Hieroglyphensalat by Manu
Summary: Daniel versucht immer noch seine Steintafel zu übersetzen.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Daniel Jackson (SG-1), Teal’c (SG-1)
Genre: Friendship, Humor, PoV, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1697 Read: 3030 Published: 23.12.11 Updated: 23.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!

1. Kapitel 1 by Manu

Kapitel 1 by Manu
Hieroglyphensalat


Daniel

Uah, ich muss zugeben, den Schlaf habe ich wirklich gebraucht. Ich drehe mich noch mal im Bett um und gähne laut. Noch mal ordentlich recken und strecken vor dem Aufstehen. Ein kurzer Blick auf den Wecker und den Kalender zeigen mir, dass es Sonntag Morgen kurz nach acht ist.
Am liebsten würde ich ja liegen bleiben, aber diese Steintafel lässt mir einfach keine Ruhe, es wäre doch gelacht, wenn ich die Übersetzung der Hieroglyphen nicht endlich hinkriegen würde. Also stehe ich auf, dusche schnell und ziehe mich an.
Bevor ich in mein Büro gehe, beschließe ich noch schnell bei Sam vorbei zuschauen.
Meine Güte, hat die mir heute Nacht einen Schrecken eingejagt. Erst dieser laute Knall, der auf der ganzen Ebene zu hören war, und als ich in ihr Labor komme steht Sam da wie ein graues Schreckgespenst. Zum Glück ist ihr nichts passiert. Ganz im Gegenteil, da hat die Frau nur die Sorge, wie sie ihr Labor wieder sauber kriegt, aber das ist typisch Sam, erst die Arbeit, dann lange nichts und dann erst sie selbst. Aber Daniel, was regst du dich darüber auf, du bist ja auch nicht besser.
Inzwischen habe ich Sams Labor erreicht, aber da ist sie nicht. Offenbar hat sie die letzte Nacht mit putzen zugebracht, so sauber wie der Raum wieder ist. Keine Spur mehr von der grauen Staubschicht. Sie hat sogar mein Grabungswerkzeug gesäubert und wieder fein säuberlich in die Ledermappe gepackt, in der ich es aufbewahre.
Wahrscheinlich ist sie nach der Putzaktion duschen und dann in ihr Quartier gegangen. Ich beschließe sie lieber nicht zu stören, da sie wohl schlafen wird und gehe stattdessen in mein Büro. Hinter mir schließe ich die Tür und hoffe, dass mich heute niemand mehr stört. Die Steintafel liegt mitten auf dem Tisch, darum sind meine Notizen verteilt und am Ende des Tisches stehen meine Tasse, die Kaffeekanne und die Schüssel mit dem Gebäck.
Eine große Tasse Kaffee ist genau das was ich jetzt brauche, also gieße ich mir ein und nehme einen Schluck. Bäh, der ist ja nur noch lauwarm. Mal überlegen, wann habe ich die Kanne denn geholt? Das muss noch Freitagnacht gewesen sein, ja genau, auf dem Rückweg von der Kantine ist mir Jack über den Weg gelaufen.
Da hat ihn der General zum Berichtschreiben verdonnert, armer Kerl. Andererseits, Sam und ich können ihm das ja nicht immer vorkauen, das wäre dem General sicher irgendwann aufgefallen.
Ich schnappe mir die Kaffeekanne und gehe in die Kantine um mir eine neue Kanne mit frischem Kaffee zu holen. Janet Fraiser meinte zwar, ich soll meinen Kaffeekonsum mal ein bisschen einschränken, aber zum übersetzten von fremden Texten gehört einfach eine Kanne Kaffee dazu. Ohne geht so was nicht. Alte Archäologenweisheit. Sam würde jetzt wohl sagen, dass es auch eine alte Astrophysikerweisheit ist.
Bewaffnet mit einer großen Ladung frischem Kaffee kehre ich in mein Büro zurück, fest entschlossen, diese Steintafel heute noch zu knacken. Nachdem ich die erste Tasse Kaffee intus habe und auch einige Plätzchen gegessen habe, mache ich mich an die Arbeit. Dabei fällt mir wieder ein, wie entsetzt Jack auf das russisch Brot reagiert hat, ich muss Anne bitte mir noch mehr davon zu schicken, und wenn es nur dazu ist Jack noch ein bisschen zu ärgern.
Daniel reiß dich zusammen, du sollst nicht überlegen wie du deinen Vorgesetzten ärgern kannst, sondern die Tafel übersetzen. Ich sehe mir noch mal die Notizen an, die ich in den letzten zwei Tagen gemacht habe und wende mich dann wieder der Tafel zu.
Hmm, das ist wirklich eine seltsame Form des Goa`uld, offenbar ein sehr alter Dialekt. Und zu allem Überfluss hatte der Schreiber, der die Tafel angefertigt hat auch noch eine richtige Sauklaue. Ich bin sicher, dass es um eine Prinzessin namens Nebet-taui geht, aber ob sie eine Goa`uld oder eine menschliche Prinzessin war und worum es geht, habe ich noch nicht raus gefunden. Schade das Teal´c nicht hier ist, ich könnte seine Hilfe für die Übersetzung wirklich gut gebrauchen. Er wollte seinen Sohn und Bra´tac besuchen und ich habe keine Ahnung wann er wiederkommt.
Die Zeit vergeht, ohne dass ich einer Lösung näher komme, egal wie ich die einzelnen Hieroglyphen herum schiebe oder in Verbindung bringe, es ergibt keinen wirklichen Sinn, das ist doch wie verhext.
Ich grübele weiter, als plötzlich der Alarm losgeht. Das Stargate wurde aktiviert.
Hoffnung keimt in mir auf, vielleicht habe ich ja Glück und Teal´c kehrt zurück.
Ich lasse den Zettel, den ich gerade lese fallen und laufe zum Gateraum.

Teal´c

Hinter mir schließt sich das Chaapa´ai und vor mir lassen die Tau´ri Wächter ihre Waffen sinken. Wie immer an den so genannten Wochenenden ist die Zahl der Wachen reduziert. Ein Jaffaführer würde niemals auf die Idee kommen die Zahl der Wachen an bestimmten Tagen zu reduzieren, darüber muss ich mit General Hammond und O´Neill sprechen. Das ist ein unnötiges Risiko, ich hoffe sie verstehen das.
Links von mir öffnet sich das Tor und Daniel Jackson kommt hereingestürmt.
„Teal´c, schön dass du wieder hier bist. Wie geht es Rya´c und Bra´tac?“
„Meinem Sohn und Master Bra´tac geht es gut.“ Mir ist auch nach einigen Jahren noch nicht klar, warum die Tau´ri immer als erstes diese Frage stellen. Wenn es ihnen nicht gut ginge würde ich es doch sagen.
Daniel Jackson sieht mich erwartungsvoll an. „Teal´c ich brauche deine Hilfe bei einer Übersetzung. Du erinnerst dich sicher an die Steintafel, die ich Anfang der Woche aus Ägypten gekriegt habe.“
„Ja.“
„Ich komme damit einfach nicht weiter. Es ist eindeutig Goa`uld, aber ich kann es einfach nicht übersetzen.“ Er dreht sich um und verlässt den Raum ohne eine Pause zu machen. „Ein paar Wörter konnte ich übersetzen, aber die ergeben einfach keinen Sinn.“
Ich folge ihm zu seinem Büro, da mir klar ist, dass Daniel Jackson keine Ruhe geben wird, bevor ich ihm geholfen habe. Also muss das Kel´no´rem noch ein wenig warten.
Inzwischen haben wir Daniels Raum erreicht und er stößt die Tür auf ohne seinen Redefluss dabei zu unterbrechen. „Es geht um eine Prinzessin namens Nebet-taui, aber ich bin nicht mal sicher, ob sie eine Goa`uld ist. Ich hoffe, du kannst mir einen Tipp geben.“
Daniel deutet auf den Tisch, auf dem die Tafel liegt. Ich beuge mich darüber ohne ein Wort zu sagen. Auf der anderen Seite des Tisches tritt Daniel Jackson ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
„Nun, kannst du es lesen?“
„Ja.“ Aber es wird Daniel Jackson nicht gefallen.
„Und was steht da?“
„Es ist Goa`uld, aber eine sehr schlechte Schrift.“ Nein, es wird Daniel Jackson bestimmt nicht gefallen.
„Und?“
„Ich habe solche Tafeln während meiner Zeit an Apophis Hof oft gesehen.“ Ich überlege wie ich es Daniel Jackson sagen soll. „Es geht um eine Goa`uld Prinzessin.“
„Nebet-taui.“ Der Archäologe kann seine Begeisterung kaum verbergen.
„Eine unbedeutende Prinzessin.“ Daniel Jackson wird enttäuscht sein, wenn er die Wahrheit erfährt.
„Und was steht denn nun auf der Tafel?“
Ich weis, dass es Daniel Jackson nicht gefallen wird, aber Jaffa lügen nicht, auch nicht um anderen eine Enttäuschung zu ersparen. Also sage ich ihm die Wahrheit.
„Es ist eine Liste mit der Kleidung der Prinzessin.“
Daniel Jackson blinzelt mich einmal an. „Eine Kleiderliste?“
„Ja.“
„Tatsächlich?“
„Ja.“
„Das ist ja klasse. So erfahren wir endlich mal was aus dem Alltag der Goa`uld auf der Erde.“ Er beugt sich über die Tafel. „Natürlich, das sind keine Buchstaben sondern Zahlen, jetzt ergibt das ganze erst einen Sinn. Danke Teal´c.“
Ich verbeuge mich kurz vor Daniel Jackson und ziehe mich dann zurück um in mein Quartier zu gehen und mich dem Kel´no´rem zu widmen.

Montag Morgen 8.00 Uhr, Besprechungsraum:

Als ich den Raum betrete, sind Major Carter und Colonel O´Neill bereits anwesend.
„Guten Morgen Teal´c.“ Beide begrüßen mich wie üblich und ich nicke wie üblich zur Begrüßung bevor ich mich auf meinen Stuhl setze. Kurz nach mir taucht Daniel Jackson auf gefolgt von General Hammond.
„Guten Morgen Major, meine Herren.“ Wie immer ist die Begrüßung des Generals kurz und knapp. Als erstes wendet er sich an O´Neill. „Colonel, vielen Dank, dass Sie es endlich geschafft haben den Bericht abzugeben.“
„War mir ein Vergnügen Sir.“ So wie O´Neill bei diesen Worten das Gesicht verzieht war es ihm kein Vergnügen. „Carter, haben Sie sich meinen Computer angesehen?“
„Ja Colonel, der ist in Ordnung, nur die Steckdose ist kaputt, bestellen Sie sich einen Wartungstechniker.“ Während Major Carter spricht beobachte ich sie genau. Irgendetwas ist mit ihren Haaren passiert, sie glänzen nicht so wie sonst. Der Major zieht ein Blatt Papier aus ihrer Mappe und reicht es dem General.
„Ich brauche noch einiges neues Material für den Naquadareaktor, Sir.“
„Ich werde das ans Materiallager weiterleiten Major.“ Dann wendet sich der General an Daniel Jackson.
„Sind Sie mit der Übersetzung der Steintafel weitergekommen Dr. Jackson?“
„Ähm ja Sir. Teal´c hat mit geholfen.“ Er rückt seine Brille zurecht. „ Es geht um eine Goa`uld Prinzessin namens Nebet-taui. Auf der Steintafel sind ihre Kleidungsstücke aufgelistet.“
„Eine Kleiderliste?“ General Hammond sieht Daniel Jackson ungläubig an.
„Äh ja Sir. 10 Leinenkleider, 5 Seidenkleider, 10 Paar Sandalen, und so weiter.“
O´Neill fängt an zu lachen. „Und dafür schlagen Sie sich die Nächte um die Ohren Daniel, ich fasse es nicht.“
Der Angesprochene fährt auf. „So was ist für die Archäologie von großer Bedeutung Jack.“
„Ja natürlich.“ Prustet der Colonel. „Was eine Schlangenprinzessin in ihrer Garderobe hat ist wichtig.“
Ich lehne mich in meinen Stuhl zurück, verschränke die Arme vor der Brust und lächle innerlich. Eine normale Woche auf Tau´ri hat begonnen.


Ende

© Manu 12/2003

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