Wonderful Journey by Shorty3
Summary: Für eine kurzen Moment die Liebe spüren.....
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Jonas Quinn, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Character Death, Hurt/Comfort
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2290 Read: 2561 Published: 10.01.12 Updated: 10.01.12

1. Kapitel 1 by Shorty3

Kapitel 1 by Shorty3
Author's Notes:
Season: 6.Staffel ganz am Ende
Wonderful Journey


Milliarden von kleinen, weissen Flocken bahnten sich durch die Dunkelheit der Nacht den Weg hinunter auf die Erde. Blieben liegen und bedeckten die Wiese mit einem weissem flaumigem Teppich.

 

Seit geraumer Zeit stand sie da, den Kopf gegen den Fensterrahmen gelehnt, mit der Angst dieses kleine Schauspiel würde ein Ende nehmen. So schnell wie es angefangen hatte , so schnell konnte es auch enden. Wie so vieles. Ein Welle der Einsamkeit machte sich breit. Wie in so vielen Nächten. Es raubte ihr den Schlaf. Die Gedanken, jegliche Gefühle. Freude, Glück.

Alles wurde blockiert durch ein einziges Gefühl, das sie schier zerbrechen liess.

 

Sehnsucht.

 

Sehnsucht nach ihm, dem Menschen denn sie jeden Tag sah. Mit dem sie jeden Tag redete, lachte, ums Überleben kämpfte, siegte.

Mit dem sie sich jeden Tag auf einen neue Reise begab, ins Ungewisse, ins blaue Nichts. Nicht wissend ob es ein Zurück gab.

 

Und doch, war da nicht mehr. Zu schön waren die Reisen, die Abenteuer.

Niemals würde sie das missen wollen. Auch wenn der Preis hart war. Wenn das überhaupt das richtige Wort war, um denn Schmerz, der in ihrem Inneren tobte, zu beschreiben. Ein Kampf der, sie bald verlieren würde.

 

Müde rieb sie sich die Augen. Keine Flocke fiel mehr vom Himmel. Der Mond schimmerte durch die Wolkendecke und zauberte ein Funkeln auf die weisse Wiese.

 

Leise als wollte sie niemanden wecken schlich sie zurück ins Schlafzimmer. Mit einem tiefen Seufzer, der mehr einem Schluchzen glich, legte sie sich ins Bett. Jeder Muskel an ihrem Körper schien müde und erschöpft von den vielen schlaflosen Nächten, die nie enden wollten. Zu einsam fühlte sie sich hier, alleine in ihrem Haus.

 

 

 

 

 

Jack blinzelte kurz, schlug verschlafen die Bettdecke beiseite. Er spürte den kurz aufflammenden Schmerz in seinem rechten Knie. Wie jeden Morgen, nichts Neues, und doch schien da diese Frage tief in seinem Inneren zu brennen: Wurde er langsam zu alt für all das? Würde er zurücktreten könnte er eine Menge haben. Freizeit, Angeln.

Aber Sg-1 war sein Leben, wieso in aller Welt sollte er das aufgeben wollen. Nur weil sein Knie nicht mehr mitmachen wollte?

 

„Gott...ah“

 

Die Berührung mit dem Boden, hat nicht den gewünschten Effekt , der Schmerz zwang ihn zurück auf die Bettkante.

 

Nicht das Knie war der Grund...sondern Sie.

 

Vorsichtig stellte er die Ferse auf den Teppich. Diesmal schien das Knie der Belastung stand zu halten. Kein Schmerz.

 

Er könnte sie endlich berühren, sie lieben, sie in den Arm nehmen. Ohne an die Konsequenzen zu denken. Keine Regeln. Einfach nur sie beide.

Schwankend lief er ins Badezimmer.

 

 

 

In der Basis herrschte schon reger Betrieb als Sam ihr Labor aufsuchte. Ihr Gesicht sprach Bände. Die Augenringe wurden jeden Tag schlimmer. Ihr Lachen schien zunehmend gekünstelt. Der Glanz in ihren blauen Augen war verschwunden.

 

Seit Daniel fort war...tot...oder ein Lichtwesen geworden, hatten sie viel durchgemacht.

 

Beinahe hätte sie ihn verloren, und nicht nur einmal. Noch nie war ihr das so stark bewusst geworden wie in diesem kurzen halben Jahr. Zwischen Leben und Tod ist eine kurze, dünne Brücke, die bei jedem reissen konnte. Auch bei ihm.

 

Sie zuckte zusammen als sie die vertraute Stimme hinter sich wahrnahm.

 

„Hey...tut mir leid ich wollte sie nicht erschrecken“!

 

„Sir...was machen denn sie schon hier, die Mission ist doch erst um 1400 oder?“

 

„Na ja ich hab mir gedacht bei Neuschnee sollte man vorsichtig fahren...und genug Zeit einplanen...ja!“

 

„Alles o.k?“

 

„Sie sehen müde aus!“

 

Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Wieso fragte ausgerechnet er? Ihr Herz zog sich gewaltsam zusammen, gepuscht durch die Sehnsucht, ihm alles zu sagen. Sie senkte die Augen, aus Angst er könnte irgendetwas in ihnen lesen.

 

„Carter...?“

 

„Es ist alles in Ordnung“

 

„Ich habe...“

 

„...habe eine schlechte Nacht hinter mir!“

 

„Na dann lass ich sie mal alleine, wir sehen uns um 1400“

 

„Ja Sir!“

 

Noch sechs Stunden bis zur Mission, genügend Zeit also, um noch einwenig zu ruhen.

Sie verpasste der Tür einen kleinen Stoss, die fast lautlos in Schloss fiel. Müde setzte sich sie sich auf den Bürostuhl und liess den Kopf auf die Tischplatte sinken, ohne Rücksicht auf die vielen Papiere zu nehmen, die verteilt über den ganzen Tisch lagen. Hier fühlte sie sich besser, fähig ein wenig zu schlafen, hier war sie nicht alleine.

 

 

„CARTER!!“

 

Sam schoss hoch, unterdrückte ein Fluchen als sie mit der Stirn die Lampe streifte.

 

„....wo...was...Sir?“

 

„Carter wir sollten seit 5 min, unsere Mission angetreten haben!“

 

„Sir, tut mir leid“

 

Hastig und genervt sprang sie hoch und wollte neben Jack vorbei zur Tür, doch dieser hielt sie sanft zurück.

 

„Ohne sie Major!“

 

„Was“

 

„General Hammond hat es befohlen, zudem sollen sie sich bei Doc Fraiser melden!“

 

„Es geht mir gut Sir!“

 

„Wirklich? So sehen sie aber nicht aus, und ihr Verhalten bestätigt das auch nicht gerade!“

 

„Colonel?“

 

Nein, er konnte sie nicht hier lassen, alleine. Sie fühlte die Verzweiflung die in ihr hoch stieg. Was ist wenn etwas passierte? Was wenn er nicht mehr zurück kam?

Sie zog scharf die Luft ein. Um wieder klar zu denken. Um ihre eigenen Gedanken wieder beherrschen zu können. Was sollte das. Er konnte auf sich selber aufpassen.

 

„Carter, ruhen sie sich aus! Das ist ein Befehl!“

 

Sie suchte kurz seinen Blick, der gezeichnet war von Sorge.

Sorge um sie.

 

„Viel Glück Sir...und pass...“

 

„...ich weiss.“

 

Erst als seine Schritte nicht mehr zu hören waren, gab sie die Selbstbeherrschung auf. Ihr Körper wurde durch ein Schluchzen unkontrolliert geschüttelt. Langsam sank sie in die Knie, auf den kalten Boden. Warten und hoffen, dass auch diesmal nichts passierte, war das einzige was ihr jetzt blieb, bis er wieder kam.

 

Warum musste alles so kommen? Vor 5 Jahren, da hätte sie nie daran gezweifelt das er  wieder käme. Keine Angst, keine Sehnsucht, keine Verzweiflung. Es war alles noch erträglich. Gefühle waren bereits da, aber sie beherrschten sie nicht. Seit her waren aber 5 Jahre vergangen. Die Gefühle wurden intensiver, zu intensiv um noch etwas dagegen tun zu können. Es entstand diese Mauer, zum Selbstschutz. Eine Mauer die undurchdringbar sein sollte. Genau die drohte einzustürzen. Jetzt, und hier. Nicht so wie bei ihm. Jack verbarg alles hinter seine coolen Fassade als Colonel der Aireforce. Nur manchmal, wenn seine Angst zu gross wurde, sickerten Gefühle durch. Gefühle für sie. Die er sich einfach nicht eingestehen wollte.

 

 

 

Mit einem Rauschen öffnete sich das Tor. Teal`c und Jonas standen dicht beisammen und warten auf das Zeichen von O`Neill.

 

Jack prüfte seine Waffe und entsicherte sie mit einem Klicken. Irgend etwas in ihm sträubte sich mit aller Macht, sich auf diese Reise zu begeben. Ein Gefühl, winzig, kaum wahrnehmbar. Und doch war es da.

 

Durch die Lautsprecheranlage dröhnte die Stimme von Hammond.

 

„Colonel, ist alles in Ordnung?“

 

„Sir, geben sie mir 10 min.“

 

„Wie bitte Jack!“

 

„10 min Sir!“

 

Ohne auf die Antwort seines Vorgesetzten zu warten, drückte er Jonas seine Waffe in die Hand und lief in Richtung Labor.

 

Sein Herz raste. Vor der Tür hielt er inne. Er schloss die Augen in der Hoffnung, dass würde helfen seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Sein Verstand würde wieder arbeiten. Ihn von dem Unausweichlichen abhalten.

 

Fast geräuschlos trat er ein.

 

Noch immer sass sie auf dem Boden. Denn Kopf auf den Knien gelegt.

 

„Carter...?“

 

Keine Reaktion. Nichts.

 

Behutsam liess er sich neben ihr auf den Boden gleiten.

 

„Sam...?“

 

Seine Stimme hörte sich gebrochen an, leise.

 

„...ich habe versucht es zu ignorieren.“

 

„...allem keine Bedeutung zu schenken.“

 

„...aber es...“

 

„...geht nicht, ich weiss Jack!“

 

Sie hob den Kopf, ihre Wangen waren leicht gerötet.

Er lächelte kurz. Ein kurzes wehmütiges Lachen.

 

„Ich wolle nur das du das weißt.“

 

„Ich weiss es.“

 

„O.k“

 

Er hievte sich hoch. Schenkte ihr einen letzten Blick, bevor er sich drehte und den Raum verliess.

 

Das war alles?. Sam sprang hoch.

 

„Jack!!“

 

„Warte“

 

Nicht wissend was sie gerade tat, stand sie da. Dich vor ihm. Schweigend. Wartend auf das was gleich passieren würde. Wartend das er seine Mauer ebenfalls ganz einstürzen liesse. Die Menschen im Gang schienen wie verblasst. Sie hatten keinen Platz. Nicht jetzt. Nicht hier.

Jack streckte seine Hand aus. Sam glitt in seine Arme. Fühlte das leichte Zittern das durch seinen Körper jagte. Er schloss die Augen, vergrub sein Gesicht für einen kurzen Moment an ihrer Schulter. Drückte sie fester an sich. Aus Angst der Moment würde enden. Alles wäre ein Traum, nichts davon wäre real.

 

Erst als er ihre Lippen auf den eigenen spürte, sanft , nicht fordernd, ihr Geschmack wahrnahm, ihre Hand auf seiner Brust, war er sich sicher, dass das die Wirklichkeit sein musste. Vorsichtig teilte er ihre Lippen, hielt noch mal inne, wartend auf die Reaktion die kommen sollte, dass hier nicht zu tun. Doch es geschah nichts. Er vertiefte den Kuss.

Millionen von kleinen Stromstössen jagten durch jede Faser seines Körper. Brachten ihn um den Verstand.

 

Nach Luft schnappend trennten sie sich voneinander. Noch immer ruhte ihre Hand auf seiner Brust, die sich schnell hob und senkte.

Er senkte seine Stirn auf die ihre. Lauschte ihrem Atem.

 

„Jack...?“

 

Er öffnete die Augen, verlor sich in denen von Sam.

 

„...es ist alles in Ordnung!“

 

„ich muss...sollte gehen.“

 

Er brach den Kontakt zu ihr ab. Er sah die Angst, die sich in ihren so blauen Augen spiegelten.

 

„...ich komme wieder!“

 

„Versprochen.?“

 

Aufmunternd strich er über die linke Wange von Sam.

Schnell streifte er sich seine Hundmarke über den Kopf und drückte sie Sam in die Hand.

 

„Versprochen...es ist eine Reise wie jede andere auch!“

 

Noch einmal presste er seine Lippen auf ihre, trennte sich schwer atmend von ihr und verschwand in denn Gängen.

 

Sam spürte ein Gefühl in sich, das sie zu erdrücken drohte. Das ihr sagte, dass es diesmal nicht so sein würde.

Die Hundmarke baumelte sanft in ihrer unruhigen Hand.

 

 

 

 

Jonas überreichte ihm die Waffe mit einem Grinsen im Gesicht.

 

„Lasst uns gehen, auf eine neue wundervolle Reise.“

 

„Wundervoll Sir?“

 

„Ja sind sie das etwa nicht?“

 

„Na ja Sir, bei allem Respekt, mal abgesehen von den Goa`uld, und...“

 

„Ah... ich will nichts hören!“

 

Jonas senkt sofort den Blick und liess den Colonel durch das Tor gehen.

 

„Teal`c, ich werde einfach nicht schlau aus ihm!“

 

„Das musst du auch nicht, das tut niemand!“

 

 

Er warf noch eine Blick zurück bevor er dem Colonel und Teal`c durch die blau, schimmernde Wand folgte.

 

 

 

Der Alarm heulte auf.

Noch immer sass sie ihm Untersuchungsraum bei Janet. Nervös sprang Sam hoch.

Der besorgte Blick von Janet, entging ihr nicht.

 

„Kann ich gehen?“

 

„Sicher, aber schon dich noch einwenig“

 

Den letzte Satz nahm sie nicht  mehr war. Ihr Herz hämmerte, so laut, dass jeder es hätte hören müssen.

 

Sie lief.

 

Ohne jede Rücksicht.

 

Einen junger Soldaten schrie sie genervt an, als sie mit ihm kollidierte.

 

Es war egal.

 

Keuchend stoppte sie vor Ebene 23. Jonas sass am Ende der Rampe. Teal`c stand stillschweigend neben ihm. Kein Zeichen der Trauer des gerade Erlebten war in seinem Gesicht zu finden nur das bekannte Zucken der Unterkiefermuskulatur verriet eine kleine Gefühlsregung.

Das Schweigen hing bleischwer im Raum. Es war so ausdruckstark, dass keine weitern Worte mehr notwendig waren.

 

Nicht für sie.

 

 

„Was...ist passiert?“

 

General Hammond brach die Stille als er auf der Ebene erschien.

Jonas hob müde denn Kopf, nahm den General erst jetzt war.

 

„...es ging alles“

 

„..so schnell“

 

Seine Stimme brach, ein Zittern folgte.

 

„...wir haben sie nicht gesehen, der Colonel befahl uns zum Tor zu gehen.“

 

„aber Teal`c weigerte sich.“

 

„Teal`c?“

 

„Ich würde O`Neill nie dem Feind freiwillig ausgeliefert lassen, nicht den Goa`uld!“

 

„Weiter, was passierte danach?“

 

„Teal`c und ich liefen zurück zum Colonel...aber es war zu spät!!“

 

Jonas sprang auf und drehte sich ab.

 

„...er war bereits TOT!!“

 

 

 

Noch immer verharrte Sam an der gleichen Stelle nicht fähig sich zu bewegen, nicht bereit das zu glauben was sie gerade vernommen hatte.

 

Er war Tot.

 

 

 

Milliarden von kleinen weissen Flocken bahnten sich durch die Dunkelheit der Nacht, den Weg hinunter auf die Erde. Blieben liegen und bedeckten die Wiese mit einem weissen flaumigen Teppich.

 

Den Kopf an die kalten Scheiben gelehnt stand sie da. Die Augen gerötet von den heissen Tränen.

Ihre Hände umklammerten die Kette, die Knöchel traten weiss hervor.

Das einzige was blieb.


ENDE
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