Waffenbrüder by Selana
Summary: Ein kurzes Crossover mit 'Star Wars'.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Other Character
Genre: Crossover, General
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 4 Completed: Ja Word count: 8817 Read: 21165 Published: 18.01.12 Updated: 18.01.12

1. Kapitel 1 by Selana

2. Kapitel 2 by Selana

3. Kapitel 3 by Selana

4. Kapitel 4 by Selana

Kapitel 1 by Selana
Waffenbrüder


Teil 1 von 4

Andromeda-Galaxis
Acht Jahre nach dem Untergang der Jedi

Der Schuss verfehlte das kleine Schiff nur knapp. Es war Eigentum des Twi’lek Mo’lo, der in den Diensten der letzten Jedi stand. Er fungierte als Verbindungsmann von Senator Bail Organa, dem stärksten und mächtigsten Verbündeten der neuen Jedi auf Eradan. Er war Pilot und ehemaliger Leibwächter von Senator Organa, bis er auf den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi gestoßen war. Danach entließ Organa ihn aus seinem Dienst, damit er und sein kleines Raumschiff als Transportmittel für Menschen, Material und Lebensmittel der kleinen Kolonie dienen konnten. So fungierte er auch als Pilot für Obi-Wan und die Jedi-Meisterin Yun-Jin Thon, damit die beiden sich treffen konnten, da Obi-Wan es vorgezogen hatte, auf Tatoine zu leben, um auf den kleinen Luke Skywalker auf zu passen.

Einige Jahre war es gut gegangen, doch diesmal schien die Macht gegen sie zu sein oder die Dunkle Seite der Macht stärker zu sein. Aus dem Nichts war das kleine Kriegsschiff der Carrack-Klasse aufgetaucht und hatte sich der Raptor in den Weg gestellt. Man hatte ihn aufgefordert ein Enterkommando an Bord zu lassen, zwecks Untersuchung der Fracht. Das hatte Mo’lo natürlich Angesichts seiner Passagiere abgelehnt. Schließlich hatte er drei Jedi an Bord, die zudem noch in der ganzen Galaxis gesucht wurden.

Der Imperator und sein Protege Darth Vader persönlich hatten Interesse an ihnen, denn schließlich handelte es sich dabei um die beiden Meister Obi-Wan Kenobi und Yun-Jin Thon. Dazu kamen noch Obi-Wans Padawan Dain Baran und die kleine Padmé, welche die Tochter der beiden Jedi-Meister war.

Also hatte Mo’lo die Aufforderung ignoriert und versucht zu fliehen. Zuerst schien es auch zu klappen und sie entkamen mit Mühe in den Hyperraum. Doch das Kriegsschiff hatte die Verfolgung aufgenommen. Er schien zu wissen, wohin sie wollten, was Ihnen am Anfang ein Rätsel war, doch dann hatten Obi-Wan und Yun-Jin eine Erschütterung der Macht gespürt. Eine Präsenz, die beiden nur zu gut bekannt war. Sie wussten nun, dass ihr alter Feind, der Sith Carn Dúm sie gefunden hatte.
Seit über drei Jahren verfolgte er sie, seit sie ihm das erste Mal begegnet waren, als Obi-Wan Yun-Jin, Dain und Didra Lego, die damals noch Yun-Jins Padawan war, gerettet hatte. Seitdem hatten sich Obi-Wans Wege mit dem Sith noch mehrmals gekreuzt, doch er war Carn Dúm immer wieder entkommen, was den Sith mehr als nur verärgert hatte. Sie waren zu Todfeinden geworden.

Obi-Wan hatte sich auf Eradan aufgehalten und wollte zurück nach Tatoine. Yun-Jin hatte ihn mit Padmé begleitet, um ihre gemeinsame Zeit noch etwas zu verlängern. Dabei musste ihnen der Sith auf die Schliche gekommen sein.

Ihnen blieb nur die Flucht. Kessel und damit der berüchtigte Schlund lag in der Nähe. Dort hofften sie den Sith abhängen zu können. Der Schlund war eine Ballung von Schwarzen Löchern, wo ionisiertes Gas in die zahlreichen Schwarzen Löcher stürzte.

Direkt vor ihnen sah sie das blauweiße Leuchten von Kessels Sonne. Der Planet selbst, kartoffelförmig und zottelig von den flusigen Ausläufern seiner entweichenden Atmosphäre, kam in Sicht. Er sah aus wie ein riesiger Komet. Doch der Planet war nicht ihr Ziel, sondern der Schlund selbst. Es war eigentlich Selbstmord und nur die besten Piloten schafften den Durchflug. Obi-Wan und Mo’lo gehörten zu diesen Piloten. Wenn einer es schaffte, dann die beiden zusammen.

Das Schiff näherte sich der Passage und stürzte in den Schlund. Mahlströme aus heißem Gas schleuderten sie hin und her, während Mo’lo, unterstützt von Obi-Wan versuchte, das Schiff durch die tödliche Region zu lotsen. Der Schlund war ein Wunder der Galaxis. Manche spekulierten, dass er in Wirklichkeit von einer uralten hoch entwickelten Rasse gebaut worden war, die die Schwarzen Löcher erzeugt und zu einer stabilen Konfiguration vereinigt hatte, um Sternentore zu anderen Dimensionen oder Galaxien zu öffnen.

Im Schiff wurde es dunkel, heiß und stickig. Die wilden Farben und grellen Lichter ließen außerhalb des Schiffes euphorische Feuerwerke flackern und tauchten das Innere in unheimliche Schatten. Die Beleuchtung und die Klimaanlage waren abgeschaltet worden, um die flackernden Schilde mit Energie zu versorgen. In seinem Pilotensitz schwitzend, beobachtete Mo’lo die Navikontrollen, die er dem Jedi-Meister überlassen hatte. Dieser hantierte an den Kontrollen, steuerte das Schiff und vollführte eins der kompliziertesten und schwierigsten Manöver, die Mo’lo je gesehen hatte. Anakin wäre begeistert gewesen, hätte er in diesem Moment Obi-Wan beobachtet.
Obi-Wan starrte die tödlichen Schwarzen Löcher an, die sich um die Fähre rottierten, und hätte am liebsten die Augen geschlossen. Er wich intuitiv, den tödlichen Hindernissen auf ihrem Kurs aus und bugsierte das Schiff durch labile Punkte der Stabilität. Auch Yun-Jin saß vor innerer Anspannung wie erstarrt da, als fürchtete sie, die Konzentration des Piloten zu stören. Funken flogen aus einer der seitlichen Kontrollkonsolen, als ein Schild zusammenbrach.
Obi-Wan hämmerte mit langen Fingern auf die Kontrollen, um die noch stabilen Schilde auf die ungeschützten Stellen auszudehnen. Eine Lücke in den Schirmen genügte, und die Röntgenstrahlen und heißen Gasse würden sie rösten. Irgendwie hatte Obi-Wan das Gefühl, dass sie sich dem Ende der Passage näherten. In der Mitte der Ballung lag eine Schwerkraftfreie Zone, wie das Auge eines Sturmes. Er wusste, dass er nur mit Hilfe der Macht diesen Flug heil überstanden hatte.
Obi-Wan atmete auf. Hier konnten sie die Energiezellen aufladen und die beschädigten Maschinen notdürftig flicken. Der Kreuzer würde es nie wagen ihnen zu folgen. Die wirbelnden ionisierten Gase teilten sich vor ihnen wie ein Vorhang, der zur Seite gerissen wurde und die Schwerkraftoase im Zentrum der Ballung enthüllte einen sicheren Hafen. Im Orbit, um eine kleine Felseninsel im Zentrum des Schlundes, sah er ein Gebilde, das Obi-Wan noch nie gesehen hatte.
Es war ein riesiger Ring mit seltsamen Symbolen an den Rändern. Was immer es war, ihre Ankunft schien es ausgelöst zu haben. Einige der Symbole begannen aufzuleuchten, ein weiß-blaues Flimmern, Wabern und Leuchten bildeten sich im Ring, ähnlich den Wellen im Ozean. Die Wellen schossen hervor, zogen sich wieder zurück und füllten den Ring vollständig aus. Doch seltsamerweise floss die Flut nicht heraus, sondern blieb im Kreis stehen, wobei sie ständig in Bewegung blieb, wabernd und fließend.
„Was ist das?“, fragte Mo’lo erstaunt, weil er so etwas noch nie gesehen hatte.
„Ich weiß es! Die alten Legenden sind wahr! Dies ist eines der Sternentore!“
„Sternentor?“, fragte Mo’lo.
„Es gibt eine Legende über ein uraltes Volk, welches solche Portale gebaut hat um damit von Planet zu Planet zu reisen. Doch selbst in den ältesten Aufzeichnungen im Jedi-Tempel war nicht viel davon zu finden. Selbst Meister Yoda hielt es für eine Legende“, erklärte der Jedi-Meister.
„Obi-Wan! Der Kreuzer ist uns gefolgt!“
Überrascht blickte Obi-Wan sich um, aber Yun-Jin hatte reicht. Der Kreuzer war so verrückt gewesen, ihnen in den Schlund zu folgen und hatte es überlebt. Dies hatten sie wahrscheinlich dem Sith zu verdanken. Es blieb ihnen nur eine Möglichkeit!
Obi-Wan überließ wieder Mo’lo die Steuerkontrollen. „Flieg in das Wurmloch des Ringes!“
„Bist du verrückt?“, rief Yun-Jin.
„Nein, ich bin sicher, dass wir es überleben.“
Als der Kreuzer zu feuern anfing zog Mo’lo sein Schiff herum und flog in das Wurmloch des Ringes.


Planet P3C-772
11. Oktober 2009
Pegasus Galaxis

Es schien eine dieser normalen Missionen zu sein, die Colonel John Sheppard die letzten Monate so vermisst hatte. Forschen und suchen, ohne gleich wieder in Gefahr zu kommen, das Leben zu verlieren oder dass die Wraith auftauchten.

Die Lage auf der Erde sah nicht gerade rosig aus. Die beiden Antiker-Nationen auf der Erde, die Saat Bhai und Arya Varta bekriegten sich nun offen und für die gemäßigten Arya Varta sah es nicht so gut aus.

Hier, in Atlantis, bekamen sie nicht viel davon mit. Nur die Nachrichten, die sie durch das Sternentor erhielten und die mit der Daedalus eintrafen, informierten sie über das aktuelle Problem auf der Erde. Noch waren die normalen Menschen der Erde nicht darin involviert, doch General Jack O’Neill hatte sich sehr besorgt über die Lage geäußert. Und das hieß bei Jack O’Neill sehr viel.

In Atlantis hatten sie im Moment andere Probleme. Sie hatten die Adresse dieses Planeten in der Datenbank von Atlantis entdeckt. Es sollte sich angeblich ein großer Außenposten der Antiker hier befinden.

Groß war er sicher einmal gewesen, aber inzwischen war die Stadt total verfallen und von der Wildnis zurückerobert worden. Trotzdem hatten sie sich entschlossen zu suchen und John hatte außer seinem Team noch das von Major Lorne und von Major Anderson mitgenommen. Sie hatten sich aufgeteilt und begonnen, das Gelände systematisch zu untersuchen. Erst, wenn sie keine Gefahr entdeckten, wollten sie die Ruinenstadt für die Wissenschaftler frei geben.

Lorne und sein Team untersuchten den Westen, Anderson den Süden. John hatte mit seinem Team den Osten übernommen. Dies war die Gegend, die am weitesten vom Sternentor entfernt war, was McKay natürlich wieder die Gelegenheit zum Meckern gegeben hatte.

Nicht weit von ihm entfernt sah er Rodney und Ronon stehen, während Teyla und Rhiana etwas weiter links durch die Ruinen streiften. Rodney, Rhiana und er konnten die Gegend mit einem Gerät absuchen, dass auf jede Energiewelle ansprach.

Plötzlich zeigte sein Gerät einen hohen Wert an und John bewegte den Detektor, um den Ursprung der Quelle zu finden. Doch es schien nichts in der Erde zu sein. Überrascht blickte John auf das Gerät und schüttelte es. Das Ergebnis blieb jedoch gleich. Der Energieanstieg kam von oben. John blickte hoch, sah jedoch nichts von Bedeutung.

Er griff an sein Funkgerät. „McKay, hast du das auch bemerkt?“

„Wenn du den Energieausbruch meinst, ja.“

„Was kann das gewesen sein?“

„Woher soll ich das wissen? Es ist auf jeden Fall wieder verschwunden.“

„Dann such weiter.“

„Was glaubst du, was ich mache? Däumchen drehen? Aber da ist nichts mehr.“

„Es muss etwas im Weltraum sein. Wir hätten doch einen Jumper nehmen sollen.“

„Ach wirklich? Das war ja mein Vorschlag.“

„Es gab keinen wirklichen Grund dafür, weil das Tor dicht an der ehemaligen Siedlung liegt. Du wolltest dir nur einen Fußmarsch ersparen.“

„Sehr witzig, Colonel“, sagte Rodney empört, aber er wusste natürlich, das John recht hatte, denn genau das war sein Grund gewesen, einen Jumper vorzuschlagen.

„Ihr sucht weiter! Ich gehe zurück und hole einen Jumper von Atlantis. Dann werde ich einen kleinen Flug durch das System machen. Vielleicht finde ich den Ursprung es Energieausbruches. Vielleicht gibt es im Weltraum einen Satelliten.“

John drehte sich um und ging Richtung Tor davon. Rodney sah ihm einen Moment nach, entschied dann aber ihm nicht zu folgen. Die anderen des Teams waren schließlich zu seinem Schutz in der Nähe, und wenn John den Jumper herbrachte, ersparte er sich den Fußmarsch zurück zum Tor.

John hatte sich inzwischen gut gelaunt auf den Weg gemacht. Es waren etwa drei Kilometer, doch im Gegensatz zu McKay genoss er den kleinen Fußmarsch. Plötzlich stutzte er jedoch. War da nicht ein Geräusch zwischen den Ruinen gewesen? John drehte sich um, zumindest wollte er das, doch plötzlich konnte er sich nicht mehr bewegen. Was war das? War er in ein unsichtbares Feld geraten? Mit der Hand versuchte er sein Funkgerät zu erreichen, doch selbst das schaffte er nicht.

Da fühlte er wie sich etwas in seinen Geist zu drängen versuchte. Er kannte dies, er war schon mehr als einmal Wesen mit übernatürlichen Kräften begegnet und hatte es geschafft, eine gewisse Abwehr dagegen aufzubauen. Auch er war schließlich ein Antiker.

Ein gemeines Lachen klang in seinem Geist auf. Das nützt dir nichts, Jedi! Meiner Macht kannst du dich nicht widersetzen?

Jedi? Macht? In welchen Film war er denn da geraten? John verstärkte seine mentale Abwehr, was ihn aber so anstrengte, dass er trotz des unsichtbaren Feldes in die Knie sank. Seine geistige Abwehr wurde durchbrochen und er wollte dafür nach seiner Waffen greifen. Doch seine Hand wurde immer noch festgehalten und eine unsichtbare Kraft packte ihn und schleuderte ihn Meter weit rückwärts auf einen Mauerrest. John fühlte wie ein ungeheurer Schmerz durch seinen Körper fuhr. Eine Rippe war zumindest angeknackst. Der Schmerz brachte seine mentale Mauer endgültig zum Einsturz.

Ah! Ein Jedi, der sich seiner Macht nicht bewusst ist. Das wird dir nichts nützen, denn keiner, der die Macht besitzt, darf überleben, wenn er nicht auf unserer Seite steht. Stirb also!

Die mentale Kraft verstärkte sich und John bekam keine Luft mehr. Das Atmen fiel ihm schwerer und schwerer, eine ungeheure Kraft schien ihn zerquetschen zu wollen. Er begriff, dass er verloren war, ohne zu wissen warum.

„Lass ihn los!“

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Kapitel 2 by Selana
Teil 2 von 4



An Bord der Raptor
Unbekannter Ort

Als sie das Wurmloch ausspuckte hatte Obi-Wan das Gefühl in einem Eisblock zu stehen. Auch den anderen schien es nicht besser zu gehen. Bibbernd schlugen sie die Hände um die Körper.

„Was war das?“, fragte Mo’lo.

Yun-Jin riss sich aus ihrer Starre und sah nach ihrer kleinen Tochter.

„Mir ist sooo kalt!“, heulte die kleine Padmé los.

Die Jedi umarmte ihre Tochter, um sie warm zu halten und Dain kam mit einer Decke, die er dem kleinen Mädchen fürsorglich um den Körper schlang.

Yun-Jin sah ihn dankbar an. „Es geht ihr gut, sie ist nur etwas durchgefroren. Wie wir alle auch.“

„Das muss am durchqueren des Wurmloches liegen“, meinte Obi-Wan. „Wie sieht es aus? Wo sind wir?“

Mo’lo hatte sich inzwischen vor den Computer gesetzt und las einige Daten ab, doch sie sagten ihm nichts. Er blickte Obi-Wan etwas geschockt an. „Keine Ahnung, Meister. Wir müssen weit weg von den bekannten Routen sein. Ich werde einige Daten in den Navigationscomputer eingeben.“

„Meister!“ Dains Stimme unterbrach ihre Gedanken. „Seht doch!“

Alle wandten sich dem Bildschirm zu, wo ein gleicher Ring im Raum schwebte, wie im Schlund. Noch immer war das Wabern des Ereignishorizontes zu sehen.

Und noch etwas!

Ein weiteres Schiff tauchte auf: Der Kreuzer.

Obi-Wan bemühte sich nicht zu zeigen, wie schockiert er war. Seiner Stimme war nichts anzumerken, als er sagte: „Sie sind uns durch das Sternentor gefolgt. Wie sieht es mit dem Hyperantrieb aus?“

Mo’lo überprüfte die entsprechenden Daten. „Nicht bereit, Meister Kenobi! Aber der normale Antrieb funktioniert noch.“

„Bring uns hier weg! Irgendwo anders hin. Sie müssen sich auch erst orientieren. Vielleicht haben sie uns noch nicht entdeckt.“

Das Tor befand sich innerhalb eines Sonnensystems. Sei entdeckten einen bewohnbaren Planeten in der Nähe. Vielleicht konnten sie sich dort verbergen, bis der Hyperantrieb repariert war. Ihre Vermutung, dass auch die Besatzung des Kreuzer sich erst orientieren musste, schien zu stimmen, denn noch setzten diese ihre Verfolgung nicht fort. Doch Obi-Wan war sich sicher, dass sie dies eher früher als später tun würden. Jeder Vorsprung war also willkommen.

Die Raptor erreichte den entdeckten Planeten und umrundete ihn. „Meister, unter uns ist eine große Ruinenstadt.“

„Ich spüre die Anwesenheit von Lebewesen dort unten“, fügte Obi-Wan hinzu. Das er noch eine winzige Erschütterung der Macht spürte, irritierte ihn ebenfalls. Das war auf jeden Fall nicht der Sith gewesen.

„Lande bei den Ruinen, Mo’lo. Vielleicht können wir das Schiff dort verstecken. Schalte alles aus, damit der Kreuzer uns nicht orten kann.“

Der Twi’lek gehorchte und suchte sich eine geeignete Landestelle für das kleine Raumschiff. Mo’lo entdeckte eine Ansammlung von großen pilzartigen Pflanzen. Gekonnt manövrierte er das kleine Schiff darunter. Geschützt durch diese baumgroßen Pflanzen und etwas Nachhilfe, konnten sie das Schiff so hoffentlich verbergen. Nach der Landung schaltete Mo’lo sofort sämtliche Geräte auf und hoffte, dass der Sith und seine Besatzung sie nicht orten konnten.

„Ihr bleibt hier“, sagte Obi-Wan. „Passt auf Padmé auf. Und tarnt eure Ausstrahlung, damit der Sith euch nicht spürt.“

Inzwischen waren alle neuen Jedi ab einem gewissen Grad dazu fähig, ihre Beherrschung der Macht zu tarnen, damit die Sith sie nicht aufspüren konnten. Yun-Jin und Obi-Wan waren darin inzwischen Meister und auch der junge Dain war schon gut darin.

„Du überprüfst die Präsenz?“, erkundigte sich Yun-Jin.

Diese Frage bewies Obi-Wan, dass Yun-Jin es auch gespürt hatte. Er nickte nur.

„Sei vorsichtig, Liebster!“

„Ich bin gleich zurück.“

„Soll ich Euch nicht begleiten, Meister?“, fragte Dain.

„Nein, ich bin gleich zurück!“

Obi-Wan ging zur Rampe und ließ sie herunter. Dann orientierte er sich. Die Präsenz war ganz in der Nähe. Er ging langsam darauf zu. Doch schon nach kurzer Zeit spürte er etwas. Eine gewaltige Erschütterung der Macht! Eine dunkle Präsenz!

Der Sith war da!

Wie war das möglich? Hatte er sie entdeckt? Dann allerdings war Carn Dúm stärker, als erwartet.

Sollte er umkehren? Nein, das kam nicht in Frage. Sicher hatte es der Sith ebenfalls auf den Träger der Macht abgesehen. Wie war das möglich? Woher kam der Mann oder die Frau? Oder auch das Wesen?

Er musste einige Zeit laufen, bis er der Quelle näher kam. Zum Glück für ihn hatte er seine Ausstrahlung getarnt. Ganz sicher war der Sith nicht hinter ihm her, doch er musste ganz in der Nähe sein ohne sich zu rühren. Hatte er ihn doch geortet und stellte ihm eine Falle?

Als er sich einer Lichtung näherte kannte er den Grund. Der Sith hatte einen jungen Menschen zu Boden gezwungen und drohte ihn zu töten. Das konnte er nicht zulassen.

Er trat auf die Lichtung und rief: „Lass ihn los!“



Pegasus-Galaxis
Planet P3C-772

Eine zweite Stimme, laut diesmal erklang und der mentale Druck ließ nach. Schwer atmend sank John zu Boden und rang verzweifelt nach mehr Luft. Der Schmerz von der Rippe durchzuckte ihn erneut, trotzdem versuchte er zu begreifen, was um ihn herum geschah.

Jetzt bekam er auch seinen Angreifer zu Gesicht. Ein solches Wesen hatte er noch nicht gesehen. Er war ganz in schwarz gekleidet und durchaus von menschenähnlicher Gestalt. Die Hautfarbe des Wesens war braun und seine langen schwarzen Haare hatte er zu einem Zopf zusammen gebunden. Auf der Stirn saßen vier kleine Hörner, und seine schwarzen Augen funkelten ihn und den Neuankömmling hasserfüllt an. Er war nicht so groß wie John, aber viel muskulöser gebaut.

Sein Gegenüber war ein Mensch in einer weiten erdfarbenen Hose und Hemd bekleidet, das in der Taille von einem breiten Gürtel zusammen gehalten wurde. Darüber trug er einen langen braunen Umgang. Er war ein mittelgroßer schlanker Mann, Mitte bis Ende vierzig, mit Bart und kurzen blonden Haaren. Seine Augen, hell, ausdrucksstark und durchdringend zeigten jedem, das er in seinem Leben schon viel gesehen und erlebt hatte.

„Obi-Wan Kenobi! Habe ich Euch endlich gefasst.“

„Das glaubt auch nur Ihr, Carn Dúm“, lautete die Antwort.

Jetzt glaubte John vollends im falschen Film zu sein. Jedi und Obi-Wan Kenobi, dass waren fiktive Figuren aus den Star Wars-Filmen. Er musste tot sein, verrückt oder aber er träumte. John kniff sich, um aufzuwachen, aber sowohl die Schmerzen, als auch die beiden Gestalten blieben.

Beide hatten nun einen kurzen Stab in der Hand, aus dem eine grelle Lichtsäule schoss: rot bei dem Angreifer und blau bei Obi-Wan. Ein Lichtschwert, das Laserschwert eines Jedi-Ritters.

Eine neue Möglichkeit fiel John ein: es war eine Projektion, ein Holospiel der verschwundenen Bewohner, dass er unbewusst ausgelöst hatte. Aber warum hatte er dann die Schmerzen und lag am Boden?

Obi-Wan warf seinen Umhang ab. Die beiden Gegner begannen sich nun zu umkreisen. Carn Dúm wartete nicht ab. Ohne erkennbaren Ansatz sprang er hoch in die Luft, drehte sich dort und kam direkt vor Obi-Wan auf die Beine. Obi-Wan reagierte jedoch genau so schnell und seine blaue Klinge kreuzte sich mit der roten Klinge, so schnell, dass das Auge kaum in der Lage war zu folgen. Die Laserschwerter blitzten, die Gegner wichen Sprüngen aus oder sprangen hoch in die Lüfte. Sie setzten über Klingen hinweg, die dicht über den Boden strichen, wehrten Fausthiebe und Fußtritte ab.

Eine jähe Attacke der Macht traf Obi-Wan und warf ihn zurück. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen und eine Schmerzwelle durchfuhr seinen Körper. Carn war mit einem Satz bei ihm und hob sein Schwert, doch der Jedi gab sich nicht so leicht geschlagen. Er bewegte die Finger und griff in die Macht. Carns Schwert wurde gepackt und aus seiner Hand geschleudert, direkt in die linke Hand von Obi-Wan, der seine Schmerzen ignorierte und mit Hilfe der Macht mit einem Satz auf die Beine kam. Nun hielt er beide Schwerter hoch erhoben in den Händen.

Sein Gegner hatte seine Überraschung jedoch genauso schnell überwunden und sprang Obi-Wan an. Er packte den Jedi an den Handgelenken und zwang seine Arme auseinander. Dunkle Kraft entfaltete sich in seinem Griff. Obi-Wan spürte, wie seine Arme zu brechen drohten, und eine Schmerzattacke nach der anderen durch seinen Körper fuhr.

Kenobi ließ die Lichtschwerter fallen. Carn griff überrascht nach seinem Schwert. Der Jedi-Meister riss sofort die andere Hand los, holte mit der Macht sein eigenes Lichtschwert, brachte es nach oben und parierte Carns kraftvollen Hieb und lenkte beide Klingen zur Seite. Er schob mit der Macht beide Schwerter nach oben und nutzte die Kraft von Carns nächstem Angriff um zur Seite zu springen.

Der Sith folgte ihm und griff wieder an. Obi-Wan sprang auf einen Mauerrest und von dort zum nächsten Stein, machte einen Salto rückwärts und wich so dem nächsten Schlag Carn Dúms aus. Obi-Wans Gesicht war undurchschaubar. Furcht schien er nicht zu kennen.

Obi-Wan sprang elegant in die Höhe und das Schwert seines Gegners sauste summend unter ihm hindurch. Der Jedi nutzte das erbarmungslos zu einem mächtigen Fußtritt aus, der Carn traf und ihn weit zurück schleuderte. Mit lautem Geräusch schlug er auf dem Boden auf. Doch genauso schnell war er wieder auf den Beinen. Wut stand in seinen Augen, als mit einem lauten Schrei auf Obi-Wan zustürmte. Dieser parierte den Schlag und gab seinem Gegner einen weiteren Tritt, der sie erneut auseinander warf.

John sah dem Kampf atemlos zu. So etwas hatte er noch nie gesehen und begriff, dass jeder dieser Männer ihn innerhalb von Sekunden töten konnte. Trotzdem beschloss er in den Kampf einzugreifen. Trotz der Schmerzen versuchte er sich zu erheben. Sein Gewehr lag nur ein paar Schritte entfernt. Er kroch dorthin und packte den Lauf. Zumindest hatte er es vor.

Ein weiß bestiefelter Fuß trat darauf und als John hochblickte, sah er in den Lauf eines Gewehres, nein in zwei. Zwei Männer in einer weißen Rüstung mit Helm auf dem Kopf bedrohten ihn: zwei Sturmtruppler. Noch mehr Figuren aus Star Wars.

Die Männer packten ihn ohne Rücksicht auf seine angeschlagene Rippe und zerrten ihn grob hoch. Nur mit Mühe konnte John einen Schmerzlaut unterdrücken. Die Sturmtruppler hielten ihn nur fest und sahen dem Kampf der beiden Männer zu. Sie schienen sich sicher zu sein, dass dieser Carn Dúm als Sieger aus dem Kampf hervorging.

Die beiden Männer hatten inzwischen ihren Kampf fortgesetzt. Gerade waren ihre Schwerter mit äußerster Kraft aufeinander geprallt und beide zurückgesprungen. Dabei stürzten sie rückwärts zu Boden und diesmal war die Macht nicht auf Obi-Wans Seite. Er fiel genau auf einen Stein und ein ungeheuerlicher Schmerz durchzuckte seinen Körper. Der Schmerz ließ ihn zwei oder drei Sekunden die Orientierung verlieren. Als er sich wieder gefangen hatte, stand Carn Dúm über ihm und die rote Klinge war dicht vor seiner Kehle. Obi-Wan wagte kaum zu atmen.

„Es ist aus, Kenobi. Wenn du dich jetzt ergibst, verschone ich das Leben deines Schützlings.“

„Um mich dem Imperator auszuliefern? Nein, danke! Außerdem ist er nicht mein Schützling.“

„Wie du willst, Jedi!“

Carn hob sein Lichtschwert, um es auf Obi-Wan heruntersausen zu lassen.

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Kapitel 3 by Selana
Teil 3 von 4



John sah dies und er stieß einen wütenden Schrei aus und versuchte sich ohne Erfolg loszureißen. Da traf den dunklen Kämpfer ein Strahl aus einer Waffe und der Mann stürzte zu Boden. Mit einem Satz war Obi-Wan auf den Beinen.

John nützte die Chance, die beiden Männer, die ihn festhielten abzuschütteln. Die beiden waren von dem unerwarteten Angriff auf ihren Meister überrascht und John gelang es einen zu Boden zu werfen. Ein weiterer Schuss traf den zweiten Mann und John sah Ronon gefolgt von Teyla und Rhiana heranstürmen.

Sofort richtete sich Ronon Waffe auf den Mann, der angeblich Obi-Wan Kenobi hieß.

„Stopp! Nicht schießen, Ronon! Er ist ein Freund!“

John richtete nun seine Aufmerksamkeit auf Obi-Wan.

„Ich möchte Ihnen danken! Sie haben mir das Leben gerettet.“

„Das war mir eine Ehre“, sagte sein Gegenüber mit angenehmer Stimme.

„Mein Name ist John Sheppard, das sind Ronon Dex, Teyla Emmagan und meine Frau Rhiana.“

„Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Mein Name ist Obi-Wan Kenobi.“

„Sie scherzen“, sagte Rodney, der inzwischen auch ganz außer Puste eingetroffen war. Den letzten Satz hatte er aber noch gehört.

„Nein, warum sollte ich?“

„Und Sie sind ein Jedi-Ritter?“

„Ein Jedi-Meister!“

Diese Worte kamen von hinten und alle drehten sich überrascht herum. Eine wunderschöne Frau und ein Junge von vielleicht 16 Jahren standen hinter ihnen.

Obi-Wan drehte sich herum, weil er nach Carn Dúm sehen wollte, doch der Sith war verschwunden. Verflucht, warum hatte er sich so ablenken lassen.

„Der Sith ist weg!“

„Dann müssen wir auch weg“, sagte die unbekannte Frau. „Es wird hier gleich von Sturmtruppler nur so wimmeln.“

Die Frau war groß, schlank und besaß eine bläuliche Hautfarbe mit weißblauen Haaren. Sie reichten ihr bis an die Hüften. Die weißen Strähnen darin leuchteten in der Sonne. Die Haare hatte sie mit einem Stirnband aus dem Gesicht gebunden. Trotzdem umwehten sie sie bei jeder Bewegung wie ein Schleier.

„Wir sollten Yun-Jins Rat befolgen. Sie werden keinen Unterschied machen und auch Sie alle töten“, sagte Obi-Wan.

„Und die beiden sind?“, fragte Ronon misstrauisch und machte keine Anstalten auf Obi-Wans Rat zu hören.

„Die Jedi-Meisterin Yun-Jin Thon und mein Padawan Dain Baran“, stellte Obi-Wan die beiden vor.

„Unser Raumschiff ist in der Nähe“, sagte Yun-Jin. „Vielleicht schaffen wir es noch von hier zu fliehen.“

„Wo steht Ihr Raumschiff?“, fragte Obi-Wan John. „Oder leben Sie hier?“

„Wir haben kein Raumschiff. Wir kamen durch das Sternentor.“

„Sternentor?“

„Ein großes rundes Ding, dass ein Wurmloch aufbaut, durch das man auf andere Welten reisen kann“, erklärte John.

„Damit kamen wir in dieses Sonnensystem“, meinte Obi-Wan.

„Woher kommen Sie?“, fragte John.

„Das können wir alles in meinem Raumschiff klären“, meinte Obi-Wan.

„Das Sternentor ist aber näher und ich lasse meine Leute nicht hier.“

John aktivierte sein Funkgerät und informierte Lorne und Anderson, damit sie sich unverzüglich zum Tor begaben.

„Sie können auch mitkommen“, bot John an. „Das ist sicherer, als mit Ihrem Raumschiff zu fliehen. Ich nehme an, Ihr Gegner besitzt auch eines?“

„Ja, einen Schlachtkreuzer. Wir nehmen Ihr Angebot an, aber erst müssen wir zum Raumschiff zurück. Dort ist noch jemand von uns.“

„Das kann ein Trick sein, um mit uns nach Atlantis zu kommen“, warf Ronon ein.

„Wir werden vorsichtig sein“, versprach John. Er wollte sich erheben, doch er hatte seine Rippe vergessen. Obi-Wan sah das und griff zu. Ronon ebenso. Zusammen schleppen sie John mit sich, während Teyla, McKay, Rhiana, Yun-Jin und Dain den Abzug sicherten. Das pfeilförmige Raumschiff war nicht weit weg, war aber sehr klein. John schätze es auf zehn Meter Länge und fünf Meter im Durchmesser. Trotz seiner äußeren Ähnlichkeit mit einem Wraith-Jäger, sah man sofort, dass es nicht von diesen gebaut worden war.

Die Rampe war unten und im Innern kam ihnen ein seltsamer Alien entgegen. Er war menschenähnlich, sehr groß mit weißblauer Hautfarbe und roten Augen. Anstelle von Haaren besaß er zwei Tentakel. Wenn John sich Star Wars vor Augen führte, dann war dies ein Twi’lek. Er war wirklich ins Star Wars-Universum geraten. Jetzt fehlten nur noch die beiden Roboter R2D2 und C3PO. Auf die Erklärung über ihre Existenz war John mehr als gespannt.

„Wo ist Padmé?“, fragte Yun-Jin.

„In der Zentrale“, antwortete der Twi’lek.

Yun-Jin eilte davon und kam wenig später mit einem etwa 2 ½ -jährigen Mädchen an der Hand zurück. Jetzt verstand John den Grund ihrer Rückkehr. Schließlich hatten Rhiana und er auch einen Sohn in diesem Alter. Und für ihren Sohn würden sie beide bis in die Hölle gehen.

„Unsere Tochter Padmé“, erklärte Obi-Wan.

Rhiana sah das kleine Mädchen freundlich an. Die Kleine erwiderte den Blick und lächelte schließlich zurück. Sie besaß wie ihre Mutter eine bläuliche Haut und die langen Haare. Die Augen waren jedoch die von Obi-Wan und blickten schon genau so durchdringend.

Plötzlich waren von außerhalb des Schiffes Schüsse zu hören. Sie rannten ins Freie und sahen Rauch aufsteigen.

„Das ist beim Sternentor“, sagte John. „Lorne, hören Sie mich?“

Das Funkgerät sprach an und John hörte Lornes Stimme. „Wir sind am Tor, Colonel, gerieten aber unter Beschuss und können nicht raus wählen.“

„Bleiben Sie wo Sie sind, Major!“, rief John in das Funkgerät. „Wir kommen Ihnen zu Hilfe.“

„Aber nicht so“, mischte sich die Jedi-Meisterin ein. „Sind verletzt.“

„Das ist nichts“, versuchte John abzuwinken, was ihm einen bezeichnenden Blick der Frau einbrachte.

„Sie hören sich wie Obi-Wan an“, Yun-Jin untersuchte John, der dabei nicht verhindern konnte, dass sich ein Schmerzlaut von seinen Lippen löste. „Sehen Sie, mein Junge, Ihre Rippe ist angebrochen. Ich werde einen Verband legen und Ihnen ein Schmerzmittel geben.“

John versuchte zu widersprechen, wurde aber von seiner Frau unterbrochen.

„Versuche es erst gar nicht! So ist er immer“, sagte sie zu Yun-Jin.

Dann half sie der Jedi John einen Verband anzulegen, welcher es sich mit zusammen gebissenen Zähnen gefallen lies. Was sollte er auch gegen die Macht zwei solcher Frauen ausrichten?

Ergeben schluckte er auch die Tablette, die ihm Yun-Jin hinhielt. Und wirklich, es dauerte nicht lange, dann begann er die Wirkung zu spüren. Das Medikament wirkte erstaunlich schnell.

Die ganze Aktion hatte gerade mal drei Minuten gedauert, dann waren sie aufbruchbereit. John musste zugeben, dass sich diese Minuten gelohnt hatten. Er fühlte sich schon viel besser, auch wenn er wusste, dass dies nur auf die Schmerztabletten zurück zu führen waren. Das kleine Schiff der Jedi erhob sich in die Lüfte und Rhiana zeigte ihnen den Weg zum Tor. Dort wimmelte es nur so von Sturmtrupplern, die sich einen Kampf mit Lorne und Andersons Leuten lieferten.

„Majors! Wie sieht es aus?“, erkundigte sich John über das Funkgerät.

Es war Anderson, der antwortete. „Nicht gut,! Wir kommen nicht zum Tor durch. Wo sind Sie, Sir?“

„Direkt über Ihnen in einem Raumschiff. Ich fürchte, es werden noch mehr Sturmtruppler kommen. Sie müssen es irgendwie schaffen, das Tor anzuwählen, aber nicht Atlantis. Wir wollen ihnen nicht die Adresse verraten. Wir werden für Ablenkung sorgen.“

John wandte sich an Mo’lo, den Twi’lek, der das kleine Schiff steuerte. „Können Sie einen kleinen Angriff fliegen, damit meine Leute zu dem DHD kommen? Das ist das kleine Gerät vor dem Tor, dass wie ein Pilz aussieht.“

Mo’lo warf einen Blick nach unten. „Aber sicher doch, Colonel!“

Im nächsten Augenblick stürzte sich das kleine Raumschiff nach unten, direkt auf das Tor zu. Obi-Wan, der an den Bordgeschützen saß, feuerte aus allen Rohren. Die Explosionen zwangen die Truppler in Deckung. John sah Anderson aus seiner Deckung auftauchen und auf das DHD zulaufen. Auch Mo’lo sah es und startete einen neuen Angriff. Die Zeichen am Tor begannen aufzuleuchten, als Anderson die entsprechenden Symbole eingab, dann baute sich das Sternentor auf. Die ersten Männer und Frauen aus Andersons Team begannen auf das Tor zuzulaufen und verschwanden. Zumindest diese drei waren in Sicherheit. Anderson hatte sich hinter dem DHD verschanzt und feuerte auf die Sturmtruppler, um seinen Leuten die Flucht zu ermöglichen.

Aus einer anderen Richtung sah John Lorne mit seinen Teammitgliedern auftauchen und auf das Tor zulaufen. In diesem Moment schoss ein kleiner Gleiter auf sie zu und begann zu feuern. Zwischen Lorne und dem Sternentor begann sich der Boden zu öffnen und John sah einen von Lornes Team fallen. Er konnte nicht erkennen, wer es war, doch der Major packte den Gefallenen und begann erneut auf das Tor zuzulaufen. Zu allem Übel tauchten die Sturmtruppler aus ihren Deckungen auf und feuerten auf die Flüchtenden. Mo’lo wiederholte jedoch seinen Angriff und so gelang es Lorne, sich mit seinen Leuten durch das Tor zu retten.

John atmete auf, doch sie waren noch nicht in Sicherheit. Das Schiff passte nicht durch das Tor. Sie mussten landen und hindurch laufen. Ein weiterer Angriff zwang die Sturmtruppler in Deckung. Der Gleiter tauchte erneut auf, doch Obi-Wan hatte aufgepasst und schoss auf ihn. Er traf gut und der Gleiter verschwand eine Rauchfahne hinter sich herziehend.

„Noch ein Angriff auf die Truppler, dann versuchen wir es!“, rief Obi-Wan Mo’lo zu.

Der Twi’lek gehorte und zwang die Truppler erneut in Deckung.

Diese hatten zwar das Feuer erwidert und auch das Raumschiff getroffen, doch es nicht groß beschädigt. Mo’lo setzte es direkt vor dem Tor auf. Die Insassen liefen nach draußen. Dort wurden sie wie erwartet mit Schüssen in Empfang genommen, doch Ronon, Teyla und Rhiana sorgten für Deckung, während John, McKay, Obi-Wan, Mo’lo und Yun-Jin mit der kleinen Padmé auf das Tor zuliefen. Dort hielten sie an um den dreien Deckung zu geben.

„Yun-Jin!“, rief Obi-Wan. „Bring Padmé in Sicherheit.”

“Laufen Sie!”, rief auch John ihr zu und widerwillig durchschritt die Jedi mit ihrem Kind auf dem Arm das Tor.

John hatte Obi-Wan ein Gewehr zugeworfen und zusammen mit Mo’lo gaben sie Teyla, Rhiana und Ronon Deckung.

„McKay, Mo’lo ihr seid die nächsten!“, rief John.

McKay zögerte keinen Augenblick mehr und lief geduckt mit Mo’lo an seiner Seite durch das Tor.

Die beiden Frauen und Ronon kamen bei John und Obi-Wan an.

„Los!“

Rückwärts gehend und dabei um sich schießend sprangen sie durch das Tor. Vor ihnen standen die anderen mit schussbereiten Gewehren, doch nur drei Truppler schafften es hinter ihnen durch das Tor, bis sich dieses schloss. Sie wurden von den Waffen der Atlanter regelrecht durchsiebt.

Lorne kam zu ihm. „Alles in Ordnung, Colonel?“

„Ja, was ist mit Ihrem Teammitglied?“

„Jonas hat Glück gehabt. Es ist nur ein Streifschuss. Wenn wir in Atlantis sind bringe ich ihn gleich zum Doc.“

„Atlantis anwählen!“, befahl John. „Schnell!“

McKay stand schon am DHD und wählte. Sie gaben den Code durch und gingen hindurch.

Nun waren es die Jedi, die sich überrascht umsahen. Noch nie waren sie in einer solchen Stadt gewesen.


Eine schlanke brünette Frau kam auf sie zu und sah die Fremden neugierig an. „Willkommen in Atlantis. Ich bin Dr. Elizabeth Weir, die Leiterin der Atlantis-Expedition.“

„Darf ich vorstellen? Das sind die Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi und Yun-Jin Thon, ihre Tochter Padmé, der Padawan Dain Baran und Mo’lo.“

Elizabeth blickte John an, als hätte er den Verstand verloren. Als sie jedoch sein Gesicht sah, bemerkte sie, dass er keinen Scherz machte.

„Das ist eine lange Geschichte.“

Erst jetzt bemerkte Elizabeth das John etwas gebückt ging und das auch Jonas Quinn verletzt war.

„Sie sind ja verletzt!“

„Och, nur eine angebrochene Rippe, nichts schlimmes. Jonas hat es ärger erwischt.“
„Nichts schlimmes, ja!“

Rhiana meinte: „Du kennst ja meinen Mann! Bei ihm ist es nie schlimm. Ich werde ihn und Jonas auf die Krankenstation bringen. Danach ist immer noch Zeit für einen Bericht.“

Auf diesen Bericht war Elizabeth mehr als neugierig. Jedi-Ritter! Sie hatte bisher gedacht, dass es diese nur im Film gab. Doch seit sie in der Pegasus-Galaxie war, wunderte sich Elizabeth über nichts mehr.

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Kapitel 4 by Selana
Teil 4 von 4



Zwei Stunden später

Die Runde, die sich in Elizabeths Besprechungsraum zusammen gefunden hatte, konnte sich sehen lassen: John Sheppard mit seinem Team, Elizabeth, Colonel Caldwell, Major Lorne, Major Anderson, Doktor Beckett und natürlich die Gäste aus der anderen Galaxis, die Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi und Yun-Jin Thon, Dain Baran und Mo’lo, der mehr als ungewöhnlich anzusehende Twi’lek.

John hatte es sich nicht nehmen lassen zu erscheinen und saß in einem bequemen Sessel und versuchte sich sein Unbehagen und seine Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Obwohl er Schmerzmittel bekommen hatte, taten ihm immer noch alle Knochen weh.

Yun-Jin hatte es übernommen ihren Bericht abzuliefern, da Obi-Wan nicht so gerne lange Reden hielt. Er hielt sich viel lieber im Hintergrund und beobachtete alles. Dabei entging ihm keineswegs die Blicke, die ihm Colonel Sheppard hin und wieder zu warf. Doch er tat so, als würde er diese nicht bemerken. Im Ausgleich sondierte er die Anwesenden und bemerkte sofort die Besonderheit von drei der Anwesenden. In ihnen konnte der die Macht spüren, wenn auch versteckt und nicht trainiert. Wahrscheinlich wussten die drei überhaupt nichts von ihren Fähigkeiten. Und sie waren auch unterschiedlich stark ausgeprägt.

Am stärksten fühlte er die Macht bei John Sheppard, dann bei seiner Frau und als letztes bei dem Major, den er bisher noch nicht so gut hatte kennenlernen dürfen. Doch das gedachte er nachzuholen. Nach der Besprechung, wollte er mit den dreien reden und ihnen von ihren verschütteten Fähigkeiten berichten. Vielleicht konnte er sie in der Macht trainieren, so fern sie das auch wollten. Auch wenn sie auf Grund ihres Alters nie die Kräfte eines Jedi-Meisters erreichen würden, so konnten sie doch alle drei davon profitieren und zumindest die Fähigkeit eines durchschnittlichen Jedi-Ritters erreichen. Das war immer noch viel und die Menschen dieser kleinen Galaxis, die anscheindend unter dem Terror einer anderen außerirdischen Macht litten, würden davon profitieren können. Das er sich in einer anderen Galaxis aufhielt hatte er inzwischen schon herausgefunden. Es musste eine der Satelitten-Galaxien sein, welche seine Heimatgalaxis umkreisten. Obi-Wan beschloß erst einmal diese Gedanken sein zu lassen und konzentrierte sich statt dessen auf das, was Yun-Jin erzählte.

„ … und so kam es wie es kommen musste. Die Sith und ihre Verbündeten kamen an die Macht und ließen die Jedi ermorden. Nur wenigen von uns gelang es, diesen feigen Mordanschlägen zu entkommen“, ihre Hand legte sich auf die von Obi-Wan. „Was wir nur Obi-Wan und Meister Yoda zu verdanken haben.“

„Sie wollen sagen, dass das, was bei uns in Filmen zu sehen ist, wahr ist? Bei Ihnen tatsächlich passiert ist?“, McKay blickte ungläubig auf den vier Fremden. „Jetzt weiß ich, dass sie lügen.“

Dain Baran wurde vor Zorn rot im Gesicht vor, doch er unterdrückte diese Gefühle sofort wieder. Dank der Ausbildung von Meister Kenobi gelang ihm das auch sofort. „Meisterin Thon liegt es fern, Sie anzulügen. Welchen Grund sollte sie dafür haben, Dr. McKay?“

McKay blickte den jungen Mann geringschätzend an. „Weil das, was Sie da behauptet einfach unmöglich ist.“

„Was Rodney damit sagen will ist, dass dies alles bei uns in Filmen zu sehen ist“, mischte sich John schnell ein.

„Filme?“, fragend blickte Obi-Wan John an.

Schnell erklärte der Colonel dem Jedi-Meister was Filme waren.

Obi-Wan schüttelte nun ungläubig den Kopf. „Das ist wirklich seltsam. Wie kann das möglich sein?“

„Ja, und es geht bei uns sogar weiter. In Ihrer Zukunft wird ein Junge namens Luke Skywalker die Jedi wieder auferstehen lassen und …“

„Rodney! Wir sollten uns nicht einmischen“, sagte Rhiana. „Wenn wir zuviel von der Zukunft verraten, könnte sie für die Jedi nicht eintreten.“

„Du glaubst ihnen also?“, fragte Rodney.

„Natürlich! Für mich gibt es nur eine logische Erklärung“, fügte John hinzu.

„Und die wäre.“

„Überleg doch mal. Qui Gon war der Erste. Später folgten Obi-Wan und Yoda und am Schluss auch Ankakin. Ihre Körper lösten sich einfach auf, weil sie aufgestiegen sind.“

Rodney schlug sich an den Kopf. „Aber natürlich! Warum war ich so blind?“

„Ich verstehe nicht“, sagte Yun-Jin.

„Hier! Nehmen Sie!“, Rodney gab der Jedi einen Handscanner der Antiker, der sofort ansprang. „Sehen Sie? Sie haben das Antiker-Gen. Sie sind Antiker.“

„Dann sind alle Jedi Nachfahren der Antiker: Jeder Antiker, den wir bisher näher kennen lernten, besaß besondere Fähigkeiten. Zumindest diejenigen, die Nahe an der Befähigung standen aufzusteigen. Die Macht ist nichts weiter als diese Begabung. Qui-Gon war der Erste von ihnen, der es geschafft hat aufzusteigen.“

Schnell erklärte John den Jedi was die Antiker waren und dass viele es geschafft hatten aufzusteigen, indem sie ihren Körper zurückließen und sich in reine Energie verwandelten.“

„Und diese Aufgestiegenen können wieder menschliche Form annehmen, wenn sie es wünschen?“, erkundigete sich Obi-Wan.

„Ja!“

„Das erklärt, warum ich Qui-Gon die letzten Monate sehen konnte und wie er zu mir sprechen konnte“, meinte Obi-Wan. „Und er lehrt mich diese Fähigkeit, die sie Aufsteigen nennen.“

„Aber das erklärt noch lange nicht, warum es Sie bei uns im Film gibt“, mischte sich Elizabeth ein.

„Jemand aus der Zukunft der Jedi muss in unsere Galaxis gekommen sein und es weiter erzählt haben und dieser machte die Filme daraus. Ihr müsst zugeben, es ist eine verdammt gute Geschichte“, vermutete John.

„George Lucas kennt einen Jedi-Ritter oder einen Antiker?“

„Warum nicht? Schließlich gibt es noch viele Antiker auf der Erde, wie wir ja nur zu gut wissen“, meinte John und jeder wusste, dass er dabei an seinen Vater dachte.

„Vielleicht war es sogar Janus.“

„Wir fragen ihn, wenn er wieder hier ist“, meinte Weir.

„Sie glauben diesen Unsinn doch nicht?“, mischte sich zum ersten Mal Caldwell ein. Bisher hatte er schweigend zugehört, doch nun fand er, dass es Zeit war sich einzumischen und diesen Unsinn zu beenden. „Sie können genauso gut alles erfunden haben und Spione sein.“

„Und wie erklären Sie sich dann ihre Fähigkeiten und die Laserschwerter, Colonel?“, fragte John ihn.

„Bisher haben wir sie noch nicht in Aktion gesehen. Und solche Laserschwerter kann man sicher nachbauen.“

„Sie vergessen, dass ich Meister Kenobi und diesen Sith im Kampf beobachtet habe.“

„Ja, aber nur Sie!“

„Wollen Sie damit andeuten, dass ich lüge?“, erkundigte sich John aufgebracht.

„Nein, aber Sie könnten beeinflusst sein, Colonel.“

„Und mir den Kampf und meine Verletzungen nur eingebildet haben? Ich bitte Sie, Colonel!“

„Warum lassen wir sie nicht eine Vorführung machen?“, fragte Ronon.

Alle blickten den Satedaner erstaunt an.

„Eine gute Idee, Ronon“, sagte John anerkennend. „Darauf hätten wir gleich kommen können.

„Was sagen Sie?“, Caldwell blickte die vier Fremden lauernd an.

Mo’lo winkte ab. „Ich bin kein Jedi, nur Leibwächter und Pilot.“

„Normalerweise machen wir das nicht“, sagte Obi-Wan. „Die Macht ist nicht dafür da, um damit Schaukämpfe zu veranstalten.“

„Meister!“

Der Jedi blickte seinen aufgeregten Padawan an. Er ahnte natürlich, was in dem Jungen vor sich ging. Lächelnd stimmte er deshalb zu. „Aber für Sie werden wir eine Ausnahme machen.“

Dain schien sehr erleichtert zu sein und auch Yun-Jin nickte zustimmend.

„Gut, wann?“

„Colonel Caldwell, Sie sind sehr unhöflich“, meinte Weir mit ärgerlicher Stimme.

Obi-Wan warf der Frau einen beruhigend Blick zu, bevor er antwortete. „Wie wäre es mit morgen?“

„Einverstanden, aber Sie waren noch nicht mit Ihrem Bericht am Ende“, sagte Caldwell an Yun-Jin gewandt.

„Sehr richtig!“, Yun-Jin fuhr fort. „Nach dem Untergang des Ordens verstreuten sich die überlebenden Jedi über die ganze Galaxis. Senator Bail Organa versuchte sie zu finden und stellte ihnen ein Geheimversteck zur Verfügung. Obi-Wan und Mo’lo machten sich auf, Dain, Didra Lego eine ehemalige Schülerin von mir und mich zu retten. Dabei stießen wir zum ersten Mal auf den Sith. Er jagte uns durch die ganze Galaxis bis wir es mit Mühe schafften, ihn abzuhängen und nach Eradan, unserem Versteck zu kommen. Während wir dort blieben ging Obi-Wan mit Dain als Padawan zurück nach Tatooine. Immer wieder besuchten wir uns gegenseitig oder führten sogar gemeinsam Aufträge von Organa aus. Der Sith war uns jedoch immer auf den Fersen und fing uns auch dieses Mal ab. Wir flohen in den Kessel, eine Ansammlung von Schwarzen Löchern. Im Mittelpunkt dieser Löcher fanden wir ein riesiges Sternentor. Ein solches kennen wir nur aus Sagen, doch als wir in dessen Nähe kamen, aktivierte es sich von selbst und da der Sith uns in den Kessel gefolgt war, blieb uns nur die Flucht durch das Tor. Doch auch hierher folgte uns der Sith. Auf dem Planeten fand er John und da durch John auch die Macht fließt, hielt er ihn für einen ehemaligen Jedi und versuchte ihn zu töten, was Obi-Wan verhinderte. Und den Rest kennen Sie.“

„Einen Moment! Was soll das heißen, dass durch mich die Macht fließt?“

„Sie besitzen die Eigenschaften eines Jedi“, fügte Obi-Wan hinzu und sah sich bedächtig in der Runde um. „Und auch in Ihrer Frau und in Ihnen, Major Lorne stellte ich diese Begabung fest.“

Lorne blickte den Jedi überrascht an. „In mir?“

„Ja, Sie! Und darüber werden wir uns noch unterhalten, wenn Sie es wollen Major.“

„Natürlich, sicher!“, Lorne warf einen unsicheren Blick auf John. Dieser nickte zustimmend.

„Und natürlich auch Sie beide“, fügte Obi-Wan hinzu. „Wenn Sie drei es wollen, können wir Sie in der Macht unterrichten, auch wenn es reichlich spät ist. Aber da es sonst keine Jedi in Ihrer Galaxis gibt, werden Sie zu außerordentlichen Kämpfern werden. Niemand wird Ihnen gewachsen sein.“

McKay lachte auf. „John, Rhiana und Lorne als Jedi-Ritter? Guter Witz!“

Obi-Wan warf McKay einen Blick zu, den diesen sofort verstummen ließ. Rodney begriff, dass sein Gegenüber keinen Witz gemacht hatte und das verschlug ihm nun doch die Sprache.



Einen Monat später
11. November 2009

„Nein, nicht so, John! Du musst dich konzentrieren!“

Obi-Wans Stimme hörte sich wie immer sehr ruhig und sehr konzentriert an. Es kam kaum vor, dass der Jedi-Meister seine Stimme im Ärger erhob. John wünschte sich dessen Geduld zu haben und auch solch eine Ruhe auszustrahlen. Die vergangenen Wochen hatte Obi-Wan sein Versprechen wahr gemacht und unterrichtete ihn in der Beherrschung der Macht. Seine Rippe war verheilt und nur noch selten spürte der den Schmerz.

Doch leider kam es John so vor, als würde er keine Vorschritte machen. Er konnte diese Macht, wie Obi-Wan es nannte nicht fühlen. Doch der Jedi gab nicht nach und erklärte, dass alles nur eine Sache der Zeit wäre.

Im Moment stand er in einem kleinen Trainingsraum und kam sich wie Luke Skywalker im Rasenden Falken vor. Er trug eine Augenbinde und versuchte einen kleinen Ball zu treffen, den Obi-Wan mit Hilfe der Macht schweben lies. Doch so sehr er sich bisher auch angestrengt hatte, er hatte den Ball nie getroffen.

„Du musst alles um dich herum ausschließen und alle Gedanken auf den Ball konzentrieren. Es ist nicht schwierig. Du kannst es, denn die Macht ist stark, wenn auch untrainiert in dir.“

Obi-Wans Stimme stachelte Johns Ergeiz erneut an. Wieder einmal versuchte er alles andere auszuschließen und stellte sich den Ball vor. So ähnlich wie er ein Raumschiff der Antiker flog.

Da! War da nicht etwas gewesen? Ein Schatten nur, doch spürbar. Und plötzlich sah er den Ball vor sich in der Luft schweben. Ohne zu zögern schlug er zu und traf zum ersten Mal den Ball. Nachdem John einmal den Anfang hatte ging es auf einmal leichter.

„Sehr gut, John! Du schaffst es! Du musst nur üben.“

Nach einer weiteren Stunde konzentrierter Übung hatte es John mehrmals geschafft den Ball zu treffen und Obi-Wan war sehr zufrieden mit ihm.

„Ich wusste es! Nun ist es nur noch eine Sache des Trainings. Komm! Wir sehen nach den anderen. Mal sehen, was sie so schaffen.“

In zwei anderen Räumen direkt daneben trainierten Rhiana und Yun-Jin und Lorne und Dain Baran im zweiten Raum. Dain war inzwischen schon sehr gut im Schwertkampf und auch in der Beherrschung der Macht. Obi-Wan wusste, dass seine Fähigkeiten leicht ausreichten, um Lorne zu unterrichten. In drei oder vier Jahren würde er dem jungen Mann nichts mehr beibringen können und ihn als seinen Padawan entlassen, damit er sich selbst einen Lehrling suchte.

Zuerst besuchten sie Dain und Lorne, die sich beide im Schwertkampf übten. Dazu hatte Obi-Wan ihnen Übungsschwerter aus dem Raumschiff zur Verfügung gestellt. Ihr Raumschiff hatten sie inzwischen geborgen. Die Orion, eines von Johns Schiffen, hatte den Planeten getarnt abgesucht und das Schiff des Sith dort nicht mehr angetroffen. So hatten Obi-Wan und die Atlanter die Raptor nach Atlantis geholt.

Ihre Mission war es unter anderem gewesen, ein altes Lager der Jedi auszuräumen und nach Eradan zu bringen. Außer den Übungsschwertern hatten sie noch einige richtigen Laserschwerte gefunden. Ein wertvoller Schatz, denn nach dem Fall der Jedi war der Fundort der Kristalle versiegelt worden und so mussten die überlebenden Jedi auf die alten Schwerter zurückgreifen.

Lorne stellte sich nicht einmal ungeschickt an, wie John zugeben musste, als er die beiden Kämpfer eine Weile beobachtet hatte. Auch Obi-Wan und er trainierten jeden Tag mit dem Lichtschwert und hier zumindest war John sehr gut geworden. Und wenn er es noch schaffte mit Hilfe der Macht zu kämpfen, würde er bald Ronon besiegen können.

Obi-Wan sah den beiden eine Weile zu. Lorne stellte sich in der Tat sehr geschickt an und Dain schaffte es erst nach langer Zeit den Major zu besiegen.

„Ausgezeichnet!“, rief Obi-Wan, als sie eine Pause einlegten.

Erst jetzt bemerkten die beiden, dass sie beobachtet wurden. Während des Kampfes hatten sie sich keine Ablenkung erlauben können, denn das hätte den sofortigen Sieg des anderen bedeutet. Und Lorne hatte den Ehrgeiz entwickelt zumindest ein Mal pro Übungsstunde den jungen Jedi zu besiegen. Zwar hatte er das erst zweimal geschafft, aber immerhin.

„Ihr beiden seid ein richtig gutes Team geworden“, lobte Obi-Wan die beiden. Lorne und auch Dain wurden rot bei dem Lob und nahmen sich vor, noch besser zu werden.

Danach gingen sie in den Nebenraum, wo sich Yun-Jin und Rhiana aufhielten. Doch die beiden hatten ihr Training schon unterbrochen und unterhielten sich kichernd. Sie verstummten sofort, als sie die beiden Männer sahen. John hätte zu gerne gewusst, was die beiden Frauen so lustig fanden, doch da stieß er auf Granit. Die Frauen schwiegen eisern, sahen sich aber weiterhin schmunzelnd an.

„Schaut nicht so traurig, ihr beiden“, lächelte Rhiana sie an. „Wir laden euch beide zu einem Kaffee ein. Was haltet ihr davon?“

Wer konnte da schon nein sagen?

Einen Monat später hatten sich die Übungen ausgezahlt und John schaffte es immer öfters die Macht in sich zu spüren und somit ein richtiger Jedi zu werden. Dasselbe galt auch für Lorne. Die Jedi hatten sich inzwischen in Atlantis eingelebt und keiner wunderte sich mehr über ihre Anwesenheit.

Obi-Wan hatte dagegen nicht vergessen, dass sich da draußen noch irgendwo der Sith herum trieb. Und er war sich sicher, dass sie ihn wieder sehen würden. Doch das würde eine andere Geschichte sein.

Ende
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