Kirschkuchen, Kaffee, Kochkunst by MajorSamONeill
Summary: Sagt die Überschrift nicht schon alles? Mehr kann ich auf jeden Fall nicht verraten, dann bräuchtet ihr nämlich gar nicht mehr zu lesen.
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Samantha Carter (SG-1)
Genre: Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3174 Read: 2465 Published: 23.12.11 Updated: 23.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!

1. Kapitel 1 by MajorSamONeill

Kapitel 1 by MajorSamONeill
Author's Notes:
Anmerkung: Das kommt dabei raus, wenn ich die Mittagspause Mutterseelen allein verbringen muss! *gg* Vielen Dank an Lena, deren Anwesenheit mich immer wieder aufs neue inspiriert und die mich immer wieder antreibt, nun doch endlich mal meine unzähligen angefangenen FF weiterzuschreiben. Und sogar meistens mit Erfolg. H.D.G.D.L. Vielen Dank auch an alle, die mir Feedback geschrieben haben und noch schreiben werden. Ich hoffe, dass es diesmal etwas mehr sein werden! ;-)
Kirschkuchen, Kaffee, Kochkunst


Gelangweilt saß sie in der Kantine und stocherte in einem Stück Kirschkuchen herum. Eigentlich sollte sie an ihrem PC sitzen und die neuesten Ergebnisse ihrer Forschung am Naquadareaktor eingeben. Aber es gab irgendein Problem mit den PCs hier im SGC. Selbstverständlich hätte sie auch selbst daran herumtüfteln können bis sie herausgefunden hätte, was es war, aber Janet hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihr eine Pause verordnet, was zur Folge hatte, dass sie nun hier herumsaß und sich langweilte. Ihr Kuchen war inzwischen schon ganz zerkrümelt und sie spielte gerade mit dem Gedanken sich noch einen zu holen um einen neuen Krümelhaufen zu erstellen, als sie aus den Augenwinkeln bemerkte, dass jemand im Türrahmen zur Kantine stand. Sie blickte sich um und erkannte ihren Colonel. "Colonel, warum setzen sie sich nicht zu mir?" Auf ihre Aufforderung hin kam Bewegung in ihn und er näherte sich ihrem Tisch. Mit einem Schmunzeln, den Blick auf den Teller vor ihr gerichtet, bemerkte er: "Schmeckt ihnen der Kuchen heute nicht, Major?" Im gleichen Ton antwortete sie ihm: "Aber selbstverständlich schmeckt er, Colonel, es ist der beste Kuchen den ich kenne, allerdings ist er heute ein wenig trocken geraten, jedes Mal, wenn ich ein Stück auf die Gabel aufspießen wollte, ist es mir in tausend kleine Krümel zerkrümelt." Schalkhaft grinsend fragte er daraufhin, woher sie denn dann wissen könne, dass er genauso unvergesslich schmecke wie sonst? "Nun, ich hatte noch ein kleines Stück, dass bisher unversehrt geblieben war, da kam mir die doch ach so geniale Idee, dass ich den Kuchen auch in die Hand nehmen könnte. So kam ich dann doch noch zu einem kleinen Geschmackserlebnis." "Das war ja wirklich eine kluge Lösung. Wissen sie, ob der Apfelkuchen heute auch so gut schmeckt?" "Nein, den Apfelkuchen auszuprobieren habe ich bisher noch keine Gelegenheit gehabt. Aber holen sie sich doch ein Stück, dann können sie mir auch gleich noch einen Kaffee mitbringen!", forderte sie ihn auf. "Ihr Wunsch ist mir Befehl!", verbeugte er sich galant, "Ihr Kaffee kommt sofort." Mit diesen Worten entfernte er sich in Richtung Tresen. Sie blickte ihm glücklich hinterher. Sie liebte diese Gespräche mit ihm. Und sie war froh, dass sie den Nachmittag vorerst wohl doch nicht alleine würde verbringen müssen. Wenig später kam er mit einem Stück Apfelkuchen und einem Kaffee für sie zum Tisch zurück. Er setzte sich mit den Worten "Dann wollen wir den Kuchen doch mal auf seine Genießbarkeit testen" und schob sich ein Stück in den Mund. Sie beobachtete ihn dabei, aber sein Gesicht zeigte weder die erwartete unzufriedene Miene, noch das Gegenteil. Viel eher sah es für sie so aus, als denke er angestrengt nach. Diese Beobachtung bestätigte sich dann auch in seinen nächsten Worten. "Hm, der schmeckt nach... der schmeckt nach... man, ich komm einfach nicht drauf! Probieren sie mal, wonach schmeckt der?" Mit diesen Worten hielt er ihr seine Gabel mit einem Stück Apfelkuchen darauf direkt vor die Nase. Überrascht zögerte sie zuerst etwas und sah ihn verwirrt an, dann aber lächelte sie und öffnete ihren Mund, so dass er ihr problemlos den Kuchen in den Mund stecken konnte. Langsam kaute sie, um hinter den Geschmack dieses Kuchens zu kommen. Sie sah Jack an und meinte mit vollem Mund: "Nun, der schmeckt nach... Zimt und...", sie sah ihn überrascht an, "das sollen Rosinen sein, oder? Diese kleinen, harten Dinger?" "Ja, dass habe ich mir auch gedacht." "Hm, okay, Rosinen. Aber irgendwie schmeckt er noch nach..." "Apfel?" "Nein, eher nach... weiß ich auch nicht. Vielleicht Mandel? Also, Apfel ist jedenfalls so ziemlich das einzige wonach er nicht schmeckt!" "Stimmt!", grinste er, "und gerade Kochen und Backen ist auch so ziemlich das einzige, was die hier in der Kantine nicht können!" Lachend stimmte sie ihm zu. "Das stimmt schon, aber können sie es vielleicht besser?" "Ich glaube sie unterschätzen mich gewaltig, Major!", entgegnete er ihr gespielt entrüstet, "ich bin einer der besten Hobbyköche, den die Welt jemals gesehen hat!" Es machte ihr Spaß ihn zu necken: "So? Damit ich ihnen DAS glaube, müssen sie mich aber erst überzeugen!" "Gut, Herausforderung angenommen. Seien sie heute Abend um 7 Uhr bei mir und ich werde sie mit meinen Kochkünsten so verführen, dass sie sich wünschen werden in Zukunft jeden Abend mein Essen genießen zu dürfen!" Überrascht sah sie ihn an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Aber warum nicht? Das war schließlich eine angenehme Alternative zu einem weiteren Abend allein im SGC. Sie lächelte. "Okay, ich werde pünktlich um 7 Uhr vor ihrer Haustür stehen.", sie hatte ihren Kaffee inzwischen ausgetrunken und erhob sich nun. "Dann werde ich jetzt wohl nach Hause fahren. Ich muss mich ja noch umziehen. Und ein entspannendes Bad könnte ich auch gut mal wieder vertragen, wir sehen uns dann ja um 7! Bis dann!" Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ die Kantine. Sie hörte gerade noch, wie ihr Colonel O'Neill ein "Ja, bis dann!" hinterher rief, da war sie auch schon um die Ecke verschwunden und machte sich pfeifend auf dem Weg zu den Fahrstühlen. Die Techniker, an denen sie vorbei kam, sahen sie verwundert an, selten hatten sie Major Carter so fröhlich durch das SGC laufen sehen wie eben.
Einige Zeit später stieg sie aus ihrem Wagen, schloss ihre Haustür auf und sammelte ihre Post ein. Normalerweise hätten ihr die Rechnungen und amtlichen Briefe anderer Art jetzt einen Seufzer entlockt, so war es immer, wenn sie, wie so oft, mehrere Tage und Nächte im SGC verbracht hatte. Heute aber konnten ihr nicht einmal solch unangenehme Dinge die gute Laune verderben. Sie warf die Briefe zusammen mit den Zeitungen, die sich ebenfalls in den letzten Tagen angesammelt hatten, auf ihren Esstisch, startete den Abhörmodus ihres Anrufbeantworters, um eventuell eingegangene Anrufe anzuhören und ging, nachdem sie ihre Jacke auf einen Hacken gehängt hatte, immer noch fröhlich pfeifend ins Badezimmer, um sich Wasser in die Wanne einzulassen.
Eine Stunde später beschloss sie, dass sie nun genug gebadet hätte. Sie stieg aus der Wanne und begann sich abzutrocknen. Das Bad hatte ihr wirklich gut getan. Sie fühlte sich frisch, fast wie neu geboren. Jetzt musste sie sich nur noch entscheiden, was sie anziehen wollte. Alltagsklamotten natürlich nicht, aber sie wollte auch nicht overdressed erscheinen. Es galt nun also, ein gutes Mittelmaß zu finden. Nachdenklich stand sie vor ihrem Kleiderschrank und sah sich ihre Sachen durch. Sie könnte ja ihr blaues Sommerkleid anziehen, es passte zu dieser Jahreszeit und war eigentlich für alle Gelegenheiten geeignet, aber nein, irgendwie stand ihr heute nicht der Sinn danach. Nur... was dann? Sie wühlten eine Zeitlang in ihrem Kleiderschrank herum, nahm verschiedene Kleidungsstücke heraus, warf sie aber alle kurze Zeit später mit einem Kopfschütteln auf ihr Bett. Doch plötzlich hielt sie inne, nur um einen Augenblick später um so wilder zu wühlen, bis sie endlich aufatmend wieder hervorkam und einen langen, schwarzen und engen Faltenrock hochhielt. *Das ist es, der ist perfekt. Genau das richtige. Und dazu... und dazu... genau, meine neue Bluse* Gedacht, getan, sie beugte sich wieder in ihren Kleiderschrank und begann abermals zu wühlen. Schon kurze Zeit später kam sie zufrieden schnaufend wieder in die Senkrechte und hielt eine weinrote Bluse hoch. Vor dem Spiegel hielt sich die junge Frau Rock und Bluse vor und nickte zufrieden. So konnte sie gehen. Geschwind schlüpfte sie in die Sachen, richtete sich ihre Haare und beschloss etwas mehr Make-up aufzulegen als gewöhnlich. Nachdem das geschafft war stieg sie in ein Paar langer, schwarzer Stiefel mit hohen Absätzen. Sie hatte sich bei ihrem letzten Einkaufsbummel mit Janet von dieser dazu überreden lassen, die Stiefel zu kaufen und jetzt war sie froh darüber. Sie betonten ihr langen, schlanken Beine einfach perfekt. Normalerweise gehörte Sam ja nicht unbedingt zu den Frauen, die sich viel aus ihrem Aussehen machten, das konnte sie sich beim Militär auch gar nicht leisten, aber heute machte es ihr Spaß sich herauszuputzen. Sie genoss es mal wieder einfach nur Frau sein zu dürfen. Sie warf noch einen Blick in den Spiegel neben ihrer Garderobe, zupfte ihre Haare noch einmal zurecht, die sie sich mit etwas Gel aus der Stirn gekämmt hatte, was ihr ein jugendliches, etwas freches Aussehen verlieh, zog sich ihren schwarzen Ledermantel an und lief, nachdem sie die Haustür sorgfältig hinter sich geschlossen hatte, vergnügt zu ihrem Wagen. In Gedanken ging sie noch einmal kurz durch, ob sie auch alle Fenster und Türen verschlossen hatte und überall das Licht aus war, aber dann konzentrierte sie sich völlig auf den vor ihr liegenden Abend und genoss die Vorfreude.

Pünktlich um 7 Uhr stand sie bei ihm vor der Haustür und klingelte. Sie musste eine Weile warten, aber dann öffnete sich die Tür und ein Colonel O'Neill stand vor ihr, der ein Bild bot, das sie für die kurze Wartezeit mehr als entschädigte. Ihr zuerst ungläubiges Gesicht verwandelte sich langsam aber sicher in ein Grinsen, welches sie mühsam zu unterdrücken versuchte. Er sah aber auch einfach komisch aus, oder besser sehr ungewohnt, wie er da vor ihr stand. Er hatte sich eine lange Schürze umgebunden, auf der lauter kleine Kochlöffel abgedruckt waren und die deutlich zeigte, dass sie als Ersatzhandtuch genutzt wurde. Aber das war noch nicht alles, nein, er hatte auch noch eine richtige Kochmütze aufgesetzt, wie sie sonst nur von Köchen in Restaurants getragen wurde. Und an den Händen und im Gesicht war er überall mit Mehl bestäubt. Er bemerkte ihr Grinsen natürlich, denn es gelang ihr nicht besonders gut es zu unterdrücken und sah nun an sich hinunter. Nun musste auch er grinsen. "Sie haben wohl noch nie einen waschechten Hobbykoch gesehen, was?" "Nun, zumindest noch keinen, der es mit ihnen aufnehmen konnte!" "Das ist ja wohl nur ein weiterer Beweis dafür, dass ich einmalig bin!", entgegnete er ihr und forderte sie nun auf einzutreten. Er wollte ihr ihren Mantel abnehmen, aber als er ihren skeptischen Blick auf seine mehligen Hände bemerkte unterließ er es doch lieber und meinte, es sei für ihren Mantel wohl gesünder, wenn sie dies selber machte. Sie stimmte ihm zu und hing ihren Mantel an die Garderobe. Dann folgte sie ihm in die Küche. "Hmm, das riecht ja wirklich gut, was gibt es denn?" Leise murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart: "Ganz schön neugierig!" Sie hatte es aber doch gehört und wollte ihn nun in die Seite knuffen. Er wich geschickt aus und beantwortet ihre Frage: "Da man in der Kantine ja nichts mit Apfelgeschmack bekommt, dachte ich, ich zeige ihnen mal, wie gut Apfel schmecken kann. Und zwar in Form eines Apfelpies. Das ist ein Hühnerragout süßsauer mit einer Apfelzwiebelsoße, darüber der für einen Pie typische Blätterteigdeckel. Ich hoffe sie mögen süßsauer?" Begeistert antwortete sie: "Ich liebe süßsauer! Und sie sind sich sicher, dass sie das mit dem Blätterteig hinbekommen? Mein Vater hat das mal ausprobiert und er war die ganze Zeit nur am Fluchen! Seit dem zolle ich allen meinen größten Respekt, die sich an einen Pie wagen!" Er lachte: "Dann werde ich ab jetzt von ihnen also auch außerhalb des SGC respektiert? Ich habe nämlich schon öfter Pie gemacht!" "Ich respektiere sie überall, ob mit oder ohne Pie, aber es beruhigt mich, dass sie darin Erfahrung haben. Wie lange brauchen sie denn noch?" "Hungrig?" "Allerdings!" "Prima, wenn man Hunger hat schmeckt es immer am Besten. Ich denke, in zehn Minuten sind sie fertig. Setzen sie sich doch schon einmal. Möchten sie Wein?" "Ja, gerne!" Gut, einen Moment bitte!" Mit diesen Worten verschwand er um Wein zu holen und Schürze und Mütze abzulegen. Sie nutzte die Zeit, um sich etwas genauer umzusehen. Sie war ja noch nicht sehr oft hier gewesen. Und noch nie allein. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Was sie sah, gefiel ihr gut. Sehr geräumig und geschmackvoll eingerichtet und, was ihr persönlich an Wohnungen immer am wichtigsten war, sehr gemütlich. Hier konnte sie sich wohl fühlen. Und das tat sie auch.
Als er mit dem Wein zurückkehrte saß sie am Tisch, den Kopf auf die Hände gestützt und sah ihn erwartungsvoll an. Als sie ihn so anblickte regte sich etwas in ihm, aber er verdrängte es, trat auf sie zu und goss ihr Wein ins Glas. Gerade als er auch sich selber etwas eingeschenkt hatte klingelte die Eieruhr und signalisierte ihm, dass es nun Zeit war nach den Pies zu sehen. Jack ging in die Küche und holte eine Schüssel aus dem Backofen. Der Pie hatte genau die richtige Bräune, so konnte er serviert werden. Stolz trug Jack die beiden Schüsseln ins Esszimmer und stellte eine vor Sam und die andere auf seinen Teller. Mit den Worten "Ich hoffe, er schmeckt!" setzte er sich und fing, nachdem sie sich einen guten Appetit gewünscht hatten, an zu essen. Auch Sam stach mit ihre Gabel in den Pie und probierte einen Bissen. "Hm, das schmeckt..." "Nach Apfel?" Sie musste grinsen: "Ja, aber eigentlich wollte ich sagen, dass es wirklich gut schmeckt." Er lachte ebenfalls. "Freut mich, dass es ihnen schmeckt."
Während des gesamten Essens unterhielten sie sich sehr angeregt. Keiner von Beiden war in letzter Zeit so gelöst und entspannt gewesen wie an diesem Abend. Als vom Pie kein Krümel mehr übrig war beschlossen sie an den Couchtisch zu wechseln. Sie deckten den Tisch ab und während Sam ihre Weingläser und die Flasche auf den Tisch stellte, zündete Jack den Kamin an. Sie setzten sich auf die Couch, sahen eine Weile dem prasselnden Kaminfeuer zu und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
Sam spürte eine leicht traurige Stimmung in sich hochkommen. Dieser Abend war wunderbar. Warum konnte es so etwas nicht öfter geben? Sie war sich bewusst, dass sie diesen Wunsch nur äußern musste und Jack würde sein Möglichstes tun, um ihn ihr zu erfüllen, aber war das wirklich so gut? Würde es ihre Beziehung nicht verkomplizieren? Es war doch gut so wie es war, oder etwa nicht? War nicht auch dieser Abend eigentlich schon zu viel? Sie selber merkte, wie sich irgendetwas änderte. Sie genoss diesen Abend in vollen Zügen. Vielleicht sogar etwas zu sehr. Ihr fiel auf, dass sie sich immer mehr zu Jack hingezogen fühlte. Wer weiß, wenn sie nicht beim Militär wären, vielleicht... Aber nein, dieser Gedanke führte zu weit. Sie hatte so oft darüber nachgedacht und sie war doch immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass sie ihre Gefühle ignorieren musste. Und sie würde ja wohl nicht so willensschwach sein, dass ein einziger schöner Abend sie ihre eigenen Vorsätze vergessen ließ, oder? Sie warf einen vorsichtigen Blick zu Jack. Auch er schien in Gedanken vertieft zu sein. Er sah irgendwie... niedergeschlagen aus. Nein, dass traf es nicht genau, aber sie konnte es nicht besser beschreiben. Sie wollte ihn nicht so sehen. Sie wollte ihn irgendwie aufmuntern. Wieder ins Feuer blickend sagte sie leise: "Es ist ein wunderbarer Abend, Jack!" Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie er ihr seinen Kopf zuwandte. "Sam!" Nun wandte auch sie ihm ihren Kopf zu, um ihm in die Augen sehen zu können. "Ich bin mir heute über etwas klar geworden, Sam. Ich wollte nie so genau darüber nachdenken, weil ich... weil es schwierig ist. Aber heute konnte ich nicht anders. Sam, ich liebe dich! Und ich will diese Gefühle nicht länger unterdrücken!" Sie sah ihn geschockt an. Ein Liebesgeständnis hätte sie von ihm nicht erwartet. Nicht hier, nicht heute, eigentlich überhaupt nicht. Auf ihn schien der Abend genauso wie auf sie zu wirken. Nur hatte sie schon lange eine andere Entscheidung getroffen. Deshalb sah sie ihn jetzt auch traurig an. "Jack, ich liebe dich auch, mehr als ich jemals dachte in der Lage zu sein, aber... es geht nicht. Das würde nicht gut gehen. Es wäre verkehrt, Jack!" "Was soll das heißen, es würde nicht gut gehen. Und es wäre verkehrt. Du sagst du liebst mich und ich liebe dich auch, über alles, warum sollte es nicht gut gehen?" Sie konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen. "Jack..." "Wir müssten es geheim halten, ja, aber wenn wir uns wirklich lieben, dann schaffen wir auch das, zusammen!" "Nein Jack, ich..." "Doch, wenn du mich wirklich liebst, warum willst du dann dieses Wagnis nicht eingehen? Ich würde jedes Risiko auf mich nehmen, wenn ich wüsste dass ich dafür eine schöne Zeit mit dir verbringen kann, und sei sie noch so kurz. Ich habe auch Angst, ja, aber du bist mir zu wichtig, als dass ich dieser Angst nachgeben würde und ich bin mir sicher, dass wir das Richtige tun. Was ist mit dir? Oder bist du einfach zu feige, es zu probieren?" "Jack, bitte..." "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht anfahren, aber ich brauche einfach Klarheit. Willst du deine Gefühle wirklich weiterhin unterdrücken?" Sie sah ihn niedergeschlagen an. Dann wandte sie sich von ihm ab. Dieser bittende, traurige Blick, der ihr zeigte, dass er sehr genau wusste, was sie ihm antworten würde, er hatte diese Frage wider besseren Wissens gestellt, in der Hoffnung, dass er sich irre. Aber das tat er nicht. Sie wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da unterbrach er sie wieder. "Hör zu, Sam, ich werde dich jetzt küssen. Wenn du dann immer noch sagst, dass du nicht willst, dass du weiterhin deine Gefühle verleugnen willst, dann akzeptiere ich das und ich verspreche dir, dann werde ich dieses Thema nie wieder ansprechen. Wenn du den Kuss aber erwiderst..." Er sprach den Satz nicht zu Ende, sondern legte jetzt seine Hand unter ihr Kinn und drehte so ihren Kopf sanft aber bestimmt zu sich. Sie sah seinen Blick erst auf ihren Lippen weilen, dann sah er ihr in die Augen. Als er abermals seinen Blick über ihre Lippen gleiten ließ registrierte sie, wie sich seine Lippen den ihren näherten. Sie wollte protestieren und sagen, dass sie sich sicher wäre und ihre Meinung nicht ändern würde, aber da spürte sie schon seine Lippen auf ihren. Sanft, warm und weich umschlossen sie ihren Mund und hielten sie vom Sprechen ab. Aber sie hatte in dem Moment, da sie ihn spürte, sowieso vergessen, was sie sagen wollte. Stromschläge jagten durch ihren Körper. Einige Sekunden lang tat sie einfach nichts und war froh, als er den Kuss schon wieder lösen wollte, aber ihr Körper reagierte nicht so, wie sie es wollte. Anstatt sich nun, wo er sie frei gab, möglichst weit von ihm zu entfernen, legte sie ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich, den Kuss nun heißhungrig erwidernd und nach mehr fordernd. In dem Moment, als sie merkte wie sich seine Anspannung löste und aus einem zaghaften Kuss ein unglaublich intensiver wurde, da waren alle ihre Bedenken wie weggewischt, alle ihre Vorsätze unwichtig. Es gab nur noch sie und ihn in diesem Universum, sie Beide waren das Einzige, was jetzt noch zählte. Als seine Zunge jetzt Zugang zu ihrem Mund forderte öffnete sie diesen willig und als sein Hand von ihrem Kinn ihren Hals hinabfuhr genoss sie es in vollen Zügen. Was interessierten sie noch die Air-Force-Regeln, aufgestellt von irgendwelchen sterilen Typen, die sich doch überhaupt nicht in ihre Situation hineinversetzen konnten? Nein, das war wirklich unwichtig, sie würden schon eine Lösung finden, zusammen!

Ende?

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