What Leaves Behind by Rene2
Summary: Eine etwas andere Geschichte zwischen Sam und Jack...
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4236 Read: 2499 Published: 13.01.12 Updated: 13.01.12

1. Kapitel 1 by Rene2

Kapitel 1 by Rene2
Author's Notes:

Anmerkungen: Zur Abwechslung mal nicht das, was man von mir gewohnt ist.
Da keiner was anzubieten hat, verfasse ich eben meine eigene Liebesgeschichte zwischen den beiden.
Das Kursivgeschriebene ist immer ein unterschiedlicher Zeitablauf. Wenn also kursiv was eingefügt ist, sind es entweder Gedanken oder ein anderer Zeiteinschnitt. Ich fand das zwar ganz logisch, aber einige Leute waren der Ansicht, das wäre unverständlich. Ganz am Ende, wenn das ganze nicht mehr durch Sternchen abgetrennt ist (***), ist auch das Kursive ein ganz normaler Ablauf. Nicht das hier einer denkt, die denken das nur.

Widmungen: An meinen Beta-Reader Kirsten, die all meinen Kram korrigiert und trotzdem noch sinnvolle Tipps gegeben hat; und an Abby, die mich mit ihren Mails zu dieser Geschichte bewegt hat. Ich glaube, ich hab sie nur für euch geschrieben!
What Leaves Behind


... "SG1 sie haben Starterlaubnis"...

 

... "Stargate-Aktivierung von Außerhalb"...

... "Es sind keine Ankünfte angesetzt. Das nächste Team sollte erst in drei Tagen zurückkehren"...

... "Es ist SG1, Sir"...

 
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... "Doctor?" "Der Junge wird es nicht schaffen. Tut mir sehr leid Colonel."...

 

... "General, was wird jetzt mit Major Carter geschehen?"

"Tut mir sehr leid. Das weiß ich nicht."

"Verflucht noch mal! Das hören wir hier andauernd. General, Sir, was wird jetzt mit ihr passieren?"

"Colonel, Major Carter hat sich bewusst über einen direkten Befehl hinweggesetzt und damit nicht nur sich, sondern das gesamte SGC, nein, sogar den ganzen Planeten gefährdet, indem sie diesen Jungen hergebracht hat."

"Bei allem Respekt, Sir, aber ich habe Major Carter auch nicht davon abgehalten..."

"Dafür ist es jetzt zu spät, Jack... die werden sie abschießen. Sie können ihr nicht mehr helfen. Man hat einen Grund gesucht SG1 endgültig loszuwerden und sie hat ihnen einen perfekten Vorwand geliefert. Das einzige, was sie noch tun können, Jack, ist sich momentan so gut wie möglich von ihr zu distanzieren, auszusagen, dass sie ihren Befehl, den infizierten Jungen auf dem Planeten zu lassen, ignoriert hat und den Rest von ihrem Team zu retten!"

"Sie wollen, dass wir sie einfach im Stich lassen."

"Ihre Militärkarriere ist beendet, das können wir jetzt nicht mehr ändern. Wir können nur noch versuchen, hinterher vor einem Ausschuss auszusagen, dass man hier im SGC nicht auf die Arbeit des Majors verzichten kann und dass sie hier gebraucht wird. Die Reise durchs Stargate ist fürs erste für sie beendet. Das hat sie sich selbst zuzuschreiben. Jetzt müssen wir versuchen, das Beste daraus zu machen."

"Also lassen wir sie fallen."

"Ja."

"Aye! Sir!"

"... Und Jack... machen sie nichts dummes, damit helfen sie ihr im Moment nicht. Verhalten sie sich ruhig. Ich schwöre wir werden sie zurückholen."...

 
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... "Und wieso denken Sie, dass Major Carter weiterhin in dieser Einrichtung tätig sein sollte?"

 

"...man kann auf ihre Arbeit nicht verzichten..."

"...sie kennt die Systeme besser, als jeder andere..."

"...sie ist noch immer ein wichtiger Teil des SGC's..."

 

"Bitte erheben Sie sich Major Carter. Nach sorgfältiger Prüfung der Umstände, hat dieses Tribunal den Beschluss gefasst, dass sie als Mitglied der United States Air Force, nicht länger tragbar sind. Sie werden unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen. Zu Grunde gelegt sind die Missachtung eines direkten Befehls, Indiskretion und der Gefährdung des gesamten Planeten durch einen außerirdischen Virus im Körper eines subterrahnen Individuums. Aber an Hand, der hier vorgetragenen Zeugenaussagen und Prüfung der Fakten, ist man hier zu dem Entschluss gekommen, dass sie weiter im Stargate-Center tätig sein werden. Und zwar als zivile Wissenschaftlerin; sämtliche außerweltliche Aktivitäten und sämtlicher Kontakt mit anderen außerirdischen Lebensformen, wird ihnen hiermit auf unbestimmte Zeit untersagt. Wegtreten"...

 

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"Sir, Doctor Carter meldet sich zurück zum Dienst." Der Rest von SG1, Hammond und Fraiser starrten Sam an, als sie den Raum betrat. Ihre Stimme war fest und entschlossen. Das einzige Anzeichen, auf die veränderte Situation, war das leichte Zucken ihrer rechten Hand. Der allgemeine Impuls vor einem vorgesetzten Offizier zu salutieren.

 

...Sie war kein Offizier mehr...

 

Sie hatte ihre grüne Uniform gegen einen knielangen, schwarzen Rock und eine weiße Bluse eingetauscht. Anstatt der Stiefel trug sie ein paar hochhackige Schuhe. Abgerundet wurde das Ganze, durch einen langen weißen Kittel, an dem eine ID-Card befestigt war.

O'Neill musterte sie zögernd. Sie wirkte angespannt, das Gesicht fast krampfhaft zu einem neutralen Ausdruck verzogen. Sie trug ihr Haar etwas länger, was ihr Gesicht unter anderen Umständen eigentlich hätte weicher wirken lassen. Jetzt fügte es eher zu einem fast fremdartigen Kontrast.

"Ma... Doctor setzen sie sich." Die erste Silbe blieb dem General fast im Halse stecken, es war einfach Gewohnheit, sie Major zu nennen. Doch jetzt war sie kein Major mehr, nicht einmal ein Mitglied der United States Air Force.

Allem in allem, erinnerte sie jetzt eher an Doctor Fraiser, als an den einsatzfreudigen Offizier, der sie vor über zwei Monaten noch gewesen war.

"Danke Sir." Sie setzte sich neben Daniel, der sie immer noch mit einem seltsamen Gesichtsausdruck ansah.

"Hi Sam, schön, dass du wieder da bist."

"Ja, ich bin auch froh." Ein kleines Lächeln drohte ihre perfekte Maske zu durchbrechen.

Hammond räusperte sich fast unsicher und begann mit der Besprechung.

Es ging um SG1 nächsten Einsatz und es schmerzte ihn, Carter so daneben sitzen zu haben. Vor zwei Wochen hatte man SG1 ein neues Mitglied zugewiesen. 'Captain Claire Darren' Sie verstand sich auf den gleichen Gebieten wie Carter und war ein ausgezeichneter Offizier.

Trotz anfänglicher Zweifel, hatte das Team sie gut aufgenommen und schien gut mit ihr klarzukommen. Was Hammond fast verwirrte, denn selbst O'Neill schien sich ungewöhnlich ruhig zu verhalten. Vielleicht hatte er begriffen, dass er Carter so am besten helfen konnte. Oder er hoffte immer noch, dass Carter zurückkommen würde...

Sam schien sich mit dieser Tatsache bereits abgefunden zu haben und verhielt sich keineswegs feindselig dem neuen Captain gegenüber. Sie erzählte bereitwillig von ihren Entdeckungen und Erfahrungen. Gab kleine Tipps wie man am besten mit Daniels Geschwafel und O'Neills Launen so wie mit Teal'cs Schweigen umgehen könnte, was immer wieder zu Gelächter und kniffigen Erwiderungen führte. Die ganze Situation schien sich langsam zu entspannen und so beließ er es dabei. SG1 würde einen Weg ausarbeiten, mit der neuen Situation umzugehen.

Wie immer...

 
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Nach Beendigung der Besprechung kehrten alle zu ihren Tätigkeiten zurück. Sam machte sich sofort auf den Weg in ihr neues Büro und fing an ihre Sachen auszupacken.

"Ähm... Hey Carter, kann ich kurz rein kommen..?" Sie blickte auf und sah O'Neill im Türrahmen stehen. "Natürlich, Sir."

"Ach kommen sie, hören sie schon auf. Wenn sie jetzt schon nicht mehr dabei sind, können sie dieses dämliche 'Sir' auch weglassen." Er sah sie offen an, was sie zu einem Lächeln veranlasste.

 

Das erste echte Lachen, seit sie wieder hier ist, dachte er.

 

Sein Unbehagen und die Unbeholfenheit, die neue Situation betreffend, waren deutlich zu sehen. Zumindest für sie. Ein anderer würde vielleicht nicht sehen, wie er es, mit seiner üblichen Masche, zu überspielen versuchte.

Sie war ihm fast dankbar dafür, dass er sie nicht mit dem allgemeinen Mitleid ansah.

Statt zu antworten, drehte sie sich wieder um, und fing an, ihre Sachen weiter auszupacken.

"Alles in Ordnung, Carter?" In seiner Stimme klang echte Betroffenheit mit, oder war es sogar Sorge?

"Ich werde damit klarkommen, Colonel."

"Jack."

"Was?" Sie sah ihn wieder an.

"Wir wollten doch dieses ganze Militärgehabe weglassen. Einfach Jack reicht. Überlegen sie's sich."

"Danke, Sir."

"Ok, ich werd dann mal wieder." Er deutete überschwänglich in Richtung Tür.

"Ja, Sir." Sie lächelte wieder.

"Sir..." sagte er mehr zu sich selbst, als zu ihr. Sie sah ihn verwirrt an.

"Ähm, wenn sie noch irgendwas brauchen, Hilfe beim Auspacken oder so was, dann..."

"... werde ich ihnen Bescheid sagen. Danke."

Er nickte und wandte sich zum Gehen. Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er in Richtung Tür.

Abrupt wandte er sich dann jedoch wieder um.

"Sir?"

"Sie sagten, sie werden damit klarkommen... Werden wir damit klarkommen?"

Sie überlegte einen Augenblick lang. "Ja, werden wir... Jack."

Er nickte wieder. "Gut."

Als er keine Anstalten machte wieder zu gehen, sondern sie nur weiterhin ansah, wurde sie unsicher.

"Ist da noch was, Sir?"

"Wie hoch stehen die Chancen für mich, dass ich Sie jetzt überreden kann, mit mir ein paar... ähm... Fische fangen zu gehen?"

Ihr Lächeln schwand. "Geben Sie eigentlich nie auf?" Ihre Stimme war rau. So, wie zuvor im Besprechungsraum; sämtliche Vertrautheit schien verschwunden zu sein.

"Ich dachte nur, wenn Sie jetzt schon nicht mehr so viel zu tun haben, dann könnten wir auch..."

"Was?... Nach Minnesota fahren, Urlaub machen und endlich miteinander ins Bett gehen?" Ihre Stimme war eiskalt.

"Moment mal, das habe ich nicht gesagt, ich dachte nur, Sie könnten vielleicht etwas Abwechslung gebrauchen."

"Ach, kommen sie schon, Colonel. Ich weiß, wie das läuft. Ich habe gerade meinen Job, mein Leben, meinen Traum und meine komplette Zukunftsperspektive verloren und Sie reden von Abwechslung. Denken Sie nicht, davon hätte ich im Moment mehr als genug. Und das erst beste, was Ihnen einfällt, ist mich in Ihre kleine Hütte am See zu schleppen, wo wir viel Spaß haben können. Und ich bin so naiv, tatsächlich eine Sekunden lang geglaubt zu haben, Sie würden sich darum kümmern, was ich fühle und denke. Aber nein, Sie sind wieder ganz einfach Jack O'Neill, der auf jeder Welt eine neue Errungenschaft sucht."

Das nahm ihm sämtlichen Wind aus den Segeln.

"Moment mal, was soll denn das jetzt? Ich bin hier nicht der Böse. So weit ich mich erinnern kann, hab ich Ihre Karriere nicht zerstört. Machen Sie mich nicht für Ihre Fehler verantwortlich. Ich hab nur versucht zu helfen."

"Oh ja, natürlich." Ihre Stimme troff vor Ironie.

"Hey Carter, das ist nicht fair. Ich wollte nur die Stimmung etwas heben. Ich kann verstehen wie Sie sich fühlen und das einzige, was ich wollte, war Ihnen helfen, dass Sie hier endlich mal komplett rauskommen. Und Ihnen ein paar schöne Tage bereiten."

"Indem ich mit Ihnen schlafe, ja?" Sie kochte.

"Zur Hölle noch mal, was soll denn das. Das habe ich nie gesagt. Was ist nur los mir Ihnen? Sind Sie jetzt komplett übergeschnappt?? Ich habe nie gesagt, dass ich mit Ihnen..." er gestikulierte wild mit den Händen.

"Also wollen Sie mir jetzt sagen, dass Sie es nicht wollen?"

Jetzt war er wütend. "Verflucht noch mal, das spielt doch überhaupt keine Rolle."

"Ach spielt es nicht?"

"Hören sie mal, wenn ich einfach nur Sex wollte, hätte ich mir all die Mühe nicht zu machen brauchen, den kann ich auch überall anders kriegen. Ich habe nicht das geringste Interesse daran, Ihren dreimal verfluchten Blitzableiter zu spielen."

"Ich..."

"Ich kann mich daran erinnern, Ihnen angeboten zu haben, zu reden. Aber Sie wollten nicht reden. Ich wollte Ihnen helfen. Aber Sie wollten meine Hilfe nicht. Ich habe Ihnen sogar gesagt, was ich empfinde, in diesem dämlichen Zar'tac Ding, aber Sie haben das ja einfach ignoriert. Scheint so, als wären Sie diejenige mit dem Problem hier, nicht ich!!"

"Dazu haben Sie kein Recht." Zischte sie.

"Sie haben angefangen, mich zu beschuldigen. Ich bin oft genug auf Sie zugekommen, aber SIE haben mich immer weggestoßen, nicht umgekehrt." Er schrie sie an.

Sie war sprachlos. Hätte irgendjemand anderes vor ihr gestanden, hätte sie jetzt angefangen zu weinen.

Ein paar Sekunden verstrichen, als sie noch immer nicht antwortete, ging er.

"Das ist nicht fair." Flüsterte sie.

Er hielt mitten in der Bewegung inne. Er hatte Angst, dass wenn er sich jetzt umdrehen würde, könnte er Tränen über ihr Gesicht laufen sehen. Deswegen tat er gar nichts.

"Das Leben ist meistens nicht fair."

Sie schluckte, sagte aber sonst nichts. Sie hatte ihn unterschätzt.

Er wusste nicht was er tun sollte, er hätte es nicht ertragen sie so zu sehen. Als er hörte, wie sie sich bewegte, zuckte er innerlich zusammen. Deswegen sagte er das erstbeste, was ihm einfiel: "Was für Kaffee trinken Sie am liebsten?"

Sie wusste nicht was die Frage sollte, aber da sie auch so keine Antwort hatte...

"... mit Vanille-Geschmack..."

"Gut."

 

Er ging und sie blieb zurück.

 
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In den nächsten Wochen wurde es zu einem Ritual zwischen ihnen. Jeden Morgen, wenn Jack auf der Erde war, kam er in ihr Büro.

Sie saß meistens an ihrem Computer oder ging irgendwelche Akten durch.

Er sagte nicht viel.

Sie sagten nie viel.

Er stellte ihr einen frischen, noch immer dampfenden, Cappuccino auf den Tisch. Setzte sich auf einen Stuhl in ihrer Nähe, beobachtete sie und trank seinen eigenen Kaffee. Während das heiße Getränk auf ihrem Tisch abkühlte, füllte sich der Raum mit einem angenehmen Vanille- Duft.

Nach einer Weile drehte sie sich um, nahm den Cappuccino in beide Hände und lächelte.

Dann stand er auf und ging.

Es war alles, was er am Tag brauchte.

Einmal ihr Lächeln...

 
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Es war nicht nur ein Ritual, es wurde zur Routine. Es war das, was ihre Beziehung anders machte. All die kleinen Berührungen, die versteckten Lächeln, die Versprecher.

Die kleinen Gesten, die immer häufiger fielen.

Und alles zusammen erzeugte eine größere Spannung als vorher.

Das Knistern, das in der Luft lag, sobald sie im selben Raum waren, war deutlich zu spüren.

Aber die Tatsache, dass jeder wusste, dass sie die unausgesprochene Grenze jederzeit überschreiten konnten, ohne irgendwelche Konsequenzen zu fürchten, machte ihre Beziehung anders.

Es war verwirrend. Beide hatten geglaubt, dass die Regeln sie davon abhalten würden, sich näher zu sein, mehr als nur Kollegen.

Es schien fast beängstigend festzustellen, dass dies, die ganze Zeit, nur ein Vorwand für beide Seiten war.

 

Solange nichts geschah, keine Versprechen oder Worte ausgetauscht waren, waren sie sicher.

Sicher vor sich selbst.

Denn es war Angst, die sie daran hinderte, die dünne Linie zu überschreiten und für einen flüchtigen Augenblick lang mehr zu haben.

Sie würden nie mehr zurück können.

Denn ihr stiller Pakt, das Versprechen, das sie untereinander ausgetauscht hatten, schien so viel mehr wert, als dass diese drei kleinen Worte ihre Lippen gekreuzt hätten.

 

Sie hatten beide zu viel gesehen, zu viel erlebt. Sie erwarteten beide nichts mehr von diesem Leben und das schien es irgendwie einfacher zu machen.

Sie konnten in stillem Schweigen, dem anderen näher sein, als andere es durch tausend Worte gekonnt hätten.

Dieser Bund gehörte ihnen.

Und sie würden ihn nicht teilen.

Ich nicht aufgeben.

Für nichts in diesem Leben riskieren.

 

Für nichts... Außer füreinander...

 
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"Hey."

"Hey." Sie lächelte.

"Ich denke, Sie sind abhängig von diesem Zeug." Er machte eine Pause und studierte sie. Mit einem Lachen fügte er hinzu. "Und ich bin Schuld."

Vanille-Duft durchflutete den ganzen Raum.

Sie nahm einen Schluck. Diese morgendlichen Plänkeleien waren ihr inzwischen so vertraut, wie der Rücken ihrer Hand.

"Alles ok?"

Sie war davon überzeugt, sie kannte zwei O'Neills. Der eine unsicher und taktlos. Aber zweifellos ein ausgezeichneter Offizier. Der andere, ernst und sich der Situation bewusst. Jemand mit gut geschultem Auge, der sie durch jahrelange Übung, wie ein Buch zu lesen vermochte.

Sie seufzte und stellte den Becher wieder ab; ließ ihn jedoch nicht los, sondern beobachte den aufsteigenden Dampf und sog den Geruch in sich auf.

"Wir haben ein Angebot bekommen."

 

"Doctor, bitte setzen Sie sich." Hammond deutet auf den Stuhl ihm gegenüber.

 

"Was für ein Angebot."

 

"Ich werde gleich zur Sache kommen..."

 

"Ein Angebot von den Asgard."

 

"...die Asgard haben uns den Vorschlag unterbreitet, an so etwas wie einem Austausch-Programm teilzunehmen."

 

"Was wollen unsere kleinen grauen Kumpel denn?"

 

"Sir?"

 

"Sie schlagen vor, dass für einen Zeitraum von zwei Monaten ein Mitglied der Erde, die Möglichkeit erhält, ein wenig ihrer Technologie zu studieren. Im Gegenzug wollen sie einen Vertreter herschicken, der sich hier ein wenig umsieht... Und eventuell 'behilflich' ist."

 

"Wir schicken jemanden zu den Asgard und sie schicken jemanden hierher."

 

"Und?"

 

"Doctor, man will Sie für dieses Projekt."

 

"Sie wollen mich."

Einen Augenblick lang herrschte Schweigen.

"Sie werden gehen, oder?"

"Das ist die größte Chance, die ich kriegen kann. Das worauf ich mein Leben lang gewartet habe." Sie blickte wieder ihren Becher an. Er wartete schweigend.

"Ich werde gehen."

"Hey, das ist doch klasse, dann haben doch alle genau das, was sie wollen. Sie die Chance ihres Lebens, wir jemanden der diesen ganzen Quatsch versteht, die Asgard jemandem dem sie vertrauen, ..."

"Jack hör auf damit!" Ihre Stimme war rau; sie sah ihn direkt an. Er schwieg sofort. Sie nannte ihn nie Jack. Es war immer nur Colonel und Doctor. Gelegentlich rutschte ihr sogar noch ein 'Sir' heraus.

"Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen, Doc." Er sah sie an, sein Gesicht eine gut geschulte Maske.

"Ich will nur nicht, dass Sie mit mir reden, wie mit Janet oder dem General. Ich wollte Ihren Ratschlag, ob ich gehen soll."

"Wieso fragen Sie mich das? Sie haben sich doch schon längst entschieden! Ich versteh' nicht, was Sie wollen, Carter."

Sie beobachtete wieder den Dampf, der um ihren Becher tanzte.

"Ich weiß auch nicht, vielleicht einfach nur..."

"Hören Sie mal, wenn Sie nicht gehen wollen, dann sagen Sie nein. Ansonsten sehe ich nicht, wo das Problem liegt. Ich habe keine Lust, andauernd für Ihre Launen gerade zu stehen."

"Wollen Sie, dass ich gehe?" Ihre Stimme war klar und fest.

"Es liegt nicht an mir, das für Sie zu entscheiden." Er war so ruhig, wie sie entschlossen.

"Colonel, das war eine einfache Frage, können Sie nicht einfach nur einmal, lediglich antworten?"

"Tut mir leid Carter, ich weiß nicht, was Sie von mir wollen." Noch während er sprach, erhob er sich.

Es wäre so einfach gewesen, ihn zu bitten zu bleiben, aber er hatte Recht. Was wollte sie eigentlich?

 

Und er ging...

Und wieder blieb sie zurück....

 
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"Hey Thor." Jack schlenderte lässig in den Stargateraum.

"O'Neill." Erwiderte Thor einfach, mit seiner üblich monotonen Stimme.

"Wie geht's dir so, alter Freund? Wir haben lange nichts von euch gehört. Und dann taucht ihr hier mir nichts, dir nichts aus dem Nirgendwo auf und klaut uns einen unserer besten Leute."

"Ein Austausch mit Doctor Carter dürfte für beide Seiten von Vorteil sein. Ich denke nicht, dass wir sie stehlen werden und..."

"Vergiss es, war nur so 'ne Redewendung."

Thor wandte sich wieder der wartenden Carter und dem General, so wie einem Mitglied der Regierung zu. "Wir freuen uns sehr auf eine Zusammenarbeit mit der Tau'ri und sind davon überzeugt, dass dieses Projekt Früchte tragen wird. Wie die Menschen zu sagen pflegen."

"Wir freuen uns ebenfalls sehr, ... Mister Thor." Erwiderte der Mann neben Hammond steif.

"Er heißt Thor." Warf O'Neill ein.

"Bitte?" Der Mann schien verwirrt.

"Einfach Thor."

"Colonel, bitte." Hammond sah ihn tadelnd an.

"Doc Fraiser hat mich gebeten, Carter noch mal zur Krankenstation zu bringen. Sie faselte irgendwas von letzten Tests, oder so."

Sam hatte die ganze Zeit schweigend daneben gestanden und es vermieden O'Neill anzusehen. Jetzt blickte sie zu ihm herüber.

Mit einem Nicken entließ Hammond die beiden und wandte sich wieder Thor und dem Mann zu.

 

Vor der Tür angekommen, zog er sie in das nächste freie Büro und schloss die Tür.

"Colonel, was soll das?" Sie sah ihn verwirrt an.

"Hören Sie Carter, ich bin nicht besonders gut in diesen Dingen. Also sage ich es einfach gerade heraus."

"Ich kenne es ja nicht anderes." Sie wich ihm aus.

"Sie sagten, dieses ganze Austausch Ding würde zwei Monate dauern."

Er sah sie herausfordernd an. Sie nickte. "Ja."

"Kommen Sie zurück oder bleiben Sie?"

"Colonel..."

"Werden Sie zurückkommen?"

Die Eindringlichkeit seiner Frage überraschte sie. Gerade von O'Neill.

"Sie werden bleiben, oder?"

Sie sah ihn unverwandt an. Ließ sich nicht einschüchtern.

"Ich habe darüber nachgedacht." Er machte ihr keine Angst.

"Und wofür haben Sie sich entschieden?"

"Ich habe nichts, was mich hier hält."

Er zögerte lange. Schien nach den richtigen Worten zu suchen.

"Ich habe in meinem Leben viele Menschen getroffen, die mir etwas bedeutet haben. Einige habe ich gehen lassen, andere konnte ich nicht retten..."

"Sie haben Sarah geliebt."

"Ich habe es ihr zu selten gezeigt, oder es ihr gesagt. Sie ist gegangen."

"Sagen Sie es mir." Ihre Stimme bebte, obwohl sie nicht wegsah. Das hier war keine Schlacht. Gerade jetzt entschied sich der Krieg, den sie in all den Jahren gekämpft hatten.

 

Sie wusste nicht wie er ausgehen würde...

 

"Sagen Sie mir, dass Sie mich lieben und ich werde nicht gehen." Ihre Stimme flehte nicht, beide wussten, dass sie genauso gut gehen könnte; es würde.

Es war lediglich eine Feststellung.

"Nein." Seine Stimme war ruhig.

Sie zitterte.

"Ich habe es Charlie gesagt. Jeden Abend. Und er ist gegangen. Ich habe es Sarah gesagt, bevor sie ging. Es hat sie nicht dazu bewegt zu bleiben. Ich habe nicht vergessen wie man liebt. Aber ich habe es verdrängt. Dafür ist in meinem Leben kein Platz mehr."

Er sagte es so simpel, so einfach. Als wäre es das normalste auf der Welt.

"Was dann?" Sie konnte fühlen, wie ihr ganzer Körper sich verkrampfte, aber ihre Stimme blieb stetig.

Er machte eine Pause. Wartete. Schien aber nicht überlegen zu müssen, was er sagen wollte.

"Ich brauche dich." So einfach...

Anstatt sich zu entspannen, verkrampfte sie sich nur noch mehr. Jeder Muskel in ihrem Körper schien zu schmerzen.

Es tat so weh.

Nach all der Zeit, fühlte sie sich das erste mal frei. Freier als jemals zuvor.

Er liebte sie nicht.

Und obwohl eigentlich genau das ihr wehtun sollte, machte es ihr nichts aus.

 

Es war das was sie wollte, was SIE brauchte.

 

Er konnte ihr nicht mehr wehtun, sie nicht mehr verletzten.

Sie würden nie eine Beziehung führen, wie all die anderen. Sie würden nie stundenlange Gespräche führen.

Aber dazu hatte sie Freunde, dafür brauchte sie ihn nicht. Und doch wusste sie, er würde ihr immer zuhören, schon um den Klang ihrer Stimme willen.

Und erst jetzt konnte sie es sehen... Sie liebte ihn nicht... Nicht auf die Weise, wie alle Menschen die Liebe definierten.

Viele sagen, sie würden für den Menschen, den sie lieben, alles tun, alles aufgeben, für ihn sterben.

Aber sie hatte genau das für ihn schon getan. Sie hatte ihm alles gegeben und es schien nie zu reichen. Aber er brauchte sie trotzdem, so wie sie ihn.

Sie war für ihn gestorben, durch die Hölle gegangen, hatte alles geopfert.

Und am Ende landeten sie hier; nur um zu erfahren, dass Dinge wie Liebe nicht reichten, um das auszudrücken, was sie hatten.

 

Sie würden nie wie die anderen sein.

 
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Sie ging einen Schritt auf ihn zu. Durchquerte die dünne Linie, die winzige Distanz zwischen ihnen.

Alles was er tun konnte, war seine Hände nach ihr auszustrecken und sie an sich zu ziehen.

Und sie weinte.

Stille, leise Tränen. Kein Laut entfloh ihren Lippen. Es schien, als bahnten sie sich von ganz allein einen Weg, ihre Wange hinab, hinterließen salzige Spuren und flehten um Vergebung.

Und er drückte sie einfach nur an sich. Hielt sie.

Er suchte genauso Trost aus dieser Berührung wie sie.

Sie spürte seinen heißen Atem auf ihrer Haut. Fühlte, wie er ihr durchs Haar strich, als hätte er es schon immer getan. Seine Wärme schien all die Kälte ihn ihr aufzuzehren.

Und jetzt erkannte er, dass sie ihn auch brauchte.

 

Sie würde es niemals sagen...

 

Er zog sie an seine Brust und sie schlang ihre Arme um seinen Hals.

Ihr Gesicht in seinem Nacken verborgen; strich er eine Haarsträhne fort.

Ihre Lippen an seinem Hals, brannten auf der Haut. Ein eiskaltes Feuer.

Sie fühlte den Schauer, der ihn durchlief. Sie drückte ihre Lippen auf seinen Hals. Eine Feder auf seiner Haut.

Langsam hob sie den Kopf ein wenig, setzte einen leichten Kuss auf die gestrichene Stelle, dann noch einen.

Sie schob sich langsam von ihm fort. Nur ein Stück, grade weit genug um ihm in die Augen sehen zu können. Und sie blickte in die Augen von 'Colonel Jack O'Neill'

Denn das war übriggeblieben... nur der Colonel.

 

Es war zu spät.

 

Seine Hand schob eine weitere Haarsträhne hinter ihr linkes Ohr. Sie verweilte dort, schien nicht die Absicht zu haben, je wieder fortgehen zu wollen.

Und er zog sie an sich.

Ihre Arme waren immer noch um seinen Hals verschränkt und hielten ihn fest.

Er küsste sie. Ihre Lippen streiften sich, testeten, gaben nach, damit sich der andere auch den letzten kleinen Rest, von der Person, die übrig geblieben war, nehmen konnte. Doch diesmal in der Gewissheit, dass es sicher war.

Es war nur ein Kuss. Doch auf eine Weise, wie sie ihn niemals zuvor erlebt hatten.

Ihre Zungen waren nicht fordernd, wollten nur jede Faser erkunden und sich einprägen. Den bitter-süßen Geschmack auskosten, ihn durch den eigenen ersetzen.

Sein anderer Arm umkreiste ihren Rücken, um sie noch fester zu halten, so dass beiden die Luft wegblieb.

Beider Augen halb geschlossen, den Kontakt jedoch niemals brechend.

 

Dann ließen sie sich fast gleichzeitig wieder los.

Sahen sich an.

 

Kein Bereuen...

 

Es schwebte wie ein Echo im Raum, würde für immer ein Teil von ihr sein

..."Ich brauche dich"...

"Ich weiß." Es war ein Flüstern, mehr nicht.

Das war alles was sie ihm noch geben konnte.....

 

...Und Sie ging...

 
Ende

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