Gloomy by Xily
Summary: Das langgezogene Piepen signalisierte, dass sie es nicht rechtzeitig geschafft hatten. Sie waren zu spät gekommen.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Tragik, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1055 Read: 2312 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10

1. Gloomy by Xily

Gloomy by Xily



Short-Cut: Das langgezogene Piepen signalisierte, dass sie es nicht rechtzeitig geschafft hatten. Sie waren zu spät gekommen.
Spoiler: -
Charakter: Weir, Sheppard
Kategorie: Tragik, UST
Rating: PG-13
Author's Note: Spontaner Einfall…spontan geschrieben…*g* Dieses Mal nur was kleines, aber in der Kürze liegt die Würze *g*
Widmung: Hmmm…immer diese Widmungen… ^^
Disclaimer: Stargate Atlantis und alles, was dazu gehört, ist Eigentum von MGM Television Entertainment. Mit dieser Geschichte verdiene ich kein Geld.
Feedback: feff@gmx.de

Gloomy


Piep…Piep…Piep… -----------------

Sie nahm nichts anderes mehr wahr, als diesen langgezogenen und hässlichen Ton und er bohrte sich schmerzhaft und ohne Gnade in ihr Bewusstsein.
Die Stimmen waren verschwunden. Die Rufe waren weg. Der Wind, der um Atlantis heulte, war in den Hintergrund getreten und die dicken Regentropfen, die gegen das Fenster schlugen, taten dies lautlos und leise.
Es war beinahe harmonisch. Idyllisch. Wäre da nur nicht dieser Ton.
Der Ton blieb. Laut und stark.

Sie atmete tief ein und mit einem Schlag befand sie sich wieder in der Realität. Die ganzen Geräusche in ihrer Umgebung schlugen auf sie ein und sie blickte sich hektisch um.
Neben ihr sah sie Teyla stehen, die sich geschockt die Hand auf den Mund gelegt hatte und Ronon, der praktisch zum ersten Mal, seitdem sie ihn kannte, Gefühle zeigte. Wieso hatte es nur dazu kommen müssen?

Unbewusst und wie durch einen Schleier nahm sie Carson wahr, der vor ihr stand und alles unternahm, um Johns Leben zu retten.
Doch es war zu spät.
Das langgezogene Piepen signalisierte, dass sie es nicht rechtzeitig geschafft hatten. Sie waren zu spät gekommen.

Sie fühlte sich müde und erschöpft, als sie sich schließlich umdrehte und mit langsamen Schritten in Richtung Ausgang lief.
Es schien alles so unwirklich zu sein.
Die vielen Menschen, die geschockten Gesichter, das hektische Treiben. Alles war hinter einem Nebel versteckt und somit war es unbedeutend.

„Elizabeth?“
Sie wusste, dass sie irgendwie darauf reagieren sollte, aber ihre Nervenbahnen taten es nicht und so lief sie langsam weiter. Ohne Ziel. Und ohne einen Gedanken daran, wo das Ziel sein könnte.

„Elizabeth!“
Sie wurde am Arm festgehalten und langsam hob sie den Kopf, um in die sorgenvollen Augen von Teyla zu blicken.
„Keiner von uns sollte alleine sein!“ Sie sah den Schmerz in den Augen der Athosianerin und mit einem Schlag wurde sie an ihren eigenen erinnert.

Machtvoll schlug es über ihr zusammen. Er war tot. Tot. Für immer weg. Er würde nie wieder kommen.
Sie konnte nicht einmal beschreiben, was genau sie empfand. Es war nicht nur Trauer. War es Wut? Unglauben? Hilflosigkeit?
Sie konnte es nicht zuordnen. Es schien von allem ein bisschen zu sein und doch irgendwie auch wieder nicht.

Der Schock fuhr durch ihren Körper und setzte sich in jeder Ader, in jeder Zelle fest und zeigte ihr erst jetzt das gesamte Ausmaß.
Sie blickte hinunter zu ihren Händen, die immer noch blutverschmiert waren. Voll mit seinem Blut.
Ihr Mund öffnete sich, aber es kam kein einziger Ton hinaus, während ihre Augen all den Schrecken und all die Trauer ausdrückten, die sich in ihr befanden.

Sie wollte schreien und weinen, aber es kam kein Wort und keine Träne. Nichts.
Stattdessen sammelte es sich in ihrem Inneren und sie hatte das Gefühl, dass sie von innen heraus zerrissen wurde.
Ganz langsam. Membran für Membran.

Ihr Körper zitterte und ihr Gesicht hatte seine Farbe verloren, während sie alle Kraft aufbringen musste, um überhaupt aufrecht stehen zu bleiben.
Ihr war kalt und gleichzeitig tobte in ihrem Körper ein Feuer voller Wut. Was sollte sie nur tun?
Er war weg. Ihr bester Freund. Ihre Stütze. Er, der ihr immer wieder zur Seite gestanden hatte. Er war weg.

Sie schüttelte Teylas Hand ab und wollte nur noch raus. Weg von hier. Raus aus diesem Raum, wo alles nach Tod roch.
Sie kam nicht weit, da Teyla versuchte sie zurück zu halten, aber sie wollte nicht hier bleiben und mit den Anderen trauern. Sie wollte nicht in jedem Gesicht den Verlust erblicken. Es würde bedeuten, dass sie sich damit auseinander setzen musste.

„Elizabeth. Es betrifft uns doch alle“, versuchte Teyla sie zum Bleiben zu bewegen, aber es war ihr egal.
Natürlich betraf es alle, aber im Moment wollte sie alleine sein und sie riss ihren Arm aus dem Griff der Athosianerin und lief aus dem Raum. Weg. Nur weg von hier.

Sie achtete nicht darauf, wohin sie lief. Es war nicht wichtig. Sie wollte nur weg von diesem Raum und ohne darüber nachzudenken lief sie durch eine der Balkontüren und befand sich inmitten des Gewitters.
Wind stürmte um sie und Regen klatsche ihr ins Gesicht und durchnässte ihre Kleidung.

Ihr rationaler Verstand sagte, dass sie wieder hinein gehen sollte, aber das hier war genau das, was sie brauchte.
Die Gewalten der Natur. Der Beweis, dass nicht alles tot war. Das Gewitter lebte. Es erfüllte sie mit Energie und sie lief in Richtung der Brüstung, wo der Wind noch stärker wurde und an ihr riss.

Sie wollte nicht wieder zurück. Sie wollte hier bleiben. Wie sollte sie den Anderen erklären, dass es sie zerbrechen würde, wenn sie sich jetzt damit auseinander setzen musste?
Wie sollte sie erklären, dass es zwar alle betraf, aber nicht so, wie es sie betraf?
Sie trauerten um einen Freund. Sie trauerte um den Mann, den sie geliebt hatte.
Sie trauerte um eine Liebe, von der er nicht einmal etwas gewusst hatte. Er war gestorben und sie hatte ihm nicht einmal sagen können, wie viel er ihr bedeutet hatte.

Der Gedanke öffnete die Schleusen, die bisher von purer Wut verschlossen gewesen waren. Tränen traten in ihre Augen, liefen ihre Wange hinunter und vermischten sich mit dem Regen.
Ihr Körper beugte sich dem Schmerz und langsam sank sie zu Boden, während ihr Körper von Krämpfen geschüttelt wurde.
Sie legte ihre Arme um die Knie und ergab sich der Gewissheit, dass er tot war. Sie gab sich in die Hände des Gewitters und verschwand unter dem Wind, der Dunkelheit und den Regenmaßen, während sie still trauerte.

The END
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