Die Rebellen (3): Ein geheimnisvoller Fund by Selana
Summary: Fortsetzung zu 'Die Rebellen (1)' sowie zu 'Die Rebellen (2): Der Ruf nach Freiheit'.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: Action, Friendship, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 5 Completed: Ja Word count: 8194 Read: 26250 Published: 18.01.12 Updated: 18.01.12

1. Kapitel 1 by Selana

2. Kapitel 2 by Selana

3. Kapitel 3 by Selana

4. Kapitel 4 by Selana

5. Kapitel 5 by Selana

Kapitel 1 by Selana
Die Rebellen (3): Ein geheimnisvoller Fund



Mit aktiviertem Tarnschild tauchte die VERGELTUNG aus dem Hyperraum auf. Elizabeth Weir saß im Kommandositz, während Sheppard wie immer die Steuerung übernommen hatte.

McKay überwachte die Ortungsgeräte. "Alles in Ordnung, Elizabeth. Ich kann keine Schiffe orten. Der Tarnschild funktioniert nun ausgezeichnet."

"Ausgezeichnet“, freute sich Elizabeth.

Nachdem sie den Tarnschild aus dem anderen Universum gestohlen hatten und dieser nicht funktionierte, hatte McKay sein ganzes Wissen eingesetzt und ihn schließlich repariert. Inzwischen konnten sie ihn sogar schon im Hyperraum einschalten. Es wäre zwar nicht nötig gewesen, doch sie wollten nicht, dass jemand zufällig ihren Kurs verfolgen konnte. Die dauernde Lebensgefahr in dieser Galaxis hatte sie alle übervorsichtig werden lassen.

Sie näherten sich ihrer neuen Heimat, einen alten Außenposten der Antiker. Außenposten war untertrieben, auch wenn sie dies ihren Gegenstücken aus der anderen Dimension so gesagt hatten. Und es war kein versteckter Außenposten. Denn wo konnte man sich besser verstecken, als in der Menge?

Niemand würde annehmen, dass sie so frech sein konnten, unter den Augen der Utapa ihre Basis zu errichten. Das Sonnensystem lag nämlich mitten im Gebiet der Utapa und so waren sie zumindest sicher vor den Wraith. Sie gaben sich als Genii aus, was nicht schwer war, denn äußerlich gab es ja keinen Unterschied zu diesen. Und die Genii waren Verbündete der Utapa, also höchst willkommen.

"Nimm Kurs auf die Dyson-Sphäre, John. Unsere Freunde erwarten uns sicher schon."

"Verstanden, Liz. Kurs liegt an."

Fasziniert starrte die Besatzung der VERGELTUNG auf den Anblick, der sich ihren Augen bot. Mitten im Gebiet der Utapa war dieses unglaubliche Gebilde, die Menschen der Erde nannten es eine Dyson-Sphäre, entdeckt worden. Ein dicker Ring umgab die Sonne, die dadurch fast vollständig verdeckt wurde. Nur die "oberen" und "unteren" Teile der Sonne waren noch frei und ließen das Licht in den Raum entweichen. Gebildet wurde der Ring durch unzählige Asteroiden, die früher einmal die Planeten dieses Systems gewesen waren. Die Konstrukteure der Sphäre hatten diese zertrümmert und in der biosphären Umlaufbahn der Sonne platziert.

Diese Asteroiden gehörten nun unzähligen Händlern aus einigen Völkern der Pegasus-Galaxie, hauptsächlich Utapa und Genii, sowie deren Verbündete. Die Wraith waren hier allerdings nicht willkommen, auch wenn die Utapa mit ihnen ein Bündnis geschlossen hatten. In ihrem Gebiet duldeten die Echsenwesen die Wraith deswegen noch lange nicht. Als Genii getarnt hatten die Atlanter hier Fuß gefasst und einen Asteroiden gekauft. Inzwischen war der Asteroid ausgebaut und in eine regelrechte Festung verwandelt worden.

Langsam näherten sie sich der Sphäre.

"Code ausstrahlen, John."

"Ausgestrahlt, Lizzy."

"Hier Sphärekontrolle 3", erklang gleich darauf eine unsichtbare Stimme. "Ihr Code ist in Ordnung. Ich heiße Sie willkommen und wünsche gute Geschäfte."

Die Stimme des Kontrolleurs klang gelangweilt. Nachdem die Identifikation positiv war, schien es ihn nicht weiter zu interessieren, wer sich in dem Raumschiff befand. So flog die VERGELTUNG in die Sphäre ein. Sheppard kannte den Weg zu dem Asteroiden genau, und so dauerte es nicht lange, bis sie ihre neue Heimat vor sich liegen sahen. McKay strahlte einen zweiten Code ab, und kurz darauf erschien auf dem Bildschirm das Gesicht eines Menschen.

"Willkommen zurück, Elizabeth. Folgt bitte dem Leitstrahl. Er wird euer Schiff sicher landen lassen."

Kurze Zeit später war die VERGELTUNG im Innern des Asteroiden gelandet. Die Atlanter hatte für diesen Zweck die riesige, natürliche Höhle zu Hangars ausgebaut.

Dr. Radek Zelenka erwartete sie schon.

"Schön, euch alle gesund zu sehen."

Zelenka begrüßte auch die anderen Ankömmlinge. Mit einem Lift verließen sie den Hangar und betraten gleich darauf eine große, erweiterte Höhle. Diese war inzwischen mit einer atembaren Atmosphäre ausgestattet worden. Unzählige Wohncontainer beherbergten die Höhle, worin sich die Atlanter wohnlich eingerichtet hatten.

„Es gibt Neuigkeiten“, sagte Radek. „Einer unserer Informanten hat Neuigkeiten über die Genii, die sich in Atlantis befinden. Vielleicht können wir unsere Stadt zurückerobern.“

Das waren in der Tat gute Neuigkeiten. Auch wenn sie sich hier wohnlich eingerichtet hatten, gaben sie nie die Hoffnung auf, Atlantis zurück zu erobern. Die alte Stadt der Antiker gehörte ihnen, und eines Tages würde es wieder ihre Heimat sein. Und vielleicht gab es dann auch eine Heimkehr in die Milchstraße.

„Wo ist der Informant?“, fragte John.

„Auf dem Verwaltungs-Asteroiden“, sagte Radek.

"Also John, ich denke, dann sollten wir uns sofort dorthin aufmachen."

"Gut, von mir aus gleich. Die VERGELTUNG wird startklar sein."

"Nein, John. Die VERGELTUNG würde zu sehr auffallen. Wir nehmen eine unserer Fähren. Die sind hier schon bekannt."

Die Fähren waren kleine Raumfahrzeuge, die es hier in Massen gab. Sie hatten ein paar von ihnen gekauft, um sich unerkannt unter die Menge mischen zu können.

"Also gut! Dann los! John, Lorne und McKay werden mich begleiten."

Alle nickten.

Etwas später

Die kleine Fähre war gestartet. Markus Lorne saß an einer Konsole und überwachte den Flugverkehr. Es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Von den verschiedenen Asteroiden starteten oder landeten Schiffe. Ihre Fähre flog in der vorgeschriebenen Flugbahn. Der Verwaltungs-Asteroid lag auf der anderen Seite der Sphäre. Sheppard benutzte meist eine Abkürzung durch etwas abgelegenes Gebiet. Da erregte ein ständiges Blinken auf seiner Konsole Lornes Aufmerksamkeit.

Er versuchte herauszufinden, was es war. Jemand versuchte mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Aber woher kam es? Auf dem Schirm tauchte jetzt ein weiterer Asteroid auf. Er war ungewöhnlich groß und wie Lorne feststellte, mit einer atembaren Atmosphäre ausgestattet. Eine grüne Fläche bedeckte den ganzen Kleinplaneten, ein einziger riesiger Dschungel. Ganz klar, nur von dort konnte der Ruf kommen.

"Elizabeth, jemand auf diesem Astroiden versucht uns anzufunken."

"Unmöglich", meinte McKay. "Nach meinen Aufzeichnungen hier ist der Asteroid unbewohnt und steht noch zum Verkauf frei."

"Sieh doch selbst, McKay."

Markus machte Platz, um McKay einen Blick auf seine Konsole werfen zu lassen.

"Tatsächlich! Das wollen wir überprüfen. Vielleicht ist jemand abgestürzt und braucht unsere Hilfe."

„Dann müssen wir helfen.“

John änderte den Kurs und tauchte in die Atmosphäre ein. Der Ausgangspunkt des Signals ließ sich leicht anpeilen.

"Es muss dort unten sein."

Markus drehte sich um, um besser auf den Bildschirm sehen zu können. Plötzlich schoss ein grüner Strahl aus dem Blätterdach heraus und traf die kleine Fähre.

"Achtung, festhalten", rief John, während er krampfhaft versuchte, die Fähre unter seiner Kontrolle zu halten.

"Was war das?", erklang es von Weir, die sich wie alle festhielt.

"Jemand schießt auf uns, Lizzy!“, rief John zurück.

John versuchte weiterhin die Fähre wieder unter seine Kontrolle zu bekommen, allerdings vergeblich. Ein weiterer Strahl traf das Schiff, und das war das endgültige Ende.

"Wir stürzen ab", schrie der Atlanter. "Haltet euch alle irgendwo fest. Ich versuche eine Notlandung."

Es gelang Sheppard, die Fähre wieder einigermaßen in eine Gerade zu bringen. Doch soweit das Auge reichte war nur undurchdringlicher Dschungel auszumachen. Mit lautem Krachen tauchte das Schiff schließlich in das Blätterdach ein, um irgendwo mit ungeheurer Wucht zum Stehen zu kommen. Sheppard sah die Bäume auf sich zuschießen. Dann ein Krachen, und ein furchtbarer Schlag warf sie nach vorn in ihren Sicherheitsgurt.

Langsam beruhigte sich alles wieder. Benommen öffnete Weir ihren Gurt und versuchte aufzustehen. Mit Mühe gelang ihr das. Sie schien sich nichts gebrochen zu haben. Was war mit den anderen?

Auf Ihren Ruf hin, hörte sie weiter hinten eine Antwort.

McKay!

"Rodney, wo bist du?"

"Hier, Elizabeth!"

Weir ging dem Klang der Stimme nach. McKay versuchte gerade aufzustehen, und Elizabeth half ihm dabei.

"Bist du verletzt?“

"Ich glaube nicht, Elizabeth. Wo sind die anderen?"

"Gerade war ich auf der Suche nach ihnen, als ich deine Stimme hörte. Suchen wir sie zusammen."

Sie gingen nach vorne zum Pilotensitz. Nachdem sie einige leichtere Trümmerstücke beiseite geräumt hatte, fand sie endlich den Piloten. John rührte sich jedoch nicht. McKay beugte sich über ihn.

"Nur bewusstlos", flüsterte er erleichtert.

Sie fanden auch Lorne, der sich gerade wieder stöhnend aufrichtete. Markus überlegte. Langsam kam die Erinnerung zurück. "Jemand hat vom Asteroiden aus auf uns geschossen, und wir sind abgestürzt."

„Fehlt dir etwas, Markus?“, fragte Elizabeth.

„Nein, ich glaube, ich habe mir nur Prellungen zugezogen", stellte er fest. "Nichts Ernstes also. Was ist mit euch?"

„McKay und ich sind in Ordnung. John ist noch bewusstlos, aber ich glaube ihm fehlt nichts.“

„Dann sollten wir nach ihm sehen und ins Freie schaffen.“

„Gemeinsam befreiten sie Sheppard aus dem Sitz und schafften ihn ins Freie. Dann sahen sie sich in der Fähre um.

"Nichts mehr zu machen. Die Fähre ist völlig zerstört. Wir können nicht einmal mehr einen Notruf absenden", erklärte McKay ihnen.

"Dann sollten wir die nähere Umgebung absuchen", meinte John, der inzwischen wieder bei Bewusstsein war. Zum Glück hatte er keine größeren Verletzungen davongetragen. Nur sein Kopf brummte. "Derjenige, der uns abgeschossen hat, muss noch in der Nähe sein. Außerdem müssen wir noch klären, wer das Signal abgesandt hat. Es können durchaus mehrere Parteien sein."

"Du hast Recht, John. Wir müssen vorsichtig sein“, meinte Weir. „Gehen wir uns also umsehen. John kommt mit mir. Rodney und Lorne, ihr geht nach rechts. Aber seit ja vorsichtig. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder."

Die anderen nickten und setzten sich in Bewegung. Der Marsch durch das Unterholz war äußerst schwierig. Mehr als einmal stolperte McKay über eine Wurzel, konnte jedoch jedes Mal einen Sturz vermeiden. Sein Trost war, dass es Lorne auch nicht besser ging.

weiter: Kapitel 2
Kapitel 2 by Selana
Teil 2

Plötzlich erregte links neben ihm eine leichte Bewegung seine Aufmerksamkeit, und Lorne beschloss der Sache nachzugehen. Geduckt schlich er in einem kleinen Bogen zu der Stelle hin. In seinem Eifer vergaß er McKay ganz. Der Wissenschaftler hatte nichts bemerkt und war inzwischen im Dickicht verschwunden. Jetzt war Lorne ganz sicher! Jemand bewegte sich durchs Unterholz und folgte ihnen.

McKay!

Verflixt und zugenäht! Er hatte ihn ganz vergessen. Ein rascher Blick zeigte ihm dass Rodney verschwunden war. Rufen wollte er nicht, dadurch wäre schließlich sein "Wild" verscheucht worden. Doch es zeigte sich, dass er nicht nur der Jäger, sondern auch der Gejagte war.

Gerade als Lorne sich wieder in Bewegung setzen wollte, wurde der Himmel über ihm lebendig. Etwas Riesiges stürzte sich von oben auf ihn herab und nagelte ihn am Boden fest. Die Luft wurde ihm dadurch aus den Lungen gedrückt, und sein sowieso schon schmerzender Kopf schlug auf dem Boden auf. Er sah nur noch Sterne. Eine unwiderstehliche Kraft drehte ihn herum, und Markus starrte in das mitleidlose Gesicht eines Wraith-Kriegers. Jetzt wusste er auch, wer ihre Fähre abgeschossen hatte. Der Krieger verzog sein Gesicht zu einer triumphierenden Fratze und hob seine Hand, um Markus das Leben auszusaugen.

"Stirb, Mensch", fauchte der Krieger. „Du siehst mir nach einem leckeren Gericht aus.“

Lorne schloss die Augen in Erwartung des unvermeidlichen Endes. Er zuckte zusammen als ein Schuss erklang, dem sogleich drei weitere folgten. Er wagte es wieder, die Augen zu öffnen. Der Krieger über ihm sah ihn ungläubig an und kippte dann zur Seite. Erstaunt begriff Markus, dass der Wraith tot war. Jemand hatte ihn erschossen. Das konnte nur McKay gewesen sein!

Das Unterholz teilte sich, und der Schütze kam zum Vorschein. Es war jedoch nicht McKay. Markus starrte die junge Frau ungläubig an.

Was um alles in der Welt tat die hier?

"Hallo", sagte er, nur um überhaupt etwas zu sagen. "Vielen Dank! Sie haben mir das Leben gerettet."

Ihre Waffe hielt sie immer noch in der Hand. Anscheinend wusste sie nicht so recht, was sie von Lorne halten sollte.

"Die Waffe brauchen Sie nicht. Ich habe nicht vor, Ihnen etwas anzutun", meinte er. „Ich bin Markus Lorne, und wie heißen Sie?"

Die Frau antwortete nicht, aber sie packte ihn am Arm und zog ihn zurück ins Unterholz.

"Kommen Sie schnell! Hier schleichen noch mehr Wraith herum. Wir müssen uns verstecken."

"Warten Sie! Ich habe Freunde hier. Wir müssen sie finden und warnen."

"Freunde? Ich habe nur diesen Mann gesehen."

Sie waren wieder auf einer kleinen Lichtung stehen geblieben.

"Außer meinem Freund Rodney sind noch Elizabeth Weir und John Sheppard auf dem Asteroiden. Jemand hat auf unsere Fähre geschossen, und wir sind abgestürzt. Ich nehme nicht an, dass Sie das waren?"

"Nein! Das waren die Wraith. Aber ich habe mit meinem Sender versucht ein Schiff anzufunken. War das Ihr Schiff?"

"Allerdings! Wir haben das Signal geortet und sind daraufhin in die Atmosphäre des Asteroiden eingedrungen. Wollen Sie mir nicht endlich Ihren Namen verraten?"

"Ich heiße Gilia Kordac."

„Ein schöner Name! Kommen Sie weiter, Gilia! Es ist gefährlich, länger hier stehen zu bleiben."

Die beiden drangen wieder in westlicher Richtung ins Dickicht ein. Dort irgendwo musste die Fähre sich befinden. Gerade zwängten sie sich durch besonders dichtes Unterholz, als plötzlich der Boden unter ihnen nachgab. Sie schrieen beide vor Schreck auf, als sie wie auf einer Rutschbahn nach unten sausten. Der Aufprall war entsprechend hart, doch da beide auf ihrem verlängerten Rückenteil landeten, wurden sie nur kräftig durchgeschüttelt. Als sie den ersten Schrecken überwunden hatten, lachten sie lauthals los.

"Das war vielleicht ein Ding! Wo sind wir gelandet?"

"Woher soll ich das wissen! Sie sehen entzückend aus, wenn Sie so lachen, Gilia."

Die Frau gab Markus einen Stoß und versuchte aufzustehen.

"Süßholzraspeln können wir später. Wir sollten lieber herausfinden, wo wir gelandet sind."

"Wie Sie befehlen, meine Dame", erwiderte Lorne und stand ebenfalls auf. Gemeinsam sahen sie sich die Bescherung an. Sie waren in einem Art Tunnel gelandet. Es war aussichtslos! Hier kamen sie niemals ohne Hilfsmittel hinauf.

"Zu hoch und zu steil", meinte Gilia deshalb auch. „Ohne Seil geht hier nichts."

Sie sah sich um. Ein Gang schloss sich an, der nach links und rechts weiterführte. Es war jedoch sehr, sehr finster.

"In welche Richtung sollen wir uns wenden, Lorne?"

"Wie wär's mit rechts?"

"Warum nicht! Eine Richtung ist so gut wie die andere."

Markus holte einen Stift aus seiner Tasche und malte einen Pfeil an die Wand, der in die Richtung zeigte, in die sie sich wenden wollten. Darunter schrieb er "Lorne".

"Ein kleiner Trick", erklärte er.

Je weiter sie gingen, desto dunkler wurde es.

"Geben Sie mir Ihre Hand, Gilia. Sonst verlieren wir uns noch."

Nur langsam gewöhnten sich die Augen etwas an die Dunkelheit.

"Warten Sie mal, Markus. Mir fällt etwas ein."

Lorne sah undeutlich, wie sie eine ihrer Taschen durchsuchte.

"Was machen Sie da?", fragte er.

"Einen Moment! Jetzt."

Ein kleines Licht flammte auf, und Markus konnte wieder ihr Gesicht sehen. In diesem Schein betrachtete er sie zum ersten Mal ganz genau. Sie war noch jung, ungefähr Anfang Zwanzig. Das lange schwarze Haar hatte sie hinten zu einem Zopf geflochten. Sie war mittelgroß und sehr schlank.

"Gefällt Ihnen, was Sie sehen?"

Lorne begriff, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hatte und wurde rot. Zum Glück war es so dunkel, dass sie das nicht sehen konnte.

"Verzeihung, Gilia! Und ja, mir gefällt, was ich sehe."

"Wir sollten lieber weitergehen. Die kleine Lampe ist zwar nicht sehr hell, aber wenigstens können wir jetzt wieder etwas sehen."

Sie grinste vor sich hin, aber so, dass Lorne es nicht bemerkte. Sie verloren bald jedes Zeitgefühl und wussten deshalb nicht, wie lange sie schon durch den Gang liefen. Mehrmals versuchte Lorne Verbindung mit den anderen aufzunehmen, doch sein Funkgerät blieb still. Plötzlich blieben sie beide stehen. Der Gang weitete sich etwas und endete vor einer großen Tür.

"Ob sie sich öffnen lässt, Markus?"

"Versuchen wir es einfach."

Die Tür war vollkommen glatt. Es gab nichts, das auch nur entfernt nach einem Schloss aussah. Als sie näher traten, bemerkten sie, dass sich seitlich neben der Tür eine runde Platte befand. Darauf war eine menschliche Hand gezeichnet. Gilia legte ihre darauf, doch nichts geschah.

"Lassen Sie es mich mal versuchen."

Lorne legte nun seine Hand darauf. Zuerst geschah wieder nichts, doch dann vibrierte die Wand leicht. Urplötzlich gingen im ganzen Gang Lichter an, und gleichzeitig öffnete sich die Tür. Beide sahen sich verwundert an.

"Warum hat sich die Tür bei Ihnen geöffnet und nicht bei mir?"

Lorne führte das auf sein Antiker-Gen zurück, doch laut sage er: "Das weiß ich nicht. Kommen Sie, lassen Sie uns hineingehen."

Zusammen traten sie durch die Tür, um gleich darauf wie erstarrt stehen zu bleiben.

Kurz zuvor

McKay hatte nicht bemerkt, dass Lorne stehen geblieben war. Er war weitergegangen, um schließlich zu bemerken, dass Lorne verschwunden war. 'Zum Teufel, was ist denn nun schon wieder passiert', dachte er und beschloss umzukehren, um dem Major gehörig die Meinung zu sagen. Wie kam er dazu, ihn einfach zurück zu lassen? Nach kurzer Zeit hörte er seltsame Geräusche und schlich so leise wie möglich darauf zu.

Die Geräusche hatten aufgehört, als er zu einer kleinen Lichtung kam. Sie traute ihren Augen nicht, als sie sah, wer sich auf der Lichtung befand: Dr. Lorne und ... eine ihm unbekannte Frau. Wie kam d i e hierher? McKay beschloss vorsichtig zu sein, denn die Frau war bewaffnet. Es sah allerdings nicht so aus, als würde sie Lorne bedrohen.

Rodney zog sich zurück, um von der anderen Seite aus auf die Lichtung zu treten. Er wollte sich etwas lautstark aufführen, um zu zeigen, dass jemand kam. Doch als er auf Lichtung trat, waren die zwei verschwunden. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu! Er suchte, doch die beiden waren nicht mehr zu finden. Doch was er fand, war ein toter Wraith. Deshalb beschloss er zurück zur Fähre zu gehen, um die anderen zu holen und zu warnen. Als Rodney dort ankam, wurde er schon ungeduldig erwartet.

"Rodney, wo warst du denn so lange? Die Stunde ist schon lange um. Und wo ist Lorne?"

"Er ist verschwunden!"

"Was sagst du da? Verschwunden? Was ist geschehen?"

McKay erzählte alles ganz genau.

"Gehen wir zurück. Eine Frau und Wraith! Letzteres bedeutet nichts Gutes. Wir müssen sehr vorsichtig sein."

Etwas später waren sie wieder auf der kleinen Lichtung und suchten alles ab. Es war McKay, der schließlich den Schacht entdeckte.

"Hierher. Ich habe etwas gefunden!"

Alle beugten sich schließlich über das Loch.

"Scheint ziemlich tief zu sein", meinte Weir.

Sheppard warf einen trockenen Ast hinunter, und es dauerte ziemlich lange, bis er unten aufschlug.

"Er scheint schräg nach unten zu führen", meinte McKay.

"Glaubt ihr, dass die zwei da unten sind?"

"Da bin ich fast sicher." Weir zeigte auf den Schacht.

"Seht ihr da die Abschürfstellen? Vor kurzer Zeit ist hier etwas Schweres runtergesaust, und dreimal dürft ihr raten, was!"

Sie riefen nach unten. Natürlich antwortete keiner.

"Es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir müssen nachsehen", meinte Weir.

"Wir sollten ein langes Seil haben. Die Lianen, die hier im Dschungel überall wachsen, sind bestens dafür geeignet", schlug John vor.

Jeder lief los und holte einige. Dann wurden alle zusammen geknotet. Ein Ende wurde um einen Baum gebunden und das andere in den Schacht geworfen.

"Ich gehe als erster hinunter", meinte Sheppard entschlossen.

Die anderen waren einverstanden, und so kletterte er vorsichtig nach unten. Das erste, was er dort fand, war Lornes Nachricht. 'Gar nicht so dumm, der Junge', fand er bei sich.

"John, alles in Ordnung?", erklang von oben Weirs Stimme. Sheppard besann sich, wo er war.

"Ja! Ich habe hier eine Nachricht von Lorne gefunden! Du hattest recht, sie müssen hier unten sein."

"Gut, John! Wir kommen sofort nach."

weiter: Kapitel 3
Kapitel 3 by Selana
Teil 3:

Der Anblick war überwältigend! Eine riesige Höhle erstreckte sich vor ihnen. Wahrscheinlich war sie künstlich erweitert worden, ähnlich wie auf dem Asteroiden der Atlanter. Sie war voll gestopft mit Maschinen und Computeranlagen die Lorne nur zu bekannt waren. Und einige von ihnen hatten unzweifelhaft angefangen zu arbeiten.

"Wo sind wir hier gelandet?", fragte die junge Frau, von der Lorne annahm, dass sie eine Genii war.

"Das wüsste ich auch gerne“, sagte Lorne.

Langsam schlenderten sie an den Maschinen entlang.

"Wer hat die wohl gebaut? Solche Geräte habe ich noch nie gesehen!"

"Aber ich! Sie stammen von den Vorfahren, die wir Antiker nennen?"

Gila sah den Mann vor ihr erstaunt an. Woher kannte er das Aussehen der Technik der Vorfahren. Ein Verdacht kam ihr. Es gab auf der Heimatwelt Gerüchte über Fremde, welche die alte Stadt der Vorfahren übernommen hatten, von dieser jedoch nach kurzer Zeit von ihrem Volk wieder vertrieben worden waren. Doch das hatte ihrem Volk nichts genützt, denn die ganze Technik funktioniert nicht bei ihnen.

„Sie sind einer der Fremden aus der alten Stadt der Vorfahren.“

Lorne wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Konnte er sich der fremden Frau so einfach anvertrauen? Er entschied vorsichtig zu sein.

„Nein, das bin ich nicht.“

Gila lächelte wissend. Der Fremde mochte zwar lügen können ohne rot zu werden, doch sie wusste, dass er log. Also hatte sie recht gehabt. Der Fremde dachte wohl, dass sie ihn verraten würde, doch er hatte von ihr nichts zu befürchten. Im Gegenteil, wenn er wirklich einer dieser Fremden war, dann war er ihr Verbündeter.

Währenddessen schritten sie weiter an der Anlage entlang. Gilia entfernte sich etwas von Lorne und erreichte das andere Ende der Höhle. Plötzlich blieb sie erstaunt stehen. Ihr Herz stockte!

"Schnell, kommen Sie hierher! Das müssen Sie sich unbedingt ansehen."

Auf ihren erregten Ruf hin, lief der Major schnell zu ihr. Sie beugte sich gerade über einen sargähnlichen Gegenstand. Er trat neben sie und sah, dass der Deckel des "Sarges" durchsichtig war. Und darin lag ... ein Mensch! Er war groß, ungefähr 1,90 Meter, hatte kurze schwarze Haare und sah sehr gut aus. Das Alter schätzte er auf 30-35 Erdenjahre.

"Das muss so eine Art Schlafkammer sein", erklärte Lorne der erstaunten jungen Frau. "Und sie scheint noch zu funktionieren."

"Können Sie ihn aufwecken?"

"Ich kann es versuchen. Das ist zwar mehr McKays Gebiet, doch in den letzten Jahren habe ich viel über die Technik der Antiker gelernt. Allerdings muss ich vorsichtig sein. Eine falsche Schaltung könnte seinen Tod bedeuten."

Beide starrten sie den gut aussehenden Fremden an. Lorne studierte genau die technische Vorrichtung der Kammer. McKay wäre hier nützlicher, doch vielleicht konnte er den Fremden dank seinem Gen wecken.

"Sollten wir nicht warten? Sie könnten ihn umbringen."

"Auf was warten? Es gibt hier nur diese Schalttafel mit dem Handabdruck. Entweder es funktioniert damit oder nicht.“

„Sie sind sich da sehr sicher“, meinte Gila skeptisch.

Lorne legte seine Hand auf den Abdruck und wartete. Zuerst war ein leises Summen zu hören, dann verschwand der durchsichtige Deckel im Kasten. Die Augenlider des Mannes begannen schon nach kurzer Zeit zu flackerten.

"Er kommt tatsächlich zu sich", rief Lorne aufgeregt. Er beugte sich über den Mann und legte ihm die Hand auf die Brust.

"Ich kann seinen Herzschlag spüren."

Ein Zittern durchlief den Körper des Mannes, und dann schlug er die Augen auf. Sie waren so dunkel wie seine Haare. Sie blickten allerdings noch reichlich verwirrt drein.

"Ganz ruhig! Können Sie mich verstehen?"

Der Unbekannte blickte Lorne an. Doch es war deutlich zu erkennen, dass er Schwierigkeiten mit dem klaren Denken hatte. Er murmelte etwas in einer unbekannten Sprache und wollte sich aufrichten. Doch Lorne drücke ihn wieder zurück auf die Liege.

"Nein, liegen bleiben, mein Junge. Sie sind noch viel zu schwach."

Er entgegnete wieder etwas in der unbekannten Sprache. Es klang fragend. Doch Markus schüttelte bedauernd den Kopf.

"Tut mir Leid, aber ich verstehen Sie nicht."

Der sagte wieder etwas, dass sich wie "D'orien" anhörte. Markus verstand sofort. Er zeigte seinerseits auf sich und sagte "Lorne". Dann zeigte er auf die Frau und sagte "Gilia". D'orien wiederholte die Namen und schien zu verstehen. Es schien ihm jetzt schon viel besser zu gehen, und als er wieder aufstehen wollte, half ihm Lorne dabei.

"Seien Sie vorsichtig! Sie sind noch sehr schwach."

"Danke! Es geht mir schon besser", erwiderte er plötzlich verständlich.
"Sie sprechen ja doch unsere Sprache!"

"Ich habe sie gelernt, als Sie miteinander gesprochen haben", meinte er.

"Wie? Sie nehmen mich auf den Arm."

"Ich verstehe diesen Satz nicht".

"Damit meine ich, dass ich es nicht verstehe, dass Sie in dieser kurzen Zeit unsere Sprache gelernt haben."

"Das ist bei meinem Volk normal. Es ist nichts Besonderes. Wenn Sie reden, kann ich Ihre Sprache noch besser lernen."

"Verstehe! Sie erstaunen mich immer wieder, D'orien. Woher kommt Ihr Volk?"

"Mein Volk nicht stammen aus diesem Quadranten, glaube ich."

"Sie glauben? Wissen Sie es nicht?"

"Nein! Mein Kopf. Alles ist durcheinander. Ich weiß nicht, woher ich komme."

"An was können Sie sich dann noch erinnern?"

"Mein Raumschiff ist in Schwierigkeiten geraten und ich musste notlanden. Mein Notrufsender ist ausgefallen. Hier befindet sich eine Anlage meines Volkes, doch der Sender war zu schwach, um Hilfe zu holen. Deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als in die Kammer zu gehen. Sie ist programmiert, mich alle zwei Monate zu wecken. Jetzt jedoch Sie haben das vorher erledigt."

Von draußen klangen plötzlich Schritte auf. Alle drei zuckten zusammen und blickten in die Richtung. Lorne erkannte die Ankömmlinge jedoch sofort.

"Lorne, wir haben uns Sorgen um dich gemacht", John stockte, als er den Fremden sah. Schließlich hatte er nur mit der Frau gerechnet.

"Was ist das hier?", Weir fuhr sich durch die Haare, als sie die Maschinen musterte. "Und wer sind deine Begleiter, Markus?"

Lorne stellte D'orien und Gilia den anderen vor.

Weir hatte alle Erklärungen aufmerksam verfolgt. "Sie können sich wirklich nicht daran erinnern, woher Sie kommen?"

"Nein, leider nicht! Ich würde Ihnen gerne alles erzählen. Aber alles, was vor der Notlandung passiert ist, liegt völlig im Dunkeln. Tut mir leid!"

D'orien führte sie in eine angrenzende Höhle, die sich an die Maschinenhalle anschloss. Sie war riesig. Hierin stand sein Raumschiff. Es hatte Tropfenform, und war ungefähr halb so groß wie die VERGELTUNG. Der Eingang des Schiffes stand offen. Deshalb beschlossen sie, das Schiff zu betreten. Sofort gingen überall die Lichter an und ein geschäftiges Summen zeigte an, dass der Computer des Schiffes arbeitete.

Eine angenehme Frauenstimme begrüßte sie: "Herzlich willkommen an Bord, Captain! Es ist lange her, dass Sie hier waren."

"Wer spricht da?", fragte D'orien erschrocken, um gleich darauf zu fragen: "MONA, bist du das?"

"Ja, Captain! Es freut mich, dass Sie sich noch an mich erinnern können. Ich begrüße auch die anderen Personen an Bord der AZORA und heiße sie herzlich willkommen."

"Vielen Dank, MONA", erwiderte Weir für alle.

D'orien wandte sich an seinen Computer: "MONA, kannst du mir sagen, wer ich bin und woher ich komme?"

"Nein, Captain! Alle diesbezüglichen Daten wurden aus meinem Speicher entfernt. Es ist mir nur noch bekannt, dass Sie mein Captain sind."

D'orien nickte, als hätte er nichts anderes erwartet.

"MONA, woher kennst du die Sprache meiner neuen Freunde?"

"Sie haben sich einen Chip von mir einpflanzen lassen, Captain. Dadurch können Sie, wo immer Sie auch sind, auf mein Wissen zurückgreifen und sich mit mir in Verbindung setzen. Auch ich selbst kann dadurch immer alles hören. Es war mir somit möglich, die Sprache zu analysieren und in meine Datenbank aufzunehmen."

" Wie lange war ich in der Kammer?"

"Genau fünf Jahre, zwei Monate, zehn Tage, sechs Stunden und fünfzehn Minuten, Captain", antwortete MONA."

"Was sagst du da? Warum hast du dann nicht die Kammer aktiviert und mich geweckt, als die Automatik versagte? Wenn diese Fremden nicht gekommen wären, würde ich vielleicht in 100 Jahren hier noch liegen."

"Es war mir nicht möglich, die Kammer zu aktivieren, da Sie mir keinen diesbezüglichen Befehl erteilt haben, Captain", erklärte der Computer mit spitzem Ton in der Stimme.

"Du hättest also 1000 Jahre und mehr gewartet, gefühllose Maschine", schimpfte D'orien wütend. "... 5 Jahre!"

Die anderen hatten dem Dialog wortlos zugehört.

Jetzt meinte Lorne begütigend: "Streiten Sie nicht mit einem Computer, D'orien. Wir sollten jetzt an andere Sachen denken, nämlich hier wieder raus zu kommen und weg von dem Asteroiden. Außerdem befinden sich noch ein paar Wraith in der Nähe."

"Hier herauszukommen, ist kein Problem. Es gibt einen versteckten Eingang. MONA! Zustandsbericht der AZORA, bitte", wandte D’orien sich dann an den Computer.

MONAS angenehme Stimme antwortete sofort. "Hyperantrieb ist beschädigt, aber reparierbar, Hyperraumfunk ist möglich. Unterlichtantrieb ist einsatzfähig. Sonstige kleine Defekte wurden inzwischen durch die Roboter selbst repariert."

"Vielen Dank, MONA!", D'orien wandte sich an Weir. "Wollen Sie einen Funkspruch absenden?"

Weir überlegte nicht lange. "Die VERGELTUNG! Wir werden versuchen, sie anzufunken. Sie können uns abholen. Es ist nur ein Katzensprung zu unserem Asteroiden."

"MONA, stelle für Doktor Weir eine Verbindung zur VERGELTUNG her", befahl D'orien seinem Schiffscomputer.

"Versuche Verbindung herzustellen, Captain! Suche sämtliche Frequenzen ab! Verbindung hergestellt", erklärte gleich darauf der Computer. "Bitte sprechen Sie jetzt!"

"Weir an VERGELTUNG! Kann mich jemand hören?"

"VERGELTUNG hier, Detana! Dr. Weir, sind Sie das? Wo sind Sie nur? Wir sind in heller Aufregung, nachdem der Verbindungsmann mitgeteilt hat, dass Sie nicht erschienen sind."

"Das ist eine lange Geschichte! Wir sind auf einem Asteroiden abgestürzt, sind aber wohlauf. Und wir haben hier sehr interessante Dinge entdeckt. Starten Sie bitte sofort mit der VERGELTUNG. MONA wird die entsprechenden Koordinaten durchgeben. MONA, gib bitte....."

Plötzlich hörte die Stimme zu sprechen auf und es war nur noch ein Rauschen zu hören. Die Verbindung zum Schiff war unterbrochen worden ...

weiter: Kapitel 4
Kapitel 4 by Selana
Teil 4

"MONA, was ist geschehen?", fragte D’orien

"Jemand hat einen Störsender in Betrieb genommen und die Verbindung unterbrochen, Captain", antwortete der Computer.

"Hast du Detana noch die Koordinaten unseres Asteroiden durchgegeben?", wollte Weir wissen.

"Nein, Doktor Weir! Die Verbindung wurde vorher unterbrochen", erwiderte MONA.

"Verdammt!", fluchte Sheppard laut. "Das warst du, MONA! Du hast die Verbindung unterbrochen."

"Warum hätte MONA das tun sollen, Major?", fragte D'orien den misstrauischen Atlanter. "Sie tut nichts, was ich ihr nicht befehle."

"Genau!", Sheppard stand so dicht vor D'orien, dass sich fast ihre Nasenspitzen berührten. "Ich traue Ihnen nicht, D'orien oder wie immer Sie heißen mögen! Sie sind mir zu entgegen kommend. Unseren guten Lorne können Sie vielleicht täuschen, mich aber nicht."

"Colonel, ich traue ihm", verteidigte Lorne den Fremden. "Er kann nichts mit dem Angriff auf uns zu tun haben. Ich sagte doch, dass ich ihn schlafend in der Kammer gefunden habe."

"Lorne, Sie sind zu vertrauensselig", sein Blick traf dabei auch Gilia. "Vielleicht war es seine Absicht, dass Sie ihn hier schlafend gefunden haben. Das beste Alibi, um sich bei uns einzuschleichen. Und Miss Kordac muss ihre guten Absichten ebenfalls noch beweisen.“

„Gib ihnen eine Chance, John“, mischte sich McKay ein. „Wenn er uns betrügen will, bin ich der Erste, der zustimmt, ihn durch eine offene Luftschleuse zu werfen. Das gleiche gilt auch für Miss Gilia."

Sheppard sah seinen Freund nachdenklich an. "Ich werde nichts so barbarisches tun und jemanden aus der Luftschleuse werfen, sondern denjenigen höchstpersönlich erschießen."

"Tu das, Sheppard", sagte McKay und es klang etwas amüsiert.

"Ich registriere Signale und habe den Ausgangspunkt des Störsender lokalisiert", beendete MONA die Diskussion. "Der Ausgangspunkt befindet sich genau 2 km von hier entfernt im Dschungel. Meine Sensoren registrieren dort ein weiteres Raumschiff. Wir sind also nicht verantwortlich, Major!“

Klang MONAS Stimme etwa beleidigt? John glaubte diesen Ton herauszuhören.

"Die Wraith! Sie waren es", meldete sich jetzt auch Gilia zu Wort. "Diese verdammten Menschenfresser haben mich schon tagelang durch den Dschungel gehetzt. Wie konnten wir sie nur vergessen."

"Niemand hat die Wraith vergessen! Wie sind Sie eigentlich hierher gekommen, Miss Kordac?", wollte jetzt Weir wissen.

"Das ist ebenfalls eine lange Geschichte, und die erzähle ich gerne allen hier, sofern die Zeit günstig ist. Das ist sie nämlich jetzt nicht", meinte sie.

"MONA, haben wir noch Waffen?", wandte sich D'orien an seinen Computer.

"Ja, Captain! Es sind Handwaffen und tragbare Gewehre an Bord."

"Ausgezeichnet, MONA! Holen wir uns die Waffen."

Zusammen gingen sie in die Waffenkammer der AZORA, in der noch andere unbekannte Gegenstände aufbewahrt wurden. D'orien verteilte an alle praktische Handfeuerwaffen.

Inzwischen

Detana befahl nach der Unterbrechung des Funkspruches mit Weir, sofort die VERGELTUNG startklar zu machen. Es war ihm klar, dass Weir die Verbindung nicht freiwillig unterbrochen hatte.

"VERGELTUNG startklar", meldete Thorn an der Steuerung.

"Gut, starten Sie."

Nach der Startfreigabe durch die Atlanter schwebte die VERGELTUNG langsam aus dem unterirdischen Hangar hinaus ins Freie. Der Planetoid blieb hinter ihnen zurück. Detana wandte sich an die Frau an der wissenschaftlichen Konsole.

"Kota, scannen Sie den umliegenden Raum nach Spuren der Impulssignatur, den die Fähre hinterlassen hat. Wir müssen sämtliche Asteroiden absuchen, die auf dem Weg zum Hauptplanetoiden der Sphäre liegen. Auf einem von ihnen müssen Sie abgestürzt sein."

"Verstanden", antwortete Kota. "Das kann aber lange dauern. Der Hauptasteroid liegt auf der anderen Seite der Sphäre, und es gibt unzählige Asteroiden auf dem Weg dorthin."

"Das ist mir bekannt, Kota. Aber es ist der einzige Weg, Weir und die anderen Vermissten zu finden."

Zur gleichen Zeit, auf dem Asteroiden

Die kleine Gruppe verließ durch den Haupthangar, der natürlich gut getarnt war, die unterirdische Höhle. Das Ziel war, die Wraith zu finden und unschädlich zu machen, bevor diese das mit ihnen taten. War dies geschehen, würde das nächste Ziel sein, zu verhindern, dass die unterirdische Anlage in die falschen Hände geriet. Um das zu erreichen, musste der Asteroid gekauft werden. Was die Wraith in diesem Gebiet taten, konnten sie nur vermuten. Vielleicht trieben sie Spionage und waren ebenfalls in Not geraten.

"MONA, führe uns zum Schiff der Wraith", befahl D'orien.

"Jawohl, Captain! Die Koordinaten sind 253.6, Entfernung 2 km", antwortete der Computer.

"Vorwärts, Leute. Wir müssen das Schiff vernichten, bevor noch mehr von ihnen auftauchen", gab Weir die Anweisung.

John gesellte sich zu Lorne, der zusammen mit der Genii vor ihm ging. Nach einem Marsch von 1,5 km durch den dichten Dschungel, hielt die kleine Gruppe an.

"Vorsicht", befahl John. "Wir kommen jetzt in die Nähe des Raumschiffes."

"MONA, scanne die Umgebung nach Anzeichen von intelligenten Lebensformen", verlangte D'orien von seinem Computer.

"Verstanden, Captain! Scanne die Umgebung. Vier Lebensformen auszumachen. Achtung! Gefahr! Die Lebensformen bilden einen Kreis um dieses Gebiet. Sie stellen eine Falle auf. Ich rate sofort eine Deckung aufzusuchen", warnte MONA die Gruppe.

Jeder suchte sich schnell ein geeignetes Versteck. Lorne und Gilia lagen dicht beieinander.

"Kannst du etwas sehen, Markus?" fragte die Genii.

"Nein, du?"

"Leider auch nicht!"

Er strengte seine Augen an. War da nicht eine Bewegung voraus? Nein, er täuschte sich wohl! Er sah Gilia von der Seite an, und der Blick ihrer Augen traf sich. Doch sie wurden abgelenkt, denn jetzt erregte eine leichte Bewegung, die Lorne aus den Augenwinkeln registrierte seine Aufmerksamkeit, was den magischen Augenblick sofort brach. Er ergriff Gilias Arm und machte sie darauf aufmerksam. Sie nickte und kroch zu John hinüber, der nur drei Meter entfernt von ihnen lag.

"Ich sehe es, Miss Kordac", sagte er leise zu der Frau. "Dort drüben."

Sheppard kroch los. Hier war er in seinem Element. Lautlos schlich er in einem großen Bogen zu der Stelle hinüber. Er bemerkte den Wraith-Krieger, der jetzt nur noch etwa einen Meter von ihm entfernt auf der Lauer lag.

"Dich bekomme ich", dachte er und stellte seine Waffe auf stärkste Stufe ein. Die fremde unbekannte Waffe war leicht zu bedienen. Der Krieger schien im letzten Augenblick noch etwas bemerkt zu haben, doch es war zu spät für ihn.

Der Schuss aus der Strahlenpistole traf ihn und John drückte ein zweites Mal ab. Lautlos sank der Wraith tot zu Boden. Doch gleichzeitig überschlugen sich die Ereignisse. Ein Stunnerstrahl schlug knapp neben ihm ein. Nur ein gewaltiger Satz rettete John vor dem zweiten Schuss.

Jetzt reagierten auch die anderen. D'orien, der ein Gewehr trug, schoss auf die Stelle, an der die zwei Schüsse abgegeben wurden. Die Wirkung war verheerend. Eine gewaltige Explosion, die niemand überlebt haben konnte, erschütterte die Stelle. D'orien wusste nicht, was sie ausgelöst hatte. Vielleicht war eine der Granaten explodiert, die die Wraith immer bei sich trugen.

Gilia sah einen weiteren Wraith rechts auftauchen. Er stand genau in Sheppards Rücken und zielte auf ihn.

Die Genii warf sich mit einem gewaltigen Sprung auf Sheppard, und zusammen stürzten sie genau in dem Moment zu Boden, als der Krieger abdrückte. Der Schuss fuhr knapp über sie hinweg.

Zu einem zweiten Schuss kam der Krieger jedoch nicht, denn er wurde von McKay unschädlich gemacht. Jetzt fehlte noch einer!

"MONA, wo befindet sich der letzte Wraith?", fragte D'orien seinem Schiffscomputer.

"Er entfernt sich in Richtung Raumschiff, Captain! Entfernung exakt 255,4 Meter", erwiderte MONA.

Sheppard richtete sich auf. Er blickte Gilia an. "Vielen Dank für die Rettung! Ich muss mich wohl bei Ihnen entschuldigen, für mein Misstrauen."

"Nicht alle Genii sind mit der Vorgehensweise des Militärs einverstanden, Sheppard, und bekämpfen es auf jede erdenkliche Weise. Meine Familie musste dafür jedoch bitter bezahlen."

"Sind Sie eine Rebellin?"

"In gewisser Weise, ja! Ich erzähle Ihnen gerne bei Gelegenheit meine Geschichte. Das habe ich ja schon allen versprochen!"

Lorne war inzwischen zu dreien der Wraith getreten, um sie zu untersuchen. Sie waren alle tot.

McKay ging zu dem letzten Krieger. Er lag bewegungslos auf dem Bauch. So drehte Rodney ihn herum und blickte genau in die Mündung der Waffe des Wraith. McKay reagierte blitzschnell. Er packte die Waffe und schlug sie nach oben, so dass der Schuss in die Luft ging.

Jetzt kam John ihm zur Hilfe. Er zielte mit seiner Waffe auf den Wraith und drückte im geeigneten Moment ab. Der Wraith war auf der Stelle tot. John blickte die Waffe, die er von D’orien bekommen hatte anerkennend an. Damit ließ sich leicht ein Wraith töten.

Ein Rauschen veranlasste sie alle den Blick nach oben zu richten. Ein Raumschiff war in geringer Höhe über ihren Köpfen aufgetaucht.

weiter: Kapitel 5
Kapitel 5 by Selana
Teil 5

"Die VERGELTUNG! Es ist die VERGELTUNG", rief Lorne froh. "Sie haben uns gefunden."

Er blicke hinauf zu dem Schiff, das in großer Höhe über ihnen schwebte.

"MONA, funke das Schiff an", befahl D'orien seinem Computer.

"Kontakt hergestellt, Captain! Bitte sprechen Sie", antwortete Mona mit ihrer angenehm klingenden Stimme.

"Ich rufe die VERGELTUNG! Können Sie mich verstehen?", versuchte D'orien Kontakt mit dem Schiff aufzunehmen.

"Hier VERGELTUNG! Detana spricht! Wer sind Sie?"

"Detana!", mischte sich Weir ein. "Können Sie uns orten?"

"Ja, Doktor. Kein Problem! Ich orte aber die Lebenszeichen von sieben Lebewesen!"

"Das ist in Ordnung! Können Sie hier landen?"

"Nein, aber ich schicke eine Fähre."

Kurz darauf verließ eine Fähre einen der Hangars, so dass sie bald darauf alle Bord der VERGELTUNG waren.

"Herzlich willkommen an Bord", begrüßte Detana die Ankömmlinge. „Wie Sie sehen, haben wir einen Zahn zugelegt, um Sie alle rechtzeitig retten zu können.“

Gilia und D'orien trafen die fragenden Blicke sämtlicher Anwesenden auf der Brücke. Weir stellte die neuen Verbündeten vor. Für genaue Erklärungen würde später noch Zeit sein.

"Wraith-Kreuzer startet", rief Thorn an der Steuerung. "Es versucht in den Raum zu fliehen."

Sheppard stürmte zur Waffenkonsole und aktivierte sie.

"Verfolgung aufnehmen", befahl Weir. "Das Schiff darf auf keinen Fall entkommen."

"Es scheint Schwierigkeiten mit dem Antrieb zu haben", stellte John fest.

Inzwischen hatten beide Schiffe fast den Weltraum erreicht. Die VERGELTUNG versperrte dem Kreuzer den Weg.

„Sie dürfen den Weltraum nicht erreichen“, rief Weir.

"Sie haben die Waffensysteme aktiviert", sagte Sheppard. "Sie feuern auf uns."

"Schilde hoch", befahl Weir.

"Schilde sind oben", rief McKay, und im gleichen Moment erschütterte der Einschlag die VERGELTUNG.

"Keine Schäden! Schilde stehen auf 95%", kam es von McKay.

"Er feuert wieder auf uns."

Diesmal war der Treffer stärker. Das Schiff wurde kräftig durchgeschüttelt.

Sheppard aktivierte die Waffen des Schiffes und sofort verließen die ersten Salven das Schiff und trafen punktgenau das Wraith-Schiff.

"Volltreffer!", rief McKay. Das Schiff kam ins Trudeln und Explosionen erschütterten das Schiff. Die Feuerbälle wurden größer und schließlich verging es in einem mächtigen Feuerball.

"Hoffentlich wurde die Explosion auf keinem anderen Asteroiden registriert", meinte Lorne. "Im anderen Fall haben wir bald eine ganze Utapa-Flotte hier."

"Keine Gefahr, Major Lorne", mischte sich da MONA ein. "Ich habe ein Tarnfeld aktiviert, das verhindert, dass die Explosion außerhalb der Atmosphäre des Asteroiden registriert werden kann."

"Was hast du getan, MONA?", fragte Lorne.

"Solche Felder sind ein leichtes für mich! Mein oberster Befehl lautet, meinen Captain zu schützen."

Insgeheim waren natürlich alle erleichtert nach dieser Aussage.

Weir funkte auf einer Geheimfrequenz ihren Asteroiden an. Techniker sollten sich auf den Weg hierher machen, um zu versuchen, die AZORA wieder flott zu machen. Gleichzeitig suchten sie den Funkverkehr nach verdächtigen Sprüchen ab. Doch sie konnten nichts hören, das sich auf ihre Aktivität hier bezog.

Anscheinend hatte MONA die Wahrheit gesagt. Die VERGELTUNG kehrte wieder zu der versteckten Anlage zurück, wo sie Weirs Gruppe und einige Techniker absetzte. Die Techniker der VERGELTUNG machten sich sofort an die Arbeit. Unterstützung bekamen sie dabei natürlich von MONA.

Die kleine Gruppe traf sich währenddessen im Aufenthaltsraum der AZORA, um etwas zu essen, denn inzwischen waren sie alle am Verhungern. Weir wandte sich nun an D'orien, da die AZORA ihn verständlicherweise neugierig machte.

"D'orien, erklären Sie mir etwas. Ist es bei Ihnen üblich, ein Schiff wie die AZORA nur mit einem Mann Besatzung zu fliegen?"

"Schiffe wie die AZORA sind vollautomatisch, Doktor! Eigentlich kann MONA das Schiff alleine fliegen. Sie ist auf alle Situationen programmiert und kann eigene Entscheidungen treffen. Außerdem ist sie lernfähig. Macht sie einmal einen Fehler, was selten vorkommt, ist sie in der Lage daraus zu lernen. Es ist bei uns üblich, diese Art Schiff alleine oder allenfalls zu zweit zu fliegen. Wissen Sie, Doktor, das seltsame an meinem Gedächtnisverlust ist, ich kann mich an alles erinnern, was ich je gelernt habe. Nur die Erinnerung an meinen Heimatplaneten, ja, an mein Volk ist gelöscht worden. Bei MONAS Dateien ist es dasselbe. Das lässt mich nur einen Schluss ziehen! Mein Gedächtnisverlust wurde künstlich verursacht und das ganz gezielt. Meine wichtigste Aufgabe ist nun herauszufinden weshalb."

"Ja, da stimme ich Ihnen gerne zu! Und ich verspreche Ihnen, alles zu tun, was in meiner Macht liegt, um Ihnen zu helfen."

John wandte sich nun an Gilia. "Wollen Sie uns nun nicht erzählen, wie Sie auf dem Asteroiden gelandet sind?"

"Wenn es die anderen auch interessiert, bin ich gerne bereit das zu tun!"

Die anderen waren alle einverstanden, und besonders Lorne interessierte sich für die Geschichte der Genii.

"Gut! Dann fange ich am besten ganz von vorne zu erzählen an. Es beginnt auf Genii, wo mein Vater eine angesehene Persönlichkeit war und ein einflussreiches Mitglied der Regierung. Er vertrat immer den liberalen Standpunkt und stellte sich in seinen Reden oft gegen die Machenschaften des Militärs. Dies war denen natürlich ein Dorn im Auge, ganz besonders Coven natürlich. Von uns, seiner Familie wurde mein Vater voll unterstützt. Meine Mutter sagte sogar immer, dass ihr Vater von Covens Geheimdienst ermordet wurde. Sie konnte es allerdings nie beweisen. Außer meinen Eltern bestand meine Familie noch aus meiner jüngeren Schwester, der Schwester meines Vaters und deren Sohn. Der Mann meiner Tante lebte nicht mehr. Mein Vater nahm sie daraufhin bei uns auf. Mein älterer Bruder dient auf einem unserer Raumschiffe. Wir lebten auf einem Landsitz außerhalb der Hauptstadt. Ich selbst hatte eine Arbeit in der Stadt, und meist kehrte ich nur zum Wochenende auf unseren Landsitz zurück.
An jenem betreffenden Wochenende nun, vor fast zwei Jahren, befand ich mich gerade auf dem Heimflug, als ich von einem anderen Gleiter angegriffen wurde. Da mein Vater eine bekannte Persönlichkeit war, hatte er immer Angst um unser Leben. Deshalb bekamen wir Kinder alle eine besondere Ausbildung. Ich habe eine Ausbildung im Nahkampf, kann mit Waffen aller Art umgehen, und ich bin eine ausgebildete Kampfpilotin. Da mein Gleiter bewaffnet war, gelang es mir meinen Gegner abzuschießen. Nun bekam ich große Angst, und so schnell es mir möglich war, flog ich nach Hause. Doch alle meine Befürchtungen waren nichts gegen das, was ich zu Hause vorfand. Unser Haus stand in Flammen!
Viele unserer Angestellten waren tot. Dann fand ich meine Eltern, meine Schwester, meine Tante und deren Sohn tot vor. Sie waren regelrecht dahingeschlachtet worden. Noch heute sehe ich sie in meinen Träumen so vor mir liegen. Ich war außer mir vor Trauer und Zorn, denn es war mir klar, dass nur der Geheimdienst oder das Militär dahinter stecken konnte. Wahrscheinlich waren es beide. Es gelang mir zu zuverlässigen Freunden zu fliehen. Dort erfuhr ich, dass die grausige Terrortat als Anschlag der Rebellen hingestellt wurde. Das Beste war jedoch, dass nach mir gefahndet wurde, weil ich angeblich mit den Terroristen unter einer Decke stecken sollte. An der Ermordung meiner eigenen Familie sollte ich beteiligt gewesen sein! Mit Hilfe meiner Freunde konnte ich mich heimlich an Bord eines Raumschiffes schmuggeln. Doch der Frachter flog ohne Aufenthalt in den Utapa-Sektor. Dort schlug ich mich so recht und schlecht durch, bis ich von der Existenz der Sphäre erfuhr. Ich beschloss hierher zu kommen, denn ich nahm an, dass es hier noch am leichtesten wäre, ein Raumschiff zu finden, das mich wieder in den Genii-Sektor bringen konnte. Seit vier Monaten lebe ich nun schon in der Sphäre.
Bei einem Flug durch die Sphäre musste ich leider auf diesem Asteroiden notlanden. Mein Schiff wurde beim Absturz zerstört, und es gelang mir nur, einen kleinen Notsender zu retten. Der war jedoch zu schwach, um bis zum nächsten bewohnten Asteroiden durchzukommen. So blieb mir nichts übrig, als zu hoffen, dass ein Schiff hier durchkommt, denn diese Gegend der Sphäre ist etwas abgelegen. Doch das erste Schiff, das mich hörte, war ausgerechnet ein Wraithschiff, dass es hierher verschlagen hat. Natürlich verfluchte ich mein Pech, doch die Wraith waren anscheinend auch in Schwierigkeiten, denn auch sie mussten notlanden. Ich war gezwungen, meine Notunterkunft zu verlassen und mich durch den Dschungel zu schlagen, immer die Wraith auf den Fersen. Dann traf ich auf Lorne, den Rest kennen Sie alle. Was mit meinem älteren Bruder geschehen ist, weiß ich nicht. Aber ich nehme an, dass auch er ermordet wurde, obwohl er als Erster Offizier auf einem Schiff der Raumflotte dient."

Alle sahen Gilia mitfühlend an. Lorne nahm ihre Hand und drückte sie fest. Sie verstand genau, was er damit ausdrücken wollte. Ihre Sympathie für den jungen Mann wurde immer größer.

"Miss Kordac", wandte sich nun Weir an die junge Frau. "Natürlich können Sie bei uns bleiben. Irgendwann kehren wir auch in den Genii-Sektor zurück. Allerdings kann es etwas dauern, bis wir wieder dorthin fliegen.“

Ein Techniker kam mit der Nachricht herein, dass eine Raumfähre der Atlanter angekommen wäre. Mit deren Hilfe würde es dann keine Mühe machen, den Antrieb der AZORA zu reparieren. Diese Nachricht wurde freudig aufgenommen, und die kleine Gruppe zerstreute sich. McKay blieb in der AZORA zurück, um die Reparatur zu überwachen.

Am anderen Tag war alles erledigt, und der Antrieb der AZORA war wieder voll einsatzfähig. Eine kleine Gruppe Atlanter blieb in dem Stützpunkt zurück. Die AZORA flog zurück zum Asteroiden der Atlanter. Weir würde sofort alles in die Wege leiten, um den betreffenden Asteroiden zu kaufen.

Das eigentliche Ziel, die Abholung der Informationen vom Hauptasteroiden, war inzwischen von einem anderen Atlanter erledigt worden.

Ende
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