Men alone in the Forest by Pandora
Summary: Athosianer und Menschen, wollen gemeinsam ein Gemeindehaus auf dem Festland errichten. John's Begeisterung hält sich in Grenzen, doch Dr. Weir beauftragt John und Ronon sich um die Planung zu kümmern. Die beiden Männer hören jedoch nicht auf die Frauen und geraten dabei in Schwierigkeiten…
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Multi-Chara, Ronon Dex
Genre: Friendship, Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 8476 Read: 3041 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Athosianer und Menschen, wollen gemeinsam ein Gemeindehaus auf dem Festland errichten. John's Begeisterung hält sich in Grenzen, doch Dr. Weir beauftragt John und Ronon sich um die Planung zu kümmern. Die beiden Männer hören jedoch nicht auf die Frauen und geraten dabei in Schwierigkeiten…
Spoiler: Staffel 2
Charakter: John, Ronon, Multi-Charakter
Kategorie: Friendship, Humor
Rating: PG-13
Author's Note: Was passiert, wenn Männer nicht das machen was sie sollen?
Widmung: Mein Dank gilt meinem Beta, die verdammt streng mit mir war.
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Ist, wie eine Reise durch das Sternentor… - Pandora

1. Kapitel 1 by Pandora

Kapitel 1 by Pandora
Men alone in the Forest


John beendete gerade seine Trainingsrunde durch die langen Gänge der Station, als er über Funk die Nachricht erhielt, sich im Konferenzraum einzufinden.

"Darf ich erst duschen?", fragte er noch nach Luft ringend und stütze sich am Geländer ab. So durchgeschwitzt wollte er nicht im Konferenzraum auftauchen.

"Ja", erhielt er als knappe Antwort und wunderte sich, dass es nicht im Befehlston erfolgte.

"Was gibt's denn nun schon wieder", überlegte er kurz und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier.


******


Geduscht und in frischer Kleidung betrat John den Konferenzraum und war erstaunt Ronon, Teyla, Rodney, Elizabeth und Halling bereits in tiefen Gesprächen vorzufinden.

"Morgen", sagte er als er den Raum betrat. Offensichtlich waren es wenigstens keine schlechten Nachrichten, denn die Lage sah sehr entspannt aus

"John", Elizabeth schaute auf und winkte ihn an ihre Seite. "Wir haben bereits angefangen, aber ich denke Teyla wird Sie informieren", sagte sie und nickte der jungen Frau aufmunternd zu.

John setzte sich auf den Stuhl neben Elizabeth und blickte gespannt zu Teyla, welche Neuigkeiten sie zu berichten hatte.

Der Ältestenrat der Athosianer hatte um ein Treffen mit den Menschen in der heiligen Stadt gebeten. Man wollte ein Gemeindehaus bauen und die Menschen in Atlantis dafür gewinnen, es mit den Athosianern gemeinsam zu errichten. Halling und Teyla waren von ihrem Volk ausgewählt worden, die Gespräche zu führen. Elizabeth, freute sich, dass sich das Verhältnis zwischen den Athosianern und den Menschen auf Atlantis, trotz anfänglicher Schwierigkeiten normalisiert hatte und Teylas Volk auf dem Festland eine neue Heimat gefunden hatte.

Teyla lächelte und erklärte, dass, seit sie ihre alte Heimat Athosia hatten verlassen müssen, dieser Planet ihrem Volk ein neues Zuhause und die Menschen, die in der heilige Stadt der Antiker lebten, ihre Freunde geworden waren. Als Dank für die Rettung und den Schutz, den sie seither erhielten, wollten sie das Gemeindehaus als einen Ort der Ruhe und Gemeinschaft errichten. Dort könne man gemeinsam Feste feiern und Delegationen in einem anderen Umfeld empfangen. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit, die Bräuche des jeweilig anderen besser kennenzulernen.

Dunkel dämmerte es John, in der vorangegangenen Einsatzbesprechung war die Rede davon gewesen, doch dass es jetzt so schnell ging, darüber war er dann doch etwas erstaunt.

"Irgendwann sollte ich meine Rundmails lesen", überlegte John kurz und schaute auf. Teyla konnte ihm praktisch ansehen, dass er es vergessen hatte.

John lächelte sie entschuldigend an und hörte weiter ihren Ausführungen zu. Er war sich zwar sicher alles auf Atlantis zu haben, was er brauchte, und die wenige Freizeit, die der Dienst nun mal mit sich brachte, wollte er lieber mit anderen Dingen, als Bauarbeiten auf dem Festland verbringen. Doch Elizabeth fand die Idee gut und eine hervorragende Möglichkeit, die Athosianer noch besser kennenzulernen.

"Machen Sie sich ein Bild meine Herren", erklärte Elizabeth und schaute zu John, der seinem Gesichtsausdruck nach, nicht wirklich begeistert aussah.

John verdrehte die Augen. "Na toll", meinte er nur knapp und rutschte auf seinem Stuhl hin und her. "Haben wir dafür nicht anderes Personal, das wesentlich besser geeignet wäre als ich?", fragte er.

Teyla lächelte. "Sie wollten doch schon immer die Landschaft auf dem Festland erkunden. Jetzt haben Sie die Gelegenheit dazu."

"Ja schon. Aber in meiner Freizeit und nicht um Bauarbeiten durchzuführen", antwortet John. Die Aktion kam zu einem ziemlich ungünstigen Zeitpunkt.

Teyla bemerkte den Blick, den er ihr dabei zuwarf. "Ich wollte eigentlich mit Ronon…"

"Was wollten Sie mit Ronon?", unterbrach Elizabeth John neugierig.

"Ähm surfen", antwortete John knapp und blickte dabei Hilfe suchend zu Ronon, der offensichtlich keine Ahnung von Johns Plänen hatte. Ronon schaute fragend in Richtung John und schüttelte nur unwissend mit dem Kopf.

"Davon weiß ich gar nichts", antwortete der Satedaner erstaunt.

"Dann weißt du es eben jetzt", erwiderte John nervös.

Elizabeth musste lächeln. "John hat doch immer eine Ausrede", dachte sie. "Also, da Sie beide offensichtlich die Zeit haben, können Sie das Nützliche mit dem Praktischen verbinden", erklärte sie und schaute die beiden Männer an.

John wollte etwas erwidern, doch die Blicke der beiden Frauen sagten ihm, dass es bereits beschlossene Sache war.

"Habe ich eine Wahl?", wollte John wissen.

"Nein", antworteten Teyla und Elizabeth gleichzeitig.

"Na toll", entgegnete John und blickte zu Ronon, der auch nicht wirklich begeistert aussah.

Doch Teyla und Elizabeth waren sich sicher, dass ein paar Tage auf dem Festland den Beiden gut tun würden. Dass diese Tage mehr als nur Urlaub werden würden, sollten John und Ronon sehr schnell erfahren.


******


John, Ronon und Teyla hatten sich im Puddle Jumper auf dem Weg zum Festland gemacht. Rodney wollte später nachkommen, er meinte, die Arbeiten an den Sensoren von Atlantis seinen wichtiger als irgendwelche Bauvorhaben auf dem Festland. John hatte den Verdacht, dass sich Rodney eigentlich nur drücken wollte, was dieser vehement verneint hatte. "Der Kerl hat es irgendwie drauf. Andauernd hat er ne andere Ausrede", überlegte John kurz, lächelte gezwungen und blickte zu Teyla.

Die Ältesten der Athosianer wollten die Erbauer ihres neuen Gemeindehauses begrüßen und dafür wurde extra ein kleines Fest arrangiert. Johns Begeisterung dafür seine wenige Freizeit mit Baumfällarbeiten zu verbringen hielt sich allerdings in Grenzen. Doch wenn Teyla so nett fragte und Elizabeth mal wieder ihr Einverständnis gegeben hatte, konnte er zum einen nicht einfach einen Rückzieher machen und zum anderen Teylas Blicken nicht widerstehen.


******


"Der Anflug ist einfach nur genial", schwärmte John wehmütig und zeigte auf die Wellen die tosend an die Klippen krachten. "Ich habe mein Surfbrett mitgenommen und werde es versuchen, wenn ich schon einmal hier bin und es die Zeit zu lässt."

"Da wollen Sie surfen?", fragte Teyla nachdenklich. "Sie werden sich alle Knochen brechen", gab sie zu bedenken. "Das Meer ist hier sehr tückisch. Selbst unsere Fischer wagen sich dort nicht hinaus", äußerte sie weiter ihre Besorgnis. "Außerdem, glaube ich nicht, dass Sie sehr viel Zeit dafür haben", erinnerte sie John an die bevorstehende Arbeit.

"Sie müssen mich jetzt aus meinen Träumen reißen, oder?", fragte er und lächelte gequält.

Teyla erwiderte sein Lächeln. "Sie waren einverstanden", erklärte sie.

"Auch daran müssen Sie mich jetzt erinnern und soweit ich es verstanden habe, war es eher ein Befehl", entgegnete John und machte den Jumper für die Landung bereit.

Ronon, der hinter den beiden saß, schüttelte nachdenklich mit dem Kopf. "Ihr Menschen von der Erde habt komische Hobbys", merkte er an und schaute zu John, der seinen Blick nicht von der Brandung lassen konnte.

"Was meinst du mit komische Hobbys?", fragte John. "Bist du schon einmal auf einem Surfbrett durch einen Wellenkanal gefahren", fragte er neugierig.

Ronon verneinte. "Ich bin nicht verrückt genug mich auf ein schmales Brett zu stellen und dann der Gewalt des Wassers auszuliefern", entgegnete er.

"Das ist nicht irgendein Brett", erklärte John.

"Es ist ein Bodyboard und besteht Balsaholz. Einem sehr leichten Holz, ich habe es extra anfertigen lassen."

"Das ist mir schon klar, doch ich kämpfe lieber gegen die Wraith, als gegen Wasser und hohe Wellen", antwortete Ronon und lehnte sich zurück.

"Ich hätte es Dir gezeigt", entgegnet John.

"Nein Danke", erwiderte Ronon.

"Dann wollen wir mal." John löste sich schweren Herzens von den Wellen, die an die Felsen schlugen und schwenkte den Jumper weg von der Küste in Richtung Athosianerdorf. Dort setzte er den Jumper sanft in der Mitte des Dorfes auf, wo sie bereits von den Dorfältesten erwartet wurden.


******


Der nächste Morgen

Ronon berührte John an der Schulter und gab ihm das Zeichen, dass es Zeit wäre aufzustehen. Irgendwie wäre er lieber länger liegen geblieben.

"Bist du soweit?", drängte Ronon und war bereits aus der Hütte verschwunden.

John schaute auf seine Uhr "Ups, doch schon so spät", dachte er. Die Uhr zeigte 10, eigentlich keine Zeit zu der er normalerweise aufstand. Die Feier mit den Athosianern war lang gewesen und hatte irgendwie nicht enden wollen. Das komische Gebräu, das er mit Halling getrunken hatte, hämmerte noch in seinem Kopf. "Alles nur wegen ein paar Bäumen und einem Bauvorhaben", dachte John und versuchte aufzustehen. Langsam setzte er sich wieder auf seine Liege zurück. Irgendwie hatte sich der Gleichgewichtsinn verabschiedet und die Beine versagtem ihm den Dienst. "Ich sollte das Trinken lieber lassen. Ich vertrag einfach nicht mehr soviel wie früher", begriff er und strich sich mit den Händen über das Gesicht. Dann versuchte er erneut aufzustehen und verließ auf wackligen Beinen die Hütte.

Teyla, die sich mit Ronon vor der Hütte unterhielt, schaute zu John. "Sie sehen furchtbar aus", entgegnete sie besorgt.

"Ich weiß", antwortet John.

"Wo wollen Sie hin?", fragte sie leise.

"Wir wollen uns mal kurz umschauen", entgegnete John ebenso leise.

"Seien Sie vorsichtig und melden Sie sich regelmäßig. Die Wälder sind nicht ganz ungefährlich", erklärte Teyla und wollte die beiden Männer begleiten.

Doch John schüttelte mit dem Kopf. "Bleiben Sie hier im Dorf. Wir schauen uns nur kurz die Stelle mit den Bäumen an", erklärte er und Teyla nickte kurz und schaute den beiden Männern nach.

"Wo bleibst du denn?", wollte Ronon wissen.

"Musst du so schreien?", entgegnete John und verbarg seine Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille.

"Lange Nacht?" grinste Ronon hämisch.

"Erinnere mich nicht daran", antwortet John.

Ronon lachte und klopfte John aufmunternd auf die Schulter.

Sie starteten den Jumper und flogen in Richtung der bewaldeten Berge des Planeten.


******


Waldgebiet im Landesinneren

Der Flug dauerte nicht lange und etwas abseits der Stelle, wo sie die Bäume finden sollten, landete John den Jumper auf einer Lichtung. Sie entschieden sich, die restliche Ausrüstung mit den Funkgeräten und Rucksäcken im Jumper zu lassen, da es ja nur eine kurze Erkundung werden sollte und das Gepäck das Vorankommen im Dickicht nur behindern würde.

Ronon nahm sich die Axt und einige Seile und warf John einen der beiden Helme zu. John setzte den Helm auf und nahm sich ein paar Handschuhe. Irgendwie fragte er sich, wie eine Baumfällausrüstung nach Atlantis gekommen war und wer sie mitgebracht hatte. Wenn sie wieder zurück auf Atlantis wären, würde er Elizabeth danach fragen.

"Na toll, was mach ich eigentlich hier?", sinnierte John und stapfte mit einem leichten Brummschädel hinter Ronon her.

Nach einem halbstündigen Fußmarsch hatten sie endlich die Stelle gefunden, an welcher sich die markierten Bäume befanden. Ronon begutachtete die Bäume und war der Meinung, sie könnten bereits mit den Vorbereitungen für das Fällen der Bäume beginnen und noch ehe John ein Widerwort geben konnte war Ronon im dichten Unterholz verschwunden.


******


Einige Zeit später

"Verdammt", fluchte John und versuchte verzweifelt das Seil, welches Ronon um den Baum geschlungen hatte festzuhalten. Ronon hatte Kerben in den Baum geschlagen und sie wollten nun den Baum mit Seilen so fixieren, damit dieser in eine günstige Richtung fiel. Dass es einen bescheuerte Idee sein könnte, sich ausgerechnet den größten Baum auszusuchen, hatte John bereits mehrmals erwähnt. Doch Ronon erklärt, auf Sateda würden die Bäume auch so gefällt. Es war eine Art Krafttraining für junge Männer.

"Junge Männer? Was versteht der Kerl nur unter jungen Männern?", fragte sich John und war sich sicher, dass diese Art in den Bereich des Machogehabes gehörte und wenn eine Frau anwesend wäre, hätte sie ihm wahrscheinlich auch noch zugestimmt.

"Wie zum Teufel haben wir auf Atlantis Sicherheitsausrüstung für Waldarbeiten", fragte sich John erneut und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wozu diese eigentlich benötigt wurde. "Es gibt soviel ich weiß, keine Bäume auf Atlantis und für die wenigen Grünpflanzen benötigt man sicherlich keine Schutzausrüstung", sinnierte er weiter und versuchte einen sichere Standposition auf den rutschigen Waldboden zu finden. Ronon hatte nicht auf ihn gehört und nun stand er hier und versuchte mit all seiner Kraft etwas zu bewerkstelligen, wozu man mehr als zwei Männer bräuchte.

Drei Seile hatte Ronon bereits gespannt, fehlte nur noch eines. "Wer ist noch mal auf diese blöde Idee gekommen?", überlegte John, während er weiter seine ganze Kraft darauf verwendete, dieses vermaledeiten Seil festzuhalten.

"Warten, ich bin gleich da", rief ihm Ronon zu und befestigte das letzte Seil an einem der benachbarten Bäume.

"Es wäre echt nett, wenn du dich etwas beeilen könntest, ich kann ihn nicht mehr lange halten", entgegnete John schwer atmend und Schweiß lief ihm über die Stirn.

Die Stämme, für das neue Gebäude waren extra ausgewählt und vom Ältestenrat bereits gekennzeichnet worden. Nach dem Fällen sollten sie ins Dorf gebracht und nach altem Brauch gesegnet werden. In einer weiteren Zeremonie wollte man dann den Geist der Natur besänftigen und zehn kleine Setzlinge dem Wald zurückgeben. John fand es gut, nicht nur die Natur zu berauben, sondern auch dafür sorgen, dass wieder neues Leben entsteht. Dass sich die Bäume in einem etwas weiter entfernten Areal des Festlandes befanden, hatten die Ältesten dabei vergessen zu erwähnen. Bei diesem Tempo, würden sie mehrere Wochen brauchen und die Zeit hatten sie eigentlich nicht. Die Stämme zu transportieren würde sich schwierig gestalten, da es dafür keine Halterung am Jumper gab und das Gelände nicht einfach zu erreichen war. Wie sie die Stämme ins Dorf bringen wollte, darüber hatten sich Ronon und John noch keine Gedanken gemacht.

"Wie konnte ich nur zu diesem Blödsinn mein Einverständnis geben", überlegte John kurz. "Gut, wir haben zur Zeit etwas Ruhe vor den Wraith und die anderen Feinde von Atlantis halten auch die Füße ruhig, aber die paar freien Stunden dazu zu verwenden, Teyla zu helfen ein neues Gemeindehaus für ihr Volk zu bauen, wäre wesentlich einfacher mit moderner Technik. Es sollte den Traditionen der Athosianern entsprechend von Hand erbaut werden und nun habe ich den Salat. Ich wäre viel lieber beim Surfen und nicht im Wald", sinnierte John weiter und nach dem Stand der Sonne zu urteilen, war es bereits spät. Langsam sollten sie sich wieder auf den Rückweg machen. Teyla würde sich bestimmt schon Sorgen machen, weil sie sich noch nicht gemeldet hatten und ein grummelndes Geräusch aus seiner Magengegend, erinnerte ihn daran, dass er heute noch nicht viel gegessen hatte.

Teyla hatte ausdrücklich darauf bestanden, dass John und Ronon warten sollten, bis weitere Helfer kommen würden, da die Bäume sehr groß und aus extrem hartem Holz bestanden. "Warten? Was haben wir nur an dieser Bitte nicht verstanden", fragte sich John bereits seit mehreren Minuten und hatte den Eindruck, seine Arme wären bereits ein Bestandteil des Baumes geworden. "Sollte Ronon auf die Idee kommen, einen weiteren dieser Riesen allein zu fällen…, dann werde ich ihn erschießen."

"Ronon", schrie John verzweifelt. "Was zum Teufel treibst du da? Ich kann nicht…", unterbrach er sich selbst und versuchte erneut einen sicheren Griff für das Seil zu finden. Was eigentlich unmöglich war, seine Arme waren eindeutig zu kurz, also alles in allem eine total bescheuerte Idee. Sein Atem war schwer und der Schweiß, der über seine Stirn lief, brannte in seinen Augen. Wenn er loslassen würde, käme er an sein Taschentuch, doch das wollte er nicht riskieren. Er wusste ja nicht, wo Ronon steckte.

"Wäre es nicht besser, wir holten uns moderne Technik dafür?", fragte John tief durchatmend. "Wir wären viel schneller fertig", sprach er weiter und versuchte Ronon in seiner Nähe zu sehen. "Toll, jetzt spreche ich schon mit Bäumen", resignierte John nachdem er keine Antwort erhalten hatte. Seine Arme taten bereits weh "…wenn der Kerl nicht gleich kommt, dann lasse ich diesen verdammten Strick los." John drehte den Kopf, konnte aber, durch den Helm mit dem Visier davor, nicht wirklich etwas sehen.

"Verdammt", fluchte er laut und korrigierte seine Stellung, damit er nicht noch weiter abrutschte.

"Ich bin doch schon da, John", erwiderte Ronon und zwei starke Arme fassten plötzlich zu. Ronon stand unerwartet hinter John.

"Nett, dass du kommst. Ich kann es nicht mehr halten und meine Hände tun weh", erwiderte John, froh endlich etwas Hilfe zu erhalten.

John spürte den Atem des Satedaners in seinem Nacken. Er atmete tief durch und versuchte unter den Armen hindurch zu kommen, doch dafür hätte Ronon den Stamm, den sie gerade mühsam fixiert hatten, loslassen müssen.

"So geht das nicht", stellte John fest und fühlte sich unwohl, nicht wegen der Nähe des Satedaners, sondern weil es eine dämliche Situation war.

"Was machen wir jetzt?", fragte John, immer noch zwischen dem Stamm und den Armen des Satedaners "gefangen".

"Ähm, ich denke, wir sollten den Baum loslassen", erwiderte Ronon und trat plötzlich einen Schritt zurück. Es knackte und bei diesem Geräusch stellten sich bei John die Nackenhaare auf. Seine Augen weiteten sich. "Wir sollten ganz schnell verschwinden", meinte Ronon nur und versuchte dem fallenden Baum auszuweichen, der mit lautem Getöse bedenklich schwankte.

"Du kannst doch…", John und Ronon blickten sich entsetzt an "…nicht einfach loslassen", schrie John und schubste Ronon zur Seite, der dadurch etwas unsanft auf dem Waldboden landete.

John rannte, halb stolpernd nach hinten schauend, die Fallrichtung des Baumes beobachtend, von dem knackenden Geräusch weg. Ein lauter Knall und der Baum krachte auf den Waldboden. Zum Glück fiel der Baum nicht in seine Fluchtrichtung. John nahm langsam seinen Helm vom Kopf, stützte seine Hände an den Knien ab und atmete tief durch.

"Das ist gerade noch…", doch ein weiteres lautes Knacken lies ihn aufhorchen. Die Erde begann aufzubrechen und einige der großen Wurzeln wurden sichtbar.

"Shit", rief John. Die Wucht des Aufpralles des Baumes, sowie dessen riesiger Wurzelballen holten ihn von den Füßen. "Man, das sind ja gigantische Wurzeln", dachte er, als er plötzlich den Boden unter den Füssen verlor und krachend auf seinem Rücken landete. Sein Helm flog im hohen Bogen weg. Ronon, der das Schauspiel etwas abseits beobachtete, musste entsetzt zuschauen, wie sein Freund unter den Wurzeln und der Erde begraben wurde.

"John", rief er und versuchte etwas zu sehen, nachdem sich die Staubwolke gelegt hatte.

"Ich bin hier", antwortete John keuchend und versuchte sich selbst aus seiner misslichen Lage zu befreien. Es ging nicht. Etwas lag auf seinem Körper.

Ronon rannte in die Richtung, aus welcher er Johns Stimme vernahm. Unter dem riesigen Wurzelballen fand er ihn schließlich.

"Moment, ich hole dich da raus", sagte er und versuchte John unter den Wurzeln des Baumes hervor zu ziehen. Es gelang ihm nicht. Irgendwie steckte John fest. "Wie geht es dir?", fragte er und versuchte die Wurzeln des Baumes mit der Axt abzuschlagen.

"Wie es jemanden unter einem Baum so geht. Ich bekomme kaum Luft", röchelte John.

Ronon verstand und wusste, dass er John da ganz schnell herausholen musste. Es dämmerte bereits, die Nacht würde bald hereinbrechen und die würde kalt werden. Seine ganze Kraft einsetzend hatte er es endlich geschafft John unter den Wurzeln hervor zu ziehen. Er nahm ihn auf seine Schultern und legte in abseits der Unfallstelle auf einer kleinen Lichtung sanft auf den Waldboden.

"John", schüttelte er seinen Freund behutsam an den Schultern. "Ist alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig. Doch John zeigte keine Reaktion. Ronon öffnete die Weste damit er besser atmen konnte und untersuchte ihn kurz. Er war froh keine blutenden Verletzungen an ihm feststellen zu müssen, nur durch einen klaffenden Riss in Johns Uniformhose konnte er eine Beule am linken Schienbein erkennen, die inzwischen sämtliche Farbschattierungen angenommen hatte. Da die Beule bedenklich schnell größer wurde und ihm sagte, dass Johns Bein gebrochen sein könnte, fertigte Ronon aus Ästen eine Schiene und mit zwei kurzen Seilen versorgte er provisorisch Johns verletztes Bein. Weitere Verletzungen konnte er nicht erkennen und sah sich daraufhin in ihrer direkten Umgebung um. Die letzten Strahlen der Sonne ausnutzend richtete Ronon ein Lager her und machte ein Feuer.

Er hob John, der immer noch bewusstlos war, hoch und brachte ihn zu dem gerade umgestürzten Baum. In dessen Schatten hatte er ein sicheres Lager errichtet. Die Sonne war fast hinter dem Horizont verschwunden und Ronon war klar, dass sie es heute nicht mehr zum Jumper schaffen würden.


******


Langsam erwachte John. Es war bereits dunkel und nur der Schein des Feuers erhellte die Umgebung. Durch die Baumwipfel konnte man die Sterne sehen und die Geräusche des knackenden Feuers überlagerten die seltsamen Geräusche der hier lebenden Tierwelt. John brummte der Schädel und das linke Bein schmerzte.

"Was ist passiert und wo sind wir?", fragte er Ronon, der weiteres Holz in das Feuer gelegt hatte.

"Wir sind noch im Wald und der Baum ist umgefallen", versuchte Ronon die Situation zu erklären.

"Das habe ich gemerkt", erwiderte John und richtete sich langsam auf. "Wieso hast du den Baum losgelassen?", wollte er wissen.

"Ich konnte ihn nicht mehr halten", antwortete Ronon unschuldig.

"Na toll. Ich konnte ihn nicht mehr halten. Das hätte in die Hose gehen können", reagierte John wütend und versuchte aufzustehen. Doch ein ziehender Schmerz zwang ihn sich wieder hinzusetzen.

"Langsam, dein Bein ist verletzt", erklärte Ronon und widmete sich wieder dem Feuer.

"Okay", antwortete John und schaute auf sein geschientes Bein. "Wieso sind wir noch hier?", fragte er weiter und tastete vorsichtig sein Bein ab. Die Beule an seinem Schienbein tat höllisch weh.

"Weil ich den Jumper nicht fliegen kann und du verletzt bist."

"Hast du wenigstens Teyla über Funk informiert?"

"Nein. Die Funkgeräte liegen im Jumper", entgegnete Ronon kleinlaut.

"Toll, beschissener kann der Tag nicht enden", fluchte John laut. "Wir haben uns benommen, wie Anfänger. Als ob wir nicht wüssten, dass man diese riesen Bäume nicht zu zweit fällen kann", stellte John fest und war eher wütend auf sich selbst als auf Ronon. Wenngleich er ihn wenigstens hätte warnen können, bevor er den Baum losließ. Die Ausrüstung im Jumper zu lassen, war noch eine viel blödere Idee gewesen. Er hörte bereits das spöttische Gerede einiger Leute auf Atlantis über soviel Dummheit.

Ronon stand auf und reichte ihm etwas Weißes auf einem Blatt.

"Was ist das?", wollte John wissen und roch vorsichtig daran.

"Es sind Wurzeln, sie sind essbar", erklärte Ronon und nahm sich seinen Anteil und begann zu essen.

"Wirklich? Bist du dir sicher? Riecht erdig", stellte John fest und probierte die merkwürdige Nahrung.

"Ja sie sind essbar. Teyla hat mir gezeigt, welche essbar sind. Natürlich riechen sie erdig - sie kommen ja auch aus der Erde und wenn ich dich hätte umbringen wollen, dann wäre der Baum…"

"Schon klar, dass hätte auch beinahe geklappt", unterbrach ihn John mit einem gezwungenem Lächeln.

"Sorry", entgegnete Ronon und stopfte sich einen weiteren Bissen der Wurzel in seinen Mund.


*******


Irgendwie hatte John die Wurzeln herunter bekommen, obwohl er viel lieber die Gastfreundschaft der Athosianer genossen hätte. Er machte es sich bequem auf dem Lager und beobachtet Ronon, wie er weiteres Holz in das Feuer legte.

So oder so, war er dankbar, dass er nicht mit Rodney, sondern mit ihm im Wald war. Wobei er Rodney, die Fähigkeiten sich im Wald zurechtzufinden nicht absprechen wollte. Doch verbreitete Ronon Ruhe und nicht die hektische Art Rodneys. Jetzt verstand er Ronon viel besser. Die Jahre, die er als Runner allein auf sich gestellt verbracht hatte, halfen ihnen jetzt. Was natürlich nicht heißen sollte, er selbst könne es nicht. Die Ausbildung zum Piloten hatte auch so seine Tücken und Überlebenstraining gehörte dazu, allerdings auf der Erde und nicht auf dem Festland eines fremden Planeten.

Ronon schaute auf. "Ist was?", fragte er neugierig, stand auf und half John sich aufzusetzen. Wieder spürte John die Kraft seiner Arme und den Atem auf seiner Haut.

"Nein", antwortete John, "es ist nur…"

"Es ist nur was?", fragte Ronon.

"Ach nichts", erwiderte John und lehnte sich vorsichtig zurück. Die Belastung seines Beines verursachten höllische Schmerzen.

"Du brauchst medizinische Hilfe", entgegnete Ronon und betrachtete sich die Beule an Johns Bein.

"Schon klar. Aber ohne Funkgerät werden wir Teyla erst morgen früh erreichen", meinte John und legte das Bein in eine Stellung, die ihm weniger Schmerzen bereitete. Er schaute zu Ronon, der sich wieder um das Feuer kümmerte.

John hatte Ronon bereits seit der ersten gemeinsamen Mission als starken und verlässlichen Freund kennen gelernt, der bereit war, für ihn sein Leben zu geben. Er wusste, welche Qualen er erlitten hatte, als er noch gejagt von den Wraith um sein Leben hatte kämpfen müssen.

Ronon schaute auf und blickte zu John, der ihn bereits seit einer Weile anstarrte. Ronon's Blick entnahm John jedoch, dass es da noch etwas anderes gab.

"Was gibt's? Noch mehr schlechte Nachrichten?", wollte John wissen.

"Ähm…", Ronon blickte ihn von der Seite an. "Nein, nur es wird hier nachts verdammt kalt", versuchte Ronon zu erklären.

"Jepp, das ist es bereits und dank unserer Blödheit befindet sich die Ausrüstung im Jumper", merkte John spitzfindig an. Ronon nickte zur Bestätigung.

"Wir sollten uns nebeneinander legen, um uns durch die Körperwärme…"

"…nur wegen der Kälte?", fragte John spitzbübisch und ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen.

"Nur wegen der Kälte", antwortete Ronon lächelnd und machte es sich ebenfalls bequem. Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und schaute in den Sternenhimmel.

"Ich hätte mir unser erstes Date anders vorgestellt", meinte John ironisch, lächelte und rückte näher an Ronon heran.

"Date? Was ist ein Date?"

John drehte sich zu Ronon "Ein Date, ist eigentlich eine Verabredung, wenn sich zwei…", unterbrach er kurz. "Erzähl mir jetzt nicht, du weißt nicht was ein Date ist", wollte John wissen.

"Was zwei?"

"…zwei Menschen, die sich für einander interessieren", meinte John und entspannte sich wieder.

"So, die sich für einander interessieren? Meintest du Frau und Mann oder…", fragte Ronon, drehte sich zu John und stützte sich mit seinem rechten Arm auf ihrem Lager ab.

John begann zu stottern "…na ich meinte…. Wieso fragst du mich das jetzt alles?", wollte John wissen und rutschte etwas weg von Ronon.

"Du hast damit angefangen. Date und so weiter", rechtfertigte sich Ronon und blickte John von der Seite an.

"Ja, ich weiß, aber wir liegen hier, wie ein Liebespaar nebeneinander und schauen in die Sterne", erwiderte John.

Ronon runzelte die Stirn, drehte sich erneut zu John.

"Das soll heißen?", wollte Ronon wissen und blickte John fragend an, welche Erklärung er noch parat hatte.

John begann zu schlucken und merkte, dass ihm eigentlich nichts weiter zu diesem Thema einfiel. "So habe ich es aber nicht gemeint. Außerdem stehe ich nicht auf Männer", versuchte John sich zu rechtfertigen.

"Dachte ich mir", erwiderte Ronon und begann zu lachen.

"Wieso lachst du jetzt?", fragte John und drehte sich wieder um.

"Weil du komische Andeutungen und dann, wie eine schüchterne Jungfrau, einen Rückzieher machst."

"Schüchterne Jungfrau? Wenn ich mich nicht irre, dann liegen hier zwei Männer neben einander…"

"Eben drum", meinte Ronon und drehte sich auf die Seite. Er musste sich beherrschen, um nicht lauthals los zu lachen.


******


Atlantis

Elizabeth saß in ihrem Büro und überarbeitete Bericht, als plötzlich Rodney in der Tür stand. Sie schaute auf. "Was gibt es, Rodney?"

"Colonel Sheppard und Ronon werden auf dem Festland vermisst", platzte es aus ihm heraus.

"Seit wann?", wollte Liz wissen.

"Seit einigen Stunden. Teyla hat gebeten, ein Team zu schicken, um bei der Suche zu helfen."

"Was ist passiert?", fragte sie besorgt.

"Wissen wir nicht. Teyla meinte sie hätten sich bereits seit Stunden melden müssen", erwiderte Rodney und wirkte etwas nervös. "Ich möchte bei…"

"Ich dachte, Sie haben viel Arbeit mit den Sensoren", unterbrach Elizabeth Rodneys Frage.

"Ähm, ich bin gerade fertig geworden", erwiderte Rodney nach einer Ausrede suchend. "Vielleicht hätte ich mitgehen sollen", sprach Rodney weiter.

"Wieso?", fragte Elizabeth. "Was hätten Sie denn tun können?", wollte sie wissen und sah Rodney neugierig an.

"Vielleicht wären Sie…"

"Rodney, dann würden wir jetzt drei vermissen und nicht nur zwei", entgegnete Elizabeth. Rodney schaute Elizabeth entgeistert an "Wie kommen Sie darauf?", wollte er wissen.

"Nun ja, meistens sind Sie ja auch mit involviert", erklärte Elizabeth und wartete darauf, welches Gegenargument Rodney finden würde. Doch irgendwie wich er der Antwort aus.

Stattdessen meinte er nur knapp: "Major Lorne und sein Team sind einsatzbereit und warten nur noch auf ihre Zustimmung."

"Wenn schon alles vorbereitete ist, dann los. Nehmen Sie Doktor Beckett mit, vielleicht benötigen die Beiden medizinische Hilfe", erklärte Liz und Rodney nickte zur Bestätigung, drehte sich um und verließ das Büro. Elizabeth stand auf und begab sich in den Kontrollraum.

"Männer", dachte sie und schüttelte mit dem Kopf, "man kann sie einfach nicht allein losziehen lassen."

"Haben wir Verbindung zum Festland?", fragte sie den Kommunikationsoffizier und dieser bestätigte. "Ja, Teyla ist dran."

"Teyla? Was ist passiert?", wollte Elizabeth besorgt wissen.

"Wir wissen es noch nicht. Sie melden sich nicht und die Nächte werden hier sehr kalt", erklärte Teyla unruhig.

"Bleiben Sie ruhig Teyla. Hilfe ist bereits auf dem Weg", versuchte Elizabeth die junge Frau zu beruhigen.

"Danke", sprach Teyla und beendete das Gespräch.

Elizabeth blickt den Kommunikationsoffizier nachdenklich an und verließ den Kommandobereich.


******


Athosianerdorf

Seufzend blickte Teyla auf das Funkgerät in ihrer Hand. Sie hatte soeben Nachricht von Rodney erhalten, dass Hilfe auf dem Weg war. Dennoch machte sie sich noch immer große Sorgen und es lag ihr nicht untätig herum zu sitzen und beschloss weiter zu versuchen John und Ronon zu erreichen.

"John, Ronon - bitte melden", versuchte sie es erneut. Nur ein Knacken und Rauschen kam aus dem Funkgerät.

Halling trat neben Teyla und legte sanft seinen Arm um ihre Schulter.

"Immer noch nichts?", fragte auch er sichtlich besorgt.

Teyla schüttelte traurig mit dem Kopf. "Nein", erwiderte sie und versuchte es erneut. Wieder das gleiche Ergebnis - Rauschen und Knacken.

"Es muss etwas passiert sein, sonst würden sie sich doch melden", erklärte Teyla und schaute Halling beunruhigt an.

"Hast du Atlantis informiert?", fragte Halling.

"Ja", erwiderte Teyla. "Elizabeth hat Major Lorne und ein Team mit dem zweiten Jumper losgeschickt, um uns bei der Suche zu helfen."

"Dann beruhige dich wieder", meinte Halling. "Wir werden sie finden."

Teyla nickte und schaute in die Richtung der Berge, wo sie ihre Freunde vermutete.


******


Rodney hatte die Jumperbucht erreicht und man wartete nur noch auf Doktor Beckett, der nicht begeistert war, seine Arbeit unterbrechen zu müssen. Im Gegensatz zu Rodney hatte er wirklich wichtige Arbeiten zu erledigen. Doch wenn John und Ronon auf dem Planeten vermisst wurden, dann wurde seine Hilfe wohl eher da gebraucht.

"Was ist passiert?", fragte er, während er Major Lorne seine Ausrüstung reichte.

"Wir wissen bisher nur, dass die Beiden auf dem Festland vermisst werden. Weitere Informationen kann uns sicherlich Teyla geben", beantwortet Lorne die Frage des Doktors.

Die Heckklappe schloss sich und Lorne öffnete die Dachöffnung des Hangars und der Jumper flog in Richtung Festland.


******


Teyla lief aufgeregt auf dem Dorfplatz hin und her. Die Meldung, dass ein Team kommen würde, war bereits eine Stunde her. Langsam machte sich Panik in ihr breit.

Halling trat zu ihr. "Beruhige dich", sagte er und blickte zum Himmel, wo man die Lichter des zweiten Jumpers bereits sehen konnte."

Langsam senkte sich der Jumper auf dem Dorfplatz nieder. Die Heckklappe öffnete sich. Rodney, Doktor Beckett und ein Team von Marines stiegen aus und Teyla ging ihnen entgegen.

"Sind sie abgestürzt?", fragte Rodney verunsichert und stürzte auf Teyla zu.

"Ich hoffe nicht", erwiderte Teyla erschrocken und schaute zu Major Lorne der auf sie zutrat und entsetzt zu Rodney blickte. Carson, der ebenfalls aus dem Jumper kam, beruhigte die anderen.

"Na wir wollen doch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen", entgegnete er. "Wenn sie verletzt sind, dann brauchen sie medizinische Hilfe und wir sollten vielleicht gleich mit der Suche beginnen und nicht noch mehr wertvolle Zeit verlieren", erklärte Carson.

"Wir wissen doch gar nicht, wo sie sind und sollten uns erstmal einen Überblick verschaffen, bevor wir uns auf die Suche machen und außerdem ist es Dunkel", stellte Lorne fest und drehte sich zu Rodney um, der damit beschäftigt war die Daten auf seinem Laptop zu checken.

"Sicher ist es dunkel Major, aber der Jumper hat Sensoren, wie sie wissen und damit kann man auch in der Dunkelheit jemanden finden", erklärte Rodney und schaute nur kurz von seinem Laptop auf.

"Schon klar", erwiderte Lorne leicht irritiert. "Was machen Sie da?", fragte Lorne und trat näher.

"Ich habe eine Karte des Gebietes, in dem wir John und Ronon vermuten, auf den Laptop geladen und wenn meine Annahme stimmt, dann kann ich sie mit den Sensoren des Jumpers orten", erklärte Rodney.

Halling war zum Jumper gekommen um bei der Suche zu helfen. "Wie können wir wissen ob sie noch leben?", fragte er und trat näher.

"Der subkutane Transmitter. Den hat jeder in Atlantis", erklärte Rodney genervt von den ständigen Fragereien.

"Rodney", unterbrach ihn Teyla streng. "Halling kann solche Dinge nicht wissen."

Rodney schaute auf: "Schon gut", entgegnete er, klappte den Laptop zu und begab sich in den Jumper. Halling und Teyla folgten ihm.

"Gut, dann wollen wir uns mal auf den Weg machen", verkündete Lorne. Lorne schloss die Heckklappe des Jumpers und sie flog in Richtung Berge.


******


Nach einer halben Stunde Flugzeit hatten sie das Gebiet in dem sie die beiden Vermissten vermuteten erreicht. Rodney aktivierte das Display des Jumpers und suchte nun mit den Sensoren das Waldgebiet ab. Sie hatten nicht lange suchen müssen, das Signal des anderen Jumpers war sehr deutlich.

"Da sind sie", rief Rodney aufgeregt und zeigte auf den Bildschirm.

"Komisch", meinte er plötzlich.

"Was ist komisch?", wollten Lorne und Teyla wissen und blickten den Wissenschaftler fragend an.

"Nun, das Signal des Jumpers empfange ich hier", erwiderte Rodney und zeigte dabei auf einen kleinen Punkt auf dem Display.

"Ja. Und?", fragte Lorne weiter.

"Die Signale der beiden Transmitter, cirka einen Kilometer entfernt vom Jumper", erklärte Rodney weiter und zeigte auf zwei weitere blinkende Punkte.

"Also leben sie, dass ist doch schon mal was", entgegnete Lorne und suchte einen Platz auf dem er den Jumper sicher landen konnte.

"Na toll, das bedeutet landen und im Dunklen durch einen unbekannten Wald marschieren", jammerte Rodney weiter und hoffte inständig, dass sie die Suche nach John und Ronon um eine Stunden verschieben würden, dann würde die Sonne aufgehen und es wäre wesentlich einfacher die Beiden zu finden.

"Rodney beruhigen sie sich", reagierte Lorne auf die aufkommende Panik bei Rodney. "Ich werde den Jumper auf der Lichtung landen, auf der bereits der andere Jumper steht. Von dort geht es zu Fuß weiter", erklärte Lorne und schaute auf seine Uhr. "Die Sonne wird in einer Stunde aufgehen und bis dahin haben wir Zeit uns zu überlegen, welchen Weg wir nehmen", erklärte Lorne und machte den Jumper für die Landung bereit. br>
Die kräftigen Scheinwerfer des Jumpers leuchteten die Lichtung aus und bereits von oben konnte man keine Beschädigungen am Jumper erkennen. "Also sind sie nicht abgestürzt", dachte Lorne, während er den Jumper sanft auf die Lichtung setzte. Teyla öffnete die Heckluke und verließ als Erste den Jumper, gefolgt von Rodney und dem Doktor.

"Der Jumper sieht nicht beschädigt aus", stellte Rodney fest, "und das Schutzschild ist auch nicht aktiviert." Er öffnete die Heckklappe des Jumpers. Die Lichter gingen an und Rodney stolperte im Eingangsbereich über die beiden Rucksäcke. Fluchend schaute er nach unten und bemerkte die Funkgeräte, die neben den Rucksäcken langen. "Wieso haben Ronon und John die Ausrüstung im Jumper gelassen?", fragte sich Rodney verwundert und hob sie auf.


"Ich weiß, warum man die Beiden nicht erreichen kann", rief Rodney und kam triumphierend mit den beiden Funkgeräten in der Hand aus dem Jumper.

"Wieso haben sie die hier gelassen?", fragte Teyla erstaunt.

"Keine Ahnung", erwiderte Rodney. "Da die beiden keine Notiz hinterlassen haben und ich kein Hellseher bin, werden wir das wohl erst dann erfahren wenn wir sie gefunden haben", entgegnete Rodney bissig und ließ Teyla einfach stehen. Die ihm völlig erstaunt hinterher schaute.

Major Lorne betätigte sein Funkgerät und informierte Doktor Weir, dass sie den zweiten Jumper gefunden hatten und sich nun auf die Suche nach den beiden Vermissten machten.


******


"Sergeant Mendez, Sie gehen mit Halling und suchen die linke Seite des Waldes ab. Lieutenant Berger, Sie bringen den zweiten Jumper zurück nach Atlantis und Sie Lieutenant Miller folgen mir", befahl Major Lorne seinen Leuten. "Wir werden uns hier mal umsehen", erklärte Lorne und zeigte auf die rechte Seite des Waldes.

"Und wir?", fragte Carson.

"Sie warten bis wir wieder zurück sind", erwiderte Lorne und war bereits im Gebüsch verschwunden.

Rodney verschwand im Jumper und begann auf die Tastatur seines Laptops ein zu hämmern. Carson kontrollierte die Ausrüstung und Teyla sicherte die Umgebung ab.


******


Es dauerte nicht lange und Major Lorne und Lieutenant Miller kamen von ihrer Erkundungsrunde zurück. Sergeant Mendez und Halling waren auch nicht lange unterwegs.

Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über das Land und leichter Dunst stieg von den nassen Bäumen auf.

"Wir sollten los", erklärte Lorne. "Sie bleiben beim Jumper und halten Funkkontakt", befahl er Lieutenant Mendez und schaute sich nach Rodney um, der gerade mit dem Laptop aus dem Jumper kam.

"Ich habe in der Zwischenzeit meine Zeit sinnvoll genutzt und die Sensorenanzeige auf meinen Computer umgeleitet. Wir können also in Echtzeit sehen ob wir auf dem richtigen Weg sind", erklärte er und marschierte voran. Teyla und Lorne wechselten hinter seinem Rücken einen vielsagenden Blick. "Warum nicht gleich so?"

Carson schulterte seine Ausrüstung und folgte den anderen.


******


Nach einem fünfzehnminütigen Fußmarsch näherten sie sich der Position der Beiden.

"Autsch", fluchte Rodney und versuchte die Äste, die sich vor seinem Gesicht befanden wegzudrücken.

"Was ist los Rodney?", fragte Teyla und lief eine Weile neben ihm.

"Ich kann mich nicht gleichzeitig auf den Laptop und auf diesen Urwald hier konzentrieren", jammerte Rodney und fuchtelte mit der freien Hand vor seinem Gesicht herum, um die tief herunter hängenden Äste aus seinem Gesicht fernzuhalten.

"Okay. Warten Sie ich werde vor ihnen laufen", erklärte Teyla und schob sich an Rodney vorbei.

"Danke", erwiderte Rodney und stolperte auf seinen Laptop schauend durch den Wald.

"Vielleicht sollten Sie hin und wieder auch mal nach oben schauen", rief ihm Lorne zu und schaute sich nach Carson um, der mit seiner Ausrüstung nur mühsam hinterher kam.

"Kann ich nicht, wenn ich mich auf die Daten konzentrieren soll", entgegnete Rodney bissig. "Wir sind nicht mehr weit entfernt", erklärte Rodney plötzlich, blieb stehen und zeigte in die Richtung, wo sich nur noch Gebüsch befand. "Dort hinten sind sie. Wir müssten sie fast sehen können", klappte des Laptop zu und versuchte sich ungeschickt an Teyla und Lorne vorbei durch das Gebüsch zu kämpfen. Doch Major Lorne packte Rodney gerade noch am Kragen und zog ihn zurück.

"Halt, nicht so schnell. Erst bekommen Sie Panik, weil wir im Dunklen suchen wollen und dann stürmen sie vorne weg", schimpfte Lorne. "Außerdem wissen wir nicht was sich dahinter verbirgt. Also Vorsicht".

Lorne ließ Rodney wieder los und vorsichtig gingen sie um das Gebüsch herum. Plötzlich stand Rodney auf einer kleinen Lichtung. Ein kleines Feuer brannte am Fuße eines umgestürzten Baumes und in dessen Schatten lagen zwei Männer eng umschlungen.

Rodney stand wie vom Donner gerührt einfach nur da. Er hatte ja schon einiges gesehen. Aber, dass ausgerechnet Ronon und John, auf die Idee wäre er nie gekommen.

"Haben Sie sie gefunden?", fragte Lorne.

"Ja habe ich", antwortete Rodney leicht verstört.

In diesem Moment erwachte Ronon und war mit einem Satz auf den Beinen. "Wo kommen Sie denn her?", fragte er erstaunt und schaute in das verdatterte Gesicht Rodneys.

"Colonel! Sie haben uns gefunden", rief er zu John, der nun ebenfalls erwachte und dem Blick Rodneys entnahm er, dass sie in einer sehr verfänglich Situation gefunden wurden.

"Wieso habe ich eigentlich nicht gemerkt, dass jemand kommt. Sollte das bequeme Leben auf Atlantis meine Sinne schon derart abstumpfen lassen?", dachte Ronon. "Es ist hier nachts verdammt kalt und wir hatten…"

"Die Ausrüstung haben wir im zweiten Jumper gefunden", unterbrach ihn Rodney und begann langsam seine Fassung wieder zu finden.

"Wir wollten auch nicht solange bleiben", versucht John die peinliche Situation zu entspannen. "So sprachlos habe ich Rodney ja noch nie erlebt", dachte John und versuchte sich aufzusetzen.

Inzwischen hatten auch Major Lorne, Teyla, Doktor Carson und Halling die beiden Vermissten erreicht.

"Der Colonel braucht medizinische Hilfe", erklärte Ronon und ging Doktor Carson entgegen.

"Rodney", fragte Teyla. "Was ist los?"

"Nichts", antwortete Rodney immer noch etwas verdutzt drein schauend.

"Okay", antwortete der Doktor, nahm seine Ausrüstung vom Rücken und eilte zu John um sich die Verletzung anzuschauen, während Teyla Ronon eine Decke um die Schultern legte und sich umschaute.

"Colonel?", fragte Teyla unsicher. "Sie haben nicht diesen Baum gefällt? Oder?"

John und Ronon tauschten einen kurzen Blick aus. "Ähm, doch", stotterte John während Carson ihm eine Spritze gegen die Schmerzen gab.

"Sie hätten beide getötet werden können", schimpfte Teyla. Sie konnte einfach nicht verstehen, wie zwei ausgewachsene Männer sich so in Gefahr begeben konnten. "Was haben Sie sich dabei gedacht?", fragte sie und schüttelte über soviel Leichtsinn mit dem Kopf.

"Ich habe Ronon gesagt, dass es eine bescheuerte Idee wäre. Aber er hat nicht…"

"Er hat nicht. Was?", unterbrach Teyla John wütend.

"…auf mich gehört", sprach John weiter und verzog vor Schmerzen das Gesicht als ihm Doktor Beckett die Vakuumbeinschiene anlegte.

"Damit wird er nicht laufen können", erklärte der Doktor. "Wir müssen eine Trage bauen und den Colonel zum Jumper tragen."

"Na toll. Wieder durch das Gestrüpp. Doktor haben sie in ihrer Tasche etwas gegen Mückenstiche?", fragte Rodney und kratzte sich am Ellenbogen. "Die Viecher sind hier ja gigantisch und es juckt", jammerte Rodney.

Carson kramte in seiner Tasche und warf Rodney ein Kühlgel zu.

"Danke", meinte Rodney, während er die juckenden Stellen in seinem Gesicht und an seinen Armen behandelte.

"Wir müssen den Colonel nicht zum Jumper tragen", erklärte Lorne und schaute zu Rodney, der immer noch damit beschäftigt war seine Insektenstiche zu behandeln.

"Das ist gut", meinte Rodney und rieb eine weitere Stelle in seinem Gesicht mit dem Kühlgel ein.

"Ronon, helfen sie mir. Wir müssen das Gestrüpp entfernen damit der Jumper hier landen kann", und begann damit die Sträucher und Äste aus dem Weg zu räumen.

Danach befahl er Lieutenant Mendez über Funk, mit dem Jumper zu ihrer Position zu kommen, löschte das Feuer und nahm die beiden Helme. Es dauerte nicht lange und der Jumper setzte vorsichtig auf der kleinen Lichtung auf. Lieutenant Mendez kam mit einer Trage aus dem Jumper. Vorsichtig legten sie John auf die Trage und brachten ihn in den Jumper, wo ihn Carson weiter medizinisch betreute.

Teyla war wütend und enttäuscht und den beiden Männern war bewusst, dass sie einen großen Fehler gemacht hatten.


******


Krankenstation auf Atlantis

Doktor Beckett hatte die medizinische Untersuchung von Ronon und John abgeschlossen. Die Diagnose eines gebrochenen Schienbeins bei John, hatte sich bestätigt.

Elizabeth, die bereits seit einiger Zeit in der Krankenstation wartete, lief nervös hin und her.

"Wie geht es den Beiden?", fragte sie Carson der mit dem Untersuchungsbericht aus dem Behandlungsraum kam.

"Nun, Ronon fehlt nichts. Colonel Sheppard hat sich das Schienbein gebrochen und ich werde es nachher operieren müssen. Alternativ wäre eine Behandlung mit Naniten. Rodney hat in der Antikerdatenbank ein medizinisches Gerät gefunden, welches offenbar für die Behandlung von Knochenbrüchen verwendet wurde."

"Naniten?", fragte Elizabeth. "Doktor, Sie wissen was passiert ist als wir das letzte Mal damit zu tun hatten."

"Ja, ich weiß. Aber offensichtlich sind diese Naniten nur für Knochenbrüche gezüchtet worden", erklärte Carson und reichte Elizabeth die Unterlagen, die ihm Rodney übergeben hatte.

"Sie können es garantieren?", wollte Weir wissen und lass sich die Unterlagen durch.

"Was kann ich garantieren?", fragte Carson nach.

"Nun, dass die Naniten nicht wieder…", entgegnete Elizabeth ernst.

"Nun laut der Unterlagen, wurden die Naniten einer Bestrahlung unterzogen und sind ausschließlich für medizinische Zwecke vorgesehen. Allerdings, habe ich damit noch nie einen Knochenbruch behandelt", erklärte Carson und blickte Elizabeth nachdenklich an.

"Wird es lange dauern?", fragte Elizabeth und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Kann ich nicht sagen. Ich werde John als Versuchskaninchen benutzen müssen."

Elizabeth Augen wurden größer. "Versuchskaninchen?"

"Wie gesagt, ich habe damit noch nie einen Knochenbruch gerichtet und wenn man der Übersetzung Glauben schenken kann, setzt der Heilungsprozess sofort ein", erklärte Carson und reichte Elizabeth die Daten des Antikergerätes.

"Welche Alternativen?", wollte Elizabeth wissen.

"Normalerweise werden Frakturen mittels Metallplatten und Schrauben bzw. Marknagelung operativ versorgt. Der Heilungsprozess ist langwierig und es ist nicht gesagt, dass der Knochen seine Stabilität wieder erlangt. Colonel Sheppard würde für längere Zeit ausfallen oder im schlimmsten Fall gar nicht mehr für den aktiven Dienst tauglich sein. Doch da wir uns in Atlantis befinden, steht uns die fortschrittliche Medizintechnik der Antiker zur Verfügung und die Patienten, in diesem Fall John, kann innerhalb kürzester Zeit wieder laufen", erklärte der Doktor weiter.

Elizabeth schaute Doktor Beckett nachdenklich an. "Okay, machen Sie es und halten sie mich auf dem laufenden", entgegnete Liz und verließ die Krankenstation.


******


"Sie hatten Glück", meinte der Doktor ernst. "Das hätte schief gehen können. Sie waren leichtsinnig und vielleicht sollte ich noch ihren Kopf scannen."

John konnte genau den Sarkasmus aus dieser Aussage hören. "Ich? Ronon…"

"Ah Ronon. Ich dachte, dass Sie selbst entscheiden können ob eine Sache gefährlich, leichtsinnig oder einfach nur total bescheuert ist", erwiderte Carson und bereitet John für die bevorstehende Behandlung mit den Naniten vor.

Johns Augen wurden größer, diese Art von Rede hatte er ja noch nie von Carson gehört.

"Ich hatte bereits eine Aussprache mit Teyla und die mit Elizabeth wird auch nicht besonders ausfallen. Also ich brauche nicht noch eine Standpauke von Ihnen Doktor", antwortete John leicht gereizt und lehnte sich zurück.

"Ich hab es ja die ganze Zeit gewusst, doch zwischen Wissen, das die Aktion gefährlich und dumm ist und dem was dann im Wald geschah, lagen Welten und nun ein Bett auf der Krankenstation", sinnierte John und schaute Carson zu, wie er die Spritze mit den Naniten aufzog und danach unterhalb des Knies in sein Bein spritze.

"So, dass wäre es bereits und nun müssen wir warten", erklärte Carson, legte die Spritze beiseite und scannte Johns Bein. "Da", Carson zeigte auf den Bildschirm. "Die Naniten haben bereits ihre Arbeit aufgenommen", erklärte Carson und John war froh, dass er keine Metallplatten oder Schrauben in seinem Bein hatte.

"Wie lange wird es dauern?" wollte John wissen.

"Weiß ich nicht genau, aber Sie werden sich gedulden müssen Colonel. Die nächsten Tage werden Sie nicht laufen können, die kleinen Kerlchen müssen ihre Arbeit machen", erwiderte Carson.

"Okay Doc", John lächelte und lehnte sich zurück.


******


Elizabeth und Rodney betraten die Krankenstation und Doktor Beckett nickte den Beiden zu.

"Wie geht es dem Colonel?", fragte Rodney.

"Gut, soweit ich sagen kann. Die Naniten haben ihre Arbeit aufgenommen und nun müssen wir abwarten", erklärte Carson.

"Danke Doktor", entgegnete Elizabeth und trat an das Krankenbett von John.

"Was haben Sie sich dabei gedacht?", fragte Elizabeth und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

John wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Elizabeth war noch nicht fertig. "Sie hätten Beide getötet werden können. Ich hatte mehr Verantwortungsbewusstsein von meinem Sicherheitschef erwartet."

"Ich weiß", antwortete John knapp.

"Sie wissen es?", fragte Weir erstaunt. "Und trotzdem haben Sie sich in Gefahr begeben?"

"Offensichtlich", antwortete John. Er wusste nicht genau, wie er sich für sein Verhalten entschuldigen sollte.

Elizabeth blickte ihn neugierig und auf eine Antwort wartend an. "Ronon ist bereits wieder auf dem Festland und wir konnten die Ältesten davon überzeugen, die Bäume mit moderner Technik zu fällen. Werden Sie wieder gesund. Ich brauche Sie", erklärte Weir.

John nickte und ihm viel immer noch keine passende Entschuldigung ein. Doch eine Frage hatte er dennoch. "Elizabeth, wie kommt eine Baumfällausrüstung nach Atlantis?"

Elizabeth dreht sich um und lächelte. "Doktor Thomas Stewart, ist Kanadier und Biologe. Sein Spezialgebiet ist die Flora und Fauna auf fremden Planeten. Er hat die Ausrüstung mit nach Atlantis gebracht."

"Ich sollte mich bei ihm bedanken", merkte John an.

"Ja, dass sollten sie", antwortete Elizabeth und wollte die Krankenstation verlassen.

Rodney folgte ihr und blieb im Türrahmen stehen und drehte sich zu John um.

"Was ist los Rodney?", fragte John.

"Ähm, im Wald", begann Rodney.

"Ja", antwortete John und wartete darauf, welche Frage Rodney jetzt stellen würde.

"Sie lagen engumschlungen…"

"Es war kalt und die Ausrüstung war im Jumper", unterbrach ihn John.

"Sie sind also…", fragte Rodney weiter.

"Oh, Sie denken ich und Ronon", entgegnete John lächelnd. "Nein Rodney, ich stehe nach wie vor auf Frauen", erklärte John und beobachtete dabei Rodney.

"Ich wollte Sie nicht…", stammelte Rodney. "Werden Sie bald wieder gesund", meinte er kurz und verließ eilig die Krankenstation.

"Ich weiß Rodney", antwortete John und lehnte sich in die Kissen seines Krankenbettes zurück und schloss die Augen.

- The End -
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=169