Ein kleiner Schreihals by Jolinar
Summary: SG-1 rettet auf einem Planeten ein Baby.
Sam nimmt es bei sich auf und bekommt Hilfe, doch ist es nur ein Baby???
Categories: Stargate SG-1 Characters: Jack O’Neill (SG-1), Multi-Chara, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Drama, Humor, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 6708 Read: 2832 Published: 22.12.11 Updated: 22.12.11
Story Notes:
Diese Geschichte wurde ursprünglich auf der (ehemaligen) Seite 'Chevron26' veröffentlicht!

1. Kapitel 1 by Jolinar

Kapitel 1 by Jolinar
Author's Notes:
Anmerkung: 1. Ein großes Knuddel, an meine Betaleser Colonel Drollemops und Stefan, die mir zur Seite standen und kritisch geurteilt haben.
2. Falls das jemand nicht weis: Der Name des Babys ist der wirkliche Name von R.D. Andersons Tochter.
Ein kleiner Schreihals


"Wir können es doch nicht hier zurück lassen Sir." "Carter, sehen sie sich doch mal diese Viecher an. Wer weis, warum sie das machen." "Colonel, das ist Mord. Ich hole es jetzt." "Wenn sie das tun Carter, dann..." "Was dann? Schleifen sie mich zu General Hammond?
Ich glaube er wird mir recht geben, dass man es nicht hier zurücklassen kann. Was ist eigentlich heute mit ihnen los? Sie sind doch sonst nichts so herzlos." "Jack, ich muss Sam recht geben. Wir müssen es mitnehmen. Und wenn ihr noch länger streitet, dann ist es sowieso zu spät."
Jack sah noch mal zu der Lichtung, auf der das Ritual stattfand. Gerade waren diese Aliens dabei ein kleines Baby zu töten.
"Also schön. Daniel Teal'C, ihr übernehmt die linke Flanke. Carter, sie kommen mit mir." Sam lächelte. Sie wusste doch, dass er nicht so herzlos und kalt war, wie er immer nach außen bei Einsätzen wirkte.
Das aufgeteilte Team rannte geduckt, links und rechts von dem Platz, auf dem der Ritus stattfand entlang und griff auf Jacks Zeichen hin an. Es wurden nur die erschossen, die versuchten sich den Vieren in den Weg zu stellen und für Jacks Geschmack waren es leider viel zu viele

Die drei Männer hielten die Aliens in Schach, während Sam sich um den Winzling kümmerte. Sie nahm das Baby, an sich und rannte auf das Gate zu, während Daniel die Heimatkoordinaten anwählte. Alle vier beeilten sich durch den Ereignishorizont zu kommen.
"Iris schließen!!", rief Jack zu einem der Offiziere, der auch gleich tat, was er sagte.
Man hörte nur noch ein paar dumpfe Aufschläge an der Iris, dann war alles ruhig, bis plötzlich ein Wimmern durch den Raum drang, das dann schließlich in ein herzzerreisendes Weinen überging.
Sam wollte das Baby beruhigen, als auch schon Hammond und Doc Fraiser durch die Feuerschutztüren kamen, die sich jetzt wieder öffneten. "Was ist hier los?" "Sir, ich glaube, dass ist ein etwas längere Geschichte." "General, ich bringe das Baby auf die Krankenstation, es muss unbedingt etwas essen und warm eingewickelt werden." "Gut, tun sie das Doktor." "Ich kommen mit.", rief Sam und rannte der Ärztin hinterher. "Major. In einer halben Stunde ist Einsatzbesprechung.""Ja Sir."
Jack zuckte nur mit den Schultern, als der General ihn fragend ansah. Der Rest des Teams ging in Richtung Duschraum, während Sam ihrer Freundin über die Schulter sah.
"Wie geht es ihr?" "Ruhe Sam. Wenn sie dauernd dazwischen quatschen kann ich sie nicht abhören. Und es dauert noch länger." "Tut mir leid." Janet lächelte und untersuchte das kleine Mädchen weiter.

Eine halbe Stunde später, Janet hatte Sam mittlerweile aus der Krankenstation geworfen, da sie ihr mehr auf die Nerven ging und rumquengelte, als das Baby selbst, saßen alle bei der Einsatzbesprechung. Hammond, wie immer an der Stirnseite des Konferenztisches, links von ihm Janet, Daniel und Teal'C und auf der anderen Seite Jack und neben ihm Sam, die ihren Schützling in den Armen hielt, während er schlief.
"Doktor Fraiser. Fangen sie an." Janet warf einen Blick zu dem Baby und begann zu sprechen. "Dem Mädchen geht es soweit ganz gut. Sie muss nur viel Essen, da sie davon in letzter Zeit nicht allzu viel bekommen hat. Sie ist erst ein paar Wochen alt."
Der General nickte ihr zu und sah erst zu Sam, die ganz abwesend war und wandte sich dann an O'Neill. "Colonel, was ist auf diesem Planeten vorgefallen?" "Tja, als wir dort ankamen, war noch alles in Ordnung. Wir haben uns umgesehen und sind auf keine Zivilisation gestoßen. Anscheinend sind wir in die falsche Richtung gelaufen. Als wir zurückkamen, fand in der Nähe des Stargates, so eine Art Ritual statt, aber ich glaube Daniel kann da mehr zu sagen." "Ja, mir ist aufgefallen, dass diese Wesen, was auch immer sie sein mögen, ziemlich...na ja, außergewöhnlich, aussahen, jedenfalls...nicht menschlich, wie ihnen sicherlich auch nicht entgangen sein dürfte. Und dieses Baby hier, doch einem Menschen sehr ähnlich sieht." "Kommen sie zum Punkt." Daniel eierte ziemlich rum, was Jack sichtlich auf den Geist ging. Daniel schielte ihn an und fuhr fort. "Was ich eigentlich sagen will, ist, dass es hier Ähnlichkeiten zu Tieren gibt. Tierarten nehmen keine Jungen von anderen Tierarten an, weil sie anders sind. Und genau, weil das Baby anders aussieht als sie, wollten sie es vielleicht töten." "Das ist aber eine sehr gewagte Theorie Dr. Jackson."
"Aber möglich.", half ihm Janet. Daniel lächelte sie an.
"Dann ging alles recht schnell. Carter und Daniel haben mich überzeugt, dass wir das Baby nicht sterben lassen konnten und wir haben angegriffen. Carter holte das Mädchen, wir haben uns um die Aliens gekümmert und nun sind wir hier."
Der General holte tief Luft und sah in die Runde. "Na gut, angenommen es ist so, hilft es uns
im Moment nicht weiter. Was machen wir mit dem Baby?" "Ich nehme es mit zu mir.", kam die schnelle Antwort von Sam. "Major?" Hammond wusste nicht, ob es eine so gute Idee war, die sie sich da in den Kopf gesetzt hatte. "Bitte Sir. Wo soll sie denn sonst hin? Ins Heim können wir sie nicht geben, dafür ist sie viel zu klein. Außerdem, was wollen wir denn sagen?" "Major Carter. Wie ich sie kenne, haben sie sicher viel zu tun, meinen sie , sie schaffen das? Ich kann ihnen leider keinen Urlaub geben." "Dann trete ich mit der Arbeit eben ein wenig kürzer. Das schaffe ich schon."
Alle sahen sie erstaunt an. Hatten sie sich verhört? Sam und bei der Arbeit kürzer treten? Hatten sie auch die richtige Carter wieder von dem Planeten mitgebracht?
"Na schön, wenn sie sich das zutrauen. Wir überlegen inzwischen die nächsten Schritte. SG-1, sie haben den Rest des Tages frei. Wegtreten." Sam wollte zu ihrem Quartier, als sie von ihren Freunden aufgehalten wurde. Jack stellte sich vor sie und ergriff als Erster das Wort.
"Sam, wenn sie Hilfe brauchen, ich bin jederzeit für sie da." "Das Gleiche wollte ich auch gerade sagen, nur leider habe ich im Gegensatz zu Jack keine Ahnung von Kindern." Daniel sah hier eine tolle Chance, die Beziehung der beiden etwas auszubauen. "Für mich gilt das Gleiche Major Carter.", bot Teal'C ebenfalls seine Hilfe an. Sam lächelte sie an.
"Danke, aber ich schaff das schon." Damit schob sie sich an den dreien vorbei, um endlich in ihr Quartier zu kommen und ein paar Sachen zu holen. Danach machte sie sich auf zur Krankenstation und bekam von Janet ein paar Utensilien und Medikamente für das Baby.
Als sie am Fahrstuhl war, versuchte sie voll bepackt ihre Chipkarte durchzuziehen, doch leider klappte das nicht so gut, wie sie es sich vorgestellt hatte. Jack war unbemerkt hinter sie getreten, zog seine Karte durch und der Fahrstuhl öffnete sich sogleich. "Danke.", kam es von ihr und sie stieg zusammen mit ihm ein. "Kann ich ihnen vielleicht was abnehmen?"
"Ähm, nein, das geht schon. Danke." Jack nickte und sah zu dem Baby, das gerade aufgewacht war.
"Hey kleine, na, wie geht's dir?" Es streichelte dem Mädchen sanft über das kleine Köpfchen, als sich die Fahrstuhltür, nach dem nächsten Stockwerk schon wieder öffnete und ein paar Offiziere einstiegen. Sie sahen die beiden etwas komisch an, denn man sah auf der Base selten solch ein Bild wie dieses. Zwei Militärs mit einem Baby im Arm und noch dazu die beiden. Als sie oben waren, stiegen sie aus und gingen zu ihren Autos. Als Jack sah, wie sie sich abmühte, ging er doch zu ihr. "Wenn sie sich nicht sofort helfen lassen Sam...."
"Schon gut, schon gut." Sie gab sich geschlagen. Er nahm ihr das Baby ab und sie versuchte ihre Autoschlüssel in dem Durcheinander zu finden. "Ich glaube nicht, dass sie das alles alleine schaffen Sam. Was wollen sie eigentlich als nächstes machen?" "Tja, ich dachte erst mal einkaufen." "Wie wäre es, wenn wir das zusammen machen?" Sie überlegte kurz, willigte dann aber ein, da sie einsah, dass sie doch ziemliche Probleme kriegen würde. Auch wenn sie das nur ungern zugab.
"Am Besten nehmen wir meinen Jeep, da passt mehr rein." "Na schön, dann mal los."
Sie packten alles in Jacks Wagen und fuhren los.
Die Wachen am Tor machten genauso ein komisches Gesicht, wie die im Fahrstuhl. "Was denn, schon Schluss Colonel?"
"Yep, wir müssen doch die Kleine noch versorgen. Einen schönen Tag noch die Herren.", wünschte Jack ihnen und sie fuhren weiter.
"Machen die jetzt einen auf Familie?" Der andere Soldat zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
"War dass unbedingt nötig?" "Die Gesichter von den beiden war es mir wert." Sie grinsten sich an und fuhren in ein Einkaufcenter, um alles, was ein Baby so braucht einzukaufen.
"Haben sie denn schon einen Namen für sie?" Sam überlegte kurz. "Keine Ahnung, suchen sie einen aus Sir." "Nur, wenn sie aufhören mich Sir zu nennen, Sam." "In Ordnung."
"Wie wäre es mit Samantha? Ich finde den Namen wunderschön.", grinste Jack sie an und Sam rollte lächelnd mit den Augen. "Und mit Wylie?" "Gefällt mir. Also, ab heute heißt du Wylie meine Kleine." Sam spielte mit ihr und Jack musste lächeln. Ihm gefiel dieser Anblick seines Majors mit dem lachenden Baby im Arm.

***

Nach zwei Stunden, in denen sie ohne eine Pause durch etwaige Baby- und Spielläden getigert sind, war Jack einfach fertig. Wie konnten Frauen nur so lange durch ein und die selben Geschäfte rennen, in denen es sowie so immer das Gleiche gab?
"Sam, meinen sie nicht, es reicht langsam?" Er schaute etwas skeptisch auf die ganzen Utensilien, die sein 2IC gekauft hatte.
"Aber wir brauchen..." "...nichts mehr. Wir haben sowieso alles doppelt und dreifach gekauft. Ich lade sie jetzt auf einem Kaffee ein und dann fahren wir nach Hause. Ich glaube, dass wir alle mal ne Pause brauchen." "Sie meinen wohl, sie brauchen eine, was?"
"OK, ich gebe es zu. Also, was ist jetzt?" Sie nickte lächelnd und sie suchten sich ein kleines Eiskaffee. Sie bestellten sich zwei Capuccinos, während Wylie eine warme Milch in ihrer neuen Flasche bekam, die Sam gerade auswaschen ging. Als sie wiederkam, setzte sie sich neben Jack, der immer noch damit beschäftigt war, mit der Kleinen zu spielen. Sam füllte die Milch um und reichte sie dann Jack, der sie überrascht ansah. Er dachte, dass sie das mit Sicherheit machen wollte, doch sie lächelte ihn nur an.
Er erwiderte es und legte Wylie so in seine Arme, dass er ihr besser die Flasche geben konnte. Sie nuckelte auch gleich drauf los, um ihrem Hunger zu stillen. Jack lächelte erst das Baby und dann Sam eine halbe Ewigkeit an, als auf einmal eine ältere Dame an ihnen vorbei kam.
"Ach Gott, die Kleine ist ja allerliebst. Ist das schön heut zu Tage noch eine so intakte Familie zu sehen. Sie sieht ihnen beiden wirklich ähnlich." Die alte Frau lächelte die völlig perplex dasitzenden Militärs an und verschwand dann auch so schnell wieder, wie sie gekommen war. Sam und Jack sahen ihr mit großen Augen hinterher und dann vorsichtig zu ihrem Gegenüber. Keiner wusste, was er sagen sollte. Sie hatten auch keine Gelegenheit die ganze Sache richtig zu stellen, aber was hätten sie auch sagen sollen? Dass sie das Baby auf einem anderen Planeten vor dem sicherem Tod gerettet hatten? Dann hätte die Frau wahrscheinlich in der Irrenanstalt angerufen.
"Was soll man da noch sagen?" "Nur eins. Und zwar, dass unser Baby später mal, hoffentlich nur ihnen ähnlich sieht. Damit hätte es dann doch einen enormen Vorteil." Sams Augen wurden noch größer, als sie es sowieso schon waren. "Das war ein Scherz Sam."
Diese Aussage beruhigte sie in keinster Weise.

Nach einer halben Stunde schlugen sich die Drei wieder zu Jacks Auto im Parkhaus durch. Sam hatte Wylie auf den Arm und Jack die ganzen Tüten in der Hand, die er in seinen Jeep verfrachtete und endlich zu Sam fahren konnte.
Als er gerade seinen Wagen in ihrer Einfahrt parkte, verzog sie die Nase.
"Was ist?" "Ich glaube, hier muss jemand gewickelt werden." "Na ich bin's nicht." Sam kicherte. "Das will ich hoffen. So eine große Windel haben wir nämlich nicht."
"Geht schon mal ins Haus. Ich bringe den Einkauf rein.", grinste Jack.
Nachdem er die Windeln und die übrigen Dinge, die dazu benötigt wurden, rausgeholt hatte, folgte er Sam ins Bad und legte ihr alles vor die Nase. Sie hatte Wylie schon sauber gemacht und sah nun auf die ganzen Fläschchen und Schachteln. Erst sah sie Jack fragend an, doch als dieser sie nur anlächelte, griff sie einfach zu den Windeln.
"Hey Moment." Sam drehte sich zu ihm um. "Was?"
"Gut, dass ich mitgekommen bin. Lassen sie mich mal ran." Er schob sie sanft beiseite und griff zu dem Puder und der Creme.
"Jetzt bin ich an der Reihe. Tante Sam kann das nämlich nicht.", sprach er zu dem Baby und Sam konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie sah ihm intensiv zu, um später nichts falsch zu machen. Mit ein paar geschickten Handgriffen hatte Wylie wieder eine frische Windel um und lachte Jack an. Dieser beugte sich nach vorn und prustete auf dem Bauch des Babys.
Wie es schien, gefiel ihr das und sie lachte noch mehr. Er kitzelte sie an den Füßen und man konnte nicht sagen, wer jetzt mehr strahlte. Wylie, Jack oder Sam, die ihren Colonel noch nie so gesehen hatte. Sie blickte abwechselnd zwischen den beiden hin und her, bis sie eine Träne über seine Wange laufen sah. Augenblicklich verdunkelte sich ihre Mine und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Alles OK?" "Ja, geht schon wieder.", sagte er wenig überzeugend und wischte sich den Tropfen weg. "Ich hole den Rest aus dem Auto.", damit ließ er die Beiden allein und verschwand, während Sam die Kleine anzog und wieder ins Wohnzimmer ging. Jack war gerade dabei die Sachen auszupacken, als sie die Treppe herunterkam und Wylie auf die Couch legte.
"Danke." Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wofür?"
"Für alles. Das sie mir mit der Kleinen helfen, mit den Einkäufen...eben alles."
"Geht schon in Ordnung. Wozu hat man schließlich Freunde?" Sie lächelte ihn an.
"Also, ich denke, dass ich ab jetzt alleine klarkommen werde." Er blickte sie etwas skeptisch an. "Dass glaube ich weniger. Ich kann ne Weile hier bleiben, wenn sie wollen."
"Das kann ich nicht von ihnen verlangen." "Ich hab es ihnen ja auch angeboten. Dann haben sie vielleicht ne Chance die Nacht auch etwas zur Ruhe zu kommen." "So schlimm?"
"Oh ja. Bei Charlie habe ich manchmal tagsüber mehr geschlafen als Nachts."
"Na schön, ich habe sowieso kein Auto, mit dem ich morgen zur Arbeit fahren könnte...Danke" "Wie wärs mit nem Bier?" "Gerne." Er reichte ihr eine Flasche und öffnete sich ebenfalls eine.
"Dann auf eine ruhige Nacht." Sie lächelte und sprach ihm nach: "Auf eine ruhige Nacht."
Sie stießen an und nahmen ein paar Schlucke. Jack war der Meinung, sich das nach dem langen "Einkaufsbummel", auch redlich verdient zu haben.
"Wo soll sie denn überhaupt schlafen?" "In meinem Schlafzimmer steht eine Couch, da dürfte eigentlich nichts passieren. Sie können ins Gästezimmer. Am Besten ich richte schon mal alles her. Es ist schon spät genug für die Kleine und wir müssen morgen schließlich auch wieder früh raus." "In Ordnung. Ich passe so lange auf." Sam nickte und ging lächelnd nach oben. Jack setzte sich auf das Sofa, als Wylie gerade aufwachte. Er legte sie sich in die Arme und als er sie wieder fast zum einschlafen gebracht hatte, ging er mit ihr zu Sam ins Schlafzimmer.
"Wo soll sie hin?" "Hier her." Sie deutete auf das kleine Sofa, das an der Wand gegenüber ihrem Bett stand. Jack legte sie vorsichtig hin und stand mit Sam noch kurz vor dem schlafenden Baby.
"Gute Nacht Sam.""Gute Nacht. Schlafen sie gut." Jack ging zur Tür und bevor er in sein Zimmer ging, drehte sich noch mal zu ihr um und lächelte sie an.

***
Sam hatte in dieser Nacht Wylie zum hunderttausendsten Mal den Nuckel wieder in den Mund gesteckt, sie in den schlaf gewogen und ihr die Flasche gegeben, doch die Kleine schlief nie länger als zwei Stunden. Und jetzt war Wylie schon wieder wach. Ganz im Gegensatz zu Sam.
Als Jack die Nacht zur Toilette gegangen war, kam er auf dem Rückweg wieder an Sams Schlafzimmer vorbei und entschloss sich, diese vorsichtig zu öffnen, um nach dem Baby zu sehen. Er beugte sich über die Couch und sah, wie sie mit ihren Füßen spielte, aber ansonsten still dalag. "Na, meine Kleine, wieso bist du denn wach? Na komm mal her." Jack nahm sie auf seine Arme und ging leise zum Fenster. Er schaute auf die dunkle Straße, die nur von ein paar Laternen erhellt wurde. Wylie spielte unterdessen mit seinen Haaren und versuchte mit ihren kleinen Fingern seine Nase zu umschließen. Bei diesen Versuch, der kläglich scheiterte, musste Jack lachen und auch Wylie lächelte ihn an. Ihr schien das offensichtlich zu gefallen.
Jack schaute ab und an zu Sams Bett, um sicher zu gehen, dass er sie nicht wecken würde, aber da sie sich nicht bewegte, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Baby zu.
Was er allerdings nicht mitbekam, war, dass Sam seit seines nächtlichen Besuches in ihrem Zimmer wach war. Sie beobachtete ihn, wie er nur mit Boxershorts bekleidet, in dem fahlen Licht des Mondes, an ihrem Fenster stand und mit dem Baby spielte. Es sah einfach zu niedlich aus. Das kleine zerbrechliche Mädchen und seine großen starken Hände, die sie festhielten. Die Art, wie er mit ihr umging, ließ sie erneut lächeln und träumen, wie schön es doch wäre, wenn er seine Hände nicht bei dem Baby hätte, sondern bei ihr...nein, nein, solche Gedanken durfte sie nicht haben, rief sie sich wieder in die Realität zurück und stand leise auf. Jack bemerkte sie jedoch erst, als sie dicht neben ihm stand und sanft die Wange des Babys streichelte.
"Wenn sie noch lange mit ihr spielen, dann ist sie so aufgedreht, dass sie mich jede Stunde weckt. Der Rhythmus jetzt ist schon kurz genug." "Tut mir leid. So schlimm?"
"Alle zwei Stunden. Man kann die Uhr nach ihr stellen." "Ich lege sie sofort wieder hin.", erwiderte er und lächelte sie mitfühlend an. Wylie hatte mittlerweile Sams Finger mit ihrer kleinen Hand umschlossen und fand ihn sehr interessant. Beide lächelten über die Neugierde um diese Uhrzeit und Jack bemerkte jetzt erst, dass sein Major nur sehr leicht bekleidet, dicht neben ihm stand. Sie hatte für die Nacht nur ein paar Hot Pans und ein kurzes Trägeroberteil an. Dann fiel ihm ein, dass auch er nur Unterhosen trug und ihr ungewohnter Anblick und ihre Nähe für ihn schnell peinlich werden könnte. Sie hatte ihm bis heute nicht abgekauft, dass das damals in der Antarktis wirklich nur seine Waffe war, die sie bemerkt hatte.
Nach einer Weile, die er nur mit sanften Schaukeln der Kleinen verbracht hatte, war sie tatsächlich wieder eingeschlafen. Jack legte sie vorsichtig auf die Couch und steckte ihr den Nuckel in den Mund. "Dann schlafen sie noch ein bisschen und lassen sie sich nicht ärgern." Er lehnte sich nach vorne und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange, um gleich danach aus dem Zimmer zu verschwinden. Sam stand wie angewurzelt da und machte Handteller große Augen. Jetzt konnte sie mit Sicherheit nicht mehr schlafen. Vielen Dank auch, dachte sie sich.

***

Als Jack am Morgen aufwachte und aus dem Bad kam, schaute er in Sams Zimmer, da alles noch sehr ruhig war und musste feststellen, dass sie immer noch schlief. Da kam ihm eine Idee und er ging in die Küche, um Frühstück zu machen.
Als Wylies Milch fertig, der Kaffee durchgelaufen und die Brötchen aufgebacken waren, stellte er alles auf ein Tablett und ging wieder in ihr Schlafzimmer. Jack stellte das Frühstück neben Sam auf das Bett und nahm Wylie von der Couch, um ihr die Flasche zu geben; dabei setzte er sich vorsichtig auf die Bettkante und beobachtete seinen Major einen Moment beim Schlafen.
Jack setzte kurz das Fläschchen ab und strich Sam leicht über ihre Wange, damit sie aufwachte, doch sie schien zu träumen und fing an im Schlaf zu lächeln. Jack grinste.
Es musste ein schöner Traum sein, dachte er sich. Und sein Grinsen wurde noch breiter, als sie seinen Namen flüsterte und ein zufriedenes grummeln von sich gab.
Wahrhaftig, ein schöner Traum.
Anscheinend dauerte es Wylie zu lange mit ihrem Frühstück, denn ein Jammern erfüllte den Raum und Sam wurde, wie des öfteren in dieser Nacht aus ihren schönsten Träumen gerissen.
Jack, der immer noch seine Hand an ihrer Wange hatte und sie streichelte, löste sich ruckartig von ihr und versuchte, wie gewohnt, die Situation zu überspielen.
"Guten Morgen Sonnenschein, gut geschlafen?" "Morgen. Ja, komischer Weise hat sie mich gegen Ende der Nacht dann doch etwas schlafen lassen. Aber was machen sie eigentlich hier in meinem Schlafzimmer und warum grinsen sie so?" Sam hatte sich auf einen Ellenbogen gestützt und sah Jack dabei zu, wie er Wylie das Fläschchen gab.
"Ach nichts. Sie scheinen nur einen schönen Traum gehabt zu haben."
Sam wurde etwas bleich um die Nase. "Weis nicht, kann mich nicht dran erinnern." Und ob sie sich daran erinnern konnte. Und zwar sehr gut, denn das war nicht der erste Traum in dieser Richtung. "Habe ich irgendetwas gesagt?" Jacks Grinsen wurde immer breiter und er zuckte mit den Augenbrauen. "Vielleicht." Als sie seine Antwort hörte, ließ sie sich zurück in ihr Kissen fallen.

"Vorsicht."
"Was?"
Jack deutete auf das Tablett.
Sam drehte sich um und brachte nur ein "Wow!" hervor. Sie sah zu Jack, der sie nur anlächelte. "Ich dachte, ich tue ihnen mal was gutes, nach dieser Nacht."
"Danke. Das sieht toll aus. " "Greifen sie zu. Wir müssen eh bald los." Sam sah auf die Uhr. Sie hatte ganz vergessen, dass sie heute noch zur Arbeit musste. Was war nur los mit ihr, dachte sie sich. Da ist ihr Colonel mal für eine Nacht bei ihr im Haus, um ihr etwas unter die Arme zu greifen und sie stand komplett neben sich.
Sam rückte ein Stück und deutete ihm, dass er sich neben sie setzen sollte und er tat es.
"Soll ich sie mal nehmen?" "Das geht schon, lassen sie es sich schmecken." "Und sie?" "Wenn der Fratz satt ist, gönne ich mir auch etwas." Sie lächelte und steckte sich eine Erdbeere in den Mund. Da die Flasche noch voll war und Sam Mitleid mit ihm hatte, steckte sie ihm kurzerhand ebenfalls eine in den Mund. Er sah sie verdutzt an und Sam erschrak über sich selbst. "Tschuldigung." "Wieso denn? Danke." Jack grinste sie an und sie steckte ihm noch mehr Früchte in den Mund.
Doch Wylie hatte anscheinend keinen Hunger und weigerte sich quengelnd gegen die Flasche.
Ein bisschen bedauerte es Jack schon, dass sie nichts trinken wollte, aber wahrscheinlich war es besser so. Da sprach wieder die Hälfte des Gehirns, die voll und ganz Militär war.
Die andere Hälfte trauerte noch immer.
Plötzlich klingelte das Telefon. Sam ging ran und ihre Augen wurden immer größer.
"Ja...Ja Sir. Natürlich. Aber die wollten doch erst am Montag kommen....Ja, ich weis wo er sich aufhält...."
Jack sah zu Sam, die offensichtlich mit dem General telefonierte, als Wylie, die mittlerweile auf dem Bett lag, nach einem der Messer griff, doch Jack hatte Gott sei Dank gute Reflexe und konnte so schlimmeres verhindern. "Hey nicht, gib das wieder her."
Sam schaute schnell zu ihm und ihr gefiel gar nicht, was der General sie jetzt fragte.
"Ja Sir...ja..., er ist hier. Das ist so....in Ordnung. Bis gleich."
"Was ist?"
"Der General konnte sie nicht erreichen und hat deswegen bei mir angerufen.
Die neuen Rekruten treffen früher als erwartet ein und wir müssen sie einweisen. Und jetzt weis er, dass sie hier sind und kann seine Schlussfolgerungen ziehen, dass sie die Nacht hier waren." "Er kann sich bestimmt denken, dass ich ihnen helfe." "Na hoffen wir es."
Beide aßen noch eine Kleinigkeit und machten sich dann sofort auf den Weg zur Base.

Als sich die Fahrstuhltür auf der gewünschten Ebene öffnete, sahen sie auch schon Daniel und Teal'C mit den vier neuen Rekruten auf dem Gang warten. "Da seit ihr ja endlich. Wo wart ihr beide denn so lange? Wir warten schon seit einer halben Stunde." "Tut uns leid Daniel, aber wir mussten die Kleine noch wickeln." "Wir?", flüsterte ein etwas überraschter Daniel ihnen zu. Die neuen Rekruten sahen sich untereinander nur etwas belustigt an. "Egal. Ich habe zu tun. Das hier ist euer Part. Teal'C, du musst mir unbedingt helfen. Bis dann."
Damit waren die Beiden verschwunden.
Sam hatte Wylie auf dem Arm und sah nun zu den Soldaten. Jack ergriff als Erster das Wort. "Ich bin Colonel Jack O'Neill und das ist Major Samantha Carter. Tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber ihre Ankunft war erst für Montag geplant und man hat mich gerade erst informiert. Wie sie sicher wissen, bilden wir mit Dr. Jackson und Teal'C, die sie eben kennen lernen durften, das SG-1 Team. Ich werde sie etwas herumführen und alles zeigen, danach gehen wir am Besten zum General. Er hatte leider nicht genügend Zeit, sie persönlich in Empfang zu nehmen, deshalb werden sie wohl oder übel erst mal mit mir vorlieb nehmen müssen. Noch Fragen?" Ein Rekrut meldete sich und Jack forderte ihn zum Sprechen auf.
"Sind hier alle Regeln geändert worden, die es normalerweise für die Air Force gibt?"
Jack sah verdutzt zu Sam, doch auch sie wusste nicht, was er meinte. Der Soldat bemerkte, dass die Beiden kein Wort verstanden. Seine Kameraden offensichtlich schon, denn sie fingen an zu grinsen. "Ich meine ihr Baby? Ist es Offizieren, die im selben Team arbeiten nicht untersagt eine Bindung einzugehen? Geschweige denn ein Baby zu zeugen?"
Jack und Sam zogen die Augenbrauen hoch und Sam nahm ihm die Antwort ab.
"Äh, da haben sie wohl was falsch verstanden. Das ist nicht unser Baby. Es stammt von einem anderen Planeten und ich habe es vorerst zur Pflege bei mir aufgenommen. Colonel O'Neill hilft mir lediglich dabei. Also keine voreilige Freude. Hier wurden keine Regeln geändert." Die Neuen sahen zwar nicht sehr überzeugt davon aus, aber sie gaben sich zufrieden.
"Gut, wenn es sonst nichts weiter gibt, dann können wir ja los." "Ach Jac...ähhm...Colonel, ich muss noch mal zum Doc, wegen der Kleinen, schaffen sie das hier alleine?"
"Na klar, gehen sie ruhig und sagen sie mir Bescheid, wenn sich etwas Neues ergeben sollte. Wir sehen uns nachher. Kaffee?" "Gerne!" Sam lächelte und ging.
Den Rekruten war es nicht entgangen, dass Sam ihren Vorgesetzten bei seinem Vornamen ansprach, oder ansprechen wollte und die Beiden doch etwas vertrauter miteinander umgingen, als man es normalerweise von Offizieren dieses Ranges erwartete.
Er machte sich mit den Neuen auf den Weg, um ihnen alles nötige zu zeigen, während Sam mit der Kleinen bei Janet auftauchte, um sie nochmals durchzuchecken.

***

"Janet, ich habe keine Ahnung, was mit ihr los ist, aber sie war schon den ganzen Morgen so komisch." "In wie fern?" "Ich weis nicht. Sie hat heute morgen sogar die Flasche verweigert, viel geschrieen und für ein Baby etwas unnatürliche Geräusche gemacht") "Also der Kleinen geht's eigentlich ganz gut, soweit ich das sagen kann. Im Moment ist sie ja ganz ruhig. Das einzigste..." "Was? Was ist mit ihr?" "Ganz ruhig Sam. Es ist alles in Ordnung, sie ist nur etwas groß für ihr Alter. Ich meine, dafür, dass sie erst rund vier, vielleicht fünf Wochen alt ist, ist sie doch etwas zu frühreif, aber das ist nicht weiter schlimm." "Was meinst Du denn mit frühreif?" "Na ja, eben frühreif. Etwas zu groß und es gibt sogar schon erste Anzeichen für Zähne!" "Wow!" "Aber wie gesagt, ansonsten geht es ihr gut. Kann ich sie mal nehmen?" "Aber klar doch."
Gerade, als Janet Wylie auf den Arm nahm, ging die Tür auf und Daniel kam hinein.
"Hey Janet, habe ich vielleicht meinen Schlüssel hier vorhin liegen lassen?" "Ja, da drüben liegt er!", damit widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Baby zu. Daniel schnappte sich seine Schlüssel und kam zu den dreien. "Die Kleine ist wirklich niedlich, was?" "Und wie.", stimmte Daniel Janet zu und sah sie von der Seite an, als sie ihren Kopf in seine Richtung drehte und ihn anlächelte. Sie sahen sich anscheinend einen Moment zu lange in die Augen, denn Sam fing an sich zu räuspern, um sie wieder aus der Traumwelt zurück zu holen. Um sich aus dieser peinlichen Situation zu retten, machte sich Daniel schon wieder auf den Weg zu gehen und Janet gab Sam das Baby wieder, als auf einmal ein Aufschrei durch die Krankenstation hallte. Alle sahen zu Janet, die eine klaffende Wunde am Hals hatte. Das Blut strömte heraus und sie wurde ziemlich blass. "Was ist los? Janet, alles okay?" Daniel hatte sich sofort umgedreht und war zu ihr gestürmt, aber sie reagierte gar nicht, sondern starrte nur, genau wie Sam, mit weit aufgerissenen Augen auf das Baby. "Oh Gott. Janet setzten sie sich erst mal." Daniel griff nach ein paar Mullbinden, die auf einem der Tische lagen und drückte sie gegen ihren Hals, dann rief er nach einer Schwester, die normalerweise überall hier herum liefen, nur wenn man mal eine brauchte, war natürlich keine da. "Kann mir jetzt bitte mal jemand von euch sagen, was hier gerade passiert ist?" Sam stand immer noch wie angewurzelt da und sah nun zum ersten Mal nach dem Vorfall zu Daniel auf. "Ich...ich...weis es nicht. Da kam gerade was...aus ihr raus!" "Aus dem Baby?" "Ja!" "Und was?" "Keine Ahnung, es ging so schnell. Eine Fangvorrichtung oder etwas in der Art. Auf jeden Fall hat es Janet angegriffen." Die junge Ärztin ließ sich von einer Schwester die Wunde verarzten und sah immer noch leicht geschockt aus. "Was war das Sam?" "Ich weis es nicht."
"Alles in Ordnung mit ihnen Janet?" "Ja, danke Daniel, geht schon wieder. Aber was zur Hölle war das bloß gerade? Ich werde sie mir wohl doch genauer ansehen!" "Das werden sie schön bleiben lassen, hören sie, wer weis, was da noch so alles rauskommt und nächstes Mal geht es dann vielleicht nicht so glimpflich aus!", versuchte Daniel sie von der Idee abzubringen. "Und was sollen wir ihrer Meinung jetzt nach tun?" "Ich weis es auch nicht. Vielleicht das Baby unter Quarantäne stellen und Hammond unterrichten?" "Sie ist doch viel zu klein, um alleine zu bleiben." "Von mir aus, aber lassen sie sich nicht noch mal beißen. Wir gehen jetzt erst mal zu Hammond, der wird sich schon was einfallen lassen."
Damit spurteten alle drei mit dem Kind zu Hammonds Büro und ließen eine Versammlung einberufen.

***

"Wir werden sie zurückbringen!" "Aber General...." "Ich weis schon, was sie sagen wollen Major Carter, aber das Kind stellt ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Stellen sie sich mal vor, dass es weiter solche Anomalitäten und dann noch in stärkerer Form aufweist!" "Aber wenn wir sie wirklich zurückbringen, dann wird sie sterben. Die werden sie dort töten General. Das können sie doch nicht zulassen." "Ich muss! Es tut mir leid, aber es ist zu Gefährlich. Die neuen Rekruten werden sie auf die Mission begleiten. Sozusagen, als Einstieg. Damit ist die Sitzung beendet, bevor Colonel O'Neill noch irgendwelche Einwände zum Besten bringen kann." Der General hatte an Jacks Gesichtsausdruck gesehen, dass er Sam helfen wollte und diesen Befehl nicht Kampflos entgegennehmen konnte, aber so schwer es Hammond auch viel, er musste es tun. Und alle wussten, dass es besser so war.
Sam musste sich zusammenreißen, um nicht den Tränen, die sich in ihren Augen gebildet hatten, die Oberhand gewinnen zu lassen. Sie schluckte sie runter, so wie sie es in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Ein Soldat weinte nicht und zeigt keine Gefühle!
Alle standen auf und machten sich auf den Weg in die Umkleide. Sam hatte das Baby, auf anraten Daniels, in der Krankenstation, unter Aufsicht einiger Schwestern und Offizieren gelassen und zog sich nun ebenfalls um. Keiner sagte ein Wort. Es herrschte eine unangenehme Stille, bis Jack sich ein Herz fasste und Sam ansprach. Er legte von hinten eine Hand auf ihre Schulter und sprach leise, so dass nur sie es hörte. "Alles okay?"
*Blöde Frage*, dachte sie sich. *Aber er meint es ja nur gut!* "Natürlich Colonel, alles in Ordnung." Ihre Mauer, die sie sich so schwer in ihrem innern aufgebaut hatte und die in den letzten Tagen immer mehr einstürzte in seiner Gegenwart, stand nun wieder vollständig. Jack nickte ihr wenig überzeugt zu und hielt es für besser, sie vorerst nicht darauf anzusprechen.

Mit größter Vorsicht holten sie das Baby und traten durch den Ereignishorizont. Dem kleinen Mädchen schien es von Minute zu Minute schlechter zu gehen, doch sie mussten weiter.
Eigentlich hatten alle damit gerechnet hier noch welche von ihren "Freunden" von damals zu treffen, aber niemand war zu sehen.
"Gut, Daniel Teal'C, ihr seht euch mit Hastings und Stanson um. Die Anderen kommen mit mir und Carter." Damit ging Jack los und ließ Sam mit dem Kind auf dem Arm nicht einen Moment aus den Augen.
"Was machen wir jetzt Jack?" Das war das erste Mal, seit der Besprechung, dass sie etwas von sich aus sagte. Er legte eine Hand auf den Kopf des Babys und dann für einen Moment auf Sams Schulter, während er sie ansah. "Wir können sie nicht einfach hier aussetzen!"
"Ja, aber.......Moment mal, was ist denn das?" Etwa 20 Meter vor ihnen sahen sie eines dieser Viecher auf sie zutaumeln. Alle, bis auf Sam, nahmen ihre Waffen in den Anschlag und zielten auf die Kreatur, die sich nur noch mit Müh und Not auf ihren langen, normalerweise recht kräftigen Beinen, halten konnte. An einigen Stellen spannte sich seine Haut unangenehm straff über die Knochen und dicke blutige Adern traten hervor.
Zielstrebig lief sie auf Sam zu und streckte ihre langen Pranken nach ihr aus. Seine Finger waren dünn und an einigen Stellen war deutlich ein Ansatz von Fell zu erkennen.
Von den Flanken meldeten sich die Neuen, um von O'Neill den Befehl zum Schießen zu erhalten, doch er hielt sie noch zurück.
"Erst schießen, wenn ich es sage, verstanden?!" ,gab er über Funk durch. "Sie sollen nicht schießen Colonel. Ich glaube, es will nur das Baby." "Sollen wir es ihm geben?"
"Ich weis nicht. Wäre vielleicht besser." Jetzt war es nur noch 2 Meter von Sam entfernt und kam immer näher. Jack war kein Stück von Sams Seite gewichen, um im Notfall eingreifen zu können, wenn es doch auf sie losgehen sollte. Kurz vor ihnen blieb es stehen und sah sie aus seinen großen, tief schwarzen Augen leidend und flehend zugleich an. "Sie werden beide sterben!" "Woher wissen sie das?" "Ich weis es einfach." Sam sah die ganze Zeit in diese glänzenden fast Mandelförmigen Augen, während sie mit O'Neill sprach. Nun küsste sie die Kleine ein letztes Mal auf die Stirn und streckte dann der Kreatur das Baby entgegen. Sie legte ihren Kopf schief, schnaufte einmal beachtlich durch die großen Löcher in ihrem Gesicht und nahm sie ihr ab, um dann so schnell es konnte von den Beiden zu fliehen. Doch weit kam sie nicht und so brach sie am Waldrand zusammen, wo auch schon ein Zweites dieser Wesen lag, und bettete das schweratmende Baby in ihren Amen um mit ihm zu sterben.
Eine Familie, vereint im Tod!
Als Jack einen Blick auf Sam warf, zeriss es ihm fast das Herz. Sie stand teilnahmslos da und starrte auf das Bild, was sich ihnen gerade bot. "Ich wusste es!", brachte sie flüstern raus.
Die beiden Soldaten kamen auf sie zu und auch Daniel und Teal'C kamen mit den anderen beiden zu ihnen, da sie über Funk mitgehört hatten. Alle standen ein Stück von einander entfernt, verteilt auf einem großen Platz und sahen nun auch andere dieser Spezies überall im Wald liegen. Und eine unter ihnen hatte das kleine menschliche Wesen in seine Armen gebettet, dass alle kannten. Ebenfalls reglos.
Eine vereinzelte Träne bahnte sich aus Sams Auge ihren Weg nach unten über ihre Wange. Jack stand mindestens genauso betroffen neben ihr und sah sie nun intensiver an, bis sie endlich ihren Blick löste und zu ihm blickte. Auch ihm stand das Wasser in den Augen, was ihr nicht entging. "Warum?", fragte sie, doch er konnte ihr darauf auch keine Antwort geben. Stattdessen legte er einen Arm um ihre Schulter und zog sie vorsichtig an sich. Sie ließ es zu und klammerte sich ein wenig an ihn, während der Ersten, nun noch mehr Tränen, der nassen Spur auf ihrer Haut folgten.
"Es tut mir leid Colonel. Ich wollte nicht weinen." "Nun hören sie schon auf Sam. Es ist keine Schande zu weinen. Mir geht es nicht anders. Wer in dieser Situation nicht so empfinden würde, hat meiner Meinung nach kein Herz. Aber sie werden sich besser danach fühlen, glauben sie mir." Er drückte sie noch ein bisschen fester an sich und Sam schluchzte ein wenig gegen seine Armeejacke. Jack strich ihr sanft über den Rücken und vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter, während seine Hand nach oben wanderte und an ihrem Nacken liegen blieb.
So standen sie eine Weile da, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Die anderen Teammitglieder sahen sich ebenfalls etwas betroffen und gleichzeitig verwirrt an. Sie zogen sich etwas zurück und warteten, bis sich alles wieder etwas normalisiert hatte.

Daniel hatte sich inzwischen auf die Suche nach irgendetwas gemacht, was ihnen Aufschluss zu diesem Massensterben geben könnte. Währenddessen, trugen die Teams so weit es möglich war, alle Leichen zusammen und versuchten, so gut es ging bei der Anzahl, ein wenigstens etwas würdiges Grab für sie herzurichten. Obwohl Jack es für keine gute Idee hielt, wollte Carter ihnen unbedingt helfen.

Nach einer halben Ewigkeit, jedenfalls kam es allen so vor, waren sie endlich fertig und gönnten sich eine Pause.
Jack setzte sich neben Sam auf einen Baumstamm und bot ihr seine Feldflasche an. "Danke!" Sie nahm einen Schluck und gab sie ihm mit einem angestrengten Lächeln zurück.
"Alles okay mit ihnen Sam?" Sie sah ihm immer noch in die Augen und nickte kaum merklich.
Jack sah sich flüchtig um, um festzustellen, ob sie beobachtet wurden und legte vorsichtig seine Hand auf die ihre, mit der sie sich leicht auf dem Baustamm abstütze und sie erwiderte den Druck. Er wusste wohl am Besten, wie sie sich im Moment fühlen musste, dabei war es ja noch nicht mal ihr eigenes Kind gewesen. Er legte sanft seine Hand an ihre Wange und streichelte leicht darüber. Sie schloss kurz ihre Augen und genoss seine Berührungen, als auf einmal eine Stimme durch das Funkgerät kam.


"Hey Leute, seht euch das mal an."
Daniel lotste alle zu der Stelle, an der er sich aufhielt und sie fanden sich in einer Höhle wieder.
"Wow!", war Jacks einzigstes Kommentar, und auch die Anderen staunten nicht schlecht, als sie die üppig bemalten Wände sahen. "Da hat sich aber einer Mühe gegeben!" Daniel sah Jack augenrollend an und begann die Stelle zu suchen, an der die Geschichte, wie er meinte, begann. "Hier seht mal, ich denke, damit hat alles angefangen." Er deutete auf eine Stelle, an dem eine rote Kugel aus dem Himmel zu fallen schien. "Na dann legen sie mal los Daniel."

Nach einigen Tagen des Rumrätselns hatte Daniel endlich ein plausible Erklärung für alles gefunden und auch Sam hatte mit Hilfe von DNS und Blutanalysen einige Ergebnisse erzielt. Sie setzten die 'Puzzleteile' Stück für Stück zusammen und am Ende ergab es sogar ein recht logisches Bild.

Ein Auszug aus Colonel Jack O'Neills Missionsbericht:


... Ein Komet ist auf PX3-986 eingeschlagen und hat eine Bakterienart freigesetzt, die die Bewohner des Planeten mutieren ließ. Wie Major Carter herausfand, konnten sich die Bakterien, nur von der Mutation im Körper der dort existierenden Art ernähren und wie sich im Laufe herausstellte nur auf diesem Planeten überleben. (Warum ist allerdings unbekannt.)
Als wir dort ankamen war nur ein Lebewesen, wie es schien, unversehrt geblieben zu sein.
Major Carters Annahme ist es, dass üblicherweise alle Kinder schon mutiert auf die Welt kamen, nur dieses eine, aus noch immer ungeklärten Gründen nicht und es deswegen auch geopfert werden sollte. Da sich diese Bakterien nur von den genetischen Veränderungen im Körper ernähren konnte und es mit der Zeit keine Veränderungen mehr gab und wir das letzte Lebewesen, welches noch mutiert wäre mitgenommen haben, sind sie alle, auf Grund einer mentalen Bindung untereinander gestorben und haben ihre Opfer mit in den Tod genommen. ...

Ende

End Notes:

Wenn es Euch gefallen hat, dann schreibt doch Feedback was das Zeug hält. Leider machen das die Wenigsten, aber man will ja nicht betteln. Ob Kritik oder nicht, immer her damit!!!! *grins* ;)
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