SGH by Redlum
Summary: SGH - Das Leben mal aus einer ganz anderen Sicht.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: Drabble, Friendship, Humor, Oneshot
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 35 Completed: Nein Word count: 21341 Read: 253760 Published: 20.01.12 Updated: 20.01.12

1. Drabble 1: Nähren by Redlum

2. Drabble 2: Flucht by Redlum

3. Drabble 3: Die schlimmsten Feinde by Redlum

4. Kapitel 4: Rückzug aus der Pegasus Galaxy by Redlum

5. Drabble 5: Träume by Redlum

6. Drabble 6: Freunde by Redlum

7. Drabble 7: Glühauge by Redlum

8. Drabble 8: Hugo by Redlum

9. Drabble 9: Besuch aus der Milchstraße by Redlum

10. Drabble 10: Warum Antiker die Pegasusgalaxie verließen... by Redlum

11. Drabble 11: Ein neues Teammitglied by Redlum

12. Drabble 12: Mittagessen by Redlum

13. Drabble 13: Trauer by Redlum

14. Drabble 14: Todgeglaubte by Redlum

15. Drabble 15: Schmerzen by Redlum

16. Kapitel 16: Frühstück by Redlum

17. Kapitel 17: Auf der Krankenstation by Redlum

18. Kapitel 18: Aufklärung by Redlum

19. Kapitel 19: Der Stellvertreter by Redlum

20. Kapitel 20: Der Test by Redlum

21. Kapitel 21: Auf der Erde by Redlum

22. Kapitel 22: Von Gua'uld und Tok'Ra by Redlum

23. Kapitel 23: It's good to be God by Redlum

24. Kapitel 24: Pizzamusik by Redlum

25. Kapitel 25: Das Burger-King-Desaster by Redlum

26. Kapitel 26: Nachspiel by Redlum

27. Kapitel 27: Rückflug by Redlum

28. Kapitel 28: Der doppelte Sheppard (Teil 1) by Redlum

29. Kapitel 29: Der doppelte Sheppard (Teil 2) by Redlum

30. Kapitel 30: Das andere Team by Redlum

31. Kapitel 31: Rückkehr by Redlum

32. Kapitel 32: Bizarrer Hahn und tote Henne by Redlum

33. Kapitel 33: Batküken by Redlum

34. Kapitel 34: Und täglich grüßen die Kopfschmerzen by Redlum

35. Kapitel 35: Des Rätsels Lösung by Redlum

Drabble 1: Nähren by Redlum
Nähren


Atlantis; Festland:

„Jetzt werden sie sich an uns nähren“, sagte Dana. „Warte erstmal ab“, erwiderte Gwen, denn es waren gerade zwei Andere aufgetaucht die die Bösen in einen Kampf verwickelt hatten."

Doch es kam wie es kommen musste: Die Bösen siegten. „Du hattest recht“, meinte Gwen, „jetzt werden sie sich an uns nähren.“

Und wie zur Bestätigung hörten sie, wie der eine Böse zum anderen sagte: „Man Sheppard, habe ich einen Hunger.“ „Wie wäre es mit Hühnchen McKay?“, fragte der andere und deutete auf die beiden Hennen Dana und Gwen.

„Hätten doch nur die Wraith den Kampf gewonnen“, stöhnte Dana.

ENDE (Drabble 1)
Drabble 2: Flucht by Redlum
Flucht


„Vielleicht gibt es noch Hoffnung“, meinte Gwen.
„Wieso?“, wollte Dana wissen.
„Ich glaube ich kenne den älteren der beiden.“
„Woher?“
„Ich habe ihn mal zufällig beobachtet. Lauf so schnell du kannst!“

Die beiden Hennen flüchteten.
Die Menschen folgten ihnen.
Plötzlich blieb Gwen unter einem Baum stehen, Dana folgte dem Beispiel.
Als der Ältere realisierte wo sie standen, wurde er blass und rannte so schnell er konnte davon.
Der andere schaute ihm verwirrt hinterher, folgte ihm dann aber.

„Das war knapp“, meinte Gwen, „aber jetzt sind wir in Sicherheit“, dabei sah sie glücklich zu dem Zitronenbaum auf, unter dem sie standen.

ENDE
Drabble 3: Die schlimmsten Feinde by Redlum
Die schlimmsten Feinde


„Sie sind intelligent“, keuchte McKay.
„Es sind Hühner!“, erwiderte Sheppard.
„Ich werde es beweisen. Die Antiker hatten ein Gerät um mit Hühnern zu kommunizieren.“

Später:

Dialog zwischen McKay und einer Henne:
„Ich bin McKay und du?“
„Gwen. Und wir fordern, dass ihr Menschen nie wieder Hühner esst.“
„Und wenn nicht?“
„Nehmen wir Kontakt mit den Wraith auf!“
„Mit denen werden wir fertig.“
„Dann werden wir …“

Später:

„Sie drohen uns?“, fragte Sheppard nach.
„Ja, es sind neue Feinde, schlimmer als Wraith und Replikatoren zusammen, denn sie kennen unsere Schwachstelle.“
„Wieso? Was planen sie?“
„Alle gelegten Eier in Zitronensaft tränken“, wimmerte McKay.

ENDE (Drabble 3)
Kapitel 4: Rückzug aus der Pegasus Galaxy by Redlum
Rückzug aus der Pegasus Galaxy


Landry war erstaunt, als aus dem Ereignishorizont nach und nach alle Expeditionsteilnehmer der Atlantismission kamen und wollte von Sheppard wissen was los sei. Sheppard erzählte ihm von dem Hühnerproblem und das sie deswegen nichts mehr zu essen hätten und die Mission abbrechen mussten.

„Essen sie doch einfach was anderes“, schlug Landry vor.

„Das haben wir. Bis McKay anfing mit Schweinen, Kühen und sämtlichen anderen Tieren zu reden.“

„Und wenn sie einfach vegetarisch essen?“

„Das haben wir auch. Zwei Wochen – bis gestern.“

„Wieso? Was ist gestern passiert?“

Sheppard seufzte. „Da hat McKay herausgefunden, dass die Antiker auch mit Pflanzen kommunizieren konnten.“

ENDE (Drabble 4)
Drabble 5: Träume by Redlum
Träume


„Wir müssen verschwinden“, meinte McKay aufgeregt.

„Warum?“, wollte Sheppard wissen.

„Ich habe geträumt, wie ich mit anderen Tieren und Pflanzen kommunizierte und wir deshalb Atlantis verlassen mussten.“

„Können Sie das denn?“

„Möglicherweise.“

„Dann lassen Sie es!“, stöhnte Sheppard. „Woolsey verhandelt mit den Hühnern gerade über ein Freundschaftsabkommen.“

„Freundschaftsabkommen?! Sie drohen uns mit Zitronen!!!“

„Und wir wollten Sie essen!“, entgegnete Sheppard.

„Sheppard ich habe prophetische Träume! Das wir Atlantis verlassen müssen ist vorherbestimmt!“

„Letzte Woche haben Sie geträumt, dass ein paar Verrückte auf einer Fanfictionarchivseite in Deutschland Texte über uns schreiben wie wir zusammen in die Federn hüpfen! Von wegen prophetisch!“

ENDE (Drabble 5)
Drabble 6: Freunde by Redlum
Freunde


„Wir hätten von Atlantis verschwinden sollen, genau wie ich es geträumt habe!“, beschwerte sich McKay.

„Wieso?“, fragte Sheppard. „Die Hühner sind doch richtig gute Freunde geworden. Jeder hat eins. Teyla hat Kücken adoptiert, Ronon hat einen Kampfhahn und ich spiele mit Dana den ganzen Tag Schach. Golf wollte sie irgendwie nicht. Die Bälle erinnerten sie zu sehr an Eier. Und sie haben Gwen. Was macht sie eigentlich?“

Daraufhin grummelte McKay irgendetwas.

„Schwimmt sie etwa immer noch den ganzen Tag in einer Wanne Zitronensaft weil sie Angst hat Sie könnten sie versehentlich essen?“, grinste Sheppard. „Gwen kennt Sie einfach zu gut.“

ENDE (Drabble 6)
Drabble 7: Glühauge by Redlum
Glühauge


„Wie war es in der anderen Galaxie?“, begrüßte Gwen Kara, als diese aus dem Stargateereignishorizont flatterte.

Kara war im Gegensatz zu den anderen Hühnern sehr abenteuerlustig und schon auf vielen anderen Planeten gewesen. Jetzt kam sie gerade von ihrer Milchstraßentour zurück.

„Großartig und ich hab euch sogar etwas mitgebracht“, erwiderte Kara und ließ einige Riesenwürmer zu Boden fallen.

„Was ist das?“, fragte Dana. „Riesenregenwürmer?“

„Ja“, erwiderte Kara. „Und man kann mit ihnen Glühauge spielen.“

Als die anderen sie verständnislos anschauten, erklärte sie: „Jede isst einen und wessen Augen am längsten glühen hat gewonnen. Die Milchstraßenhühner nennen die Riesenregenwürmer übrigens Goa’Uld“

ENDE (Drabble 7)
Drabble 8: Hugo by Redlum
Hugo


„Hi“, begrüßte Twix Kara, als diese aus dem Ereignishorizont flatterte „Was gibt's?“
„Ich wollte nur neue Riesenregenwürmer für Glühauge holen“, erwiderte Kara.

Glühauge, ein Spiel von Hühnern aus der Milchstraße, war auch unter den Pegasusgalaxiehühnern ein voller Erfolg geworden. Außer dem Spielspaß war ein weiterer Vorteil, dass man im dunkeln besser sehen konnte.

In dem Moment sah Kara einen Hahn der sich auf einem Heuhaufen wild aufplusterte und mit verzerrter Stimme krähte: „Kniet nieder vor eurem Gott!“

Als Kara Twix verwundert anschaute, meinte diese: „Das ist nur Hugo, der kaut nie richtig und schluckt die Goa’Uld immer im ganzen runter ...“

ENDE (Drabble 8)
Drabble 9: Besuch aus der Milchstraße by Redlum
Besuch aus der Milchstraße


Als O’Neill aus dem Stargate trat, traute er seinen Augen nicht. Überall in Atlantis flatterten Hühner herum!

Er wandte sich an Woolsey. „Sie sagten etwas von neuen Verbündeten. Wo sind sie? Und was machen die ganzen Hühner hier?“

„Die Hühner sind unsere neuen Verbündeten“, erklärte Woolsey.

O’Neill wollte etwas erwidern, wurde dann aber auf einen Hahn aufmerksam, welcher ihn anstarrte und dann mit leuchteten Augen krähte: „Knie nieder vor deinem Gott!“

„Das ist nur Hugo“, sagte Woolsey schnell. „Der schluckt die Goa’Uld immer im ganzen runter ...“

O’Neill brachte nur: „Vielleicht sollte ich mit Landry mal über einen Führungswechsel reden“, heraus.

ENDE (Drabble 9)
Drabble 10: Warum Antiker die Pegasusgalaxie verließen... by Redlum
Warum Antiker die Pegasusgalaxie verließen


„Es tut mir leid“, meinte Janus.

„Das sagst du immer“, erwiderte Moros. „Aber diesmal hast du uns einen schönen Schlammassel eingebrockt! Eine Maschine erfinden um mit Hühnern zu kommunizieren! Und jetzt drohen sie uns wenn wir sie weiter essen!“

„Ich hätte da noch meine Zeitmaschinenforschung“, entgegnete Janus hoffnungsvoll.

„Nein. Du hast schon genug angerichtet! Den Krieg gegen die Wraith hätten wir gewonnen. Aber auf mein Hendl will ich nicht verzichten! Morgen verlassen wir Atlantis und ziehen uns in die Milchstraße zurück“, sagte Moros und sah Janus scharf an, „und wehe du fängst dort auch wieder an mit Hühnern zu sprechen!“

ENDE (Drabble 10)
Drabble 11: Ein neues Teammitglied by Redlum
Ein neues Teammitglied


„Was gibt es Colonel?“, fragte Woolsey, als Sheppard sein Büro betrat.

„Ich wollte die Erlaubnis um ein neues Mitglied in mein Team aufzunehmen.“

„Um wen handelt es sich?“

„Ein Huhn namens Kara“, sagte Sheppard vorsichtig. „Sie ist sehr abenteuerlustig und war schon auf vielen Planeten.“

„Wissen Sie gegen wie viele Vorschriften das verstoßen würde?!“

„Was ist mit Greg?“, konterte Sheppard.

„Greg?“

„Der Hahn von dem Sie sich neuerdings beraten lassen.“

Woolsey errötete. „Naja ... wenn man sie statt als Tier als Außerirdische betrachtet sollte es gehen ... braucht sie Dienstkleidung?“

„Nein, sie wollte nur eine Zitrone, falls McKay weiterhin im Team bleibt.“

ENDE
Drabble 12: Mittagessen by Redlum
Mittagessen


„Ich hätte nie gedacht das du hierher mitkommen würdest“, meinte Sheppard.

„Ich habe damit kein Problem“, erwiderte Kara. „Aber erzähl Dana und Gwen nichts davon. Die würden ausrasten.“

Bei einem Erdbesuch waren die beiden zum Mittagessen zu McDonalds gegangen. Sheppard aß gerade einen Big Mäc, von dem Kara zuvor die Körner gepickt hatte.

Auf einmal hörten sie von der Kasse ein: „Tut mir leid wir haben keinen Chickenburger mehr.“
In dem Moment sah der Kassierer Richtung Kara und musste grinsen.
Sheppard stand langsam auf und zog seine Pistole.
Sollte es zum Kampf auf Leben und Tod kommen, war er bereit.

ENDE
Drabble 13: Trauer by Redlum
Trauer


Als Sheppard gehupe und quietschende Reifen hörte, rannte er nach draußen.
Kara hatte beim Anblick des grinsenden Mitarbeiters fluchartig das McDonalds verlassen und lag jetzt schwer verletzt, von einem Laster angefahren, am Straßenrand.

Sheppard hob die Henne mit zitternden Händen und Tränen in den Augen vorsichtig auf.
Sie war inzwischen eine gute Freundin geworden.
Die abenteuerlustige Kara, die ihn und sein Team auf viele Planeten begleitet hatte.
Ein Huhn in seinem Team – noch vor einem Jahr hätte er sich das nicht vorstellen können.

„Alles wird gut“, flüsterte er der Henne leise zu. Aber er wusste, dass das eine Lüge war.

ENDE (Drabble 13)
Drabble 14: Todgeglaubte by Redlum
Todgeglaubte


„Das war Rettung in letzter Sekunde“, meinte Sheppard glücklich.

„Da haben Sie Recht“, antwortete Carter. „Als Sie mit Kara hier ankamen dachte ich nicht, dass wir noch etwas für sie tun können.“

„Zum Glück gibt es ja unsere Verbündeten“, grinste Sheppard.

Carter wandte sich an Kara. „Versprich mir das du mich recht oft besuchen kommst.“

„Versprochen“, antwortete die Henne mit verzerrter Stimme.

„Eins verstehe ich nicht ganz“, meinte Sheppard. „Ich dachte immer Lantash wäre tot.“

„Ja“, sagte Carter, „das ist eine komplizierte Geschichte, viel zu lang um sie zu erzählen.“

ENDE
Drabble 15: Schmerzen by Redlum
Schmerzen


Lantash stöhnte verzweifelt.

In seinem langen Leben als Tok'Ra hatte er schon viele Schmerzen erlebt:

Er war schon mindestens ein Dutzend mal von verschiedenen Systemlords gefoltert worden. Seine geliebte Jolinar war gestorben.
Er war als Zat'Arc erschossen worden.
Danach schloss sich eine Jahrelange Heilung an, in welcher er sich öfter als einmal nur noch den Tod gewünscht hatte.

Und für was das alles?
Nur um am Ende in diesem verdammten Körper zu landen? Er stöhnte als er noch einmal pressen musste was wieder eine Schmerzenswelle auslöste.

Keine Schmerzen waren so schlimm, wie die Schmerzen die beim legen von Eiern auftraten.

ENDE (Drabble 15)
Kapitel 16: Frühstück by Redlum
Frühstück


„Na wie geht es den Kücken?“, wollte Sheppard von Teyla wissen, als er sich mit seinem Frühstückstablett zu ihr, Ronon und McKay an einen Tisch in der Kantine setzte.

„Oh gut“, antwortete Teyla begeistert. „Sie fangen schon langsam zu sprechen an.“

„Die Küken sprechen nicht im herkömmlichen Sinn“, mischte sich McKay in die Unterhaltung ein. „Das Übersetzungsgerät der Antiker …“

„Sie würden sich wirklich gut mit Ronon verstehen“, unterbrach Teyla ihn. „Wollen Sie nicht mal vorbeikommen?“

Als sie merkte das die anderen Drei sie verständnislos anstarrten fügte sie schnell hinzu: „Ronon ist eins der Kücken. Ein furchtbarer Besserwisser. Will dauernd beweisen, dass er intelligenter als seine Geschwister ist, aber im Grunde ist er das sogar.“

„Sie benennen ihr Kind nach Sheppard und ein Küken nach Ronon?“, fragte McKay beleidigt. „Ich möchte wissen wann ich endlich mal drankomme.“

Bevor Teyla darauf antworten konnte, meinte Ronon: „Ich könnte ja mal mit Kimi vorbeikommen und Ronon junior ein paar Tricks beibringen.“

Dabei bezog er sich auf den Kampfhahn, welcher bei ihm untergekommen war.

„Ich glaube das ist keine gute Idee“, erwiderte Teyla. „Wenn es um körperliche Anstrengungen oder ähnliches geht, ist Ronon der erste der plötzlich verschwunden ist. Aber Sie können trotzdem gerne mit Kimi vorbeikommen. Meredith wäre begeistert.“

„Meredith?!“, fragte McKay entsetzt.

„Ich dachte, Sie wollten gerade das jemand nach Ihnen benannt wird“, meinte Sheppard. „Sie sind wirklich nie mit etwas zufrieden McKay.“

„Sind Sie sicher?“, wollte Ronon von Teyla wissen.

„Ja“, grinste diese. „Meredith ist zwar nicht die intelligenteste, aber ich bin davon überzeugt, dass sie später eine hervorragende Kampfhenne abgeben wird.“

Sheppard räusperte sich. „Entschuldigen Sie wenn ich frage, aber Sie hatten doch drei Küken?“

„Sie hat doch schon ihr Kind nach Ihnen benannt!“, brauste McKay auf.

„Und ein Küken“, lächelte Teyla.

Sheppard grinste McKay an, dann wandte er sich wieder an Teyla. „Und wie macht sich der kleine John so?“

Teyla verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Glauben Sie mir, dass wollen Sie lieber nicht wissen.“

Noch bevor Sheppard fragen konnte was er lieber nicht wissen wollte, kam eine Stimme aus dem Lautsprecher der Kantine: „Colonel Sheppard, melden Sie sich bitte umgehend auf der Krankenstation. Colonel Sheppard, bitte sofort auf die Krankenstation kommen.“

ENDE
Kapitel 17: Auf der Krankenstation by Redlum
Auf der Krankenstation


Als sie gerade auf dem Weg zur Krankenstation waren, kam ihnen Hugo entgegen. Er machte irgendwie einen abwesenden Eindruck und schenkte ihnen überhaupt keine Beachtung.

„Was ist los mit ihm?“, fragte Ronon verwundert. „Er macht den Eindruck als wäre er irgendwie nicht ganz er selbst …“

„Ja, habe ich mir auch gerade gedacht“, erwiderte Sheppard und starrte dem Hahn nach, der ohne ein Wort zu krähen um die nächste Ecke verschwunden war.

Teyla setzte ihm nach und kam schließlich mit Hugo unter dem Arm zu den Anderen zurück. „Wenn wir sowieso auf dem Weg zur Krankenstation sind, kann Doktor Keller mal einen Blick auf ihn werfen.“

***

„Was ist mit ihm?“, fragte Keller kurz darauf, als Teyla ihr Hugo überreichte.

„Das wissen wir nicht“, antwortete Teyla. „Aber er machte irgendwie einen seltsamen Eindruck auf uns.“

In dem Moment sah Sheppard, warum sie hierher gerufen worden waren. „Was ist mit ihr?“, fragte er und deutete dabei auf Kara, die bewegungslos auf einem Krankenbett lag.

„Das wissen wir noch nicht“, meinte Keller, die gerade Hugo auf ein anderes Bett abgesetzt hatte und ihn dort untersuchte. „Sie wurde vor wenigen Minuten bewusstlos in ihrem Quartier gefunden. Aber ich glaube ich weiß was mit Hugo nicht stimmt.“

„Und was?“, fragte Sheppard.

„Es sieht aus als ob er auf Entzug wäre“, antwortete Keller.

„Entzug?“, fragte McKay skeptisch. „Von was denn?“

In dem Moment sah Hugo auf und krächzte leise: „Brauche Goa’Uld!“

„Oh“, war alles was McKay herausbrachte.

Das war auch das was Sheppard in dem Moment denken konnte. Natürlich! Sie hatten Hugo bis jetzt immer nur unter dem Einfluss eines Goa’Uld kennen gelernt. Als sie ihn dann auf einmal ohne einen gesehen hatten, war das so ungewohnt gewesen, dass sie sofort das Schlimmste angenommen hatten, obwohl er ja jetzt quasi normal war. Naja, fast, bis auf den Goa’Uld-Entzug eben.

„Sheppard“, krächzte in dem Moment Kara, oder wie aus der verzerrten Stimme hervorging, eher Lantash.

Das Team war sofort bei der Henne.

„Was ist passiert?“, wollte Sheppard wissen.

„Es war Gwen“, erwiderte Lantash. „Sie ist in mein Quartier eingedrungen, hat mich bewusstlos geschlagen und das Ei gestohlen das ich gerade ausgebrütet habe.“

„Das Ei?“, fragte Sheppard verständnislos. „Was ist an einem Hühnerei denn so besonderes?“

„Hugo ist der Vater“, antwortete Lantash.

„Und?“, wollte Sheppard wissen.

„Oh mein Gott“, rief McKay entsetzt.

„Was?“, fragte Sheppard nun McKay.

McKay sah Sheppard lange an bevor er endlich mit der Sprache herausrückte: „Es ist ein Harsesisei ...“

ENDE
Kapitel 18: Aufklärung by Redlum
Aufklärung


„Was ist ein Harsesisei?“, wollte Ronon wissen, aber Sheppard und Teyla konnten nur mit den Achseln zucken. Sie hatten keine Ahnung.

„Wenn zwei Goa’Uld-Wirte ein Kind zeugen, dann besitzt dieses Kind das gesamte Wissen der Goa’Uld“, erklärte McKay. „Dieses Kind nennt man Harsesis. SG-1 hatte es vor einigen Jahren mit einem solchen Kind zu tun, welches dann allerdings aufgestiegen ist.“

„Und ein Harsesisei …?“, fing Teyla an.

„… ist dementsprechend ein Ei mit dem gesamten Wissen der Goa’Uld?“, beendete Ronon die Frage.

„Äh… Nein“, sagte McKay verwirrt. „Dazu müsste das Ei denken können. Aber das Küken das dann daraus schlüpft könnte das ganze Wissen der Goa’Uld haben.“

Sheppard sah McKay an: „Könnte?“

„Naja“, erwiderte McKay, „ich habe keine Ahnung ob das jemals mit Hühnern als Wirten versucht wurde, aber ich wüsste jetzt nicht was dagegen spricht.“

„Stellen Sie sich das mal vor“, sagte Ronon zu Sheppard, „wenn ich mir daraus versehentlich ein Spiegelei mache und dieses Harsesisspiegelei zum Frühstück esse, dann habe ich das gesamte Wissen der Goa’Uld im Bauch.“

„Nein“, wandte sich McKay an Ronon. „Ich habe doch gerade erklärt …“

Sheppard unterbrach McKay: „Wir sollten jetzt lieber dieses Harsisisei finden, bevor wir hier weiter herumspekulieren“, mit diesen Worten nahm er sein Funkgerät. „Major Lorne? Versuchen Sie doch bitte den Aufenthaltsort von Gwen herauszufinden. Sie müsste irgendwo mit einem Ei herumsitzen.“

„Colonel?“, meldete sich Lorne umgehend über Funk zurück. „Ich bin gerade im Torraum. Gwen ist vor kurzem zur Erde gereist. Und sie hatte ein Ei dabei.“

„Verdammt“, sagte Sheppard. „OK, danke Major.“ Er schaltete das Funkgerät aus und schaute die anderen an. „Ich schätze jetzt werden wir zur Erde reisen und ein bisschen Ostern spielen. Irgendwelche Einwände?“

„Wir sollten uns überlegen, dass Harsesisei vielleicht anders zu nennen“, meinte McKay und sah dabei Ronon an. „Damit es nicht zu Missverständnissen kommt.“

„Wie wäre es wenn ihr dann einfach seinen Namen benutzt?“, mischte sich Kara in das Gespräch ein.

„Du hast schon einen Namen für das Ei?“, fragte Sheppard verblüfft.

„Nicht für das Ei“, erwiderte Kara. „für das Küken. Ich habe es nach McKay benannt.“

„Na sehen Sie McKay“, wandte sich Sheppard an den verblüfft drein blickenden McKay. „Erst beschweren Sie sich, dass niemand nach Ihnen benannt wird und das wird jetzt schon das zweite Küken das Ihren Namen bekommt.“

Wobei es schon etwas komisch war. McKay und Kara waren nicht gerade die besten Freunde. Immer wenn das Team einen Abstecher in die Milchstraße machte, aß McKay wann immer es möglich war Hühnchen. Er behauptete das es ihm irgendwie abgehen würde, nachdem es auf Atlantis seit dem Friedensvertrag mit den Pegasushühnern keine mehr gab.
Kara machte es zwar im Grunde nichts aus, wenn jemand in ihrer Anwesenheit Hühnchen aß, vorausgesetzt es handelte sich nicht um Ver- oder Bekanntschaft von ihr. Allerdings hatte sie nie so recht an Rodneys Begründung geglaubt, warum er immerzu Hühnchen aß.
Das war der Grund warum Kara sich zu jedem Essen eine Scheibe Zitrone bestellte und versehentlich immer ein paar Spritzer Zitronensaft auf McKays Essen landeten. Warum diese versehentlichen Spritzer immer nur in McKays Richtung gingen, konnte niemand sagen. Zufall konnte jedenfalls ausgeschlossen werden, wie McKay behauptete.
Auf jeden Fall lief es darauf hinaus, dass es sehr komisch war, dass Kara ihr Ei oder Küken oder was auch immer nach McKay benannte. Da musst noch ein Haken dabei sein.

McKay sah das offenbar genauso, denn er fragte vorsichtig: „Wie genau heißt es denn?“

„Es ist ein Doppelname“, verkündete Kara stolz. „Rodney-Zitrone.“

McKay schnappte ein paar mal nach Luft, bevor er schließlich meinte: „Ich glaube wir bleiben doch lieber bei Harsesisei.“

„Wie auch immer“, sagte Sheppard und sah sein Team, McKay, Teyla, Ronon und Kara der Reihe nach an. „Macht euch schon mal fertig. Ich unterrichte Woolsey kurz über die neuesten Ereignisse und hol mir das OK für die Reise zur Erde. Wir treffen uns dann im Gateraum.“

ENDE
Kapitel 19: Der Stellvertreter by Redlum
Der Stellvertreter


„Mr. Woolsey…?“ Sheppard stockte als er merkte das Woolsey nicht in seinem Büro war. Der einzige Anwesende war Greg, welcher auf Woolseys Schreibtisch stand und von einer Schüssel Körner aufsah von welchen er gerade gepickt hatte.

„Wo ist Woolsey?“, wollte Sheppard wissen.

„Nicht auf Atlantis“, erwiderte Greg. „Er ist momentan auf einem Außeneinsatz. Ich vertrete ihn in der Zeit. Was kann ich denn für Sie tun Colonel?“

Sheppard sah den Hahn verwirrt an. „Wie? Was? Ich bin der Stellvertretende Leiter von Atlantis, falls Woolsey mal weg muss.“

„Jetzt nicht mehr“, antwortete Greg. „Woolsey meinte, dass immer wenn Sie das Kommando hätten, Ihnen innerhalb einer halben Stunde irgendein Vorwand einfällt auf eine Außenmission zu gehen. Was wollten Sie denn?“

„Äh, ich und mein Team müssten dringend auf eine Außenmission“, sagte Sheppard verwirrt.

„Was für eine Überraschung“, meinte Greg augenrollend. „Wo soll es denn hingehen Colonel?“

„Auf die Erde“, sagte Sheppard, dem es gar nicht behagte sich vor einem Hahn rechtfertigen zu müssen. Er musste dringend mit Woolsey reden. Ein Hahn sollte wirklich nicht Atlantis leiten. Und wenn er, Sheppard, dringend auf eine Mission musste, was ja manchmal wirklich unausweichlich war, dann konnte immer noch Teyla die Leitung übernehmen. Aber nach dem er an dem momentanen Zustand sowieso nichts ändern konnte erklärte er weiter: „Kara hat mit Hugo ein Harsesisei gezeugt. Gwen hat es gestohlen und ist damit auf die Erde geflohen.“

„Ich verstehe nicht ganz“, erwiderte Greg, „warum hat Gwen das Ei geklaut? Das passt doch gar nicht zu ihr.“

Sheppard sah den Hahn verdutzt an. Bis jetzt hatte er nur auf das Geschehene reagiert und nicht über das warum nachgedacht. Aber natürlich hatte er Recht. Gwen würde so was normalerweise niemals tun wenn sie keinen guten Grund dafür hatte.

Greg riss ihn aus seinen Gedanken: „Ich kann mir vorstellen wie gefährlich so ein Harsesisei werden kann. Sie können mit ihrem Team sofort aufbrechen, über das warum können wir uns auch noch später Gedanken machen.“

„Danke“, sagte Sheppard.

„Ach und Colonel?“, meinte Greg, als Sheppard schon auf dem Weg aus dem Büro war.

Sheppard drehte sich noch einmal um. „Ja?“

„Teyla wird sich freuen mit auf die Mission zu gehen und nicht wieder als Stellvertreterin des Stellvertreters auf Atlantis bleiben zu müssen.“

***

„Was will er denn hier?“, fragte Sheppard als er im Kontrollteam zu seinem Team stieß und deutete auf Kimi.

„Er kommt mit“, antwortete Ronon. „Auf dieser Mission können wir jede Unterstützung gebrauchen, die wir kriegen können.“

„Wieso?“, fragte Sheppard verwirrt. „Wir machen nur einen kurzen Abstecher zur Erde und suchen ein Ei.“

„Es wird wohl etwas komplizierter werden“, meinte McKay.

Sheppard sah den Wissenschaftler an. „Warum?“

„Nun, wir haben uns Gedanken gemacht“, antwortete McKay. „Gwen würde nie das Ei von Kara stehlen, wenn sie keinen guten Grund hätte.“

„Ja“, sagte Sheppard, „das habe ich mir auch gerade gedacht.“

„Jedenfalls haben wir uns die Videos von den Überwachungskameras angesehen“, redete McKay einfach weiter ohne auf Sheppards Kommentar einzugehen. „Gwen ist ein Goa’Uld.“

„Was?“, fragte Sheppard entsetzt.

„Der Goa’Uld der Hugo abgeht hat Gwen übernommen“, erklärte Ronon knapp.

„Wir haben inzwischen mit Hugo geredet“, sagte Teyla, „und…“

„Was?“, fragte Sheppard, als Teyla nicht weiterredete.

„Der Goa’Uld aus Hugo, der Gwen übernommen und mit Karas Harsesisei auf die Erde geflohen ist“, sagte McKay, „ist Ba’al.“

ENDE
Kapitel 20: Der Test by Redlum
Der Test


„Ba’al?“, fragte Sheppard verwirrt und sah Kara an. „Ich dachte der letzte Klon wurde von den Tok’Ra eliminiert.“

Die Henne zuckte mit den Schultern, bevor Lantash antwortete. „Zu der Zeit war ich noch mit meiner Heilung beschäftigt und habe von dem was die anderen Tok’Ra so gemacht haben recht wenig mitbekommen.“

„Keiner weiß wie oft sich Ba’al geklont hat“, meinte McKay. „Woher sollte man dann also wissen wenn man den Letzten gefangen hat? Nur weil es die Tok’Ra behaupten das sie den Letzten geschnappt haben, muss das ja nicht unbedingt die Wahrheit sein“, dabei sah er Lantash an, „die Tok’Ra biegen sich die Wahrheit gerne so zurecht wie sie sie gerne hätten.“

Lantash seinerseits sah McKay grimmig an, bevor ihm ein: „Ohhh!“, entfuhr. Er flatterte Richtung Kantine davon und murmelte dabei laut genug vor sich hin, damit die Anderen ihn noch verstehen konnten, „jetzt hätt ich doch fast die Zitronen vergessen …“

Sheppard sah der Henne kurz hinterher, dann konzentrierte er sich wieder auf die restlichen Teammitglieder. „OK, lassen wir diesen Punkt mal beiseite. Nächster Punkt: Warum hat Ba’al ein Huhn anstatt einen Menschen übernommen?“

„Aus kommunikativen Gründen“, antwortete McKay.

„Was?“, fragte Sheppard.

„Naja, überlegen Sie doch mal“, erwiderte McKay. „Wir haben das Antikergerät mit dem wir mit Hühnern kommunizieren können so eingestellt, dass es auf ganz Atlantis funktioniert. Auf anderen Planeten, wie zum Beispiel der Erde, hat es keinen Einfluss mehr und Menschen und Hühner verstehen sich wieder nicht. Was hätte Ba’al also davon ein Küken zu haben das über das gesamte Wissen der Goa’Uld verfügt, wenn er nicht mit ihm kommunizieren kann?“

„Aber wir können doch auf Außeneinsätzen auch mit Kara reden“, warf Teyla ein.

„Ja“, antwortete McKay. „Weil Sie zufällig einen genialen Wissenschaftler kennen, der dieses Übersetzungsgerät in verkleinerter Form nachbauen und in unsere Funkgeräte integrieren konnte.“

Die Anderen sahen ihn erwartungsvoll an.

„Was ist?“, wollte McKay wissen.

„Warum hat Ba’al dann nicht einen Menschen übernommen und eins der Funkgeräte geklaut?“, wollte Ronon wissen.

„Äh … weil …“, McKay sah die Anderen an. „Na weil … ich habe keine Ahnung. Vielleicht ist er nicht auf so was gekommen.“

„Oder es ging ihm um etwas ganz anderes“, meinte Amelia Banks, die bei ihrer alltäglichen Schicht hinter dem DHD im Kontrollraum saß und dabei die Konversation mit angehört hatte.

Als die Anderen sie verwirrt anschauten fuhr sie fort. „Naja, es ist doch ein Harsesisei oder?“

„Ja?“, fragte Sheppard.

„Und er will ein Harsesisküken?“, fragte Amelia weiter, in der Hoffnung das die Anderen selber dahinter kamen.

„Auf was wollen Sie eigentlich hinaus?“, wollte McKay etwas gereizt wissen. „Spucken Sie's schon aus.“

„Vielleicht will er es AUSBRÜTEN?“, vermutete Amelia.

„Oh“, machte McKay.

„Oh ja … das wäre eventuell … möglich“, meinte Sheppard.

In dem Moment kam Kara zurück und rettete das Team so aus der peinlichen Situation. Sie hatte unter jedem Flügel eine Zitrone und reichte eine davon Kimi. „Hier die wirst du brauchen.“

Kimi sah Kara an. „Danke, aber ich bin ein Kampfhahn, ich kann mich auch ohne Zitrusfrüchte verteidigen“, dabei sah er zu McKay hoch, welcher beim Anblick der zwei Zitronen und des Kampfhahnes instinktiv eine Schritt zurück ging.

Sheppard sah Amelia an. „Das war übrigens nur ein Test ob und wie schnell Sie dahinter kommen warum Ba’al ein Huhn übernommen hat. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den Test bestanden.“

Als Amelia Sheppard zweifelnd anschaute und die Augen dabei leicht verdrehte, fügte er noch schnell hinzu: „Und jetzt wäre es nett, wenn Sie die Erde anwählen könnten, wir haben da nämlich was zu erledigen.“

ENDE
Kapitel 21: Auf der Erde by Redlum
Auf der Ende


„Herzlich Willkommen auf der Erde“, begrüßte Mitchell das Team, als dieses aus dem Ereignishorizont kam und schüttelte Sheppard die Hand. „Wie ich sehe haben Sie neben einer Henne jetzt auch einen Hahn im Team. Was führt sie denn auf die Erde?“

„Eine Art Schatzsuche“, erwiderte Sheppard.

„Tatsächlich?“, fragte Mitchell interessiert. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“

„Bringen Sie uns doch Bitte zu General Landry“, erwiderte Sheppard. „Dass dürfte fürs erste reichen.“

Auf dem Weg zum Büro des Generals schaute Mitchell interessiert auf Kara, die nach wie vor beharrlich ihre Zitrone mitschleppte und meinte dann grinsend zu Sheppard: „Wie ich sehe hat sie sich schon einiges von Ihnen abgeschaut.“

„Haha“, meinte McKay etwas säuerlich.

„Wissen Sie dass ich mir auch schon überlegt habe ein Huhn in das SG-1-Team aufzunehmen?“, fragte Mitchell.

„Ach?“, fragte Sheppard zurück. „Das kann ich nur unterstützen. So ein Huhn ist eine wahre Bereicherung für jedes Team.“

„Wie man es nimmt“, meinte McKay.

Ronon und Teyla grinsten sich an.

„Ich hatte erst heute ein Gespräch mit General O’Neill deswegen“, fuhr Mitchell fort. „Aber er hält gar nichts davon. Er meinte nur über seine Leiche.“

„Ach?“, fragte Sheppard leicht verwundert. „Das hätte ich von allen Generälen von General O’Neill am wenigsten erwartet.“

„Ja“, antwortete Mitchell. „Ich war darüber auch sehr verwundert. Vielleicht könnten Sie ja mal mit ihm über Ihre Erfahrungen reden. Er ist zur Zeit gerade hier im SGC.“

„Wenn ich Zeit dazu habe gerne“, versprach Sheppard und blieb stehen, da sie gerade das Büro von Landry erreicht hatten und klopfte an. „Aber Momentan haben wir andere Probleme.“

Als ein: „Herein“, aus dem Büro des Generals kam, verabschiedete sich Michell von Sheppard der gefolgt von McKay, Ronon, Teyla, Kara und Kimi das Zimmer betrat – und überrascht stehen blieb.

Neben Landry saß Woolsey im Büro des Generals. Mit ihm hätte Sheppard hier am wenigsten gerechnet. Woolsey ging es anscheinend ähnlich. Jedenfalls sah er sehr überrascht aus, als plötzlich Sheppard mit seinem Team vor ihm stand.

„Was machen sie denn hier?“, wollte Sheppard wissen.

„Ich habe hier auf der Erde ein paar Dinge zu erledigen“, erwiderte Woolsey. „Hat Greg nichts gesagt?“

„Er meinte nur etwas von einem Außeneinsatz“, antwortete Sheppard.

„Ich verstehe“, meinte Woolsey. „Dann stelle ich Ihnen jetzt die gleiche Frage: Was machen Sie und ihr Team hier? Das Sie auf eine Außenmission gehen, spätestens eine halbe Stunde nachdem ich Atlantis verlassen habe war mir ja klar, aber warum nicht in der Pegasusgalaxie?“

„Das ist eine längere Geschichte“, erwiderte Sheppard.

***

„Gwen war wirklich kurz hier auf der Erde“, bestätigte Landry, nachdem das Team die Harsesiseigeschichte erzählt hatte.

„Was heißt war?“, wollte Sheppard wissen.

„Das heißt, dass sie inzwischen schon auf einen anderen Planeten weitergereist ist“, sagte Landry.

„Auf welchen?“, wollte Sheppard wissen.

„Nach Harry“, erwiderte Landry.

Sheppard sah McKay an. „Ich habe noch nie von einem Planeten mit diesem Namen gehört. Sie?“

McKay schüttelte den Kopf. „Nein, dieser Planet sagt mir auch nichts.“

„Wahrscheinlich, weil er erst seit letztem Monat so heißt“, seufzte Landry.

Als Sheppard ihn verwirrt anschaute erklärte er: „Der Monarch jener Welt hat ihn so benannt. Im Dinge umbenennen ist der nämlich ganz gut. Ich schätze Sie wollen so schnell wie möglich auf diesen Planeten?“

„Ja, dass wollten wir“, nickte Sheppard.

„Gut“, meinte Landry. „Dann gebe ich mal General O’Neill Bescheid, damit er Sie und ihr Team nach Harry begleitet. Jack hat nämlich ein … wie soll ich sagen … ah … ganz spezielles Verhältnis zu König Arkhan.“

ENDE
Kapitel 22: Von Gua'uld und Tok'Ra by Redlum
Von Gua'uld und Tok'Ra


„Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“, wollte Landry wissen.

„Nein danke“, erwiderte Sheppard. „Ich glaube das war's für's erste.“

„Wir brauchen noch einen Goa’Uld“, warf Ronon ein.

Als ihn die Anderen verwundert anschauten, fügte er hinzu: „Für Hugo.“

„Während sie versuchen Ba’al das Harsesisei wieder abzujagen, werden wir das erstmal in Ruhe erörtern“, erwiderte Woolsey.

***

20 Minuten später:

„Colonel Sheppard“, begrüßte O’Neill Sheppard und dessen Team, die schon im Torraum auf ihn gewartet hatten. „Ich habe gehört Sie haben Probleme mit einem Ba’al-Huhn?“

„Cefferon eins aktiviert!“, kam es aus dem Lautsprecher.

„Ja, so könnte man es ausdrücken“, bestätigte Sheppard.

„Cefferon zwei aktiviert!“

„Deswegen werde ich nie so einem Huhn trauen“, meinte O’Neill. „Sie sagen zwar dass sie deine Freunde sind, aber dann fallen sie dir plötzlich in den Rücken“, dabei sah er Kara an. „Nichts für ungut Lantash, aber dafür kenne ich euch einfach zu gut.“ Dann sah er Kimi. „Oh wo wir grade beim Thema sind, wer bist du denn?“

„Cefferon drei aktiviert!“

„Selmak? Ich weiß du solltest tot sein – andererseits dachte ich das von Lantash auch ...“ Plötzlich wurde O’Neill blass. „O Gott, Anise das bist doch hoffentlich nicht du?!“

Chefferon vier aktiviert!“

Kimi sah O’Neill verständnislos an.

„Sir?“, fragte Sheppard. „Kann es sein das hier ein kleines Missverständnis vorliegt? Nicht jedes Huhn hat automatisch einen Goa’Uld- oder Tok’Ra-Symbionten in sich.“

„Chefferon fünf aktiviert!“

„Oh“, meinte O’Neill nur. „Tatsächlich?“

„Ja“, sagte Sheppard. „Und ich bin auch ziemlich sicher, dass ich das in meinen Berichten die ich auf die Erde geschickt habe auch das ein oder andere Mal erwähnt habe.“

„Naja, Sie wissen ja wie das mit Berichten ist“, grinste O’Neill. „Sie stapeln sich und man kommt nie dazu einen zu lesen.“

„Cefferon sechs aktiviert!“

Sheppard sah O’Neill an. „Ob Sie es glauben oder nicht, so was kenne ich tatsächlich.“

„Gut das Sie mich jetzt aufgeklärt haben“, meinte O’Neill. „Dass wird Mitchell bestimmt freuen. Solange er Hühner ohne Tok’Ra in seinem Team haben will, kann er von mir aus so viele einstellen wie er will.“

„Also das ist doch …“, meinte Lantash verärgert, nachdem er einige Sekunden sprachlos mit offenem Schnabel dagestanden hatte, wurde dann aber von der Lautsprecherstimme unterbrochen.

„Cefferon sieben aktiviert!“

Der Strudel kam aus dem Stargate, zog sich wieder zurück und bildete den Ereignishorizont im Sternentor.

O’Neill sah Lantash grinsend an und zuckte die Achseln. „Nichts für ungut Lantash, ist nichts persönliches. Oder wenn ich es mir genau überlege … doch eigentlich schon.“

Dann ging er schnell als Erster die Rampe zum Sternentor hinauf und verschwand im Ereignishorizont.

ENDE
Kapitel 23: It's good to be God by Redlum
It's good to be God


Als Sheppard auf Harry ankam war er sehr erstaunt. Zum einen von dem riesigen Menschenauflauf der sich um das Stargate versammelt hatte, zum anderen von der mittelalterlichen Musik, die einige von den Einwohnern, welche um das Sternentor standen, auf selbst gebauten Instrumenten spielten. Mit so einem Empfang hatte er hier wirklich nicht gerechnet.

Als er Unruhe hinter sich spürte, drehte er sich schnell um. Gerade noch rechtzeitig um ein Unglück zu verhindern. Ebenfalls erschrocken von dem riesigen Menschenauflauf witterte Kimi anscheinend Gefahr und war scheinbar bereit jede Sekunde zum Angriff überzugehen. Ronon, sich auf Kimis Instinkt verlassend, hatte bereits seine Waffe gezogen.

„Ganz ruhig“, sagte Sheppard schnell. „Wir sind mit den Bewohnern dieses Planeten befreundet.“

„Sind Sie sicher?“, fragte Ronon.

„Ja bin ich“, erwiderte Sheppard, der gerade bemerkte dass einige sehr hübsche Frauen auf ihre Gruppe zukamen um ihm, Ronon, Teyla, McKay und O’Neill Blumenketten zu übereichen und sich mit einem: „Willkommen auf Harry“, wieder zurückzuziehen.

Kaum hatte sich Sheppard von dieser Überraschung erholt, trat ein Mann auf sie zu, welcher seiner Kleidung nach zu schließen der König sein musste.

O’Neill ging einen Schritt auf ihn zu. „Harry, was soll dieser Zirkus hier?“

„Ich dachte, Sie würden sich über eine Willkommensfeier freuen“, antwortete der König.

„Feier?“, fragte McKay erfreut. „Gibt es auch etwas zu essen? Ich bin am verhungern.“

„Das glaube ich“, erwiderte König Arkhan und sah erst Kara und Kimi und anschließend O’Neill an. „Zwei Hühner und eine Zitrone für fünf Leute? Wird bei euch auf der Erde langsam das Essen knapp Jack?“

„Nein“, antwortete O’Neill und seufzte. „Darf ich bekanntmachen? Colonel Sheppard, Doktor McKay, Teyla Emmagan, Ronon Dex …“, dabei zeigte er nacheinander auf die betreffenden Personen, stockte dann aber als er auf die Hühner deutete.

„Kara und Kimi“, kam ihm Sheppard zu Hilfe.

„Und das ist“, dabei deutete O’Neill auf den König, „Harry Maybourne.“

„Danke“, grinste Maybourne und wandte sich mit einem breiten Lächeln an Sheppard und sein Team. „Ihr könnt mich auch einfach König Arkhan nennen.“

Dann führte er das Team in Richtung Dorf. Seine Untertarnen folgten ihnen in einigen Metern Entfernung.

„Übrigens Glückwunsch“, meinte O’Neill nach einigen Minuten. „Ich habe gehört dieser Planet ist nach Ihnen benannt worden.“

„Ach das“, winkte Maybourne ab. „Wissen Sie das ist zwar nicht schlecht, aber ich finde es nicht ganz so toll, wie wenn ein Asgardschiff nach einem benannt wird. Andererseits“, Maybourne tat so als müsste er einen Moment nachdenken, „überlebt so ein Planet unter Umständen etwas länger.“

„Um noch mal auf das Essen zurückzukommen …“, mischte sich McKay in das Gespräch ein.

„Genau“, meinte O’Neill. „Um noch mal auf diese Willkommensfeier zurückzukommen: Woher wussten Sie das wir kommen? Wir haben uns nicht groß angekündigt, dass sollte ein Überraschungsbesuch werden.“

„Schon vergessen?“, fragte Maybourne stolz und deutete aus sich. „Ich bin nicht nur König sondern auch Seher.“

„Oh stimmt“, erwiderte O’Neill augenrollend. „Die Antikeraufzeichnungen.“

„Nein, eher Kombinationsgabe“, gab Maybourne zu. „Nachdem hier eine Henne mit glühenden Augen aufgetaucht ist, die sich als Gott aufspielt, dachte ich es dauert bestimmt nicht lange, bis jemand von der Erde auftaucht. Ich hatte ja eigentlich mit SG-1 gerechnet, aber ansonsten lag ich eigentlich ganz gut.“

„Sie haben einen neuen Gott?“, fragte O’Neill belustigt. „Verträgt sich dass denn? König und Gott nebeneinander?“

„Naja, bis jetzt schon noch“, erwiderte Maybourne. „So wie es ausschaut, ist unser neuer Gott momentan nur daran interessiert ein Ei auszubrüten.“

„Wo genau?“, wollte Sheppard wissen.

„Bei den alten Antikeraufzeichnungen“, entgegnete Maybourne. „Dass ist auch das einzige Problem an der Sache. So lange Gott dort sein Nest aufgeschlagen hat, kann ich keine Vorhersagen mehr machen.“

„Und warum haben Sie Gott dann nicht vertrieben?“, wollte Ronon wissen.

„Nun, zum einen ist er ja noch nicht lange hier und zum anderen habe ich mir gedacht, dass überlasse ich lieber den Profis und mache stattdessen das was ich am besten kann.“

„Und das wäre?“, wollte O’Neill wissen.

„Ein Willkommensfest vorbereiten“, grinste Maybourne.

„Ein gutes Stichwort …“, sagte McKay erfreut.

„Sollten wir nicht lieber zu den Antikeraufzeichnungen gehen und uns das Harsesisei holen?“, unterbrach ihn Teyla.

„Stimmen wir doch einfach ab“, meinte Maybourne. „Wer ist dafür zuerst etwas zu feiern und zu essen?“

Er hob die Hand.
McKay ebenfalls.

„Und wer ist dafür gleich zu Ba’al zu gehen?“, wollte Sheppard wissen.

Vier Hände und drei Flügel gingen in die Luft.

Maybourne sah Kara verwirrt an, die zwei Flügel gehoben hatte.

„Wirt und Symbiont“, klärte O’Neill ihn auf. „OK, damit wäre wohl beschlossen wo wir hingehen. Harry?“

„Ja, schon gut“, erwiderte Maybourne und drehte sich zu seinen Leuten um, die ihnen immer noch folgten. „Kehrt schon mal ohne mich ins Dorf zurück. Ich werde mit unseren Besuchern hier noch einen kleinen Abstecher zu unserem vorübergehenden Gott machen.“

„Also gut“, meinte O’Neill, nachdem sich die Bewohner von Harry alleine auf den Weg Richtung Dorf gemacht hatten, „besuchen wir Gott.“

ENDE
Kapitel 24: Pizzamusik by Redlum
Pizzamusik


Ba’al war nicht gerade begeistert, als die Gruppe vor seinem Nest ankam.

„O’Neill“, begrüßte er den General. „Lange nicht gesehen. Wie ich sehe, sitzt du nicht mehr hinter deinem Schreibtisch sondern gehst wieder auf Missionen?“

„Ja“, erwiderte O’Neill und sah die Henne an. „Und wie ich sehe hast du dich auch etwas verändert. Ich hab mich schon gefragt, wann du endlich mal den Körper wechselst. Sein wir doch mal ehrlich: Da hast du so eine tolle Klontechnik und dann läufst du immer in diesem hässlichen Körper rum? Aber das hier ist eine echte Verbesserung.“

„Unverschämtheit!“, schnaubte Ba’al. „Aber dir wird das lachen bald vergehen!“

Kara trat einen Schritt vor. „Rück sofort Rodney-Zitrone wieder raus, bevor ich dir alle Knochen breche!“

„Nun mal ganz ruhig“, meinte Ba’al. „Ich habe ein genauso großes Recht ihn auszubrüten, immerhin bin ich der Vater.“

Maybourne sah O’Neill mit großen Augen an. „Habe ich das gerade richtig verstanden Jack? Zwei Hennen, die angeblich Mutter und Vater sind streiten sich um ein Ei, das Rodney-Zitrone heißt? Zwei HENNEN?“

„Wenn ich das richtig verstanden habe, war Ba’al vorher in einem Hahn und hat dann den Wirt gewechselt“, erwiderte O’Neill.

Maybourne schüttelte den Kopf. „Man Jack, wo sind nur die guten alten Zeiten geblieben, wo es noch darum ging die Erde vor bösen außeridischen Invasoren zu verteidigen?“

„Ja“, antwortete O’Neill nickend, „das habe ich mich auch schon öfter gefragt. Früher war alles viel einfacher. Als man noch Colonel war und nicht General oder König und die falschen Götter noch andere Völker versklavten anstatt Eier auszubrüten.“

„Wir werden eben alle langsam alt Jack“, stimmte Maybourne ihm zu.

In dem Moment sprang Ba’al von dem Ei herunter, welches angefangen hatte sich zu bewegen.

„Es ist soweit“, gackerte Ba’al aufgeregt. „Ihr kommt zu spät! Es schlüpft! Ich werde es übernehmen und mich zum Herrscher der Galaxis aufschwingen!“

„Eine größenwahnsinnige Henne“, stöhnte Maybourne.

„Gleich ein größenwahnsinniges Küken“, verbesserte O’Neill ihn.

O’Neill war nicht ganz klar, was Ba’al weiter geplant hatte. Selbst wenn er in wenigen Momenten das mächtigste Küken im ganzen Universum sein würde, dann konnte er es dennoch unmöglich mit dann zwei Hennen, einem Kampfhahn und sechs Menschen aufnehmen.

Aber soweit kam es gar nicht. Bevor das Ei auch nur einen Knacks bekam, fing es auf einmal an zu glühen und ein weißes Licht stieg aus der Schale auf.

Ba’al schaute dem Licht mit offenem Schnabel hinterher, bevor er ein: „Nein“, herausbrachte.

Teyla ging zu dem Ei und hob es hoch.

„Es … es ist leer“, meinte sie dann erstaunt. „Es ist nur noch die Schale übrig.“

O’Neill schaute sich um. „Oma?! Zeig dich! Ich weiß dass du da bist!“

„Oma ist nicht da“, sagte eine Stimme hinter ihnen.

O’Neill, Sheppard, McKay, Ronon, Teyla, Kara, Kimi, Maybourne und Ba’al wirbelten herum. Vor ihnen stand ein lächelnder Beckett, von dem ein schwaches Licht ausging.

„Carson?“, fragte McKay ehrfürchtig.

„Ja Rodney, ich bin es“, erwiderte der immer noch lächelnde Schotte.

„Dann bist du also aufgestiegen?“, fragte McKay erfreut.

„Der Tod ist immer nur der Anfang der Reise“, grinste Beckett.

„Das heißt wohl ja“, lächelte McKay.

„Was ist mit Rodney-Zitrone?“, wollte Kara wissen.

„He, ich dachte wir wollten uns auf einen anderen Namen einigen“, protestierte McKay.

„Er ist hier“, antwortete Beckett.

Neben ihm tauchte ein Küken auf, von welchem ein strahlendes Weiß ausging. Es schaute die um ihn Herumstehenden der Reihe nach an und sagte dann: „Wenn ihr die Musik der Pizza hört, wurde das Rennen noch nicht gestartet.“

Die anderen starrten das Küken einige Sekunden sprachlos an.

O’Neill war der erste, der sich wieder fing: „Das qualifiziert dich wahrscheinlich für den Club der sich-nicht-Einmischer.“

„Ja, dass tut es“, bestätigte Beckett. Er schaute noch einmal zu jedem der Gruppe bevor er meinte: „Möge die Macht mit euch sein!“

Dann war er zusammen mit Rodney-Zitrone verschwunden.

„Der hat wohl ein bisschen zu viel Star Wars gesehen“, meinte Maybourne stirnrunzelnd.

Sie starrten alle noch ein paar Sekunden auf die leere Stelle, bis Ba’al der Erste war, der reagierte. Anscheinend wurde auch ihm plötzlich klar, dass er gegen diese Übermacht aus Menschen und Hühnern keine Chance hatte, denn er ergriff die Flucht.

Kimi war der nächste der reagierte und holte ihn schon nach wenigen Metern ein.

Es war ein kurzer Kampf. Denn obwohl Ba’al als Goa’Uld stärker war, als der Wirt in dem er steckte es ohne ihn gewesen wäre, war der Wirt nur eine Henne, die die letzten Wochen fast nichts anderes gemacht hatte, als in einer Wanne Zitronensaft herum zu schwimmen. Und so hatte er gegen einen Kampfhahn keine Chance.

***

„Sie wollen wirklich schon aufbrechen?“, wollte Maybourne leicht enttäuscht wissen, als sie vor dem bereits wieder aktivierten Sternentor standen.

O’Neill hob den Käfig hoch, den ihnen Maybourne freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte und in dem jetzt der bewusstlose Ba’al lag, der immer noch in Gwen steckte. „Wir haben noch etwas zu erledigen Harry.“

„Ich verstehe“, nickte Maybourne. „aber es gäbe da auch immer noch dieses Willkommensfest …“

„Harry!“, stöhnte O’Neill. „Wir kehren gleich zu Erde zurück. Denken Sie nicht, dass ein Willkommensfest da ein bisschen spät kommt?“

„Man könnte auch einfach ein Abschiedsfest daraus machen“, schlug Maybourne vor.

„Und ich hätte immer noch Hunger“, stimmte McKay begeistert in die Überlegung ein.

„Rodney!“, fuhr Sheppard ihn an und nickte mit dem Kopf Richtung Stargate. „Sie haben den General gehört!“

***

„Und jetzt?“, wollte Ronon wissen, als sie aus dem Ereignishorizont auf der Erde kamen.

O’Neill hob den Käfig mit Gwen hoch. „Ich werde jetzt als erstes die Tok’Ra kontaktieren, damit sie Ba’al aus ihrer Henne herausholen. Ich hoffe nur die führen nicht wieder so ein Theater auf, nur weil sie wieder mal einen letzten Ba’al-Klon bekommen“, mit diesen Worten verschwand er.

Sheppard schaute die Anderen seines Teams an. „Und was machen wir jetzt?“

„Essen?“, fragte McKay hoffnungsvoll.

„Fast Food?“, fragte Kara begeistert.

„Was ist Fast Food?“, wollte Kimi wissen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell wieder zu McDonalds willst, nachdem was das letzte mal passiert ist“, erwiderte Sheppard und sah Kara erstaunt an.

„Wer hat was von McDonalds gesagt?“, fragte Kara und sah ihrerseits Sheppard an. „Wie wäre es mit Burger King?“

ENDE
Kapitel 25: Das Burger-King-Desaster by Redlum
Das Burger-King-Desaster


Sheppard zog Ronon ein Stück zur Seite, als sie das Burger-King-Restaurant fast erreicht hatten. „Denken Sie es wird Probleme geben?“

„Wieso sollte es Probleme geben?“, wollte Ronon erstaunt wissen.

„Naja“, Sheppard nickte mit dem Kopf Richtung Kimi. „Die meisten Hühnern denen ich begegnet bin, sind nicht recht begeistert wenn ihre Artgenossen in ihrer unmittelbarer Umgebung verspeist werden.“

„Kara hat damit kein Problem“, antwortete Ronon schulterzuckend.

„Ich weiß“, erwiderte Sheppard. „Aber …“

„Kimi wird damit auch keine Probleme haben“, unterbrach Ronon Sheppard entschieden, setzte den Weg fort und beendete damit das Gespräch.

***

Die anderen Burger-King-Besucher schauten sie etwas verwirrt an, als sie in Begleitung von einem Hahn und einer Henne den Burger King betraten, aber daran war das Team inzwischen von anderen Besuchen auf der Erde und anderen Planeten gewöhnt.

„Das übliche?“, wandte sich Sheppard an die anderen. Als diese nickten meinte er: „Ronon Sie kommen mit und helfen mir tragen und ihr anderen könnt schon mal einen Platz suchen. Vielleicht einen der nicht so gut einsehbar ist.“

Nachdem sie sich getrennt hatten stellten sich Sheppard und Ronon in der nicht gerade kurzen Schlange an. Nach knapp zehn Minuten waren sie endlich an der Reihe.

„Was darf's sein?“, wollte der Mann hinter der Kasse wissen.

Sheppard fing an aufzuzählen. „Ich hätte gerne ein Big King Menü, für meinen Freund hier drei Big King XXL Menüs, alle mit Pommes, Cola und extra viel Majo, dann brauchen wir noch für McKay zwei Long Chicken, für Kara einen Cheeseburger mit extra vielen Sesamkörnern und eine Zitrone, einen Salat für Teyla und für Kimi …?“, er sah Ronon fragend an.

„Auch einen Cheeseburger“, meinte Ronon nach kurzem überlegen.

„Und noch einen Cheeseburger mit extra vielen Sesamkörnern und dazu bitte noch zwei große Cola und zwei kleine Wasser. Letzteres wenn es geht in Schalen statt in Bechern.“

Der Mitarbeiter starrte sie an.

„Was ist?“, wollte Sheppard wissen.

„Oh nichts“, meinte der Mitarbeiter schnell. „Kommt sofort.“

***

Einige Minuten später kamen Sheppard und Ronon voll beladen an den Tisch, an welchem es sich die anderen schon gemütlich gemacht hatten.

„Na endlich“, begrüßte sie McKay. „Was hat denn so lange gedauert? Ich bin schon am verhungern!“

„Nur die Ruhe McKay“, erwiderte Sheppard und verteilte die Burger und Getränke.

Kimi starrte auf McKays Long Chicken. „Ist das das was ich denke was es ist?“, fragte er entsetzt.

„Das ist ein Hühnerburger“, klärte Kara ihn auf. „Zitrone?“

„Hier werden Hühner gegessen?!“, fragte Kimi entgeistert. „Dagegen muss man doch etwas unternehmen!“

Mit diesen Worten sprang er auf und ehe Sheppard etwas unternehmen konnte, hatte der Kampfhahn schon die halbe Strecke zur Menschenmenge vor der Kasse zurückgelegt.

Sheppard sah Ronon wütend an. „Ich dachte Kimi macht keine Probleme?“

Ronon zuckte entschuldigend mit den Schultern. „Ich bin auch nicht allwissend und jetzt kann man auch nichts mehr daran ändern“, mit diesen Worten zog er seine Waffe und lief Kimi nach. „Aber jetzt wird es auf jeden Fall lustig!“

Kimi hatte inzwischen die wartenden Kunden ziemlich aufgemischt und eine regelrechte Schlägerei angezettelt. Die Leute die bereits mit ihrem essen an anderen Tischen saßen sprangen entsetzt auf. Einige verließen fluchtartig das Lokal, aber viel mehr von ihnen mischten sich begeistert in die Schlägerei, in der inzwischen auch Ronon steckte.

„Ich dachte Sie hätten mir erzählt, die Leute auf ihrem Planeten würden sofort wegschauen wenn in ihrer Nähe etwas schlimmes passiert und so tun als würden sie nichts davon mitkriegen?“, fragte Teyla Sheppard verwundert, die immer größer werdende Schlägerei nicht aus den Augen lassend.

„Tja, es gibt eben auch Ausnahmen“, seufzte Sheppard. „Kommen Sie, holen wir unsere beiden Kampfhähne da raus und dann versuchen wir möglichst ohne Aufsehen zu erregen von hier zu verschwinden.“

„Da hast du ja was tolles angerichtet“, sagte McKay zu Kara, nachdem sich Sheppard und Teyla in Richtung Schlägerei davon gemacht hatten.

„Wie?“, fragte Kara verärgert zurück. „Jetzt soll das alles meine Schuld sein?“

Dann verzog sie ihren Schnabel zu einem Grinsen. „Aber Ronon hat recht. Endlich ist mal was los“, mit diesen Worten sprang sie auf und flatterte Sheppard und Teyla hinterher. „He wartet auf mich!“

McKay schüttelte den Kopf und sah sich dann erfreut den Essensberg an, der immer noch vor ihm lag.

„Wäre ja eine Schande, dass alles liegen zu lassen, wenn Sheppard gleich abhauen will“, meinte er zu sich selbst, nahm eine Servierte, wickelte die Zitrone darin ein, warf sie soweit weg wie er konnte und machte sich über das Essen her.

ENDE
Kapitel 26: Nachspiel by Redlum
Nachspiel


Sheppard klopfte vorsichtig an die Tür und trat dann mit einem mulmigen Gefühl in das Büro, welches man General O’Neill während seines Aufenthaltes im SGC zugewiesen hatte.

Bis jetzt war alles relativ glimpflich abgelaufen. Zwar hatten er und sein Team sich nicht ganz so unauffällig aus dem Burger King schleichen können wie er gehofft hatte, aber bis jetzt hatte anscheinend niemand im SGC von der Schlägerei gehört. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sein Glück jetzt zu Ende war.

Und er sollte recht behalten. O’Neill hielt Sheppard eine Zeitung vor die Nase. „Können Sie mir das erklären?“

Sheppard nahm die Zeitung entgegen und lass die Schlagzeile auf der ersten Seite:



U.S. Air Force zettelt Schlägerei in Burger King an

Gestern brach in einer Filiale der Fast-Food-Kette Burger King eine wilde Schlägerei aus, bei der das halbe Restaurant zerstört wurde. Verantwortlich dafür scheinen einige Soldaten der U.S. Air Force und zwei Hühner zu sein. Als vorläufige Konsequenz wurde ein Hausverbot gegen Hühner und die Air Force ausgesprochen. Wie es jetzt mit den Chickenburgern weitergeht, dazu wollte sich die Kette vorerst nicht äußern.
Wie Colonel Sheppard zu Protokoll gab…



Sheppard sah etwas betröppelt auf und gab O’Neill die Zeitung zurück. „Sir, manchmal laufen die Dinge einfach aus dem Ruder …“

„Und Sie hielten es nicht für nötig Bescheid zu sagen?“, wollte O’Neill verärgert wissen.

Sheppard wurde rot. „Oh … doch … schon …“

„Ich meine nicht, dass sie das halbe Restaurant zerlegt haben“, erwiderte O’Neill. „Ich meinte vorher. Sie hätten wenigstens warten können, bis ich von den Tok’Ra zurück bin, dann wäre ich auch mitgekommen. Hätte mich an alte Zeiten erinnert.“

„Sie meinen die Sache mit den Antanikerarmbändern?“, vermutete Sheppard.

„Sie lesen ja doch Berichte“, wunderte sich O’Neill.

„Ich habe immer ein paar auf dem Klo rumliegen“, gab Sheppard zu.

„Na ja, wie dem auch sei. Die ganze Sache hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt.“

Sheppard sah verwundert auf. „Das habe ich gar nicht mitbekommen Sir.“

„Ja, hier weiß auch noch niemand davon. Aber Washington schon. General Hammond hat mir die Sache übertragen damit ich mich ihrer annehme.“

„Wieso nicht General Landry Sir?“, wollte Sheppard wissen. „Immerhin ist er ja hier verantwortlich und Sie sind nur zu Besuch.“

„Na ja, sagen wir mal Landry hat momentan selbst genug um die Ohren“, erwiderte O’Neill.

Als Sheppard ihn fragend anschaute, meinte er etwas ausweichend: „Naja, bei meinem Besuch bei den Tok’Ra gestern ist nicht alles so gelaufen wie es geplant war. Es könnte sein, dass ein paar unpassende Worte gefallen sind und das ein oder andere ahm … nicht ganz angemessene Verhalten für Verbündete stattgefunden hat … Auf beiden Seiten natürlich“, fügte O’Neill schnell hinzu.

„Natürlich“, nickte Sheppard.

„Wie dem auch sei“, meinte O’Neill, „es könnte auch desweiteren sein das die Tok’Ra uns die Freundschaft kündigen wollen und Landry gerade versucht sie vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn ich auch nicht ganz verstehe warum.“

„Gwen?“, fragte Sheppard vorsichtig.

„Ist Ba’al los.“ O’Neill überreichte Sheppard einen Behälter. „Und dann habe ich noch das für Sie.“

„Was ist das?“, wollte Sheppard wissen als er den Behälter entgegen nahm.

„Ein Tok’Ra-Symbiont für Hugo“, erwiderte O’Neill.

„Die Tok’Ra haben also Ba’al aus Gwen geholt und uns einen Symbionten zur Verfügung gestellt?“, wunderte sich Sheppard. „Dann kann es ja doch nicht so schlecht zwischen den Tok’Ra und uns stehen.“

„Die beiden Sachen habe ich erledigt bevor der Besuch etwas aus dem Ruder lief“, erklärte O’Neill. „Danach fielen ein paar unschöne Worte, die ich hier nicht wiederholen will und am Schluss musste ich mir den Weg frei schießen. Nein nicht wirklich“, sagte O’Neill schnell, als Sheppard ihn entsetzt ansah. „War nur ein Witz. Aber viel hätte nicht mehr gefehlt.“

„Und was ist jetzt damit?“, fragte Sheppard und deutete auf die Zeitung.

„Wie schon gesagt, haben hier noch nicht viele Wind davon bekommen. Und was unser Gespräch betrifft, so hat es offiziell nie stattgefunden.“ O’Neill zwinkerte Sheppard zu. „Hammond sagte ich soll das in Ordnung bringen. Ich habe das so interpretiert, dass ich alles in meiner Macht stehende tun soll, um das Hausverbot für die U.S. Air Force in den Burger-King-Filialen aufzuheben. Inoffiziell wollte ich Sie nur vorwarnen, dass da noch was nachkommen könnte, falls Hammond doch etwas anderes gemeint haben sollte. Aber bis dahin sollten Sie längst wieder in der Pegasusgalaxie oder auf dem Weg dorthin sein.“ Er schaute auf seine Uhr. „Die Daedalus beamt Sie und ihr Team in einer halben Stunde an Bord.“

„Danke Sir“, sagte Sheppard, erhob sich und schüttelte O’Neill die Hand.

„Nichts zu danken“, winkte O’Neill ab. „Ich war auch mal jung und Colonel, da macht man eben manchmal dumme Sachen.“

Sheppard war gerade am gehen als O’Neill noch etwas einfiel. „Ach und Colonel?“

Sheppard drehte sich um. „Ja Sir?“

„Wenn Hugo den Tok’Ra nicht braucht“, antwortete O’Neill und deutete auf den Behälter, den Sheppard in der Hand hielt, „dann spülen Sie ihn einfach im Klo runter.“

ENDE
Kapitel 27: Rückflug by Redlum
Rückflug


Sheppard betrat den Konferenzraum, in welchem sie sich alle treffen sollten um auf die Daedalus gebeamt zu werden. Soweit er es überblickte war er der Letzte. McKay, Ronon, Teyla, Kimi, Kara und Gwen waren bereits anwesend. Die letzten beiden, jeweils mit einer Zitrone unter dem Flügel.

„Was ist das?“, wollte Ronon wissen und deutete auf den Behälter, den Sheppard dabei hatte.

„Ein Tok'Ra-Symbiont“, klärte Sheppard ihn auf.

„Für was denn das?“, wollte McKay wissen.

„Entweder um ihn Hugo zu geben oder um ihn im Klo runterzuspülen. Die Entscheidung hat General O'Neill mir überlassen.“

In diesem Moment betrat Woolsey den Konferenzraum.

„Was machen Sie denn hier?“, wollte Sheppard überrascht wissen.

„Na was denken Sie denn?“, antwortete Woolsey mit einer Gegenfrage. „Mit der Daedalus nach Atlantis zurückfliegen natürlich. Dachten Sie ich warte einen Monat, bis die Daedalus das nächste mal hier ist?“

Irgendwie war Sheppard überhaupt nicht dazu gekommen, sich über Woolseys Reisepläne Gedanken zu machen. Er hoffte nur, dass der noch nichts von dem Buger-King-Desaster, wie er es im Stillen genannt hatte, mitbekommen hatte. Sonst würden das sehr lange drei Wochen an Bord der Daedalus werden.

Seine Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus, da Woolsey in dem Moment fragte: „Wie ist es eigentlich mit diesem Harsesisei gelaufen? Ich war so damit beschäftigt, alles rechtzeitig zu erledigen weswegen ich hier war und dann pünktlich zum Daedalusstart zu kommen, dass ich um mich herum so gut wie gar nichts mitbekommen habe.“

Sheppard entspannte sich. „Die Sache ist erledigt. Das Ei ist aufgestiegen und stellt keine Gefahr mehr da. Und dann haben wir noch das hier“, er hob den Behälter ein Stück hoch.

„Was ist das?“, fragte Woolsey.

„Ein Tok'Ra für Hugo“, erwiderte Sheppard.

„Sehr gut“, meinte Woolsey zufrieden. „Ich sehe man braucht sich keine Gedanken zu machen wenn man Sie und ihr Team mal alleine auf die Galaxis loslässt. Sie scheinen alles bestens im Griff zu haben.“

Sheppard und sein Team tauschten vielsagende Blicke aus.

In dem Moment betrat Walter den Konferenzraum. „Sind alle bereit zum beamen?“

„Alle bereit“, nickte Woolsey.

„OK Colonel Caldwell, Sie können jetzt beamen“, sagte Walter in sein Funkgerät und schaute dann die versammelten Menschen und Hühner an. „Gute Reise.“

Dann wurden sie auf die Daedalus gebeamt.

***

„Nanu?“, wunderte sich Caldwell, als das Team auf der Daedalus aufgetaucht war und er Woolseys zufriedenes Gesicht sah. „Sie scheinen ja bester Laune zu sein. Das hätte ich nicht erwartet.“

Woolsey sah ihn verwundert an. „Wieso sollte ich nicht bester Laune sein?“

„Haben Sie heute noch keine Zeitung gelesen?“, fragte Caldwell verwundert.

„Nein, dazu bin ich heute leider nicht gekommen. Warum? Was steht denn drin?“

„Das sollten Sie besser selber lesen“, meinte Caldwell und überreichte Woolsey eine Zeitung.

Sheppard und sein Team verließen leise die Brücke. Sie hatten genug gehört. Das würde ein verdammt langer Rückflug werden ...


3 Wochen später:

Sheppard freute sich schon auf Atlantis. Die drei Wochen zusammen mit einem wütenden Woolsey auf einem Schiff waren wirklich nicht sehr angenehm gewesen. In den letzten paar Tagen war das Klima zwar wieder etwas besser geworden, aber dafür machte sich langsam die lange Zeit ohne frische Luft und blauen Himmel bemerkbar. Nach der ganzen Aufregung um das Harsesisei, das Burger-King-Desaster und diesen Rückflug freute sich Sheppard darauf einfach etwas zu entspannen und einige Golfbälle im Meer zu versenken. Er ahnte nicht, dass auf Atlantis bereits die nächste Überraschung auf ihn wartete.

***

„OK“, sagte Caldwell und schaute auf die versammelte Truppe, Woolsey, Sheppard, McKay, Ronon, Teyla, Kara, Gwen und Kimi die sich auf der Brücke versammelt hatten und bereit zum beamen waren. „Atlantis hat grünes Licht zum beamen gegeben.“

Er nickte dem Mann der neben ihm saß und unter anderem die Kontrolle über das Beamgerät hatte, zu. Dieser drückte einen Knopf und im nächsten Moment waren Woolsey und AR-1 im Kontrollraum von Atlantis.

Und standen Greg und Sheppard gegenüber.

ENDE
Kapitel 28: Der doppelte Sheppard (Teil 1) by Redlum
Der doppelte Sheppard (Teil 1)


McKay, Ronon, Teyla, Woolsey, Gwen, Kara und Kimi schauten verwundert von einem Sheppard zum anderen.

Sheppard hingegen starrte nur fassungslos seinen Doppelgänger an. Was war hier los? Waren die Replikatoren zurückgekehrt?

Ronon schien den gleichen Gedanken zu haben, denn in dem Moment zog er seine Waffe und richtete sie auf den anderen Sheppard.

Greg flatterte aufgeregt auf und ab. „Nicht schießen! Nicht schießen! Er ist einer von den Guten!“

Woolsey sah Ronon an. „Ganz ruhig Ronon, hören wir uns erst mal an, was hier los ist.“

Ronon senkte langsam seine Waffe. Mit plötzlich auftauchenden Doppelgängern hatte er so seine Probleme.

„Also?“, wollte Woolsey wissen.

Der andere Sheppard wollte gerade etwas sagen, aber Greg kam ihm zuvor. Der Hahn flatterte immer noch auf und ab, während er aufgeregt gackerte: „Dieser Sheppard kommt aus einer anderen Dimension! Und er kennt die Adresse einer Antikerraumstation!“

Diese Nachricht lies alle aufhorchen.

McKay war der erste, der seine Sprache wieder fand. „Eine Raumstation der Antiker? Wo? Ich meine … Mein Gott! Wir müssen sofort ein Team zusammenstellen!“

„Was ist mit ihm?“, fragte Sheppard und deutete auf seinen Doppelgänger.

„Danke“, meinte dieser. „Ich dachte schon ich würde vor lauter Aufregung vergessen werden.“

McKay sah verwundert von einem Sheppard zum anderen. „Warum? Was soll mit ihm sein? Um ihn kann sich Zelenka kümmern. Wir hatten es ja schon öfter mit Leuten aus anderen Realitäten zu tun. Das ist nicht halb so aufregend wie eine Antikerraumstation!“

Greg zeigte mit dem Kopf auf den anderen Sheppard. „Also eigentlich überschneiden sich seine Interessen mit den Ihren Doktor. Und er hat einige Informationen die die Raumstation betreffend.“

„Oh“, sagte McKay.

„Denken Sie nicht, wir sollten uns nicht doch erst einmal anhören was ich … er zu sagen hat?“, wollte Sheppard wissen und sah dabei erst seinen Doppelgänger und dann McKay an.

***

Sie saßen zu neunt im Konferenzraum. Zwei Hennen, zwei Hähne, zwei Sheppards, sowie Woolsey, McKay und Ronon. Teyla hatte sich in ihr Quartier zurückgezogen, um nach Torren und den Küken zu schauen. Dabei fiel Sheppard ein, dass er immer noch nicht wusste, was er über das John-Küken lieber nicht wissen wollte.

„Also“, wollte McKay von dem anderen Sheppard wissen, nachdem sie diesen zuvor über die Hühner in Atlantis aufgeklärt hatten, „was wissen Sie über diese Raumstation und was wollen Sie in unserer Realität? Halt sagen Sie nichts …“, McKay sah den anderen Sheppard herausfordernd an. „Sie haben in ihrer Realität irgend ein Problem, dass sie nicht lösen können und brauchen jetzt unsere Hilfe dabei. Auf so was läuft es doch immer hinaus.“

„Also Hilfe bräuchte ich schon“, gab der andere Sheppard zu. „Allerdings nur ich und nicht meine Realität und ich bin auch nicht wegen der Hilfe in diese Realität gekommen, sondern es spielt sich eher andersherum ab.“

„Was?“, fragte McKay verständnislos.

„In meiner Realität haben wir diese Antikerraumstation gefunden“, erklärte der andere Sheppard. „Dabei hat mein McKay ein Gerät entdeckt, mit dem man anscheinend in andere Dimensionen reisen kann und hat es wohl versehentlich aktiviert. Jedenfalls war ich plötzlich in einer anderen Realität. Dort hat sich erst Zelenka diese Maschine vorgenommen, konnte mir aber nicht helfen. Dann nahm sich Jeannie der Sache an und gab mir eine fünfzigprozentige Chance mich wieder in meine Realität zurück zu schicken. Und dann bin ich in dieser Dimension aufgetaucht.“

„Jeannie?“, fragte McKay. „Meine Schwester?“

„Ja“, bestätigte Sheppard. „Sie hatte in der anderen Realität Ihren Arbeitsplatz. Aber dort war eh einiges anders.“

„Denken Sie Sie können Ihn wieder nach Hause schicken?“, wollte Woolsey von McKay wissen.

„Ob ich …? Natürlich. Ich meine ich müsste mir erstmal dieses Gerät ansehen, aber im Prinzip …“, nickte McKay. „Ich meine, wenn sogar Jeannie damit klarkommt. Ich meine jetzt nichts gegen meine Schwester, Sie ist ziemlich schlau … aber eben nicht gaaanz so brillant wie ich. Wenn sie Ihnen 50 Prozent gegeben hat“, dabei sah er den anderen Sheppard an. „Dann kann ich Ihnen mindestens 98 Prozent geben, dass ich Sie wieder nach Hause schicken kann.“

Der andere Sheppard sah erfreut in die Runde. „Das klingt hervorragend. Wann brechen wir auf?“

„Von mir aus sofort“, entgegnete Sheppard. Eine Antikerraumstation durfte man nicht warten lassen. Vielleicht gab es da coole Raumschiffe oder ähnliches.

„Nicht so schnell Colonel“, unterbrach ihn Woolsey.

„Was ist?“, wollte Sheppard wissen.

„Glauben Sie nicht, dass ein Sheppard für diese Mission reicht?“

„Aber…“, fing Sheppard an.

„Außerdem wollten Sie doch bestimmt gerade Ihren Bericht über das Harsesisei und dieses Burger-King-Vorkommnis schreiben oder nicht?“

Daher wehte also der Wind! Sheppard hatte geahnt, dass da früher oder später noch was nachkommen würde! Aber ihn jetzt nicht mit auf diese neue Antikerraumstation zu lassen … Pah!

„Da ist es bestimmt gefährlich …“, versuchte Sheppard die Entscheidung noch einmal umzubiegen.

„Ich bin mir sicher, Ronon kann bestens auf McKay und Sheppard aufpassen“, nahm Greg ihm sofort den Wind aus den Segeln und sprang damit Woolsey zur Seite.

„Und auf mich“, meinte Gwen.

„Was?“, fragte Woolsey verwirrt.

„Ich komme auch mit“, verkündete Gwen. „Falls McKay Hilfe braucht. Ich habe die letzten Wochen, bevor Ba’al mich übernommen hat, schon mit ihm zusammengearbeitet. Wir beide sind ein gutes Team.“

Woolsey sah McKay fragend an.

Dieser zuckte die Schultern. „Ich glaube zwar nicht, dass ich Hilfe brauche, aber man kann ja nie wissen.“

„Warum nehmen Sie dann nicht Zelenka mit?“, fragte Sheppard.

„Ihr Doppelgänger“, McKay deutete auf den anderen Sheppard, „hat ja schon festgestellt, dass Zelenka daran gescheitert ist beziehungsweise scheitern wird. Und Gwen ist für eine Henne eigentlich ziemlich schlau.“

„Na gut“, nickte Woolsey. „Wann können Sie aufbrechen?“

„Ich muss noch einige Sachen zusammensuchen“, überlegte McKay. „Sagen wir in einer Stunde?“

Sheppard sah seinen Doppelgänger an. „Lust in der Zwischenzeit noch eine Partie Golf zu spielen?“

Als Woolsey gerade etwas sagen wollte fügte er schnell hinzu: „Bevor ich meinen Bericht schreibe.“

weiter: Teil 2
Kapitel 29: Der doppelte Sheppard (Teil 2) by Redlum
Der doppelte Sheppard (Teil 2)


„Guter Schlag“, meinte der andere Sheppard, als Sheppard einen Golfball im Meer versenkte.

„Ich wäre trotzdem dafür, lieber Schach zu spielen“, meinte Dana, die die beiden beim spielen beobachtete.

„Schach?“, fragte der andere Sheppard verwundert und sah Dana an.

„Nachdem wir jeden Golfball nur einmal benutzen können, hat sie Angst davor, dass uns irgendwann mal die Golfbälle ausgehen und wir auf die Idee kommen stattdessen mit Eiern zu spielen“, klärte Sheppard seinen Doppelgänger auf.

„Verstehe“, meinte der andere. „Ich hatte schon Angst, ich würde in dieser Realität genauso gerne Schach wie Golf spielen“, dabei nahm er einen neuen Golfball, legte ihn sich zurecht und schlug ihn dann ins Meer hinaus.

„Guter Schlag“, bescheinigte Sheppard dem anderen Sheppard.

„Guter Schlag, guter Schlag, guter Schlag!“, äffte Dana sie nach. „Man ihr müsstet euch mal zuhören“, mit diesen Worten verschwand sie im Gang.

„Sie hat gerade ihre Tage“, meinte Sheppard schulterzuckend.

„Schön, dass sich manche Dinge nie ändern“, grinste der andere Sheppard und legte sich einen neuen Ball zurecht.

Sheppard sah ihn interessiert an. „Du kennst auch tagekriegende Hühner?“

„Nein, ich meine dieses Spiel. Da fühlt man sich gleich wieder wie zu Hause.“

Sheppard sah sein Gegenüber an. Wie mochte es sein, in anderen Realitäten zu stranden und zu wissen, dass man vielleicht nie wieder nach Hause kam? Andererseits: Es war bestimmt interessant die unterschiedlichsten Dimensionen zu sehen. Als sie auf der Daedalus durch die verschiedenen Realitäten gesprungen waren, hatten sie nicht viel von den anderen Realitäten mitbekommen. Ob es wohl so spannend war wie in dieser Serie? Wie hieß sie noch gleich? Sliders! Da taumelten die Protagonisten ja von einer gefährlichen Dimension in die nächste ohne einen Moment zum entspannen zu bekommen. Aber die Realität war ja zum Glück nicht wie eine amerikanische Science-Fiction-Serie. Aber interessieren würde es ihn doch, was es da draußen für Möglichkeiten gab.

„Wie ist es da draußen so?“, wandte er sich an den anderen Sheppard. „Wie war die letzte Realität in der du warst so?“

„Das willst du lieber nicht wissen“, erwiderte der andere Sheppard mit gequältem Gesichtsausdruck. „Es war die Hölle.“

Das klang doch mal interessant!

Sheppard sah ihn interessiert an. „Sagen wir ich will es doch wissen?“

„Sagen wir ich will nicht darüber reden“, antwortete der andere Sheppard ausweichend. „Sagen wir einfach, ich werde wohl für den Rest meines Lebens ein McKay-Trauma haben.“

„Wirklich?“, fragte Sheppard. „Ich kenne da eine gute Methode ihn los zu werden.“

Der andere Sheppard sah erfreut auf. „Ich bin ganz Ohr.“

„Es gibt da diese deutsche Internetfanfictionarchiv“, klärte Sheppard ihn auf. „Die schreiben dort diese Geschichten und Drabbles. Drabbles sind Geschichten, die aus genau hundert Wörtern bestehen“, fügte er hinzu, als ihn der andere Sheppard verständnislos anschaute. „Ich habe da unter mehreren Usernamen sogenannte McSheps veröffentlicht, wo ich und er … naja zusammen im Bett waren. Dann hat hier und da die ein oder andere Andeutung gereicht und du glaubst ja nicht, wie schnell er auf einmal wie vom Erdboden verschwunden war.“

Der andere Sheppard war ganz weiß im Gesicht geworden.

„Was ist?“, wollte Sheppard wissen.

„Du hast ihm wirklich glauben lassen, dass du schwul bist?!“, fragte der andere Sheppard entsetzt.

„Ja“, grinste Sheppard, „und es hat geklappt. McKay ist in dieser Hinsicht ziemlich leichtgläubig.“

„Ich glaube nicht, dass das eine Option für mich ist.“

„Wieso?“, wollte Sheppard stirnrunzelnd wissen.

„Sagen wir, dass gehört zu meinen Erfahrungen aus der letzten Dimension. Ich will einfach nicht riskieren, dass das ganze nach hinten losgeht“, mit diesen Worten legte er sich noch einen Ball zurecht, schlug ihn so weit er konnte und gab dann Sheppard den Schläger. „Und jetzt muss ich mich langsam fertig machen, damit McKay mich weiterschicken kann.“

Mit diesen Worten verließ er den Abschlagplatz und ließ einen ziemlich verwirrten Sheppard zurück.

***

McKay war fasziniert. Diese Antikerraumstation war ja schon der reinste Wahnsinn. Aber die Aufzeichnungen in diesem Computer … es würde Jahre dauern alles nur durchzulesen, von Auswertungen und davon, diese Experimente nachzumachen gar nicht zu reden. Dies war der heilige Gral! Warum hatte der McKay aus der anderen Realität diese Raumstation entdeckt, und nicht er? Die Aufzeichnungen darüber waren fast genau vor seiner Nase gewesen. Aber anstatt sie durchzusehen, hatte er sich auf die daneben abgespeicherten Dateien über die Experimente, die sich mit den Tierkommunikationsversuchen beschäftigten konzentriert. Ein unverzeihlicher Fehler!

„Und?“, riss Sheppard McKay aus seinen Gedanken.

„Und was?“, fragte McKay verwirrt zurück.

„Können Sie mich in meine Realität zurückschicken oder nicht?“

McKay sah sich die Daten an. Das sah doch etwas komplizierter aus, als er es sich vorgestellt hatte. Aus den Daten der letzten Aktivierung des Realitäten-Wechsel-Programms, oder wie es auch immer benannt werden würde, konnte er eventuell feststellen aus welcher Dimension der andere Sheppard in ihre gelangt war. Aber das war ja auch nicht seine Realität gewesen. Vielleicht wenn alle Geräte gleich eingestellt und in den letzten paar Jahrtausenden nicht benutzt worden waren … vielleicht konnte man dann einen Weg herausextrapolieren … es war quasi unmöglich, dass das klappte … aber hey, er war schließlich Doktor Rodney McKay!

„Klar“, sagte er. „Kein Problem. Ich gebe Ihnen achtzig Prozent, dass es klappt.“

„Das sind immerhin dreißig mehr, wie beim letzten mal“, meinte Sheppard.

Gwen sah McKay mit großen Augen an. „Spinnst du?“

„Warum?“, wollte McKay wissen.

„Wir haben doch gerade die gleichen Daten gesehen, oder?“, wollte die Henne wissen.

„Ich denke schon“, nickte McKay.

„Dann müsstest du sehen, dass es schon fast unmöglich ist, ihn dahin zurückzubringen wo er das letzte mal war, ganz davon zu schweigen ihn nach Hause zu schicken!“ Gwen sah zu Sheppard hinüber. „Ich gebe McKay höchstens zwanzig Prozent.“

„Zwanzig …?“ McKay sah Gwen mit offenem Mund an. „Also das ist doch …!“

„Lass mich mal sehen“, unterbrach ihn Gwen und pickte ihrerseits auf der Tastatur herum. „Das sieht ja schlimmer aus als vermutet … man könnte es vielleicht mit einer Extrapolation versuchen.“

„Ach nein?“, fragte McKay entnervt. „Was denkst du was ich gerade machen wollte?“

„Dann ist dir auch klar, wie viele mögliche Parameter …“

„Ja gut, vielleicht war ich mit den achtzig Prozent zu optimistisch, sagen wir neunundsiebzig …“

„Wenn ich dir helfe können wir möglicherweise auf einundzwanzig erhöhen …“

***

„Also folgendes“, unterbreitete McKay zwei Stunden später Sheppard das Ergebnis, zu dem er und Gwen gekommen waren. „Wir können Sie mit sechzigprozentiger Wahrscheinlichkeit in die Dimension zurückschicken, aus welcher Sie in unsere gekommen sind. Um Sie in Ihre eigene zurückzubringen … da könnten wir Ihnen nur einundfünfzig Prozent anbieten.“

„Neunundvierzig“, verbesserte Gwen McKay.

McKay sah Gwen genervt an. „Auf die zwei Prozent kommt es wirklich nicht an!“

„Und das von Rodney McKay?!“, brauste Gwen auf.

„Stopp!!!“, schrie Sheppard dazwischen und hätte damit fast den vor sich hin schnarchenden Ronon geweckt.

McKay und Gwen sahen sich überrascht an, dann wandte sich McKay an Sheppard. „Also, sollen wir versuchen Sie in ihre eigene Realität oder in die letzte aus der Sie kamen zurückzuschicken?“

„Auch wenn die Chance dass es klappt niedriger ist, in meine“, entschied Sheppard.

„Sind Sie sicher?“, wollte Gwen wissen.

„Oh ja“, antwortete Sheppard. „Lieber strande ich noch mal in einer anderen Realität, als in die letzte zurückzukehren.“

McKay fragte sich, was den Colonel in der letzten Dimension in der er war, wohl so erschreckt hatte. Aber das war egal, dass spielte für ihre Realität wohl kaum eine Rolle. Auf was es jetzt ankam, nachdem sie Sheppard wieder auf die Reise geschickt hatten, war sich diese ganzen Antikerexperimente vorzunehmen.

„Bereit?“, fragte McKay, nachdem er noch einige Einstellungen überprüft hatte.

„Bereit“, nickte Sheppard.

McKay startete den Prozess – und Sheppard verschwand.

„Und jetzt?“, fragte Gwen, nachdem sie einige Sekunden auf die Stelle gestarrt hatten, an der vor kurzem noch der Colonel gestanden hatte. „Woher wissen wir, dass es geklappt hat?“

McKay sah die Henne an. „Das werden wir wahrscheinlich nie erfahren. Aber jetzt“, dabei sah er den Computer mit den Antikerexperimenten an, „wird es lustig!“

ENDE
Kapitel 30: Das andere Team by Redlum
Das andere Team


Interessant…

Nein! Nicht möglich!

Was war das?

Ha! Er hatte es immer geahnt!

Wenn jetzt noch …

Das durfte doch nicht wahr sein!

War da gerade etwas gewesen?

Nein. Nicht ablenken lassen …

Da schon wieder!

McKay riss sich aus den Aufzeichnungen aus dem Antikercomputer los, in welchem er mit seinen Gedanken vollkommen aufgegangen war. Wo war er überhaupt? Was hatte ihn da gerade in die Wirklichkeit zurückgeholt?

„Doktor McKay?“

Ah OK, dass war es gewesen. Das Funkgerät! Und er befand sich anscheinend noch auf der Antikerraumstation. Wo waren die anderen? Er schaute sich um. Von Ronon und Gwen weit und breit keine Spur. Wie spät war es überhaupt?

„Doktor McKay?“

Oh, vielleicht sollte er antworten?

Er riss sich aus seinen Gedanken los, nahm das Funkgerät und meinte etwas verärgert: „Ja was ist denn? Was immer Sie wollen, ich habe gerade jede Menge zu tun! Wer ist da überhaupt?“

„Hier ist Atlantis, Doktor McKay.“

Ah. Jetzt erkannte er auch Chucks Stimme. Was die wohl schon wieder wichtiges wollten? Konnte nicht mal Zelenka die Kohlen aus dem Feuer holen?

„Was gibt es denn?“, fragte er etwas gereizt.

„Wir wollten nur hören, ob bei ihnen alles in Ordnung ist.“

Hä? Was sollte denn nicht in Ordnung sein?

„Was sollte denn nicht in Ordnung sein?“, gab er die Frage gleich an Chuck weiter.

„Das wissen wir nicht“, meinte Chuck, „aber nach dem sie fast zehn Stunden überfällig sind, meinte Woolsey, wir sollten lieber mal nachfragen.“

Zehn Stunden überfällig? Gott, wie lange hatte er sich schon mit den Antikeraufzeichnungen beschäftigt?

„Alles in Ordnung“, funkte er zurück, „wir melden uns bei Gelegenheit wieder.“

„In Ordnung, Doktor McKay. Atlantis Ende.“

Zehn Stunden überfällig? Wie konnte das sein? So lange konnte er doch unmöglich hier in diese Aufzeichnungen versunken gewesen sein? Ob auf dieser Raumstation die Zeit möglicherweise langsamer verging, wie im Rest des Universums? Das konnte sein. Eines der Experimente, die die Antiker hier gemacht hatten. McKay rieb sich freudig die Hände. Jetzt musste er nur noch die richtigen Aufzeichnung dazu finden. Das wäre Gold wert.

In diesem Moment betrat Gwen den Raum.

„Und was interessantes gefunden?“, wollte die Henne wissen.

McKay drehte sich begeistert um. „Und ob! Anscheinend vergeht die Zeit hier um einiges langsamer, als im Rest des Universums. Stell dir vor, gerade hat uns Atlantis angefunkt und wollte wissen ob es uns gut geht, weil wir zehn Stunden überfällig sind.“

Gwen starrte McKay an.

„Was ist?“, wollte McKay wissen.

„Wir SIND zehn Stunden überfällig“, klärte Gwen McKay auf.

McKay sah Gwen mit großen Augen an. „Was?!“

„Ja, großer Wissenschaftler.“ Gwen verdrehte die Augen. „Bekommst du eigentlich gar nichts mit? Ich war gerade beim Eierlegen. Zum zweiten mal, seit wir hier sind. Ich hab dich bevor ich gegangen bin übrigens darauf aufmerksam gemacht, dass wir schon ziemlich lange überfällig sind und dich gebeten in der Zwischenzeit mal Atlantis zu verständigen.“

McKay sah Gwen zweifelnd an. „Oh, tatsächlich?“

„Ja“, gackerte Gwen etwas säuerlich. „Tatsächlich! Du hast daraufhin übrigens irgendwas unverständliches vor dich hin genuschelt.“

McKay versuchte sich daran zu erinnern, aber soweit er das sagen konnte, hatte dieser Moment nie stattgefunden.

„Wo ist eigentlich Ronon?“, wechselte er deswegen schnell das Thema. „Gerade eben hat er doch noch da hinten an der Wand geschlafen.“

„Ja, genau, bis gerade eben“, bestätigte Gwen. „Aber seit fünf Stunden erkundet er die Raumstation.“

„Oh“, war alles was McKay darauf hin erwidern konnte. Wie hatte ihm das alles entgehen können? War er wirklich so sehr in die Arbeit vertieft gewesen? Oder steckte was anderes dahinter? Vielleicht ein Antikerexperiment? Ja! Das musste es sein!

Seine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als wie aus dem nichts drei Personen mitten im Raum auftauchten: Ronon, Teyla und ein anderer McKay.

McKay und Gwen sahen die Neuankömmlinge verwundert an. Diese sahen verwundert zurück.

Der andere McKay war der erste der sich wieder fing, trat einen Schritt auf McKay und Gwen zu und sagte etwas unsicher: „Hi, wir kommen in Frieden und …“

Was immer er auch hatte sagen wollen, es ging in einem Schrei unter, als Ronon, anscheinend von seinem Rundgang zurück, sich auf den anderen Ronon stürzte. Dieser wiederum lies sich nicht lange bitten und kurz darauf wälzten sie sich wild umschlungen und Fäuste schwingend über den Boden. Die anderen sahen ihnen fassungslos zu.

Diesmal war es McKay, der sich als erstes fing und sah seinen Doppelgänger an. „Was wolltest du gerade sagen?“

Der andere McKay riss sich von dem Kampf los, im Gegensatz zu Teyla, die verzweifelt versuchte, die beiden Streithähne zu trennen.

„Wir kommen aus einer anderen Realität“, klärte der andere McKay McKay auf. „Wir sind auf der Suche nach einem aus unserem Team. Vielleicht ist er ja hier vorbeigekommen. Mittelgroß, schwarze Haare, nicht besonders gut aussehend …“

„Sheppard!“, ging McKay auf. „Ihr seit aus der gleichen Dimension, wie der andere Sheppard!“

Der andere McKay sah sich suchend um. „Ganz genau. Wo ist er denn?“

„Wir haben ihn schon nach Hause oder weiter geschickt“, sagte Gwen. „Wir sind uns da nicht so sicher.“

Der andere McKay starrte Gwen an.

„Hat die Henne gerade gesprochen?!“, wollte er von McKay wissen.

„Oh ja“, grinste McKay. „Antikerhühnerkommunkationsgerät.“

„Genial“, meinte der andere McKay interessiert. „Wie klug ist sie denn?“

„Ziemlich“, meinte McKay. „Wenn ich sie mit so manchen Menschen vergleiche. Auf jeden Fall intelligenter als Sheppard. Ich würde sie vielleicht auf einen Level mit Zelenka stellen.“

„Erstaunlich“, meinte der andere McKay. „Und arbeitet ihr gut zusammen?“

„Gelegentlich“, erwiderte McKay.

„Öfter mal“, meinte Gwen. „Rodney hat manchmal seine brillanten Momente.“

„Das hätte ich wirklich nicht erwartet“, meinte der andere McKay verwundert.

„Warum?“, wollte McKay ebenso verwundert wissen.

„Naja“, sagte der andere McKay, „ich stelle mir das nur irgendwie komisch vor. Mit seinem Essen zusammenzuarbeiten …“

McKay sah den anderen McKay an. Aus der Perspektive hatte er das noch nie betrachtet. Aber irgendwie hatte er recht.

„He!“, riss ihn Gwen aus seinen Gedanken. „Über was denkst du gerade nach? Ich habe unsere Zusammenarbeit gerade sehr gelobt und hervorgehoben!“

McKay sah von dem anderen McKay zu Gwen. „Naja, aber du musst zugeben, dass er in gewissem Sinne schon recht hat.“

„Pah!“, machte Gwen, und flatterte beleidigt in den Gang, in welchen die Kampfgeräusche inzwischen gewandert waren, wie McKay feststellte.

„Darf ich?“, riss der andere McKay McKay aus seinen Gedanken und trat neben ihn an den Antikercomputer. „Wir müssen unseren Sheppard einholen, bevor er in irgendeiner Dimension an einem Atlantisgateschild getötet wird.“

McKay sah ihn verwundert an. „Warum sollte er an einem Schild getötet werden?“

Der andere McKay verdrehte die Augen. „Es ist Sheppard. Der Idiot gibt in jeder Realität seinen ID-Code ein und geht nach Atlantis ohne darüber nachzudenken, ob der ID-Code in der Realität in der er gerade ist, auch existiert.“

McKay sah seinen Doppelgänger entsetzt an. Was sollte er dazu sagen? Das war … das war … ja … das war … eben Sheppard.

„Auf jeden Fall gehen wir dieses Risiko nicht ein und brauchen jedes Mal Zeit um erst einmal Kontakt mit Atlantis aufzunehmen, damit die ein Team schicken, um zu bestätigen, dass wir keine Feinde sind …“, redete der andere McKay einfach weiter.

Wieso redete der nur so viel und schnell? Redete er selber etwa auch so?

„… und auf diese Weise baut Sheppard natürlich seinen Vorsprung aus, weswegen ich froh bin, dass wir uns dieses mal das Kontaktaufnehmen mit Atlantis sparen können und hier schon in Erfahrung bringen, in welche Dimension ihr Sheppard geschickt habt“, beendete der andere McKay seinen Redefluss.

„In wie vielen Realitäten wart ihr denn schon?“, wollte McKay wissen. Statistisch gesehen konnten es noch nicht viele sein, weil ziemlich schnell eine auftauchen musste, in welcher der ID-Code den Sheppard benutzte nicht funktionierte.

„Naja, eigentlich ist das hier erst die zweite“, gab der andere McKay zu. „Aber statistisch gesehen, müsste mein Sheppard eigentlich schon tot sein.“

„Sehe ich genau so“, nickte McKay. „Ich glaube wir beide würden ein gutes Team abgeben.“

Der andere McKay nickte begeistert. „Ja, dass dachte ich mir auch schon. Wo waren wir stehen geblieben?“

„Du wolltest glaub ich wissen, wo ich Sheppard hingeschickt habe“, vermutete McKay.

„Ach ja richtig“, erinnerte sich der andere McKay.

Die beiden McKays stellten sich vor den Antikercomputer und McKay holte die Aufzeichnungen, damit sie sich der andere McKay auf seinen Computer laden konnte, welchen dieser dabei hatte.

„Hmm, also er ist jedenfalls nicht in unsere Realität zurückgekommen“, meinte der andere McKay schließlich.

„Tut mir leid“, sagte McKay, „aber ich habe ihm von Anfang an nur eine Einundfünfzigprozent-Chance gegeben.“

„Neunundvierzig“, kam es aus dem Hintergrund.

Die beiden McKays drehten sich um. Gwen stand wieder hinter ihnen.

„Da bist du ja wieder“, sagte McKay.

„Natürlich“, antwortete Gwen. „Irgendjemand muss ja schließlich aufpassen, dass ihr hier nichts anstellt.“

„He“, brauste McKay auf, „du bist ja wohl genau so daran schuld, dass der andere Sheppard jetzt in irgend einer anderen Dimension festsitzt.“

„Ich …?!“, fragte Gwen fassungslos.

„He“, mischte sich der andere McKay ein, „streiten könnt ihr euch später noch. Jetzt wo ich weiß, in welche Dimension ihr Sheppard geschickt habt, wird es langsam Zeit das wir ihm hinterher reisen und Sheppard vom Gateschild kratzen.“

„Wir?“, fragten McKay und Gwen synchron. McKay entsetzt, Gwen begeistert.

„Mit mir meinte ich eigentlich meinen Ronon, Teyla und mich“, klärte der andere McKay sie auf. „Wobei wir jetzt zum richtig großen Problem kommen: Wie trennen wir die beiden Ronons?“

***

Im Nachhinein war das Problem eigentlich recht schnell gelöst. Die lähmende Wirkung eines von Atlantis geholten Wraith-Blasters sorgte dafür, dass das andere Team relativ zügig weiterreisen konnte.

„Und jetzt?“, wollte Gwen wissen.

McKay schaute zu dem noch betäubten Ronon. Wenn er wieder aufwachte, würde er bestimmt nicht begeistert sein.

„Jetzt laden wir so viel Zeug wie möglich auf unsere Laptops. Wir können das die Daten genauso gut in Atlantis durchgehen“, entschied er. „Bis wir damit fertig sind dürfte Ronon wieder auf den Beinen sein und dann kehren wir erstmal nach Atlantis zurück.“

Gwen zog interessiert eine imaginäre Augenbraue nach oben. „Und was hat dich dazu bewogen, jetzt doch endlich deine Sachen zu packen und von der Raumstation zu verschwinden?“

„Ich habe Hunger“, gab McKay zu und sah dabei Gwen an. „Irgendwie hat der andere McKay ziemlich viel von Essen geredet.“

Dann begannen die beiden damit so viele Daten wie möglich auf die mitgebrachte Ausrüstung zu überspielen.

McKay wurde dabei schon wieder ganz aufgeregt. So viele Experimente, so viel was sie lernen konnten. So viel Neues. Auf was würden sie in diesen Aufzeichnungen wohl alles stoßen, von was sie momentan nicht mal zu träumen wagten?

ENDE
Kapitel 31: Rückkehr by Redlum
Author's Notes:
Die folgenden Ereignisse spielen ein paar Wochen nach Kapitel 30
Rückkehr


Sheppard wählte auf dem DHD die Adresse von Atlantis an. Es war Zeit zurückzukehren.

Die letzten zwei Wochen hatte er auf einem Planeten mit einer nicht sehr fortschrittlichen Zivilisation verbracht und versucht Handelsbeziehungen aufzubauen. Da das Stargate auf diesem Planeten einen sehr unglücklichen Standpunkt hatte – einige Kilometer von der Siedlung entfernt, in welcher er die Verhandlungen führte und noch dazu in einem Wald, was den Einsatz eines Jumpers unmöglich machte – hatte er sich dazu entschlossen während der Verhandlungszeit auf dem Planeten zu bleiben.

Die Verhandlungen waren letztendlich gescheitert, aber das störte ihn nicht besonders. Letztendlich hatte sich sowieso herausgestellt, dass diese Leute nicht halb soviel bieten konnten, wie es sich bei der ersten Kontaktaufnahme angehört hatte.

Sheppard drückte die letzte Taste auf dem DHD und sah zu, wie sich der Ereignishorizont etablierte. Er freute sich darauf endlich wieder in die Zivilisation zurück zu kommen und seine Freunde wieder zu treffen.

Er gab seinen Zugangscode durch, trat in den Ereignishorizont – wurde in seine Bestandteile entmaterialisiert, in Sekundenbruchteilen durch die halbe Pegasusgalaxie geschleudert, an dem Endpunkt des Wurmlochs wieder materialisiert – und kam im Gateraum in Atlantis an.

„Willkommen zu Hause“, empfing ihn eine Stimme von Richtung DHD.

Sheppard blickte nach oben. Woolsey, Chuck und Greg standen dort und sahen ihn erwartungsvoll an.

„Wie ist es gelaufen?“, wollte Woolsey wissen.

„Nicht besonders“, erwiderte Sheppard. „Das waren zwei verschwendete Wochen.“

„Siehst du Richard?“, wandte sich Greg an Woolsey. „Ich habe gleich gesagt, dass wir Teyla schicken sollen.“

Sheppard tat so, als hätte er den letzten Satz nicht gehört und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Seit wann waren Woolsey und Greg Perdu? Was sich wohl noch alles getan hatte, seit er aufgebrochen war? Naja, dass konnte bis später warten. Jetzt wollte er nur erst einmal heiß duschen und sich dann richtig ausschlafen.

***

Er betrat sein Quartier – und traute seinen Augen nicht. Er stand in einem einzigen großen Chaos. Es sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen.

„Oh, du schon wieder da?“, gackerte eine überraschte Dana und streckte den Kopf unter Sheppards, von der Wand gefallenen, Jonny-Cache-Poster hervor. „Ich wollte noch aufräumen, aber so früh hatte ich dich nicht zurückerwartet!“

„Früh?“, fragte Sheppard entgeistert. „Ich war zwei Wochen weg! Was ist hier passiert?“

„Ah, Party?“, fragte Dana vorsichtig.

„Ich geh jetzt erstmal duschen“, entschied Sheppard mit lahmer Stimme. „Und du“, dabei deutete er auf Dana, „rührst dich nicht vom Fleck. Wir haben noch ein Hühnchen miteinander zu rupfen, wenn ich zurückkomme!“

***

Sheppard fühlte sich gleich wie ein neuer Mensch, als er das Wasser auf seiner Haut spürte. Es war die erste heiße Dusche seit zwei Wochen und er hatte das Gefühl, als könnte er den ganzen Ärger der letzten Zeit einfach wegspülen.
Die Verhandlungen waren schon nicht erfolgreich verlaufen und auch den Empfang auf Atlantis nach seinen zwei Wochen Abwesenheit hatte er sich etwas anders vorgestellt. Von dem Chaos, welches in seinem Quartier herrschte gar nicht zu reden.
Er hoffte nur, dass der Rest des Tages angenehmer verlaufen würde.

***

Als Sheppard zurückkam, war von Dana weit und breit nichts zu sehen. Anscheinend hatte sie seine Drohung mit dem gerupften Hühnchen wörtlich genommen und ging ihm jetzt aus dem Weg.

Sheppard drehte dem Chaos in seinem Zimmer daraufhin auch den Rücken zu. Ursprünglich hatte er ja vorgehabt zu schlafen. Aber plötzlich meldete sich sein Magen zu Wort. Er musste dringend etwas essen. Und vielleicht löste sich ja das Chaos in seinem Quartier auf, wenn er ihm einfach den Rücken zudrehte und nicht mehr daran dachte.

***

Als er in der Kantine ankam, sah er McKay über einen Teller gebeugt Essen in sich hineinschaufeln.

Sheppard setzte sich zu dem Wissenschaftler. Dieser nahm jedoch keine Notiz von ihm, sondern aß einfach weiter.

„McKay?“, fragte Sheppard daraufhin.

McKay sah auf. „Ja?“

„Begrüßt man so einen Freund, den man zwei Wochen nicht gesehen hat?“

„Was?“, fragte McKay verwirrt. „Zwei Wochen? Ach sie kommen ja gerade von dieser Verhandlungssache oder was das war …? Haben Sie schon ihr Quartier gesehen?“

„Allerdings“, erwiderte Sheppard, bevor ihm ein Verdacht kam. „Sie waren nicht zufällig für dieses Chaos mitverantwortlich das dort herrscht?“

„Nein.“ McKay schüttelte den Kopf. „Ich war in letzter Zeit ziemlich beschäftigt.“

„Und von woher wissen Sie es dann?“, wollte Sheppard neugierig wissen.

„Na Sie haben es mir erzählt“, behauptete McKay.

„Ich?“, fragte Sheppard verdattert. „Nein … wann?“

„Müsste schon ein paar Tage her sein“, überlegte McKay und kratzte sich am Kopf. „Ist schwer zu sagen.“

Sheppard sah McKay verwirrt an. Was redete der nur? Er war seit zwei Wochen nicht in Atlantis gewesen. Irgendwie sah McKay etwas überarbeitet aus. Und dann bemerkte Sheppard erst, was McKay da aß.

„Seit wann gibt es denn wieder Hühnchen in Atlantis?“, wollte er wissen.

„Oh, eigentlich gibt es keins.“ McKay und biss genüsslich in einen Flügel. „Ich musste es mir sogar selber zubereiten, weil unser Koch sich geweigert hat es zu tun. Wollen Sie mal probieren, schmeckt hervorragend.“

Sheppard griff sich den zweiten Flügel und biss herzhaft hinein.

„Wen esse ich da gerade?“, wollte er scherzhaft wissen.

„Gwen“, erwiderte McKay völlig ernst.

„Was?!“

„Wir hatten eine Wette laufen“, erklärte McKay, „und Gwen hat verloren.“

Sheppard spuckte das Stück Fleisch aus, welches er gerade im Mund gehabt hatte und starrte McKay fassungslos an.

Nach ein paar Sekunden fand er seine Sprache wieder. „Ist das Ihr Ernst?“

„Oh ja“, nickte McKay. „Ich habe ihr hundert Mal gesagt, dass es nicht klappen würde, aber sie wollte mir ja nicht glauben. Also haben wir gewettet ob es klappt oder nicht.“

Anstatt zu fragen was denn nicht geklappt hatte, wollte Sheppard wissen: „Und was war der Wetteinsatz, wenn es doch geklappt hätte?“

McKay wurde blass. „Das wollen Sie nicht wissen.“

Sheppard starrte McKay wieder an. So blass wie McKay gerade geworden war, handelte es sich um keinen Scherz, den ihm der Wissenschaftler spielen wollte. Demzufolge lag tatsächlich eine gegrillte Gwen zwischen ihnen.

Was zur Hölle war hier eigentlich los?

ENDE
Kapitel 32: Bizarrer Hahn und tote Henne by Redlum
Bizarrer Hahn und tote Henne


Sheppard kam im Gateraum in Atlantis an.

„Willkommen zu Hause“, empfing ihn eine Stimme von Richtung DHD.

Sheppard blickte nach oben. Woolsey, Chuck und Greg standen dort und sahen ihn erwartungsvoll an.

„Wie ist es gelaufen?“, wollte Woolsey wissen.

„Nicht besonders“, erwiderte Sheppard. „Das waren zwei verschwendete Wochen.“

„Siehst du Richard?“, wandte sich Greg an Woolsey. „Ich habe gleich gesagt, dass wir Teyla schicken sollen.“

Sheppard tat so, als hätte er den letzten Satz nicht gehört und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Seit wann waren Woolsey und Greg Perdu? Was sich wohl noch alles getan hatte, seit er aufgebrochen war? Na ja, dass konnte bis später warten. Jetzt wollte er nur erst einmal heiß duschen und sich dann richtig ausschlafen.

***

Er wollte gerade sein Quartier betreten, als er Gwen sah, die mit einer Zitrone unter dem Flügel und einem ziemlich angesäuerten Gesichtsausdruck an ihm vorbeimarschierte.

„Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, wollte er von der Henne wissen.

Gwen sah auf. Anscheinend hatte sie ihn vorher gar nicht bemerkt. „Dieser verdammte McKay! Der kann was erleben! Ich werde …!“ Bevor sie sagen konnte, was sie mit McKay machen würde, fiel ihr anscheinend etwas anderes ein. „Oh ... Sheppard … willkommen zu Hause! Du kommst gerade von deiner Verhandlungssache oder?“

„Stimmt“, nickte Sheppard, verwundert über den plötzlichen Stimmungsumschwung. Was McKay wohl ausgefressen hatte?

„Warst du schon in deinem Quartier?“, wollte Gwen vorsichtig wissen.

„Nein, noch nicht“, entgegnete Sheppard etwas verwirrt. „Aber da wollte ich gerade hin.“

„Das ist vielleicht keine gute Idee“, erwiderte Gwen.

Sheppard runzelte die Stirn. „Und warum nicht?“

„Uh … ah …“, druckste Gwen herum, bis ihr anscheinend etwas einfiel und sie schnell weiterredete. „Weil du dann etwas wirklich bizarres verpassen würdest!“

„Ach? Und was?“

„Verrat ich nicht“, entgegnete Gwen. „Musst du dir selber anschauen, sonst glaubst du’s nicht. Hat mit Hugo zu tun.“

„Und wo ist Hugo?“

„Auf der Krankenstation bei Doktor Keller. Beeil dich lieber. Je früher du es siehst umso besser. Duschen kannst du später immer noch.“

Bevor Sheppard Gwen fragen konnte, woher sie wusste dass er duschen wollte, war sie mit ihrer Zitrone schon in Richtung McKays Labor weiter gezogen.
Sheppard überlegte kurz, ob er nicht doch zuerst duschen sollte, aber dann überwiegte die Neugier und er machte sich auf den Weg zur Krankenstation.

***

„Sheppard!“, begrüsste Keller Sheppard freudestrahlend, als sie ihn sah. „Schön Sie wieder zu sehen. Wie war es bei Ihrer Verhandlungssache?“

„Nicht besonders“, gab Sheppard zu. „Ich werde wohl nie wieder einen Fuß auf diesen Planeten setzten.“

„So schlimm?“, wollte Keller wissen. „Wie lange sind Sie eigentlich schon wieder da?“

„Seit gerade eben“, erwiderte Sheppard.

„Und da haben Sie nichts besseres zu tun, als auf der Krankenstation vorbeizuschauen? Oder kann ich irgendwas für Sie tun?“

„Naja, Gwen ist mir vorher im Gang begegnet und meinte, ich müsse mir unbedingt etwas Bizarres anschauen und das es mit Hugo zu tun hätte“, berichtete Sheppard.

„Ah verstehe“, grinste Keller. „Ja das ist wirklich ziemlich bizarr. Kommen Sie, Hugo liegt dort hinten.“

Daraufhin führte Keller Sheppard zu einem Krankenbett, auf welchem ein komisches Etwas in Hühnergröße lag. Es hatte überwiegend grau-weiße Haut, an einigen Stellen aber auch Hühnerfedern.

„Was ist das?“, wollte Sheppard wissen.

„Das ist Hugo“, erwiderte Keller.

Sheppard sah sie entgeistert an. „Das soll Hugo sein? Was ist passiert?“

„Sie haben noch mitgekriegt, dass wir Hugo auf Tok’Ra umgestellt haben?“

„Ja, das war kurz bevor ich aufgebrochen bin“, nickte Sheppard. „Es schien auch gut zu funktionieren.“

„Die ersten paar Tage schon“, erzählte Keller, „und dann ist den beiden, also Hugo und dem Tok’Ra nichts besseres eingefallen, als wieder Glühauge zu spielen.“

„Was?!“, fragte Sheppard erstaunt. „Sollte der Tok’Ra nicht gegen diesen Unsinn sein?“

„Anscheinend ist Hugo nicht der beste Umgang für ihn“, vermutete Keller. „Auf jeden Fall sind seitdem drei Bewusstseine in seinem Körper: Hahn, Tok’Ra und Goa’Uld.“

„So etwas geht?“

Keller zuckte die Schultern. „Anscheinend.“

„Und deshalb schaut Hugo so aus?“, wunderte sich Sheppard.

„Oh nein“, entgegnete Keller schnell. „Ich wollte Ihnen nur vor Augen führen, wie bizarr das ganze wirklich ist. Nein, ein paar Tage nach diesem Vorfall ist der Hugo-Tok’Ra-Goa’Uld von einem Iratuskäfer gebissen worden. Wir konnten die Verwandlung in einen Wraith oder ein Wraithhuhn oder was immer am Ende dabei herausgekommen wäre inzwischen stoppen. Aber der Punkt ist folgender: Was Sie hier vor sich haben, ist halb Huhn, halb Wraith und hat obendrein drei verschiedene Bewusstseine.“

Sheppard starrte den Hugo-Tok’Ra-Goa’Uld-Wraith-Hahn an. Das war wirklich bizarr.

In diesem Moment zitterte der Boden und ein lauter Knall erschütterte Atlantis. Sheppard und Keller sahen sich erschrocken an. Irgendwo war gerade etwas explodiert.

Sheppard zog sofort sein Funkgerät hervor, während Keller schnell anfing eine Arzttasche zu packen. „Lorne? Haben Sie das gespürt?“

„Ja Colonel“, meldete sich Lorne. „Ich bin gerade im Kontrollraum. Die Explosion kam aus McKays Labor.“

Sheppard und Keller sahen sich an. Und dann rannten sie los.

***

McKays Labor war nicht wieder zu erkennen. Decken, Boden, Wände – alles war schwarz. Die Einrichtungsgegenstände lagen zerbrochen und durcheinander über den Boden verteilt herum. Und mitten darin lag ein blutender und stöhnender McKay.

Keller ließ sich sofort neben McKay nieder um ihn zu untersuchen. „Rodney, was ist passiert?“

„Explosion“, stöhnte McKay. „Falsche Berechnungen …“

„Wie geht es ihm?“, wollte Sheppard wissen.

„Oberflächlich betrachtet scheint es ihm so weit gut zu gehen“, entgegnete Keller nach kurzer Untersuchung, stockte dann aber. „Was ist das denn?“

Sheppard beugte sich hinunter, um zu sehen was Keller meinte.

„Es sieht aus wie ein Ausschlag“, meinte Keller schließlich stirnrunzelnd.

„Das war Gwen mit ihrer verdammten Zitrone“, stöhnte McKay. „… O Gott, Gwen! Geht es ihr gut?“

Keller stand auf, sah sich suchend im Labor um und ließ sich schließlich neben einem ziemlich schwarzen Hühnerkörper nieder. Nach kurzer Untersuchung schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid, Rodney, sie ist tot.“

„O Gott“, stöhnte McKay noch einmal. „Jetzt ist sie zum zweiten Mal hintereinander gestorben. Sie wird toben vor Wut, auch wenn es diesmal keine Absicht war.“

Sheppard tauschte einen unsicheren Blick mit Keller. Anscheinend hatte McKays Kopf einiges abbekommen.

Vorsichtig ließ er sich neben dem Wissenschaftler nieder. „McKay, Gwen wird mit Sicherheit nicht vor Wut toben. Sie ist tot. Sie wird nie wieder irgendwas tun.“

McKay schloss die Augen und schüttelte resignierend den Kopf. „Sie haben ja keine Ahnung.“

Sheppard schaute zu Keller hinüber. Aber diese konnte nur mit den Schultern zucken.

„Von was habe ich keine Ahnung McKay?“, wollte Sheppard vorsichtig wissen.

„Ich weiß nicht wie oft ich es Ihnen schon erzählt habe ...“

„Sie haben mit gar nichts erzählt“, erwiderte Sheppard verwirrt.

„O doch“, behauptete McKay. „Sie können sich nur nicht mehr daran erinnern.“

„Dann erzähl es mir“, verlangte Keller und sprang damit Sheppard zur Seite.

McKay musste trotz der Schmerzen grinsen. „Ach Jennifer, dir habe ich es am Öftesten von allen erzählt.“

„WAS ERZÄHLT!?“, schrie Sheppard McKay an.

McKay sah Sheppard mit einem ausdruckslosen Gesicht an. „Sheppard, wir stecken in einer gottverdammten Zeitschleife fest.“

ENDE
Kapitel 33: Batküken by Redlum
Batküken


„Wir stecken in einer Zeitschleife?“, wollte Sheppard wissen. „Wer ist wir?“

„Na wir“, erwiderte McKay. „Alle auf Atlantis. Allerdings sind Gwen und ich die einzigen, denen das klar zu sein scheint.“

„Finden Sie das nicht etwas seltsam?“, wollte Sheppard mit hochgezogenen Augenbrauen wissen. „Wenn wir alle in dieser Zeitschleife stecken, sollten uns das dann nicht allen klar sein?“

„Nein“, stellte McKay überrascht klar. „Wie kommen Sie denn darauf? Haben Sie noch nie ‚Und täglich grüsst das Murmeltier’ gesehen? Oder diese Akte X-Folge? Seven Days? Jede zweite Science-Fiction-Serie hat doch eine Zeitschleifenfolge, in der immer nur ein oder höchstens zwei Personen bescheid wissen.“

„Das ist Fernsehen“, entgegnete Sheppard entrüstet. „Und das hier“, dabei deutete er mit einer Handbewegung in McKays zerstörtem Labor herum, „ist die Realität.“

„Gut, dann argumentieren wir eben mit Beispielen aus dem wirklichen Leben“, grinste McKay. „Ich wollte nur etwas nehmen, was Sie auch kennen.“

„Beispiele aus dem wirklichen Leben?“, fragte Keller und setzte sich neben McKay. „Gab es denn so was wie Zeitschleifen wirklich schon?“

McKay grinste Sheppard noch breiter an. „Sehen Sie? Diesen komischen Film und Akte X kennt jeder, aber von den richtigen Zeitschleifen hat noch niemand was gehört.“ Dann wandte er sich an Keller. „Vor ungefähr acht Jahren saßen General O’Neill und Teal’c auch schon mal in einer Zeitschleife fest, von der sie als einzige wussten. Also als einzige, bis auf den Mann, welcher die Zeitschleife mit Hilfe eines alten Antikergeräts ausgelöst hatte. Und dieses Mal haben wir fast das gleiche Problem, nur dass wir in einer bessere Ausgangsposition sind.“

„In einer besseren Ausgangsposition?“, fragte Keller.

„Natürlich“, nickte McKay. „Dieses Mal stecken mit Gwen und mir zwei sehr intelligente Köpfe in der Zeitschleife, welche sich mit der Materie auskennen. O’Neill und Teal’C mussten damals Latein lernen oder eine Übersetzung von Jackson auswendig lernen oder so was in der Art. Und natürlich Hammond und Carter jedes Mal von der Zeitschleife in Kenntnis setzten und dann jedes Mal aufs neue eine Vielzahl Untersuchungen von Doktor Fraiser über sich ergehen lassen.“

„Vielleicht wäre das mit den Untersuchungen keine schlechte Idee“, meinte Keller und tauschte einen Blick mit Sheppard.

„Haha“, entgegnete McKay.

„Aber am Schluss sind die beiden wieder aus der Zeitschleife raus gekommen?“, wollte Sheppard wissen.

„Ja. Auch wenn keiner weiß, wie lange es am Ende gedauert hat. Man erzählt sich, dass O’Neill danach plötzlich töpfern konnte und sich sein Golfspiel verbessert hatte. Und er hatte plötzlich einen Heißhunger auf Haferschleim.“

„Haferschleim?“, fragte Keller stirnrunzelnd.

McKay kratze sich am Kopf. „Ja Haferschleim. Ich hoffe das dass keine Nebenwirkung von Zeitschleifen ist.“

„Wieso stecken Sie … wir eigentlich in dieser Zeitschleife?“, wollte Sheppard wissen.

„Naja“, druckste McKay etwas herum, „also die Antiker hatten früher mit so was experimentiert. Ich sagte ja bereits, dass vor acht Jahren ein Antikergerät in der Milchstraße für die Zeitschleife verantwortlich war. Anscheinend haben sie hier in der Pegasusgalaxie auch daran geforscht. Jedenfalls war es eins der Experimente, die wir von der Antikerraumstation hierher gebracht haben.“

„Du und Gwen seid also dafür verantwortlich?“, fragte Keller überrascht.

„Wieso wundert mich das nicht?“, stöhnte Sheppard. „Wenn Sie selber für diese Zeitschleife verantwortlich sind, wieso schalten Sie sie dann nicht einfach wieder ab?“

„Ach? Was meinen Sie was wir die ganze Zeit versuchen?“, wollte McKay wissen. „Das ganze ist allerdings nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. Aber wir sind ganz nah dran.“

Sheppard sah sich in dem explodierten Labor um. „Ja, das sehe ich.“

„Wirklich“, erwiderte McKay. „Wir haben das Problem schon ziemlich eingegrenzt. Geben Sie uns noch ein, zwei Wiederholungen und wir sind raus aus der Zeitschleife.“

„Wie viele Wiederholungen haben wir schon hinter uns?“, wollte Keller wissen.

„Hab nicht mitgezählt“, überlegte McKay. „Aber einige hundert bestimmt …“

„Einige hundert?!“, fragte Sheppard nach.

„Oh ja“, stöhnte McKay. „Und das schlimmste ist immer der Beginn einer Wiederholung.“

„Wieso?“, wollte Keller wissen. „Was ist denn am Beginn einer Wiederholung?“

***

Etwa einige hundert Wiederholungen zuvor:

McKay ging gutgelaunt durch einen Gang Richtung Labor. Heute würde der große Tag sein. Gwen und er würden endlich eines der Antikerexperimente, welche sie von der Raumstation mitgebracht hatten, wiederholen. Vorausgesetzt Gwen war dazu überhaupt in der Lage, immerhin hatten die Atlantishühner gestern in Sheppards Quartier eine wilde Party gefeiert. Apropro, Sheppard wurde ja in nächster Zeit auch zurück erwartet. Aber das war jetzt egal, jetzt ging es erstmal um dieses Antikerexperiment.
Er war gerade um eine Ecke gebogen, als er einen stechenden Schmerz spürte.
Igendetwas war gerade auf seinen Kopf und von da aus auf den Boden gefallen!
Als er auf den Boden sah, erkannte er, dass es sich um ein Küken handelte.

***

„Ihnen fällt bei jeder Wiederholung ein Küken auf den Kopf?“, fragte Sheppard erstaunt.

„Nicht irgendein Küken“, antwortete McKay, „sondern das Küken, welches nach Ihnen benannt ist.“

„OK …“, entgegnete Sheppard gedehnt, da er nicht genau wusste, auf was McKay eigentlich hinaus wollte.

„Haben Sie sich nie gefragt, was Teyla damals beim Frühstücken gemeint hat, als sie sagte, dass Sie lieber nicht wissen wollen, inwiefern sich dieses Küken komisch verhält?“

„Jetzt machen Sie mich neugierig“, meinte Sheppard. „Inwiefern verhält sich das Küken komisch?“

***

„Oh da ist John-Junior ja“, meinte Teyla erfreut, als McKay das Küken in ihr Quartier brachte. „Wo ist er denn diesesmal rumgehangen?“

„An der Decke“, regte sich McKay auf, während er sich über die schmerzende Stelle auf seinem Kopf rieb. „Ist mir direkt auf den Kopf gefallen! Moment mal … was heißt diesesmal?“

„Oh, John will kein Huhn sein“, erklärte Teyla McKay. „Er wäre viel lieber eine Fledermaus und so verhält er sich auch. Hängt den ganzen Tag kopfüber irgendwo runter.“

„Eine Fledermaus?“, fragte McKay entgeistert. „Warum denn eine Fledermaus?“

„Sie meinen außer den Gründen, dass man die ganze Nacht aufbleiben darf und fliegen kann?“, wollte Teyla wissen.

„Äh …“, meinte McKay, da ihm im Moment nicht mehr einfiel.

„Nun, außer diesen Gründen sind vielleicht noch die Batman-Filme schuld, die er vor zwei Monaten gesehen hat. Seitdem will er nichts anderes als Batküken sein und die Welt retten.“

„Batküken“, wiederholte McKay lahm. „Naja gut, wenn sonst alles in Ordnung ist, dann mache ich mich langsam wieder an die Arbeit …“

***

„Und dann?“, wollte Keller wissen.

„Dann habe ich mich wieder an die Arbeit gemacht“, sagte McKay. „Gwen und ich wollten ja endlich eines der Experimente von der Antikerraumstation nachmachen, auch wenn wir nicht genau wussten, um was es sich handelt.“

„Sie wussten nicht um was für ein Experiment es sich handelt und haben es trotzdem gemacht?“, fragte Sheppard entsetzt.

„Na ja, wir hatten schon eine grobe Vorstellung, um was es bei dem Experiment geht“, verteidigte sich McKay. „Gwen meinte, es könnte eine Zeitschleife verursachen, ich tippte eher auf eine Zeitblase, in der die Zeit schneller oder langsamer vergeht, je nach Einstellung. Und naja, als ich dann irgendwann plötzlich wieder auf dem Gang stand und mir Batkücken auf den Kopf fiel, da wurde mir klar, dass Gwens Vermutung wohl richtig war.“

„Und jetzt kommen wir nicht mehr aus dieser Zeitschleife heraus?“, fragte Sheppard.

„Wie gesagt, geben Sie uns ein, zwei Wiederholungen und wir sind wieder raus aus der Zeitschleife“, versprach McKay. „Wollen wir wetten?“

„Nein“, meinte Sheppard. „Selbst wenn wir wetten würden, ich könnte mich sowieso nicht daran erinnern.“

„Hmmm“, überlegte McKay, „da haben Sie recht. Ich könnte Ihnen also alles erzählen …“

„Wagen Sie es ja nicht“, entgegnete Sheppard, stockte dann aber, als er sah, wie McKay seine Augen zusammenkniff. „Was ist los McKay?“

„Ich bereite mich vor“, erwiderte McKay. „Es geht gleich wieder los. Meine innere Uhr hat sich inzwischen schon ziemlich gut danach gestellt.“

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, spürte er, dass er plötzlich wieder stand und schon spürte er, wie ihm etwas Schweres auf den Kopf fiel, dort abprallte und schließlich auf dem Boden aufschlug. Als er die Augen wieder öffnete und sich mit einer Hand den schmerzenden Kopf rieb, sah er, dass er wieder auf dem Gang stand und Batküken vor ihm lag.

„Na dann wollen wir doch mal“, meinte McKay zu sich selbst, stieg über Batküken und eilte zu seinem Labor.

ENDE
Kapitel 34: Und täglich grüßen die Kopfschmerzen by Redlum
Und täglich grüßen die Kopfschmerzen


McKay war nicht ganz ehrlich zu Sheppard gewesen. Zwar befanden sie sich in einer besseren Position wie damals Colonel O’Neill und Teal’c, allerdings waren auch er und Gwen etwas beeinträchtigt.
Jede Wiederholung begannen sie mit unerträglichen Kopfschmerzen. Er weil ihm Batküken immer wieder auf den Kopf fiel, Gwen weil sie auf der Hühnerparty in der Nacht zuvor – welche gefühlsmäßig schon einige Monate zurücklag – wohl etwas zuviel Alkohol erwischt hatte.

Die Kopfschmerzen waren für ein konzentriertes, erfolgreiches Arbeiten natürlich nicht gerade förderlich und McKay vermutete, dass sie die Zeitschleife schon längst verlassen haben könnten, wenn dieses Handicap nicht bei jeder Wiederholung von neuem auftreten würde.

Auf jeden Fall waren sie auf mehrere Lösungen gestoßen, wie sie die Zeitschleifen stoppen konnten, wobei sie eine nach der anderen ausprobiert hatten, bis nur noch zwei übrig geblieben waren. Wie sich herausgestellt hatte, war Option eins davon nur dazu gut gewesen sein Labor in ein Chaos zu verwandeln.
Warum war eigentlich IMMER erst die letzte Möglichkeit die man ausprobierte die richtige?

Als McKay sein Labor erreichte sah er sich verwirrt um.
Wo war Gwen?
Bei fast jeder Wiederholung war sie bereits vor ihm im Labor gewesen und hatte an ihrem Problem gearbeitet. Eigentlich immer, bis auf das letzte Mal, wo sie zuerst in die Kantine gerannt war um sich eine Zitrone zu holen und ihn damit voll zu spritzen.
McKay rieb sich über die Stellen seiner Haut wo bis vor kurzem noch ein hässlicher Ausschlag gewesen war. Immerhin war der verschwunden als die Zeitschleife wieder von vorne begann, wenigstens etwas Gutes musste es ja an den ständigen Wiederholungen geben.
Aber Gwen würde doch nicht …?

In diesem Moment betrat Gwen das Labor – wie McKay befürchtet hatte mit einer Zitrone unter dem Flügel!

McKay riss sofort die Hände zum Schutz vor sein Gesicht. „He was soll das?! Ich dachte das hätten wir hinter uns?!“

„Du hast mich getötet!“, gackerte Gwen aufgebracht. „Zweimal!“

„He“, verteidigte sich McKay, „das zweite Mal war ein Versehen! Wir hatten eine 50:50-Chance, dass es funktioniert!“

„Ja, und wir haben deinem Bauchgefühl vertraut und das Labor ist dabei explodiert“, schnaubte Gwen, „anstatt dass du auf mein Argument gehört hättest.“

„Es hätte vielleicht geholfen, wenn du ein andere Argument vorgebracht hättest, wie ‚wenn McKay für die erste Option ist, nehmen wir lieber die Zweite’!“

„Ich finde das war ein sehr gutes Argument“, erwiderte Gwen. „Und wie sich herausgestellt hat, war es ja auch richtig.“

„Das …“, begann McKay aufgebracht.

Er wurde aber sofort von Gwen unterbrochen, die die Zitrone zur Seite legte. „Jetzt reg dich mal wieder ab. In einem Punkt muss ich dir ja recht geben: Das zweite Mal wolltest du das Labor ja wirklich nicht in die Luft jagen. Ich habe die Zitrone nur geholt, um dich daran zu erinnern nichts Unüberlegtes zu tun. Außerdem hat der Ausschlag gar nicht gut ausgesehen. Ich hätte ja nie gedacht dass du wirklich einen bekommst.“

„Was?“, fragte McKay entsetzt. „Habe ich nicht des öfteren beiläufig erwähnt, dass ich auf Zitrusfrüchte allergisch bin?“

„Beiläufig erwähnt?“, fragte Gwen sichtlich erstaunt. „Wohl eher gejammert! Und nimm es mir nicht krumm, aber du jammerst recht viel herum wenn der Tag lang ist. Das nehme ich schon lange nicht mehr so besonders ernst.“

McKay wollte etwas darauf erwidern, da ihm aber darauf auf die schnelle nichts einfiel, starrte er Gwen nur mit offenem Mund an und schnappte nach Luft.

„Gut“, grinste Gwen, „wenn wir das geklärt hätten, dann sollten wir uns jetzt daran machen, endlich aus dieser Zeitschleife heraus zu kommen.“

McKay starrte Gwen noch einige Sekunden an, als sich diese auf die Tastatur am Computer stürzte, bevor er sich zu ihr setzte.
Nach dem ihnen jetzt nur noch eine einzige Option offen stand, um die Zeitschleife zu beenden, konnten die Einstellungen recht schnell vorgenommen werden.

„Bereit?“, fragte McKay schließlich und ließ seinen Zeigefinger über Enter kreisen.

„Wenn ich dieses Mal wieder draufgehe, kannst du dich auf was gefasst machen“, erwiderte Gwen.

„He! Das ist jetzt die Option, die DU das letzte mal machen wolltest! Und DU hast jetzt fast alles eingestellt!“

„Aber du drückst auf Enter“, erwiderte Gwen.

„Na gut“, meinte McKay und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann drück du doch.“

„Pah! Wem soll ich denn dann die Schuld geben, wenn irgendwas passiert?“, wollte Gwen wissen, pickte dann aber doch mit dem Schnabel auf Enter.

Die beiden sahen sich an.

„Hat es funktioniert?“, wollte McKay wissen.

„Keine Ahnung.“ Gwen sah sich unsicher um. „Ich lebe auf jeden Fall noch, das werte ich schon mal als Teilerfolg. Ansonsten müssen wir wohl einfach abwarten.“

„Toll“, seufzte McKay. „Und was machen wir bis dahin?“

„Eine gute Tat“, schlug Gwen vor.

„Und wie sieht diese gute Tat aus?“, wollte McKay vorsichtig wissen.

„Ich habe Dana versprochen, dass ich mich zusammen mit ihr um Sheppards Quartier kümmere, bevor er von seinem Handlungsdings zurückkommt und wie wir wissen“, dabei sah sie auf die Uhr die im Labor hing, „kommt Sheppard jeden Moment davon zurück.“

„Was ist dabei die gute Tat?“, wollte McKay wissen. „Ihr habt sein Quartier ja schließlich auch verwüstet. Und überhaupt, was habe ich damit zu tun?“

„Du musst Sheppard ablenken, damit ich Zeit habe meinen Plan auszuführen“, verkündete Gwen, bevor sie aufsprang und aus dem Labor flatterte.

McKay dachte kurz darüber nach, warum Gwen Sheppards Quartier aufzuräumen als Plan bezeichnete und machte sich dann auf den Weg. Wieso sollte er ihr nicht den kleinen Gefallen tun und Sheppard etwas ablenken? Schließlich hatte er Gwen in den letzten Stunden zweimal getötet.

***

„Ah, das hat gut getan“, meinte Sheppard. „Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte mal etwas richtiges zu essen hatte.“

„Wollen wir jetzt vielleicht noch …“, fing McKay an, ihm fiel aber nichts ein, was er mit Sheppard jetzt noch machen konnte. Sie waren bereits beim Essen gewesen und mehr Ideen hatte McKay momentan nicht. Wie lange Gwen und Dana wohl brauchten um die Unordnung zu beseitigen?

„Nein.“ Sheppard schüttelte den Kopf. „Was immer Sie vorschlagen wollten, ich muss jetzt erstmal unter die Dusche und mich dann richtig ausschlafen. Sie wissen ja nicht, wann ich das letzte Mal ein richtiges Bett gesehen habe.“

In diesem Moment lugte Gwen bei der Kantinentür herein und nickte McKay zu. Die beiden Hennen waren also fertig.

„Na gut“, meinte McKay. „Dann begleite ich sie noch zu ihrem Quartier.“ Er wollte unbedingt einen Blick auf die Arbeit der beiden Hühner werfen. Das konnte eventuell interessant werden.

***

Es wurde auch interessant. Allerdings fiel die Arbeit der beiden Hühner etwas anders aus, als McKay erwartet hatte.

Als Sheppard die Tür seines Quartiers öffnete, wurden die beiden fast von einem Schwall Wasser weggespült, der sich aus dem Quartier über sie ergoss. Die Strömung die sich weiterhin aus dem Zimmer über den ganzen Gang ausbreitete, schwemmte auch ziemlich viele Einrichtungsgegenstände mit sich, die sich auf dem Wasser treibend einen Weg in die weiten der Stadt suchten.

Der vollkommen durchnässte Sheppard sah den ebenfalls durchnässten McKay verdattert an. „Was ist denn hier los?“

„Oh mein Gott!“, rief Dana aus, die in diesem Moment zusammen mit Gwen hinter Sheppard aufgetaucht war. „Was ist denn hier passiert?“

Gwen lugte in Sheppards Quartier. „Sieht aus wie ein Wasserrohrbruch.“

Sheppard watete völlig fassungslos sein Quartier um sich die Bescherung anzusehen.

McKay schnappte sich unterdessen Gwen. „Wasserrohrbruch?“, flüsterte er ihr verständnislos zu.

„Denkst du wir hatten Lust, das ganze Quartier AUFZURÄUMEN?“, wollte Gwen wissen. „Und die beste Methode ein Chaos zu verbergen ist eben die. ein noch größeres Chaos an der gleichen Stelle zu machen.“

McKay starrte Gwen an – und dann war Gwen plötzlich verschwunden, McKays Kleidung wieder trocken und er stand in einem völlig anderen Gang. Und spürte einen stechenden Schmerz, als ihm Batküken auf den Kopf fiel.

ENDE
Kapitel 35: Des Rätsels Lösung by Redlum
Des Rätsels Lösung


„Das ist schlecht“, meinte McKay, als er sein Labor erreichte, in dem Gwen bereits hin und her lief und fieberhaft nachdachte. „Irgendwas müssen wir übersehen haben.“

„Und was?“, wollte Gwen wissen. „Wir haben alle Möglichkeiten, dass hier zu beenden, ausgeschöpft!“

„Ich weiß“, seufzte McKay resignierend. „Aber irgendwas müssen wir doch tun können. Ich meine die Antiker sind ja auch nicht ihr Leben lang in einer Zeitschleife festgesessen, als sie dieses Experiment machten.“

„Las uns noch mal alles von Anfang an durchgehen“, schlug Gwen vor. „Vielleicht hilft das ja was. Also was haben wir ganz zu Beginn dieses Schlamassels gemacht?“

„Wir haben uns hier getroffen und wollten eins der Antikerexperimente von der Raumstation genauer unter die Lupe nehmen“, rekapitulierte McKay. „Dass es etwas mit Zeitmanipulation zu tun hatte, wussten wir ja schon am Tag zuvor, wir wollten nur noch mal eine Nacht darüber schlafen, ob es eine gute Idee wäre, es auch wirklich auszuprobieren.“

„Im nachhinein betrachtet war es vielleicht keine so gute Idee“, meinte Gwen und kratzte sich mit einem Flügel am Kopf.

„Stimmt“, nickte McKay. „Und wenn du wirklich darüber geschlafen hättest, anstatt die ganze Nacht Hühnerparty in Sheppards Quartier zu veranstalten, dann wäre das hier vielleicht nie passiert!“

„Wenn ICH nicht…?!“, gackerte Gwen aufgebracht. „Wer hatte denn schon mit dem Experiment begonnen, als ich dazu stieß? Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich dich nicht davon abhalten können, so wie du in deinem Element warst! Wenn ich es mir recht überlege, wer weiß, was du zu dem Zeitpunkt schon alles verbockt hattest! Denn wenn ich in den letzten Monaten eins gelernt habe, dann dass immer McKay schuld ist, wenn etwas schlimmes passiert!“

„Sagt die Henne, die für einen Wasserrohrbruch verantwortlich war, weil sie nicht aufräumen wollte“, konterte McKay.

„Erstens hat der Wasserrohrbruch nie stattgefunden, Zeitschleife und so weiter, du erinnerst dich?“, verteidigte sich Gwen, „und zweitens kannst du einen Wasserrohrbruch unmöglich mit deinem Zeitschleifenschlamassel vergleichen!“

„Mit MEINEM Zeitschleifenschlamassel?“ McKay sah Gwen entgeistert an. „Soweit sind wir ja wohl noch lange nicht! Vielleicht könnten wir zuerst den Rest des Tages durchgehen, bevor hier haltlose Beschuldigungen aufgestellt werden!“

„Du hast angefangen!“, schnaubte Gwen, beruhigte sich dann aber. „Also gut. Wir haben das Experiment gestartet. Nach einigen Stunden haben wir gemerkt, dass wir scheinbar in einer Sackgasse steckten, weil sich nichts tat und kamen zu dem Schluss, dass uns einige wichtige Informationen fehlten, woraufhin wir noch einmal zu der Raumstation gereist sind, weil wir schauen wollten ob auf dem dortigen Computern noch Aufzeichnungen lagern die wir nicht hier im Labor haben.“

„Und kaum waren wir dort, ist mir Batkücken auf den Kopf gefallen. Womit wir zu dem Schluss gelangten, dass das Experiment doch in gewisser Weise erfolgreich war.“

Die Beiden starrten minutenlang im Labor herum und überlegten was sie als nächstes machen sollten, bis Gwen plötzlich ein Gedanke kam- „Was wäre, wenn gar nicht wir für die Zeitschleife verantwortlich sind?“

„Was?“, fragte McKay verwirrt. „Wir haben mit dem Antikerzeug herumexperimentiert. Wer sollte es denn sonst gewesen sein?“

„Irgendwer auf der Antikerraumstation“, entgegnete Gwen aufgeregt über ihren Einfall. „Wir waren dort als es das erste Mal passierte!“

„Das kommt mir aber doch etwas weit hergeholt vor. Die Raumstation war die ganze Zeit leer.“

„Wenn du alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen hast“, philosophierte Gwen, „dann ist die Wahrheit die einzige Möglichkeit die noch übrig bleibt, wie unwahrscheinlich sie auch scheinen mag. Und bei Gott, wir haben alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen.“

McKay kratzte sich am Kopf. „Naja, nachschauen kostet ja nichts …“

***

„Wählen Sie die Antikerraumstation an“, wies McKay Amelia an, als er vollbeladen mit Ausrüstung und in Begleitung von Gwen den Gateraum betrat.

„Sie gehen alleine auf die Raumstation?“, wollte Amelia wissen, während sie die Koordinaten eingab. „Ganz ohne militärische Unterstützung?“

„Selbstverständlich“, entgegnete Gwen. „Unerschrockene Wissenschaftler brauchen keine händchenhaltende Militärleute. Wir kommen mit allen Gefahren die da draußen lauern ganz gut alleine zurecht.“

McKay sah Gwen unsicher an. „Bist du sicher? Ich meine, falls du Recht hast, muss irgendwer auf der Station die Zeitschleife in Gang gesetzt haben. Was, wenn dieser jemand nicht will, dass man sie wieder stoppt? Vielleicht wären ein, zwei Soldaten, die uns unterstützen keine so schlechte Idee?“

Gwen sah McKay von der Seite an. „Du bist mir aber ein Held! Wenn da drüben wirklich jemand auf uns schießt, dann nehmen wir eben das nächste Mal militärische Unterstützung mit. Wir stecken schließlich in einer Zeitschleife und können aus unseren Fehlern lernen.“

„Oder man könnte versuchen, die Fehler gleich zu vermeiden“, meinte McKay.

„He, wo ist dein Sinn fürs Abenteuer?“, wollte Gwen wissen. „Das Schlimmste was uns passieren kann, ist, das wir sterben. Eine Erfahrung die ich in den letzten paar Stunden schon zweimal gemacht habe. Man gewöhnt sich übrigens daran. Ist gar nicht so schlimm. Vielleicht“, überlegte Gwen, „sollte ich mit Doktor Jackson mal ein paar Erfahrungen austauschen, wenn das ganze hier vorbei ist. Und jetzt komm!“

Mit diesen Worten flatterte Gwen in den sich gerade etablierten Ereignishorizont und ließ McKay somit keine andere Wahl, als ihr zu folgen.

***

Kaum war McKay durch das Tor gekommen, schaltete es sich auch schon ab. Etwas verunsichert durch die plötzliche Dunkelheit, kramte er hektisch nach seiner Taschenlampe und schaltete sie schließlich ein.
Dann ging alles sehr schnell. Gerade als McKay versuchte mit Hilfe des Lichtstrahls Gwen zu finden, spürte er, wie ihn etwas schweres von hinten in die linke Kniekehle traf und er ging laut schreiend zu Boden. Die Taschenlampe entglitt ihm und rollte außer Reichweite.
Völlig desorientiert spürte McKay, wie er immer wieder von etwas spitzem getroffen wurde. Und da wurde ihm eins klar: Er würde hier und jetzt vermutlich wirklich sterben.

Im nächsten Moment traf McKay ein Lichtstrahl. Vermutlich hatte Gwen die Taschenlampe gefunden und auf ihn und seinen Angreifer ausgerichtet.

Seine Vermutung bestätigte sich, als Gwen ihn ansprach. „Meredith?“

„Nur meine Schwester …“, fing McKay an, wurde aber sofort von Gwen unterbrochen.

„Mit dir rede ich doch gar nicht!“

„Was?“, fragte McKay verständnislos.

In diesem Moment ließ sein Angreifer von ihm ab und sprang direkt vor ihm in den Strahl der Taschenlampe, so dass McKay sehen konnte wer ihn da attackiert hatte. Oder besser gesagt was: Vor ihm stand ein Küken!

Gwen gesellte sich zu den beiden und stellte sie einander vor: „McKay, darf ich dir Meredith unser Kampfküken vorstellen? Meredith, das ist Doktor Meredith Rodney McKay.“

„Das ist also dieser seltsame Wissenschaftler nachdem ich benannt bin?“, fragte Meredith entsetzt.

„He!“ McKay versuchte stöhnend wieder auf die Beine zu kommen und rieb sich seine schmerzenden Stellen. „Der seltsame Wissenschaftler kann dich hören!“

„Was machst du überhaupt hier?“, wollte Gwen von Meredith wissen.

„Aufpassen, dass Ronju nichts passiert“, entgegnete Meredith.

„Wer ist Ronju?“, wollte McKay wissen.

„Na Ronon Junior“, entgegnete Meredith. „Mein Bruder.“

„Der ist auch hier?“, fragte Gwen verwundert. „Heißt dass etwa … das ihr für die Zeitschleife verantwortlich seid?“

„Naja …“, druckste Meredith herum. „Wenn man es genau betrachtet … möglich wäre es … vielleicht.“

„Von woher wusstet ihr eigentlich von dieser Raumstation und den Experimenten der Antiker?“, wollte Gwen wissen. „Teyla hat euch doch bestimmt nichts davon erzählt.“

„Das musste sie auch gar nicht“, grinste Meredith. „Dann in der Nacht vor Beginn dieser Zeitschleife gab es da so eine Hühnerparty. Und eine bestimmte ziemlich betrunkene Henne …“

„Du hast ihnen davon erzählt?“, fragte McKay Gwen entgeistert.

„Tja, keine Ahnung“, gab Gwen zu und kratzte sich mit dem Flügel an der Stirn. „An diese Nacht kann ich mich nur noch Bruchstückhaft erinnern.“

„Wir uns dafür umso mehr“, plapperte Meredith munter weiter, „und nachdem wir ja nie bei irgendwas mitmachen dürfen was Spaß macht und Ronju endlich auch mal wissenschaftlich forschen und ich ein kleines Abenteuer erleben wollte, haben wir beschlossen selbstständig zu einer kleinen Forschungsreise aufzubrechen.“

„Aha!“, grinste McKay triumphierend. „Dann war wohl eine gewissen Henne, die zuviel Alkohol getrunken hatte für das Zeitschleifenschlamassel verantwortlich!“

Gwen tat so, als hätte sie McKay vollkommen überhört und wandte sich stattdessen an Meredith. „Heißt das, dass nur ihr Beide hier seid?“

„Eigentlich wollte Johnju auch noch mitkommen, aber dann hat er sich kurzfristig dazu entschlossen, doch lieber noch ein bisschen Fledermaus zu spielen“, erklärte Meredith.

„Und seitdem ihr die Zeitschleife ausgelöst habt und darin festsitzt“, fragte McKay, „seit ihr da nie auf die Idee gekommen, vielleicht Hilfe von Atlantis zu holen?“

„Ronju bekommt das ganz gut alleine hin“, war sich Meredith sicher. „Vielleicht nicht ganz so schnell wie ihr, aber er war schon ganz nah dran, aus der Zeitschleife herauszukommen.“

Wie aufs Stichwort betrat ein anderes Küken den Raum. „Gute Neuigkeiten. Ich konnte die Zeitschleife beenden, jetzt können wir zurückkehren und so tun …“ Ronju stockte, als er Gwen und McKay sah.

„Ihr wolltet einfach so tun als ob nichts gewesen wäre?“, fragte McKay entsetzt.

„Äh …“, stotterte Ronju etwas unsicher, „wir dachten … dass wir sonst vielleicht Ärger …“

„Allerdings bekommt ihr Ärger! Und zwar ziemlich …“, brauste McKay auf, verstummte aber sofort wieder und trat vorsichtshalber zwei Schritte zurück, als ihn Meredith böse anstarrte.

„Wie wäre es wenn wir jetzt erstmal nach Atlantis zurückkehren, uns richtig ausschlafen und dann noch mal über alles reden?“, schlug Gwen vor und sah die Anderen an, die stumm nickten.
Meredith und Ronenju weil sie wussten, dass sie in Schwierigkeiten steckten und ziemlich Ärger bekommen konnten und McKay weil er nicht riskieren wollte, noch einmal von Kampfküken Meredith angefallen zu werden.

***

Kaum waren sie wieder auf Atlantis angekommen, wurden sie auch schon von Woolsey, Chuck und Greg empfangen, die gerade am DHD standen und die Heimkehrer verwundert anschauten.

„Doktor McKay? Gwen?“ Woolsey war leicht irritiert. „Wo kommen Sie denn her? Und wieso hatten sie die beiden Küken dabei?“

Bevor McKay oder Gwen antworten konnten, wurde das Stargate ein weiteres Mal aktiviert.

„Es ist Colonel Sheppards ID-Code“, sagte Chuck wenige Momente nachdem sich das Tor geöffnet hatte.

„Schild deaktivieren!“, befahl Woolsey.

Gwen sah zu McKay auf. „Du lenkst Sheppard ab und ich …“

„Nein!“, entgegnete McKay bestimmt. „Ich werde Sheppard nicht noch einmal ablenken, damit du sein Quartier unter Wasser setzen kannst!“

„Aber …“, Gwen sah ihn mit offenem Schnabel an, während sie im Hintergrund hörten, wie Sheppard von Woolsey und Greg empfangen wurde. „Du musst … ich meine das Chaos dort …“

„Keine Chance“, entgegnete McKay grinsend. „Dieses Mal lenkst du Sheppard ab, während ich für den Wasserrohrbruch sorge. Ich wollte Sheppards Quartier schon immer mal unter Wasser setzten.“

Gwen grinste zurück. „Ich glaube damit kann ich leben.“ Dann drehte sie sich zu Sheppard um, welcher gerade seinen Wortwechsel mit Woolsey und Greg beendet hatte. „He Sheppard! Lange nicht gesehen! Ich muss dir unbedingt etwas richtig bizarres auf der Krankenstation zeigen! Hat mit Hugo zu tun!“


ENDE (VORERST)
End Notes:
Das war die vorerst letzte SGH-Episode. Auf Stargate-Project verabschiedete ich mich damals mit dem Verweis auf einen kleine Kreative Pause. Allerdings dauert diese - was SGH angeht - inzwischen schon fast zwei Jahre an, weswegen ich nicht sagen kann ob es irgendwann neue Folgen geben wird.
Aber wer weiß, vielleicht flattert ja doch irgendwann nochmal ein Plothühnchen vorbei ;)
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