Der blaue Kristall by Angela
Summary: Die Crew gerät in einen Hinterhalt, aber McKay kann entkommen. Er muss die Crew retten und gleichzeitig einen lebenswichtigen Kristall zur Stadt bringen. Muss McKay sich entscheiden?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Rodney McKay
Genre: Action, Friendship, General, Oneshot
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1853 Read: 2650 Published: 20.12.10 Updated: 20.12.10
Story Notes:
Author's Note: McKay soll auch mal ein Held sein ;)
Widmung: Danke an Xily für's Betalesen. Zeitlinie: 2. Staffel












1. Der blaue Kristall by Angela

Der blaue Kristall by Angela
Krampfhaft hielt er den kleinen, blauen Stein fest in seiner Hand. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, unruhig schauten seine Augen hin und her.
"Denk nach, McKay, denk!", forderte sein Unterbewusstsein ihn auf.
Für einen Moment horchte er konzentriert, völlig erstarrt. Die Töne waren weit weg, nichts davon kam näher, aber er konnte sich darauf nicht verlassen.

"Denk, McKay, denk genau nach!"
Sein Blick fiel auf den Stein in seiner Hand.

"Alles wegen so einem kleinen, blauen Dings!" Sein Unterbewusstsein klang vorwurfsvoll.

Natürlich wusste er es besser. Dieses blöde Ding war Energie pur. Energie, die die Stadt mit all ihren Systemen und Waffen für Jahrzehnte versorgen konnte.

Das ZPM war bei einem Angriff der Wraith so stark beschädigt worden, dass es die Stadt nicht mehr lange würde versorgen können, doch dieser Kristall war in einer Antikermaschine so etwas wie ein Ladegerät für das ZPM.

Wieder horchte er angestrengt, was war das? Ein Knacken hinter ihm in der Schonung brachte sein Blut noch mehr in Wallung. Wie in Trance ergriff er seine Waffe und prüfte sie.

In dem Moment, als der Schatten um den großen Stein herum kam, hinter dem McKay sich versteckt hatte, kam er hoch und hielt die Waffe mit sicherer Hand dem Feind entgegen.

Das Zittern in seinen Händen war schon lang vorbei und darüber war er in Augenblicken wie diesen sehr glücklich.
Für einen Moment stutzte er.

"Ford?"

"McKay?"

Sie standen sich gegenüber mit ihren Waffen und keiner bewegte sich. Nur für einen winzigen Moment und doch kam es McKay wie eine Ewigkeit vor.

"Was zum Henker treiben Sie denn hier?" Fords Stimme klang gehetzt.

"Wir haben etwas gesucht!" McKay nahm die Waffe nicht herunter. Er schätzte Ford ab.

"Den Kristall nehm ich an?" Ford lächelte.

"Was?" McKay klang ungerührt und sein Gesicht zeigte keine Regung.

"Kommen Sie, McKay, wir wissen beide wovon wir reden. Ich sollte den Kristall für das Volk der Norikinen holen. Sie kannten die Überlieferung der Antiker und sie haben mich aufgenommen. Sie retteten mich und gaben mir ein neues Leben. Ich lebe wieder völlig normal unter ihnen. Ich brauche den Kristall!"

Rodney sah ihn an, seine Narben waren fast verschwunden, seine Augen normal. Wenn er ihm doch nur glauben könnte! Gern würde er Ford vertrauen.

"Nein, McKay, du kannst es nicht!", sein Unterbewusstsein ließ ihn stark bleiben.

"Ford, Sie sehen wirklich gut aus, aber Sie sind… nein, Sie waren ein Militär. Sie verstehen, dass ich die Waffe nicht herunternehme, oder? Legen Sie Ihre Waffen ab!"

Ford zögerte. Dann aber lächelte er und folgte McKays Befehl.

"Wo sind die Anderen?"

Er setzte sich auf den Felsen und sah Rodney freundlich an. Rodney stand stur da.

"Die Genii haben Sheppard und Teyla gefangen genommen, als wir den Kristall ausgegraben haben. Ich bin in die andere Richtung durch die Höhlen geflohen und die Drei haben mich gedeckt. Ich muss sie doch befreien!"

Vorsichtig setzte er sich Ford gegenüber auf einen Fels. Noch mal horchte er angestrengt nach den Geräuschen, doch es waren keine in der Nähe.

"Wie viele sind es?"

"Genau weiß ich es nicht, aber sicher acht. Allein habe ich wohl kaum eine Chance, es mit ihnen aufzunehmen."

"Wir machen es gemeinsam, aber was ist dann? Ich brauche den Kristall genau so wie Sie!"

Rodney sah zu Boden. Er dachte nach.
"Wir haben jetzt keine Zeit! Lassen Sie uns erst die Anderen holen!"

McKay klang kurz und gehetzt, während sie da saßen, verging wertvolle Zeit.

Ford nickte und sie liefen dann einfach erst mal los, ohne weiter darüber zu reden, was sie überhaupt tun konnten.

McKay rannte hinüber zu dem Eingang der Höhle, durch den er hatte sich befreien können. Er machte ein Zeichen und sie duckten sich beide gleichzeitig, geschützt von einem Busch.

McKay horchte, irgendwo hörte er Stimmen. Er schaute Ford an und deutete auf die linke Seite des Berges. Ford nickte. Sie huschten zur Böschung an der linken Seite und kauerten sich dort in die Büsche.

"Hören Sie wie viele?", hauchte McKay.

Ford schüttelte den Kopf. Die beiden Männer verharrten wie erstarrt und horchten angestrengter.
McKay spürte für einen winzigen Moment einen kalten Schauer. Die Angst, die er schon lange abgelegt hatte? Wollte sie ihn gerade jetzt wieder einholen? Nein, er holte tief Luft und sein Intellekt besiegte dieses Gefühl. Es hatte einfach gar keinen Sinn.

Die beiden Männer hockten dort für einen Moment und als sie merkten, dass die Stimmen nicht näher kamen, erhoben sie sich und huschten in die Höhle.

Ein Felsvorsprung diente ihnen dann wieder als Deckung. Wieder horchten sie und hielten fast die Luft dabei an. Die Stimmen waren nicht mehr sehr weit entfernt.
Ford hob seine Hand und zeigte vier Finger, McKay nickte.

Ford deutete auf den gegenüberliegenden Felsvorsprung. Dann war er auch schon fort. Rodney atmete flach, um besser zu hören. Er hatte nicht die geringste Vorstellung, wie sie in diesem engen Schlauch an die Leute herankommen wollten.

Er kniete sich hin und versuchte, um den Felsen herum etwas zu erkennen.
Er spürte etwas Hartes in seinem Rücken und fuhr zusammen.
"Ah, schau mal, wen wir gefunden haben! Dr. McKay!"

Verzweifelt wanderten seine Augen hin und her. Er kannte die Stimme. Er dachte sofort nach, wie er vorgehen musste. Er wusste genau, dass er einen Joker hatte. Und nur dieser Joker konnte ihnen jetzt noch helfen.

Der Lauf der Waffe stieß ihn vorwärts. Er kam in eine Erweiterung der Höhle, wo die anderen Genii um eine Felsplatte herumstanden und er sah links davon Sheppard, Teyla und Ford mit gefesselten Händen auf dem Boden sitzen.
Eine Hand ergriff seinen Arm und drehte ihn herum.

"So, McKay, wo haben Sie ihn?"

Soras Stimme schoss ihm wie schon immer durchs ganze Mark. Er hatte gehört, dass sie gegen zwei Leute von der Station ausgetauscht woren war. Nun stand sie ihm gegenüber, sah ihn mit hasserfülltem Blick an und er spielte seinen Joker aus.
Er legte ein großes Zittern in seine Stimme und seine Augen sahen fast weinerlich zu Boden.

"Ich weiß... nicht, was Sie von mir wollen!"

Sora zog sofort ein Messer aus ihrem Gürtel und McKay spürte den Ernst der Lage, als sie es gegen seine Rippen drückte.

Seine Augen sprangen unruhig hin und her, als er sie anblickte.

"Ich... ich habe ihn erst in Sicherheit gebracht!"

Einer der Männer kam näher.

"Wo?"

"Im Jumper."

McKays Stimme klang hoch und voller Demut und sein Blick haftete am Boden.

"Können wir ihm trauen, Sora?"

Sora kam näher an McKay heran und sie sah genau in sein Gesicht.

"Sagen Sie die Wahrheit, McKay?"

"Aber... aber Sie kennen mich, Sie wissen es genau!"

"Ja, wir können ihm glauben. Er ist ein Feigling und er kann einfach nicht lügen in einer solchen Lage, Gerrat."

Sie ging ganz nahe an McKay heran: "Wird der Jumper bewacht und wo ist der Kristall?"

"Er ist unter der Mittelkonsole. - Nein... nein, wir haben nicht geglaubt, dass wir hier in Gefahr kommen werden."

Sora lächelte. Der Triumph beflügelte ihren Mut und sie tat etwas, was McKay genau in seinen Plan eingerechnet hatte. Sora vergaß jede Vorsicht.

"Gerrat, pass auf ihn auf, wir kommen sofort mit dem Stein wieder!"

Sora verließ mit vier der Männer die Höhle und nur zwei blieben bei den Geiseln zurück.

McKay huschte ein Lächeln über das Gesicht, als er Sheppard ansah. Der nickte ein wenig mit einer ganz leichten Bewunderung im Blick.

McKay bewegte sich leicht und Gerrat hob die Waffe.

"Bleiben Sie gefälligst hier stehen!"

"Okay, natürlich." McKay war ihm etwas näher gekommen. Nun horchte er angespannt und beobachtete die beiden Männer sehr genau.
Aus der Ferne ertönte ein Feuergefecht. Natürlich waren die beiden Männer für einen Moment darauf aufmerksam geworden und sahen in die Richtung des Ausgangs.

McKay hatte viel gelernt und jetzt war es Zeit es anzubringen. Er schlug Gerrat gezielt gegen die Schulter, sodass dieser die Waffe in die Luft warf. Im gleichen Moment trat Rodneys Fuß Gerrats Bein fort und dieser fiel hart zu Boden. Rodney drehte sich blitzschnell aus der Schusslinie des anderen Mannes, ließ sich dabei fallen und konnte gleichzeitig die Waffe auf dem Boden erreichen.

Er packte die Waffe so, dass er sie in Richtung des Gegners bringen und gleichzeitig den Auslöser betätigen konnte. Der Mann fiel getroffen zu Boden.
Wieder drehte sich McKay schnell herum und schlug Gerrat, der gerade wieder hochkam, die Waffe auf den Kopf.

Dann war es still. Eine Stille, die Rodney für einen Moment ein unbeschreibliches Gefühl gab. Er hatte gewonnen. Rodney McKay war der Retter seiner Leute an diesem Tag.
Er stand da und betrachtete mit etwas erstauntem und dennoch sehr überheblich zufriedenem Grinsen die Situation an.

"Hallo, Rodney. Ähm, haben Sie nicht was vergessen?"

Sheppards Stimme klang eindringlich und ein klein wenig belustigt.

"Oh! Ja, klar. Hähä...!"

Rodney ging mit einem verlegenen, glucksenden Geräusch hinüber und erlöste seine Freunde von den Fesseln.

"Heh, Rodney, wann haben Sie denn so kämpfen gelernt?" Fords Stimme ließ die Bewunderung deutlich erkennen, die er in diesem Moment für McKay empfand.

"Sie waren eine ganze Weile fort. Es hat sich vieles geändert. Ich habe ein bisschen mit Ronon trainiert."

Alle Fesseln waren gelöst und Sheppard legte den Arm um McKays Schultern.

"Na, das war doch mal ein Auftritt, Rodney!"

McKay sah zu Ford.

"Was machen wir nun? Wollen Sie mit nach Atlantis kommen, vielleicht fällt uns eine gute Lösung für uns und die Norikinen ein?"

Ford grinste.
"Natürlich, Rodney, Ihnen fällt doch immer etwas ein."

Sheppard legte den anderen Arm um Ford.

"Na, da wären wir wieder, die modernen Musketiere, wie?"

"Hee, seid ihr in Ordnung!"

Ronons Stimme war wie ein Donnern in der Höhle zu hören.

"Können wir dann jetzt abhauen? Sora ist entkommen und sie wird sicher nicht allein zurückkommen!"

Sheppard zog die beiden Männer mit sich, während Teyla sich noch mal kurz nach den Genii umblickte, die am Boden lagen, um dann den Männern rasch zu folgen.

"Yo, Dex, wir sind schon unterwegs!"

Schnell liefen sie alle hinüber zum Jumper und sprangen hinein. Als der Puddle Jumper abgehoben war, sahen die Männer Sora und ein paar Genii aus dem Wald kommen.

McKay hob seine rechte Hand und sein überhebliches Winken zeigte Sora, dass er dieses Mal der Sieger war und diese Tatsache auch reichlich genoss.
Ford sah ihn an. Dieses Gesicht, das McKay machte, wenn er jemanden mit seiner ganzen arroganten Verachtung verspottete, war unbeschreiblich lustig und Ford musste lachen.
Und so flogen sie in den dunklen Himmel und lachten über die Genii.

ENDE
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