Enemies/Threshold by Lenari
Summary: Ein Ausschnitt aus der Folge „Threshold“ und „Enemies“ mit Daniel und Jack.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, Missing Scene, PoV, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3057 Read: 2321 Published: 03.01.12 Updated: 03.01.12
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'More-than-just-Friends' veröffentlicht!

1. Kapitel 1 by Lenari

Kapitel 1 by Lenari
Author's Notes:
Spoiler: vierte Staffel, „Threshold“, „Enemies“
Anmerkung: Ich finde diese Szenen irgendwie einfach zum Schießen. Ihr wisst schon, wo Teal’c der Gehirnwäsche unterzogen wurde und Daniel und Jack ihn versuchen, zu überzeugen, dass Apophis schlecht ist. Natürlich davor auch noch die Sache in dem Raumschiff, wo Teal’c gerade verschwunden ist.
Enemies/Threshold


In einer anderen Galaxie auf einem Goa’uldmutterschiff.

 

Jack lag ausgestreckt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt mit dem Rücken auf dem Boden vor dem Thron, auf welchem vor nicht allzu langer Zeit noch Cronos gesessen hatte. Ein Bein hatte er angewinkelt. Die Decke schien ziemlich faszinierend auf ihn zu wirken, denn er musterte sie eingehend. Ich warf einen kurzen Blick nach Oben, doch konnte ich dort nichts Auffälliges entdecken. Wahrscheinlich sah er gar nicht wirklich hin, sondern hing viel mehr seinen Gedanken nach. Teal’c war verschwunden, Vorash und das ganze Sonnensystem zerstört und wir hingen was weiß ich wie viele Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt, in einer fernen Galaxie, auf einem Goa’uldmutterschiff herum und glitten und grübelten darüber nach, ob wir jetzt von Apophis, vom anderen Schiff oder durch Verhungern und Verdursten sterben würden. Alles Beides keine besonders akzeptablen Optionen, wenn man mich fragte. Aber ich wurde ja nicht gefragt. Das wurde ich nie. Ich sah auf meine Hände. Ich saß hier untätig herum, während Jakob und Sam sich mit den Schilden und dem Rest des Maschinenraums abmühten, um alles so weit in Gang zu bringen. Jack stieß laut die Luft aus. Vielleicht war ich ja doch nicht unnütz, schließlich leistete ich meinem Freund Gesellschaft, welcher dringend welche zu brauchen schien. Eventuell wollte er sogar reden, auch wenn ich es fast bezweifelte. Bei ihm konnte man sich seiner Sache nie so sicher sein. Wenn ich sanft auf Tuchfühlung ging, vermutlich unterhielt er sich damit mir über das, was auf Vorash mit ihm und Teal’c passierte. Einen Versuch war es jedenfalls wert. Mehr als sich zu verschließen konnte er eh nicht. Anschweigen war auch nicht das Wahre.

„Ich nehme an, sie wollen nicht über das reden, was auf Vorash passiert ist.“, fragte ich beiläufig. Ich sah ihn kurz an, doch er blickte weiterhin stur geradeaus an die Decke. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Also wandte ich mich wieder meinen Händen zu. Meine Mütze war auf einmal höchst interessant geworden und ich begann an ihr herum zu fummeln. Es dauerte eine Weile bis er mir antwortete, aber auch mit einer Verzögerung hatte ich bereits gerechnet. Ich kannte diesen Mann einfach zu gut. Das war aber ein guter Anfang, denn so lange er mit sich selbst haderte, würde er nicht abgeneigt sein, es mir anzuvertrauen, auch wenn er etwas anderes zum Besten gab. Ich musste einfach etwas Geduld zeigen.

„Nicht unbedingt.“, antwortete Jack schließlich.

„Dachte ich mir.“ Seine Stimme hatte ruhig, fast tranceartig geklungen. Er war nicht wirklich bei der Sache. Seine Gedanken kreisten immer noch um unseren Freund Teal’c. Es war ihm nicht zu verübeln, dass er sich nicht auf mich konzentrieren konnte. Ich würde wahrscheinlich nicht weniger abgelenkt sein. In meinem Kopf würde ich die ganze Sache immer und immer wieder wiederholen, würde mich fragen, was passiert wäre, wenn ich etwas anders gemacht hätte, wenn ich früher auf eine bestimmte Sache angesprungen wäre. Jack war in dieser Sache ähnlich, vielleicht sogar noch extremer.

Zögernd, immer noch in Gedanken versunken, begann Jack zu berichten: „Wir sind in einen… Hinterhalt geraten. Teal’c wurde in den Rücken getroffen. Ich habe nicht aufgepasst.“ Schuldgefühl schwang in seinen Worten mit. Ich hörte, wie er laut die Luft einzog, nur um sie wenig später frustriert wieder auszustoßen. Am Liebsten hätte ich auf ihn eingeredet, dass ihn keine Schuld traf, dass er nichts hätte tun können, doch er hätte mir nicht geglaubt. Ich hätte versuchen können, es in ihn hinein zu prügeln, doch gebracht hätte es auch nicht viel. Er war in solchen Dingen immer schon ein Sturkopf gewesen. Noch viel lieber hätte ich ihn in die Arme geschlossen, so wie er es immer tat, wenn es mir nicht gut ging, wenn ich mir wegen irgendetwas Vorwürfe machte, aber ich wusste genau, er würde das nicht wollen. Er war stärker als ich oder einfach nur zu stolz. Wie auch immer, diesen Schritt konnte ich nicht gehen. Jedenfalls nicht hier. Es war der falsche Augenblick. Jede Minuten konnten außerdem Sam und Jakob zurückkehren und Jack wollte von ihr nicht so gesehen werden.

„Tja, und ich dachte immer, ein guter Hinterhalt wäre einer, den man nicht bemerkt.“, versuchte ich es daher sarkastisch, auch wenn ich lang nicht so gut darin war wie er. Jack war nicht zu übertrumpfen, nicht darin jedenfalls. Ich hoffte, es würde helfen. Als er darauf jedoch nichts erwiderte, fügte ich hinzu: „Damit will ich sagen, ich bin sicher, sie haben ihr Bestes getan.“ Das war mein Ernst. Ich gab ihm nicht die Schuld, auch wenn er sich verantwortlich fühlte. Er war auch nur ein Mensch, er konnte nicht alle beschützen, am wenigsten Teal’c, der gelernt hatte, auf sich selbst zu achten.

„Offenbar war es nicht gut genug.“, entgegnete Jack bitterlich. Ich hatte ja bereits gewusst, dass ich ihn nicht überzeugen würde. Das wäre nur in einen handfesten Streit ausgeartet und das war das Letzte, dass ich jetzt wollte. Eine ganze Weile herrschte dann Schweigen, bis Sam und Jakob zu uns zurückkehrten.

 

Wochen später auf der Erde in der Krankenstation des Stargatecenters.

 

Daniel und ich standen neben Teal’cs Bett. Bra’tac hatte uns aufgetragen, mit ihm zu reden und wir hatten unbedingt den Anfang machen wollen. Nun standen wir da, wippten unsicher hin und her und sprachen kein Wort. Keiner von uns wusste, wie er beginnen sollte. Nicht wirklich jedenfalls. Ich fragte mich, ob diese Prozedur überhaupt Sinn machen würde. Bei ihm hatte diese therapeutische Behandlung nichts gebracht, auch wenn es so ausgesehen hatte, wer sagte da, dass dieser Schwachsinn funktionierte. OK, Bra’tac, aber was wusste der schon, er war schließlich schon einhundertachtzehn Jahre alt. Der wurde langsam aber sicher senil. Das Einzige, was diese Behandlung Teal’c antun würde, war ihn umbringen, was ich ehrlich gesagt immer noch für besser hielt, als ihn weiterhin in diesem Zustand zu behalten. Aber einen Versuch war es wert, soviel stand fest. Ich für meinen Teil würde nichts unversucht lassen, ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Ich wusste nämlich nicht mehr, was ich ohne ihn machen sollte. Daniel und Sam würden mich wahrscheinlich mit ihrem ständigen Geschwafel umbringen und dann würde man uns noch einen dieser Arschkriechersoldaten verpassen, der mir mit seinem „Oh Colonel, sie sind für mich der Größte“ - Scheiß versuchen würde, sich bei mir einzuschleimen. Bevor der Feindkontakt hätte, würde ich ihn wahrscheinlich schon strangulieren. Also mussten wir Teal’c unbedingt zurückholen, koste es, was es wolle. Auch wenn ich ihm höchstpersönlich diese Flausen aus dem Kopf prügeln müsste. Doch wenn wir nur blöd in der Gegend herumstanden, würde das auch nichts nutzten.

Deswegen brach ich schließlich das Schweigen zwischen uns: „Wollen Sie anfangen?“

„Okay!“, entgegnete Daniel, riss sich aus seiner Starre, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. Dann war er wieder still. Schon wieder schien er zu überlegen, was er sagen sollte. Dieser Typ dachte für meinen Geschmack einfach viel zu viel nach. Sonst schien das aber alles etwas schneller zu laufen. Vielleicht erinnerte ihn diese Sache irgendwie an Sha’ri, die von Apophis schließlich auch auf ähnliche, vielleicht sogar noch grausamere, Art und Weise missbraucht worden war. Sie hatte schließlich sein Kind für ihn ausgetragen. Allein der Gedanke daran brachte mir Übelkeit. Somit beschloss ich, ihn von seinen Qualen zu befreien. So langsam wusste ich jetzt auch, was ich sagen würde. So schwer konnte das doch nicht sein. Ein blöder Spruch glitt mir doch sonst auch mühelos über die Lippen.

„Ich fang an!“, sagte ich entschlossen

„Ja!“, gab Daniel erleichtert zurück, sprang vom Stuhl, damit ich mich setzten konnte, was ich auch dankend annahm. Nachdem auch er sich einen Stuhl herangezogen und platz genommen hatte, entschloss ich mich einfach loszulegen. Wie schon gesagt, so schwer konnte das nun wirklich nicht sein.

„Na schön, du musst mir das noch mal erklären. Hast du in dem Moment, als du uns auf Culak aus dem Gefängnis befreit hast, wirklich Apophis gedient? Denn dann muss ich dir als dein bester Freund, jedenfalls auf dieser weiten Welt, sagen, wie schwachsinnig diese Aktion war. Damit wärst du wohl der mit Abstand ineffektivste Doppelagent in der Geschichte der Doppelagenten.“, redete ich auf Teal’c ein. Was ich sagte, klang absolut bescheuert, aber es erschien irgendwie Sinn zu ergeben. Egal was die anderen immer behaupteten, ich war doch irgendwie gut in diesen Dingen. Ich hatte schließlich auch die Tok’ra soweit bekommen, dass sie eine Allianz mit uns eingingen und das war ein weitaus schwierigerer Drahtseilakt gewesen. Da würde ich das hier doch jetzt sicherlich auch hinbekommen. OK, damals hatte ich Hilfe von Jakob und Sam, aber die hatte ich hier schließlich auch. Und die Idee stammte ganz allein von mir. Ich merke, ich schweife ab. Ich sollte mich auf Teal’c konzentrieren, er braucht mich jetzt mehr denn je.

„Valar.“, hauchte Teal’c wie im Fieberwahn. Es war nicht mehr als ein Flüstern gewesen. Es tat mir in der Seele weh, meinen Freund so zu sehen, aber ich wusste, dass er die Schmerzen aushalten würde. Wäre es Daniel gewesen, bei Gott, ich hätte mir weitaus mehr Sorgen gemacht. Bei Teal’c wusste ich wenigstens, dass ich kein schlechtes Gewissen haben müssen - was nicht bedeutete, dass ich keines hätte - denn er wollte nie wieder den falschen Göttern dienen. Er würde den Tod so einer Unterjochung vorziehen. Leider war das für mich kein akzeptabler Kompromiss für diese momentane Pattsituation.

„Was?“, hakte ich leicht verwirrt nach. Mir sagte dieser Wort so gut wie überhaupt nichts, aber bei Teal’c war das auch nichts Neues. Er war ein Außerirdischer, er benutzte dauernd Wörter, deren Bedeutung ich nicht einmal erahnen konnte. Er hätte mich gerade beschimpfen können, ich hätte es nicht einmal mitbekommen.

„Valar.“, wiederholte er. Seine Stimme war schwächer geworden. Seine Augen huschten unter seinen Lidern von einer Seite zur anderen. Er schien zu träumen oder sich an irgendetwas zu erinnern, was ihn sehr mitnahm. Vielleicht etwas aus seiner Vergangenheit. Hatte Bra’tac nicht gesagt, dass so etwas in der Art passieren würde. Ich hätte wirklich besser zuhören sollen, doch als er Junior entfernt hatte, war ich einfach nur wütend auf ihn gewesen. Das musste ich unbedingt unter Kontrolle bringen.

„Valar, hat er das gesagt?“, fragte ich, versuchte so herauszufinden, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag. Daniel war hier das Sprachgenie und manchmal war das dann doch schon recht vorteilhaft, ging es nicht gerade zu Kosten meiner Freizeit und Nerven. Während ich das sagte, zog ich wie typisch meine Augenbrauen hoch, um allem noch mehr Nachdruck zu verleihen und wahrscheinlich auch, um den Eindruck zu erwecken, dass lange Vorträge jetzt nicht das Richtige für diese Situation waren, da ich eh nicht hinhören würde.

Daniel entgegnete: „Klang es nicht mehr nach Velour?“

„Velour?“, hakte ich verwundert nach und sah ihn von der Seite aus an.

„Velour!“, bestätigte er.

„Der Stoff?“, gab ich noch perplexer zurück.

„So habe ich es verstanden.“, antwortete Daniel jetzt auch etwas verunsichert. Langsam wurde diese Unterhaltung albern - wirklich albern.

„Wieso sollte er das sagen?“, fragte ich dennoch.

„Weiß nicht! Wieso sollte er Valar sagen?“, bemerkte mein Gegenüber. Er klang irgendwie gereizt. Ich schien ihm ausnahmsweise mal auf die Nerven zu gehen. Geschah ihm auch ganz Recht so. Dann merkte er wenigstens mal, wie sich das anfühlte.

„Keine Ahnung.“, erwiderte ich wahrheitsgemäß.

„Valar war mein Freund.“, sagte Teal’c plötzlich. Unsere blicke richteten sich zeitgleich auf ihn und sicher sahen wir aus, als hätten wir ein Gespenst oder Ähnliches gesehen.

„Was?“, hakte Daniel perplex nach.

„Teal’c!“, fragte ich so ziemlich im selben Augenblick. Also, allmählich würde mir die ganze Sache echt zu blöd. Das hielt doch kein normaler Mensch mehr aus. Die würden uns doch sofort für verrückt abstempeln, wenn solche Dialoge nicht öfters stattfinden würden und man sich so langsam daran gewöhnt hätte. Teal’c öffnete langsam die Augen und sah mich an. Er war blass, falls man das bei ihm überhaupt so nennen konnte. Diese Prozedur schien ihm sehr zuzusetzen, aber es schien auch zu funktionieren, auch wenn ich noch nicht ganz genau verstand, in welchem Sinne. Das würde sich mit der zeit schon zeigen.

Mit schwacher Stimme sagte der Hüne: „O’Neill.“ Er versuchte sich aufzusetzen, doch es misslang ihm, da er immer noch mit Fixierhilfen ans Bett gekettet war. Das war ein Schutz für ihn und uns, doch im Grunde fand ich es barbarisch. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es bei ihm nötig war, diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, würde ich ihn auf der Stelle losbinden. Daniel schien es ähnlich zu gehen. Es war auch wirklich nicht fair. Im Grunde war doch alles meine Schuld gewesen. Hätte ich besser aufgepasst, hätte ich den Hinterhalt gerochen, dann wäre das alles wahrscheinlich nie passiert. Zu meinem Bedauern wusste ich jedoch zu gut, dass Schuldgefühle auch nichts mehr ändern würden, sonst wäre mein Sohn noch am Leben. Teal’c fragte verwundert: „Warum bin ich angeschnallt?“

„Weil du in den letzten Wochen vorgehabt hast, uns alle umzubringen.“, antwortete ich ehrlich und auch wenn ich es nicht beabsichtigt hatte, war der sarkastische Unterton in meiner Stimme dennoch durchgedrungen.

„Ich hätte dir nie etwas angetan. Das Ritual des Mal’sha’ran war erfolgreich. Bitte lass mich frei.“, bat mein Freund ruhig und ich glaubte sogar ein lächeln auf seinem Gesicht zu sehen. Ein Lächeln wie das, bevor er Bra’tac auf dem Flur begegnet war und ausflippte, so dass ich ihn mit einer Zat betäuben musste. Er log. Mich konnte er nicht täuschen, nicht noch einmal. Ich kannte ihn zu gut. Ich hatte jetzt beide Gesichter von ihm gesehen und ich musste sagen, Ersteres gefiel mir wesentlich besser.

„Guter Versuch, aber nein.“, gab ich hart zurück, auch wenn es mir das Herz brach.

„Ich bin nicht dein Feind, wir sind Brüder. Daniel Jackson?“ Hilfesuchend wandte Teal’c sich an Daniel, das eindeutig schwächere Glied in unserer Kette. Dieser hatte ein weiches Herz und es fiel ihm schwer, dies nicht zu zeigen. Eine Eigenschaft, die ich an ihm liebte, aber die uns genauso gut immer wieder in Schwierigkeiten brachte. Ich war mir sicher, er würde der Versuchung standhalten, seinem Freund zu helfen, er kannte die Risiken - ich hätte es auch nicht zugelassen - dennoch hätte ich ihm das gerne erspart.

„Erzähl uns von Valar.“, wechselte Daniel einfach das Thema, auch wenn es ihm schwer fiel. Man sah es ihm an. Er war kein Soldat, er konnte seine Empfindungen nicht verbergen. Noch etwas, dass ich an ihm beneidete.

„Diesen Namen habe ich seit vielen Jahren nicht gehört. Bra’tac hat uns beide zusammen ausgebildet. Wir dienten als Leibwache von Apophis.“, erklärte Teal’c, schloss dann für einen kurzen Moment die Augen und fuhr dann fort:  „Wenn ihr mir nicht meinen Symbionten zurückgebt, werde ich sterben.“ Wie recht er doch hatte, aber hatten wir denn eine andere Wahl? Ich wünschte, ich würde einen anderen weg sehen, eine Möglichkeit, ihm zu helfen, die nicht so ungewiss war, doch mir fiel einfach nichts ein. Ich verabscheute mich dafür.

„Was ist mit ihm passiert?“, hakte Daniel nach.

„Er hat seinen Gott enttäuscht.“, brach Teal’c plötzlich hervor und ich wusste, es war richtig, ihm misstraut zu haben. Ich wünschte mir in diesem Augenblick nichts sehnlichster, als wieder einmal unrecht zu haben. In solchen Situationen hasste ich es, wenn ich falsch lag.

„Seinen Gott?“, erwiderte ich zynisch. „Du meinst diesen schleimfressenden, aufgedonnerten, widerlichen Schlangenkopf, Neuzugang unserer langen Liste toter Bösewichte?“ Teal’c wurde schlagartig zornig. Er versuchte mit aller Gewalt sich zu befreien und ich wusste nur zu gut, dass er es auch geschafft hätte, wäre er nicht zu geschwächt gewesen. Das Ritual des Mal’sha’ran verlangte ihm viel Kraft ab und ich war sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sein Körper den Kampf gegen sich selbst aufgab.

„Colonel, sein Puls hat sich verdoppelt!“, fuhr Doktor Janet Fraiser erschrocken auf und sah mich mit angsterfüllten Augen an. Sie mochte Teal’c sehr, auch wenn sie es nicht zugegeben hätte. Es war mehr als nur die Sorge um einen Patienten, was ich jetzt in ihren Augen lesen konnte. Es war Angst um einen Freund - einen sehr guten Freund. Ich hatte mir geschworen, dass ich alles unternehmen würde, damit ich solche Augen nie wieder sah, doch ich hatte versagt. Abermals. Äußerlich ließ ich mir davon jedoch nichts anmerken. Ich hatte gelernt, so etwas für mich zu behalten. Gefühle waren ein Zeichen von Schwäche und im Moment durfte ich Teal’c nicht zeigen, wie nahe mir die ganze Sache ging. Wie immer versuchte ich die Situation mit Sarkasmus zu überspielen und wie immer gelang es mir auch irgendwie.

„Ha’shak!“, beschimpfte Teal’c mich. Ich wusste zwar nicht die genaue Bedeutung dieser Worte, aber ich war mir sicher, es war eine Beleidigung. So etwas wie Arschloch, Wichser oder Hurensohn. Etwas in der Art, eventuell sogar alles drei.

Ich bemerkte, wie Daniel schon zu einer Erklärung ansetzten wollte, doch ich fuhr ihm dazwischen, denn das konnte er sich nun wirklich schenken: „Das habe ich verstanden.“

„Mhmm!“, war alles, was er darauf erwiderte...



ENDE
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