sollen, dass man ihnen zuhört.“
Dr. Weir ging noch zwei Schritte.
„Hätten sie was dagegen, wenn ich über die ganze Angelegenheit noch mal diese Nacht schlafen gehe?“
Er lächelte zurück.
„Aber nein, ich lasse sie morgen früh bei ihnen zu Hause abholen.“
Danach verließ Elizabeth Weir das Weiße Haus, um sich mit ihrem Verlobten Simon zu treffen.


Vor dem Tribunal:

Die Richter waren zu einem Ergebnis gekommen und trugen dies nun vor dem ganzen Volk und ST 1 vor.
„Wegen Aufstand, Mord an einem Herrn, Weigerung zu unterwürfigem Verhalten und moralischem Fehlverhalten wird diese Rebellin zum Tode verurteilt.
Die anderen werden alle zum Sklavendienst im Bergwerk verurteilt, bis an das Ende ihres Lebens.“
Jules stand mit ganz finsterem Blick auf.
„Wenn ihr abartigen Hurensöhne denkt, dass ich mich von euch einfach massakrieren lasse, seit ihr schief gewickelt.“
Der Vorsitzende Richter hatte nur auf einen solchen Spruch gewartet.
„Wenn du dich wehren solltest, wird für jeden, den du tötest, ein weiterer deiner Begleiter ebenfalls hingerichtet.“
Jules grinste tief.
„Lieber stehend sterben, als kniend leben.“
Jetzt gab ihr Degenhardt einen Schlag auf den Hinterkopf.
„Hey, reißen sie sich zusammen, dann finden wir vielleicht doch einen Weg hier raus, ohne alle zu sterben.“
Der Vorsitzende und die anderen Richter gingen weg, während sich hinter Jules zwei schwer bewaffnete Männer aufbauten und sie mitzerrten.

Die anderen Mitglieder von St1 mussten sich vor einem Mast aus Holz niederknien, während Jules direkt darauf gezogen wurde.
Was allerdings keiner bemerkte, dass sie aus einer ihrer hinteren Taschen eine Glasscherbe zog.
Diese hatte sie eingesteckt, als sie den ersten Ausbruchversuch machte und ihren potenziellen Käufer tötete.
Und niemand konnte sehen, dass sie damit die Fesseln durchschnitt, die ihre Arme hinter dem Rücken festhielten.
Eine der Wachen packte sie gerade sehr grob am Nacken, als sie die Fesseln lösen und sich befreien konnte.
Franzi bemerkte es als erstes.
„Was zur Hölle…?“
Weiter kam sie allerdings nicht, da Jules auch schon die erste Wache niederschlug, mit drei kräftigen Schlägen gegen den Kiefer.
Jetzt staunte selbst Degenhardt Bauklötze.
„Ich glaub das einfach nicht, die Frau macht einen noch verrückt…“
In diesem Moment stürzte sich die Sanitäterin auf die zweite Wache, traktierte den Mann mit heftigen Tritten direkt in die Genitalien.
„Wohl bekommt es, mein Bester…“
Aufgebracht liefen die Menschen, welche der Hinrichtung beiwohnten, eilig einige Schritte zurück.
„Wie kann die es nur wagen…“
„Tötet sie langsam…“
Daniel sah seine Mitgefangenen Kameraden an, schmunzelte dabei, als er Teal´C mit einem offenem Mund sah.
„Wenn man bedenkt, dass sie ermordet werden soll, kann ich verstehen, dass sie sich dagegen aufbäumt.“
Jules sprang vom Schafott runter, wollte gerade einen der Richter angreifen, als sie sich eine Zatladung einfing.
Der Sklavenhändler hatte auf sie geschossen und sie auf diesem Weg in die Bewusstlosigkeit geschickt.
Sofort rissen die beiden Wächter, die peinlich berührt aussahen, von einer Frau verprügelt worden zu sein, sie wieder an den Mast.
Man wollte allerdings mit der Hinrichtung noch warten, bis Jules wieder bei vollem Bewusstsein war.


Weißes Haus – Oval Office:

Dr. Weir stand erneut vor dem Präsidenten, um ihm die Entscheidung mitzuteilen, die sie sich gründlich überlegt hatte.
„Sir, ich werde an dieser Exkursion teilnehmen, aber ich habe einige Bedingungen, die sie mir zusichern müssen.“
Bush, der lässig hinter seinem Schreibtisch saß, nickte ihr auffordernd zu.
„Ich höre.“
Elizabeth räusperte sich noch mal.
„Ich werde keineswegs bei einem Überfall mitmachen, da ich diesen Flug trotz der Umstände als Friedensmission ansehe.“
Bush nickte kurz, bevor sie weiter sprach.
„Zudem erwarte ich, dass sie mir völlige Freiheiten lassen, was die Verhandlungen direkt betreffen.
Falls die auf dem Mond Bedingungen an uns stellen, die sie noch für Unmöglich halten, brauche ich größere Befugnisse.
Denn irgendwie glaube ich fest daran, haben die Nationen einen Grund, uns aus der ganzen Sache raus zu halten.
Und den will ich unbedingt herausfinden.“
Bush stand auf, gab ihr die Hand.
„Da haben sie meine völlige Unterstützung, Dr. Weir.“
Sie lächelte ebenfalls.
„Etwas ging mir die ganze letzte Nacht immer wieder durch den Kopf, dass mich auch nicht loslassen will.
Was ist, wenn die uns einfach nicht empfangen und wir einfach wieder unverrichteter Dinge zurückfliegen müssen?
So ein Shuttleflug zum Mond wird sicher astronomische Kosten verschlingen, dass ist sehr riskant.“
Das leuchtete auch dem Präsidenten ein.
„Dann haben wir aber wenigstens den Versuch unternommen, diese ganze Krise Diplomatisch zu lösen.
Niemand wird uns dann noch vorwerfen können, wie die Cowboys einfach nur wild herum zu schießen.“
Das leuchtete dann auch Dr. Weir ein, weswegen sie sich vom Präsidenten verabschiedete und das weiße Haus verließ.
Sie würde sofort nach Florida fliegen, um an einem Schnellprogramm für Astronauten teil zunehmen.

In der Wüste von Utah hingegen trainierten die acht Marines, die die Shuttlemission begleiten sollten, unter schweren Bedingungen.
In Raumanzügen legten sie bei gleißender Hitze und gnadenlosem Sonnenschein einen Marsch nach dem anderen zurück.
Gleichzeitig mussten sie lernen, in den unförmigen Raumanzügen zu schießen, was noch schwieriger war.
Geleitet wurde dieses Training von Maybourne und Barrett, die auf Drängen von Kinsey die Geheimdienstliche Leitung hatten.
Und natürlich stand auch Theorie auf dem Lehrplan, den Agent Malcolm Barrett immer selbst abhielt.
„Wie sie auf diesen Aufnahmen deutlich erkennen können, verfügen deren Schiff über Energieschutzschilde.
Falls es zu einem Feuergefecht kommen sollte, wovon das Pentagon stark ausgeht, können ihre Patronen abgefangen werden.“
Unter den Soldaten des Marinecorps kam es immer wieder zu erstaunten Blicken, da es einige für Science Ficton hielten.

In Florida machten hingegen die Air Force und die NASA das Space Shuttle Atlantis bereit für den Start.
Auch wenn der Start erst in einigen Wochen erfolgen sollte, so mussten doch im Vorfeld gewaltige Vorbereitungen getroffen werden.
Offiziell hatte die Regierung bekannt gegeben, dass der Flug nur zur Internationalen Raumstation gehen würde.
Und dort oben war im Moment eine rein Amerikanische Crew, die schon angehalten wurde, den Mund zu halten.
Trotz allem stellte die Air Force auch zwei Nuklearwaffen im Bereich von 12 Megatonnen für den Einsatz ab.
Das Kommando über das Space Shuttle hatte der gerade beförderte Lieutenant Colonel Cameron Mitchell…


Auf dem Schafott:

Jules, die immer noch weggetreten war, kam ganz langsam wieder zu sich, spürte noch die Nachwirkungen der Zat.
Als sie ihre Hände bewegen wollte, bemerkte die Sanitäterin, dass sie an einem Mast festgebunden war.
Der Vorsitzende des Tribunals lächelte sie abfällig an.
„Du wirst nun sterben, aber ich überlasse dir die Wahl, ob du vorher noch letzte Worte zu sagen hast.“
Sie sah ihn hass erfüllt an.
„Ich sterbe mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, da ich weiß, dass ihr Bastarde mir bald folgen werdet.“
Der Vorsitzende hielt ihr noch eine Augenbinde hin.
„Falls du Angst haben solltest…“
Jules aber spuckte ihm vor die Füße.
„Ich will es kommen sehen, Sklaventreiber…“
Die Bevölkerung skandierte in lauten Chören für den Tod der Deutschen Sternentorsoldatin, die starr nach vorne blickte.
Vor ihr hatten sich zwei Männer mit Stabwaffen aufgestellt und legten gerade diese auf sie an.
Degenhardt sah zu Daniel.
„Verdammt, ich hätte echt nicht gedacht, dass sie so enden würde.“
Der Archäologe nickte ebenfalls.
„Aber ich kann es sogar ein wenig verstehen, sie wurde von den Goa´Uld wirklich zu sehr gefoltert und wenn so was wieder hoch kommt…“
In nächsten Augenblick wurden den beiden Männern des Hinrichtungskommandos die Köpfe weggerissen.

Oberst Vaselov war mit 120 Infantriesoldaten eingetroffen und konnte unbemerkt drei Häuser entlang des Forums besetzen.
Die Soldaten nutzen die Vorbereitungen der Hinrichtung als Ablenkung, um ungesehen vordringen zu können.
In dem Moment, wo auf das Mitglied von ST 1 angelegt wurde, gab der Russische Kommandant den Befehl.
„Scharfschützenteam 1, legt die beiden Henker um, alle anderen zielen auf weitere Personen mit Waffen.
Feuern, wenn bereit.“
Keine Sekunde später lösten sich erste Patronen aus den Präzisionswaffen und eliminierten ihre Ziele.
Unter der Bevölkerung brach eine Panik aus, auch weil die Eingreiftruppe bewusst auf Schalldämpfer verzichtet hatte.

Ein gezielter Schuss traf die Fesseln, die Jules an den Mast banden, wodurch sie schneller freikam, als gedacht.
Im Nu hatte sie sich die Stabwaffe von einem der gefallenden Henker geschnappt und feuerte die ersten Plasmaladungen ab.
Ihre Ziele waren dabei die zwei Wachen, welche den Rest von ST 1 nicht eine Sekunde aus den Augen ließen.
In rascher Reihenfolge gab sie eine regelrechte Energiewelle aus der länglichen Waffe ab und erledigte alle beide.
Degenhardt sah sich erstaunt um.
„Erinnern sie mich dran, dass ich sie nie wieder verärgere, aber jetzt lassen sie uns gehen, wir haben guten Feuerschutz.“
Sie hob den Finger.
„Einen Moment, ich habe noch eine kleine, aber wichtige Angelegenheit zu erledigen, bevor wir verschwinden.“
Sie ging ganz seelenruhig, während neben ihr das reinste Chaos herrschte, auf den Sklavenhändler zu.
„Süßer, wir haben noch eine Rechnung offen…“
Der Mann, in Erwartung seines Todes, schloss schon die Augen, als er einen gewaltigen Schlag am Kinn spürte.
Jules hatte mit ihrer rechten Faust derart stark und mit voller Wut zugeschlagen, dass ihm der Kiefer brach.
Während er auf den Boden fiel, stand sie wie eine Ikone über ihm.
„Sollten wir dich oder deines gleichen noch einmal dabei erwischen, wie ihr Menschen von anderen Welten entführt, machen wir diesen Planeten dem Erdboden gleich.“
Danach drehte sie sich wieder um, ging zum Rest ihres Teams, das dann schnellstens von hier verschwand.
Auch die Eingreiftruppe machte einen geordneten Rückzug, während die Einwohner auf einen Marktplatz mit etwa 100 Toten blickten.

Delmak:

Im Palast von Amonet und Apophis war im Moment nicht viel los, da die beiden wie alle anderen Goa´Uld ihr Reich aufbauten.
Sokar´s Krieg hatte größere Wunden hinterlassen, als es am Anfang erschien, weswegen die Macht der Goa´Uld nur spärlich zurückkehrte.
Apophis ärgerte sich zudem immer noch innerlich, nur die Nr. 2 im Reich hinter seiner Königin zu sein.
Aber bisher hatte er noch keinen wirklich guten Umsturzplan entwickeln können, weswegen die Verhältnisse so blieben.
Beide langweilten sich gerade, sahen sporadisch einem Aufmarsch von Jaffatruppen zu, wirkten aber abwesend.
Da kam ihr Diener Nijam, ein Totengott der alten Slawen, stetigen Schrittes zu ihnen gelaufen, verneigte sich.
„Meine Königin, mein Lord, es hat erneut einen Zwischenfall mit den Tau´Ri auf dem Sklavenmarkt Ranus gegeben.“
Apopjis interessierte dies durchaus, Amonet hingegen fand es nicht gerade sehr erfrischend.
„Dann berichte uns.“
Nijam fuhr fort, erzählte alles was von Händlern und Spionen an Gerüchten und Wahrheiten zusammengetragen wurde.
„… und so stellen die Tau´Ri die Sklaverei als ganzes in Frage und haben indirekt jedem Herrn über Sklaven den Krieg erklärt.“
Apophis war darüber mehr als nur erbost.
„Diese elenden Shol´va stellen nicht nur die Grundregeln der Macht, sondern auch die Prinzipien der Goa´Uld, in Frage.
Wir müssen diese lächerliche Bewegung nach Freiheit im Keim ersticken, bevor sie zu einem Flächenbrand ausufert.“
Amonet stimmte ihm zu.
„Aber ihr Planet wird von den Asgard beschützt, einer solchen Macht sind weder wir, noch die Systemlords gewachsen.“
Das war natürlich auch Apophis bewusst, weswegen er angestrengt nachdachte, wie man den Tau´Ri schaden konnte, ohne die Asgard zu verärgern.
In den nächsten Tagen vertiefte er sich so dermaßen darauf, wie er die aus seiner Sicht so verhassten Menschen treffen konnte.
Selbst seine Gefährtin Amonet war über den Eifer, als auch seine teils abstrusen Ideen sehr überrascht, da er schon seit Jahrzehnten nicht so in etwas versessen war…
Kapitel 6 by Atlan
4.06 Aufziehende Dunkelheit
von Atlan



Im Sternentorkommando öffnete sich das Stargate von außen und ST 1 kam hindurch.
Allesamt waren sie voller Sand, Haare und Gesicht waren total verklebt und nur die Bereiche, wo sie die Schutzbrillen getragen hatten, waren ohne Sand.
Das alles wäre an sich nicht schlimm gewesen, aber Franzi, Teal’C und Daniel waren zusätzlich voll mit braunem, wiederwertig stinkendem Kot.
Degenhardt und Jules hielten sich zwei Schritte hinter ihnen und die Nasen zu.

Hauptmann Müller kam belustigt in den Torraum.
Er wandte sich an Franzi, Teal’C und Daniel.
“Wo sind denn sie reingeraten?”
Teal’c ging mit einem wütenden Blick am Hauptmann vorbei und Daniel meinte erklärend:
“Da war so ein gewaltiger Sandsturm... und dann sind wir mitten...”
Er wurde von Degenhardt unterbrochen:
“Die Drei sind mitten in eine riesige Grube voll Scheiße reingeraten.
Jules und Ich hatten noch mal Glück und wurden vom Sandsturm ein paar Meter abgetrieben.”
Jules grinste.
“Und jetzt fühlen die sich richtig verarscht.”
Degenhardt schubste Jules jetzt die Rampe herunter. “Schon klar, aber sie gehen jetzt duschen!”
Als dann das ganze Team den Torraum verlassen hatte, ging Müller in den Kontrollraum rauf und sagte: “Bitte, sag mir einer, dass er das eben aufgenommen hat!”
20 Techniker hielten grinsend ihre Kamerahandys hoch.

Eine Stunde später, als alle frisch geduscht und sich mit Duftwassern eingesprüht hatten, saßen die Mitglieder von ST 1 in der Kantine und tranken Kaffee. Teal’C setzte sich als letzter.
Um seinen Hals hing ein grünes Duftbäumchen.
“Ähh Teal’C?” ,fragte Franzi und deutete auf das Duftbäumchen.
“Das ist eigentlich für Autos gedacht.”
Teal’C nahm es hoch und meinte leicht lächelnd:
“Aber das ist Pinienfrische.”
Franzi wandte sich wieder ihrem Kaffee zu.
“In der Tat.”

Sie hatten sich gerade erst einen Kaffee geholt, als der inzwischen zum Major beförderte Ernst Allert eintrat.
Der kam sofort zum Thema und sprudelte los:
“Wir haben ein Problem.”
“Was ist denn?”, fragte Degenhardt.
“Catherine Langford ist verschwunden.”
Daniel prustete in seinen Kaffee.
“Wie bitte? Wann ist das passiert?”
Allert zuckte mit den Schultern.
“Das versucht der General grad rauszukriegen.
Er hängt seit knapp 20 Minuten am Telefon.
Wir sollen in den Konferenzraum.”

Keine 10 Minuten später saßen ST 1 und Allert im Konferenzraum.
General Reineke telefonierte immer noch.
“Was meint ihr”, begann Jules auf einmal.
“Wer wars wohl? NID?”
Degenhardt schüttelte nachdenklich den Kopf.
“Nein.
Die sind zu inkompetent, um was richtig zu machen. Ich tipp allerdings trotzdem auf die Amis.”
Da kam endlich der General in den Raum und sagte: “Das war Putin.
Soweit er weiß, waren Dr. Langford und ein russisches Team in Rumänien unterwegs, um irgendetwas zu untersuchen.
Dr. Langford hat bisher vier Kontrollanrufe ausgelassen und auf der Frequenz, auf der ihr Team funkt, erreichen wir niemanden.”
“Was ist mit Peilsendern?”, fragte Allert.
“Kann die Walhalla sie nicht vom Orbit aufspüren?”

Franzi schüttelte den Kopf.
“Das würde schon gehen, aber Catherine hat pah tu darauf bestanden, sich nicht aufschnibbeln zu lassen.”
“Rückblickend betrachtet, war das eine schlechte Idee.”, warf Teal’C ein.
“Aber vielleicht sollten wir auf den Bericht des Generals warten, bevor wir uns in wilde Vermutungen stürzen.”
Allert nickte.
“Wie üblich hat unser Jaffa Freund die beste Idee.”

Dann kam auch endlich der General in den Konferenzraum.
“Das war Präsident Putin.”, erklärte er.
“Dr. Langford war zuletzt in Rumänien unterwegs.
In der Nähe der Karpaten.”
Jules rollte mit den Augen.
“Auch das noch: Transelvanien.”
Teal’C hob die Braue.
“Glaubst du, dass der, den ihr Graf Dracula nennt, Catherine Langford entführt hat?”
Jules lachte kurz auf.
“Ja, irgendein Vampir hat sie entführt und saugt ihr wahrscheinlich gerade das Blut aus.”
Darüber konnte aber General Reineke nicht lachen. “Ich find das nicht witzig, Frau Oberfeldwebel.”
“Tschuldigung.”, sagte Jules.

Das reichte Reineke vorerst.
Er fügte noch hinzu: “ST 1, eine Maschine wartet auf sie auf dem Flugplatz.”
“Herr General, bitte darum mit meinem Team ST 1 zu begleiten.”, sagte Major Allert.
Reineke schüttelte aber nur den Kopf.
“Nein. Ihre Mission nach P7G-383 kann nicht warten.”
Dann sah er ST 1 immer noch im Konferenzraum sitzen und klatschte in die Hände.
“Worauf warten sie noch? Los!”
Daraufhin verließen dann endlich alle den Konferenzraum.


Am Nachmittag- US Stützpunkt in Kuwait:

Alles lief ruhig auf dem abseitsgelegenen US Stützpunkt.
Das Personal ging seinen verschiedenen Aufgaben nach.
Marines joggten, oder machten andere Übungen. Einige Soldaten reinigten ihre Waffen und Techniker warteten die 14 F-15 Kampfflugzeuge.
Alles in allem wäre es ein ganz ruhiger Tag geworden, als der Marine Second Lieutenant Aiden Ford spontan in Richtung Süden schaute.
Dort sah er, dass sich kleine Objekte näherten.
Sie kamen erstaunlich schnell näher und die Form erinnerte entfernt an Pyramiden.
“Was zum Geier...”, fragte er sich laut und lief in Richtung eines Offizierzeltes.
Er schlug die Plane weg und sagte:
“Colonel Kawalsky, dass müssen sie sich ansehen!”
Der Vorgesetzte von Ford, Lt. Colonel Charlie Kawalsky, sah zum aufgedrehten Lieutenant Ford auf, dann grinste er.
“Was ist los mit ihnen Lieutenant? Sie sehen ja aus, als hätten sie UFOs gesehen.”

“Das kann gut sein.”, sagte Ford und deutete mit dem Kopf nach draußen.
“Bitte, sehen sie sich das an.”
Kawalsky schüttelte nur grinsend den Kopf.
Das blieb auch so, als er aufstand und nach draußen ging.
Dort waren bereits die Schiffe, es waren drei Al’Keshbomber und drei Tel’Tak Frachtschiffe, tiefer gegangen und man konnte sie jetzt genau sehen. Soldaten kamen aus ihren Zelten und sahen sie sich an.
Kawalsky sah staunend nach oben.
“Okay Ford, vergessen sie, was ich gesagt hab...”

Auf dem Führungs-Al’kesh stand der Truppenkommandeur.
“Die Tau’Ri verhalten sich passiv!”, meldete der Pilot.
“Gut, dann machen wir weiter.
Für unseren Herrn Apophis.”, sagte der Mann und lies seine Augen aufglühen.

Und während die US Soldaten am Boden noch herumrieten, was diese Objekte nun seien, eröffneten die Al’Kesh das Feuer.
Als erstes gingen der Hangar, mit der Staffel Kampfflugzeuge und das Rollfeld in Flammen auf.
Aber das war noch nicht alles.
Fast zeitgleich feuerte das zweite Al’Kesh mit seinen Plasmageschützen auf den Teil des Stützpunktes, indem die Kommunikationsgeräte untergebracht waren. Und hätte das noch nicht gereicht, zerstörte das Dritte die Offiziersunterkünfte.
Wären Kawalsky und Ford nicht zu diesem Zeitpunkt draußen gewesen, wären sie mit Sicherheit ebenfalls tot.
Der Befehlshaber des Stützpunktes, Brigadier General May, kam ebenfalls in den Explosionen um.
Knapp 70 Soldaten waren durch diesen Feuerüberfall ums Leben gekommen.
Kawalsky, der nun als ranghöchster Offizier das Kommando hatte, schrie laut:
“Zu den Waffen!”

Und das war auch bitter nötig, denn nachdem die Al’Kesh ihren ersten Zerstörungsangriff beendet hatten, kamen sowohl sie, als auch die Frachtschiffe tiefer und setzten ihre Transportringe ein.
Truppen wurden heruntergebeamt, immer in sechser Gruppen.
Es waren jedoch keine Jaffa, sondern ganz normale Menschen, Söldner, allerdings in Kampfmonturen, ähnlich den Jaffarüstungen, und bewaffnet mit Stabwaffen und Zats.
Doch kaum waren die ersten Truppen heruntergebeamt, wurden sie vom Feuer duzender M16 Gewehre und Maschinenpistolen empfangen.
Sofort starb die erste Welle, denn sie hatten unvorsichtigerweise auf offenem Feld gestanden.
Die zweite Welle war schon vorsichtiger, sie gaben sich gegenseitig Feuerschutz, bis sie in Deckung waren.

Ford, der zum Glück eine Granatpistole finden konnte, trieb einen der Trupps, mit den 3000° Grad heißen Magnesiumladungen, aus ihrer Deckung.
Die Marines hatten so leichtes Spiel.
Wie auch die Jaffa hatten diese menschlichen Söldner wohl nie gelernt, sich gute Deckungen zu suchen.

Die amerikanischen Soldaten hatten sich gute Stellungen ausgesucht und schossen mit Vorliebe auf die feindlichen Truppen, die gerade von den Transportringen heruntergeschickt wurden.
Von den 200 feindlichen Soldaten schafften es nur 155 in Deckungen und feuerten zurück.

Der kommandierende Goa’Uld sah sich das von seinem Al’Kesh an.
Es handelte sich um Nijam, einen von Apophis Gefolgsleuten.
Nachdem seine Leute fünf Minuten lang nicht vorankamen, befahl er:
“Feuere auf eine der Stellungen der Tau’Ri Krieger.”
Das schwenkbare Plasmageschütz an der Unterseite des Al’Kesh begann zu arbeiten.
Es feuerte zwei Salven auf eine Stellung, in der sich 20 Airman und Unteroffiziere versteckt hielten.
Die Stellung, die nur aus großen Steinen bestand, ging in Flammen auf und Leichenteile flogen durch die Luft, ebenso Einsatzhelme.

Kawalsky, der neben Ford in der Deckung lag, und mit seiner MP5 immer wieder Feuerstöße abgab, sagte fast schreiend:
“Wir müssen irgendwie diese Schiffe abschießen!”
Ford, der inzwischen auf sein M4 gewechselt hatte, überlegte kurz.
Die Plasmasalven und Zatstöße flogen ihnen um die Ohren.
Er ging runter und sagte:
“Irgendwo da hinten müssten noch ein paar Stinger und Redeyes sein!”
Kawalsky nickte und deutete auf zwei Marines und einen Airman.
“Sie drei gehen mit Lieutenant Ford und holen sich was, mit dem sie diese beschissenen Teile abschießen können!”
Dabei deutete er mit dem Daumen nach hinten auf die Goa’Uld Schiffe.
Die drei nickten und robbten hinter Ford her, zurück in das zerstörte Camp.
Irgendein paranoider Offizier hatte einmal vorgeschlagen einige Luftabwehrwaffen und ähnliches unterirdisch zu verstecken, falls das Camp mal bombardiert wird und das Waffenzelt zerstört würde. Diese Paranoia zahlte sich jetzt aus.

Derweil kam ein Sergeant zu Kawalsky.
Er stellte es ab, legte sich neben Kawalsky und feuerte mit ihm auf den Feind.
“Sir, uns geht die Munition aus! Wir haben kaum noch was!”
“Dann schmeißen sie mit Steinen, wenn sie nichts mehr haben!”, meinte Kawalsky und erledigte in der gleichen Sekunde einen Söldner mit einem Kopfschuss.

Ford und die drei Anderen waren indes an einer der Stellen angekommen, wo unterirdisch die Flugabwehrwaffen lagerten.
Ein afroamerikanischer Sergeant, einige Jahre älter als Ford, stieg als erster herunter, während die Anderen ihm Feuerschutz gaben.
Er schaltete seine Taschenlampe an und hatte gleich 12 Stinger und 5 Redeye Flugabwehrwaffen vor sich. Und in einer Ecke lag auch das, was man jetzt brauchte:
Ein Satellitentelefon.
Das steckte er sich sofort in die Einsatzweste und reichte dann die Waffen hoch.

Ford und die anderen rannten sofort zurück zu Kawalsky, mussten die letzten Meter aber wieder kriechen.
Der afroamerikanische Sergeant musste dabei aufpassen, dass das Satellitentelefon nicht beschädigt wurde.
Ford kam als erster bei Kawalsky an und gab ihm eine Stinger samt Abschussrohr.
“Okay!”, sagte der.
“Wir zielen zu dritt auf eines dieser Schiffe! Ich werde schnell hinterherfeuern!”

Dann nahmen drei Soldaten je eine Stinger oder Redeye Rakete und feuerten sie gemeinsam auf eines der Frachtschiffe ab.
Ford und Kawalsky nahmen ebenfalls ihre Stinger und feuerten.
Kawalsky nahm schnell eine Redeye auf und feuerte hinterher.
Keine Sekunde später explodierten die beiden Frachtschiffe.
Dann kam der afroamerikanische Sergeant mit dem Satellitentelefon.
Kawalsky fragte:
“Mein Gott, wo haben sie denn das her?”
“Lag in dem unterirdischen Lager!”, sagte der Sergeant und übergab es Kawalsky.
Der sah den Sergeant dankbar an und fragte:
“Wie heißen sie, Soldat?”
“Bates, Sir!”, antwortete der Marine.
"Staff Sergeant Dean Bates."
Kawalsky nickte Sergeant Bates zu und meinte dann zu ihm, Ford und den drei Soldaten:
“Geben sie mir Feuerschutz, während ich versuch, das Oberkommando zu rufen!”
Dann feuerten die Vier auch weiter auf den Feind und andere Soldaten benutzten ihrerseits die Stinger und Redeyes, von denen insgesamt aber nur noch neun vorhanden waren.
Kawalsky gab indes durch:
“Lima Golf Bravo! Lima Golf Bravo! Mayday! Mayday! Angriff durch feindliche Truppen!
Mayday! Erbitte Unterstützung!”

Einige Zeit vorher, Karpaten:

Bei helllichtem Tageslicht kamen die Mitglieder in den Kaparten an.
Sie fuhren zu einem Schloss-Hotel, indem Catherine Langford und ihr Team gewohnt hatten, bevor sie verschwunden waren.
Von außen hatte das Schloss verblüffende Ähnlichkeiten mit dem Schloss Bran, das in dem Roman Dracula, Heimstätte für den Grafen war.
Sie fuhren mit dem Wagen bis in den Schlosshof vor und betraten dann die Lobby des Gebäudes, dass in heutiger Zeit als Hotel diente.
Am Empfangsschalter trat Daniel vor und sagte zum Hotelangestellten:
“Ich bin Doktor Daniel Jackson und das ist mein archäologisches Team.
Wir haben gebucht.”
“Sehr wohl, der Herr.”, meinte der Hotelangestellte mit einem Tonfall, wie von einem englischen Butler.
“Sie haben die Zimmer 34 bis 39. Der Boy wird sie hinbringen.”
Daniel nickte dankend und lies sich mit dem Team von einem jungen Mann durch die Gänge führen.
In der Lobby sahen sie noch einige Rucksacktouristen aufmarschieren und der Boy erklärte:
“Wir sind hier ein beliebtes Wanderziel. Und wenn ich das fragen darf:
Sie sind hier zum Forschen?”
Degenhardt nickte.
“Ja, wir sind Archäologen. Wir sind hier als Verstärkung für Dr. Langford.”
“Ach, die nette, alte Dame von Zimmer 74?”, fragte der Boy überrascht.
Franzi nickte.
“Allerdings. Haben sie Dr. Langford zufällig schon heute gesehen?”
Der Boy schüttelte den Kopf.
“Nein. Ihren Schlüssel hat sie nicht abgeholt.”
Dann erreichten sie auch die fünf Zimmer des Teams und der Boy würde mit einen schönen Trinkgeld belohnt.

Nachdem sie ausgepackt und ihre Ausrüstung überprüft hatten, machten sie sich auf, in das Restaurant des Hotels.
Nach einigen Minuten des Wartens, setzte sich ein Russe ihnen gegenüber.
“Hauptmann Dremov.”, stellte er sich vor.
Degenhardt nickte ihm zu.
“Wo haben sie Doktor Langford das letzte Mal gesehen?”
Er war direkt auf den Punkt gekommen und das war dem Russen auch recht so.
“Gestern Abend ist sie mit ihrem 7 Mann Team in ein Tunnelsystem gegangen.
Ich mit meinem Team natürlich hinterher, um sie zu beschützen.
Dann sind sie plötzlich verschwunden, nur mein Team und ich blieben zurück.”
“Klingt nach einer Falle.”, meinte Daniel nachdenklich. “Wir sollten uns sofort die Stelle ansehen.”
“Ich fahr sie hin.”, sagte Dremov sofort, der sich anscheinend schuldig fühlte.
Degenhardt nickte.
“Okay. Leute, Ausrüstung anlegen, Bewaffnung für Häuserkampf.”

Sie gingen zurück in ihre Zimmer, holten sich ihre Einsatzwesten, Taschenlampen, Infrarotsichtbrillen, sowie ihre Zats und MP7.
Das mussten sie jedoch erst einmal in einem Rucksack mitnehmen.
Ihre verdeckte Operation wäre sofort aufgefallen, hätten die anderen Gäste, “Archäologen” in voller Kampfmontur gesehen.

Mit dem Jeep fuhren sie zur Ausgrabungsstelle, ein steinerner Eingang in einem Berg.
Das ganze ähnelte dem Eingang eines Bergwerks. Davor partroulierten vier russische Soldaten, die zu Dremovs Team gehörten.
Dremov kratzte sich, als sie vor dem Eingang standen, am Kopf.
“Na dann, viel Glück.”
Degenhardt, der schon seine Montur angezogen hatte, setzte sich den Einsatzhelm auf und aktivierte die Helmleuchten.
“Dann mal los, ST 1!”
Das Team marschierte los, rein in den Berg.


In Kuwait, US Stützpunkt:

Inzwischen war es Ford und Bates gelungen ein Al’Kesh abzuschießen, indem sie ihre Stinger auf das Plasmageschütz gezielt hatten.
Dies hatte eine Kettenreaktion ausgelöst und das Schiff zerstört.
Dadurch hielten sich die anderen drei Al’Kesh erst einmal zurück.
Kawalsky versuchte indes weiterhin das Hauptquartier zu erreichen.

Hinter dem Abschnitt, indem sich Amerikaner und Söldner bekriegten, entließ das Führung-Al’kesh aus dem Ringtransporter vier Söldner und den Goa’Uld.
Sie befanden sich nun ungefähr dort, wo vorher das Kommandozentrum war.

Hier standen noch einige der gemauerten Gebäude, es war das Computerzentrum, das auch seine eigene Energieversorgung hatte.
Nijam suchte ganz bewusst die Computer der Menschen.
Währenddessen war der Kampf zwischen Marines und Söldnern festgefahren.

Nijam und seine Bewacher hatten endlich einige Computer gefunden, die noch funktionierten.
Der Goa’Uld sah sich einen Rechner an, tippte auch auf der Tastatur herum.
Da blinkte ein Fenster auf:
“Bitte Passwort eingeben!”.
Da bekam Nijam einen Wutanfall und befahl:
“Ich will einen Tau’Ri!”

Derweil hatte es Kawalsky geschafft, dass Oberkommando im Pentagon zu erreichen.
Über mehrere Satelliten konnte Kawalsky auf der anderen Seite der Welt gehört werden.
“Wie war das?”, fragte ein General im Pentagon den Lt. Colonel.
“Ich sagte, hier sind feindliche Truppen!”, schrie Kawalsky fast.
“Die schießen mit Strahlenwaffen!
Und über uns schweben Bomber, die auch mit Lasern, oder so was feuern!
Die meisten meiner Männer und der General sind schon gefallen.
Ehrlich Sir, ich habe sowas noch nie gesehen, wir brauchen Verstärkung.”
Der Generalstab hatte mit an gehört.
Strahlenwaffen?
Alle wussten natürlich, dass die Deutschen Kontakt mit Außerirdischen hatten.
Und das mussten sie wohl sein, die jetzt Amerikaner hinterrücks angriffen.
Sofort wurden alle munter.
"Halten sie solange durch, wie nur irgendwie möglich, wir holen sie da raus."
General Ryan rief zu seinem Stabschef:
“Eine Verbindung zur USS George Washington!”

Die Washington, ein Flugzeugträger der Nimitz-Klasse, kreuzte vor dem persischen Golf.
Das Schiff hatte ein Auge auf dem Irak und auf den eigenen Verbündeten Kuwait.
Der Einsatzbefehl kam sofort.
40 F-18 Hornets und einige Transporthubschrauber vom Typ CH-53 Sea Stallion, bemannt mit Marine Einsatzteams, flogen zum Stützpunkt.
Man wolle kein Risiko eingehen und lieber mit zu vielen, als zu wenigen Flugzeugen auftauchen.
Die Amerikaner hofften:
Hoffentlich war es noch nicht zu spät, hoffentlich kam die Rettung noch rechtzeitig.


In den Karpaten, im Tunnelsystem:

Sie waren schon ein gutes Stück vorrangekommen, als sie an eine Stelle der Höhle kamen, an der eine prächtige Tafel, anscheinend aus Marmor, mit Runen stand.
Daniel beugte sich als Erster darüber und begann zu übersetzen.
Franzi besah sich die Runen und sagte dann:
“Es ist seltsam.”
“Was?”, fragte Jules, die sich ebenfalls die wunderbaren Runen mit ihren ganzen Verzierungen ansah.
“Na ja, eben, dass hier Runen zu finden sind. So weit in Südosteuropa?
Ich weiß ja nicht.”, sagte Franzi.
Daniel trat jetzt wieder zu den Anderen und sagte: “Also ich find das auch merkwürdig.
Ich hab das außerhalb des Gebietes der Nordens, wo die Asgard sonst die Götter waren, sonst nur noch in Skandinavien gesehen.
Aber hier in Rumänien?”
Er wurde von seinen Erklärungen und Erläuterungen von Degenhardt unterbrochen:
“Und was steht da?”
Daniel zuckte aber nur mit den Schultern.
“Ich hab keine große Ahnung.
Das ist ganz klar die Asgardsprache, aber ein ganz merkwürdiger Dialekt.”
Degenhardt schlug sich die Hände vors Gesicht.
“Nicht schon wieder dieser Unterschied, wie zwischen Sächisch und Bayrisch.”
Teal’C hob die Braue.
“Das verstehe ich nicht ganz.”
Degenhardt winkte ab.
“War vor deiner Zeit. Das war ne Metapher, die Müller damals beim Abydoseinsatz benutzt hat, weil Abydonisch und Altägyptisch so unterschiedlich sind, wie Bayrisch und Sächisch. Ist hier wohl genauso, oder Daniel?”
Der Archäologe nickte.
“So ungefähr.”
Degenhardt ging weiter.
“Gehen wir erst mal weiter. Daniel, machen sie aber noch ein Foto.”
Schließlich gingen sie weiter in den Berg hinein.


In Kuwait, US Stützpunkt:

Nijam hatte sich indes einen Marine bringen lassen. Den hatte er an der Gurgel gepackt und sagte eindringlich:
“Öffne mir den Computer! Geb mir deinen Code!”
“Niemals, Freak!”, stieß der Marine aus, der aus einer Kopfwunde stark blutete.
Nijam warf ihn auf den Boden und aktivierte sein Handgerät, hielt es dem Marine an den Kopf.
“Rede, oder du stirbst!”, sagte Nijam.
“Dann sterbe ich für Gott und mein Land! Stars and Stripes forever!”, erwiderte der Marine.
“ICH bin dein Gott!”, schrie der Goa’Uld und presste das Handgerät dem Marine auf den Kopf.
Jetzt drang er in die Gedanken des Marine ein.
Keine 10 Sekunden später schleuderte er den Marine fünf Meter durch die Luft.
Er blieb reglos liegen, sein Genick war gebrochen.
Nijam, der jetzt den Sicherheitscode kannte, tippte ihn auch gleich ein.
Er war jetzt im Netzwerk des Stützpunktes und hatte nun auf viele Informationen der USA Zugriff.
Er holte ein Goa’Uld Gerät heraus und stöpselte es an den Computer an.
Über ein Goa’Uld Funkgerät befahl er:
“Überspielt die Daten!”

Kawalsky und Ford waren indes bei ihrem letzten Magazin.
“Letztes Magazin!”, rief Ford und fragte dann Bates: “Haben sie noch Munition?”
Der Sergeant schüttelte den Kopf und verschoss seine letzte Salve, dann zog er seine M9 Pistole und feuerte damit weiter.
Kawalsky hatte nun auch keine Gwehrmunition mehr und schob das letzte Magazin in seine M9, sagte:
“So, das wars.”

Die Söldner wussten, dass nun nur noch geringe Abwehr kam und kamen aus ihren Deckungen.
Der Wiederstand mit den wenigen Pistolen war gering.
Da kam plötzlich aus südlicher Richtung Donnergrollen. Keine Sekunde später schlugen Luft-Luft Raketen in den verbliebenden Al’Kesh und den Frachtschiffen ein, sie stürzten ab.
Ein Al´kesh aber konnte zuvor noch zufeuern und mit einer Plasmasalve drei F 18 zerstören.
Die Transporthubschrauber ließen ihre Marines frei, die sich abseilten und die Söldner, die sich standhaft wehrten, erschossen.
Einige wenige konnten Gefangen genommen werden.

Nijam bekam das alles aus nächster Nähe mit.
Er griff zum Funkgerät und sprach:
“Jaffa, Kree!”
Über ihm enttarnte sich ein Frachtschiff, das sogleich die Transportringe aktivierte.
Es nahm Nijam, mit seinen gesammelten Daten, an Bord und tarnte sich wieder.
Wenige Sekunden später war es aus der Atmosphäre verschwunden.

Die Marines hatten währenddessen leichtes Spiel mit den demoralisierten Söldnern und konnten sie alle töten.
Bis auf zwei, die hatten Kawalsky, Ford und Bates überrumpelt, als sie in die Wüste fliehen wollten.
Dabei hatten sie allerdings von ihren Schusswaffen gebrauch machen müssen.
Es waren Nackenschüsse, allerdings nicht tödlich, wenn sie sofort behandelt wurden.
Die beiden Söldner waren sofort ins Koma gefallen, mit einem:
“Mein Herr Apophis, errette mich vor dem Bösen!”

Sanitäter holten die Söldner mit den anderen Verwundeten ab.
Der Kommandant der Marines, Colonel Makepeace, kam zu Kawalsky und Ford.
“Tut mir Leid, dass so viele ihrer Jungs tot sind.”
“Wie viele leben noch?”, fragte Ford.
Makepeace kratzte sich am Kopf.
“29, sie beide eingeschlossen.”
Kawalskys Mundwinkel gingen nach unten.
“Wir waren 650.”
Dann wurden auch Kawalsky und Ford aus dem Gebiet evakuiert.
Die Trümmer der Raumschiffe wurden eingesammelt und mitgenommen.


In den Karpaten, tief im Berg:

Sie waren inzwischen am Ende des Tunnels angelangt. Vor ihnen erstreckte sich ein Altar aus Marmor, mit eingebauten Rubinen.
Eine steinerne Meißelei zeigte Odin.
Degenhardt und die Anderen stellten sich genau vor das steinerne Bild.
In eben dieser Sekunde erfasste sie ein Asgardtransportstrahl, nahm sie auf.

Sie materialisierten in einem großen, hohen Raum. Degenhardt schätzte die Höhe auf circa 20 Meter.
Eingerahmt wurde der Raum von Asgardstatuen, die bis zur Decke reichten.
An einer Seite gab es einen Gang, aus dem Licht schien.
Daniel und Franzi fotografierten den Raum.
Degenhardt leuchtete die Kammer aus und an einer Stelle vor ihm, wurde das Licht von einem Gegenstand reflektiert.
Der Oberst hob ihn auf und erkannte, dass es eine silberne Taschenuhr war.
Daniel besah sich die Uhr.
“Die gehört Catherine. Das war die Uhr von ihrem Vater.”
Teal’C nickte.
“Dann sind wir nahe dran.”

Sie gingen den Gang lang, der ebenfalls mit Marmor ausgekleidet war.
Da ertönte ein heller Ton, ähnlich einem Pfeifton.
Der Ton war anhaltend und hörte sich warnend an.
“Okay, das klingt irgendwie nicht gut.”, sagte Jules.
Degenhardt nickte den Gang entlang.
“Los, weiter! Laufschritt.”
Sie setzten sich wieder in Bewegung, diesmal rannten sie.
Sie kamen in eine neue Kammer, in der es einen großen Tisch, viele Stühle und einige Asgardkonsolen gab.
Auf dem Boden lagen Catherine Langford und sieben Archäologen.
Jules fühlte ihren Herzschlag.
“Ziemlich schwacher Puls.”

“Das muss wohl damit zusammenhängen.”, meinte Franzi und deutete auf das grellleuchtende Objekt im hinteren Teil des Raumes.
Franzi ging näher heran, dann strauchelte sie und fiel zu Boden.
Jules rannte zu ihr und sah sie sich an.
“Sie ist bewusstlos...”, lallte Jules und fiel ebenfalls ohnmächtig um.

Degenhardt, der immer noch am anderen Ende des Raumes stand, fiel als nächstes um, zeitgleich mit Daniel.
Teal’C fiel zuletzt um, allerdings nur eine knappe Sekunden nach Degenhardt und Daniel.
ST 1 lagen nun ebenfalls allesamt bewusstlos auf dem Boden.
10 Minuten später hörte der anhaltende Signalton auf , alle Menschen in der Kammer wurden weggebeamt.

Im Orbit schwebte Thors Raumschiff, die Franziska Rust.
Die Bewusstlosen materialisierten genau vor Thor, auf der Kommandobrücke.
Thor fuhr mit einem Runenstein über die Bewusstlosen, die sofort wieder aufwachten.
Degenhardt sprang auf, putze sich den imaginären Staub vom Körper und sah sich um.
“Seid gegrüßt.”, kam es von Thor.
“Thor.”, sagte Degenhardt erstaunt.
“Was war denn da unten los?”
“Die Energiequelle war defekt.”, sagte Thor.
“Das wird soeben in Ordnung gebracht, während wir sprechen.”
Catherine, die auch wieder aufgestanden war, fragte: “Was ist das überhaupt für eine Kammer?”
Thor zwinkerte mit seinen großen Augen.
“Das ist eine uralte Einrichtung der Asgard, die mein Vater Odin vor 12.000 Jahren errichtet hat.
Ein Versammlungsort, wenn ihr so wollt.
Die Energiequelle war undicht geworden, deshalb seid ihr auch ohnmächtig geworden.
Der Warnton hat mich aufmerksam gemacht und ich bin gekommen, um alles zu reparieren.”

“Das erklärt einiges.”, sagte Jules. “Und jetzt?”
Thor blinzelte und neigte den Kopf zur Seite.
“Ich möchte euch bitten, niemals wieder diese Einrichtung zu betreten.
Sie hat für die Asgard einen hohen Kulturellen Wert ”
Degenhardt nickte.
“Hast unser Wort drauf.”
Thor neigte dankbar den Kopf.
“Dann lebt wohl.”
Er verschob einen Runenstein und ließ die Menschen verschwinden.
Dann entfernte sich auch die Rust aus dem Erdorbit.


Präsident Bush hatte indes befohlen, dass niemand über den Kuwait Zwischenfall ein Wort verlieren dürfte.
Den Medien wurde alles als Terroranschlag von Al Quaida verkauft.
Die Trümmer der Schiffe, die Stabwaffen und Zats wurden zum Space Force Command und nach Area 51 verfrachtet, wo ein Heer von Wissenschaftlern sich darum kümmerte.

Geheimes Verhörzentrum der Space Force:

Colonel Maybourne stand vor den Krankenbetten der beiden Söldner, die noch immer im Koma lagen.
Maybourne sah zur neben ihm stehenden Ärztin. Maybourne sagte:
“Wecken sie sie auf, Doc!”
Die Ärztin schüttelte den Kopf.
“Wenn ich das mache, dann werden sie sicher sterben.”
Maybourne sah die Ärztin durchdringend an.
“Mache sie es einfach möglich! Ich will an die Informationen!”
Doktor Janet Fraiser aber schüttelte nur den Kopf und untersuchte die beiden weiter.
"Ich kann ihnen schon ein erstes Ergebniss geben, Colonel."
Maybourne sah sie nervös an.
"Und das wäre?"
Fraiser machte noch eine Notiz auf einem Krankenblatt.
"Beide haben Bestandteile in ihrem Blut, die eindeutig nicht Irdisch sind.
Sieht mir aus, wie eine Form von Droge, aber leider in zu geringer Form, um genau untersucht zu werden."
Maybourne nickte mit dem Kopf.
"Gute Arbeit, Fraiser."
Danach ging er, um Bericht abzuliefern.


Nijam hingegen war zufrieden, da er seinem Herrn etwas liefern konnte.
Zwar war seine ganze Einsatztruppe gefallen, aber das war nicht weiter schlimm.
Alle Söldner waren mit Roszna vollgrpumpt, sie würden in spätestens einer Woche sterben. Doch die Goa´Uld hatten jetzt einige Daten über die Irdische Verteidigung...


Ende der Folge
Kapitel 7 by Atlan
4.07 Im Bann der Leidenschaft
von Atlan




Es war Wochenende und Degenhardt und Teal‘C waren gemeinsam in Hamburg unterwegs. Die Beiden wollten einmal ausspannen, während der Rest des Teams noch im STK war.
Der Oberst und Teal‘C liefen gerade über den Marktplatz.
Degenhardt erzählte zum einen, der wenigen Male, von seinem Leben vor dem STK.
„Also, ich war da bei der Panzer-Division und kommandierte einen Leopard 2.
Es ist Mittwoch Abend und wir sitzen lustlos in der Kaserne rum, der Befehlshaber ist ausgeflogen und rate mal, was wir gemacht haben?“
Teal‘C überlegte kurz und besah sich dabei die Auslagen auf dem Markt.
„Du und deine Panzerbesatzung habt im Kampftraining eure Körper gestählt, um besser zu sein, als eure anderen Kameraden?“

Degenhardt sah Teal‘C mit einem verwirrten Blick an. „Äh nein Teal‘C, es mag dich überraschen, aber wir sind keine Jaffa.“
Der Jaffa lächelte und nickte.
„Niemand ist vollkommen. Aber jetzt sag mir, was du getan hast.“
Degenhardt schüttelte noch mal kurz den Kopf, dann antwortete er:
„Wir sind in den Panzer gesprungen, die anderen Jungs oben drauf und sind in den Drive In gefahren.“
Er lachte.
„Ich werd meinen Lebtag nicht vergessen, wie uns die Bedienung angeguckt hat.“
Teal‘C hob die Augenbraue.
„Und was ist dann passiert, nachdem du Militäreigentum entwendet hast?“
Degenhardt kratzte sich am Kopf.
„Na ja, wir kamen zurück auf den Fuhrpark und dann stand da auch schon der Brigadegeneral.
Kurz um:
Wir haben ihm einen Hamburger abgegeben und dafür mussten wir dann als Strafe nur eine Woche die Latrinen reinigen und natürlich den Sprit bezahlen.“

Teal‘C wollte gerade antworten, da ertönten plötzlich Schreie von der anderen Seite des Marktplatzes.
„Diese Stadt ist in der Tat merkwürdig.“, sagte Teal‘C und erinnerte sich an das letzte Mal, als er mit Daniel in Hamburg war.
Die beiden rannten dorthin und sahen einen Mann vor einem anderen Mann fliehen.
Der Verfolger schoss dabei mit einer Zat blaue Energieentladungen.
Die Menge war natürlich geschockt und aufgeregt.
Danach waren die beiden Männer auch schon vorbei.
Teal‘C sah erstaunt zu Degenhardt.
„Ich wusste nicht, dass normale Menschen mit Zat‘niki‘tels bewaffnet sind.“
Degenhardt blickte eher entnervt auf die Szenerie. Dies sollte doch ein freier Tag werden.
Schließlich meinte er schließlich:
„Los, hinterher!“
Und so rannten sie auch schon hinter her und bogen bald darauf in eine Nebenstraße ein.
Dort wollten sie dem Bewaffneten den Weg abscheiden.


Derweil im STK:

General Reineke kam in den Kontrollraum und fragte Müller:
„Immer noch nichts?“
Der Hauptmann schüttelte den Kopf.
„Nein. ST 8 ist jetzt seit zwei Stunden überfällig.“
Reineke nickte nachdenklich.
„Allert ist nicht der Typ, der sich verspätet.
Müller, nehmen sie Hauptmann Rust, Oberfeldwebel Tora und Dr. Jackson.
Sie gehen der Sache mal nach.“
„Jawohl.“, bestätigte Müller den Befehl.

Einige Minuten später traten ST 1 und Müller auch schon aus dem Stargate und fanden sich auf einer weiten Ebene auf P5F-911 wieder.
Vor ihnen waren nur Bäume und Wiesen, vor dem Tor noch die Aufklärungssonde.
Müller holte ein Fernglas heraus und besah sich der Umgebung.
„Also, da ist nichts. Nur Bäume.“
Franzi nickte.
„ Wir sollten erst mal weitergehen. Vielleicht finden wir ja Fußspuren oder so was.“

Sie gingen einige hundert Meter in den Wald hinein. Dort fand das Team auch die Fußspuren, die sie gehofft hatten, zu entdecken.
Jules kniete sich hin und besah sie sich.
„Standard Militärstiefel.“
„Gut, dann sind wir auf der richtigen Spur. Gehen wir weiter.“, sagte Müller, ging den anderen voran den Trampelpfad weiter.


Auf der Erde, Hamburg:

Sie hatten den Zat-Schützen jetzt in eine Nebenstraße verfolgt.
Der beugte sich jetzt über sein Opfer, den Mann, den er verfolgt hatte.
Er hatte ihn mit einem Zatschuss niedergestreckt und machte sich an dessen Brieftasche zu schaffen.
Degenhardt trat hinter hin.
„Na, hats was gebracht?“
Der Schütze, ein Mitte 20 Jahre alter Mann, drehte sich blitzschnell um und aktivierte seine Zat.
Da packte Teal‘C den Mann von hinten, entwaffnete ihn mit einer schnellen Bewegung.
Die Zat fiel zu Boden.
Degenhardt hob die Waffe auf und besah sie sich. Teal‘C hielt ihn weiterhin mit einem Jaffagriff fest.
„Wo hast du die Waffe her?“
Der Mann blieb stumm und blickte nur finster drein, stellte aber keinen Blickkontakt her.
„Teal‘C.“, sagte Degenhardt.
Der Jaffa lächelte leicht und zog den Griff enger, der Mann stöhnte leicht vor Schmerzen. "Woher ist die Waffe?"
Degenhardt stellte jetzt Blickkontakt her und sah ihn eindringlich an. „Also?“
Auf einmal war der Mann äußerst gesprächig und sagte:
„Ich hab die Waffe vom Schwarzmarkt, den Namen vom Händler weiß ich nicht.
Er sagte nur, dass ein Schuss betäubt, zwei töten. Ich bin ein kleiner Dieb und wollte niemanden töten, also kommt mir so was ganz recht. Der verkauft da mehrere von diesen Strahlenpistolen, auch so längliche Kanonen mit größerer Stärke.“
Degenhardt nickte.
„Okay. Teal‘C, wir nehmen ihn mit.“

Der Oberst griff er zu seinem Handy und wählte die Nummer von General Reinekes Telefon im STK.
„General, hier Degenhardt.
Ja, ich weiß.
Hören sie, auf dem Schwarzmarkt sind Zats und Stabwaffen aufgetaucht.“
Reineke grummelte.
Daran hörte man schon, dass ihn das nicht gerade freute.
„Ja gut. Kommen sie ins STK.“

Degenhardt und Teal‘C übergaben den Schützen noch schnell der Polizei.
Anschließend riefen für den Unmächtigen, der von der Zat getroffen wurde, einen Krankenwagen.
Danach wurden sie mit einem Militärhubschrauber ins STK geflogen.
Degenhardt war immer noch sauer.
„Wieso tauchen die Probleme immer auf, wenn wir mal von alleine Urlaub nehmen?“


Auf P5F-911:

Nach dem schon etwas längeren Fußmarsch kam das Team in eine Stadt, die an eine irdische Großstadt um das Jahr 1930 erinnerte.
Müller sah die Menschen auf den Straßen gehen.
Das Verhalten der Männer machte ihm Sorgen.
Auch wenn sie größtenteils größer als ihre Frauen waren, liefen sie mit zwei Schritten Abstand und gesenktem Kopf hinter den Frauen her, die erhobenen Kopfes stolzierten.
Das härteste war jedoch: Die Männer trugen Kostüme aus Federn.
Müller ging näher zu Jules und sagte unauffällig: „Jules, ist ihnen was bei den Männern aufgefallen?“
Sie nickte.
„Ja, die Männer verhalten sich unterwürfig und sehen aus, wie schlappe Bohnenstangen.
Sehen sie sich die Frauen an, die sind wesentlich muskulöser.“
Sie liefen eine asphaltierte Straße entlang, als sich ihnen drei Frauen entgegen stellten.
Zwei Jüngere in so etwas, wie Militärkleidung, und eine ältere Frau in einem Kostüm für Geschäftsfrauen. Franzi erkannte sofort, dass die beiden Frauen Zats trugen.

Die ältere Frau sprach Franzi an:
„Willkommen auf Anghola. Folgen sie mir bitte ins Regierungsgebäude.“
Sie warf abfällig einen Blick auf Müller und Daniel. „Euren Männer solltet ihr die Waffen abnehmen.
Wir haben hier nicht gerne Männer mit Waffen.“
Müller hielt sein G36K weiter fest und machte keine Anstalten, sich zu entwaffnen.
Daniel gab seine P8 und seine Zat sofort Jules.
Müller zögerte noch einen Moment.
Franzi trat an ihn heran und flüsterte:
„Müller. Geben sie mir ihre Knarren. Bitte. Sonst kommen wir hier nicht weiter.“
Wiederwillig gab er ihr sein Sturmgewehr, die P8 und die Zat.

Jetzt lächelte die ältere Frau.
„Gut, folgen sie mir jetzt bitte.“
Sie brachte das Team zum Regierungsgebäude, das einem typischen Rathaus ähnelte, allerdings in hellen Farben gestrichen war.


Auf der Erde:

Degenhardt und Teal‘C waren wieder im STK und saßen vor General Reineke im Büro, der gerade telefonierte.
Er nickte noch einige Male und bestätigte Dinge mit einem Ja, dann legte er auf und sah nach oben.
„Das war der Kanzler.“, informierte er die Beiden.
„Er ist nicht gerade begeistert, dass da draußen Zats und Stabwaffen sind.
Und Putin auch nicht.
Der hat den FSB darauf angesetzt. Der MAD und der BND sind ebenfalls dran.“
„Schon irgendwas?“
Reineke nickte.
„Ja, ein BND Agent hat mit dem Kerl geredet, den sie sich geschnappt haben.
Er hat verraten, wer sein Zwischenhändler ist.“
Degenhardt überlegte kurz.
„Dann brauch ich ST 9 und ST 11, Teal‘C und ich nehmen den hoch.“
„Einverstanden.“, meinte Reineke. „Ich lasse die beiden Teams ausrufen und sie dann mit dem Heli in die Nähe bringen.“

Teal‘C und Degenhardt gingen.
Auf dem Flur grinste der Oberst.
„Ein gutes hat das ganze.“
„Und was wäre das, Bastian?“, fragte Teal‘C.
Degenhardt grinste.
„Na, der Steuerzahler darf wieder dafür blechen, dass wir in der Gegend herumkutschiert werden.“
Teal‘C hob nur die Braue, sagte aber nicht.
Er verstand den Oberst manchmal noch weniger, als sonst.


Zwei Stunden später, Umgebung von Stralsund:

Teal‘C und Degenhardt standen in Zivil vor einem heruntergekommenem Lagerhaus in einem Industrieviertel.
Degenhardt trug einen feinen Anzug, Teal‘C sah aus, wie ein Bodyguard und trug eine Micro-Uzi unter der Jacke.
Das allerdings so offensichtlich, dass sie entdeckt werden würde.
Degenhardt hingegen hatte seine Uhr mit einem Sender ausgetauscht.
Den sollte er benutzten, wenn er den Zwischenhändler hätte.

Teal‘C klopfte ans Tor, ein Sehschlitz öffnete sich. „Passwort?“
„Krieg und Frieden.“, antwortete Teal‘C.
Das Passwort hatte man aus dem Gefangenen aus Hamburg „gepresst“.
Der Schlitz ging wieder zu und die Tür öffnete sich, Teal‘C und Degenhardt gingen hinein.
Drei Männer waren in der Halle.
Zwei mit Stabwaffen bewaffnete Männer und ein Mann im feinen Anzug.
Der fragte:
„Meine Herren, was kann ich für sie tun?“
Die beiden Bewaffneten fingen an, Degenhardt und Teal‘C abzutasten.
„Wir haben gehört, dass sie hier revolutionäre Waffen haben.“,erwiderte Degenhardt.
„Eigentlich kaufen wir ja nur ausgemusterte G3, ab und zu einige G36 und natürlich AK74, aber was ich von den Waffen gehört habe, die sie anbieten...“
Degenhardt setzte sein bestes Lächeln auf. „Da könnte man schwach werden und als Geschäftsmann sollte man mit der Zeit gehen und neuere Waffen an den Mann bringen.“

Der Feingekleidete nickte, als einer der Bewaffneten die Micro-Uzi fand.
Degenhardt erklärte:
„Der Mann ist mein Leibwächter. In meiner Branche hat man viele Feinde.“
Der Feingekleidete nickte.
„Schon gut, viele aus ihrer Branche kommen zu mir.“
Degenhardt nickte.
„Ich würd jetzt gerne ihre Waffen sehen.“
Der Mann ging zu einem Teil des Lagerhauses, in dem auf vielen Tischen Transportkisten standen. Degenhardt folgte ihm.
Der Mann öffnete eine der Kisten, die zwei Stabwaffen beinhaltete.
Er lächelte stolz.
„Die verschießt Plasmaenergiestöße und muss nie nachgeladen werden.“
Degenhardt tat beeindruckt.
„Und was ist mit diesen Betäubungsdingern, von denen mir ein Freund erzählt hat?“
Der Anzugträger öffnete eine kleinere Kiste, in der sich vier Zats befanden.

Er erklärte:
„Ein Schuss aus dem Betäuber macht einen bewusstlos, der Zweite tötet und der Dritte lässt das getroffene Objekt verschwinden.
Fragen sie mich nicht, wie das geht, aber auf jeden Fall muss auch diese Waffe nicht nachgeladen werden.“

Degenhardt spielte den beeindruckten Kunden mit Bravour.
„Wie viele Exemplare haben sie von diesen stabförmigen Plasmawaffen und den Betäubern hier?“
„4 Plasmawaffen und 20 Betäuber.“, gab der Anzugträger freundlich Auskunft.
„Ich kaufe ihnen alle ab.“, sagte Degenhardt und zückte ein Scheckbuch.

Der Anzugträger grinste breit und seine Wachen ließen in der Aufmerksamkeit nach.
Er zeigte auf einen Schreibtisch.
„Bitte, lassen sie uns alles vorbereiten.
Bei so einem großen Geschäft werde ich ihnen sogar Rabatt gewähren.“
Als sie saßen, aktivierte Degenhardt den Sender.
Türen und Fenster wurden aufgesprengt, die Decke aufgebrochen.
Maskierte Soldaten mit G36K stürmten herein und seilten sich von oben ab.
Sie schrien wild:
„KSK! Hände über den Kopf!“
Allein durch ihre Überzahl hatten die acht Kommandosoldaten leichtes Spiel.
Zumal Teal‘C sich seine Micro-Uzi durch einen schnellen Schlagabtausch zurückgeholt hatte und einen der Wächter bedrohte.

Degenhardt grinste den Anzugträger an.
„Bundeswehr.
Sie sind festgenommen, wegen Besitz und Verkauf experimenteller Militärwaffen.“
Zu den KSK Soldaten meinte er:
„Leute, Waffen einpacken und die Typen abtransportieren.
Die kriegen Hauben auf und werden ins STK gebracht.“
„Jawohl Herr Oberst.“, bestätigte der vermummte Oberleutnant Klein, Kommandeur von ST 9.
Dann war die Operation auch schon beendet.
Draußen warteten einige Walküren, die das Einsatzteam zum STK bringen würden.
Das ging schneller, als mit Militärhubschrauber.


Währenddessen in Amerika, Space Force Command im Cheyenne Mountain:

Im Space Force Command waren die Trümmer aus Kuwait angekommen und Dr. Lee war mit seinen ersten Untersuchungen fertig.
Jetzt erstattete er General Hammond und Colonel Samuels Bericht.
Der war gut gelaunt, denn man hatte schließlich nun außerirdische Technologie.
„Also Doktor, dann erzählen sie mal.“
Lee kratzte sich am fast kahlen Kopf.
„Na ja, die Technologie ist höher entwickelt, als ich dachte.
Wie der Aufbau aussieht, ist mir klar und ich hab auch schon befohlen von den noch funktionierenden Geräten Skizzen und Risszeichnungen machen zu lassen.
Das Problem ist aber, dass ich mir nicht zutraue, das ganze nachzubauen.
Unsere Industrie ist einfach noch nicht weit genug entwickelt.“
„Aber das haben die Deutschen auch geschafft.“, meinte Samuels.
„Und deren Industrie ist sicher nicht weiter, als unsere.“
Auf Dr. Lees Stirn entstanden Falten.
„Scheint mir aber so.“
Hammond fragte:
„Was brauchen sie Doktor? Und seien sie nicht zu bescheiden.“
„Produktionsanlagen, die um Lichtjahre weiter sind, als das, was wir haben und bauen können.“
„Aber wie ist es dann den Deutschen und ihren Verbündeten gelungen, Raumschiffe und Abfangjäger zu bauen?“, fragte Samuels.
„Na ja.“, begann Dr. Lee.
„Sie haben außerirdische Technologie mit der unserern gekreuzt.
Ich glaube kaum, dass sie dabei alles verwenden konnten.
Sie haben womöglich nur Teile der fremden Technologie verstanden.
Also sind die Schiffe nicht so fortschrittlich, wie diese Außerirdischen.
Aber eben weiter als alles, was wir kennen.“
„Können sie das auch?“, fragte Hammond.
Lee nickte.
„So was in der Art.
Aber dafür brauch ich viel Zeit, Geld, die besten Wissenschaftler, die ich kriegen kann, und die mordernsten Produktionsanlagen.
Wir reden hier aber über die Kosten von Milliarden US Dollar.“
Hammond nickte nachdenklich.
„Ich überleg es mir.
Aber sie könnten mir ja schon einmal aufschreiben, was sie alles brauchen.
Dann kann ich es sofort zum Präsidenten schicken.“
Lee nickte lächelnd. „Mach ich General.“

Danach ging Doktor Lee, vor Augen schon die Raumschiffe, die auf seinen Ideen wachsen sollen.


Auf P5F-911:

ST 1 saß vor dem Regierungsrat, der nur aus Frauen bestand.
Männer, wie die anderen in Federkostümen gekleidet, machten Handlangerdienste.
Die Regierungschefin, eine Frau um die 60, redete mit Franzi und Jules, während Daniel und Müller weiter hinten sitzen mussten.
„Ich bin Haja, die Regierungschefin. Ihnen muss das sicher alles fremd vorkommen.“, meinte sie und Franzi nickte.
„Ja, bei uns sind Männer und Frauen größtenteils gleichgestellt.“, sagte sie.
„Ich habe zum Beispiel den selben militärischen Rang, wie Hauptmann Müller.“
Sie zeigte auf Müller, der nur flüchtig lächelte.
Da ging ein Raunen durch den Rat und Haja erklärte: „Wir sind streng Martriachisch. Unsere Männer haben nur die grundliegenden Rechte.“
„War das denn immer so?“, fragte Jules.
Haja schüttelte den Kopf.
„Nein.
Früher wurden die Frauen gnadenlos unterdrückt. Es war also genau anders herum.“
Eine andere Frau des Regierungsrats fuhr fort:
„Schließlich hat eine unserer Vorfahrinnen eine Droge entwickelt, die Männer unterwürfig macht.
Sie verweichlichen, körperlich und emotional werden sie schwächer als wir.
Wir leben so seit 50 Jahren.“

Müller und Daniel warfen sich besorgte Blicke zu. Müller flüsterte:
„Wo sind wir hier nur reingeraten...“
Franzi fragte indes:
„Und was ist mit ST 8?“
Das stieß aber auf Unverständnis und Jules fragte: „Äh... Major Allert und sein Team?“
„Die Männer, die gestern hier ankamen?“, fragte Haja, worauf Jules nickte.
„Die wurden gefangenen genommen, sie haben unsere Gesetze nicht befolgt.
Und die gelten auch für Männer, die hier fremd sind.“
„Und was haben sie getan?“, fragte Jules.
„Sie haben uns widersprochen und das darf kein Mann.“, sagte Haja.
„Und darauf stehen fünf Jahre Haft.
Freilassen können wir sie nicht, falls sie das fragen wollten.“
Franzi nickte.
„Können wir uns kurz zurückziehen?“
Haja nickte.
„Sie kriegen einen Raum, wo sie sich ungestört unterhalten können.“

ST 1 wurde in eine Kammer gebracht und kaum war die Tür zu, fragte Jules:
„Und jetzt?“
Müller, der sich in seiner Haut nicht wohl fühlte, sagte:
„Ich bin dafür, wir kehren zur Erde zurück und fordern die Walhalla an.
Die wird diesen ultrarechten Feministinnen schon einheizen.“
„Das ist doch wohl nicht ihr ernst, Peter.“, meinte Daniel.
Müller dachte gekünstelt nach:
„Vielleicht reicht auch eine Panzer Division.“
„Müller.“, stieß Franzi genervt aus.
„Wir müssen das diplomatisch lösen.“


Im STK:

Die Waffenhändler saßen in einem Verhörraum und wurden von MAD Offizieren bearbeitet.
Die scherte das aber wenig.
„Bundeswehr? Oh Mann, ihr Flaschen bringts nicht!“
„Ihr dürft ja nicht mal foltern. Was wollt ihr uns schon tun?“
„Seid ihr nicht welche von den warmen Brüdern?“

Entnervt verließen die Geheimdienstler den Raum.
Degenhardt hatte sich eine Zigarre angezündet und sah mit Teal‘C, Runge und Reineke durch ein Beobachtungsfenster in den Raum.
Der Oberst meinte:
„Sergej, wärst du so freundlich?“
Runge, der komplett in russischem Dienstanzug angetreten war, nickte und ging in den Raum.

Die Waffenhändler sahen auf und wurden blass.
Ein russischer Offizier.
Davor hatten sie Angst.
"Verflucht, ich bin doch nicht so beklopft und leg mich den Russen an."
Runge setzte sich dem Chef der Waffenhändler gegenüber und verschränkte die Arme.
„Hören sie mal zu.
Entweder sagen sie der Bundeswehr, wo sie die Waffen herhaben, oder es geht nach Sibirien für sie.
Ich kenne da ein nettes kleines Gulag, direkt am Polarkreis.
Und wenn sie Pech haben, lösen sich bei ihren Bewachern unterwegs die AK‘s und sie werden aus Versehen erschossen.“
Sie schluckten.
Der Chef der Waffenhändler wusste, wann er aufgeben musste.
„Die Waffen stammen von einem Groß-Waffenhändler aus London.
Der hat die Waffen vor sechs Monaten in Ägypten gefunden.“
„Wie weit sind die Waffen verbreitet?“, fragte Runge.
„Über die ganze Erde. Hauptsächlich in Krisengebieten."
Runge nickte.
„Gut.
Sie werden dem Offizier, der gleich kommt, sagen, wer der Großhändler ist.
Danach übergibt man sie der Polizei.“
Schließlich stand Runge auf und ging.

Kurz darauf startete der FSB zu einem Auslandseinsatz nach London, mit einem der beiden verbleibenden Al‘Kesh.


Auf P5F-911:

Franzi und Jules waren wieder mit dem Regierungsrat am Verhandeln.
Daniel und Müller mussten erneut abseits sitzen.
„Können wir den nicht irgendetwas anbieten oder tun, was die Freilassung von ST 8 erwirkt?“, fragte Franzi.
Regierungschefin Haja überlegte.
„Wir könnten darüber nachdenken.
Allerdings wollen wir von ST 8 und auch von euren beiden Männern dahinten.“
Sie zeigte abfällig auf Müller und Daniel.
„Einen Akt der Unterwerfung.“
„Und wie sehe der aus?“, frage Jules.
„Eure Männer müssten sich bei einem Empfang kleiden, wie die unseren.“, sagte Haja.
„Einverstanden.“, erwiederten Franzi und Jules sofort, grinsten dabei in Richtung von Daniel und Müller.
Die konnten jetzt nicht widersprechen, sonst wäre jede Chance ST 8 freizukriegen, gescheitert.

Müller und Daniel wurden zu ST 8 gebracht.
Die saßen in einem Stahlkäfig ein.
Die Freude war natürlich groß, als sie die beiden bekannten Gesichter sahen.
„Daniel.“, sagte Allert und nickte auch Müller zu. „Kommen sie beide, um uns rauszuholen?“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Nein. Aber es gibt eine Möglichkeit.
Dafür müssen wir uns heute Abend aber... wie die einheimischen Männer anziehen.“
„Oh Nein.“
Allert und sein Team, ausschließlich Männer, schüttelten energisch den Kopf.
Daniel rollte mit den Augen.
„Ich weiß.
Ich freu mich da auch nicht drauf, aber was wollen sie sonst machen?“

Da hatte ST 8 allesamt ähnliche Vorstellungen.
„Wir rufen die Walhalla und pressen uns frei.“
„Eine Panzer Division.“
„500 Panzergrenadiere, die die Stadt umstellen.“
„Alles, nur nicht das, was die von uns wollen!“
Müller grinste.
„Meine Meinung.“

„Basta.“, meinte Franzi von der Tür und hielt in jeder ihrer Hände zwei Federkostüme.
Neben ihr stand Jules, die ihrerseits drei Kostüme in der Hand hatte.
„Anziehen.“, befahl Franzi.
„Oder Jules spielt mit euch Klopp-den-Goa.“
Das war für die Männer dann doch ein Anreiz, der groß genug war.

Am Abend war der Empfang im Regierungsgebäude.
Eigentlich ein ausgelassenes Fest.
Die Frauen unterhielten sich und tranken Wein, die Männer mussten ihnen dienen und auch Freudendienste leisten.
Frauen schnappten sich einfach so einen Mann und verschwanden in einem Hinterzimmer.
Was dort geschah, das lies nur wenig Spielraum zur Imagination.
Und dann tauchten auch die Erdenmänner auf.
Sie sahen allesamt, wie Tunten aus.
Jeder trug ein pinkes Federkostüm, das nur das nötigste bedeckte.
Ein Lendenschurz, pinke Narrenschuhe, wie sie von Mittelalterlichen Gauklern getragen wurden, eine pinke Boa und ein zerrissenes Federleibchen.

Franzi und Jules konnten sich vor Lachen nicht mehr halten.
„Ihr sehrt wirklich, wie ein paar sehr warme Brüder aus.“, meinte Jules und stützte sich schon lachend auf Franzi.
Und als ob das nicht genug wäre, kamen auch noch andere Frauen an und grapschten die Erdenmänner an.

„Oh, die sind besser in Form, als unsere.“
„Ja, mit dem würd ich gern mal eine Nacht verbringen.“
„Oh ja, oder auch mit zweien.“
Die Scham trat den Erdenmenschen ins Gesicht. Kollektiv dachten sie:
„Hätten wir doch lieber Panzerunterstützung angefordert...“


Auf der Erde, London:

Das Anwesen des Großhändlers lag in einem Vorort von London.
Was man von außen jedoch nicht sah, waren mit AK-74 bewaffnete Söldner, die das Anwesen schützten.
Und dann passierte es auch schon.
Der FSB schlug schnell und hart zu.
Die Söldner schaltete man mit Zats aus und fesselte sie.
In wenigen Sekunden waren die Agenten bis zum Schlafzimmer vorgedrungen und nahmen den Großhändler fest.
"Wir sind der FSB, sie sind verhaftet, Widerstand ist zwecklos."
Zusätzliche Agenten durchsuchten das Haus nach Stabwaffen und Zats, fanden aber nichts.
Mit dem Al‘Kesh, das über dem Anwesen Stellung bezogen hatte, flogen sie wieder ab.
Zurück zum STK.
Die britische Regierung hatte davon nichts mitbekommmen.

Eine knappe Stunde später saß der Großhändler mit Runge in einem Verhörraum.
Runge sprach:
„Also, wollen sie mir nicht sagen, an wen sie alles verkauft haben?
Oder ab nach Sibirien.“
Der Großhändler grinste nur.
„Ich glaube nicht, dass ich ihnen irgendwas sagen werde.
Ich habe keine Angst vor ihnen und auch nicht vor ihren Partnern.“
Runge verließ wortlos den Raum.

Hinter einem Beobachtungsfenster standen Reineke, Degenhardt und Teal‘C.
Runge meinte:
„Der ist Taff.
Der lässt sich von mir nicht einschüchtern.“
Degenhardt sah zu Teal‘C.
„Teal‘C, spiel mal den bösen Jaffa.“
Dieser neigte den Kopf und lächelte.
Er ging in den Verhörraum und flüsterte dem Waffenhändler etwas ins Ohr, ganz leise, sodass niemand etwas hörte.
Dann setzte er sich mit einem grimmigen Blick auf den Stuhl direkt gegenüber des Großhändlers.

Nach knapp 10 Minuten begann der bereits schwitzende Mann zu reden.
„Die Waffen hat ein Archäologe zufällig in einer Grabkammer in Ägypten entdeckt.
Nach dem Fund kam ein Informant zu mir, wir arrangierten ein Geschäft.
Ich habe die Waffen an etwa 50 Großabnehmer verkauft.
Wenn sie mir ein Blatt Papier geben, schreib ich sie ihnen auf.“

Da waren sogar Degenhardt und Runge platt.
„Was sagt man dazu?“, meinte der Deutsche Offizier.
„Teal‘C ist wirklich für manche Überraschungen gut.“, sagte Runge zustimmend.
„Ich sag dem FSB, dass wir Ziele haben.“


Am späten Abend:

Der Empfang war vorbei und weil man sich so an den Erdenmännern „erfreut“ hatte, war ihnen erlaubt worden abzureisen.
Zum Glück für die Männer hatten sie auch nicht Freudendienste leisten müssen.
Ein paar Hinternklapser und einige Male Anfassen war das Maximum gewesen.

Auf der Erde waren die Männer von ST 8, Daniel und Müller erst einmal Duschen, als in der Umkleide fünf grinsende Soldaten standen.
„Was ist denn?“ f ragte Allert.
Als die Männer nicht antworteten, sagte er im Befehlston:
„Sagen sie schon, das ist ein Befehl!“
Anstatt zu sprechen, zückten sie ihre Handys und riefen Bilder auf.
Darauf waren das komplette ST 8, Daniel und Müller in den Federkostümen zu sehen.
„Der ganze Stützpunkt kennt die.“, meinte der eine Soldat.

Allert kochte vor Zorn.
Und sprach gen Decke:
„Na wartet! Franzi und Jules, das werdet ihr uns bezahlen!“
Müller nickte.
„Wir drehen den Beiden den Hals um.“

Tage später tauchten im STK Bilder von Franzi und Jules auf, auf denen Franzi voller Fäkalien und Jules voller Schlamm war.

In den nächsten 72 Stunden schlugen dutzende FSB Teams überall auf dem Erdball zu.
Es gab unzählige, verdeckte, Verhaftungen.
Alle wurden mitgenommen, da sie zu viel wussten.
Die Goa‘Uld Waffen, die sie besaßen, wanderten in die Waffenkammern des STK.
Die schlimmsten Typen unter den Gefangenen, Zuhälter, Dealer, Putschisten, Rebellen und Terroristen, wurden nach Abydos gebracht und dort interniert.


Auf Abydos:

Die amerikanischen Kriegsgefangenen spielten auf einem Feld Basketball.
Nun, wo es auch andere Gefangene gab, gab man den Marines auch ein paar mehr Vergünstigungen.
Der Basketball Korb war einer davon, ein anderer ein gemeinschaftlicher Fernseher mit DVD Player.

Ein Corporal warf einen Korb und meinte:
„Na geht doch.
Langsam sind wir hier doch in „Ein Käfig voller Helden“.“
„Außer, dass wir keinen schussligen Oberst haben und keinen fetten, bayrischen Schulz.“, warf ein Private ein, warf den nächsten Korb.
„Wenigstens lassen uns die jetzt ein wenig mehr durchgehen.“, meinte der Befehlshaber, ein Staff Sergeant.
„Jetzt dürfen die Neuen die ganzen Handlangerdienste machen.“

In der Naquadahmine waren zehn Gefangene damit beschäftigt Naqaudah abzubauen.
Zwei Abydonier und ein Russe bewachten sie mit Maschinenpistolen im Anschlag.
Einer der Gefangenen, ein Afrikaner, fluchte.
„Womit haben wir das verdient.“
„Genau.“, sagte ein Anderer, ein ehemaliger Zuhälter. „Das haben wir nicht verdient.“

Einer der Abydonier sagte auf Englisch: „Lieber arbeiten, anstatt zu maulen!“
Man sah ihm an, dass er das genoss.
Ähnlich erging es auch den anderen Gefangenen, doch sie bekamen nur, was ihnen zustand.



Ende der Folge
Kapitel 8 by Atlan
4.08 Suche im Ungewissen
von Colonel Maybourne und Atlan



Es war Nacht im STK.
Rodney McKay war wie üblich noch in seine Arbeit vertieft und arbeitete an der Datenbank, die man in einem Antikerlabor unterhalb von Stonehenge gefunden hatte.
Bisher hatte man damit nichts anfangen können, man wusste nur, dass sie wohl Informationen über Planeten in der Milchstraße beinhaltete.
McKay trank seine zehnte Tasse Kaffee an diesem Abend leer und beschwor den Computer flüsternd:
“Na mach schon! Geb mir endlich was handfestes!”
Da öffnete sich endlich ein Fenster und McKay grinste. “Warum nicht gleich so...”

Minuten später klopfte es an der Tür von Zelenkas Quartier.
Der Tscheche wachte schlaftrunken auf.
“Was ist denn?”
Als Antwort kam nur weiteres klopfen.
Zelenka stand auf und öffnete die Tür.
Draußen stand McKay, in den Händen ein Tablet-PC und strahlend vor Freuden.
“McKay, Was zum Geier?”, fragte Zelenka blinzelnd, da er seine Brille nicht auf hatte.
McKay tippte auf seinem Tablet-PC herum und rief eine Toradresse auf.
“Die hab ich in der Stonehenge Datenbank gefunden.”, erklärte er und klopfte Zelenka auf die Schulter.
“Ich geh jetzt in den Kontrollraum und wähl den Planeten an.”
“Und deshalb haben sie mich geweckt?”, fragte Zelenka ungläubig.
McKay sah ihn verwirrt an.
“Moment mal, sie haben mich doch darum gebeten, dass ich ihnen alles mitteile.”
Dann rannte er auch schon zum nächsten Fahrstuhl.
“Ja, aber nicht um zwei Uhr morgens!”, rief Zelenka wütend hinter dem davoneilenden McKay hinterher.

McKay hörte das schon nicht mehr.
Er lief den Gang entlang und war auch so gleich an der nächsten Biegung verschwunden.
Kopfschüttelnd ging Zelenka zurück in sein Zimmer. “Elender, kanadischer Spinner...”


Währenddessen auf P7T-568:

ST 1 war indes auf einer Fremdweltmission.
Der Teil des Planeten, den sie bereits gesehen hatten, ähnelte sehr Südeuropa, besonders den Ländern am Mittelmeer, rund um Italien.
Degenhardt ging voran, Jules neben ihm.
Jules seufzte.
“Ich kann langsam nicht mehr warten.”, sagte sie.
“Und worauf?”, fragte Degenhardt neugierig.
Danach biss er das Endstück einer Zigarre ab und steckte sie sich an.
“Ich warte darauf, dass endlich die UCP fertig wird.”, erklärte Jules.
“Ja...”, sagte Degenhardt anstrengend nachdenkend. “Das war noch mal was?”
Jules rollte mit den Augen.
“Die neue Seitenwaffe, die uns die Bundeswehr versprochen hat.
Sie wissen schon, die Pistole mit demselben Kaliber, wie die MP7.
20 Schuss pro Magazin, super ballistische Leistungen...”, schwärmte sie.

Degenhardt sah Jules aus den Augenwinkeln an und lächelte leicht.
“Frau Oberfeldwebel, ich glaube, sie steigern sich in ihren Beruf ein bisschen zu sehr rein.”
Jules grinste zurück.
“Sehen sies mal so: Wir sind eine Spezialeinheit und kriegen deshalb auch das ganze hübsche, neue Spielzeug.
Und ich will das Neuste haben.”
Degenhardt schüttelte lächelnd den Kopf.
“Na von mir aus. Mir reicht schon, was wir jetzt haben. Wenn ich bedenke, dass wir zu meiner Zeit noch...”
Hier unterbrach ihn Jules: "Ja, zu ihrer Zeit gabs noch Keulen und Steinschleudern."
Degenhardt drohte ihr mit dem Zeigefinger. "Das will ich überhört haben, Frau Oberfeldwebel." Dabei grinste er jedoch fast väterlich.

Langsam nährten sie sich einer Stadt, die im griechischen Stil erbaut wurde.
Große, weiße Gebäude mit vielen Säulen überall.
Daniel trat neben Degenhardt.
“Endlich. Dieser Fußmarsch hat mich umgebracht.”
“Meckern sie nicht immer, Daniel.”, sagte Degenhardt. “Ich dachte, sie sind inzwischen daran gewöhnt mit uns zu laufen.
Und außerdem:
Sie tragen auch kein Sturmgewehr mit sich rum.” Dabei deutete er auf sein G36K und gab Daniel einen Klaps auf den Hinterkopf.
“Und wofür war das?”, fragte Daniel und rieb sich den Hinterkopf.
“Fürs meckern.”, meinte Degenhardt und deutete dann auf die Stadt.
“Okay gehen wir rein.”
Dann näherte sich ST 1 weiter der Stadt.


Im STK:

McKay hatte General Reineke und Hauptmann Müller geweckt und saß nun mit beiden im Kontrollraum.
Müller gab die Adresse in den Wahlcomputer ein, da die Energiequelle des DHD in letzter Zeit wieder Probleme machte.
McKay saß neben ihm und trommelte mit den Fingern auf einer Konsole.
Reineke gähnte.
“Und deshalb haben sie mich aus dem Bett geholt?”
“Warten sie erst mal ab.”, meinte McKay.
“Laut Datenbank ist das ein Antikerplanet, auf dem sie die Flora und Fauna untersucht haben.
Das mit dem Grünzeug ist natürlich unwichtig, aber die Einrichtung des Labors muss vom feinsten gewesen sein.”
“Sicher.”, sagte Reineke und fragte dann Müller: “Wahlvorgang starten.”
Der Hauptmann nickte und drückte den Auslöser des Wahlvorgangs.

Nach wenigen Sekunden baute sich ein Wurmloch auf, doch kaum war das geschehen, ertönte ein Warnsignal.
“Wir empfangen ein Audiosignal.”, meldete Müller.
“Wirklich?”, fragte McKay und schubste Müller von den Kontrollen weg.
Das ging relativ leicht, denn er saß auf einem Drehstuhl, wurde aber von McKay gegen eine Wand geschubst und fiel da vom Stuhl.
Er fluchte wild. “McKay!”

McKay störte sich daran nicht, sondern stellte das Funksignal durch.
Eine Computerstimme sagte:
“Achtung, Achtung!
Bitte geben sie ihren Code für Deaktivierung des Gate-Schildes ein.”
“McKay?”, fragte Reineke.
“Ich versuchs mal mit einem kleinen Trick.”, antwortete der Kanadier und tippte auf der Tastatur herum.
Da ertönte wieder die Computerstimme:
“Ihre Maßnahmen wurden als feindlich gesinnt eingestuft.
Gegenmaßnahmen eingeleitet.”
Blitze zuckten über die Konsolen des Anwahlcomputers, Bildschirme explodierten.
Als alles wieder ruhig war, schaltete sich das Tor wieder ab.
General Reineke sah alles andere, als glücklich aus. Wütend, allerdings nicht schreiend, stieß er aus: “McKay!”
Nur Müller grinste und blickte spöttisch Rodney an. “Glückwunsch, das hats ja gebracht.
Und jetzt?”


Im Cheyenne Mountain Komplex, US Space Force Command:

An diesem Tag trafen sich auch Stabschef General Ryan, Kinsey und 20 hochrangige Offiziere im Cheyenne Mountain.
Am Eingang wurden sie von einem gut gelaunten General Hammond empfangen.
General Ryan gab Hammond die Hand und nickte ihm freundlich zu.
“George.
Tut mir Leid, dass ich auch den da mit anschleppen musste.”
Dabei deutete Ryan ganz leicht in Richtung Kinsey.
Hammond grinste kurz.
“Schon gut, Sir. Folgen sie mir bitte, Dr. Lee wartet schon.”

Mit zwei Aufzügen fuhren sie herunter auf Subebene 23.
Hammond führte die Gruppe zu einem langgestreckten Labor, indem bereits Dr. Lee stand.
Vor der Rückwand war eine Stahlwand aufgestellt, 10 Meter davon entfernt, auf einem Gestell, eine Stabwaffe.
Dr. Lee teilte Schutzbrillen aus und sagte dann:
„Ich führe ihnen nun eine der außerirdischen Waffen vor.“
Der drehte sich zur Stabwaffe und aktivierte sie. „Diese Waffe schießt eine Plasmasalve ab.“, erklärte er und feuerte die Stabwaffe ab.
Sie traf auf die Stahlplatte und hinterließ ein faustgroßes Loch mit verschmorrten Rändern.
Die Offiziere stießen ein allgemeines Staunen aus, nur Kinsey blickte gelangweilt drein.

„Nicht sehr beeindruckend.“, sagte Kinsey.
„Im Fernsehen sah das spektakulärer aus.
Die Waffe sollte möglichst medienwirksam sein, damit unsere Feinde sich vor ihr fürchten und das amerikanische Volk beeindruckt ist.“
General Ryan sah ihn böse an und sagte forsch:
„Das ist, was SIE wollen, nicht was die US Streitkräfte wollen!
Wir brauchen eine Waffe, die nicht ganz so auffällig ist und genauso durchschlagend.
Ich will vor allem zuerst, dass unsere Soldaten dagegen einen Schutz haben.
Dr. Lee?“
Dr. Lee grinste und fuhr fort:
„Wir haben natürlich weiter experimentiert und herausgefunden, dass unsere Standardschutzwesten dagegen keinen Schutz bieten.
Die Kevlarplatten würden sich einfach erhitzen und den Träger braten.
Das wäre so ähnlich, als würde man in einer Mikrowelle stecken.“

„Beängstigende Vorstellung.“, meinte ein Major.
Ryan nickte.
„Dr. Lee, ihre Abteilung soll einen Schutz dagegen entwickeln.“
„Wir sitzen da schon dran, bisher aber ohne feste Ergebnisse.
Allerdings gibt es Überlegungen, Schutzwesten aus Keramik zu entwickeln.“, sagte Lee.
„Und was ist mit der Waffe, die einen nur betäubt?“, fragte ein Army Colonel.
„Na ja, ein Schuss betäubt, ein zweiter tötet und ein dritter lässt das Objekt verschwinden.“, meinte Dr. Lee.
„Dagegen, werden wir wohl keinen Schutz finden können.“
„Und der Nachbau?“, kam es von Kinsey.
„Können sie die Waffen nachbauen?“
Dr. Lee zuckte mit den Schultern.
„Nun ja, die Waffen, wie auch die anderen Geräte, basieren auf Kristallen, die wir nachbauen könnten, zum anderen Teil aus einem Stoff, den wir nicht kennen.
Er ist leicht radioaktiv, so gering, dass es nicht schädlich für Menschen ist, und er kommt nicht im Periodensystem vor.
Wir vermuten, dass es ein Außerirdisches Mineral ist, dass auf der Erde nicht vorkommt.“
„Dann nehmen sie doch Uran, oder Plutonium.“, antwortete Kinsey, der sich heute wohl für einen Ausnahme-Wissenschaftler hielt.
Man sah Ryan an, dass er Kinsey am liebsten erwürgt hätte, da dieser schon wieder den Vortrag unterbrochen hatte.
„Senator, lassen sie den Mann doch endlich mal ausreden!“, meinte der General wütend.
„Außerdem bringen beide aufgezählten Dinge maximal 3 oder 5% Leistung des außerirdischen Elements. Tut mir leid, aber ohne dieses Mineral können wir die Energieversorgung nicht erlangen. Ganz zu schweigen davon, dass Uran und Plutonium tausendmal radioaktiver sind.“, zerstörte Dr. Lee die Idee von Kinsey.
Kinsey winkte ab und verließ das Labor, während er etwas in seinen nichtexistenten Bart murmelte.
Er wartete draußen, bis Dr. Lees Vorführung beendet war.


Im Büro vom General Reineke:

Reineke, Müller und McKay saßen im Büro des Generals und diskutierten, was sie jetzt tun könnten.
„McKay, da sie den Anwahlcomputer geschrottet haben, meinen Glückwunsch übrigens,“, sagte Reineke: „Weiß ich nicht, was wir tun könnten.“
Müller nickte.
„Der Austausch der Einheit wird noch fünf oder sechs Stunden dauern.
Zum Glück funktioniert momentan immerhin das Anwahlgerät.
Also, wie sollen wir zu dem Planeten gelangen?“
„Dann fliegen wir eben mit einem Schiff zu dem Planeten.“, meinte McKay spontan.
„Irgendwie vergessen sie ständig, dass wir fünf davon haben!“
Reineke sah zu Müller.
Der schüttelte den Kopf und sagte:
„Hab mir mal die Koordinaten angesehen.
Unsere Schiffe hier im System brauchen mindestens vier Wochen zu dem Planeten.“
McKay überlegte kurz, schnippte dann mit den Fingern.
„Die Korolev! Die müsste dort irgendwo in der Nähe sein.“

Müller nickte.
„Vielleicht drei Tage entfernt. Die machen gerade einen Erkundungsflug und testen den neuen Schwerkraftgenerator, den Thor uns geschenkt hat.“
Reineke kratzte sich am Kinn.
„Ich würd Chekov nur ungern befehlen, abzurücken. Schließlich sollen die auch Goa‘Uld Stellungen ausspionieren.“
McKay winkte ab. „Das können die auch, wenn wir da waren. Ich habe ihnen schon gesagt, was uns das für Vorteile bringen könnte, schließlich...“
„Ja ja!“, unterbrach der General McKay.
„Außerdem“, begann McKay kleinlaut.
„Ist meine Frau an Bord. Ich hab sie seit drei Monaten nicht mehr gesehen und fühle mich einsam...“
Reineke schnaufte. „Gut. Ich lasse die Korolev zu einem Planeten mit Stargate fliegen und sie da abholen. Nehmen sie noch Zelenka und ein paar ihrer Leute mit und dann können sie los. Wegtreten.“
McKay sprang auf und verließ das Büro mit stolzgeschwellter Brust, als hätte er gerade mit bloßen Händen eine Kompanie Jaffa erlegt.
Als er die Tür hinter sich schloss, prustete Müller los.
„Er fühlt sich ja SO allein.“, äffte Müller McKay nach. „Allein? Der hat doch seine rechte Hand.“
Reineke grinste nur. „Schicken sie jetzt eine Subraumnachricht zur Korolev. Raffercode Alpha Omega.“


Bei ST 1:

ST 1 betrat die Stadt und wurde auch so gleich von allen Seiten aus merkwürdig angesehen.
Das wäre nicht mal sehr merkwürdig gewesen, denn so wurden sie meistens begrüßt.
Das merkwürdige war, dass sie nur Männer sahen, die wie die alten Griechen in langen weiten Tunikas gekleidet waren.
„Nur Männer.“, sprach Franzi das aus, was alle dachten.
„Ja, merkwürdig. Wo wohl die Frauen sind?“, fragte Degenhardt.
„Wachsamkeit Leute.
Ich hab so ein merkwürdiges Gefühl, dass wir hier noch Probleme kriegen.“
Sie gingen die Straße, die aus einfachen, aber gut behauenen Steinen bestand entlang, als ein Mann vor ihnen auf die Straße trat.
Er verneigte sich leicht, was Daniel sofort als Gruß erkannte und sich ebenfalls verbeugte.
„Willkommen in unserer Stadt.“, sagte der Mann. „Kann ich etwas für euch tun?“
Daniel nickte.
„Ja, wir würden gerne zum Bürgermeister oder zum regierenden Rat der Stadt.“
Der Mann nickte.
„Kein Problem. Folgt mir doch bitte.“

Er führte sie eine Seitenstraße entlang, die zu einem großen, prunkvollen, Palast führte, der an die Akropolis erinnerte, doch nur halb so hoch und halb so lang war. Die Außenwände zierten Gold und kunstvolle, in den Stein gehaune, Wandbilder.
Auch hier, wo hin man sah, nur Männer.
Die staarten die Besucher neugierig an.
Nur an Jules und Franzi blieben die Blicke hängen und wurden lüstern.
Franzi hatte da, als emanzipierte Lesbe, keine Probleme mit, aber Jules tastete ihre P8 ab und hielt ihr G36K noch enger fest, überprüfte noch mal ihre Weste, wo die Ersatzmagazine waren.
Sie konnte ihre Vergewaltigung durch Chnum einfach nicht vergessen und diese Griechen sahen so aus, als würden sie sich gleich auf sie stürzen, wie Tiger auf ein Stück Fleisch.
Sie stiegen die Stufen des Regierungspalastes hinauf und machten sich auf das Stadtoberhaupt zu treffen.


Im Cheyenne Mountain:

Die Gruppe um General Ryan war mit dem Vortrag bei Dr. Lee fertig und fuhren nun mit General Hammond herunter auf Subebene 24, wo man den Gefangenentrakt hatte.
An den Gittern standen bereits Maybourne, Barrett und Dr. Janet Fraiser, sowie Dr. Rothman, der Ägyptologe.
Maybourne salutierte vor General Ryan und General Hammond und sagte:
„General Ryan!
Agent Barrett und ich verhören gerade die beiden überlebenden Außerirdischen aus Kuwait.“
Als sich dann alle hinter die Vier stellten, nickte Maybourne Kinsey flüchtig zu.
„Haben Die schon was gesagt?“, fragte Kinsey.
„Aber sicher.“, sagte Barrett, lachte dann aber.
„Wir verstehen es nur nicht.
Wir haben immer ein Tonband laufen, um es später noch mal analysieren zu lassen.
Aber vielleicht kann ihnen Doktor Rothman ja mehr sagen.“
„Doktor?“, sprach Ryan den Ägyptologen an.
Der kratzte sich an seinem Kinnbart.
„Na ja, die Sprache ähnelt dem Altägyptischen, aber es gibt verschiedene Unterschiede.
Ein bisschen hab ich, aber mehr versteh ich auch nicht.“
Ryan grinste.
„Da könnte man fast neidisch auf die Deutschen sein. Die haben Jackson.“

Da wand sich einer der Gefangenen unter Krämpfen und auch der Zweite fing kurz darauf an.
Beide schrien, wie am Spieß.
„Wache, Zelle aufschließen!“, sagte Doktor Fraiser sofort und zückte zwei Spritzen mit Schmerzmitteln.
„Stop!“, sagte Maybourne.
„Befehl zurück!“
Erklärend meinte er zu Hammond und Ryan:
„Die sollen ein wenig leiden, das kann uns beim Verhör nur helfen.“
Kinsey nickte zustimmend.
„Da kann ich nur zustimmen.
Die sollen leiden für das, was sie unseren tapferen Soldaten angetan haben!“
Das war zu viel für Fraiser.
Die kleine Frau stellte sich vor Maybourne und schrie ihn an:
„Jetzt hören sie mir mal zu, sie widerlicher, kleiner Folterknecht!
Ich weiß nicht, woher sie die Unverfrorenheit nehmen ein intelligentes, menschliches Wesen von einem anderen Planeten derart zu foltern.
Aber wenn sie nicht sofort zur Seite treten, sorge ich dafür, dass man sie dafür vor ein Kriegsgericht stellt, wegen Verletzung der Genfer Konventionen.
Und jetzt lassen sie mich diesen beiden Männern helfen!
Ich bin nämlich an den Hippokratischen Eid gebunden.“
Janet Fraiser sah Maybourne mit einem Messerscharfen Blick an.

Das schockte nicht nur Maybourne, sondern auch Barrett, Kinsey immens.
Die Wache öffnete die Zellentür und lies Fraiser endlich die Spritzen verabreichen.
Die Gefangenen reagierten sofort darauf und beruhigten sich.
Die Schmerzen ließen nach.
Fraiser verließ die Zelle und sah Maybourne noch mal böse an, bevor sie verschwand.
General Ryan blickte anerkennend grinsend zu Hammond, der ebenfalls stolz auf die Ärztin war.
Ryan zog ein Notizbuch heraus und schlug die Seite auf, auf der in dicken Lettern stand: „Beförderung verdient“.
Dort drunter schrieb er Dr. Fraisers Namen.
Kinsey sah das und blickte wütend drein.
„Sie sind so ein verdammter Narr, General!“
Ryan lächelte aber nur entwaffnend. „Denken sie das mal ruhig, Senator.“
„Das seh ich mir nicht länger an!“, meinte Kinsey und verließ den Zellentrakt.
General Ryan atmete auf.
„Endlich! Und ich dachte der Kerl verschwindet nie.“


Bei McKay:

McKay, Zelenka und einige Wissenschaftler aus Deutschland, Russland und Japan saßen in Walküren und flogen hinauf in die Atmosphäre, von da aus in den Orbit.
Im Orbit wartete bereits die Korolev.
Die hatte einige Modifikationen hinter sich.
Da war natürlich einmal der Schwerkraftgenerator, den die Asgard den Menschen geschenkt hatten, sowie Schilde, die mehr aushielten, als die Alten. Berechnungen zufolge hielt man nun knapp 10 Minuten länger im Kampf aus.
Das gute war jedoch, dass man nun weder Gravitationsstiefel, noch eine 200 Köpfige Besatzung brauchte, sondern nur noch 105, da man nun schnell zu seiner Kampfstation kam. Dazu kam noch ein 30 Mann Einsatzteam.

Die Walküren passierten die Hangarschilde und wurden bereits von Oberst Chekov erwartet.
Rodney stieg aus und gab ihm die Hand.
Doch anstatt zu danken, dass Chekov einen Umweg machte, sagte er:
„Oberst, setzen sie Kurs auf die Koordinaten, die ich ihnen übermittelt hab.“
Der Russe nickte wiederwillig und gab den Befehl über die Gegensprechanlage.
Kurz darauf ging das Schiff in den Hyperraum.


Drei Tage später:

McKay und seine Frau Svetlana lagen noch immer im Bett.
Svetlana küsste ihren Mann auf die Wange.
„Danke, das hab ich gebraucht.“
McKay grinste und streckte sich.
Da gab Svetlana ihm einen Schlag in die Nierengegend.
„Au!“, stieß McKay weinerlich aus.
„Was sollte das?“
Svetlana grinste, setzte dann aber das berühmte rungensche, mörderische Lächeln auf.
„Das war für die Flirterei mit der Blondine aus dem anderen Universum, als ich hier draußen war!“
„Aber, aber, aber!“, stammelte McKay.
„Das war doch nicht ernst gemeint.
Das war doch nur ein Spaß und provozierend gemeint. Außerdem: Wer hat dir das gesagt?“
„Radek.“, sagte Svetlana. „Gestern Mittag.“

Innerlich machte sich McKay eine Notiz: Zelenka dafür zur Rechenschaft ziehen.


Drei Tage zuvor bei ST 1 auf P7T-568:

Das Team saß inzwischen vor dem Regierungsrat der Stadt.
Daniel erklärte, wer sie waren:
„Wir sind Forscher von einem Planeten namens Erde. Und sind durch das Sternentor hier hergekommen, um euren Planeten zu erkunden.“
Der Regierungsrat, bestehend aus acht älteren Männern, sah beeindruckt aus.
Franzi, die sah, dass sie und Jules von den anwesenden, jüngeren Männern, immer noch lüstern beäugt wurden, sagte:
„Wir haben bisher hier nur Männer gesehen. Habt ihr keine Frauen?“
Eines der Ratsmitglieder schüttelte den Kopf.
„Nein, wir haben schon Frauen, aber die leben in einer anderen Stadt.
Du musst verstehen, dass unser System auf Geschlechtertrennung basiert.
Wir haben zwei große Städte, die Stadt der Männer und die Stadt der Frauen.
Wir treffen uns nur dreimal im Jahr, an den Tagen, an denen wir Dionysos huldigen.
Dort treffen wir uns zu einer wilden Orgie und frönen den körperlichen Genüssen und feiern.“

Jules flüsterte, so dass nur Daniel, Degenhardt und Teal‘C es verstehen konnten:
„Dann gibt’s hier sicher keinen einzelnen Hetero, sondern nur Bi´s!
Also bückt euch hier lieber nicht irgendwo wegen Seife, wenn ihr versteht.“
Degenhardt und Daniel warfen sich besorgte Blicke zu und auch Teal‘C hatte nicht wie üblich sein mimikloses Gesicht auf.
Daniel fiel was ein.
"Na ja, gerade bei den alten Griechen war die Knabenliebe weit verbreitet."
Franzi war auch nicht gerade gut gelaunt.
Schmollend sagte sie zu Jules:
„Warum sind wir nicht in der Stadt der Frauen gelandet...“


Im Cheyenne Mountain Komplex:

Die Vorführungen waren beendet und im Anschluss daran setzten sich Maybourne, Kinsey, Ryan und Hammond zusammen.
„Also Colonel, was haben sie und Agent Barrett aus den Gefangenen herausgekriegt?“, fragte General Ryan.
„Nicht sehr viel.“, antwortete Maybourne. „Na ja, eigentlich ist das relativ.“
„Wie meinen sie das?“, fragte Hammond.
„Die Beiden sprudeln nur so vor Infos, aber wir verstehen davon nichts.“, meinte Maybourne und lachte. „Das nenn ich Ironie.“
„Was haben sie denn nun rausgekriegt, Maybourne?“, fragte Kinsey grantig mit einem wütenden Unterton.
„Was wir übersetzen konnten ist, dass die beiden für ihren Gott Apophis sterben würden.“
„Und wer ist dieser Apophis?“, fragte Kinsey.
„Ein altägyptischer Schlangengott.“, sagte Maybourne.
„Offenbar glauben die Gefangenen an diesen Schlangengott.
Dann noch belangloses Zeug, über ein Tor der Sterne und den Krieg der Götter.
Wir haben bei Nachforschungen herausgefunden, dass sie über 12 Vorchristliche Gottheiten erwähnten.Hauptsächlich Ägyptische, aber auch griechische und Keltische Sagengestallten.“

Kinsey winkte ab. „Es gibt nur einen wahren Gott und das ist der, der über unser Land wacht!“, meinte er abwertend.
„Senator!“, stieß General Ryan wütend aus.
„Und was ist mit den Gefangenen überhaupt los? Wieso haben die diese Krämpfe.“
„Dr. Fraiser meinte, in den Körpern wäre so eine Art Droge.
Die sich nun langsam abbaut und deshalb für diesen Zustand verantwortlicht ist.“, sagte Maybourne auf einen Bericht starrend.
„Geschätzte Lebenserwartung noch drei Tage, vielleicht vier.“
„Dann sollten wir diese Droge extrahieren und untersuchen.“, meinte Kinsey.
„Damit wir zukünftige Gefangene länger verhören können.“
General Hammond schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das würde gegen die Genfer Konventionen verstoßen. Das wäre Experimenten gleich gesetzt.“
„Da hat General Hammond Recht und ich werde das auf keinen Fall zu lassen!
Solange ich der Stabschef der Air Force bin, herrschen bei uns die höchsten Etischen Werte. Und nicht dieser Müll, den die CIA in Guantanamo Bay abzieht.“, meinte General Ryan und sah zu Kinsey. „Ist das klar, Senator?“
Kinsey nickte wiederwillig.


Auf P7T-568:

ST 1 war bereits wieder auf dem Rückweg zum Tor. Hier hatte man nichts verloren.
Es gab weder Naquadahminen, noch große Triniumvorkommen, ganz zu schweigen von fortschrittlicher Technologie im allgemeinen.
„Endlich.“, meinte Jules.
„War ja widerlich, wie die mich angestarrt haben.“
Daniel sah sie merkwürdig an.
„Ich dachte schon, du veranstaltest wieder irgend ein Massaker.“
„Bist du verrückt?“, fragte Jules mit einem unschuldigen Blick. „Die Munition ist doch viel zu schade für die!“

Da ließ Teal‘C die Gruppe anhalten, er lauschte.
„Teal‘C, was...?“, fragte Degenhardt, doch Teal‘C deutete ihm nur an, still zu sein.
„Hört ihr das nicht?“, fragte er schließlich.
Franzi lauschte ebenfalls.
„Schritte? Trampelt da einer durch die Gegend?“
Degenhardt holte ein Fernglas heraus und sah in die Richtung, aus der das Getrampel kam. Durch das Fernglas sah er mehrere Griechen auf sie zu rennen, in den Händen Knüppel.
„Oh Scheiße.“, stieß er aus. „Die Griechen sind los! Flinke Füße!“
Und dann rannten sie auch schon. Die Griechen schrien aus der Ferne:
„Wartet! Lasst uns die Frauen hier!“

„Der spinnt wohl!“, rief Jules ihren Freunden zu und feuerte ihre Zat ab.
Der Zatstoß traf einen der Griechen, der bewusstlos niederging.
Die Anderen verfolgten das Team trotzdem.
Nach wenigen Minuten kamen sie zum Tor, Daniel wählte die Heimatadresse.
Jules und Teal‘C gaben Feuerschutz mit ihren Zats.
Kaum hatte sich das Wurmloch aufgebaut, schrie Degenhardt über Funk:
„Hier ST 1, wir kommen jetzt rein!“
Daniel gab noch schnell den Iriscode ein.
„Okay, abrücken Leute!“, sagte Degenhardt und sah noch mal zu den noch 100 Meter entfernten Griechen. Dann trat er durchs Tor.
Franzi gab noch Rückendeckung und rief belustigt: „Bis dann, ihr geilen Böcke!“
Dann trat auch sie durchs Tor und die „notgeilen Griechen“ brachen ihre Verfolgung ab.
„Verdammt! Wieder drei Monate warten, bis zum nächsten Dionysosfest!“

Senator Kinsey unterhielt sich später mit Maybourne und Ryan.
"General, diese Aliens haben unsere Soldaten getötet und sie verhätscheln sie."
Ryan sah entnervt zur Decke.
"Wir haben keine Ahnung, wie die von den Deutschen und Russen provoziert wurden.
Das war vielleicht nur ein Vergeltungsschlag und sie konnten die Nationen nicht unterscheiden."
Kinsey pustete aus. "Und wenn schon, die haben uns trotzdem einfach angegriffen."
Maybourne ergänzte. "Vielleicht sollte das Pentagon eine Mission starten, um Jackson zu holen..."
Der General ging sofort dazwischen.
"Kommt gar nicht in Frage, wir haben beim letzten Mal schon Prügel bezogen."
Danach ließ er Kinsey und Maybourne einfach stehen.

Drei Tage darauf bei McKay:

Die Korolev verließ den Hyperraum steil über dem Planeten. McKay stand auf der Brücke und besah sich das alles genaustens. „So, sofort die Walküren startklar machen. Ich geh da jetzt mit meinen Leuten runter.“
Oberst Chekov stand von seinem Kommandantenstuhl auf und baute sich vor McKay auf. „Doktor McKay, auf meinem Schiff gebe immer noch ich die Befehle!
Und wenn sie mit einer Walküre runter wollen, dann begeben sie sich jetzt mit ihren Wissenschaftlern in den Hangar!“
McKay war sofort wieder ganz kleinlaut und begab sich auch sofort in Richtung Hangar.
Chekov lies sich in seine Stuhl zurücksinken und meinte zu seinem ersten Offizier:
„Major, wir schicken zwei MiGs raus, um den Planeten und das System zu kartographieren.“
Der Major nickte.
„Soll ich McKay ein Sicherheitsteam mitgeben?“
„Nein.“, sagte Chekov. „Der soll sich mal schön in sein kanadisches Höschen machen, wenn der Angst hat.“
Der Major grinste. „Jawohl, Herr Oberst.“


Knapp 20 Minuten später waren McKay, Zelenka und die Wissenschaftler auch schon im Antikerstützpunkt gelandet.
Svetlana, die auch dabei war, leuchtete die nähere Umgebung aus.
„Riesig ist das ja hier.“
Zelenka nickte.
„Bestimmt einen Kilometer lang.
Aber jetzt sollten wir vielleicht erstmal das Tor suchen.
Da muss auch der Kontrollraum sein.“
Der war auch schnell gefunden.
Das Tor stand in einem großen, offenen Raum, wo mehrere kleine Treppchen zum Sternentor hinführten. Ein bläulicher Energieschild blockierte das Tor.
Svetlana rannte hinauf in den Kontrollraum, der sich eine Ebene höher befand.
Dort gab es mehrere Konsolen mit Tastaturen aus großen, gläsernen Platten.
„Svetlana, hast du es langsam!“, rief McKay von unten.

„Bin nicht mal da!“, blaffte Svetlana zurück und murmelte dann:
„Der darf zwei Wochen nicht mehr ran, das Arsch...“
Sie sah sich um und ihr Blick blieb an einer größeren Konsole hängen.
Als sie es sich näher ansah erkannte sie, dass es eine Art DHD war, allerdings mit dreieckigen Knöpfen und einem großen in der Mitte.
An der Seite gab es noch einen orangenen, kleineren Hebel zum umlegen.
Den legte Svetlana um.
Sofort verschwand der Schild ums Tor.
„Sehr gut, Schatz!“, rief McKay hoch.
„Und jetzt wähl die Erde an!“
Svetlana fluchte irgendetwas auf russisch, dann drückte sie die Knöpfe mit den Koordinaten der Erde.
Das Wurmloch etablierte sich und McKay funkte: „STK, hier McKay! Schild deaktiviert.
Schicken sie uns sofort noch einige Wissenschaftler! Ich hab keine Lust, dass wieder alles alleine zu machen.“
„Ja ja!“, blaffte Müller zurück.
„Ich veranlasse alles, Sirupfresski. Ende.“

Das Wurmloch schloss sich und McKay sah verwundert einen japanischen Wissenschaftler an.
„Was hatte der denn?“, fragte McKay. „Was hab ich ihm denn getan?“
Der Japaner zuckte mit den Schultern und sah sich weiterhin um.
Währenddessen lief McKay zum Kontrollraum hinauf, wo Zelenka sich schon in den Computer gehackt hatte.
„Radek, wie alt ist die Anlage?“
Zelenka tippte auf seinem Laptop herum und sagte: „Ungefähr... 6,1 Millionen Jahre.
Aber anscheinend wurde die Anlage vor 5,4 Millionen Jahren auf einmal verlassen als...“
McKay winkte ab.
„Ist schon klar, Radek! Machen sie weiter.“

Was keiner der Erdenmenschen bemerkte war, dass tief unter der Anlage ein Subraumsender zu arbeiten begann und einen Bericht aussendete.
Die Signale legten tausende Lichtjahre zurück und fanden schließlich ihr Ziel.
Das befand sich mitten in der Vatikanstadt, in Rom.

Zwei Männer gingen einen Gang im Vatikan entlang.
Der Eine grinste.
„Ja ja... Immer weiter rücken sie vor.
Da könnte man ja fast stolz auf die Menschen werden. Hättest du das vor noch tausend Jahren gedacht?“
Der Andere schüttelte den Kopf. „Ich frag mich, was die noch alles erreichen. Ob sie auch die Verlorene Stadt finden?“
Der erste Mann lachte kurz auf.
„Willst du wetten?“
Der zweite Mann überlegte.
„Ich glaube eher, wir sollten ihnen unter die Arme greifen. Nur ein wenig, um sie auf die richtige Bahn zu lenken.“
Der andere schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, die Menschen schaffen das alleine.“

Dann gingen die beiden Männer hinaus in einen Garten und stiegen in ein sich enttarnendes Fluggerät.
Das dosenförmige, grüne Flugschiff stieg auf, am Heck fuhr an jeder Seite ein Triebwerk aus, dann tarnte sich es wieder und war verschwunden.




Ende der Folge
Kapitel 9 by Atlan
4.09 Die neue Welt Teil 1
von Colonel Maybourne




Florida, T minus 50 Sekunden bis zum Shuttlestart:

Das Space Shuttle mit Elizabeth Weir und dem Marine Team an Bord war klar für den Abflug in den freien Raum.
Es herrschte ein ganz gewöhnliches Pressegewitter vor, wie bei jedem anderen Start auch, in den letzten Jahren.
Offiziell waren die Soldaten des US Marinecorps als Ingenieure aufgeführt, um skeptische Fragen gleich abzuwehren.
Elizabeth Weir würde. nach dem an die Öffentlichkeit abgegebenen Statement, eine Politische Übertragung senden.
Ähnlich, wie es bei der Challengerkatastrophe war, als eine Lehrerin eigentlich den Unterricht aus dem All halten sollte.
Das die Mission zum Mond gehen würde, davon würde die Bevölkerung, laut dem Protokoll, gar nichts mitbekommen.

Cameron Mitchell, der bei diesem Flug als Pilot dabei war, musste die nervöse Diplomatin immer wieder beruhigen.
„Haben sie keine Angst, dass ist jetzt mein vierter Flug ins All und es ist noch nie was dabei schief gegangen.“
Sie sah das allerdings anders.
„Ich hoffe nur, dass mir nicht gleich beim Start übel wird und ich mich noch in meinem Helm übergeben muss.“
Mitchell beruhigte sie.
„Sie werden beim Start an so viele Dinge denken, dass sie gar keine Zeit haben werden, sich überhaupt zu übergeben.“
Und keine 10 Sekunden später zündeten die Schubraketen des Shuttles und rüttelten das ganze Gefährt ordentlich durch.
Allesamt, auch Mitchell kniffen sie die Augen zusammen und zählten ganz langsam einige Zahlen herunter.
Schließlich hob das Raumschiff vom Boden ab und begab sich auf das erste Ziel der Mission, die Internationale Raumstation.

Ungefähr eine Stunde später, nachdem sie angedockt und auf die Station gewechselt waren, unterhielt sich Dr. Weir mit dem Präsidenten.
„Sir, ich habe mich jetzt an die Schwerelosigkeit und auch an die anderen Dinge so langsam gewöhnen können.“
Bush war zufrieden.
„Dann wünsche ich ihnen nur noch viel Glück, bei ihrem doch sehr anstrengenden Flug zu unserem Mond.“
Sie lächelte noch ein wenig.
„Wenn man bedenkt, dass wir nur hier rauf fliegen, um etwas über Außerirdische zu erfahren, die anderen Menschen schon bekannt sind…“
Bush verstand die Ironie.
„Ja Elizabeth, da steckt wirklich eine gewaltige Portion an Sarkasmus dahinter, wenn man es sich genau ansieht.“
Danach endete die Übertragung, während die zierliche Politikerin im Schwerelosen Zustand versuchte, etwas zu Essen.
Aber auch die Marines hatten so ihre Probleme, auch wenn sie es aus Stolz und Arroganz nie eingestehen würden.


Auf einem Goa´Uld Planeten:

ST 1 befand sich auf der Flucht vor dutzenden Jaffakriegern, welche das Team unbedingt an der Flucht hindern wollten.
Daniel und Franzi konnten sich einige Stunden zuvor unbemerkt in eine Pyramide schleichen und bis zur Computerzentrale pirschen.
Dort luden beide Unmengen an Militärischen Daten herunter, darunter auch die vom Angriff in Kuwait.
Allerdings wurden sie auf dem Rückweg entdeckt und mussten nun um ihr Leben rennen, während Plasmasalven an ihnen vorbei zogen.
Degenhardt schrie im Lauf Daniel an.
„Was haben sie alles in dieser Datenbank gefunden, dass die Typen heute so verdammt sauer auf uns sind?“
Die Antwort kam gehetzt an.
„Apophis hat einen kleinen Angriff auf der Erde durchgeführt, gegen eine US Air Force Base in Kuwait.“
Der Oberst dachte, sich verhört zu haben.
„Der Kerl hat was gemacht, bitte sagen sie mir, dass sie eben nur einen verdammt schlechten Scherz erzählt haben?“
Daniel schüttelte im Rennen den Kopf, während Franzi und Jules nach hinten sahen und mit kurzen Feuerstößen für Sekunden der Entspannung sorgten.
„Nein und das beste kommt noch, er will einige Schiff zur Erde schicken, um bei und für eine Zivile Panik zu sorgen.
Der Angriff war übrigens der, wo Al Qaida vor knapp eineinhalb Monaten beschuldigt wurde, über 600 US Soldaten getötet zu haben.“
Jules, die mitgehört hatte, verstand das nicht.
„Was soll es Apophis bringen, bei uns Zivile Unruhen auszulösen, die werden ihm auch nicht helfen, die Erde einzunehmen?“
Daniel war jetzt ratlos.
„Keine Ahnung, die Jaffa haben uns überrascht, bevor ich den Rest übersetzen konnte, aber wir alles auf einem Datenkristall.
Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, er will uns untereinander beschäftigen, damit wir ihm nicht mehr in die Quere kommen.“
Franzi stimmte Daniel bei.
„Die Asgard beschützen unsere Welt, da kann er eben nicht direkt kommen und mal so den Planeten einäschern.“
In diesem Moment zogen wieder Energiestöße an ihnen vorbei, während Teal´C, der vorgelaufen war, das Tor aktivieren konnte.
Der Jaffa erledigte mit seiner Stabwaffe insgesamt noch drei Jaffa, bevor sich das ganze Team zur Erde retten konnte.

Später, als es Besprechungsraum des STK zur Nachbesprechung kam, war die Stimmung dementsprechend auch gedrückt.
Der General war nicht gerade begeistert, dass Apophis wieder einmal Ärger machen wollte, auf ihre Kosten.
„Wenn er Schiffe herschickt, werden wir sie abschießen und dass müsste er doch wissen, also was soll das?“
Franzi widersprach ihrem Kommandeur.
„Nicht unbedingt, denn wir können keine getarnten Schiffe aufspüren und wenn die plötzlich über den Köpfen der Menschen enttarnen…“
Daniel beendete den Satz.
„Gibt es eine gewaltige Panik, weil gleich jeder hier denkt, dass es eine Invasion von Aliens geben würde.“
Teal´C hob eine Augenbraue.
„Das wäre ja dann auch gar nicht so abwegig, wenn die Asgard nicht eure Welt vor den Systemlords beschützten.“
Reineke hatte noch eine schlechte Nachricht.
„Ich habe dem Bundeskanzler erste Information schon vor knapp einer Stunde mitgeteilt, er und Putin wollen die Veröffentlichung um drei Wochen vorziehen.
Anstatt in vier Wochen an die Bevölkerung zu gehen, haben sich die beiden entschieden, schon in vier Tagen alles bekannt zu geben.“
Degenhardt rollte mit den Augen.
„Das wird ja immer besser, ich frage mich ja nur, warum wir so unbedingt vor die Presse treten müssen.“
Der General belehrte ihn.
„Weil die anderen Regierungschefs der Meinung sind, dass wir die Goa´Uld langfristig nur besiegen können, wenn alle Nationen dabei sind.“
Reineke machte eine kurze Pause, bevor er fort fuhr.
„Nicht das ich es vergesse, aber sie sollen bei den Vorbereitungen helfen, auf direkte Bitte des Bundeskanzlers.“
Besonderst Jules und Franzi stöhnten entnervt auf, aber schließlich fügten sie sich dem Befehl und würden PR Arbeit mitmachen.


Drei Tage später, Mondumlaufbahn:

Das Shuttle trat gerade in einen hohen Orbit um den Erdtrabanten ein, ohne bisher irgendwas empfangen zu können.
Obwohl sie einige Bauten auf der Oberfläche ausmachen konnten, hatten sich die dort stationierten Soldaten nicht gemeldet.
Dr. Weir befürchtete schon, dass man sie und ihre Friedensmission völlig ignorieren würde und sie einfach so zurück müsste.
Sie sah Mitchell an.
„Colonel, senden sie noch mal eine Botschaft an die Einrichtungen da unten, aber diesmal auch auf allen Frequenzen.“
Mitchell nickte.
„Ganz wie sie wollen Mam, aber glauben sie denn wirklich, dass die ihnen noch antworten werden?“
In der nächsten Sekunde blickte ein grünes Licht auf, welches eine eintreffende Nachricht anzeigte.
Mitchell legte es auf den Lautsprecher, man hörte eine sehr genervte Stimme.
„Hier spricht Oberleutnant Andreas Laufer von der Deutschen Luftwaffe, was wollen sie von uns?“
Elizabeth antwortete schnell.
„Ich bin Dr. Weir und auf direkten Befehl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika hier.
Da sie auf der Erde alle Diplomatischen Kontakte zu ihrem Weltraumprogramm verweigerten, soll ich hier mit ihnen verhandeln.“
Die Antwort dauerte einige Sekunden.
„Wir haben im Augenblick genügend eigene Probleme, aber ich werde nachfragen, ob wir sie irgendwie dazwischen schieben können.
Allerdings kann ich nichts versprechen, da es hier im Moment ziemlich hektisch zugeht, ich bitte sie, zu warten.“
Dann brach der Kontakt ab und Elizabeth übersetzte für alle, was der Deutsche Soldat gesagt hatte.
Die Marines waren weiterhin angespannt, während Mitchell das ganze als Textnachricht an das Pentagon schickte.

STK, Besprechungsraum:

Franzi hatte das gesamte Team und den General zu einer Konferenz gebeten, da sie wichtige Resultate aus den Goa´Uld Daten extrahieren konnte.
„Diesen Mistkerlen ist es gelungen, die halbe Datenbank des US Militärs zu kopieren und dazu noch UN Sicherheitsbestimmungen.“
Degenhardt kratzte sich am Kopf.
„Ich verstehe aber nicht, warum das dem Pentagon nicht aufgefallen ist, dass da jemand Daten herunter lädt.“
Franzi hatte eine fixe Antwort.
„Ein spezieller Goa´Uld Virus, der praktisch alles verschleiert und dem Netzwerk vortäuscht, dass alles in Ordnung ist.“
Teal´C beugte sich nach vorne.
„Was ist Apophis genau an Geheiminformationen in die Hände gefallen?“
Franzi holte eine Sekunde Luft, bevor sie begann.
„Er hat Truppenstärken und Nachschubanforderungen, aber auch die Lage von vielen Stützpunkten erfahren.
Er weiß jetzt, wo sich die Stützpunkte des halben US Militärs befinden, über welche Stärke sie verfügen.
Hauptsächlich sind ihm die Daten der Army und Navy in die Hände gefallen, Marinecorps und Air Force fast gar nicht.“
Reineke erhob sich.
„Geben sie Müller den Rest, er soll eine genaue Analyse machen, für sie hab ich einen anderen Auftrag.“
Jules sah ihren Chef an.
„Was steht denn diesmal an?“
Reineke grinste tief, schüttelte dabei den Kopf.
„Vor weniger als einer Stunde ist ein Amerikanisches Space Shuttle in der Mondumlaufbahn aufgetaucht.
Die wollen offizielle Verhandlungen führen und der Kanzler dachte, dass sie dafür am besten geeignet sind.“
Degenhardt stand der Mund offen.
„Soll das ein Witz sein?“
Jules sah das ebenso.
„Wir gehen doch morgen sowieso an die Medien, da können die sich auch noch den einen Tag gedulden.“
Reineke sah das anders.
„Wenn wir unsere letzten Politischen Kontakte nach Amerika nicht verlieren wollen, sollten wir die zumindest rumführen.
Und das ist ein direkter Befehl, den ich ihnen jetzt gebe, also gehen sie zu den Transportringen und dann hoch.“
Der General begab sich zurück in sein Büro, während das ST 1 so begeistert von seiner nächsten Mission war, wie lange schon nicht mehr.


Pentagon:

Kinsey und Bush waren im Amerikanischen Verteidigungsministerium angelangt, wo General Ryan alles vorbereitet hatte.
Inzwischen war eine Liveverbindung über Satellit eingerichtet, nachdem das Schiff die dunkle Seite des Mondes verlassen hatte.
Maybourne begrüßte den Präsidenten und den Senator am Eingang zu der Abteilung, des Weltraumkommandos.
„Weir hat Kontakt zu den Deutschen auf dem Mond aufnehmen können, aber noch nichts weiter erreichen können.“
Kinsey polterte wieder los.
„Was ist denn da oben los?“
Der US Colonel blieb ganz ruhig.
„Senator, man hat Dr. Weir angehalten, dass sie warten solle, bis eine Entscheidung getroffen würde, ob sie empfangen wird.“
Bei Kinsey lief wieder der Kopf rot an.
„Einfach nur eine Unverschämtheit, dass die uns als Amerikaner derart provozieren und sogar vorführen.“
Bush schüttelte darüber nur den Kopf.
„Haben wir schon irgendwelche Sensordaten, was die Anlagen und Betriebe auf dem Mond betrifft?“
Maybourne sah in seinen Akten nach.
„Laut dem Sonar, das wir extra eingebaut haben, befinden sich die meisten Gebäude unter der Oberfläche.
Genaueres lässt sich leider nicht sagen, da wir nur äußerst ungenaue Messdaten haben, durch Störungen bedingt.“
In nächsten Augenblick betraten alle den Videokonferenzraum, wo die Schaltung zu Elizabeth Weir geschaltet war.
Bush begrüßte sie über Funk.
„Elizabeth, wie geht es ihnen denn da oben so?“
Sie lächelte zurück.
„Abgesehen davon, dass die uns jetzt schon mehr als drei Stunden warten lassen, geht es uns prima, Sir.“
In selben Moment kam ein weißes Licht von der Erde und traf den Mond, etwa 2000 Kilometer vom Shuttle entfernt.
Dr. Weir gab die Meldung sofort nach Washington weiter.
„Mister Präsident, eben gerade hat merkwürdiges Licht, dass weiß strahlte und wie eine Säule aussah, den Mond getroffen.
Es kam eindeutig von der Erde, wahrscheinlich aus Europa, aber die ganze Sache lief viel zu schnell ab.“
Im Pentagon rätselten alle, als ein Radartechniker Bericht erstattete.
„Unsere Sensoren haben absolut nichts aufgefangen Sir, was das auch immer gewesen sein möge.“
Gleich darauf kam Barrett in den Raum gestürmt, in seiner Hand eine Diskette, die sehr wichtig zu sein schien.

Im STK:

ST 8 kam gerade von einem Fremdwelteinsatz zurück auf die Erde, als Allert zu General Reineke stürmte.
„Chef, wir sind auf Mitglieder der Tok´Ra getroffen, darunter auch Jakob Carter, die uns wichtige Informationen gaben.
Heru´ur und Cronus befinden sich in einem Grenzkonflikt, der jetzt in offenen Kämpfen eskaliert ist.“
Der General war darüber durchaus erfreut.
„Ist doch gut, wenn sich zwei der mächtigsten Systemlords gegenseitig bekämpfen, da lassen sie uns in Ruhe.“
Allert salutierte noch, als Reineke noch eine Frage einfiel.
„Wie geht es meinem alten Freund Jakob eigentlich?“
Der Kommandant von ST 8 lächelte.
„Ganz gut, aber er will um jeden Preis seine Tochter wieder in unsere Galaxie zurückholen, weswegen er sich in Wissenschaftliche Arbeiten stürzt.“
Allert wollte gerade wieder gehen, als der Alarm losging und Svetlana McKay, die am Anwahlcomputer saß, Meldung erstattete.
„Ein Alkesh ist in den Luftraum über Straßburg in Frankreich eingedrungen und nährt sich der Stadt.
MIGs haben reagiert, sind bereits gestartet.“
Reineke war aufgebracht.
„Warum wurde der erst jetzt erfasst?“
McKays Frau antwortet umgehend.
„Er ist direkt in der Erdatmosphäre aus dem Hyperraum gesprungen, wir konnten ihn vorher gar nicht aufspüren.“
Allert war misstrauisch.
„Wir haben doch Subraumsensoren, mit denn wir alle Schiffe im Hyperraum sehen, die sich im Sol – System befinden.“
Svetlana antwortet sofort.
„Aber nur die Mutterschiffe, Alkesh und Frachtschiffe sind zu klein, sie werden von den Sensoren nicht erfasst.“
Danach griff sie an ihr Headset.
„MIGs haben Ziele erfasst.“
Alle im Kontrollraum sahen auf die Monitore, wo die Positionen zwischen den Irdischen Jägern und dem Goa´Uld Bomber gezeigt wurde.

Das 4. Französische Raumjagdgeschwader, das in Nizza stationiert war, schickte sofort acht Alarmjäger zum Abfangen.
Die MIG 301 Jäger waren mit Luft- Luft Raketen bestückt und innerhalb von einer Minute gestartet.
Da Frankreich gerade in tiefster Nacht lag, wurde der Anflug der Kampfflieger über die Stadt auch nicht bemerkt.
Mit Mach sechs nährten sie sich dem Feindlichen Flieger, der von der Stadt abgedreht hatte und jetzt auf Paris zuflog.
Jedoch waren die MIGs schneller, da sie ihre Nachbrenner zündeten und den Bomber mit Mach sieben einholten.
Ohne Umschweife feuerten sie ihre Raketen ab, die allesamt den Antrieb trafen und das Schiff zerstörten.
Im Durcheinander der Explosion bemerkte allerdings keiner der Piloten, das eine einzelne Fluchtkapsel aus dem Bomber startete.


Im Pentagon:

Barrett, der ein wenig außer Atem war, musste sich gedulden, als Dr. Weir sich vorher noch beim Präsidenten meldete.
„Sir, die haben mir soeben Landeerlaubnis erteilt, ich glaube daher kaum, dass wir den Funkkontakt aufrechterhalten können.“
Bush lächelte ein wenig.
„Dann wünsche ich ihnen viel Glück und passen sie ja gut auf sich auf Elizabeth, ich will sie lebend zurück haben.“
Die Verbindung wurde getrennt und alle sahen nun zu Barrett, der die Disk in einen Player steckte und den Fernseher einschaltete.
„Was sie jetzt sehen, wurde vor etwa 20 Minuten aufgenommen.“
Das Bild sprang an und zeigte Schröder und Putin, die gerade eine gemeinsame Pressekonferenz gaben.
Schröder hatte das Wort.
„Verehrte Damen und Herren, ich bitte sie um Aufmerksamkeit, da wir morgen eine wichtige Ankündigung geben werden.
Natürlich können wir dies auch heute schon mitteilen, aber der Inhalt dieser Botschaft ist von enormer Bedeutung für den ganzen Planeten.
Ich bitte sie daher, alle morgen um 14.00 Uhr Ortszeit im Kanzleramt zu erscheinen und sagen sie es weiter.“
Jetzt übernahm Putin.
„Was mein geschätzter Kollege damit sagen will ist, dass Journalisten aus der ganzen Welt eingeladen sind.
Ich als Russischer Präsident habe bereits verfügt, dass morgen alle Sender in Russland von hier übertragen werden.“
Danach verließen die beiden die Pressekonferenz und ließen viel rätselnde Reporter zurück, aber auch fragende Gesichter in Washington.
Kinsey hatte als erster eine Antwort parat.
„Wenn sie mich fragen, haben die wegen unserer Shuttlemission die Hosen voll und werden jetzt alles offen legen.“
General Ryan war davon aber noch nicht überzeugt.
„Da steckt sicher noch etwas ganz anderes dahinter, ich bin ich mir mehr als nur sicher.“
Kinsey winkte aber nur ab und nahm sich einen weiteren Drink.


Im Raum über der Erde:

Währenddessen waren die Schiffe der Walhallklasse alle zwischen Mond und Erde in Aufstellung gegangen.
MIGs und Walküren flogen Streifen, um auch ja jeden Alkesh und die Späherschiffe abfangen zu können.
Oberst Heimeshoff, der die Walhalla kommandierte, sah zu Svetlana McKay, die für die Mission an Bord war.
„Wie wollen sie eigentlich getarnte Schiffe aufspüren?“
Sie antwortete ganz kühl.
„Wenn sie getarnt in die Atmosphäre eindringen, erzeugen sie eine leichte Reibungshitze, die wir orten können.“
Heimeshoff war nicht begeistert.
„Dann müssen wir also warten, bis sie den Planeten erreichen, bis wir sie aufspüren können, dass gefällt mir nicht.“
Svetlana aber ignorierte die letzten Worte, da sie eine Justierung an den Sensoren vornahm, um sie genauer zu machen.


In der Mondbasis:

Das Shuttle hatte die Landebucht erreicht und schon angedockt, der Druckausgleich wurde sehr schnell vorgenommen.
Elizabeth stand an der Ausstiegsluke, als sich hinter ihr Colonel Mitchell und die Marines einfanden, alle bewaffnet.
Der Air Force Pilot trug eine 9 mm im Halfter, die Marines alle ein M 16 A 4 Sturmgewehr, in vorhalte Position.
Dies war Dr. Weir sehr unangenehm.
„Ich bitte sie Gentleman, sich ganz ruhig zu verhalten, ich möchte nicht gleich in einem Gefecht sterben.“
Die Marines nickten, als sich die Druckschleuse öffnete und ST 1 mit 10 ebenfalls schwer bewaffneten Soldaten dastanden.
„Ich bin Oberst Sebastian Degenhardt von der Deutschen Bundeswehr und heiße sie auf diesem Stützpunkt willkommen.“
Er sagte dies in einem ziemlich lustlosen Tonfall, der natürlich Dr. Weir nicht verborgen blieb.
„Ich bin Dr. Elizabeth Weir und kann es verstehen, dass sie uns hier nicht haben wollen, aber wir haben Antworten verdient.“
Nun übernahm Daniel.
„Das ist es nicht, aber der Zeitpunkt ihrer Ankunft ist sehr unpassend gewählt, wir haben im Moment viel zu tun.“
Jetzt schaltete sich Mitchell ein.
„Stehen wieder mal kleine grüne Männchen vom Mars vor der Tür?“
Jules schüttelte den Kopf.
„Oh man, dumm, dümmer, Amerikaner.“
Mitchell und im besonderen den Marines waren diese Worte ziemlich aufgestoßen, was man an den verstimmten Gesichtern sehen konnte.
„Jetzt fängt das wieder an…“
Sie wollen gerade aus der Luftschleuse in die Station eintreten, als der Oberst seine Hand erhob und sie hinderte.
„Stopp, ich lasse sie hier nicht bewaffnet rein, die Gewehre und Pistolen müssen sie hier vorne abgeben.
Sie bekommen sie beim Verlassen unseres Stützpunktes zurück, darauf gebe ich ihnen mein Wort.“
Die Marines wollten ihre Waffen nicht abgeben.
„Mam, wenn wir uns nicht verteidigen können…“
Dr. Weir aber stimmte der Vereinbarung zu.
„Als direkte Abgesandte des Präsidenten verlange ich von ihnen, dass sie ihre Waffen sofort übergeben, um einen Konflikt zu verhindern.“
Die Deutschen Soldaten hielten ihnen die Hände entgegen und schließlich gaben die Amis ihre Gewehre ab.

Inzwischen gingen sie schon einigen Minuten in dem Mondstützpunkt umher, folgten eher schweigsam den Deutschen.
Durch ein Fenster war gerade der Hangar zu sehen, indem ein Alkesh und ein Frachtschiff der Goa´Uld standen.
Dr. Weir fand dies interessant.
„Oberst, können sie mir sagen, was das für Raumschiffe sind, nach dem Aussehen haben die doch nicht sie gebaut?“
Degenhardt antwortet schnell.
„Da haben sie Recht, die sind nicht von diesem Planeten, aber die genauen Daten kann ich ihnen nicht geben.“
Sie hackte noch mal nach.
„Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
Franzi übernahm die Antwort.
„Weil wir morgen sowieso an die Presse gehen und diesen einen Tag können sie auch noch warten, nicht wahr?“
Jetzt fragte Mitchell noch mal.
„Nur damit ich das kapiere, wir hätten diesen ganzen Flug gar nicht machen brauchen, da sie morgen alles veröffentlichen wollen?“
Franzi lächelte ihn an, was den Air Force Offizier dazu brachte, ziemlich verdutzt im Korridor zu stehen.

Nach etwa 20 Minuten erreichte die Gruppe einen kleinen Konferenzraum, wo Degenhardt allen zuerst was zu Trinken anbot.
Danach setzten sie sich an einen Tisch und Dr. Weir begann mit den Gesprächen.
„Meine Regierung würde gern als erstes wissen, warum sie die Vereinigten Staaten an dieser Aktion nicht beteiligen.“
Jules antwortete ziemlich schnell.
„Der Hauptgrund ist der NID und dieser verdammte Senator Kinsey und dann ist da noch eure unnatürliche Arroganz.“
Mitchell runzelte die Stirn.
„Was meinen sie mit Arroganz?“
Jetzt übernahm Franzi.
„Sie meint damit, dass ihr Yankees euch anmaßt, alles zu können und alles zu wissen, aber letztlich alles zu verbocken.“
Dr. Weir lächelte darüber und schnitt dem Colonel das Wort ab.
„Das können wir ja später noch besprechen, aber das Hauptthema dürften die Außerirdischen sein, gegen die sie kämpfen.“
Degenhardt schüttelte den Kopf.
„Nichts da, da werden sie bis morgen warten, wenn wir es der ganzen Welt und damit auch den USA verkünden.“
In diesem Moment kam eine Durchsage über Lautsprecher rein.
„Hier ist der Kontrollraum, Thors Schiff hat soeben den Hyperraum verlassen und ist in den Erdorbit eingeschwenkt.“
Degenhardt gab eine Bestätigung, während Dr. Weir Daniel ansah.
„Wer ist Thor?“
Daniel sah zu Degenhardt, welcher aber nur mit dem Kopf schüttelte, was den Archäologen zwang, zu improvisieren.
„Er ist ein alter Freund von uns, den sie morgen kennen lernen werden.“
Da stand der Oberst auf.
„Wir müssen jetzt zurück zur Erde und werden dazu eine Art von Beameinrichtung benutzen, die wir Transportringe nennen.
Sie können uns begleiten, oder auch mit ihrem Shuttle zurückfliegen, dass liegt ganz an ihnen.“
Daraufhin verließen alle den Raum.

Die Marines und Colonel Mitchell wurden zu ihrem Shuttle gebracht und bereiteten den Start vor.
Elizabeth und ein Marine, auf den Mitchell bestanden hatte, beamten sich mit den Ringen direkt ins STK.
Der General empfing sie und redete kurz mit der Diplomatin, aber konnte verhindern, dass sie das Sternentor sah.
Vom STK sendete sie einen Zwischenbericht an das Weiße Haus, über den Bush vorerst zufrieden war.
Nur Kinsey war natürlich am mosern, da es ihm nicht genügte und allein die Kosten für den Shuttlestart enorm waren.
General Ryan konterte, dass er ja selbst beim nächsten Mal mitfliegen könnte, falls er den Fitnesstest überstehen würde.


Am nächsten Tag, Pressekonferenz im Kanzleramt:

Mehr als 100 Journalisten und Kamerateams waren anwesend, da die Deutsche Regierung will Werbung um diesen Termin machte.
Unter den Reportern gab es schon viele abstruse Wetten, um was denn gehen könne, da im Vorfeld nicht durchsicherte.
Schließlich betrat Schröder den Raum, zur großen Überraschung in der Begleitung der anderen Staatsoberhäupter.
Am meisten überraschte aber die Anwesenheit des Japanischen Kaisers, da dies eine wahre Seltenheit war, ihn auf einem Auslandsbesuch zu sehen.
Schließlich begann der Bundeskanzler die Konferenz.
„Meine Damen und Herren, zuerst einmal möchte ich ihnen danken, dass sie alle meiner Einladung gefolgt sind.
Ich weiß, dass diese Pressekonferenz sehr kurzfristig anberaumt wurde, weswegen ich mich auch entschuldigen will.“
Einer der Reporter hob die Hand.
„Stimmt es, dass sie uns heute Aufrüstungspläne mitteilen wollen?“
Schröder lächelte darüber nur.
„Nicht direkt, aber ich schlage vor, dass jetzt mein allseits geschätzter Freund Wladimir übernehmen wird.“
Putin nickte und übernahm das Wort.
„Ich will es kurz machen und sage ihnen direkt, warum wir sie alle hierher bestellt haben, besser sie atmen noch mal durch.“
Nach einer Sekunde sprach er weiter.
„Wir fünf wollen ihnen hiermit die offizielle Existenz von Außerirdischen Lebensformen bekannt geben.“
Während die Reporter, nach einer Schrecksekunde, wie wild aufsprangen und alle mit ihren Fragen praktisch übertönten, wurden zwei Wachmänner getötet.
Dies geschah derart lautlos und unauffällig, sodass es niemand mitbekam, als der Attentäter ein Waffengestell aufbaute.
Eine Vorrichtung, an der fünf verkleinerte Stabwaffen befestigt waren, zielte genau auf die Regierungschefs.
Der Mann betätigte den Auslöser und aktivierte die Waffen, wo sich Plasmaentladungen aus den Waffen lösten…..
Kapitel 10 by Atlan
4.10 Die neue Welt Teil 2
von Atlan




Die Plasmasalven der Stabwaffen, flogen mitten auf die fünf Regierungschefs Schröder, Putin, Chirac, McAleese und den Kaiser von Japan, zu.
Jetzt konnte sie niemand mehr aufhalten.
Und dann durchdrangen sie die Politiker, die keinen Schaden nahmen.
Ihre Umrisse waberten, dann waren sie wieder stabil. Es waren nichts anderes, als Hologramme.
Trotzdem herrschte Panik im ganzen Saal, Frauen schrien und die Reporter rannten wild durcheinander.
Das Hologramm von Schröder rief:
„Bitte bewahren sie Ruhe!“

Allerdings half die Unruhe fünf Deutschen.
ST 8 war hinter den Kulissen und kam jetzt rein.
Allert hatte gesehen, woher die Schüsse kamen und schnappte sich Unteroffizier Ebermann.
Die Beiden rannten einen Gang hinauf und waren dann direkt hinter dem Attentäter.
Der hörte sie jedoch kommen, stand auf und zielte mit der Stabwaffe auf beide.
Es war nur dem schnellen Reaktionsvermögen von Unteroffizier Ebermann zu verdanken, dass der Attentäter keinen Schuss auf Allert abgeben konnte.
Der Zattreffer kam schnell.
Ohnmächtig fiel er auf den Boden, Allert sicherte seine Waffe.
Ebermann gab indes Entwarnung.

Allert legte dem Attentäter Handschellen an, besah sich dann seine Stirn und fand die erwartete Tattoowierung.
Die zusammengerollte Schlange, das Zeichen von Apophis.
„Apophis?“, fragte Ebermann seinen Kommandeur.
Allert nickte.
„Entweder er oder Amonet.
Können die beiden Nervensägen nicht einmal heute Ruhe geben...?“

Währenddessen hatte sich die Lage auf der Pressekonferenz wieder beruhigt, in einem grellen Lichtblitz beamten Schröder und die anderen Regierungschefs herunter.
In ihrer Begleitung befand sich Thor.
Putin trat an das Mikrophon des Rednerpults und erhob das Wort.
„Meine Damen und Herren von der Presse.
Ich entschuldige mich für diesen kleinen Zwischenfall. Ebenso tut es mir Leid, dass wir auch sie hinters Licht führen mussten.
Aber dass wir nur als Hologramme erschienen, sollte eine Sicherheitsmaßnahme sein, die sich ja auch bezahlt gemacht hat.
Jetzt darf ich ihnen allerdings einen Abgeordneten unserer Alliierten, den Asgard, vorstellen.
Thor, den Oberkommandierenden der Asgardflotte und Mitglied des hohen Rates der Asgard.“

Putin, Schröder und die Anderen klatschten, während Thor von der Bühne herunter ging und einem erstaunten Reporter die Hand reichte.
„Um zu beweisen, dass ich echt bin.“, sagte Thor und zwinkerte mit seinen riesigen Glupschaugen.
Der geschockte Reporter schüttelte die Hand des Asgard, der dann auch schon wieder zu den Regierungschefs schritt und neben dem Kaiser von Japan stehen blieb.

Dann konnte die Pressekonferenz endlich beginnen. Schröder lies Bilder und Fotos vom Stargate mit einem Beamer auf die Leinwand hinter ihm projizieren und las von seinen Stichwortkarten ab.
„Das Stargate, oder wie wir Deutschen es nennen, Sternentor, wurde 1928 von Doktor Robert Langford in Gizeh entdeckt.
Dazu gehörte auch ein Wahlgerät, dass von deutschen Archäologen 1935 entdeckt wurde, später in russischen Besitz überging.
Nachdem das Tor 1945 von der Truman Regierung untersucht wurde, landete es in einem Lagerhaus.
Bis schließlich Dr. Catherine Langford, Robert Langfords Tochter, 1998 das Tor per Gerichtsbeschluss ausgehändigt bekam und damit zu mir kam.
Zusammen mit Russland begannen wir die Sternentorreisen.“

So ging es noch einige Minuten, wo Schröder die gröbsten Dinge ansprach.
Im Weißen Haus, auf der anderen Seite des Erdballs, war die Stimmung gedrückt.
Hier saßen außer Bush und General Ryan noch Kinsey und Maybourne.
Bush lies den Kopf hängen und schüttelte den Kopf. „Das haben die also die ganze Zeit in ihrem Stützpunkt gemacht...
Reisen durch ein Wurmloch.“
General Ryan schlug sich die Hände vor den Kopf. „Und wir haben total falsch geraten.
Eigentlich ist es schon fast wieder zum lachen.“, meinte der General und lächelte sogar.
Kinsey war aber gar nicht zum Lachen zumute.
Der US-Senator wurde von Sekunde zu Sekunde röter und brauste dann los:
„Das ist kein Sternentor!
Das ist ein Tor zur Hölle und wird uns allen nur Unheil bringen!“
General Ryan reichte es.
Er stand auf und stellte sich vor Kinsey.
„Senator, können sie nicht einmal ihren verdammten Mund halten?!“, sagte er mit zorniger Stimme und setzte sich dann wieder.
„Mr. Präsident!“, stieß Kinsey aus, doch der sah ihn nur fragend an.
„Wie bitte?“
Kinsey schnappte wütend nach Luft und Ryan setzte sich wieder.
Insgeheim grinste auch Bush, hatte er schließlich alles mit angehört.
Aber er wollte auch, dass Kinsey endlich mal die Luft anhält.

Kinsey ging zum Schnapstisch des Präsidenten und schüttete sich, wieder einmal, aus Frust ein Glas Singlemold Whiskey rein.
Im Fernsehen berichtete Putin gerade:
„So gab es auch, wie wir vor erst vor wenigen Stunden erfuhren, einen Angriff auf einen US-Air Force Stützpunkt in Kuwait.
Vor einigen Wochen war dies geschehen.
Eine außerirdische Fraktion griff den Stützpunkt an, den die Amerikaner verteidigen konnten.
Wir bitten die USA uns von diesem Vorfall in den nächsten Tagen zu berichten.
Und natürlich vor der Öffentlichkeit Stellung zu beziehen, wie auch wir es taten.“

Bush schnaufte, das war ihm zu viel.
Er stand auf und lies sich von Kinsey ein Glas Whiskey geben, um den Ärger runterzuspülen.
Maybourne, der sich bisher still verhalten hatte, meinte:
„Tja, so viel zu unserer Geheimhaltung.
Ich würd gerne mal wissen, woher die ihre Informationen beziehen.“

Währenddessen erwähnte der Kaiser von Japan sie Methoden des NID.
„Der NID, ein US Geheimdienst, war einer der Gegenspieler der STK in den letzten 3,5 Jahren. Skrupellose Akte der Gewalt und sehr viel Unehrenhaftes waren ihre Methoden.
Um herauszufinden, was wir im Sternentorkommando tun, schreckte der NID nicht vor Entführung, Folter und auch nicht vor Mord zurück!
Beweise dafür können wir jederzeit liefern.
Sie sehen nun ein Überwachungsvideo aus der Innenstadt von Tokio.“
Es wurde ein Schwarz-Weiß Video eingespielt.
Es zeigte Runge, Barrett und den russischen Botschafter in Tokio von vor 1,5 Jahren.
Es war klar zu sehen, wie Barrett den Botschafter erschoss, dann endete das Video.
Im Hintergrund der Übertragung wurde Gemurmel laut und der Kaiser erklärte:
„Bei dem Toten handelte es sich um einen russischen Botschafter, der vom NID Agenten Malcolm Barett erschossen wurde.
Da der Mord feige und unbegründet geschah, verlange ich die Festnahme des NID Agenten und Auslieferung an den internationalen Gerichtshof in Den Haag.“

Maybourne, der in Tokio nicht bemerkt hatte, dass Barrett den Botschaftler ermordete, sah geschockt aus.
Bush sah einen wütend dreinblickenden Kinsey an, Ryan schüttelte nur den Kopf und sagte ganz ruhig zu Kinsey:
„Was für ein Sauhaufen ihr Verein ist!“
Bush hingegen griff zu seinem Telefon und befahl: „Hier ist der Präsident.
Der Secret Service soll sofort Agent Malcolm Barrett verhaften und in einem Zimmer im Weißen Haus einsperren.
Das ist alles.“
Dann legte er auch wieder auf.
„Das ist doch wohl nicht ihr ernst!“, entbrüstete sich Kinsey lautstark.
„Ich tue das, um den Ruf der USA zu retten!“, antwortete Bush.
„Na ja, wenigstens halbwegs.“


Im Kanzleramt sprachen indes Schröder und Thor über die Goa‘Uld und Replikatoren.
McAleese hatte schon von den verschiedenen menschlichen Kulturen dort draußen in der Milchstraße berichtet.
„Die Goa‘Uld sind parasitäre Lebensformen, die Menschen als Wirte nehmen und den Körper des Wirtes dann kontrollieren.“, begann Schröder.
„Sie beherrschen den Großteil der Galaxie und lassen sich von ihren Untertanen als Götter verehren.
Das sind größtenteils die Götter aus dem alten Ägypten, wie Ra, Apophis, Setesh und Osiris.
Es gibt auch noch ein paar andere, etwa aus Indien oder von den Kelten.
Als Beispiele will ich hier Kali, Niirty und Morrigan nennen.
Sie entführten Menschen von der Erde und machten sie zu Sklaven.“
Erneut ging ein Raunen durch die Menge.

Was niemand ahnte war, dass Apophis und Amonet die Pressekonferenz live miterlebten.
Der Attentäter hatte einen Subraumsender, samt Bildaufnahmegerät, im Kanzleramt versteckt bevor er erwischt wurde.
So konnten die beiden Goa‘Uld die Konferenz miterleben.
Schröder meinte gerade:
„Und glauben sie mir, wenn die Goa‘Uld diese Welt invasieren würden, woran wir sie bisher immer gut hindern konnten, würden sie uns alle versklaven.
Ich will hier keine Panikstimmung verbreiten, aber glauben sie mir eines:
Sie sind das absolut Böse, eine Lebensform, die sich nur durch drei Dinge definiert!
Und das sind ausschließlich Völkermord, Folter und gnadenlose Sklaverei.“
Da schmiss Apophis plötzlich eine Vase um und wütete wild herum.
„Diese verdammten Tau‘Ri! Denen werde ich es noch zeigen!“

Amonet regte sich nicht auf.
Sie horchte tief in sich herein und hörte Sha‘Re reden.
Diese lachte spöttisch.
„Nun werden die Menschen noch stärker werden.
Ihr werdet noch geringere Chancen haben, als jetzt.“
„Wie kommst du darauf?“, fragte Amonet stumm.
„Ein gemeinsamer Feind wird sie zusammenschweißen.“, meinte Sha‘Re.
„Geb auf, solange du noch die Chance hast.“
Amonet antwortete nicht.
Stattdessen ignorierte sie Sha‘Re und unterdrückte die Wirtin.
Sie wand sich wieder der Pressekonferenz zu.

Thor erzählte indes:
„Die Replikatoren wurden vor einigen Jahrhunderten von meinem Vater Odin auf einem Planeten unserer Galaxis gefunden.
Schon bald wurden sie unser Erzfeind und wir konnten nur wenig gegen sie tun.
Sie übernahmen mehr als die Hälfte unserer Schiffe und griffen weiter an.
Wäre das STK nicht gewesen, wer weiß, ob ich jetzt heute hier stehen würde.
Dank der Wissenschaftler des STK konnten wir auch eine Waffe entwickeln, mit der wir die Replikatoren in Schach halten konnten.
Wir Asgard stehen für immer in der Schuld der Erde. Und deswegen erkläre ich es noch einmal, diesmal vor den Augen der gesamten Menschheit.
Die Asgard werden den Menschen bei einem möglichen Angriff, der Goa‘Uld, beistehen.“
Ein Journalist meldete sich zu Wort:
„Natürlich bin ich, wie sicher alle hier, dankbar für diese Erklärung.
Allerdings wird es meine Leser sicher interessieren, ob die Asgard bereits wieder über die nötige militärische Stärke verfügen.“
Thor blinzelte.
„Ja, die Flotte hat wieder ihre alte Stärke und wir haben damit begonnen, unsere alten Einheiten durch moderne Kriegsschiffe zu ersetzen.“
Erneut ging ein Raunen durch den Saal, der Fragesteller nickte dankbar für die Antwort.
Ein weiterer Journalist fragte:
„Sie haben bereits gesagt, dass ihr Volk in unserer Schuld steht.
Wie sähe eine Schuldbegleichung aus?“
„Wir haben bereits einige Technologien bereit gestellt. Schwerkraftgeneratoren, bessere Schutzschilde und modifizierte Sensoren gehören dazu.
Wir werden diese Technologien jedem Land zur Verfügung stellen, das eigene Raumschiffe bauen will. Mit der Zeit, wenn sich der Planet als würdig erweist, werden wir euch mehr überlassen. Allerdings sollte ich klarstellen, dass wir vorher jeden Antrag prüfen werden, ob dieses Land auch verdient hat.“
Erneut gab es Gemurmel und Schröder dankte Thor für diese Aussage.

In Washington freuten sich vor allem Ryan und Bush darüber.
Ryan grinste. „Ich mag diesen kleinen grauen Kerl.“
Bush nickte. „Dann wissen wir ja, wo wir diese Technologie herkriegen, wenn wir unsere Schiffe bauen.“

Thor trat nun vom Rednerpult zurück und lies in seiner Hand einen Speicherkristall erscheinen.
Er sagte:
„Dies sind Pläne für verbesserte Subraumkommunikationsanlagen.
Die Reichweite ist doppelt so hoch, wie die jetzige.“
Er übergab ihn Putin.
Dann wandte er sich noch einmal an die Journalisten. „Die Asgard stehen hinter eurem gesamten Planeten. Denkt daran.
Nun, lebt wohl.“
Dann verschwand Thor im gleißenden Licht des Asgardtransporters.
„Medienkanzler“ Schröder trat noch einmal ans Rednerpult und erhob das Wort.
„Unter den Internetadressen www.stargate-diefakten.de und www.stk.de können sie alles noch einmal nachlesen.
Hinzu kommen alle wichtigen Informationen über das Tor und das STK.
Die Seite wird regelmäßig aktualisiert werden und alles beinhalten, was nicht unter die Geheimhaltung fällt. Geheimfakten werden, sobald sie nicht mehr aktuell sind, ebenfalls veröffentlicht. Ich werde ihnen nun noch mitteilen, wo auf der Welt die fünf Schiffe der Walhalla-Klasse heute landen werden. Es sind Dublin, Tokio, Berlin, Paris und Moskau.
Wenn die Regierungen anderer Länder einverstanden sind, werden die Schiffe auch woanders landen. Raumjäger werden heute noch alle Länder überfliegen, die zur Erdallianz gehören. In einigen Tagen werden sie noch einmal von mir hören. Ich danke ihnen.“
Und damit war die Konferenz beendet.


Einen Tag später:

In den letzten 24 Stunden hatte die Welt den Atem angehalten, als die fünf Großraumschiffe zum ersten Mal zu sehen waren.
MiG-301er und Walküren waren in Deutschland, Irland, Russland, Japan und Frankreich über alle Städte geflogen. Den Piloten machte das extrem Spaß.
Sie flogen zum Beispiel im Schrittempo an Staus vorbei, überflogen Schulen und Wohnviertel. Nicht wenige Jungen und Mädchen hatten von diesem Tag an einen neuen Traum: MiG-301 Pilot zu werden.

Die Überflüge waren noch im Gange, als es geschah. Auf der weiten Kreisbahn, zwischen Erde und Mond, tauchten auf einmal vier Al‘Keshbomber aus dem Hyperraum auf. Sie flogen mit höchster Sublichtgeschwindigkeit auf die Erde zu.
Die Abwehrzantrale auf dem Mond reagierte innerhalb von Sekunden.

„Achtung! Alarmstufe 1! Vier Al‘Kesh in verbotenen Luftraum über Erde aufgetaucht! Alarmrotten sofort starten!“
Die MiG-301 wurden sofort alarmiert und 100 von ihnen, die Alarmjäger, stiegen als erste in den Himmel. Das 24. deutsche Raumkampfgeschwader hatte als erstes Kontakt. Es war mitten in der Nacht, als die Al‘Kesh auf den Radarschirmen auftauchten.

Der Kommandant, Oberstleutnant Walter Gehrl, befahl: „Ganzes Geschwader... Angriff! Luft-Luft Raketen!“
Die Zielerfassungen arbeiteten und das ganze Geschwader legte einen regelrechten Bombenteppich. Jeder MiG Pilot schien mehrmals auf den Feuerknopf gedrückt zu haben, denn mehr als 60 Luft-Luft Raketen flogen auf die Al‘Kesh zu.
Drei von ihnen wurden zerfetzt, eines konnte mit einem leichten Manöver entkommen und war binnen Sekunden getarnt.

Oberstleutnant Gehrl fluchte und funkte die Zentrale an:
„Stützpunkt 1, hier Grün 1!
1 Al‘Kesh getarnt und entkommen. Drei weitere konnten eliminiert werden.“
„Verstanden Grün 1.“, kam es zurück.
„Gehen sie auf Patroullienmodus, Radius von 200 Kilometern absichern.“
Das 24. Raumkampfgeschwader der Deutschen kam dieser Aufforderung sofort nach.

Das Al‘Kesh war indes um die halbe Welt gereist und enttarnte sich direkt über Washington. Dieses ungewollte Auftauchen lag an dem Treffer, den man bereits eingesteckt hatte. Am hellichten Tag sah die Bevölkerung Washingtons zum ersten Mal ein feindliches Raumschiff. Lange mussten die Amerikaner mit dieser Angst nicht leben, denn das Al‘Kesh wurde bald von zwei amerikanischen F-16 Kampfjets eingeholt und mit Luft-Luft Raketen getroffen. Leider stürzte das Schiff direkt in Richtung des Lincoln Memorials. Meter davor kam es auf und rutschte hoch zur Statue von Abraham Lincoln, wo es schließlich zum stehen kam. Und wäre das nicht genug gewesen, explodierte das Schiff und zerstörte das ganze Memorial und Teile der angrenzenden Gebäude. Wie durch ein Wunder war dabei niemand getötet worden.

Zwei Stunden später jedoch, begann der ganz normale Wahnsinn.
Alles und jeder in den USA und auch viele Menschen aus anderen Ländern, wetterten gegen das STK und machten sie für alles verantwortlich.
Kinsey schürte das Feuer noch, indem er vor dem zerstörten Lincoln Memorial eine Rede hielt.
Vor ihm Reporter und Kamerateams von ABC, Fox News und CNN.
Kinsey erklärte: „Glauben sie mir eines, hier hat allein die Erdallianz Schuld!
Ihre Unfähigkeit, vier außerirdische Schiffe von der Art, wie sie schon dutzende abgeschossen haben, zu zerstören, beweißt nur, dass WIR die Verteidigung dieses Planeten übernehmen sollten!
Unsere Streitkräfte, nicht diese Möchegernsoldaten, sollten die Führung übernehmen!
Und ich sagen ihnen noch etwas: Gott ist auf unserer Seite und wir werden Rache fordern bei diesen sogenannten Goa‘Uld! Diese Blasphemiker, die sich als scheinheilige Götter ausgeben! Doch bald werden sie lernen, dass ES NUR EINEN GOTT GIBT!“
Die Reporter klatschten Beifall und auch aus dem Vatikan würde in den nächsten Stunden Zuspruch kommen. Kinseys Populatität beim Durchschnittsamerikaner stieg drastisch. Seine Wiederwahl zum Senator von Florida war bereits gesichert.

ST 1 ging vollzählig in ein Restaurant in Berlin, um gut zu Essen.
Teal´C, der nun keinen Hut mehr tragen musste, zog viele Blicke auf sich.
"Ist das nicht dieser Alien... dieser Teal'C?"
"Das ist ja ein Tier von einem Mann..."
"Sieh dir diese Goldtätowierung an..."
Degenhardt bestellte dann für alle, nachdem er die Kellnerin beruhigt hatte.
"Bleiben sie locker, wir sind nur hungrig und kommen von einer anstrengenden Mission."
Da kam ein Kind an und zog Jules ein wenig an der Bluse.
"Hallo, du bist doch die aus dem Fernsehen, machst du ein Foto mit mir?"
Sie lächelte und stellte sich mit dem Jungen auf, der dann noch alle von ST 1 knipste.

Und auch in Deutschland selbst waren viele Politiker sehr ungehalten.
Den Vorwand nutzte auch CDU und CSU, um gegen die SPD vorgehen zu können.
Angela Merkel und Edmund Stoiber hatten ebenfalls Pressekonferenzen eingerufen.
Beide Reden klangen in etwa gleich:
„Die SPD hat das deutsche Volk und die ganze Welt, mehrere Jahre lang belogen!
Steuergelder und Ressourcen in Milliardenhöhe wurden ohne Genehmigung des Parlaments beansprucht. Mal ganz zu schweigen von den unzähligen deutschen Soldaten, die seitdem gestorben sind.
Auch wenn die Entscheidungen letztendlich relativ positiv ausgefallen sind, sollte der Herr Bundeskanzler einen Schlußstrich unter seine Entscheidungen ziehen. Um das einzig vernünftige tun, nämlich sein Amt niederzulegen!“

Dieses Statement wurde von der SPD ignoriert und fand nur bei Teilen der Bevölkerung anklang.
„Wenigstens haben wir jetzt Raumschiffe!
Schröder hat immerhin die richtigen Entscheidungen getroffen.“
„Ich wähl zwar nicht SPD, aber ich seh nicht, was die falsch gemacht haben.“
„War zwar nicht richtig, aber die CDU hätte auch so gehandelt!“
„Politiker sind sowieso alle Heuchler!“

Allerdings wurde das ganze auch von der rechten Szene aufgenommen und die gingen auf die Straße, demonstrierten.
Dabei hielten sie Plakate mit den Aufschriften „Weltmacht Deutschland!“, „Supermacht Deutschland!“ und „Herrenrasse der Galaxie!“ in die Luft.
Die Gesamtsituation wurde ausgenutzt, um zu randalieren, zu klauen und, was das schlimmste war, gegen Ausländer vorzugehen.
Es würde noch Monate dauern, bis sich die Lage wieder abgekühlt hatte.

Einige Stunden später telefonierte Schröder mit Bush.
„Mr. Präsident.“, begann Schröder ungerührt.
„Was kann ich für sie tun?“
„Ich will mich bei ihnen für die ganzen Bloßstellungen bedanken.“, antwortete Bush.
„Gern geschehen.“, meinte Schröder und lachte kurz auf.
„Nein, mal ehrlich, bedanken sie lieber sich beim NID und diesem Kinsey.“
„Oh, das hab ich vor.“, meinte Bush gereizt.
„Ich rufe allerdings wegen etwas anderem an.
Ich will einen massiven Gegenschlag für den Angriff auf Kuwait.
Viele gute Jungs sind da drüben gestorben und ich will den Familien zeigen, dass der Tod ihrer Angehörigen gesühnt wird.
Außerdem will ich dem Amerikanischen Volk Stärke demonstrieren.“
„Sie wollen also Rache nehmen an diesen...“,
Schröder stoppte kurz und schlug die Top Secret Akte über Nijam auf.
„... An diesem Nijam Rache nehmen?“
„Wenn das sein Name ist, ja.
Ich bitte sie darum, dass wir eine Marine Truppe durch das Stargate schicken dürfen.
Zur Basis von diesem Nijam.“
„P9F-333...“, überlegte Schröder kurz.
„Schwer bewacht, wollen sie Unterstützung von einem unserer ST-Teams?“
„Nein Danke, keine Kampfunterstützung.
Das müssen wir alleine durchziehen, aber Aufklärungsdaten wären schön.“
„Einen Moment.“, meinte Schröder und hielt das Mikro des Telefons zu, wandte sich um. Putin saß in einer Ecke des Raumes und hatte mitgehört.
Er meinte:
„Sollen die Amerikanski sich doch mal an unserer Stelle das Maul verbrennen.“
Schröder nickte und wandte sich wieder dem Telefongespräch zu.
„Einverstanden, Mr. Präsident.
Meine Elite Einheit wird den Planeten ausspionieren. Stellen sie indes ihre Marines zusammen. Ich werde für die Überführung sorgen. Die Zusammenstellung der Ausrüstung werde ich ihnen gleich faxen. Das wird eine effektive Bekämpfung garantieren.“
Bush war wieder etwas besser gelaunt.
„Ich danke ihnen. Hoffentlich verbessert sich unsere... Zusammenarbeit in nächster Zeit wieder.“, sagte Bush.
„Hoffentlich. Und jetzt entschuldigen sie ich bitte, ich leite das Unternehmen ein.
Wiederhören.“, antwortete Schröder und legte auf.
Er atmete einmal durch und wählte dann die Nummer des STK.


Abydos:

Ska'ara betrat derweil das große Gemeinschaftsquartier der amerikanischen Kriegsgefangenen, die seit 10 Monaten hier auf Abydos waren. Sie standen sofort auf. "Ja, was gibt es?", fragte einer von ihnen.
"Meine Herren.", begann Ska'ara. "Ich darf ihnen mitteilen, dass sie übergeben werden. Man wird sie zurück zur Erde bringen."
Die Freude bei den Amerikanern war groß. Nur der Staff Sergeant blieb ernst. "Und dann?"
"Sie werden nach Amerika zurückgebracht.", antwortete Ska'ara.
"Kriegsgericht?", fragte der Staff Sergeant.
"Nein.", meinte Ska'ara. "Kriegsverbrechen haben sie ja nicht begangen. Machen sie sich mal keine Sorgen. Es wird sicher alles gut werden."

Der Staff Sergeant lächelte und das ganze Team freute sich darauf endlich wieder nach Hause zu können.


Eine Stunde später, P9F-333:

ST 1 hatte sich hinter einem Berg eingegraben.
Sie lagen relativ verdeckt und einige hundert Meter vom Palast Nijams entfernt.
Früher war es ein Palast von Amonet, den sie Nijam überlassen hatte, als Dank für den erfolgreichen Aufklärungseinsatz auf der Erde.
Die Stellung von ST 1 war mit Holz und Tarnnetzen versehen.
Man musste schon genau wissen, wonach man suchte, um sie zu finden.
Franzi sah durch ein Periskop, durch das sie über den Berg sehen konnte, ohne die Deckung zu verlassen.
„Ich zähle... Bisher 500 Jaffa.
Die machen alle Übungen, Stabkämpfe, Konditionsläufe und so.
Und da hinten sind noch Baracken, viele Baracken. Teal‘C sag mal, wie viele Jaffa passen in eine Baracke?“
Teal‘C überlegte kurz.
„Meistens fünfzig Jaffa.“
Franzi nickte.
„Gut, das sind 30 Baracken, macht 1500 Jaffa.
Plus, minus die 100 Gardisten, die Nijam direkt bewachen.“
Daniel nickte.
„Und das wollen die Marines einfach so erobern?
Die haben doch keine Ahnung. Das wird nur unnütz Verluste geben.“
Franzi grinste.
„So sind nun mal deine Landsleute...“

Währenddessen waren Jules und Degenhardt auf einem Baum in Stellung gegangen und hielten Ausschau.
Jules sah durch ihr Fernglas und flüsterte:
„Jaffa Patroullie auf drei Uhr.
Fünf Mann.“
Degenhardt nickte und schraubte den Schalldämpfer auf sein G36.
„Kopfschüsse.“
Die Beiden legten an und dann feuerten sie.
Jules erwischte drei von ihnen, Degenhardt zwei.
Sie grinste.
„Dann hab ich meine Quote für diese Woche ja erledigt.“
Degenhardt nickte stumm.
„Los, Zats raus, wir müssen sie wegschaffen.“

Minuten später krabbelten die Beiden dann auch in die Beobachtungsstellung.
„In Ordnung.“, meinte Degenhardt.
„Wer geht zum Tor und erstattet Bericht?“
„Ich gehe.“, sagte Teal‘C.
„Gut, dann sag dem General, die Amis können ihre Cowboys schicken.
Und lass dir für uns Scharfschützengewehre mitbringen.
Ich hab das Gefühl, wir müssen den Yankees unter die Arme greifen.“
Teal‘C nickte, dann verließ er den Beobachtungsposten.
Jules lehnte sich indes zurück und versuchte sich zu entspannen.
„Also, wann tauchen die Cowboys hier auf, was meint ihr?“
Franzi trank einen Schluck aus ihrer Feldflasche.
„Ein, zwei Stunden. Marines sind recht fix.“
„Ebenso schnell sterben sie.“, merkte Degenhardt an und rollte eine Zigarre in den Händen hin und her.
„Amen.“, kam es zustimmend von Jules.
„Die kommen hier an mit ihren Knarren, ihren Stoppelfrisuren und ihrem Hurrapatriotismus und sterben wie die Fliegen.“
Sie lachte kurz auf.
„Wie viele Marines werden sterben? 200?“
„250.“, sagte Degenhardt.
„300.“, überlegte Franzi mit einem spöttischen Unterton.
„Ich find das nicht witzig. Geschmacklos.“, merkte Daniel an.
„Wir reden hier immerhin um Menschenleben.
Es sind schon genug gestorben bei unseren Missionen, da muss man sich nicht drüber lustig machen.“
„Kann sein.“, meinte Franzi.
„Aber die Amis wollen es ja nicht anders.
Dann sollen wenigstens auch nur die ihren Leute riskieren.
Ist mal was anderes, als wenn immer wir Blut lassen müssen.“
„Tja Daniel, willkommen im Dreck.“, sagte Degenhardt und zündete sich eine Zigarre an.
„So läuft Krieg nun mal ab. Lebewesen sterben.“
Daniel war gar nicht davon begeistert.
Er schüttelte nur stumm den Kopf und dachte sich seinen Teil.

Auf der Erde wurden indes 500 Marines nach Deutschland eingeflogen.
Das geschah, ganz medienwirksam, mit Walküren. Dabei waren auch noch 100 Soldaten der Air Force, die gegebenenfalls Technologie sichern sollten, welche die Erdallianz ohne Ausnahme den USA überlassen wollte.
In der Führungsmaschine saßen der Kommandant der Einheiten Brigadier General Laurence Bauer, der stellvertretende Kommandant, USMC Colonel Marshall Sumner.
Ein Kamerateam der Marines mit dem Sensationsreporter Emmett Brackmann, der vor Ort die Schlacht dokumentieren sollte, war auch dabei.

Der Reporter räusperte sich und lies die Kamera auf sich schwenken.
Die Bilder wurden live in alle Welt ausgesandt.
„Ich bin Emmett Brackmann und werde sie in den nächsten Stunden durch die bevorstehende Schlacht lenken.
Ihnen dabei einen Eindruck vom Krieg auf einen anderen Planeten geben.
Bei mir ist Brigadier General Bauer, der Kommandant der Operation.
General, wie wird der Einsatz aussehen?“

Während sie der General rechtfertigte, waren Nordkorea, China und der Iran dabei, ihre Armeen bereit zu machen.
Sie waren sauer.
Sauer auf die Erdallianz, sauer auf die USA, sauer auf alle.
Vor allem, weil man sie bisher vollkommen ignoriert hatte.
Dazu kamen noch die Hassparolen, die die Regierungen ausriefen.
Im Iran wurden sogar die Rufe nach dem Dschihad lauter.
Die Regierungen hatten ihre eigenen Meinungen.
„Diese kapitalistischen Hundesöhne!
Als hätten wir bei der Weltpolitik nichts mitzureden.“
„Gehen wir eine Allianz mit Nordkorea und dem Iran ein.
Den Amerikanern und den Russen werden wir es schon zeigen!“
„Alle Ungläubigen müssen sterben!“


Auf P9F-333 waren die Marines angekommen.
Nach einigen Minuten Fußmarsch kamen sie zu der Stelle, an der ST 1 sich den Beobachtungsposten eingerichtet hatte.
Degenhardt kletterte heraus, zog an seiner Zigarre und fragte General Bauer:
„Sie sind der General, den man sich für dieses Himmelfahrtskommando ausgesucht hat?“
Bauer nickte und gab Degenhardt die Hand.
„Es sind 1500 Jaffa?“
„Knapp 2000.“, korrigierte Degenhardt.
„Ich würds mir noch mal überlegen.“
Bauer schüttelte den Kopf.
„Nein, meine Befehle stehen.“
Er sah sich um und meinte dann zu Colonel Sumner: „Wir stürmen.“
Der nickte und gab die Befehle weiter.
Emmett Brackmann und sein Kamerateam bezogen Stellung in der Nähe des Beobachtungsbunkers von ST 1, die sich neben das Kamerateam legten.
Dann gab General Bauer den Angriffsbefehl.

500 Marines und 100 Air Force Soldaten stürmten den Berg herunter und entsicherten ihre Sturmgewehre und Maschinenpistolen. SIe suchten sich die ersten Deckungen und bauten ihre MG's auf. Den Jaffa war das allerdings nicht entgangen und sie schlugen Alarm. Die Jaffa suchten sich verteidigbare Positionen.
Ein paar ganz harte Marines liefen feuernd in die Mengen der Jaffa rein und hatten sich anscheinend vorgenommen die Stellungen der Jaffa ganz alleine auszunehmen. Und damit hatten sie sogar teilweise Erfolg. Auf jeden dieser Marines kamen mindestens 50 tote Jaffakrieger.
Der Großteil der Marines legte indes ein Speerfeuer auf die Jaffa und schoss aus allen Rohren.Ein Stoßtrupp drang in die vorgezogenen Feindlinien vor und stellte die Jaffa im Zweikampf.
Die Marines benutzten die Schulterstutzen ihrer M16A3 und M4A2, um den Jaffakriegern den Kiefer zu brechen und sie dann blutend liegen zu lassen. Allerdings fielen durch diese aggressive Strategie viele Marines zum Opfer.
Die Jaffa hatten leichtes Spiel, mit ihren Stabwaffen unvorbereitete Marines, die au welchen Gründen auch immer nicht in Deckung gegangen waren, abzuschießen.
In den ersten paar Minuten waren schon über 100 Marines gefallen, welche entweder blindlings in die feindlichen Linien gelaufen waren oder sich unzureichende Deckungen gesucht hatten.
Weder die Jaffa, noch die Amerikaner, schenkten dem Gegner etwas, beide Parteien schlugen brutal drauf zu.

Degenhardt besah sich das ganze durch den Feldstecher, ging dann zu General Bauer.
„Sind sie noch bei Trost? Das ist ein Gemetzel!
Da sterben grade dutzende von Idioten, weil denen wohl jemand vergessen hat beizubringen, in Deckung zu gehen!“
Bauer sah ihn nur kühl an.
„Marines sind dafür da, zu sterben. Das wird ihnen eingetrichtert, sobald sie in der Ausbildung sind. Wer keine Angst hat, der kämpft auch so, wie sie es da unten sehen, Colonel.“
Degenhardt schüttelte den Kopf.
„Wollen sie wenigstens, dass wir ein paar Jaffa mit unseren Scharfschützengewehren abschießen?“
Bauer schüttelte den Kopf.
„Nein, das müssen wir als Nation alleine erledigen. Aber fordern sie bitte bei ihrer Basis an, dass man noch mehr Marines einfliegen muss.“
Degenhardt gab das als Funkspruch zum Tor weiter, wo Jules Position bezogen hatte.
Die antwortete auf den Befehl nur:
„War ja klar, typisch Ami!
Immer mehr Totgeweihte nachschicken, wenn die Ersten bereits tot sind!“
Trotzdem wählte sie die Erde an und lies noch mehr Marines anfordern.

Währenddessen sprach Brackmann den Oberst an, klärte ihn auf.
"Sehen sie Colonel, dass ist eine reine Mission für die Medien.
Wir müssen dem amerikanischen Volk zeigen, wie gefährlich der Feind ist.
Wenn sie es so wollen, dient diese ganze Operation nur dazu, um die hohen Kosten zu begründen.
Und wenn das einfach so gewonnen wird, ohne Verluste, werden die Goa´Uld am Ende unterschätzt."
Degenhardt schüttelte angewiedert den Kopf darüber, wie man hunderte Soldaten für Einschaltquoten in den Tod schickte.
"Lassen sie mich raten, die meisten Marines kommen gerade aus der Grundausbildung."
Bauer, der mitgehört hatte, bestätigte dies.
"Ja, etwa 2/3 der Soldaten da unten, hat vor erst zwei Monaten der Grundausbildung beendet. Die meisten kamen durch die Qoutenreglung für Sonderschüler ind Korps."
Degenhardt war darüber ziemlich wütend, ließ sich aber nichts anmerken.

Im Oval Office nahm Bush die Nachricht aus dem STK persönlich entgegen.
Er schlug auf den Tisch.
„Verdammt, schon 150 Tote?! Der Kampf dauert doch erst wenige Minuten.“
Er wandte sich an Kommandant May, den Chef des Marine Corps, der neben ihm stand.
„Wir fliegen sofort weitere 1000 Mann mit den Walküren aus.“
Der Kommandant des Marine Corps nickte und gab den Befehl per Telefon weiter.
Kinsey, der ebenfalls anwesend war, griff zu seinem Handy.
„Was machen sie da?“, fragte Bush.
„Ich werde ein weiteres Kamerateam anfordern. Das ist gute Propaganda.“
Bush schlug ihm das Handy aus der Hand.
„Das hätten wir gar nicht nötig, wenn sie nicht gewesen wären.“
„Das versteh ich nicht...“, meinte Kinsey und bekam sogleich ein Dokument vorgehalten.
„Was ist das?“
„Was das ist?“, fragte Bush zurück.
„Da steht drauf, dass wir schon im zweiten Jahr eingeweiht worden wären, wenn der NID nicht gewesen wäre, mit seinen penetranten Methoden.
Und jetzt gehen sie mir aus den Augen.“

Kinsey ging zur Tür und deutete drohend auf Bush. „Das wird ihnen noch Leid tun!
Warten sie es nur ab, wenn das nächste Mal der Präsident gewählt wird, haben sie in mir einen Gegenkandidaten gefunden!“
Knallend warf er hinter sich die Tür zu.

Auf P9F-333 hatten die Marines, von denen bisher 200 gefallen waren, ihren Angriff erst einmal reduziert und stießen jetzt langsam weiter vor.
Dabei belegten sie weiterhin die Jaffa mit einem Sperrfeuer.
Die beiden festungseigenen Gleiter griffen an.
Sie überflogen die Stellungen der Marines und töteten dutzende von ihnen, bevor mehrere Salven aus diversen Fliegerfäusten die Gleiter vom Himmel holten.
Doch selbst dann noch, kosteten die Wracks noch Leben, denn sie stürzten direkt auf den vorgeschobenen Kommandoposten von General Bauer. Colonel Sumner konnte sich gerade noch retten und rief über Funk:
„Sanitäter zum Kommandoposten! Übernehme das Kommando!“
Dann schnappte sich Sumner sein M16 und stürzte sich ebenfalls in die Schlacht.
Die Marines saßen jetzt alle in Deckungen und warteten auf ihre Verstärkungen.

Die Verstärkung kam 15 Minuten später.
1000 weitere Marines unterstützen die kleine Erstschlagsstreitkraft von unter 300 Marines.
Jetzt verließen wieder alle ihre Deckungen und wagten Stoßangriffe auf die Jaffa, die jetzt einfach nur noch überrollt wurden.
Weiterhin im Dauerfeuer, wurden Jaffa von dutzenden Kugeln gleichzeitig getroffen.
Die Nachhut der Marines bearbeitete die noch lebenden Jaffa mit den Schulterstutzen der Gewehre und schlugen ihnen den Schädel ein, bis sie tot waren.
Die blutige Schlacht vor der Festung hatte knapp zwei Stunden angedauert und hatte mehr als 1900 Jaffa und fast 400 Marines das Leben gekostet.
Bisher gab es auch noch über 300 Verletzte, die meisten davon schwer.

Doch jetzt musste noch die Festung gestürmt und Nijam Gefangen genommen werden. Das ging allerdings recht reibungslos vonstatten. 500 Marines sicherten die Umgebung der Festung und der Rest stürmte das Gebäude. Die Widerstände waren gering. Die wenigen Jaffa, die noch kämpfen konnten, wurden mit kleinen Feuersalven niedergemäht.

Nijam befand sich in einem kleinen Raum im Festungskeller, wo zwei Jaffa ihn bewachten.Colonel Sumner persönlich stellte sich ihnen mit der Waffe im Anschlag.
Noch bevor sie reagieren konnten, streckte Sumner sie mit gezielten Kopfschüssen nieder und stieß dann die Tür auf.
Nijam stand mit aktiviertem Schild dahinter und hob drohend das Handgerät.
„Tau‘Ri Kree!“
„Halts Maul, du Mistgeburt!“, entgegnete Sumner trocken und griff zu seinem Kampfmesser, das er Nijam gekonnt in die Hand warf. Der Schild brach augenblicklich zusammen. Nijam wollte sich noch wehren, indem er ein Messer zog und auf Sumner losging.

Der US Colonel wich dem aus, entwaffnete Nijam und schlug ihm mit der Faust auf die Nase. Mit einem Schulterwurf warf er den Goa‘Uld auf den Boden und legte ihm Handschellen an. Sumner lies den Goa‘Uld liegen und wies zwei Lance Corporals an:
„Schafft diesen Abschaum weg. Die Air Force Leute sollen sich alle Technologien suchen, die sie kriegen können.

Sumner stapfte aus der Festung heraus, mitten über das blutgetränkte Schlachtfeld, hoch zum Beobachtungsposten von ST 1.
Emmett Brackmann kam auf ihn zu, die Kamera hielt direkt auf den Colonel.
„Colonel, was für ein Fazit ziehen sie unter diesen Kampf?“
„Kein Kommentar!“, blaffte Sumner den Reporter an. „Und nehmen sie die Kamera weg.
Interviewen sie irgendeinen General oder meinetwegen den Präsidenten, aber lassen sie mich in Ruhe!“
Brackmann und sein Kamerateam zogen ab, Sumner lies sich auf den Boden fallen, fuhr sich mit den Händen durch die Haare.
Da fragte von hinten Degenhardt:
„Kaffee?“
Sumner drehte sich um.
ST 1 hatte auf einem Feldkocher Kaffee gemacht, während Jules und Daniel bereits herunter auf das Schlachtfeld geeilt waren, um Verwundete zu bergen.
Sumner nahm die Tasse entgegen. "Danke."
Mimiklos, aber aufrichtig, sagte Degenhardt: „Willkommen in unserer Welt, willkommen im Dreck.“


48 Stunden später:

Der Bericht von Emmett Brackmann war, stark geschnitten, auf der ganzen Welt veröffentlicht worden.
ST 1 hatte sich nicht äußern wollen.
Die überlebenden Marines erhielten die Tapferkeitsmedaille des Kongresses und Sumner, wegen der Gefangennahme Nijams, den Silver Star. Nijam selbst wurde sofort nach Guantanamo Bay verfrachtet.
Die Amerikaner hatten 300 Stabwaffen, die noch einwandfrei funktionierten, dutzende Zats, mehrere Pfund Naquadah und ebenso Trinium bergen können.


Zwei Wochen später:

Der große Bus hielt direkt vor den Eingangstoren des STK.
Ihm entstiegen, allen voran, Dr. Janet Fraiser, Lt. Colonel Charles Kawalsky und Colonel Sumner. Dahinter reiten sich Lieutenant Ford, Sergeant Bates und einige anderen amerikanischen Soldaten ein.

General Reineke und Oberst Degenhardt kamen zügig auf sie zu.
Sumner gab als ranghöchster Offizier General Reineke und Oberst Degenhardt die Hand. Er salutierte.
„Colonel Marshall Sumner plus 20 Mann melden sich zum Dienst.“
Reineke erwiderte den Salut und holte einen Zettel heraus.
„Gut, ihr Land stationiert sie hier, als erste amerikanische Stargate Teams.
Die medizinische Einheit von Dr. Major Janet Fraiser, Dazu die leichte Aufklärungseinheit von Major Evan Lorne.
Sowie die schweren Marinekampfeinheiten von Lt. Colonel Kawalsky und ihnen, Colonel Sumner.“
Er sah den Amerikanern in die Augen und lächelte. „Noch mal an sie alle: Willkommen im STK. Auf gute Zusammenarbeit.“
Die Amerikaner nahmen ihre Sachen auf und folgten den beiden Bundeswehroffizieren hinein in den Stützpunkt.
Sie alle fragten sich, was wohl die Zukunft bringen würde....





- Zeitsprung -
Zwei Jahre später:

Aus dem Stargate traten die Mitglieder von ST 1. Major Franziska Rust kam zuerst heraus, anschließend Teal‘C, Daniel und ein Feldwebel im Ghillie Suit. Abschließend kam noch Hauptfeldwebel Julia Tora, die hinter sich einen Mann herschleppte.
Den Goa‘Uld Systemlord Zipacna. Sie warf ihn die Rampe runter, wo zwei Feldjäger ihn aufnahmen und mitnahmen. Müller, nun im Rang eines Majors, kam in den Torraum und fragte: „Wo sind Oberstleutnant Allert und ST 8?“
Jules fuhr sich durch ihre, nun kurzen, Haare und kratzte sich dann an der Wange, wo eine feine Narbe von Nasenflügel bis zum Anfang des Wangenknochens zu sehen war. „Die kommen noch.“

Franzi gab indes ihre Waffe ab und fragte:
„Peter, wo ist der General?“
Müller sah sie irritiert an.
„Der ist in seinem Büro, warum fragst du?“
Franzi antwortete nicht, sondern rannte rauf in den Kontrollraum und von da zum Büro des Generals.
Die anderen Teammitglieder verließen ebenfalls den Torraum und nur Müller und der Feldwebel blieben zurück. Der packte sein Scharfschützengewehr G82 noch fein säuberlich in eine Schutzhülle.
"Sikermann, was ist hier eigentlich los?", fragte Müller den Feldbwebel.
Ralf Sikermann, Stabsfeldwebel und Scharfschütze von ST 1, sah den Major an und zuckte mit den Schultern. "Fragen sie mich nicht, Major. Ich war 1000 Meter entfernt und hab Rückendeckung gegeben." Dann ging auch er.


Franzi klopfte an die Tür des Büros. Auf einem Schild an der Tür stand: Brigadegeneral S. Degenhardt.
„Herein!“, rief Degenhardt gut gelaunt. Franzi stieß die Tür auf, salutierte kurz.
„Chef, jetzt ist die Scheiße aber richtig am Dampfen. Anubis plant demnächst einen Angriff auf die Erde. Ende des Jahres können wir damit rechnen.“
General Degenhardt sah von dem Aktenberg auf. „Ist das bestätigt?“
Franzi nickte. „Ja, ST 8 müsste gleich mit den Daten hinterherkommen.“
Degenhardt nickte nachdenklich.
„Okay Franzi, sie können gehen. Besprechung in zwei Stunden.“

Franzi verließ das Büro und Degenhardt wählte auf seinem Telefon eine Nummer.
„General Degenhardt. Geben sie mir die Mondbasis, General Runge.“
„Jawohl Herr General, einen Moment.“, kam es vom anderen Ende der Leitung.
Im nächsten Moment fragte ein übelgelaunter Runge: „Wer stört?“
„Sergej, ich bins.“, antwortete Degenhardt.
„Hast du wieder die Nacht durchgezecht?“
„Nö, aber den halben Morgen.“, antwortete der Russe und lachte.
„Was willst du?“
„Anubis will in einigen Monaten die Erde angreifen. ST 1 und ST 8 sind mit Geheimdienstdaten zurückgekommen.“
„Ahha.“, war Runges Antwort.
„Musste ja so kommen. Ist ja nicht so, als hätten wir ihn nicht ein paar Mal geärgert...
Falls das deine Frage gewesen sein sollte:
Die Gagarin ist in einer Woche kampfbereit. Wir führen noch die letzten Diagnosen durch.“
„Das wollt ich nur wissen.“, meinte Degenhardt. „Wir sprechen uns noch die Tage.“
„Ja, wiederhören.“, sagte Runge und legte auf.


Die Feldjäger schafften währenddessen Zipacna in einen Verhörraum.
Franzi betrat den Hinterraum des Verhörzimmers, wo die ganzen Tonbänder und Aufnahmegeräte standen.
„Hi Harry.“, meinte sie freundlich. „Kaum haben wir nen neuen Gefangenen, sind sie schon hier, um ihn zu befragen. Immer der erste, der die Hand aufhält, wenn ich neue Spielsachen habe.“
Maybourne, der mit einem Becher Kaffee in der Hand vor der Halbdurchsichtscheibe stand, drehte sich zu Franzi um und lächelte.
„Natürlich. Gute Arbeit übrigens, so einen dicken Hund zur Strecke zu bringen.“
Sie lachte.
"Ja, den hat hat Jules auch von der Pyramide bis zum Tor geprügelt.
Immerhin hat sie dem Mistkerl die kleine Narbe auf ihrer Wange zu verdanken. Für sie ist das Grund genug"
Maybourne lachte und reichte Franzi die Hand.
Diese erwiderte den Gruß und drückte Maybourne freundschaftlich die Hand.



Ende der Folge
Kapitel 11 by Atlan
4.11 Ein Blick zurück auf vergangene Zeiten
von Atlan



Es sind genau zwei Jahre seit der Veröffentlichung des Stargate Programms vergangen.
-Seit dem Ende von 4.10 sind nur wenige Stunden vergangen-


An diesem Abend, es war der Tag des zweiten Jahrestags der Veröffentlichung des Stargates, gab es eine Sondersendung von „Inside STK“.
Das war eine Talkshow, moderiert von Julia Donovan und mit Reportagen von Emmett Brackmann.
Diesmal hatte Miss Donovan Senator Kinsey, General Ryan und Marschall Reineke zu Gast.

Die Kameras zeigten grünes Licht, man war on Air.
Es war eine Livesendung.
„Guten Abend.“, begrüßte Miss Donovan ihre Zuschauer.
„Heute jährt sich zum zweiten Mal der Tag, an dem wir vom Stargate erfuhren.
Zu diesem Zweck habe ich heute drei besondere Gäste.
Zum einen haben wir da den Senator von Florida und Präsidentschaftskandidaten Robert Kinsey.“
Kinsey nickte ihr freundlich zu und lächelte. „Ich freue mich hier zu sein.“
Miss Donovan nickte ihm ebenfalls zu und fuhr fort: „Zum anderen haben wir dann noch den ehemaligen Stabschef der US Air Force, General A.D. Michael E. Ryan.
Sowie den Oberbefehlshaber der Erdstreitkräfte der Erdallianz, Marschall Alexander Reineke.“
Die beiden Generäle nickten Miss Donovan freundlich zu.

„Gut, dann fangen wir doch gleich mal an.“, meinte Miss Donovan.
„Zuerst würd ich gerne sie, Senator Kinsey, fragen, was sie von den letzten zwei Jahren halten.
Sie wurden schließlich bekannt, als einer der wenigen Gegner des Programms.“
„Und das bin ich heute noch!“, antwortete Kinsey, wie aus der Kanone geschossen.
„Ich bin immer noch der Meinung, dass die deutsche Bundeswehr die Führung des STK abtreten sollte!
Und ich sage ihnen, wenn ich Präsident wäre, würde ich dafür sorgen, dass das Stargate nur vom US Militär betrieben würde! Was in den letzten zwei Jahren erreicht wurde, war nicht besonders viel.“
„Nur über die Leichen deutscher Soldaten!“, antwortete Reineke bissig.

Miss Donovan lächelte leicht.
„Danke Marschall damit hätten wir auch schon ihren Standpunkt.
Und was meinen sie General Ryan?“
„Ich finde, wir können stolz darauf sein, was wir alle erreicht haben.
Zusammen.
Es hat sich gezeigt, dass unsere amerikanischen SG Teams und die ST Teams der Erdallianz sich gut ergänzen.
Ich kann Senator Kinsey nur in allen Punkten widersprechen.
Und ich hoffe, dass er nicht Präsident wird, sonst verschlechtern sich wieder unsere Beziehungen mit Deutschland wieder.“, sagte General Ryan.
Dabei sah er bei den letzten Worten Kinsey aus den Augenwinkeln an.
Der wurde durch diese Beleidigung rot.
„Was fällt ihnen ein mich zu unter...!“

Weiter kam Kinsey nicht, Miss Donovan unterbrach ihn.
„Ja, wie ich sehe, scheiden sich in den Punkten wirklich die Geister.
Ich möchte jetzt aber zu einem anderen Thema kommen.“
Sie griff nach einer Akte, die auf einem Tisch stand und hielt sie deutlich sichtbar in die Kamera.
„Das ist die Akte über die Mission, die schließlich zu Apophis Tod führte.
Ich weiß, das war schon vor über einem Jahr, aber da blieb doch viel offen.
Marschall Reineke, damals waren sie noch Chef des Sternentorkommandos.
Vielleicht könnten sie uns ja, an diesem Jahrestag, Klarheit verschaffen.“
Reineke nickte und überlegte kurz.
„Ich werde mal versuchen alles zu rekapitulieren. Es war vor fast 14 Monaten...“


14 Monate zuvor auf Apophis Flaggschiff:

ST 1 und ST 27, das Team von Lt. Colonel Kawalsky, standen auf der Brücke des Goa‘Uldschiffs.
Drei Marines von ST 27 und Franzi bewachten die Eingänge zur Brücke, welche man bereits verriegelt hatte.
Zur Sicherheit schweißte ein Corporal die Türen noch zu.
Sergeant Bates und Jules hielten Apophis ihre P46, eine Selbstladepistole mit kleinkalibriger 4,6x30mm Munition, an die Schläfe. „Keine falsche Bewegung!“
Die beiden Teams waren in einer Nacht- und Nebelaktion an Bord des Flaggschiffs gekommen, das von einer größeren Anzahl Ha‘Taks begleitet wurde.

Degenhardt stand neben Teal‘C an der Waffenkonsole des Flaggschiffs.
Er zündete sich eine Zigarre an und sah auf den großen Bildschirm, der die Ha‘Tak zeigte.
„Also Teal‘C, wann immer du bereit bist.“
Der Jaffa nickte, dann konzentrierte er sich auf die Waffenkonsole.
Er feuerte schnelle Plasmasalven ab, die auf acht Ha‘Tak trafen.
Nach nur wenigen Sekunden Dauerfeuer aus den dutzenden Geschützen des riesigen Flaggschiffs explodierten die acht Ha‘Tak, die anderen Schiffe konnten noch ihre Schilde aufbauen und flogen außer Reichweite.
Das Flaggschiff hingegen nahm Fahrt auf und flog auf ein großes Asteroidenfeld zu.

In der Zwischenzeit gab es einigen Lärm an den Türen.
Die Jaffabesatzung hatte mitbekommen, dass etwas auf dem Pel‘Tak nicht stimmte und versuchte nun die Brücke zu stürmen.
„Oberst, ich weiß nicht, wie lange die Türen noch halten!“, rief Franzi.
Das machte Apophis wieder Mut.
Selbstsicher verkündete er:
„Ihr seid verloren! Selbst wenn ihr von hier fliehen könnt, werden meine Flotte und meine Armeen euch jagen und töten! Allein meine 1000 Mann starke Besatzung wird euch überrennen!“
Apophis hätte wohl noch Stunden so weitergeredet, hätte Jules nicht langsam die Geduld verloren und Apophis einen rechten Aufwärtsharken verpasst.
Der Systemlord landete auf dem Boden und fasste sich an seine Nase, die stark blutete.
„Na, reichts jetzt?“, fragte Jules und stupste den Goa‘Uld leicht mit dem Fuß an.

Bates grinste nur anerkennend.
„Netter Schlag, Jules.“
Der weibliche Oberfeldwebel grinste nur schelmisch und zerrte Apophis wieder auf die Füße.
Franzi rief indes Degenhardt zu: „Oberst, bald haben die die Türen aufgebrochen! Wir sollten langsam hin machen.“
Degenhardt nickte seinem XO zu und sah zu Kawalsky und Daniel, die am Brückeneigenen Ringtransporter werkelten.
„Kawalsky, wie stehen wir?“
Der US Colonel sah belustigt auf.
„Von uns aus jeder Zeit.“
„Sehr gut.“, lobte Degenhardt die Beiden und befahl Teal‘C:
„Such dir nen schönen Asteroiden aus und setz einen Kurs.
Aber so, dass wir noch entkommen können.“
Der Jaffa neigte mit einem Lächeln den Kopf.

Degenhardt stolzierte jetzt ganz langsam zu Jules und Bates.
„Ich denke, wir geben dem Lord, was dem Lord gebührt.
Auf seinen Thron mit ihm. Und sorgt dafür, dass er nicht runterfällt.“
Die Beiden zerrten Apophis auf seinen Thron und ketteten ihn mit Handschellen an die Armlehnen.
Zu guter Letzt benutzten sie auch noch zusätzlich Klebeband und fesselten Apophis Füße an den Stuhl.
Apophis zeterte noch mehr.
"Kal´mak Tau´Ri, dafür werde ich euch alle vernichten..."
Er schrie und versuchte sich zu wehren. Das brachte jedoch nichts.
Jules und Bates hielten ihn gekonnt auf dem Thron, bis sie ihn gefesselt hatten.
Bates nahm noch einen letzten Streifen Klebeband und klebte ihn Apophis auf den Mund. Es hatte sich ausgeschrien für Apophis.

Teal‘C informierte die Anderen:
„Ich habe den Kurs gesetzt.
Wir haben 3 Minuten bevor das Schiff auf den Asteroiden kracht.“
Danach nahm er seine Stabwaffe und zerschoss die Konsole.
ST 27 transportierte sich bereits mit dem Ringtransporter davon.
Während ST 1 es sich nicht nehmen lies von Apophis Abschied zu nehmen.
Sie standen nebeneinander vor dem Thron, alle mit einem mehr oder minder breiten Lächeln auf den Lippen.
„Tja Popo Boy. So long.“, sagte Franzi und zwinkerte ihm zu.

„Und ich dacht schon, wir kriegen dich gar nicht mehr tot. Obwohl ich dich doch lieber mit meinen eigenen Händen erwürgt hätte.“, meinte Jules mit einem leichten Lächeln und stellte sich neben Franzi an die Ringplattform.
Daniel kratzte sich an der Wange.
„Ich hab eigentlich nur zu sagen, dass ich Amonet finden und aus Sha‘Re entfernen werde.“
Degenhardt zuckte mit den Schultern. „Damit wäre eigentlich alles gesagt. Warst ein kleiner Quälgeist, aber jetzt musst auch du abtreten.“
Zusammen mit Daniel stellte er sich zur Plattform.
Teal‘C stand als letzter vor Apophis und richtete die Worte an ihn.
„Jetzt wirst auch du endlich sterben, falscher Gott. Alle Jaffa von Chulak werden deinen Todestag feiern und nicht mehr in der Angst leben müssen, dass du zurück kommst. Und nun sterbe den Tod den du verdienst. Langsam und schmerzvoll wirst du verbrennen.“
Damit war für Teal‘C alles gesagt.
Er schritt zu den Ringen, aktivierte den Auslöser und beamte mit den Anderen davon.
Nur Apophis blieb zurück und sah mit weit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm, wo ein riesiger Asteroid immer naher kam.

ST 1 transportierte zu ST 27 in ein Frachtschiff, das sich im Hangar befand.
„Weg von hier.“, befahl Degenhardt.
Kawalsky, der am Steuer saß nickte und sah nach hinten.
„Okay Leute, festhalten!“
Das Frachtschiff hob vom Hangarboden ab und flog aus dem Hangar hinaus.
Sofort machte Kawalsky eine scharfe Kurve, um nicht mit dem Asteroiden zu kollidieren.
Auf sicherer Distanz wendete er, um mit anzusehen, wie das Flaggschiff auf dem Asteroiden aufschlug und auseinanderbrach.
Explosionen häuften sich und färbten das pechschwarze All in diversen Farben.
Bates nickte nachdenklich vor sich hin.
„Das war also das Ende von Apophis.“
Teal‘C und Jules lächelten und beinahe zeitgleich sagten sie: „In der Tat.“


Zurück in der Gegenwart:

Miss Donovan nickte beeindruckt.
„Also, das halte ich für verdammt gute Arbeit.“
Das Publikum stimmte dem zu, indem es applaudierte. Nur Kinsey schüttelte energisch den Kopf und wank abwertend ab.
„Blödsinn.“, sagte er.
„Gute Arbeit wäre es gewesen, wenn sie das Schiff übernommen hätten.
Durch das Flakschiff hätte die Erde eine wirksame und schlagkräftige Verteidigungswaffe gehabt. Doch ihre Leute haben das Schiff einfach zerstört.“
„Zwei Teams können nicht gegen 1000 Jaffa ankommen.“, sagte Reineke, fügte aber noch hinzu: „Auch, wenn eines davon ST 1 heißt.“
Das erntete einige Lacher aus dem Publikum und auch von Miss Donovan.
Dass ST 1 „alles schafft“ war inzwischen bekannt.
General Ryan nickte zustimmend.
„Stimmt. Es wäre einfach zu viel gewesen, Apophis zu töten und das Schiff zu bekommen. Aber das zu verstehen ist glaube ich, für Politiker zu hoch...“

Das reichte Kinsey. Er wurde rot und wetterte:
„Pah! Es sind Politiker, wie ich, die diese Welt retten!“
Darüber konnte Reineke nur lachen. „Wie diese NID Aktion damals?“


Neun Monate zuvor:

Ein NID Kommando, bestehend aus 10 Agenten und Ex-Soldaten, schlichen durch die Gänge eines von Ba‘als Flottenstützpunkten.
Es war eine, von Kinsey geforderte, Aktion.
Sie hatten sich unbemerkt anschleichen können und den Auftrag diesen Stützpunkt zu sprengen.
Dazu verteilten sie an allen wichtigen Punkten C4 mit Fernzünder.
Soweit lief alles glatt, den halben Stützpunkt hatte man vermint.
Doch schließlich wurden sie entdeckt.

Das NID Kommando lief einen Korridor entlang und schwenkte dann in einen Seitenarm ein.
Doch genau da standen mindestens 20 Jaffa, die mit Stabwaffen und Zats auf sie zielten.
„Oh Scheiße.“, dachte der Anführer des NID Kommandos, Major Smith, und befahl dann laut: „Rückzug!“, und feuerte seine MP5 auf die Jaffa ab, sein Team tat es ihm nach.
Und noch während fünf Jaffa tot umfielen, rannten sie um ihr Leben.
Sie liefen den Weg zurück, den sie gekommen waren und gaben sich unterwegs gegenseitig Rückendeckung.
Aber je näher sie dem Ausgang kamen, desto mehr Jaffa waren hinter ihnen her.
Die Plasmasalven fegten ihnen um die Ohren und schließlich wurden zwei der Soldaten, die Rückendeckung gegeben hatten, von den Salven erwischt.
Sie trafen genau ins Gesicht und rissen ihnen die Köpfe ab.
Sie waren augenblicklich tot und nur noch aus dem Hals strömte Blut, färbte den Boden rot.

Die restlichen acht Soldaten hatten es jedoch geschafft, die Festung zu verlassen und rannten, so schnell, sie nur konnten, in Richtung Tor.
Die Jaffa verfolgten sie weiter und trafen einige Soldaten an Armen und Beinen.
Da holte der Anführer den Auslöser für das C4 heraus und legte den Schalter um.
Wenige 100 Meter hinter ihnen explodierte ein Großteil der Anlage, was die Jaffa allerdings nicht aufhielt. Einige gezielte Plasmasalven aus den Stabwaffen der verfolgenden Jaffa trafen erneut ein Mitglied des Kommandos und töteten es auf der Stelle.
Die Leiche musste zurückgelassen werden.
„Ich wähle das Tor an, gebt mir Feuerschutz!“, befahl Smith, als das Tor in Sicht kam und feuerte mit seiner MP5 willkürlich nach hinten.
Nach einem letzten Rekordverdächtigen Sprint erreichten sie das Tor, hinter ihnen mindestens 200 Jaffa.

Smith stellte sich vor das DHD und wählte die Erdadresse, als ihn eine Plasmasalve in den Rücken traf.
Er schrie kurz auf, biss dann aber die Zähne zusammen und drückte die restlichen Symbole.
Das Wurmloch baute sich auf und Smith gab den ID Code in das GDO ein.
Dann rief er:
„Los, Los!“
Er selbst lief, so schnell seine Verletzung es ihm erlaubte, zum Tor, wo sein Team bereits durchging, Plasmasalven flogen ebenfalls durch den Ereignishorizont.
Ein weiterer Treffer traf Smith in den Nacken, als er gerade, als letzter, den Ereignishorizont passierte.

Im Torraum brach er auf der Rampe zusammen, während sich hinter ihm die Iris schloss.
Er sah gerade noch sein Team von Sanitätern abtransportiert werden und wie Maybourne auf ihn zu kam.
Mit schwacher Stimme sagte er:
„Colonel, wir wurden erwischt und konnten nur die halbe Anlage sprengen.
Drei Tote mussten zurückgelassen werden. Da waren überall Jaffa.“
Dann wurde er ohnmächtig.


In der Gegenwart:

Kinsey wank ab.
„Das wäre alles nicht geschehen oder nötig gewesen, wenn wir am Anfang mit den Goa‘Uld verhandelt hätten.“
General Ryan lachte trocken auf.
„So, wie die lächerliche Aktion damals mit Elisabeth Weir?“
Noch bevor Kinsey dazu etwas sagen konnte, sagte Reineke zustimmend:
„Das waren keine Verhandlungen und auch nie dazu gedacht, glaube ich inzwischen.
Mir kommt es eher so vor, als sei Dr. Weir Kanonenfutter gewesen.“
„Wie meinen sie das?“, fragte Miss Donovan, die seit Minuten nur da gesehen hatte und nicht zu Wort gekommen war.


22 Monate zuvor (6 Wochen nach Veröffentlichung des Stargate Programms):

Degenhardt, Daniel, Colonel Sumner und General Reineke saßen zusammen im Konferenzraum des STK. Die Stimmung war recht gehalten.
Noch immer gab es schwere Proteste gegen die Erdallianz und vor allem gegen Deutschland.
Am meisten zerbrach man sich aber momentan über Amerika den Kopf.
Reineke las sich gerade die Akte durch, die Schröder ihm zugeschickt hatte.
Es war ein Antrag der USA.
Jetzt sah er auf und blickte Sumner an.
„Das meint ihre Regierung doch wohl nicht ernst.“
„Ich fürchte doch.“, meinte der US Colonel nachdenklich. „Meine Regierung will mit den Goa‘Uld verhandeln.“
„Das ist doch nur verrückt. Wie kommen die nur auf diese hanebüchene Ideen?“, fragte Degenhardt, der sich bisher ruhig verhalten hatte.
Sumner kratzte sich am Kinn.
„Der Senat glaubt, dass man jetzt, mit den ganzen Verlusten ebenbürtig sei und den Goa‘Uld Verhandlungen aufdrängen kann.
Der Senat hält die USA immer noch für eine Weltmacht und denkt, man könne deshalb verhandeln.“, erklärte Sumner.
Der Colonel war zwar erst seit sechs Wochen hier, hatte aber schon längst „die Augen geöffnet gekriegt“.

„Und wer soll diese „Verhandlungen“ führen?“, fragte Daniel und machte mit seinen Händen Gänsefüßchen in der Luft.
„Oh, die kennen sie bereits.“, sagte Sumner. „Doktor Elisabeth Weir.“
„Das ist doch die, die zum Mond geflogen ist, oder?“, fragte Degenhardt nach, was Sumner nickend bestätigend.
Daniel nickte ebenfalls.
„Ich hatte vorher schon von ihr gehört. Sie ist Expertin für Internationale Politik.
Sie ist aber auch Politaktivistin und hat gegen die Militärausgaben der Regierung protestiert.“
Der General lehnte sich in seinem Sessel zurück.
Eine Sorgenfalte erschien auf seiner Stirn.
„Ich glaube aber, dass Problem ist, dass sie keine Erfahrung hat, mit der Sachlage da draußen. Wenn schon einer verhandeln müsste, dann jemand der die Goa‘Uld kennt.“

Sumner bestätigte dies. „Da haben sie Recht, Sir. Ich glaube sogar, dass man Weir nur hinschickt, weil man weiß, dass sie versagt, oder gar getötet wird. Wie oft hat man schon Parlamentäre geopfert, damit das Volk einen weiteren Grund hat, den Feind zu hassen?“
Die beiden deutschen Offiziere und Daniel konnten nur zustimmend nicken.

Am nächsten Tag sollten Weir und eine fünf Mann Marine Eskorte zu Cronus aufbrechen.
Der hatte zuvor zugestimmt, Weir zu empfangen. General Reineke stand vorm aktivierten Tor, als Weir in den Torraum kam.
„Doktor, sind sie sich der Sache 100%ig sicher?
Die Goa‘Uld haben noch nie ihr Wort gehalten.“
Weir lächelte aber nur.
„General, ich habe gelernt, dass man für den Frieden gewisse Risiken eingehen muss.
Ich muss und ich will das hier tun.“
Reineke sah Weir noch einmal durchdringend an, doch sie war entschlossen.
„Na gut Doktor, auf ihre Verantwortung.“
Dann trat er beiseite, Weir und das Marinesquad gingen die Rampe herauf.
Elizabeth sagte, kurz vor dem Ereignishorizont noch einmal zum General gewand:
„Keine Sorge, General. Wird schon gut gehen.“
Dann trat sie als letzte durchs Tor.

Auf der anderen Seite des Tores, standen bereits zwei Jaffa, die ihre Stabwaffen allerdings nicht aktiviert hatten, sondern nur in der Hand hielten.
Einer von ihnen hatte das vergoldete Cronusabzeichen und war damit der Primus.
„Ich bin Doktor Elisabeth Weir.
Ich bin hier, um im Auftrag der Erde mit dem Systemlord Cronus zu verhandeln.“, sagte Weir frei heraus und versuchte dabei selbstsicher zu klingen.
„Wir bringen dich und deine Begleiter zu unserem Gebieter.“, sagte der Primus und beide wandten sie sich um.
Doch kaum hatte sich das Stargate deaktiviert kamen aus den Gebüschen, neben dem Stargate, zwei dutzend Jaffa mit aktivierten Stabwaffen und Zats. Auch das Begrüßungskommando drehte sich jetzt um und zielte mit ihren Stabwaffen auf sie.
Der Primus meinte zu den Jaffa:
„Schafft die Krieger ins Verließ, die Frau bringt zu Lord Cronus.“
Die Marines wurden also mit Zats betäubt und Weir weggeschafft.

10 Minuten später wurde Weir, von zwei Jaffa geschleppt, Cronus vorgeführt.
Sie wurde auf den Boden geworfen und in eine unterwürfige Haltung gedrückt.
Cronus saß auf einer Erhöhung auf seinem Thron und befahl mit einem Handzeichen den Jaffa, sich zu entfernen.
Dann stand er vom Thron auf und ging die Treppen herunter.
„Steh auf.“, befahl er mit der tiefen Stimme eines Goa‘Uld.

Weir kam dem nach und stand auf.
Dabei versuchte sie, nicht zu zittern.
„Was soll das?“, fragte sie und wollte dabei selbstbewusst klingen.
„Wir hatten abgemacht, dass ich im Namen der Erde mit ihnen verhandle.“
Cronus lachte aber nur laut auf und umkreiste Weir. „Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich mit Primitiven, wie euch, verhandle.
Die Menschen sind Sklaven und ebenso wird es auch den Tau‘Ri ergehen.
Ihr habt vielleicht einige Fortschritte gemacht, Sokar und einige unbedeutende Goa‘Uld erledigt, aber das heißt noch gar nichts.
Weder ich, noch irgend ein anderer Systemlord wird je mit deiner Welt verhandeln.“
„Dann verlange ich, mit meinen Begleitern, wieder zur Erde zurückgeschickt zu werden.“, sagte Weir laut.

Cronus antwortete darauf nicht einmal, sondern strich Weir über den Nacken, trat dann vor sie und strich ihr durchs Haar, hielt dann ihr Gesicht mit seiner Hand fest.
Er grinste.
„Nein, ich glaube nicht.
Ich glaube, ich wähle dich als Wirt für meine neue Königin.“
Cronus aktivierte sein Handmodul und versetzte Weir in einen Dämmerzustand.
Seiner Leibgarde rief er zu:
„Bringt sie in meine Gemächer und holt mir den Priester mit meiner zukünftigen Königin!“

Die immer noch umnebelte Weir wurde in Cronus Gemächer getragen.
Dort angekommen wurde sie entkleidet und mit dem Gesicht nach unten auf ein Bett gelegt.
Cronus kam nur Augenblicke später nach, in seiner Begleitung ein Priester mit einem Symbiontenkanister. Cronus griff in den Kanister und holte den Symbionten heraus.
„Das ist deine neue Wirtin, meine Königin.
Ich hoffe, sie gefällt dir.“, sagte er zum Symbionten.
Dann legte Cronus den Symbionten auf Weirs Rücken. Dieser kroch hoch zum Nacken.
Cronus hielt noch die mittellangen Haare hoch, damit der Symbiont sah, wo er einzudringen hatte.
Und dann tat er das auch.
Er bohrte sich tief in Weir und klammerte sich schließlich um den Hirnstamm der Doktorin.
Als der Symbiont sie schließlich übernommen hatte, öffnete Weir die Augen, die grell aufglühten.
Dann stand sie auf.
„Mein Gemahl.“, sagte die Goa‘Uld mit der üblichen Goa‘Uld Stimme und kniete nieder.


In der Gegenwart:

„DAS war die dümmste aller politischen Aktionen, die ich JE gesehen habe!“, blaffte Marschall Reineke Kinsey an.
Kinsey hob aber nur drohend den Zeigefinger. „Vorsicht, Marschall.
Sie bewegen sich auf verdammt dünnen Eis!
Wenn ich Präsident werde, dann können sie sich auf was...“
Hier wurde Kinsey von General Ryan unterbrochen.
„Ums verrecken würd ich sie nicht wählen.“, sagte der ehemalige Air Force General, wofür er sogar einige Lacher und einigen Applaus aus dem Publikum erntete.

Kinsey räusperte sich.
„Vielleicht sollten wir zurück zum Thema kommen. Wir schweifen ab.“
Miss Donovan stimmte dem zu.
„Genau. Sagen sie bitte General Reineke, wieso misslang die Rettung von Doktor Weir so?“
Der Chef der Erdstreitkräfte musste erst einmal einen Schluck Wasser trinken, meinte dann nach einigen Sekunden des Überlegens: „Dazu müsste ich erst einmal weiter ausholen. Die Rettungsaktion startete drei Monate später, nachdem wir durch Tok‘Ra und unsere eigene Aufklärung herausgefunden hatten, dass Athena, die Goa‘Uld in Dr. Weir, auf einer Inspektionstour durch Cronus Reich war.
Das war der Zeitpunkt für uns zuzuschlagen...“


19 Monate zuvor:

Athena und Cronus waren gerade auf einer Inspektion von Cronus‘ neustem Planeten, den er erobert hatte. Was weder sie, noch Cronus wussten war, dass das STK eine Rettungsmission für Dr. Weir am Laufen hatte.
Im Orbit des Planeten schwebte die Walhalla.
Durch ihre besondere Stealthhülle war sie, wie üblich, schwer bis gar nicht zu orten.

An Bord machten sich ST 1 und ein Einsatzkommando von 20 Marines, auf dem die US Regierung bestanden hatte, fertig für die Mission.
„Okay Leute, noch mal der Plan.
Wir transportieren uns mit den Ringen runter, suchen Athena, schalten ihre Eskorte aus, kidnappen sie und nehmen die Ringe wieder zur Flucht.
Athena wird gerade auf dem Weg zur Stadt sein, wenn wir ankommen.
Die Ringe werden knapp 100 Meter von ihrer Position entfernt sein.
Es kann sein, dass ihr unter Feuer geratet, also passt auf euch auf!“, sagte Degenhardt, während er sich die Schutzweste anzog.
„Athena wird nur betäubt und dann mitgenommen.
Dr. Fraiser und Kel´ma‘a bereiten bereits den Extraktionsprozess vor.
Und jetzt Abmarsch, immer zu fünft.
Erst zwei Marine Teams, dann ST 1, zum Schluss zwei weitere Marine Teams.
Wenn wir fertig sind, holen uns die Walküren ab. Semper FI, Marines.“

Die ersten Marines landeten nicht unter Feindbeschuss.
Allerdings machte die Aktivierung der Ringe die Nachhut von Athenas Jaffa aufmerksam, die daraufhin die Marines entdeckten.
Diese hatten allerdings noch genug Zeit, Deckung zu suchen und zurück zu feuern.
Durch gezielte Kopfschüsse schalteten die Marines erste Jaffa aus, während das zweite Marineteam landete, aber sogleich beschossen wurde.
Drei Marines schafften es nicht, Deckung zu suchen bevor sie getroffen wurden.
Allerdings starb nur einer von ihnen und die beiden anderen Getroffenen wurden durch Plasmasalven verletzt.

Die Unverletzten belegten die Jaffa mit einem Speerfeuer, als ST 1 und ein weiteres Team kurz hintereinander ankamen und in Deckung gingen.
ST 1 erledigte mehrere Jaffa mit gezielten Kopfschüssen, während Jules mit ihrem MG4 breit gefächerte Salven abgab.
Die 5,56x45mm Vollmantelgeschosse sprengten die Körperpanzer auf und warfen die Jaffa um, wie Dominosteine.

Degenhardt wandte sich an den Marine Captain, der das Einsatzteam befehligte.
„Captain, lenken sie die Jaffa weiter ab.
ST 1 und ich werden uns um Weir kümmern.“
Der Captain nickte und kaute auf einem Kaugummi. „Jawohl Sir!
Wir halten solange stand, wie wir können.“
Degenhardt klopfte dem Marine noch einmal aufmunternd auf die Schulter, dann robbte er auch schon hinter seinem Team hinterher.
Das konnte so die feindlichen Linien umgehen und bis zu Athena/Weir vorstoßen.
Degenhardt hatte, für den Fall, dass Athena ihren Schild aktiviert hatte, ein Betäubungsgewehr dabei, während die Anderen schwere Waffen trugen.

Nach keinen zwei Minuten war ST 1 an der Stelle angekommen, wo Athena und Cronus den Kampf aus der Ferne beobachtete.
Die Goa‘Uld hatten ihre persönlichen Schilde aktiviert und fünf Jaffa bewachten sie.
„Jetzt.“, sagte Degenhardt und feuerte mit einer Zat auf den ersten Jaffa.
Die Anderen schalteten die letzten vier Jaffa mit Köpfschüssen aus.
Athena fluchte laut.
„Tau‘Ri!“
Degenhardt zielte währenddessen und schoss Athena zwei Betäubungspfeile in den Unterleib.
Sie konnte die gerade noch herausziehen, ansehen und böse ihre Augen aufleuchten lassen, bevor sie bewusstlos zusammenbrach.
Cronus zielte mit seinem Handgerät auf das Team, doch Jules konnte noch rechtzeitig ein Messer werfen. Die scharfe Klinge, noch extra von Jules geschärft, durchdrang den Schild und traf mitten auf die Handwaffe.
Die wurde dabei zerstört und als Nebeneffkt Cronus Hand durchlöchert.
Jetzt war der Schild deaktiviert, schoss Franzi eine volle Salve aus ihrer MP7 auf Cronus und traf ihn im rechten Arm und rechten Bein.
Der Goa‘Uld ging zu Boden.
Teal‘C rannte hin und sagte ihm leise ins Ohr:
„Das ist für den Mord an meinem Vater.“
Dann erwürgte er den Goa‘Uld und löste ihn danach mit drei Zatstößen auf.
Franzi griff zu ihrem Funkgerät.
„Walhalla, hier Rust. Schicken sie uns die Walküren.“
„Sind bereits unterwegs.“, antwortete Oberst Heimeshoff.
„Ankunft in wenigen Sekunden.“

Keine Minute später kündigten sich die vier Kleinstraumschiffe mit einem Überschallknall an.
Eine Walküre landete bei ST 1 und nahm sie zusammen mit Athena/Weir auf.
Die Zweite flog zur Position der Marines, die immer noch unter Feuer lagen.
Mit der starken Minigun im Bug wurden die restlichen Jaffa ausgeschaltet und die Marines an Bord genommen, die Leichen geborgen.
Von den 20 Marines waren 8 gefallen.
Die beiden Walküren flogen in Formation zurück zur Walhalla, die daraufhin beschleunigte und in den Hyperraum eintauchte.

Athena wurde von Daniel und Degenhardt zur Krankenstation geschleppt.
Dort stand schon Doktor Fraiser.
Die Ärztin lächelte und wies auf ein Bett.
"Legen sie sie bitte darauf.
Ich werd gleich mit Kel´ma‘a den Extraktionsprozess vornehmen.“
Degenhardt nickte und hievte Athena/Weir auf das Bett.
„Bastian, ich werd mir die Extraktion ansehen.“, meinte Daniel.
„Tu das.“, antwortete Degenhardt.
„Wenn mich jemand sucht, ich bin in der Waffenkammer und bring die Ausrüstung weg.“
Er nickte allen Anwesenden noch einmal zu, lies sich von Daniel dessen Schutzweste und MP7 geben und ging.
In der Krankenstation waren jetzt noch drei Deutsche Soldaten, die in ihrer Aufmerksamkeit allerdings nachgelassen hatten und ihre P8 in den Haltern hatten, zwei Krankenschwestern, Fraiser, Daniel und Athena/Weir.

„In Ordnung.“, sagte Fraiser.
„Bereiten sie die Patientin auf die OP vor und narkotisieren sie sie noch mal.
Danach rufen sie Kel´ma‘a.“
Gerade drehte sich Fraiser um, um sich die OP Kleidung anzulegen, als plötzlich Athena aufwachte. Sie stellte sich allerdings klug an und sah sich nur mit leicht geöffneten Augen um, bewegte sich dabei aber nicht.
Sie sah Daniel neben dem Bett stehen, der im Halfter noch eine P46 hatte.
In einer schnellen Bewegung griff sie danach und feuerte dem überraschten Daniel in die Seite.
Unter Schmerzen ging der Archäologe zu Boden.

Dann richtete sie sich kerzengerade auf und feuerte auf jeden der drei Soldaten eine Kugel ab.
Deren Schutzwesten wurden durchschlagen und ausgeschaltet gingen sie zu Boden.
Die beiden Krankenschwestern rannten schreiend aus der Krankenstation.
Athena stand nun aus dem Bett auf und sah Fraiser, die zum Alarmknopf rannte.
Die Ärztin konnte ihn gerade noch eindrücken, bevor Athena sie mit zwei Kugeln niederstreckte.
Die eine ging in die Schulter, die Zweite ins Bein.

Jetzt verließ die Goa‘Uld die Krankenstation, nicht ohne dem einen Soldaten, der unter Schmerzen zu seiner Dienstwaffe griff, den Todesstoß zu versetzen und ihm in den Kopf zu schießen.
Die Anderen bewegten sich nicht mehr und waren entweder ohnmächtig, oder bereits tot.
Daniel, der sich immer noch unter Schmerzen wand, ignorierte sie.

Athena rannte in Richtung der Ringe. Als plötzlich jemand von hinten rief:
„Kree!“
Instinktiv drehte sie sich um und sah gerade noch Degenhardt mit einem G36C auf sie zielen.
Sie hob schon die Waffe, doch Degenhardt war schneller und jagte das ganze Magazin in Athena.
Sie wurde von den Kugeln jedoch nicht penetriert, sondern fiel einfach nur bewusstlos um.
Degenhardt hatte unter dem Magazin des G36C ein Intar installiert.
In sein Funkgerät rief er:
„Degenhardt an die Sicherheit: Habe Athena.
Bringt sie wieder auf die Krankenstation und diesmal fesselt sie!“
Dann lief er auch schon auf die Krankenstation.

Dort waren ein Arzt und mehrere Sanitäter damit beschäftigt Daniel und Fraiser zu behandeln.
Über die drei Wachsoldaten konnten nur noch Leichentücher gezogen werden.
Wütend schlug Degenhardt gegen die nächste Wand.


38 Stunden später:

Kelma‘a und zwei deutsche Ärzte hatten es schließlich geschafft, Athena aus Weir zu entfernen, ohne das der Symbiont ein Nervengift in Weirs System freizulassen konnte.
Fraiser und Daniel waren ebenfalls wieder auf dem Weg der Besserung.

Nach der Ankunft der Walhalla hatte man Weir mit einer Walküre nach Washington DC geflogen, wo Präsident Bush auf sie wartete.
Er gab Weir die Hand und sagte:
„Schön sie wiederzusehen, Doktor. Es tut mir Leid, was ihnen passiert ist.“
Weir nickte und versuchte leicht zu lächeln.
„Vielleicht könnten wir hier weg.“
„Ja. Kommen sie bitte. Auf sie wartet eine Limousine.“
Die Beiden gingen auf einem roten Teppich entlang, links und rechts Massen von Amerikanern, die ihre Landsfrau willkommen heißen wollten.
An der Limousine angekommen wollte Weir auch schon einsteigen, als sich ein Mann seinen Weg durch die Massen bahnte und rief:
„Weiche, du unheiliges Wesen!
Gott ist groß, du wurdest entweiht und hast es nicht verdient, weiter unter uns zu leben!“
Dann zog der Mann einen Revolver und feuerte zweimal Dr. Weir in den Rücken, bevor Secret Service Agenten ihn entwaffnen und wegschaffen konnten. Dabei rief er ständig:
„Gott ist groß! Gott wollte es so!“

Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Attentäter um das Mitglied einer extremistischen, christlichen Sekte handelte.
Diese sah Weir nach ihrer Zeit als Wirtin als Mensch „entweid“ an und es deshalb nicht verdient hätte, weiterzuleben. Weir überlebte den Anschlag schwerverletzt. Nach einigen Wochen und Monaten Krankenhausaufenthalt wurde sie entlassen, war allerdings von da an von der Hüfte abwärts gelähmt und konnte sich von da an nur noch im Rollstuhl fortbewegen.
Sie bekam einen Beraterposten beim STK und brachte ihre Erlebnisse als Wirtin zu Papier. Ihr Buch wurde ein Bestseller und gab der breiten Bevölkerung Einblicke in die Gesellschaft der Goa'Uld.


In der Gegenwart:

Kinsey hatte an diese Aussage schwer zu kauen, meinte aber:
„Was mit Doktor Weir passiert ist, ist NICHTS im Vergleich zu dem Mist, der IHNEN mit Anubis abgeht. Jeden anderen Goa‘Uld hätten sie innerhalb von zwei Jahren erledigt, aber Anubis ist immer noch da draußen!
Sie haben mit ihm versagt!“
„Das kann man nicht vergleichen.“, meinte General Ryan.
„Anubis ist wesentlich mächtiger, als alle anderen Goa‘Uld.“
Dem stimmte Marschall Reineke zu.
„Außerdem ist Anubis ja ein Halb-Aufgestiegener.“
„So etwas gibt es nicht.“, meinte Kinsey.
„Es gibt nur Gott. Sie wurden getäuscht und beschwindelt.
Trotzdem hätten sie nie seinen Flottenstützpunkt zerstören sollen.“


Drei Monate zuvor:

In einem von Anubis größten Flottenstützpunkten, mitten in der Nacht, platzierten die vier ST Teams ST 1, ST 2, ST 8 und Colonel Sumners ST 24 vier kleine Atombomben. Die Teams hatten sich aufgeteilt und die Atombomben so verteilt, dass es ein gutes Explosionsmuster gab und der Stützpunkt total zerstört würde.
ST 1 hatte seine Bombe in einem der Lagerräume versteckt und den Zünder auf Fernzündung gesetzt. Franzi flüsterte ins Funkgerät: „Hier Major Rust, wir haben unser Bömbchen gelegt.“

ST 2 hatte seine Bombe außerhalb des Stützpunktes platziert.
Würde der Sprengkopf explodieren, würden von der Bombe auch die Quartiere des Kommandeurs zerstört. Vaselov antwortete auf den Funkspruch:
„Wir sind ebenfalls fertig und kehren jetzt zum Tor zurück.“
„Sehr gut.“, meinte Franzi.
„Das tun wir jetzt auch. ST 8?“
Der erst vor zwei Monaten zum Oberstleutnant beförderte Allert antwortete:
„Wir sind auch schon fertig und auf dem Rückweg zum Tor.“
„Gut. ST 24?“, fragte Franzi noch einmal, während sie sich auch schon aufmachte mit ST 1 den Stützpunkt zu verlassen.
„Hier Sumner.“, kam die Antwort. „Bombe gelegt. Sind bereits auf dem Rückweg zum Tor.“
„Dann ab jetzt Funkstille.“, meinte Vaselov über Funk.

10 Minuten später standen alle vier Teams am Tor. Daniel war bereits dabei, rauszuwählen.
„Ford?“, fragt Sumner seinen Stellvertreter.
Aiden Ford, seit zwei Wochen Captain, holte die Fernbedienung hervor.
„Aufklappen, Schalter umlegen. Kein Problem Sir. Das sollte ich grad noch hinkriegen.“
Da aktivierte sich das Wurmloch, Daniel sendete den IDC, der die Iris öffnete.
Nacheinander durchschritten die Soldaten den Ereignishorizont, Ford machte den Abschluss. Er zog die Antenne der Fernbedienung aus, öffnete die Sicherheitskappe und legte den Schalter um, der die Detonation auslösen würde.
Im selben Moment trat auch er durch den Ereignishorizont und meinte auf der anderen Seite: „Sofort Iris schließen!“

Es gab noch einige extreme Aufschläge auf die Iris, dann schaltete sich das Wurmloch ab. Eine AVIAN-Luftraumsonde, die man Stunden später startete, meldete die komplette Zerstörung der Festung und die Verstrahlung eines Gebietes im Umkreis von 20 Kilometern. Das Naquadah, das im Stützpunkt vorhanden war, hatte den Atomschlag noch verstärkt.


In der Gegenwart:

„Diese ganzen Aktionen sind doch nur eine Einladung an die Goa‘Uld die Erde anzugreifen! So wird das nicht mehr laufen, wenn ich erst einmal Präsident werde.
Glauben sie mir, dann wird die Erde wieder unter guten Amerikanischen Werten geleitet. Dann ist Schluss mit dieser Art von Kriegsführung!“
„Sehr schön.“, spöttelte Reineke.
„Dann wird die Menschheit versklavt werden dank ihnen.
Und was gute Amerikanische Werte sind, hat man ja an Malcolm Barrett gesehen.
Der hat zum Glück bekommen, was er verdient!“


16 Monate zuvor:

In Washington stand Barrett vor dem Supreme Court und bekam gerade das Urteil vorgelesen.
„Special Agent Malcolm Barrett.
Das Gericht befindet sie in den Anklagepunkten: Totschlag, Folter, Handlung gegen die Genfer Konventionen und Entführung für Schuldig.
Sie werden hiermit zu 25 Jahren Haft verurteilt, mit einer vorzeitigen Entlassung bei guter Führung ist nach frühestens 15 Jahren zu rechnen.
Gerichtsdiener, bitte führen sie den Angeklagten ab.“

Barrett sagte verzweifelt:
„Wie kann das sein?! Ich protestiere!
Ich habe doch nur auf Befehl meiner Vorgesetzten gehandelt!“
Und während er schon abführt wurde rief er noch: „Das ist ein Fehler! Das habe ich doch nur für meine Regierung getan!“

Vor dem Gerichtssaal gab Kinsey bereits ein Interview.
„Was heute hier geschehen ist, ist ungeheuerlich!
Hier wird ein guter Patriot verurteilt, der nichts anderes, als seine Pflicht als treuer US Amerikaner getan hat!“


In der Gegenwart hatte Miss Donovan ein letztes Mal das Wort ergriffen.
„Es tut mir ja Leid, dieses interessante Gespräch zu beenden, aber unsere Sendezeit ist jetzt zu Ende. Ich danke meinen Gästen noch einmal für dieses wirklich klärende Gespräch. Auf Wiedersehen.“

Die Kameras schalteten sich aus und Reineke, Ryan und Kinsey verließen das Studio.
Draußen gaben sich Reineke und Ryan noch mal die Hand, verabschiedeten sich.
Kinsey ging an den Beiden nur noch einmal vorbei und sagte:
„Sie Beide sind zwei verdammte Narren. Sie werden schon noch sehen!“


Derweil irgendwo im All:

Zwei Ha‘Tak flogen in Formation durchs All. Auf dem Einen befand sich Anubis.
„Stell mich zu ihm durch.“, befahl er einem Jaffa.
Der tat wie ihm geheißen und auf dem Bildschirm erschien das Bild von Heru‘ur.
„Was willst du?“, fragte Heru‘ur.
Anubis lies einige Sekunden verstreichen, bevor er antwortete.
„Ich will dir eine Allianz vorschlagen.“, sagte Anubis.
Heru‘ur grinste.
„Sprich weiter. Das könnte für mich interessant sein.“



Ende der Folge
Kapitel 12 by Atlan
4.12 Unerwartet kommt oft….
von Atlan



Brigadegeneral Runge schritt durch die neusten Sektionen der Mondbasis.
Ein Anbau, der sich seit einem Jahr in der Konstruktion befand.
Die Basis reichte jetzt zwei Kilometer ins Innere des Mondes.
Ebenso gab es seit neustem auf der Oberfläche Landeflächen für Raumschiffe.
Runge nahm gerade einen großen Schluck aus seinem Flachmann, als er über Headset mitgeteilt bekam: „Herr General, im Konferenzraum warten der stellvertretende Chef der US Space Force, Lt. General Hammond, und der Herr Oberbefehlshaber der Erdstreitkräfte Marschall Reineke.“
„Alles klar.“, meinte Runge. „Bin auf dem Weg. Mein Adjutant soll mir die Berichte bringen.“
„Jawohl Herr General, wird erledigt.“, antwortete der Soldat am anderen Ende.

Runge begab sich zum nächsten Fahrstuhl. Nach einer sehr schnellen Fahrt hielt der Aufzug auf Ebene 1, eine der wenigen Ebenen, die überirdisch lagen.
Runge trat in den Konferenzraum ein. Es war ein relativ großer, runder Raum mit Panoramafenstern und Mediensystemen aller Art.
„Meine Herren.“, begrüßte Runge die beiden anderen Generäle, die hinaus auf die Mondoberfläche sahen. Runge gab sowohl Hammond, als auch Reineke die Hand, dann setzten sie sich. Jetzt trat auch sein Adjutant, Major Rasputin, ein.

„Also Sergej“, begann Reineke. „Wie siehts mit der Gagarin und der Rommel aus?“
Runge lies sich von Major Rasputin die Akten geben.
Er blätterte ein wenig darin und meinte dann: „Beide Schiffe sind einsatzbereit. Wir führen nur noch Wartungsarbeiten durch. Diese beiden Schiffe nenn ich wirklich Meisterwerke Deutsch-Russischer Kooperation.“
Reineke nickte. „Gut. Dann sind die Schiffe also abflugbereit. Oberst Heimeshoff und Oberst Chekov werden je das Kommando übernehmen. Sie sind unsere fähigsten und erfahrensten Kommandeure. Und dann ist da noch was Sergej.“
„Und was?“, fragte Runge. „Wir brauchen ein Ingenieursteam für die Hoover.“, antwortete Hammond für Reineke.
Runge lachte kurz und trocken auf. „Fliegt der Pott immer noch nicht?
Und dabei hat der Kahn dieselben Asgardgeräte, wie unsere Schiffe.
Aber ich habs ja immer gesagt:
Lass Yankees nie die Arbeit eines Russen erledigen.“
Hammond antwortete darauf nur mit einem unbeeindruckten Gesicht.
„Ich schicke ihnen ein Team. Mein Schwiegersohn liegt sonst sowieso nur auf der faulen Haut, dann kann er auch mal was tun.“, meinte Runge und gab die Befehle sogleich weiter.


Auf dem Landefeld der Mondbasis ruhten Seite an Seite die Rommel, benannt nach dem deutschen Generalfeldmarschall Erwin Rommel, und die Gagarin, ihrerseits benannt nach dem russischen Kosmonauten und erstem Mann in Weltall, Juri Gagarin. Vom Design her war die BC-501 Klasse länger und schnittiger, als die Walhalla Klasse. Insgesamt maß die Rommel 347 Meter in der Länge und war 78 Meter hoch.
Der breite Hinterteil des Schiffes, an dessen Seiten sich die Hangars befanden, war 170 Meter breit. Der schmalere Kopf des Schiffes, der an der Mitte des Hauptteils begann, war 65 Meter breit, machte die Hälfte der Schiffslänge aus, und beherbergten unter anderem die Raketensilos.
Die Schiffsfarbe war gräulich-metallisch, am Heck befanden sich mittig zwei große Sublichtmaschinen und am Ende jedes Hangars noch einmal vier kleinere. Anders als bei der wesentlich kleineren Walhalla Klasse, die nur etwas über 190 Meter Länge maß, hatte die Rommel keinen Brückenaufbau.
Hier befand sich die Brücke im Ansatz zwischen Hinterteil und dem länglichen Schiffskopf.


Oberst Heimeshoff betrat die Brücke seines neuen Schiffs. Drei Jahre lang hatte er die Walhalla kommandiert, nun hatte man ihn hierhin abbeordert. Sein erster Offizier von der Walhalla, Oberstleutnant Krüger war schon seit einigen Tagen an Bord. Heimeshoff blickte sich auf der Brücke um. Sie sah vom Aufbau so ähnlich aus, wie die der Walhalla. Allerdings war sie um 20% größer und noch moderner, das Konsolendesign überarbeitet. Heimeshoff lies sich auf dem Kommandantenstuhl nieder und fragte den neben ihm sitzenden Krüger, der wie auch schon auf der Walhalla den Posten des Waffenoffiziers einnahm, im Scherz: „Na Krüger, zufrieden mit den ganzen Waffensystemen?“
Sein erster Offizier grinste nur schelmisch. „Und ob, Chef. 30 doppelläufige Railguns, 16 Silos für Mark 3 und Mark 8 naquadahverstärkte Atomwaffen, 4 Silos für konventionelle Raketen und 12 Nukleargranatwerfer. Alles was das Herz begehrt.“

Heimeshoff aktivierte die Gegensprechanlage.
„Hier ist der Kommandant. Ringraum, ist ST 1 schon an Bord?“
„Jawohl Herr Oberst.“, kam die Antwort prompt.
„Sind bereits auf den Weg zur Brücke.“
Heimeshoff deaktivierte die Anlage und befahl: „Nachricht an Oberst Chekov an Bord der Gagarin: Wir starten in Richtung Neptun. Sublichtmotoren aktivieren und den Start einleiten.“
Langsam hoben die beiden Schiffe von der Mondoberfläche ab, fuhren ihre Landebeine ein und starteten durch, in Richtung des freien Raums.
Dann schlugen beide Schiffe einen Kurs in Richtung Neptun ein.

ST 1 kam auf die Brücke des Schiffes, Heimeshoff gab Franzi die Hand.
„Major Rust, ST 1.“, sagte er zum Team. „Willkommen an Bord der Rommel.“
„Danke Herr Oberst. Tut mir Leid, dass wir die Trainingsmission „überwachen“ sollen.“, sagte Franzi.
Der Kommandant winkte nur ab. „Schon gut. Dann können sie wenigstens sehen, was für ein beeindruckendes Schiff die Rommel ist.“
Jules grinste. „Beeindruckender, als die Hoover.“
„Jules.“, stieß Daniel tadelnd aus. „Du sollst doch nicht immer meine Landsleute ärgern.“ Dann grinste er.

Während die Rommel und die Gagarin an der Erde vorbei in Richtung Neptun flogen, befand sich das erste amerikanische Raumschiff, die Hoover, in einer Kreisbahn um die Erde. Das Design hatte gewisse Ähnlichkeiten mit dem der Walhalla.
Jedoch war der Brückenkopf etwas niedriger und der Schiffsbug nach vorne abgeknickt. Auch hatte die Hoover nur zwei, dafür riesige, Sublichtmotoren am Heck, was dem Schiff eine wahnsinnige Schubleistung gab, die Manövrierbarkeit aber herabsetzte. Die Maße stimmten ungefähr mit denen der Walhalla überein.
So war die Hoover 195 Meter lang, fünf Meter länger als die Walhalla, 80 Meter breit und 65 Meter hoch. Trotz der vielen Asgardtechnologien, wie Schwerkraftgeneratoren, Sublichtmotoren, Schilde und Subraumkommunikation, war das Schiff weit entfernt davon, einsatzbereit zu sein.

McKay, der vor einigen Minuten mit seinem Team an Bord gekommen war, war bereits am verzweifeln.
„Verdammt noch mal!“, stieß er wütend aus. „So einen Schrotthaufen hab ich schon lange nicht mehr gesehen!“
Gerade hatte ein amerikanischer Techniker eine Leitung falsch verkabelt und damit auf dem gesamten Deck die Energie ausgeschaltet.
„Lassen sie mich das lieber reparieren. Ich will nicht, dass sie das ganze Schiff in die Luft jagen.“
Kurzerhand schupste McKay den Amerikaner weg und nahm das ganze selbst in die Hand. Seinen Untergebenen rief er zu: „Los, an die Arbeit Leute. Die Yankees haben uns genug Arbeit übrig gelassen.“


Im STK war indes Normaldienst und einer der wenigen Tage, an denen man sich fast schon langweilte. Major Müller und Zelenka spielten im Kontrollraum Karten.
„Schön gehört, dass McKay mit seinem Team auf dem Yankee Schiff ist?“, fragte Müller den Tschechen.
Zelenka nickte. „Ja, geschieht ihm ganz Recht. Der Mistkerl behauptet doch immer, dass er alles reparieren kann. Soll er es doch mal beweisen, aber ich glaube, dass er sich bei dem Schiff die Zähne ausbeißt.“
„Ja, ja.“, flötete Müller. „Schon gehört, dass ST 8 ein neues Mitglied kriegt?“
Zelenka sah kaum von seinem Kartenblatt auf.
„Nein, wen denn?“
„Eine gewisse Feldwebel Nicole Degenhardt.“, sagte Müller und beobachtete, wie Zelenka interessiert von seinem Blatt aufsah.
„Ist das nicht die kleine Punkertochter von Degenhardt? Die, die er grade noch so beim Wehrdienst unterbringen konnte,anstatt, dass die zwei Jahre im Gefängnis gelandet wäre?“, fragte Zelenka nach, was Müller mit einem leichten Nicken bestätigte.
„Na, das kann ja alles noch was werden.“

Nicole betrat währenddessen das Büro ihres Vaters.
„Klopf, klopf.“, sagte sie, als sie am Eingang stand.
Als ihr Vater aufsah, salutierte sie zackig, aber mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Feldwebel Nicole Degenhardt meldet sich, wie gewünscht, Herr General!“
Ihr Vater grinste nur und erwiderte den militärischen Gruß.
„Rühren, Frau Feldwebel.“
„Also“, begann Nicole und fuhr sich durch ihre kurzen, aber metalliclila gefärbten, Haare. „Wo steckst du mich jetzt hin? Hast mir doch versprochen, dass ich in ein ST Team komme.“
Degenhardt nickte und kramte aus einer Schublade eine dünne Akte heraus.
Er besah sie sich kurz. „ST 8 hat vor einigen Wochen einen Mann verloren und noch keinen Ersatz. Meld dich bei Oberstleutnant Allert. ST 8 rückt in 30 Minuten aus und sollte schon in der Waffenkammer sein. Geh dir deinen Kampfanzug anziehen und dann geht’s auf die erste Mission.“
Nicole nickte und verließ grinsend den Raum.


Auf der USS Hoover:

Auf der Brücke berieten sich inzwischen der Kommandant der Hoover, Colonel Steven Caldwell, und sein erster Offizier, Lt. Colonel John Sheppard.
Caldwell schnaufte, als er die Checkliste durchsah. „John, sagen sie mir bitte, dass das alles nicht war sein kann.“
Der erste Offizier zuckte aber nur lässig mit den Schultern.
„Ich fürchte doch, Sir. Momentan laufen nur Lebenserhaltung, Schwerkraftgeneratoren, Trägheitsdämpfer und Sublichtmotoren. Colonel, ich bin mit meinem Latein am Ende.“

Caldwell hatte keine Zeit darauf zu antworten, denn McKay rauschte, wie die transsibirische Eisenbahn, auf die Brücke und meinte auf sein Tablet-PC tippend: „Dieses Teil ist der absolute Horror!“
Als er dann vor Sheppard stand, sah er auf.
„Wer sind denn sie?“
„Lieutenant Colonel John Sheppard.“, stellte sich Sheppard, mit verschränkten Armen vor der Brust, vor. „Der XO.“
„Ach ja.“, meinte McKay und kam dann zum Thema. „Also seid drei Monaten sind sie dabei, dass Schiff auf Fordermann zu bringen und seid drei Monaten geht es nicht weiter. Na ja...“
„Doktor McKay, was wollen sie damit sagen?“, fragte Colonel Caldwell.
McKay rollte mit den Augen.
„Damit will ich sagen, dass ihr Yankees alleine auch gar nichts hinkriegt.
Da kriegt ihr von den Asgard schon alle Technologien, die wir bei unseren ersten Schiffen auch gebraucht hätten, und kriegt euer Schiff trotzdem nicht hin.
Und dann muss ich das alles wieder richten, als ob ich nicht schon ausgelastet genug wäre.“
„Und ich dachte, dass ihr stets trinkender Schwiegervater sie gezwungen hat, uns zu helfen.“, konterte Sheppard.
„Natürlich nur, weil Doktor Zelenka nicht verfügbar war, aber ich schätze, dass man lieber den Laufburschen geschickt hat.“

Man konnte praktisch zusehen, wie McKay die Röte ins Gesicht stieg, während die Brückenbesatzung sich nur schwer ein Grinsen verkneifen konnte.
McKay hob drohend den Finger, brachte aber keine Antwort zustande und verließ die Brücke. John Sheppard hingegen sah einer Marines an Bord, Lt. Cadmann, hinterher.
Auf seine typische Art musterte er sie unauffällig und machte sich eine gedankliche Notiz.


Auf P3B-456:

ST 8 war seit knapp 30 Minuten auf dem Planeten. Diese Welt war zwar bewohnt, aber relativ uninteressant. Die Bewohner schienen aus dem Volk der Nubier zu stammen, lebten in relativ primitiven Verhältnissen und standen etwa auf dem Stand der Bronzezeit. Sie zogen also entweder als Normaden durch die Gegend, oder wohnten in kleinen Dörfern und betrieben Landwirtschaft. Der Rest des Planeten bestand aus nichts, als Wüste und Gebirge, war also unwirklich.

Einige hundert Meter vom Tor entfernt hatte ST 8 das Basislager aufgeschlagen und war dabei Bodenproben zu nehmen, um zu überprüfen, ob es Naquadah, Trinium, Neutronium oder andere Rohstoffe gab. Man musste es außerhalb bewohnbarer Gebiete machen, da sich die Nubier abwertend verhielten. Allert und Nicole hatten nichts zu tun und der Oberstleutnant lag in einem Campingstuhl, hatte den Fedorahut, den er hin und wieder trug, übers Gesicht gelegt.
„Oberstleutnant?“, fragte Nicole, die im Sand saß und ihre P8, viele Einheiten waren von der P46 wieder auf die P8 bzw die MK23 umgestiegen, inspizierte.
„Ja?“, fragte Allert mit dem Hut vorm Gesicht und ohne aufzusehen.
„Was haben sie denn so in den letzten Monaten für Missionen gehabt?“, fragte Nicole. Allert schob seinen Hut hoch.
„Sie wollen wissen, wieso bei uns ein Platz „frei“ wurde, oder?“
Nicole konnte das nur nickend bestätigend. Allert holte seine Feldflasche heraus, nahm einen kleinen Schluck heraus.
„Das war vor vier Monaten. Wir waren mit Doktor Fraisers medizinischer Einheit auf einem Einsatz, der Bevölkerung eines Planeten Pockenimpfungen zu geben, als es passierte...“


Vier Monate zuvor auf P1Q-888:

ST 8 und die medizinische Einheit ST 25 befanden sich in einem Feuergefecht, mit den Jaffa des Systemlords Svarog. Die kamen aus dem Tor, als die beiden Erdenteams schon wieder auf dem Rückweg zum Tor waren. ST 8 lag bereits hinter einigen umgestürzten Bäumen in Deckung und gaben mit ihren G36 dem amerikanischen Team Rückendeckung. Fraiser und zwei Sanitäter waren bereits zu ST 8 in die Deckung gesprungen, als ein weiterer Sanitäter von einem Stabwaffentreffer im Rückenbereich erwischt wurde. Stabsgefreiter Hegel sprang aus der Deckung und lief weiter feuernd auf den Sanitäter zu. Er packte ihn unter den Armen und hievte ihn mit Fraiser in die Deckung. Dabei wurde er allerdings von vier Plasmasalven in den Rücken und den Nacken getroffen, Fraiser erhielt einen Streifschuss an der Hüfte. Hegel hingegen brach auf dem Boden zusammen. Er war sofort tot gewesen. Dafür hatte er aber den Sanitäter gerettet, der von Dr. Fraiser verarztet wurde.

Nach nur wenigen Minuten Stellungskampf waren die Jaffa schon im Vorteil.
„Lange halten wir das nicht mehr durch!“, rief Allert und schaltete einen Jaffa elegant mit einem Kopfschuss aus. Dr. Fraiser hatte sich inzwischen eine Morphiumspritze geben lassen und feuerte ebenfalls auf die Jaffa. „Irgendwann müssen die im STK doch merken, dass wir überfällig sind!“

Und wie aufs Kommando kam der so sehr erwünschte Funkspruch.
„Sternentorkommando für Oberstleutnant Allert! Ernst, melde dich!“, hörten sie die Stimme von Müller. „Warum meldest du dich nicht?“
Und Allert brüllte zurück:
„Keine Zeit zu erklären! Wir haben hier mindestens 50 Jaffa! Ich brauch MG‘s und Grapis! Entfernung zum Tor ca. 1,5 Kilometer nach Nordost!“
„Alles klar.“, antwortete Müller.
„Verstärkung ist in 15 Minuten bei euch. Haltet solange durch.“

Und das taten sie auch die nächsten 15 Minuten. Die Jaffa hatten anscheinend entgültig gelernt, dass man auch Deckung suchen konnte, um nicht nach zwei Sekunden zu sterben. Da donnerte plötzlich MG-Feuer von der hinteren Flanke der Jaffa. Man hörte zudem die Explosionen der Brandladungen der Grapis auf die Jaffa treffen. ST 1 und Colonel Sumners ST 24 waren mit Maschinengewehren in Stellung gegangen. Die Schützen mit den Grapis lockten mit ihren 3000° C heißen Magnesiumkugeln die Jaffa aus ihren Stellungen, wo sie für das breitgefächerte Maschinengewehrfeuer Freiwild waren. Keine fünf Minuten später war alles vorbei.

„Wow.“, war alles, was Nicole zu der ausschweifenden Erklärung zu sagen hatte.
„Jep.“, antwortete Allert und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Feldflasche.
„Aber keine Angst, wir hatten auch Standardmissionen.
Wir haben zum Beispiel den Heimatplaneten der Goa‘Uld erforscht und die Unas getroffen. Und wir haben die Antanikermanschetten getestet.“
Nicole sah auf. „Standardmissionen?“, fragte sie ungläubig.
„Bei allem Respekt, das glauben sie doch wohl nicht selbst, dass diese Missionen „Standard“ sind.“
Allert grinste aber nur. „Jedenfalls für das STK Standard.“


Im Sol-System:

Die Rommel und die Gagarin verringerten ihre Geschwindigkeit fast direkt vor dem blauen Eisriesen Neptun. Vor einigen Tagen hatten bereits die Tricolore und die Yamato Zielscheiben, Bojen und ähnliche Trainingsinstrumente rund um den Planeten installiert.

Eine Walküre verlies den Steuerbordhangar der Rommel. An Bord befanden sich Doktor Markova und Doktor Lee. Sie sollten den Neptun vermessen, da bisherige Sonden keine befriedigenden Informationen geliefert hatten.
Dr. Markova steuerte die Walküre in eine tiefe Umlaufbahn um den Planeten.
„In Ordnung.“, meinte Markova zu Dr. Lee.
„Dann können wir loslegen. Schalten sie bitte die Scanner ein.“
Während Dr. Lee die Scanner, Videokameras und anderen Abtaster einschaltete, funkte Dr. Markova: „Wir sind in Position. Von mir aus könnt ihr loslegen.“

Und das taten die beiden BC-501 auch. Die MiG‘s schossen im Sekundentakt aus den Hangars, formierten sich und stellten sich gegenüber auf.
Die Geschwader der Rommel gegen die Geschwader der Gagarin.
„In Ordnung Piloten.“, funkte Oberst Chekov. „Trainingswaffen einschalten.
Zeigt unseren deutschen Freunden, was ihr drauf habt.“
„Davon träumen sie, Chekov.“, antwortete Heimeshoff seinem Kollegen witzelnd über Funk und befahl dann: „Manöver starten!“
Die schnellen Raumjäger jagten los. Mit ihren Übungslaserpointern jagten sie sich gegenseitig und versuchten sich gegenseitig simuliert abzuschießen.

Derweil meinte Heimeshoff: „Wir sollten die Genauigkeit der Railguns überprüfen. Railguns laden, entsichern und Zielscheiben anvisieren. Mal sehen, wie genau die Techniker die vorkalibriert haben.“
Die Rommel wendete und flog auf eine der Zielscheiben zu. Die erste Salve aus den Railguns verfehlte jedoch ihr Ziel und erst die dritte Salve traf das Ziel so, dass es zerstört wurde.
„Was sagte ich?“, fragte Heimeshoff seinen XO rhetorisch.
Der nickte nur. „Ich weiß, wenn man will, dass die Waffen ordentlich funktionieren, soll man sie selber kalibrieren. Ich schicke ein Team hin und lass das erledigen.“
„Dann probieren wir jetzt eine WARRIOR aus.“, meinte Heimeshoff.
„Ziel aussuchen und Rakete abfeuern.“
Oberstleutnant Krüger tat wie ihm geheißen und die WARRIOR Schiff-Schiff Rakete verließ ihr Silo. Blitzschnell flog sie auf ihr Ziel zu, traf es frontal und zerstörte es damit.
„Wenigstens die Raketen funktionieren gut.“, sagte Krüger zu sich selbst.


Auf P3B-456:

Allert saß immer noch da und trank aus seiner Feldflasche.
„Wo waren wir stehen geblieben?“, fragte er Nicole.
Nicole dachte kurz nach, meinte dann:
„Stasiplanet, vor sieben Monaten.“
„Ah ja. Also wie gesagt, wir waren mal wieder auf Erkundungsmission und es lief nicht alles nach Plan...“


7 Monate zuvor:

ST 8 war mal wieder gefangen genommen worden und saßen jetzt in einem Gefängnis in Untersuchungshaft. Was man bisher von der Gesellschaft gesehen hatte, befand sie sich auf dem Stand der 50er bis 70er Jahre. Die Waffentechnik beschränkte sich auf Zats und Stabwaffen. Wahrscheinlich die, welche die Goa´Uld zurück gelassen hatten. Allert und Ebermann wurden nebeneinander hergeführt, der Rest des Teams hinter ihnen. Alle wurden mit Zats und Stabwaffen bedroht.
„Herr Oberstleutnant, wieso glaube ich nur, dass wir hier unter Fremdenfeindlichen gelandet sind.“
„Ruhe!“, rief ihr Bewacher ihnen zu und stieß Beide mit einem Knüppel in den Rücken. „Weitergehen!“
Ebermann zuckte zusammen. „Ich korrigiere mich, fremdenfeindlich und autoritär.“
Für diesen erneuten Zwischenruf erhielt Ebermann einen harten Schlag auf den Schädel und ging bewusstlos zu Boden.

Während die Anderen in einer Zelle hockten, war Allert bei einem Geheimdienstler und wurde verhört. Es war ein kleiner, dunkler Raum, der nach bester Verhörmanier nur mit einer Lampe beschienen wurde und Allert direkt ins Gesicht leuchtete.
„Sagen sie endlich, wo sie herkommen!“, befahl der Mann, der das Verhör leitete.
Dabei war sein Gesicht nicht zu sehen, er hielt sich im Schatten.
„Nein.“, antwortete Allert gereizt.
„Wie kommen sie überhaupt auf die Idee, uns wie Verbrecher zu behandeln?
Wir sind friedliche Forscher!“
„Hier stelle ich die Fragen.“, meinte der Mann und lies Allerts Kopf von einem Soldaten auf den Tisch pressen, bis Allerts Nase anfing zu bluten.
„Also, noch einmal: Sagen sie endlich, wo sie herkommen und wehe, sie sagen wieder etwas von einem anderen Planeten!“
Allert hatte sich entschieden nichts mehr zu sagen, es hatte ja keinen Sinn gehabt.
Da holte einer der Verhörtechniker einen Goa‘Uld Folterstab heraus und presste ihn Allert auf die Schulter. Der schrie wild auf.
„Sagen sie mir endlich, aus welchem Gebiet sie kommen! Sie müssen aus einem Gebiet kommen, dass wir noch nicht erobert haben! Also sagen sie uns endlich, wer sie sind und wo sie herkommen!“
Nach einer weiteren Behandlung mit dem Schmerzstock, witzelte Allert:
„Ich bin Commander Cliff Alistier McLane von der Orion 8! “
Dafür fing er sich eine weitere Welle des Schmerzes ein.

Als der Chef schließlich sah, dass Allert nichts sagen würde, lies er ihn zu seinem Team bringen. Doch vorher wurden ihm unsanft der Kampfanzug vom Leib gerissen und er musste sich nackt vor einer Wand aufstellen. Und dann wurde er aus drei verschiedenen Richtungen mit starken Wasserstrahlen abgespritzt. Eiskalt natürlich.
Dann gab man ihm schwarze Sträflingskleidung und sperrte ihn zu seinem Team in die Zelle.


In der Gegenwart:

„Und wie sind sie da jetzt rausgekommen?“, fragte Nicole ihren Kommandeur neugierig.
„Dazu wollte ich grad kommen.“, meinte Allert. „Aber, da du schon mal fragst:
ST 1 und ST 23 haben uns letztendlich rausgeholt. Nach 36 Stunden waren wir überfällig, das STK hat uns angewählt und angefunkt.
Da gingen aber nur die Geheimdienstler ran.
Lange Rede kurzer Sinn...“


38 Stunden nach Allerts Verhör:

Mit qualmenden Reifen rasten vier Torjeeps in die kleine Stadt. Auf den ersten zwei Jeeps standen Jules und Sikermann an den schweren MG‘s, die inzwischen zum Hauptmann ernannte Hoshi Sakonava und Hauptfeldwebel Hasaki sicherten mit ihren MG‘s die Rückseite.

Teal‘C hielt seinen Jeep direkt vor einigen Soldaten, die mit Stabwaffen auf sie zielten. Jules feuerte den Soldaten eine Ladung Blei vor die Füße, die daraufhin respektvoll einige Schritte zurückwichen. Franzi stieg aus dem Jeep aus, setzte sich eine Sonnenbrille auf und stemmte ihre Arme auf die Hüften.
„Sagt schon, wo habt ihr unsere Leute?“
Als die Soldaten nicht antworteten, sondern stattdessen die Stabwaffen aktivierten, stieg Franzi wieder ein und lies ihren Finger für beide Teams sichtbar in der Luft kreisen. „Motoren starten!“

Teal‘C lies seinen Motor aufheulen und fragte: „Major Rust, soll ich die irdische Sitte des „Auf den Haufen fahren“ ausführen?“
„Erstens, es heißt „über den Haufen fahren“ und zweitens: Oh ja.“
Sie grinste und funkte: „An alle Jeeps, wir machens auf die harte Tour.“
Daniel, der den Jeep mit ihm und Sikermann fuhr, startete seinerseits den Motor.
„Das kann ja noch was werden.“, nuschelte er.
Ralf Sikermann lud sein MG8 durch. „Glaub mir Daniel, wird schon schief gehen.“, sagte der Scharfschütze grinsend. „Konzentrier dich nur aufs fahren, ich erledige den Rest.“

In der selben Sekunde trat Teal‘C das Gaspedal durch und raste auf die Soldaten zu, die erst nicht von der Stelle wichen.Als sie dann aber sahen, mit welcher Geschwindigkeit die gepanzerten Fahrzeuge auf sie zu hielten, sprangen sie zur Seite und ließen die Erdtruppen passieren. Nach wenigen Sekunden waren alle vier Jeeps durch und fuhren eine lange Straße lang. Franzi besah sich das Radar des Jeeps, das die Peilsender der ST Mitglieder anzeigen konnte. Es war eine Erfindung von Dr. Markova und Dr. Zelenka. „Drei Kilometer in die Richtung.“, meinte Franzi und zeigte nach vorne. Jules, die durch ein Fernglas sah, rief: „Da vorne sind noch mehr Soldaten! Die haben Stabkanonenstellungen!“
Franzi reagierte schnell und funkte Daniel an. „Daniel, aufschließen! Ralf, Feuerbereitschaft.“

Daniel beschleunigte und fuhr jetzt direkt neben Teal‘C in Formation.
Die erste Plasmasalve zischte an ihnen vorbei und Franzi befahl:
„Feuer frei. Flächenfeuer.“
Jules und Sikermann ließen ihre MG8 aufheulen. Sie ratterten los und keine 600 Meter entfernt gingen die Soldaten unter Schmerzensschreien zu Boden. Sie wurden regelrecht durchsiebt, aber die Torjeeps hatten jetzt freie Bahn.

Nach knapp drei Minuten, hielten die Jeeps und gingen innerhalb weniger Sekunden von 120 Km/h runter auf Null. Die MG Schützen bedrohten die Wächter des Komplexes mit ihren MG8. Die wollten aber nicht zurückweichen, weshalb Franzi eine Betäubungsgranate warf. Der extreme Schall knockte die Wachen aus.
Den Erdensoldaten machte das jedoch nichts aus, schließlich hatten sie allesamt Ohrenpfropfen. Oberstleutnant Kakuta rannte jetzt einer Ladung C4 zur Stahltür des Komplexes. Er sprengte sie auf und zusammen mit ST 23 stürmte er den Komplex.

Mit ihren Zats bahnten sie sich einen Weg durch die Soldaten und Geheimdienstler.
Man wollte weitere Blutzölle verhindern. An der Zelle von ST 8 trat Kakuta, liebenswürdig grinsend wie immer, an die Gitter und fragte: „Können wir euch mitnehmen, Freunde?“
Allert stand auf und ging zu den Gittern.
„Tako! Sie glauben mir ja gar nicht, wie wir uns freuen, sie zu sehen.“

Der Japaner grinste und öffnete die Zelle mit einer Magnesiumladung, die das Schloss schmelzen lies. Allert kam heraus und bekam von einem japanischen Unteroffizier seine Sachen hingehalten.
„Vielleicht möchten sie vorher in etwas bequemeres schlüpfen, Herr Oberstleutnant.
Oder wollen sie in Sträflingskleidung auf der Erde erscheinen?“
Allert räusperte sich nur und griff zu seinem Kampfanzug und seinen Waffen.

Keine 10 Minuten später waren sie wieder außerhalb des Komplexes und sprangen auf die Jeeps auf. Allert schupste Daniel weg vom Steuer, der allerdings darüber froh war, nicht mehr fahren zu müssen. Die vier Jeeps rauschten wieder ab und das auch nicht zu früh. Die einheimischen Soldaten hatten Verstärkung bekommen und feuerten hinter ihnen her. Jules drehte sich mit ihrem MG aber einfach um 180° und feuerte vor die Soldaten und zog Schneisen aus Kugelhageln in den Sand.
„Das habt ihr davon!“, rief sie den Einheimischen nach.

Auf dem Rückweg zum Tor, fuhren sie erneut durch die Stadt, wo sie sich wieder mit Feuerstößen den Soldaten und anderen Einheimischen erwähren mussten.
Als schließlich einem der Einheimischen durch einen Kopfschuss der Kopf explodierte, hörten die Angriffe auf. Dass Erdenkommando und die Jeeps fuhren ruhig zum Tor. Daniel sprang schnell zum DHD, wählte die Erde an und alle vier Jeeps fuhren durch den Ereignishorizont. Die Rettungsmission war auf Seiten der Erde ohne Verluste ausgegangen und die Einheimischen würden es sich noch einmal gründlich überlegen, bevor sie die nächsten Menschen grundlos aufgriffen.

In der Nähe von Neptun:

„Herr Oberst?“, fragte die Funkerin der Rommel, Oberleutnant Anna Walter, ihren Kommandanten.
„Was gibt es, Oberleutnant?“, fragte Heimeshoff zurück.
„Die MiG 301 haben im tiefen Orbit, um Neptun eine Kapsel gefunden.“, informierte Oberleutnant Walter ihn.
„Eine Kapsel?“, fragte Jules, die im Hintergrund stand.
„Ja. Mindesterstens 20 Meter lang, 8 Meter breit.“, bestätigte Oberleutnant Walter.
„Die Kapsel hat das Hoheitsabzeichen der Asgard.“
„Klingt interessant.“, meinte Heimeshoff überlegend und befahl dann:
„Die MiG‘s sollen die Kapsel in unseren Hangar schleppen.“

Und das taten die 301er dann auch. Sie feuerten je einen Greifer auf die Kapsel ab und zu viert schleppten sie Kapsel in den Backbordhangar der Rommel, wo bereits zwei Soldaten warteten. Die Kapsel, die zum Teil mit einer Eisschicht überzogen war, wurde abgesetzt und ein Leutnant besah sie sich sofort.
„Ja, das Design ähnelt dem der Asgard.
Könnte eine Barke oder eine Sensorrelaistation sein.“
„Hier ist der Öffnungsmechanismus.“, meinte ein Feldwebel und aktivierte die Vorrichtung. Die Hülle der Kapsel öffnete sich und gab die Sicht frei auf fünf Stasiskapseln, deren Scheiben beschlagen waren. Daniel beugte sich über eine Kammer und wischte den Beschlag weg. Der Blick wurde frei auf einen Asgard.
Doch keinen, der so aussah, wie die Bekannten. Dieser sah sehr entstellt aus, hatte große Hände, aber die üblichen verkümmerten Arme, wesentlich kleinere Augen und Fangzähne. Außerdem waren sie zirka 20 Zentimeter größer, als die normalen Asgard.

Ein weiterer Soldat wischte seinerseits eine Kapsel sauber und drückte dabei aus Versehen einen Knopf an der Stasiskapsel. Diese öffnete sich und der Asgard wachte auf. Und das erste, was er tat, war nichts anderes, als den Soldaten anzufallen und ihn zu töten. Ein weiterer Soldat wurde auf ähnliche Weise getötet, indem der Asgard ihm mit voller Wucht die Hand in die Brust rammte.
Der letzte anwesende Soldat zog seine P8 und schoss sein halbes Magazin auf den Asgard. Doch das machte ihm nichts aus. Er wurde zwar durchlöchert, doch innerhalb eines Sekundenbruchteils wuchs alles wieder zu. Der Asgard tötete schließlich auch diesen Soldaten und öffnete dann die anderen vier Kapseln. Zu fünft rückten sie dann vor, verließen den Hangar und begannen ein Gemetzel.


Auf P3B-456:

ST 8 war dabei abzurücken. Sie hatten ihr Lager bereits wieder abgebaut und gingen langsam zum Tor. Auf diesem Planeten gab es wieder Naquadah, noch Trinium, oder Neutronium in den Mengen, bei denen sich der Abbau lohnen würde. Allert erzählte immer noch Nicole von früheren Missionen. „Jetzt erzähl ich dir mal, wie wir damals von Tollana geflohen sind.“, meinte er kumpelhaft.


12 Monate zuvor:

Überall auf dem Planeten schlugen die riesigen Plasmasalven der Schiffsgeschütze ein. Gebäude explodierten, Menschen flogen in die Luft, oder rannten um ihr Leben.
Unter jenen waren auch die Mitglieder von ST 8 und Narim. Das Stargate war von außen angewählt worden und deshalb keine Fluchtmöglichkeit mehr.
„Narim, wo lotst du uns hin?“, rief Allert dem Tollaner zu.
„Zu einem Evakuierungsschiff.“, antwortete Narim gehetzt.
„Wir werden versuchen, so viele von meinem Volk zu retten, wie es nur geht.“

Das Landefeld war nur noch einige hundert Meter von ihnen entfernt und links und recht von ihnen explodierten weiterhin Plasmasalven. Überall starteten Schiffe.
Viele wurden bereits in der Luft von Gleitern und Al‘Kesh abgeschossen, bevor sie den Orbit erreichen konnten.
„Dieser verfluchte Tanith!“, rief Allert und fluchte, wie ein besoffener Cowboy.

Nach einem rekordverdächtigen Sprint erreichten ST 8 und Narim ein großes Transportschiff und stiegen ein. Mit ihnen an Bord waren über 100 Tolaner.
Narim setzte sich sofort an die Kontrollen und startete. Direkt hinter ihnen war ein Transporter von ähnlicher Größe. Beide Schiffe erreichten den Orbit des Planeten und machten sich bereit in den Hyperraum springen. Doch bevor das geschah, wurden sie von Plasmasalven getroffen und beschädigt. Die Schäden waren allerdings nicht gravierend, sodass der Hyperantrieb weiterhin funktionierte und beide Schiffe in den Hyperraum eintraten. Andere Schiffe hatten weniger viel Glück. Kein weiteres Schiff konnte entkommen, alle wurden abgeschossen und der Planet wurde letztendlich zerbombt, bis er nur noch lebensfeindlich war.

30 Minuten später verließen die beiden Schiffe plötzlich den Hyperraum, über einem Planeten.
„Wir haben wohl doch mehr abgekriegt, als ich dachte.“, meinte Narim.
„Ich werd runtergehen müssen. Sieht nicht gut aus.“
Das andere Schiff hatte auch ähnliche Probleme und ging mit runter.
Die Landung war keine Meisterleistung, beide Schiffe krachten auf den Planeten und hinterließen hinter sich eine Schneise der Verwüstung. Allert war einige Augenblicke bewusstlos und als er zu sich kam, fand er sich kurz hinter dem zerstörten Cockpit wieder. Er lief hinein und klopfte Narim auf die Schulter. „Guter Job.“
Doch Narims Kopf kippte beiseite und jetzt sah Allert, dass Narims Hals von einer riesigen Glasscherbe penetriert worden war. Der Kopf war noch am Körper befestigt, aber für Narim kam alle Hilfe zu spät. Allert warf noch einmal einen Blick auf ihn, dann verließ er das Schiff. Außer ihm hatte noch sein Team überlebt, wenn Ebermann sich auch die Schulter ausgekugelt und Leutnant Fischer sich das Bein gebrochen hatte. Außerdem kletterten nach und nach Tolaner aus den Wracks der Schiffe.
Es waren bestimmt an die 200. Allert atmete schwer aus.
„Und das sind die Überlebenden eines ganzen Planeten.
Diejenigen, die dem Exodus entkommen sind.....“


In der Gegenwart:

„Und was ist dann passiert?“, fragte Nicole, nachdem Allert geendet hatte.
„Wie sind sie von dem Planeten runtergekommen?“
„Einige Tolaner konnten den Subraumtransciever wieder reparieren und so die Erde anfunken. Eine Woche später holte uns die Tricolore ab.“
„Und die Tolaner? Was wurde aus denen?“, fragte Nicole.
Allert kratzte sich am Kopf. „Na ja, die wollten auf dem Planeten eine neue Heimat errichten. Schließlich gab es dort kein Stargate und es war unwahrscheinlich, dass die Goa‘Uld den Planeten kennen. Wir haben ihnen alles geschickt, was man braucht für eine Kolonie. Natürlich hatten sie kaum noch Technologie, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Also mussten sie sich damit anfreunden Landwirtschaft zu betreiben, Tiere zu hüten und sonst was. Auch wenn wir ihnen eine richtige kleine Stadt gebaut haben, aber irgendwo her müssen die sich ja mal selbst versorgen.
Sie haben zwar noch die Schiffe ausgeschlachtet, aber ansonsten müssen sie neu beginnen,“, erklärte Allert. Sie waren am Tor angekommen und wählten sich aus. Nicole trat als letzte durchs Gate und sah sich noch einmal in der trostlosen Wüstenlandschaft um. Das war also ihr erster Offworld Einsatz.
Und ganz sicher auch nicht ihr letzter. Dann trat auch sie durchs Tor.


Auf der Rommel:

Es herrschte praktisch Ausnahmezustand. Die fünf Asgard hatten eine Spur des Todes hinter sich gelassen. Mindestens 15 Crewmitglieder hatten sie bisher getötet und noch einmal so viele ernsthaft verletzt. Sie waren auf dem Weg zur Brücke, als sich ST 1 sich ihnen mit Zats, Stabwaffen und MG4 entgegenstellt.
„Feuer frei!“, rief Franzi und sie und Jules feuerten mit MG4 auf die Asgard.
Doch auch diese feuerintensive Waffe brachte nichts. Daniel feuerte seinerseits mit zwei Zats abwechselnd auf die Asgard. Doch weder wurden sie nach dem ersten Schuss ohnmächtig, noch wurden sie beim Zweiten getötet, oder lösten sie sich beim Dritten auf. Teal‘C und Sikermann feuerten mit Stabwaffen auf die Asgard.
Doch das hielt sie nicht auf. Sie hatten dadurch zwar überall Verbrennungen dritten Grades oder schlimmer, aber auch das heilte nach wenigen Sekunden aus. Dann sprinteten die fünf Asgard auf ST 1 zu und sprangen sie an. Plötzlich jedoch, waren die Asgard in einem hellen Licht verschwunden und auch die ganzen Toten und Verwundeten waren weg. „Was war denn das?“, fragte Sikermann.
„Ein Asgardtransportstrahl.“, antwortete Teal‘C ebenfalls verblüfft.

Auf der Brücke erschien im selben Moment Thor vor Heimeshoff.
„Seit gegrüßt.“
„Hallo Thor.“, meinte Heimeshoff. „Hast du diese kleinen Monster weggebeamt?“
„Das war ich in der Tat.“, antwortete Thor. „Es tut mir Leid, dass diese Experimente euch Ärger gemacht haben.“
„Experimente?“, fragte Heimeshoff ungläubig.
„Ja, nicht genehmigte Experimente, die der Asgardgenetiker Loki vor 200 Jahren durchgeführt hat.“, sagte Thor. „Als wir schließlich davon erfuhren, konnten wir diese fehlgeschlagenen Experimente nicht auffinden. Ich möchte mich noch einmal entschuldigen, dass ihr Ärger mit ihnen hattet. Ich werde dafür sorgen, dass alles wieder in Ordnung kommt.“

Dann verschwand Thor wieder und aus der Krankenstation wurde gemeldet:
„Herr Oberst, auf einmal sind alle, die getötet oder verwundet waren, verschwunden!“
„Wie bitte?“, fragte Heimeshoff. Weiter kam er aber nicht, denn aus einem der Hangars wurde gemeldet: „Herr Oberst, die Toten und Verwundeten sind jetzt hier, aber... Sie sind nicht mehr tot oder verwundet. Sie sind alle putzmunter.“
Heimeshoff lächelte.
„Das war Thor. Der weiß, wie man sich entschuldigt.“


Im STK:

ST 8 kam aus dem Stargate geschritten, im Torraum wartete schon Degenhardt.
„Der Planet ist vollkommen uninteressant.“, meinte Allert.
„In Ordnung.“, antwortete Degenhardt und sah dann zu seiner Tochter.
„Ernst, wie hat sich meine Tochter Feldwebel angestellt?“
Allert wund ab.
„War pflegeleicht. Kann mir kein besseres Mitglied für ST 8 wünschen.“
Degenhardt nickte. „Besprechung in zwei Stunden. Nicole, du ist jetzt offiziell Teil von ST 8, Glückwunsch.“ Dann verschwand er aus dem Torraum.

Die Mitglieder des Teams hingegen klopften Nicole auf die Schulter und meinten einstimmig: „Willkommen bei ST 8.“


Ende der Folge
Kapitel 13 by Atlan
4.13 Unerwünschter Besuch
von Colonel Maybourne




STK, nach Mitternacht:

Es war ruhig im Kontrollraum des Sternentorkommandos, auch wenn es in den Köpfen der Männer und Frauen anders zuging.
Seitdem sie wussten, dass Anubis die anderen Goa´Uld für einen Angriff gegen die Erde aufhetzte, leisteten alle noch mehr.
Jedes der ST Teams machte Überstunden und bereiste mehr Planeten als zuvor, in der Hoffnung, die alles entscheidende Technologie zu finden.
Ganz besonderst die Marinekampfeinheiten der USA stachen da hervor, da sie sich immer noch zu beweisen versuchten.
Erst letzte Woche konnten sich die Soldaten von Lt. Col. Kawalski auszeichnen, als sie ohne Verluste über 50 Jaffa von Baal erledigten.
Die Marines wollten um jeden Preis beweisen, dass sie die besten Sternenkampfeinheiten waren, über die das STK verfügte.
Doch auch die Soldaten der anderen Nationen arbeiteten hart, wie auch Major Müller, der heute eine Nachtschicht einlegen musste.
Ein weiblicher Oberleutnant war vor drei Tagen in den Mutterschaftsurlaub gegangen, weswegen er einspringen musste.
Im Moment saß er aber nur im seinem Stuhl und las ein Journal, wo wieder mal über das STK berichtet wurde.
In den letzten zwei Jahren wurden viele Artikel über diese Einheit verfasst, darunter leider auch viel Schund.
Plötzlich wurde das Tor aktiviert, woraufhin Müller sofort reagierte.
„Eingehendes Wurmloch, sofort alle Abwehreinheiten in maximale Alarmbereitschaft und die Iris schließen.“
Es dauerte weniger als 20 Sekunden, bis 36 Schwerbewaffnete Panzergrenadiere im Torraum Aufstellung bezogen hatten.
„Notfallkontingent ist in Stellung gegangen, Herr Major.“
Plötzlich begann ein Monitor zu summen, woraufhin der zuständige Feldwebel augenblicklich Meldung erstattete.
„Herr Major, wir empfangen einen Datenimpuls, aber nur als Textdatei, wie sollen wir damit verfahren?“
Müller dachte kurz nach.
„Auf eine externe und vor allem gesicherte Festplatte mit Firewall laden und morgen McKay zur Ansicht geben.“
Der Feldwebel nickte, als sich das Sternentor abschaltete und alle wieder in ihre Ausgangspositionen zurückgingen.


Unbekannter Planet, im Herrschaftsgebiet der Goa´Uld:

Ein Jaffa aktivierte die gelbliche Kommkugel, welche ihm seine Herrin Maat gegeben hatte, um ihr zu berichten.
„Meine Königin, ich habe mich genau an eure Anweisungen gehalten und den Tau´Ri eure Botschaft gesendet.“
Maat, die in der altägyptischen Mythologie die Göttin der Gerechtigkeit war, eine Vorgängerin der Justitia, sah sehr zufrieden aus.
Sie stand inmitten ihres Palastes und war dem Jaffa mehr als nur wohl gesonnen, als sie antwortete.
„Das hast du gut gemacht mein Primus und wirst meinen Dank dafür in einer reichhaltigen Belohnung erhalten.
Doch nun sage mir, ob die Halle der Gerechtigkeit schon vorbereitet ist, oder ich noch warten muss?“
Jaffa verneigte seinen Kopf.
„Habt keine Bedenken meine Königin, ich habe persönlich dafür gesorgt, dass alles zu eurer Zufriedenheit arrangiert wurde.“
Maat nickte ihrem Kommandanten zu.
„Dann geh jetzt zu deinen Kriegern und sage ihnen, dass sie sich bereit halten sollen, denn wir stehen erst am Anfang.“
Der Primus verneigte sich noch mal, bevor die Verbindung abbrach und Maat sich in ihre Gemächer zurückzog.


Erde, Antarktis:

Das Team von Major war in Begleitung von Doktor Fraiser auf dem Weg zu einem Forschungsposten der Erdallianz.
Nicht unweit von dieser Stelle, hatten einige frühere Kollegen von Daniel Jackson das zweite Sternentor gefunden.
Inzwischen war hier ein Archäologisches Forschungszentrum errichtet wurden, um die ganze Gegend zu erkunden.
Heute ging es darum, dass man eine praktisch perfekt erhaltene Frau im Eis gefunden hatte, unter Metern von Gefrorenem.
Jonas Quinn, welcher seit knapp sieben Monaten in dem Team von Major Lorne war, sah immer noch begeistert aus.
„Auf meiner Heimatwelt haben wir auch einen gewaltigen Kontinent aus Eis, aber keiner hat ihn bisher ernsthaft erforscht.“
Janet war darüber etwas verwundert, während sie die Strecke vom Helikopter zum Außenposten liefen.
„Warum denn nicht, haben deine Landsleute kein Interesse an Wissenschaften?“
Jonas lächelte sie an.
„Das ist es weniger, aber alle drei großen Nationen beanspruchen unseren Nördlichen Kontinent für sich.
Und um Krieg zu vermeiden, wurden bisher nur ganz selten Missionen gestartet, um diese Fläche zu untersuchen.“
Janet nickte ihm zu, als alle das Eingangstor ereichten und in die Station eintraten, wo sie begrüßt wurden.
„Guten Tag, ich bin Dr. Francine Michaels, die Leiterin dieser Station, dass ist mein Russischer Kollege Dr. Rasutin.
Der dritte von uns Dr. Woods befindet sich gerade im Labor, ich kann sie sofort hinführen, wenn sie es wollen.“
Lorne war damit einverstanden.
„Warum nicht, wir haben auf dem Weg hierher schon genug Ruhe gehabt, da können wir auch gleich anfangen.“
Anschließend begaben sich die Soldaten und Wissenschaftler in das nächste Isolationslabor, wo der Körper aufbewahrt wurde.

STK:

Fünf Stunden, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, kamen die ersten Mitarbeiter der Einrichtung wieder zu ihrer Arbeit.
Es war jetzt kurz vor sechs Uhr und die Korridore füllten sich langsam wieder mit Leben, wenn auch bedächtig.
General Degenhardt war ziemlich schlecht aufgelegt, da er heute mal wieder eines dieser lästigen Interviews führen musste.
Es war ihm einfach zuwider, vor der Kamera jedes noch so kleine Detail über die Missionen und die Basis auszuplaudern.
Dementsprechend gelaunt stiefelte er auch durch einen der Gänge, welcher ihn zu den Waschräumen führte.
Bis just in diesem Moment das Licht ausfiel.
„Was zum Geier ist denn jetzt los…?“
Doch nicht nur das Licht spielte verrückt, auch sämtliche Computer fuhren runter, oder stürzten gleich ab.
Auf dem ganzen Stützpunkt kam es zu einem kompletten Systemabfall, welcher allerdings nur als Ablenkung dienen sollte.
Müller verstand erst nach wenigen Sekunden, was geschehen war.
„Verdammt, dieser Goa´Uld Text von heute Morgen, dass war sicher ein verdammter Computervirus.“
Während dessen kamen Meldungen über eine Satellitenverbindung herein.
„Herr Major, wir senden gerade ein Subraumsignal ab, aber es gibt keinen Hinweis darauf, was es genau ist.“
Müller sah alle im Kontrollraum an, aber keiner hatte auch nur die geringste Ahnung, was das alles sollte.
Bis auf einmal das Sternentor mit der Anwahl begann, was den Soldaten natürlich nicht unbemerkt blieb.
„Herr Major, wir werden von außen angewählt, Irisfunktion ist außer Betrieb, wir haben auch keine interne Kommunikation.“
Während dass vierte Chevron einrastete, riss Müller praktisch einen Schüssel aus seiner Tasche und öffnete einen Waffenschrank.
„Jeder nimmt sich eine Knarre, wir wissen nicht, was da jetzt durchkommt…“
Während vereinzelnd noch Soldaten in den Torraum kamen, baute sich das Wurmloch auf und schimmerte in glänzendem Blau.
Alle, die gerade anwesend waren, starrten mit angelegten Waffen auf den Ereignishorizont, in Erwartung, was folgen würde.
Nach etwa 10 Sekunden kam ein Gegenstand aus dem Tor geflogen und rollte die Rampe herunter.
Müller schrie, so laut er konnte.
„Das ist eine Betäubungsgranate, alle sofort weg hier…“
Doch es war zu spät, die Granate aktivierte sich und schickte mit einem raschen Impuls über zwei Dutzend Männer ins Land der Träume.
Darunter auch Daniel Jackson, der gerade in den Torraum ging, weil er wissen wollte, was hier los war.
Nur Müller und ein paar ganz wenige Soldaten konnten sich noch ducken, oder anders in Sicherheit bringen.
Unmittelbar danach kamen Jaffa aus dem Tor geschritten und sicherten sofort den ganzen Torraum.
„Kree Jaffa, sichert jeden Gang und tötet alle, die Widerstand leisten…“
Kaum hatte der Jaffakommandeur diese Worte ausgesprochen, flog eine Splittergranate in den Torraum.
„Jaffa…“
Doch diesmal war es für die Jaffakrieger zu spät, nachdem der von Lieutenant Aiden Ford geworfene Sprengkörper explodierte.
„Ok Leute, wir müssen die Stellung halten.“
Gleichzeitig mit dem Tod der gesamten Jaffavorhut schritten dutzende weitere Krieger aus dem Tor.
Sofort eröffneten sie aus ihren Stabwaffen das Feuer, während die Soldaten des STK versuchten, aus den Gängen vorzurücken.
Ein Jaffakrieger wollte gerade den Torraum verlassen, als ihm von einem US Marine ein Messer in den Bauch gerammt wurde.
Sergeant Bates, der sich mit einem kleinen Trupp Russischer und Französischer Soldaten zum Kontrollraum aufmachte, musste dann aber wieder zurückweichen.
„Das sind zu viele, wir ziehen uns zurück.“
Die Gegenwehr der Jaffa war einfach zu groß, vor allem, da sie vor der Rampe gerade eine Stabwaffenkanone aufbauten.


Antarktis, Isolationslabor:

Lornes Team und Dr. Fraiser, die jetzt allesamt Vollschutzanzüge trugen, betraten das kleine Labor.
Bei einer Voruntersuchung hatten die Wissenschaftler festgestellt, dass die Frau einen unbekannten Erreger im Blut hatte.
Der Russische Wissenschaftler Rasutin hatte darauf bestanden, eine erste Probe unter Medizinischen Quarantänevorschriften durch zuführen.
Dies hatte sich dann auch als goldrichtig herausgestellt, denn man fand Spuren von unbekannten Virenstämmen.
Lorne sah den Eisblock an, bemerkte sofort das Bohrloch an der Seite.
„Haben sie hier die Probe genommen, Dr.?“
Michaels nickte ihm zu.
„Ja Major und sie wurde auch gleich unter strengsten Sicherheitsrichtlinien isoliert, später dann untersucht.“
Lorne war damit zufrieden.
„Gut und was haben sie außer dem Virenstamm bisher noch herausfinden können?“
Diesmal antwortete der Russische Forscher, Dr. Rasutin.
„Nun, wahrscheinlich befindet sich der Körper seit mindestens 5 Millionen Jahren im Eis, vielleicht auch 6 Mio. Jahre.“
Jonas pustete aus.
„Das nenne ich mal lange, aber wenn ich die Geschichte dieser Welt richtig interpretiere, haben sich die Menschen doch erst vor etwa 3,5 Mio. Jahre begonnen, zu entwickeln?“
Dr. Michaels war ganz euphorisch.
„Da haben sie recht, aber wenn sich das hier als wahr herausstellen könnte, würde es bedeuten, dass schon viel eher Menschen gab, als erwartet.“
Lorne ging dann dazwischen.
„Da haben sie ja alle Recht, aber ich glaube, wenn wir wirklich noch mehr herausfinden wollen, sollten wir das Eis entfernen.“
Dem stimmten auch die Wissenschaftler zu, was dazu führte, dass man schnell Hitzeaggregate aufbaute.

STK, Korridor zum Torraum:

Die Gefechte zwischen den Soldaten und Jaffa waren immer noch auf dem Höhepunkt, da keine Seite auch nur Zentimeter preisgab.
Inzwischen war auch ST 1 angekommen, um in den Kampf einzugreifen, da immer mehr Jaffa aus dem Tor strömten.
Die Krieger versuchten durch ihre schiere Überzahl den Sieg davon zutragen, was aber auch nicht von Erfolg gekrönt war.
Franzi stand hinter einer halb herausgerissenen Tür und beobachtete ganz genau, wie drei Jaffa vorpreschen wollten.
„Achtung, die stürmen jetzt voran…“
Teal´C, der sich abhockte, legte seine Stabwaffe genau an und feuerte sie genau dreimal ab, was aber ausreichte.
Die drei Jaffa gingen jeweils mit einem Treffer in den Magen zu Boden, wo sie dann schließlich liegen blieben.
Jules und Degenhardt waren in einem anderen Korridor, wo es den Erdsoldaten etwas besser gelang, die Jaffa zu besiegen.
Der General gab seiner Soldatin eine Order.
„Frau Hauptfeldwebel, laufen sie zu dem Verteilerkasten am Ende des Ganges, dass sind noch etwa 30 Meter.
Von dort können sie zwei Stahltüren runter lassen, wodurch wir die Saubande festnageln werden.
Wir geben ihnen von hier aus Feuerschutz.“
Sie sah ihn noch mal an.
„Für den Fall, dass bei dieser Aktion draufgehe, in meinem Spind liegt ein Brief an meinem Mann und meine Eltern.“
Der General klopfte ihr auf die Schultern, während sie ihr Gewehr an die Wand stellte und stattdessen zwei Pistolen aufnahm.
Sie ging dann in die Hocke, während der General seine Hand mit drei ausgestreckten Fingern erhob.
„Drei…zwei…eins… und los.“
Gebückt und wild feuernd lief sie die ersten Meter nach vorne, erwischte auch gleich einen Feindlichen Krieger.
„So weit, so gut…“
Jules rollte sich elegant auf den Boden, während ihre Kameraden vier weitere Jaffa mit einem Sperrfeuer erledigten.
Danach raffte sie sich auf und robbte weiter in Richtung des Verteilerkastens, während ihre Kameraden etwas folgten.
Jules sprang auf, erschoss einen weiteren Jaffa und rannte die letzten Meter bis zu ihrem Ziel, wo sie den Knopf drückte.
Sofort fuhren die beiden Türen runter und mehr als 20 Jaffa waren gefangen zwischen massiven Trinium.
Nachdem die Panzergrenadiere dadurch den gesamten Korridor wieder sichern konnten, gratulierte Degenhardt seiner Soldatin.
„Das haben sie verdammt gut gemacht Frau Hauptfeldwebel, ich bin da wirklich sehr stolz auf sie.“
Jules gab ihm die Hand.
„Keine Ursache Chef, aber wir sollten erst mal dafür sorgen, dass keine weiteren Krieger in unsere Basis hier stürmen.“
Degenhardt nickte ihr zu, als sie sah, dass aus einem der gefallenden Jaffa noch der Symbiont heraus kroch.
Eiskalt, wie immer in einem Kampf, trat Jules auf die Goa´Uld Larve und zermalmte diese unter ihrem Stiefel.


Forschungslabor, Antarktis:

Das Eis war schon fast völlig verschwunden, als die unbekannte Frau, die auf dem Namen Ayiana getauft wurde, sichtbar wurde.
Sie war etwa Ende 20 vom Aussehen her und hatte dunkle, gelockte Haare, sowie ein elegantes Antlitz.
Fraiser leuchtete ihr mit einer kleinen Lampe in die Augen und war überrascht, als die Pupillen reagierten.
„Kortikalreaktionen, dass ist ja unglaublich.“
Sie wiederholte den Vorgang, aber auch diesmal reagierten die Augen der Eingefrorenen auf die gleiche Art.
Janet sah zu den anderen.
„Erhöhen sie sofort die Temperatur, wir müssen sie komplett vom Eis befreien und danach messen wir die Gehirnwellen.“
Major Lorne drehte die Temperatur für die Hitzesonden noch weiter auf, während Janet und Francine Michaels ein Messgerät für Gehirnwellen aufbauten.
Der Vorgang des Eisschmelzens dauerte einige Minuten, in der alle neugierig die unbekannte Frau ansahen.
Nachdem der Körper komplett freilag, platzierten die beiden Ärztinnen die Anschlüsse zum Messen der Gehirnwellen.
Janet schluckte immer mehr.
„Deltawellen, dass glaube ich jetzt nicht.“
Jonas sprang auf.
„Und was bedeutet das jetzt genau?“
Dr. Woods klärte sie auf.
„Das bedeutet, dass es in ihrem Gehirn noch Aktivität gibt, obwohl sie Millionen von Jahre im Eis gelegen hat.“
Lorne war beeindruckt.
„OK, das ist jetzt ganz offiziell das verrückteste, was mir in meinem zwei Jahren STK unter gekommen ist.“
Janet hingegen maß inzwischen den Herzschlag, nur um sicher zu gehen.
„Sie hat einen Puls von 15 Schlägen pro Minute, geht höher auf 20…Achtung, sie zeigt Kammerflimmern.
Sofort den Defibrillator holen.“
Dr. Rasutin gab ihr das gewünschte Gerät, als die unbekannte Frau wieder einen normalen Herzschlag hatte.
Der Russe bemerkte es als erstes.
„Warten sie, ihre Werte normalisieren sich wieder.“
Janet sah völlig ungläubig mit an, wie Ayiana ganz langsam ihre Augen öffnete.
„Sie kommt zu Bewusstsein.“
Alle Mann standen die Soldaten und Wissenschaftler in ihren roten Schutzanzügen um den Tisch herum.
Keiner konnte wirklich glauben, dass diese Frau wirklich wieder erwachte, nach so langer Zeit im Eis.
Langsam schlug sie die Augen auf, aber konnte nichts sehen, da die ganzen Bilder noch verschwommen waren.

STK, Torraum:

Noch immer gab es schwerste Kämpfe im Sternentorkommando, wobei sich die Gefechte allerdings auf die Korridore verlagerten.
Das Tor stand immer noch offen, als in diesem Augenblick eine Frau, flankiert von zwei Jaffa, heraustrat.
Sie war etwa Anfang 40, hatte Mittellange rotblonde Haare und trug ein Gold verziertes Leinengewand.
Nachdem sie die Treppe herunter gegangen war, blieb sie vor einem Jaffa stehen, welcher sich auch gleich verneigte.
„Meine Königin, wir haben einen kleinen Teil dieser Anlage sichern können, aber die Gegenwehr der Tau´Ri ist stark.“
Maat ging einige Schritte, hörte immer wieder das Aufheulen der Menschlichen Waffen, begleitet von Stabwaffenfeuer.
„Nehmt einige von ihnen mit, aber sucht welche aus, die nach Wert aussehen, ich will keine einfachen Krieger.“
Der Jaffa verneigte sich erneut.
„Wie ihr wünscht, meine Herrin.“
Die Jaffa gingen durch die von ihnen besetzten Korridore, mussten dabei extrem aufpassen, nicht erschossen zu werden.
Nacheinander griffen sie sich sechs Männer, darunter die betäubten Allert und Daniel Jackson, zerrten sie zum Tor.
Gleichzeitig rückten die Erdensoldaten immer weiter vor, da sie nun mit Betäubungsgas angriffen, dabei selbst Masken trugen.
Mehr als zwei Dutzend Jaffakrieger kippten durch das Gas einfach bewusstlos um, wurden dann gefesselt.
Maat bekam dies alles mit.
„Kree Jaffa, wir kehren zu meiner Heimatwelt zurück.“
Der Rückzug dauerte nicht lange, aber noch dabei gelang es den Schützen des STK, einige der Angreifer abzuknallen.
Schließlich zogen sich unter härtesten Schusswechseln auch die letzten Jaffakrieger durch das Tor zurück.
Jules konnte noch eine Granate hinterher werfen, bevor sich das Wurmloch abschaltete, sah wütend auf das Tor.
„Ihr blöden Drecksäcke, dass war der dümmste Fehler, den ihr je gemacht habt, dafür werde ich noch sorgen.“
Insgesamt kostete dieser Angriff der Goa´Uld, 57 Soldaten des Sternentorkommandos das Leben, über 70 waren verwundet.
Doch die Jaffa mussten einen noch höheren Blutzoll leisten, von ihnen starben 142, dazu wurden 49 gefangen genommen.


Antarktica, Isolationslabor:

Janet, Lorne und Jonas begaben sich, wie schon zuvor in Schutzanzügen, in den Raum, wo sich Ayiana befand.
Jonas streckte langsam seine linke Hand aus und ging ganz behutsam auf die völlig verängstigte Frau zu.
„Habe keine Angst, ich bin Jonas und will dir keine Schmerzen zufügen, du kannst mir vertrauen.“
Dabei zeigte er mit der linken Hand auf sich.
„Jonas.“
Hingegen hatte Janet sich den Arm von Ayiana angesehen, an dem Dr. Rasutin die Gewebeprobe entnommen hatte.
Behutsam zog sie das Pflaster ab und erlebte eine kleine Überraschung.
„Ihre Wunde ist vollständig verheilt.“
Lorne sah zu ihr rüber.
„Was meinen sie damit, Doc?“
Fraiser blickte den Major verwundert an.
„Wir hatten an ihrem Arm eine Gewebeprobe entnommen und die Wunde ist, wie soll ich sagen, verschwunden.“
Lorne ging einige Schritte durch den Raum, dachte dabei ganz angestrengt nach, während Jonas weiter mit Handzeichen kommunizierte.
„Ich bin Jonas, hörst du, Jonas.“
Plötzlich wurde er vom Major unterbrochen.
„Was ist, wenn sie eine Antikerin ist?“
Fraiser blickte erstaunt auf.
„Wie kommen sie denn darauf?“
Der Major stellte sich vor Ayiana.
„Nun, zum einen hat sie Millionen Jahre im Eis überlebt, dann haben sie vorhin diese Übereinstimmungen bei den Gehirnwellen gefunden.
Sie wissen schon, die, welche bei Cassandra und Major Rust identisch sind, als sie höher entwickelt waren.
Und jetzt kann sie sich auch noch selbst regenerieren, für mich gibt es da kaum noch eine andere Idee.
Das einzige, was mir noch rätselhaft ist, warum sie nicht sprechen kann, wenn alle anderen Körperfunktionen intakt sind.“
Da konnte die Ärztin aber sofort kontern.
„Das könnte eine neurologische Störung sein, denn wir haben keinerlei Anhaltspunkte, was passiert, wenn jemand so lange eingefroren war.“
Und während die beiden immer noch über die Auswirkungen der Stasis diskutierten und Jonas weiterhin Handzeichen machte, machte sich in Ayiana ein bekanntes Gefühl breit.


STK, Besprechungsraum:

Degenhardt telefonierte immer noch mit Marschall Alexander Reineke, der im Hauptquartier der Erdverteidigung saß.
„Wir haben jetzt eine bestätigte Verlustmeldung von 61 Soldaten, vier weitere sind ihren Verletzungen erlegen.“
Reineke war darüber sehr betrübt.
„Das tut mir sehr leit Sebastian, aber der gesamte Generalstab ist der Meinung, dass wir sofort zurückschlagen sollten.“
Degenhardt nickte.
„Ich habe nichts dagegen, aber im Moment können wir kaum etwas ausrichten, da bei uns immer noch Chaos herrscht.“
Reineke war das bewusst.
„Ich weiß, aber bitte nehmen sie es mir nicht übel, dass diese Mission von den US Marines durchgeführt wird.“
Degenhardt hatte es schon geahnt.
„Na schön, aber dann möchte ich darum bitten, dass ST 1 bei der Angelegenheit wenigstens mitkommen darf.
Sie haben immerhin den Planeten vor etwa drei Monaten ausgekundschaftet, währen also ein Taktischer Vorteil.“
Reineke dachte kurz darüber nach.
„Einverstanden, außerdem wollte der Kommandant der Marinetruppe, Colonel Everett, das Team sowieso mal treffen.“
Anschließend wurden noch einige Ziele des Einsatzes besprochen, bevor Degenhardt wieder seiner Arbeit nachging.

Isolationslabor auf Antarktica:

Ayiana saß immer noch auf ihrem Bett und fixierte sich regelrecht auf Lorne, der im Türrahmen stand und sie beobachtete.
„Kannst du mich hören?“
Er drehte sich perplex um.
„Hat da wer gerufen?“
Ayiana konzentrierte sich mehr.
„Ich bin in deine Gedanken eingedrungen, um mit dir kommunizieren zu können, verzeihe mir bitte, aber Sprechen fällt schwer.“
Er wollte es kaum fassen.
„Wie kannst du in meine Gedanken eindringen und was willst du in meinem Kopf, ich finde das etwas zu persönlich.“
Ayiana sah ihn mit Rehaugen an.
„Du trägst dasselbe Gen in dir wie ich, dass ich spüren kann, wenn es stark genug ist und mir Gedankliche Kommunikation ermöglicht.“
Er ging zu ihr.
„Sprich nur weiter.“
Sie stand auf, ging ein paar Schritte.
„Wo bin ich hier, es ist alles so fremdartig.“
Lorne erklärte ihr, dass sie Millionen Jahre im Eis gelegen hatte und erst vor einigen Tagen gefunden und wieder belebt hatte.
„Weißt du vielleicht noch, wie du heißt und woher du kommst?“
Ayiana schüttelte den Kopf.
„Nein, ich weiß nur noch von der großen Stadt, die am Vorabend meiner verblassenden Erinnerungen weggeflogen ist.“
Der Major wurde stutzig, redete weiter ruhig auf sie ein.
„Versuche dich an irgendetwas zu erinnern, was mit der Stadt im Zusammenhang steht, es könnte sehr hilfreich sein.“
Sie sah ihn mit großen Augen an.
„Es war die Stadt Terra Atlantus, der Ort, mit dem mein Volk vor der großen Seuche davon geflogen ist.
Wir litten alle an einer tödlichen Krankheit, die beinahe alle Alterraner dahin raffte, ich trage sie auch in mir.
Die letzten meines Volkes flohen mit der großen Stadt, bevor die Seuche auch sie befiel, aber ich musste zurück bleiben.“
Lorne legte ihr die Hände auf die Schultern, strich dann sachte mit seiner rechten Hand über ihre Wange.
„Weißt du noch, wohin dein Volk geflogen ist?“
Ayiana schüttelte den Kopf.
„Nein, ich weiß nur noch, dass sie an einen sehr weit entfernten Ort gereist sind, aber meine Erinnerungen verblassen.“
Danach brach die Verbindung ab, da Ayiana zu schwach war und sich auf das Bett legen musste, um etwas zu schlafen.
Und als draußen schon ein heftiger Schneesturm am wüten war, erzählte Major Evan Lorne den anderen, von seinem Erlebnis.


Unbekannte Goa´Uld Welt:

Daniel Jackson, Oberstleutnant Allert und die anderen vier Gefangenen, wurden aus ihrer spärlichen Zelle in eine große Halle gebracht.
Als sie den Raum betraten, hörten die knapp 200 Anwesenden abrupt auf, zu reden und begutachteten die Fremden.
Es waren Menschen, einige Jaffa und sogar der eine oder andere Goa´Uld, die sich hier her verirrt hatten.
Von mehr als 15 Jaffa flankiert, führte man die Erdensoldaten zu einer kleinen Nische und zwang sie, sich zu setzen.
Nach einigen Minuten, in denen die Erdlinge wie Löwen im Zoo angesehen wurden, tat sich endlich was.
Die Goa´Uld Maat trat aus einem Tor hervor und schritt, wie es sich wie für eine Goa´Uld gebührte, zu ihrem Thron.
Alle im Raum verbeugten sich, außer den vier Deutschen und zwei Amerikanischen Soldaten, die einfach sitzen blieben.
Maat erhob sich schließlich.
„Menschen von Tau´Ri, ihr werdet vieler grausamer Verbrechen gegen das Volk der Goa´Uld angeklagt.
Ihr habt die Götter entehrt und entweiht, viele getötet und widersetzt euch dem göttlichen Willen der Goa´Uld.
Dieses Tribunal soll ein Mahnmahl für alle sein, die es wagen, an ihren Göttern zu zweifeln und sie zu bekämpfen.“
Allert unterbrach sie und lachte laut los.
„Oh man, du hast ja eine ziemlich große Klappe, die Existenz der Goa´Uld ist ein Verbrechen an der Evolution.“
Der ganze Saal war aufgebracht, alle reden durcheinander, da sie solche Worte bisher nicht einmal zu denken gewagt hatten.
Maat musste aufstehen und um Ruhe verlangen.
„Seit auf der Stelle still, oder ich verurteile euch alle zu Strafarbeiten in den Triniumminen von Erebus.
Tau´Ri, falls ihr noch einmal eine solche Blasphemie von euch geben solltet, werde ich euch hart bestrafen.“
Daniel stand auf, die Goa´Uld nickte ihm zu.
„Sprich.“
Der Amerikaner begann schließlich.
„Obwohl wir Todfeinde sind, würde ich gern wissen, welcher Verbrechen wir im Einzelnen angeklagt werden.“
Maat nickte.
„Das ist dein gutes Recht und ich werde euch die Anklageschrift mitteilen, sie lautet, dass ihr euch für jede Tat verantworten müsst, durch die ein Goa´Uld Schaden genommen hat.“
Wieder konnte sich Allert nicht beherrschen.
„Mann, ihr Affen seit doch schon mit einem Schaden zur Welt gekommen, warum sollten wir dafür grade stehen?“
Dafür rammte ein Jaffa dem Deutschen Offizier einen Schmerzstock direkt in den Rücken, worauf dieser laut aufschrie.
„Du elende Mistgeburt…“
Allert drehte sich blitzschnell um und schlug den Jaffa mit einem raschen Haken unter das Kinn nieder.
Erneut gab es im Saal eine Aufruhr, da sich das bisher noch keiner gewagt hatte und zwang Maat zum Eingreifen.
„Tau´Ri, wenn ihr euch nicht sofort unterwerft, werde ich alle von euch, die Widerstand leisten, hinrichten lassen.“
Auf ein Handzeichen von Daniel setzte sich Allert wieder, während die Jaffa sie nun nicht aus den Augen ließen.

Antarktica:

Lorne unterhielt sich immer noch mit den Wissenschaftlern, was ihm Ayiana vorhin mitgeteilt hatte.
„Und wenn ich es mir recht überlege, könnte es sich bei dieser Stadt um die eventuell größte Entdeckung seit dem Sternentor handeln.“
Jonas war davon auch begeistert.
„Genau, stell dir doch nur ein riesiges Stadtschiff vor, mit dem man durch das Universum fliegen kann.“
Fraiser bremste die Hoffnungen etwas.
„Das Universum ist gigantisch groß und wir haben keine Ahnung, wo wir nach dem Ding suchen sollen.“
Das brachte den Major aufeine Idee.
„Ich werde noch mal reingehen, vielleicht hat sie sich ja jetzt genug erholt, um mir weitere Sachen mitzuteilen.“
Nachdem er wieder seinen Schutzanzug übergestreift hatte, ging Lorne in das Isolationslabor von Ayiana.
Allerdings übersah er eine Pfütze am Boden, auf der er ausrutschte und auch gleich unsanft auf dem Boden landete.
Fraiser hatte alles mitbekommen und brachte den Major sofort auf einem Tisch, um sich den Knöchel anzusehen.
„Tut mir leid, aber sie haben sich das Gelenk gebrochen und das ist ein komplizierter Bruch, der wird lange heilen.“
Lorne sah sie flehend an.
„Doc, können sie denn da gar nichts machen?“
Janet musste verneinen.
„Ich bedauere, aber hier haben wir nur eine Medizinische Standartausrüstung, die wird dafür einfach nicht reichen.“
Lorne lag weiterhin unter Schmerzen auf dem Tisch, als Ayiana plötzlich, ohne Vorwarnung, den Raum betrat.
Sie ging direkt auf den Verletzten zu, was Janet sehr beunruhigte, ganz hastig zogen sie und Michaels Schutzanzüge über.
„Hey, was macht sie denn da?“
Die Antikerin aber legte ihre Hände auf den gebrochenen Knöchel des Amerikanischen Majors und strömte eine Form von Energie aus.
Der Fuß von Major Lorne leuchtete ein wenig in mattem Orange auf, als seine Schmerzen vergingen.
„Doc, ich habe keine Ahnung wie, aber ich spüre keinerlei Schmerzen an der gebrochenen Stelle.
Sie muss mich geheilt haben, wie auch immer…“
Janet sah die verunsicherte Frau an.
„Wie du es auch getan hast, dass war ganz toll gewesen…“
Weiter kam Janet allerdings nicht, da Ayiana zusammenbrach und bewusstlos auf den Boden fiel.
Sofort brachten Rasutin und Jonas die gebrechliche Antikerin zurück ins Isolationslabor, legten sie in ihr Bett.
Lorne ging, nachdem er Ayiana noch mal kurz gesehen hatte, zum nächsten Telefon und informierte das STK über die Erkenntnisse.
General Degenhardt sicherte persönlich zu, dass die Suche nach dieser Stadt höchste Priorität hätte.
Ayiana verstarb noch in der Nacht und wurde später vor dem Sternentor aufgebahrt, da dies ihr letzter Wunsch war.
In einem letzten kleinen Telepatischen Kontakt zu Lorne wünschte sie, dass ihre sterblichen Überreste von einem entstehenden Wurmloch zersetzt werden sollten.


Auf dem Goa´Uld Planeten:

Das Gerichtsverfahren war immer noch in vollem Gang, die Menschen wurden von Maat beschuldigt, Sokar getötet zu haben.
„Auch wenn er ein Feind der Systemlords war, habt ihr einen der mächtigsten Götter hinterrücks getötet.
Und das eliminieren von Goa´Uld ist nur den Göttern selbst vorbehalten, nicht irgendwelchen niederen Sklaven.“
Daniel erhob Einspruch.
„Wir haben Sokar nicht erledigt, dass waren die Asgard, die uns bestanden, als er unsere Welt vernichten wollte.“
Und auch Allert hatte einen Einwand.
„Nur falls du es vergessen hast, die Asgard sind ein Volk, das über wesendlich mächtigere Technologie verfügt, als ihr.“
Dafür fing er sich wieder einen Schlag in den Nacken ein, was Maat mit einem säuerlichen Blick kommentierte.
„Ihr habt die Asgard zu eurer primitiven Welt geführt, weswegen euch an Sokars Tod eine Mitschuld zu geben ist.
Und um euren nächsten Kommentar gleich vorweg zu greifen, ihr habt kein Recht euch verteidigen.
Der einzige Sinn eures Menschlichen Lebens besteht darin, den Goa´Uld zu dienen, als Sklaven und Wirte.“
Urplötzlich war von draußen ein großer Krach zu hören, der eindeutig von Gewehrschüssen stammte.
Im Sekundentakt heulten die Waffen der Erdensoldaten auf, was bei Maat eine ziemliche Panik auslöste.
„Jaffa kree, ihr müsst die Eindringlinge aufhalten.“
Ohne nachzudenken, liefen bis auf vier Krieger alle weiteren in Richtung des Eingangtores, weiter kamen sie aber nicht.
Die Tür explodierte in einem hellen Feuerball und schleuderte alle der Krieger in einem hohen Bogen durch die Luft.
ST 1 kam, flankiert von einigen Marines in die Halle, wo sich die Menschen allesamt verängstigt abhockten.
Franzi und Teal´C rannten augenblicklich zu den Gefangenen und lösten ihre Fesseln, während Jules auf Maat zuging.
„Ich wollte dir nur die Rechnung präsentieren, für deinen kleinen Überfall auf unseren Stützpunkt.“
Maat war sehr verärgert.
„Dafür werden die Systemlords eure ganze Welt in das nächste Leben schicken, kein Tau´Ri wird unsere Rache überleben.“
Jules aber schüttelte nur den Kopf.
„Immer die selbe Leier…“
Danach griff sie zu einer Druckluftpistole und hielt diese auf Maat, welche ihren Schild aktiviert hatte.
Die Waffe verschoss Giftpfeile, die in Symbiontengift getränkt waren, diese waren langsam genug, für den Schutzschild.
Unter zuckendem Glühen ihrer Augen verstarb die Goa´Uld Königin, als das Gift alle Körperfunktionen einstellte.

Unbekannter Ort:

Die Mutterschiffe der Goa´Uld Systemlords Anubis und Heru´ur flogen direkt aufeinander zu, um sich zu treffen.
Anubis öffnete einen Kanal.
„Berichte mir, wie es gelaufen ist.“
Heru´ur wirkte zufrieden.
„Die Tau´Ri haben die Falle geschluckt, ganz wie du es vorausgesehen hattest und wir haben eine Aufzeichnung.“
Anbis lehnte sich zurück.
„Verbreite in der ganzen Galaxie, wie blutrünstig die Tau´Ri ein Rechtstribunal angegriffen haben und die Richterin Maat töteten.
Das wird auch die übrigen Systemlords dazu bewegen, sich gegen die Asgard zu stellen und uns zu folgen.“
Heru´ur grinste, als der Kanal sich wieder schloss und beide Schiffe in eine entgegen gesetzte Richtung flogen.
Kapitel 14 by Atlan
4.14 Eine phantastische Reise
von Atlan




ST 23 unter Oberstleutnant Kakuta war auf einer Erkundungsmission auf P2S-015.
Einem Planeten, der zu jenen gehörte, die Franziska Rust vor drei Jahren in den STK Computer eingegeben hatte, als sie das Wissen der Antiker im Kopf hatte.
Das Team befand sich gerade in einem Gebäude, unweit vom Tor, welches voller Antikerschriftzeichen war.
Dieses Gebäude war voller Sand.

„Schon irgendwas gefunden?“, fragte Oberstleutnant Kakuta sein Team.
Die schüttelten aber nur kollektiv den Kopf, mit Ausnahme von Hoshi Sakanova.
Der weibliche Hauptmann wischte Sand von einem Objekt und meinte dann:
„Ich glaube, ich hab hier was.“
Mit ein bisschen pusten verschwand noch ein wenig Sand.
Man konnte nun sehen, was es sie in Händen hielt.
Das Objekt war ein rechteckiger, gräulicher Kasten, der mit Antikerzeichen- und Symbolen überseht war. Der ganze Gegenstand war etwa 30cm hoch, 15cm breit und 50cm lang.
Zudem nicht besonders schwer, denn Hauptmann Sakanova konnte ihn ganz leicht aufheben.
Kakuta nickte ihr lobend zu.
„Gut, dann hat sich die Reise doch schon mal ein wenig gelohnt.“

Sie durchsuchten das Gebäude noch weiter, Kakuta hatte bereits einen kurzen Bericht abgegeben.
Nach zwei weiteren, allerdings erfolglosen, Stunden kehrte das Team zur Erde zurück.
Im Torraum stand schon McKay, der wie ein Kater auf der Lauer lag.
Sakanova trat als Vorletzte durchs Tor und kaum war sie die Rampe heruntergegangen, griff sich McKay das Objekt.
Dabei verlor Sakanova fast das Gleichgewicht.
„Hey!“, stieß Sakanova böse aus. „Was soll das, McKay?“
McKay sah sie nur fragend an.
„Was ist? Ich untersuch jetzt das Antikergerät.“

Das war zu viel für die Japanerin.
Sie wäre McKay sicher an den Hals gesprungen, wenn Kakuta sie nicht unauffällig an der Schulter festgehalten und auf Japanisch eingeredet hätte. „Hoshi, dass ist dieser Nekomata nicht wert.“
Der weibliche Hauptmann nickte und strafte den davoneilenden McKay mit einem bösen Blick.
„Der wird sich wundern, wenn der heute Abend limonenhaltiges Essen kriegt...“, sagte sich Sakanova und grinste hinterhältig.


Derweil hatte Doktor Fraiser Medizineinheit ST 25, bestehend aus zwei Ärzten, vier Sanitätern und zwei Begleitsoldaten, einen Aufklärungseinsatz auf P2V-555.
Der Planet war zum Großteil bewaldet, ab und zu säumten Ruinen die Wege.
Außerdem war es recht kalt, höchstens 5°C.
Einer der Soldaten, ein USMC Secound Lieutenant namens Giles, sah durch seinen Feldstecher.
„Ma‘am!“, rief Lieutenant Giles Fraiser zu und deutete in Richtung Norden.
„Da hinten ist so etwas, wie eine mittelalterliche Burg. Wär vielleicht wert, sich dass mal anzusehen.“
Fraiser nickte.
„Gut, sehen wir uns das mal an.“

Nach knapp zwei Kilometern erreichten sie die Burg.
Es war mehr eine Ruine.
Die Zinnen und Türme waren einstürzt, Teile der Mauern waren ebenfalls nicht mehr vorhanden und überall rankte sich Efeu und Moos.
Als sie hinein gingen, sahen sie einige Zelte und mehrere Menschen davor gruppiert stehen.
„Nomaden.“, sagte Sergeant Stackhouse, der andere Soldat im Team.
„Dann wollen wir doch mal guten Tag sagen.“, meinte Doktor Fraiser und ging auf die Menschengruppe zu.
Einer der Nomaden, ein alter Mann, mindestens 80 Jahre alt, erhob sich.
„Willkommen Fremde.“
Fraiser lächelte.
„Guten Tag. Ich bin Doktor Janet Fraiser. Mein Team und Ich sind nur auf Erkundung.“
Da find eine der Frauen der Gruppe plötzlich an wild zu husten, was einige Sekunden anhielt.
„Das hört sich ja gar nicht gut an.“, sagte Fraiser und fragte den Alten:
„Meine Leute und Ich sind Mediziner, vielleicht können wir uns das ansehen und bei der Gelegenheit auch mal sehen, wie es ihren Leuten insgesamt gibt.“
„Mediziner?“, fragte der Alte.
„Heiler.“, informierte Fraiser ihn.
„Sie wissen schon, Menschen die Kranke wieder gesund machen.“
Da sah der Alte freudig aus.
„Dann nehmen wir ihre Hilfe natürlich an, Heilerin.“
Fraiser lächelte den Alten an und winkte ihr Team her. Sie hatten einiges zu tun.
„Stackhouse, Giles, würden sie bitte das Untersuchungszelt aufbauen?
Der Rest packt schon mal die medizinische Ausrüstung aus.“, befahl Fraiser und besah sich schon einmal die Frau mit dem schlimmen Husten.
Was keiner von ST 25 bemerkte war, dass Doktor Fraiser aus einem dunklen Teil des Raumes von zwei Männern lüstern beobachtet wurde.
Der Eine deutete auf Fraiser und der Andere nickte.


Bei McKay:

McKay saß indes in seinem Labor und hockte über dem Objekt.
Nach einer Weile, in der er immer wieder Ideen auf einen Block aufgeschrieben hatte, schrie er laut auf. Es war ein verzweifelter Schrei, der so viel aussagte, wie:
„Gedankenblockade!“
Da öffnete sich die Zwischentür, die McKays Labor mit dem von Zelenka verband und Radek sah herein.
„Alles in Ordnung Rodney?“
McKay giftete ihn jedoch nur an.
„Ja, ja, alles in Ordnung!
Ich hab nur keine Ahnung, was dieses dämliche Teil hier ist, oder wie man es aktiviert und nun gehen sie endlich! Sie behindern meine Denkprozesse.“

Der Tscheche schloss wieder die Tür hinter sich.
In seinem Labor ging er aber sofort zu seinem Star Wars Wandkalender und schrieb mit Rot etwas in die Zeile für den heutigen Tag:
„McKay ohne Ideen und beleidigende Kommentare.“
„Oh Gott, ich danke dir dafür.“, meinte Radek auf tschechisch und schickte ein Dankgebet gen Himmel.

McKay hatte sich derweil wieder hinter das Objekt geklemmt und versuchte noch einmal, Stromschwankungen zu messen.
Jedoch ohne Ergebnis.
Jetzt schloss er seinen Laptop an, indem er zwei Klemmen an das Gerät anklemmte.
Da kam auf einmal eine Stimme aus der Türgegend. „Kaffee?“
McKay schreckte hoch.
An der Tür stand Franzi mit zwei Kaffeebechern. McKay nickte nur und tippte stupide auf der Tastatur rum, in der Hoffnung, dass sich doch noch was tun würde.
Franzi stellte McKay einen der Becher vor die Nase. „Noch keine Ergebnisse?“
McKay schüttelte jedoch nur niedergeschlagen den Kopf und drückte ein letztes Mal die Enter-Taste. „Nein, nichts.“

„Ach kommen sie, Rodney.“, meinte Franzi und trommelte mit den Fingern auf dem Gerät umher.
„So schwer kann das doch nicht sein.“
Da leuchtete plötzlich das Objekt auf.
Alle Teile, die nicht mit Symbolen bedeckt waren und auch die Zwischenräume, leuchteten plötzlich grell weiß auf und alle anderen Teile in grasgrün.

Nach einigen Augenblicken, die Franzi und McKay nur mit offenem Mund zugebracht hatten und ohne ein Wort rauszukriegen, fragte Franzi:
„Wow, war ich das?“
„Nein, wie kommen sie darauf?“, fragte McKay auf seine übliche herablassende Art.
„Das war natürlich mein Hackversuch. Er hat nur... zeitverzögert reagiert.“
Franzi rollte nur mit den Augen.
„Träumen sie weiter, Sirupfresski...“, nuschelte sie in ihren nicht existenten Damenbart.

Da flackerten plötzlich die Deckenlampen des Labors auf und wiederholten das im Dreisekundentakt. Zeitgleich piepte auch noch McKays Energiemesser. „Erhöhter Energiefluss...“, sagte McKay nachdenklich. „Gleichmäßiger Anstieg...“
„Vielleicht bereitet sich das Gerät ja auf...“, weiter kam Franzi nicht.
McKay hatte ihr das Wort abgeschnitten, mit einem entnervenden:
„Pschhh!“
Nach etwa fünf Sekunden fügte er noch hinzu:
„Gehen sie endlich, ich hab zu arbeiten!“
Franzi sah ihn böse an und verpasste ihm einen Klaps auf den Hinterkopf.
„AU!“, jammerte der Kanadier.
„Was sollte das? Wofür war das?“
Franzi musste nur leicht lächeln.
„Wenn sie das nicht wissen, dann kann ich ihnen auch nicht helfen, Meredith!“
McKay wich das Blut aus dem Gesicht.
„Wer hat ihnen das...“
Doch Franzi hörte nicht mehr.
Sie hatte das Labor schon längst verlassen und hinterließ nur McKay, der Salzsäule spielte.


Auf P2V-555:

Inzwischen war es Abend geworden, Janet und ihr Team hatten mit der Behandlung, der Einheimischen, begonnen.
Die meisten Kranken hatten nur eine einfache Lungenentzündung, die medikamentös behandelt wurde.
Es gab auch die einen oder anderen Arm- und Beinbrüche, die von den Sanitätern geschient oder gegipst wurden.
Janet selbst gab am laufenden Band spritzen, während ihr Kollege Doktor Peters die Vorsorgeuntersuchungen unternahm.

Nachdem alle 70, die über Probleme geklagt hatten, und die 100, die sich nur hatten durchchecken lassen, behandelt worden waren, meinte Janet zu ihrem Team:
„Leute, das war gute Arbeit. Wir packen zusammen.“ Sie selbst stand auf und verteilte an die Kinder Lutscher und Bonbons, welche sie strahlend entgegen nahmen.

„Doktor, wir sind fertig!“, rief Lieutenant Giles nach einiger Zeit.
Doc Fraiser kam zurück zur Gruppe und wollte ihren Rucksack aufnehmen, als es geschah.
Aus allen Ecken der Burg kamen Männer, insgesamt 20 an der Zahl, bewaffnet mit Armbrüsten, Speeren und Schwertern.
Angeführt wurden sie von zwei Männern.

„Verteidigungspositionen!“, rief Lieutenant Giles und nahm seine MP7 in Anschlag.
Sergeant Stackhouse und die Sanitäter folgten seinem Beispiel.
Doktor Peters zielte mit seiner Zat auf die Bewaffneten.
Einer der beiden Anführer, der Ältere Mann, etwa 2 Meter groß mit bereits weißen Haaren, richtete das Wort an die Erdmenschen.
„Keine Sorge. Wir wollen euch nichts böses. Wir wollen nur euer Weib.
Wenn ihr sie uns dalasst, dann dürft ihr gehen.“
Janet trat an Lieutenant Giles heran.
„Lieutenant, gehen sie zum Tor, ich bleibe hier.“
Der Lieutenant dachte jedoch nicht daran und hielt seine MP7 weiterhin im Anschlag.
„Auf keinen Fall Doktor. Ich lass sie hier nicht zurück.“
„Seien sie nicht verrückt!“, sagte Janet energisch. „Denken sie mal nach:
Wenn sie wieder auf der Erde sind, können sie immerhin eine Eingreiftruppe schicken und mich holen.“
Giles blieb dennoch stur.
„Lieutenant, das ist ein Befehl!“, sagte Janet, die immerhin Lieutenant Colonel war.
Giles nickte und nahm seine MP7 herunter.
„Gut, aber ich sage ihnen Ma‘am, wir kommen wieder!“
Janet nickte und ihr Team verschwand.
Vor der Burg rannten sie dann sofort los zum Tor, während Janet von den Bewaffneten gefesselt und tiefer in die Burg gebracht wurde.


In Mexiko:

Jules und Teal‘C standen in einer kleinen Nebenstraße in Mexico City und warteten.
Sie hatten einen kleinen Sondereinsatz.
Hier sollten sie sich mit einem Informanten treffen, der ihnen brisante Infos zu verkaufen hatte.
Dabei sollte es sich um illegale Geschäfte mit außerirdischer Technologie handeln, wie etwa Hyperantriebe, Schwerkraftgeneratoren und anderes. Der Handel mit dieser Technologie blühte, weil die Asgard sie Ländern wie China oder Nordkorea zum Beispiel nicht zur Verfügung stellten, da in diesen Ländern die Menschenrechte mit Füßen getreten wurden.
Das wollte aber vor allem die Volksrepublik sich nicht gefallen lassen und kaufte deshalb alle Technologien, die man für den Bau von Raumschiffen benötigte, auf dem Schwarzmarkt.
Das war sowohl für die USA, als auch für Deutschland und Russland sowie insbesondere Japan inakzeptabel.

Jules nuckelte an ihrer Flasche Wasser.
„Gemeinheit, dass ausgerechnet wir beide das erledigen müssen.“
„In der Tat.“, sagte Teal‘C und lächelte.
„Allerdings hat Bastian doch nur uns den Auftrag zugetraut.“
„Ja... Verdanken wir alles den Politikern, die nicht wollen, dass China gegen das Alientech-Embargo verstößt.“
Teal‘C hob die Augenbraue. „Ich dachte, das wäre richtig so, schließlich verstößt die Volksrepublik China gegen die Menschenrechte.“
„Das weiß ich doch.“, meinte Jules.
„Und es ist auch richtig so, dass sie keine Technologien kriegen. Nur frag ich mich, wieso immer wir so was machen müssen, wenn wir eigentlich frei haben.“
Teal‘C neigte nur den Kopf.
Da hörten die Beiden plötzlich ein Geräusch und zogen ihre Zats.


Im STK:

ST 25 kam aus dem Tor getreten, im Torraum standen bereits General Degenhardt und Colonel Sumner.
„Lieutenant, was war da los?“, fragte Sumner Lieutenant Giles.
Giles zuckte mit den Schultern.
„Nichts, was ich verstanden hab. Diese Kerle wollten einfach nur Dr. Fraiser.“
Sumner nickte und wandte sich dann an seinen Vorgesetzten.
„General, bitte um eine Rettungsmission.“
Degenhardt nickte.
„Gut, sie haben das Kommando.
Lieutenant, was können wir für feindliche Kräfte erwarten?“
„20 bis 30 Männer, mit Armbrüsten, Schwertern und Lanzen.“, meinte Giles.
Degenhardt nickte.
„Gut. Dann sollten drei Torjeeps reichen.
Ich lasse die MG‘s mit Hartgummikugeln laden und das Einsatzteam bekommt Intars.
Ich habe keine Lust auf dem Planeten ein Blutbad anzurichten.
Colonel, sie rücken mit ihrem Team, Lornes und Kawalskys in einer Stunde aus.“
„Jawohl Sir.“, antwortete Giles.
„Ich hoffe nur, dass Dr. Fraiser nichts passiert in der Zeit, in der wir alles vorbereiten.“


Janet wurde währenddessen, immer noch gefesselt, in einen geschlossenen Raum geführt, der Weißhaarige Anführer wartete bereits auf Janet.
Ihr wurde befohlen, sich auf den Boden zu knien, dann schritt der Weißhaarige um sie herum.
Er sah zufrieden aus und erhob das Wort.
„Sehr schön, sehr schön.
Ich glaube, mein zweiter Sohn wird sich freuen, so eine hübsche Frau zu bekommen.“
„Was soll das alles?“, war alles, was Janet herausbrachte.
Der Weißhaarige lächelte und fasste sich an den Kopf. „Tut mir Leid, ich habe ganz meine Manieren vergessen.“
Dann holte er ein Messer heraus.
Janet schreckte erst zurück, wurde dann aber davon beruhigt, dass der Weißhaarige ihr die Fesseln abschnitt und ihr aufhalf.
„Mein Name ist übrigens Hagan.“, sagte der Weißhaarige.
„Alles in Ordnung mit ihnen?“
Janet schüttelte leicht den Kopf.
„Nicht wirklich.
Da wo ich herkomme, wird man nämlich nicht so einfach entführt und als Braut vorgesehen.
Das Mindeste, was ich von ihnen verlangen kann, ist eine Erklärung und dann will ich freigelassen werden.“
„Eine Erklärung bekommen sie.“, meinte Hagan. „Wissen sie, bei uns sind Frauen sehr kostbar.
Von 10 Neugeborenen sind drei, wenn wir Glück haben, vier Kinder weiblich.
Sie sehen also, dass Frauen bei uns sehr wertvoll sind, wegen unseres großen Männerüberschusses.“
Dann sah er sich Janet noch einmal an und fügte hinzu:
„Und sie haben einen schönen Körper, breite, kindergebärende Hüften.
Ich hoffe, dass sie meinem Sohn viele gesunde Töchter gebären.“
„Oh Nein! Das können sie schön vergessen.“, sagte Janet, schüttelte diesmal energisch den Kopf und drohte mit ihrem Zeigefinger.
„Glauben sie mir, wenn sie mich hier behalten, dann wird ihnen das noch Leid tun!
Und meine Hüften gehen sie überhaupt nichts an!“
„Es geht nicht anders.“, meinte Hagan.
„Sie werden gut behandelt und nach einiger Zeit sich sicher einleben.“
Er winkte zwei Bewaffnete zu sich.
„Bringt sie in ihren Raum, sie soll etwas angemessenes zum Anziehen kriegen.“
Janet hatte schon Luft geholt, um wütend zu antworten, wurde dann aber von den beiden Bewaffneten weggebracht.
Dabei hielten sie sie an den Armen fest und ihre Füße berührten nicht den Boden.
Trotzdem versuchte sie sich loszureißen.

Im STK:

McKay war immer noch in sein Experiment, mit dem Antikergerät, vertieft.
Es hatte in den letzten 20 Minuten eine Menge Energie absorbiert, momentan tat sich aber nichts.
Der Kanadier tretierte immer noch seine Tastatur, war aber immer noch nicht zu einem Ergebnis gekommen. Auf seinem Bildschirm hatte sich nicht einmal ein Display aufgerufen, mit dem man das Gerät hätte bedienen können.
Jetzt riss dem Kanadier der Geduldsfaden.
Mit der ganzen Hand hämmerte er auf die Tastatur und vor hin und her.
„Funktionier endlich! Wirst du wohl funktionieren!
Ich bin ein Genie, das hab ich nicht verdient!“

Und da passierte es.
Das Gerät leuchtete auf einmal in einem kräftigen Grün auf.
McKay sah auf seine Messgeräte, die allesamt ausschlugen.
Auf einem anderen Computer erschienen plötzlich die Worte:
„Energiewelle entdeckt!“
Auf dem Computer zeigte sich ein Diagramm.
Von der Erde aus, verbreitete sich eine Energiewelle, in einem Strahlenfächer durch das All.

Daraufhin tippte McKay wieder auf seinem Haupt-PC herum und versuchte die Subraumwelle auszuschalten.
„Mist.“, meinte McKay, als es nicht funktionierte.
„Wie hat Rust das noch mal gemacht...?“
Er trommelte mit der Hand auf dem Gerät herum, aber nichts passierte.
Dann fuhr er mit der Hand herüber, doch das brachte ebenfalls nichts.
McKay sah sich nach links und nach rechts um, dann fuhr er mit beiden Händen über das Gerät und schloss die Augen.
„Oh, ich befehle dir, schalte dich ab! Ich bin der große McKay!“, sagte McKay in einer Art Singsang.

„Ähh... Rodney, was immer sie für Drogen nehmen, schlucken sie weniger.“, kam es aus der Türgegend. McKay sah auf und da stand Zelenka, der sich ein Lachen verkneifen musste.
Nach einer knappen halben Minute hatte er sich wieder eingekriegt:
„Was haben sie wieder für Müll gemacht?
Meine Messgeräte empfangen nur chaotische Subraumsignale.“
„Müll?“, fragte McKay wütend zurück und lief rot an. „Wieso wollen sie mir das unterschieben?!“
„Weil sie derjenige sind, der immer alles kaputt macht! Wer hat denn zum Beispiel eine Supernova ausgelöst, bevor die Goa‘Uld Flotte da war?“
„Das war ein kleines Versehen.“, antwortete McKay kleinlaut.
„Ein kleines Versehen?“, wiederholte Zelenka in einem sarkastischem Tonfall.
„Sie haben ein Sonnensystem gesprengt!“
„Ja, ein unbewohntes!“, gab McKay beleidigt zu.
"Aber grundlos!", konterte Zelenka. "Der Feind wär in zehn Minuten dagewesen, aber sie konnten natürlich wieder mal nicht warten!"

Die Beiden hätten wohl noch ewig weitergeschritten, hätte nicht das Wandtelefon des Labors geklingelt. Rodney ging ran.
„McKay hier.“
„Hier Degenhardt.“, meldete sich der Brigadegeneral. „McKay, was haben sie wieder angestellt? Die Subraumkommunikation ist ausgefallen, auf dem ganzen Planeten!
Das hat mit diesem Gerät zu tun, oder?“
„Oh Nein.“, war alles, was McKay antwortete. „Das kann doch nicht sein.“
„McKay, machen sie es rückgängig.“, befahl Degenhardt wütend. „Sonst lass ich Vaselov kommen, mit der russischen Methode.“
„Russische Methode?“, fragte McKay. „Sprengstoff anbringen, rums.“, meinte Degenhardt. „Also los McKay! Zack, zack!“

McKay legte sofort auf, setzte sich wieder hinter den Computer und das Antikergerät und haute, wie wild, in die Tasten.
Zelenka stand nur amüsiert an der Tür.
Rodney sah verzweifelt auf. „Radek, bitte helfen sie mir!“
Der Tscheche schüttelte aber nur belustigt den Kopf. „Nein, das schaffen sie schon selbst. Ich hol mir jetzt nen Kaffee.“

Zelenka drehte sich um, als es plötzlich einen hellen Lichtblitz hinter ihm gab.
Er drehte sich um und sah, wie McKay geschockt auf einen Tisch am anderen Ende des Raumes gesprungen war und mit einer Zat auf fünf Personen, zwei Frauen und drei Männer, allesamt recht altertümlich gekleidet, zielte.
Diese standen ganz verwirrt im Raum. „Oh Gott Rodney, was haben sie jetzt schon wieder angestellt?“


In Mexiko:

Vor Jules und Teal‘C stand auf einmal ein kleiner Mexikaner.
Und der war nicht ohne Grund erschrocken, als er in die Mündungen zweier Zats sah.
„Oh Amigos, habt ihr mich erschreckt!“
Er nahm seinen Sombrero ab und wischte sich über die Stirn.
„Stecken sie schon die Zats weg!“
Jules und Teal‘C deaktivierten ihre Waffen und packten sie wieder in ihre verdeckten Holster. „Carlos, was bist du so gereizt?“, fragte Jules.
„Gereizt?“, fragte Carlos mit starkem mexikanischem Akzent zurück.
„Als ich euch das letzte mal geholfen habe, hat man auf mich geschossen!“
Jules winkte ab. „Das bisschen.“
„Mein Arm, mein Bein, mein Arsch!“, erwiderte Carlos, zeigte auf die jeweiligen Körperteile.

„Carlos.“, sagte Teal‘C bestimmend und wies zurück aufs Thema.
Carlos zündete erst einmal eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.
„Okay, ich bring euch zu der Cantina, wo mein Freund Miguel auf euch wartet.
Er hat die Info.“
Dann lotste er die beiden Mitglieder von ST 1 hinter sich her, zu einer Cantina am anderen Ende der Stadt.

Sie traten durch die Tür und sahen sich um.
Es gab nur einen Gast, ein kleinwüchsiger Mexikaner in einem teuren, italienischen Anzug.
„Miguel!“, begrüßte Carlos den Mexikaner, hob die Hand freundschaftlich.
Miguel sah auf, zog aus seiner Hose einen versteckt getragenen Revolver, schoss auf Carlos, Jules und Teal‘C.
Nur Dank Teal‘Cs schneller Reaktion konnte er Miguel, nach dem zweiten Schuss, mit der Zat betäuben.
Aber anscheinend nicht schnell genug, denn Carlos fing sich eine Kugel im Oberarm ein, bevor er zu Boden ging und schrie:
„Schon wieder! Schon wieder hat einer auf mich geschossen! Ihr seit unmöglich!“
Jules half ihm auf und besah sich die Wunde.
„Ich dachte, das ist ein Freund von dir.“
Carlos überlegte kurz. „Das war er auch, bevor ich ihn bei unserem letzten Coup ein Beinchen gestellt habe, er geschnappt wurde und ich die Beute allein behalten hab.
Aber ich dachte, da wär Gras drüber gewachsen.“
„Wie lange ist das denn her?“, fragte Jules.
„Sechs Monate.“, meinte Carlos und fing sich einen Schlag von Jules ein.
„Du bist ein Idiot!“, meinte sie nur.

Teal‘C hatte sich indes Miguel geschnappt und ohrfeigte ihn, bis er wieder wach war.
„Rede!“, befahl Teal‘C.
„Was willst du überhaupt von mir?“, fragte Miguel.
Da packte Teal‘C härter zu und Miguel war wach:
„Drei chinesische Agenten sind momentan unterwegs, wollen einen Schildgenerator kaufen.
Ich sollte den Kontakt zwischen ihnen und dem Verkäufer herstellen.“
„Bei wem kaufen sie?“, fragte Jules.
Miguel wollte erst nichts sagen, bis Teal‘C erneut hart zupackte und Miguels Zunge lockerte. „Bei der US Space Force. Da gibt’s einen korrupten Colonel. Der tut für Geld alles.“
„Wie heißt dieser Colonel?“, fragte Jules, als sie Carlos den Arm verband.
„Makepeace!“, antwortete Miguel, wie aus der Pistole geschossen, aus Angst vor Teal‘C.
„Robert Makepeace, Marine Corps.“
„Geht doch.“, meinte Jules. „Teal‘C?“
Der Jaffa neigte lächelnd den Kopf und schlug Miguel dann KO.
Jules steckte Carlos ein paar Scheine zu und klopfte ihm auf die Schulter.
„Danke Carlos. Wir sehen uns.“
Carlos zählte das Geld nach.
„300 Dollars? Ich bin wegen euch mal wieder angeschossen worden!“
Jules rollte mit den Augen und steckte dem Mexikaner noch eine Packung Kaugummis zu.
„Geht doch!“, meinte der Mexikaner.

Teal‘C und Jules verließen die Cantina und draußen holte sie ihr Handy heraus, wählte eine Nummer:
„Ja, hier Hauptfeldwebel Tora. General Hammond bitte.“
Keine fünf Sekunden später sprach Jules mit dem stellvertretenden Chef der US Raumflotte.
„Ja, Frau Hauptfeldwebel?“, fragte Hammond.
„General, ich weiß, wer den Chinesen die Technologien verkauft.
Es ist ein USMC Colonel namens Robert Makepeace.“
„Makepeace?“, fragte Hammond ungläubig.
„Der ist in Area 51 stationiert. Aber na gut, ich werd erst mal die MP bei ihm vorbeischicken und ihn verhören lassen.
Danke.“
„Schon gut, wiederhören Herr General.“, meinte Jules und legte auf.
Dann klopfte sie ihrem Jaffafreund auf die Schulter.
„Teal‘C, das haben wir gut gemacht. Auf nach Hause.“
„In der Tat.“, meinte der Jaffa zufrieden lächelnd.


Janet wurde indes wieder dem Häuptling vorgeführt, der sie seinem Sohn übergeben wollte.
Sie hatte sich ein „traditionelles“ Kleid anziehen müssen.
Es war ein Kleid, das höchstens bis zum Knie reichte und extrem eng war.
Ab der Taille bestand es praktisch nur noch aus einer Korsage und betonte das Dekolltee extrem.
Janets Brüste wurden so wenig bedeckt, dass es auch fast schon ein Wunder war, dass sie nicht plötzlich herausquollen.
Außerdem drückte die Korsage die Brüste zusätzlich noch so zusammen, dass sie aussahen, wie zerquetschte Wassermelonen.
Janet fühlte sich in diesem Outfit, wie eine Hamburger Hafennutte bei Hochbetrieb.
Die lüsternen Blicke, die ihr zugeworfen wurden, ließen sie vorkommen, wie auf einem Fleischbasar.

Als Janet dann vor Hagan und seinem Sohn stand, sagte sie:
„Das ist doch wohl nicht ihr Ernst!“
„Wie bitte?“, fragte Hagan verwirrt.
„Das ist das traditionelle Gewand der Ehefrau eines Mitglieds des Häuptlingclans.“
Janet wollte etwas erwidern, aber der Sohn des Häuptlings, der diesem sehr ähnlich sah, aber blondes Haar hatte, stand auf und musterte sie, dann sagte er:
„Vater, ich danke dir für diese bezaubernde Frau.“
Zu Janet sagte er dann:
„Und heute Nacht werde ich dich erobern und deinen Körper erkunden.“
Dabei hatte er einen ganz gierigen Gesichtsausdruck und auch Hagan konnte einen lüsternen Blick nicht verbergen, er grinste.
Janet schlug nur die Hände vors Gesicht.
„Das kann einfach nicht wahr sein...“


Auf der Erde:

Die fünf Menschen saßen zusammen in einem der Räume des Stützpunktes.
Franzi und Daniel waren bei ihnen.
Einer der Männer, ein etwa 60 Jähriger Mann im feinen Anzug und mit Backenbart, fragte verwundert:
„Sie wollen uns also weiß machen, dass wir jetzt im Jahr 2005 sind?
Das ist doch verrückt.“
Daniel und Franzi nickten aber nur.
„Das ist aber wahr. Wo waren sie denn zuletzt?“
„Bevor wir in diesem Raum aufgetaucht sind, waren wir im tiefsten Winter des Jahres 1893.“, sagte eine der Frauen, ein junges Mädchen, nicht mal 17, schüchtern.
Die andere Frau, die Mutter, hielt ihre Hand.

Während sich Daniel und Franzi mit den Fünfen beschäftigten, stand McKay vor Degenhardt und Müller.
Zelenka war ebenso anwesend. Der schloss gerade seine Erklärung.
„...Und deshalb glaube ich, dass Rodney diese Leute aus ihrem Zeitrahmen geholt hat.
Irgendwie hat er das mit dem Antikergerät ausgelöst.“
Degenhardt nickte dem Tschechen dankbar zu und wandte sich dann an den Kanadier.
„McKay, da haben sie uns vielleicht wieder was eingebrockt.“
„Wieso ist das meine Schuld?“, fragte McKay, der sich keiner Schuld bewusst war.
„Ich konnte bei dem Gerät gar nichts machen. Das war alles Zufall.“
„Vielleicht war das Zufall, aber das hätten sie vermeiden können, indem sie nicht auf der Tastatur rumgehämmert hätten.
Ich hab mir die Sicherheitsbänder angesehen.“, meinte Müller.
„Schon mal dran gedacht, dass der Grund dafür gewesen sein kann, dass diese Zeitreisenden jetzt hier sind?“
Degenhardt lies McKay keine Zeit sich zu rechtfertigen und befahl:
„Los, sehen sie zu, wie sie das richten können!“
McKay rannte los und murmelte, sodass nur er es versehen konnte:
„Ich hab trotzdem keine Schuld daran....“

Janet hastete durch den Wald in Richtung Stargate. Sie hatte immer noch das supersexy Kleid an und rannte vor Hagans Häschern weg.
Fraiser hatte während der „Hochzeitsnacht“ ihren „Ehemann“ KO geschlagen, sich in aller Eile ihr GDO geschnappt und war geflohen.
Vor ihr kam schon langsam das Stargate in Sicht und sie legte zu einem Endspurt an.
Das war aus zwei Gründen recht schwierig, denn erstens lief sie barfuss und zweitens war dieses Kleid so eng, dass man kaum Luft kriegen konnte.
Dass sie die Schnüre zum Teil hatte öffnen können, half nicht viel.

Endlich am Stargate wählte sie die Adresse der Erde und betete, dass nicht gerade ein Wurmloch das Tor blockierte.
Sie hatte Glück und es etablierte sich ein Wurmloch. Sie gab schnell ihren persönlichen Code ein und rannte hindurch.
Die Häscher hatten nur das Nachsehen und kehrten enttäuscht zur Burg zurück.

Im STK sah Janet in die erstaunten Gesichter von drei schwerbewaffneten ST Teams, die bereits auf Torjeeps saßen und der kompletten Torraumsicherheit. Sie standen alle nur da und starrten sie an.
Das war auch kein Wunder bei Janets Outfit.
Sumner war als einziger geistesgegenwärtig genug, half ihr von der Rampe und legte ihr schnell die Jacke seines Kampfanzugs um, damit sie sich nicht allzu entblößt fühlte.
Auch für ihn auch nicht gerade einfach wegzusehen, schließlich sah Janet so einfach nur verführerisch aus.
„Sie sollten sich vielleicht erst mal was richtiges zum anziehen holen.“, meinte der Colonel.
„Ich sag dem General, dass sie wieder da sind.“
Zu den angetretenen Soldaten sagte er:
„Wegtreten! Einsatz wird abgebrochen.“
Janet hatte den Torraum bereits verlassen und rannte, ohne von zu vielen gesehen zu werden, zu ihrem Quartier.
„Oh Gott.“, dachte sie sich.
„Ist das peinlich gewesen. Obwohl:
Vielleicht behalte ich das Teil ja für meinen nächsten Freund...“
Mit einem Grinsen schlüpfte sie in ihr Quartier.

Zwei der Marines aus Colonel Sumners Team gingen derweil aus dem Torraum und grinsten breit.
Der Eine holte eine Kamera heraus, der Andere hatte bereits ein Handy in der Hand.
„Ey, geil was?“, sagte der Erste.
„Das Foto von Fraiser wird nen geiles Pin Up.“
Der Andere nickte nur grinsend und besah sich seiner Aufnahme.
Da liefen beide in Colonel Sumner, der mit steinernem Gesicht vor ihnen stand.
„Na Marines, habt ihr auch ordentlich Fotos gemacht?“
Die Beiden salutierten und nickten grinsend.
Sumner streckte aber nur die Hand aus.
„Dann her damit.“
Er lies sich die beiden Geräte geben und entfernte die Speicherchips.
„Ich dulde nicht, dass meine Marines von vorgesetzten Offizieren erotische Bilder haben.
Dazu noch welche, die in einer so peinlichen Lage unfreiwillig gemacht wurden.
Und jetzt gehen sie mir aus den Augen.“
Dann zertrat er die Chips auf dem Boden.
Der eine Soldat grinste, als sie weit genug von Sumner entfernt waren. "Wie gut, dass ich schon einem Freund die Bilder geschickt habe. Die sind morgen im Netz..."


Degenhardt hatte von all dem bisher nur mitbekommen, dass Janet wieder sicher da war.
Er führte ein Bildtelefongespräch mit Marschall Reineke.
Er hatte gerade von den Zeitreisenden gesprochen.
„Hmm.“, sagte Reineke überlegend. „Jetzt können sie nicht mehr zurück.
Sie wissen schon zu viel und würden die Geschichte kontaminieren.“
„Oh, wie toll“, antwortete Degenhardt, der sie jetzt am Hals hatte.
„Dafür bring ich McKay um. Was passiert mit dem Gerät?“
Reineke antwortete auf die Frage zuerst.
„Das Gerät wird in Beton eingegossen und im Archiv des Stützpunktes eingelagert.
Die Vergangenheit ist viel zu kostbar, als dass man einfach so mit ihr rumspielen könnte, oder aus Versehen Menschen herholt.
Und was McKay angeht:
Svetlana wird ihn zuerst umbringen. Sie ist schwanger.“
Degenhardt sah überrascht aus.
„Schwanger? Und wieso umbringen? Will sie das Kind nicht?“
Reineke lachte.
„Oh doch, dass will sie. Aber haben sie schon mal eine schwangere Frau erlebt?
Mit den ganzen Stimmungsschwankungen?“
Degenhardt hob zwei Finger. „Zweimal.“
Dann lachte er.
„Die nächsten Monate werden für Rodney sicher... Interessant.
Weiß Sergej schon bescheid?“
Sergej Runge, Svetlanas Vater, hatte schon immer etwas gegen McKay gehabt und begrüßte jede Gelegenheit, seinen Schwiegersohn in den Hintern zu treten.

„Nein.“, meinte Reineke.
„Der ist momentan mit der ersten Flottille unterwegs. Sein Gesicht hätten sie sehen sollen, als ich ihm die Befehlsgewalt über die Flottille gegeben hab.
Sie wissen ja, was er von Korvetten hält. Nicht schlagkräftig genug und extrem schwach..." Er merkte, dass er abschweifte. "Also auf jeden Fall, weiß er es nicht.
Und die nächsten drei Wochen wird sich daran nichts ändern.“
Degenhardt grinste leicht.
„Das wird noch richtig Trouble geben.
Wenn ich mir vorstelle, dass Sergej ihn in drei Wochen hier quer durch die Basis jagen wird...“
„Jetzt sehen sie mal, wie es mir viereinhalb Jahre erging.“, meinte Reineke und schaltete das Gespräch ab.
Degenhardt lehnte sich nur in seinem Stuhl zurück. „Was ich noch erwarten kann, in den nächsten Monaten...“


Daniel und Franzi waren noch immer bei den Zeitreisenden aus England.
Es hatte sich herausgestellt, dass es sich bei diesen Zeitreisenden um einen Lord, mit seiner Frau und seiner Tochter, sowie zwei Butler handelte.
Sie hatten sich noch im einen Augenblick in ihrem Anwesen aufgehalten und waren im nächsten Moment im STK gewesen.
Ralf Sikermann, der Scharfschütze von ST 1, kam heraus, gab Franzi einen Zettel und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
„Müller hat nach denen mal nachgeforscht.
Laut der englischen Regierung ist das Anwesen von denen in der selben Nacht abgebrannt, als sie am Abend aus ihrer Zeitlinie zu uns geholt worden waren.“
„Soll das etwa heißen, dass die Geschichte die Leute sowieso für Tod hält?“, flüsterte Franzi zurück.
Ralf nickte.
„Irgendwie Schicksal, oder?
Hier bleiben müssen sie nun, weil sie eigentlich Tod sind, also für die Geschichte.
Jetzt haben sie hier eine zweite Chance.
Außerdem hat Reineke angeordnet, dass die Zeitmaschine nicht mehr benutzt werden darf.“

Der Lord wandte sich indes an Daniel.
„Wissen sie, ob wir wieder nach Hause können? Können sie uns zurückschicken?“
Daniel zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich wüsste auch nicht wie.“
Franzi trat daraufhin vor und räusperte sich.
„Da gibt es etwas, was sie wissen sollten.“
Sie erzählte den fünf Zeitreisenden noch einmal dieselbe Geschichte, die ihr gerade Ralf erzählt hatte.
Nach einer Weile des Schweigens fragte die Frau des Lords:
„Das heißt, dass wir nur hier bleiben können? Im Jahr 2005?“
Franzi nickte, setzte ein Lächeln auf und zuckte mit den Schultern.
„Willkommen im 21. Jahrhundert. Sie haben einiges nachzuholen.“



Ende der Folge
Kapitel 15 by Atlan
4.15 Von Ketzern und Gejagten
von Colonel Maybourne




ST 1 befand sich auf einem Planeten am Rande der Galaxie, um wieder einmal eine Routineaufklärung durchzuführen.
Dies war ihre erste Planetenaufklärung seit über drei Wochen, da immer etwas dazwischen gekommen war.
Erst vorgestern musste Jules zu einem Polizeilichen Verhör, wegen tätlichen Angriffs auf einen Goa´Uld Anhänger.
In den letzten beiden Jahren hatte sich auf der Erde ein kleiner, aber doch lästiger Goa´Uld Kult etablieren können.
Dieser bestand hauptsächlich aus Friedensaktivisten, die gegen die ganze Gewalt waren und dabei ein wenig Faszination an den Symbionten fanden.
Jules konnte es sich nicht verkneifen, einen dieser Kollaborateure, wie sie diese Leute nannte, in die Magenkuhle zu schlagen.
„Da sagt dieser verdammte Verräter doch tatsächlich, mir ins Gesicht, ich sei eine verdammte Massenmörderin.
Ja Hallo, gegen wen treten wir denn an, etwa gegen die Heilsarmee, oder die Reinkarnation von Dr. Monroe in unzähliger Ausführung?“
Daniel versuchte sie zu beruhigen.
„Es bringt nicht, sich über diese Dinge aufzuregen, wir leben nun mal in einer Demokratie, da gibt es auch andere Meinungen.“
Jules war immer noch sauer.
„Ja, aber keine offene Sympathie mit dem Feind, so was gibt es doch auch nur in unserem kaputten Staat.“
Franzi lächelte Ralf Sikermann auffordernd an.
„Und ihre Meinung, Feldwebel?“
Dieser war kurz angebunden.
„Das wir die Stadt vor uns im Auge behalten sollten und dieses Gespräch auch immer noch im STK führen können.“
Die Stadt lag direkt am Meer, weswegen auch eine starke und angenehme Brise über das Team hinweg zog.
Von der Architektur war diese Ortschaft dem ausgehenden 15. Jahrhundert auf der Erde zuzurechnen, wie Daniel bemerkte.
„Sieht mir ganz nach Italienischer Bauweise aus, wie man sie im Nördlichen Mittelmeerraum vorfindet.“
Die Stadt selbst war vielleicht so groß wie der Vatikan und umgeben von einer großen Mauer, der sie sich nährten.
Das Stadttor stand offen, weswegen es keine Probleme bereitete, die Stadt von innen zu betrachten.

Nachdem sie eine Art von Hauptstraße hinaufgingen, wurde das Team von beinahe der gesamten Bevölkerung schief angesehen.
Zwar sagte keiner etwas, aber aufgrund ihrer Kleidung konnte man die Erdensoldaten sofort als Fremde erkennen.
Franzi war etwas flau im Magen.
„Leute, ich weiß nicht warum, aber ich kein gutes Gefühl bei dem Kaff hier, wir sollten uns ranhalten.“
Sogar Daniel stimmte ihr zu.
„Du hast Recht, die verhalten sich hier alle so, als ob sie auf irgendetwas warten würden, dass ist merkwürdig.“
Trotzdem gingen sie noch weiter, da das Team nun mal den Befehl hatte, einen Kontakt herzustellen.
Gelegentlich knallten Türen und Fenster zu, oder Menschen liefen in Panik vor diesen Fremden davon, aber es blieb friedlich.


Flughafen Hannover:

Oberstleutnant Allert und sein ST 8 Team mussten diesmal zu einem verdeckten Zivileinsatz raus, um gestohlene Artefakte wieder zu beschaffen.
Nach der Bekanntgabe des Sternentores war ein regelrechter Schwarzmarkt für Außerirdische Gegenstände aller Art entstanden.
Bestechliche Militärs und auch Wissenschaftler handelten mit den unterschiedlichsten Gegenständen unter der Hand.
Im Laufe der letzten beiden Jahre waren auf diese Weise hunderte Fundstücke von anderen Planeten abhanden gekommen.
Doch mehr als zwei Drittel der gestohlenen Sachen konnten zurück gebracht werden, was ein großer Erfolg der Geheimdienste war.
Feldwebel Nicole Degenhardt sah im Eingangsbereich des Flughafens auf die Messanzeigen ihres Scanners.
„Chef, wir haben jetzt immer noch eine stabile Isotopenstrahlung, sie ist ziemlich genau 18 Stunden alt.“
Allert nickte und dachte an McKay, der diesen genialen Ortungschip entwickelt hatte, von dem noch niemand wusste.
Weniger als 20 Personen waren eingeweiht, dass seit etwa sieben Wochen alle Artefakte mit Ortungschips versehen waren.
Verließen diese das STK, strömten sie augenblicklich eine Radioaktive Isotopenstrahlung aus, die aber nicht schädlich war.
Die Isotope blieben an Ort und Stelle, so dass man sie noch bis zu einer Woche wie bei einer Fährte verfolgen konnte.
Allert ging sofort zu dem Schalter, sprach die Mitarbeiterin der Lufthansa an, zeigte dabei seinen Ausweis.
„Ich bin Oberstleutnant Ernst Allert von Sternentorkommando der Erdallianz und ermittle in einer Angelegenheit der Planetaren Sicherheit.
Sie werden uns auf der Stelle die gesamten Videobänder aushändigen, die vor 20 – 18 Stunden gemacht wurden.“
Die Frau weigerte sich und ließ ihren Vorgesetzten kommen, der aber ohne Richterlichen Beschluss ebenfalls die Zusammenarbeit verweigerte.

Nachdem sie 10 Minuten diskutiert hatten, rief Allert im STK bei Degenhardt an, der schon eine miese Laune hatte.
„Herr General, diese Zivilisten verweigern die Zusammenarbeit, da wir keinen Gerichtlichen Beschluss haben.“
Degenhardt wurde wieder sauer.
„Sagen sie denen, wenn sie nicht sofort kooperieren, schicken wir ihnen noch heute die Steuerprüfung ins Haus.
Ernst, ich will dieses Artefakt wiederhaben und die Typen, die damit handeln, auf einem Silber Tablett.“
Allert grinste und bestätigte.
„Wie sie wünschen, ich mach denen jetzt mal Feuer untern Arsch, aber vielleicht brauchen wir hier ein Machtwort des Kanzlers.“
Der General bestätigte.
„Ich ruf ihn an, nur für alle Fälle.“
Danach wurde das Gespräch unterbrochen, da der General in den letzten Tagen wegen dieser Menschen von 1893, eh schon schlecht drauf war.
McKay durfte sich die ganze Zeit nicht in der Nähe von Degenhardt blicken lassen, wegen dieser Schlamperei.
Zwar hatte die Britische Regierung sich gestern dazu bereit erklärt, die Familie aufzunehmen, aber erst in zwei Wochen.
In dieser Zeit sollten sie von den Deutschen an das 21. Jahrhundert resozialisiert werden, was hauptsächlich Daniel übernahm.


In der Stadt:

St 1 wurde noch ziemlich merkwürdig von den ganzen Menschen angesehen, von denen sich aber niemand zu ihnen gesellte.
Daniel versuchte auf einen älteren Mann zuzugehen.
„Hallo, ich bin Daniel Jackson und das sind meine Freunde, wir sind friedliche Forscher vom Planeten Erde.“
Der Mann aber schüttelte nur ungläubig den Kopf und ging schnell weiter, auch die anderen Menschen entfernten sich zügig.
Jules war ziemlich gelangweilt, gähnte ganz offen.
„Hört mal, wenn die Typen einfach kein Interesse an uns zeigen und hier auch sonst nichts ist, sollten wir wieder gehen.“
Franzi nickte.
„Ja, wir brechen auch bald auf, aber vorher sehen wir uns noch den Marktplatz da hinten an, vielleicht finden wir ja was.“
Keine fünf Minuten später standen sie vor einigen Verkaufsbuden, die aber geschlossen waren, als Daniel etwas entdeckte.
„Hey Leute, ich habe da hinten ein paar merkwürdige Statuen entdeckt, die sollten wir uns mal genauer ansehen.“
Als sie vor den Statuen standen, erkannte Teal´C diese sofort.
„Daniel Jackson, diese Götzenbilder zeigen Sokar und einen seiner Diener, den Goa´Uld Systemlord Charon.“
Daniel wusste natürlich sofort, wer das war.
„Charon war in der altgriechischen Mythologie der Fährmann, welcher die Toten in die Unterwelt bringt.
Im zu Ehren haben die Griechen jedem Toten eine Münze auf die Augen gelegt, um den Fährmann zu bezahlen.“
Teal´C unterbrach ihn.
„Daniel Jackson, dass ist nur die halbe Wahrheit, denn dieser Goa´Uld ist einer der brutalsten, die je existiert haben.
Er hat einst Cronus gedient, aber als dieser Krieg gegen Sokar führte, wechselte Charon die Seiten.“
Feldwebel Sikerman hackte nach.
„Und was macht ihn so grausam?“
Teal´C überlegte kurz.
„Nach dem Verrat bestrafte Cronus ihn, indem er einen Ashrak schickte, der ihn töten sollte, aber dieser versagte.
Charon konnte noch den Wirt wechseln, bevor sein voriger starb, aber der neue Menschliche Körper gehörte einem Geisteskranken.
Charons Geist verschmolz mit der Seele eines verrückten Menschen, wodurch der Goa´Uld auch wahnsinnig wurde.“
Jetzt wurde Jules neugierig.
„Und warum sollte Sokar dann einen Irren als Untergebenden haben, dass ergibt für mich wenig Sinn?“
Teal´C antwortete schnell.
„Er dachte, ihn kontrollieren zu können, außerdem war Charon eine gute Abschreckung für die Feinde von Sokar.
Doch ihm Laufe der Jahrhunderte wurde Charon immer paranoider, bis er Dinge tat, die selbst Sokar zuwider waren.
Es kam zu unzähligen Menschenopfern und auch zu einem ziemlich widerwärtigen Blutkult, der selbst Apophis bitter aufstieß.
Sokar musste ihn beseitigen lassen, aber Charon konnte wieder fliehen, doch sein Raumschiff hatte eine Fehlfunktion.
Der Überlieferung nach ist sein Schiff explodiert, wodurch für die Systemlords die Sache erledigt war.“
Franzi sah die Menschen nun kritischer an.
„Das würde ja bedeuten, dass die ganze Bevölkerung hier aus Satanisten bestehen würde, wenn sie Sokar und Charon anbeten.“
Das ganze Team entsichert nun die Waffen, auch Daniel hielt seine Hand permanent an seiner Zat, hoffte aber, sie nicht zu brauchen.

Amsterdam:

ST 8 kam in der Niederländischen Hauptstadt an, die ein beliebter Umschlagplatz für Außerirdische Hehlerware war.
In den letzten Monaten wurden fast die Hälfte der wiederbeschafften Fundstücke in dieser Stadt aufgetrieben.
Und am Flughafen konnte Nicole Degenhardt auch wieder die Isotopenspur aufnehmen, weswegen sie schnell vorankamen.
Die Fährte führte sie zu einem Taxi, dessen Fahrer nach einem hunderter extra, wieder genau wusste, wo er den Fahrgast hinbrachte.
Und so stand das Team in der Nähe einer alten und scheinbar verlassenden Lagerhalle, um zuschlagen zu können.
Unteroffizier Ebermann kam gerade von seiner Erkundung zurück.
„OK, in der Halle sind nur drei Leute und die sehen nicht gerade aus, als wären sie schwer bewaffnet.
Die haben vielleicht eine Knarre unter der Jacke, aber sie rechnen auf keinen Fall damit, dass wir kommen.“
Allert nickte zufrieden.
„OK, dann gehen wir rein und stellen die Typen ruhig, aber dran denken, wir nehmen nur Zats, der Chef will noch Antworten.“
Zwei Minuten später war das gesamte Team am Eingangstor in Stellung gegangen, als Nicole das Schloss leise knackte.
„So, wir können rein…“
Der Oberstleutnant ging als erster, die anderen vier kamen hinterher, gingen still hinter ein paar Kisten in Deckung.
Ihre Kontrahenten standen nur etwa 30 Meter entfernt und redeten auf Holländisch, was keiner von ST 8 verstand.
Allert sah das Team an.
„Drei, zwei, eins und…los!“
Sofort sprangen die Deutschen Elitesoldaten auf und liefen schnell auf die völlig überraschen Hehler zu.
„Hände hoch und keine Bewegung, sie sind wegen Hehlerei mit gesperrten Außerirdischen Gütern festgenommen.“
Der Anführer sah das gar nicht ein.
„Hör zu Alter, wenn ich einen Anruf mache, sind wir in wenigen Stunden wieder frei, also zieht lieber gleich ab.“
Da hatte Feldwebel Degenhardt aber auch ein Wörtchen mitzureden.
„Und wenn ich einen Anruf mache, werdet ihr alle als Goa´Uld Kollaborateure nach Abydos verfrachtet.
Dort bei 60 – 70 Grad im Schatten Steine hauen und nach Naquada schürfen, ist immer noch der Hit.“
Zwei von den Kerlen waren jetzt ganz ruhig, nur der letzte Hehler musste noch mal seinen Mund weit aufreißen.
„Glaub mir Zuckerschnute, wenn ich dir gleich mal meinen kleinen Chef zeige, wäre das für dich der Hit.“
Nicole sah ihren Kommandanten an, welcher kurz und stumm nickte, daraufhin verpasste sie dem Sprücheklopfer einen Kinnhaken.
„Davon träumst du aber auch nur.“
Anschließend führte man alle ab, da eine Walküre draußen schon wartete, um sie ins STK zu bringen.
Zwei weitere dieser Gleiter befanden sich auf dem Weg, um mit der Holländischen Polizei die Hehlerware zu erfassen.


In der Stadt:

ST 1 machte sich wieder auf den Rückweg, da diese Welt und auch im besonderem diese Stadt absolut nicht zu bieten hatten.
Zudem dämmerte es auch schon ein wenig und sie wollten, wenn möglich noch vor dem Sonnenuntergang zurück sein.
Jules sprach ein wenig mit Franzi und Daniel.
„Mein Mann ist doch echt unmöglich, wir sind jetzt seit sieben Monaten verheiratet und er denkt, er wäre der absolute Pascha.
Ich muss alles hinter ihm herräumen und er tut dann immer auf ganz unschuldig, als hätte er nichts verbrochen.“
Franzi grinste ziemlich stark.
„Du hättest aber schon vorher wissen müssen, dass die meisten Arabischen Kerle nicht viel von Hausarbeiten halten.“
Daniel stimmte dem zu.
„In ihrer Kultur steht eben immer noch die Frau am Herd und macht den ganzen Haushalt, während sie arbeiten gehen.
Es war für seine Familie sicher schon ein Schock, dass er eine Soldatin geheiratet hat, zudem eine so starke wie dich.“
Jules nickte zustimmend, als plötzlich dutzende Menschen in den Straßen auf sie zukamen und den Weg versperrten.
Feldwebel Sikermann erhob sofort sein Gewehr.
„OK Leute, dass ist ganz und gar nicht gut…“
Teal´C stimmte dem zu, hatte seine Zat in der Hand.
„In der Tat.“
Franzi ging zwei Schritte auf die Menschen zu, die einfach nur stumm dastanden und ihnen die Straße versperrten.
„Leute, jetzt mal ganz ehrlich, wir wollen euch nichts böses, also warum verabschieden wir uns nicht einfach voneinander?“
Da setzten sich die Menschen, es waren jetzt schon sicher an die 100 oder noch mehr, in Bewegung und gingen langsam auf das Team zu.
Franzi war das jetzt zu viel.
„Das reicht jetzt, gebt Warnschüsse ab, aber ein paar kräftige Feuerstöße.“
ST 1 feuerte mit seinen lauten Gewehren mehrmals in die Luft, was viele der Leute derart verschreckte, so dass sie davon liefen.
Aber ein paar blieben standhaft und kamen trotz allem auf die Erdensoldaten zu, weswegen Teal´C seine Zat abfeuerte.
Nachdem er drei Menschen betäubt hatte, hörten alle plötzlich eine tief und vertraut klingende Stimme.
„Ich bin der mächtige Gott Charon und ihr werdet augenblicklich die Waffen senken, oder grausam sterben.“
Auf einem Balkon stand ein älterer und dicklicher Mann, dessen Augen zwar glühten, der aber auch einen völlig gestörten Blick hatte.
Teal´C sah ihn mit offenem Mund an.
„Das ist unmöglich, Sokar hat dich getötet.“
Charon kicherte wie wild in sich rein, schlug dann einmal mit dem Kopf gegen eine der Säulen, die den Balkon trugen.
„Nein, nein, dieser elende Wurm hat versagt, ich bin immer noch da, ich Charon, der Herrscher der Unterwelt.“
Auch Sikermann war besorgt.
„Der Typ ist ja wirklich durchgeknallt.“
Jules riss plötzlich ihr Gewehr hoch und feuerte mehrere Salven ab, die aber an einem Schutzschild abprallten.
Charon kichert wieder wie irre.
„Och nein, habt ihr kleinen Narren etwa gedacht, ich wäre ein leichtes Opfer, weil hier keine Jaffa sind?“
Danach warf er eine Betäubungsgranate auf den Platz, wo das Team stand und schickte ST 1 ins Reich der Träume.

STK, einige Stunden später:

Unter schwersten Drohungen von Brigade General Runge waren die Hehler schließlich bereit zu reden.
Denn die Alternative, vom FSB in Sibirien in die Mangel genommen zu werden, war dann doch genug Abschreckung.
Es stellte sich heraus, dass ein durch Spielschulden belasteter Techniker aus Dresden die Artefakte verkaufte.
Nachdem dieser festgenommen wurde, gesellten sich Runge und Degenhardt wieder ihren Hehlern zu.
„Und Sergej, was sagst du eigentlich dazu, dass deine Tochter dich schon bald zum stolzen Großvater machten wird?“
Der Russische Offizier neigte seinen Kopf herüber.
„Ich bin echt aus dem Häuschen, aber ich hoffe doch, dass Kind wird nicht so aussehen, wie der Vater.“
Danach gingen die beiden wieder zu einem der Verbrecher rein, zu dem, den sie für den schwächsten hielten.
Runge begann zu reden.
„Wir sind davon überzeugt, dass sie uns bei weitem noch nicht alles gesagt haben, weswegen sie nach Abydos kommen.
Dort werden sie bei über 60 Grad Steine klopfen gehen und das über 10 Stunden am Tag, bis sie reden.“
Der junge Holländer ließ den Kopf hängen und redete drauf los.
„Sie wollen an die wirklich großen Fische ran, die kann ich ihnen liefern, aber dafür will ich Straffreiheit und vor allem Zeugenschutz.“
Degenhardt spielte mit.
„Das kommt dann ganz darauf an, was sie uns liefern, aber ich denke, dass wir uns da sicher einigen können.“
Der Hehler begann auszupacken.
„In Rotterdam gibt es einen Ring von Menschhändlern, die über einen bestechlichen Soldaten im STK, Menschen von anderen Planeten entführen lassen.“
Runge sprang auf.
„Sie wollen uns wohl auf den Arm nehmen.“
Der Mann schüttelte den Kopf.
„Nein, es handelt sich hauptsächlich um junge Frauen, die dann als Zwangsprostituierte in Bordellen landen.
Gelegentlich werden auch Menschen für Treibjagden der obersten Schichten geliefert und dann getötet.
Niemand meldet Vermisste und die wenigen Toten geben Rätsel auf, da sie nicht von dieser Welt stammen.“
Sowohl Degenhardt als auch Runge standen beide aufrecht, wollten das eben gesagte kaum glauben.
Der Kommandant des STK hatte das Wort.
„Ich will mehr, vor allem, wie ich diese Schweinebande festnehmen kann, falls das kein Märchen ist, um dem Knast zu entgehen.“
Der Mann schüttelte den Kopf.
„Das ist keine Ausrede, sondern passiert tatsächlich, aber mehr kriegen sie erst, wenn meinem Anwalt eine Erklärung für Zeugenschutz und Straffreiheit vorliegt.“
Runge und Degenhardt sahen sich noch eindringlich in die Augen, bevor beide konsequent den Raum verließen.


Auf dem unbekannten Planeten:

ST 1 wurde, noch immer bewusstlos, in schwere Ketten gelegt und anschließend ins Verließ der Festung geworfen.
Charon hingegen beschäftigte sich seinem Spiegelbild, dass er ziemlich grotesk betrachtete, immer wieder in Lachanfälle ausbrach.
Bis eine Dienerin seine Gemächer betrat, dabei wie jedes Mal zuvor innerlich vor Angst zitterte, als sie sich niederkniete.
„Mein Gebieter, ihr habt nach mir verlangt?“
Charon, der gerade eine Narrenkappe auf dem Kopf trug, drehte sich zu ihr um, sah aber über die Frau hinweg.
„Die Fremden sollen heute Nacht dem Hadesritual geopfert werden, sorge dafür, dass alles vorbereitet wird.“
Die Frau, die so was schon befürchtet hatte, verbeugte sich noch einmal, bevor sie die Gemächer wieder verließ.
Charon hingegen sah nach oben und hüpfte durch den Raum, bevor er in einem Wutanfall den Spiegel kaputtschlug.
Danach setzte er sich wie ein unartiger Junge auf den Boden und wippte ziemlich schief rum her, bis er umfiel.

Im STK:

Degenhardt und Runge kamen nach etwa einer Stunde, mit dem unterzeichneten Schriftstück, zurück in die Zelle.
Degenhardt setzte sich hin, während Runge stehen blieb und auch in einem bissigen Ton das Reden übernahm.
„Sowohl Präsident Putin, als auch Kanzler Schröder garantieren die beiden gewünschten Bedingungen.
Für den Fall, dass ihre Informationen zu Verhaftungen führen, könnten wir uns darauf einigen, sie sogar zu entlohnen.
Aber das kommt ganz darauf an, wie das ausgehen wird, sollten sie uns aber verarschen, heißt das Sibirien.“
Der Holländer nickte zustimmend, als sein Telefon klingelte, er langsam dranging und zufrieden grinste.
„Mein Anwalt hat soeben den Erhalt des Schreibens bestätigt, sie können anfangen, Fragen zu stellen.“
Degenhardt ließ sich da auch nicht lumpen.
Als erstes will ich wissen, wer im STK bestechlich ist und den Kontakt zu den Schmugglern herstellt.“
Der Mann schüttelte den Kopf.
„So tief bin ich nicht eingeweiht, aber ich weiß wie der Kerl heißt, über den das ganze in Rotterdam läuft und wo die Übergaben stattfinden.“
Runge wollte mehr.
„Dazu können wir gleich kommen, aber vorher will ich wissen, wie so ein kleines Licht wie sie, davon überhaupt weiß.“
Der Mann lächelte etwas schelmisch.
„Ich musste einmal sechs Frauen nach Amsterdam überführen und habe mich mit denen unterhalten.
Dabei kam raus, dass man sie von ihren Welten entführte und gegen Bezahlung hier zur Erde brachte.
Eine von diesem Frauen hat man dann für eine Treibjagd missbraucht, aber sie wissen ja, Geld öffnet alle Türen.“
Runge schüttelte wieder den Kopf.
„Ein Hoch auf den Sozialismus, wo man solche Kapitalisten wie dich noch auf den Straßen erschossen hat.“
Degenhardt unterbrach seinen Kumpel.
„Wir wollen mehr, also plaudern sie jetzt mal schön aus dem Nähkästchen, wie es so schön heißt.“
Der Mann nahm einen Schluck Wasser.
„Alles was ich noch weiß, ist dass der Außerirdische Kontaktmann ein Mensch mit Namen Netan ist.
Die bringen die Frauen und was sonst noch so gewünscht wird, in getarnten Frachtschiffen zur Erde.
Und wenn ich mich nicht irre, müsste morgen Früh wieder eine Ladung eintreffen, ich gebe ihnen die Adresse.“
Degenhardt sprang sofort auf und lief in den Kontrollraum, wo er eine Mitteilung an die Rommel abschickte.
Während dessen bereiteten die Teams im STK den Sturm vor, mussten aber aufpassen, dass niemand was durchsickern ließ.
Aus diesem Grund nahmen die beiden Generäle auch nur die Soldaten ins Vertrauen, denen sie absolut blind vertrauten.


Unbekannter Planet:

ST 1 war noch immer in der engen und staubigen Zelle gefangen und draußen zogen schon die beiden Monde des Planeten auf.
Franzi wollte auf ihre Uhr sehen, doch selbst die hatte man ihr abgenommen, wie alles andere auch.
„Verdammt, die Typen haben selbst meine Uhr, fehlt doch nur noch, dass sie einem auch noch die Tampons rausziehen.“
Jules griff in ihren Stiefel, zog ein Messer hervor.
„Alles haben diese Profis nicht gefunden, hat noch wer Geschenke versteckt, ich bin gerade in Auspacklaune?“
Teal´C und Daniel schüttelten beide den Kopf, während sich Feldwebel Sikerman am ganzen Körper abtastete.
„Tut mir leid, ist alles weg.“
In diesem Moment kamen schwere Schritte näher, weswegen Franzi mit den Händen nach unten zeigte.
Jules steckte sich das Messer in den Gürtel und klappte ihre Feldbluse drüber, um nicht gleich aufzufallen.
Die Zellentür öffnete sich unter einem ächzenden Geräusch und zeigte vier Männer, die mit Stabwaffen auf sie zeigten.
„Alle mitkommen, unser großer Gott Charon will, dass ihr für eure unreinen Sünden sehr hart bestraft werdet.“
Franzi nickte mit dem Kopf, woraufhin das Team den Wachen folgte, aber immer in einem schön langsamen Tempo.
Immer wieder mussten sie angetrieben werden, da die Wachen offenbar einen Zeitplan einzuhalten hatten.
Gerade jetzt wurde Jules wieder in den Rücken gestoßen.
„Geh schon, dein Gott erwartet dich.“
Sie drehte sich plötzlich blitzschnell um und stieß dem Mann ihr Messer direkt in den Hals, nahm seine Stabwaffe.
„Runter.“
Der Rest des Teams hockte sich ab, als Jules einen weiteren Wächter mit einer Plasmaladung erschoss.
Doch danach verließ sie ihr Glück, die anderen beiden hatten reagiert und trafen Jules in der Rechten Schulter.
Sie strauchelte und fiel gegen die Wand, wo sich zu ihrer Überraschung eine Nische öffnete und sie verschluckte.
Während die anderen alle erstaunt aussahen, selbst die Wachen waren überrascht, kamen acht weitere Bewaffnet um die Ecke.
ST 1 wurde wieder wie geplant abgeführt, während sich vier Männer lösten, um Jules suchen zu gehen.

Rotterdam, Hinterhof im Rotlichtviertel:

Das STK und die Niederländische Polizei lagen auf der Lauer, um die Mafiosi bei frischer Tat zu ertappen.
Degenhardt war auf der Rommel, während Runge auf persönlichen Wunsch den Einsatz am Boden leitete.
Ihm waren Menschenhändler und Zuhälter schon lange vor dem Sternentorprogramm zuwider gewesen.
Und heute wollte er zumindest einigen von denen mal richtig die Suppe versalzen, weswegen er den Zugriff leitete.
Degenhardt schickte einen Funkspruch.
„Sergej, wir haben auf den Sensoren die Anzeige, dass ein getarntes Schiff Reibungshitze in der Atmosphäre erzeugt.
Mach dich bereit, die werden in wenigen Minuten zur Landung ansetzen, der Kurs stimmt genau überein.“
Runge bestätigte.
„Bei mir ist alles klar soweit, ich mach das schon.“
Er nahm noch einen kräftigen Schluck Wodka aus seinem Flachmann, wandte sich dann an Allert.
„Aufpassen, es geht gleich los.“
Keine zwei Minuten später enttarnte sich ein Tel´Tak hinter den Mauern des Nachtclubs, vier Männer liefen drauf zu.
Die Türen öffneten sich und heraus kamen zwei Männer, die eilig etwa 15 Frauen gewaltsam heraus trieben.
Runge hatte genug gesehen.
„Zugriff.“
ST 23 schaltet sofort mit gezielten Kopfschüssen drei Männer des Nachtclubs aus, worauf auf dem Hof Panik ausbrach.
In Windeseile seilten sich zwei weitere ST Teams aus heran fliegenden Walküren ab und nahmen den Hof ein.
Von der Rommel kamen Degenhardt und acht KSK Soldaten über die Ringe ins Frachtschiff, übernahmen dies.
Allert instruierte sein Team, während Niederländische Polizisten alles vor dem Bordell abriegelten.
„OK, wir stürmen jetzt den Schuppen und denkt dran, lebend wenn möglich, tot wenn nötig, wir wollen noch ein Aussagen.“
Alle nickten, als Nicole Degenhardt die Tür aufbrach und auch gleich einen Bewaffneten mit der Zat ausschaltete.
Danach wurde der Laden komplett gestürmt, wenn es auch immer wieder zu teils heftigen Schiessereien kam.


Unbekannter Planet, Katakomben:

Hauptfeldwebel Julia Tora war sicher mehr als 50 Meter eine lange Rampe herunter gerutscht, bevor sie auf dem Boden liegen blieb.
Gerade als die blonde Frau den Kopf heben wollte, starrte sie in die Läufe von 10 Stabwaffen und einigen Zats.
„Leute, ich weiß zwar nicht, wer ihr seit, aber wir können uns doch sicher einigen und lasst mich dann laufen.“
Ein junger Mann beugte sich zu ihr runter.
„Sag uns wer du bist, dann überlegen wir es uns möglicherweise.“
Sie führte aus, dass sie alle durch das Sternentor kamen, von einem weit entfernten Planeten und eigentlich nur zu Besuch waren.
Erstaunlicherweise kam sie dabei so glaubhaft rüber, dass ihr alle die Geschichte abnahmen und ihr die Geschichte ihres Volkes erzählten.
Sie wurde zu einem Stuhl gebracht, durfte sich setzen, als eine alte Frau begann, die Herkunft dieser Menschen aufzusagen.
„Vor über 840 Jahren, um genau zu sein im Jahre des Herrn 1162, kam der Teufel persönlich zur Erde, in einem großen Schiff.
Er entführte mehr als 1000 arme Seelen, einige aus Britannien, viele Franzosen und unsere Vorväter, die aus Italien kamen.
Nach einer Irrfahrt, die viele Wochen dauerte, brachte er uns auf diese Welt und ließ uns als Sklaven arbeiten.
Gott aber hatte Erbarmen, so verließen seine dunklen Schergen unsere neue Heimat wieder, nach über 70 Jahren Unterdrückung.
Wir wissen nicht warum, aber sie ließen sich hier nie wieder blicken und so lebten wir in Frieden.
In den kommenden Jahrhunderten lebten wir als gute Christen in Frieden und bauten uns etwas Großes auf.
Diese Stadt und einige Dörfer sind nur ein kleines Zeugnis dessen, was wir erreicht hatten, bevor der Verfluchte kam.“
Jules, die alles sehr interessiert verfolgt hatte, unterbrach die alte Frau jetzt.
„Ihr meint Charon?“
Die Frau bestätigte.
„Ja, aber wir sprechen seinen Namen fast nie aus, seit er vor 43 Jahren hierher kam und unser Volk in Versuchung brachte.
Die meisten haben sich in Ehrfurcht und auch aus Angst ihm unterworfen, doch genauso viele weigerten sich.
Du musst wissen, dass es hinter dem Meer noch zwei weitere große Städte gab, die im Laufe der Jahrhunderte errichtet wurden.
Alle beide weigerten sich, diesem Verrückten Folge zu leisten, weswegen er sie völlig nieder brennen ließ.“
Jules nickte inständig.
„Habt ihr eine Ahnung, was dieser Mistkerl mit meinen Leuten vorhat und wie wir sie da heraus bekommen?“
Jetzt mischte sich wieder der junge Mann ein.
„Er will das Hadesritual durchführen lassen, ein Ekelerregendes Blutopfer, bei dem die Menschen anschließend verbrannt werden.
Zuvor müssen sie noch bei Dämonischen Folterzeremonien die schlimmsten Qualen erleiden und dann sterben.“
Jules sprang sofort auf.
„Mit oder ohne eure Hilfe, ich werde das nicht zulassen und meine Freunde befreien, bevor ich diesen Bastard erledige.“
Danach entbrannte eine heftige Diskussion, wie und ob man überhaupt eine Chance hätte, bei all den Menschen, die Charon verehrten.

Erde, Brüssel, Stunden später:

Polizisten von Interpol zerrten einen Abgeordneten des Belgischen Parlaments direkt von einer Feier herunter.
Durch die dekodierten Computer des Zuhälterrings konnte ermittelt werden, dass der Politiker an einer Menschjagd teilnahm.
Der Fall sorgte für ziemliches Aufsehen, da dass ganze praktisch vor laufenden Kameras stattfand.
Gleichzeitig nahm Degenhardt einen Russischen Hauptmann aus dem ST 19 Team fest, der den Kontakt hergestellt hatte.

In mehr als 30 weiteren Städten in ganz Europa wurden schnellstens Bordelle und Private Anwesen gestürmt.
Die ganze Angelegenheit entfachte rasch zu einem Flächenbrand, da zumeist die Oberschicht darin verwickelt war.
Zwar versuchten diese Personen aus den gehobenen Kreisen über Anwälte und Verbindungen der Justiz zu entkommen, doch es war zwecklos.
Runge und seine Teams kamen dabei oftmals einfach mit Walküren angeflogen und führten Verhaftungen mit Interpol durch.
Einige der Polizisten in den jeweiligen Ländern wurden bewusst nicht eingeweiht, da man Korruption befürchtete.
Runge höchst selbst bestellte zu jeder Verhaftung einige Kamerateams und führte besonders die Reichen in den Medien vor.
Dabei ging der Russische General soweit, dass er den Leuten sogar untersagte, ihr Gesicht zu verbergen.
Zwar verursachte er in den kommenden Wochen dadurch einen ziemlichen Skandal in der Politik- und Justizwelt, aber das war ihm völlig egal.
Runge ging dabei derart weit, dass er einen Amerikanischen, Katholischen Kardinal direkt aus einem Gottesdienst zerren ließ.

Alle Entführten Frauen, die man befreien konnte, wurden in den kommenden Tagen auf ihre Heimatwelten zurückgeschickt.
Und auch viele der Entführer und ihre Auftraggeber traten eine lange Reise an, zumeist nach Abydos oder Sibirien.
Zwar liefen die Anwälte dagegen Sturm und ließen eine gewaltige Klagewelle einbrechen, aber das war Putin und dem FSB ziemlich gleichgültig.


In der Stadt:

ST 1 befand sich vor einem Großen Altar, die jeweils von den Statuen Sokars und Charons gesäumt wurden.
In der Mitte loderten schon die Flammen, während unten Tausende Menschen sich immer wieder auf den Boden warfen und beteten.
Franzi rekapitulierte ihre Situation.
„Wie es aussieht, sitzen wir jetzt ganz gewaltig in der Klemme, denn ich sehe kein Team, das uns rausholen kommt.“
Teal´C konnte hingegen seine Blicke nicht von Charon lassen, der wieder einmal dabei war, mit sich Selbstgespräche zu führen.
„Ich bin eher beunruhigt, dass dieser Goa´Uld noch völlig den Rest seines Verstand verliert, ich habe einige grausige Legenden gehört.“
Charon wandte sich an die Bevölkerung, nachdem er mit seinen Selbstgesprächen zu Ende gekommen war.
„Meine Untertanen, euer großer Gott wird heute wieder ein Hadesritual abhalten, um die Ungläubigen zu strafen.“
Noch bevor er weiterreden konnte, stürmten etwa 50 Widerständler, von Jules angeführt, den Versammlungsplatz.
„Nieder mit den Satanisten…“
Mit Stabwaffen feuerten sie auf die Wachen, die Charon gegenüber loyal waren und töteten einige von ihnen.
Unter den Gefolgsleuten von Charon machte sich eine Panik breit, alle liefen durch einander, als Teal´C die Situation ausnutzte.
Er sprang auf und schlug dem Goa´Uld einmal voll gegen das Kinn, was diesen völlig überraschte und taumeln ließ.
„Wie kannst du es wagen Jaffa, deinen Gott anzugreifen, dafür wirst du im Leben nach dem Tod ewig büßen.“
Teal´C schlug ihn, als er wieder aufrappeln wollte, schnell nieder.
„Es gibt kein Leben nach dem Tod.“
Danach packte er den Goa´Uld an den Schultern und warf ihn ins Feuer, unter den lauten Entsetzensschreien seiner Anhänger.

Einen Tag später war das Team zur Abreise bereit, nachdem das STK ein Team geschickt hatte, das nach den rechten sehen sollte.
Die Anhänger Charons waren durch seinen Tod in den Flammen überzeugt worden, dass er kein Gott sei.
Gleichzeitig versprach das Team, die Menschen hier bei der Katholischen Kirche lobend zu erwähnen.
Kapitel 16 by Atlan
4.16 Hollywood und Hormone
von Colonel Maybourne und Atlan





Auf Abydos war das Stargate schon einige Minuten lang geöffnet, als Müller hindurchtrat, in seiner Begleitung der Filmregisseur Roland Emmerich.
„Treten sie bitte zur Seite.“, meinte Müller, der die Tropenuniform der Bundeswehr trug, und wies zur Seite.
„Ihre Leute sollen ja nicht in uns reinrennen.“
Emmerich nickte und trat mit Müller neben das Tor, als auch schon die ersten Leute hindurchkamen. Kistenschleppend kam Emmerichs Filmcrew hindurch und auch schon einige Schauspieler.

Müller setzte sich nur eine Sonnenbrille auf und schüttelte den Kopf.
„Oh Mann, worauf hab ich mich denn da nur eingelassen...“


Einige Tage vorher im Büro von General Degenhardt:

Müller saß vor Degenhardt, der im gerade erzählt hatte, dass ein Stargate Kinofilm gedreht werden sollte.
„Das ist nicht ihr Ernst.“, meinte Müller überrascht. „Sie lassen den Film auf Abydos drehen?“
Degenhardt zuckte mit den Schultern.
„War nicht meine Entscheidung, Peter.
Schröder und Co denken, dass der Film unser Top Gun werden könnte und deshalb wollen sie unbedingt den Film so gut, wie sie können, unterstützen.
Der Film wird auf Abydos gedreht, bis auf die Erdszenen.
Die werden im alten Alpen STK gedreht, dann in der Pyramide, in der alten Abydonier-Stadt und in der Wüste, mit den einheimischen Tieren und so weiter und so fort.“
Müller rollte mit den Augen.
„Fehlt nur noch, dass wir denen auch noch Todesgleiter zur Verfügung stellen.“
Degenhardt lachte nur kurz auf.
„Nein, die werden mit CGI eingefügt, keine Sorge.“
„Und wer soll uns überhaupt spielen?“, fragte Müller, weiterhin skeptisch, seinen Vorgesetzten.
Degenhardt überlegte kurz. „Ich werde von Kurt Russel gespielt, Daniel von James Spader, Runge von Gavin Hood. Marschall Reineke von George Clooney
Bei den anderen weiß ich gerade nicht.“, gab der General Auskunft, um keine zwei Sekunden später mit den Fingern zu schnipsen.
„Genau, jetzt weiß ich wieder, wer sie spielen wird: Ewan McGregor.“
„Obi-Wan aus der neuen Trilogie?“, fragte Müller verblüfft, was Degenhardt nur nickend bestätigte. Dann stand Müller auf und ging zur Tür. „Na gut, ich schlag mich mit den Schauspielern rum. Aber dann hab ich was gut bei ihnen.“
Der General grinste nur, als Müller immer noch Kopf schüttelnd sein Büro verließ.


Auf Abydos:

Müller trat aus der Pyramide und setzte sich erst mal seine Sonnenbrille auf.
Dann wandte er sich zu Emmerich um, der mit zugekniffenen Augen neben ihn trat.
„Wow.“, meinte der deutsche Regisseur und sah sich weiter um.
„Das ist einfach perfekt zum drehen!
Wie gut, dass ich das Militär überreden konnte, mich hier drehen zu lassen.“

Währenddessen trug die Filmcrew die Ausrüstungsgegenstände nach draußen.
Müller und Emmerich schritten die Rampe herunter und Emmerich gab Müller einen Zettel.
„Was ist das?“, fragte Müller und klappte ihn auseinander.
„Das Autogramm von George Clooney, das sie wollten.“, meinte Emmerich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Immerhin war es 50° bis 60° Grad heiß.
„Roland!“, kam es auf einmal von hinten.
Müller und Emmerich drehten sich um.
Dort stand Charlize Tharon, die im Film die Rolle von Sha‘Re übernehmen sollte.
„Bei dieser Hitze zerläuft mein Make up!“, meckerte sie auf Englisch.
„Wie wärs, wenn sie einfach kein Make Up tragen.“, schlug Müller ungerührt vor.
„Oder glauben sie etwa, dass die Abydonierinnen Make Up tragen?“
„Es geht doch nicht darum, ob Außerirdische Make Up tragen.“, meinte Miss Tharon.
„Es geht darum, dass man mein Gesicht besser sehen kann im Film.“
Müller zuckte nur mit den Schultern.
„Tja, dann haben sie eben Pech gehabt.“
Dann lies er Emmerich mit der Schauspielerin allein und wanderte herum, wo die Crew langsam Kameras und andere Ausrüstungsgegenstände aufbaute.

Da flogen plötzlich zwei MiG-301 in enger Formation über die Köpfe der Filmcrew und Müller konnte gerade noch sein Barett festhalten, bevor der Überschnallknall folgte und ein extremer Wind. "Keine Sorge, die wollen nur angeben."
Nicht nur Kopfbedeckungen flogen dabei von den Köpfen herunter, auch erschreckten sich die ganzen Zivilisten fast zu Tode.
Und wäre denen das nicht schon genug gewesen, wirbelte durch den ganzen Wind auch noch Sand durch die Luft, traf jeden und bedeckte ihn damit.

Ganz ungerührt klopfte sich Müller den Sand von der Uniform und vom Barett und sah Charlize Theron, wie sie mit hochrotem Kopf und Sand am ganzen Körper auf Emmerich zustampfte und wütend rief:
„So, das reicht! Ich will im Studio drehen!“
Weitere Schauspieler und Mitglieder der Filmcrew traten neben sie und äußerten ähnliches.
„Das ist doch Kacke hier! Der Sand verstopft die ganzen Kameras schon, bevor wir drehen!“, meinte einer der Kameramänner.
„Das teure Make Up ist bereits ruiniert!“, meckerte die Maskenbildnerin sauer.

Emmerich drehte sich um und meinte zu Müller auf Deutsch:
„Major, sie wissen ja gar nicht, wie viel einfach das Leben eines Soldaten im Gegensatz zu meinem ist.“ Müller hob nur leicht die Augenbraue.
„Um einen Freund zu zitieren: In der Tat.“


Derweil im STK:

General Degenhardt erschien im Licht eines Asgardtransportstrahls mitten im Kontrollraum.
Er war von Thors netterweise hier abgesetzt worden, nachdem Degenhardt mit ihm bei einem Treffen zwischen der Erdallianz und den Chinesen war.
In dem es um einen Antrag Chinas ging, endlich auch Asgardtechnologie zu kriegen.
Das hatten die Asgard allerdings, mal wieder, abgelehnt.

Degenhardt war noch in eine Akte vertieft, die er nun noch schnell unterzeichnete und dann schloss.
„Was ist denn das?“, fragte er sich auf einmal.
Er bezog sich auf das Gestöhne im Kontrollraum. Dann sah er auf.
Und das, was er als erstes sah, war seine splitterfasernackte Tochter Nicole.
Die sich von Allert auf dem Anwahlcomputer „bedienen“ lies, dabei laut stöhnte und auf und ab hüpfte.

„Oh-gro-ßer-Gott!“, stieß Degenhardt laut aus und hielt sich die Akte vors Gesicht.
Welcher Vater wollte schon seine Tochter beim Geschlechtsverkehr sehen.
Allert und Nicole bemerkten den General gar nicht, sondern machten munter weiter.

Degenhardt sah sich noch kurz im Kontrollraum um.
In einer Ecke sah er zwei Soldatinnen, ebenfalls im Liebesspiel versunken.
Hier wandte sich Degenhardt aber nicht sofort ab, sondern sah nur mit offenem Mun hin.
Es dauerte einige Augenblicke, bevor er den Kopf schüttelte und endlich seinen Blick abwenden konnte. Schnell rannte er die Treppe zu seinem Büro hoch.
„Was ist nur mit den Leuten los?“, fragte er sich in Gedanken.
„Sind die verrückt geworden?“
Im Konferenzraum, an den ja direkt an sein Büro anschloss, erwischte er noch ein Liebespaar, die es auf dem Tisch trieben.
Ein Soldat und eine Soldatin.
„Was ist hier los?“, rief Degenhardt wütend.
„Beenden sie sofort ihre... Aktivität und erklären sie mir, was hier zum Teufel noch mal losgeht!“
Doch die Beiden hörten nicht.
Wie in Trance bearbeitete der Soldat die Frau weiter und weiter.

Nach einem weiteren Versuch gab er Kopfschüttelnd auf und ging zu einem Wandtelefon, stellte auf Basenweiten Rundruf und sprach:
„Hier Brigadegeneral Degenhardt! Was zum Teufel geht hier los!
Alle, die noch bei klarem Verstand sind, melden sich im Konferenzraum!“

Wütend knallte er den Hörer auf die Gabel und stampfte zu seinem Büro herüber, um General Reineke anzurufen.
Er stieß die Tür auf und meinte, ohne aufzusehen: „Sumner, können sie mir sagen, was hier los ist?“
Colonel Sumner hatte ihn vertreten, als er unterwegs war.
Doch die einzige Antwort, die kam, war wieder einmal lautes Gestöhne.
Degenhardt sah einmal mehr auf und sah Sumner und Janet Fraiser in Aktion.
Mitten auf dem Schreibtisch Degenhardts nahm der US Colonel die Ärztin von hinten.
Auch diese beiden waren in völliger Extase und bekamen nichts mit, was um sie herum geschah.
Beide hatten nur Augen für den jeweils anderen.

„Ich darf nicht mal kurz ans Telefon?“, fragte Degenhardt sich am Kopf kratzend.
Dabei sah er noch ganz pietät voll gen Decke.
Doch aus dem Telefongespräch würde wohl nichts, denn auf dem rotierte gerade Janets Becken, wie wild.
„Okay, ich glaub mal nicht...“, meinte Degenhardt monoton.
Kopfschüttelnd räumte der General auch hier das Feld, während Sumner und Janet weitermachten.


Auf Abydos:

Momentan war Drehpause, einige Landschaftsszenen hatte man bereits.
Sowie die Szene, in der Daniel vom Bantha mitgerissen wurde, Degenhardt und andere Soldaten ihn verfolgten.
Jetzt stand Müller, die Hände in die Hüften gestemmt, neben Emmerich.
Der diskutierte gerade mit dem Militärgouverneur des Planeten, Oberst Chukov, Runges Nachfolger nachdem dieser zum Brigadegeneral ernannt worden war.
Der Russe schüttelte nur den Kopf.
„Nein Herr Emmerich. Ich kann sie da drin nicht drehen lassen.“
„Aber ich habe ein Schreiben der Erdallianz, dass ich hier auf Abydos drehen kann.“, meinte der Regisseur. „Also auch hier.“
Damit deutete er nach Westen, wo zwei Kilometer entfernt, das Wrack von Ra‘s Raumschiff lag.
Etwa die Hälfte vom Schiff war übrig geblieben und war im Laufe der Jahre von den Pionieren aufgerichtet worden.
Hauptsächlich darum, weil die Wissenschaftler in den Trümmern herumkraxeln wollten, um nach Artefakten und ähnlichem zu suchen.
Inzwischen stand das Wrack aber einfach nur noch so da und erinnerte, hauptsächlich die Abydonier, daran, dass Ra mit vereinten Kräften besiegt worden war.

Chukov schüttelte aber nur energisch den Kopf.
„Nein Herr Emmerich.
Das Schiff ist immer unter Verschluss, Geheimhaltung, sie verstehen?“
Emmerich nickte.
„Ich verstehe schon.
Allerdings sehen sie doch sicher ein, dass das super Aufnahmen für den Film währen.
Ganz zu schweigen davon, dass die Kosten für die Requisiten dadurch heruntergehen würden und wir mehr für Public Relation hätten.
Kommen sie schon, Oberst.“
Chukov kratzte sich am Kinn und setzte eine nachdenkliche Mine auf.
„Nein, ich glaube eher nicht.“

Emmerich rollte nur mit den Augen.
„Kann ich sie denn nicht irgendwie umstimmen?“
Chukov blieb in seiner Denkerpose.
„Hmm.“, meinte er nur.
„Ich könnte es mir überlegen, wenn...“
„Was wenn?“, fragte Emmerich, wie aus der Pistole geschossen.
Oberst Chukov warf Müller einen Blick zu.
Müller nickte grinsend, wand sich um und ging einige Schritte weit weg, pfiff dabei laut und falsch.
Chukov legte Emmerich die Hand auf die Schulter. „Wissen sie was, wenn sie dafür sorgen, dass Charlize Theron mit mir zu Abend isst, wird ich sie drehen lassen.“
„Gebonkt.“, kam es erneut, wie aus der Pistole geschossen, von Emmerich.
„Heute Abend wird sie mit ihnen essen.“
Chukov rieb sich die Hände.
„Sehr schön. Richten sie ihr aus: Acht Uhr abends. Ich hol sie ab.“


30 Minuten später:

„Nein! Ticken sie noch richtig!“, war Miss Tharons Antwort darauf, dass Emmerich ihr gerade gesagt hatte, dass sie nun ein sehr unfreiwilliges Date hatte. „Ich bin doch keine Fronthure! Ich bin Hollywoodstar!“
Emmerich kratzte sich am Kopf.
„Ach kommen sie.
Schauspielerinnen haben schon ganz anderes gemacht.“, und dann fügte er noch einmal nachdrücklich hinzu:
„Für ihre Filme! Kommen sie.“

Als die Schauspielerin aber weiterhin nur mit steinerner Mine und verschränkten Armen dastand, sagte Emmerich:
„Ach, kommen sie schon!
Das wird den Film aufbessern und wir haben Budget eingespart.“
Sie sah ihn aus den Augenwinkeln an.
„Ich krieg 10% mehr Gage, wenn ich mit diesem Russen essen geh.
Dann hab ich auch was davon, wenn sie Budget einsparen.“
„Deal.“, meinte Emmerich und schüttelte Therons Hand.
So kam er immerhin noch billiger weg, als würde er das Raumschiff im Modell nachbauen.


Degenhardt hatte indes endlich ein nicht „besetztes“ Telefon gefunden und hatte jetzt Reineke am Telefon.
Der lachte doch nur laut.
„Sebastian, wollen sie mich verarschen?
Bei ihnen rammeln alle, wie die Karnickel? Ach kommen sie...“
Reineke lachte weiter vor sich hin.
Degenhardt sah beschwörend zur Decke.
„Herr General, die rammeln hier wirklich alle, wie die Karnickel!
Oder glauben sie, ich hab mir eingebildet, wie Oberstleutnant Allert meine Tochter auf dem DHD vögelt, oder wie Colonel Sumner Doktor Fraiser auf meinem Schreibtisch nimmt?!“
Jetzt hörte die Lachfontäne auf und der General meinte:
„Und, was vermuten sie?“
„Ähm.“, begann Degenhardt und kratzte sich am Kinn. „Wissen sie, da alle Ärzte momentan beim rammeln... Ich meine vögeln...
Ich meine kopulieren sind, tipp ich einfach mal auf irgendeine Art von Virus.“
„Ein Sex Virus?“, fragte sein Vorgesetzter ungläubig.
„Wieso nicht.“, meinte Degenhardt nur.
„Ich fühl mich seit einigen Minuten auch etwas merkwürdig...“
„Sicher.“, antwortete Reineke nur.
Zum Glück für ihn, sah Degenhardt nicht sein breites Grinsen.
„Ich stell ein Seuchenteam zusammen und werd in... sagen wir einer Stunde da sein.
Halten sie solange einfach noch durch.“
„Jawohl.“, sagte Degenhardt und legte auf.
Dann verließ er den Raum, in dem er telefoniert hatte und lief direkt in ein „Sandwich“.
Zwei Soldaten und eine Wissenschaftlerin in ihrer Mitte waren mitten in einem leidenschaftlichen Dreier und stöhnten den ganzen Flur zusammen.
„Darf ich mal.“, fragte Degenhardt belustigt und stieg über die Drei drüber, schritt den Gang entlang.
Dabei lockerte er seine Krawatte.
„Langsam merk ich wirklich was...“, meinte er zu sich selbst.
„Und jetzt geh ich am besten mal zu dem, der sowieso immer für all den Scheiß verantwortlich ist:
McKay.“


Auf Abydos:

Heute, am zweiten Drehtag, waren einige weitere Außenszenen dran.
Jetzt wollte Emmerich die ersten Szenen vor und in der Pyramide drehen, wie das Basislager aufgeschlagen wurde.
Und vor allem, natürlich die Aufnahmen vor dem Tor und die erste Erkundung der Pyramide.
Dafür hatte die Bundeswehr sogar extra die Pyramide von allem geräumt.

„Können wir?“, rief Emmerich den Schauspielern zu.
„Moment!“, rief Müller zurück und drückte einem Drehassistenten seine Digitalkamera in die Hand.
Er stellte sich nun zwischen Ewan McGregor, „seinem“ Darsteller, und Kurt Russel.
Beide ebenfalls in Bundeswehr Tropenuniform.
Der Assistent machte schnell ein Foto und rannte dann zu Emmerich, der bereits nach ihm gebrüllt hatte.
„Danke noch mal.“, meinte er zu den beiden Darstellern, die ihm zunickten und sich dann zum Dreh aufmachten.
Müller hingegen sah sich noch einmal grinsend das Foto an.
Dann bemerkte er, dass Charlize Theron, in traditioneller Abydonierinnen Kleidung und schwarzhaariger Perücke, vor ihm stand und ihn fragend ansah.
„Teal‘C wird sich ärgern, dass er Obi-Wan verpasst hat.“, meinte Müller, worauf Theron aber weiterhin nur fragend guckte.
„Teal‘C ist bekennender Star Wars Fan.“, erklärte Müller und wechselte lieber schnell das Thema.
„Wie war eigentlich ihr Abendessen mit Oberst Chukov?“

Die Schauspielerin lächelte.
„Eigentlich sogar ganz nett. Ich war sehr überrascht von Igor...
Jedenfalls werd ich heute Abend wieder mit ihm essen gehen.“
Die Beiden waren inzwischen zum Set geschlendert, wo gerade Kurt Russel, James Spader und die anderen Schauspieler, die die ursprüngliche Expedition darstellten, die Rampe der Pyramide heruntergerannt kamen, dabei G36, Leihgaben aus Bundeswehrbeständen, in den Händen hielten.
„Sehr gut, sehr gut.“, nuschelte Emmerich und besah sich das ganze aus Kameraperspektive.

Doch da, schrie auf einmal eine Tontechnikerin auf und rannte mitten in die Szene, immer lauter und schriller schreiend und schlug dabei mit ihrem Mikro wild um sich.
Müller schaltete bei seiner Kamera schnell auf Videomodus und nahm alles auf.
Dabei konnte er, zum Glück, auch einfangen, wie sich die Schauspieler in den Sand warfen, um nicht von dem riesigen Mikro getroffen zu werden.
Als die Technikerin dann endlich aufhörte zu schreien, fasste sie sich an die Hinterseite der Hose.
Sie zog einen Sandfloh ab und hielt ihn hoch.
„Was ist denn das für ein Mistvieh...“
Während Emmerich sich sein Clipbord mit dem heutigen Script vor den Kopf schlug und verzweifelt dreinblickte, bekam Müller es kaum fertig sich ein Lachen zu verkneifen. Er hatte sich extra auf die Operlippe beißen müssen, um nicht loszuprusten. „Ja ja. Das Leben eines Soldaten ist ja soviel einfacher...“


STK:

Auf der Erde irrte Degenhardt durch die Gänge des Stützpunktes, vorbei an den ganzen Liebespärchen, die an Wände gepresst, oder am Boden lagen und glücklich waren.
Endlich, nach einer halben Ewigkeit, erreichte Degenhardt McKays Labor.
Er gab seinen Sicherheitscode ein und öffnete die Tür.
„McKay, was ist hier los!“, rief Degenhardt wütend.
Rodney sah auf.
Das erste, was einem auffiel war, dass McKays Nase gegipst war.
Das ignorierte Degenhardt erst mal und konzentrierte sich auf das Gespräch.
„Was meinen sie?“
Degenhardt öffnete noch einmal die Tür und deutete den Gang entlang, wo McKay die Liebespaare sah.
„Oh.“, meinte McKay und schloss die Tür.
Er ging zurück zu seinem Labortisch.
„Könnte daran liegen.“, meinte McKay und deutete auf ein rechteckiges, silbernes Objekt.

„Was ist das?“, fragte Degenhardt.
„Keine wirkliche Ahnung.“, sagte McKay und verschränkte die Arme.
„Ich weiß nur, dass es Hormone produziert.“
„Wie sind sie denn da drauf gekommen.“, fragte Degenhardt im sarkastischen Tonfall.
„Draußen... machen alle rum.“, meinte McKay.
„Aber ich hab am Gerät noch etwas manipuliert, um die Einstellungen zu überprüfen.“
„Und wieso sind sie nicht betroffen?“, fragte Degenhardt.
McKay deutete nur auf seine gegipsten Nase.
„Meine schwangere Frau hat mir während einer ihrer Stimmungsschwankungen die Nase gebrochen, weil ich ihr nichts von meinem Steak abgeben wollte.
Ich riech seit Tagen nichts.“

Langsam lief Degenhardts Kopf rot an.
Aber ganz ruhig meinte er:
„McKay, das ist alles ihre Schuld.
Wie gedenken sie denn das ganze wieder zu beheben?“
„Ähh... Nix wissen.“, meinte McKay und zuckte mit den Schultern.
Die einzige Antwort, die es von Degenhardt gab war, dass er mit den Augen rollte und ohnmächtig umfiel und auf dem Boden liegen blieb.
„Oh Gott.“, sagte McKay zu sich selbst.
„Auch das noch. Wieso muss mir das hier immer passieren?“


Auf Abydos:

Oberst Chukov und Miss Theron hatten ihr Abendessen inzwischen beendet und spazierten über die Dünen im Licht der drei Monde.
Der sichtbar auf seine Begleiterin stolze Chukov lächelte.
Die Schauspielerin sah ihn an.
„Sagen sie, wie ist das Leben eines Soldaten?
Wissen sie, ich spiele demnächst eine Soldatenfrau und da würde ich gerne wissen, wie sich Soldaten fühlen.“
Chukov nickte. „Nun...“

Weiter kam Chukov nicht, denn auf einmal gab der Sand unter Miss Therons Füßen nach und riss sie, laut schreiend herunter.
Chukov konnte noch schnell zur Seite springen und holte sein Funkgerät aus der Tasche.
„Hier Chukov! Ich brauche Hilfe!“


Auf der Erde:

Knapp eine Stunde, nachdem Degenhardt bei Reineke angerufen hatte, kamen medizinische Quarantäneteams, unter der Führung von General Reineke ins STK.
Degenhardt hatte, vor seiner Ohnmacht, noch die Quarantäneprotokolle in Kraft gesetzt.
Reineke, in kompletter Schutzmontur mit Atemmaske und anderem, sah die Liebespärchen als erster.
Er lachte schallend los, als er sie sah und die Mediziner stimmten ebenfalls ein.
Es war einfach zu lustig.
„Oh Mann.“, meinte Reineke belustigt und schüttelte den Kopf.
„Die können einem ja fast leid tun.“, meinte ein Sanitäter grinsend.
„Aber nur fast.“, meinte ein anderer Sanitäter zustimmend.
„Das reicht jetzt langsam.“, befahl Reineke.
„Alle ruhigstellen, die sie finden. Nicht, dass die sich zu Tode....
Nun ja. Ausführen.“

Die beiden Sanitäter holten Beruhigungsmittel heraus und spritzten sie dem ersten Liebespärchen.
Die Frau wollte sich wehren und nicht von ihrem Partner runter, konnte aber mit gemeinsamer Kraft ruhig gestellt werden.
Nach knapp 10 Minuten hatte man bereits sieben Pärchen ruhig gestellt und kam nun auf Ebene 14, man hatte sich aufgeteilt.
Reineke führte sein Team um die nächste Ecke, wo er dann laut loslachen musste.
Als sein Team nachkam und ebenfalls sah, was er gesehen hatte, lachten diese auch schallend.
Mitten auf dem Flur lagen Degenhardt, Jules, Franzi und Rene/Jolinar in einem innigen Liebesakt, wobei sich Jules ganz Franzi hingab und mit der rechten Hand, Degenhardt Freude bereitete.
Jolinar hingegen lag unter Degenhardt und genoss die Missionarsstellung.

Reineke kratzte sich am Kopf.
„Dieser Degenhardt. Was hat der für ein Glück:
Gleich drei Frauen... Und von wegen Hauptfeldwebel Tora, dass sie nichts für Frauen übrig hat...“, meinte er in Gedanken.
Laut meinte er: „Betäuben und legen sie ihnen Decken um. Die sollten hier nicht nackt rumliegen.“
Da wurde Reineke von den Hilfstruppen gerufen. Er betätigte sein Funkgerät.
„Reineke hier. Was gibt es?“
„Herr General, wir haben Doktor McKay in seinem Labor gefunden.
Er ist nicht befallen und bei klarem Verstand. Na ja, relativ gesehen für ihn.“
„Verstanden, ich komme.“, meinte Reineke.

Keine fünf Minuten später fand er sich bei McKay ein.
„McKay, was war hier los?
Was haben sie wieder mit allem zu tun?“, fragte Reineke vorwurfsvoll und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wieso soll ich wieder was mit allem zu tun haben?“, fragte der Kanadier wütend und kratzte sich an seiner bandagierten Nase.
„Weil sie immer Mist bauen und am Ende der einzige sind, der sich irgendwie rauswinden konnte.“, erklärte Reineke ungerührt.
„Und jetzt raus mit der Sprache, wieso sind sie nicht betroffen?“
„Nun“, begann McKay.
„Mir wurde die Nase gebrochen und deshalb rieche ich die Hormone nicht.“
„Hormone?“, fragte Reineke.
„Ja, wissen sie...“, und damit begann McKay zu erzählen.


Auf Abydos:

Während Charlize Theron immer noch verschwunden blieb, drehte Emmerich weiter.
Sie drehten gerade eine Wüsteneinstellung mit der Darstellerin von Gratzky und einigen anderen Soldaten, als plötzlich ein Wüstenmammut durchs Set trampelte. Das Tier machte Geräusche, wie eine Giraffe kurz vor dem Exitus, trampelte die Szenerie und eine Kamera nieder.
Und als sich Schauspieler und Filmcrew vom ersten Schock erholt hatte, brauste auch noch ein Jeep, mit Skaaras Bruder Erif am Steuer durch das Bild.
Skaara, der ebenfalls auf dem Jeep saß, rief Emmerich während der Jeep weiter dem Mammut folgte, zu:
„Tut uns Leid! Lassen sie sich von uns nicht weiter stören!“

Emmerich schlug sich aber nur sein Clipbord vor den Kopf und war einem Nervenzusammenbruch nahe.
„Mammuts, Abydonier im Jeep, meine Hauptdarstellerin fehlt...
Ich kann nicht mehr!“
Da fuhr ein weiterer Jeep Richtung Set, am Steuer Müller.
Er hupte und rief:
„Wir haben sie!“
Er hielt den Jeep an und half Miss Theron heraus.
Die Schauspielerin war total verdreckt und verschwitzt, ihre Kleidung hatte ebenfalls gelitten.
Sie stakste wütend auf Emmerich zu und keifte:
„Jetzt reichts mir!“
„Was ist denn überhaupt passiert?“, wollte Emmerich wissen.
Müller kratzte sich am Hinterkopf.
„Nun ja, Miss Theron ist aus Versehen in ein Loch im Sand gefallen und landete in einer unterirdischen Kammer.
Gehörte früher Ra, wohl ein Tempel.
Unsere Bergungsexperten von den Gebirgsjägern haben sie gerade rausgeholt.
Wir sind ihnen aber zu Dank verpflichtet Miss Theron. Ohne sie, hätten wir den Tempel nie gefunden.“
Sie sah ihn finster an.
„Ach, wie schön.
Jetzt will ich aber runter vom diesem Planeten!
Ich hab die Schnauze voll von Mammuts, der Hitze, Sandflöhen und Treibsand!“
Einige Frauen der Crew und auch einige Nebendarsteller äußerten ähnliches.
„Genau, wir haben hier nichts verloren!“
„Den Film können wir auch im Studio drehen!“
„Der Film ist die ganze Aufregung nicht wert, die wir hier haben.“

Müller räusperte sich.
„Darf ich mal was sagen?“
Die Anwesenden nickten und Müller erhob das Wort. „Hören sie alle mir mal zu.
Gut, zugegeben sie haben hier einige Unannehmlichkeiten gehabt, aber ich sage ihnen:
Es wird sich gelohnt haben. Denken sie mal nach!
Sie haben die Möglichkeit in die Geschichte des Films einzugehen!
Der erste Film, der auf einem anderen Planeten gedreht wurde!
Und denken sie and die weiteren Möglichkeiten: Fortsetzungen zu „Stargate: Der Film“!
Vielleicht sogar eine Fernsehserie.
Ich sehe es vor mir: „Stargate: Kommando ST-1“! Trauen sie mir, das alles hier hat Potenzial und sie wären dumm, nicht hier mitzuwirken.“
Emmerich nickte ihm dankend zu und wandte sich an die Crew.
„Wer bleibt und hilft mir diesen Film zu drehen?“
Ewan McGregor nickte.
„Er hat Recht. Ich bleibe und drehe.“
Kurt Russel zuckte lächelnd mit den Schultern. „Warum nicht. Im Studio kann ich immer drehen, aber wann schon mal auf einem anderen Planeten?“
Als dann die gesamte Crew, mit Ausnahme von Miss Theron, bereits zugestimmt hatte weiter zu machen, meinte auch die Schauspielerin:
„Na gut, ich bleibe! Aber ich will kein einziges Mammut mehr sehen.“
Müller grinste nur, während sich alle wieder ans drehen machten.
„Bin ich gut, oder was? Film ab für Stargate!“

Im STK war es kurz nach Mitternacht wieder ruhig geworden.
Man hatte das Nox Gerät deaktiviert und nach einigen Stunden hatte sich die Wirkung wieder eingestellt.
Ein Antitoxin hatte ebenfalls einen gewissen Anteil daran gehabt.
Es bestand einfach aus Hormonen, die die entgegengesetzte Wirkung hatten, als die Lust Hormone, wie ein Arzt sie treffend genannt hatte.

General Reineke schritt einen Gang entlang.
Er machte einen Kontrollgang durch den Stützpunk, indem es momentan recht ruhig war.
Grinsend musste er, als sich am anderen Ende des Ganges eine Tür öffnete und Marschall Sumner sich verstohlen umblickte, seine Feldbluse zuknöpfte.
Da packte ihn von hinten eine Hand am Kragen und Janet Fraiser flüsterte ihm etwas ins Ohr.
Sumner grinste, knöpfte seine Feldbluse wieder auf und ging zurück in das Quartier.
Reineke schüttelte grinsend den Kopf, als er über Funk zu McKays Labor bestellt wurde.
Vor dem Labor des Kanadiers hatte sich eine wütende Meute versammelt und rüttelten an der, offenbar verschlossenen, Tür.
Alle gaben ihm die Schuld.
Reineke verzog den Mund.
In dem Moment verwünschte er, dass er in einer Durchsage McKays Schuld zugegeben hatte.
Aber er konnte es der Meute nicht übel nehmen, McKay verantwortlich zu machen.
Die Menschen hatten alle Erinnerungen an die Ereignisse und nicht alle gingen damit so um, wie zum Beispiel Colonel Sumner und Doktor Fraiser.

Weiter im Hintergrund des Geschehens standen Degenhardt, Nicole, Jolinar und Franzi.
Jules war in ihrem Quartier und wollte erst mal mit niemandem über die Ereignisse reden.
Sie musste das erst einmal verdauen.
„Herr General.“, meinten alle.
„Geht’s ihnen wieder gut?“
Degenhardt nickte leicht.
Nicole grinste.
„Aber hallo. Ich habs sogar sehr genossen.
Und jetzt geh ich erst mal mit Ernst... Ich meine Oberstleutnant Allert... reden.“
„Viel Spaß beim „reden“.“
Franzi und Jolinar grinsten ebenfalls und Franzi legte den Arm um ihre Lebensgefährtin.
„Wir auch. Einen Vierer hatten wir noch nie.“
Franzi sah zu Degenhardt.
„Du warst auch nicht schlecht.“
Degenhardt, Franzi, Jolinar und Jules hatten sich geeinigt, sich jetzt zu duzen, um leichter damit umzugehen.
Degenhardt räusperte sich und in Richtung Decke, er wurde leicht rot.
Und auch Reineke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.


Ende der Folge
Kapitel 17 by Atlan
4.17 Lebe flott und in Freiheit…
von Colonel Maybourne




Colonel Sumner war mit seinem Team auf einer Fremdweltaufklärungsmission, die ihm nur wenig schmeckte.
Diesmal hatte er eine Wissenschaftlerin am Hals, die noch aufdringlicher war, als Daniel Jackson, zu seinen besten Zeiten.
Sarah Gardner, die mit Jackson liiert war, hatte sich entschlossen, dem Sternentorkommando beizutreten.
Zwar war sie schon länger für das STK tätig, doch an Fremdweltaufklärungsmissionen hatte sie noch nie teilgenommen.
Corporal Whitfield, der nunmehr sieben Monate in Sumners Team war, hatte sich den linken Knöchel gebrochen.
Und aus diesem Grund tat Sarah Gardner die Vertretung für ihn an, da im Moment niemand sonst frei war.
Anfang gab es Probleme, da man eigentlich keine Wissenschaftlerin, in einer Kampfeinheit der Marines, sehen wollte.
Doch General Degenhardt bestimmte schlussendlich, dass Sumners Team dafür Erstkontakte machen sollte.

Der Planet, den sie gerade betreten hatten, glich den Tropischen Inseln der Südsee, nur ohne üppige Strände.
Das Klima war angenehm, bei etwa 25 Grad und überall säumten Palmenartige Bäume die Umgebung.
Sarah, die voranging, spitzte die Ohren, da sie etwas gehört hatte, zeigte dabei nach links von der Einheit.
„Colonel, ich glaube stark daran, aus dieser Richtung Geräusche zu hören, dass könnte fast Musik sein.“
Sumner hörte es jetzt ebenfalls, wenn auch recht leise.
„Da scheinen sie Recht zu haben Doktor, wir werden uns das jetzt ansehen und sie bleiben dicht bei mir.“
Sarah wurde langsamer, um ja nahe beim Colonel zu sein, während die restlichen Marines in geringer Entfernung voraus gingen.
Der Colonel hatte ein starkes Bedürfnis, die kämpferisch unerfahrene Frau zu schützen, man wusste ja nicht, was kommen würde.

Keine 10 Minuten später lagen alle hinter Grasbüscheln, um sicher mehr als 200 Menschen zu beobachten.
Diese schienen gerade ein sehr großes Fest zu feiern, da die Musik sehr laut war und der Alkohol in Strömen floss.
Obwohl sie auf einem anderen Planeten waren, glich diese Feier doch sehr Irischen Partys, wie sie von Jugendlichen gefeiert wurden.
Aus lauten Boxen dröhnten eher Karibische Blues, dazu standen überall Bambushäuschen, in denen Getränke ausgegeben wurden.
Sarah sah den Colonel an.
„Vielleicht können die uns ja sagen, ob es sich lohnt, weiter hier zu bleiben, oder diese Welt abzuhaken.“
Sumner war nicht begeistert.
„Zu fünft, in eine ziemlich große Meute von betrunkenen Jugendlichen zu gehen, ist sicher keine gute Idee.“
Sarah aber ging einfach los, weswegen auch die Soldaten folgen mussten, wenn sie auch sehr am mosern waren.
„Typisch Zivilisten, müssen immer alles allein machen und wir dürfen ihnen dann wieder den Hintern retten…“
Kaum hatten sie die Feier erreicht, wurden den Erdenmenschen auch die ersten Drinks in die Hände gedrückt.
„Hey Leute, kommt schon her, wir feiern, trinken und erfreuen uns des Lebens und jeder ist eingeladen.“
Sumner seufzte nur, während Sarah schon den ersten Drink genoss und sofort die Menschen ausfragte.
„Wir kommen von einem anderen Planeten und sind durch das Sternentor gekommen, wir würden gern eure Regierung sprechen.“
Doch das Mädchen lachte nur.
„Hey, das hier ist eine abgelegene Gegend, hier gibt es keine Regierung, sondern nur uns und die Sonne…“
Danach drehte sie sich im Kreis, breitete dabei beide Arme zu den Seiten aus und legte einen Tanz hin.


Frachtschiff im Hyperraum:

ST 1 war mit Jakob Carter auf eine verdeckte Mission gegangen, um die Flottenstärke von Anubis auszumachen.
Der Goa´Uld konnte in den letzten Wochen immer mehr an Macht zulegen, da ihm einige Rangniedere Schlangenköpfe die Treue schworen.
Und aus diesem Grund betrachtete man ihn auf der Erde inzwischen als größte Bedrohung, seit Apophis Tod.
Jakob sprach Franzi an, die auf dem Sitz des Copiloten saß.
„Sag mir doch mal etwas über diese beiden neuen Bomben, die ihr einfach mit auf mein Schiff gebracht habt.“
Diese lächelte.
„Es handelt sich um eine Naquadabombe von Typ Mark 8, welche eine Sprengkraft von genau 1200 Megatonnen hat.
Die Russen haben sie entwickelt und auch schon getestet, ihre Sprengkraft ist einfach unglaublich.“
Währenddessen sah Jules noch einmal nach den beiden Bomben, prüfte ob sie auch gut genug gesichert waren.
„Sitzen gut.“
Daniel ging zu ihr rüber, da er nicht verstanden hatte, was sie gesagt hatte, aber auch weil er wissen wollte, wie ihr Prozess gelaufen war.
„Sag schon, wie viel hast eigentlich bekommen, dafür dass du diesen Goa´Uld Anhänger vermöbelt hast?“
Sie sah den Archäologen finster an.
„Verfahren ist zum Glück eingestellt worden, weil der Kanzler ein sehr gutes Wort für mich eingelegt hat.
Aber ärgerlicherweise muss ich jetzt an 12 Sitzungen teilnehmen, wo Aggressionsabbau in Gruppen behandelt wird.“
Daniel lächelte sie hintergründig an, sah dann zu Teal´C und Sikerman rüber, die beide aber ruhig waren.
Der Feldwebel schlief gerade, während Teal´C inmitten des Kel´no´rems war und deswegen Ruhe brauchte.
Zwar nahmen er und Master Bra´Tak seit etwa drei Monaten Tritonin, aber beide wollten auf ihre Meditation nicht verzichten.
Zu sehr war unter den Jaffa noch die Lehre verbreitet, dass sie ohne diese Meditation nicht überleben würden.

Einige Zeit später nahm Franzi wieder das Gespräch auf und fragte Jakob, wie es ihm bei den Tok´Ra so erging.
„Was mich neugierig macht ist, wie sie so leben, wenn es mal keine Missionen gibt, die den Systemlords schaden sollen.“
Carter war etwas gerührt.
„Nun, meistens haben wir mehr als nur ausreichend zu tun, weswegen Freizeit eine absolute Seltenheit ist.“
Franzi lächelte, als Selmak übernahm.
„Mein Wirt und guter Freund Jakob verschweigt dir, wie sehr ihn der Verlust seiner Tochter Samantha mitnimmt.
Ich allein kann ihn kaum noch trösten, weswegen ich fest glaube, er sollte mit einem von euch darüber reden.“
Franzi war etwas überrascht.
„Es ist nie leicht, wenn man jemanden verliert, aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben sie zu finden.“
Weiter hinten unterhielten sich immer noch Daniel und Jules, redeten über verschiedenste Dinge.
Daniel war ein wenig neugierig.
„Hast du deinem Mann eigentlich erzählt, wie dieses Liebeshormon auf dich gewirkt hat und was du getan hast?“
Sie sah ihn wütend an.
„Ja und er war ganz schön sauer, selbst nachdem er verstanden hatte, dass wir alle unter Drogen standen.
Er kommt eben aus Arabien und er musste sich wirklich sehr zusammen reißen, aber unsere Beziehung leidet darunter.
Andere Frage, mit wem haben du, Teal´C und Sikerman eigentlich rum gemacht, dass würde mich interessieren.“
Daniel lächelte verlegen.
„Nachdem ich wieder bei klarem Bewusstsein war, saß Sarah Gardner auf mir, dass war ganz schön verwirrend.
Sikerman hat von all dem nichts mitbekommen, da er seine Familie besucht hat und Teal´C, na dass sollte er dir selbst sagen.“
Jetzt wurde Jules neugierig.
„Sag schon.“
Daniel drehte sich noch mal um.
„Er wurde mit Dr. Markowa erwischt und zwar an sein Bett gefesselt, mehr muss ich ja wohl nicht sagen.“
Franzi sah belustigt nach hinten.
„Ah, die reden wieder über unsere beste Mission…“
Selmak nickt ihr grinsend zu, während der Flug durch den Hyperraum weiter ging, das Ziel war noch sieben Stunden entfernt.


Auf der Feier:

Corporal Markham sah sich, nachdem er einen Drink genommen hatte, auf dem Feiergelände etwas genauer um.
Während die anderen des Teams, auf Wunsch von Dr. Gardner, die Menschen ausfragten, sollte er alles erkunden.
Und hinter einem Zelt konnte er die Überreste eines alten Gemäuers sehen, die aber nur noch auf Bodenhöhe existierten.
„Colonel, ich habe hier so was ähnliches wie die Reste eines Tempels gefunden, ist aber sehr stark verfallen.“
Sumner, der wieder einen Drink bekam und sich dabei zwei betrunkene und willige Mädchen vom Hals halten musste, antwortet prompt.
„Ich schicke ihnen gleich Gardner vorbei, wenn ich sie gefunden habe und diese verdammten Teenys von der Kehle habe.“
Markham bestätigte, während er wartete und sich die Mauerreste genau ansah, aber nichts Auffälliges sehen konnte.
Etwa 10 Minuten später erschien Sarah Gardner dann auch schließlich, packte als erstes ihre Notizbücher aus.
Markham sprach sie an.
„Dr. kommen ihnen diese Schriftzeichen bekannt vor, ich habe solche nämlich noch niemals zuvor gesehen?“
Sie war sich nicht sicher.
„Ich glaube, dass ich schon mal diese Muster gesehen habe, aber ich bin mir nicht sicher und wüsste jetzt auch nicht wo.“
Danach vertiefte sich die Archäologin in ihre Arbeit, während Markham weiter Wache hielt, um sie zu schützen.

Colonel Sumner saß auf einem Stuhl, um sich von den letzten Stunden etwas zu erholen, als er erneut einen Drink bekam.
„Danke sehr…“
Danach drückte ihm das Mädchen, sie war vielleicht 16 Jahre alt, schnell einen dicken Kuss auf die linke Wange.
Und während er den Becher mit dem Alkohol beobachtete, dachte er ein wenig feindselig an Sarah Gardners Worte.
„Trinken sie bloß mit diesen Leuten, wir könnten sie sonst beleidigen und dann kann ich diesen Tempel nicht untersuchen.“
Aus diesem Grund mussten die drei Marines, bis auf Corporal Markham, mit diesen Leuten feiern gehen.
Und Lieutenant Gorden hatte sich auch zu sehr aufs Feiern konzentriert, da er schon ziemlich wackelnd durch die Gegend lief.
In diesem Moment kam eine Funkmeldung für den Colonel.
„Sir, ich glaube, dass dies ein Tempel der Furlinger ist, sie sind eines der Völker, aus der Allianz der großen Vier.“
Sumner war noch unschlüssig.
„Sind sie sich da sicher?“
Sarah antworte schnell.
„So ziemlich, aber ich glaube, dass finden wir nur endgültig heraus, wenn wir diesen Tempel öffnen.“
Der Marine war einverstanden.
„In Ordnung, aber seihen sie ja vorsichtig, ich habe noch einen Bericht von ST 8 im Kopf, die in einer Furlinger Anlage zu einem Mond gebeamt wurden.
Und ich habe nicht die geringste Lust, einen Bericht darüber zu schreiben, wie wir nach ihnen ein ganzes Sternensystem absuchen.“
Sarah war einverstanden.
„Ja, aber sie vergessen, dass die damals einen Schlüssel hatten und von Kinsey zudem auf´s Kreuz gelegt wurden.
Nichts desto trotz werde ich sehr achtsam sein und sie auf der Stelle informieren, wenn sich hier was tut.“
Danach machte sich Sarah wieder daran, die Schriftzeichen zu untersuchen, während Sumner zum Tanzen aufgefordert wurde.
Widerwillig gab er nach und bewegte sich sehr steif zwischen den Jugendlichen, während die Stimmung immer ausgelassener wurde.

Hinter einem Mond:

ST 1 lag in seinem Frachtschiff auf der Lauer hinter einem kleinen Mond, der nur unweit des Zielplaneten war.
Zwei Schiffe der Hatakklasse kreisten über Tartarus, wie diese Welt von den Goa´Uld auch genannt wurde.
Jakob wandte sich an das Team.
„Ich habe die Ringe so eingestellt, dass weder die Sensoren der Hataks, noch die der Basis den Transport anzeigen.“
Franzi nickte zur Bestätigung.
„Daniel, du bleibst hier auf dem Schiff und holst uns im Notfall wieder hoch, der Rest bereit machen.“
Dr. Jackson begab sich in das Cockpit, um die Tarnung kurz zu deaktivieren, bevor Jakob den Transport einleitete.
Zu ihrem Erstaunen befanden sich im Ringraum keine Wachen, da Anubis wohl davon ausging, dass niemand den Planeten kennen würde.

Einige Minuten, nachdem sie in dem Stützpunkt eingetroffen waren, schlich das Team durch mehrere Korridore.
Dabei mussten sie nur einmal einer Gruppe von Jaffa ausweichen, ansonsten war hier echt nicht viel los.
Jakob fragte Jules ein wenig über die Erde aus.
„Und wie läuft es im US Wahlkampf, hat sich Kinsey wieder durchsetzen können, oder mal einen Dämpfer bekommen?“
Sie antwortete grinsend.
„Er hat die Vorwahlen in Vermont knapp mit 51% gewonnen, aber in Kansas eine Niederlage mit 36% bekommen.
Im Grunde schlittert er von einem kleinen Erfolg zur nächsten Niederlage und so weiter, aber er hat Freunde.
Leider unterstützen ihn die Gewerkschaften und zu allem Unglück auch noch die Religiösen Rechten, dass wird echt eng.“
Jakob musste lächeln und daran denken, dass er die Erde nicht mehr betreten durfte, wenn er nicht verhaftet werden wollte.
Das FBI war über die beiden Morde an Adrien Konrad und Frank Simmons in Bilde, Jakob wurde deswegen Steckbrieflich gesucht.
Obwohl man wegen der Sache mit Sam, die von beiden eine Gehirnwäsche erhielt, mildernde Umstände geltend machte.
Aufgrund dessen wurde Jakob Carter nicht wegen Mordes, dafür allerdings für Totschlag, in Abwesenheit zu drei Jahren verurteilt.
Das US Justizministerium setzte sogar durch, dass er ungehend in Gewahrsam genommen werden sollte, wenn er das STK betrat.
Aus diesem Grund blieb Jakob ausschließlich bei den Tok´Ra, was den US Behörden ein leichter Dorn im Auge war.
Er sah wieder Jules an.
„Und wie sieht es mit den Demonstrationen aus, haben die nachgelassen, oder müsst ihr euch damit immer noch herumplagen?“
Sie lächelte.
„Sind weniger geworden, aber ich habe erst letzte Woche mich mit einem Goa´Uld Anhänger geprügelt.“
Jetzt übernahm Selmak.
„Die Erdbevölkerung weiß doch die komplette Wahrheit über die Goa´Uld, warum haben sie da noch Anhänger?“
Als Jules nur mit den Schultern zuckte, sprach Franzi weiter.
„Das sind Friedensaktivisten, die nicht wahrhaben wollen, wie grausam die Schlangenköpfe sein können.
Die denken, dass man sich mit den Goa´Uld friedlich einigen kann und sind auch leicht von ihnen fasziniert.“
Selmak schüttelte den Kopf.
„Das sind Narren, ich hoffe doch, dass sie nicht in großer Anzahl existieren, denn wenn die Goa´Uld davon erfahren sollten…“
In der nächsten Sekunde betraten sie alle ein Labor, dessen Anblick ihnen den Atem anhalten ließ.
Sikerman sprach als erster wieder.
„Was ist denn das?“
Aber keiner von ihnen hatte eine Antwort parat, da der Anblick einerseits bekannt und dann wieder derart grotesk vorkam.
Teal´C sah sich ein wenig um.
„Die sehen mir sehr merkwürdig aus.“
Während Jakob sofort zum nächsten Computerterminal ging, sahen sich die anderen diesen Raum genau an.
Jeweils auf Liegen festgemacht waren 12 Krieger in schwarzen Rüstungen, die aber völlig regungslos schienen.


Auf dem Partyplaneten:

Sarah Gardner war es schließlich gelungen, den Tempel, der den Furlingern zuzurechnen war, zu öffnen.
Nachdem der Rest der Einheit von der Feier gekommen war, konnten sie die Stufen herunter gehen, um die Gemäuer zu erforschen.
Colonel Sumner und seine Männer hatten immer noch einen gewaltigen Brummschädel, den man ihnen auch ansah.
„Colonel, ich weiß ja nicht, was die ihnen alles zu trinken gegeben haben, aber sie und ihre Männer sehen nicht gut aus.“
Sumner zeigte eine ausdrucklose Miene.
„Ich weiß auch nicht, was das gewesen ist, aber eine gewisse Wissenschaftlerin meinte, wir sollten es trinken.“
Sarah sah ihn tadelnd an.
„Ja, aber wenn sie diese Drinks langsamer zu sich genommen hätten, wären sie jetzt auch nicht so verkatert.“
Der Colonel sah ziemlich gereizt aus.
„Das ihr Wissenschaftler immer denkt, auf alles eine passende Antwort haben zu müssen, nervt mich schon seit einiger Zeit.“
Während sie an glatten Wänden vorbeigingen, die keinerlei Zeichen der Erbauer aufwiesen, rollte sie mit den Augen.
„Ich bin von Soldaten auch nicht gerade begeistert, aber man kann sich mit allem arrangieren, wenn man nur will.“
Gleichzeitig erreichten sie die letzten Stufen, bevor das Team in einer kleinen Halle ankam, die aber ebenfalls kahl ausgestattet war.

In dem Labor:

Selmak übersetzte schnell, was er aus dem Computer lesen konnte, während Franzi die Daten kopierte.
„Anubis plant die Erschaffung einer neuen Art von Kriegern, die allem überlegen sind, was wir bisher kennen.
Er nennt sie Kullkrieger und wenn das hier stimmt, sind sie durch keine uns bekannte Waffe aufzuhalten.“
Teal´C wurde etwas blass.
„Wie soll denn das möglich sein?“
Selmak übersetzte weiter.
„Sie verfügen über eine neuartige Panzerung, die Stabwaffen und Zat´niti´kel Feuer aushalten kann, genauso euren Projektilwaffen.
Anubis braucht nur noch kontrollierbare Symbionten, die er diesen Kriegern wie Drohnen einsetzen will.“
Stabsfeldwebel Sikermann hackte da noch mal nach.
„Warum will er einfachen Kriegern Symbionten einpflanzen, dass klingt für mich nach einer ziemlichen Verschwendung.“
Selmak las weiter.
„Ich glaube das einfach nicht, er hat tatsächlich das Gerät des Tel´Chac nachbauen können, um Toten Wesen Leben einzuhauchen.“
Jules war ziemlich ratlos, wie die anderen auch, aber fragte als erste nach.
„Wenn uns da mal wer aufklären könnte?“
Selmak nickte ganz Gedanken versunken.
„Der Goa´Uld Tel´Chac hat einst, bevor Ra die Erde fand und die Goa´Uld noch Unas als Wirte nutzen, ein Antikergerät gefunden.
Dieses Gerät diente dazu, um Wunden zu heilen, aber es erwies sich als ziemlich schlimm für die Wirte, Menschen wie Unas.
Nach vielen Jahren hat Tel´Chac daraus dann den ersten Sarkophag konstruieren können, aber das Gerät tauchte nie wieder auf.
Anubis führte Krieg gegen ihn, besiegte Tel´Chac auch schnell, aber dieses Antikergerät hat er nie gefunden.“
Franzi wollte mehr.
„Und was hat dieses Gerät mit diesen Kriegern zu tun?“
Jetzt sprach wieder Jakob.
„Diese Krieger waren tot, als sie gezüchtet wurden, aber man hat ihnen Leben verliehen und dafür ist ein Sarkophag zu schwach.
Nur das eben erwähnte Antikergerät ist dazu in der Lage, deswegen denke ich, Anubis hat sein eigenes gebaut.“
Franzi hatte genug gehört.
„Ich bin nicht im Geringsten darauf scharf, dass er in seinem Aufgestiegenen Zustand auch noch so was vollendet.
Wenn wir hier fertig sind, jagen wir den ganzen Schuppen mit einer Atombombe hoch und genießen den Tag…“
Selmak unterbrach sie.
„Nein, die Bomben solltest du für die beiden Schiffe aufheben, ihr habt da doch sicher noch euren C4 Sprengstoff.“
Sikerman meldet sich.
„Ja, aber wir sollten unbedingt noch Nahaufnahmen von diesen Kriegern ohne ihre Rüstung machen, die könnten sich lohnen.“
Selmak war einverstanden und begann mit Franzi den Helm des einen Kriegers zu lösen, während Jules und Teal´C C4 verteilten.
Dabei erwies sich das öffnen des Helmes als recht schwierig, da diese praktisch mit dem Biologischen Körper verschweißt waren.
Aber mit den Kampfmessern und einiger, teils rabiater, Kraft gelang es schließlich, die Helme zu lösen.
Franzi erschauderte.
„Man sehen die widerlich aus…“
Auch Jakob war vom Gesehenen nicht angetan und verzog sein Gesicht, während Sikerman die Kamera zückte und Aufnahmen machte.
Teal´C und Jules hatten hingegen mehr als 25 C4 Ladungen platziert, dass sollte ausreichen, um den Stützpunkt zweimal zu sprengen.
Anschließend begab sich das Team wieder vorsichtig auf den Rückweg zu ihrem Frachtschiff, wo Daniel schon wartete.


Im Furlingertempel:

Sarah Gardner und die Marines drangen immer tiefer in den Tempel ein, fanden zunehmend auch Reliefs und Verzierungen.
Gerade kamen sie an einer Wandmalerei vorbei, die mehrere Menschen zeigten, welche ein Unbekanntes Wesen trugen.
Sarah war begeistert.
„Colonel, sehen sie nur, die Bildliche Darstellung stimmt sehr genau mit denen der Etrusker überein, das ist unglaublich.“
Sumner lächelte nur, während er eher an Janet Fraiser dachte.
Seit McKay mit den Hormonen Mist gebaut hatte, waren die beiden ein stilles Paar, auch wenn dies als Tabu galt.
Obwohl in Deutschland niemand etwas zu solchen Beziehungen sagte, könnten beide immer noch vom Pentagon versetzt werden.
Trotzdem war die Anziehungskraft, die für Marshall Sumner von dieser Frau ausging, einfach zu gros, um sie zu ignorieren.
„Ja, ja, schöne Fresken…“
Sarah lächelte über den Kommentar, da sie genau wusste, dass der Colonel nicht zuhörte, sondern nur höflich war.
Im nächsten Augenblick betraten sie einen großen Raum, in dessen Mitte acht Steinpodeste aufgebahrt waren.
Auf diesen Podesten waren die liegenden Statuen von unterschiedlichen Personen gezeigt, die wohl mal wichtig waren.
Sarah erkannte die Formation sofort.
„Colonel Sumner, dass sind ganz sicher Gräber, sie ähneln stark den Irdischen Königsgräbern des Mittelalters.“
Der Marine nickte.
„Wir sollten die Toten nicht stören, aber wir können trotzdem Technologie suchen gehen, mal sehen, was wir finden.“
Dr. Gardner stieg einen leicht entnervten Seufzer aus, bevor sie sie anfing, in den Nischen nach Wertsachen zu suchen.

Auf dem getarnten Frachtschiff:

Nachdem sie wieder an Bord waren und weit über dem Planeten schwebten, machte Franzi die Bomben scharf.
Gleichzeitig hielt Jules den Funkauslöser für das C4 in der linken Hand, da beides gleichzeitig hochgehen sollte.
Jakob hingegen flog näher an die Hatakschiffe heran, um den Transport der Nuklearwaffen zu verkürzen.
„OK, ich glaube, ich bin jetzt wirklich mehr als nah genug dran, ihr könnt dann den ersten Sprengsatz losschicken.“
Sikerman und Jules zogen die zweite Bombe schon mal zu recht, die wie die erste mit einem Zeitzünder versehen war.
Diese stand innerhalb des Transporterfeldes der Ringe und wartete darauf, aktiviert und los geschickt zu werden.
Im Moment stand der Zeitzünder bei 12 Sekunden, aber auf ein Signal würde der Countdown runterzählen.
Franzi sah auf das Hatak.
„Und los.“
Teal´C betätigte die Ringe und Franzi löste im selben Augenblick die Zeitschaltuhr aus, bevor die erste Bombe in hellem Licht verschwand.
Sofort zogen Sikerman und Daniel die zweite Bombe, die auch bei 12 Sekunden stand, auf die Ringplattform.
„Sprengsatz ist bereit.“
Franzi nickte Teal´C und Jules zu, er schickte die zweite Bombe los und sie zündete das C4 auf dem Planeten.
Danach drehten sich alle um und sahen aus dem Fenster, wo das erste Schiff gerade in einem hellen Lichtblitz verglühte.

In dem Labor auf Tarturus detonierte der gesamte Sprengstoff und riss die Kullkrieger mit in den Tod.
Die Explosionen lösten Sekundäre Detonationen im Energienetz aus und zerstörten beinahe den gesamten Stützpunkt.
Der Feuerball war noch ganz leicht vom Frachtschiff aus zu sehen, dass jetzt aber ganz andere Probleme hatte.
Durch die massive Strahlung der ersten Bombe war die Tarnung ausgefallen, weswegen vom zweiten Hatak vier Gleiter starteten.
Jakob griff ans Steuer.
„Ich glaube, wir sollten jetzt ganz schnell hier weg, bevor wir von dem Empfangskommando da noch begrüßt werden.“
Das Tel´Tak wendete und öffnete ein Hyperraumfenster, während im Hintergrund das zweite Schiff in einer gewaltigen Atomexplosion zerstört wurde.


In dem Furlingertempel:

Colonel Sumner stand vor einer kleinen Wandöffnung, in der Art von Ikone stand, die ganz leicht von innen leuchtete.
Es war ein hellgrüner Schimmer, der nur schwach vom Menschlichen Auge wahrgenommen wurde.
„Frau Dr., ich glaube, dass ich hier etwas gefunden habe, dass ihr Aufmerksamkeit verdienen sollte.“
Sarah schritt schnell durch die Kammer, an den Gräbern vorbei und lief mit ausgestreckten Händen dem Colonel entgegen.
„Dann zeigen sie mal.“
Der Marine reichte ihr die kleine Statue, welche etwa 30 cm hoch war und einen stehenden Mann darstellte.
Er sah allerdings nicht ganz Menschlich aus, sondern schien ein gepunktetes Fell zu haben, anstatt Haut.
Sarah holte einen Scanner hervor.
„Wie es aussieht, erzeugt dieses Licht eine schwache Form von Strahlung, die aber nicht weiter gefährlich ist.“
Sumner sah sich in dem Gewölbe noch einmal um, bevor er sein Team für den Abmarsch zusammentrommelte.
„OK Leute, packt euren Kram, wir gehen zurück zur Erde.“
Sarah protestierte natürlich.
„Aber Colonel, wir sind nicht mal eine Stunde hier drin und sie wollen gleich gehen, wir müssen diesen Ort erforschen.“
Sumner sah sie mit einem tadelnden Blick an.
„Wir werden auch bald ein Archäologisches Team herschicken, aber wir haben im Moment ein sehr starkes Goa´Uld Problem.
Wir können nicht irgendwelche Ruinen erforschen, während die Systemlords einen Angriff gegen die Erde planen.“
Das sah dann auch die Archäologin ein, bevor sie ihren Rucksack schulterte und den anderen zum Ausgang folgte.
Oben wurden sie erneut von der Partymeute empfangen und tranken alle noch einen Drink mit, bevor sie dann zur Erde zurückkehrten.

Auf dem Pel´Tak von Anubis Flakschiff:

Herak, der erste Primus von Lord Anubis, ging stetigen Schrittes, aber auch mit einem flauen Gefühl zu seinem Herrn.
Er hatte eine wirklich schlechte Nachricht für ihn, diese Botschaften nahm der Aufgestiegene im Allgemeinen sehr schlecht auf.
Herak erreichte den Thronsaal und kniete direkt vor seinem Herrn nieder.
„Mein Gebieter, die Tau´Ri haben hinterlistig zwei Hatak und euren Stützpunkt auf Tarturus fast völlig zerstört.“
Anubis blieb sitzen, kochte aber innerlich vor Zorn.
„Willst du damit sagen, dass sie meine neue Kriegergeneration von Kullkriegern vernichtet haben, bevor diese nur einmal kämpften?“
Herak drückte fast die Stirn in den Boden.
„Ja, aber es ist deinen Truppen gelungen, einen Krieger unversehrt zu bergen, er befand sich nicht bei den anderen.“
Anubis wurde wieder etwas ruhiger.
„Dann können die Experimente fortgeführt werden, doch meine Geduld ist nun endgültig am Ende angelangt.
Informiere die anderen Systemlords, dass wir beginnen werden und insbesondere Heru´ur, er soll den ersten Schritt einleiten.“
Herak verneigte sich, während er sich erhob.
„Wie ihr wünscht, mein Gebieter.“
Danach ging er zügig, begleitet von zwei weiteren Jaffa, um die jeweiligen Nachrichten zu versenden.


Auf dem Frachtschiff, bei ST 1:

Während Jakob das Frachtschiff flog und die anderen nichts zu tun hatten, ging Daniel ganz in Ruhe die Daten von Tarturus durch.
Es waren hauptsächlich Informationen über diese neuen Krieger, technische und genetische Datensätze.
„Jakob, sie hatten Recht, Anubis hat wirklich ein Gerät entwickelt, mit dem man totes Gewebe zum Leben erwecken kann.“
Der Tok´Ra wurde hellhörig.
„Steht da auch, wo er diese Maschine gebaut hat, vielleicht können wir sie ihm entwenden und eine Waffe gegen die Krieger bauen?“
Daniel schüttelte den Kopf.
„Dazu habe ich noch nichts gefunden, aber hier sind merkwürdige Passagen, die sich auf sein neues Flakschiff beziehen.“
Jakob hackte nach.
„Was meinen sie mit merkwürdig?“
Der Archäologe sah gar nicht mehr auf.
„Dieses Schiff scheint eine Art von Superwaffe zu besitzen, aber man benötigt zur Energieversorgung irgendwelche Augen…ich wird daraus nicht ganz schlau.“
Jetzt übernahm Selmak.
„Ich schon, denn es gab einst sechs Augen, dass waren Juwelen, die Energiereich aufgeladen waren und dem Besitzer viel Macht gaben…“
Daniel fluchte auf einmal.
„Er hat schon fünf davon und das letzte, dass Auge des Ra, soll sich auf Abydos befinden, er hat schon Schiffe geschickt.“
Jetzt kam auch Jules dazu.
„Wir müssen sofort eine Warnung schicken, sonst werden die noch überrascht und können sich nicht wehren.“
Selmak verneinte.
„Das ist absolut nicht möglich, wir sind außer Kommreichweite, sowohl zur Erde, als auch zu Abydos.“
Jules nickte.
„Dann hat der groß befürchtete Krieg also begonnen, denn nach Abydos wird Anubis nichts mehr abhalten, zur Erde zu fliegen…“
Kapitel 18 by Atlan
4.18 Ruhe vor dem Sturm…?
von Atlan





Das Raumschiff Vladivostok, eine Korvette der Terra-Klasse, lag bewegungslos im All.
Nur wenige Lichtjahre von dem Planeten entfernt, auf dem sich ST 1 befand.
Es hatte den Auftrag Patroulie zu fliegen und Subraumfunksprüche abzufangen.
Major Ivan Andreowitsch, Kommandant des Schiffes, betrat die Brücke.
„Was gibt es?“, fragte der Major.
Der Funker setzte sein Head Set ab.
„Herr Major, ich empfange eine Meldung von ST 1. Major Rust meldet, dass eine Flotte von Heru‘ur Abydos angreifen will.
Sie haben mit eigenen Augen gesehen, wie 5000 Jaffa vier Ha‚Tak und sechs Al‚Kesh bemannt haben.“
Der Major nickte grimmig.
„In Ordnung.
Schicken sie die Nachricht weiter zur Erde. Direkt zum Hauptquartier der Erdstreitkräfte. Standardcodeschlüssel Russian-Bear.“
Der Funker nickte.
„Jawohl Herr Major.“

Andreowitsch setzte sich auf seinen Kommandantenstuhl und dachte nach.
Wieso wand sich Heru‘ur Abydos zu und nicht der Erde?
Das musste doch irgendeinen Grund haben...
„Herr Major! Feindliches Schiff dringt aus dem Hyperraum aus!“, meldete der Radaroffizier und holte den Major aus seinen Gedanken.
„Den Umrissen her ein Ha‘Tak.“
Andreowitsch sah auf.
„Wir verschwinden in den Hyperraum.
Aber vorher sollen die Schlangenärsche unseren Weltraumstaub schlucken.
Steuermann, Sublichtmaschinen volle Kraft, 180° Wende!“
„Jawohl.“, antwortete der Steuermann grinsend und wendete die Vladivostok.
Das Schiff, 170 Meter lang und 15 Meter im Durchmesser, aktivierte seinen Sublichtantrieb.
Sie wendete und flog in die entgegengesetzte Richtung.
Und schon wenige Augenblicke später trat die Vladivostok in den Hyperraum ein.
Das Ha‘Tak hatte da nur ein Nachsehen.


Währenddessen in Erdnähe:

Das getarnte Frachtschiff trat in die Erdatmosphäre ein.
An Bord waren der Goa‘Uld Amset, ein Diener von Heru‘ur, und vier von dessen Jaffa.
Heru‘ur hatte ihm den Auftrag gegeben, den Planeten auszuspionieren, für den bevorstehenden Angriff der Systemlords.
„Mein Gebieter, wir treten nun in die Atmosphäre ein.“, meldete der Jaffa, der als Pilot fungierte.
Das getarnte Schiff ging schnell tiefer und steuerte schon im Sinkflug in Richtung Pazifik. Man wollte den halben Ozean überfliegen und dann die Westküste Nordamerikas ansteuern. Amset grinste bereits siegessicher.

Was er aber nicht getan hätte, wenn er gewusst hätte, dass der Sinkflug des Frachtschiffs bemerkt worden war.
Das Schiff hatte, während des Sinkfluges, Reibungshitze in der Atmosphäre erzeugt.
Eine Alarmrotte der deutschen Luftwaffe, bestehend aus zwei MiG-301 Abfangjägern, die sich auf Patrouille um den Planeten befunden hatte, war ebenfalls in die Atmosphäre eingedrungen und hing dem Schiff nun im Nacken.
„Schalte um auf Bordgeschütz.“, gab der eine Pilot zu seinem Flügelmann durch.
„Ich ziel über den Daumen.“
Er legte den Schalter um und positionierte sich hinter dem unsichtbaren Schiff, nur sichtbar durch die leichte Reibungshitze.
Dann feuerte er eine Breitseite aus seiner Railgun ab. Das Schiff verlor die Tarnung und wurde sichtbar.

„Mein Gebieter!“, rief einer der Jaffa.
„Ein Tau‘Ri Gleiter greift uns an! Wir haben den Tarnschirm verloren!“
„Ausweichen!“, befahl Amset sofort.
Das Frachtschiff wich nach links aus und bewand sich nun kurz vor der Westküste der USA, fast in der Nähe von Los Angeles.
Die MiGs wichen allerdings nicht vom Frachtschiff, sondern schalteten nun auf das Hauptwaffensystem um.
„Ziel fixiert, Sidewinder 1. Abschuss.“, gab einer der beiden Piloten durch und schoss eine Sidewinder Luft-Luft Rakete auf das Frachtschiff ab.
Die Rakete traf nach wenigen Sekunden auf ihr Ziel auf und zerriss das hintere Abteil.

Keine drei Sekunden später explodierte das Frachtschiff auch schon und die MiGs drehten ab. Durch die Explosionen merkten sie aber nicht, dass die vier Rettungskapseln gestartet worden waren.
Diese landeten direkt in einem Außenbezirk von Los Angeles.
Alle Kapseln drangen durch die Decke eines Abbruchreifen Hauses.
Amset kletterte als erster aus den Rettungskapseln und konnte seinen Augen nicht trauen.
Vor ihm, keine 100 Meter entfernt, bekriegten sich FBI und LAPD mit Gangstern.
Amset und seine Jaffa waren mitten in einen Drogenkrieg geraten.

Einer der Jaffa klammerte sich an seine Stabwaffe. „Mein Gebieter, sollen wir eingreifen?“
Amset überlegte kurz und sah einen Kolumbianer mit zwei Micro-Uzis einen Polizeiwagen beschießen, wobei er auch einen Polizisten verletzte.
„Wir warten ab.“, entschied Amset und betrachtete fasziniert den Straßenkampf.
„Ich will die Taktiken der Tau‘Ri kennen lernen. Und jetzt, geht in Deckung.“
Daraufhin stellte er sich hinter eine Häuserwand und beobachtete das Geschehen.
Seine vier Jaffa taten es ihm nach und sahen mit großen Augen zu.


In Berlin, Hauptquartier der Erdstreitkräfte, Funkraum:

Marschall Reineke und General Hammond standen vor dem Empfänger des Subraumfunkgerätes.
Reineke hatte angestrengt zugehört und fragte, nachdem der Funker zu Ende berichtet hatte:
„Und das ist der genaue Wortlaut?“
„Jawohl Herr Marschall.“, antwortete der Feldwebel vor dem Funkgerät.
„So hat es die Vladivostok übermittelt.“
Reineke nickte dem Feldwebel dankend zu, dann sah er zu Hammond.
„Wie stehen wir George?“
Der stellvertretende Chef der US Raumstreitkräfte überlegte kurz.
„Wir sollten sofort Abydos anwählen und eine Warnung durchgeben.
Und den Planeten sollten wir vorrübergehend evakuieren.“
Reineke nickte. „Und die Waffen und Rohstoffe sollten wir auch vom Planeten schaffen.“
Zum Funker gewand meinte er:
„Und sie geben den Funkspruch weiter an Degenhardt, im STK und meine Befehle dazu.“
„Jawohl, wird erledigt.“, antwortete der Feldwebel und wandte sich seiner Anlage zu.
„Wir halten den Planet solange wir können, dann ziehen wir uns zurück.“, fuhr Reineke fort und sah dann zu Hammond.
„Wir werden noch eine Presseerklärung aufsetzen und sie dann gleichzeitig bekannt geben.
Kann ich da mit der Space Force rechnen?“
Hammond nickte.
„Keine Sorge. Ich wird mit ihnen zusammen vor die Kamera treten.“
„Herr Marschall.“, sagte der Funker. „Das STK wählt Abydos an und gibt die Nachricht durch.“
Reineke nahm die Meldung mit einem Nicken entgegen.


In Los Angeles:

Amset und seine Jaffa hatten alles mitverfolgt und den Kampf zwischen Cops und Drogendealern hautnah miterlebt.
Momentan sahen sie zu, wie das LAPD ein Haus stürmte, indem sich einige Dealer versteckt hatten. Die Schüsse waren noch mehrere Häuserblocks weit zu hören und Kamerateams berichteten live von den Ereignissen.
Dabei versperrten sie entweder der Polizei den Weg oder hielten Polizisten von der Arbeit ab, um sie zu interviewen.

Amset sah sich das aus 50 Meter Entfernung an.
Einer seiner Jaffa sah verächtlich zu den Reportern.
„Das ist unerhört.
Wissen die Tau‘Ri nicht, dass sie die Arbeit der ihrer Ordnungskräfte behindern?“
„Diese Tau‘Ri. Sie haben keinen Respekt. Und das macht sie so gefährlich.“
Aufmerksam sah er zu, wie FBI und LAPD die Drogendealer abführten.


Auf Abydos:

Oberst Chukov stand in der Kontrollzentrale und sprach mit General Degenhardt.
„In Ordnung.“, bestätigte Chukov die Anweisungen von Degenhardt.
„Ich werd die Waffen auslagern lassen. Ich wähl gleich wieder raus und schick sie durch. Die Abydonier werden bereits hergebracht.
Ich hab ihnen befohlen, nur das nötigste mitzunehmen. Wir bringen sie erst mal zur Beta Basis.“
„In Ordnung Igor.“, meinte Degenhardt. „Ihre Truppen?“
„Wir haben hier noch 700 Gebirgsjäger, Panzergrenadiere, Fremdenlegionäre und andere.“, antwortete Chukov.
„Die Railguns hab ich schon bemannen lassen und unsere neuen Babys sind auch einsatzbereit.“
Mit den „neuen Babys“ meinte Oberst Chukov die neuen Angriff-Transport-Skimmer von Typ Falke.

Er flog mit maximal 800 Km/h, konnte auch, wie jeder Hubschrauber, auf der Stelle stehen bleiben. Es war eine reindeutsche Entwicklung, die aber auch an andere Länder geliefert wurden, natürlich nur gegen ein entsprechendes Endgeld. Sowohl als schneller Transporter, als auch als Angriffsschiff, war der Falke gut zu gebrauchen. Er konnte bis zu 12 schwerbewaffnete Männer aufnehmen und war bis an die Zähne bewaffnet Der Falke war der neue Trumpf der Erdstreitkräfte. Die Jaffa würden sich wundern, wenn sie landen würden.
Aber natürlich hofften alle, dass es nicht so weit kommen würde.

Degenhardt lachte, als er die Untertreibung vom „Baby“ hörte.
„Dann kann ja schon mal nichts schief gehen.“
Chukov lachte ebenfalls kurz auf, wurde dann aber wieder ernst.
"General, wie sieht es mit Raumschiffunterstützung aus?
Als Abydos das letzte mal angegriffen wurde, sahen wir ganz schön alt aus.“
„Die Tricolore, die Kuribayashi und die Mikasa sind vor 20 Minuten losgeflogen.“, meinte Degenhardt.
„In knapp 30 Minuten sind sie bei ihnen.“
Chukov blickte enttäuscht in die Welt.
Die Tricolore war zwar immerhin ein Schiff der Walhallaklasse, aber die beiden japanischen Schiffe waren Korvetten der Terraklasse.
Deshalb bedingt gefechtsfähig, nur gegen Todesgleiter und gegen Al‘Kesh zu gebrauchen.
„Mehr nicht?“, fragte er.
„Tut mir Leid.“, antwortete Degenhardt, der wusste, das der Russe enttäuscht war.
„Sie wissen, wie Zivilisten sind.
Die haben Angst, dass die Goa‘Uld gleichzeitig die Erde angreifen und wollen deshalb mit dem Gros der Flotte das Sonnensystem verteidigen.
Hinzu kommt noch, dass die Walhalla und Korolev momentan unterwegs sind und innerhalb einer Woche nicht wieder zu Hause sind.“
„In Ordnung. Wir kriegen das schon hin.“, meinte Chukov und atmetet schwer aus.
„Viel Glück Igor. Degenhardt Ende.“, kam es von Degenhardt zurück und schaltete die Verbindung ab, das Tor ebenfalls.
Chukov lies sofort wieder anwählen und schicke zuerst die Abydonier zum Beta Stützpunkt, dann die produzierten Waffen und Rohstoffe zur Erde.
Mitten während dieser Aktion meldete ein Leutnant: „Herr Oberst!
Am Rande des Systems sind zwei Ha‘Tak und drei Al‘Kesh aus dem Hyperraum gesprungen und halten Position!“

In den nächsten 30 Minuten tat sich auch nichts und das war für die Soldaten auf Abydos ein großes Glück.
In der halben Stunde waren nämlich die Tricolore, die Kuribayashi und die Mikasa angekommen und schlossen zu den 113 MiG-301 auf, die einen Schutzring um Abydos gebildet hatten.
Langsam kamen nun die beiden Ha‘Tak und die drei Al‘Kesh näher, die Ha‘Tak schleusten ihre insgesamt 190 Todesgleiter aus.
Oberst Villneuve, Kommandant der Tricolore, hatte das Kommando über die kleine Flotte übernommen.
„Herr Oberst, Todesgleiter voraus.“, meldete der Radaroffizier.
„Dann sofort unsere MiG‘s noch starten.“, befahl Oberst Villneuve.
„Und die Kuribayashi soll sich bereit machen, für die Abwehr der Todesgleiter.“

Die 170 Meter lange Korvette stellte sich zwischen die irdischen Streitkräfte und die kleine Goa‘Uld Flotte.
Die Todesgleiter näherten sich als erste, dahinter die Al‘Kesh, während die beiden Ha‘Tak sich weiter hinten hielten.
„Achtung.“, meinte Villneuve, als die Gleiter und die Bomber noch einige tausend Kilometer entfernt waren. „Feuer!“
Und die Korvette Kuribayashi feuerte.

Die Korvetten waren vollgestopft mit Luft-Luft Raketen, Anti-Schiff und Anti-Jäger Raketen, was auch die einzige Bewaffnung der Korvetten darstellte. Insgesamt hatten sie 16 Anti-Schiff Raketen, mit Mark III Atomsprengköpfen, 20 Raketenwerferbatterien (1 Batterie= 10 Rohre) mit insgesamt 200 Anti-Jäger Raketen.
Zur Abwehr gab es allerdings nur eine 5cm Triniumhülle und die Standardstealthhülle, die aber, wie alle Stealthhüllen, nur funktionierten, bei deaktivierten Sprengköpfen.
Es war die Premiere der Korvetten im Kampfeinsatz.
Aus allen 20 Batterien lösten sich insgesamt 200 Anti-Jäger Raketen und flogen auf die Todesgleiter und Al‘Kesh zu.
Jede Rakete hatte ein Ziel erfasst und flog direkt darauf zu.
Die Gleiterpiloten waren so überrascht, dass nicht einmal ein drittel von ihnen den Raketen entkommen konnte, die Al‘Kesh ebenfalls.
Aber knapp 120 Todesgleiter wurden augenblicklich zerstört.
Sowohl in der Erdenflotte, als auch auf dem Planeten, gab es die ersten Freudenrufe, während die restlichen Todesgleiter und die Al‘Kesh sich vorerst zurückzogen.

Doch die Menschen ahnten nicht, dass sich keine 20 Minuten zuvor ein getarntes Frachtschiff von einem der Mutterschiffe gelöst hatte und auf Abydos zuflog. Durch den ganzen Tumult bemerkte auch keiner den Landevorgang oder die Reibungshitze, die dabei entstand.
Das Frachtschiff landete etwa 500 Meter von den Werften entfernt, in denen momentan die Arbeiten ruhten.
Die Türen öffneten sich und heraus trat Amonet.
Sie trug die übliche Kleidung der Abydonier, hatte aber ihren Goa‘Uld Armreif nicht abgelegt.
Sie verließ das Schiff, hängte eine Umhängetasche um und ging auf die unterirdischen Werften zu, die in einem Fünfeck angeordnet waren.
Amonet hatte sich Heru‘ur unterwerfen müssen, nachdem Apophis ihr nach dem Leben getrachtet und ihre Armeen und Schiffe übernommen hatte.
Sie diente ihm jetzt als Königin.

Vor dem Zugang zur ersten Werft, stand ein Jeep mit einem Soldaten.
Der deutscher Leutnant kam auf Amonet, die den Kopf gesenkt hielt, zu.
„Was machen sie denn hier?“, fragte der Leutnant. „Sie sollten doch längst evakuiert sein.“
„Ach wissen sie.“, begann Amonet und sprach mit Sha‘Res Stimme.
„Ich hatte mich verlaufen.“
Dann griff sie in ihre Tasche und pustete ein rötliches Pulver dem Leutnant ins Gesicht.
Es handelte sich um eine neue, wesentlich stärkere Variante von Nishta.
Nach einigen Augenblicken schon, verklärte sich der Blick des Leutnants.
„Ich bin deine neue Herrin, bring mich in die erste Werft.“, befahl sie ihm.
„Jawohl, Gebieterin.“, meinte der Leutnant und führte Amonet in die erste Werft.
Dort legte sie zwei kleine Sprengsätze neben die angefangene, zu etwa 30% fertige, Walhalla der deutschen Luftwaffe.

Das wiederholte sie bei den vier anderen Werften.
Bis auf die dritte Werft, wo ein 15% fertiges Schiff der Rommelklasse lag und für die französische Luftwaffe bestimmt war, waren alle unbesetzt.
Amonet stellte die Bomben auf Fernzündung, konnte sie also mit ihrem Armreif aktivieren.
Dann wandte sie sich wieder an den Lieutenant, der ihr die ganze Zeit mit gläsernem Blick hinterhergelaufen war.
Sie trat neben den Jeep.
„Fahr mich zur Pyramide.“, befahl sie.
„Und bring mich an den Wachen vorbei.“
„Ja Gebieterin.“, sagte der Lieutenant fröhlich und öffnete, in bester Gentlemanmanier, Amonet die Tür auf der Beifahrerseite.
Er selbst setzte sich ans Steuer und fuhr über die asphaltierte Straße in Richtung der Pyramide.


In Los Angeles:

Die Jaffa und ihr Gebieter Amset marschierten einen Strand entlang.
Dabei gerieten sie allerdings in eine Parade der Homosexuellen.
Wieder standen sie abseits und sahen den ganzen Schwulen zu.
Die Jaffa waren mehr als angewidert, einer musste sich sogar übergeben.
Amset musste auch mit seiner Fassung kämpfen.
„Diese Tau‘Ri.“, stieß einer der Jaffa verächtlich aus. „Das ist krank!
Wenn ich bedenke, dass die für uns eine Gefahr sind!“
Amset nickte.
„Ja, man kann sich nicht vorstellen, dass das dieselben blutrünstigen Tau‘Ri sind.“
Da kam auf einmal ein Schwuler im pinken Muskelshirt zu ihnen und steckte jedem ein herzchenförmiges Kondom zu.
„Hier Jungs.“, meinte er kichernd.
„Macht euch nen schönen Abend.“
Er wandte sich ab und hinterließ nur einen, völlig verwirrten, Amset.
Immer noch das Kondom in der Hand, meinte er:
„Das sind wirklich die gleichen Tau‘Ri. Niemand sonst würde so mit einem Gott umspringen.“
„Mein Gebieter, soll ich ihn bestrafen?“, fragte einer der Jaffa, die Stabwaffe im Anschlag.
„Nein.“, befahl Amset.
„So sehr, er es auch verdient hat. Wir dürfen nicht auffallen.
Ich frage mich sowieso, wieso wir noch nicht aufgefallen sind.
Inzwischen wissen alle Tau‘Ri von uns.“

Amset befahl weiterzugehen und lies weiter am Strand entlang gehen, um weit genug von der Schwulenparade wegzukommen.
Nach knapp 10 Minuten kamen sie zu einem Stand, der erklärte, warum sie nicht auffielen.
Neben Stormtrooper T-Shirts, Plastik Lichtschwertern, hingen Plastik-Zats und Stabwaffen, Gummikostüme, die den Rüstungen der Jaffa ähnelten und T-Shirts mit einer Horuswache im Fadenkreuz.
Daneben waren Kautschuk Figuren, die eine Schlange zeigten.
Auf einem Symbiontenkörper hangen die Menschlichen Köpfe von Heru´ur und Apophis.
Die Augen leuchteten im Sekundentrakt und hinten zitterte der Schwanz.
Während Amset nur mit offenem Mund da stand, stieg den Jaffa die Zornesröte ins Gesicht.
„Mein Gebieter, bitte lasst uns diese Blasphemiker vernichten, die uns in unserer Ehre verletzt haben!“
„Jaffa, shell nok!“, zischte Amset leise, aber wütend. „Ich weiß, dass ihr mir ehrenvoll dienen wollt, aber wir haben einen Auftrag für unseren Herrn Heru‘ur zu erledigen.
Und jetzt folgt mir, Kree!“
Widerwillig und wütend folgten sie Amset weiter den Strand, von Los Angeles entlang.


Um Abydos:

Der Kampf hatte entgültig begonnen.
Die Ha‘Tak und AL‘Kesh stießen jetzt in die Reihen der Erdflotte vor.
Die restlichen Todesgleiter hielten sich von den Korvetten fern und stürzten sich auf die MiG-301, während die Kuribayashi mit ihren verbliebenen Raketen alle Al‘Kesh zerstörte.
Auf jedes Al‘Kesh kamen 4 Anti-Schiff Raketen.
Damit waren allerdings schon mal die Bomber ausgeschaltet, wenn die Kuribayashi nun auch schutzlos war.
Eines der Ha‘Tak bemerkte das und feuerte auf die Kuribayashi.
An mehreren Stellen schlugen die Plasmasalven auf und rissen Löcher in das Schiff.
Drei weitere Treffer schalteten das Schiff aus, es verlor seinen Antrieb.

Eine Breitseite der Tricolore, bestehend aus zwei Mark 7 naquadahverstärkte Nuklearwaffen, und eine der Mikasa, bestehend aus allen 16 Anti-Schiff Raketen, zerlegte im Gegenzug das Ha‘Tak.
Die ersten 12 Raketen schlugen auf die Schilde auf, während die letzten vier das Schiff zum explodieren brachte.
Leider trafen die Trümmer direkt auf die manövrierunfähige Kuribayashi, die in der Mitte zerrissen wurde.
Die 30 Crewmitglieder, Angehörige der japanischen Luftwaffe, konnten allerdings noch rechtzeitig in die Fluchtkapseln, wenn das Schiff auch verloren war.
Chukov verfolgte alles von seiner Kommandozentrale aus mit.
„An die MiGs: Erledigt endlich die Gleiter!“, befahl er über Funk.
„Keiner darf durchbrechen!“
„Schon längst erledigt.“, kam es von einem Piloten zurück.

Auf der Tricolore stand Oberst Villneuve vor dem Fenster und sah zu, wie das stark angeschlagene, letzte Ha‘Tak die Mikasa zum Rückzug drängte.
„Das geht doch irgendwie zu leicht.“, meinte der Franzose.
„Was geht da wirklich vor? Was soll dieser Möchtegernangriff?“
„Oberst?“, fragte der Waffenoffizier.
„Befehle?“
Villneuve wurde aus seinen Gedanken gerissen.
„Eine Breitseite Nukleargranaten!“

Die Walhalla drehte sich nach Backbord und feuerte 50 Nukleargranaten auf das Ha‘Tak ab.
Die Schilde warenkurz vor dem Zusammenbruch.
„Und jetzt noch eine Mark 3 hinterher!
Schickt die Bastarde zur Hölle!“, meinte Villneuve grinsend.
Die Mark 3 Rakete verließ ihr Silo und steuerte auf das Ha‘Tak hinzu.
Dessen Schilde kollabierten entgültig und eine breitgefächerte Salve aus den vorderen Railguns riss große Teile des Ha‘Taks ab und letztendlich explodierte es in einem riesigen Feuerwerk.


Auf Abydos:

Amonet hatte sich vom Leutnant in die Pyramide einschleusen lassen.
Sie waren einen Seitengang, direkt am Eingang zur Pyramide genommen und liefen einige Treppen herunter, in den Keller der Pyramide.
Der Leutnant ging mit einer Taschenlampe voran.
„Meine Gebieterin.“, begann der Leutnant auf einmal. „Wenn ich fragen darf, was wollt ihr hier unten?“
„Etwas finden, was Anubis und Heru‘ur große Macht verleihen wird.“, erklärte Amonet grinsend und trat die letzte Stufe herunter.
Vor den beiden erstreckte sich eine Kammer mit Wandgemälden und anderen Ornamenten, die noch aus der Zeit von Ra stammten.
Amonet ging an die gegenüberliegende Wand und besah sie sich.
Sie zeigte Ra und das, was Amonet hier finden wollte.
Das Auge von Ra.


In Los Angeles:

Als sie nach Downtown kamen, trafen Amset und seine Jaffa eine Bande von Kiffern.
Diese Halbstarken, die sich bereits ¾ ihrer Gehirnzellen weggekifft hatten, kamen ganz high auf Amset und seine Jaffa zu.
„Hey, hey.“, meinte einer witzelnd und legte Amset den Arm jovial um die Schulter.
„Hey Kumpel, hasste Gras dabei? Wir haben keines mehr.“
„Nein, wir haben keines.“, meinte Amset wahrheitsgetreu.
Dann meinte einer der Kiffer, als er die Jaffa sah.
„Hey Leute, ihr wisst schon, dass ihr wie ein paar schwule Jaffas aussieht, oder?
Zieht die Teile lieber aus, bevor euch einer für Schwuletten hält.“
Man sah den Jaffa an, dass sie sich hart zusammenreißen mussten, um den Kiffern nicht die Hälse umzudrehen.
Aber sie wussten, dass sie nicht auffallen durften.
Amset wechselte schnell das Thema.
„Weißst du, wo wir Waffen herkriegen?“
„Waffen?“, der Kiffer schien überrascht.
„Ja klar. Siehste das Haus dahinten?
Da wo „Nur Barverkauf“ draufsteht?“
Er zeigte auf ein halbverfallenes Haus am anderen Ende der Straße.
„Da kriegste Uzis, Shot Guns und einfache Ballermänner.“
Und dann verschwanden die Kiffer und hinterließen einen ratlosen Amset.
„Was heißt nur bar?“, fragte Amset seine Jaffa, doch darauf wusste keiner eine Antwort.

Sie gingen näher an das verfallene Haus heran und sahen plötzlich einen Mann.
Dieser hatte einen Fernseher unter dem Arm stürmte heraus, verfolgt von einem fettleibigen Mann, Ende 50.
Dieser schwang wütend eine Schrotflinte in den Händen.
„Na warte, dich wert ich lehren, mich zu bestehlen!“, schrie er hinterher und schoss mit der Schrotflinte.
Er traf den Dieb in den Beinen.
Der strauchelte und lies den Fernseher fallen.

Ungläubig sahen die Jaffa zu, wie der Mann den Dieb mit der Schrotflinte verprügelte.
Blut strömte überall.
„Wie konnten die Tau‘Ri nur solange überleben?“, fragte ein Jaffa seine Kameraden.
„Wenn die sich alle gegenseitig umbringen, wie kann es sie immer noch geben?“
„Die Systemlords müssen gar nicht mehr kommen.“, meinte Amset.
„Die Tau‘Ri erledigen sich mit der Zeit allein. Da muss keiner mehr nachhelfen.“
Und damit machte sich die kleine Gruppe wieder auf den Weg und steuerten auf eine Kreuzung zu.


Im Orbit um Abydos:

Die Tricolore und die schwer angeschlagene Mikasa hatten im Orbit um Abydos Position bezogen.
Die MiGs waren entweder auf dem Planeten gelandet, oder kehrten zur Tricolore zurück.
Oberst Villneuve sprach mit Oberst Chukov über Funk.
„Chukov, das gefällt mir nicht.“, meinte Villneuve.
„Dies lief alles zu glatt.
Wir haben zwei Ha‘Tak, drei Al‘Kesh und knapp 200 Todesgleiter ausgeschaltet, bei akzeptablen Verlusten.
27 Jäger, eine Korvette verloren, deren Crew jedoch aussteigen konnte, und die Mikasa wurde stark beschädigt.
Das lief zu einfach und war kein Invasionsversuch.“
„Sie haben Recht.“, stimmte Chukov zu.
„Aber was wollten sie dann hier?“

Amonet hatte indes mit der Laserlampe des Leutnants die Geheimtür geöffnet, die sich hinter der Wand befand.
Dazu hatte sie nur das rote Laserlicht auf das goldene Auge von Ra halten müssen.
Dahinter fand sie eine Geheimkammer.
Nach kurzem Überblicken der Artefakte in der Kammer erkannte sie, dass das Auge des Ra nicht darunter war.
Also zerschoss sie kurzerhand die Wände mit ihrer Handspange.
Eine der Wände zersprang und gab den Blick frei auf ein goldglänzendes Objekt.
Amonet nahm das kreisrunde Objekt mit dem roten Kristall in der Mitte an sich und lächelte.
Sie hatte das Auge des Ra gefunden.
Das letzte, dass Anubis und Heru‘ur noch fehlte.
Sie verbarg es unter ihrem Leinenkleid und ging dann mit dem Leutnant wieder nach draußen.
Ihren Auftrag hatte sie gerade erfüllt.

Ungesehen gelangte sie zu ihrem Frachtschiff.
Der Leutnant, welcher die ganze Zeit treu, wie ein Hündchen, hinter ihr hergelaufen war, stand immer noch mit verklärten Blick da.
Sie lächelte.
„Ich glaube, ich lasse dich leben.
Dann kannst du berichten, dass Anubis und Her‘ur nun die mächtigste Waffe der Galaxis besitzen.“
Dann stieg sie in das, immer noch getarnte, Frachtschiff und startete.
Der Leutnant sah ihr immer noch hinterher.
In der Luft drückte sie dann den Knopf ihrer Handspange.
Kilometer unter ihr explodierten die fünf Trockendocks der Erdallianz.
Der einzige Ort im Wirkungsbereich der Erde, wo man Raumschiffe der Walhalla und Rommelklasse bauen konnte.
Es würde mindestens ein Jahr dauern, bis man wieder daran denken konnte, erneut anzufangen zu bauen.
Bis dahin würde die Erdallianz mit den Schiffen auskommen müssen, die man hatte.
Amonet lachte laut, als sie daran dachte.
„Tau‘Ri.
Das wird euch eine Lehre sein sich gegen die Goa‘Uld auszulehnen.“


Auf Abydos war indes Panik angesagt. Feuerwehrwagen fuhren in Richtung Werften, um die lodernden Flammen einzudämmen.
Es hatte zur Explosion beigetragen, dass in der Nähe Treibstofftanks waren.
Chukov schlug mit der Hand auf seinen Schreibtisch in der Kommandozentrale, als er davon erfuhr.
„Verdammt!
Das darf doch nicht wahr sein!“
Dann blickte er zu Hauptmann Stein von den Feldjägern.
„Sofort alles durchsuchen, auch die Pyramide! Ich will nicht, dass noch mehr hochgeht!“
Der Feldjäger salutierte und rannte dann aus der Kommandozentrale.
Chukov schüttelte nur grimmig den Kopf.
„Da hat man uns aber mal verarscht...“

In Los Angeles waren Amset und seine Jaffa wieder auf Wanderschaft.
Sie hatten eine Weile bei einer Kreuzung gestanden und herausgefunden, dass man bei Grün gehen durfte und bei Rot stehen bleiben musste.
Bei der nächsten Grünphase also, überquerten sie die Straße.
Völlig sicher, dass ihnen nichts passieren konnte, hatten sie bereits die halbe Strecke zurückgelegt, als auf einmal ein alter Toyota mit etwa 100 Km/h angerast kam und sie frontal rammte.
Amset und seine Jaffa flogen meterweit über den Asphalt und blieben dann reglos liegen.
Er und drei der Jaffa waren bereits tot, der dritte kämpfte mit dem Leben.
Der Fahrer des Wagens, eine Frau, die beim Fahren telefoniert hatte, stieg aus und blaffte die Blutenden an.
„Diese beknackten Trekkis! Ihr habt meinen Wagen zerbeult!“

Weiter kam die Frau nicht.
Der noch lebende Jaffa wollte seinen Herrn rächen und aktivierte seine Stabwaffe.
Noch bevor die Frau reagieren konnte, wurde sie von einer Plasmasalve erfasst und gegen ihren Wagen geschleudert.
Sie war augenblicklich tot.
Die Meute Schaulustiger, die sich um die Unfallopfer gebildet hatte, rannte wild schreiend auseinander.
„Oh Gott, die sind ja echt!“
„Rettet euch! Die Jaffa sind los!“
„Ruft doch einer mal die Polizei!“

Einige wenige, die sahen, dass der Jaffa verwundet und keine wirkliche Gefahr mehr war, kamen wieder näher und gehörten zu, was der Sterbende zu sagen hatte.
Mit letzten Kräften erhob der Jaffa das Wort.
„Tau‘Ri, dieser Planet hat keine Ehre.
Ihr denkt, ihr währet die größten. Aber ihr wisst gar nichts.
Stattdessen mordet ihr und spuckt auf eure Opfer. Wer seit ihr also, dass ihr der Galaxis euer Siegel aufzwingen wollt.“
Und damit verstarb auch der letzte Jaffa.
Keine 10 Sekunden waren die Leichen von den Menschen ausgeraubt.
Die Stabwaffen und Zats nahmen sie mit und verschwanden.
Die Worte des Jaffa hatten sie nicht verstanden.
Nur zwei ältere Männer, um die 80, auf Krückstöcke gestützt, nickten und zogen anerkennend den Hut vor dem toten Jaffa.
„Manchmal.“, meinte er eine.
„Sagt auch der Gegner ein wahres Wort.“

Bis auf die beiden alten Männer würde sich keiner, der an diesem Tag da gewesen war, an diese Worte erinnern.


Einen Tag später:

ST 1 betrat die unterirdische Kammer, in der sich das Auge des Ra befunden hatte.
Chukov war in ihrer Begleitung.
„Und dieser Leutnant ist ganz sicher, dass es Amonet war?“, fragte Franzi.
Chukov nickte.
„Ja und sie soll etwas mitgenommen haben.
Was genau, da kann er sich nicht erinnern.
Nur, dass sie sagte, dass Heru‘ur und Anubis nun die mächtigste Waffe der Galaxis hätten.“
„Das ist auf jeden Fall nicht gut.“, meinte Franzi, was Chukov nur nickend bestätigte.

Jules, Sikermann und Daniel durchsuchten die Kammer in der Zwischenzeit gründlich.
Jules hielt ein wenig Schmuck hoch.
„Nur ein wenig Schmuck. Das wär höchstens was für irgendein Museum.“
Franzi sah enttäuscht aus, als Sikermann sagte:
„Hier, ich hab was.“
Er hatte eine, in ein Tuch eingewickelte, Steintafel gefunden.
„Daniel, sieh dir das mal an. Sieht nach der Sprache der Antiker aus.“
Daniel, der sich fasziniert die Fresken angesehen hatte, besah sich nun die Tafel und nickte.
„Ja, das ist ein Antikerdialekt.“
„Und was steht da?“, fragte Franzi neugierig.
Daniel nuschelte etwas.
„In urbus perditus...“
„Verschollene Stadt?“, versuchte Sikermann mit den letzten Brocken seines Schullateins zu übersetzen.
„Nicht unbedingt.“, meinte Daniel.
„Perditus heißt im Antikischen auch verloren...“
„Also?“, fragte Franzi genervt.
Daniel sah auf.
„Diese Tafel erzählt von der verlorenen Stadt der Antiker.
Ich muss das noch genau übersetzen, aber ich glaube, diese Tafel könnte uns zu der verlorenen Stadt der Antiker führen.
Einem Ort großer Macht.“
Da kam auf einmal ein Ordonanzfeldwebel angerannt, in einer Hand ein Fax.
„Ist eben gekommen. Über Erdstreitkräfte-Sonderkanal Alpha 1.
Die IIA hat was rausgefunden.“
Die IIA, die International Intelligenz Agency, war der Nachrichten- und Abwehrdienst der Erdstreitkräfte und arbeitete zum Teil, wie die Tok‘Ra, verdeckt auf anderen Planeten, um für die Erde zu spionieren.
Chukov riss dem Feldwebel die Nachricht aus der Hand.
Nach einer knappen Minute lesen und wieder lesen, sah er auf.
„IIA Spezialagenten haben von mehreren dutzend Planeten gemeldet, dass die Systemlords ihre Flotten zusammenziehen.
Zu einer gewaltigen Armada mit dutzenden Ha‘Tak, hunderten Al‘Kesh und Truppentransportern, sowie tausenden Gleitern.“

„Ja...“, sagte Franzi und deutete mit den Händen an, dass Chukov weitererzählen sollte.
„Die Flotte ist sechs Tage von der Erde entfernt.
Die Erdstreitkräfte zieht die Flotte im Solsystem zusammen und auch Amerikaner und Briten bereiten ihre Flotten auf den Kampf vor.
Die Erde und alle Außenposten befinden sich nun auf Defcon 2.“
„Oh Mann.“, stieß Jules aus.
„Da brauchen wir ja ein verdammtes Wunder.“
„In der Tat.“, meinte Teal‘C.




Fortsetzung folgt...
Kapitel 19 by Atlan
4.19 Ein Schimmer in den Schatten
von Atlan




Keine zwei Stunden, nachdem die Meldung, über den Angriff der Goa‘Uld gegen die Erde, auf Abydos angekommen war, traten Bundeskanzler Schröder, der gleichzeitig auch Vertreter der Erdallianz war, und Präsident Bush gemeinsam vor die Kamera.
Schröder räusperte sich und erhob das Wort.
Die Kameras richteten sich auf ihn, die Journalisten im Raum wurden ruhig.

„Meine Damen und Herren, wie wir vor wenigen Stunden erfahren haben, haben sich mehrere Goa‘Uld Systemlords zusammengeschlossen und planen, die Erde anzugreifen. Dies begann schon vor zwei Stunden, als ein Scheinangriff auf Abydos durchgeführt wurde.
Dabei konnte ein Goa‘Uld Spion ein wertvolles Artefakt, das Auge des Ra, stehlen und die Trockendocks des Planeten sprengen.
Angeführt von Anubis werden fünf Systemlords, die keine Angst vor den Asgard haben, mit ihren Flotten kommen.
Welche Pläne Anubis verfolgt, wissen wir nicht.“
Eine Reporterin meldete sich zu Wort.
Mit einem Kopfnicken erteilte ihr Schröder das Wort.

„Wissen sie schon, welche Goa‘Uld Schiffe schicken?“, fragte die Reporterin.
Diese Frage übernahm Bush.
„Soweit die Abwehr und die Tok‘Ra herausgefunden haben, führt Anubis Heru‘ur, Olukun, Kali, Bastet und Camulus an. Jeder schickt mehrere Schiffe seiner Flotte.“
Dann wandte er sich wieder an alle.
„Momentan sind wir dabei, alle Abwehrmaßnahmen zu treffen. Auf Ganymed, dem Mond und Phobos wurden die MiG Staffeln bereits in Alarmbereitschaft versetzt. Selbiges passiert momentan hier auf der Erde. Alle Raumschiffe wurden zur Erde zurückberufen, das letzte wird spätestens übermorgen hier sein. Zudem werden alle Reservisten einberufen.
Weiteres wird ihnen gleich der Pressesprecher des weißen Hauses bekannt geben.“
Zum Abschluss sagte Schröder noch:
„Wir wollen ihn nicht verschweigen, dass die Asgard uns diesmal wohl nicht helfen können. Die Replikatoren sind momentan wieder auf dem Vormarsch und binden die Asgardflotte.“
Ein Raunen ging durch die Menge der Reporter und Schröder fuhr fort:
„Allerdings wollen sie dennoch versuchen, uns ein wenig zu helfen.“

Da wurden Rufe laut und die Journalisten maulten: „Das wäre ja wohl das mindeste!“
Schröder schüttelte aber nur leicht den Kopf und dachte sich seinen Teil.
Die würden es nie lernen...

Auf der Mondbasis war währenddessen die Hölle los. Brigadegeneral Runge machte allen Feuer unterm Hintern. Die Techniker hatten den Auftrag, die Reserve-MiGs zusammenzubauen. Es waren über 400 MiG-301, die in Einzelteilen in den Lagerräumen der Mondbasis gelegen hatten. Für den folgenden Kampf, da waren sich die führenden Militärs einig, würde man so viele Jäger brauchen, wie es nur ging.
Runge scheuchte seinen Techniker so sehr, dass fast alle 30 Minuten eine MiG fertig wurde. Nach inzwischen fünf Stunden zeigte sich aber, dass die Techniker und Monteure das nicht mehr länger durchhielten. Alle hatten schon Ermüdungserscheinungen, was sicher bald die ersten Unfälle zu Folge hatte.

„General!“, hörte Runge auf einmal von hinten.
Er drehte sich um und sah Janet Fraiser wütend auf sich zulaufen.
„Was gibt’s Doc?“, fragte Runge knurrig und nahm einen kleinen Schluck aus seinem Flachmann.
Janet baute sich vor Runge auf.
„General, lassen sie es ruhig angehen! Wir haben noch mindestens 6 Tage Zeit.
Ihre Leute können nicht mehr. Die sind doch schon völlig übermüdet.
Soldaten, die vor Erschöpfung nicht kämpfen können, sind keine Hilfe, sondern ein Hindernis.“
Runge nahm einen weiteren Schluck aus seinem Flachmann.
„Na gut. Wir machen 8 Stunden Pause.“
Zufrieden zog Janet ab und nahm auch gleich die Techniker und Monteure mit.
Runge hingegen, wurde von der Kontrollzentrale gerufen.
„General Runge, bitte sofort in die Kommandozentrale. Es kommt eine Nachricht für sie rein.“
Brummig zog der Russe zur Kommandozentrale.

Colonel Sumner trat hinter Janet.
„Respekt. Irgendwie hast du ein Talent dafür, Vorgesetzte zur Schnecke zu machen.“
Janet sah ihren Freund an.
„Du meinst so, wie ich dich gestern.“, meinte sie und kniff ihn in den Hintern.
Sumner räusperte sich. „Ja, genau so.“


Derweil im NID Hauptquartier:

Harry Maybourne ging durch die Eingangshalle des NID Hauptquartiers.
Er war hier nicht mehr gerne gesehen, seitdem er beim STK als Verbindungsoffizier zur US Space Force arbeitete. Er trat durch eine Tür, wo ihn eine Sicherheitskraft zwei Etagen höher brachte, in einen Konferenzraum. Dort wartete schon Kinsey.

„Senator.“, begrüßte Maybourne Kinsey monoton.
„Colonel.“, antwortete dieser und nickte leicht. „Hätte nicht gedacht, dass sie sich hier noch reintrauen.“
Maybourne sah ihn nur leicht gelangweilt an.
Das hatte er jetzt schon oft genug gehört. Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich mache das zum Wohle des Planeten und der USA.“
Kinsey nickte kurz und verschränkte dann die Arme. „Ja, mag sein.
Aber momentan gibt es wichtigeres. Und damit meine ich natürlich die Invasion der Goa‘Uld.“
Er griff zu einer Gegensprechanlage. „Schicken sie bitte Miss Mayfield herein.“

Die Tür öffnete sich und eine etwa 1,70 Meter große blonde Frau, im Kostüm, kam herein.
„Colonel Harry Maybourne, Charlotte Mayfield, Vize Präsidentin von Ferro-Marschall Aeronautics.“, stellte Kinsey die beiden einander vor.
Maybourne gab ihr die Hand.
„Miss Mayfields Konzern hat in den letzten 11 Monaten insgeheim Symbiontengift für uns produziert.“
„Ich höre.“, meinte Maybourne und verschränkte die Arme.
Symbiontengift war verpönt, weil es ebenso Jaffa tötete.
„Die Mengen, die wir haben, reichen aus, um alle Goa‘Uld Planeten der Galaxis dreimal zu entvölkern.“, sagte Kinsey nicht ohne Stolz.

„Wenn die Jaffatruppen auf der Erde landen, werden wir zuschlagen.
Egal wo.“, erklärte Miss Mayfield.
„Ah ja.“, meinte Maybourne nur. „Und was wollen sie von mir?“
„Werden sie in der Kommandozentrale des STK sein, wenn die Goa‘Uld Flotte angreift?“, stellte Kinsey die Gegenfrage. Maybourne nickte und Kinsey fuhr fort:
„Dann wollen wir, dass sie uns die genauen Daten senden, sollten die Jaffatruppen landen. Der NID bekommt seit der Veröffentlichung des Stargate Programms, nicht mehr an solche Geheimdaten ran. Und selbst wenn, würden wir dann vom Pentagon überwacht.“
Nachdem Kinsey geendet hatte, überlegte Maybourne kurz.
Dann atmete er tief durch und sagte: „Na gut, ich denke, die Situation macht es notwenig. Wenn es soweit ist, schicke ich ihnen die Daten.“
Kinsey grinste nur siegessicher.
Für ihn lief damit schon mal alles nach Plan, um der nächste Präsident zu werden.
Er wollte beweisen, dass nur sein harter Kurs die Erde schützen würde.


Im STK:

General Degenhardt saß in seinem Büro und ging einige Unterlagen durch.
Da öffnete plötzlich sein Adjutant Stabsgefreiter Schultz die Tür zu seinem Büro.
Er salutierte. „Entschuldigen sie die Störung, Herr General!“
Degenhardt erwiderte den Gruß. „Was gibt es denn, Stabsgefreiter?“
„Herr General, Doktor Langford für sie auf dem Videokanal.
Sie meint, es sei dringend.“
Degenhardt nickte und setzte sich sein Headset auf. „Sie können gehen.“
Noch während Schultz den Raum verließ, schaltete Degenhardt den Videokanal ein.
Catherine Langford erschien auf dem Bild.
„Catherine.“, sagte Degenhardt freundlich. „Schön sie mal wieder zu sehen.“
„Gleichfalls, Sebastian.“, meinte die Archäologin. „Hören sie, Ernest und ich haben eine bedeutende Entdeckung in Griechenland gemacht.“
„Was denn?“, fragte Degenhardt interessiert.
Es könnte ja ein Hilfsmittel für den Kampf gegen die Goa‘Uld sein.

„Das Labyrinth, das einst von Daidalos gebaut wurde, um den Minotaurus einzusperren.“, sagte Catherine mit Stolz in der Stimme. „Wir haben es vorgestern durch einige sehr alte Schriften entdeckt.“
„Oh Wow!“, sagte Degenhardt sarkastisch und hob seine Fast zum Sieg, schwenkte sie „enthusiastisch“. „Catherine, falls sie es nicht wissen. Die Goa‘Uld stehen demnächst vor unserer Schwelle. Wir haben wichtigere Probleme.“
Catherine rollte mit den Augen.
„Vielleicht hätten sie mich dann mal ausreden lassen können.“
Degenhardt lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf. „Bitte.“
„Soweit wir wissen.“, begann Catherine. „Wurde das Labyrinth von den Antikern gebaut, um ihre Geheimnisse zu bewahren.“
Das überraschte Degenhardt.
„Hört sich schon mal gut an. Weiter.“

„Aus den Schriften, die wir gefunden haben, geht hervor, dass die antike Person Daedalus ein Nachkomme von Antikern war, die auf der Erde zurückblieben.“
„Falls das so war, haben wir diese Nachkommen noch nicht finden können.“, meinte Degenhardt.
„Ich glaube, es gibt sie immer noch.
Jedenfalls ein paar.“, meinte Catherine.
„Allein schon wegen dem Labyrinth.“
„Aha.“, meinte Degenhardt. „Sonst noch was?“
Catherine nickte. „Ja, überall gibt es Schriftzeichen der Antiker. Was ich hier mit Daniels Aufzeichnungen übersetzen konnte, deutet auf einen Wissensspeicher hin.“
Degenhardt wurde hellhörig. „So einer, der Franzi schon mal das gesamte Antikerwissen in den Kopf geladen hat?“, fragte er, was Catherine nickend bestätigte.
„Gut, ich werde sofort ST 1 zu ihrem Basislager nach Athen schicken und von da aus zu ihrem Standort. Wiedersehen Catherine.“
„Wiedersehen.“, sagte Catherine und beendete das Videogespräch.


24 Stunden später in der Nähe des Mars:

Die Erdflotten hatten sich am Mars versammelt.
Es waren die Flotten der Erdallianz, der USA und des British Commonwealth of Nations, in dem unter anderem England, Indien, Australien und Kanada Mitglied waren.
An der Bord der Rommel stand Marschall Reineke vor dem Sichtfenster der Brücke.
Er sah hinaus, wo sich die Flotten langsam näherten. Insgesamt waren es 13 Schiffe der Walhallaklasse oder der Walhallaklasse ähnlich, zwei Schiffe der Rommelklasse und acht Korvetten der Terraklasse.
Die ganze Flotte war im Solsystem, nachdem die Walhalla und die Korolev zurückkamen.
Nun gruppierten sich alle in der Umgebung des Mars und warteten auf weitere Anweisungen.

„Herr Marschall, die Flotte ist jetzt da und schwenkt in eine Geosynchrone Umlaufbahn um den Mars oder Phobos ein.“, meldete der Funker.
„Danke.“, sagte Reineke und begab sich zum Kommandantenstuhl.
„Stellen sie mich jetzt bitte zu Colonel Caldwell, an Bord der USS Hoover durch.“
Der Funker schaltete und auf dem Bildschirm erschien Colonel Caldwell, neben ihm sein XO Lt. Colonel Sheppard.
„Colonel.“, begrüßte Reineke den US Colonel.
„Freut mich, dass die ganze US Space Force nun voll einsatzfähig ist.“
Caldwell nickte. „Ja Marschall, hat ja auch lang genug gedauert.
Die USS Clinton ist gerade fertig geworden.“
Reineke lies sich ein Klemmbrett mit einigen Unterlagen geben.
„Gut, dann haben wir jetzt 13 Großraumschiffe zur Verfügung.
Deutschland hat die Rommel und die Walhalla, Russland die Korolev und die Gagarin. Die USA haben die Hoover und die Clinton, England die Churchill und die Lexington. Dazu Irlands St. Patrick, Australien mit der Sydney, Frankreich die Tricolore und Orleans, sowie Japans Yamato.“
Reineke holte Luft.
"Außerdem haben wir ja noch die acht Korvetten, also eine gute Flotte."

„Damit sollten wir den Goa‘Uld kräftig einheizen können.“, meinte Lt. Colonel Sheppard.
„Ich weiß nicht, Colonel.“, meinte Reineke zu Sheppard.
„Man sollte niemanden unterschätzen. Vor allem nicht Anubis, denn dem trau ich beinahe alles zu. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.“
„Genau.“, stimmte Caldwell zu. „Wann kommt eigentlich Thor an? Er wollte doch helfen.“
Der Marschall sah auf seine Uhr. „Er müsste genau... Jetzt da sein und das Paket hochbeamen.“


Mit dem „Paket“ meinte Reineke General Hammond, der in diesem Moment auf Thors Schiff, die Franziska Rust, gebeamt wurde.
Kaum war er wieder vollkommen rematerialisiert, fiel er auch schon auf den Boden.
Thor hatte ihn direkt aus einer Sitzung gebeamt.
„Was zum...“, fragte er sich und stand wieder auf. Sein erster Blick fiel auf den Asgard, der an einer Steuerkonsole einen knappen Meter von ihm entfernt stand.
Es war Thor.
„Sei gegrüßt.“, sagte Thor. „Ich bin Thor. Du musst General Hammond sein.“
„Ja.“, antwortete Hammond verwirrt. „Ich bin nur überrascht, dass ich auf einmal hier bin.“
Thor zwinkerte mit den Augen. „Ja. ST 1 steht leider nicht zur Verfügung, wie mir General Degenhardt mitteilte. Aber ich würde gerne einen Erdsoldaten dabeihaben, wenn die Asgard, die Goa‘Uld angreifen.“

Auf Hammonds Gesicht erschien ein erstaunter Ausdruck der Überraschung.
„Ich bin überrascht, dass die Asgard so schnell reagieren.
Ich dachte, ihr würdet gerade Krieg gegen die Replikatoren führen.“
„In der Tat, das tun wir auch.“, entgegnete Thor. „Allerdings konnte ich nur zwei Schiffe von den Fronten abziehen.
Meine Franziska Rust und Kvasirs Julia Tora.“
„Ist doch besser, als nichts.“, meinte Hammond und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß, wie schlagkräftig eure Raumschiffe sind.“
„Wer weiß.“, begann Thor sinnend.


12 Monate zuvor:

Thor lag gefesselt auf einer Bahre, inmitten eines Goa‘Uld Schiffes.
Er hatte einen der geschützten Planeten vor den Goa‘Uld schützen wollen.
Dabei war er mit einem Schiff der Belisknerklasse gekommen, weil seine Franziska Rust bei einer Mission gegen die Replikatoren gebraucht wurde.
Da erschien auf einmal ein Hologramm von Franzi. „Thor.“
„Franziska. Es tut gut dich zu sehen.“, sagte Thor schwach. „Was tust du hier?“
„Ich bin mit ST 1 da unten bei Heimdall. Wir sollten sie abholen, nachdem du die Goas nicht vertreiben konntest. Was ist überhaupt passiert?“
Thor konnte nur schwer sprechen. Er war schwach.
„Ich wollte den Planeten beschützen. Anubis wollte nicht abziehen und deshalb eröffnete ich das Feuer. Doch diesmal stimmte etwas nicht. Die Ha‘Tak Schilde waren viel stärker und ebenso die Waffen. Sie zerstörten mein Schiff und holten mich an Bord. Franziska, Anubis ist anders, als die übrigen Goa‘Uld. Er ist mächtiger.
Wir können nicht mehr mit einem Sieg rechnen, wenn wir gegen seine Schiffe kämpfen.“

Dann waren plötzlich Schritte auf dem Gang zu hören.
„Du musst jetzt gehen.“, sagte Thor eindringlich. „Bring Heimdall und ihre Forschungen in Sicherheit.“
Franzi nickte, dann verschwand ihr Hologramm.
Im selben Moment öffnete sich das Schott und eine Gestalt in einer langen Robe trat ein. Anubis.
„Thor.“, sagte der Goa‘Uld mit Hohn in der Stimme. „Diese Ehre, den Oberkommandierenden der Asgardflotte hier auf meinem Schiff zu haben.“
„Ich werde dir nichts sagen.“, meinte Thor nur mit Trotz in der Stimme.
„Oh doch, das wirst du.“, antwortete Anubis und holte ein kleines Objekt heraus.
„Diese Sonde wird dein Gedächtnis anzapfen und mir Zugang verschaffen, zu all den Geheimnissen der Asgard...“


In der Gegenwart:

Hammond nickte nachdenklich. „Ich verstehe. Also weist du nicht, ob wir gewinnen können.“
„Vielleicht.“, sagte Thor. „Wenn wir einen schnellen Überraschungsangriff mit unseren zwei Schiffen durchführen, werden sie wohl einige Schiffe verlieren.
Wir konzentrieren uns auf die Schiffe der anderen Systemlords.
Deren Schiffe werden nicht die neuen Schilde von Anubis haben. Trotzdem werden Kvasir und ich einen Großteil der Energie für die Hyperraumgeneratoren auf die Waffen und Schilde umleiten. Wir werden zwar länger brauchen, bis wir bei der Flotte sind, können aber schon mit voller Kraft zuschlagen.“
„Guter Plan.“, lobte Hammond.
„Noch mal danke, dass ihr das versucht.“
Thor neigte leicht den Kopf.
„Wir zeigen uns dafür erkenntlich, wegen der Rettung vor den Replikatoren.“
Dann traten die Franziska Rust und das Schwesterschiff, die Julia Tora, auch schon in den Hyperraum ein.


Auf Kreta:

ST 1 war in der Zwischenzeit von Catherine Langford zum Labyrinth gebracht, das angeblich von Daidalos gebaut worden war. An einem Punkt blieb Catherine stehen.
Außer einer Säule gab es dort jedoch nichts.
„Moment mal.“, meinte Franzi. „Hier soll das sein?“
„Ja.“, meinte Catherine.
„Aber hier ist doch nichts.“, meinte die Anführerin von ST 1.
„Das dachte ich zuerst auch.“, meinte Catherine und zeigte auf die zwei Meter hohe und ein Meter breite Säule. Bis Ernest und ich und die mal genauer ansahen. Passen sie auf.“
Catherine ging zur Säule und strich über die Oberfläche. Sie drückte auf eine Stelle und diese fuhr ins Innere der Säule. Diese Stelle wurde ersetzt durch einen länglichen, blauen Sensor.
„Aufpassen.“, sagte Catherine, die an dieser Arbeit gewiss ihre Freude hatte.
Die Säule fuhr beiseite und gab den Blick frei auf eine Treppe, die weit nach unten führte.
Catherine holte eine Taschenlampe heraus.
„Kommen sie. Wir müssen ein paar Meter nach unten. Dieser Daidalos war genial.
Er hat das Labyrinth unterirdisch angelegt.“
Sie stieg als erste die Treppen herunter.

Etwa 50 Meter tief unter der Erde, kam die kleine Truppe im Dunkeln an.
Automatisch schaltete sich Licht an und gab stufenweise immer mehr von der langgestreckten Halle preis. Der Hauptteil des Raumes wurde von dem riesigen Labyrinth eingenommen. Die Mauern waren mindestens 15 Meter hoch und die Gänge sehr verschachtelt.
„Wow.“, sagte Daniel, dessen Forschergeist wieder einmal erwacht war.
Er holte sofort seine Digitalkamera heraus und machte einige Fotos. Catherine führte sie währenddessen zum Eingang des Labyrinths. Dort war eine lange Tafel mit Antikerschrift angebracht.

„Daniel, ich konnte nicht alles übersetzen.“, sagte Catherine. „Der Inhalt ist sehr kompliziert. Aber ich hoffe, das könnte uns zum Wissensspeicher führen, den wir bisher nicht finden konnten.“
Daniel machte schnell ein Foto von der Tafel und versuchte zu übersetzen.
„Äh... Hier steht was vom Erbe der Gene, die von einer Generation an die nächste weitergegeben werden.“
„Das Antikergen.“, rasselte Franzi auf einmal los. Es war eine ihrer Eingebungen, die sie ab und zu hatte, seitdem sie das Antikerwissen in ihr Hirn geladen hatte, Fetzen die nach der Extraktion Hängen geblieben waren.
Sie berührte die Platte und plötzlich erschien auf dem Boden ein hellblaues Licht, das sich durch das ganze Labyrinth zog.

„Und jetzt?“, fragte Jules.
„Ich würde mal sagen, wir folgen dem markierten Weg.“, schlug Sikermann vor.
„Okay.“, meinte Franzi. „Los, gehen wir.“
Und damit marschierten sie los.
Der blau markierte Weg führte kreuz und quer durch das Labyrinth, allerdings nie in eine Sackkasse.
Nach knapp 10 Minuten gelangten sie zum Ende des markierten Weges und zu einer Stelle, wo sich vor einer leeren Wand ein Kreis befand, auf dem in antikisch:
„Wir sind die Antiker.“ stand.
Franzi lief über die Platte, wie schon beim ersten mal, und an der leeren Wand erschien ein Wissensspeicher.
„Gut.“, sagte Daniel und ging an eine Seite des Speichers.
„Wir müssen ihn nur noch abbauen und mitnehmen. Dann kann McKay sicher die Informationen entnehmen, die wir brauchen.“
„Bullshit.“, sagte Franzi auf einmal.
„Das ist viel zu umständlich."
Sie schupste Daniel beiseite und sah in das Gerät.
Teal‘C und Sikermann wollten sie noch vom Gerät wegreißen, aber es war zu spät.
Zum zweiten Mal, umfasste ein Greifarm Franzis Kopf und lud ihr das ganze Wissen der Antiker in den Kopf.

Jules schlug sich die Hände vors Gesicht.
„Kann dies denn nicht lernen?“
Der Greifarm lies Franzis Kopf los und sie fiel zu Boden. Teal‘C und Sikermann stützten sie. Jules fühlte ihren Puls.
„Extrem schneller Puls, flache Atmung. Sie muss sofort ins Lazarett.
„Los, dann raus hier.“, meinte Sikermann, ging mit Teal‘C und der ohnmächtigen Franzi voran.


Am nächsten Tag:

Franzi saß in ihrem Quartier und tippte auf ihrem Laptop.
Es klopfte an der Tür.
„Herein.“, rief sie und blickte nicht mal von ihrem Computer auf.
Daniel betrat den Raum. „Und, wie läufts?“, fragte er.
„Ganz gut.“, meinte Franzi. „Ego versuch hier grad noch ein paar Sachen festzuhalten, bevor das Antikerwissen mich zu adeo versucht.“
„Hat schon angefangen.“, sagte Daniel betrübt. „Du fängst schon wieder an die Wörter zu ersetzen."
Franzi nickte nur beiläufig.
„Was machst du da überhaupt.“, fragte Daniel und griff zum Laptop. Franzi wollte erst protestieren. Daniel scrollte hoch zum Anfang der Seite und war erstaunt, was er sah. Franzi hatte mit den normalen Buchstaben die Umrisse von Stargatesymbolen eingetippt. Sechs Symbole und der Ausgangspunkt, die Erde. Darunter stand in normaler Schrift: „Praclarusch Taonas At“.

Kurz darauf stand Daniel bei Müller im Kontrollraum und zeigte ihm die Symbole.
Müller gab die Symbole ein. Nach einer Weile kam eine Fehlermeldung.
„Da haben wirs.“, sagte Müller.
„Die Adresse haben wir schon mal angewählt.
Vor einigen Jahren schon, konnten aber kein Wurmloch aufbauen.
Also entweder, gibt es das Tor nicht mehr, oder es ist verschüttet.“
„Und dann kommen wir nur mit einem Schiff dahin.“, sagte Daniel.
Müller kratzte sich am Hinterkopf.
„Und da haben wir schon ein Problem, alle Schiffe werden zur Erdverteidigung gebraucht.“
Daniel steckte die Hände in die Tasche.
„Tja, dann gehen wir mal bei Bastian betteln.“
Und beide machten sich auf zum Büro des Generals.


Einen weiteren Tag später:

Inzwischen herrschte auf der ganzen Erde eine Ausgangssperre. Alle Nationen hatten das Kriegsrecht verhängt. Die Reservisten waren eingezogen und bewaffnet worden.
Außerdem hatte Deutschland eine Infanteriedivision und ein Bataillon Panzer um das STK verteilt.

Während die Militärs sich also bewaffneten und letzte Alarmdrills durchführten, maulten, wie üblich, die Zivilisten gewaltig. Man hatte die Lebensmittel und Güter rationiert, um im Fall einer Bodeninvasion für einige Wochen genug Nahrung und Frischwasser hatte. Aber dadurch kam nur Unmut auf.
Aus allen Bunkern und U-Bahnschächten, wo man die Zivilisten untergebracht hatte, gab es Klagen.
„So ein Scheiß! Jetzt rationieren die unser Essen?“
„Auch wenn wir Krieg haben: Wieso rationieren die schon jetzt das Essen?“
„Und wieso müssen wir in U-Bahnschächten hausen, bevor das erste Feindschiff da ist?!“

Für viele war in diesen Tagen die Kirche eine Stütze. Papst Benedict XVI. hielt Messen im Petersdom ab. Tausende Gläubige hatten sich in diesen Stunden dort versammelt, um für ihre Erlösung zu beten.
„Und ich sage euch, die Kräfte des Guten unterstützt von unserem Herrn werden diese Blasphemiker, die Goa‘Uld, besiegen!
Ich rufe alle Gläubigen dazu auf, ihr Schicksal in Gottes Hände zu legen.
Und nun, lasset uns beten.“


Im Hyperraum:

Das Frachtschiff flog schon mit Maximalgeschwindigkeit durchs All. Teal‘C steuerte das Schiff. Sie waren vor einer Stunde losgeflogen, nachdem man ihnen genehmigt hatte, das eine Frachtschiff zu nehmen, das die Erde noch hatte.
Man hatte sie nicht schon gestern fliegen lassen, weil einige Politiker der Meinung waren, mit dem Frachtschiff könnte man kleine Schläge gegen die Goa‘Uld Flotte durchführen, sobald sie im Solsystem waren.
Marschall Reineke und Präsident Putin hatten ihren gesamten Einfluss aufbringen müssen, um ST 1 das Frachtschiff zu geben.

Außer ST 1 war noch McKay an Bord, der sich um das Technische kümmern sollte.
Jules saß bei Sikermann, der in einem Buch las und die Ruhe weg hatte.
„Hast du verstanden, was Franzi da geredet hat?“, fragte Jules.
„Irgendetwas von einem Potenziamodul.“, antwortete Sikermann. “Und was von dem Schlüssel zum Sieg, der auf der Erde liegt.“
„Und deshalb fliegen wir zum anderen Ende der Galaxie?“, fragte Jules verwirrt.
„Jep.“, meinte Sikermann und blätterte um.
Sie lehnte sich gelangweilt zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Weißt du, worauf ich jetzt Lust hätte?"
Er warf als AntwortJules einen MP3 Player zu.
„Wenn du mich jetzt zum "Wer am schnellsten seine Waffe zerlegen und wieder zusammensetzen kann"-Wettkampf überreden wolltest: Nein.
Hör Musik, wie normale Menschen und entspann dich, anstatt deine Energie zu verschwenden.“
Mit einem, nicht ernstgemeinten, Schmollmund und setzte sie sich die Kopfhörer auf. "Du bist nen Langweiler, Ralf.", meinte sie nur neckend.
Er sah auf und grinste. Schüttelte dann nur belustigt den Kopf und wandte sich wieder seinem Buch zu.

McKay kam aus der Maschinensektion. Er fuhr sich durch die Haare.
„Okay, ich hab mal nachgerechnet.
Wenn wir so weiterfliegen, sind wir in einer Woche bei Praclaruscht.“
„In etwa 4 Tagen kommen aber die Goas an der Erde an.“, sagte Daniel.
„Dann müssen nos ocior werden.“, sagte Franzi, die bisher ihre Ausrüstung überprüfte, die sie mitgebracht hatte.
Darunter Naquadah-Reaktoren und weitere technische Ausrüstungen.
Sie ging an McKay vorbei in die Maschinensektion. Der sah nur Daniel fragend an.
Daniel übersetzte für McKay: „Dann müssen wir schneller werden, hat sie gesagt.“

McKay folgte Franzi in die Antriebssektion und sah zu, wie sie Kristalle vertauschte.
Er zückte schnell einen Block und versuchte, alles mitzuschreiben.
Sie arbeitete aber auf einem Niveau, das zu hoch für ihn war.
Sie tauschte die Kristalle mit atemberaubender Geschwindigkeit aus und schoss auch noch mit einer Zat auf die Kristalle. Es gab einen Ruck und dann spürte man, wie sich die Geschwindigkeit erhöhte. McKay sah sie übelgelaunt an.
„Konnten sie nicht so arbeiten, dass ich das alles aufschreiben konnte?“
Sie ignorierte ihn aber nur.

McKay maß noch einmal die Geschwindigkeit und ging dann zurück in den Frachtraum. „Ich weiß nicht wie, aber Franzi hat es geschafft, dass wir jetzt mit 12-flacher Geschwindigkeit fliegen. Wenn wir Glück haben, schaffen wir Hin- und Rückflug in 3 Tagen."
„In weniger, als 4 Tagen wollen die Goa‘Uld da sein.“, meinte Sikermann. „Das wird sehr knapp.“
„Wäre nicht das erste mal.“, sagte Teal‘C vom Cockpit aus.

Das Frachtschiff flog weiter durch den Hyperraum mit Kurs auf den Planeten Praclarusch Taonas.


Währenddessen:

Die beiden Asgardschiffe Franziska Rust und Julia Tora verließen indes den Hyperraum, kurz vor der Goa‘Uld Flotte. Thor war extra so langsam geflogen und hatte zwei Tage für die Reise gebraucht, um die Energie, die er so sparte, für die Waffen zu speichern. Die beiden Schiffe flogen mit Maximalgeschwindigkeit auf die Flotte zu. Diese war gewaltig. Es waren 48 Ha‘Tak, 56 Al‘Kesh und ein gigantisches Flaggschiff. Mindestens 10mal größer, als ein gewöhnliches Ha‘Tak.

„Oh Mann.“, sagte Hammond, als er die Flotte sah.
„Ich bin auch überrascht.“, sagte Thor.
„Eine so gewaltige Goa‘Uld Flotte, habe ich noch nie gesehen.“
Dann rief er ein Videogespräch mit dem anderen Schiff auf.
Der Asgard Kvasir erschien auf dem Bildschirm.
„Kvasir, wir greifen an.“, befahl Thor.

Die beiden Asgardschiffe luden ihre Waffen auf und begannen zu feuern. Die Salven ihrer Strahlwaffen trafen auf die Ha‘Tak Schilde auf. Eines von ihnen, ein Schiff von Camulus, wurde augenblicklich zerstört, da es nicht die Schilde von Anubis hatte.
Kvasir hatte mit einem extremen Dauerfeuer eines von Anubis Schiffen zerstört und kurz darauf ein zweites. Thor erledigte mit einem Angriff von oben ein weiteres Ha‘Tak.

Dann feuerte jedoch die gesamte Goa‘Uld Flotte zurück. Das Feuer von 21 Schiffen traf Thors Schiff und beanspruchte die Schilde sehr stark. Alle anderen Schiffe feuerten auf Kvasirs Schiff. Diesem gewaltigen Hagel von Plasmasalven und denen des Flaggschiffs, war die Julia Tora nicht gewachsen. Die Schilde kollabierten und das Schiff wurde beschädigt. Kvasir hatte jedoch, bevor er sich auf die Franziska Rust gebeamt hatte, das Schiff auf Kollionskurs gestellt und rammte zwei Ha‘Tak frontal.
Das Asgardschiff wurde zwar zerstört, nahm aber dadurch noch zwei Ha‘Tak mit.

Thor verschwendetet keine Zeit und ging sofort in den Hyperraum. Mit Maximalgeschwindigkeit setzte er Kurs zur Erde. Kvasir, der nun neben Thor stand, war schweigsam, während Thor meinte: „Es tut mir Leid, dass wir nicht mehr tun konnten.“
„Ich danke dir trotzdem.“, sagte Hammond. „Immerhin habt ihr sechs Ha‘Tak zerstört und wir wissen jetzt, wie stark die Truppenstärke der Goa‘Uld sind. Ich denke, das ist schon mal ein Anfang.“


Anubis hingegen, tobte vor Zorn. Er schlug mit beiden Fäusten auf seinen Thron.
„Diese Asgard!“, rief er wütend. „Ich werde mich an ihnen rächen, sobald ich die Tau‘Ri vernichtet habe. Herak!“
Sein erster Primus trat zu ihm. „Mein Gebieter?“
„Wir starten.“, befahl Anubis.
„Wir verlegen den Zeitplan um einen Tag nach vorne. Wir starten jetzt in den Hyperraum.“
Herak neigte den Kopf. „Wie ihr wünscht, mein Gebieter.“
Die riesige Goa‘Uld Flotte nahm Fahrt auf und trat in den Hyperraum ein.



Ankunft bei der Erde: 2 Tage 20 Stunden.
Voraussichtliche Zeit ST 1 Erde - Praclarusch Taonas und zurück: ca. 3 Tage.



Fortsetzung folgt....
Kapitel 20 by Atlan
4.20 Die dunkle Sonne
von Colonel Maybourne und Atlan




Marschall Alexander Reineke stand still vor dem Aussichtsfenster seines neuen Flaggschiffes, der Rommel. Er wartete auf das berühmte Morgengrauen vor einer jeden großen Schlacht, auch wenn er sich im All befand. Die Flotte hielt immer noch ihre Position um den Mars, nur das Irische Schiff St. Patrick blieb über der Erde zurück.
Für den Fall, dass die Goa´Uld, Stoßtrupps mit Alkesh und Todesgleitern schicken, sollten die Iren ihnen Einhalt gebieten.
Der Flottenkommandant wollte sich gerade wegdrehen, als ihm ein Leutnant eiligst Meldung erstattete.
„Herr Marschall, Walhalla und Korolev verlassen soeben den Hyperraum und steuern unsere Position an.“
Reineke nickte und ging dann zur Kommstation, öffnete einen Kanal an alle Schiffe, die um den Roten Planeten versammelt waren.
„Hier spricht der Flottenkommandeur, ich bitte sie alle um einen Moment ihrer Geduld, mir bitte zuzuhören.
Jetzt wo alle Schiffe versammelt sind, werden wir uns unserer schwersten Aufgabe widmen, dem Kampf um die Erde.“
Er machte eine kurze Pause.
„Ich weiß genau, wie sie sich alle fühlen, denn auch ich habe großen Respekt, was da auf uns zukommen wird.
Aber ob wir nun Amerikaner, Russen, Franzosen, Briten, Japaner, Iren oder Deutsche sind, eines teilen wir alle.
Wir leben zusammen auf der Erde, diese Welt ist unser aller Heimat, die wir um jeden Preis verteidigen werden.
Und ich will verflucht sein, wenn ich daran denke, was die Goa´Uld aus unserem Planeten machen wollen.“
Erneut pausierte er, um Luft zu holen.
„In den vergangenen Jahrtausenden haben unsere Vorväter und Mütter große Opfer gebracht, im Kampf gegen unzählige Feinde.
Ich bin von Stolz erfüllt, wenn ich daran denken muss, dass wir uns nun in diese Reihe der Helden einreihen werden.
Von daher bleibt mir nur eines zu sagen, nämlich viel Glück uns allen und auf ein baldiges Wiedersehen mit unseren Familien.“
Während auf der Brücke der Rommel noch großer Applaus zu hören war, wandte sich Reineke an den Steuermann.
„Hauptmann, gehen sie auf Taktische Formation Alpha Vier.“
Der Offizier tat, wie ihm geheißen und gab allen Schiffen den letzten Befehl durch, die auch gleich reagierten.
Die Rommel und Gagarin bildeten je ein Flakschiff, um das sich je sechs Schiffe der Walhalla Klasse gruppierten.
Zusätzlich teilten sich die acht Korvetten der Terraklasse ebenfalls gleichmäßig auf, je vier flogen zu jedem Flottengeschwader.


Außerhalb des Irdischen Systems:

Heru´ur, flankiert von vier seiner treusten Horuswachen, stand nachdenklich auf dem Pel´Tak seines Führungsschiffes.
Er war ganz in Gedanken, da er, auch wenn er es nie vor irgendjemanden zugeben würde, Furcht vor diesem Angriff verspürte.
Schon so oft kämpften seine Jaffa gegen die Tau´Ri, aber nur selten gingen sie als Sieger aus den Schlachten hervor.
Und noch immer wartete er auf die Mitteilung seines Spions Amset, er ihm über 3000 Jahre treu gedient hatte.
Es war ungewöhnlich, dass ein Goa´Uld so lange einem anderen Systemlord die Treue hielt, auch deswegen empfand er ihn als seinen wichtigsten Untergebenden.
Außerdem wollte nicht noch einen Sieg auf der Seite der Tau´Ri wissen, auch wenn sie den Goa´´Uld kaum etwas entgegen zu setzen hatten.
Da trat sein Primus an ihn heran, kniete vor dem Systemlord nieder.
„Mein Gebieter Lord Heru´ur, wir haben einen Subraumcode empfangen, der besagt, dass Lord Amsets Schiff zerstört wurde.“
Heru´ur fluchte in sich herein, besann sich dann aber wieder und blickte auf seinen knienden Diener.
„Du kannst gehen, aber weiße meine Krieger an, sie sollen kein Erbarmen zeigen, wenn wir den Planeten einnehmen.“
Der Jaffa ging wieder und Heru´ur bleibt nachdenklich zurück, ohne Informationen über die Abwehr der Tau´Ri.


Frachtschiff von ST 1:

Das Tel´Tak verließ gerade den Hyperraum, über dem uralten Antikerplaneten Praclaruscht Taonas.
Der Anblick des Planeten war zwar imposant, aber gleichzeitig eine kleine Enttäuschung, für das Team.
Das ganze Sonnensystem war zu einem Roten Riesen geworden, nachdem die Sonne sich massiv aufblähte.
McKay erkannte als erster die Situation.
„Na toll, ich glaube kaum, dass wir hier noch was finden, nachdem uns Wonderwoman eine Million Jahre zu spät absetzte.“
Franzi sah ihn finster an und ging dann ans Steuer, welches sie von Teal´C übernahm, gab einige Befehle ein.
Daniel blickte ihr über die Schulter.
„Kannst du uns vielleicht mal sagen, was du da machst?
Sie lächelte etwas.
„Taonas.“
Einige Sekunden geschah nichts, bevor die Sensoren eine Kuppel aus geschmolzenem Magma anzeigten.
Jules sah etwas misstrauisch aus.
„Wenn es da mal wirklich was gegeben hat, ist es inzwischen ganz sicher von dieser Lava zerstört worden.“
Teal´C widersprach ihr.
„Es sei denn, dass es da unten ein Schild gibt, der das gesuchte vor den Umwelteinflüssen geschützt hat.“
Franzi aber stürmte nur nach hinten, in den Frachtraum und begann, einen Hitzeschutzanzug überzuziehen.
Jules schlug mit den Armen nach unten und trieb das Team voran.
„Wir gehen alle mit, sie Sikerman bleiben hier und bewachen das Schiff, nachdem sie die Ringe bedient haben.“
Danach streifen alle aus dem Team die Anzüge über, nur bei McKay, bei ihm musste natürlich mal wieder nachgeholfen werden.
Jules lästerte ziemlich.
„Ja, ich weiß, unser gutes und herzhaftes Deutsches Essen hat sich bei ihnen in vielen Rettungsringen abgesetzt.“
Rodney protestierte.
„Was ich denn tun, wenn ihr so gut kocht, außerdem habe ich schon immer eine gute Verbrennung gehabt.“
Jules sah ihn schief an.
“Sie könnten ja mal Sport treiben, ich glaube ich gehe mit ihnen mal laufen, wenn wir wieder zurück sind.“
Während McKay einen stummen Schrecken mit offenem Mund bekam, drückte ihn Jules weiter in den Anzug herein.
Alle mussten dabei grinsen, aber schließlich fand sich das ganze Team auf der Ringplattform ein, bereit für den Transport.
Nachdem sie auflöst waren, durchbrach der Transporter die Decke zu der Kuppel und setzte das Team in einer heißen Höhle wieder ab.


Irdisches System, am Pluto:

In einem tosenden Gewitter von Hyperraumfenstern drang die Goa´Uld Flotte am äußersten Rand ins Sonnensystem der Erde ein.
Der Pluto war der am meisten entfernte Planet des Systems, aber für die Goa´Uld Schiffe nur ein Katzensprung vom blauen Planeten entfernt.
Von hier konnten sie langsam vorrücken, ohne den Tau´Ri vorschnell in eine hinterlistige Falle zu laufen.
Anubis wollte eigentlich gleich über dem Heimatplaneten der Tau´Ri erscheinen, aber die anderen Goa´Uld waren dagegen.
In den letzten Jahren hatten die Erdensoldaten immer wieder durch hinterlistige Manöver auf sich aufmerksam gemacht.
Zu sehr war noch in Erinnerung, wie die Menschen einst Niirty töteten, indem eines ihrer Schiffe eine Kapitulation vortäuschte.
Als die Schilde unten waren und die Jaffa über die Ringe an Bord kamen, schickte die Besatzung eine Atombombe rüber.
Deswegen wollten die Systemlords auf Nummer Sicher gehen und sich der Erde langsam, aber stetig nähren.
Allerdings konnten auch sie nicht verhindern, dass ihre Position von Raumsondern der Erdenflotte erfasst wurde,
Und während die Mutterschiffe einige Staffeln Todesgleiter ausschleusten, wurde ihr Standort übermittelt.

Reineke bekam die Meldung auf der Brücke der Rommel, nahm sie allerdings recht gelassen entgegen.
„Herr Marschall, wir haben einen Kontakt von Sonde B 19, dass die Feindflotte am Pluto den Hyperraum verlassen hat.“
Alexander Reineke nickte.
„Gut, wenn sie gerade am Pluto aufgetaucht sind, werden wir sie am Uranus abfangen und dort bekämpfen.“
Er sah rüber zum Steuermann.
„Wir aktivieren unsere Hyperantriebe, aber weisen sie alle Schiffe an, nach dem verlassen des Hyperraums, sofort auf Stealthmodus zu gehen.“
Die Flotte drang in den Hyperraum ein, während Reineke sofort eine Sternenkarte des Uranus aufrufen ließ.
Die Monde, über die dieser Planet verfügte, waren wie geschaffen für seine Taktik und er würde sie mit einbinden.
Die Goa´Uld ließen sich schon immer schnell hinreißen und waren auf Grund ihrer Arroganz wie geschaffen, für Hinterhalte.


ST 1, in der Höhle:

Nachdem sie von den Ringen abgesetzt wurden, mussten sie eine von der Hitze glühende Höhle betrachten.
Da außen alles von Lavaflüssen umgeben war, glühte natürlich auch der Ort, an dem sie sich gerade befanden.
McKay lief das Wasser regelrecht am Rücken herunter.
„Oh man und dafür bin ich in diesen Gummianzug geschlüpft, um mir ein paar Heiße Steine anzusehen.“
Franzi beachtete ihn jedoch nicht und ging schnurstracks einen kleinen Pfad entlang, der etwa 50 Meter weit reichte.
Schließlich kamen ein paar helle Säulen im Römischen Stil zum Vorschein, welchen die Hitze nichts auszumachen schien.
Daniel erkannte sie sofort.
„Das ist eindeutig die Bauweise der Antiker, ich kann hier deutliche Parallelen zu anderen Werken entdecken.“
Franzi aber ging zu einem Thron und sah sich kurz um, bevor sie sich setzte, und die Anlage zum Leben erwachte.
Die Rückenlehne des Throns leuchtete bläulich auf und auch in dem Raum sprangen einige Lichter an.
Franzi gab in eines der Gelpads einen schnellen Befehl ein und augenblicklich wurde der Raum von einem Kraftfeld umschlossen.
Sie streifte ihrem Kopfschutz ab, ebenso wie die Handschuhe und sah die anderen auffordernd an.
Teal´C hatte das meiste Vertrauen und zog ebenfalls seinen Kopfschutz aus, roch etwas in der Luft.
„Die Atemluft ist genießbar.“
Da entledigten sich auch die anderen ihrer Masken und warteten, was Franzi als nächstes tun würde.
Sie aktivierte ein Hologramm, welches das Irdische Sonnensystem zeigte, mit allen Planeten auf ihren Bahnen.
McKay erkannte es als erster.
„Das ist unser Sonnensystem.“
Danach blendete Major Franziska Rust die Erde ein, welche Daniel auch gleich identifizierte.
„Die Erde.“
Teal´C sah zu Daniel rüber.
„Sieht mir nicht wie die Erde aus.“
McKay fiel dem Archäologen ins Wort, bevor der überhaupt was sagen konnte.
„Weil die paar Millionen Jahre Kontinentaler Verschiebung nicht angezeigt werden, aber warum sind wir jetzt hier?“
Franzi alle mit leicht gläsernen Augen an.
„Perditus Urbis Terra Atlantus.“
Daniel übersetzte schnell.
„Die Verlorene Stadt Atlantis auf der Erde… willst du damit sagen, dass die Stadt der Antiker auf unserem Planeten ist?“
Franzi vergrößerte die Antarktis.
„Subo terzia glaciesose.“
Daniel musste kurz überlegen.
„Unter dem Eis, die Verlorene Stadt der Antiker liegt also unter dem Eis der Antarktis, auf der Erde?“
McKay wollte es nicht fassen.
„Was, wir haben den ganzen Weg umsonst gemacht und ich musste mich völlig grundlos in diesen Anzug quetschen?“
Franzi stand auf und zog ihre Maske wieder auf.
„Non.“
Danach kniete sie am Sockel des Throns ab und wischte mit ihrer Hand über eine kleine Fläche auf dem Boden.
Ein leuchtendes Modul aus mehreren aneinander gereihten Kristallen kam zum Vorschein, dass von innen leuchtete.
Sie gab es Jules.
„Potenziapetra.“
McKay wollte es sofort haben, um erste Untersuchungen daran durchführen zu können.
„Das ist dann ja wohl eindeutig eine sehr mächtige Energiequelle, deswegen geben sie die mal schön mir.“
Aber Franzi packte ihn am Kragen und zischte wieder Antikische Worte.
„Digiti via, ad altum genero.“
McKay blickte etwas ängstlich zu Daniel, der bei der Übersetzung durchaus lächeln musste.
„Sie meint, dass sie die Finger davon lassen sollen, da dieser Kraftstein viel zu hoch für sie entwickelt ist.“
McKay sah Franzi säuerlich an, folgte aber den anderen, die sich wieder auf den Rückweg zu ihren Frachtschiff machten.

Irdisches Sternensystem:

Die Flotte der Goa´Uld Systemlords flog, ohne bisherige Störungen, am Uranus vorbei, aber nicht, ohne den Planeten zu scannen.
Besonderst Heru´ur und Camulus fürchteten plötzliche Überraschungsangriffe beinahe jeden Augenblick.
Und sie sollten gar nicht wissen, wie sehr ihre Furcht begründet war, auch wenn ihre Sensoren nichts anzeigten.
Hinter den Monden lagen die Schlachtschiffe der Erde und lauerten nur darauf, ihre Waffen auf die Goa´Uld loszulassen.
Da die Schiffe im Stealthmodus waren und das Mondgestein als zusätzliche Deckung nutzten, konnten sie nicht erfasst werden.
General Reineke ließ sich die Goa´Uld Flotte auf dem Bildschirm zeigen, die gerade am Planeten vorbeizog.
„Geben sie mir den Status.“
Der Sensoroffizier machte eine vorsichtige Meldung.
„So wie es aussieht, haben die ihre Schutzschilde noch nicht aktiviert, aber wir können sie nicht mit aktiven Sensoren scannen.“
Genau wie bei U- Booten besaßen die Schiffe der Erde Aktive und Passive Sensoren, um Daten zu erfassen.
Allerdings würde ein Scan mit aktiven Sensoren dem Feind auch gleichzeitig den Standort der Flotte verraten.
Reineke nickte.
„Gut, aber legen sie über Optische Sensoren schon mal die genauen Einschlagpunkte für unsere Raketen fest.“
Der Waffenoffizier bestätigte und gab leise Meldungen an die weiteren Gefechtsstationen durch.

Auch die MIG 301 Kampfjäger, schon im Voraus ausgeschleust, lagen noch mit deaktivierter Energie in den Kratern der Monde.
Alle warteten auf ein ganz spezielles Subraumsignal, welches ihnen befahl, die Systeme hochfahren und anzugreifen.
Alle Piloten beobachteten die Flotte aus Hatak und Alkesh, wie sie ziemlich schnell den Uranus passierte.
Mehrere Staffeln hatten auch zwei Nuklearraketen unter ihren Flügeln, um im Ernstfall Schlachtschiffe vernichten zu können.
Schließlich, nachdem die Flotte des Feindes etwas Anstand hatte, kam der Angriffsbefehl über Subraum.
„Tango Zulu 2.“
Der Befehl war bindend für die gesamte Flotte und so aktivierten auch alle Einheiten ihre Triebwerke und Reaktoren.
Einige MIGs waren derart schnell dabei, dass sie schon wenige Sekunden nach dem Start erste Raketen abfeuerten.
Dabei schlug eine Nuklearrakete direkt in die Hauptenergieversorgung eines der hinteren Hatak und zerstörte es vollkommen.
Von der Erdenflotte wurde ein wahrer Raketen- und Granathagel auf die Armada der Goa´Uld losgelassen.
Wieder gingen zwei Alkeshbomber im Donner der Nuklearexplosion unter, bevor die Jaffa auf den Schiffen reagierten.

Der mächtige Systemlord Olokun musste sich auf der Armlehne seines Throns abstützen, als die nächste Atomrakete auf die Schilde seines Schiffes traf.
Zwei Granaten hatten sein Schiff, als es noch schutzlos den Planeten passierte, getroffen und große Schäden hinterlassen.
„Kree Jaffa, warum erwidert ihr das Feuer nicht?“
Der Krieger drehte sich um.
„Gebieter, wir haben sämtliche Energie für die Waffen verloren, unsere Schilde versagen gleich ihren Dienst.“
Olokun sprang entsetzt auf, wollte augenblicklich sein Schiff wechseln, als es erneut eine heftige Erschütterung gab.
„Lord Olokun, unsere Schilde versagen, wir können dem feindlichen Feuer nicht standhalten, ihr müsst fliehen.“
Doch es war zu spät, drei Granaten explodierten direkt über der Gleiterbucht und rissen langsam das gesamte Schiff auseinander.
Glühende Trümmer wurden mit hoher Geschwindigkeit in alle Richtungen geschleudert und richteten so zusätzlichen Schaden an.
Danach explodierte der Sauerstoff des Schiffes auch noch einmal in einem großen Feuerball, dieser war weit zu sehen.


Auf der Erde:

Auf dem blauen Planeten hingegen war das Zivilleben und auch die Wirtschaft praktisch zum erliegen gekommen.
Nachdem die Meldungen durchkamen, dass der Kampf im Sonnensystem begonnen hatte, flüchteten auch die letzten in Schutzbunker.
Trotzdem wurden ununterbrochen Warnungen durchgegeben, sich jetzt ja nicht ins Freie zu begeben.
„Hier spricht die BBC, aufgrund der Bedrohungslage wird jedem Einwohner geraten, einen Schutzraum aufzusuchen.“
Und auch in Amerika gab es derartige Meldungen.
„Wie wir von Fox News soeben mitbekommen haben, hat die Regierung vor einigen Minuten den Notstand ausgerufen.
Wir können nicht absehen, ob und wann die feindlichen Flotten die Erde erreichen, also gehen sie nach Hause, oder in einen Luftschutzbunker.“
Auf den Straßen in den Städten hingegen waren Unmengen von Militärs damit beschäftigt, letzte Stellungen aufzubauen.
Obwohl ein großes Risiko bestand, dass die Goa´Uld eine Flächenbombadierung der Städte vornahmen, befand sich ein Viertel der Weltweiten Truppen in den Metropolen.
Für den Fall, das die Jaffatruppen einfach landen würden, wollte man auf keinen Fall die Städte bloßstellen.

Im STK hingegen wurden wieder einmal mehr als 150 Menschen durch das Tor zum einem fernen Planeten evakuiert.
Für den Fall, dass die Erde fallen würde, hatten die Erdallianz und USA beschlossen, die besten und klügsten Menschen der Erde in Sicherheit zu bringen.
Man hatte schon lange vorher zwei Welten ausgewählt, die als ideale Zufluchtsorte dienen würden.
Beide Planeten waren völlig unbewohnt, aber besaßen gute Rohstoffe und ein angenehmes Klima, wie in Nordamerika und Europa.
Zudem lagen sie je am äußersten Rand der Galaxie, in für die Goa´Uld total uninteressanten Gebieten.
Es wurden hauptsächlich Wissenschaftler mit ihren Familien durchgeschickt, aber auch ganze Schulklassen, so wie jetzt.
„Ey, ist das beknackt, da hinten gibt es nicht ein Handynetz und das, wo die Schlangenköpfe nicht mal hier sind.“
Oberstleutnant Allert, dass mitbekommen hatte und wegen der maulenden Jugendlichen schon sauer war, rempelte den Jungen an.
„Hey, du kannst gerne hier bleiben und deinen Platz einen Kind überlassen, dass dankbarer sein wird.“
Im Vorbeigehen zischte er noch etwas Abfälliges über Teenys, bevor er dann ging und die nächste Gruppe aufsuchte.

Im Labor aktivierte sich unterdessen das Furlinerartefakt, welches Sarah Gardner von dem Hippieplaneten mitbrachte.
Es begann grün zu leuchten und sendet Signale im Ultraniedrigen Bereich aus, die direkt nach Grönland gingen.
Da allerdings niemand in dem Labor war und derzeit Krieg herrschte, fiel dies allerdings auch niemandem auf.


Am Uranus:

Erneut traf eine Nuklearrakete eines von Kalis Hatakschiffe und drang durch Fluktuationen in der Schildharmonik hindurch.
Die gewaltige Naquadaladung zerriss das Schiff in einer gewaltigen Explosion, fast so, als würde es gegen eine Wand geschleudert.
Es brach an den Seiten zuerst auf und schließlich sprengte der entflammte Sauerstoff den Kern dieses Hatak.
Kali, die in den alten Indischen Legenden als schwarze Göttin des Todes und der Zerstörung verehrt wurde, war immer wütender.
„Jaffa, wie konnte das passieren, meine Gleiterpiloten haben den Befehl, sich zu opfern und alle Flugkörper abzufangen.“
Ihr Primus kniete vor ihr.
„Vergeht mir Herrin, aber die Strahlung im All ist derart hoch, dass deine Piloten nicht mehr klar steuern können.“
Kali verstand es nicht.
„Und warum können die Tau´Ri Gleiter dann noch fliegen, wenn selbst die Jaffa schon von der Strahlung krank werden?“
Der Primus wusste es nicht.
„Ich weiß es nicht Herrin, vielleicht sind ihre Gleiter besser abgeschirmt, aber der Strahlungsgrad ist zu hoch für die Jaffa.
Auch die Piloten der anderen Systemlords berichten, dass sie in Ohnmacht fallen, weil die Tau´Ri den Raum hier Strahlenverseucht haben.“
Kali brodelte vor Wut, weil die Menschen es geschafft hatten, ihr und den anderen Goa´Uld leicht überlegen zu sein.
Zwar lief die Schlacht nicht schlecht, aber sie war auch nicht gerade optimal, für keine der beiden Seiten.


EAS Rommel:

Marschall Reineke gratulierte seinem Bordschützen und Waffenoffizier, der gerade eines von Kalis Hatak zerstört hatte.
„Gut gemacht, Oberleutnant Huber, da haben sie aber eben einen sehr gewaltigen Vogel vom Himmel geholt.“
Obwohl, hauptsächlich durch den Überraschungsangriff, die Goa´Uld angeschlagen waren, konnten sie sich erholen.
Bisher war es den Truppen der Erde gelungen, acht Hatakschiffe und 21 Alkeshbomber zu zerstören.
Auf der eigenen Seite, mussten zwei Korvetten der Terraklase als verloren gemeldet werden, die Britische Cornwell, sowie die Russische Wostok.
Und auch jetzt waren die Goa´Uld, bedingt durch ihre Zahlenmäßige Überlegenheit, wieder im Vorteil.
Reineke wollte soeben die Ziele für das nächste Schiff weitergeben, als es eine gewaltige Explosion auf der Orleans gab.
Dieses Französische Schiff der Walhallaklasse verließ erst vor zwei Monaten das Raumdock, auf Abydos.
Meldungen überschlugen sich.
„Herr Marschall, die Schilde der Orleans sind verbraucht, sie ist dem Feindfeuer schutzlos ausgeliefert.“
Der Oberbefehlshaber der Flotte erhob sich und sah mit einem versteinerten Blick, wie weitere Energiestöße dem Schiff den Rest gaben.
In einer riesigen Explosion verglühte das Kriegsschiff, ohne das es noch jemand geschafft hatte, es zu verlassen.
„Herr Marschall, wir empfangen einen Massiven Energie Anstieg von Anubis Flakschiff, wir vermuten, es ist seine Geheimwaffe.“
Alexander Reineke ging an das Fenster seiner Rommel, um diesem Schauspiel mit eigenen Augen zuzusehen.
Ein orangefarbener Blitz verließ das Flakschiff von Anubis und schoss direkt auf die HMS Lexington zu.
Das Britische Schiff der Walhallaklasse konnte einem derartigen Angriff nichts mehr entgegensetzen und wurde sofort zerstört.
Reineke schloss die Augen.
„Rückzug auf der Stelle, wir springen zur Erde, werden uns neu Formieren, aber wir müssen hier weg.“
Die Erdenflotte wendete, um abzudrehen, immer noch von den Geschossen der Goa´Uld attackiert.
Dabei zeigten die Piloten in den MIG 301 Jägern besonderen Mut, indem sie verzweifelte Angriffe auf die Goa´Uld flogen.
Praktisch ohne große Munitionsreserven feuerten sie ihre letzten Reste ab, erwischten dabei sogar noch einige Todesgleiter.
In der Zwischenzeit feuerten Todesgleiter auf zwei weitere Korvetten, die schon angeschlagen waren.
Die Französische Lille und die Kanadische Alberta gingen in einem wahren Hagel an Plasma Geschossen unter.

Anubis Flakschiff:

Der mächtigste und wohl auch gnadenloseste Goa´Uld, den es je gegeben hatte, saß ruhig in seinem Thron.
Die Waffe, gespeist aus der Energie der sechs Augen, verrichtete vorzügliche Arbeit und hatte eben ein Tau´Ri Schiff zerstört.
Anubis Primus Herak stand vergnügt an der Steuertafel des mächtigen Raumschiffes.
„Mein Gebieter, die Tau´Ri ziehen sich endlich zurück und eure neue Waffe ist wieder voll aufgeladen.“
Anubis sah ihn an.
„Dann sollten wir ihnen noch einmal meine Macht demonstrieren, indem sie noch einmal die Waffe erleben werden.“
Herak grinste erneut, gab den Feuerbefehl in die Steuerkonsole ein, um noch ein Erdenschiff in den Untergang zu schicken.
„Ich erwarte euren Befehl, Lord Anubis.“
Dieser lehnte sich gemütlich zurück.
„Feuer.“
Zum zweiten Mal verließ ein gewaltiger Blitz mit gewaltigem Energievolumen das Schiff und steuerte die USS Hoover an.
Dieses Amerikanische Kriegsschiff bemerkte allerdings den Waffenimpuls und konnte noch eine minimale Kurskorrektur vornehmen.
Statt zerstört zu werden, drang die Hoover in den Hyperraum ein, aber es gab ein unerwartetes Problem.
Die Energie der Waffe traf das Hyperraumfenster, beeinträchtigte das Subraumfeld, welches das Fenster generierte.
Dadurch beschleunigte die Hoover auf eine Geschwindigkeit, bei der sie beinahe auseinander gebrochen wäre.
Innerhalb von nur Sekunden war sie von jedem Sensor verschwunden, da sie nicht mehr in dieser Galaxie weilte…

Anubis ließ sich von Herak einen Bericht geben, wie es um die Flotte der Systemlords stand, nachdem den Tau´Ri ihre Flucht glückte.
„Mein Gebieter, die Tau´Ri haben insgesamt acht Hatak zerstören können, davon auch eines der euren.
Ebenso gelang es ihnen, 21 Alkesh zu vernichten, wovon Bedauerlicherweise sechs in eurem Besitz waren.
Mehr als 700 Todesgleiter sind vernichtet und der Rest der Flotte weißt teilweise sehr starke Schäden auf.
Außerdem macht uns die Strahlung, welche die Unzähligen Tau´Ri Waffen verursachten, enorme Probleme.“
Anubis stand auf, was Herak dazu brachte, sofort niederzuknien und ging ein paar Schritte über die Brücke.
„Informiere die anderen Systemlords, dass wir zwei Stunden pausieren, um die nötigsten Schäden zu reparieren.
Danach werden wir unseren Flug fortsetzen und ohne jeweilige Unterbrechung die Erde ansteuern.“
Herak verneigte sich noch einmal, bevor er ging um die neuen Befehle weiterzuleiten.


Frachtschiff von ST 1:

Franzi saß inzwischen schon mehr als drei Stunden an den Ringtransportern, nachdem sie einen Naquadareaktor anschloss.
Obwohl sie noch über Daniel kommunizieren konnte, vermied die Soldatin es, zu reden und konzentrierte sich auf ihre Arbeit.
Sie verband den Reaktor mit den Steuerkristallen der Ringe und programmierte das gesamte Interface um.
McKay, der neben ihr hockte, versuchte mitzuschreiben, aber erneut arbeitete Franzi auf einem sehr hohen Niveau.
„Verdammt, können sie dass nicht eine Spur langsamer machen, so dass ein normaler Mensch das auch versteht.“
Nachdem Franzi ihn weiter ignorierte, konnte Jules es sich nicht nehmen lassen, den Kanadier aufzuziehen.
„Aber McKay, ich denke ihre Brillanz bracht keine Pause, da sie der klügste Wissenschaftler der Welt sind.“
Rodney sah sie entnervt an.
„Selbst ich muss mal was essen gehen, oder aufs Klo, aber Wonderwoman schraubt das hier zusammen, als wäre es eine Pappfigur.“
Jules fand das auch logisch.
„Sie hat das gesamte Wissen des höchstentwickelten Volkes aller Zeiten im Kopf und sie fragen ernsthaft, warum sie nicht hinterherkommen?“
McKay stand etwas angefressen auf und ging wieder zu dem Potenziamodul.
Aber gerade, als er es anfassen wollte, flog ein Pappbecher an seinen Kopf und eine wütende Franziska Rust sah ihn an.
„Non, modo ego operari eis.“
Daniel sah grinsend nach hinten.
„Das heißt in etwa soviel wie, dass nur Franzi damit arbeiten wird und sie ihre Finger davon nehmen sollen.“
McKay trottete wieder angefressen ab, weil er sich hier, zum ersten Mal in seinem Leben, wirklich überflüssig fühlte.


Zwischen Erde und Mond:

Die Goa´Uld hatten den Ganymed, als auch den Irdischen Mond einfach außen vor gelassen und gruppierten sich für den Angriff.
Um Anubis Flakschiff herum, nahmen die immer noch 34 Hatakschiffe eine Kreisförmige Aufstellung.
Davor gruppierten sich die verbliebenen 35 Akesh, die dann auch den ersten Angriff starten sollten.
Die Erdenflotte hingegen hatte sich, vereinigt mit der St. Patrick, in einer Linie aufgestellt, um sich zu wehren.
13 große Kriegsschiffe, sowie vier Korvetten, Schiffe die schon angeschlagen waren, mussten als letzte Bresche dienen.
Obwohl sie allein bei den Schiffen mit mehr als eins zu drei unterlegen waren, zeigten die Menschen keinerlei Furcht.


Camulus, Kriegsgott der alten Kelten, wies seinen Primus an, einen Kanal zu den Erdlingen zu öffnen.
Das Gesicht von General Reineke erschien, allerdings völlig ausdruckslos, da er von diesem Goa´Uld nicht beeindruckt war.
„Was willst du?“
Camulus grinste.
„Ich werde diese Unverschämtheit ignorieren und biete dir und deiner Welt die Ehrenvolle Kapitulation an.“
Reineke schnaufte, da es in ihm arbeitete.
„Warum sollten wir uns freiwillig in Sklaverei und den Tod begeben, nur um euch Egomanen zu dienen?“
Calulus lächelte.
„Zum einen, weil wir Götter sind und dann natürlich, weil dein Volk nur so überleben kann, oder bedeutet euch das Leben nichts?
Außerdem ist eure Flotte angeschlagen und ihr habt kaum noch nennenswerte Möglichkeiten zur Verteidigung.“
Reineke grinste ihn an.
„Und genau in dem Punkt irrst du dich, weiße deine Kriecher lieber mal an, auf die Sensoren zu achten.“
Camulus Primus erschrak, als auf dem Bildschirm immer mehr Kontakte erschienen, die sie umkreisten.
„Herr, vom Planeten und von diesem Mond kommen gewaltige Anzahlen von Gleitern, es sind sehr viele.“
Camulus wollte es kaum glauben.
„Wie viele sind es?“
Der Primus schluckte eine Sekunde.
„1100 Gleiter, jetzt 1300, 1400, bei Sokar, es sind mehr als 1800 Gleiter, die nun direkt auf uns zukommen.“
Seit der Bekanntgabe des STK hatten die Nationen Unmengen von MIG 301 Jägern in Serie gebaut, als Flugabwehr.
Zwar kam es immer wieder zu Produktionsengpässen, letztlich konnten aber beeindruckende Luftflotten aufgestellt werden.
Koordiniert mit der Flotte feuerten die MIGs eine gigantische Anzahl von Raketen ab, die sehr schnell ihre Ziele fanden.


EAS Rommel:

Marschall Reinke war recht zufrieden, mit dem was er vor sich im All mit ansehen konnte, da die Goa´Uld wieder in die Falle gelaufen waren.
Acht Alkeshbomber gingen augenblicklich in dem Waffenhagel in Flammen auf, bevor sie auch nur wenden konnten.
„Herr Marschall, die List ist gelungen, alle Goa´Uld Schiffe verlegen ihr Feuer auf unsere Jäger und geben uns mehr Zeit.“
Der Deutsche Oberbefehlshaber nickte mehr als wohlwollend, als die nächste gute Nachricht hereinkam.
„Eine sehr gute Nachricht, zwei Hatak sind zerstört worden, darunter das Führungsschiff von Bastet.“
Den Jägern gelang es vorzüglich, natürlich bedingt durch ihre Überzahl, beinahe die gesamten Feindkräfte zu binden.
Hinzu kam, dass hunderte Todesgleiter bereits am Uranus zerstört wurden, was für Lücken bei den Goa´Uld sorgte.
Trotzdem gelang es einigen Hatak, auszubrechen.
„Marschall, ein Verband von drei Kriegsschiffen ist eben aus der Formation ausgebrochen, hält auf uns zu.“
Reineke sah auf das Radar.
„Das ist selbst für die Goa´Uld eine ungewöhnliche Taktik, einfach ihre Stellung zu verlassen, sind die schon identifiziert?“
Der Offizier gab schnelle Befehle ein.
„Marschall, alle drei Schiffe gehören zu Bastet, die vorhin auf ihrem Schiff getötet wurde und halten direkt auf uns zu.“
Während Reineke der Mund offen stand, kamen die Gegnerischen Schiffe mit Dauerfeuer näher an die Erdenflotte.
Reineke wurde blass.
„Verdammt, die wollen ihre Herrin rächen und in den Tod gehen, sofort mit allem feuern, was zur Verfügung steht.“
Von allen Schiffen ertönten die Geschütze der Granatwerfer, da man nicht mehr viele Raketen hatte und diese sparen wollte.
In beinahe geraden Flugbahnen flogen die Geschosse direkt auf die beiden vorderen Hatak zu, trafen auf die Schilde.
Die Schilde leuchteten grell auf, während ihre Energie abnahm und sich erste Fluktuationen bildeten, die dann zu Rissen führten.
„Herr Marschall, die Schilde des ersten Feindschiffes versagen, wir haben es, beim zweiten wohl auch gleich.“
Vier weitere Nukleargeschosse waren nötig, um das vorderste Pyramidenschiff zu vernichten, es brach im Flug auseinander.
Durch entgegen gesetzte Fliehkräfte, wurden Trümmer und Explosionswellen, in verschiedene Richtungen, geschleudert.
Reineke ballte die Faust, wohl wissend, dass da immer noch zwei weitere Objekte waren, die Ärger machen wollten.
Allerdings wurde unter dem massiven Nuklearbeschuss auch das zweite Hatak schnell in alle Richtungen des Alls verteilt.
„Herr Marschall, zwei sind weg, aber das dritte werden wir nicht mehr aufhalten können, es rast direkt auf die Korolev zu.“
Reineke und viele andere Offiziere standen mit versteinertem Gesicht vor dem Fenster, sahen mit an, wie die Russen versuchten, noch auszuweichen.
Aber die Jaffa waren mit ihrem Schiff zu schnell und rammten die Korolev frontal, wodurch sie auseinander brach.
Auch von diesem Erdenschiff kam kein Soldat mehr lebend runter, da selbst die Trümmer noch komplett verglühten.

Amerikanisches Jagdgeschwader:

Vier US Space Force Jäger, der F 301 Klasse, flogen direkt auf Anubis neues Flakschiff zu, ohne abgefangen zu werden.
Die Amerikaner, die zu stolz waren, um die Bezeichnung MIG zu übernehmen, flogen ziemlich waghalsig.
Lt. Col. Cameron Mitchell, der diese Staffel kommandierte, flog dabei selbst nicht gerade nach Lehrbuch.
„OK, Mädels und Jungs, ich hab noch eine Atomwaffe, ihr müsst mir jetzt mal die Straße frei räumen.“
Nur ein Alkesh und zwei Todesgleiter stellten sich ihnen in den Weg, die aber sehr schnell beseitigt wurden.
Obwohl die beiden Schlachten jetzt schon zusammen seit Stunden liefen, konnten sich die Jaffa nicht auf die Zielsuchenden Raketen der Menschen einstellen.
Mitchell war zufrieden.
„Gut gemacht, Rot 2, alle folgen mir.“
Obwohl ihnen heftige Gegenwehr bevorstand, war das viel schlimmere Problem, dass hier überall Trümmer rumschwirrten.
In diesem Kampf waren inzwischen derart viele Leben, aber vor auch Material vernichtet wurden, dass das Fliegen schwierig wurde,
Erneut musste Mitchell mit einer schnellen Linkskurve dem Überbleibsel des Gleiterflügels ausweichen.
Cameron Mitchell saß in einer der aller ersten Kampfjäger, in die auch ein Hyperantrieb eingebaut war.
Zwar war dieser noch völlig unzuverlässig und leistete nicht mehr als Lichtgeschwindigkeit, aber das sollte für heute reichen.
„OK, Freunde, ich aktiviere Hyperantrieb,…jetzt.“
Schneller als gedacht verließ der Amerikaner den Hyperraum auch wieder und war hinter den Schilden von Anubis Flakschiff.
Dessen Superwaffe lud sich immer weiter auf, um einen Vernichteten Schlag gegen ein Erdenschiff zu starten.
Doch dazu sollte es nicht kommen, da die eine Atomwaffe ausreichte, nachdem sie in den Schacht getaucht war.
Während Mitchell schnell den Rückzug antrat, flog der Sprengkopf noch einige Sekunden, bevor er hochging.
Geschützt durch die sechs Augen konnte die Explosion zwar nicht das Schiff zerstören, aber die Waffe war verloren.


Frachtschiff von ST 1:

Das Tel´Tak verließ den Hyperraum, praktisch direkt über der Erdatmosphäre und steuerte auf den Südpol zu.
Teal´C saß am Steuer und brach sich fast die Arme dabei, ein Bremsmanöver hinzulegen, als sie gerufen wurden.
„Frachtschiff, identifizieren sie sich auf der Stelle, oder sie werden abgeschossen, das ist die letzte Warnung.“
Daniel ging ans Steuer.
„Hier spricht Daniel Jackson von ST 1, wir haben gefunden, was wir suchten und brauchen Geleitschutz.“
Die Antwort kam unmittelbar.
„Verstanden ST 1, wir eskortieren sie und beeilen sie sich bitte, denn die Schlacht verläuft nicht gerade grandios für uns.“
Flankiert von vier MIGs und einer Walküre rastet der kleine Frachter weiter auf das ewige Eis der Antarktis zu.
Jules und Franzi kamen nach vorne, während McKay die Hände vor die Augen schlug.
„Oh Gott, wir werden sterben.“
Da war Teal´C allerdings anderer Meinung.
„Ich werde das Schiff rechtzeitig abbremsen, sie brauchen sich da keine Sorgen zu machen, Dr. McKay.“
Dem Jaffa gelang es, dass Schiff rechtzeitig abzufangen, nur um Haaresbreite zogen sie über einem Eisberg entlang.
Teal´C blickte sich um.
„Wohin soll ich jetzt fliegen?“
Franzi ging zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter und deutete mit ihrem linken Daumen an, dass er aufstehen sollte.
Danach übernahm sie das Steuer und flog durch eine Schlucht hindurch zu einer riesigen und ebenen Fläche aus Eis.
„Nos sunt ea, dicio vobis expromtus.“
Alle sahen Daniel fragend an.
„Wir sind am Ziel angekommen, macht euch bereit.“
ST 1 ging mit McKay nach hinten, während Feldwebel Ralf Sikerman erneut das Frachtschiff bewachen würde.
Franzi betätigte den Ringtransporter, der aber diesmal nicht transportieren würde, sondern eine massive Energieleistung abgab.
Sikermann rief nach hinten durch.
„Die modifizierten Ringe brennen ein großes Loch ins Eis, und haben schon weit über 500 Meter geschafft.“
Keine Minute später war der Tunnel vollendet, ST 1 konnte sich jetzt unter das ewige Eis begeben.

Heru´urs Führungsschiff:

Der Sohn von Ra und Hathor stand immer noch vor dem Fenster und sah wütend mit an, wie die Tau´´Ri Gleiter die Flotte banden.
Obwohl sie für die Hatak nur eine geringe Gefahr waren, insbesondere nachdem sie fast alle Waffen abgefeuert hatten, sorgten sie für großen Schaden.
Kaum ein Alkesh war noch übrig, jämmerliche vier Bomber waren alles, was der Flotte noch zur Verfügung stand.
Und auch Todesgleiter wurden zu einer Mangelerscheinung, da fast alle von den feigen Tau´Ri zerstört wurden.
Heru´ur hasste die Erdenmenschen dafür, auch weil sie schon insgesamt drei seiner Hatak vernichtet hatten.
Zwei Schiffe verlor er am Planeten Uranus, bei diesem hinterlistigen Angriff, eines in dieser Schlacht, als die Jäger kamen.
In diesem Augenblick riss sein Primus ihn aus seinen Träumen.
„Mein Gebieter, für euch trifft soeben eine dringende Nachricht von Lady Kali ein.“
Umgehend schritt der Goa´Uld Fürst zu seinem Thron, um ja auch Stärke und Größe unter Beweiß zu stellen.
„Gib sie mir.“
Kali, die wie immer ein wenig verrucht, aber auch Geheimnisvoll daherblickte, stand an der Steuerkonsole ihres Schiffes.
„Ich grüße dich Heru´ur und wollte dich informieren, dass ich jetzt genug von dieser Tau´Ri Taktik habe.
Sie kämpfen nur noch auf Zeit und ich weiß nicht warum, wir sollten ihnen jetzt einen raschen Todesstoß geben.“
Heru´ur sah das vergleichbar.
„Ich bin einverstanden, was schlägst du vor?“
Kali stützte sich auf ihrem Armen ab.
„Ich habe meine Bodentruppen in Bereitschaft und warte nur darauf, dass sich die deinen anschließen werden.
Camulus, dieser Feigling, hält das für verfrüht und Anubis ist außer sich vor Zorn, weil die Tau´Ri seine Waffe zerstörten.“
Heru´ur dachte eine Sekunde nach, dann war er mit dem Vorschlag, seiner Alliierten, im Großen und Ganzen einverstanden.“
„Ich werde dich unterstützen und meinen Truppen sofort befehlen, eine ihrer großen Städte zu erobern.
Außerdem habe ich eine Idee, wie wir die Tau´Ri Flotte endlich besiegen können, aber dafür brache ich ein Hatak.“
Kali grinste diabolisch.
„Dann nimm doch eines derer von Bastet, haben ihre Jaffa nicht dir ihre Treue versichert, du solltest sie testen.“
Heru´ur nickte ihr wohlwollend zu und dachte daran, Kali beim nächsten Aufeinandertreffen nicht zu unterschätzen.
Aus den Hataks der beiden Systemlords lösten sich nun Truppentransporter und Frachtschiffe, die ohne Umschweife die Erde ansteuerten.


An Bord der Rommel:

Marschall Reineke wartete immer noch darauf, dass es endlich eine Meldung von ST 1 geben würde, nachdem sie den Südpol anflogen.
Allerdings riss ihn eine Mitteilung aus seinen Gedanken.
„Herr Marschall, wir erfassen eine große Anzahl Truppentransporter, welche die Goa´Uld Flotte verlassen und die Erde ansteuern.“
Der Deutsche Oberbefehlshaber ging zu seinem Mikrophon, und rief im Planetaren Zentrum für Verteidigung an.
„Machen sie alle Satelliten bereit, sie sollen alles und jeden abschießen, was an der Flotte vorbei kommt.“
Kaum hatte er die Worte zu ende gesprochen, als es neben der Rommel zu einer großen Explosion kam.
„Herr Marschall, die Schilde der USS Clinton versagen, sie bricht auseinander und die Mannschaft kommt nicht mehr raus.“
Ein Blick aus dem Fenster ließ erahnen, was auf dem Amerikanischen Kriegsschiff vorging, da schon mehrere Decks brannten.
Einige Besatzungsmitglieder wurden noch bei vollem Bewusstsein ins All gezogen, als ihre Sektionen dekomprimierten.
Wieder trafen zwei Plasmastöße das Schiff, direkt unter der Brücke und gaben ihm so den endgültigen Rest.
Die Clinton zerbarst in mehrere, sowohl kleine als auch große Stücke und verteilte sich im Orbit der Erde.
Noch mitgenommen vom diesem weiteren Verlust, bemerkten die Sensoroffiziere gar nicht, wie zwei Hatak in den Hyperraum eintauchten.
Bis diese, nur Sekunden später, wieder in den Normalraum eintauchten, eines inmitten der Flotte, dass andere über der Erde.
„Herr Marschall…“
Aber es war zu spät, dass Pyramidenschiff explodierte von innen heraus, mitten zwischen allen Erdenschiffen.
Die Explosionswellen ließen die Schilde aller Schiffe aufleuchten, einige versagten gleich auch ganz.
Alexander Reineke wurde durch die gesamte Brücke der Rommel geworfen, blieb bewusstlos an einem Schott liegen.

Während die Raketen aus den Verteidigungssatelliten immer wieder Truppentransporter und gelegentlich einen Alkesh trafen, kamen genauso viele durch.
Etwa die Hälfte der Invasionstruppen wurde von Atomaren Detonationen im Erdorbit in Stücke gerissen.
Die anderen steuerten direkt auf Moskau, Paris und Washington zu, da die Jaffa diese Städte einnehmen sollten.
General Degenhardt stand im STK und beobachtete dies alles, wobei ihm Müller immer mit den neusten Infos fütterte.
„Wir haben wieder zwei Transporter erwischt, aber einer ist durchgebrochen, steuerte direkt auf Moskau zu.“
Aber mit einem Mal war eine gewaltige Aufregung an den Stationen, als was Bedrohlicheres in den Orbit einschwenkte.
„Herr General, soeben ist ein Hatak mit einem Mikrohyperraumsprung direkt über unseren Luftraum eingedrungen.
Laut der Kennung ist es eines von Anubis Schiffen, alle Satelliten haben schon das Feuer eröffnet.“
Und während ein massiver Hagel von Atomraketen auf dem Hatak einschlug, feuerte auch dieses, direkt auf Berlin.
Müller erfuhr es als erster.
„Herr General, das Schiff hat eine Bombe auf Berlin abgefeuert, allem Anschein nach, eine Atombombe.“
Im Kontrollraum des STK sahen sich alle Menschen völlig entsetzt an, da sie damit nun wirklich nicht gerechnet hatten.

In der Antarktis:

ST 1 war im Außenposten angekommen, wo Eis und Antikerdesign abwechselnd ineinander verschwammen.
Alles war im einem, hellblauen arktischem Farbton gehalten und strahlte so eine ungeheure Würde aus.
Franzi ging direkt auf eine Nische in der Wand zu, fasste sie an, drehte sich dann langsam zu Teal´C um.
„Dormata.“
Daniel übersetzte dies ziemlich fragend.
„Schlaf, oder so ähnlich.“
Danach kamen sie in einem Raum an, wo sich wie auf Praclaruscht Taonas erneut ein Antiker Thron befand.
Franzi sah Jules an.
„Potenziapetra.“
Nachdem sie die Energiequelle in Händen hielt, öffnete die Soldatin eine Luke am Boden, wo ein leeres Modul steckte.
Dieses entnahm sie und ersetzte es durch das geladene, wodurch der gesamte Stützpunkt zum Leben erwachte.
Alle sahen sich begeistert um, als sich Franzi auf den Thron setzte und dabei ganz angestrengt nachdachte.
Daniel sah sie an.
„Was hast du jetzt nur vor?“
Praktisch wie eine Antwort brach vor ihnen ein Loch im Boden auf, ließ dann nach einigen Sekunden erste Drohnen aufsteigen.
McKay schlug auf einen kleinen Handscanner.
„Ich weiß nicht, was das für Dinger sind, aber meine Instrumente hier spielen völlig verrückt, zum ersten Mal übrigens.“
Immer mehr von den Drohnen verließen den Schacht, und bahnten sich durch den Schacht ihren Weg ins Freie.


Im Weltall:

Unter den schweren Feuerstößen der Goa´Uld, zerbarst die letzte Korvette der Terraklasse, womit alle acht vernichtet waren.
Nachdem die Munition ausging, hatten die Erdenschiffe den Invasoren kaum noch etwas entgegenzusetzen.
Allerdings sah es um die Streitkräfte der Systemlords auch nicht besser aus, da diese ebenso schwer angeschlagen waren.
Auch unter den Pyramidenschiffen war kein einziges, das noch völlig intakt war, dies galt auch für die Führungsschiffe.
Camulus musste sein Schiff schon wechseln, weil sein Führungsschiff beinahe auseinander brechen würde.
Aus diesem Grund rückten die Goa´Uld auch nur langsam voran, da ihnen die Satelliten bewusst waren.
Trotzdem nährten sie sich der Erde, gaben immer wieder einzelne Schüsse auf die schon stark angeschlagenen Erdenschiffe ab.
Aber auch in den Goa´Uld Reihen gab es Ausfälle, als ein Schiff von Kali, dass schon sehr stark beschädigt war, endgültig auseinander brach.
Plötzlich kamen Tausende hell leuchtende Objekte von der Oberfläche des Planeten und rasten auf die Goa´Uld zu.
Die wenigen Hatak, die noch über Schilde verfügten, aktivierten diese, aber das sollte ihnen auch nicht mehr helfen.
Kurz vor der Flotte teilten sich die Drohnen auf, griffen dann jedes einzelne Pyramidenschiff in Schwärmen an.
In Sekundenbruchteilen wurde ein Hatak nach dem anderen zerlegt, darunter die Flakschiffe von Kali und Heru´ur, gleich als erste.

Camulus konnte allerdings gerade noch rechtzeitig reagieren, als diese Waffen die ersten Goa´Uld Schiffe zerstörten.
„Primus, bring mich weg von hier, gebe einen Hyperraumkurs zu meinem Heimatplaneten ein und starte dann.“
Camulus Schiff sprang gleich in den Hyperraum, während hinter ihm auch der Rest seiner eigenen Flotte explodierte.

Anubis, der am Aussichtsfenster seines Flakschiffes stand, wollte es kaum glauben, was er da zu sehen bekam.
Eine ihm unbekannte Antikerwaffe zerstörte die gesamten Streitkräfte der Systemlords, ohne sich an ihnen zu stören.
Und auch auf seinen Schiff gab unzählige Einschläge in den Schutzschilden, welche merkbar schwächer wurden.
Doch durch die Kraft der sechs Augen hielten sie länger durch, da diese Energiequellen ihnen zusätzliche Kraft gaben.
Herak kniete vor seinem Herrn.
„Mein Gebieter, auch die Schildes eures Schiffes werden gleich kollabieren, ihr müsst das Schiff verlassen und euch retten.“
Anubis riss seinen Kopf nach hinten und stieß einen wütenden Fluch aus.
„Argh… dafür werde ich die Tau´Ri eines Tages zur Rechenschaft ziehen, sie werden mir teuer bezahlen.“
Danach lief er, vor Wut schäumend zur Steuerkonsole und gab einen Befehl ein, während erste Drohnen die Außenhülle durchschlugen.
Keine halbe Minute später löste sich eine kreisrunde Fluchtkapsel und flog davon, drang Sekunden später in den Hyperraum ein.

Washington, NID Hauptquartier:

Nachdem die Jaffatruppen selbst in der Amerikanischen Hauptstadt landeten, gab es für Kinsey kein halten mehr.
Jetzt konnte er aus seiner Sicht beweisen, dass er der starke Mann sei, auf den Amerika als Präsidenten gewartet habe.
Er stand in der Einsatzzentrale seiner Organisation.
„Senator, wir können Washington, Paris und sogar Moskau in weniger als fünf Minuten treffen und alle Jaffa töten.“
Kinsey, mit einem Glas Scotch in der Hand, nahm noch einen Schluck und gab grinsend den Befehl.
„Tun sie es schon.“
Der Abschussbefehl wurde ausgeführt, aber nichts geschah, keine Rakete startete aus ihrer Startbucht.
„Senator, hier tut sich nichts.“
Kinsey war aufgebracht.
„Und warum nicht?“
Als Antwort flogen überall die Türen auf und FBI sowie Secret Service Agenten stürmten das gesamte NID Gebäude.
Einzelne Mitarbeiter des NID griffen zwar zu ihren Waffen, um sich zu wehren, aber das nutzte ihnen nichts.
Der komplette Sturm auf das NID Quartier dauerte nur vier Minuten, dann war alles vom FBI gesichert.

Kinsey und mehr als 100 Mitarbeiter des NID wurden abgeführt, um sie wegen schwerer Verbrechen anzuklagen.
Ihnen wurde illegale Produktion von Chemischen Waffen, dessen versuchter Einsatz, sowie Täuschung des Präsidenten und Pentagons vorgeworfen.
Aber selbst als der Senator aus dem Gebäude geführt wurde, zeterte er noch wie ein Rohrspatz, gegen die Bundesagenten.
„Haben sie überhaupt die geringste Ahnung, wer ich eigentlich bin, ich bin Robert Kinsey, der Senator von Florida.
Wenn das hier alles vorbei ist, sorge ich persönlich dafür, dass sie alle in Alaska Wetterstation putzen gehen.“
Plötzlich wurde er unterbrochen.
„Das glaube ich kaum.“
Kinsey sah sich um und erblickte Maybourne.
„Colonel, was hat das alles hier zu bedeuten, haben sie mich etwa an das FBI verraten, ich hätte es wissen müssen.“
Maybourne kam näher.
„Ich habe sie direkt dem Präsidenten gemeldet, der über ihre Eigenmächtigkeit hier gar nicht erfreut war.
Bush selbst hat das FBI gerufen und vor einer Stunde dafür gesorgt, dass ihre Politische Immunität aufgehoben wurde.“
Während Kinsey ganz geschockt weggebracht wurde, sicherten FBI und Secret Service die gesamten Daten des NID.


Antarktis:

Franzi, die immer noch in dem Thron saß, bekam inzwischen schon einige Zuckungen, während sie die restlichen Drohnen zurückholte.
Diese Waffen waren derart fortschrittlich, dass sie auf keinen Fall im Weltall herum schweben sollten.
Deswegen bot sich dem ST 1 Team auch ein beeindruckender Anblick, als die Drohnen in den Schacht zurückkehrten.
Dort reihten sie sich alle wieder ein, während Franzi jetzt schon hart kämpfen musste, da sie weiter von Schüttelkrämpfen durchfahren wurde.
Jules lief zu ihr.
„Es ist die Überbeanspruchung ihres Verstandes, das Antikerwissen droht sie umzubringen und ich kann nichts tun.“
Franzi presste ein letztes Wort heraus.
„Dormata…“
Daniel verstand es sofort.
„Wir müssen sie in dieses Ding da hinten legen.“
Teal´C zog sie hoch, während sie immer stärker geschüttelt wurde und trug sie zu der Nische in der Wand.
Nachdem Franzi drinstand, leuchtete diese auf.
„Aveo, amacuse.“
Daniel nickte kräftig, als ihn alle anblickten.
„Lebt wohl.“
Danach wurde Major Franziska Rust von einer dicken und massiven Eisschicht komplett umhüllt und so vor dem Tod bewahrt.
Allerdings konnte diese Stasiskapsel auch erst dann deaktiviert werden, wenn man der Frau helfen konnte.
Jules stellte sich vor dem Kältekapsel auf und salutierte noch mal, während McKay sich an alle wandte.
„Ich habe keine Ahnung, was es hier unten noch gibt, aber ich werde erst bleiben und diesen Ort erforschen.
Vielleicht finde ich ja sogar etwas, mit dem ich ihr helfen kann, wer weiß.“
Und obwohl McKay betrübt war, was mit Franzi geschah, freute er sich gleichzeitig, wieder der klügste Mensch der Welt zu sein.


Auf der Erde:

Das wahre Ausmaß der Schäden und der Verwüstung war noch gar nicht abzusehen, als erste Aufnahmen aus Berlin um die ganze Welt gingen.
Der Atompilz stieg hoch in den Himmel und hatte wahrscheinlich das gesamte Stadtgebiet völlig vernichtet.
Andernorts auf der Welt gab es immer noch Kämpfe zwischen den Militärs und Jaffatruppen, die aber keine Chance hatten.
Ohne Luftunterstützung oder Nachschub konnten die sich lange halten, da sie sowieso schon weit verstreut waren.
Nicht alle Truppentransporter erreichten ihre Ziele, viele gingen auch einsam in anderen Städten herunter.
Doch selbst die Landung der Jaffa ging in den Medien fast unter, im Vergleich zu dem Atomangriff auf Berlin.


Fortsetzung folgt in Staffel 5...
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