Disunion by Xily
Summary: Als der Krieg wichtiger wird als die Forschung, muss Elizabeth sich verabschieden - von ihrem alten Leben und von alten Freunden.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Friendship, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2652 Read: 2474 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10

1. Disunion by Xily

Disunion by Xily



Short-Cut: Als der Krieg wichtiger wird als die Forschung, muss Elizabeth sich verabschieden - von ihrem alten Leben und von alten Freunden.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Sheppard, Weir
Kategorie: Friendship, UST
Rating: PG-13
Author's Note: Irgendwie kam mir die Idee erst, nachdem ich die Idee zu einer FF hatte, die nun die Fortsetzung von dieser sein wird *g*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Na hoffentlich ;) - Feff@gmx.de

Disunion


Elizabeth Weir wusste nicht so recht, was sie fühlen sollte, als sie durch die breiten Gänge von Atlantis lief, in dem Wissen, dass es womöglich das letzte Mal sein würde.
Morgen schon würde die Stadt ein Militärstützpunkt sein, keine Forschungsstation mehr, es würde somit auch keinen Platz mehr für sie geben. Diplomaten wurden ebenso wenig gebraucht wie Wissenschaftler, sie würden überflüssig werden.
Wehmut stieg in ihr auf, als sie daran dachte, aber gleichzeitig wusste sie, dass es das Beste war. Der Krieg mit den Wraith zog sich nun bereits seit mehr als vier Jahren hin und es schien kein Ende in Sicht. Die Entdeckung dieser Galaxie war schon lange in den Hintergrund getreten, zu oft hatten sie mit den Wraith zu tun gehabt und zu gefährlich waren die anfangs regelmäßigen Außenmissionen geworden.
Es ging nur noch um Krieg, darum, den Feind zu schlagen und somit war das Leben, wie sie es einst auf Atlantis gekannt hatte, vorbei. Vom Krieg verschluckt. Nur ein weiterer Punkt auf der langen Liste, was sie alles durch den Krieg hatten aufgeben müssen.
Selbst das Leben, das sie hier gehabt hatte, war nun zwangsläufig anhand dieser Fehde zerstört worden und auch wenn sie zugab, dass sich ein kleiner Teil in ihr freute, zurück auf die Erde zu kommen, so tat es trotzdem weh.
Sie hatte in dieser Stadt jahrelang gelebt, sie als ihr Zuhause betrachtet und die Arbeit in dieser Galaxie geschätzt, war es doch genau das gewesen, was sie sich immer gewünscht hatte.
Doch ab Morgen würde keiner mehr auf die wissenschaftlichen Untersuchungen und Entdeckungen Wert legen. Stattdessen würden Angriffspläne und strategische Manöver in den Vordergrund rücken und auch wenn Elizabeth wusste, dass die Wraith im Lauf der Jahre ebenfalls zur Bedrohung für die Erde geworden waren, fiel es ihr schwer, mit diesem Leben auf Atlantis abzuschließen.
Sie hatte hier Freunde gefunden und auch verloren, aber die Gruppe von Menschen war mehr und mehr zu ihrer Familie geworden und genau aus diesem Grund fühlte sie diesen drückenden Verlust. Es würde die Familie nicht mehr geben, stattdessen würden sie alle in ihre Länder und Nationen zurückkehren, dort das alte Leben fortsetzen und all die Leute, die man gekannt und als Freunde bezeichnet hatte, würden in Vergessenheit geraten.
Es tat weh darüber nachzudenken, aber sie unterdrückte diese Gedanken nicht, da sie sich bewusst war, dass diese Verdrängung nicht helfen würde. Sie musste sich damit auseinander setzen, egal, wie sehr es ihr zuwider war.
Seufzend hievte sie die schwere Tasche weiter hoch, um ihre Schulter zu entlasten, als sie weiter in Richtung des Versammlungsraumes lief. Dort würden all die Gepäckstücke gesammelt und anschließend zusammen mit den zurück gebliebenen Personen durch die zur Verfügung gestellten Schiffen zur Erde transportiert werden.
Nicht viele waren noch hier, die meisten Wissenschaftler waren bereits auf dem Weg zur Erde, aber sie hatte darauf bestanden, bis zum Ende hier zu bleiben. Sie hatte den Abschied heraus gezögert und nicht nur der Abschied der Stadt und ihrem Leben stand bevor, sondern auch der von Teyla, Ronon und all den Anderen, die sie in dieser Galaxie kennen gelernt hatte und die zu ihren Freunden geworden waren. Sie würden hier bleiben und um ihre Heimat kämpfen und nicht nur um ihretwillen hoffte sie, dass es ihnen gelingen würde. Es gab so viele Planeten, die unter der Herrschaft der Wraith leiden mussten und sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie gnadenlos die Wraith waren, wie sie sich an Menschen nährten und die zerstören Dörfer und Städte zurück ließen.
Die Wut darüber war schon lange verschwunden, zusammen mit dem Wissen, dass sie als Expeditionsteam kaum etwas dagegen tun konnten. Jahrelang hatten sie es versucht, aber nun würde sich das Militär darum kümmern und dies war der eine Aspekt, der es ihr leichter machte, Atlantis zu verlassen. Mit dem Wissen, dass sie diesen Krieg nun womöglich endlich gewinnen konnten und nicht nur sich selbst, sondern auch die vielen Menschen in dieser Galaxie retten konnten.
"Das ist einfach unglaublich", erklang eine schnaubende Stimme hinter ihr und sie drehte sich lächelnd herum, um Rodney McKay dabei zuzusehen, wie er einen schweren Koffer hinter sich her zerrte.
"Die werfen uns aus der Stadt, lassen uns den Kram aber selber tragen", kam es gedämpft von ihm und sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Sie würde ihn vermissen, schoss es ihr unweigerlich durch den Kopf, als er schließlich schwer atmend neben ihr zum Stehen kam.
All die Jahre hatte er stets einen flotten Spruch auf den Lippen gehabt und auch wenn er sehr oft nervig gewesen war, so hatte sie ihn trotzdem als einen Freund gewonnen. "Was packen Sie auch so viel in den Koffer, dass Sie ihn nicht mehr tragen können?", fragte sie lächelnd und langsam setzten sie ihren Weg fort.
"Ich habe noch mal zwei von diesen Dingern und das halbe Labor steht noch voll", kam die Beschwerde von ihm und sie nickte, weil sie sehr genau wusste, wie viel Sachen sich bei jedem angesammelt hatten. Berichte, Dinge von anderen Planeten und vieles mehr. Auch sie hatte ihre Probleme gehabt, alles in den Koffern und Kisten unterzubringen.
"Wann fliegen Sie? Morgen?", fragte sie, als sie um die Ecke bogen und ihrem Ziel immer näher kamen.
"Ja, ich fliege mit Caldwell zurück und Sie?"
"Ich wahrscheinlich auch", sagte sie lächelnd und war erleichtert, dass sie nicht völlig alleine zur Erde zurück fliegen musste.
Auf diese Weise würde sie sich mit ihm unterhalten können, sie würden sich gemeinsam an all die Erlebnisse erinnern können, die ihnen Atlantis beschert hatte.
"Was ist mit Carson und Sheppard?", erkundigte sich Rodney, als sie den Versammlungsraum erreichten und erleichtert durch die Türe traten.
"Soweit ich weiß, fliegt Carson heute Abend. Bei Colonel Sheppard bin ich mir nicht sicher", meinte sie und ließ mit einem aufatmenden Seufzen ihre Tasche zu Boden gleiten und rieb sich dann die Schulter.
"Noch dreimal laufen und es ist vorbei."
Es war als witziger Kommentar gemeint, aber sie sah Rodney an, dass er es selbst nicht als humorvoll empfand.
Sie lächelte etwas gezwungen und legte ihm die Hand auf den Arm. "Wir wussten, dass es irgendwann soweit sein könnte."
"Ja, das wussten wir", meinte er leise und zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. "Nur hatte ich nicht damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde."
"Ich denke, das hat keiner von uns", antwortete sie und er nickte. In den letzten Wochen hatten sie solche Gespräche vermieden, auch wenn Elizabeth sich bewusst war, dass es nicht geschadet hätte. Doch keiner wollte darüber sprechen, der Abschied kam näher und er wurde stillschweigend hingenommen.
"Ich nehme mal an…dass wir uns dann Morgen beim Abflug sehen", meinte Rodney und sie nickte.
"Ja", sagte sie und er lächelte kurz, ehe er dann den Raum verließ, um die restlichen Sachen zu holen.
Sie blickte ihm nach und der Schmerz des Verlustes stieg erneut in ihr auf, auch wenn sie versuchte, ihm nicht die Oberhand zu überlassen.
Noch war sie auf Atlantis und solange sie das war, wollte sie sich nicht damit auseinander setzen, sondern die letzten Stunden genießen.
Seufzend rieb sie sich die Arme, ehe sie zurück in Richtung Ausgang lief. Ihr Quartier war nun leer und deswegen zog es sie nicht dorthin, auch wenn sie noch eine letzte Nacht in diesem Raum verbringen würde.
Mit einem schnellen Blick durch die Glasfenster des Korridors sah Elizabeth, dass die Sonne langsam unterging und schon bald würde Atlantis von der Dunkelheit verschluckt sein.
Unaufhaltbar rückte die Nacht herbei und anschließend würde der Morgen kommen und mit ihm der Abschied. Es war unvermeidbar.
Tief durchatmend schritt sie durch die hohe Balkontüre und genoss die angenehme Brise, die um sie herum wehte. Frische Meeresluft brachte den salzigen Geruch des Wassers zu ihr hinauf und sie füllte ihre Lungen damit, versuchte, sie festzuhalten und den Geruch abzuspeichern, damit sie sich immer daran würde erinnern können.
Das sanfte Rauschen der Wellen, die an der Stadt brachen, drang zu ihr und sie genoss diese Idylle, auch wenn sie wusste, dass sie trog. Dort draußen fand ein erbitterter Krieg statt und alles in ihr hoffte, dass sie stark genug sein würden, um ihn zu gewinnen.
Nun lag es nicht mehr in ihrer Hand und auch wenn sie erleichtert war, da sie diese Bürde nun nicht mehr tragen musste, so keimte der Wunsch in ihr auf, dass sie doch hier bleiben könnte, um wenigstens etwas zu tun. Egal was es war und wenn es nur eine Kleinigkeit sein würde, um diesem Krieg beizuwohnen und all die Soldaten dabei zu unterstützen.
Sie senkte den Kopf in dem Wissen, dass es nur ein Wunsch bleiben würde. Sie war Diplomatin und die Ebene für Verhandlungen hatte es noch nie gegeben. Selbst beim Beginn des Krieges waren diplomatische Versammlungen nicht einmal in Erwägung gezogen worden, da es von Anfang an klar gewesen war, dass es nichts bringen würde.
Die Wraith waren gnadenlos, unaufhaltsam und das hatten sie immer gewusst.
Als Elizabeth nach einigen Sekunden den Kopf wieder hob, schweifte ihr Blick über die breite Promenade und stockte, als sie eine vertraute Gestalt am Geländer stehen sah.
John, dachte sie überrascht und fragte sich, was er hier draußen tat. Verabschiedete er sich? Genau so, wie sie es tat?
Langsam näherte sie sich ihm und blieb dann einige Schritte entfernt stehen, da sie ihn nicht stören wollte. Er wusste, dass sie da war, das konnte sie an der Anspannung seines Körpers erkennen und somit gab sie ihm die Möglichkeit, die Gesellschaft abzulehnen, oder eben anzunehmen.
John hatte den Blick in die Ferne gerichtet, blickte sie dann aber an und lächelte, was sie als Einladung nahm und sich neben ihn stellte.
"Sollten Sie nicht packen?", fragte sie und lehnte sich gegen das Geländer, genoss den Ausblick, den man von diesem Balkon aus hatte.
"Ich werde nicht mitkommen", antwortete er nach einigen Sekunden des Schweigens und konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie sie zusammen zuckte.
"Was?" Sie klang verblüfft und er konnte die Überraschung und auch den Schock heraus hören.
"Ich werde hier bleiben", meinte er leise und sah sie an.
"Aber ich dachte…Sie sagten, Sie würden mit uns kommen." Ihre Stimme brach und sie blickte ihn fragend an, eine unausgesprochene Bitte in ihrem Blick.
"Das hatte ich auch vor, aber…mein Platz ist hier, Elizabeth, und das wissen Sie. Ich weiß mehr über die Wraith, als all die anderen Offiziere, die kommen werden. Ich muss hier bleiben und ihnen helfen. Ich kann nicht gehen, wenn dieser Krieg hier stattfindet." Er deutete auf Atlantis, in Richtung des Himmels und sie nickte.
Sie schloss die Augen, während der Schmerz langsam und kontinuierlich in ihr aufstieg. Sie hielt ihn nicht zurück, weil sie sich bewusst war, dass er Recht hatte. Er gehörte hier her und das hatte sie gewusst. Es war schon immer so gewesen, auch wenn sie es nicht hatte wahrhaben wollen.
"Ich muss hier bleiben", wiederholte er und sie hörte die Entschlossenheit in seiner Stimme.
"Ja", sagte sie dann leise, auch wenn es wehtat. "Sie müssen bleiben."
John sah sie an und er konnte sehen, wie schwer es ihr fiel, ihm in diesem Punkt zuzustimmen, auch wenn sie wohl innerlich wusste, dass es stimmte.
Es fiel ihm ebenfalls schwer, weil es bedeutete, dass er all die Freunde und Bekannten, die er hier gefunden hatte, nicht mehr sehen würde. Nicht solange es diesen Krieg gab. Sie würden sich auf der Erde befinden und er hier. Und doch war es genau das, was er tun musste.
Er konnte nicht einfach gehen, mit der Gewissheit, dass gute Menschen hier kämpften und womöglich ihr Leben lassen würden, während er sich auf der Erde befand.
Seine Ehre verbot es ihm, einfach zu gehen und Atlantis zu verlassen, diesem Krieg den Rücken zu kehren. Das konnte er nicht tun und er würde es auch nicht!
"Elizabeth…", er ging auf sie zu, aber sie hob die Hand und er stockte, blieb stehen.
"Ich verstehe es, John, wirklich. Sie haben Recht! Ihr Platz ist hier." Sie nickte und lächelte, auch wenn es ihr schwer fiel.
Sie wollte ihn nicht zurück lassen, aber Atlantis brauchte ihn, dieser Krieg brauchte ihn und sie fragte sich, warum sie das nicht eher eingesehen hatte.
Er hatte schon immer hier her gehört, vor allem jetzt.
Mit dieser Erkenntnis kam auch unweigerlich der stechende Schmerz, der durch Elizabeths Körper zischte und ihr bewusst machte, was sie hiermit verlor. Einen guten Freund, jemanden, auf den sie sich immer hatte verlassen können und der ihr vollstes Vertrauen genoss.
Sie holte zittrig Luft und blickte ihn wieder an. Er hatte seine Augen nicht von ihr gewandt und sie konnte darin erkennen, dass es auch für ihn nicht einfach war. Er war Soldat und doch ein Mensch, der hier nun vor dem Abschied stand und einer ungewissen Zukunft entgegenblickte. Einer Zukunft, die womöglich Tod und Zerstörung brachte.
"Ich… wünsche Ihnen das Beste!", brachte sie nach einigen Sekunden hervor und sah ihn weiterhin an.
Er nickte und schloss für einen Moment die Augen.
"Ich weiß nicht, wie lange dieser Krieg dauern wird… aber ich verspreche, dass wir ihn gewinnen werden und ich zurückkommen werde!" Er blickte auf und in seinen Augen zeigte sich deutlich, wie ernst er es meinte. Er gab nicht leichtfertig Versprechen und das wusste sie. Seine Worte nahmen ihr den Schmerz und sie spürte, wie sie lächelte und es nicht herbei gezwungen werden musste.
"Und ich werde warten."
Die Worte kamen direkt aus ihrem Herzen und sie war sich bewusst, dass sie ihm damit mehr über sich preisgab, es vielleicht nicht gut für sie war, aber sie hatte nicht mehr die Kraft, ihm etwas vorzuenthalten, nicht jetzt, nicht, wenn der Abschied bevorstand.
Auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und sie hoffte, dass sie dieses Versprechen würden halten können.

***

Der nächste Morgen kam schnell und unaufhaltsam. Sonnenstrahlen schienen durch die Wolkendecke und brachten Licht und Wärme nach Atlantis.
Elizabeth stand vor der Rampe der Daedalus, die auf einem der Dächer gelandet war und die restlichen Bewohner zurück zur Erde bringen würde.
Sie atmete tief durch, genoss die frische Luft, die Sonnenstrahlen und das Rauschen des Meeres. Es war das letzte Mal, dass sie all dies erleben würde.
Ronon und Teyla standen bei Caldwell und sie hatte sich bereits von ihnen verabschiedet. Ihre ganze Hoffnung lag in ihnen und sie betete, dass es ihnen gelingen würde, die Wraith zu schlagen.
Sie atmete noch einmal tief ein und wandte sich dann ab, lief in Richtung des Schiffes, welches sie zurück bringen würde.
Sie blickte sich nicht um, aber ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie an das Versprechen dachte.

Ende

Fortsetzung: Reunion von Xily
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