Russki Spionski by Terraner
Summary: Auf Atlantis befindet sich erneute in Spion....
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara
Genre: Character Death, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 3165 Read: 7867 Published: 26.01.12 Updated: 26.01.12

1. Kapitel 1 by Terraner

2. Kapitel 2 by Terraner

Kapitel 1 by Terraner
Russki Spionski


Kapitel 1: Enthüllungen

Unbehagen herrschte im Konferenzraum von Atlantis. Ronon, Rodney, Teyla und John Sheppard saßen mit verschränkten Armen am Konferenztisch und betrachteten den Mann im Anzug skeptisch. Er hatte sich als Mister Smith von der CIA vorgestellt und mit der vagen Andeutung dass es um die nationale Sicherheit ginge eine Versammlung in Atlantis einberufen. Seit Mister Smith durch das Gate gekommen war, war ihm Richard Woolsey nicht von der Seite gewichen.

Sheppards Team und Mister Woolsey hatten das Gefühl das dieser Smith keine guten Nachrichten überbringen konnte, und so war es dann auch!

„Ich muss ihnen mitteilen das Atlantis unterwandert wurde!“, hob Smith an und sog an seiner Zigarette.

„Schon wieder?“, entfuhr es Rodney und John fragte: „Ist es wieder ein Goa’uld, so wie beim letzten Mal?“

„Nein, es ist schlimmer“, sagte der Geheimdienstler und inhalierte angestrengt den Rauch der Zigarette.

„Was ist schlimmer als ein Goa’uld-Spion?“, wollte Rodney vom Trenchcoat-Träger wissen.

„Zwei Goa’uld-Spione“, mutmaßte Ronon trocken.

„Nein, dieses mal ist es ein russische Spionin! einige meiner Kollegen haben Fotos von ihr geschossen, wie sie im Central Park ihren Kontaktmann getroffen hat.“

Mister Smith drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher aus und förderte dann aus den Tiefen seines Trenchcoats einen großformatigen Umschlag hervor. Diesem entnahm er mehrere große Schwarzweiß-Aufnahmen.

Rodneys Augen wurden groß als er die Fotos sah. „Nein, doch nicht sie!“, stieß er hervor.

„Doch“, knurrte Smith mit einer neuen Zigarette im Mund. „Ihr Code-Name ist Juwel, und sie ist eine ganz große Nummer im russischen Geheimdienst.“

„Warum sollten die Russen uns ausspionieren? Sie haben gar keinen Grund dazu, verdammt nochmal! Sie sind Teil des IOA und sogar in Atlantis engagiert!“, brauste Woolsey auf, aus der Fassung gebracht von den kompromittierenden Fotos.

Mister Smith warf Woolsey einen abschätzigen Blick zu und sagte dann: „Sind Sie heute auch nur einem einzigen russischen Wissenschaftler begegnet?“

„Nein, aber!“

„Das IOA hat es geschafft die Russen beim Atlantisprojekt ordentlich auszubooten. Der Iwan durfte nur ein paar Soldaten zur Unterstützung schicken und sonst nichts. Er kann sich sicher sein das nicht alle Informationen an ihn weitergeleitet werden, besonders nicht die über tolle neue Antiker-Waffen!“, führte Smith aus, während er dafür sorgte das der Rauch im Konferenzraum immer dichter wurde.

„Also schickte er uns einen Maulwurf!“, sagte Colonel Shepard langsam.

„Richtig, Colonel. Normalerweise kümmert sich das CIA um Spione, aber da Atlantis ihr Revier ist müssen Sie sich drum kümmern. Sorgen Sie dafür das unsere kleine Dissidentin nicht noch mehr Schaden anrichtet.“

Atlantis, Krankenstation, 15:00 MEZ:

„Jetzt nimmst du dein Pillchen und Morgen geht es dir besser“, meinte Doktor Keller und lächelte ihrem Patienten zu. Der Marine war auf seinem letzten Off-World-Einsatz schwer verletzt worden und war so voll mit Morphium das er Jennifer Keller nur noch blöde angrinste.

„Du erinnerst mich ein wenig an Rodney, mal abgesehen davon dass du nicht dauernd redest“, sagte Keller und kicherte während sie die Pille aus der Packung fischte.

Die Tür zur Krankenstation quietschte aus unerfindlichen Gründen derart, das sie sich nach einer Saloontür anhörte die langsam aufschwang. Die Ärztin von Atlantis wandte sich den Neuankömmlingen zu.

„Hey, eure Routineuntersuchung ist doch noch gar nicht!“

„Jennifer, wir müssen reden“, meinte Rodney mit belegter Stimme und verfluchte den Moment an dem Mr. Smith sein Leben ruiniert hatte.

„Aber dafür brauchst du doch nicht deine Freunde und! jede Menge Waffen. Rodney, was ist hier los?“, wollte Keller wissen, stemmte die Arme in die Hüften und sah die vier herausfordernd an.

„Äh! du bist verhaftet!“, sagte Rodney.

„Wegen Hochverrats“, fügte John hinzu und entsicherte seine Waffe.

Jennifer Keller reagierte blitzschnell. Sie kniete sich hinter ihrem eingegipsten Patienten nieder, zog ei n Hosenbein hoch und enthüllte so die kleine Walther PPK die sie unter ihr Strumpfband geklemmte hatte. Rasch zog sie die Pistole und richtete sich wieder auf.

„Jennifer, leg die Waffe runter!“, befahl John, was Dr. Keller mit mehreren Schüssen und einem „Mich bekommt ihr nicht!“ beantwortete.

Die Kugeln flogen John nur so um die Ohren, er warf sich hinter ein Rollbett. Ronon schoss auf Keller, was Rodney „Nein!“ rufen ließ und den eingegipsten Marine zu einem wilden Kichern veranlasste. Menschen auf Morphium fanden schnelle rote Lichter witzig. Die Ärztin löste die Arretierung des Bettes und zog es hinter sich her. Sie bewegte sich auf das Fenster zu.

„Halt! Bleib stehen! Tu nichts Dummes!“, rief Rodney flehentlich.

„Etwas noch dümmeres als auf uns zu schießen meinst du?“, ätzte John, und gab noch ein paar Schüsse aus seiner Deckung ab. Rodney, der in seiner Konfusion vollkommen vergessen hatte sich eine Deckung zu suchen, wurde von Teyla umgeworfen. „Rodney, du kannst doch nicht einfach hier stehenbleiben während Dr. Keller auf uns schießt!“, schalt sie ihn und lud ihre P90 nach noch während sie noch auf ihm lag. Rodney, der angesichts von so viel Frauenpower sprachlos war überlegte kurz ob die Athosianerin eine geeignete Nachfolgerin für Jennifer wäre, schob diesen Gedanken aber schnell weit von sich. Jetzt musste er erstmal an seiner aktuellen Beziehung arbeiten!

„Jennifer! Bleib hier! Wir können über alles reden!“

Da beschlich ihn plötzlich ein furchtbarer Verdacht. Hatte ihm Keller wegen seines Genies eine Beziehung vorgetäuscht um ihn auszuspionieren? Sorgenvoll erinnerte er sich an die Schulzeit, in der ihm Mädchen oft vor Arbeiten unwiderstehlich lächelnd gebeten hatten von ihm abschreiben zu dürfen. „Jennifer!“

John nahm eine Granate, was Rodney mit Entsetzen bemerkte. „John, du kannst sie doch nicht in die Luft jagen!“

„Sie ist eine Spionin, Rodney. Noch dazu eine russische! mein Großonkel war bei der CIA, seine Spionageflugzeug wurde über der UDSSR abgeschossen. Die Sowjets haben unaussprechliche Dinge mit ihm getan! es sind keine Menschen!“, John sprach hastig, sein linkes Augenlid zuckte dabei unaufhörlich. Ein Klicken ertönte als er mit der linken Hand die Handgranate entsicherte. Plötzlich fing er hysterisch an zu kichern. Sein Freund starrte ihn vollkommen entgeistert an, dann musste auch er plötzlich lachen. Ha, Jennifer eine Spionin! Was für ein Blödsinn! Sowas lustiges hatte er ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört! Haha! Rodney ließ sich fallen und hielt sich den Bauch der vor lauter Lachen schmerzte. Teyla robbte zu ihnen herüber.

„Was ist denn!. Haha! Hahahaha!“, nun prustete auch Teyla vor Lachen und klopfte auf den Boden. John musste sich jetzt auch den Bauch halten und ließ die Granate los. Diese rollte unbehelligt weg.

Die Explosion erschütterte die Krankenstation. Tische, Rollbetten und Medikamente flogen durch die Gegend. Hätte Johns Team nicht schon auf dem Boden gelegen, wären sie von der Druckwelle zu Boden gerissen worden. So spürten sie nur einen heißen Lufthauch über sich hinweg ziehen.

Rodney kam nach der Lachattacke zu Atem und sah auf. Neben ihnen war eine Gasflasche zu Boden gerissen worden, auf der „Lachgas“ stand. In ihr klaffte ein Loch. Eine verirrte Kugel Jennifers musste dafür verantwortlich sein. Jennifer!
Er rappelte sich auf. Dr. Keller hatte ein Fenster eingeschlagen. Davor wartete ein Puddlejumper in der Luft. Er war leer. Jennifer musste ihn per Fernbedienung hergerufen waren- Während der Wissenschaftler im Geiste die technische Leistung die dazu notwendig gewesen sein musste nachvollzog, stieg die Agentin in das Fluchtgefährt. McKay berappelte sich und lief los. Er würde seine Freundin nicht entkommen lassen!

John Sheppard sah stöhnend zu wie Rodney überraschend schnell zum geborstenen Fenster lief. Der Chefwissenschaftler sprang aus dem Fenster, dem fliehenden Puddlejumper hinterher. Knapp bekam er die offene Heckklappe des Jumpers zu fassen und hielt sich an ihr fest. Blitzschnell verschwanden der Jumper und Rodney aus dem Blickfeld des restlichen Teams.

„Verdammt!“, fasste Colonel John Sheppard die Gefühle seines lädierten Teams zusammen.

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Terraner
Kapitel 2: Die Kälte des Weltraums

Der Jumper raste durch die Luft. Verzweifelt hielt sich der eher unsportliche Rodney an der Heckklappe fest. Der Wind zerrte an seinen Beinen und seine Hose flatterte im Flugwind. McKay realisierte das sich nun entweder hochzog, oder in absehbarer Zeit loslassen musste. Mit einer schier übermenschlicher Anstrengung schaffte es Rodney in den Jumper.

Dort fiel er auf die Knie und stöhnte so laut, das Jennifer auf ihn aufmerksam wurde. „Rodney!“, rief die Ärztin und drehte sich zu ihm um. McKay richtete sich auf und lief zu ihr. „Jennifer! Was soll das, warum tust du das alles?“

„Sie haben mich dazu gezwungen! Die Russen haben meine Eltern entführt!“, rief Jennifer und fiel Rodney schluchzend um den Hals. „Ich hatte keine andere Wahl.“

„Oh…“, war zuerst alles was Rodney herausbringen konnte. Unbeholfen tätschelte er ihr den Rücken. „Nun, dann sieht die Sache ganz anders aus… wir fliegen zurück nach Atlantis, da kannst du Mr. Woolsey alles erklären.“

„Oh Rodney, wenn ich dich nicht hätte! Es tut mir schrecklich leid das ich auf dich geschossen habe…“

„Solange es nicht wieder vorkommt…“, sagte Rodney sanft.

~~~***~~~

John und die anderen stürmten in den Jumperhangar. Eilig enterten sie einen Jumper, nur um festzustellen das er nicht startete. Sie versuchten es mit den anderen: Jedesmal ließen sich die antiken Fluggeräte nicht starten. Der hinzugezogene Radek fand rasch die Ursache: In jedem Jumper war der zentrale Leitkristall geschmolzen

„Dr. Keller!“, stieß Sheppard zornig hervor und schüttelte die geballte Faust.

„Sie muss in jeden Jumper eine mikroskopisch kleine Sprengladung untergebracht haben die sie per Fernzündung hochjagt hat“, erklärte Radek.

„Sie ist wirklich professionell“, meinte Teyla, die sich fragte wie sie sich so in der Frau hatte täuschen können.

„Heißt das wir können sie gar nicht verfolgen?“, fragte Ronon frustriert.

„Nein… in einer Stunde erreicht uns die Daedalus, davor haben wir keine Chance den Luftraum des Planeten zu durchsuchen.“

„Sie wird den Jumper vermutlich getarnt haben“, meinte Teyla verärgert.

„Dann ist Rodney unsere letzte Hoffnung.“

„Das letzte Bollwerk gegen die bolschewistische Bedrohung!“, rief Mister Smith, der inzwischen auch im Hangar eingetroffen war.

„Gott steh uns bei.“

~~~***~~~

„Hyperfunkspruch aus Atlantis!“, meldete Marks.

„Lesen sie ihn vor! Wollen doch mal hören was Mister Woolsey uns mitteilen möchte…“, befahl Colonel Caldwell.

„Achtung! Jennifer Keller als russische Agentin enttarnt. Konnte mit Puddlejumper entkommen. Vorsicht: Sie ist bewaffnet und gefährlich! Wenn möglich abfangen oder abschießen! Gezeichnet, Smith (CIA)“, las Marks stirnrunzelnd vor.

„Was?“, fragte Caldwell ungläubig. „Sind die Atlanter verrückt geworden?“

~~~***~~~

Jennifer saß wieder im Pilotensitz und steuerte den Jumper. Sie flogen wieder gen Stadt. Die Heckklappe schloss sich langsam. Rodney der zur Beruhigung den Energiehaushalt des Jumpers studierte, merkte auf. „Die Tarnfunktion ist ja aktiviert!“

„Oh, das muss ich ausversehen gemacht haben, Schatz!“, meinte Jennifer und lächelte Rodney zu. „Ich bin ja so schrecklich ungeschickt mit diesen Dingern!“

„Nun, sie sind ja auch nicht so einfach zu steuern!“, sagte Rodney generös und lächelte. Vielleicht würde ja alles wieder gut werden. Sie würden ihre Eltern befreien. (Er hatte sich ihnen sowieso noch nicht vorgestellt, da konnte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!) Rodney freute sich.

Doch dann wurde er unruhig, als Jennifer den Jumper nach oben zog.

„Hey, du fliegst gar nicht nach Atlantis!“, rief der Wissenschaftler empört.

„Du warst schon immer ein richtiger Blitzmerker“, sagte Keller und lächelte kühl. Sie hielt wieder die Walther in der Hand, der Lauf zielte auf den Bauch ihres Freundes.

McKay verstand: Die Spionin wollte auch ihn, das Genie den Russen übergeben. Er war wertvoller als alle Informationen die Keller gesammelt hatte. Und er hatte sich auch noch wie ein liebeskranker Trottel in ihre Gewalt begeben!

„Du kommst damit nicht durch, Jennifer!“, sagte Rodney mit vor Empörung zitternder Stimme. „Mit dem Jumper wirst du dich niemals bis nach Russland durchschlagen können!“

„Nur mit dem Jumper nicht…“, gab Jennifer mit einem maliziösen Lächeln zu.

McKay kombinierte: „Du willst dich im Tarnmodus von der Daedalus Huckepack nehmen lassen!“

„Exakt“, bestätige Keller kühl und fuhr sich mit der Hand durch die blonde Mähne.

Rodney war baff: So schön und doch so böse! Was für eine Frau…

Er durfte sie nicht entkommen lassen… und er durfte sich erst recht entführen lassen! Mit seinem Genie waren die Russen nur noch einen Schritt von der Weltherrschaft entfernt, er war viel zu wichtig um entführt zu werden. Wie befreite man sich bloß aus der Gewalt einer wunderschönen Frau die einen mit der Waffe bedrohte? Rodney dachte angestrengt nach und kam zu dem Schluss dass ihm Präzedenzfälle fehlten. Wie konnte er diese Femme fatale nur überlisten?

Da fiel ihm etwas ein, das so bekloppt war das es funktionieren musste. Es war eine dieser 1:1 Million Chancen die dazu tendierten zu funktionieren.

Der brillante Wissenschaftler holte tief Luft: „Hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!“

Jennifer wirbelte herum und blickte nach hinten. „Wo!?“

Rodneys Knie ruckte nach oben und die Walther PPK flog durch die Luft. Mit der Kraft der Verzweiflung stürzte sich McKay auf Keller und riss sie aus dem Pilotensessel. Krachend landeten die beiden auf dem Boden.

„Lass mich los!“, zischte Keller wütend als Rodney sie umklammert hielt, und verpasste ihm eine Ohrfeige. Die beiden rollten über den Boden und kämpften verbissen. Ungefähr gleich stark, gewann zuerst keiner die Oberhand. Kreischen, kratzen und klammern! Schwache Schläge wurden ausgetauscht. Rodney wurde vor lauter Anstrengung rot im Gesicht und Keller immer ärgerlicher. „Rodney, lass…. mich… los!“

„Nein, ich…. Autsch! Kann nicht zulassen, das…. die Russen….die Weltherrschaft…. übernehmen!“

Der erbitterte Nahkampf dauerte an. Von einer Hälfte des Jumpers zur anderen rollten die Kontrahenten. Nach mehreren schweißtreibenden Minuten gelangte McKay in Greifweite der Walther PPK. Er streckte sich und bekam sie zu fassen.

Eine Zeitungsschlagzeile erschien vor seinem inneren Auge. „Brillanter Wissenschaftler verhaftet brandgefährliche russische Agentin!“ Wenn schon nicht der Physiknobelpreis, war für diesen Coup bestimmt der Friedensnobelpreis fällig. Er hatte durch seine vereitelte Entführung immerhin den Weltfrieden gesichert.

Jennifer Keller rammte ihrem Freund das Knie in die edlen Teile und holte ihn so abrupt auf den Boden der Tatsachen zurück. Rodney ließ mit einem Schmerzensschrei die Pistole los, die Keller sogleich auffing. Die Verräterin löste sich vom sich krümmenden Wissenschaftler und richtete die Waffe auf ihn.

„Du machst es mir echt nicht leicht…. wobei, das hast du ja nie gemacht!“, meinte Keller und entsicherte die Pistole. „Noch so eine Nummer, und du kannst deinen Kniescheiben Lebewohl sagen. Meine Auftraggeber brauchen nur deinen Verstand, nicht deine Beine.“

Mit zitternden Knien erhob sich Rodney und stöhnte. Ihn war so jämmerlich zumute wie selten zuvor in seinem Leben.

„Dir ist der hippokratische Eid wohl egal, oder?“

„Der Auftrag ist das einzige was zählt“, sagte Keller kalt. Sie verstellte sich nicht mehr, die professionelle Agentin hielt es nicht mehr für nötig.

Rodney lehnte sich schwach gegen die Lehne des Pilotensessels. Hinter ihm schimmerte die Schwärze des Weltraums, und vor ihm, kaum einen Meter entfernt stand seine große Liebe die er nicht mehr wiedererkannte.

„Hast du mich je wirklich geliebt?“ fragte McKay mit brüchiger Stimme und schwankte leicht.

„Nein! Du warst nur Teil meiner Mission… und du wirst mir eine fette Prämie verschaffen wenn wir in Russland ankommen. Vielleicht bekomme ich für dich genug Rubel, um mich zur Ruhe zu setzen. Auf einer schönen Südseeinsel. Mit Palmen, weißen Stränden und attraktiven Männern. Männer, die im kleinen Zeh mehr Männlichkeit besitzen als du im ganzen Körper, du Schlappschwanz! Wärst du nicht für meinen Auftrag wichtig gewesen, hätte ich mich mit Ronon eingelassen, und nicht mit dir…“

Entführt, besiegt und gedemütigt… soetwas tat man einem Rodney McKay nicht an. Mit erzwungener Ruhe fragte er: „Ist das dein letztes Wort?“

„Ja. Ich werde dir gleich so viel Schlafmittel in die Venen jagen, das du erst in Moskau wieder aufwachst… dann brauche ich mir dein Geplapper nie mehr anhören“, erklärte Doktor Keller hochmütig und machte einen Schritt auf ihre Ärztetasche zu.

„Ich werde dich vermissen Jennifer“, meinte Rodney langsam und sah Keller mit einem Blick an, der sie unruhig werden lies.

„Was…?“

Mit einer fließenden Bewegung machte Rodney einen Schritt am Pilotensessel vorbei und drückte einen Knopf an der Konsole. Die Heckklappe des Jumpers öffnete sich blitzschnell. Explosive Dekompression war die Folge, die Keller vollkommen überraschte. Sie schrie und wurde nach draußen gezogen. Der Schrei der Geheimagentin wurde immer leiser und verstummte ganz als sie in den luftleeren Raum geschleudert wurde. Rodney klammerte sich am Pilotensessel fest und ließ die Klappe schnell wieder hochfahren. Das letzte was er von Jennifer Keller sah, war ihre gefrorene Leiche die auf das gewaltige Halbrund des Planeten zutrieb.

Zischend wurde wieder Luft in den Passagierraum des Puddlejumpers gepumpt als die Heckklappe zu war. Rodney ließ sich aufatmend in den Sessel fallen. Mit versteinertem Gesicht deaktivierte er nach weniger Minuten die Tarnung des Jumpers.

Dr. Rodney McKay funkte Atlantis an.

„Atlantis, hier McKay. Bitte kommen.“

„Rodney! Was ist…. Geht es dir gut?“, das war Johns aufgeregte Stimme.

„Ich lebe noch, falls du das meinst“, antwortete Rodney.

„Was ist mit Dr. Keller?“

„Sie ist tot“

‚So tot wie man nach einem Weltraumspaziergang ohne Raumanzug nur sein kann‘, dachte Rodney und lächelte humorlos. ‚Ich glaube nicht dass ich diesen Schrei so schnell vergessen werde. ‘

Auf Atlantis wartete man offensichtlich auf weitere Erklärungen. Nach ein paar Augenblicken des statischen Rauschens ertönte wieder Johns Stimme. „Verstanden“

Rodney steuerte den Jumper in Richtung des Planeten und deaktivierte die Kommunikation. Der Puddlejumper tauchte in die äußersten Atmosphäreschichten des Planeten ein. Die Sonne schien auf die Seite des Planeten auf der sich Atlantis befand. Der Pilot des Jumpers beachtete die grandiose Aussicht nicht, er musste erstmal gründlich nachdenken.

Ende
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