Ein ganz normaler Tag by Redlum
Summary: Ein ganz normaler Tag aus dem Leben des Colonel Young an Bord der Destiny.
Categories: Stargate Universe Characters: Everett Young, Multi-Chara
Genre: Friendship, General, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1698 Read: 2148 Published: 19.01.12 Updated: 19.01.12

1. Kapitel 1 by Redlum

Kapitel 1 by Redlum
Author's Notes:
Anmerkung: Mein Beitrag zur FF-Challenge von Kris. Die Aufgabe lautete:


So, nach langem Herumrätseln habe ich mich dazu entschieden, den Begriff, unter dem die Challenge stehen soll, spontan zu entscheiden. Nach einem Blick aus dem Fenster war mir klar, dass er

Nebel* (*= Wobei Nebel alles mögliche sein darf, es kann audch der Nebel im Kopf sein oder der im All und nicht nur das weiße Zeug)

lauten soll.

Nett wäre es, wenn ihr noch folgende Dialogzeilen (ob zusammen oder getrennt, das überlasse ich euch - wie es am besten passt)mit einbauen könntet:

"Nur noch einen Moment - Dann habe ich es!" "Halt! Hör/en Sie/du augenblicklich damit auf. Das/Sein System kollabiert!"

Und vielleicht die Begriffe Baum/Bäume, Starkbier und Elektrolyt.

Serie und Genre ist egal, denn ich will euch nicht noch weiter einengen als ich es oben schon tue.
Ein ganz normaler Tag


Colonel Young ging genervt durch die Gänge der Destiny.
Wieso? Wieso musste ausgerechnet er die Leitung über diesen zusammengewürfelten Haufen haben der sich Crew schimpfte? Er hatte nur ein ganz normales Team haben wollen – einen Wissenschaftler, einen Alien und einen Spaßvogel – als er sich ins Stargateprogramm versetzten hatte lassen. War das wirklich zuviel verlangt? Stattdessen hatte er eine nicht teamfähige, depressive, leicht reizbare und zu Intrigen bereite Mannschaft bekommen und war mit dieser in eine düstere Basis am Ende der Milchstraße ausgelagert worden, bevor sie auf einem düsteren Schiff am Ende des Universums gestrandet waren.
Er hatte Gerüchte gehört, dass die Ikarusbasis ein Auffangbecken für all diejenigen gewesen war, die für das SG-Programm eigentlich ungeeignet waren und von denen niemand wusste, wie sie überhaupt in dieses geraten sein konnten.
Young ging stark davon aus, dass diese Gerüchte der Wahrheit entsprachen und er fragte sich zum wiederholten male, während er sich insgeheim eine Flasche Starkbier wünschte, warum ausgerechnet er die Führung bekommen hatte.

Es gab dauernd irgendwelche Streitereien die geschlichtet und andere Unannehmlichkeiten die gelöst werden mussten. Letzte Woche hatte er durch Zufall feststellen müssen, dass Rush schon vor einem Monat die Schiffstoilette gefunden, es aber dem Rest der Crew vorenthalten hatte.
In der daraufhin stattfindenden hitzigen „Diskussion“ die innerhalb der Besatzung ausgebrochen war, war schließlich herausgekommen, dass Rush nicht der Einzige war, der in Sachen Toilette ein kleines Geheimnis hatte.
Wray war schon vor Ewigkeiten über einen Lagerraum voll Toilettenpapier gestolpert, hatte es aber nicht für nötig befunden die anderen darüber zu informieren. Viel mehr hatte sie vorgehabt es für eine raffinierte Intrige einzusetzen, mit der sie sich die Macht auf der Destiny sichern wollte.
Desweiteren hatte Chloe schließlich zugegeben, in Besitz der Klobürste zu sein, und diese für ihre Zahnreinigung zu benutzen.

Und heute Morgen hatte der Tag mit einem erneuten Streit begonnen, zu dessen Schlichtung er extra mit Hilfe der Kommunikationssteine zur Erde hatte reisen müssen, um sich die benötigte Information zu besorgen. Naja, was hatte er auch anderes erwartet – es war eben ein ganz normaler Tag.
Immer noch leicht genervt betrat er den Aufenthaltsraum, um die Information von der Erde mitzuteilen und so dem Streit endlich ein Ende zu setzten. Er trat an den Tisch, an welchem Riley und James saßen und sich hasserfüllt anstarrten, dass Scrabblespielfeld, dass man in einer der Kisten gefunden hatte, welche man von der Ikarusbasis hatte retten können, zwischen sich aufgebaut.

Elektrolyt schreibt man E – L – E – K – T – R – O – L – Y – T“, teilte Young den beiden Streithähnen monoton und leicht genervt mit.
Als ob es nichts Wichtigeres gäbe, um das sie sich den Kopf zerbrechen mussten!

James entspannte sich, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, verschränkte zufrieden die Arme vor der Brust und streckte Riley die Zunge raus.

Young verdrehte die Augen, seufzte und bereitete sich innerlich auf Rileys Retourkutsche vor, welche unweigerlich folgen musste, als er eine Veränderung in der Luft wahrnahm.
Irgendetwas stimmte nicht.
Irgendwie war es auf einmal ein klein wenig dunstiger geworden.
Rush!
Was immer das war, es steckte mit ziemlicher Sicherheit Rush dahinter!
Seufzend trat Young vom Tisch zurück und machte sich auf den Weg zum Terminalraum.
Wie jeden Tag.
Auf dem Weg dorthin wurde der Dunst langsam immer dichter. Es fehlte nicht mehr viel und die Sichtweite auf der Destiny würde nicht mehr von der Düsternis, welche hier rund um die Uhr herrschte, eingeschränkt werden, sondern von dem immer dichter werdenden Nebel.

„Was haben Sie heute schon wieder angestellt Rush?“, murmelte Young leise vor sich hin.

Schließlich erreichte er den Terminalraum. Doch zu seiner Verärgerung war Rush nicht an seinem Arbeitsplatz. Lediglich Eli hielt die Stellung, hatte Young aber noch nicht bemerkt, da er diesem den Rücken zudrehte.
Young wollte sich schon wieder umdrehen und gehen, da der Nebel ganz offensichtlich nicht aus dem Terminalraum kam, als er Rushs Stimme aus dem Funkgerät hörte, welches Eli in der Hand hielt.

„Nur noch einen Moment - Dann habe ich es!“

„Halt! Hören Sie augenblicklich damit auf. Das System kollabiert!“, rief Eli in das Funkgerät, während er etwas von dem Terminal ablas.

Auf einmal gab es einen dumpfen Knall der durch das Schiff ging, gefolgt von einem Fluch, der aus dem Funkgerät kam.

Eli sah unglücklich zwischen dem Funkgerät und dem Terminal hin und her und kratzte sich am Kopf. „Zu spät.“

„Eli?“

Eli zuckte erschrocken zusammen und drehte sich zu Young um. „Was gibt es Colonel?“

„Das wollte ich eigentlich von Ihnen wissen“, erwiderte der Colonel.

Die Intensität des Nebels nahm seit dem Knall immer schneller zu, so dass Young nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen konnte, als Eli antwortete. „Es war die Toilette Colonel. Irgendetwas hat den Abfluss verstopft. Rush hat versucht das Problem zu beheben, aber wie Sie sehen, hat dabei anscheinend das ganze Abwassersystem … ah … ein bisschen Schaden genommen. Daher auch der Nebel. Anscheinend verteilt sich das Abwasser in Nebelform im Schiff, auch wenn wir noch nicht wissen wieso. Schließlich haben wir keinen Klempner an Bord. Sie wissen ja…“

„… jaja, falsche Leute am falschen Ort“, vervollständigte Young den Satz resignierend und drehte sich dabei in die ungefähre Richtung, aus der Elis Stimme gekommen war. „Wie lange brauchen Sie um das Problem zu beheben?“

„Wir werden sehen.“

Young verdrehte die Augen. Eli hatte wirklich einen sehr speziellen Sinn für Humor. „Rush soll auf jeden Fall so schnell wie möglich…“ Der Colonel verstummte, als ein Schuss die Stille des Schiffs zerriss.

„Was war das?“, kam Elis Stimme aus der dichten Nebelwand.

„Ein Schuss. Moment, ich bin gleich wieder da.“ Young entsicherte seine Pistole und bewegte sich so leise wie möglich in die Richtung aus der der Schuss gekommen war. Der Nebel gab ihm dabei eine hervorragende Deckung, leider nahm er ihm aber auch die Sicht auf Denjenigen der geschossen hatte.
Was konnte nur passiert sein? Hatte es mal wieder Streit zwischen zwei Besatzungsmitgliedern gegeben? Gab es möglicherweise den nächsten Selbstmord? War vielleicht ein Alien unbemerkt an Bord gekommen? Das wäre zumindest mal eine Abwechslung zum Alltagstrott.

Noch während Young darüber grübelte, zeichneten sich ganz schwach drei Personen ab, die in seine Richtung kamen. Der Colonel blieb stehen und richtete seine Pistole auf die mögliche Gefahr.
Je näher die Drei kamen, umso mehr konnte Young von ihnen erkennen. Gerade hatte er bemerkt, dass der Mittlere humpelte und von den anderen beiden gestützt wurde, da war die kleine Gruppe schon so nahe gekommen, dass er sie als Chloe, Greer und einen am Fuß angeschossenen Scott identifizieren konnte. Young senkte die Waffe. „Was ist passiert?“

Chloe zuckte leicht zusammen, als sie die Stimme so unvermittelt vor sich hörte, entspannte sich aber, als sie den Colonel erkannte. „Es ist dieser Nebel. Ich weiß auch nicht… als es plötzlich so neblig wurde, hab ich mich erschrocken und muss wohl einen Angstschrei von mir gegeben haben…“

Young runzelte die Stirn. Das erklärte den Schuss nicht wirklich.

„Ich wollte Chloe beruhigend einen Arm auf die Schulter legen“, erzählte Scott weiter, „aber durch den Nebel konnte ich nicht genau erkennen, wo sie steht… und naja…“

„Und?“, harkte Young nach.

„Wenn es plötzlich so neblig wird, dass ich nichts mehr sehen kann, gleichzeitig jemand kreischt und mich unvermittelt etwas am Arm packt, dann schieß ich erstmal bevor ich Fragen stelle“, vervollständigte Greer den Bericht.

Young seufzte. Also keine Alieninvasion, sondern nur ein ganz normaler Tag auf der Destiny. Er sicherte seine Pistole und steckte sie wieder weg. „Bringen Sie Scott in die Krankenstation. TJ soll ihn sich einmal ansehen.“

„Das hatten wir vor“, seufzte Greer während sich die Drei wieder in Bewegung setzten. „Ich kann sie schon förmlich hören: Oh mein Gott! Eine Schussverletzung! Was soll ich nur tun…?! Ich bin doch für so etwas gar nicht ausgebildet worden…!“

Young schüttelte den Kopf.

Was jetzt?
Am besten Rush suchen und ihm klar machen, dass er sich besser gestern als heute darum kümmern sollte, dass der Nebel beseitigt wurde. Rush war zwar angeblich einer der klügsten Köpfe des SGC, aber man musste ihn trotzdem immer wieder auf das offensichtliche hinweisen und danach am besten rund um die Uhr überwachen, damit er auch genau das tat, was er tun sollte.
Young drehte sich in Richtung Toilette, lief los und…


…kam langsam wieder zu Bewusstsein.
Sein Kopf dröhnte.
Er öffnete vorsichtig die Augen und sah sich um.
Er lag offensichtlich in einem der Betten der Krankenstation.

Als TJ bemerkte, dass der Colonel wach war, kam sie zu ihm hinüber. „Wieder wach? Wie fühlst du dich?“

„Wie wenn mir ein Baum auf den Kopf gefallen wäre“, gab Young zu. „Was ist passiert?“

„Du hast in dem Nebel anscheinend eine Schiffswand übersehen und bist voll dagegen gelaufen. Du warst fast fünf Stunden bewusstlos.“

„O Gott, der Nebel!“ Young richtete sich auf

„Rush und Eli kümmern sich darum. Er ist schon fast wieder komplett weg.“

„Was ist mit Scott?“

„Der wird wieder“, meinte TJ zuversichtlich. „Und du solltest dich jetzt auch besser noch etwas ausruhen.

„Ich kann nicht“, entgegnete Young. „Der Tag ist noch nicht vorbei. Wray hat bis jetzt noch gar nicht versucht…“

„…das Kommando zu übernehmen?“, vervollständigte TJ den Satz und drückte Young entschlossen wieder in eine liegende Stellung zurück. „Doch hat sie. Als du bewusstlos warst. Aber wir konnten den Putschversuch erfolgreich vereiteln. Schlaf jetzt Everett. Morgen wird wieder ein langer Tag.“

TJ hatte Recht. Er musste sich ausruhen. Morgen würde wieder ein Tag voller Streitereien, Machtkämpfen, Unfällen, Intrigen und anderen Gefahren sein.
Und er würde wieder an vorderster Front stehen.
Eben ein ganz normaler Tag für Colonel Everett Young an Bord der Destiny.

© Redlum49 (Januar 2011)
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