Die Rebellen (4): Erste Erkenntnisse by Selana
Summary: Fortsetzung zu den FFs: Die Rebellen 1 + 2 + 3
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 6 Completed: Ja Word count: 11688 Read: 36610 Published: 18.01.12 Updated: 18.01.12

1. Kapitel 1 by Selana

2. Kapitel 2 by Selana

3. Kapitel 3 by Selana

4. Kapitel 4 by Selana

5. Kapitel 5 by Selana

6. Kapitel 6 by Selana

Kapitel 1 by Selana
Die Rebellen (4): Erste Erkenntnisse


1. Teil

Das Piepsen des Funkgerätes unterbrach Lornes Arbeit am Computer. Doktor Weir forderte ihn auf in die Zentrale zu kommen. Er bestätigte und beendete seine Arbeit und machte sich auf den Weg. Unterwegs traf er auf Rodney McKay.

"Was mag jetzt schon wieder los sein?", wandte sich Lorne an Rodney.

Dieser wusste es jedoch auch nicht. Sie durchquerten gemeinsam die Zentrale und betraten Weirs Büro. Dort wurden sie schon von Weir, Major Sheppard, Kitaro und dem Antiker D'orien erwartet.

Kitaro war ein Athosianer, der sich vor kurzem entschlossen hatte, sie in ihrem Kampf zur Rückeroberung von Atlantis zu unterstützen. Teyla hatte ihnen versichert, dass sie Kitaro bedingungslos vertrauen konnten.

"Da wir jetzt alle versammelt sind, werde ich gleich beginnen", eröffnete Weir das Gespräch. "Wir haben vor kurzem eine codierte Nachricht über die Relaisstation von den Genii unter Commander Kolya erhalten. Die Nachricht betrifft auch Captain D'orien, weshalb ich ihn zu diesem Gespräch hinzugezogen habe."

Weir nickte dem Antiker dabei freundlich zu. Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort. "Die Genii haben einen Planeten entdeckt, auf der sich wahrscheinlich eine verlassene Stadt der Antiker befindet. Die Stadt liegt jedoch unter einem Schutzschild, den die Genii nicht durchdringen können. Sie fragen nun an ob wir ihnen helfen können. Sie, Captain und auch John besitzen ja das Gen in alter Stärke. Auch Lorne ist recht geschickt im Umgang mit Antiker-Artefakten. Wäre es möglich, dass wir eine Spur von Ihrem Volk finden, D’orien?"

D'orien überlegte kurz und antwortete dann: "Das weiß ich nicht, Doktor! Aber einen Versuch ist es sicher wert."

"Sehr gut! Die Genii gaben uns die Koordinaten des Systems. Da die VERGELTUNG im Moment unabkömmlich ist, möchte ich Sie bitten mit der AZORA zum Treffpunkt zu fliegen. Major Lorne, John, Kitaro und McKay werden Sie begleiten", sagte Weir.

"Einverstanden, Doktor! Damit kann ich mich endlich für Ihre freundliche Hilfe bedanken", erwiderte der Antiker.

"Dann starten Sie am besten morgen früh", schlug Weir vor.

Sie besprachen noch die weiteren Einzelheiten und gingen dann. Jeder hatte noch einige Sachen vor dem Abflug zu erledigen. Auf dem Weg in sein Quartier entschied er, noch kurz in der Kantine vorbeizuschauen. An einem der Tische sah er die Genii Gilia Kordac sitzen, die seit kurzem bei ihnen in der Sphäre lebte.

Sie winkte ihm zu, als sie ihn bemerkte. Er schlenderte zu ihr hinüber und setzte sich an den Tisch. Lorne war ihr vor vier Wochen auf einem Asteroiden in der Sphäre begegnet. Zusammen mit Weir, Sheppard und McKay hatte er dort auf einem Asteroiden notlanden müssen. Es hatte einen Kampf mit den Wraith gegeben, und dabei war ihm Gilia über den Weg gelaufen. Dort hatten sie auch Captain D'orien schlafend in einer Schlafkammer entdeckt.

Heute trug die junge Rebellin ihr langes, schwarzes Haar offen, und Lorne musste zugeben, dass ihr das ausgezeichnet stand. Der Major erzählte ihr während des Essens beiläufig, dass er morgen abreisen würde und dass sie sich so einige Zeit nicht sehen konnten. Als Lorne Gilia schließlich zu ihrem Quartier begleitete, war es schon sehr spät. Wenn er noch ein paar Stunden Schlaf haben wollte, war es höchste Zeit dafür.

Am anderen Morgen

Pünktlich zur angegebenen Zeit erschien das Team in der AZORA. Captain D'orien erwartete sie schon. Alle waren überrascht, als auch Gilia Kordac erschien. D’orien erklärte ihnen, dass er ihr die Erlaubnis gegeben hatte, sich ihnen anzuschließen.

Die AZORA war nur halb so groß wie die VERGELTUNG, aber trotzdem mit allen Errungenschaften der Antiker ausgerüstet und so der VERGELTUNG überlegen. Im Moment war der Captain das einzige Besatzungsmitglied. Er hatte jedoch eine große Unterstützung in seinem Bordcomputer, denn eigentlich flog MONA das Schiff ja alleine. Über einen Chip konnte der Captain sich mit seinem Raumschiff auch außerhalb des Schiffes in Verbindung setzen und so über ihr ungeheures Wissen verfügen. Außerdem besaß die AZORA auch eine Beamanlage, dessen Geheimnis sein Volk wohl schon lange entschlüsselt hatte.

Der gutaussehende Fremde setzte sich an die Steueranlage des Schiffes und bat um die Startfreigabe. Doktor Weir wünschten ihnen von der Zentrale aus eine gute Reise und eine erfolgreiche Mission. Die AZORA schwebte langsam aus dem Hangar und beschleunigte dann gemächlich. Nachdem sie auch den Bereich der Sphäre verlassen hatten, öffneten sie ein Raumfenster und das tropfenförmige Raumschiff verschwand im Hyperraum. Sie nahmen Kurs auf die angegebenen Koordinaten und reichten diese einige Stunden später.

McKay saß neben D'orien an den Kontrollen des Schiffes und scannte die Umgebung. "Ich orte zwei Raumschiffe der Utapa in der Nähe. Ohne unseren Tarnschild hätten wir uns jetzt verraten", erklärte der Wissenschaftler.

"Die Schiffe bedeuten keine Gefahr", erklang die Stimme des Bordcomputers. "Ich programmiere einen Kurs, der uns weit an ihnen vorbeiführen wird!"

In einem großen Bogen umflog die AZORA die Utapa-Kreuzer und ließ sie weit hinter sich zurück. Sie schienen sie nicht zu suchen. Wahrscheinlich waren sie nur auf einer Routinepatrouille, denn dieses Gebiet gehörte noch zum Einzugsgebiet der Utapa.

"Einfach großartig diese Schilde der Antiker", meinte Lorne.

"Allerdings", erwiderte D'orien. „Ohne ihn könnten wir uns nicht so frei bewegen. MONA, nimm Kurs auf die von den Genii angegebenen Koordinaten. Sicher warten sie am Treffpunkt schon auf uns", befahl D'orien seinem Computer.

"Verstanden, Captain! Restlicher Kurs ist eingegeben."

Eine Stunde später

"Captain, angegebene Position ist erreicht. Gehe auf Unterlichtgeschwindigkeit!" meldete der Bordcomputer der AZORA.

Alle starrten gespannt auf den großen Bildschirm, wo die Sterne wieder ihren normalen Anblick annahmen.

"Das Sonnensystem liegt genau vor uns", erklärte MONA.

"Nimm Kurs darauf! Sind irgendwelche fremden Schiffe im Ortungsbereich?", fragte D'orien.

"Nein, Captain!"

"Dann schalte den Tarnschild aus. Die Genii können uns sonst nicht ausmachen", befahl D'orien.

MONA gehorchte und mit deaktiviertem Tarnschild flog das Schiff in das unbekannte Sonnensystem hinein.

"Das System hat 11 Planeten! Nur der vierte Planet ist jedoch Klasse M", teilte Sheppard mit.

Er kannte sich inzwischen mit den technischen Einrichtungen der AZORA bestens aus und verfolgte am wissenschaftlichen Terminal alle Anzeigen. Er würde sich sogar zutrauen, die AZORA zu fliegen, wenn MONA ihm dies erlauben würde.

Langsam wurde der Planet vor ihnen immer größer. Die Sensoren des Schiffes registrierten jede Bewegung in der Nähe des Planeten oder auf seiner Oberfläche.

"Die Luft ist für uns atembar. Jedoch befindet sich der Planet im Urzustand. Den Anzeigen nach vergleichbar mit dem späten Jura oder Anfang frühe Kreidezeit auf der Erde", sagte Rodney.

Plötzlich meldete sich MONA wieder: "Ein Raumschiff taucht hinter dem Planeten auf. Bauart unbekannt."

"Kannst du das Raumschiff vergrößern, damit wir es genau sehen können, MONA?", fragte Sheppard.

"Ja, Major Sheppard!"

"Dann tue es!", befahl John. Er konnte nun die Form genau erkennen. "Ich kenne es!
Es ist die FEUERSTRUM unter dem Kommando von Acastus Kolya."

"Grußfrequenz öffnen. Wir rufen sie", mischte sich nun D'orien ein.

Gleich darauf erschien das Abbild eines Mannes mit markantem Narbengesicht auf dem Bildschirm. "Hier ist die FEUERSTRUM! Commander Kolya spricht!"

"Ich bin D'orien, der Captain der AZORA! Meine Freunde aus der SPHÄRE kennen Sie ja schon!"

Kolya begrüßte alle freundlich. Außer D'orien und Gilia Kordac waren dem Genii alle bekannt. Sie hatten einige Abenteuer zusammen erlebt. Die beiden Raumschiffe traten gemeinsam in eine Umlaufbahn um den Planeten ein. Dann vereinbarten sie ein Treffen auf der AZORA.

Kolya hatte das Kommando über das Schiff seinem Ersten Offizier und Sohn Tenor übergeben. Er selbst und seine Nichte Kilar ließen sich zusammen mit vier Sicherheitsleuten seines Schiffes auf die AZORA beamen und von dort nach kurzer Begrüßung hinunter auf den Planeten.

Genau an den gewünschten Koordinaten rematerialisierten sie wieder. Eine durchsichtige Kuppel umspannte die riesige verlassene Stadt. Jeder Versuch seitens der Genii, diesen Schild zu durchdringen, war bisher gescheitert. Der Wald reichte hier bis direkt an die Kuppel heran. Entfernte man sich ein paar Schritte von der Kuppel, fühlte man sich sofort in eine andere Welt versetzt. Die Genii erzählten von riesigen Monstern, die den Wald bewohnten. Den Beschreibungen nach konnten es nur Dinosaurier sein!

Die Neuankömmlinge betrachteten die Kuppel und die dahinter verborgenen Häuser neugierig. MONA scannte sämtliche bekannten Frequenzen ab. Sie versuchte mit dem Zentralcomputer der Stadt Verbindung aufzunehmen. Dieser musste noch arbeiten, denn sonst wäre der Schutzschild nicht mehr vorhanden gewesen. Sollte die Stadt tatsächlich von den Antiker gebaut worden sein, musste es doch möglich sein, den Computer zu veranlassen sie einzulassen. Leider hatte MONA wenig Erfolg.

"Captain, ich mache am anderen Ende der Stadt eine Schwankung und Abschwächung des Energiefeldes aus. Es ist nur minimal und hat ein Ausmaß von zwei auf zwei Meter. Logischerweise muss es sich um eine Art Tür handeln. Ich schlage vor, sich dorthin zu begeben", sagte MONA. "Dort ist es vielleicht möglich, das Kraftfeld zu durchdringen."

"Dazu müssten wir uns aber zum anderen Ende der Stadt begeben. Das sind bestimmt mehrere Kilometer", wandte McKay ein.

"Exakt 12 km und 425 Meter, Doktor McKay", antwortete MONA.

"Ich schlage vor uns dorthin zu beamen", meinte Rodney.

"Der Vorschlag ist gut", sagte John. "Benachrichtige dein Schiff, D’orien, bevor wir zuviel Zeit verlieren."

Da alle anderen dem zustimmten forderte D'orien MONA auf, sie dorthin zu beamen. Mitten in der Unterhaltung brach der Kontakt jedoch ab. Kolya rief auch die FEUERSTURM. Zu ihrer aller Schrecken erhielt sie jedoch keine Antwort. Kolya und auch D’orien versuchten es nochmals, wieder mit dem gleichen Ergebnis.

"Was ist da los, verdammt?", fluchte Kolya.

"Ich weiß es nicht, Kolya", erklärte D’orien beunruhigt.

Alle sahen sich stumm an, und auf ihren Gesichtern stand die gleiche Frage: Wo waren die beide Schiffe abgeblieben?

"Freunde", meinte John. "Es wird das beste sein los zu marschieren. Unsere einzige Chance ist, das Innere der Stadt zu erreichen."

So machte sich die Gruppe auf den Weg. Sie bewegten sich entlang der Kuppel, um nicht den Weg zu verlieren. Früher oder später mussten sie an der besagten Stelle ankommen. Hin und wieder ertönte ein unbekannter Schrei, und alle sahen sich beunruhigt an.

„Hoffentlich kommen die nicht hierher“, meinte auch McKay und blickte sich furchtsam um.

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Selana
Teil 2

Etwas früher, an Bord der FEUERSTURM

Tenor saß in seinem Sessel in der Zentrale des Schiffes und machte sich Sorgen. Das Schiff gehörte seinem Vater und war gewissermaßen das Flagschiff des Kommando Galahad, dass Kolya anführte. Die Widerstandsgruppe besaß einige Schiffe, doch die FEUERSTURM war ohne Zweifel das beste Schiff von allen.

Viel lieber wäre er jetzt an Stelle seines Vaters unten auf dem Planeten gewesen. Aber diesmal hatte er darauf bestanden selbst zu gehen. Und was er sich in den Kopf setzte, führte er auch aus. Tenor hoffte nur, dass der geheimnisvolle Captain der AZORA Erfolg hatte und das Außenteam schnell die Stadt betreten konnte.

Er wusste nicht, wie lange er schon so nachdenklich in seinem Sessel saß, als seine Gedankengänge abrupt unterbrochen wurden.

"Eine Gruppe Raumschiffe verlässt den Hyperraum. Sie nähern sich uns", meldete einer von Tenors Untergebenen.

"Kannst du erkennen, was für Schiffe es sind?", fragte Tenor den jungen Genii.

"Ja! Es sind Utapa!"

Tenor sprang erregt aus seinem Sitz und wandte sich an den Mann, der den Tarnschild überwachte: "Ist der Tarnschild in Ordnung, Luron?"

Die Antwort war eine Bejahung.

'Was war mit der AZORA?", dachte Tenor, und laut sagte er zu seinem Mann an der Kommunikation: "Frag bitte bei dem Bordcomputer der AZORA an."

"MONA meldet, dass alles in Ordnung ist und empfiehlt absolute Funkstille", meldete der Mann.

"Einverstanden!", stimmte Tenor zu und gab entsprechende Anweisungen.

Alle in der Zentrale beobachteten gespannt die Utapa-Kampfschiffe, die zielstrebig den Planeten anflogen.

"Du liebe Zeit!", entfuhr es dem jungen Genii an der Wissenschaftskonsole, und als Tenor den Grund für diesen Gefühlsausbruch wissen wollte: "Es sind 40 Raumschiffe! Gegen diese haben wir keine Chance. Nicht einmal zusammen mit der AZORA!"

"Ganz ruhig", beruhigte Tenor den jungen Widerstandskämpfer. "Sie können uns unmöglich entdeckt haben. Unser Tarnschild arbeitet einwandfrei. Rudermann, flieg bitte einen Kurs, der uns von den Schiffen wegbringt! Wir ziehen uns etwas zurück."

Kurze Zeit später befand sich das Schiff in sicherer Entfernung zu dem Planeten. Tenor hoffte, dass auch MONA ihr Schiff in Sicherheit gebracht hatte. Ob die Utapa wussten, dass sich jemand hier befand? Die Schiffe bildeten einen dichten Ring um den Planeten, der auch für getarnte Schiffe undurchdringlich war. Ohne Zweifel hatten sie die Stadt entdeckt. Aber was war mit dem Außenteam? Würden sie die Freunde nicht entdecken?

Plötzlich erschütterte ein Schlag die FEUERSTURM, und alle in der Zentrale wurden durcheinander gewirbelte.

„Was ist geschehen?", fragte Tenor nachdem sich alle wieder gefasst hatten.

"Ein neues Schiff der Utapa ist direkt neben uns aus dem Hyperraum aufgetaucht. Es hat uns gestreift. Der Tarnschild ist ausgefallen!"

"Vier weitere Feind-Schiffe nehmen Kurs auf uns. Sie haben uns entdeckt!", schrie eine Stimme durch das Chaos.

"Was ist mit den Waffen?", wollte Tenor wissen.

"Waffensysteme voll einsatzfähig", meldete die Genii an der Waffenkonsole.

"Feuer frei, sobald sie in Reichweite sind", befahl Tenor.

"Verstanden!"

Auch wenn die FEUERSTURM kein militärisches Schiff war, herrschte an Bord doch eine Rangordnung, weil sonst nur das Chaos regiert hätte. Tenor war nun ganz froh darüber.

Kurz darauf eröffnete die FEUERSTURM das Feuer auf die feindlichen Schiffe. Eines erhielt einen direkten Treffer und trudelte davon. Zwei Treffer gleichzeitig erschütterten das Genii-Schiff, doch die Schilde hielten.

"Schilde auf 80% gefallen", ertönte eine Stimme.

Die FEUERSTURM feuerte wieder, doch auch die Schilde des Utapa-Schiffes hielten dem Treffer stand.

"Fünf weitere Raumschiffe im Anflug."

"Das sind zu viele", meinte nun auch Tenor. "Wir ziehen uns zurück. Hyperraumfenster öffnen!"

"Verstanden", antwortete der Rudergänger. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Die Utapa-Schiffe hatten die FEUERSTURM vollständig eingekreist. Es wurde ein gegenseitiges Belauern. Wie aus dem Nichts traf ein Schuss eines der Feindschiffe, welches sofort explodierte. Gleichzeitig tauchte die AZORA auf. Die Genii nahmen ihre Chance wahr und öffneten ein Raumfenster. Die AZORA flog hinter ihnen her und gab ihnen Geleitschutz. Sechs der Utapa-Schiffe verfolgten sie, während die anderen abdrehten und zum Planeten zurückkehrten.

Die Verfolgerschiffe blieben ihnen hartnäckig auf den Fersen. Da sie sich nicht zu weit entfernen wollten, beschlossen sie sich zum Kampf zu stellen. Beide Schiffe verließen den Hyperraum und drehten bei. Die AZORA tarnte sich wieder, während die FEUERSTURM ohne Bewegung auf die Feindschiffe wartete. Die Utapa eröffneten sofort das Feuer. Ihre Treffer erschütterten das Genii-Schiff, richteten jedoch keinen großen Schaden an. Noch hielten die Schilde.

Tenor ließ den Angriff erwidern. Diesmal hatten sie Erfolg. Eines der Feindschiffe explodierte. Zur selben Zeit enttarnte sich die AZORA, und ein zweites Utapa-Schiff wurde vernichtet. Die restlichen Feindschiffe wandten sich sofort dem Neuankömmling zu, doch das Antikerschiff absorbierte die Treffer mühelos. Als ein weiteres der Utapa-Schiffe beschädigt und ein anderes vernichtet wurde, sahen sie wohl ein, dass sie unterlegen waren und flüchteten. Die FEUERSTURM und die AZORA folgten ihnen nicht, sondern blieben an Ort und Stelle. Sie wollten sich nicht ohne funktionierenden Tarnschild zurück ins Feindgebiet wagen.

Inzwischen, auf dem Planeten

Die zwölf Personen auf dem Planeten ahnten natürlich nichts von den neuen Gefahren, die aufgetaucht waren. Seit ein paar Stunden bewegten sie sich nun schon durch das unwirtliche Gelände, immer entlang des Schildes. Drei der Genii-Wachleute gingen voraus und bahnten einen Weg. Dann folgten John, McKay, Lorne, D’orien und Gilia. Den Abschluss bildeten Kolya, Kitaro, Kilar und der letzte Genii.

Der Wald war kein normaler Wald, auch wenn er auf den ersten Blick so aussah. Bei näherer Betrachtung verwandelten sich die Bäume in große Baumfarne, Koniferen und riesige Schachtelhalme.

Lorne sah bewundernd an einem der monströsen Baumfarne hoch. So etwas hatte er bisher nur in Filmen oder auf Bildern gesehen. Hin und wieder hörten sie unheimliche Schreie durch den Wald schallen, und Lorne fröstelte bei dem Gedanken, welches Tier so einen Laut verursachte.

Gerade erreichten sie eine Lichtung und alle ließen sich am Rande des Waldes zu Boden sinken. Es war nicht ratsam ohne Vorsichtsmaßnahmen auf die Lichtung zu marschieren. Es konnten alle möglichen Tiere am Waldrand lauern. Die Lichtung war sehr groß und von Gras bedeckt. Sie hatte bestimmt einen Durchmesser von 500 m.

McKay holte seinen Lebenszeichendetektor aus der Tasche und scannte die nähere Umgebung. Er konnte viele tierische Lebensformen im Wald ausmachen, doch bis jetzt hatten sie noch keines davon zu Gesicht bekommen. Anscheinend flüchteten die kleineren Dinos vor ihnen. McKay wusste, dass die meisten Dinosaurier harmlose Pflanzenfresser waren, doch es gab auch viele gefährliche Raubsaurier. Diesen Monstern wollte er nicht unbedingt über den Weg laufen. Sein Blick schweifte zum gegenüberliegenden Waldrand hinüber. Plötzlich war ihm, als bewegte sich einer der Baumstämme.

Sein Blick wanderte von unten nach oben, und plötzlich erstarrte er und wurde aschfahl. Der Baum hatte sich tatsächlich bewegt! Oben am "Stamm" konnte McKay einen winzigen Kopf erkennen, ähnlich dem einer Giraffe. Der Stamm war nichts anderes als der lange Hals des Tieres. Rodney schätzte ihn auf bestimmt 7-8 m, und ein tonnenschwerer, elefantenähnlicher Körper schloss sich daran. Die säulenartigen Beine würden alles zertrampeln, was sich ihnen in den Weg stellte.

Lorne war seinem Blick gefolgt. "Ein Brachiosaurier", flüsterte er ehrfurchtsvoll. "Das Vieh ist ja riesig! Da drüben sind noch mehr davon. Zumindest sieh das Tier einem solchen ähnlich."

Tatsächlich! Jetzt, wo alle darauf achteten, konnten sie noch einige der Riesensaurier entdecken. Sie standen fast bewegungslos da, und nur der Kopf bewegte sich beim Abweiden der oberen Baumwipfel.

Da erschütterte ein dumpfer Schlag den Boden, dem noch mehrere folgten. Die Herde der riesigen Pflanzenfresser setzte sich in Bewegung. Der Boden, auf dem sie sich befanden schüttelte sich wie bei einem Erdbeben. Zum Glück für die Gruppe liefen die Tiere in die entgegen gesetzte Richtung. Ein Trompeten erklang, das aus vielen Kehlen erwidert wurde. Langsam verschwand die Herde, wobei sie eine Spur der Verwüstung hinter sich zurück ließ.

"Das war großartig! So etwas habe ich noch nie gesehen", meinte Gilia. "Auf unserem Planeten gab es keine solchen Tiere."

Nur Kitaro starrte den Biestern wenig begeistert hinterher. In seinen Augen bedeuteten sie nur eine Gefahr für das Team.

"Die Luft scheint rein zu sein", mischte sich zum ersten Mal Kilar in das Gespräch ein. Die junge Genii hatten die Atlanter bei früheren Abenteuern kennen und schätzen gelernt.

"Gehen wir weiter", sagte Kolya, und in genau in der gleichen Formation wie vorher setzte sich die Gruppe in Bewegung. Nach allen Seiten sichernd überquerten sie die Wiese. Fast hatten sie den Wald erreicht, als ein furchtbarer Schrei sie aufschreckte.

Gleichzeitig senkte sich ein riesiger Schatten über sie. Der Schrei wiederholte sich und gellte ihnen in den Ohren. Alle sahen nach oben und blieben wie versteinert stehen. Ein riesiger Flugsaurier hatte die Menschen als Beute auserkoren.

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Selana
Teil 3

Der Saurier flog genau auf Lorne zu, und nur ein mächtiger Sprung zur Seite verhinderte, dass die riesigen Krallen der Echse ihn packen konnten. Der Genii vor ihm hatte weniger Glück. Da das Ungeheuer Lorne verfehlt hatte, steuerte es auf die nächste Beute zu. Der Saurier packte den Mann und hob sein schreiendes Opfer mühelos in die Lüfte.

Jetzt erst löste sich die Erstarrung der Männer und Frauen und drei Waffen auf einmal schossen dem Flugsaurier hinterher. Diese stieß einen Schmerzensschrei aus und ließ ihr Opfer fallen. Der Mann stürzte jedoch aus so großer Höhe ab, dass Lorne ihm keine Chance zum Überleben gab. Mit einem dumpfen Laut stürzte er nahe beim Wald zu Boden.

Ohne zu zögern lief Lorne los, um dem Mann zu helfen. Dabei vergaß er die Echse ganz. Kitaro, der weiter den Himmel beobachtet hatte, stieß einen Warnschrei aus. Die Bestie kam zurück! Sie näherte sich dem Major, der die Gefahr noch nicht erkannt hatte im Sturzflug. Kitaro erkannte, dass Lorne verloren war, wenn er nicht eingriff. Wenn er nicht wollte, dass der Mann starb, musste er jetzt sein so lange gehütetes Geheimnis preisgeben. Er hoffte nur, dass seine bisherigen Freunde anschließend in ihm nicht das Ungeheuer sahen, dass viele Menschen auf verschiedenen Welten in ihm gesehen hatten.

Er konzentrierte sich kurz und verwandelte sich in ein Ebenbild des Tieres und schwang sich in den Himmel. Der Wind fing sich in seinen Flügeln, er zog hoch und stieß mit Urgewalt mit dem Flugsaurier zusammen. Der Saurier geriet ins Trudeln, und ein Schrei erfüllte die Lüfte. Kitaro, ebenfalls benommen von dem Zusammenprall fing sich wieder. Die Echse kam im Bogen zurück und griff ihren unerwartet aufgetauchten Rivalen an.

Die Menschen unten verfolgten mit atemloser Spannung den ungewöhnlichen Luftkampf. Sie wagten nicht zu schießen, denn mittlerweile konnten sie Kitaro und das Tier nicht mehr unterscheiden. Die Flügelspannweite der Echse betrug sicher 10-12 m. Das Vieh hatte einen Schlangenhals und einen spitz zulaufenden Kopf mit langem Schnabel. Oben auf dem Kopf saß ein kleiner Höcker. Der Körper war verhältnismäßig klein und endete in einem langen Schwanz. Die kräftigen Füße trugen spitze Krallen. Mit diesen und dem langen kräftigen Schnabel bekämpften sich die Gegner in ungefähr 20 m Höhe.

Da brachte der linke Saurier dem anderen eine entscheidende Verletzung bei, denn dieser fiel zu Boden. Mit lautem Krachen stürzte er, nur wenige Meter von den Menschen entfernt in den Wald. Die Erde bebte, als würde eine Bombe einschlagen!
Lorne hatte inzwischen den abgestürzten Genii erreicht, doch er konnte nur noch dessen Tod feststellen.

Der zweite Saurier drehte noch eine Runde und setzte dann zur Landung an. Etwas unbeholfen kam er am Boden an und verwandelte sich zurück in ... Kitaro. Alle starrten den Mann jetzt an.

„Ich glaube, ihr erwartet jetzt eine Erklärung von mir“, meinte er.

„Das auf jeden Fall“, sagte Sheppard. „Wie in aller Welt hast du das gemacht?“

„Er ist ein Spion“, sagte Kilar.

„Nein, das bin ich nicht“, verteidigte sich Kitaro. „Ich bin nur kein Mensch. Mein Volk nennt sich die Hadar und wir können jede gewünschte Form annehmen.“

„Star Trek!“, meinte McKay. "Du bist unser Odo."

„Wie bitte?“, Kitaro verstand nichts.

„Das ist eine Fernsehserie bei uns auf der Erde“, fügte McKay hinzu. „Ach, vergiss es.“

„Warum hast du das uns nie gesagt?“, fragte Sheppard. „Weiß Teyla davon?“

„Nein, ich lebe schon lange bei ihrem Volk. Ich fand einen toten Athosianer im Wald und habe dessen Identität angenommen. Mein Volk lebt eigentlich in der Milchstraße und ist dort über die ganze Galaxis verstreut. Mich hat es durch Zufall in diese Galaxis verschlagen. Ihr müsst wissen, dass wir sehr lange leben können. Die Goa’uld haben uns wegen unserer Fähigkeit gejagt. Danach ist uns das tarnen in Fleisch und Blut übergegangen. Zumal uns auch die Menschen nicht mochten, wenn sie erfuhren, was für Fähigkeiten wir besitzen. Ich glaube sie fürchteten uns.“

„Nicht wir“, sagte John. „Wenn du es ehrlich meinst bist du uns willkommen.“

Kitaro starrte John sprachlos an. Die Atlanter waren die ersten, die das zu ihm sagten. Alle anderen hatten ihn davongejagt oder sogar versucht ihn zu töten, sobald sie um sein Geheimnis wussten.

„Kommt! Sehen wir uns die Echse an. Deine Geschichte kannst du uns immer noch erzählen, Kitaro“, sagte John.

Erleichtert atmete Kitaro auf und zusammen liefen sie zu der Echse hinüber.

"Unglaublich", bestaunte Gilia den Flugsaurier.

"Sie ist tot. Dein abgestürzter Mann leider auch, Kolya", wandte Lorne sich dann an den Genii.

„Wir müssen weiter", bedrängte Kitaro die Gruppe. "Wer weiß, was hier noch alles herumschleicht."

So setzten sie sich zögernd in Bewegung und erreichten endlich den Waldrand. Eine Stunde gingen sie unbehelligt durch den Wald. Da geschah es! Keiner hatte die funkelnden, hungrigen Augen bemerkt, die jede ihrer Bewegungen schon eine Zeitlang gierig verfolgten. Urplötzlich überfiel eine Gruppe von zehn kleinen Raubsauriern die überraschten Menschen.

Bevor diese reagieren konnten, wurde einer der Genii das Opfer der Bestien. Daraufhin eröffneten die Genii das Feuer auf das Rudel. Eine der kleinen Echsen, die fast wie eine Miniaturausgabe des großen Tyrannosaurus Rex aussahen, wurde auf der Stelle getötet. Die anderen setzten ihre Angriffe jedoch unbeirrt fort und sprengten die Menschen auseinander.

Lorne sah Gilia, Kilar und John im Dickicht verschwinden und folgte ihnen. Nach kurzer Zeit hörte er hinter sich ein Keuchen und drehte sich um. Er erstarrte förmlich vor Schreck. Nur drei Meter von ihm entfernt hockte eines der kleinen Biester und starrte ihn aus intelligenten Augen an.

Jetzt hatte Lorne Gelegenheit ihn aus der Nähe zu betrachten. Der Saurier saß auf den Hinterbeinen und wippte mit dem Oberkörper. Die Arme waren lang und endeten in sehr beweglich aussehenden Greiffingern und je einer langen, stark gekrümmten Kralle. Auch die Beine waren kräftig und endeten in vier Zehen, von denen einer stark nach oben gekrümmt war. Daran befand sich eine riesige Sichelkralle, die sehr gefährlich aussah. Der Kopf ähnelte dem des T-Rex, und in seinem geöffneten Maul saßen säbelartige Reißzähne. Es sah aus, als lachte er ihn aus. Alles in allem ähnelte der Räuber einem großen Laufvogel. Lorne glaubte nun auch die Rasse zu kennen. Er sah aus wie ein Deinonychus! Diese galten als eine der intelligentesten und gefährlichsten aller Raubsaurier, da sie immer im Rudel auf die Jagd gingen.

Mensch und Saurier starrten sich in die Augen. Der Dino schien sich seiner Überlegenheit dem Menschen gegenüber bewusst zu sein. Da endlich überwand Lorne seine Erstarrung und feuerte seinen Strahler, den er schussbereit in der Hand hielt ab. Der Deinonychus wurde zurückgeschleudert, überschlug sich, schüttelte sich und stand wieder auf.

Lorne begriff, dass er den Strahler nur auf Betäubung gestellt hatte, was ihm jetzt zum Verhängnis werden konnte. Bevor er dazu kam, die Einstellung zu ändern, griff die Bestie wütend an. Nur ein blitzschneller Sprung zur Seite bewahrte ihn vor den tödlichen Krallen des Deinonychus. Dabei stolperte er aber über eine Wurzel am Boden und fiel rückwärts ins Dickicht. Der Deinonychus war wieder heran, und Lorne sah die geifernde Fratze auf sich zukommen.

Gerade bevor der Saurier seine Krallen zum tödlichen Schlag einsetzen konnte, traf ihn ein konzentrierter Strahl.

"Lorne, schnell! Hier herauf", hörte er McKays Stimme von oben erklingen. Er blickte hinauf und sah den Wissenschaftler, Kilar und Gilia auf dem Ast eines Baumriesen sitzen. Ohne lange zu überlegen kletterte er zu ihnen hinauf und blieb schwer atmend neben ihnen sitzen.

"Danke, Rodney!", brachte er mit Mühe heraus. "Das war Rettung in letzter Sekunde."

"Du musst dich bei Gilia bedanken. Sie hat geschossen", meinte McKay.

Lorne nickte Gilia dankend zu und fragte dann: "Wo sind die anderen abgeblieben?"

"Keine Ahnung", antwortete Gilia. "Das letzte, was ich sah, war, dass jeder in eine andere Richtung davonrannte."

"Hat jemand einen Lebenszeichendetektor bei sich?", fragte Rodney. "Meinen habe ich bei der Flucht verloren."

Alle verneinten. Lorne nahm sich vor in Zukunft immer einen einzustecken.

"Dann versuchen wir es mit dem Funkgerät", sagte Lorne und aktivierte seines. Doch leider bekam er keine Antwort. "Entweder sind wir die einzigen Überlebenden oder etwas stört die Verbindung. Ich werde es weiter versuchen."

Sie warteten ungefähr eine halbe Stunde auf dem Baum, während Lorne immer wieder versuchte, mit den anderen Verbindung aufzunehmen. Jedoch ohne Erfolg! Schließlich entschlossen sie sich zurück zu marschieren. Sie waren bei der Flucht vor den Deinonychus weit in den Wald geraten, so dass sie im ersten Moment nicht wussten, in welche Richtung sie sich wenden sollten. So ging Lorne voraus, während Rodney, Gilia und Kilar ihm folgten.

Eine Stunde bewegten sie sich durch den Wald ohne die Stadt zu Gesicht zu bekommen. Mehrmals hörten sie verdächtige Geräusche und versteckten sich schnell. Doch niemals bekamen sie das Tier, welches das Geräusch verursachte zu Gesicht. Nach der Begegnung mit dem Flugsaurier und den Deinonychus hatten sie auch kein Verlangen danach. Immer wieder versuchte der Major mit den Freunden Verbindung aufzunehmen. Urplötzlich lichtete sich der Wald vor ihnen.

"Die Stadt", entfuhr es Lorne. "Wir haben es geschafft."

Sie traten an den Waldrand und blieben enttäuscht stehen, obwohl der Anblick, der sich ihren Augen bot nicht phantastischer hätte sein können. Sie hatten nicht die Stadt, sondern den Rand des Waldes erreicht. Vor ihnen erstreckte sich eine große Ebene, auf welcher es von Dinosauriern nur so wimmelte. Nur weit hinten am Horizont war ein dunkler Strich zu erkennen. Es war anzunehmen, dass sich dort der Wald fortsetzte. Schnell sanken sie zurück in den Schutz des Dickichts und ließen den grandiosen Anblick auf sich einwirken.

Ein breiter Fluss lag vor ihnen, der jedoch sehr flach sein musste, denn sie sahen unzählige Sandbänke in seinem Bett. Auf diesen und am Ufer tummelten sich die Dinosaurier. Die Sonne versank gerade am Horizont und badete die Landschaft in ein unwirkliches rotes Licht. Nicht weit von ihnen entfernt weidete eine Gruppe dieser seltsamen Lebewesen. Einige von ihnen gingen auf allen vieren, die anderen saßen auf ihren kräftigen Hinterbeinen. An einem ihrer Vorderbeine, die fast wie Hände wirkten, saß ein großer spitzer Dorn.

Lorne wusste jedoch, dass die Tiere friedliche Pflanzenfresser waren und den Dorn nur zur Verteidigung benutzten. Die Wissenschaftler auf der Erde hatten sie Iguanodon genannt. Die Riesen waren bis zu 10 m lang und wogen bestimmt um die 4-5 Tonnen. Auch Jungtiere tollten zwischen den Großen umher.

Weiter hinten konnten sie einige der monströsen Brachiosaurier erkennen und solche mit Schnäbeln wie Enten. Auch unbekannte Dinos kamen um diese Tageszeit zur Tränke. Die Luft war erfüllt vom Schreien einiger kleiner Flugsaurier, die hin und wieder tauchten und sich mit Fischen in den Schnäbeln in die Lüfte schwangen. Nur mit Mühe konnten sich die Beobachter von dem Anblick lösen. Doch leider erkannten die Menschen, dass sie sich total verirrt hatten. Sie waren ohne Zweifel in die falsche Richtung gelaufen. Das bedeutete, dass sie wieder in den Wald zurückkehren mussten, um die Stadt zu erreichen.

"Es wird dunkel", meinte Kilar. "In der Nacht können wir uns nicht durch den Wald bewegen. Wir müssen uns ein sicheres Versteck suchen und morgen versuchen, den Weg zurück zu finden."

"Kilar hat recht", stimmte McKay zu. "Wer weiß, welche Saurier nachts durch den Wald schleichen. Für die wären wir dann ein gefundenes Fressen."

Das war leicht gesagt! Wo sollten sie so schnell ein Versteck finden?

"Die Bäume", schlug Lorne vor. "Dort sind wir dann wenigsten vor den Raubsauriern sicher."

Die anderen fanden den Vorschlag akzeptabel und so machten sie sich auf die Suche. Es gab viele Baumriesen, und nach kurzer Suche fanden sie einen geeigneten. Einer der riesigen Baumfarne, die sie einfach „Bäume“ nannten, bildete oben eine regelrechte Plattform. Diese lud geradezu zur Übernachtung ein. Schnell kletterten sie nach oben. Es wurde auch höchste Zeit, denn inzwischen war es dunkel geworden. Auf dem Baum würde es zwar nicht gerade sehr bequem zum Schlafen sein, aber wenigsten einigermaßen sicher. Sie beschlossen abwechselnd Wache zu halten. Lorne übernahm die erste Wache.

Die anderen legten sich hin und schliefen auf der Stelle vor Müdigkeit ein. Lorne wachte über seine Gefährten. So saß er mitten in der Nacht auf dem Baumfarn, allein seinen Gedanken überlassen. Die Welt um ihn herum war fremdartig und er fühlte sich zurückversetzt in die Vergangenheit der Erde, in eine Zeit vor über 100 Millionen Jahren. War es nicht eigentlich eine Reise in die Vergangenheit?

Viele unbekannte Geräusche erfüllten die Dunkelheit. Mehrmals hörte er in der Nähe Tiere vorbeiziehen. Den Geräuschen nach mussten einige davon riesig sein. Einmal hörte er direkt unter sich ein Schnüffeln und Kratzen. Anscheinend roch das Tier sie, konnte aber zum Glück nicht auf den Baum klettern. Schließlich brüllte es vor Wut und Enttäuschung auf und zog von dannen.

Lorne atmete erleichtert auf. Seine Gedanken schweiften ab zu den anderen Freunden. Was mochte mit ihnen geschehen sein?

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Kapitel 4 by Selana
Teil 4

"Kitaro, in Deckung!", schrie Kolya und feuerte seine Waffe ab.

Der Deinonychus, welcher gerade Kitaro packen wollte, wurde mitten im Sprung getroffen, bevor er den Formwandler erreichen konnte. Aus den Augenwinkeln sah Kolya Major Lorne im Wald verschwinden. Doch ein weiterer Angriff eines der kleinen Monster lenkte ihn ab, und er hatte alle Mühe, am Leben zu bleiben. Er sah auch D'orien im Wald Deckung suchen. Sein Strahler blitzte auf und tötete einen weiteren Saurier. Er hastete ebenfalls los, um Deckung zu suchen.

Kitaro hatte sich in ein seltsames Flugwesen mit Armen verwandelt und feuerte von oben auf die Saurier. Jetzt waren nur noch zwei der Bestien übrig. Schließlich verstummt der Lärm, und die Schüsse hörten auf. Von seiner sicheren Position aus hatte Kitaro die restlichen beiden Deinonychus getötet.

Kolya wagte sich aus seinem Versteck hervor und betrat wieder die Lichtung. Zwei weitere seiner Männer waren tot, so dass ihre Gruppe nun nur noch aus neun Personen bestand. Er sah Kitaro, der sich wieder zurückverwandelt hatte, D'orien und den letzten Sicherheitsmann. Wo waren Kilar, Lorne, McKay und Gilia? Den Major hatte er im Wald untertauchen sehen, aber die anderen drei?

"Wo ist der Rest der Gruppe?", fragte er deshalb. "Major Lorne sah ich in den Wald rennen. Habt ihr gesehen, wohin die anderen sind?"

"Kilar, Gilia und McKay sind kurz vorher ebenfalls im Wald untergetaucht", antwortete Kolyas Sicherheitsmann.

Kitaro aktivierte seinen Funkgerät, bekam jedoch keine Antwort.

"Der Kontakt zu ihnen ist unterbrochen", teilte er den anderen mit. "Etwas scheint den Empfang zu stören oder sie sind tot."

Sheppard holte seinen Lebenszeichendetektor heraus: "Auch hier sind die Daten auf einmal gestört. Ich registriere aber ein bisher nicht vorhandenes Energiefeld. Es scheint von der Stadt auszugehen. Anscheinend verhindert es jede Ortung und den Funkverkehr."

"Können wir das Feld neutralisieren, Sheppard?", fragte Kolya den Atlanter.

"Nein", lautete die Antwort.

"Das ist nicht zu ändern", seufzte Kolya.

Alle sahen enttäuscht und ratlos aus, und so übernahm Kitaro wieder die Initiative: "Ich schlage vor weiterzugehen. Eine Suche im Wald ist sinnlos. Außerdem wird es in Kürze dunkel. Ich werde versuchen, sie von oben auszumachen. Sobald ich etwas finde, werde ich wieder zu euch stoßen."

Ohne die Antwort der anderen abzuwarten, verwandelte sich der Formwandler in einen kleinen Flugsaurier, schwang sich in die Luft und verschwand. Die Freunde sahen ihm nach, und da ihnen nichts anderes übrig blieb, setzten sie sich wieder in Bewegung.

Kurzes Zwischenspiel, an Bord der FEUERSTURM

Den Genii unter Tenor war es zur gleichen Zeit gelungen, den Tarnschild wieder zu reparieren. Zum Glück für alle hielt sich der Schaden in Grenzen. Nachdem der Schild nun wieder funktionierte, beschlossen sie zum Planeten zurückzukehren. Auf keinen Fall würden sie die Freunde dort zurücklassen. Tenor ließ Funkverbindung mit MONA aufnehmen und teilte seinen Entschluss mit. Auch MONA wollte ihren Captain auf keinen Fall im Stich lassen.

Am anderen Morgen, auf dem Planeten

Der Tag brach mit einem atemberaubenden Morgenrot an. Kitaro glitt durch die Lüfte. Der Wind fing sich in seinen Flügeln und er fühlte sich phantastisch. Als es Nacht wurde, hatte er sich wieder zu seinen Freunden gesellt. Diese zu finden, bereitete ihm keine Schwierigkeiten. Genauso wie die vermissten Freunde hatten auch sie die Nacht auf einem Baum verbracht. Von den Vermissten hatte er allerdings keine Spur entdeckt, und so befürchteten sie alle das schlimmste.

Seine scharfen Echsenaugen sahen alles. Diese Form war wirklich vorteilhaft. Keine Bewegung im Wald entging ihm. Einmal hatte er sich ganz hoch in die Lüfte geschwungen. Dabei hatte er eine große Flussebene im Westen entdeckt. Doch da die Ebene sich in der entgegen gesetzter Richtung zur Stadt befand, hatte er nicht dort sondern weiter den Stadtrand abgesucht. Als die Dunkelheit hereingebrochen war, flog er zu seinen Freunden zurück.

Beim ersten Morgengrauen war er jedoch wieder los geflogen und befand sich jetzt schon seit drei Stunden in der Luft. Immer wieder flog er die Strecke ohne Erfolg ab. Nur seine Gruppe, die sich mühsam den Weg durch das Dickicht bahnte, sah er immer wieder.

Am frühen Nachmittag landete er das erste Mal bei ihnen. Sie machten gerade eine kurze Rast. Zu essen hatten sie genug, wenn auch nur Notrationen.

"Keine Spur von ihnen", begrüßte Kitaro sie.

"Langsam befürchte ich, dass sie nicht mehr am Leben sind“, meinte D’orien.

"Vielleicht haben sie sich auch nur hoffnungslos verirrt", meinte Sheppard und machte ein besorgtes Gesicht dabei.

Kitaro starrte den Major überrascht an. Er hatte ihn auf einen Gedanken gebracht.

"Bis morgen Mittag sollten wir unser Ziel erreichen", hörte er D'orien an Rande sagen, doch achtete Kitaro nicht sehr darauf, denn der Gedanke in seinem Kopf ließ ihn nicht mehr zur Ruhe kommen.

Sheppard sah dem Formwandler an, dass ihm eine Idee gekommen war, und so wandte er sich an ihn: "Ich denke, du hast eine Idee, Kitaro? Heraus damit!"

"Gestern sah ich im Westen eine Ebene. Da sie aber weit entfernt lag, ließ ich sie unbeachtet. Was ist aber, wenn du recht hast, John, und die vier sind in die falsche Richtung gelaufen? Dann müssen sie unweigerlich auf die Ebene gestoßen sein. Dort haben sie wahrscheinlich ihren Irrtum erkannt und sind umgekehrt. Dies würde bedeuten, dass ich meine Kreise weiter ausdehnen muss. Ich werde gleich wieder aufbrechen. Falls ich heute nicht mehr wiederkomme, sehen wir uns morgen."

Sie nickten zustimmend und Kitaro schwang sich in die Lüfte. Diesmal zog er seine Kreise bis zu der Ebene hinüber. Ein breiter Fluss durchquerte diese und teilte sie in zwei Hälften. Weit am Horizont schloss sich wieder der Wald an. Doch soweit konnten die vier unmöglich gekommen sein.

Deshalb begann Kitaro seine Suche an der Stelle, wo der Angriff der Deinonychus stattgefunden hatte. Er rechnete ungefähr aus, wo die Vermissten die Ebene erreicht haben mussten. Dort begann er intensiv zu suchen. Einige Stunden vergingen und Kitaro gab die Hoffnung fast auf.

Langsam sank die Sonne dem Horizont zu und der Tag wollte der Dunkelheit weichen. Noch aber konnten seine scharfen Augen jede Bewegung ausmachen. Kitaro sah einige seltsame Saurier, nicht aber die Gesuchten! Ob sie überhaupt noch am Leben waren?

Da! War da nicht eine Bewegung im Dickicht auszumachen? Wahrscheinlich wieder nur ein weiterer Saurier, befürchtete Kitaro. Trotzdem nahm er die Stelle in näheren Augenschein. Kitaro traute seinen Augen kaum. Ganz deutlich erkannte er Rodney McKay und endlich auch die anderen Vermissten. Er hatte sie gefunden!

Kitaro setzte zur Landung an, und genau vor Gilia Kordac verwandelte er sich zurück in seine humanoide Gestalt. Diese hatte vor Schreck über die unerwartete Begegnung den Strahler gezogen, doch im letzten Moment erkannte sie Kitaro und senkte ihre Waffe.

"Kitaro, verflucht! Vor Schreck hätte ich dich beinahe erschossen!", begrüßte die Genii den Formwandler. "Das nächste Mal kündige dich bitte an!"

"Ich bin froh, dich zu sehen! Wo sind die anderen? Sind sie noch am Leben?", wollte Lorne von Kitaro wissen.

"Alles in Ordnung, Major! Den anderen geht es gut. Sie sind schon voraus gegangen.
In der Tat waren wir besorgt um euch und haben schon das Schlimmste befürchtet. Was ist geschehen?"

Lorne erzählte dem Formwandler alles haargenau.

"Es wird gleich dunkel", meinte Kitaro schließlich. "Das Beste wäre es, wieder einen Baum für die Nacht zu suchen. Morgen sollten wir dann unser Ziel erreichen. Die Gruppe vor uns wird sicher schon am Morgen dort ankommen. Wir aber sollten es bis am Abend auch gut schaffen."

Es war für Kitaro nicht schwierig, ein geeignetes Nachtquartier zu finden, und so verbrachten die fünf eine zweite Nacht auf einem Baum.

Am nächsten Morgen flog Kitaro gleich los, um den anderen mitzuteilen, dass die Freunde noch am Leben waren, während die vier wieder ihren beschwerlichen Marsch begannen.

Kitaro fand die Gesuchten nach einer Stunde. Sie waren schon am Ziel. Erfreut hörten sie von ihm, dass die Freunde noch lebten. D’orien versuchte wieder Kontakt mit dem Stadtcomputer aufzunehmen. Das war ein schwieriges Unternehmen, wie sich herausstellte, denn der Computer ließ sich nicht überlisten.

Kitaro flog währenddessen zu den vier anderen zurück, um ihnen einen sicheren Weg zu weisen. Inzwischen waren auch sie fast am Ziel angekommen und hatten die Spur der vor ihnen gehenden gefunden. Damit kamen sie nun schneller voran. Kitaro landete bei ihnen und begleitete sie in seiner gewohnten menschlichen Form.

"Wir sollten unsere Freunde bis zum Abend erreichen", meinte Kitaro. "Sie versuchen schon sich Zutritt zur Stadt zu verschaffen."

Die Zeit verging wie im Fluge. Einmal mussten sie einen Umweg machen, da Gilia, die etwas vorausging, einen riesigen Raubsaurier entdeckte. Dieser hatte Beute gemacht und hielt gerade ein ausgiebiges Mahl. Im weiten Bogen umgingen sie die Stelle.

Außerdem hatten sie jetzt von den Sauriern die Nase voll. Da die Tiere auch nachts aktiv waren, schien die Theorie, dass die Dinos Warmblüter waren zu stimmen. Wäre das anders, hätten sie wenigstens in der Nacht Ruhe gehabt. Kaum war die Gefahr gebannt, als Kitaro die Gruppe stoppte.

"Was ist los?", fragte Lorne den Formwandler.

"Ich weiß noch nicht", lautete die Antwort. "Aber etwas stimmt nicht. Mir war, als hätte ich da vorne eine leichte Bewegung gesehen."

"Mir ist nichts aufgefallen", meinte Lorne. „Wahrscheinlich hast du dich geirrt.“

"Das werden wir bald herausgefunden haben. Geht alle langsam weiter", bestimmte er.

Unauffällig verdrückte sich Kitaro in die Büsche, während die Freunde gehorsam weitermarschierten. Sie passierten die Stelle, die Kitaro aufgefallen war, ohne jedoch etwas zu bemerken. Da klang hinter ihnen ein Tumult auf, und lautes Geschrei ertönte. Alle drehten sich schnell herum. Ihren Augen bot sich ein unerwarteter Anblick.

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Kapitel 5 by Selana
Teil 5

Kitaro hatte zwei Kinder am Kragen gepackt.

Sie trugen Kleidung aus Tierfellen und Leder. Bewaffnet waren sie mit Pfeil und Bogen. Nach Kitaros Attacke hatten sie diese jedoch fallen gelassen.

"Wer seid denn ihr?", fragte Lorne die verängstigten Kinder.

Es waren ein Junge und ein Mädchen im Alter von etwa 14 und 15 Jahren. Die Kinder antworteten nicht. Lorne vermutete, dass sie ihn nicht verstanden hatten. Er ging auf den Jungen zu, hielt die Hände nach oben und sagte laut und deutlich 'Lorne'. Dabei zeigte er dann mit einer Hand auf sich. Kitaro gab er zu verstehen, die Kinder loszulassen, was dieser auch tat. Diese Geste wiederholte Lorne dann mehrmals.

Der Junge schien zu verstehen, denn er sagte Terias. Dann zeigte er auf das Mädchen und sagte Anika. Lorne lächelte sie freundlich an, hob die Waffen der Kinder auf und gab sie ihnen zurück. Dies schien sie zu beruhigen, denn jetzt sprachen sie in einer unbekannten Sprache auf ihn ein.

Auf das Gesicht des Mädchens stahl sich sogar ein Lächeln. Zwar verstand nun Lorne nichts, aber die Wörter kamen ihm bekannt vor. Endlich begriff er! Die Sprache ähnelte jener der Antiker. Das bedeutete, dass die Kinder von den Antikern abstammten. Vielleicht waren einige von ihnen bei der Räumung der Stadt zurückgeblieben.

Schließlich machte Lorne eine auffordernde Geste und zeigte in die Richtung, in die sie gehen wollten. Er forderte die Kinder auf mitzukommen. Diese zögerten kurz, schlossen sich dann aber der Gruppe an. Der Rest des Weges verlief ohne Zwischenfälle.

Die Freude war groß, als sie endlich bei den anderen ankamen. Diese staunten nicht schlecht, als sie die Kinder sahen. Lorne erzählte D'orien seine Vermutungen, und der Captain wandte sich unverzüglich an die Kinder.

Lorne hatte richtig vermutet. Terias und Anika waren Nachkommen einiger zurückgebliebener Antiker. Die zwei lebten in der Stadt. Ab und zu verließen sie diese jedoch, um Fleisch zu besorgen.

"Wie kommen sie heraus und hinein?", wollte Kolya wissen. "Wir versuchen es jetzt schon seit Stunden ohne Erfolg."

Dorien wandte sich an Terias, der bereitwillig antwortete.

"Er sagt, er ruft den großen An'Aran an, und dann würde sich die Tür öffnen", übersetzte D'orien die Worte des Jungen.

"Wer ist An'Aran?", wollte Kolya wissen.

"Das weiß ich nicht", meinte D'orien. "Aber es ist ein Wort unserer Sprache und bedeutet soviel wie 'Heimat'."

"Dann fordern Sie den Jungen auf, An'Aran zu rufen", meinte John. "Vielleicht haben wir Glück, und es ist das Codewort, das wir schon seit Stunden suchen."

Terias gehorchte und rief wie immer, wenn er hineinwollte "An'Aran".

Zuerst passierte nichts!

"Eintritt erlaubt", ertönte da eine unbekannte Stimme.

"Wer war das?", fragte Gilia.

"Das ist ALBA", antwortete Terias. „Wir müssen uns jedoch beeilen. ALBA öffnet den Zugang nur für eine Minute."

Alle blickten den Jungen sprachlos an. Genau wie D’orien hatte der Junge ihre Sprache in kurzer Zeit gelernt.

"Ihr habt es gehört! Schnell, Leute!", forderte John die anderen auf.

Diese reagierten schnell und durchquerten die 'Pforte' des Schutzschildes der Stadt. Hinter ihnen verschloss sich der Zugang wieder.

"Sesam öffne dich", sagte Sheppard. Die anderen sahen ihn erstaunt an, und nur die Atlanter verstanden den Witz.

"Wie geht es jetzt weiter?", fragte Kolya.

"Ich schlage vor, ALBA aufzusuchen. Sie befindet sich im Zentrum der Stadt“, sagte D’orian. "Von dort aus ist es sicher möglich festzustellen, was mit den Schiffen passiert ist."

"Einverstanden", sagte Kolya. "Gehen wir! Die Kinder sollen uns den Weg zeigen."

Die Gruppe setzte sich in Bewegung. Jetzt, in der relativen Sicherheit der Stadt, bestand zwar nicht mehr die Gefahr eines Angriffs der Saurier, trotzdem blieben sie wachsam. John und Kitaro sicherten die Gruppe nach hinten ab. Schließlich bestand trotz allem noch die Gefahr, dass sich in den verlassenen Gebäuden manches gefährliche Viehzeug eingenistet hatte. Schließlich war es möglich, dass der Schutzschild nicht immer gestanden hatte.

Sheppard beobachtete den Formwandler unmerklich. Seine Fähigkeit, sich in jedes Lebewesen oder auch in jeden Gegenstand zu verwandeln, war ihm unheimlich. Trotzdem war er eine unschätzbare Hilfe. Wenn er es ehrlich meinte, war er ihm bei ihrer Gruppe willkommen.

Von den Kindern sicher geführt, näherte sich die Gruppe langsam dem Zentrum der Stadt. Diesmal verlief der Marsch ohne unliebsame Zwischenfälle. Es war unheimlich! Nichts rührte sich in den verlassenen Gebäuden. Alle atmeten erleichtert auf, als endlich ein großes Bauwerk vor ihnen auftauchte. Terias bezeichnete es als das Zentralgebäude der Stadt. Hier war das Zuhause von ALBA.

Lautlos öffnete sich die Haupttür vor ihnen, und so traten sie ein. Ein geschäftiges Summen begrüßte sie. Eigentlich erwarteten sie jeden Augenblick einen Angestellten zu sehen, der nach ihrem Begehren fragte. Natürlich geschah nichts dergleichen. Terias führte sie ohne zu zögern zu einem Lift.

ALBAs Reich lag unter der Erde, und so fuhren sie vier Stockwerke nach unten. Schließlich erreichten sie die Zentrale des Computers.

D’orien stutzte plötzlich. Im ersten Moment dachte er, wieder Kontakt mit MONA zu haben, doch es war die KI der Stadt.

"John, ALBA ist bereit mir sämtliche Daten, die sie zur Verfügung hat, zu überspielen", sagte D'orien zu Sheppard.

"Das ist ausgezeichnet! Damit hätten wir ja unser Ziel erreicht und müssen nun nur noch herausfinden, was mit den Schiffen geschehen ist", meinte der Major.

"Nur ist gut", sagte McKay. "Ich würde sagen, dass dies das wichtigste ist. Wie sollen wir ohne Raumschiff von hier weg kommen?"

"Elizabeth wird uns irgendwann vermissen und nach uns suchen lassen. Das gleiche gilt auch für die Genii", warf John ein. Ihm kam ein Gedanke. "ALBA, kannst du uns sehen lassen, was draußen im Weltraum passiert?"

"Ja! Ich aktiviere den Außenbildschirm", lautete die Antwort.

An einer Wand aktivierte sich ein großer Bildschirm und zeigte den nahen Weltraum. Ihr aller Herz stockte vor Schreck.

"Utapa", sagte Gilia. "Ob sie unsere Schiffe vernichtet haben?"

"Das glaube ich nicht", meinte Kolya. "Aber vor dieser Übermacht mussten sich unsere Leute sicher zurückziehen. Nun ist auch klar, warum wir keine Verbindung zu den Schiffen haben. Sicher haben sie sich, nicht weit von hier entfernt, versteckt."

"Daten komplett überspielt", meldete ALBA.

Doch die Freunde waren zu sehr mit dem neuen Problem beschäftigt, um darauf zu achten.

"ALBA, gibt es irgendwo in dieser Stadt ein Raumschiff?", fragte D'oren. Doch die Antwort war leider negativ. "Können die Feindraumer im Orbit unsere Biodaten orten?", fragte der Captain weiter.

"Ich habe ein planetenweites Störfeld aktiviert, Captain. Das Feld ist absolut undurchdringlich", erklärte ALBA.

"Also haben die Utapa keine Ahnung, dass wir hier sind. Wenigsten etwas", meinte D'orien.

In diesem Augenblick starteten die Utapa ihren Angriff auf die Stadt. Unzählige Schiffe stießen herab und eröffneten das Feuer auf den Schutzschild.

"Wie lange halten deine Schilde diesem Beschuss stand, ALBA?", lautete D'oriens bange Frage.

"Das ist ungewiss, Captain! Aber sicher einen ganzen Tag", meinte der Computer.

Alle sahen sich bedeutungsvoll an. Einen Tag, vielleicht auch weniger. Das bedeutete, bis dahin mussten sie von hier verschwunden sein.

Inzwischen, im Weltraum

Still und leise hatten sich die FEUERSTURM und die AZORA ins System zurück gewagt. In sicherer Entfernung beobachtete Tenor besorgt die Bilder, die sich seinen Augen boten. Mindestens zehn Schiffe auf einmal beschossen die Stadt. Die Schiffe lösten sich dabei ab. Die Abschirmung durch die Utapa-Schiffe war jedoch zu stark, als dass sie sich getraut hätten, die Blockade zu durchbrechen. Dauernd flogen neue Schiffe ins System ein, und andere verschwanden wieder. Die FEUERSTURM und die AZORA würden sich niemals unbemerkt durchschmuggeln können, trotz des Tarnschildes. Dazu war der Verkehr um den Planeten einfach zu dicht. Etwas zur Ablenkung musste geschehen! So blieb ihnen im Moment nichts anderes übrig, als auf eine günstige Gelegenheit zu warten.

In der Stadt der Antiker

Unten in der Stadt beobachteten ebenfalls viele Augen einen anderen Schirm. Lorne wurde es in der Zentrale zu langweilig. Er beobachtete unauffällig die Kinder. Sie saßen in einer Ecke und tuschelten miteinander. Kam einer von ihnen in ihre Nähe wurden sie wie auf Kommando still. Lorne vermutete stark, dass sie etwas verheimlichten. Da es für ihn hier im Moment nichts zu tun gab, beschloss er etwas zu unternehmen. Auf dem Weg hierher hatte er eine Parkanlage mit Bäumen und essbaren Früchten gesehen. Die Anlage war sicher verwildert, aber irgendetwas würde er schon auftreiben, denn langsam bekam er Hunger auf etwas anderes als nur Notrationen. Mit Hilfe der Kinder würden sie sicher feststellen können, ob die Früchte oder Wurzeln giftig waren oder nicht. Schließlich lebten sie schon lange hier. Er teilte den anderen seinen Entschluss mit. Gilia wollte sofort mitkommen.

Kilar schloss sich den beiden an.

So machten sich die zwei Frauen und der Major auf den Weg. Ihm entging nicht die Blicke, die Terias und Anika ihnen nachwarfen. Etwas schien sie zu beunruhigen.

Die Parkanlage, die Lorne in Erinnerung hatte, war ganz in der Nähe. Sie war wie erwartet verwildert, doch fanden sie, was sie suchten, nämlich essbare Früchte. Über ihren Köpfen führten die Utapa ein grandioses Feuerwerk auf, und manchmal wurde es den dreien unheimlich. Wenn jetzt der Schutzschild zusammenbrach!

Da sah Kilar aus den Augenwinkeln eine Bewegung. Die Genii drehte sich herum und sah gerade noch etwas hinter den Büschen verschwinden.

"Da drüben war etwas", warnte sie die anderen.

Lorne und Gilia unterbrachen ihre Tätigkeit und sahen in die Richtung, in die Kilar wies.

"Was hast du gesehen?", fragte der Major die Frau.

"Ich weiß nicht, Markus! Aber es war ganz sicher kein Tier."

Sie ließen ihre Früchte, wo sie waren, zogen die Waffen und bewegten sich vorsichtig in die angezeigte Richtung. Eine fast unmerkliche Spur bewies ihnen, dass sich Kilar nicht geirrt hatte. Jemand hatte sich vor kurzem durch die Büsche bewegt.

"Sollen wir weitergehen? Vielleicht sollten wir die anderen informieren", meinte Gilia.

"Falls Kilar sich geirrt hat und es doch ein Tier war, ist es unnötig, die anderen zu holen", meinte Lorne.

"Ganz meine Meinung, Lorne", stimmte die Genii zu, und ohne weiter zu überlegen, ging sie mit vorgestreckter Waffe voran.

Die Spur führte sie aus dem Park heraus. Genau an der Grenze stand ein kleines Gebäude. Nichts war mehr zu erkennen, die Spur endete an der Mauer des Hauses. Sie gingen an dem Haus entlang, ohne etwas von Belang zu entdecken.

"Zwecklos", sagte Gilia. "Wir sollten umkehren. Vielleicht war es doch nur ein Tier."

Kilar wollte schon zustimmen, als ihr etwas auffiel. Dort, wo die Spur endete, wuchsen einige Büsche an der Mauer. Bis auf einen sahen alle sehr grün aus. Dieser eine jedoch war dürr. Sie ging auf den Busch zu und zog kräftig an ihm. Plötzlich hielt sie ihn in der Hand. Dahinter bemerkte sie ein Loch in der Wand. Es war gerade so groß, dass ein erwachsener Mensch hindurch kriechen konnte.

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Kapitel 6 by Selana
Teil 6

"Hier also ist mein unbekannter Freund verschwunden", bemerkte Kilar. "Wir sollten nachsehen."

"Ich werde vorgehen", sagte Lorne ohne Zögern.

„Das mache ich“, Kilar verschwand so schnell in dem Loch, dass die zwei zurückgebliebenen es nicht verhindern konnten.

Lorne bückte sich, um in die Öffnung zu sehen. "Kilar, alles in Ordnung?", rief er in das Loch hinein.

"Aber ja! Kommt nur nach. Hier ist niemand zu sehen", klang es aus der Öffnung heraus.

Lorne und Gilia beeilten sich Kilar durch das Loch zu folgen. Dahinter war zu ihrer Enttäuschung nur ein leerer Raum.

D'orien saß an einem Computerterminal und studierte die Aufzeichnungen. Es waren sehr aufschlussreiche Informationen, die er erhielt. Sicher hatten diejenigen, die sein Gedächtnis manipuliert hatten nicht damit gerechnet, dass er diese Stadt hier finden würde. Die Daten waren ein wahre Fundgrube für ihn.

Endlich erfuhr er mehr über sein Volk. Sie nannten sich selbst Tengwar. Seine Heimat lag in einem großen Sonnensystem am Rande der Pegasus-Galaxie. Das System hatte sich von der Galaxis gelöst und driftete in den Raum hinaus. Es besaß über 30 Planeten, von denen die meisten bewohnt waren, außer den Gasriesen natürlich. Dazu kamen noch unzählige Monde und Raumstationen. Als die Antiker sich vor 10.000 Jahren aus der Pegasus-Galaxie zurückzogen, blieb sein Volk zurück. Es verließ die ursprüngliche Heimat und siedelte sich abseits in diesem System an. Ein riesiger Schutzschild hüllte das ganze Sonnensystem ein und verhinderte so, dass ungebetene Gäste sie besuchen konnten. Um diesen Schild zu aufrecht zu erhalten benötigten sie riesigen Mengen an Energie. Diese gewannen sie durch ZPMs, welche sie selbst herstellten.

D’orien stellte sich vor, was Sheppard und seine Freunde sagen würden. Damit konnten sie Atlantis zurückerobern und mit der Stadt zurück in die Milchstraße fliegen. Doch dazu musste er erst einmal nach Hause kommen. Dann wollte er dafür sorgen, dass die Atlanter die benötigten ZPMs bekamen.

Es gab zwei verborgene Stationen, dessen Sternentor eine direkte Verbindung zum Tor auf dem äußeren Planeten des Systems ermöglichte. Leider fanden sich jedoch keine näheren Daten in Bezug auf den Standort dieser Anlagen. Das oberste Ziel für ihn würde nun sein diese Stationen zu finden. Oder wenigstens eine davon. Nur so würde es für ihn möglich sein, nach Hause zurückzukehren. Er wollte sich gerade weiter den Daten widmen, als ein Anruf von Lorne seine Gedanken unterbrach.

"Ich höre, Lorne! Was ist passiert?", fragte er den jungen Major.

"Du solltest sofort zu uns kommen, D'orien. Wir brauchen wieder deine Hilfe. In einem der Häuser haben wir noch ein paar Kinder entdeckt. Bring Terias und Anika mit."

D'orien ließ alles stehen und liegen und machte sich sofort auf den Weg zu Lorne.

Was war geschehen?

Vorsichtig durchquerten die zwei Frauen und der Major den Raum. An dessen Ende befand sich eine Tür, die sie nun vorsichtig öffneten. Zuerst konnten sie nichts erkennen, da es ziemlich finster war. Sie hörten ein Rascheln in einer Ecke, woraufhin Kilar ihren Strahler zog. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannten sie dort drei kleine Kinder, die sich verängstigt aneinander drückten. Schlagartig war klar, was Terias und Anika vor ihnen verheimlicht hatten. Wahrscheinlich hatten sie ihnen doch nicht ganz vertraut und die Existenz der drei anderen Kinder vor ihnen verheimlicht.

Lorne aktivierte sein Funkgerät und informierte D'orien, welcher sofort kommen wollte. Der Major fand in seiner Gürteltasche noch eine Frucht. Die nahm er und ging auf die Kinder zu. Dem kleinsten der Kinder, einem Mädchen von ca. sieben oder acht Jahren, streckte er die Frucht entgegen. Zaghaft griff es danach, und dann stahl sich ein Lächeln in ihr Gesicht.

"Hallo, meine Kleine, wie heißt du?"

Natürlich erwartete er keine Antwort, dazu waren die Kinder zu verängstigt. So sah er freundlich lächelnd der Kleinen beim Essen zu. Diese sah ihn dabei immer wieder an, und ihr Blick wurde abwesender je länger sie ihn musterte. Plötzlich kam es Lorne vor, als sondierte etwas seine Gedanken. Er vergaß diesen Augenblick jedoch sofort, als er von draußen Schritte hörte.

"Hallo, ist da jemand? Seid ihr da drinnen?", hörten sie D'orien rufen.

"Hier sind wir", rief Lorne zurück.

Herein stürmten D'orien, gefolgt von Terias und Anika, die sofort zu den Kindern liefen und sie beruhigten.

"Wir haben die Kleinen hier durch Zufall entdeckt", erklärte Lorne dem Antiker. "Mir fiel schon längere Zeit auf, dass Anika und Terias uns etwas verheimlichen. Nun ist mir auch klar was. Wir nehmen die Kinder mit. Sie können unmöglich alleine auf dem Planeten zurückbleiben", meinte Lorne.

D'orien sprach mit den Kindern, als Lorne eine Bewegung am Arm verspürte. Als er nach unten blicke, bemerkte er das kleine Mädchen, dem er die Frucht geschenkt hatte.

„Das ist Ariana", erklärte D'orien, der hinzukam.

"Ariana! Das ist aber ein schöner Name. Meiner ist Markus."

Die Kleine nickte, als hätte sie das schon vorher gewusst. Sie strahlte Lorne aus großen, dunklen Augen an.

„Dann sollten wir uns wohl auf den Rückweg machen“, sagte D’orien. „Ich habe nämlich etwas sehr interessantes entdeckt.“

Sie durchquerten so schnell sie konnten den Park. Über ihren Köpfen flogen die Utapa-Schiffe noch immer ihre Angriffe. Es war unheimlich, denn jeden Augenblick erwarteten sie, dass der Schutzschild zusammenbrach. Sie hatten alle Mühe, die Kinder zu beruhigen. In der Zentrale erwarteten sie die anderen schon.

Diese konnten sie beruhigen. Noch immer zeigte der Energiepegel des Schutzschildes fast 50% an. Kein Grund also, sich wegen der Angriffe zu beunruhigen. Noch nicht! Hier unten war von dem Geschützfeuer auch nichts zu hören.

D’orien begann den gespannt lauschenden Freunden zu erzählen, was er entdeckt hatte. McKay war ganz aus dem Häuschen und auch die anderen Atlanter versuchten erst gar nicht ihre Begeisterung zu verbergen.

„Und die denkst deine Leute werden uns helfen?“, fragte John. „Immerhin haben sie dich eingefroren zurückgelassen.“

„Nein, vergiss nicht, dass ich mich selbst eingefroren habe. Wahrscheinlich war ich auf der Flucht, als ich den Asteroiden fand. Wenn ich auf der Flucht war muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass alle meines Volkes mich tot sehen wollen. Vielleicht war es nur eine Verbrecherband.“

„Wir werden sehen“, meinte John nachdenklich. Etwas an dem Wort Tengwar kam ihm bekannt vor. Doch so sehr er sich auch den Kopf zermarterte, es wollte ihm nicht einfallen.

Die Kinder waren inzwischen müde geworden. Kitaro führte ihnen noch ein paar seiner Tricks vor, und lautes Gelächter erklang aus ihrer Ecke. So beschlossen sie alle etwas zu schlafen. ALBA bewachte sie und würde beim ersten Anzeichen von Gefahr Alarm schlagen.

Im Weltraum

Auf der FEUERSTURM herrschte inzwischen dauernde Alarmbereitschaft. Ideen zur Ablenkung wurden vorgebracht und wieder verworfen. Die AZORA befand sich irgendwo in der Nähe war jedoch auch von ihnen nicht auszumachen. Die Stunden vergingen!

"Tenor! Auf dem Planeten tut sich etwas", wurde der Genii von einem seiner Männer informiert.

Tenor trat näher an den Bildschirm heran, um alles genau zu betrachten. Noch immer flogen die Utapa abwechselnd ihre Angriffe. Bis zur Stunde hatte der Schutzschild der Stadt alle Angriffe schadlos überstanden. Doch jetzt plötzlich begann er zu flackern.

"Er wird in Kürze zusammenbrechen", stellte Tenor fest. "Vielleicht ist das die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben. Rudermann, näher an den Planeten. Sobald du eine Lücke entdeckst, steuere das Schiff durch. Wir haben keine andere Wahl."

Vorsichtig näherte sich die FEUERSTURM dem Ring der Utapa. Der Tarnschild funktionierte wieder einwandfrei. Der Pilot war einer der besten des Kommando Galahad, und als er eine Lücke zwischen den Schiffen entdeckte, die ihm groß genug erschien, steuerte er das Schiff hindurch. Die Feindschiffe waren durch den baldigen Zusammenbruch des Schildes so abgelenkt, dass sie nichts bemerkten.

Die FEUERSTURM drang in die Atmosphäre ein. Langsam umrundete das Schiff in geringer Höhe den Planeten. Endlich tauchte unter ihnen eine große Ebene mit einem Flusslauf auf. Hier konnten sie einige dieser seltsamen Urweltmonster, die den Planeten bevölkerten beobachten. Genau in dem Moment als der Schild zusammenbrach, erreichte das Genii-Schiff die Stadt.

"Kannst du unsere Leute orten?", fragte Tenor seinen Ortungsspezialisten.

Nach kurzem Zögern kam die Antwort: "Ich habe einige schwache Signale geortet. Es kann sich dabei nur um unsere Leute handeln."

"Verlier das Signale ja nicht! Vielleicht können wir in der Nähe landen und sie auflesen.“

"Verstanden!"

"Wachen Sie auf, Captain!"

Der Ruf ertönte so oft, bis D'orien verschlafen die Augen öffnete. Was war das eben gewesen? Hatte ihn nicht jemand gerufen? Sein Blick fiel auf seinen Nebenmann. Lorne in dessen Armen die kleine Ariana seelenruhig schlummerte, hatte sich aber nicht gerührt. Er konnte es also nicht gewesen sein.

"Captain, Gefahr! Sind Sie endlich wach?"

Endlich erkannte der Captain den Rufer: Es war ALBA!

"Was ist los, ALBA? Warum weckst du mich?", fragte D'orien ärgerlich.

"Der Schutzschild ist zusammengebrochen, Captain! Die Utapa stürmen schon die Stadt. Sie und Ihre Freunde müssen sofort hier weg."

"Aber wohin sollen wir denn flüchten?", fragte er ALBA.

"Die Stadt ist nicht mehr sicher. Das Abschirmfeld ist auch zusammengebrochen. Die Utapa können Sie jetzt orten, Captain. Der Wald ist immer noch sicherer als die Stadt!"

D'orien weckte schnell die Schlafenden, und unverzüglich brachen sie auf. So schnell sie konnten, verschwanden sie im Schutz der Häuser und liefen auf den Wald zu.

"Captain, die Utapa stürmen das Zentralgebäude. Um zu verhindern, dass die wertvollen Daten über unser Volk in die Hände des Feindes fallen, habe ich die sofortige Selbstvernichtung eingeschaltet. Im Umkreis von 3 km wird alles zerstört werden. Sie haben eine halbe Stunde Zeit sich in Sicherheit zu bringen. Ich wünsche Ihnen alles Gute!"

"Ihr habt es mitbekommen", rief D'orien. "Beeilung, Leute! Wir müssen noch 2 km zurücklegen, erst dann sind wir in Sicherheit!"

In diesem Moment legte sich ein großer Schatten über sie, und alle blickten erschreckt nach oben.

"Die FEUERSTURM, es ist die FEUERSTURM", schrie Kolya. Das Schiff setzte zur Landung an und sie liefen sofort los. Durch ein kleines Schott betraten sie das Schiff, das sofort wieder startete. Kolya und Kilar liefen sofort Richtung Brücke davon, während die
anderen sich zuerst um die verschreckten Kinder kümmerten.

Kolya und Kilar erreichten die Brücke und Kolya befahl sofort: "Weg von hier, Tenor. Da unten fliegt gleich alles in die Luft."

Der Pilot reagierte sofort und steuerte das Schiff, dessen Tarnschild längst wieder aktiviert worden war in sichere Höhe. Dort warteten sie die restlichen Minuten ab, denn sie wollten sich vergewissern, dass ALBA tatsächlich vernichtet wurde. Es war zwar mehr als eine Verschwendung, aber leider unumgänglich. Die Utapa hatten sie natürlich entdeckt, als sie landeten, um die Freunde an Bord zu holen und suchten nach ihnen.

Pünktlich nach Ablauf der halben Stunde blitzte unten ein Feuerball auf, und alles und jeder im Umkreis von 3 km wurde gnadenlos vernichtet. Die Schiffe der Utapa stoben erschreckt auseinander. In diesem Durcheinander war es für die FEUERSTURM ein leichtes, sich unbemerkt aus dem System zu stehlen, zumal niemand sie sehen oder orten konnte.

"Wo ist die AZORA?", fragte D'orien Tenor.

"Sie muss hier irgendwo sein, Captain", antworte der Genii.

Die Genii riskierten es, deaktivierten den Tarnschild und unterbrachen so die Funkstille. Die AZORA schien geduldig auf diesen Augenblick gewartet zu haben, denn kaum war der Ruf heraus, antwortete das Schiff schon. Sie schien ganz in der Nähe zu sein, und so vereinbarten sie schnell einen Treffpunkt. Dann wurde die Funkverbindung wieder unterbrochen und die Tarnschilde wieder eingeschaltet. Es wurde auch höchste Zeit, denn einige Utapa-Schiffe schienen den Funkverkehr zwischen den beiden Schiffe bemerkt zu haben. Sie nahmen Kurs auf die vorherigen Positionen der Schiffe. Inzwischen hatten die beiden Schiffe jedoch schon lange den Hyperraum erreicht. Keines der Feindschiffe verfolgte sie, so dass sie ihren Flug ungehindert fortsetzen konnten. Alle an Bord atmeten beruhigt auf, denn auf eine weitere Auseinandersetzung war niemand scharf.

Am vereinbarten Treffpunkt war alles klar, und so enttarnten sich die beiden Schiffe. Der Abschied nahte. Die AZORA würde zur Sphäre zurückkehren, während die FEUERSTURM zurück zu ihrem Heimathafen fliegen würde.

So stiegen alle, einschließlich der Kinder auf die AZORA um. Ein letzter Gruß wurde zum Genii-Schiff hinübergeschickt, dann trennten sich die Schiffe und folgen in entgegen gesetzte Richtungen auseinander.

SHPÄRE

"Ankunft der AZORA", meldete der Ortungsoffizier. "Sie dockt gerade an."

"Ausgezeichnet! Bestellen Sie bitte alle in mein Büro. Ich bin gespannt, ob sie etwas neues erfahren haben", meinte Elizabeth Weir.

"Ja, Madame!", antwortete die Technikerin, die Marie hieß. Sie wandte sich wieder ihren Instrumenten zu und beobachtete die letzten Andockmanöver des Schiffes. Dann gab sie den Befehl Weirs an die Besatzung der AZORA weiter. Es dauerte nicht lange, und sie erschienen in der Zentrale. Sie kamen jedoch nicht alleine. In ihrer Begleitung befanden sich fünf Kinder. Das Jüngste war vielleicht sieben Jahre alt. Als Elizabeth auf es zuging, versteckte es sich hinter D’orien.

"Das ist Ariana", erklärte D’orien. "Ariana, das ist Elizabeth. Du brauchst keine Angst vor ihr zu haben. Meistens ist sie ganz nett."

"Ich bin immer nett."

Sie beugte sich vor und streckte Ariana die Hand entgegen.

"Komm hervor, Ariana! Du brauchst keine Angst zu haben. Hast du Hunger?", fragte Weir das Mädchen. Die machte jedoch keine Anstalten hinter D’orien hervorzutreten.

"Sie ist etwas schüchtern. Die vielen Leute auf der Station haben sie erschreckt", meinte D’orien. "Hast du Hunger?", fragte er jetzt das Mädchen. Als dieses nickte, legte der Captain ihre Hand vorsichtig in die der jungen Technikerin.

„Das ist Marie. Sie wird dir zu essen geben.“

Ariana folgte nun Marie in die Kantine. Die größeren Kinder hatten stumm zugehört. D’orien fragte auch die zwei Kleineren, ob sie Hunger hätten, und als sie nickten, schickte er sie Marie hinterher.

Die anderen waren inzwischen in Weirs Büro und gaben abwechselnd ihren Bericht über ihre letzten Erlebnisse ab. Besonders die Neuigkeit über D’oriens Volk, die Tengwar erfüllte sie mit Freude und neuen Erwartungen.

Stunden später, in der Kantine

D'orien, Lorne, John und Lorne saßen zusammen in der Kantine und unterhielten sich.

"Das Studium der gefundenen Daten hat eindeutig ergeben, dass die Eltern der Kinder anscheinend ums Leben kamen. Sie müssen die letzten Tengwar gewesen sein."

"Die zwei Familien hatten sich anscheinend geweigert zu gehen. Warum alle den Planeten verließen, und wie die Eltern umkamen, ist leider nicht ersichtlich. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie Opfer der Dinosaurier wurden. Die Kinder waren dann auf sich allein gestellt und haben mindestens ein Jahr allein auf dem Planeten gelebt", erklärte D'orien.

"Was geschieht jetzt mit ihnen?", wollte John wissen.

"Wir müssen Pflegeeltern für sie finden. Das wird allerdings nicht so leicht sein, da die fünf unbedingt zusammenbleiben wollen."
"Der Angriff auf die Stadt bedeutet aber auch, dass die Utapa über dein Volk Bescheid wissen, D'orien", sagte John.

"Du hast Recht. Mein nächstes Ziel wird deshalb sein, diese Anlagen, die in den Dateien der Stadt erwähnt werden zu finden."

"Dann lasst uns jetzt auf die Zukunft trinken", sagte Lorne und hob sein Glas. "Und darauf, dass mein Volk und deines, D'orien eines Tages in Freundschaft zusammenleben werden."

"Auf die Freundschaft", sagte auch D'orien, und alle anderen stimmten darin ein.

Ende
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